Bergbau-Jubiläum in Kamp
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Bergbau-Jubiläum in Kamp
Bergbau-Jubiläum in Kamp-Lintfort: 100 Jahre Vergangenheit – mit der Zukunft im Visier als verlässlicher Partner „Europäisch“ zeigte sich das Bergwerk West jetzt zum 100jährigen Jubiläum des Bergbaus in Kamp-Lintfort. Unter dem Motto „Keep Coal“ veranstaltet die DSK mehrere Events im Ruhrgebiet. Der Festakt in der Lohnhalle war Teil der Reihe. 100 Jahre Vergangenheit – mit der Zukunft im Visier als verlässlicher Partner. Zunächst jedoch ließ Werksleiter Reinhard Fox kurz die Geschichte des Bergbaus und damit auch Kamp-Lintforts Revue passieren, die auf den Monat genau 100 Jahre alt ist. Heute sei das Bergwerk für die Zukunft aufgestellt: „Wir haben eine sehr gut ausgebildete Mannschaft, eine hervorragende Lagerstätte und eine Spitzentechnologie.“ Über die reine Steinkohlenförderung hinaus sichere das Bergwerk wichtige industrielle Arbeits- und Ausbildungsplätze, die Fortentwicklung des Exportschlagers Bergbautechnik sowie durch Kaufkraft der Belegschaft und das Auftragvolumen des Bergwerks viele mittelständische Unternehmen und Betriebe. Die Ausbildung des Bergwerks ist zudem ein Standortvorteil für die Region. Ein verlässlicher Partner sei das Bergwerk West nicht nur für die DSK, betonte deren Vorstandmitglied Jürgen Eikhoff, sondern auch für die Region. Er dankte der Stadt Kamp-Lintfort für die immer gute und freundschaftliche Beziehung. Eikhoff: „Und vor allem Dank an Kamp-Lintforts Bürgermeister Dr. Christop Landscheidt, der uns immer als verlässlicher Partner zur Seite stand und steht.“ Anpassungsprozesse seien hier gemeinsam gemeistert worden – sozialverträglich und ohne Brüche. Eikhoff sprach sich eindeutig dafür aus, den Steinkohlenbergbau nicht aufzugeben: „Dies nicht nur wegen der Wertschöpfung, die der Bergbau bietet. Als Industrienation sollten wir auf die einzige eigene Ressource nicht verzichten.“ Zumal in einem immer knapper werdenden Markt. Friedhelm Vogt, Betriebsratsvorsitzender des Bergwerks West, erinnerte daran, dass verloren gegangene Arbeitsplätze im Bergbau nicht durch neue kompensiert werden konnten. Der Strukturwandel habe nicht die von der Politik versprochenen Ziele erreicht. Auch Kamp-Lintforts Bürgermeister Dr. Christoph Landscheid sagte in seiner Festrede, dass ein Strukturwandel nur mit einem lebenden Bergwerk zu bewältigen sei. Landscheidt: „Diesen Weg wollen wir konsequent weitergehen und so noch manchen Geburtstag unseres Bergwerks feiern.“ „Europa der Regionen – Wertschöpfung des Bergbaus“ war das Thema einer anschließenden Talkrunde, in der neben den Rednern auch der Europaabgeordnete Bernhard Rapkay und Thomas Schneider von der Europäischen Kommission in Brüssel diskutierten. Zu erfahren war beispielsweise, dass in Großbritannien nach rund 20 Jahren erst 60 Prozent der verlorenen Arbeitplätze wieder geschaffen werden konnten. Europäisch auch das Rahmenprogramm des Jubiläums: Es tanzte die bosnische Folkloregruppe Rudar, es spielte die polnische Jazzformation „The Lothar Zory Orchestra“. Da durfte auch der Knappenchor Friedrich-Heinrich nicht fehlen. Und dann noch eine Überraschung: Zum ersten Mal stand der Jugendchor des Bergwerks West im Rampenlicht. Auch musikalisch ist das Bergwerk West bereit, die Zukunft anzugehen.