Modern, engagiert, vielseitig

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Modern, engagiert, vielseitig
FRIEDHOFSGARTENBAU
Blumen Barthels in Hamburg-Ohlsdorf
Modern, engagiert,
vielseitig
Grabgestaltung und -pflege, (Trauer-) Floristik und Dekorationen
sind die Dienstleistungen von Blumen Barthels in Hamburg.
Engagement und pfiffige Ideen führen zu einem erfolgreichen
Geschäft – trotz der Nachfrageveränderungen.
A
m Haupteingang des
größten Parkfriedhofs der
Welt erwartet man Friedhofsgärtnereien und Blumengeschäfte in Hülle und Fülle. Doch
die Realität in Hamburg sieht anders aus: Mehrere Steinmetzen,
die Treuhandstelle der Friedhofsgärtner Hamburg, ein paar
Annahmestellen für Grabpflege,
ber lernte er „unterwegs“, wie
er selbst berichtet. „Rumfahren
und schauen“ war das Motto.
Gestalterisch mithalten kann er
schon lange, bei der ersten Gartenschauteilnahme 1995 in
Cottbus gab es im harten Wettkampf der Friedhofsgärtner
gleich drei Goldmedaillen.
Auch in München wird Bar-
„Frühlingsblumen
werden heute bei den
BAUMÄRKTEN und den
Billigketten gekauft“
fünf Cafés und drei Blumengeschäfte teilen sich den Bereich
am Haupteingang.
Eines der Blumengeschäfte
betreiben Karin und Helmut
Barthels seit 1982. „Ich hatte
1980 die Gärtnerei meiner Eltern in den Vier- und Marschlanden übernommen. Zwei Jahre später konnten wir dieses
Geschäft kaufen und auch die
Grabpflege übernehmen“, berichtet Helmut Barthels. Vor
gut 20 Jahren, das gibt der sympathische Norddeutsche offen
zu, hatte er vom Geschäft am
und auf dem Friedhof keine
Ahnung. Barthels hat die Grabpflege von seinem Vorgänger
gelernt, der hilfsbereit war und
seinen Nachfolger gründlich
einwies. Das Gestalten der Grä-
INTERNETTIPP
www.blumen-barthels.de
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thels wieder ein zweistelliges
Wahlgrab gestalten.
Zehn Mitarbeiter, davon sind
drei ausschließlich für die
1 200 Pflegegräber zuständig,
sowie einen Auszubildenden in
der Floristik beschäftigen die
Hamburger heute.
Ehrenamtliches
Engagement
Das Blumengeschäft ist das Metier von Karin Barthels, die wie
ihr Ehemann Seiteneinsteiger
ist. Die gelernte Einzelhandelskauffrau hat ihre Qualifikation
in Grünberg erworben und ist
heute mit ihrem Engagement
im Fachverband Deutscher Floristen (FDF) weit über Norddeutschland hinaus bekannt.
Engagement ist für das Ehepaar
selbstverständlich, seit Februar
dieses Jahres ist Barthels Vorsitzender der Fachgruppe Norddeutscher Friedhofsgärtner, und
seit 1998 ist er im Vorstand der
Treuhandstelle für Dauergrabpflege Hamburger Friedhofsgärtner mbH aktiv.
„Ehrenämter sind unser Hobby.“ Dieses zeitaufwändige Hobby kann sich das Ehepaar auch
deshalb leisten, weil Sohn Andy
heute in die Fußstapfen des Vaters tritt und mehr und mehr
Verantwortung auf dem Friedhof
übernimmt. Sohn Björn fühlt
sich hingegen in der Floristik
wohl und hat dort eine Ausbildung absolviert. Karin und Helmut Barthels sind froh über diese Entwicklung. Zum einen ist
damit die Nachfolge des Unternehmens gesichert, zum anderen werden die Eltern durch die
Söhne entlastet. Barthels selbst
verbringt zum Beispiel deutlich
mehr Zeit im Büro über dem Geschäft, als ihm lieb ist. „Es ist
schon gut, wenn ich mich darauf
verlassen kann, dass die Arbeit
auf dem Friedhof läuft, ohne
dass ich ständig kontrollieren
muss“, freut er sich.
Sonntag wichtigster
Verkaufstag
„Das Blumengeschäft rechnet
sich“, so Barthels. Im Laufe der
Jahre konnte das Nachbargeschäft übernommen werden.
Der Eigentümer gab aus Altersgründen auf, und so entstand
die extrem lange Fassade am
Ende der Fuhlsbüttler Straße.
Hier sind gute Floristen mit vielen Ideen zu Hause, wie schon
ein erster Blick ins gut 300 m²
große Geschäft verrät.
Der Laden entspricht dem
Bild des modernen Blumenfachgeschäfts. „Besonders sonntags
kommen immer wieder mal
Kunden und fragen vorsichtig,
ob wir auch Grabpflege anbieten“, schmunzelt Barthels.
Schwellenängste, die manch einen Kunden vielleicht vom Geschäft am Friedhof fernhalten,
gibt es hier scheinbar nicht.
Außer in der Sommerferienzeit
ist immer ein Schaufenster mit
Grabgestaltung und Trauerfloristik dekoriert.
Neben dem Verkauf im Geschäft spielen große Dekorationen als Dienstleistung eine wich-
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Spezialität: Rosen aus den
Vier- und Marschlanden
Veränderungen auf dem
Friedhof sind ebenso spürbar.
Namenlose Beisetzungen ohne
Blumen und Kränze sind in der
Millionenstadt an der Tagesordnung. Hinzu kommt, dass
Angehörige die Gräber nach
wie vor bis auf ein Blumenbeet
vor dem Grabzeichen mit Rasen einsäen lassen können.
Dann muss der Friedhofsträger
den größten Teil der Fläche
pflegen, und für die Friedhofsgärtner bleibt nicht mehr allzu
viel zu tun.
Ausgefallenes
gesucht
Neu angelegtes Wahlgrab
auf dem Ohlsdorfer
Friedhof
Bis in den
öffentlichen
Bereich reichen
die Auslagen
Helmut Barthels
engagiert sich
auch für den
Berufsstand
Das Musterbuch
für Trauerfloristik
liegt im Eingangsbereich
tige Rolle. Ein flexibles und kreatives Team und die Möglichkeit,
in der Gärtnerei DekorationsMaterialien und Leihpflanzen
ohne Probleme zu lagern, sind
beste Voraussetzung für diesen
speziellen Zweig der Floristik.
Der Durchschnittswert des
verkauften Blumenstraußes liegt
bei Barthels nach eigenen Aussagen bei 15 bis 20 e. Das Geschäft ist an sechs Tagen in der
Woche geöffnet. Wichtigster Tag
ist der Sonntag. Geschlossen ist
seit zwei Jahren am Dienstag.
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„Da jetzt kaum noch Mitbewerber hier sind, haben wir schon
überlegt, am Dienstag wieder zu
öffnen. Doch ohne diesen freien
Tag kommen wir mit dem Freizeitausgleich für unsere Mitarbeiter kaum über die Runden“,
erklärt Helmut Barthels.
Veränderungen
spürbar
„Als wir hier anfingen, hatten
wir immer fertige Kränze im
Geschäft, die während des Ta-
ges verkauft wurden. Heute
ist das anders, in der Regel
haben wir noch ein oder zwei
Trauersträuße als fertige Arbeiten für eilige Kunden parat“, beschreibt Barthels die
Entwicklung bei der Trauerfloristik in den letzten Jahren.
Ähnliches gilt für das Saisongeschäft mit Frühlings- oder
Sommerblumen. „Die werden
heute
bei
den
großen
Baumärkten und anderen Billigketten gekauft, nicht mehr
bei uns.“
Die Strategie des Ehepaares bei
der Grabgestaltung und -pflege
entspricht der, die auch im Blumengeschäft zum Erfolg führt:
Ausgefallene Waren und Ideen
sind gesucht. Wer dem Kunden
immer nur den Einheitsstrauß
oder die Einheitsgestaltung auf
dem Friedhof verkaufen will,
kann heute keinen Blumentopf
mehr gewinnen. Ein Beispiel
dafür ist die Neuanlage eines
zweistelligen
Wahlgrabs:
Euonymus und Buchsbaum
sind die Bodendecker, in Form
geschnittener Buchsbaum und
eine Spirale aus Scheinzypresse bilden die Rahmenbepflanzung, und das Wechselbeet aus
rosa Elatior-Begonien in Form
einer Schlangenlinie nimmt die
Zweiteilung des Grabzeichens
wieder auf. Ideen für die Gestaltung von Gräbern findet
Barthels nicht nur beim Reisen, sondern auch bei den
Wettbewerben der Friedhofsgärtner auf den großen Gartenschauen.
Barthels verzeichnet seit Jahren stabile Zahlen bei der Dauergrabpflege – auch die sprechen dafür, das seine Strategie
stimmt. So sind es Engagement,
Ideen und das Gespür für die
Wünsche der Kunden, die das
„Fachgeschäft am Friedhof“ erfolgreich sein lassen. Das Ehepaar Barthels bezeichnet das
Unternehmen übrigens so – auf
nur eine Fachsparte wollen sie
sich mit ihrem Unternehmen
nicht festnageln lassen.
Text und Bilder:
Christiane James, Straelen
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