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Mitarbeiterzeitschrift Dr. Tania Masloh ist neue ctt-Geschäftsführerin ctt-Fußballturnier in Geldern GMAV feiert 20. Geburtstag Nikolaus von Kues – Teil IV: Das Weisheitsspiel Verabschiedung in der Kempenicher Marienburg Umzug im Bescher St. Franziskus Grundsteinlegung im St. FranziskaZertifizierung in St. Hedwig Illingen ADAC-Rettungshubschrauber in Stift Bad Kreuznach Bernkastel/Wittlich Führungswechsel im Haus auf dem Wehrborn Außergewöhnliche Amtseinführung im Caritas-Krankenhaus Lebach Die Seite der Seelsorge Menschen im Träger Trägerübergreifendes Informationen von der Ethik-Kommission Zu unserem Leitbild 2/2010 22. Jahrgang ISSN 1868-6818 Liebe Leserin, lieber Leser, ein strahlend schöner Sommertag, ein Schwarm fliegender Möwen, das tiefe Blau eines nahezu wolkenfreien Horizonts – wer würde damit nicht einen Ferientag am Meer verbinden, beinahe die munteren Rufe der gefiederten Zeitgenossen hören und eintauchen wollen in die einladende Weite des Himmels mit einer Freiheit, die die Grenzen des Alltags längst passiert hat und in der Leichtigkeit und Unabhängigkeit eines gelungenen Urlaubstages aufgeht? Mit unserem Titelfoto der aktuellen Sommerausgabe möchten wir denjenigen von Ihnen, die noch keine erholsamen Tage hatten, Lust auf einige Urlaubstage machen und die Sehnsucht nach etwas Neuem stärken. Diejenigen von Ihnen, die die Erholungszeit bereits hinter sich haben, möchten wir mit unserem Sommerbild dazu einladen, sich die stärkenden positiven Elemente dieser zurückliegenden Zeit noch einmal ins Bewusstsein zu rufen und die Kraft gebenden schönen Eindrücke davon mit in den Alltag zu nehmen. Solche Zeiten der Pause, um durchzuatmen und loszulassen, sind kostbare Momente. Kostbar auch deshalb, weil bestimmte Dinge nicht immer planbar sind und quasi den Charakter eines unerwarteten Geschenks aufweisen. Um den Umstand solcher Zeiten der Pause weiß natürlich jeder. Und so mancher von Ihnen wird einwenden, dass vieles leichter gesagt als getan ist. Das mag wohl richtig sein. – Gleichwohl, so meinen wir, ist unser eigener Einsatz gefordert, sich in offener Bereitschaft und mit etwas Phantasie gute Voraussetzungen zu schaffen, um solche wertvollen Momente einzuladen. Die gefiederten Freunde, um im Bild zu bleiben, sind zwar zweifelsohne auch ohne Brot in der Luft, jedoch führt der lockende Leckerbissen, wie hier, zu einem Distanzabbau, der eine bereichernde Begegnung von Mensch und freilebenden Tieren zulässt. Auch wenn mancherorts an der Küste das Füttern von Möwen verboten ist, so scheint es uns doch sinnvoll – wenngleich auch nicht im tatsächlich wörtlichen Sinne – immer etwas „Brot“ in der Tasche zu haben. „Brot“, das uns dazu bringt, den Fokus aus dem alltäglichen Umfeld zu verlagern und den Blick auf den Himmel auszurichten. Letzte Beratungen vor der Druckfreigabe (v.l.n.r.): Benjamin Henze, Dr. Claudia Gerstenmaier, Roxanne Brusso und Gisela von Staden-Lackner. sichtig ins kühle Nass setzen. Spüren, dass wir klein sind, wie Tropfen und doch einzigartig und wunderbar.“ Wir wünschen Ihnen eine gute Sommerzeit und viel Freude beim Lesen der vorliegenden Ausgabe. Ihre spectrum-Redaktion Ähnlich ist der Gedankengang von Jochen Mariss: „Einmal am Tag in Gedanken ans Meer reisen, alle Termine, alle Pflichten und Sorgen vergessen und den Fuß vor- Impressum zur titelseite / impressum Herausgeber cusanus trägergesellschaft trier mbH Friedrich-Wilhelm-Straße 32 54290 Trier Tel.: 0651 7167-0 Fax: 0651 7167-198 E-Mail: [email protected] Redaktion Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit Dr. Claudia Gerstenmaier (Chefredaktion und Leitung der Stabsstelle) Gisela von Staden-Lackner (Lektorat und Redaktionsorganisation) Benjamin Henze (Redaktion) Tel.: 0651 7167-130 Fax: 0651 7167-131 E-Mail: [email protected] Gestaltung Roxanne Brusso (5. Semester Kommunikationsdesign, FH Trier) Druck Druckhaus Neu GmbH, Trier 2 spectrum 2/2010 Autoren Bermes, Jana; Bischöfliche Pressestelle Trier; Böker, Alexander; Bruxmeier, Herbert; Conrad, Bernd; Dehne Privatdozent Dr., Marius; Dielmann, Elke; Engel, Andreas; Gerstenmaier Dr., Claudia; Gratz, Anja; Hammer, Johannes; Heinemann Professor Dr. Dr., Thomas; Heinrich, Rosita; Henze, Benjamin; HerzogSauer, Margot; Kellner Dr., Thomas; Klemis, Karl; Klos, Stefanie; Kohl, Jutta; Kriegel, Monika; Lamm, Daniela; Loudovici, Anja; Mans Dr., Elmar; Neusius, Gabriele; Philipps, Stefanie; Reinert, Gerda; Rullang, Bernd; Schäfer, Nicole; Schauß, Sonja; Schelden Dr., Matthias; Schneider, Philipp David; Schuhler, Alexander; Siebenschuh, Inga; Siffrin, Sabine; Steinbach Dr., Klaus; Syré-Gross, Jutta; Tokarski, Andrea; Van Damme, Lutgart; Wienczierz, Bernd; Zimmer, Sabine Die Beiträge unserer Autoren müssen nicht die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wiedergeben. Druckauflage 4.000 Exemplare Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist am 15. Oktober. Fotografen Bruxmeier, Herbert; Bühler, Jessica; Dielmann, Elke; Engel, Andreas; Gerstenmaier Dr., Claudia; Heinz, Julia; Höfer, Jürgen; Intas, Ali; Jacquemoth, Gaby; Klemis, Karl; Kriegel, Monika; Lück, Reinhard; Luhn, Matthias; Paylessimages © www.fotolia.de; Philipps, Stefanie; Reinert, Heiko; Ruppenthal, Rolf; Schäfer, Nicole; Schäfer, Nicole; Schmidt, Tobias; Schneider, Philipp David; Schulze, Andrea; Schuster, Christine; Spies, Theresa; St. Nikolaus-Hospital; Steinbach Dr., Klaus; Süß, Claudia; Syré-Gross, Jutta; Villmen, Frank; Zimmer, Sabine Bitte schicken Sie uns Ihre Anregungen und Beiträge per E-Mail ([email protected]) zu. Wir freuen uns darauf! Die Kürzung von Beiträgen aus technischen Gründen bleibt der Redaktion vorbehalten, ebenso das Verschieben von Beiträgen auf eine der nächsten Ausgaben. Der besseren Lesbarkeit wegen haben wir in der vorliegenden Ausgabe bei den Beiträgen den Stil des männlichen Singulars verwendet. Wir orientieren uns bei allen Ausgaben an den jeweils gültigen Rechtschreibregelungen des Dudens. aktuelles mitarbeiterforum 02 Zur Titelseite Impressum 03 Inhaltsverzeichnis 04 Dr. Tania Masloh ist ctt-Geschäftsführerin „Nachhilfe“ für den Prälaten am Josefstag 28 Autorenlesung im Caritas-Krankenhaus Lebach Mit Quietschente gegen den Schlaganfall 29 BAA-Screening-Tag in Lebach und Wittlich 30 Bessere Therapie für Patienten mit Tinnitus in Bad Kreuznach 31 Traumergebnis für die Qualität in Bad Kreuznach 05 ctt-Fußballturnier in Geldern 06 GMAV der ctt wird 20 Jahre alt 08 Nikolaus von Kues: Teil IV 32 09 Ordensschwestern verlassen Marienburg in Kempenich Auszeichnung für die HochwaldKliniken Weiskirchen 33 10 Grundsteinlegung für Erweiterungsbau des St. Franziska-Stifts 3 Fragen an Chefarzt Dr. Klaus Steinbach 34 Nachgefragt bei Elisabeth Paulus 11 St. Franziskus in Besch zieht um 35 12 Reha-Klinik St. Hedwig Illingen zertifiziert Rettungshubschrauber Christoph 10 in Wittlich PT-Schule Illingen testet motorische Fähigkeiten von Kindergartenkindern Tierischer Besuch im Marienstift Mendig 14 Neue Leitung im Haus auf dem Wehrborn 36 15 Außergewöhnliche Amtseinführung im Caritas-Krankenhaus Lebach Kleine Reise in die Vergangenheit Musikalische Geburtstagsglückwünsche im St. Vinzenzhaus Demenz woche in Maria vom Siege 37 Olympischer Gedanke im Altenund Pflegeheim St. Barbara Grillsaison wurde feierlich eröffnet 38 Ein doppeltes Jubiläum in St. Martin Wahrnehmen mit allen Sinnen 39 Seltene Kunstwerke wecken Erinnerungen Auf die Plätze … Firmenlauf! 40 Ein Interview mit Professor Dr. Arnold Otten 42 Erfolgreiche Weiterbildungen im Altenheim Marienburg Aktuelles aus dem ctt-Fortbildungszentrum 43 Zu unserem Leitbild EthikKommission: Herzlich willkommen, Alexander Böker! 44 Fortbildungsveranstaltung der Ethik-Kommission der ctt ehrenamt 46 Spendenscheck für Kinderkrebshilfe überreicht Tanzen für den guten Zweck unsere häuser 47 Unsere Einrichtungen in Ihrer Nähe 16 Wir begrüßen 19 Wir gratulieren zu Dienstjubiläen 20 Jubilarehrung in Geldern Abschied mit viel Ausblick in Geldern 21 Menschen im Träger: Heike und Willy Günther 22 Die Steuergruppe Altenhilfe stellt sich vor seite der seelsorge 23 Ein paar Gedanken zu Edith Stein trägerübergreifendes 24 Neuer Ausbildungsgang an der Verbundschule für Gesundheitsund Pflegeberufe 25 Caritas-Krankenhaus und Klinikum St. Elisabeth gemeinsam am Start 25 Erfolgreiche Rezertifizierung des Darmzentrums 26 Caritas-Krankenhaus Dillingen investiert in den Brandschutz Sommerfest im St.-ClemensHospital Geldern aus den einrichtungen aus den einrichtungen 27 weiterbildung ethik inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Fortbildung in Weiskirchen Großinvestition in Lebach spectrum 2/2010 3 Erweiterung der ctt-Geschäftsführung Dr. Tania Masloh ist seit 1. April Geschäftsführerin Dr. Tania Masloh hat zum 1. April ihre Tätigkeit als Geschäftsführerin in der ctt aufgenommen. Sie wurde bereits zum 1. März in die Geschäftsführung der Marienhaus GmbH berufen. Mit diesem doppelten Mandat ausgestattet, wird die promovierte Juristin und Betriebssoziologin die Fusion des Marienhaus Klinikums St. Elisabeth in Saarlouis mit dem Caritas-Krankenhaus in Dillingen gestalten und auch im geplanten Hochwald-Verbund Aufgaben insbesondere im Personalmanagement übernehmen. Um ihre Träger-Neutralität zu dokumen- tieren, hat Dr. Tania Masloh ihr Büro in Saarbrücken eingerichtet. Dr. Tania Masloh war von 1994 bis 1999 Leiterin des Stabsreferates Recht und Personal und Abteilungsleiterin Personal und Organisation bei der Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken mbH (cts). Es folgten zwei Jahre als Referatsleiterin in der Grundsatzabteilung der Staatskanzlei des Saarlandes. Von 2001 bis 2009 war Dr. Tania Masloh Richterin am Arbeitsgericht in Neunkirchen und zuletzt wieder für die saarländische Landesregierung tätig, und zwar im Ministerium für Arbeit, Familie, Prävention, Soziales und Sport. Dr. Tania Masloh ist neue Geschäftsführerin in der ctt-Geschäftsführung. Foto: privat „Nachhilfe“ für den Prälaten am Josefstag Caritas-Vorsitzender besucht Jugendliche im Haus auf dem Wehrborn Trier. Für Max, Jenny und die anderen fünf Schüler der zehnten Klasse der Meulenwaldschule in Schweich war es ein interessanter Vormittag: Sie waren gemeinsam mit Prälat Franz Josef Gebert zu Gast im Haus auf dem Wehrborn in Aach, um im Rahmen des bundesweiten Josefstages (19. März) „Frühlingsboten“ anzufertigen: Osterlämmer aus Teig, Blumen und Katzen aus Holz. Jugendliche aus der Einrichtung assistierten ihnen dabei. aktuelles Weitere Informationen zum Josefstag finden sich im Internet unter: www.josefstag.de. Pit (18) aus Luxemburg erteilte dem Prälaten einen Schnellkurs in Farbtechniken und Lasuren. Der junge Mann steht kurz vor der Prüfung zum Bau- und Metallmaler. Prälat Gebert ließ sich mit großem Interesse alles erklären. „Mit dem Josefstag wollen wir darauf aufmerksam machen, wie wichtig Projekte gegen Jugendarmut sind, die jungen Menschen vor allem durch Ausbildung Lebensperspektiven aufzeigen können“, betonte Gebert. Auf dem Wehrborn werden 70 Jungen und Mädchen betreut, zwölf davon machen zurzeit eine Ausbildung. Mit der Meu- 4 spectrum 2/2010 Prälat Franz Josef Gebert, Vorsitzender des Trierer Diözesan-Caritasverbandes, begleitete die Jugendlichen während des Vormittags, griff auch mal selbst zum Knetholz, legte Streusel auf die Osterlämmer und unterhielt sich mit den jungen Leuten über Schule und Ausbildung. lenwaldschule und der Levanaschule in Schweich bestehen Kooperationen: „Wir suchen immer nach einer unkomplizierten Zusammenarbeit“, sagt Heimleiterin Margret Steinborn-Heinrich. Der bundesweite Josefstag wurde dieses Jahr zum vierten Mal durchgeführt. Veranstalter sind die bundesweite Initiative „arbeit für alle“ im Bund der Deutschen Katholischen Jugend und die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit. Weiterhin beteiligt sich die Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz. Bistumsweit waren weitere Geistliche zu Gast in katholischen Einrichtungen der Jugendhilfe, so Generalvikar Georg Holkenbrink im Jugendhilfezentrum Helenenberg und Weihbischof Jörg Peters in Koblenz. Bischöfliche Pressestelle Trier Foto: Gaby Jacquemoth ctt-Fußballturnier in Geldern Siegerpokal geht an die Kicker aus dem Saarland Geldern. Es war ein Spaß für die gesamte „ctt-Familie“. Gemeint ist das ganztägige ctt-Fußballturnier, das in diesem Jahr im geografisch nördlichsten Zipfel der Einrichtungen ausgetragen wurde. Die Mitarbeitervertretung (MAV) der ctt-Häuser in Geldern (St.-Clemens-Hospital, Medizinisches Versorgungszentrum und GelderlandKlinik) hatte eingeladen und das traditionelle Turnier organisiert. Viele freiwillige Helfer sorgten dafür, dass alle Gäste sich wohlfühlten. „Ein so schönes Fußballfest sollten wir öfter veranstalten. Die Kollegen aus den anderen Regionen trifft man sonst doch nie“, bekräftigte Jan Braunschedel, Mitglied der Jugend-Mitarbeitervertretung aus Wittlich. Obwohl auch einige Blessuren bei den Spielerin- Gleich zweimal landeten die Mannschaften aus Weiskirchen auf dem Treppchen und konnten sich über einen verdienten 1. und 3. Platz freuen. Egal welcher Platz am Ende des Turniers erreicht wurde: Die Freude bei allen Damenmannschaften war riesengroß. nen und Spielern zu versorgen waren, schwappte am Abend die Stimmung über, als Moderator Norbert van Dyk zur Pokalverleihung ins Festzelt bat. DJ Alois Thissen hatte die passende Musik parat, so dass sich jede Mannschaft wie ein Sieger fühlen durfte. Monika Kriegel Fotos: Monika Kriegel Voller Einsatz auch neben dem Fußballfeld: Zahlreiche Fans waren nach Geldern gekommen, um die Mannschaften zu unterstützen. Die Platzierung der Damenmannschaften: 1. Weiskirchen I 2. Wittlich II 3. Geldern III Die Herren erspielten sich folgende Plätze: 1. Weiskirchen/Illingen II 2. Geldern I 3. Weiskirchen I 4. Wittlich 5. Lebach 6. Geldern II 7. St. Franziska-Stift Bad Kreuznach 8. Zentrale Trier Den Fairness-Pokal überreichte der MAV-Vertreter an die Spielerinnen des Gastgeber-Teams aus Geldern. spectrum 2/2010 5 aktuelles Acht Herren-Teams und drei DamenMannschaften trafen sich auf dem Kleinfeldturnier zum sportlichen Kampf um Tore und Punkte im Gelderland-Stadion. Folglich hatten die Kicker, Fans und Betreuer teilweise einen langen Anfahrtsweg. „Um 5:45 Uhr sind wir in Weiskirchen und um 5:30 Uhr in Illingen in den Bus gestiegen, und wir haben fußballerisch die Herzogstadt Geldern erobert“, triumphierte Stefan Verron aus der Mannschaft Weiskirchen/Illingen II, die schließlich mit dem Siegerpokal spät in der Nacht heimfuhr. Im Endspiel gegen die erste Mannschaft von Geldern siegten die Kicker und eine fußballstarke Frau als Verstärkung im „fliegenden Wechsel“ aus dem Saarland mit 5:1. Die Herren der Heimmannschaft hatten im Finale mit ganzer Kraft gegen das Team in Gelb gekämpft. Aber, so Mirco Michalleck aus Geldern: „Es war heute eben nicht mehr drin. Schade, wieder nur der zweite Platz.“ Da half auch nicht das kräftige Anfeuern des starken Fanblocks aus Geldern mit seinen Vuvuzelas. GMAV der ctt wird 20 Jahre alt Dankbare, nachdenkliche und fröhliche Töne am Geburtstag aktuelles Zell an der Mosel. Erst die Arbeit – dann das Vergnügen! Die Feierlichkeiten rund um den 20. Geburtstag der GMAV (Gesamtmitarbeitervertretung) waren Teil einer zweitägigen Delegiertenversammlung in der Stadthalle in Zell an der Mosel. Ganz in der Tradition der ctt wurde die Geburtstagsfeier mit einer heiligen Messe in St. Peter begonnen. Zur Freude der Mitarbeitervertreter war Prälat Franz Josef Gebert nach Zell an der Mosel gekommen, um unter Mitwirkung von ctt-Mitarbeitern die heilige Messe anlässlich des Festtages zu zelebrieren. Für die Lesung und das Evangelium hatten die Mitarbeiter einen Ausschnitt aus dem Jakobusbrief (2,14-26) und das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg (Mt 20,1-16) ausgewählt. Aus beiden Bibelstellen, die, so Prälat Gebert, ein klares Bekenntnis der Mitarbeiter seien, hob er in seiner Predigt einige wesentliche Aspekte hervor. Mitarbeiter in sozial-caritativen Unternehmen erfüllten durch ihr Tun eine der Grunddimensionen der Kirche: Sie helfen mit ihren Werken Menschen. In Anlehnung an den Jakobusbrief zeige sich, dass Glaube nicht nur in wortreichen Lippenbekenntnissen gefordert sei, sondern sich auch im Alltags-Tun widerspiegeln solle. Mit Blick auf das Gleichnis brachte Gebert den darin enthaltenen provokanten Inhalt auf den etwas umgangssprachlichen Nenner: „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Das ist nicht die Art, wie Gott denkt.“ Zwar sei es nachvollziehbar, dass sich Menschen klare Spielregeln wünschten, insbesondere eine Durchschaubarkeit und Verlässlichkeit in den Bedingungen. Gleichwohl mache die Frohe Botschaft nicht vor den Toren des Alltags halt. Dass der Lohn, wie im Gleichnis beschrieben, für den Arbeiter, der den ganzen Tag gearbeitet hat und den Arbeiter, der nur eine Stunde gearbeitet hat, der gleiche ist, verortete Gebert in den Raum der Welt Jesu, in der anders gerechnet würde und demjenigen, der die Hilfe ganz besonders brauche, diese nicht verwehrt werde. Ganz unbekannt sei diese Denkweise in einem Sozialstaat nicht. Aus der Legende der Heiligen Elisabeth von Thüringen, bei der im Korb das Brot für die Armen zu Rosen wurde, folgerte Gebert: „Ich bin zuversichtlich, dass der Mehrwert, der unter unseren Händen durch solches Tun entsteht, eine Wirklichkeit werden 6 spectrum 2/2010 Glückwünsche zum runden Geburtstag überbrachten die Aufsichtsratsvorsitzende Schwester M. Basina Kloos und die Geschäftsführung der ctt (v.l.n.r.): Hans-Josef Börsch, Jürgen Müller, Uwe Entchelmeier, Schwester M. Basina Kloos, Dr. Tania Masloh, Vera Bers, Thomas Thiel und Prälat Franz Josef Gebert, der zuvor mit der Festgesellschaft die heilige Messe zelebriert hatte. lässt, die weit über den Alltag hinausgeht. In einer solchen Wirklichkeit wird die Fülle Gottes spürbar.“ Spürbar wurde gleich zu Beginn des Festaktes die Haltung der Dankbarkeit. In seiner Begrüßung dankte HansJosef Börsch den ctt-Mitarbeitern für deren Leistung in den vergangenen 20 Jahren. Er entschuldigte gleichzeitig den Stellvertretenden GMAV-Vorsitzenden Ulrich Hendricks, der aufgrund dringender privater Angelegenheiten an dem Festakt nicht teilnehmen konnte. Seinen Gruß richtete er an die Geschäftsführung, mit der eine konstruktive Zusammenarbeit stattfinde, und an die ctt-Aufsichtsratsvorsitzende Schwester M. Basina Kloos, die immer zur ctt gestanden habe. Er betonte, dass die Delegierten untereinander und die Diskussionen und Gespräche mit der Geschäftsführung immer unter dem Grundsatz stehen: „Gewinne aus jeder Diskussion und lerne aus den Argumenten.“ Schwester M. Basina Kloos richtete mit ihren Glückwünschen zum 20. Geburtstag ausdrückliche Dankesworte an alle Mitarbeiter der ctt, die in schwieriger Zeit über viele Jahre hinweg mit großem Engagement ihren persönlichen Beitrag geleistet haben. Den Delegierten der Mitarbeitervertretungen zugewandt räumte sie für die vergangenen sieben Jahre der Zusammenarbeit ein, dass sie sich anfangs hin und wieder über diese geärgert und man auch Konflikte miteinander ausgetragen habe, jedoch diesen zu keiner Stunde den hohen Einsatz, den unternehmerischen Weitblick und die große Verantwortungsbereitschaft absprechen konnte. „Im Gegenteil: Sie haben in schwierigen Zeiten trotz großer Herausforderungen mit Bangen und manchmal vielleicht auch mit Zittern eine unmoderne Haltung gezeigt“, sagte Schwester M. Basina und lobte die Verantwortungsfreude der ctt-Mitarbeitervertretung. In einer Zeit wachsender Vernetzung gelte es zu fragen, welcher Logik diese folge. Für einen nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg und qualitativ hochwertige Leistungen erwiesen sich eine konsequente Werte- und Gemeinwohlorientierung unserer christlichen Einrichtungen in Verbindung mit hoher unternehmerischer Kompetenz, Innovation und Veränderungsbereitschaft als ausschlaggebende Faktoren. „Dieses Ziel“, so Schwester M. Basina, „ist nur in einem vertrauensvollen Zusammenspiel von Dienstgebern und Dienstnehmern zu realisieren, in dem eine gegenseitige Wertschätzung ein hohes Gut ist.“ Misstrauen mache Systeme krank, ja sei sogar tödlich. Vernetzungen, wie sie heute gefordert und notwendig seien, lebten jedoch von einem gegenseitigen Vertrauen. Schwester M. Basina zeigte sich jedoch aufgrund der in der Vergangenheit gemachten Erfahrungen zuversichtlich, dass die notwendigen Diskurse mit einer intellektuellen Redlichkeit in einer Vertrauenskultur, in der der Einzelne sich selbst und anderen vertraue, zum Wohle aller geführt werden könnten. Diese neue Form der Verantwortung, sich gemeinsam mit der Geschäftsführung auf partnerschaftlichem Niveau auf Augenhöhe bei Gesprächen zu finden, war in der Geschichte der GMAV bisher nicht gegeben. Der GMAV-Vorsitzende Jürgen Müller nutzte seine Festrede, um die vergangenen 20 Jahre noch einmal Revue passieren zu lassen. Die Geschichte der GMAV sei Sie haben es nicht immer leicht miteinander: ctt-Geschäftsführer Thomas Thiel und der Vorsitzende der GMAV Jürgen Müller. In seiner Ansprache lobte Thiel die gedeihliche Atmosphäre, die seitens der GMAV und der örtlichen Mitarbeitervertretungen gepflegt werde, sowie das immer an der Sache orientierte und von gegenseitigem Respekt geprägte, wertschätzende Miteinander, mit dem man um die besten Entscheidungen für die ctt ringe. Das strahlend schöne Sommerwetter ermöglichte zahlreiche Gespräche in der angenehmen Atmosphäre vor dem Schloss in Zell an der Mosel während des Stehempfangs. zweifelsohne eng mit der Geschichte der ctt verknüpft. Die ersten zehn Jahre der ctt seien gekennzeichnet gewesen durch einen fulminanten Start und eine regelrechte Explosion in der Wachstumsphase des Unternehmens. In dieser Anfangszeit hatte sich die GMAV am 8. Mai 1990 konstituiert. Zu Beginn galt es zunächst, sich als Mitarbeitervertretung zu finden. Jürgen Müller erinnerte daran, wie unterschiedlich die Kulturen in den über 50 Mitarbeitervertretungen seinerzeit gewesen seien. Namentlich Klaus Koch sei es zu verdanken, dass die Kulturen zusammengeführt werden konnten. In der Wachstumsphase des Unternehmens ctt sei es dann notwendig geworden, die ersten Freistellungen der Mitarbeitervertretungen durchzukämpfen. Bei einer ständig wachsenden Unternehmung mit neuen Geschäftsfeldern sei die Mitarbeitervertretung in ihrem Einsatz für über 8.000 Beschäftigte nicht mehr nebenher zu leisten gewesen. Eine erste Krise erlebte die junge ctt von außen in Form des damaligen Gesundheitsstrukturgesetzes. Erstmals habe man in der Bilanz auch einmal negative Vorzeichen und in den Einrichtungen sogar „Sorgenkinder“ finden können. Für die vom Erfolg verwöhnte ctt sei dies eine ganz neue Erfahrung gewesen, die die Sorge um den Arbeitsplatz erstmals habe auftauchen lassen. Der darauf folgende Gehaltsverzicht in Form von Freizeitausgleich sei jedoch nichts gewesen im Vergleich zu den 10 Jahren, die der wirtschaftlichen Schieflage nach der „Doerfert-Affäre“ folgten. In seiner lebendigen Festansprache ließ Jürgen Müller die Zeiten des wirtschaftlichen Zusammenbruchs noch einmal aufleben. Er schilderte den Festgästen, wie das entscheidende Gespräch der GMAV mit der saarländischen Landesregierung verlief, das schließlich mit der Zusage der Landesbürgschaft den entscheidenden Durchbruch zur InsolvenzAbwendung brachte. Stabilisierung, Sanierung und Konsolidierung konnten folgen. Er beendete seine Rede mit einem Spruch aus dem Lateinischen: „Was immer du tust, tue es klug und bedenke das Ende.“ Dieser Ausspruch, so Müller weiter, gelte auch zukünftig für Dienstgeber und Dienstnehmer. Dankbarkeit und Fröhlichkeit gewannen über die Nachdenklichkeit, die der rückblickende Ausflug in die Geschichte der ctt und damit auch der GMAV bei den Festgästen auslöste, bald wieder die Oberhand. Vielleicht auch die Zuversicht, mit der das „hochseetaugliche Schiff ctt“ selbstbewusst in neue Brandungen gelassen aufbrechen kann. Abschließend dankte Hans-Josef Börsch den Rednern für ihre Ausführungen und hob die Bedeutung hervor, die diese für die GMAV haben. Er schloss seine Moderation mit dem für die ctt wichtigen Zen-Gedanken, die Energie in eine positive Zukunft und nicht eine schlechte Vergangenheit zu investieren. Der Abend klang mit einer kulinarischen Weinprobe aus. Dr. Claudia Gerstenmaier Fotos: Dr. Claudia Gerstenmaier spectrum 2/2010 7 aktuelles Dass das Wohl der ctt immer im Mittelpunkt des gemeinsamen Ringens miteinander stehe, versicherte auch cttGeschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung Thomas Thiel. Er erinnerte an viele Zusammenkünfte, bei denen die zu lösenden Probleme aus derart unterschiedlichen Perspektiven gesehen worden seien, dass man sich nicht selten wegen dieser Differenzen auch habe vertagen müssen. Kurze Zeit später habe man sich jedoch an einem Tisch wiedergefunden, um an der Sache orientierte konstruktive Lösungsansätze zu finden und zu realisieren. Dieses Zusammenspiel zwischen Mitarbeitervertretung und Geschäftsführung sei immer im Rahmen einer guten, gegenseitig wertschätzenden und vertrauensvollen Art der gepflegten Begegnung möglich gewesen. „Ergebnis statt Konflikt, Professionalität statt Naivität, Erfolg statt Frust“, folgerte Thiel. Auch er wagte einen Blick in die Zukunft und verwies darauf, dass viel mehr als bisher den Mitarbeitervertretungen ein hohes Maß an Professionalität, Integrität, Sensibilität, Enthusiasmus, Weitsicht und Geschäftssinn abverlangt werde. Das Weisheitsspiel des Nikolaus von Kues Teil IV: Die Kugel ist nicht rund Zu den Spätschriften des Cusanus gehört der 1463 vollendete Dialog Über das Kugelspiel. Der Dialog ist in einer zweisprachigen Ausgabe erschienen (vgl. Nikolaus von Kues: Gespräch über das Globusspiel, neu übersetzt und mit Einleitung und Anmerkungen herausgegeben von Gerda von Bredow, Hamburg 1999). Das lateinische Wort „globus“ wird in dieser Übersetzung nicht mit der deutschen Entsprechung „Kugel“ wiedergegeben, sondern mit „Globus“. Anknüpfungspunkt ist eine ganz konkrete Situation: Mit einem jungen Besucher hat er gerade das von ihm selbst erdachte Kugelspiel gespielt, das, wie er selbst sagt, den Beteiligten immer wieder großes Vergnügen bereitet und Anlass zu viel Gelächter bietet. Etwas aus der Puste – er ist ja nicht mehr der Jüngste – lässt sich Nikolaus dennoch von dem jungen Mann bereitwillig in ein Gespräch über den Sinn des Spiels verwickeln. Nach seiner Überzeugung ist nämlich „kein anständiges Spiel … ganz ohne Lehrgehalt“ (Dialog über das Kugelspiel, I, 2), auch nicht sein Kugelspiel, bei dem der Spieler die Aufgabe hat, eine Kugel so in ein Spielfeld aus neun konzentrischen Kreisen zu werfen, dass sie möglichst nah am Mittelpunkt ausrollt, der zugleich der kleinstmögliche, zehnte Kreis ist. Und das ist gar nicht so einfach, denn die Kugel ist an einer Seite eingedellt. Sie rollt daher nicht geradlinig auf das Ziel zu, sondern sie eiert. Die besondere Anforderung an den Spieler besteht darin, die Kugel trotz der Unwucht in eine gleichmäßige Bewegung zur Mitte hin zu bringen. Das geht nicht auf dem direkten Weg, sondern spiralförmig durch die Kreise des Spielfeldes. aktuelles Mal erreicht sie ihr Ziel beim ersten Wurf, mal verfehlt sie es auch noch nach vielen Versuchen. Sehr schnell entdeckt der Spieler, dass der Lauf der Kugel weder genau planbar noch vorhersehbar ist, genauso wie es unmöglich ist, einen Erfolg gezielt zu wiederholen. Gerade darin besteht der Reiz des Spiels. Der Spieler muss herausfinden, wie er die Kugel halten muss, damit sie die richtige Bahn findet. Außerdem braucht er viel Fingerspitzengefühl, um ihr genau den richtigen Schwung zu geben: Sie soll ja weder vorzeitig ausrollen, noch übers Ziel hinausschießen. 8 spectrum 2/2010 Wie bei vielen anderen Spielen gilt auch hier: Übung macht den Meister. Das Spiel dient aber nicht nur und auch nicht in erster Linie der Unterhaltung. Cusanus selbst versteht es als „Weisheitsspiel“ (I, 31), als Sinnbild für die Suche des Menschen nach der Mitte seines Lebens, nach dem tragenden Grund, nach Gott. Es lädt den Spieler ein, über sich selbst, über sein Leben, über sein Ziel und den Weg dorthin nachzudenken. Die Kugel mit ihrem Defekt, der Delle, ist Symbol für den mit Fehlern und Schwächen behafteten Menschen. Auf direktem Weg kann die Kugel ihr Ziel, den Mittelpunkt, nicht erreichen, sie muss Umwege machen; manchmal rollt sie auch ins Aus oder bleibt auf halbem Weg liegen. Gibt es da nicht Parallelen zur menschlichen Lebenserfahrung? Die Bewegung, mit der die Kugel dem Ziel entgegenrollt, es aber auch verfehlen kann, symbolisiert die Lebensbahn des Menschen: Sie verläuft selten ruhig und gerade, es gibt Umwege, Irrwege und Scheitern. Ziel der Kugel ist der Mittelpunkt des Spielfeldes. Er ist Symbol für Jesus Christus, die Mitte und den lebendigen Grund unseres Lebens. Daher ist die Gewinnzahl in diesem Spiel nicht die höchstmögliche Punktzahl 55, sondern 34, weil sie auf die Anzahl der Erdenjahre Christi verweist. Bei ihm sollen wir ankommen, in ihm finden wir unsere wahre Bestimmung. Dabei symbolisieren die einzelnen Kreise die Stufen der Annäherung. So wie im Spiel kein Wurf dem anderen gleicht, so wie es unendlich viele verschiedene Würfe geben kann, so gibt es unendlich viele Wege zu diesem Lebensziel. Es gibt auch die Möglichkeit des Verlierens, des Scheiterns. Aber solange das Spiel dauert, solange das Leben währt, gibt es die Möglichkeiten, den Mangel der Spielkugel auszugleichen, immer wieder umzukehren, immer neu gegen unsere Fehler und Schwächen anzugehen, die Hoffnung, also das Lebensspiel – mit Gottes Hilfe – am Ende zu gewinnen. Dabei ist der Mensch frei zu handeln: So wie der Spieler den Wurf der Kugel bestimmt, so trägt der Mensch im Leben die Verantwortung für sein Tun und Lassen. Cusanus selbst fasst die Bedeutung des Spiels so zusammen: „Dies ist die Summe der Gleichnisse dieses Spiels, dass wir lernen sollen, diese Neigungen und natürlichen Krümmungen so durch tüchtige Übung zu begradigen, dass wir schließlich nach vielen Abweichungen und unsteten Umläufen und Kurven im Reich des Lebens ruhen… Darin liegt die mystische Kraft des Spiels, dass durch tüchtige Übung sogar eine eingedellte Kugel so gerichtet werden kann, dass nach vielen unsteten Biegungen die Bewegung im Reich des Lebens zur Ruhe kommt.“ (Dialog über das Kugelspiel, I, 54) Gabriele Neusius, Bibliothekarin am St. Nikolaus-Hospital Foto: St. Nikolaus-Hospital Im Jahr 1514 erschien in Paris eine gedruckte Ausgabe der Werke des Nikolaus von Kues. Sie enthält auch den „Dialogus de ludo globi“. Während Nikolaus selbst keine Illustration des Kugelspiels hinterlassen hat, ist es auf dem Titelblatt des Drucks abgebildet. Der Holzschnitt zeigt das Spielfeld aus konzentrischen Kreisen und am rechten Bildrand eine Hand, die zum Wurf der eingedellten Kugel in das Feld ansetzt. Aber im Gegensatz zu den Angaben des Textes sind die Kreise nicht von außen nach innen aufsteigend durchnummeriert, sondern umgekehrt. Ordenschwestern verlassen die Marienburg in Kempenich Verabschiedung von Schwester Angelina und Schwester Philothea Kempenich. Eine Ära geht zu Ende. Nach 107 Jahren verlassen die Schwestern vom Heiligen Geist die Marienburg in Kempenich und so verabschiedeten sich die Mitarbeiter und Bewohner der Marienburg, aber auch Bürger Kempenichs in einem würdigen Festgottesdienst von den Schwestern Angelina Bettingen und Philothea Hector. Abt Benedikt vom Kloster Maria Laach übernahm die Gestaltung der heiligen Messe, musikalisch unterstützt vom Kempenicher Frauenchor. Zahlreiche Gäste und Bewohner des Hauses waren zum feierlichen Gottesdienst anlässlich der Verabschiedung von Schwester Angelina und Schwester Philothea in die Kapelle des Alten- und Pflegeheims Marienburg gekommen. Viele Jahre lang waren Schwester Angelina (links) und Schwester Philothea (rechts) im Dienst des Alten- und Pflegeheims Marienburg. Gemeinsam werden die beiden ins Mutterhaus nach Koblenz ziehen, berichtet Schwester M. Gregoria Thachil (Mitte), Generaloberin der Schwestern vom Heiligen Geist. Schwester Angelina und Schwester Philothea verbringen nun ihren Lebensabend im Mutterhaus der Schwestern vom Heiligen Geist in Koblenz. Nicole Schäfer Fotos: Nicole Schäfer Blumen zum Abschied: Der Kaufmännische Direktor Bernd Wienczierz überreichte zum Abschied zusammen mit der Heim- und Pflegedienstleiterin Rita Gasper einen Blumengruß. spectrum 2/2010 9 aktuelles In Dankesworten wandten sich die Generaloberin der Schwestern vom Heiligen Geist, Schwester M. Gregoria Thachil, der Kaufmännische Direktor Bernd Wienczierz, der Ortsbürgermeister Stefan Friedsam, der katholische Pfarrer Pater Kurt Roters, der evangelische Pfarrer Joachim Keden, der Hausgeistliche Pfarrer Franz Rosenkranz und die Vorsitzende des Pfarrgemeinderats Elli Schneider an die Schwestern. Heimund Pflegedienstleiterin Rita Gasper bedankte sich mit ganz persönlichen Worten und Schwester Angelina dankte unter Tränen der Rührung für die gemeinsame Zeit und die schöne Feier. Mit einem Kempenicher Heimatlied endete die offizielle Verabschiedung der Schwestern. Im festlich geschmückten Eingangsbereich erwartete die Gäste ein Buffet mit herzhaften Häppchen und süßen Kleinigkeiten, welche mit viel Mühe und Liebe zum Detail von der hauseigenen Küche zubereitet wurden. Mit großem Einsatz hatten die Mitarbeiter des Alten- und Pflegeheims Marienburg „ihren“ Schwestern einen festlichen Abschied bereitet. Die Geschenke machten deutlich, dass man auch nach dem Umzug miteinander verbunden bleiben möchte. Schwester Angelina erhielt eine Schreibmaschine, um in Kontakt zu bleiben. Schwester Philothea freute sich über ein Bäumchen, das sie an die schöne Zeit in Kempenich erinnern soll. Außerdem erhielten beide Eintrittskarten für die Bundesgartenschau 2011 in Koblenz, die sie gemeinsam mit Mitarbeitern des Hauses besuchen werden. Gottes Segen für Bau und Betrieb erbeten Grundstein für Erweiterungsbau des St. Franziska-Stifts gelegt Bad Kreuznach. Lange hatte der harte Winter den Baufortschritt behindert, doch am 28. April konnte dann bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen der Grundstein für den Erweiterungsbau des St. Franziska-Stifts in Bad Kreuznach gelegt werden. Dechant Ludwig Unkelbach, Seelsorgebezirk Bad Kreuznach, und Klinikseelsorger Pfarrer Ulrich Laux setzten den Grundstein ins Mauerwerk und erbaten Gottes Segen für die Baustelle und die dort Tätigen: „Allmächtiger Gott, wenn du das Haus nicht baust, bauen die Bauleute vergebens.“ In seiner Ansprache bezog sich Dechant Unkelbach auch auf die künftige Bestimmung des Bauwerks und die Aufgabe der cusanus trägergesellschaft trier mbH als Träger der Einrichtung, im christlichen Geiste Menschen zu helfen. „Zum Lobe Gottes und zum Wohle psychosomatisch erkrankter Menschen möge dieser Bau dienen.“ In Anwesenheit von Vertretern des kirchlichen und politischen Lebens in Bad Kreuznach und der beteiligten Bauunternehmen hatte der Kaufmännische Direktor des St. Franziska-Stifts, Paul Kaiser, zuvor in seiner Ansprache die Notwendigkeit des Erweiterungsbaus und seine Bedeutung für die weitere sachgerechte Arbeit der psychosomatischen Fachklinik und die Wettbewerbsfähigkeit des St. Franziska-Stifts auf dem sich ändernden Gesundheitsmarkt hervorgehoben. „Mit der Erweiterung reagieren wir auf den Nachfragedruck der Kostenträger, mit dem neuen Raum für medizinische Dechant Ludwig Unkelbach (links), assistiert von Thomas Hochhaus (rechts), beim Segnen des Grundsteins. Trainingstherapie und anderen Therapie- und Funktionsräumen auf neue fachliche Anforderungen und mit dem neuen Speisesaal und neuen Einzelzimmern auf gestiegene Ansprüche der Patienten als unsere Kunden“, sagte Kaiser. Er wies auch darauf hin, dass die Finanzierung durch den Träger und die Einrichtung erbracht wird und – anders als für Akutkrankenhäuser – es für Reha-Kliniken keine staatlichen Zuschüsse gäbe. In diesem Zusammenhang betonte Kaiser, dass durch die Vergabe der Aufträge an regionale Firmen die investierten Gelder von 5,5 Mio. Euro der Stadt und dem Kreis zugute kommen und die örtliche Wirtschaft gestärkt wird. Kaiser dankte besonders dem Bauunternehmer Willi Iselborn, der mit einer großzügigen Spende die Beschaffung einer Grundsteinplatte ermöglicht hatte, die aus dem Bauetat nicht finanziert werden durfte. Ganz in der üblichen Tradition einer Grundsteinlegung wurde eine Urkunde, die der Nachwelt von Anlass und Zielen des Baues Kunde geben soll, verlesen und sodann mit einer Tageszeitung, Münzen und einer Flasche Wein unter tatkräftiger Hilfe der Assistentin des Kaufmännischen Direktors, Silke Steinhage, in einen Metallbehälter eingefüllt. Unter sachkundiger Unterstützung des Leiters des Technischen Dienstes der Klinik, Hermann Josef Konrad, wurde die Kupferplombe im Grundstein hinterlegt und die Grundsteinplatte in das Mauerwerk eingefügt. Die feierliche Zeremonie der rituellen Segnung durch Dechant Ludwig Unkelbach und Pfarrer Ulrich Laux mit Unterstützung durch Thomas Hochhaus, Theologe und Gestaltungstherapeut im St. FranziskaStift, beschloss die Feier. Mit einem kleinen Imbiss in angenehmer Atmosphäre klang die Veranstaltung aus. Dr. Elmar Mans Fotos: Matthias Luhn aktuelles Der Kaufmännische Direktor Paul Kaiser und seine Assistentin Silke Steinhage (v.l.n.r.) füllen den Behälter für den Grundstein unter freudiger Anteilnahme von Klinikseelsorger Pfarrer Ulrich Laux, Oberbürgermeister Andreas Ludwig, Architekt Heinz-Dieter Gerharz und Dechant Ludwig Unkelbach. 10 spectrum 2/2010 Vom alten ins neue Zuhause in Besch Flottes Umzugstempo in St. Franziskus während der WM Vor dem Umzug seien einige Senioren etwas aufgeregt gewesen, sagt die 84-jährige Erna Boesen und die 80-jährige Anni Kiefer ergänzt, dass ihr fast schon etwas schlecht gewesen sei. Aber mit gemeinsamen Kräften war der Umzug dann noch vor dem Anpfiff des Deutschland-Spiels während der WM (Deutschland gegen Serbien) zügig und problemfrei abgeschlossen. Und gegessen hatten die Fleißigen auch: Frikadellen und Kartoffelsalat wurden von der Küchencrew in den neuen Räumen zubereitet. Das Ehepaar Anna-Maria (86 Jahre) und Fritz Hensgen (88 Jahre) hat in einer Wohngruppe ein Doppelzimmer bezogen. Für beide steht fest, sagte das Paar den anwesenden Journalisten der Saarbrücker Zeitung, dass sie es prima getroffen hätten: „Das Zimmer ist sehr schön.“ Doch nicht nur für das vor ihrem Einzug in Mettlach lebende Paar ist im neuen Zuhause ein schönes Heim ge- schaffen. Für einige Senioren konnte nun der Wunsch nach einem Einzelzimmer in Erfüllung gehen. Große Fenster, helle Farben, weiträumige Zuschnitte und ein Fußboden in einem warmen Holzton auf allen Etagen vermitteln eine heimelige Atmosphäre. Dass das Mitbringen von eigenen Möbeln und weiteren liebgewordenen Gegenständen selbstverständlich ist, betont Heimleiterin Elisabeth Jansen. Sie weiß um die vielen kleinen, aber wichtigen Dinge, die die Senioren benötigen, um sich zuhause fühlen zu können. Speziell für demenziell veränderte Menschen bieten die beiden Wohngruppen „Maria“ und „Josef“ im obersten Stockwerk eine neue Form familiären Zusammenlebens. Ähnlich wie in einer größeren Familie leben Menschen mit demenziellen Veränderungen in einem gemeinsamen Haushalt zusammen. Das Zentrum einer solchen Wohngruppe bildet eine offene Wohnküche. Alltagsbegleiterinnen betreuen die Senioren und achten darauf, dass ihr Lebensrhythmus und der Tagesablauf in St. Franziskus vom früher gewohnten Alltag geprägt sind. „Die Beteiligung der Senioren an ganz alltäglichen Aktivitäten in der Küche oder einfach nur das Zuschauen macht den meisten unserer Bewohner viel Freude“, weiß der Kaufmännische Direktor Alexander Schuhler. Mit vereinten Kräften gelingt der Umzug (v.l.n.r.): Seniorin Anni Kiefer und Angehörige Elian Gette packen aus. Alles ist eingeräumt. Nun kann man sich zu Hause fühlen (v.l.n.r.): Alexander Schuhler und Elisabeth Jansen mit Anna-Maria und Fritz Hensgen. Mit dem Anpfiff auf dem WM-Spielfeld in Südafrika kam nach dem erfolgreichen Umzug neue Bewegung auf. Zahlreiche Senioren verfolgten das Fußballspiel. Das wird sicher nicht das letzte Mal so sein, denn gleich neben dem neuen St. Franziskus befindet sich der Bescher Fußballplatz. Dr. Claudia Gerstenmaier Fotos: Rolf Ruppenthal Das erste Mittagessen im neuen Heim wird zubereitet: Die 90-jährige Heimbeiratsvorsitzende Maria Gries und Mitarbeiterin Melanie Lang beim gemeinsamen Kochen. Geschafft! Der Umzug war innerhalb weniger Stunden vollzogen. Es freuen sich (v.l.n.r.) Jennifer Balzer (Auszubildende), Andrea Tokarski (Qualitätsmanagerin) mit den Seniorinnen Olga Jaeger, Erna Boesen und Anni Kiefer. spectrum 2/2010 11 aktuelles Besch. Sie liegen nur wenige Schritte auseinander, die beiden Gebäude in Besch und doch liegen Welten zwischen dem alten Gebäude und dem Ersatzneubau des Alten- und Pflegeheims St. Franziskus. Gegen Ende der Bauzeit von eineinhalb Jahren verfolgten die Senioren gespannt die Baufortschritte und konnten den Tag des Umzugs in die modernen Zimmer und ansprechenden Räume im neuen Zuhause kaum erwarten. Am 18. Juni war es dann soweit. Gemeinsam mit den Angehörigen fand der Umzug unter der Leitung des Kaufmännischen Direktors Alexander Schuhler und der Heimleiterin Elisabeth Jansen ins neue Heim statt. Schon im Vorfeld wurde der Ablauf mit Hauswirtschaftsleiterin Elisabeth Clemens, die bereits einige Umzüge erfolgreich innerhalb der ctt begleitet hat, durchgeplant, um auch Möbel, Geräte und vieles mehr rasch an den neuen Bestimmungsort zu bringen. Reha-Klinik St. Hedwig in Illingen zertifiziert Der Patient steht im Mittelpunkt der täglichen Arbeit Illingen. „Unsere Klinik St. Hedwig hat in allen Kriterien gut abgeschnitten“, stellt Thomas Thiel, Geschäftsführer und Sprecher der cusanus trägergesellschaft trier mbH (ctt) erfreut in seiner Ansprache im Rahmen einer Festveranstaltung in Illingen fest. „Besonders bei den Prüfkriterien ‚Leitbild’ und ‚Führung’ konnte Illingen punkten“, sagt Thiel. Die jetzt erfolgte Zertifizierung sei die Anerkennung für hervorragende Qualität der Arbeit in der Einrichtung. „Auf die geleistete Arbeit kann die Klinik mit Recht stolz sein“, fügt Thiel hinzu. Mit dem erfolgreichen Abschluss der Zertifizierung der ctt-Rehaklinik St. Hedwig geht nun ein trägerweiter Zertifizierungsprozess zu Ende, nachdem nun alle Reha-Einrichtungen der ctt zertifiziert sind. „Vor gut einem Jahr begannen die Vorbereitungen zur Zertifizierung, in die alle Beschäftigten eingebunden waren“, sagt der Pflegedirektor der Fachklinik St. Hedwig, Harald Hintz. „Mit Begeisterung und großem Engagement hat sich jeder an dem wichtigen Projekt beteiligt. Die erfolgreiche Zertifizierung ist uns aber auch Ansporn und Verpflichtung, unseren Prozess der kontinuierlichen Verbesserung fortzusetzen“, stellt Hintz fest. In seiner Festansprache lobt der Leitende Arzt der Deutschen Rentenversicherung Saarland, Dr. Rudi Müller, die hervorragende Qualität der Fachklinik St. Hedwig. In einem anschaulichen Beitrag stellt er die Grundpfeiler der Qualitätssicherungsprogramme seit Einführung 1994 bis heute dar. Große Freude über die erfolgreiche Zertifizierung der Reha-Klinik St. Hedwig herrscht bei (v.l.n.r.) Geschäftsführer und Sprecher der ctt Thomas Thiel, Pflegedirektor Harald Hintz, Anne Prinz vom Team des Qualitätsmanagements, Kaufmännischem Direktor Bernd Rullang und Chefarzt Dr. Klaus Herz. „In fast allen testierten Bereichen liegt die Klinik in Illingen im oberen Bereich aller 66 anderen Kliniken in Deutschland“, erläutert Chefarzt Dr. Klaus Herz die Ergebnisse der Auswertungen der Deutschen Rentenversicherung. Oberstes Ziel der Fachklinik St. Hedwig war und ist es, stets fachlich qualifizierte Arbeit zu leisten. Denn die qualitativ hochwertige Betreuung der Patienten steht – nun auch in bescheinigter Form – im Mittelpunkt der in St. Hedwig täglich geleisteten Arbeit. „Es geht um Behandlungsqualität, aber auch um guten Service, effektive Abläufe, effiziente Strukturen und Ergebnisse. Die fachliche und soziale Kompetenz sowie die Erfahrung unserer Mitarbeiter sind unser größtes Kapital, wenn es um optimale Behandlungser- folge geht“, so Dr. Herz. Externe und klinikinterne Qualitätszirkel sowie eine enge Einbindung der Patienten durch Fragebögen und Einzelgespräche dienten darüber hinaus der ständigen Verbesserung der Standards. „Wir haben uns der Verantwortung erfolgreich gestellt und sind jetzt zertifiziert worden“, stellt auch der Kaufmännische Direktor Bernd Rullang zufrieden fest. Mit dieser Leistung wird seiner Ansicht nach auch gleichzeitig ein entscheidender Grundstein für die künftige Belegung der Einrichtung gelegt. Er lobt insbesondere das Team des Qualitätsmanagements der RehaKlinik St. Hedwig mit Harald Hintz, Anne Prinz, Melanie Lauk und Stefan Werron. Bernd Rullang/ Dr. Claudia Gerstenmaier Foto: Andreas Engel Rettungshubschrauber Christoph 10 aktuelles Stützpunkt am St. Elisabeth-Krankenhaus in Wittlich Bernkastel/Wittlich. Der „Heilige Christophorus“ gilt als Schutzpatron der Reisenden und damit auch der Autofahrer. Deshalb hat sich im Jahre 1970 der ADAC bei der Suche nach einem geeigneten Namen für seinen ersten Rettungshubschrauber entschieden, ihn auf den Namen „Christoph“ zu taufen. Die Bezeichnung „Christoph- 12 spectrum 2/2010 Luftrettung“ ist inzwischen weltweit zu einem Synonym für die hochqualifizierte Luftrettung in Deutschland geworden. Die Crew an Bord Die Besatzung des Christoph 10 setzt sich aus einem Piloten, einem Notarzt und einem Rettungsassistenten, dem HEMS Crew Member (HEMS = Helicopter Emergency Medical Service) zusammen. Die Piloten weisen eine langjährige Flugerfahrung auf. Neben Berufspilotenschein für Hubschrauber, 1.500 Flugstunden sowie einem speziellen Eignungstest weisen alle Piloten eine langjährige Berufserfahrung auf, bevor sie bei der Luftrettung anfangen. In der Wittlicher Station teilen sich drei Piloten der ADAC Luftrettung GmbH den Dienst. Leiter der Station ist Jens Richter. Die Notärzte Die derzeit 16 Notärzte werden vom Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich gestellt. Sie setzen sich aus 15 Anästhesisten und einem Internisten zusammen. Leitender Hubschrauberarzt ist Privatdozent Dr. Marius Gregor Dehne, Stellvertreterin ist Inga Siebenschuh. Notärzte sind Fachärzte mit be- Vom 22.10.1975 bis heute hat der Christoph 10 (auf dem Bild ist das aktuellste Modell zu sehen) bereits über 30.000 Einsätze in Wittlich zu verzeichnen. Bundesweit liegt er in der Statistik der Einsatzzahlen auf Rang 5. sonderer Expertise in der Notfallmedizin und haben langjährige Erfahrung im bodengebundenen Rettungsdienst. Alle Teammitglieder nehmen regelmäßig an notfallmedizinischen und intensivmedizinischen Fort- und Weiterbildungen teil. Der Christoph 10 fliegt hauptsächlich Notfalleinsätze, ist jedoch auch für (dringende) Verlegungseinsätze ausgestattet. Der Christoph 10 ist für alle Notfälle bei Kindern und Erwachsenen gerüstet. Kurze Historie des Rettungshubschraubers Christoph 10 am St. Elisabeth-Krankenhaus in Wittlich: Blick in die Zukunft In der nächsten Zeit beginnen Umbaumaßnahmen in der Wittlicher Station und am Hangar. Der Hygienebereich wird modernisiert und es entstehen neue Ruheräume für die Besatzung. Dafür soll das bestehende Gebäude um ein Stockwerk erweitert werden. Nach Abschluss der Arbeiten wird im Frühjahr 2011 anlässlich des 35-jährigen 04.09.1979: Das Bundesministerium des Inneren erhält die Station von der Bundeswehr zurück. Zum Einsatz kommt nun eine orange Bo 105; die Piloten werden wieder vom Bundesgrenzschutz gestellt. Einsätze nach Aufnahmediagnosen n=1742; Zeitraum: 2009 480 112 337 546 Trauma: 480 Sonstiges: 78 Gynäkologie/Geburtshilfe: 6 Stoffwechsel: 67 Psychiatrie: 50 Abdomen: 66 Atmung: 112 Herzkreislauf: 546 Zentrales-Nerven-System: 337 22.10.1975: Der Rettungshubschrauber Christoph 10 am Standort Wittlich wird mit einer gelben Bo 105 in Dienst gestellt. Der Träger ist das Bundesministerium des Inneren, die Piloten werden vom Bundesgrenzschutz gestellt. 29.04.1976: Die Station wird in Amtshilfe von den Heeresfliegern aus Fritzlar übernommen. Zum Einsatz kommt eine grüne BELL UH-1D. 07.11.1984: Die Bo 105 wird gegen eine orange BELL UH-1D ausgetauscht. Diesen Hubschrauber kann man seit 1997 im Flugzeugmuseum in Hermeskeil bewundern. 31.01.1997: Die Station wird an die ADAC Luftrettung GmbH übergeben. Zum Einsatz kommt die erste EC 135 des ADAC. Jubiläums des Christoph 10 im großen Rahmen ein Hangar-Fest mit Symposium und Tag der offenen Tür veranstaltet. Die Station führt bereits seit einigen Jahren in Kooperation mit der Abteilung für Anästhesie, Notfallmedizin, Intensivmedizin, Schmerztherapie und Palliativmedizin in der Verbundklinik jährlich ein Fachsymposium durch, an dem interessante aktuelle Themen der Notfallmedizin behandelt werden. Privatdozent Dr. Marius Gregor Dehne/ Inga Siebenschuh Foto: privat spectrum 2/2010 13 aktuelles Die HEMS Crew Member sind Rettungsassistenten mit langjähriger Erfahrung im bodengebundenen Rettungsdienst (DRK-Rettungsdienst gGmbH Eifel-Mosel-Hunsrück). Sie gelten als „Allrounder“ und gehen sowohl dem Notarzt als auch dem Piloten zur Hand. Sie helfen dem Piloten beim Navigieren und bei der Luftraumbeobachtung. Zudem halten sie den Funkkontakt zur Leitstelle, die den Einsatz koordiniert. Sie benötigen eine besondere Ausbildung. Dazu gehört auch, den Piloten unter zum Teil schwierigsten Bedingungen bei einer Landung durch eine qualifizierte Einweisung zu unterstützen. Nach der Landung muss ein HEMS Crew Member den Hubschrauber und die Landestelle sichern, um danach quasi schlagartig „umzuschalten“ und dem Notarzt bei der Versorgung der Patienten zur Hand zu gehen. Derzeit sind sieben Rettungsassistenten als HEMS Crew Member auf dem Christoph 10 eingesetzt. Der leitende HEMS Crew Member ist Bernd Sonntag. Neue Leitung im Haus auf dem Wehrborn Herzenswärme und Liebe sind die Grundhaltung Aach. Das Haus auf dem Wehrborn hat eine neue Leitung. Zwar traten Herbert Heitland und Stefan Mathy bereits vor Monaten ihre Ämter an, jedoch sind der neue Kaufmännische Direktor Stefan Mathy und der Pädagogische Leiter der Jugendhilfeeinrichtung Haus auf dem Wehrborn seit dem 29. April nun auch offiziell im Amt. Im Rahmen einer Feierstunde wurde in der Aula der Einrichtung gleichzeitig die langjährige Pädagogische Leiterin Margret Steinborn-Heinrich in den Ruhestand verabschiedet. Die ctt-Geschäftsführerin Vera Bers konnte eine große Zahl von Persönlichkeiten zur Festveranstaltung begrüßen. aktuelles In ihrer Festansprache ging Vera Bers vor allem auf die Verdienste von Margret Steinborn-Heinrich ein. Die Psychologin hatte 1994 ihren Dienst in der Einrichtung angetreten. Bereits zwei Jahre später avancierte sie zur Erziehungsleiterin. 1998 erfolgte unter ihrer Federführung die konzeptuelle Umgestaltung mit betreutem Wohnen als einem wichtigen Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit, so Vera Bers. Stets habe Steinborn-Heinrich auf die Jugendlichen und die Mitarbeiter motivierend gewirkt. Die Geschäftsführerin lobte auch das über „das normale Maß“ hinausgehende ehrenamtliche Engagement von Margret Steinborn-Heinrich und ihre professionelle Krisensozialarbeit. Grundsätzlich sei die Arbeit im Haus auf dem Wehrborn durch den Mehrklang von Tradition und Werten einerseits und Visionen und Plänen andererseits geprägt, so Bers. „Wir müssen den Jugendlichen zu gesicherten Identitäten verhelfen, ihnen Gewissheit und Bodenhaftung vermitteln“, sagte sie. Ebenso wichtig sei es, dass die Jugendlichen Perspektiven für ihr Leben entwickeln können. „Diese Leitwerte sind unser Erziehungsauftrag – ihnen eine Chance zu geben ist unser Auftrag.“ Der Nachfolger von Margret SteinbornHeinrich als Erziehungsleiter, der Pädagoge Herbert Heitland, sei im Bereich der Jugendsozialarbeit schon lange kein Unbekannter mehr. So habe er in der regionalen wie überregionalen Jugendarbeit einen großen Erfahrungsschatz gesammelt. Ferner verfüge er über sehr gute Kontakte zu den Behörden, so Vera Bers. Heitland habe die Ausdauer und den Optimismus, die für die erfolgreiche pädagogische Arbeit notwendig seien. „Auch die Jugendlichen, die nicht auf Rosen gebettet sind, müssen eine Chance bekommen“, so lautet das Credo von Stefan Mathy, dem neuen Kaufmännischen Direktor des Hauses auf dem Wehrborn. Mathy ist, wie Heitland, schon seit einigen Monaten im Amt. Er arbeitete zuvor in der Leitung von Krankenhaus- und Altenhilfeeinrichtungen. Die Jugendhilfeeinrichtung auf dem Wehrborn kenne er schon seit 14 Jahren, betonte er. Mit Mathy gewinne das Haus auf dem Wehrborn zusätzlich einen Bauexperten, sagte Vera Bers. Bauen bedeutet für den Kaufmännischen Direktor Mathy „Gestalten und Bewirken“. Dies sei für ihn eine große Herausforderung. Sein Gestaltungstalent habe Mathy beim Bau der neuen Die neue Leitung des Hauses auf dem Wehrborn ist nun offiziell im Amt. ctt-Geschäftsführerin Vera Bers (links) dankte Margret Steinborn-Heinrich für ihr langjähriges Wirken. Der Pädagogische Leiter Herbert Heitland (links) wird gemeinsam mit dem Kaufmännischen Direktor Stefan Mathy die Geschicke der Jugendhilfe leiten. 14 spectrum 2/2010 Den Festvortrag hielt Dr. Christoph Goepel, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Das Hopital Kirchberg in Luxemburg, wo Goepel praktiziert, arbeitet eng mit dem Haus auf dem Wehrborn zusammen. Goepels Thema war die Früherkennung und Behandlung von Borderline-Persönlichkeiten. Dies sei eine besondere Herausforderung für die stationäre Jugendpflege, unterstrich der Mediziner. Kindertageseinrichtung auf dem Wehrborn bereits unter Beweis gestellt, so Vera Bers. Mathy und Heitland lobten die Zusammenarbeit mit Margret SteinbornHeinrich, die in einen gelungenen und ruhigen Wechsel auf der Kommandobrücke des Hauses auf dem Wehrborn mündete. „Herzenswärme und Liebe sind die Grundhaltung, die auf dem Wehrborn herrscht“, betonte Schwester Daniela von den Schwestern des Guten Hirten in ihrem Grußwort. Diese „Pädagogik der Liebe“, postuliert von der Ordensgründerin Schwester Maria Euphrasia Pelletier, sei auf dem Wehrborn beherzigt worden. Würdevoll und gütig den Jugendlichen gegenüber sei Margret Steinborn-Heinrich diesem Leitmotiv stets gefolgt. Auch Reinhard Köster vom Diözesan-Caritasverband lobte Steinborn-Heinrich. Sie habe auch in schwierigen Fällen immer Lösungen gefunden. Der Kreisbeigeordnete Manfred Wischnewski und der Beigeordnete der Verbandsgemeinde Herbert Feltes betonten die Wichtigkeit der Jugendhilfeeinrichtung Haus auf dem Wehrborn für den Landkreis und die Gemeinde. Die ctt könne stolz sein auf ihr Haus. Andreas Engel Fotos: Andreas Engel Vier neue Führungskräfte Außergewöhnliche Amtseinführung im Caritas-Krankenhaus Lebach Lebach. Dass im Rahmen eines Festaktes am 26. Mai gleich vier neue Führungskräfte offiziell in ihr Amt eingeführt wurden, ist nicht nur für die ctt eine Besonderheit. Diese Gegebenheit zeige jedoch die Dimension des Wandels an, folgerte ctt-Aufsichtsratsvorsitzende Schwester M. Basina Kloos in ihrer Festansprache, auf dessen Weg wir uns in Lebach und im Hochwald-Verbund befänden. Mit Annette Münster-Weber wird erstmals in der ctt eine Krankenhausoberin ins Klinikdirektorium berufen. Es seien die durchweg positiven Erfahrungen in der Marienhaus GmbH, führte Schwester M. Basina Kloos aus, die dazu geführt hätten, diese Position erstmals in der ctt zu besetzen. Es sei besonders ein Schwerpunkt zu betonen: „Ohne die Wirtschaftlichkeit werden wir unsere Ziele nicht erreichen und ohne Menschlichkeit werden die Menschen, deren Arbeitskraft zur Zielerreichung erforderlich ist, ihre Energien nur bedingt einbringen. Darum muss die Oberin die Hände etwas freier haben für die Menschen im System, die nicht nur funktional, sondern auch mit ihrer Biographie zu sehen sind.“ Die hierfür erforderliche Qualifikation bringe MünsterWeber durch ihre vorausgegangenen Ausbildungen und ihre Fähigkeit mit, Menschen zu vernetzen, dort wo sie zukünftig zusammenwirkten. Erfahrungen habe sie in dieser Führungsverantwortung schon in den Klinikdirektorien Losheim/Wadern und Hermeskeil sammeln können, wo sie auch zukünftig in Personalunion die Mehrfachverantwortung trage. Dieser Spagat einer Mehrfachverantwortung, den sie mit dem Kaufmännischen Direktor Christoph Schwarz und seinem Stellvertreter Michael Kreis teile, sei nicht immer leicht. Jedoch ließen sich schwierige Zeiten besser meistern, wenn man diesen mit Verbündeten Seite an Seite stehend begegnete: Strahlende Gesichter in Lebach (v.l.n.r.): ctt-Geschäftsführerin Vera Bers, Ärztlicher Direktor Dr. Winfried Holz, Krankenhausoberin Annette Münster-Weber, ctt-Geschäftsführer Thomas Thiel, Chefarzt Dr. Franz-Josef Hoffmann, Chefarzt Dr. Martin Adolph, Schwester M. Basina Kloos, Chefarzt Dr. Albrecht Seiter und Kaufmännischer Direktor Christoph Schwarz. „Schon heute erleben wir aufgrund der Situation die positive Auswirkung, wenn wir unsere Arbeit nicht aus einseitiger, sondern trägerübergreifender Sicht sehen und angehen“, stellte Schwester M. Basina Kloos, mit Blick auf die aktuell wechselnden Mitarbeiter von der Marienhaus GmbH in die ctt und umgekehrt, erfreut fest. Zu diesen gehört auch der neue Chefarzt der Anästhesie und Operativen Intensivmedizin, Dr. Albrecht Seiter. Er stelle seit über einem halben Jahr sein chefärztliches Können in den Mittelpunkt der trägerübergreifenden Arbeit an den Standorten Losheim/Wadern, Hermeskeil und Lebach. Unter der Leitung der Chefärzte Dr. Hoffmann und Dr. Adolph gelänge ein vernetztes Arbeiten der Disziplinen Gefäßchirurgie und Interventionelle Radiologie, die in der umgangssprachlich verständlicheren Bezeichnung „Klinik für Durchblutungsstörungen“ in jüngerer Zeit für einige Öffentlichkeit gesorgt habe. Das medizinische Dienstleistungsangebot in dem Netzwerk wird durch die Angiologie von Dr. Frank Hertrich abgerundet. Auch dieses sei ein wichtiges Angebot für die ctt, deren oberstes Ziel die bedarfsgerechte zuwendungsgeprägte Patientenversorgung sei: „Wir sehen uns damit in der Verantwortung für eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung der Menschen in ländlichen Regionen, die keine Benachteiligungen erfahren dürfen.“ Dennoch sei es notwendig, so Schwester M. Basina Kloos mit Blick auf den Erhalt von Arbeitsplätzen, trägerübergreifend Kompetenzzentren zu bilden. Auf dem Weg zum Hochwald-Verbund sei ein ständiger Austausch mit den Vertretern der Politik, Ministerien, Kostenträger, Bürgerinitiativen und der Öffentlichkeit erforderlich. Innerhalb der Trägerschaften, betonte Schwester M. Basina Kloos, spüre sie in vielen Gesprächen den Sorgen und Nöten der Mitarbeitenden nach: „Jeder Einzelne von Ihnen, gleich in welchem Betätigungsfeld er aktiv ist, trägt in unserer, dem Ziel einer zukunftsfähigen Perspektivgestaltung für den HochwaldVerbund folgenden Gemeinschaft wesentlich mit zum Gelingen eines erfolgreichen Abschlusses bei.“ Den Führungskräften, die die Mitarbeitenden auf diesem ergebnisoffenen Prozess mitnähmen, käme hierbei eine besonders verantwortungsvolle Aufgabe zu: „Es ist mir wichtig“, sagte Schwester M. Basina Kloos, „dass wir an den verschiedenen Plätzen und Orten untereinander in der Zusammenarbeit eine Gemeinschaft praktizieren, die trotz unterschiedlicher Hierarchieebenen von einem wertschätzenden Miteinander geprägt ist.“ Bericht und Portraits (vgl. Folgeseiten) basierend auf der Amtseinführung: Dr. Claudia Gerstenmaier Fotos: Andreas Engel/ Dr. Claudia Gerstenmaier/privat spectrum 2/2010 15 aktuelles Im Anschluss an die heilige Messe, die Krankenhauspfarrer Michael Schaefer zelebriert hatte, wünschte Schwester M. Basina Kloos der neuen Krankenhausoberin Annette Münster-Weber sowie den Chefärzten Dr. Adolph, Dr. Hoffmann und Dr. Seiter sowohl im Namen des Vorstandes der Hildegard-Stiftung als auch im Namen des ctt-Aufsichtsrates für den Neuanfang Gottes Segen. Wir begrüßen im Caritas-Krankenhaus Lebach Annette Münster-Weber Seit dem 1. Januar ist Annette Münster-Weber in der Führungsverantwortung im Direktorium des Caritas-Krankenhauses Lebach. Sie ist damit die erste Krankenhausoberin in der ctt. Als Krankenhausoberin in Losheim/Wadern (seit 2008) und in Hermeskeil (seit 2010) arbeitet Münster-Weber trägerübergreifend. Im St. Josef Krankenhaus in Hermeskeil wurde Annette Mathilde MünsterWeber 1963 geboren. Nach der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung zur Krankenschwester und einigen Stationen in diesem Beruf entschloss sie sich, sich aktiv in die Hospiztätigkeit einzubringen. Sie begann mit dem Aufbau des ambulanten Hospizes Hochwald in Hermeskeil. Dabei waren ihre zahlreichen Fort- und Weiterbildungen eine gute Grundlage. Neben der Weiterbildung im Bereich „Palliativ Care“, also der Versorgung und Begleitung schwerstkranker, sterbender Menschen, erfuhr sie eine Grundausbildung in der Transaktionsanalyse, einer speziellen Psychoanalyse, die sowohl den Menschen als Person als auch die Entwicklung und Veränderung seiner Persönlichkeit fördert. Von 2007 bis 2009 absolvierte sie erfolgreich die Weiterbildung zum „Diakonischen Leitungsamt“ in der Edith-Stein-Akademie. Münster-Weber ist verheiratet und hat eine Tochter. Sie liebt die Natur und klassische Musik, liest gerne und verfasst zuweilen selbst kleine Gedichte, um Erlebtes aus ihrer Sicht zu beschreiben. Ihr Lebensmotto ließe sich verkürzt vielleicht so auf den Punkt bringen: „Sei du selbst!“ „Meinen Beruf als Krankenschwester in der Rolle der Krankenhausoberin einbringen und weiterentwickeln zu dürfen, empfinde ich täglich als ein Geschenk und es ist für mich die schönste Aufgabe der Welt, mit Menschen zu arbeiten“, sagt Annette Münster-Weber. Zur Bezeichnung der weltlichen Krankenhausoberin Die Rolle einer weltlichen Krankenhausoberin knüpft an einer in den Ordensgemeinschaften üblichen Position von Ordensfrauen an. Da gegenwärtig die Zahl der Mitschwestern zurückgeht, die für die Aufgabe einer Oberin im Krankenhaus zur Verfügung stehen könnten, haben sich inzwischen einige Gemeinschaften dazu entschlossen, die Position engagierten Christinnen zu übertragen, die ganz in der Tradition Herz und Hände für die Menschen frei haben. In der Marienhaus GmbH kann seit Jahren auf durchweg positive Erfahrungen zurückgeblickt werden. Die erste weltliche Krankenhausoberin in der Marienhaus GmbH wurde 1995 Christa Garvert. Dr. Albrecht Seiter mitarbeiter-forum Chefarzt Dr. Albrecht Seiters Wirkungsstätte ist nicht an einem, sondern gleich an vier Standorten. Der 1954 in Baden-Baden geborene Dr. Seiter pendelt ebenfalls zwischen den Marienhauskliniken Losheim/ Wadern (seit 2007) und Hermeskeil (seit 1997). Seit 2009 gehört auch das Caritas-Krankenhaus in Lebach zu seinem Einsatzort. Darüber hinaus nimmt der engagierte Chefarzt für Anästhesie und Operative Intensivmedizin noch weitere Führungsaufgaben im St. Josef-Krankenhaus in Hermeskeil wahr: Er ist Ärztlicher Direktor (seit 2001), Leitender Arzt im Rettungsdienst und transfusionsverantwortlicher Arzt. 16 spectrum 2/2010 Dr. Seiter verfügt über langjährige Erfahrungen in seinem Fachgebiet und über ein exzellentes Know-how. Sowohl seine fachliche als auch seine menschliche Art sicherte ihm schon nach kurzer Zeit im Lebacher Krankenhaus viele anerkennende und positive Rückmeldungen aus dem Kollegenund Mitarbeiterumfeld. Chefarzt Dr. Seiter ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. „Als Chefarzt für Anästhesie und Operative Intensivmedizin bringe ich gerne mein Wissen und meine Erfahrung im Caritas-Krankenhaus Lebach ein. Meine Kollegen und Mitarbeiter haben mich gut aufgenommen und mir den Einstieg in Lebach erleichtert. Als pendelnder Arzt bin ich für deren Unterstützung dankbar“, sagt Dr. Albrecht Seiter. Wir begrüßen im Caritas-Krankenhaus Lebach Dr. Martin Adolph Er ist Facharzt für Chirurgie, Gefäßchirurgie, Phlebologie, Lymphologie sowie Notfallmedizin und baut gemeinsam mit Chefarzt Dr. FranzJosef Hoffmann (Interventionelle Radiologie) und Dr. Frank Hertrich (Angiologie) seit Jahresbeginn am Caritas-Krankenhaus Lebach die „Klinik für Durchblutungsstörungen“ auf. Der 1962 in Neunkirchen/Saar geborene Dr. Martin Adolph studierte in Homburg/Saar Medizin. Nach seinem Studium legte er die Facharztprüfung 1998 in Stuttgart ab, bevor er neben einer Weiterbildung in der Phlebologie eine Ausbildung in der Gefäßchirurgie aufnahm. In diesem Bereich sammelte er als Oberarzt unter anderem im Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich der ctt erste Erfahrungen. Die Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Eingriffe an der Halsschlagader zur Vermeidung von Schlaganfällen sowie die Behandlung von Durchblutungsstörungen der Bauch- und Beckengefäße, um nur zwei Punkte zu benennen. Ausgleich zu seinem beruflichen Engangement findet Dr. Martin Adolph in der Natur beim Fahrradfahren. „Mein Vorgänger Dr. Arnold Pulvermüller hat die Abteilung so gut strukturiert“, freut sich Dr. Martin Adolph, „dass wir direkt mit der Arbeit loslegen konnten. In 196 Tagen haben wir fast 150, teils minimal-invasive Operationen durchführen können.“ Dr. Franz-Josef Hoffmann Chefarzt Dr. Franz-Josef Hoffmann ist Facharzt für Nuklearmedizin und Diagnostische Radiologie. Seit Jahresbeginn baut er gemeinsam mit Dr. Adolph und Dr. Hertrich die „Klinik für Durchblutungsstörungen“ am Caritas-Krankenhaus in Lebach auf. Dr. Hoffmann hat in verschiedenen Krankenhäusern im Saarland Abteilungen für Interventionelle Radiologie aufgebaut, zunächst am Akademischen Lehrkrankenhaus in Saarbrücken und im Anschluss daran am Akademischen Lehrkrankenhaus in Neunkirchen. Das Kerngebiet seines Wirkens ist die in- terventionell-radiologische Behandlung der Verengung der inneren Halsschlagader, mit der er sich seit 1996 intensiv beschäftigt. Darüber hinaus ist der 1949 geborene Dr. Hoffmann nicht nur bundesweit, sondern auch international ein vielgefragter Referent auf dem Gebiet der interventionell-radiologischen Behandlung der Stenose der Arteria carotis interna. Dr. Hoffmann ist verheiratet und hat zwei Kinder. Zusammen mit seinem Team möchte er im Klinikalltag den Patienten nicht nur Heilung verschaffen, sondern sie auch menschliche Güte – Caritas – erfahren lassen, berichtet Dr. Franz-Josef Hoffmann den Gästen bei der Amtseinführung. Neuer Stellvertretender Kaufmännischer Direktor im Caritas-Krankenhaus Lebach ist seit dem 1. März Michael Kreis. Der Diplom-Psychologe und DiplomKaufmann studierte an der Universität Trier, bevor er, nach einigen beruflichen Stationen, bei ctt erste Erfahrungen im Krankenhausbereich sammeln konnte. Hier war Michael Kreis u. a. Stellvertretender Verwaltungsdirektor und Personalleiter in den Hufeland-Kliniken Weimar. Vor seiner neuen beruflichen Herausforderung in Lebach war der gebürtige Saarländer 18 Jahre bei der Marienhaus GmbH, u. a. in der Funktion des Kaufmännischen Direktors am St. Michael Krankenhaus in Völklingen und Hauptabteilungsleiter für Einkauf, technische Dienste, Versicherungswesen in der St. Elisabeth Klinik Saarlouis tätig. Der 52-jährige Michael Kreis ist verheiratet, hat sechs Kinder und verbringt seine Freizeit gerne mit seiner Familie. Neben Haus- und Gartenarbeit hält ihn vor allem Joggen und Fußballspielen mit den sogenannten Alten Herren fit. spectrum 2/2010 17 mitarbeiter-forum Michael Kreis Wir begrüßen im Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich Dr. Hans-Joachim Lutz Die Klinik für operative und endovaskuläre Gefäßchirurgie im Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich leitet seit Mai Dr. Hans-Joachim Lutz. Mit ihm kommt ein breit ausgebildeter und erfahrener Gefäßchirurg an die Verbundklinik, dessen Schwerpunkte speziell in der Therapie der Hals- und Bauchschlagader, der Bypass-Chirurgie, bei der Schaufensterkrankheit sowie der operativen Anlage und Revision von Gefäßzugängen, der sogenannten Shuntchirurgie, liegen. Nach Möglichkeit operiert der gebürtige Darmstädter mit der modernen Kleinschnittmethode. Dr. Lutz: „Diese schonende Operationsmethode kommt beispielsweise bei rund der Hälfte aller diagnostizierten Gefäßerweiterungen (Aneurysmen) der Bauchschlagader zum Einsatz und ermöglicht für die Betroffenen eine schnellere Mobilität nach der Operation und kürzere Klinikaufenthalte.“ Dr. Hans-Joachim Lutz, der zuletzt als Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie am St. Marien-Hospital in Hamm tätig war, nimmt die Nachfolge des in den Ruhestand eintretenden Professor Dr. Paul Walter auf. Professor Dr. Walter war seit Juli 1998 Chefarzt der Abteilung für Gefäßchirurgie und Phlebologie. Es ist maßgeblich seinem hohen Engagement und Einsatz zu verdanken, dass sich die Gefäßchirurgie im St. Elisabeth-Krankenhaus zu einem Schwerpunkt entwickelt hat. Sabine Zimmer Foto: privat Dr. Hans-Joachim Lutz ist Facharzt für Chirurgie, Gefäßchirurgie, endovaskulärer Spezialist und seit Mai Chefarzt der Klinik für operative und endovaskuläre Gefäßchirurgie im Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich. in der ctt-Zentrale Margit Treitz Die 47-jährige Margit Treitz unternahm ihre ersten beruflichen Schritte in einer Steuer- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Trier. Ausgerüstet mit einem guten Gefühl für Zahlen wechselte sie 1985 in einen mittelständischen Industriebetrieb. mitarbeiter-forum Zahlreiche Fortbildungen, u. a. zur staatlich geprüften Sekretärin, zum Fremdsprachlichen Korrespondenten Englisch sowie ständige Weiterbildung in den Bereichen Vertrieb, Export, Marketing sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, ermöglichten ihr, in unterschiedlichen Arbeitsbereichen Erfahrungen sammeln zu dürfen. Auf die neuen und vielseitigen Aufgaben im Sekretariat freut sie sich sehr und erwartet ein spannendes Tätigkeitsfeld mit vielen neuen Begegnungen. Margit Treitz ist verheiratet und hat eine Tochter. Ihre freie Zeit verbringt sie gerne mit ihrer Familie, in der Natur mit Walken und Biken oder beim gemeinsamen Kochen mit Freunden. Sie liebt es zu verreisen und freut sich auf Begegnungen mit Menschen aus anderen Kulturen. Benjamin Henze Foto: privat Seit dem 1. April leitet Margit Treitz das Sekretariat des Geschäftsführers und Sprechers der ctt-Geschäftsführung Thomas Thiel. Wir begrüßen in Geldern herzlich die Chefärzte im Kollegialsystem: im St.-Clemens-Hospital, Bereich der Inneren Medizin Dr. Matthias Wenning im St.-Clemens-Hospital, Bereich der Inneren Medizin/Nephrologie Privatdozent Dr. Andreas Fußhöller in der Gelderland-Klinik Dr. Klaus Peter Krieger Alle werden voraussichtlich im Rahmen von Feierstunden offiziell in ihr neues Amt eingeführt. In den entsprechenden Ausgaben des spectrum werden wir darüber berichten und die „Neuen“ in der ctt kurz vorstellen. 18 spectrum 2/2010 Wir gratulieren zu Dienstjubiläen 40-jährige Tätigkeit Yang-Ja An (Krankenschwester Neugeborenenabteilung) Angelika Zimmermann (Kinderkrankenschwester Pädiatrie) 35-jährige Tätigkeit Sylvia Passer (Mitarbeiterin Service) (Mitarbeiterin Finanzbuchhaltung) 20-jährige Tätigkeit Brigitte Czyzewski Eleonore Monschau Manuela Glauben Heike Kiefer Katharina Schlüpen (Köchin) (Kinderkrankenschwester Pädiatrie) Dina Leistenschneider Erika Ulmer (Mitarbeiterin Spülküche) Doris Illner 25-jährige Tätigkeit Klaus Aengenvoort (Fachkrankenpfleger Intensiv und Anästhesie) Heike Dickmann (Kinderkrankenschwester Pädiatrie) Ursula Elders (Nachtwache Innere Medizin) Rita Küppers (Fachkrankenschwester Intensiv und Anästhesie) Bärbel Schöneich (Krankenschwester Innere Medizin) Angeline Voesten-Sewalt (MTA Labor) Dr. Joachim Sitz (Chefarzt Innere Medizin) Petra Winters (Krankenschwester Urologie) Caritas-Krankenhaus Lebach 25-jährige Tätigkeit Renate Blass (Mitarbeiterin Hauswirtschaft) Manfred Knobe (Fachkrankenpfleger Intensiv) Eveline Sauer (Mitarbeiterin Zentrale Personalabteilung) Anita Müller (Schreibkraft im ärztlichen Schreibdienst) Bettina Baltes-Nett (Altenpflegerin) Alexandra Fischer (Pflegehelferin) Alten- und Pflegeheim Marienstift Mendig Stephanie Schwarz 20-jährige Tätigkeit (Mitarbeiterin Hauswirtschaft) (AHB-Mitarbeiterin) Andrea Singer Michaela Hillesheim (Altenpflegerin) (Mitarbeiterin Verwaltung, Rezeption, Telefonzentrale) Astrid Lichtl Gabriele Tam Michaela Spengler (Mitarbeiterin Hauswirtschaft) (Altenpflegerin) (Altenpflegerin) Krystyna Zaja (Mitarbeiterin Spülküche ) Fachklinik St. Hedwig Illingen 40-jährige Tätigkeit Cornelia Woll (Mitarbeiterin Verwaltung) 25-jährige Tätigkeit Johannes Franz (Stellvertreter des Abteilungsleiters der Bäderabteilung) Detlef Seer Alten- und Pflegeheim St. Barbara Mudersbach 30-jährige Tätigkeit Annegret Richter (Pflegehelferin) Seniorenheim St. Josef Vallendar 25-jährige Tätigkeit Mehmet Guelgel (Krankenpflegehelfer) (Leiter Bäderabteilung) Alten- und Pflegeheim St. Vinzenz Bad Neuenahr-Ahrweiler/Heimersheim 20-jährige Tätigkeit Sigrid Grieshaber Alten- und Pflegeheim Maria vom Siege Koblenz-Wallersheim 25-jährige Tätigkeit Uwe-Georg Baumann (Altenpfleger) (Altenpflegerin) Bianka Robrecht (Altenpflegerin) Alten- und Pflegeheim St. Hildegard Hostenbach 25-jährige Tätigkeit 20-jährige Tätigkeit (Krankenschwester) 20-jährige Tätigkeit Josefine Scholz Hochwald-Kliniken Weiskirchen Mechthild Heyer 25-jährige Tätigkeit (Mitarbeiterin Hauswirtschaft) (Kinderkrankenschwester Pädiatrie) (Personalleiterin) Alten- und Pflegeheim Marienburg Kempenich (Mitarbeiterin Küche) (Chefarztsekretärin Innere) 30-jährige Tätigkeit (Heim- und Pflegedienstleitung) Dagmar Strohm Monika Cox (Kinderkrankenschwester Pädiatrie) Stefanie Klos mitarbeiter-forum St.-Clemens-Hospital Geldern Jörg Merkel (Haustechniker) spectrum 2/2010 19 Jubilarehrung in Geldern Geldern. Zur Jahresmitte begrüßte der Kaufmännische Direktor des St.Clemens-Hospitals Geldern, Rainer Borsch, zahlreiche Mitarbeiter, die im Laufe des ersten Halbjahres ein Dienstjubiläum begingen. Während dieser offiziellen Feierstunde gratulierte er zu 25, 30, 35 und 40 Dienstjahren und betonte den kollegialen Zusammenhalt innerhalb des Hauses. Renate Winter von der Pflegeleitung stellte heraus, dass neben den Führungskräften erfreulicherweise viele Mitarbeiterinnen aus der Pflege so lange ihrem erlernten Beruf verbunden geblieben sind. Auch Mitarbeitervertreter Norbert van Dyk schloss sich den besten Wünschen für die Zukunft im gemeinsamen Arbeitsumfeld Krankenhaus an. Monika Kriegel Foto: Monika Kriegel Im Anschluss an die Feierstunde versammelten sich die Jubilare zu einem Erinnerungsfoto (v.l.n.r.): Yang-Ja An (40 Jahre Betriebszugehörigkeit), Angeline Voesten-Sewalt (25 Jahre), Ria Küppers (25 Jahre), Heike Dickmann (25 Jahre), Petra Winters (25 Jahre), Monika Cox (35 Jahre), Erika Ulmer (35 Jahre), Katharina Schlüpen (35 Jahre), Doris Illner (30 Jahre), Dr. Joachim Sitz (25 Jahre), Angelika Zimmermann (40 Jahre). Verhindert waren die Jubilare Ursula Elders (25 Jahre) und Bärbel Schöneich (25 Jahre). Liebe Leserin, lieber Leser, falls Sie ein Jubliläum in diesem Jahr feiern dürfen, lassen Sie uns dies bitte gerne wissen. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften per E-Mail an [email protected]. Vielen Dank! Abschied mit viel Ausblick Krankenpfleger Detlef Glaser geht nach 33 Dienstjahren in den Ruhestand mitarbeiter-forum Geldern. Einen unvergesslichen letzten Arbeitstag im Gelderner Krankenhaus bereitete das Pflegeteam der Intensivstation ihrem Kollegen Detlef Glaser, der nach 33 Dienstjahren im St.-ClemensHospital die so genannte Ruhephase seiner Altersteilzeit antrat. Pünktlich zur „Übergabe“ der letzten Nacht war der Krankenpfleger auf der Intensivstation erschienen, jedoch überraschte eine Kollegin ihn, indem sie seinen Nachtdienst übernahm. Denn draußen vor der Fensterfront hatten sich nicht nur alle Kollegen, Freunde und die Familie zur besonderen Überraschung platziert. Auch die Helfer der Freiwilligen Feuerwehr Geldern waren mit einem Leiterwa- 20 spectrum 2/2010 gen ausgerückt, um den Mitarbeiter auf ungewöhnliche Weise – nämlich über die 30 Meter hohe Drehleiter – in seine Altersteilzeit zu transportieren. Diesen Schritt ließ sich Detlef Glaser nicht entgehen, denn die Chance, einen herrlichen Ausblick über die Herzogstadt gemeinsam mit seinem Vorgesetzten Herbert Weippert und Feuerwehrmann Johannes Velmanns zu genießen, bekommt er nicht alle Tage. Monika Kriegel Foto: Monika Kriegel Per Korb auf dem Weg in den Ruhestand: Detlef Glaser (Mitte) zusammen mit dem Pflegeleiter der Gelderner Intensivstation Herbert Weippert (rechts) und dem Feuerwehrmann Johannes Velmanns von der Freiwilligen Feuerwehr Geldern. Menschen im Träger Eheleute Heike und Willy Günther im St.-Clemens-Hospital. Der Gelderner Doppelpack. „St.-Clemens-Hospital, Verwaltungssekretariat, Günther“, meldet sich die Sekretärin wochentags während der Dienstzeit ab 7:15 Uhr an sechs Telefonleitungen, die zentral im Büro des Kaufmännischen Direktors und der stellvertretenden Kaufmännischen Direktorin/Leiterin Controlling läuten. „Das ist manchmal schon ein Balanceakt, wenn mehrere Leitungen gleichzeitig bedient werden müssen“, berichtet die Sekretärin, die Hand in Hand mit Kollegin Gaby Diamant die vielfältigen Aufgaben gemeinsam erledigt. Unterstützt werden beide von der Aushilfe Kerstin Bode. „Unser Arbeitsplatz ist so vielseitig, dass es manchmal schwerfällt, die Tagesplanung einzuhalten. Allein das Bearbeiten der Eingangspost dauert mitunter eineinhalb Stunden“, berichtet die Verwaltungssekretärin. Flexibilität ist eine Voraussetzung, um die stets neuen Aufgaben zu bewältigen. Neben den alltäglichen Pflichten, wie das Erledigen des gesamten Schriftverkehrs nach Band, der Pflege des Internet-Auftritts und Teilen des Intranets, das Führen der Terminkalender für beide Chefs, kommen das Entwerfen und Gestalten von Einladungen, Plakaten, Flyern und so weiter für viele Veranstaltungen des St.-Clemens-Hospitals hinzu. Am 1. September wird Heike Günther das Dutzend ihrer Dienstjahre im Gelderner Verwaltungssekretariat füllen. Die gelernte Arzthelferin, die zuvor schon in Chefarztvorzimmern die kaufmännische Seite eines Krankenhausbetriebes kennen gelernt hatte, erinnert sich an ihren Start in Geldern. „Ich war es gewohnt, weitgehend selbstständig zu agieren. Aber wenn man einen neuen Job hat, ist man ja erst einmal vor- sichtig“, berichtet sie. „Darf ich das?“, habe sie damals oft gefragt. Wenn heute etwas Neues einzuführen ist, dann stellt sich diese Frage nicht mehr und auch die Überlegung, ob etwas denn „ctt-gerecht“ sei, sorgt heute eher für ein Schmunzeln. Das Frauen-Trio im Verwaltungssekretariat sei gefragter Ratgeber bei Ungewissheiten, so die Geldernerin: „Wenn man im Haus nicht weiterweiß, klingelt erfahrungsgemäß gern mal bei uns das Telefon.“ Zweimal pro Woche haben Heike und Willy Günther einen gemeinsamen Fahrtweg zur Arbeitsstätte. Der ehemalige Sicherheitsingenieur der Zeche Friedrich-Heinrich in Kamp-Lintfort kümmert sich als Mitarbeiter der Technik um den zweirädrigen Fuhrpark der Gelderland-Klinik (Ausgabe, Reparatur und Instandsetzung der Fahrräder) sowie im St.-Clemens-Hospital um anfallende Reparaturen für die Krankenhaustechnik. Privat genießt der 54-Jährige den sportlichen Fahrspaß auf seiner MotoCross-Maschine von Yamaha. Das sei auch das Einzige, was das Paar privat nicht gemeinsam unternehme, schränkt Willy Günther ein. Ansonsten seien sie privat zusammen anzutreffen beim Nordic Walking und Mountain-Biken in der Natur und dem seit Jahren festen Urlaubsdomizil im Allgäu. Monika Kriegel Foto: Monika Kriegel mitarbeiter-forum Geldern. „Uns gibt’s nur im ‚Dütt’, im Doppelpack“, scherzt Heike Günther mit einem Seitenblick auf ihren Ehemann Willy. In erster Linie meint die 46-Jährige damit den ehrenamtlichen Einsatz für Aktionen, die rund um den Krankenhausbetrieb des St.-ClemensHospitals Geldern laufen. Beim ctt-Fußballturnier war das Ehepaar jüngst wieder hinter dem Grill zu finden. Während des Tages der offenen Tür, zu dem das Krankenhaus unter anderem die Bürger einlädt, schwitzten Heike und Willy Günther bei sonnigem Wetter ebenfalls am Bratrost. „Wir haben 600 Würstchen aufgelegt, gewendet und verkauft“, rechnet Heike Günther nach. Ihren Ausgleich finden Heike und Willy Günther in ihrer Freizeit beim regelmäßigen Nordic Walking. spectrum 2/2010 21 Die Steuergruppe Altenhilfe stellt sich vor Erweiterung der gemeinsamen Aufgaben Trier. Mindestens drei Stunden Autofahrt und gut 300 Kilometer sind wir unterwegs, wenn wir vom Alten- und Pflegeheim St. Barbara in Mudersbach zum Alten- und Pflegeheim St. Hildegard in Hostenbach fahren. Ein ganz schön weiter Weg zwischen Siegerland und Saarland. Aufgrund der geographischen Größe des Altenhilfebereiches und der regionalen, landesspezifischen Besonderheiten gibt es – zur Unterstützung der Häuser in ihren operativen und strategischen Aufgaben – zwei „Serviceund Kompetenzzentren“: eines für die neun Häuser in „Saar-Mosel-Eifel“ und ein weiteres für die zehn Häuser der „Rheinschiene“. Für die Kaufmännischen Direktoren und ihre Teams gehören die Nähe zu den Einrichtungen sowie die Vernetzung im Gemeinwesen und mit der politisch-institutionellen Ebene zu den wichtigen Erfolgsfaktoren ihrer Arbeit. Ungeachtet der regionalen Bezüge bietet die Altenhilfe viele Themen und Fragestellungen, die einer gemeinsamen Bearbeitung zugänglich sind. Auf Initiative der Geschäftsführung wurde deshalb Mitte 2009 die Steuergruppe Altenhilfe gegründet. Sie identifiziert, bearbeitet und begleitet relevante Themen aus internen und externen Entwicklungen für den Bereich der Altenhilfe und setzt sie mit Hilfe eines strukturierten Projektmanagements um. mitarbeiter-forum Die Arbeit in der Steuergruppe zielt darauf ab, zukunftsfähige Konzepte zu entwickeln, Synergie- und Benchmark-Effekte zu nutzen und die Wettbewerbsfähigkeit der Altenhilfeeinrichtungen zu fördern. Weiteres Ziel ist ein einheitliches, abgestimmtes und transparentes Vorgehen in der gesamten Altenhilfe des Trägers. Dies hat sich im Qualitätsmanagement schon lange bewährt und wird zum Beispiel durch die koordinierte Zusammenarbeit bei der Implementierung des QKA als Qualitätsmanagementsystem sichtbar. Die Steuergruppe ist organisatorisch als Stabs- bzw. Beratungsgremium der Geschäftsführung angegliedert. Sie besteht aus den beiden Kaufmännischen Direktoren Alexander Schuhler und Bernd Wienczierz und der Verantwortlichen für das zentrale Qualitäts- und Projektmanagement der Altenhilfe And- 22 spectrum 2/2010 ctt-Geschäftsführerin Vera Bers (v.l.n.r.) zusammen mit den Kaufmännischen Direktoren der Altenhilfe Alexander Schuhler (Saar-Mosel-Eifel) und Bernd Wienczierz (Rheinschiene) sowie Andrea Tokarski, der Leiterin des zentralen Qualitäts- und Projektmanagements der Altenhilfe. rea Tokarski. Nicht ständige Mitglieder der Steuergruppe sind – abhängig von Thema und Fragestellung – Mitarbeiter aus den Service- und Kompetenzzentren, aus den Einrichtungen, der Trägerzentrale sowie externe Dritte. Projektmanagement sowie den Aufbau einer gemeinsamen Personalabteilung umzusetzen. Die Steuergruppe soll ergänzt werden durch Referenten im Bereich Personal und Finanzen/Controlling. Die Steuergruppe tagt monatlich im Wechsel in den Altenhilfeeinrichtungen. Sie bearbeitet strategische und operative Aufgaben entweder direkt innerhalb der Steuergruppe oder sie initiiert, leitet und begleitet Projektgruppen. Einen Überblick gibt eine Maßnahmenplanung, aus der alle aktuellen Themen und der jeweilige Bearbeitungsstand hervorgehen. In der Steuergruppe sind bisher beispielsweise die Mitarbeiterbefragung in allen Altenhilfeeinrichtungen, der gemeinsame Fort- und Weiterbildungsplan, einheitliche Stellenbeschreibungen für Heim- und Pflegedienstleitungen sowie gemeinsame Ausschreibungen entstanden. Wenn Sie also künftig ein Schreiben sehen, das von beiden Kaufmännischen Direktoren oder im Namen der Steuergruppe Altenhilfe unterschrieben ist, geschieht dies immer unter dem Vorzeichen unseres gemeinsamen zukunftsgerichteten Weges in der Altenhilfe der ctt. Verstärkt wurde die Bedeutung der Steuergruppe durch den Auftrag des Aufsichtsrates, ein zukunftsgerichtetes Modell für die Altenhilfe der ctt zu entwickeln. Am 15.12.2009 stimmte der Aufsichtsrat dem Vorschlag der Steuergruppe zu, eine „regionale Zentralisierung“ in Form der Beibehaltung der Service- und Kompetenzzentren, einer Ergänzung der Aufgaben des zentralen Qualitätsmanagements um das Andrea Tokarski/ Alexander Schuhler/ Bernd Wienczierz Foto: Theresa Spies Ein paar Gedanken zu Edith Stein Impulsgeberin für unsere Reha-Klinik jeden Donnerstagnachmittag werden im Seminarraum unserer Reha-Klinik die neu angekommenen Patientinnen und Patienten von einem der Ärzte und meiner evangelischen Kollegin oder mir begrüßt. Sie erfahren etwas über Bad Bergzabern, über die Geschichte der Rehabilitation, über die Angebote des Hauses und auch über die Patronin der Klinik, Edith Stein. Dass die Klinik ihren Namen trägt, hat natürlich in erster Linie mit Bad Bergzabern zu tun, nicht mit Kur oder Rehabilitation, denn ihre beste Studienfreundin, Hedwig Conrad Martius, lebte zeitweise in Bad Bergzabern und Edith Stein hat sie dort häufiger besucht. Bergzabern war damals noch keine Kur- und Badstadt. Edith-Stein-Fenster im Freiburger Münster Unserer Lieben Frau. Erzbischöfliches Ordinariat Freiburg i.Br., Foto: Chr. Hoppe Im Sommer 1921 war Edith Stein zu Gast bei ihrer Freundin und half bei der Obsternte. Die Abende verbrachten sie mit langen Gesprächen „über Gott und die Welt“. Und dann fällt ihr eines Abends die Selbstbiographie der Heiligen Theresia von Avila in die Hände, sie liest und liest, die ganze Nacht hindurch und erkennt für sich: „Das ist die Wahrheit“. Immer schon war die gebürtige Jüdin auf Wahrheitssuche gewesen, immer schon hat sie versucht, den Dingen auf den Grund zu gehen. Das hat sie ja letztlich zur Philosophie gebracht und darin speziell mit der Phänomenologie beschäftigen lassen. Die Phänomeno- logie – eine philosophische Erkenntnistheorie, die versucht die Dinge so lange und ohne Voreinstellungen zu betrachten, bis sie sich in ihrem wahren Selbst zeigen, wurde im Deutschland der 10er und 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts vor allem von Edmund Husserl in Göttingen und später in Freiburg vertreten. Edith Stein war fasziniert von dem Gedanken, zum Kern der Dinge zu gelangen und in dieser Bergzaberner Nacht, eingetaucht in Theresia von Avilas Lebensgeschichte, kam sie diesem Kern für ihr Leben ein beträchtliches Stück näher. Nun rückte die Beschäftigung mit dem christkatholischen Glauben in den Mittelpunkt ihres Interesses und sie nahm Kontakt mit der hiesigen Pfarrgemeinde auf. Am 1. Januar 1922 empfing sie die Taufe durch den wohl sehr feinfühligen Ortspfarrer von St. Martin und ihr weiterer Weg in den Karmelorden war damit vorgezeichnet. Johannes Hammer ist Gemeindereferent. Seit 19 Jahren ist er als Klinikseelsorger tätig und seit gut vier Jahren in der Edith-SteinFachklinik. Foto: Tobias Schmidt Die Wahrheitssucherin war angekommen und doch spirituell immer weiter unterwegs. Sie hat neben ihren vielen Tätigkeiten im pädagogischen Bereich (in Speyer und Münster) viel Zeit für die Betrachtung und Kontemplation aufgebracht. Sie war eine zutiefst spirituelle Frau. Spiritualität und Intellektualität, das sind vielleicht die beiden Pole, die den Kern ihrer Persönlichkeit ausmachen. Todestag von Edith Stein Vor einigen Jahren hatte ich einmal die Gelegenheit mit einer ehemaligen Schülerin Edith Steins aus ihrer Speyerer Zeit zu sprechen. Ganz neugierig habe ich natürlich gefragt: „Wie war sie denn so, welchen Eindruck hat sie auf Sie gemacht?“ Und sinngemäß hat sie darauf geantwortet: „Sie wirkte schon streng und auch etwas verschlossen, aber wenn man sie in der Kirche betend antraf, wusste man auch warum: Sie war wohl immer im Gespräch mit Gott.“ Patienten kann das ein voller Therapieplan sein oder auch das Gegenteil: der ungewohnte Umgang mit freier Zeit bei Therapiepausen und am Wochenende. Da kann für manchen ein Jetzt-mussich-die-Zeit-füllen-Stress beginnen. Für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kann das vielleicht der Versuch sein, sich immer wieder einmal auf den Kern ihres Engagements für Menschen zu konzentrieren und sich nicht zu sehr von immer größer werdendem Arbeitsdruck und schnellerem Tempo vereinnahmen zu lassen. Immer mehr entdecke ich, dass Edith Steins Spiritualität einer Rehaklinik wie unserer gut tut. Und davon spreche ich dann auch kurz bei der Begrüßung unserer Patienten. In der hektischen und umtriebigen Zeit, gerade auch im Gesundheitswesen, ist es wichtig, immer wieder Atempausen der Besinnung einzulegen, um sich der gnadenlosen Hetze und Geschäftigkeit nicht ganz auszuliefern. Für unsere Patientinnen und Am 9. August jährt sich Edith Steins Tod im Konzentrationslager in Auschwitz zum 68. Mal. Vielerorts wird mit diesem Tag auch das Andenken an eine große, tiefgründige und überzeugende Frau verbunden. Einen guten Start in Ihren Alltag nach der Sommerpause wünscht Ihnen Ihr Johannes Hammer spectrum 2/2010 23 seite der seelsorge Liebe Leserin, lieber Leser, Neuer Ausbildungsgang Die Verbundschule für Gesundheits- und Pflegeberufe der Marienhaus GmbH im Saarland führt die Ausbildung Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege zu einer gemeinsamen Ausbildung zusammen trägerübergreifendes Lebach. Ab dem 1. Oktober bietet die Verbundschule für Gesundheits- und Pflegeberufe der Marienhaus GmbH im Saarland einen neuen Ausbildungsgang als Modellprojekt an. Darüber informierten die Schulleitung der Verbundschule und die Geschäftsführung der Marienhaus GmbH. In dieser Ausbildung werden die Krankenpflege, die Kinderkrankenpflege und die Altenpflege zusammengeführt. Nach dreieinhalb Jahren erhalten die Auszubildenden mit einer Prüfung drei staatlich anerkannte Berufsabschlüsse. „Wir reagieren mit diesem Projekt auf die demografischen Entwicklungen und den steigenden Fachkräftebedarf“, erklärte Schulleiter Roland Schaefer bei der Vorstellung des neuen generalistischen Ausbildungsganges. Die bisherige Aufteilung der Ausbildung in Altersphasen ist nicht mehr zeitgerecht und entspricht nicht mehr den Anforderungen. So gibt es beispielsweise immer mehr Menschen, die an Krankheiten wie etwa Mukoviszidose leiden, mit denen sie noch vor wenigen Jahrzehnten oftmals das Erwachsenenalter nicht erreicht hätten. Gleichzeitig steigt aufgrund der demografischen Entwicklung die Zahl der älteren Patienten an. Auf diese veränderten Verhältnisse müssen sich Krankenhäuser wie Altenheime einstellen. „Deswegen wollen wir, auch im Hinblick auf den steigenden Fachkräftebedarf, für eine generalistische Grundausbildung sorgen, die die Basiskompetenzen der Pflege in allen Lebensphasen berücksichtigt“, erläuterte Marc Gabelmann, Geschäftsführer der Marienhaus GmbH, die Trägerintention. Als Kooperationspartner konnte die Verbundschule Lebach die Altenpflegeschule der Deutschen Angestellten-Akademie St. Ingbert gewinnen. Gemeinsam entwickelten sie das Ausbildungs-Curriculum. „So können wir Synergieeffekte noch besser nutzen“, freut sich Elke Backes, die Schulleiterin der Altenpflegeschule, auf die kommende Zusammenarbeit. In den dreieinhalb Jahren der Ausbildung werden die Auszubildenden umfassend in allen Bereichen der Pflege geschult. Fächerintegrativ werden den Schülern alle notwendigen fachlichen, sozialen und methodischen Kompe- 24 spectrum 2/2010 Sie sind vom neuen generalistischen Ausbildungsgang überzeugt (v.l.n.r.): Sandra Postel, Stabsstellenleiterin Pflege und Fachberatung Schulen, Michael Schwenk, Pflegepädagoge an der Verbundschule, Elke Backes, Schulleiterin der Altenpflegeschule der Deutschen Angestellten-Akademie St. Ingbert, der Leiter der Verbundschule Roland Schaefer, Geschäftsführer Marc Gabelmann und Birgit Buschlinger, stellvertretende Schulleiterin der Verbundschule. tenzen vermittelt. „Dabei wird immer der Mensch in jeder Lebensphase in den Blick genommen“, erklärte Roland Schaefer. Die praktische Ausbildung findet in Krankenhäusern, Rehabilitationseinrichtungen, in pädiatrischen und geriatrischen Einrichtungen sowie in der ambulanten und stationären Versorgung der Altenhilfe statt. Die Praxiseinsatzorte sind die Einrichtungen der Marienhaus GmbH im Saarland, die Einrichtungen der Marienhauskliniken im Landkreis Neunkirchen GmbH, die Einrichtungen der Adolf von Galhau‘schen Sophienstiftung und die Einrichtungen der cusanus trägergesellschaft trier mbH (ctt). Anja Loudovici Foto: Andrea Schulze Dillinger Firmenlauf als Indikator eines ersten „Wir-Gefühls“ Caritas-Krankenhaus und Klinikum St. Elisabeth gemeinsam am Start An diesem Tag trafen sich die Mitarbeitenden vieler saarländischer Unternehmen, um zum 6. Mal in Folge eine fünf Kilometer lange Laufstrecke quer durch die Innenstadt schnellstmöglich zurückzulegen. Über 14.000 Läufer waren es diesmal, sodass der Start nur in Intervallen erfolgen konnte. Eine rot-gelbgrüne, bunte Menschenschlange schob sich in rasantem Tempo durch die von begeisterten Schaulustigen gesäumten Straßen. Bei diesem schon überregional bekannten Event steht neben dem sportlichen Anspruch und der Freude an der Bewegung auch der Teamgeist im Vordergrund. Im Zuge des Fusionsprozesses des Caritas-Krankenhauses Dillingen und des Marienhaus Klinikums St. Elisabeth Saarlouis gingen in diesem Jahr zum ersten Mal insgesamt etwa 80 Läufer beider Einrichtungen an den Start. Da es noch keine einheitliche Laufkleidung gab, waren die Mitarbeiter des CaritasKrankenhauses für jeden sehr gut an ihren roten, die des Marienhaus Klinikums an ihren grünen Trikots zu erkennen und wurden von ihren jeweiligen „Fans“ angefeuert. Das war aber auch das Einzige, das noch trennend wirkte. Vielmehr hatten die Mitarbeiter-Vertretungen beider Häuser am Treffpunkt „St. Franziskus Altenheim“ für alle Getränke und Grillgut zur Stärkung organisiert. Die Krankenhausdirektorien beider Häuser gaben Getränke, Brezeln und Die Direktoriumsmitglieder erwarteten ihre Mitarbeiter und Läufer nach dem Stadtlauf im gemeinsamen VIP-Zelt am Hoyerswerda Platz und luden zum Umtrunk ein; die Banner der beiden Krankenhäuser zierten den Eingang. Die Kaufmännische Direktorin Ulla HerberMeier gab den Läufern noch einige Tipps vor dem Start mit auf den Weg. Noch sind die Mitarbeiter an ihrer unterschiedlichen Kleidung zu erkennen. Die „Grünen“ und „Roten“ hatten viel Freude beim ersten gemeinsamen Firmenlauf. Die erste Erholung nach dem erfolgreichen Lauf: Erfrischungsgetränke und ein Gespräch mit den anderen Läufern helfen die Strapazen zu überwinden. Obst an die Anwesenden aus. So fand der „gemeinsame Probelauf“ in sportlich-lockerer Atmosphäre seine Fortsetzung. grünen T-Shirts zu einer rot-grünen Gemeinschaft zusammenfanden. – Ein gutes Omen für die bevorstehende Fusion! Und es war schön zu beobachten, dass sich während des Abends die Läufer mit den roten T-Shirts und die mit den Karl Klemis Fotos: Karl Klemis Herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen Rezertifizierung des Darmzentrums Das Darmzentrum im Caritas-Krankenhaus Dillingen und Caritas-Krankenhaus Lebach wurde vor drei Jahren erfolgreich nach dem Verfahren gemäß den Richtlinien der Deutschen Krebsgesellschaft durch Onkozert zertifiziert. Nun bestand das Darmzentrum erneut erfolgreich die Zertifizierung und konnte das gute Ergebnis von damals wieder bestätigen. spectrum 2/2010 25 trägerübergreifendes / aus den einrichtungen Dillingen/Saarlouis. Bunt war das Bild, das sich am Nachmittag und Abend des 2. Juli in der Innenstadt des saarländischen Städtchens Dillingen bot, farbenfroh die Trikots der Läufer des 6. Dillinger Firmenlaufes. Caritas-Krankenhaus Dillingen investiert in den Brandschutz Enge Vernetzung zwischen Caritas-Krankenhaus Dillingen und Dillinger Feuerwehr Dillingen. Das Caritas-Krankenhaus Dillingen hat im April mit einer besonderen Baumaßnahme begonnen: Durch die Installation eines neuen, flächendeckenden Brandmeldesystems wird im Notfall die Verbindung zur Dillinger Feuerwehr noch schneller. „Mit dieser Maßnahme investieren wir über 350.000 Euro und machen damit unser Krankenhaus fit für die Zukunft“, sagt die Kaufmännische Direktorin Ulla Herber-Meier. In den nächsten fünf Monaten werden mehr als 700 Brandmelder in allen Räumen des Krankenhauses befestigt. Beim Entstehen von Feuer- oder Rauchbildung wird so ein maximaler Schutz gewährleistet, denn die neue Brandmeldeanlage ist direkt mit der ortsansässigen Feuerwehr verbunden. Im Brandfall ist deshalb ein unverzüg- liches Eingreifen durch die Dillinger Feuerwehr gesichert. Über die neue Brandmeldeanlage freut sich Pflegedirektor Karl Klemis. „Uns ist es wichtig, die Sicherheit der uns anvertrauten Patienten und Mitarbeiter weiter zu erhöhen“, betont Klemis, der auf das Verständnis aller betroffenen Patienten und Mitarbeiter während der laufenden Baumaßnahme hofft, da es schon einmal tagsüber zu kleineren Lärmbelästigungen kommen kann. Die Baumaßnahmen führen jedoch zu keinerlei Beeinträchtigungen in der Behandlung der Patienten. Gemeinsam mit Roland Willms (rechts), dem technischen Leiter des Caritas-Krankenhauses Dillingen, installiert Markus Balser (links) die neuen Brandmelder im Krankenhaus. Die Maßnahme wird durch Fördermittel des Saarlandes im Rahmen der Investitionsförderung von Krankenhäusern unterstützt. Dr. Claudia Gerstenmaier Foto: Karl Klemis „Einer für alle – alle für einen“ aus den einrichtungen Sommerfest im St.-Clemens-Hospital Geldern Geldern. „Einer für alle – alle für einen“. Unter diesem Motto stand das Sommerfest im St.-Clemens-Hospital Geldern. „Nicht das erste, aber die wenigsten werden sich an die Veranstaltung vor 30 Jahren erinnern“, hatte der Kaufmännische Direktor Rainer Borsch herausgefunden, als er die Belegschaft bei sommerlichen Temperaturen begrüßte. Was folgte, war eine vergnügliche Sommernachtsparty am Wiesenrand nahe dem Krankenhaus. Wie immer kam die kulinarische Stärkung vom Team der Krankenhaus-Küche. Im Getränkewagen zapften Kollegen gekühlten Gerstensaft. Am Bierwagen, dem runden Stehtisch oder auf den Sitzbänken klönten alle in privater Runde. Diese private Seite der Kollegen war über die Musikbeiträge auszumachen. Physiotherapeut Heino Tiskens überzeugte mit einer bunten Mischung aus seinem Repertoire. Musikstücke wie „Im nächsten Leben“, „Musikpolizei“ oder der Einfluss der „Fundamentalisten-Pinguine“ zeugten vom Ideenreichtum des Liedermachers. Der Chefarzt der Kinderabteilung, Dr. Stephan Dreher, zeigte sich mit FanHut und Gitarre im ebenso lockeren Outfit. Die Band hat sich den Namen 26 spectrum 2/2010 „Bransch“ gegeben, probt mittwochs und die Bandmitglieder Wolfgang Philipp, Silke Südhoff, Walter Balscheit, Maria Tissen, Olly Thiel und Frank Schoppmann sind wie Dr. Stephan Dreher im Berufsleben in völlig unterschiedlichen Funktionen innerhalb der Gelderner ctt-Häuser unterwegs. Dass ihnen das gemeinsame musikalische Hobby Freude bereitet, war ihnen an- zumerken. Nicht nur, weil Wunderkerzen angezündet wurden, sprang der Funke zum Publikum über. Zurück bleibt eine schöne Erinnerung an ein harmonisches Sommerfest und ein Kaffeepott für jeden Gast, die tägliche Aufmunterung für ein kollegiales Miteinander. Monika Kriegel Foto: Monika Kriegel Für viel gute Stimmung sorgte am Abend die Band „Bransch“, die sich ausschließlich aus Mitarbeitern der Gelderner Standorte zusammensetzt. Sportmedizinische und Schmerztherapeutische Fortbildung Teilnehmer nutzen neben der Möglichkeit zur Fortbildung auch die Chance zum „Nahkampf“ Weiskirchen. Zur 36. Sportmedizinischen und Schmerztherapeutischen Fortbildung vom 24. bis 25. April begrüßte der Ärztliche Direktor der Hochwald-Kliniken, Dr. Klaus Steinbach, über 60 Teilnehmer und Referenten in Weiskirchen. Dr. Holger Dewes, HNO-Arzt aus Saarlouis, präsentierte als erster Referent der Fortbildung die Behandlungsmöglichkeiten bei sportmedizinischen Problemen in seinem Fachgebiet. Ein besonders für Physiotherapeuten interessantes Thema sind EMG-Bewegungsmessungen in der Reha, die von Dr. Axel Seuser und Dr. Mathias Schumacher sehr interessant und umfangreich vorgestellt wurden. Prävention von Sportverletzungen durch ein sehr gewissenhaftes „Medical Fit- ting“ stellte Dr. Andreas Kreutz aus Herzogenaurach vor. Vorbeugung und Behandlung von Sportverletzungen im Kampfsport wurden anhand von zwei Olympischen Sportarten in Theorie und Praxis erarbeitet. Dr. Thomas Braun, Mannschaftsarzt der Deutschen Taekwondo Nationalmannschaft und Träger des 5. Dan, und Dr. Klaus Johann aus Merzig, Mannschaftsarzt des KSV Köllerbach und selbst ehemaliger Spitzenringer, zeigten mit Unterstützung einiger junger Athleten, wie komplex ihre Sportarten sind. So nah waren Theorie und Praxis selten beieinander: Dr. Uwe Trinks (rechts) erfuhr im Selbstexperiment, welchen Belastungen Kampfsportler ausgesetzt sind. Einige Teilnehmer ergriffen dann auch im Rahmen der Sportpraxis die Chance, mit den Athleten Timo Badusch und Manuel Pitz einige Ringertechniken zu üben. Dr. Klaus Steinbach Foto: Dr. Klaus Steinbach Großinvestition bringt Vorteile für Patienten und Umwelt Investition in Computertomographen und vollständige Digitalisierung der Röntgenabteilung Zusätzlich ergeben sich für die Patienten weitere Vorteile: Die Strahlenbelastung konnte mit der Anschaffung des neuen CT-Gerätes deutlich reduziert und die Untersuchung auf wenige Sekunden verkürzt werden. Eine weitere Besonderheit des neuen Gerätes ist die Möglichkeit einer dreidimensionalen Darstellung von Strukturen, die es Ärzten zum Beispiel bei Knochenbrüchen ermöglicht, bereits im Vorfeld die Operationsplanung weiter zu optimieren. Durch die zusätzlich erfolgte Digitalisierung der gesamten Röntgenabteilung mit Einführung eines PACS und RIS inklusive der Anschaffung eines digitalen Durchleuchtungsarbeitsplatzes ist es zudem möglich geworden, die Ergebnisse der Röntgenuntersuchungen in wenigen Sekunden auf dem PC-Bildschirm des Arztes sichtbar zu machen. Die bisherige Dunkelkammerentwicklung der Röntgenfilme fällt somit weg, was zudem ökologisch sinnvoll ist, da keine Chemikalien mehr zur Entwicklung benötigt werden. Über die neue Einrichtung freuen sich Dr. Jürgen Frank (links) und Wolfgang Elbert. den 750.000 Euro teuren Neuanschaffungen mehr als zufrieden und auch die beiden Chefärzte der Radiologie Dr. Jürgen Frank und Wolfgang Elbert wissen die neuen Möglichkeiten zu schätzen. „Dank des neuen CT und dessen exzellenter Bildqualität sind nun auch Darstellungen kleinster Gefäße möglich“, schwärmt Elbert von dem neuen Gerät. Und auch Dr. Frank begeistert die Digitalisierung und der neue MultiDetektor-Computertomograph: „Durch die Digitalisierung der Bilder ist es nun möglich, im gesamten Krankenhaus in Echtzeit auf die gemachten Aufnahmen und die von uns angefertigten Befunde zuzugreifen. Diese Zeitersparnis kommt vor allem den Patienten zugute.“ Dass der neue CT ein Erfolg ist, lässt sich relativ leicht nachvollziehen, denn seit der Neueinführung wurde die Zahl der Untersuchungen um ein Vielfaches gesteigert. Benjamin Henze Foto: Andreas Engel Der Stellvertretende Kaufmännische Direktor Michael Kreis ist jedenfalls mit spectrum 2/2010 27 aus den einrichtungen Lebach. Die Vorteile, die das Ende April in Betrieb genommene „Multislice-CT“ mit sich bringt, sind überragend. Neben den üblichen CT-Untersuchungen können im Lebacher Caritas-Krankenhaus seit kurzem auch hochspezialisierte Untersuchungen wie etwa virtuelle Coloskopien, ergänzend oder gar alternativ zu Darmspiegelungen und sogenannte Angiographien, welche Gefäße virtuell darstellen, durchgeführt werden. Autorenlesung im Caritas-Krankenhaus Lebach Arno Strobel präsentiert sein neuestes Buch Lebach. Das Fotomotiv passte zum Thema und zum Veranstaltungsort: Der aus Saarlouis stammende und in Trier lebende Autor Arno Strobel las aus seinem Buch „Der Trakt“ und ließ sich für den Fotografen von spectrum stilsicher auf einem Krankenbett ablichten, das extra in die Caféteria geschafft wurde. Der Autor beschreibt in seinem jüngsten Werk die Geschichte der 34-jährigen Sibylle Aurich aus Regensburg. Nach einem Überfall erwacht sie aus dem Koma und alles scheint völlig in Ordnung. Und doch beginnt mit dem Erwachen eine albtraumhafte Suche nach sich selbst. Zwar hat die junge Frau ihr Gedächtnis behalten, aber die Welt um sie herum hat offenbar die Erinnerung an Sibylle Aurich verloren. Ihr Mann kennt sie nicht, und niemand hat je von ihrem Sohn Lukas gehört. Was ist geschehen, wem kann sie noch trauen? Zur Lesung von Arno Strobel begrüßten Buchhändler Manfred Queißer aus Lebach und der Kaufmännische Direktor des ctt-Krankenhauses Christoph Schwarz mehr als 60 interessierte Buchfreunde. Schwarz dankte Queißer und dem Förderverein des Krankenhauses für ihr Engagement. Queißer betonte, dass alle Einnahmen des Leseabends aus dem Eintrittsgeld für den Förderverein bestimmt seien. Er unterstrich die große Bedeutung des Krankenhauses für die Stadt Lebach und sprach sich für den Erhalt der Einrichtung aus. Andreas Engel Foto: Andreas Engel Für den Autor war der Auftritt in Lebach eine Premiere: „Dies ist der erste Auftritt in meiner Heimat und ich bin richtig aufgeregt.“ Er berichtete auch von dem langen und beschwerlichen Weg, den ein Autor vom Schreiben, über das Manuskript bis hin zum fertigen Buch zurücklegen müsse. Talent, Ausdauer und viel Glück brauche man, um schließlich „sein“ fertiges Buch im Buchhandel vorzufinden. Mit Quietschente gegen den Schlaganfall Erstmals Operationen an der Halsschlagader in lokaler Anästhesie durchgeführt Bernkastel/Wittlich. Ein Eingriff an der Halsschlagader (Carotis) wird meist dann nötig, wenn Ablagerungen an der Gefäßinnenwand den Blutfluss zu Gesicht und Gehirn erschweren oder ihn sogar blockieren. aus den einrichtungen Oftmals bleiben Betroffene mit einer Engstelle in der Halsschlagader lange beschwerdefrei. Hochgefährlich wird es allerdings, wenn sich Partikel von den Ablagerungen lösen und Hirngefäße Wichtig und lustig zugleich – die Quietschente im OP-Einsatz: Erwin Herrmann (Mitte) aus Klausen war der erste Patient, bei dem das gefäßchirurgische Team um Chefarzt Dr. Hans-Joachim Lutz (rechts) und den leitenden Oberarzt Dr. Khalil Behnawa (links) das neue Verfahren anwenden konnte. 28 spectrum 2/2010 quasi verstopfen, dann kommt es zum Schlaganfall. Um einem Schlaganfall vorzubeugen, ist daher eine Operation dringend angeraten. Jährlich werden in Deutschland rund 18.000 Patienten mit Verengungen der Halsschlagader operiert, wobei bisher nur etwa 25 Prozent der Gefäßchirurgen diesen Eingriff in lokaler Betäubung anbieten. Bei der rund 60-minütigen Operation wird ein circa sechs Zentimeter langer Hautschnitt gesetzt und die betroffene Halsschlagader für circa 20 Minuten abgeklemmt. Nun übernimmt die Halsschlagader auf der anderen Seite die Aufgabe der Blut- und Sauerstoffversorgung im Gehirn. Ob diese ausreichend ist, kann beim wachen Patienten mit einer lokalen Betäubung direkt festgestellt werden, denn Patient und Ärzte sprechen stetig miteinander. Dabei wird der Patient auch gebeten, in regelmäßigen Abständen die Quietschente in seiner Hand zu drücken, was unüberhörbar zeigt, ob die Verarbeitung im Gehirn normal arbeitet oder vermindert ist. Diese schnelle und eindeutige Überwachungsmöglichkeit während des Eingriffes ist ein großer Vorteil gegenüber einer Operation unter Vollnarkose, bei der indirekte neurologische Überwa- chungsmaßnahmen angewendet werden. Neben der Senkung des Risikos, einen Schlaganfall zu erleiden, sinkt auch das Risiko für mögliche Herzinfarkte sowie das Risiko für eine Lungenentzündung für den Zeitraum nach der Operation. Chefarzt Dr. Hans-Joachim Lutz hat in seiner Laufbahn bereits rund 2.000 dieser Eingriffe durchgeführt. Er betont: „Die Operation in lokaler Betäubung bringt eine erhöhte Sicherheit mit sich.“ Die enge Verzahnung zwischen dem chirurgischen und dem Narkoseteam umfängt den Patienten sicher. „Wir erläutern unsere Arbeitsschritte, fragen nach dem Befinden und bemerken so schnell etwaige neurologische Auffälligkeiten.“ Erwin Herrmann ist froh über den kurzen Eingriff unter lokaler Betäubung. Die Vollnarkose blieb ihm erspart und er fühlt sich wieder fit. „Ich habe mit den Ärzten geredet, auf die Geräusche gelauscht und mich mit anderen Gedanken einfach abgelenkt“, sagt der Klausener lächelnd. Sabine Zimmer Foto: Sabine Zimmer Die Bauchschlagader im Fokus Nationaler Screeningtag am Standort Wittlich Lebach. Schon eine halbe Stunde vor Beginn des Sreenings im Lebacher Caritas-Krankenhaus versammelten sich Besucher, die die Chance auf Früherkennung einer Gefährdung durch die Erweiterung der Bauchschlagader (Aortenaneurysma) nutzen wollten. Anlässlich des bundesweit durchgeführten Aktionstages der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG) hatte auch das Caritas-Krankenhaus in Lebach zu diesem kostenfreien Screening eingeladen. Bernkastel/Wittlich. Die hohe Resonanz übertraf die kühnsten Vorstellungen der Klinik für operative und endovaskuläre Gefäßchirurgie im Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich. Auf Initiative des neuen gefäßchirurgischen Chefarztes Dr. Hans-Joachim Lutz hatte die Klinik im Rahmen des nationalen BAA-Screening-Tages (BAA steht für Bauch Aorta Aneurysma) zu einem Informationstag mit Vorträgen und kostenfreien Untersuchungsmöglichkeiten eingeladen. „Der erste BAA-Screening-Tag im Krankenhaus in Lebach wurde sehr gut angenommen“, stellt Dr. Martin Adolph, Chefarzt der Gefäßchirurgie, erfreut fest. Besonders freute er sich darüber, dass die Zielgruppe erreicht werden konnte, denn das Durchschnittsalter der Besucher lag bei 61 Jahren. Internationale Studien belegen, so Dr. Adolph, dass eine gezielte Frühuntersuchung, die vor allem bei Männern ab dem 65. Lebensjahr sinnvoll sei, die Zahl geplatzter Bauchaortenaneurysmen deutlich senken könne. Gemeinsam mit seinem Team stand Chefarzt Dr. Adolph den Besuchern für Fragen zur Verfügung und untersuchte mit modernen Ultraschallgeräten die Bauchschlagader von mehreren Dutzend Menschen. Oftmals bleiben die wachsenden Aussackungen der Schlagader im Bauchraum unbemerkt. Sie bergen in sich das Risiko einer tickenden Zeitbombe. Umso eindringlicher ermahnte der Mediziner die Besucher, sich beim Hausarztbesuch einer kurzen Vorsorgeuntersuchung zu unterziehen. Diese nur dreiminütige Ultraschalluntersuchung kann im Fall des Falles lebensrettend sein. „Das Tückische an der Krankheit ist“, betont Chefarzt Dr. Adolph, „dass zunächst keine Beschwerden bestehen und die Menschen völlig ahnungslos sind “. Solche Aneurysmen können angeboren sein oder sich im Laufe des Lebens bilden, insbesondere Rauchen verstärkt das Risiko. Hauptgefahr ist, dass ein solches Aneurysma plötzlich aufplatzt und es zu einer inneren Verblutung kommt. In diesem Fall besteht nur eine minimale Überlebenschance, deshalb sei die Früherkennung besonders wichtig, so Dr. Adolph. Die Notwendigkeit zur Vorsorge wurde auch beim Screening-Tag in Lebach deutlich: Bei den schmerzfreien Untersuchungen wurden Aortenaneurysmen von drei bis fast fünf Zentimeter Durchmesser sowie kontrollbedürftige Erweiterungen von knapp unter drei Zentimeter der Bauchschlagader (Aorta) festgestellt. Andreas Engel Fotos: Andreas Engel Anhand von Filmausschnitten erläuterte der Radiologe Dr. Dirk Lommel die heutigen Möglichkeiten in der bildgebenden Diagnostik von Gefäßerweiterungen. Im Anschluss an den Informationsteil wurden ausgiebig Fragen aus dem Publikum gestellt, wobei auch der niedergelassene Internist Dr. Wilhelm Schrot ausführlich und kompetent Fragen zur Behandlung der Risikofaktoren beantwortete. Die in der Folge angebotenen Ultraschalluntersuchungen wurden rege angenommen. Dr. Lutz: „Wir konnten an diesem Nachmittag über 80 Besucher untersuchen. Bei dreien haben wir eine krankhafte Erweiterung der Bauchschlagader festgestellt.“ Dies entspricht auch der normalen Häufigkeit dieser Erkrankung, die laut Untersuchungen in der entsprechenden Altersgruppe bei etwa fünf von hundert Menschen auftritt. Diese vorrangig Männer betreffende Erkrankung ist eine der häufigsten Todesursachen bei Menschen ab dem 65. Lebensjahr. Sabine Zimmer Fotos: Sabine Zimmer Die Mitarbeiterin Sandra Zimmer aus der Interventionellen Radiologie und Chefarzt Dr. Martin Adolph besprechen den Ultraschallbefund eines Aortenaneurysmas. Nachdem Nina Engel die Besucher empfangen hatte, erläuterte Dr. Martin Adolph den Besuchern das Verfahren. Die bundesweit erstmals stattgefundene Aktion stand unter der Schirmherrschaft des bekannten deutschen Komikers, Kabarettisten und Sängers Mike Krüger. Weitere Informationen finden sich unter: http://www.gefaesschirurgie.de. Großer Andrang mit mehr als 200 Besuchern herrschte beim Informationstag zu krankhaften Erweiterungen der Bauchschlagader im Wittlicher St. Elisabeth-Krankenhaus. Der neue gefäßchirurgische Chefarzt des Verbundkrankenhauses, Dr. Hans-Joachim Lutz, führte erstmals einen Informationstag zu Gefahren und Behandlungsmöglichkeiten bei Erweiterungen der Bauchaorta durch. spectrum 2/2010 29 aus den einrichtungen Nationaler Screeningtag am Standort Lebach Bessere Therapie für Patienten mit Tinnitus Auszeichnung für Bad Kreuznacher Wissenschaftlerin Bad Kreuznach. Auf dem 19. Rehabilitationswissenschaftlichen Kolloquium der Rentenversicherungsträger vom 8. bis 10. März in Leipzig erhielt Dipl.Psych. Sonja Schauß den ersten Preis für Posterbeiträge. Mit der Präsentation ihrer Forschungsarbeit „Einsatz von e-health Methoden in der psychosomatischen Rehabilitation: Effekte eines psychologischen Monitorings mit automatischer Intervention auf die Behandlungsergebnisse bei Tinnituspatienten“ konnte die Wissenschaftlerin und Psychotherapeutin des St. Franziska-Stifts in Bad Kreuznach die Jury dieser größten Tagung der Rehabilitationsmedizin, zu der mehr als 1.500 Teilnehmer aus Wissenschaft und Praxis des Rehabilitationswesens zusammenkamen, für diese Auszeichnung überzeugen. Das St. Franziska-Stift war noch mit weiteren Vorträgen und Postern vertreten, die mit Interesse aufgenommen wurden. aus den einrichtungen Unter Tinnitus, ständigen oder wiederkehrenden Ohrgeräuschen, leiden viele Menschen. Auslöser können u. a. Hörsturz, Innenohrschwerhörigkeit, Knalltraumata, HWS-Probleme oder starke psychische Belastungen sein. Die wahrgenommenen inneren Geräusche werden oft chronisch und Patienten leiden ihr Leben lang. In der psychosomatischen Rehabilitation bilden Patienten mit diesem komplexen Krankheitsbild mit vielfältigen körperlichen und seelischen Ursachen und Auswirkungen eine große Gruppe. Die Verbesserung ihrer Behandlung ist das Ziel der Arbeit von Sonja Schauß. Dabei nutzt sie die wissenschaftliche Erkenntnis, dass Tinnitus mit der Zeit mit einer Veränderung des Hörverarbeitungsareals des Gehirns einhergeht. Ihr Therapieansatz ist deshalb, die Aufmerksamkeit von den inneren Geräuschen abzulenken. Durch intensive und vermehrte Übung soll durch die gerichtete Aufmerksamkeitslenkung eine Hemmung der Strukturen im Gehirn erreicht werden, die durch den chronischen Tinnitus verändert wurden. Während der stationären Rehabilitationsbehandlung werden die Möglichkeiten der modernen Informationstechnologie genutzt, um die Intensität und die Qualität der Therapie zu steigern. Die Patienten erhalten einen digitalen Assistenten (UMTS-Handy), mit dem die Häufigkeit und die Qualität der Aufmerksamkeitslenkungsübungen systematisch erfasst und verbessert werden. Zahl und Bewertung der Übungen werden registriert und rückgemeldet. Die Patienten können bei Schwierigkeiten mit den Übungen verschiedene Handlungsop- Den ersten Preis in der Kategorie „Posterbeiträge“ konnte Dipl.-Psych. Sonja Schauß mit diesem Poster gewinnen. Es erläutert die Forschungsergebnisse ihrer Arbeit zum Thema „Einsatz von e-health Methoden in der psychosomatischen Rehabilitation: Effekte eines psychologischen Monitorings mit automatischer Intervention auf die Behandlungsergebnisse bei Tinnituspatienten“. 30 spectrum 2/2010 Dipl.-Psych. Sonja Schauß erhielt in Leipzig den ersten Preis für ihre Posterbeiträge. tionen per Handy „nachschlagen“ und werden mittels SMS an ihre Übungen erinnert, wenn die letzte Rückmeldung schon längere Zeit zurückliegt. Die bisherigen klinischen Erfahrungen zeigen, dass die Patienten mit diesem technischen Hilfsmittel gut arbeiten konnten und durch die technische systematische Anleitung zusätzlich motiviert wurden. Erste Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Patienten, die mit dem Handy übten, im Unterschied zur Kontrollgruppe ohne digitale Unterstützung, signifikant mehr Übungen während der Rehabilitationsmaßnahme absolvierten, am Ende der Behandlung subjektiv besser mit ihrem Tinnitus zurechtkamen und mit der gesamten Therapie zufriedener waren. Die Unterstützung durch die Möglichkeiten moderner Informationstechnologie, so das vorläufige Fazit von Sonja Schauß, kann die bisherige TinnitusBehandlung in der psychosomatischen Rehabilitationsklinik deutlich verbessern und Menschen mit diesem Leiden helfen, ihre Beschwerden zu lindern und ihre Fähigkeit zur Bewältigung dieser lebenslangen Beeinträchtigung zu steigern. Auf die abschließenden Ergebnisse des Forschungsprojekts von Sonja Schauß am St. Franziska-Stift sind nicht nur die unmittelbar Betroffenen gespannt. Sonja Schauß Foto: Ali Intas Traumergebnis für die Qualität in Bad Kreuznach St. Franziska-Stift erreicht Rezertifizierung im Qualitätsmanagement Bad Kreuznach. Eine Bestnote gab es für das Qualitätsmanagement des St. Franziska-Stifts. „Nur wenige Kliniken erreichen dieses Ergebnis“, kommentierten die beiden Auditoren des externen Prüfinstituts ihre Bewertung für die Rezertifizierung, „Sie leisten in fast allen Bereichen hervorragende Arbeit.“ Im Abschlussgespräch der externen Prüfer mit der Klinikleitung waren die Fachleute des Qualitätsmanagements besonders beeindruckt von dem Geist des Hauses, der sich in dem Engagement und der Motivation der Mitarbeiter, der vom Leitbild geprägten Einstellung des Personals, der durchgängigen Kundenorientierung, der Offenheit in der Kommunikation untereinander und der gelebten christlichen Zuwendung zu den Patienten zeigte. „Wir konnten in unseren Gesprächen spüren, dass die formulierten Qualitätsanforderungen Ihre tägliche Arbeit mit Patienten und im Team prägen“, fasste die Leiterin der Visitation ihren Eindruck zusammen. Neben der bewährten Qualität in den Prozessen der Dienstleistungen hoben die Visitatoren die erfolgreiche Arbeit der Leitung der Klinik in den Bereichen Führung, Politik und Strategie sowie Partnerschaften und Ressourcen hervor, die zu einer stabilen Position der Klinik im Wettbewerb auf dem Markt geführt hätten. Diese Stärken der Klinik erbrachten im Gesamtergebnis eine herausragend gute Bewertung, die die Auditoren nach ihren Angaben selten vergeben. Kaufmännischer Direktor Paul Kaiser (vorne links) und Qualitätsmanagementbeauftragter Dr. Lutz Mussgay präsentieren stolz die Zertifizierungsurkunde und freuen sich mit den Mitarbeitern über das Traumergebnis. ternen Qualitätsexperten bei der Verabschiedung dem Direktorium der Klinik mit auf den Weg. Die deutliche Steigerung gegenüber der vorangegangenen Zertifizierung ist gleichzeitig eine Verpflichtung für alle, die Sicherung und Verbesserung der Qualität auch in den nächsten drei Jahren bis zur nächsten Prüfung fortzusetzen. Der Kaufmännische Direktor Paul Kaiser dankte zum Abschluss unter dem Eindruck des überwältigenden Erfolgs und der Traumnote allen Mitarbeitern und besonders Dr. Lutz Mussgay als dem sachkundigen Koordinator und unermüdlichen Antreiber und Motivator sowie den Kollegen der Leitung für die geleistete Arbeit. „Lassen Sie uns in unserem erfolgreichen Dienst an unseren Patienten engagiert auf der Basis unseres Leitbildes fortfahren; dieser Erfolg soll uns alle beflügeln, mit Freude noch Besseres zu bewirken.“ Für die Mitarbeiter einer psychosomatischen Klinik, deren Motto es ist, mit ihren Patienten Dinge in Bewegung zu bringen, kann es kaum einen besseren Auftrag geben. Dr. Elmar Mans Foto: Claudia Süß aus den einrichtungen Für „exzellente Qualität in der Rehabilitation“ wurde die Psychosomatische Fachklinik St. Franziska-Stift erstmals 2007 ausgezeichnet und erreichte als erste Einrichtung der ctt die Zertifizierung ihres Qualitätsmanagements mit einem schon damals respektablen Ergebnis. Die jetzige Rezertifizierung hatte zusätzliche Anstrengungen erfordert. Unter der bewährten und kompetenten Leitung des Qualitätsmanagementbeauftragten der Klinik, Dr. Lutz Mussgay, hatten vor allem die Mitglieder des Direktoriums, aber auch alle Mitarbeiter mit großem Engagement und viel Arbeit in Verbesserungsprojekten diesen Tag vorbereitet. „Sie können stolz auf dieses Ergebnis sein, aber ruhen Sie sich nicht auf diesen Lorbeeren aus“, gaben die ex- spectrum 2/2010 31 Auszeichnung für die Hochwald-Kliniken Weiskirchen Herausragende Beurteilung für hochwertiges Speisenangebot und Ernährungstherapie Weiskirchen. Im nunmehr 29. Jahr hat die Gütegemeinschaft ErnährungsKompetenz e. V. die Hochwald-Kliniken Weiskirchen Ende März für ihre Kompetenz im richtigen Essen und in ihrer gesicherten Ernährungstherapie ausgezeichnet. Die Sachverständigen der RAL-Gütegemeinschaft bescheinigten am Schluss eines strengen Prüfverfahrens den Hochwald-Kliniken erneut eine hervorragende Qualität der im Haus angebotenen Speisen und der Ernährungstherapie. Hierbei hat das Diät-Küchen- und Serviceteam zum dritten Mal die GEK Bestbetriebe Auszeichnung, jetzt 2009/10, erhalten. aus den einrichtungen „Im Saarland sind wir das einzige Haus dieser Art, das für seine Patienten in dieser sehr aufwendigen Weise die Essensqualität sichert“, sagt Bernd Rullang, Kaufmännischer Direktor der Hochwald-Kliniken, stolz. „Über diese Auszeichnung freuen wir uns sehr und danken dem gesamten Diät-Küchenund Serviceteam, insbesondere unserer leitenden Ernährungsfachkraft Gerda Reinert, dem Betriebsleiter Küche Ralph Mergener und der Serviceleitung Rosel Lauer.“ Wie wichtig es für die Gäste und Patienten ist, ein qualitativ hochwertiges und gesundheitsbewusstes Speisenangebot zu garantieren, weiß Gerda Reinert aus ihrem Alltag in Weiskirchen zu berichten. „Wir stellen fest, dass eine fach- und sachgerechte Beratung zu den verschiedenen Kostformen und Diäten immer stärker nachgefragt wird. Der Gast will nicht nur sehen, was er vor sich auf dem Teller hat, sondern auch eine verständliche und transparente Information zu den Inhalten.“ Chefarzt Dr. Martin Schlickel, Ernährungsmediziner der Klinik, bestätigt diese Erfahrung. Seit 24. August 1981 tragen die Hochwald-Kliniken das RAL-Gütezeichen Kompetenz richtig Essen (früher: Diät und Vollkost) als Qualitätsmerkmal. Alle zwei Jahre führt die GEK ein sogenanntes Reaudit durch zur Qualitätssicherung. Bei der Erfüllung der 100 verschiedenen Qualitätskriterien, die Küche, Speiseraum und Ernährungstherapie umfassen, erfolgt eine Neuverleihung begrenzt bis zum nächsten Reaudit. Des Weiteren führt die Ernährungsberaterin Gerda Reinert alle drei Monate eine interne Qualitätskontrolle mit einem Kontrollbericht durch. Die Sicherstellung der notwendigen Strukturqualität ist eine wichtige Voraussetzung. Das bedeutet, dass die Klinik über qualifizierte Fachkräfte wie Diätkoch und Diätassistenten verfügt, die sich regelmäßig fortbilden. Ein gemeinsam im Ernährungsteam erstellter Leistungskatalog „Küche“ und Leistungskatalog „Ernährungstherapie“ dienen hierzu als Arbeitsgrundlage. Die saisonal orientierten Speisepläne sind für alle Kostformen geeignet. Darin sind die Nährwerte berechnet, die Zusatzstoffe sind vermerkt und eine entsprechende Allergiekennzeichnung wurde vorgenommen. Qualitätskriterien wie z. B. eine gute Lebensmitteleinkaufsqualität, die Rückverfolgbarkeit der Lebensmittel, ein gezielter Wareneinsatz, schonende Gar-Verfahren, kurze Warmhaltezeiten, Frischkostanteil am Tag, die Essensherstellung nach den aktuellen Hygienerichtlinien, Anrichten des Essens am Buffet oder Die Mitarbeiter der Hochwald-Kliniken erhalten eine besondere Auszeichnung. Zu sehen ist der Erste Vorsitzende der GEK (links), Uwe Röver, bei der Verleihung. beim Tellerservice, Fertigproduktanteil usw. werden streng eingehalten und bestimmen den Arbeitsalltag. Darüber hinaus wertet das Diät-Küchen- und Serviceteam regelmäßig die Tischgastbefragungen aus, die als Grundlage zur weiteren Optimierung dienen. In diesem Qualitätssicherungsverfahren haben die Abteilungsleiter und die Mitarbeiter sich dazu verpflichtet, sowohl den Patienten als auch dem Arbeitgeber gegenüber eine qualitätsgesicherte Arbeit zu leisten. Arbeitsziele, wie hohe Zufriedenheit bei Patient oder Tischgast und Vorgesetztem, oder ein transparentes Arbeiten schaffen für alle Klinikmitarbeiter eine verbesserte Qualität und sorgen letztlich auch für viel Lob, das die Mitarbeiter direkt erhalten. In diesem System der ständigen Optimierung – der RAL-Güte – finden sich die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse. „Es bedeutet letztlich nicht nur Essen sichern mit gutem Gefühl, sondern auch arbeiten mit gutem Gefühl!“ Die jährlich über 6.000 Patienten der Hochwald-Kliniken sind von dem ausgegebenen Essen sehr begeistert. Das geht aus einer Patientenbefragung hervor. Fragt man die Patienten, wie denn der Aufenthalt war, antworten viele: „Das Essen war klasse!“ – Ein Ansporn für Klinikleitung und Mitarbeiter, sich nicht auf den Lorbeeren auszuruhen und sich weiter zu verbessern. Die Hochwald-Kliniken Weiskirchen gehören zu den bundesweit wenigen Einrichtungen, die für ihre außergewöhnliche Kompetenz im Essen eine Auszeichnung erhalten. 32 spectrum 2/2010 Gerda Reinert Fotos: privat 3 Fragen an Chefarzt Dr. Klaus Steinbach 1 Herr Dr. Steinbach, allem voran erst einmal unseren herzlichen Glückwunsch zu diesem Ehrenamt! Die Amtszeit von vier Jahren liegt nun vor Ihnen. Was haben Sie sich für diese Zeit vorgenommen? Nachdem nun seit Ende Mai die Mitglieder der Kommission feststehen, werden wir bei unserer ersten Sitzung im Sommer die Schwerpunkte unserer Arbeit festsetzen können. Ich denke, dass wir an der Fortführung der bislang sehr engen Verbindung zum Verband der Europäischen Sportmediziner (EFSMA) arbeiten werden. Die Weiterentwicklung der medizinischen Kommissionen der kleineren Nationalen Olympischen Komitees (NOK) werden wir ebenfalls voranbringen, insbesondere auf dem Gebiet der sportmedizinischen und physiotherapeutischen Fortbildung werden wir hier deutliche Akzente setzen. Weitere Themen sind für mich die Vorbeugung von Sportverletzungen. Wenn es nach meinen Vorstellungen geht, werden wir die Erfahrungen der letzten Olympischen Winterspiele in Vancouver zum Anlass nehmen, um uns hier den Fragen von Mindest-Regenerationszeiten und der Wiedereingliederung von Sportlern nach Verletzungen zuzuwenden. Hier ist vor allem die sportmedizinische Forschung gefragt, um die Möglichkeiten von Rehabilitationsmaßnahmen nach Verletzungen weiterzuentwickeln. 2 Während der vergangenen Winterspiele in Vancouver ist es zu zahlreichen Unfällen gekommen. Ist das bei der Setzung Ihrer Schwerpunktthemen gebend gewesen? ausschlag- Ja und Nein. Sicher werden wir Sportmediziner auch zukünftig genau hinschauen und unser Wort erheben müssen, um beratend dem wachsenden Risiko für Sportler durch immer extremer gewordene Rahmenbedingungen und der Sportstättengestaltung entgegen zu wirken. Schauen Sie, bei solchen Wettbewerben sollte die Chancengleichheit unbedingt gewahrt sein, denn sonst ist es ja kein fairer Wettbewerb mehr. Da konnte man an der einen oder anderen Stelle den Eindruck gewinnen, dass hier die Chancengleichheit gelitten hat. Zum Beispiel beim Thema Mindestregenerationszeit. Bedingt durch den Druck der TV-Sendeanstalten, waren im Langlauf-Sprint die Teilnehmer des zweiten Halbfinals gefordert, ohne ausreichende Pause das Finale zu bestreiten. Die Erbringung von Höchstleistung wurde wegen zu geringer Erholungszeit unmöglich gemacht und die Chancengleichheit war nicht mehr gegeben. Ich denke, dass hier insbesondere die Sportmedizin gefordert sein wird, mehr auf dem Gebiet von Mindestregenerationszeiten zu forschen, damit die Erkenntnisse in die Wettkampfplanung einfließen. Für unsere Arbeit wäre es vorteilhaft, auf der Basis von Forschungsergebnissen Empfehlungen aussprechen zu können, ob z. B. 15 oder 30 Minuten Mindestpausen einzuhalten sind. Rehabilitationsmaßnahmen stehen natürlich im Mittelpunkt meiner täglichen Arbeit in den Hochwald-Kliniken in Weiskirchen. Hierzu zählt für mich auch die zweimal jährlich stattfindende sportmedizinische Fort- und Weiterbildungsveranstaltung. Mein Ziel ist es, auch weiterhin hochrangige Referenten für die beliebte Seminarreihe zu finden – sicher auch aus dem Umfeld meiner EOC- und IOC-Tätigkeit. 3 Wie können denn im Hochleistungssport gewonnene sportmedizinische Erkenntnisse in den Alltag einer Reha-Klinik eingebracht werden? Erkenntnisse, die wir aus der Rehabilitation von Sportlern gewinnen, können zwar nicht 1:1 auf den Nicht-Sportler übertragen werden. Aber auch in diesem Bereich greift der Effekt, den Sie Dr. Klaus Steinbach ist ehemaliger Schwimmweltmeister (1975) und olympischer Medaillengewinner von 1972 und 1976. Sein umfangreiches Fachwissen gibt er in regelmäßig stattfindenden Fort- und Weiterbildungen weiter. Die nächste sportmedizinische und schmerztherapeutische Veranstaltung wird vom 20. bis 21. November in Weiskirchen stattfinden. beispielsweise von der Formel 1 oder aus der Raumfahrt kennen: Viele Entwicklungen in diesem Bereich finden sich nun auch in den neuesten PKWs im Straßenverkehr und in unserem Alltag. So ist es auch bei der Verbesserung von Rehabilitationsmaßnahmen. In meinem Berufsalltag mache ich immer wieder die Erfahrung, dass Menschen, die sich sportlich betätigen, sich wesentlich schneller regenerieren und damit auch schneller rehabilitiert werden können. Die Hauptprägephase für die menschliche Motorik findet zwar im Alter von drei bis zehn Jahren statt, jedoch erfahre ich in meiner täglichen Arbeit, dass es nie zu spät ist, aus seinem „Sportmuffeldasein“ auszubrechen. Ganz im Gegenteil: je früher, desto besser! Das Interview führte Dr. Claudia Gerstenmaier. Foto: privat spectrum 2/2010 33 aus den einrichtungen Unmittelbar vor den Olympischen Winterspielen in Vancouver erhielt der Ärztliche Direktor der HochwaldKliniken Weiskirchen, Chefarzt Dr. Klaus Steinbach, als Mitglied der Executive des Europäischen Olympischen Komitees (EOC) seine Ernennung zum Vorsitzenden der Medizinischen und Anti-Doping Kommission der EOCs. In der Funktion des Vorsitzenden wird Dr. Steinbach von 2010 bis 2013 die Betreuung von Ärzten und Physiotherapeuten aller 49 europäischen Länder koordinieren und Sportmediziner für das IOC (englische Abkürzung für Internationales Olympisches Komitee) weiterbilden. Nachgefragt bei Elisabeth Paulus Im Sommer 2009 bezog die Tagesgruppe in Hermeskeil neue Räumlichkeiten im Schulzentrum der Stadt. Der Umzug wurde notwendig, weil 12 Kinder auf engstem Raum untergebracht und unterrichtet wurden, obwohl die Gruppe an sich nur für 10 Kinder ausgelegt war. Ein Jahr nach der Eröffnung der neuen Tagesgruppe sprachen wir mit Elisabeth Paulus, der Betreuerin der Tagesgruppe. Die Tagesgruppe in Hermeskeil besteht bereits seit 1999, also schon über 10 Jahre. Im Sommer des vergangenen Jahres wurden die Räumlichkeiten in das Schulzentrum Hermeskeil verlegt. Welche Aufgabe hat die Tagesgruppe in Hermeskeil denn genau? aus den einrichtungen Im Wesentlichen betreuen wir in unserer Tagesgruppe Kinder aus sozial benachteiligten Familien. Diese kommen meist aus einem schwierigen Umfeld und es fehlt ihnen oft an einfachster Sozialkompetenz. Durch gezielte Lernförderung sowohl in schulischen als auch in alltäglichen Situationen versuchen wir den Kindern ein Stück Selbstständigkeit beizubringen. Dabei benutzen wir sogenannte „Punktepläne“, in denen die Kinder und Jugendlichen positive Punkte für korrektes Gruppen- und Individualverhalten, aber auch negative Punkte für Fehlverhalten sammeln können. Am Ende der Woche werden die Punkte verrechnet und bei einer gewissen Anzahl positiver Punkte können sich die Kinder etwas „wünschen“. So vergeben wir zum Beispiel für besonders gute Punktepläne auch CD-Gutscheine, die bei den Kindern hoch im Kurs stehen. Die Kinder und Jugendlichen organisieren sich ja selbstständig in sogenannten „Kinderkonferenzen“. Welche Themen werden in solchen Runden besprochen und nach welchem Modus laufen diese ab? Ein weiteres Hauptaugenmerk liegt in der Heranführung der Kinder an demokratische Systeme. In Kinderkonferenzen organisieren sich Kinder und Jugendliche vollkommen selbstständig, wählen Gruppensprecher und besprechen aktuelle Themen, die ihnen auf 34 spectrum 2/2010 Sich einmal im Hof richtig austoben – auch das gehört zu dem Angebot der Tagesgruppe in Hermeskeil. Je nach Bewegungsdrang nutzen die Kinder und Jugendlichen – wie hier auf dem Bild zu sehen – das Basketballfeld. Aber auch das gemeinsame Fußballspiel wird regelmäßig gepflegt und bei heißem Sommerwetter lädt das nahe gelegene Schwimmbad zu einer willkommenen Abkühlung ein. dem Herzen liegen. Selbstverständlich unterstützen wir solche Treffen bei besonders schwierigen Themen, aber im Wesentlichen geht es darum, den Kindern einen eigenen Gestaltungsfreiraum zur Verfügung zu stellen. In der letzten Sitzung der Kinderkonferenz wurde beispielsweise die Planung für unsere Sommerferien besprochen. Das Ergebnis war der Wunsch nach dem Besuch des Freizeitparks „Legoland“ in Bayern. Ob dieser Wunsch tatsächlich umsetzbar ist, muss noch geprüft werden, aber auf jeden Fall stehen wir den Vorschlägen, die über die Gruppensprecher an uns herangetragen werden, offen und positiv gegenüber. Im vergangenen Jahr hat die Tagesgruppe neue Räumlichkeiten im Schulzentrum Hermeskeil bezogen. Welche neuen Möglichkeiten haben sich hieraus ergeben? Bevor wir hierher umgezogen sind, hatten wir eine Gesamtfläche von 120 Quadratmetern. Auf dieser betreuten wir 12 Kinder. Man kann sich vorstellen, dass 12 Kinder auf solch kleinem Raum ein gewisses „Konfliktpotential“ hatten. Die neuen Räumlichkeiten im Schulzentrum bieten 400 Quadratmeter im Gebäude und zusätzlich etwa 200 Quadratmeter Freifläche. Die 16 Kinder, die wir zurzeit betreuen, haben hier wesentlich mehr Privatsphäre und können sich, wenn gewünscht, auch einfach mal zurückziehen. Zudem können sie sich im Hof richtig austoben und dem Bewegungsdrang, den man als Kind oder Jugendlicher noch innehat, nachgeben. Fußball, Basketball und das nahe gelegene Schwimmbad bieten uns mehr als genug Möglichkeiten, den Kindern ein abwechslungsreiches Programm anzubieten. Das Interview führte Philipp David Schneider. Foto: privat Waldkindergarten oder Regelkindergarten? Physiotherapieschule Illingen testet motorische Fähigkeiten von Kindergartenkindern Illingen. Die Mitglieder des Kurses 22 der Physiotherapieschule Illingen hatten sich vorgenommen, an dem diesjährigen Wettbewerb „Innovationspreis des Verbandes Leitender Lehrkräfte – Schüler gestalten Zukunft“ teilzunehmen, um somit auch das wissenschaftliche Arbeiten kennen zu lernen. Als Thema wählten sie eine vergleichende Studie bezüglich der motorischen Fähigkeiten von Kindern eines Waldkindergartens und eines Regelkindergartens. Dazu stellten sie die These auf, dass „Kinder im Waldkindergarten motorisch besser sind als Kinder in einem Regelkindergarten“. Mit dem „Kindergarten der Stiftung Hospital St. Wendel“ wurde eine Einrichtung gefunden, an der die Studie durchgeführt werden durfte. Dieser Kindergarten bot sich sehr an, da er sowohl eine Regel- als auch eine Waldgruppe vorweist. Die Leitung des Kindergartens, Gabi Rauber und Lothar Saipt, zeigten sich an dem Vorhaben interessiert und unterstützten die Umsetzung des Projektes. In der Vorbereitung hatten sie zu einem Elternabend eingeladen, der am 9. Februar stattfand, um die Eltern über die Studie und den Ablauf zu informieren. Zur Ausarbeitung der Testserie richteten sich die Kursmitglieder nach dem standardisierten Verfahren „MOT 4-6“, welches ihnen ermöglichte, die individuelle motorische Leistung der Kinder mit ähnlichen Altersgruppen zu vergleichen. Momentan werten die Kursmitglieder die Testergebnisse aus, um die von ihnen aufgestellte These zu bestätigen oder zu widerlegen. Für die tatkräftige Unterstützung durch Kinder, Eltern, Kindergarten und Lehrer dankten die Mitglieder des Kurses recht herzlich. Bernd Conrad Foto: Julia Heinz Heike Herrmann testet an der Teststation 4 die feinmotorische Geschicklichkeit der Kinder, indem diese ein Taschentuch mit den Zehen aufheben müssen. Tierischer Besuch im Marienstift Mendig Hündin Abby bringt ihre „Praktikantin“ mit nur 12 Wochen alte Welpe Mabel hinzu. Die Tiere, die im Rahmen der Freizeitbeschäftigung regelmäßig im Marienstift sind, bringen die Heimbewohner, die früher oft selbst Haustiere hatten, zum Erzählen. Auch die beiden im Haus lebenden Katzen Wilma und Fred sind gern gesehene „Gesprächspartner“ für die Senioren, und auch demente Bewohner öffnen sich den Tieren gegenüber offensichtlich. Aus diesen Gründen ist den Mitarbeitern des Sozialen Dienstes, der die tiergestützte Beschäftigung in sein Konzept einfließen ließ, und der Leitung des Marienstifts sehr an den Besuchen der tierischen Gäste gelegen, und die braven Hunde und Katzen besuchen auch bettlägerige Heimbewohner, die sich entsprechend über die Tiere freuen. Die Rollenverteilung bei den Hunden Abby und Mabel war beim letzten Besuch jedoch ganz klar: Abby begeisterte die Bewohner mit allerlei Kunststückchen und Mabel genügte es, einfach nur „süß und knuddelig“ zu sein. Maria-Magdalena Lanz (links) und Elfriede Brauns (rechts) lassen sich gerne von Retrieverhündin Abby beschnuppern. Jutta Syré-Gross Foto: Jutta Syré-Gross spectrum 2/2010 35 aus den einrichtungen Mendig. Seit bereits vier Jahren besucht die Retrieverhündin Abby das Marienstift, doch bei ihrem letzten Besuch hatte sie eine besondere Überraschung dabei: Zu ihrer Unterstützung kam der Kleine Reise in die Vergangenheit Bewohner des Cusanus-Stifts unternehmen Ausflug nach Traben-Trarbach Bernkastel-Kues. Anfang Juni unternahmen die Bewohner des CusanusStifts in Bernkastel-Kues einen Ausflug mit dem hauseigenen Bus. Das Ziel war das idyllische Traben-Trarbach. Es ging moselabwärts, vorbei an Weinbergen, schönen Dörfern und grünen Hängen. Die Ginsterblüte setzte besondere Akzente in die Landschaft. In Traben-Trarbach angekommen besuchte die Reisegruppe einen Antikund Trödelladen. Die Freude war groß, alte, wunderschöne Möbelstücke, Porzellan, alte Haushaltsgegenstände und Kurioses anzuschauen. Erinnerungen an frühere Zeiten wurden geweckt. Bilder aus Kindheit, Jugend und Alltag waren plötzlich gegenwärtig. Viele erstanden den einen oder anderen Gegenstand. Und wie es nun mal so ist, bot auch dieser Ausflug eine besondere Überraschung: Die Inhaberin des Trödelladens lud die gesamte Gruppe zu Kaffee und Kuchen auf ihre wunderschöne Terrasse ein. Bei einem kleinen Abstecher auf der Heimfahrt genossen die Teilnehmer auf den Hunsrückhöhen den Blick über das Moseltal bis weit in die Eifel hinein. Stefanie Philipps Foto: Stefanie Philipps Einige antike Stücke konnten die Senioren (v.l.n.r.) Philipp Bohr, Gertrud Geib und Katharina Thiel erwerben. Musikalische Geburtstagsglückwünsche im St. Vinzenzhaus „MGV Zufriedenheit Kausen“ bringt ein Ständchen zum 70. Geburtstag Gebhardshain. Rudolf Büdenhölzer, Bewohner des Alten- und Pflegeheims St. Vinzenzhaus in Gebardshain, hatte anlässlich seines 70. Geburtstages einen Wunsch: Er wünschte sich ein Ständchen der Sänger des „MGV Zufriedenheit Kausen“. Und so ließen es sich die Sänger unter Leitung von Albert Geimer nicht nehmen, dem Jubilar an seinem Geburtstag musikalisch zu gratulieren. Da Rudolf Büdenhölzer früher selbst im Chor mitsang, war es für die Sänger eine besondere Freude, diese Gelegenheit für ein Ständchen zu nutzen, erklärte Chorleiter Gerd Pfeiffer. Der Auftritt wurde vom Geburtstagskind und seinen Gästen mit großem Applaus gefeiert. Chorleiter Pfeiffer überreichte Büdenhölzer zudem noch einen Präsentkorb und eine Urkunde. Beim anschließenden Umtrunk wurde noch weiter gesungen und der Gesangverein verließ das St. Vinzenzhaus nicht ohne das Versprechen, bald wieder für die Bewohner zu singen. Elke Dielmann Foto: Elke Dielmann Die Sänger des „MGV Zufriedenheit Kausen“ brachten dem Geburtstagskind nicht nur musikalische Geschenke. Vorsitzender Albert Geimer (links) überreichte Rudolf Büdenhölzer (rechts) auch noch einen Präsentkorb samt Urkunde. Demenzwoche in Maria vom Siege aus den einrichtungen Spielenachmittag für das Netzwerk Demenz in Koblenz Wallersheim. Vom 7. bis 18. Juni fanden in Koblenz unter dem Motto: „Vergesslich...aber nicht vergessen – Gemeinsam leben mit Demenz“ die 2. Koblenzer Demenzwochen statt. Alle Mitglieder des Netzwerkes Demenz, so auch Maria vom Siege, organisierten in den jeweiligen Einrichtungen spezielle Aktivitäten mit und für Bewohner und für Interessierte und Betroffene. Gemeinsam mit der Sozialen Betreuung wurde im Alten- und Pflegeheim Maria vom Siege ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt, das 36 spectrum 2/2010 sich von einem Nachmittag mit Kochen, über einen Vortrag über Basale Stimulation bis hin zu einem vergnüglichen Spielenachmittag erstreckte. Das „Netzwerk Demenz Koblenz“ ist ein Zusammenschluss von Einrichtungen, Diensten und Organisationen in Koblenz. Es ist 2004 aus der Demenzkampagne der Landeszentrale für Gesundheitsförderung (LZG) RheinlandPfalz hervorgegangen. Lutgart Van Damme Foto: privat Unter der Leitung von Conny Gehring und Isabell Förderer sorgte ein Spielenachmittag für viel Freude bei den Senioren. Olympischer Gedanke im Alten- und Pflegeheim St. Barbara Seniorengerechte Wettkämpfe begeistern Bewohner Mudersbach. Zum ersten Mal wurde im Alten- und Pflegeheim St. Barbara eine seniorengerechte „Olympiade“ veranstaltet. Insgesamt zehn Disziplinen mussten die Teilnehmer absolvieren, um auf einem der begehrten Siegerplätze zu landen. Unter anderem mussten die Bewohner sich Gegenstände aus dem täglichen Leben nach einminütiger Betrachtung merken, die im Anschluss daran dem Kampfrichter mitzuteilen waren. Es wurde auch das Erkennen von Interpreten von Schlagern ab den 30er Jahren erwartet. Aber auch die Geschicklichkeit der Teilnehmer wurde gefordert. So galt es möglichst viele Wäscheklammern in zwei Minuten an einem Trockentuch zu befestigen oder einen Luftballon solange wie möglich in der Luft zu halten. Großen Anklang bei den Teilnehmern fand das Werfen mit Schaumstoffbällen auf leere Dosen. Stolze Siegerinnen der ersten seniorengerechten Olympiade in Mudersbach waren (v.l.n.r.) Edeltraud Körner (3. Platz), Christel Debus (1. Platz), Hedwig Fiebing (2. Platz). Während des Wettkampfs wurde schnell deutlich, dass es für die teilnehmenden Bewohner wichtig war zu zeigen, dass sie noch in der Lage sind, sportlich und geistig einiges zu leisten. Beim beliebten „Dosenwerfen“ konnten auch (v.l.n.r.) Liselotte Rodatz und Hildegard Käberich ihr Können unter Beweis stellen. Sonja Pfeiffer, Mitarbeiterin des Sozialen Dienstes, unterstützte die „Olympioniken“. Nach der Auswertung der Ergebnisse bekamen die drei Erstplatzierten, Edeltraud Körner (3. Platz), Hedwig Fiebing (2. Platz) und Christel Debus (1. Platz), eine Urkunde und einen Blumenstrauß als Zeichen der Anerkennung. Die Siegerin erhielt zusätzlich noch einen Po- kal. Alle anderen „Olympioniken“, die es nicht aufs Siegerpodium geschafft hatten, erhielten am nächsten Tag eine Teilnahmebestätigung. Nach den sportlichen Anstrengungen und der Siegerehrung wurde ein gemeinsames Abendessen mit Salaten und heißer Fleischwurst in der Caféteria organisiert. Jutta Kohl Fotos: Reinhard Lück Grillsaison wurde feierlich eröffnet Schwemlingen. Die „Heini-Singers“ aus Merzig und Umgebung sind schon seit Jahren dem Alten- und Pflegeheim Kloster Marienau verbunden. Deswegen war es für sie selbstverständlich, musikalisch aktiv mitzuwirken, als die Grillsaison eröffnet wurde. Gemeinsam mit den rund 15 Sängern ging es dann auch mit Gesang für viele Senioren fröhlich zu, denn selbst so mancher sonst vergesslichere Zeitgenosse erinnerte sich an viele alte Lieder seiner Kindheit, die er dann auch aus ganzem Herzen mitsingen konnte. Gute Laune, schönes Wetter und viele Helfer sorgten für ein gelungenes Fest im Freien. Zu diesem Grillfest waren zahlreiche Angehörige, viele Hausärzte und sogar einige Mitarbeiter gekommen, die an diesem Tag eigentlich frei hatten. Anja Gratz Foto: Christine Schuster Die Grillsaison ist eröffnet! Es wurde geschwenkt, gesungen, gelacht, als sich der Sommerbeginn von seiner schönsten Seite zeigte. spectrum 2/2010 37 aus den einrichtungen „Heini-Singers“ feiern mit den Senioren des Alten- und Pflegeheims Kloster Marienau Ein doppeltes Jubiläum in St. Martin Rollstuhltanz am Tag der offenen Tür begeistert Bewohner und Besucher Ochtendung. Gleich einen doppelten Anlass zur Freude gab es im Altenund Pflegeheim St. Martin in Ochtendung: Das Haus selbst besteht bereits seit zehn Jahren und der Förderverein feierte sein fünfjähriges Bestehen. Die beiden „Geburtstage“ wurden mit einem Tag der offenen Tür verbunden, sodass den Bewohnern, Angehörigen und Freunden des Hauses an diesem Wochenende ein vielseitiges Programm und eine rundherum gelungene Zeit geboten war. Mit einem traditionellen Festgottesdienst eröffneten Pfarrer Jörg Schuh und Pater Nikolaus Herden am Samstagmorgen das Fest-Wochenende. Verbandsbürgermeister Maximilian Mumm lobte das Alten- und Pflegeheim als Generationentreff: „Das Haus ist inzwischen ein Treffpunkt für Jung und Alt“. Auch Ortsbürgermeisterin Rita Hirsch fand lobende Worte und bescheinigte der Altenhilfeeinrichtung eine feste Rolle in der Gemeinde Ochtendung. Bernd Wienczierz, Kaufmännischer Direktor der Altenhilfeeinrich- tungen Rheinschiene, Edmund Brück, Vorstandsvorsitzender des Fördervereins, und die Heimleiterin Margot Herzog-Sauer freuten sich beim Festessen über die vielen Gratulanten. Der Sonntag war geprägt vom Tag der offenen Tür. Der Fanfarenzug Ochtendung, die Theatergruppe „Reißzwecke“, der Männergesangverein „Ars Musica“ sowie der Frauenchor und die Tanzgruppe der DJK Ochtendung gestalteten das Rahmenprogramm des Festtages. Während des gesamten Tages wurden Führungen angeboten und der vom Förderverein gespendete Sinneswagen den Besuchern vorgestellt. Gespannt warteten die Bewohner und Gäste auf den Höhepunkt der Veranstaltung: Tanzkunst im Rollstuhl, präsentiert von Dorothea Röhsler-Preiss und Dietmar Kerschis. Bei Melodien von Paul Kuhn, René Kollo oder Rocco Granata, um nur einige zu nennen, tanzten die beiden Walzer, Samba, Rumba, Slow-Fox und auch Disco Fox. „Mit Ihrer Fröhlichkeit, Gestik und Ihrem Können haben Sie sich wieder in Zusammen mit Margot Herzog-Sauer, Heimleiterin des Alten- und Pflegeheims St. Martin, schnitt Jakob Roth, Vorstand des Fördervereins St. Martin, die Jubiläumstorte an. die Herzen der Zuschauer getanzt“, dankte Margot Herzog-Sauer dem Tanzpaar. Margot Herzog-Sauer Foto: Heiko Reinert Wahrnehmen mit allen Sinnen aus den einrichtungen Altenpflegezentrum Haus St. Martin eröffnet neuen Sinnesraum Schiffweiler. Die stimmungsvolle Atmosphäre im neu gestalteten Sinnesraum bietet den Bewohnern Zeit und Raum, sich zu entspannen. In diesem Raum werden durch Licht, Musik, Geräusche, Bilder und Düfte in angenehmer Atmosphäre die Sinne von dementen Menschen angesprochen und schöne Erinnerungen wachgerufen. Es werden bewusst Reize ausgewählt, welche eine positive Atmosphäre schaffen. stimmtes Angebot kann eine beruhigende oder anregende Wirkung erzielt werden. So wird die Umwelt von älteren Menschen als überschaubar und übersichtlich erlebt. Bewohner, die durch Einschränkungen wie Pflegebedürftigkeit, Krankheit, Behinderung oder soziale Isolation betroffen sind, können durch dieses Angebot aufbauende Eindrücke und Erfahrungen sammeln. Durch ein auf den einzelnen Menschen abge- Mit diesem neuen Angebot, welches sehr individuell gestaltet werden kann, wird den Senioren des Hauses eine weitere Möglichkeit der Tagesgestaltung angeboten. 38 spectrum 2/2010 Um auch den pflegebedürftigen älteren Menschen ein solches Erlebnis zu ermöglichen, steht ein mobiler Sinneswagen im Haus zu Verfügung, welcher mit reichlich Materialien ausgestattet ist. Denn eins ist klar: Entspannung führt zu einer veränderten Sichtweise der Dinge, die um einen herum geschehen. Sabine Siffrin Foto: Jessica Bühler Im neuen Sinnesraum entspannen bei Farben, Tönen, Bildern und Düften (v.l.n.r.): Christel Schwitzgebel, Jutta Jochum, Monika Ehrhardt und Maria Collissi. Seltene Kunstwerke wecken Erinnerungen Ausstellung historischer Bilder von Hostenbach in St. Hildegard Hostenbach. Mit Bildern aus allen Lebensbereichen des frühen 20. Jahrhunderts konnten die Organisatoren der Bilderausstellung die Bewohner und Besucher des Alten- und Pflegeheims St. Hildegard in Hostenbach Anfang April begeistern. Die Motive, die Ortsvorsteher Harald Kaufmann aus seinem Fundus mitbrachte, sind wahre Schmuckstücke der Hostenbacher Heimatgeschichte. Gemeinsam mit Stefanie Klos, der Heimund Pflegedienstleiterin, eröffnete er Mitte April die 25 historische Aufnahmen umfassende Ausstellung. Einige Senioren erkannten sich, auch zur Überraschung der Organisatoren, auf dem einen oder anderen Bild wieder, was für viel Gesprächsstoff sorgte. Viele Bewohner und Gäste konnten sich anhand der Bilderausstellung einen Eindruck vom Leben in Hostenbach des frühen 20. Jahrhunderts verschaffen. Gemeinsam mit Hostenbachs Ortsvorsteher Harald Kaufmann freute sich Stefanie Klos, Heim- und Pflegedienstleiterin des Hauses St. Hildegard, über die zahlreichen interessierten Besucher. Stefanie Klos Foto: Frank Villmen Auf die Plätze … Firmenlauf! Koblenzer Firmenlauf unter begeisterter ctt-Beteiligung Koblenz. Ende Juni war es wieder soweit: Ungebremste Lauffreude erlebten die 17 Läufer der ctt-Altenhilfe Rheinschiene gemeinsam beim Koblenzer Firmenlauf! Der Startschuss fiel um 18:25 Uhr. Gut in Form, bei bester Stimmung und im neuen ctt-T-Shirt ging es bei sommerlicher Temperatur auf dem Koblenzer Oberwerth durch die Rheinanlagen auf eine 5,3 Kilometer lange Strecke. Laolawellen, bunte Teamkleidung, glückliche, aber auch angestrengte Gesichter, Sonnenschein und Partystim- mung – diese Bilder bestimmten den diesjährigen Firmenlauf. Trotz der sehr heißen Temperaturen liefen alle 17 Läufer mit tollen Zeiten und teilweise hochroten Gesichtern wieder vollzählig über die Ziellinie. Es kam den ctt-Läufern nicht so sehr auf sportliche Höchstleistungen an, sondern auf das Erlebnis im Team. Belohnung muss sein! – Frei nach diesem Motto haben die Teilnehmer in geselliger Runde und mit einem guten Essen den tollen Tag gemeinsam ausklingen lassen. Firmenlauf 2011? – Die ctt-Altenhilfe Rheinschiene ist wieder dabei! Das Team ctt-Altenhilfe Rheinschiene errang mit 17 Teilnehmern den 106. Platz. Daniela Lamm Foto: Jürgen Höfer spectrum 2/2010 39 aus den einrichtungen Weit mehr als 10.000 Läufer strömten auch in diesem Jahr wieder aus über 700 Unternehmen der Mittelrheinregion durch die Rheinanlagen. Angefeuert wurden sie von einer jubelnden, fahnenschwenkenden und Vuvuzelas trötenden Zuschauermenge. Ein Interview mit Professor Dr. Arnold Otten Coaching – Eine zielführende Methode, Modewort oder ein alter Hut? Aach. Seit März 2005 ist Professor Dr. Arnold Otten Gast-Dozent im cttFortbildungszentrum. Schwerpunktmäßig vermittelt er in den staatlich anerkannten Weiterbildungslehrgängen zur Leiterin oder zum Leiter einer Pflege- oder Funktionseinheit im Gesundheitswesen und in der Altenpflege, den Weiterbildungslehrgängen zur Pflegedienstleitung und den Weiterbildungslehrgängen zur Heimleitung die Themenbereiche „Supervision und Coaching“. Professor Dr. Otten ist Professor für Sozialwissenschaften an der DIPLOMA-Fachhochschule Nordhessen mit langjähriger Berufspraxis als Dipl.-Supervisor in Handlungsfeldern des Gesundheits- und Sozialwesens. Schwerpunkte seiner Lehre an der Hochschule sowie in seiner Dozententätigkeit im ctt-Fortbildungszentrum sind Kommunikation und Interaktion, professionelle Beziehungsgestaltung, Professionsethik und gesellschaftliche Aspekte des Helfens und Heilens. weiterbildung Coaching ist schon seit einiger Zeit sehr gefragt und wird darüber hinaus oft im Zusammenhang mit anderen Beratungsformen wie Training von Fähigkeiten, Fachberatung oder Schulung gebraucht. Es gibt also ein gewisses Sprachen-Wirrwarr. Coaching und Beratungsmarkt, wie sieht das aus? Wie häufig bei Beratungsformaten, die neu auf dem Markt sind, ist auch die Geschichte des Coachings davon geprägt, dass nach einer dynamischen Anfangsphase heute die Fragen nach Qualität und Wirkung die Diskussion bestimmen. Coaching lässt sich von anderen Beratungsangeboten und Formen abgrenzen. Zum einen bestehen Berufsorganisationen und unterschiedliche internationale sowie nationale Organisationen, vom Deutschen Verband für Coaching und Training über einen Bundesverband Coaching e. V., diverse Gesellschaften und Interessensgemeinschaften, bis hin zu internationalen Verbänden und Vereinigungen. Zum anderen gibt es Einrichtungen und Berufsverbände, die sich mit dem Beratungsformat Coaching auseinandersetzen und Coaching als besonderes Angebot von Beratung ansehen. 40 spectrum 1/2010 Das lässt sich zum Beispiel in der Deutschen Gesellschaft für Beratung (DGfB e. V., Köln) ablesen, einem im September 2004 aus unterschiedlichsten Fach- und Berufsverbänden aus der Beratungsbranche gegründeten Dachverband, auf deren Homepage man viele Coaching-Verbände aus dem Qualitätsring Coaching findet. Exemplarisch möchte ich auf die Situation in der Deutschen Gesellschaft für Supervision (DGSv e. V., Köln) hinweisen, in der seit Jahren sehr intensiv berufspolitisch eine Positionsbestimmung diskutiert wird. Gibt es eine allgemein verbindliche Erklärung oder Definition, was Coaching eigentlich ist? Nein, die findet man nicht – weder in der Literatur noch in den Selbstdarstellungen der diversen berufsverbandlichen Organisationen und ihren Homepages. Die Bandbreite an Definitionen ist groß und reicht von Single- und Wellness- bis zum Eltern-Coaching neben klar definierten Instrumenten der Personalentwicklung. Ganz grob kann davon gesprochen werden, dass Coaching ein prozessorientiertes Beratungsangebot für Menschen mit anspruchsvollen beruflichen Aufgaben ist. In der Regel sind es Personen in Unternehmen und Organisationen, die Leitungsaufgaben und Führungsrollen übernommen haben, die Coaching in Anspruch nehmen. Coaching richtet sich außer an Manager, Fach- und Führungskräfte in Unternehmen auch an Selbständige. Der Anwendungsbereich von Coaching ist ebenfalls ausgesprochen vielfältig. Allgemein kann gesagt werden, Coaching dient der Stärkung bei herausfordernden beruflichen Entscheidungen, in Konflikt- und Krisensituationen oder bei der Mitgestaltung von Veränderungsprozessen in Unternehmen und Organisationen. Coaching unterstützt häufig insbesondere die Rollenfindung und Rollenklärung. Selbst bei der Frage nach der Herkunft des Begriffs „Coaching“ finden sich unterschiedliche Erklärungsansätze: Das englische „Coach“ entspricht eigentlich der deutschen „Kutsche“. Studenten in England sollen ihre Mentoren so genannt haben, da die Assoziation mit Professor Dr. Arnold Otten ist Gast-Dozent im ctt-Fortbildungszentrum. einem Fortbewegungsmittel deren Aufgabe gut erfasst, nämlich die Studenten anzuleiten und voranzutreiben, um sie durchs Examen zu bringen. Der Begriff wurde im Sport übernommen und in den verschiedenen Ländern unterschiedlich konnotiert. Im Sport geht es dann um die Fähigkeit, Sportler durch individuelle Betreuung zu Spitzenleistungen zu führen. Es gibt aber auch Erklärungsansätze, den Begriff aus dem Ungarischen abzuleiten – verbunden mit dem Dorfnamen Kocsi, wo besonders schöne Pferdefuhrwerke hergestellt worden sind. Dann erst soll dieser Begriff in andere europäische Sprachen eingegangen sein. Metaphorisch gemeint ist der „Kutscher“, somit eine Person oder die „Kutsche“, ein Vehikel, das einen Fahrgast von A nach B bringt – und dies, obgleich der Fahrgast nicht genau weiß, wie B aussieht. Der Kutscher sitzt vorne auf der Kutsche und hat den Überblick. Der Gast gibt die Richtung und das Fahrtziel vor und wird auf der Fahrt vom Kutscher betreut. Während der Fahrt fragt der Kutscher nach, gibt bereitwillig Auskunft und sorgt dafür, dass sich der Gast gut aufgehoben fühlt und sicher – manchmal mit Umwegen – an das Ziel gelangt. Zum anderen entspricht Coaching einer ökonomisierten Beratungslandschaft. Gefragt sind kurze, schnell funktionierende Lösungen und Techniken, um wachsenden Anforderungen standzuhalten. Die Nachfrage nach Coaching drückt somit auch die Suche nach Orientierung, Halt, Entlastung aus. Problemdruck und Versagensängste lassen sich besser mit einem Außenstehenden besprechen als vor Kollegen, Vorgesetzten oder gar Stakeholdern. Als Drittes würde ich anführen, dass Coaching eine große Angebotspalette hat und vielfältig auf Ansprüche und Bedürfnisse eingehen kann. Coaching tritt an den Markt mit der Zusage, erfolgreich für die unterschiedlichsten Fragestellungen und Problembereiche einsetzbar zu sein – wie unter anderem: Führungsverhalten, Konfliktmanagement, Potentialoptimierung, Persönlichkeitsentwicklung, Übernahme neuer Aufgaben, Zeit- und Selbstmanagement, Karriereplanung, Persönlichkeitsentwicklung, Umstrukturierung, Unternehmensnachfolge. Coaching hat ja viele Interventionsformen und wird vielfältig eingesetzt. Was ist darunter zu verstehen? Coaching hat ein sehr übersichtliches Ablaufmodell, legt Schwerpunkte auf Motivation und Bestärkung von Kompetenzen und Potentialen und erfolgt in ganz konkreter Ansprache an die Person in ihrer Funktion. Am Anfang jedes Coachings werden die Ziele geklärt, die man später in regelmäßigen Abständen auf ihre Realisierung überprüft. In Einzelgesprächen werden Lösungen für berufliche Probleme erarbeitet, Entscheidungen vorbereitet, Ressourcen entwickelt und Veränderungen begleitet. Coaching kann persönliche und berufliche Entwicklung fördern, es ermöglicht neue Sichtweisen auf eingefahrene Wege und unterstützt so effektiv Lebens- und Karriereplanung. Die Interventionspalette ist recht breit – subsummiert dabei allerdings teilweise Techniken bzw. Instrumente, die wir bereits aus anderen Beratungsangeboten kennen. Wenn Sie sich Workshops oder Ausbildungscurricula anschauen, findet man dort unter anderem Bausteine der Beratung bzw. des Coachings wie zum Beispiel: • • • • • • • Selbst- und Zeitmanagement mit Techniken und individuelle Hilfestellungen für den Umgang mit Arbeitsbelastungen Teamentwicklung und -begleitung in Organisationen mit Methodenseminaren zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit von Teams Management von Konflikten zur schnellen Wahrnehmung und konstruktiven Lösungen für den betrieblichen Alltag Wissensmanagement in der Organisationsentwicklung, um OE-Projekte erfolgreich zu starten Mental-Training für den BusinessAlltag Führungs-Kompetenzen zwecks Führung und Förderung von Mitarbeitern Persönliches Lern- und Wissensmanagement Sie sind ja nun seit längerer Zeit auch in der Erwachsenenbildung tätig, gerade auch hier im ctt-Fortbildungszentrum im Bereich der Qualifizierung von Teamleitungen. Warum ist es wichtig, künftige Leitungskräfte in Pflege- und Sozialberufen für dieses Thema zu sensibilisieren? Leitungs- und Führungskräfte müssen heute ihren Teams bzw. ihren Mitarbeitern in der Einrichtung überzeugend vermitteln können, was sie im Sinne der Personal- und Qualitätsentwicklung als lernende Organisation konkret in einer Situation benötigen. Das heißt, die Leitungs- und Führungsperson muss über die Palette an methodischen Angeboten (Supervision, Coaching, Organisationsentwicklung, Fallarbeit, Weiterbil- dung) Bescheid wissen. Zudem muss sie bei einer konkreten Anfrage von Seiten der Mitarbeiter diese begründet bejahen oder ebenso begründet ablehnen können. Reflexionsverfahren beruflichen Handelns sind unter Leitungskräften in Pflegeberufen noch nicht so bekannt – wie zum Beispiel in der sozialen Arbeit. Ich halte es aber für ausgesprochen wichtig, dass in Handlungsfeldern, wie denen der Pflegeberufe, Formen der persönlichen Entlastung, der persönlichen Weiterentwicklung und der Qualitätsentwicklung in der Arbeit Einzug halten. Ich möchte zudem dazu anregen, stets auch kritisch Beratungsangebote zu prüfen und genau zu schauen, was wird hier von wem, mit welcher Intention angeboten. Hierzu möchte ich gerne beitragen. Abschließend natürlich auch eine Frage in eigener Sache: Was reizt Sie eigentlich hier an Ihrer Tätigkeit im ctt-Fortbildungszentrum? Die Teilnehmer verfügen über ein breites Wissen und viel Erfahrung im Gesundheitswesen und aus der Praxis in Pflegeeinrichtungen. Der Austausch mit diesen erfahrenen Fachkräften und der Praxisbezug meines Weiterbildungsangebots waren mir immer sehr wichtig. Außerdem sind folgende Bereiche für mich persönlich immer zentral gewesen: • • Beraten und über Beratung informieren Erwachsenenbildung, das heißt das Arbeiten mit Teilnehmern, die Lehr-/Lernsituationen eingehen, um unmittelbar Handlungsoptionen und -sicherheit für ihre Arbeit – das heißt für die Praxis – zu erhalten Im ctt-Fortbildungszentrum bin ich gerne tätig, da mich die Konzeption des Hauses und die längjährigen Erfahrungen der Mitarbeiter überzeugen und ich eine Seminaratmosphäre vorfinde, in der das Arbeiten mit den Teilnehmern Freude macht. Das Interview führten Jana Bermes und Herbert Bruxmeier. Foto: Herbert Bruxmeier spectrum 1/2010 41 weiterbildung Warum ist Coaching zurzeit „in“ und wird so häufig nachgefragt? Dass Coaching derzeit in der Arbeitswelt – insbesondere bei Führungskräften – stark nachgefragt und in Anspruch genommen wird, ist zum einen eine Frage des Status. Supervision zum Beispiel ist traditionell das Reflexionsinstrument für berufliches Handeln in der sozialpädagogischen Arbeitswelt, auch wenn heute diese Zuschreibung so nicht mehr durchgängig aufrecht zu halten ist. Coaching ist tendenziell eine persönlich-individuelle Klärung von Rollen und Aufgaben in einem dyadischen Setting in betriebswirtschaftlich geprägten Organisationskulturen ab einer bestimmten Hierarchieebene (wobei vielfältige Formen des Team-, Gruppenund Paar-Coachings anzutreffen sind). Erfolgreiche Weiterbildungen im Altenheim Marienburg Wir gratulieren den Absolventen Kempenich. Weiterbildung wird im Altenheim Marienburg in Kempenich groß geschrieben. Der Bereich Pflege und Betreuung entwickelt sich stetig weiter und verlangt entsprechende fachliche Kenntnisse von den Pflegenden. So haben Anni Assel, May Becker und Agnes Czabainka die Ausbildung zur Wundmanagerin erfolgreich abgeschlossen. Agnes Czabainka ist außerdem, ebenso wie Carmen Schild, frisch ausgebildete Hygienefachkraft. Jutta Schäfer hat die Ausbildung zur Wohnbereichsleitung absolviert und leitet seither den Wohnbereich „Goldbach“. Auf ein angemessenes Speisenangebot wird im Altenheim Marienburg besonders viel Wert gelegt. Küchenleiter Gunnar Palluch ist seit Dezember ausgebildeter Diätkoch der IHK und diabetisch geschulter Koch der DGE. Heim- und Pflegedienstleiterin Rita Gasper gratulierte stolz zur bestandenen Prüfung und dankte mit einem Blumenstrauß für das erbrachte Engagement. Nicole Schäfer Foto: Nicole Schäfer Über die bestandenen Prüfungen freuen sich (v.l.n.r.): Anni Assel, Carmen Schild, Agnes Czabainka, May Becker, Jutta Schäfer und Rita Gasper. Es fehlt auf dem Foto: Gunnar Palluch. Aktuelles aus dem ctt-Fortbildungszentrum Wir gratulieren den Absolventen Der nächste staatlich anerkannte Weiterbildungslehrgang zur Leiterin oder zum Leiter einer Pflege- oder Funktionseinheit im Gesundheitswesen und in der Altenpflege beginnt am 7. September. Staatlich anerkannter Weiterbildungslehrgang zur Leiterin oder zum Leiter einer Pflege- oder Funktionseinheit im Gesundheitswesen und in der Altenpflege. Im Juni haben 17 Teilnehmer erfolgreich den „staatlich anerkannten Weiterbildungslehrgang zur Leiterin oder zum Leiter einer Pflege- oder Funktionseinheit im Gesundheitswesen und in der Altenpflege“ in Aach abgeschlossen. Das nächste Basisseminar „Qualifikation zur Wundexpertin/zum Wundexperten ICW e. V.“ beginnt am 13. September. Theoretischer und praktischer Ausbildungs-Teil im Basisseminar – Qualifikation zur Wundexpertin/zum Wundexperten ICW e. V. erfolgreich beendet. Im ersten Halbjahr haben 32 Teilnehmer erfolgreich das Basisseminar „Qualifikation zur Wundexpertin/zum Wundexperten ICW e. V.“ absolviert. weiterbildung Durch das nach den Richtlinien der Initiative Chronische Wunden e. V. durchgeführte Basisseminar Wundexperte ICW e. V. werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Fachkenntnisse, Methoden und Fertigkeiten vermittelt, die dazu befähigen, die sachgerechte Versorgung chronischer Wunden durchzuführen. Jana Bermes Fotos: Herbert Bruxmeier 42 spectrum 2/2010 Zu unserem Leitbild Um unser Leitbild bewusst leben zu können, ist es hilfreich, es genauer kennen zu lernen. Deshalb haben wir schon in den letzten Ausgaben begonnen, immer einen kurzen Ausschnitt aus dem Leitbild zu betrachten: Aus dem Leitbild der ctt „Vorrangig gelten in allen Bereichen unseres Unternehmens die Prinzipien einer christlichen Ethik. Zur kontinuierlichen Verbesserung ihrer Angebote setzen unsere Einrichtungen ein wertorientiertes, systematisches Qualitätsmanagement ein, das alle Ebenen einbezieht.“ (3 Unser Auftrag, Abs. 6) Kommentar Hinter jedem menschlichen Handeln stehen Absichten, von denen sich die Handelnden leiten lassen. Absichten können berechtigt sein oder unberechtigt. Unter veränderten Umständen kann manchmal die Verfolgung derselben Absicht unberechtigt und unter anderen Umständen sogar wieder geboten sein. Das gilt auch im Krankenhaus und in der Altenpflegeeinrichtung. Deshalb ist es wichtig, dass wir in unserer täglichen Arbeit immer wieder überlegen, ob unser Handeln richtig ist und ob es den Menschen, für die wir da sind, gerecht wird. Schließlich tragen wir für unser Handeln Verantwortung. Dabei hilft uns die christliche Ethik. Als philosophische Disziplin setzt sie wissenschaftliche Methoden ein und prüft mit Hilfe der Vernunft verschiedene Handlungsalternativen, auch anhand der Vorgaben aus dem christlichen Menschenbild und der christlichen Moraltheologie. Damit ethische Fragen, die manchmal sehr kompliziert sein können, eine verlässliche Antwort finden, haben wir in unserem Unternehmen die ethische Fallbesprechung eingerichtet. Sie trägt dazu bei, im Rahmen eines standardisierten Verfahrens im Alltag möglichst schnell und sicher zu einer Orientierung über das richtige Vorgehen zu kommen. Grundsätzliche Fragen berät die Ethik-Kommission unseres Unternehmens in ihren regelmäßig stattfindenden Sitzungen. Sie ist mit Experten aus verschiedenen Disziplinen besetzt und beschäftigt sich insbesondere auch mit Fragestellungen, die zum ersten Mal auftreten, z. B. mit neuen medizinischen Diagnose- oder Behandlungsverfahren oder technischen Neuentwicklungen in der Altenpflege. Anfragen an die Ethik-Kommission können von allen Mitarbeitenden formuliert werden. Nähere Informationen finden sich auf der Homepage der ctt. Damit die Werte, die wir als Unternehmen einmal formuliert haben, auch möglichst in allen Teilen des Unternehmens gelebt werden, gibt es das Qualitätsmanagement. In den dort bereitgestellten Dokumenten wird festgehalten, welches Verhalten wir von unseren Mit- arbeitenden in bestimmten Situationen erwarten. Dadurch wird unter anderem gesichert, dass auch neue Mitarbeitende schnell und zuverlässig mit unserem Wertsystem vertraut werden und Sicherheit in ihrem Handeln finden. Es unterstützt uns auch dabei, unseren Mitarbeitenden genauso wie den Patienten und Bewohnern gegenüber zu erklären, von welchen Werten wir uns in einem christlichen Unternehmen leiten lassen. Dr. Thomas Kellner Foto: privat Ethik-Kommission: Herzlich willkommen, Alexander Böker! Neuer Mitarbeiter am Institut für Wissenschaft und Ethik In seiner Freizeit trifft er sich gerne mit Freunden zu gemeinsamen Spieleabenden und Kinobesuchen oder einfach zum Hören der Lieblingsmusik. Alexander Böker hat nach dem studienbedingten Ausscheiden von Luise Scholand ihre Stelle in der Ethik-Kommission der ctt in Bonn übernommen. Sportlichen Ausgleich findet er beim American Football. Benjamin Henze Foto: privat Den neuen Mitarbeiter am Institut für Wissenschaft und Ethik erreichen Sie unter: Institut für Wissenschaft und Ethik Universität Bonn Bonner Talweg 57 53113 Bonn Tel.: 0228 3364-1933 Fax: 0228 3364-1950 E-Mail: [email protected] spectrum 2/2010 ethik Der 1988 in Bonn geborene Alexander Böker hat dort und in Dortmund die Schule besucht. Das Abitur hat er im Jahr 2007 abgelegt. Seit dem Wintersemester 2007/2008 ist er ordentlicher Student der Universität Bonn für Humanmedizin. 43 Fortbildungsveranstaltung der Ethik-Kommission der ctt „In Würde sterben: Herausforderung für einen katholischen Träger“ Wittlich. Am 20. Mai fand im St. Elisabeth-Krankenhaus in Wittlich die diesjährige Fortbildungsveranstaltung der Ethik-Kommission der ctt für alle Mitarbeiter des Trägers statt. In diesem Jahr wurde das Thema „In Würde sterben: Herausforderung für einen katholischen Träger“ behandelt und die besondere Aufgabe beleuchtet, die sich den Mitarbeitern eines katholischen Krankenhausträgers im Umgang mit Patienten am Lebensende und in der Phase des Sterbens stellt. Professor Dr. Dr. Thomas Heinemann, Vorsitzender der Ethik-Kommission der ctt, begrüßte die über 50 Teilnehmer und führte kurz in die Thematik ein. ethik Das Thema wurde in zwei Hauptvorträgen umrissen. Professor Dr. Dr. Ludger Honnefelder, Inhaber des Otto Warburg Forschungslehrstuhls an der Theologischen Fakultät der HumboldtUniversität zu Berlin, beleuchtete die Aussagen der christlichen Theologie über Sterben und Tod. Der Mensch muss eine Antwort auf den Tod geben, jedoch ist ihm das Phänomen des Todes nur mittelbar zugänglich über den Tod des anderen. Zusätzlich konfrontiert uns das Sterbenmüssen mit dem Ganzen unseres Lebens und der Frage, wer ich sein will. Die Antwort auf diese Frage kann nicht der Mensch durch sich selbst gewinnen. Sie bedarf immer des anderen Menschen. Im Kontext der christlichen Religion führt diese Selbstdeutung zu dem absoluten anderen, zu Christus, der unseren Tod mit uns stirbt und dessen Schicksal der Auferstehung wir teilen werden. So ist die Begleitung eines sterbenden Menschen immer Sinndeutung, Nähe und Akt des Bezeugens dieses für alle Menschen gemeinsamen Weges. Hilflosigkeit haben. Damit rückten auch die Angehörigen der Sterbenden und ihr Einbezug in das Gesamtgeschehen in den Blickpunkt der ärztlichen Zuwendung. Zum zentralen Gedanken wurde das „Mitgehen“ des Arztes mit dem Sterbenden, und dieser Anspruch stellt gleichzeitig eine ärztliche Verpflichtung dar. Im zweiten Hauptvortrag ging Dr. Franz-Josef Tentrup, ehemaliger Chefarzt und Palliativmediziner des Mutterhauses Trier, insbesondere auf die Rolle des Arztes in der Begleitung Sterbender ein. Als Anschauungsfeld für seinen Vortrag wählte er den eigenen Werdegang als Arzt. In der Zeit, als er seine Ausbildung zum Facharzt der Anästhesiologie begann, keimte allgemein eine Euphorie für die Apparatemedizin auf, welche unter hohem technischem Einsatz das Ziel verfolgte, das Leben des Patienten möglichst lange zu erhalten. Der Sterbende wurde insbesondere unter dem Blickwinkel der Symptombehandlung gesehen. Ende der achtziger Jahre trat jedoch ein Bewusstseinswandel ein, der die Sterbebegleitung als ärztliche Pflicht in den Vordergrund rückte und zur Gründung der ersten Palliativstation führte. Patienten wurden nun als Personen wahrgenommen, die Angst vor dem Sterben und insbesondere dem damit verbundenen Ausgeliefertsein und der Nach einer angeregten Diskussion mit den Teilnehmern der Veranstaltung und einer kurzen Pause wurden in fünf Kurzreferaten die gegenwärtigen Situationen in verschiedenen Tätigkeitsund Themenfeldern beleuchtet, die in Nähe zum sterbenden Menschen stehen. Professor Dr. Gerhard Robbers, Professor für öffentliches Recht, Kirchenrecht, Staatsphilosophie und Verfassungsgeschichte an der Universität Trier und Mitglied der EthikKommission der ctt, erläuterte Rechtsprobleme bei der Sterbebegleitung. Dabei lag der Schwerpunkt auf der Ausführung der gesetzlichen Neuregelung der Patientenverfügung. So stellt eine Voraussetzung für die Beachtung einer Patientenverfügung eine konkrete Beschreibung einer auftretenden Situation dar, mit der die Situation des Patienten weitgehend übereinstimmen muss. Daher erfordert die Abfassung einer Patientenverfügung in der Regel die Beratung durch einen Arzt, da nur dieser über mögliche Krankheitsverläufe und Behandlungsoptionen aufklären kann. Dr. Rolf Dillschneider, Landespolizeidekan des Saarlandes und Mitglied der Ethik-Kommission der ctt, sprach in einem sehr persönlichen Vortrag über die Begleitung der Angehörigen Sterbender. Anhand einiger kritischer Darstellungen aus eigenem Erleben betonte er die Bedeutung einer angemessenen Umgebung für Angehörige von sterbenden Patienten und die Notwendigkeit eines menschlich geprägten Dialogs mit dem verantwortlichen Arzt. Markus Hahmann, Heim- und Pflegedienstleiter im Altenund Pflegeheim St. Vinzenzhaus der ctt in Gebhardshain und Ethik-Koordinator für die Altenhilfeeinrichtungen, wies aus seiner Erfahrung in der Altenpflege darauf hin, dass die Mitarbeiter viel Zeit für Gespräche mit den Angehörigen benötigen, da auch diese oft große Probleme mit der Bewältigung der Tatsache haben, dass ein geliebter Mensch von ihnen gehen wird. Thomas Montag, Teamleiter der Pflege im Professor Dr. Dr. Thomas Heinemann eröffnete im Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich die Fortbildungsveranstaltung der Ethik-Kommission. 44 spectrum 2/2010 Kontakt zur Ethik-Kommission Vorsitz: Professor Dr. Dr. Thomas Heinemann Institut für Wissenschaft und Ethik Universität Bonn Bonner Talweg 57 53113 Bonn Tel.: 0228 3364-1926 Fax: 0228 3364-1950 E-Mail: [email protected] Geschäftsführer: Georg Beule Friedrich-Wilhelm-Straße 32 54290 Trier Tel.: 0651 7167-445 Fax: 0651 7167-460 E-Mail: g.beule@ctt-zentrale de. Mit Professor Dr. Dr. Ludger Honnefelder konnte die Ethik-Kommission einen versierten Referenten auf dem Gebiet der christlichen Theologie gewinnen. Die Vorträge sämtlicher hochkarätigen Referenten fanden bei den ctt-Mitarbeitern großen Anklang. Die sich anschließende Diskussion spiegelte die Anteilnahme und die tägliche Erfahrung im Umgang mit sterbenden Patienten wider. In verschiedenen Diskussionsbeiträgen wurde das Anliegen deutlich gemacht, den anvertrauten Patienten eine angemessene und würdevolle Umgebung zu gewährleisten. Als ein durchgängiger Kritikpunkt an der gegenwärtigen Situation wurde die zunehmende Verdichtung der Arbeitsanforderungen und die damit verbundene Verknappung der verfügbaren Zeit genannt, die eine als angemessen empfundene Sterbebegleitung außerordentlich erschweren und sich als großes Problem erweisen. Die Diskussion ließ erkennen, dass der Bedarf für praktische Hilfestellungen besteht, um zeitliche Freiräume zu schaffen. Die Veranstaltung wurde von den Teilnehmern sehr positiv aufgenommen, und die Evaluation der Veranstaltung durch die Teilnehmer lässt eine sehr gute Bewertung erkennen. Die EthikKommission der ctt wird die jährlichen Fortbildungsveranstaltungen fortsetzen und verfolgt damit die Idee, allen Mitarbeitern der ctt die Gelegenheit zu geben, ethisch relevante Themen gemeinsam mit Angehörigen verschiedener Berufsgruppen anzusprechen und zu diskutieren. Die Planungen für die Veranstaltung für das Jahr 2011 werden bald beginnen, und die EthikKommission würde sich sehr über Themenvorschläge und Anregungen der Mitarbeiter freuen, um auf diese Weise drängende Themen identifizieren zu können. Die Kontaktadresse der EthikKommission steht unten auf dieser Seite. Der nächste Sitzungstermin der Ethik-Kommission der ctt ist der 29. Oktober. Hinweis zu den Anträgen: Anträge auf Begutachtung von Studienvorhaben durch die Ethik-Kommission der ctt werden an den Geschäftsführer der Ethik-Kommission gesandt. Für die Begutachtung von Studienvorhaben müssen der Ethik-Kommission der ctt spätestens 14 Tage vor Sitzungstermin die vollständigen Unterlagen (Votum der gesetzlich vorgeschriebenen EthikKommission, vollständiges Prüfprotokoll, Probanden-/Patienteninformation, Nachweis der Probanden-/Patientenversicherung) vorliegen. Professor Dr. Dr. Thomas Heinemann/ Alexander Böker Fotos: Philipp David Schneider ethik Dr. Mildred Scheel Haus in Köln, stellte die Entwicklung und die Möglichkeit der Ambulanten Hospiz- und Palliativpflege vor. Er betonte die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit zwischen einer Klinik und dem Pflegedienst, die es häufig erlaubt, einen Patienten adäquat zu betreuen, ohne ihn aus seinem vertrauten häuslichen Umfeld zu lösen. Susan Sprague-Wessel, Diplompsychologin auf der Palliativstation des Marienhaus Klinikums St. Elisabeth Neuwied, ging auf die psychologischen Belastungen der Ärzte und Pflegekräfte bei der Sterbebegleitung ein. Sie wies auf mögliche Schwierigkeiten hin, die Medizinern und Pflegenden widerfahren, wenn sie angesichts unabwendbarer Krankheitsverläufe Sterbenden Hilfe leisten und wenn dies zum Berufsalltag wird. Mitarbeiter am IWE: Alexander Böker Bonner Talweg 57 Tel.: 0228 3364-1933 Fax: 0228 3364-1950 E-Mail: [email protected] spectrum 2/2010 45 Spendenscheck für Kinderkrebshilfe überreicht Mitarbeiter der Hochwald-Kliniken sammeln 3.000 Euro Weiskirchen. Seit dem Jahre 2001 engagiert sich Rosita Heinrich, Mitarbeiterin der Hochwald-Kliniken, für die Kinderkrebshilfe. Die Elterninitiative der Kinderkrebshilfe Saar durfte im Juni wieder eine Spende von Rosita Heinrich in Empfang nehmen. Mit dieser Spende wird der KlinikClown POM POM der Kinderkrebsstation der Homburger Universitätsklinik finanziell unterstützt. Die größten Einnahmen werden auf dem Weihnachtsbasar erzielt. Dabei werden selbst gebastelte Kränze und Gestecke, die überwiegend von Renate Buchheit (ebenfalls Mitarbeiterin der Hochwald-Kliniken) gefertigt werden, zum Kauf angeboten. In den Sommermonaten wird einmal wöchentlich mit den Patienten gegrillt. Der Erlös dieser Grillabende und diverser Verkaufsausstellungen von Bastelartikeln sowie eine Spende von Hermann Kall aus der Silvestertombola flossen in den Spendentopf. Soviel Einsatz zahlt sich aus: Rosita Heinrich (links) von den Hochwald-Kliniken, Clown POM POM und Maria Hippler (rechts) von der Elterninitiative der Kinderkrebshilfe Saar freuten sich gemeinsam über die hohe Spendensumme. Die somit erzielten Einnahmen wurden ausnahmslos an die Kinderkrebshilfe gespendet. Benjamin Henze/ Rosita Heinrich Foto: privat Tanzen für den guten Zweck Freundes- und Förderverein des Caritas-Krankenhauses Dillingen erzielt 4.500 Euro Dillingen. Ein prüfender Blick in den Spiegel, im eleganten Outfit in die Eventhalle „Lokschuppen“, das Tanzbein schwingen, in vergnüglichem Ambiente einen Frühlingsabend erleben und dabei gleichzeitig noch etwas Gutes für andere tun – geht das? Den über 300 Gästen, die im Mai der Einladung des Freundes- und Fördervereins des Caritas-Krankenhauses Dillingen zum Frühlingsball gefolgt waren, gelang dies. ehrenamt Dutzende Tanzpaare vergnügten sich beim diesjährigen Frühlingsball im Dillinger „Lokschuppen“ und spendeten für den guten Zweck. 46 spectrum 2/2010 „Wir haben erstmals über 4.500 Euro für den Freundes- und Förderverein einnehmen dürfen“, freut sich Rosi Glätzer. Mit dem Wechsel des Tanzortes von der Stadthalle in die Eventhalle hatte man sich zu einem mutigen Schritt entschieden, berichtet Chefarzt Dr. Matthias Schelden. Und das hatte sich gelohnt. Wurden bislang um die 200 Gäste zum Frühlingsball begrüßt, so waren es in diesem Jahr auf einen Schlag 340. Darauf sind die Organisatoren Dr. Norbert Bannenberg und Andreas Krüger stolz und freuen sich. Das erwirtschaftete Geld wird bald den Patienten des Caritas-Krankenhauses Dillingen zugutekommen. Der nächste Termin des Freundes- und Fördervereins steht bereits fest: Das Sommerfest, bei dem wieder für die Patienten gesammelt werden wird, findet am 22. August bei schönem Wetter am Krankenhaus auf der „großen“ Wiese (Hubschrauberlandeplatz) statt. Dr. Matthias Schelden/ Dr. Claudia Gerstenmaier Bildrechte: Paylessimages © www.fotolia.de Akademie Kues Seniorenakademie & Begegnungsstätte Stiftsweg 1, 54470 Bernkastel-Kues Tel.: 06531 9695-0 www.akademie-kues.de Alten- und Pflegeheim Marienburg Kempenich Bahnhofstraße 5, 56746 Kempenich Tel.: 02655 9615-0 www.altenheim-marienburg.de Unsere Krankenhäuser Caritas-Krankenhaus Lebach Heeresstraße 49, 66822 Lebach Tel.: 06881 501-0 www.caritas-krankenhaus-lebach.de Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich Cusanus-Krankenhaus Karl-Binz-Weg 12, 54470 Bernkastel-Kues Tel.: 06531 58-0 St. Elisabeth-Krankenhaus Koblenzer Straße 91, 54516 Wittlich Tel.: 06571 15-0 www.verbund-krankenhaus.de Bernkastel-MVZ Caritas-Krankenhaus Dillingen Werkstraße 3, 66763 Dillingen Tel.: 06831 708-0 www.caritas-krankenhaus-dillingen.de St.-Clemens-Hospital Geldern Clemensstraße, 47608 Geldern Tel.: 02831 390-0 www.clemens-hospital.de Radiologische Praxis, Geldern Unsere Altenhilfeeinrichtungen im Geschäftsbereich der Rheinschiene Unsere Fachkliniken Fachklinik St. Hedwig Illingen Krankenhausstraße 1, 66557 Illingen Tel.: 06825 401-0 www.fachklinik-st-hedwig.de Alten- und Pflegeheim Marienstift Mendig Schulstrasse 2a, 56743 Mendig Tel.: 02652 9346-0 www.altenheim-marienstift-mendig.de Alten- und Pflegeheim St. Sebastian Nunkirchen Weiskircher Straße 28 66687 Wadern-Nunkirchen Tel.: 06874 1819-0 www.ah-nunkirchen.de Alten- und Pflegeheim St. Barbara Mudersbach Rosenstraße 4, 57555 Mudersbach Tel.: 02745 9210-0 www.altenheim-st-barbara.de St. Franziska-Stift Bad Kreuznach Franziska-Puricelli-Straße 3 55543 Bad Kreuznach Tel.: 0671 8820-0 www.franziska-stift.de Bad Kreuznach-MVZ, Goethestr. 1 Gelderland-Klinik Geldern Clemensstraße, 47608 Geldern Tel.: 02831 137-0 www.gelderlandklinik.de Gelderland-MVZ Alten- und Pflegeheim Cusanus-Stift Bernkastel-Kues Cusanusstraße 2, 54470 Bernkastel-Kues Tel.: 06531 955-0 www.cusanusstift.de Alten- und Pflegeheim St. Maria-Josef Bad Neuenahr-Ahrweiler Niederhutstraße 14 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler Tel.: 02641 976-0 www.altenheim-st-maria-josef.de Alten- und Pflegeheim St. Martin Ochtendung Heinrich-Heine-Straße 7-11 56299 Ochtendung Tel.: 02625 9587-0 www.altenheim-st-martin.de Seniorenheim St. Josef Vallendar Beuelsweg 8, 56179 Vallendar Tel.: 0261 6407-0 www.seniorenheim-st-josef.de Alten- und Pflegeheim St. Vinzenz Bad Neuenahr-Ahrweiler/Heimersheim Heppinger Straße 22 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler/Heimersheim Tel.: 02641 9402-0 www.altenheim-st-vinzenz.de Alten- und Pflegeheim St. Hildegard Emmelshausen Rathausstraße 2, 56281 Emmelshausen Tel.: 06747 125-0 www.altenheim-st-hildegard.de Alten- und Pflegeheim St. Vinzenzhaus Gebhardshain Betzdorfer Straße 6-8 57580 Gebhardshain Tel.: 02747 9126-0 www.altenheim-st-vinzenzhaus.de Alten- und Pflegeheim Kloster Marienau Merzig-Schwemlingen Zum Schotzberg 1b 66663 Merzig-Schwemlingen Tel.: 06861 9310-0 www.ah-schwemlingen.de Alten- und Pflegeheim St. Franziskus Perl-Besch Franziskusstraße 1, 66706 Perl-Besch Tel.: 06867 91192-0 www.ah-perl-besch.de Altenhilfezentrum Haus St. Martin Schiffweiler Klosterstraße 48, 66578 Schiffweiler Tel.: 06821 96492-0 www.ah-schiffweiler.de Altenhilfezentrum Haus St. Elisabeth Heiligenwald Brunnenstraße 10 66578 Schiffweiler-Heiligenwald Tel.: 06821 9612-0 www.ah-heiligenwald.de Alten- und Pflegeheim St. Hildegard Wadgassen-Hostenbach In den Waldwiesen 2 66787 Wadgassen-Hostenbach Tel.: 06834 90904-0 www.altenheim-hostenbach.de Alten- und Pflegeheim Herz Jesu Waxweiler Trierer Straße 12-14, 54649 Waxweiler Tel.: 06554 18-0 www.herz-jesu-waxweiler.de Alten- und Pflegeheim St. Josefsheim Alf Wittlicher Straße 1, 56859 Alf Tel.: 06542 931-0 www.ctt-trier.de/alf spectrum 2/2010 47 unsere häuser Edith-Stein-Fachklinik Bad Bergzabern Am Wonneberg, 76887 Bad Bergzabern Tel.: 06343 949-0 www.reha-bza.de Alten- und Pflegeheim Maria vom Siege Koblenz-Wallersheim Hochstraße 207, 56070 Koblenz-Wallersheim Tel.: 0261 89907-0 www.altenheim-maria-vom-siege.de Unsere Altenhilfeeinrichtungen im Geschäftsbereich von Saar-Mosel-Eifel Physiotherapieschule an der Fachklinik St. Hedwig Krankenhausstrasse 24, 66557 Illingen Tel.: 06825 9205-0, Fax: 06825 9205-20 www.pt-schule-illingen.de Hochwald-Kliniken Weiskirchen Am Kurzentrum 1, 66709 Weiskirchen Tel.: 06876 17-0 www.hochwaldkliniken.de Jugendhilfezentrum Haus auf dem Wehrborn 54298 Aach bei Trier Tel.: 0651 8244-0 www.wehrborn.de In Geschäftsbesorgung Unsere Bildungsstätten ctt-Fortbildungszentrum Haus auf dem Wehrborn 54298 Aach bei Trier Tel.: 0651 8244-188, -288 www.ctt-fortbildungszentrum.de Unsere Jugendhilfe Unsere Einrichtungen in Ihrer Nähe