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mailorder-Hotline: 05273-363636 www.glitterhouse.com Juni 2014 juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 1 house glitter mAILORDER haleandsarow Das lang verschollene Frühwerk! SONIDO GALLO NEGRO 9-köpfiges Spektakel aus Mexico! juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 2 meinelieben Da das Pfingstwochenende dieses Jahr mal wieder auf Anfang Juni fällt, steht im Glitterhouse das Orange Blossom Special Festival natürlich erstmal im Fokus. Die glücklichen Ticketbesitzer werden garantiert schon mit den Hufen scharren und da gutes Wetter bestellt ist, steht einem tollen Wochenende nichts im Wege. Wer nicht kommen kann, aber wie gewohnt seine Platten bestellt, dem sei versichert, dass es im Ablauf nur minimale Verzögerungen geben wird - Christop, Archie und die Helferlein tun wie immer ihr Bestes. In Sachen Veröffentlichungen bietet Glitterhouse Records diesen Monat „nur“ die Mailorder Only CD von Hale & Sarow. Aber Home Grown ist ein kleines Juwel, sonst hätte es das Glitterhouse Logo nicht bekommen. Das Glitterbeat Label verlässt zum ersten Mal die musikalische Heimat Afrika und findet in Mexiko mit Sonido Gallo Negro eine atemberaubende neunköpfige Instrumentalband aus dem Osten von Mexico City, die einen aberwitzigen Stilmix kreirt. Kann man nur empfehlen. Auf der Suche nach Nischen ist das kleine, von mir geführte Stag-O-Lee Label auf Jazz und Swing gestossen, zugegeben etwas ungewöhnlich, wenn man die bisherigen Veröffentlichungen anschaut. Aber was DJ Shamblin’ Sexton mit der Compilation Savage Rhythm geschaffen hat, hat mich schwer überzeugt und direkt in einen Kellerclub in Harlem gebeamt. Die Linernotes haben dabei geholfen, die Zeitreise noch gefühlsechter zu machen. Und dann gibt es noch die CD-Version von Beat From Badsville Vol. 2 - das Vinyl ist ausverkauft. Noch ein kleiner Festival-Tipp für die eher Rock & Roll-orientierten: am 12.+13. Juli (der 11. ist Psychobilly Tag) steigt im belgischen Gierle das 39. (!) Sjock Festival. Mit den Sonics, Jon Spencer Blues Explosion, Paladins, Montesas, Big Sandy, Cosmic Psychos, Delta Bombers und jede Menge mehr Bands zwischen Rockabilly, Garage und Rock & Roll. Also Unterhaltung der rustikalen Art! Stag-O-Lee wird wieder mit einem Plattenstand zugegen sein und ich kann das Festival nur empfehlen. - alles Nähere unter www.sjock.com Ansonsten wünsche ich einen sonnigen und musikalischen Sommer. Beste Grüße - Reinhard the on DECkS DIE AKTUELLEN LIEBLINGSSCHEIBEN DER KATALOG-REDAKTION! REINHARD (rh): 1. Keep On Keepin’ On - Vol. 1+2 (Die frühen 70er zwischen Country, Rock und Westcoast. Mit hohem Raritätenfaktor) 2. Joe Henry – Invisible Hour (Einer meiner Lieblinge mit einem weiteren introspektiven Soloalbum. Gut wie eh und je) 3. Savage Rhythm - Various Artists (24 Red hot Jazz tunes from the Swing era auf Stag-O-Lee.Wertig verpackt!) 4. Lonesome Shack - More Primitive (Schwarzer Hooker/Burnside-Country-Blues-Groove von einem weissen Nerd) 5. Mods - The New Religion (Coffeetable Buch über einen Kult! Exzellent und so gut wie eine Luxus-10-LP-Box) CHRISTOPH (cpa): 1. Black Prairie – Fortune (Vielfarbig gefüllte Wurzel-Wundertüte – eine wegweisende Sternstunde). 2. Sharon Van Etten – Are We There (Epochales Epos von mystischer Macht, voll Sanftmut und Sentiment). 3. Delines – Colfax (Portland-Prachtsück für Timmins-Junkies und Merchant-Maniacs). 4. First Aid Kit – Stay Gold (Scan-Americana-Paarvokal-Parallelen von paradiesischer Schönheit). 5. Keston Cobbler’s Club – One For Words & A Scene-EP (Die OBS-Überraschung im Doppelpack). DETLEV (dvd): 1. Magma - Zühn Wöhl Ünsai (Eine der außergewöhnlichsten Bands ever. Live, unreleased, grandios.) 2. Chatham County Line – Tightrope (Gewohnt toller Songwriter-Country/Americana-beeinflußter Bluegrass) 3. Furrow Collective - At Our Next Meeting (Traditioneller Brit-Folk originell untermalt von größter Schönheit!) 4. Stian Westerhus – Maelstrom (Freigeistig, emotional, intelligent, brennend, kontemplativ, fantasievoll!) 5. Vibravoid – Minddrugs (Psychedelic & Space der Extraklasse. Ein 150-minütiger Leckerbissen.) WHIRLYJOE: 1. Richard Johnston - Foot Hill Stomp (Granate auf Stag-O-Lee: Fat Possum Sound Next Level) 2. Lee Fields – Emma Jean (Alte Schule-Soul, klingt wie der kleine Bruder von Charles Bradley) 3. Little Barrie – Shadow (Das britische Trio diesmal deutlich 60s-psychedelischer) 4. Lydia Lunch/Cypress Grove - A Fistful Of Desert Blues (Akustischer Blues trifft auf verwitterte Italowestern-Atmosphäre) 5. Swans - To Be Kind (Erhaben, monströs, beeindruckend) juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 3 house glitter RECORDS Hale & Sarow Home Grown 11,75 CD. Die meisten von uns haben den außergewöhnlichen Songschmied aus Seattle 1993 mit „Oh What A World“ oder den nachfolgenden Alben für Glitterhouse kennen- und schätzen gelernt. Dass es auch ein musikalisches Leben davor gab, ist allenfalls Fußnote in den über ihn verfassten Artikeln gewesen und beschränkte sich zumeist auf die kurzlebige Formation „The Ones“ (zusammen mit Jack Endino) oder seinen Beitrag („Dead Is Dead“) für den legendären Sampler „Sub Pop 200“ in 1989. Über die Zeit davor, speziell die Siebziger wusste man wenig und so kommt dieser jetzt vorliegenden CD das Verdienst zu, diese Lücke zu schließen. Rückblende: 1975 gründet Terry Lee mit seiner damaligen Frau und Mutter seiner Tochter Liza Lee Hale, Rebecca Sarow, einer stimmgewaltigen weißen Blues Sängerin aus Capac, MI das akustische Folk/Blues Duo Hale & Sarow. Sie touren im besten HippieStil die West- und Ostküste rauf und runter, leben eine Zeit lang in San Francisco und nehmen 1979 in Denver, CO ihr erstes Album, „Home Grown“ auf, das wie damals durchaus in den USA üblich nur als Cassette auf den Markt kommt. Man merkt dem Album an, dass die beiden bereits Jahre zusammen getourt sind, das Zusammenspiel und die häufigen Duett- und Harmony-Parts kommen mit absoluter Selbstverständlichkeit. Terry Lee’s Spiel auf der akustischen Froggy Bottom ist bereits so ausgefeilt, wir es von ihm kennen, aber die große Überraschung ist die 2005 leider verstorbene Rebecca Sarow, die eine überragende Blues-Stimme hat und diese mit allem, was der Song verlangt, einsetzt, ob als vehemente Röhre, zärtlich/rauchig, immer mit einem leicht rauhen Nachklang, das hat schon absolutes SpitzenNiveau! Die Songs, acht an der Zahl mit einer Gesamtlaufzeit von 32 Minuten, alle live im Studio eingespielt, bewegen sich alle im weitesten Sinne im Bereich zwischen klassischem Folkblues und akustischem Singer/Songwriter-Stoff. Vier davon sind Hale-Kompositionen, darunter hier bereits die erste Aufnahme des traumhaften „Ragged Caravan“, drei weitere sind von beiden gemeinsam geschrieben, das einzige Cover, „Why Don’t You Do Right“, stammt von Kansas Joe McCoy. 32 Minuten sind jetzt erstmal ein wenig kurz, aber zur damaligen Zeit war das durchaus Standard, man erinnere sich an Platten wie „Waiting For The Sun“ von den Doors, die es im Original auf gerade mal 29 Minuten als LP schaffte. Schade ist es dennoch, denn diese Mischung aus instrumentaler Finesse und mitreißenden Vocals macht schon Lust auf mehr. In jedem Fall ein Segen, dass dieser verborgene Edelstein jetzt dem Nirvana des Vergessens entrissen wurde. Gibt es übrigens nur bei uns im Mailorder oder bei Terry Lee’s Konzerten! (lrm) Wovenhand Refractory Obdurate 15,75/14,75 LP+CD/CD. Vor über 12 Jahren gab David Eugene Edwards‘ neue Band Wovenhand (am Anfang Woven Hand und als Projekt gedacht) mit ihrem selbst betitelten Debütalbum das erste Lebenszeichen von sich. Seitdem schaffte er es mehr und mehr aus dem mächtigen Schatten von 16 Horsepower herauszutreten und veröffentlichte seither sieben großartige Alben, die allesamt alte Fans begeisterten und gleichzeitig neue dazu gewannen.Seele, Gesicht und Kopf von Wovenhand ist David Eugene Edwards, einer der beeindruckendsten Gitarristen/ Sänger, Songschreiber und Lyriker unserer Zeit, der in den letzten zwei Jahrzehnten unzählige Musiker und Künstler durch seine Arbeit in Wovenhand und 16 Horsepower beeinflusste und inspirierte. Man kann diese Band nicht mit normalen Worten beschreiben. Ihr Sound ist ein organisches Spinnennetz aus Neo-Folk, Post Rock, AltCountry, Punk, Metal, Industrial und Alternative Rock. Alles zusammen ergibt die Basis für David's Ausdruck und spirituelle Selbsterfahrung. Mal traurig und introvertiert, manchmal wütend und von unglaublicher Wucht, ist Wovenhand immer eine unvergessliche spirituelle und soundästhetische Erfahrung. Refractory Obdurate ist ein dynamisches Meisterwerk, das David Eugene und seine Mitstreiter Ordy Garrison, Chuck French und Neil Keener einerseits auf der Suche nach seinen lauten und harten Wurzeln zeigt, andererseits aber niemals den melodiösen Kurs, der auch schon auf den Vorgänger-Werken eingeschlagen wurde, verlässt. So stampfen Punk beeinflusste Hymnen wie Good Shepherd, Field of Hedon und Hiss brachial vorwärts, wohingegen wahre Stoner Perlen wie The Refractory, Salome und Obdurate Obscura sich zurücknehmen und die spirituelle Seite hervor heben. Alle 10 Songs auf Refractory Obdurate bilden ein wunderschönes Konglomerat aus alternativen Genres, Sounds und Spirit, wahrlich ein künstlerisches Meisterwerk, das nur von Wovenhand erschaffen werden konnte! The Jeffrey Lee Pierce Sessions Project Axels & Sockets 24,75/14,75 2-LP+CD/CD. Das Jeffrey Lee Pierce Sessions 3 juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 4 4 Glitterhouse Records Project, das sich aus Teilen des legendären Gun Clubs, Freunden von Sänger Jeffrey Lee Pierce und Fans des 1996 verstorbenen Künstlers zusammensetzt, präsentiert mit Axels & Sockets den dritten Teil eines außergewöhnlichen Projektes. Mit Künstlern wie Nick Cave, Debbie Harry, Mark Lanegan, Lydia Lunch, Warren Ellis, Mick Harvey und Kid Congo Powers, vereinen sich auf Axels & Sockets viele bekannte Namen der ersten zwei Teile We Are Only Riders und The Journey Is Long. Zum ersten Mal dabei sind keine Geringeren als Punk Ikone Iggy Pop, Mark Stewart, Thurston Moore, Jim Sclavunos, Primal Scream und Andrew Weatherall! Koordiniert von Pierce's musikalischem Wegbegleiter Cypress Grove, schaffen es die Musiker des Sessions Project auch beim 3. Teil, aus Songskizzen, Demoaufnahmen, Riffs, Textfetzen und Soundschnippseln, die der 1958 in Kalifornien geborene Pierce vor seinem Tod aufgenommen und niedergeschrieben hatte, neue und atemberaubende Songs werden zu lassen. Mit Iggy Pop, der im Duett mit Nick Cave ‘Nobody’s City’ singt und Debbie Harry, die den Blondie Punk-Pop Sound zusammen mit den Amber Lights (Mick Harvey und JP Shilo) auf dem ihr gewidmeten Song ‘Kisses For My President' heraufbeschwört, streckt Axels & Sockets seine Fühler weiter aus denn je. Altbekannte Gesichter sind Mark Lanegan, Bertrand Cantat, Crippled Black Phoenix, Gallon Drunk’s James Johnston und Cypress Grove. Neu im Boot sind hingegen Mark Stewart und Thurston Moore, Primal Scream, Andrew Weatherall, KatieJane Garside und Andrea Schroeder. Mit Black Moth aus Leeds findet sich auch eine sehr junge Band auf Axels & Sockets, die von Bad Seeds Drummer und Sessions Project Co-Koordinator Jim Sclavunos produziert wird. Teile der Einnahmen gehen im Sinne Jeffrey Lee’s an eine von seiner Schwester Jacqui initiierte Charity Einrichtung, die benachteiligten Kindern und Jugendlichen aus L.A. Zugang zu Musik verschafft und ihnen Instrumente besorgt. The Desoto Caucus The Desoto Caucus 15,75/14,75 LP+CD/CD. Die Helden aus dem Hintergrund sind zurück – gelassen, gereift, und auf ihre ganz eigene Art sympathisch selbstbewusst. Als Vollblut-Musiker und perfekte AkustikHandwerker sammelten die fünf Dänen um Anders Pedersen seit Jahren Eindrücke und Erfahrungen bei der Begleitung solch großer Namen wie Isobel Campbell, Mark Lanegan, Kurt Wagner, Scout Niblett und Nive Nielsen, als nahezu unverzichtbarer skandinavischer Teil der großen (Giant) Giant Sand-Familie haben sie sich ebenso unauffällig wie unausweichlich in die Herzen der Howe-Hörer gespielt, und sind dabei dennoch bemerkenswert bescheiden geblieben. Noch faszinierender aber ist, wie es den skandinavischen Wüstensöhnen gelingt, die gesammelten mannigfachen Erfahrungen zum Teil ihrer eigenen, von beeindruckender Musikalität geprägten Werke zu machen, und das bezeichnenderweise Band-betitelte dritte Album gibt nachhaltig Zeugnis von der derzeit erreichten, einzigartigen Güte der Männer aus der zweiten Reihe. Mit elf neuen Wüstenweisen zeigt sich Desoto Caucus als Alternative Country-Kollektiv mit eigenem Kopf, wird die stets spürbare Giant Sand-Dürre ebenso gepflegt wie immer wieder aufgebrochen, um neue Gestade anzusteuern. Ausgestattet mit vier perfekt harmonierenden Stimmen und bemerkenswerter instrumentaler Meisterschaft ziehen sie durch den gitarrengeprägten Gelb’schen Desert, mal nur einen leisen Hauch von der respektierten Americana-Ikone entfernt, mal weit optimistischer in stil-verwandten Oasen grasend, slide-bewaffnet durch saftig-satten Swamp-Groove watend, in Hugo Race-Drone badend, Lanegan-Larmoyanz atmend, twangend Lee Hazelwood grüßend, oder den Crooner-Kopf in die Walker-Brothers-Brise haltend. Unter sengender Sonne entfaltet sich die kreative Kollektiv-Kunst in fiebernd-filigranen Arrangements, die bei aller musikalischen Meisterschaft stets durchschimmernd-luftig bleiben, ganz dem Song, der Melodie dienen, und mitunter klingen, als habe man Gelb’s Genialität endlich mal ein echtes Aufnahmestudio gegönnt. Als getreuem Giant Sand-Gefolge streben die americana-philen Skandinavier gar nicht nach völliger Loslösung vom geehrten Vorbild, aber von Album zu Album gewinnen sie mehr und mehr an eigener, einzigartiger Alt. Country-Kontur, ohne die windumwehten Wüstenwurzeln zu vernachlässigen. Dabei gelingt ihnen der Spagat zwischen genialem Gefühl, leise lächelnder Lässigkeit, herrlichem Handwerk und unwiderstehlichem Understatement, denn bei aller spürbaren Spielkunst ist der Desoto Caucus-Country ein anheimelnd holpriger, gekrönt von einer sandgekörnten Oberfläche, an der sich prächtig reiben lässt. Die beeindruckende Begleitmannschaft schwimmt sich frei, ohne den Howe-Hafen zu verlassen. Oder: Der dänische Desert ist gelber als Gelb. (cpa) Blaudzun - Promises Of No Man’s Land 15,75/14,75 LP+CD/CD. Nach 3 Alben, vielen Festivalauftritten, unzähligen Ehrungen in seinem Heimatland Holland und dem Durchbruch mit dem FlowersAlbum (70 Wochen in den NL-Album-Charts) veröffentlicht Blaudzun (der Name ist eine Hommage an den dänischen Radrennfahrer) nun über Glitterhouse. Johannes Sigmond, der Blauzun-Kopf, ist vor allem eines: Ein Magier, ein Soundvisionär der besonderen Art. Mit seiner bis zu 9-köpfigen Band entwickelt er ein faszinierendes Klanguniversum, dass seinen komplexen, ungewöhnlichen und doch sich gleich im Hirn festsetzenden Songs eine Schärfentiefe gibt, wie man sie in dieser Form derzeit nirgends sonst findet. Dazu eine Stimme, die man nicht vergisst, die einen einsaugt, gefangen nimmt, die echt, tiefgründig, ausdrucksstark, gleichermaßen unendliche Trauer wie unbeugsame Kraft widerspiegelt. Und, vor allem: Songs. Alles, was hier vorher geschrieben wurde, wäre obsolet, würde nicht Johannes Sigmond’s Songwriting genau diesen Qualitäten mehr als gerecht. Das war schon auf den vorherigen Alben so, aber auf „Promises Of No Man’s Land“ erreicht er nochmal ein anderes Level. Vom zart/zerbrechlichen Opener „Euphoria“ angefangen über den packend-treibenden Titelsong mit unwiderstehlicher Hookline, dem die nachfolgenden „Too Many Hopes For July“ und „Hollow People“ in nichts nachstehen, bis zum mächtigen, alles umblasenden Orkan von „Halcyon“ oder dem juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 5 Glitterhouse Records sanften, versöhnlichen Abschluß mit „Wingbeat“, Blaudzun’s neues Album hat die Songs, die Sounds, die Dramaturgie und die Vision eines monolithischen Klassikers. Spain - Sargent Place 15,75/14,75 LP+CD/CD. Das neue Album von Spain, das von Gus Seyffert (The Black Keys, Beck, Norah Jones) produziert, von Darrell Thorp (Beck, Radiohead, Atoms For Peace, Paul McCartney) gemixt, und in Seyffert's Homestudio, an einer Straße names “Sargent Place“ aufgenommen wurde, bezeichnet die unglaubliche künstlerische Weiterentwicklung der Band und ist das womöglich beste Spain Album seit The Blue Moods Of Spain von 1995. Herausragende Songs auf dem Album sind unter anderem das Duett “You And I” von Josh und seinem Vater, der Jazz-Legende Charlie Haden, der Song “The Fighter”, mit Haden-Schwester Petra an der Violine und die für Spain ungewöhnliche Uptempo Nummer “Sunday Morning”. Im November 2013 erschien bereits das Spain Album The Morning Becomes Eclectic Session, live aufgenommen in den legendären Studios des Radiosenders KCRW in Santa Monica, CA, das Dank der perfekten AufnahmeTechnik von grandioser Soundqualität gekennzeichnet ist und durch die Mitwirkung der drei Haden Schwestern Petra, Rachel und Tanya Haden (Violine, Cello, Backing Vocals) auch musikalisch nochmals aufgewertet wurde. Spain wurde von Josh Haden in Los Angeles gegründet. Die Band veröffentlichte ihr Debüt The Blue Moods Of Spain 1995 und schaffte es durch ausgiebige Tourneen durch die USA und Europa, sich eine internationale Fangemeinde aufzubauen. Das 1999 veröffentlichte Album She Haunts My Dreams, führte Spain auf Headliner Tournee quer durch die großen Venues Europas. 2001 veröffentlichten Josh Haden und seine Band das dritte Album I Believe, begaben sich danach aber in eine ausgiebiege kreative Schaffenspause. 2007 reformierte Josh endlich Spain, um 2012 mit The Soul Of Spain das erste Album seit 10 Jahren über Glitterhouse Records zu veröffentlichen. Spain – The Blues Moods Of Spain 14,95 Spain – The Soul Of Spain 14,95 T-Shirt. Das schwarze Shirt kommt mit dem fast schon klassischen Album-Motiv in weiß, hat einen weiten runden Ausschnitt und liegt vor in den Frauengrößen M, L und XL. T-Shirt. Schwarzes Shirt, das Cover-Motiv in Weiß- und Grau-Abstufungen auf der Vorderseite, der Bandname im Titel-Schriftzug dabei in dezentem Gelb hervorstechend. In zum Teil recht geringen Stückzahlen haben wir das Shirt für Frauen in den Größen S, M, L und XL, für Männer gibt es die Größen S, M, L und XXL. Andrea Schroeder - Where The Wild Oceans End 15,75/14,75 LP+CD/CD. Das Zweitwerk, eingespielt unter maßgeblicher Beteiligung der Band, bestehend aus Jesper Lehmkuhl (Gitarre), der Geigerin Catherine Graindorge, Dave Allen am Bass, Chris Hughes am Schlagzeug und Chris Eckman als Produzent und Keyboarder. "Where The Wild Oceans End ist all das: das Werk einer großen Sängerin und Songschreiberin; logische Fortführung und behutsame Weiterentwicklung des frappierenden Erstlingswerkes; eine Sammlung betörender Songs zwischen fragilem Folk, somnambulem Rock und zeitlupenhaftem Blues... Sinnlich, elegant, elegisch." (Peter Felkel im Muskexpress. 5 von 5 Sternen) Andrea Schroeder Helden 3,95 CD-Single. Auskopplung aus dem 2. Album mit einer Cover-Version des David Bowie Klassikers „Helden“ in zwei Fassungen, dem 3:50-minütigen Radio-Edit und der 5:11 Minuten Langen AlbumVersion. Kommt im Pappschuber, geschmückt mit dem Konterfei der Protagonistin. 5 Chris Eckman Harney County 15,75/14,75 Spain – The Morning Becomes Eclectic Session 15,75/14,95 Terry Lee Hale – The Long Draw 15,75/14,75 LP+CD/CD. Harney County ist der Landstrich, in dem der Schriftsteller William Kittredge lebte und den er in seinen Memoiren verewigte. Als Leser "Owning It All" besuchte Chris Eckman die Gegend mehrfach und ließ sich zu einem Songreigen inspirieren. Die großen BeifußSteppen, die windigen Berge und sumpfigen Ebenen des Countys sind Orte, wo Menschen klein und oft bedeutungslos wirken. Die Winter sind lang und das Land versinkt unter Massen von Schnee, während im restlichen Jahr die Sonne gnadenlos brennt. Diese erbarmungslosen Elemente werfen einen langen Schatten auf die Charaktere in den Songs. Kontrabassist Žiga Golob und Chris Eckman spielten die Songs an zwei Tagen live ein, in einem weitläufigen, verhallten Studio am Stadtrand von Prag. Milan Cimfe stieß als Toningenieur und auch als Gelegenheitsschlagzeuger dazu. Chris' Frau Anda sang Backing Vocals bei zwei Songs, Paul Austin spielte EGitarre (The Carnival Smoke) und Terry Lee Hale bläst die Mundharmonika von Many Moons. „Was bei dieser Musik weggelassen wurde, ist wohl wichtiger, als das, was hinzugefügt wurde.“ - Chris Eckman LP+CD/CD. Als Geschenk für die Fans des melancholischen Slowcore veröffentlicht Glitterhouse nun die Sessions, die die Band im Oktober 2012 für den Sender KCRW in Santa Monica in dessen Studio einspielte. Wenn man so will, das erste “live” Album von Spain. Dank der perfekten Aufnahme-Technik von grandioser Soundqualität und durch die Mitwirkung der drei Haden Sisters Petra, Rachel und Tanya Haden (Violine, Cello, Backing Vocals) auch musikalisch nochmals aufgewertet. Auch wenn das Material von den bisherigen Studio-Alben bekannt ist, so erzeugt doch jede einzelne Version dieser Songs schlicht und einfach Gänsehaut. Sieben Songs von unglaublicher Intensität, voll tiefster Emotionalität und beinahe überirdischer Schönheit machen The Morning Becomes Eclectic Session zu weit mehr als einem “Zwischendurch-Album”. LP+CD/CD. Das Glitterhouse Urgestein ist zurück. Und liefert mit The Long Draw sein bestes Album seit seinem Tornado Alley Meisterwerk ab. Aufgenommen unter der Regie von Bob Coke (Ben Harper, Black Crowes) und in intimer, kleiner Besetzung eingespielt, faszinieren Gitarrenspiel und die wettergegerbte Stimme Terry Lee Hale’s ebenso wie die exzellente Rhythm Section. Dazu gesellen sich bei Bedarf Gastmusiker wie Jon Hyde, Glenn Slater oder Jack Endino. Die wichtigste Zutat aber ist das herausragende Songwriting, das sich auf diesem Album im Übermaß findet. Terry Lee Hale hat sich längst von seiner Alt.Country-Historie emanzipiert, sein musikalisches Universum permanent erweitert, einen über mehr als vier Jahrzehnte organisch gewachsenen, eigenen Stil entwickelt, der sich jenseits von Kategorisierungen findet. Es ist Zeit, Terry Lee Hale neu zu entdecken. Golden Kanine – We Were Wrong, Right? LP+CD/CD 15,75/14,75 Scott Matthew – Unlearned LP+CD/CD 15,75/14,75 Rodrigo Leao – Songs (2004-2012) LP+CD/CD 15,75/14,75 Come – Eleven:Eleven (20th Anniversary Edition) 2-LP+7”+2-CD/2-CD 29,75/16,75 Slim Cessna’s Auto Club – SCAC 102 An Introduction For Young And Old Europe 2-LP+DVD+CD/CD+DVD 24,75/16,75 Christine Owman – Little Beast LP+CD/CD 15,75/14,75 juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 6 6 glitterbeat "Vibrant music from Africa and beyond" ist das Motto des Glitterhouse-Ableger-Labels Glitterbeat, das unter der Oberaufsicht von Chris Eckman blüht und gedeiht. Sonido Gallo Negro Sendero Mistico 15,75/14,75 LP+MP3/CD. Sonido Gallo Negro (Black Rooster Sound) ist eine atemberaubende neunköpfige Instrumentalband aus dem Osten von Mexico City (Aragon). Die Band kombiniert Stile wie amazonischen Cumbia, Huayno, Sonidero Cumbia, Boogaloo und Chicha mit elektrischen Gitarren, Farfisaorgel, Theremin, Flöte und natürlich flüssiger Latin-Percussion. Auch SpaghettiwesternSoundtracks, Psychedelia und Surf Music finden sich in ihren Kompositionen. Ihr Debütalbum Cumbia Salvaje (Wild Cumbia) wurde 2011 in Mexiko veröffentlicht und katapultierte sie aus der hitzigen Undergroundszene von Mexiko City auf große Festival- und TV- Bühnen. Ihr schimmerndes zweites Album Sendero Mistico (in Mexiko bereits 2013 erschienen) wird ihre erste internationale Veröffentlichung sein - und Glitterbeats erste vollwertige Veröffentlichung fernab vom afrikanischen Kontinent. Auf dem neuen Album folgen Sonido Gallo Negro den Linien zwischen Cumbia und instrumentalem Rhumba, auf den Spuren des Erbes von Meistern wie Jaime Llano, Tulia Enrique Leon und der Hammond-Sounds von Eduardo Azurite. Aber trotz aller Blicke in die Vergangenheit ist dies entschieden zeitgenössische Musik, die auch die kollektive Liebe zu Indie-Rock und post-psychedelischen Stimmungen und Klängen erkennen lässt. Den verdrehten Kult dieser Musik versteht man am besten, wenn man Zeuge ihrer Liveshows wird. In Mönchsroben gekleidet und durch spektrale Video-und Lichtprojektionen unterstützt, sind Sonido Gallo Negro auf der Bühne eine sehr beeindruckende Angelegenheit. "Their work has a haunted house quality that hints at the struggle between existential darkness an raucous vitality that animates much Mexican art and culture ... This album is a blast, a perfect soundtrack to mixed company, hard alcohol, late hours and high volume." (The Wire) Bombino – Agamgam 15,75 LP (+MP3). 14er. Heute ist er von allen bekannteren Tuareg-Musikern der am westlichsten/rockigsten klingende (siehe das tolle von Dan Auerbach produzierte „Nomad“ vom letzten Jahr). Hier, 2004, war das noch anders: Der pure unverwässerte akustische Tuareg-Desert-Sound. Sein Gesang und (gute! Manchmal bestechende!) Gitarre, eine zweite spielt nur Rhythmus, plus Djembe (Percussion) + Handclaps, ab und zu die genretypischen Backing Vocals. Rhythmisch unwiderstehlich treibende/schnelle und/oder hypnotische sehr melodische Songs sowie wunderschön poetische (mid-tempo). Hin und wieder alles zugleich. Besonders die hypnotischen Qualitäten sind enorm! Authentisch, ehrlich, großartig, und auch melodisch von gleicher Klasse wie Tinariwen/Tamikrest (deren musikalische Essenz sich nur wenig hiervon unterscheidet; die Melodien z.T. schon etwas), rhythmisch teilweise sogar noch zwingender! Zur Hälfte eigene Stücke, außerdem einige Covers von älteren Kollegen (manches tauchte in völlig anderen Versionen auf den späteren Alben wieder auf). Dies war sein Debut, sog. „Campfire Tapes“ (Saiten/Vocals/ Percussion nicht immer im selben/ausgeglichenen Verhältnis, aber der Sound ist völlig okay). Bislang nur als Download zu bekommen, nun remastered als Glitterbeat-Record Day-Release und Vinyl-only (180g) im Klappcover zugänglich (+ MP 3-Download-Code). Eine große Empfehlung! (dvd) Black mango – Naked Venus/Soft Kicks 8,95 10“. 14er, eine geheimnisvolle Band aus Mali mit Lou Reed/Velvet U.-Bezug in den Songtiteln. ASeite: Die repetitiven Motive/Melodien von fast Acid-mäßiger Gitarre, einer ruhigen Ngoni und der durchdringenden teilweise elektrisch bearbeiteten/effektgeladenen Sokou (afrikan. Geige, toller Sound, Gast Zoumana Tereta, u.a. für Bassekou Kouyate, Oumou Sangare tätig) verbinden sich zu einem langsamen hypnotischen irgendwie psychedelischen Afro-Trance-Gebräu nie gehörter Machart. Faszinierend! B-Seite: Wiederum hypnotische und leicht psychedelische Wesenszüge sowie repetitive verschiedene Motive mehrerer EGitarren und Ngoni, die sich überlagern/überschneiden – auf immens reizvolle Weise! Die Percussion ist sparsam. Afrika ganz anders. Wie soll man das bloß nennen?! Auf 500 limitiert! (dvd) Dirtmusic - Lion City 15,75/14,75 LP+CD/CD. Dass Vorgänger-Album "Troubles", das im Juni letzten Jahres veröffentlicht wurde, entstand in Bamako, Mali während der dunklen Tage des politischen Umbruchs 2012. Die treibende Sammlung von cineastischem Afro-Rock entstand überwiegend aus improvisierten Sessions mit Hugo Race (Fatalists, Bad Seeds) und Chris Eckman (The Walkabouts) von Dirtmusic und der Band von Ben Zabo mit dem Balafon im Zentrum. Malische Koryphäen wie Samba Touré, Zoumana Tereta, Aminata Wassidjé Traoré und Virginie Dembélé aus Rokia Traores Band trugen berauschende Vokal- und Instrumentalbeiträge ins Kollektiv. "Troubles" war kein bloßes Konstrukt oder Stil-Hybrid, sondern etwas zutiefst Kollaboratives und Genresprengendes. Louder Than War schrieb: "eine einschneidende und einzigartige Journey in Sound… dieses Album ist Rock, ist Roll, ist Funk, ist Afrika, ist ein akustisches Vergnügen." Das neue Dirtmusic-Album Lion City entstand aus denselben Sessions wie Troubles, bietet aber juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 7 Glitterbeat ein entschieden anderes Umfeld und Atmosphäre. Während die Ben Zabo Band noch immer im Zentrum steht, sind die Strukturen diesmal undurchsichtiger und die Tempi langsamer. Handgespieltes und Elektronisches greifen ineinander und entfalten sich unvorhersehbar. Es gibt weniger Gitarren und mehr ineinanderfließende Sounds. Die greifbare Frustration und Angst des Vorgängeralbums ist etwas Hermetischerem und Nachdenklicherem gewichen. Das Echo im Raum zwischen den Noten wird mehr betont, und infolgedessen auch die Stimmen und die Texte. Während Samba Touré, Ben Zabo + Band und Aminata Wassidjé Traoré bereits auf Troubles zu hören waren, bietet Lion City auch ein inspiriertes Team neuer Musiker: drei Mitglieder der befreundeten Tamikrest, die Takamba-Kultband Super 11 aus Nord-Mali, MC Jazz (ein aufstrebender Hip Hop-Künstler aus Bamako) sowie Ibrahima Douf, eine junge Sängerin aus dem Senegal. Das 21. Jahrhundert behauptet grenzenlos zu sein. Eine Welt der Hyperkommunikation und InstantNostalgie, die sowohl gefeiert als auch gefürchtet wird. Auf “Lion City” blieben Dirtmusic frei von solchen Theorien und spielten einfach ihre Musik. Die kollektive Freude, die sie dabei fanden, ist das, was am meisten zählt. Aminata Wassidjé Traoré Tamala 15,75 LP. Aminata Wassidjé Traoré ist eine aufstrebende Stimme aus Mali. Tamala ist ihr Debut-Album, das in Bamako aufgenommen und bereits 2009 auf CD veröffentlicht wurde. Glitterbeat Records presst nun erstmals eine Vinylversion des Albums, limitiert auf 1.000 Exemplare, auf 180 Gramm Vinyl und in ein schönes Klappcover gekleidet. Tamala kann man im Kontext der Musikszene Mali's als neo-traditionell bezeichnen: es hat seine Wurzeln in der Folk-Tradition des Nordens, überrascht aber mit modernen Produktionstechniken. So treffen programmierte Drums und Synthesizer auf Instrumente wie die N'goni (eine Art Banjo) oder Soukou (eine einsaitige Violine), Spuren von Hip Hop und elektronischer Dancemusic auf die Rhythmen des Niger Delta. “Western sounds and production techniques have been appropriated here, but the melodic phrasing, rhythms and modalities in the music are 100% local.” (Afropop Worldwide) Aziza Brahim - Soutak 15,75/14,75 LP+CD/CD. Aziza Brahims mit tiefer Leidenschaft und Anmut gespielte Musik spannt den weiten Bogen von ihrer Herkunft aus der westlichen Sahara bis zur europäischen Weltstadt Barcelona, wo sie heute lebt. Dort gründete sie die sahrauisch-spanische Band Gulili Mankoo, mit der sie zwei gefeierte selbstproduzierte Aufnahmen veröffentlichte. Azizas neues Album Soutak ("Deine Stimme"), ihr Debüt für Glitterbeat, ist ihre erste Aufnahme, die vor allem ihre majestätische Stimme und die einfühlsame Sozialkritik in ihren Texten fokussiert. Das Album wurde von Chris Eckman (Tamikrest, Ben Zabo, Dirtmusic) produziert und wurde live und direkt in Barcelona im Juni 2013 aufgenommen. Die handverlesene Band, die sie für das Album zusammengestellt hat, besteht aus den Spaniern Nico Roca (Drums) und Guillem Aguilar (Bass), Kalilou Sangare aus Mali (akustische Gitarre), Azizas Schwester Badra Abdallahe (Backing Vocals), und 9 7 außer ihrem Gesang hören wir Aziza auch an der akustischen Rhythmusgitarre und der Tabal, der traditionellen Saharawi-Handtrommel. Die Musik auf Soutak ist eine kraftvolle und nuancierte Mischung verschiedener Musikkulturen und präsentiert malische, spanische, kubanische und aktuelle anglo-europäischen Elemente, alles zusammengehalten von Azizas tief verwurzeltem Wissen der traditionellen Sahraui -Songs und -Klänge. Lobi Traoré - Bamako Nights: Live at Bar Bozo 1995 15,75/14,75 LP+CD/CD. Bamako Nights dokumentiert das entflammte Genie Lobi Traorés, seelenvoller Singer/Songwriter und lodernd-elektrischer Gitarrist aus Mali, der 2010 mit nur 49 Jahren viel zu jung gestorben ist. In der Bar Bozo, einem unglamourösen Nachtclub in Bamakos Downtown, entwickelte er mit seiner elektrischen Band einen neuen, roheren Sound, der Lobi zu einem zentralen Akteur von Bamakos Live-Szene und schliesslich auch zu einer weltweit gefeierten Legende des afrikanischen Blues machte. IEin Dokument eines einzigartigen Künstlers in einer besonderen Phase an einem ganz speziellen Ort. Tamikrest - Chatma 15,75/14,75 Dirtmusic - Troubles 24,75/14,95 LP+CD/CD. Das 3. Album der Band aus Mali. Chatma, „dem Mut der Tuareg-Frauen“ gewidmet, bietet Tamikrests bislang größte BreitwandKlangfülle. Echos von Dub, Blues, Psychedelia, Funk und sogar Art-Rock wurden von Tamikrest nahtlos mit ihrer zunehmend individuellen Version der Musiktradition der Tuareg verwoben.So bekommt man beim Hören das Gefühl, dass etwas einzigartig Innovatives und Klangforscherisches in Tamikrests musikalischem Streben liegt und sie endlich zu weit geöffneten und ganz eigenen Klangräumen vorgestoßen sind. 2-LP+CD/CD. Lediglich mit Songskizzen bewaffnet, jammten Dirtmusic mit Musikern aus den Bands von Ben Zabo und Samba Toure auf dem Dancefloor von Salif Keita’s Moffou-Club und ließen die Bandmaschine mitlaufen. Dazu gesellten sich Gastsänger wie Ben Zabo, Samba Toure, Virginie Dembele, Aminata Wassidje Traore und andere. Chris Eckman sichtete schließlich in seinem Heimstudio viele Stunden Bandmaterial und formte daraus ein inspiriertes Zusammentreffen von westafrikanischen Rhythmen mit digitaler Zauberei und Rock’n’Roll! Glitterbeat - Logo Shirt 14,75 T-Shirt. Schwarz und geschmückt mit dem einprägsamen Glitterbeat-Logo. Das Kleidungsstück kommt in hochwertiger Fruit Of The LoomQualität und in den Männer-Größen L und XL. Samba Touré – Albala 15,75/14,75 LP+CD/CD. Albala ist das 3. Album von Gitarrist, Sänger, Songwriter Samba Toure. Albala ist ein steter, mit Vorliebe relaxter, manchmal stoischer Fluß von enormer hypnotischer Strahlkraft. Elektrische Gitarren dominieren. Die E-Gitarren (Toure selbst und Gast Hugo Race) stecken voller repetitiver Motive und liefern hinreißende filigrane Wah-Wah-, cremige oder brillant verfremdete Klänge, effektive Distortion, Fuzz, und mehrfach bestechende psychedelische sowie bluesige Stimmungen. Es ist eine andere Musik, aber wem Tamikrest gefällt, könnte/sollte das hier erst recht lieben. Ein fabelhaftes Werk! juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 8 stag-o-lee 8 Coming up on Stag-O-Lee: Tav Falco's Wild & Exotic World of Musical Obscurities auf 2-LP und CD (Tav’s Lieblingstunes, ein absoluter Trip); Mighty Mike OMB 7“-EP; Knocksville EP; Earl Zinger & Don Rogall (zwei 10“-es plus CD -vintage sounds for modern people); eine Reihe mit limitierten homemade 10“-es (Gospel, Calypso etc.) im Siebdruck-Cover, Grits`N Gravy 7“ und EP usw. usf. Savage Rhythm - Vol. 1/ Swingin’ Dancefloor Sounds To Blow Your Top 22,-/14,50 2-LP+CD/CD. Savage Rhythm ist eine Compilation mit 24 siedend-heissen Tracks aus dem Bereich Jazz und Swing der 30er Jahre bis hin zu den Anfängen des Rhythm & Blues nach dem Ende des 2. Weltkriegs. Musik der grandiosen Big Bands bis zu den kleineren Combos, die sich in den 40ern gründeten, weil sich die wirtschaftliche Lage mit dem Eintritt der USA in Krieg verschlechterte und es kaum mehr möglich war, die Big Bands zu finanzieren. Viele der Musiker fanden sich später im Jump Blues und R&B wieder. Heisse Tunes wie Louis Prima's House Rent Party treffen auf Duke Elleington's It Don't Mean A Thing (If It Ain't Got That Swing), Cab Calloway und sein Orchester geben dem Album seinen Namen, Gene Krupa trommelt sich durch das grandiose Drum Boogie, abgefahrene Instrumentals vermischen sich mit tollen Vocal-Nummern. Weiterhin dabei: Tiny Bradshaw & His Orch., Count Basie, Jimmie Lunceford, Artie Shaw & Gis Grammercy Five, Glen Gray & The Casa Loma Orchestra, Slim Gaillard, Hot Lips Page usw. Das Beste ist, dass hier kein Musik-Nerd für die Zusammenstellung sorgte, sondern mit Shamblin' Sexton ein DJ aus Brighton, der das Zeug auch auflegt. Und der hat es geschafft, hier eine Nacht in einem Kellerclub in Harlem nachzustellen, bei dem der Schweiß von der Decke tropft. „As much a ticket to the good times as a history lesson, Savage Rhythm delivers both with urbane style and swagger.“ (The Wire) Red hot! Die CD kommt mit 24-seitigem Booklet. Das Vinyl ist Super-Deluxe – 2 x 180 Gramm Vinyl, mit Tracknotes bedruckte Innersleeves und ein dickpappiges Klappcover. Oben drauf gibt es eine selbstgebrannte CD-Version mit Covercard! Beat From Badsville - Vol. 2/ Trash Classics From Lux & Ivy’s Vinyl Mountain 12,- CD. Ganz neu: die CD-Version von BFB 2. Compiliert von Dave Henderson (Mojo/Righteous Records) ist dieses 24-Track Werk unterteilt in Spooky Doo Wops And Insane Harmonies (The Kuf-Linx, The Symbols, The Revels...), Angry Babes Getting Even (Wanda Jackson, Little Sylvia, Bella Lee…), Rumbling Rhythms And Wildcat Whistling (The Rialtos, Terry Snyder, The Lifeguards…) und Chickens And Other Party Animals (Homer Denison Jr., The Five Stars, Ron Haycock And The Boppers…) – jeweils 6 Songs pro Thema. Die CD kommt im feinen Digisleeve (voll Pappe) und ist limitiert. Das Vinyl ist ausverkauft. Slow Grind Fever - Vol. 1 14,50 LP+CD. Als Freizeit-DJ, der sich auf die 10 Jahre zwischen 1953 bis 1963 spezialisiert hat, kann man auf viele tausend tanzbare, schwerst groovende Songs zurückgreifen, die weltweit von einer gar nicht mal kleinen Szene geschätzt werden und die Tanzflächen der entsprechenden Clubnächte füllen. Musikalisch geht es dabei vorwiegend um 50er Jahre Rhythm`n´Blues und dessen Entwicklung zum Soul, wobei die Übergangsphase mittlerweile New Breed genannt wird. Auch der Begriff Popcorn taucht immer häufiger auf, um einen bestimmten, leicht melancholisch und midtempo groovenden Sound zu beschreiben. Ein Genre, das tatsächlich von belgischen DJ's geformt und nach einer Discothek namens Popcorn benannt wurde und quasi als Gegenstück zum Northern Soul Phänomen (wo Tempo eines der wichtigsten Merkmale ist) gesehen wird. Und plötzlich stolpere ich im Internet über eine Party namens Slow Grind Fever, die monatlich in Australien stattfindet: „Melbourne's only slow dance party, where they play the slowest, spookiest, sweetest records they can find, and folks dance real slow in a haze of smoke and dim red light.“ Die dazu gehörenden Soundcloud-Mixe sind prall gefüllt mit Raritäten, zusammengetragen von besessenen Sammlern, aber auch reichlich Songs, die man als DJ mangels Tempo immer aussortiert hat. Langsam ja, aber auch grinding und grooving – das ging so gut zusammen, dass der Stag-O-Lee Chef den Partymacher aus Melbourne direkt zu einer neuen Serie begeistern konnte, die den Namen der australischen Clubnacht trägt – Slow Grind Fever. Zwar eigentlich late-night-listening, das aber tatsächlich immer und überall funktioniert! Erscheinen wird die hoffentlich langlebige Serie jeweils auf zwei limitierte Vinyl-LP-Volumen verteilt, die in 4-6 wöchigem Abstand erscheinen. Jeweils zum späteren Volumen erscheint eine CD, die möglichst alle Tracks der beiden LPs vereinigt. Vol. 1 wurde von Chris Sick (Stay Sick Brighton – auch für das Artwork der Serie zuständig) und Rman von Stag-O-Lee zusammengestellt. (Kommt mit selbstgetoasteter CD oben drauf). music From Planet Earth Vol. 1/Martians, Ray Guns, Flying Saucers & Other Space Junk 14,- 10“. Hier ist es, das erste von drei Volumen in der Music From Planet Earth Serie! Jede der limitierten 10"-es kommt mit einem exzellenten Siebdruck des Frontcovers, noch dazu in 24 x 24 cm Größe und signiert/nummeriert von Künstler juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 9 Stag-O-Lee Marcel Bontempi (der auch die anderen beiden Cover gestalten wird). Und jetzt zur Musik: In den späten 50ern und frühen 60ern richteten sich viele Blicke gen Himmel. Man war in der Erwartung einer Invasion von Fremdlingen, nicht wissend, ob es sich um kleine grüne Männchen vom Mars handeln würde oder um außer Kontrolle geratene, seelenlose Roboter. In den USA wurden Filme zum Thema Kassenschlager, die UdSSR schoss 1957 den ersten Sputnik Satelliten in die Erdumlaufbahn und es dauerte nicht lange, da entwickelte sich ein Soundtrack zum Phänomen. Jimmy Haskell (der selten einen Trend verpasste) nahm mit „Countdown“ direkt ein ganzes Album zum Thema auf, Produzenten wie dem britischen Joe Meek gelang mit Telstar der Tornados sogar ein Hit, in Belgien tüftelten Tom Dissevelt und Kid Baltan an extraterrestrischen SoundMöglichkeiten und Sun Ra And His Arkestra musizierten sowieso auf einem anderen Planeten. Aber auch Country- und Rockabilly Künstler/ Bands hatten eigene Ideen zur Invasion und schrieben Songs wie Flying Saucers Rock 'N' Roll und Martian Band. Was ja auch offensichtlich war, denn die Raumschiffe würden ganz sicher zuerst irgendwo im Hinterland andocken, die Kühe ausweiden und nachts an die Tür einer einsamen Farm klopfen. Die Strahlenpistole im Anschlag... The Left Arm Of Buddha Monkey’s Affair EP 6,50 7“. Lupenreine Exotica Band in der Tradition solcher Helden wie Martin Denny und Les Baxter. Drei Tracks. Kommt im dickpappigen Picturecover mit extra Innersleeve. Limitiert! Beat From Badsville Vol. 3/Trash Classics From Lux & Ivy’s Vinyl Mountain 16,95 2x10“ (+CD). Erstmals im Klappcover! Endlich! Der 3. Teil der Serie mit 50s/early 60sTunes, die im Umfeld der Cramps-Head-Honchos immer wieder auftauchten (Radio-Shows, Interviews, Pre-Show-Tapes etc.), den Sound der Band mitgeprägt haben und entsprechend ungezähmt daher kommen. Compiliert (+ Linernotes) von Dave Henderson (Mojo/Righteous Records) ist dieses 24-Track Werk in 4 Themen unterteilt (6 Songs pro Seite): Life’s A Scream (Bunker Hill, Ralph Nielsen, Lord Luther And The King's Men etc.), Crazy Guys, Food, Prison And A Guide To The Female Persuasion (Fabian, Jimmy Witter, The Moroccos etc.), Welcome To The Jungle (Buddy Bow, Jape Richardson And The Echoes, The Loafers etc.) und Wild And Wilder Boppin’ Girls (Sparkle Moore, The Bobettes, Wand Jackson etc.). Alles schön wacky und rockin‘. Und wieder gibt es nur bei zwei Fachhändlern eine selbstgebrannte CD mit Falt-Covercard und Linernotes umsonst dazu! Richard Johnston Foot Hill Stomp 15,50/14,50 LP+CD/CD. Richard Johnston ist ein weißer Blues-Gitarrist aus Memphis, der seine Lehrjahre im Hill Country des nördlichen Mississippi erlebte, der Heimat solcher Bluesmänner wie RL Burnside und Junior Kimbrough, wobei Johnston in Kimbrough's Juke Joint schließlich zum Bandleader aufstieg. Diese Musiker pflegten einen besonderen Stil, einen dreckigen, mindestens mit- telschnellen Blues, hollerin', stompin' and moanin', tranceartig, der Groove ist wichtiger als tief empfundene Soli - a stripped down primal beat. Man soll dazu tanzen, schließlich ging es darum, die Meute in den lokalen Juke Joints am Wochenende zu unterhalten. Da ging es nicht um „I Woke up one morning“, sondern „Shake it baby, shake it, let’s do the romp“ war das Motto. 2002 erschien Foot Hill Stomp in Eigenregie, sorgte für Furore und verschwand schnell wieder. Egal, ob Johnston hier quasi als One-Man Band (klingt wie ne Armee) antritt oder im Powertrio mit Cedric Burnside, ob er elektrisch bluesrockt als gäbe es kein Morgen oder mit Jesse Mae Hemphill akustisch über Chicken & Gravy frontporcht. Der Typ hat den Blues, eine geil-erdige Stimme und was der an der Gitarre und am Diddley Bow (eine Saite am Besenstiel mit ner Blechdose als Resonanz-körper) anstellt, das kommt tief von innen. This cat sure can play! Nun auf Stag-O-Lee! Leicht überpoliert, mit neuem (tollen) Cover und erstmals auf Vinyl. Zeitlos is the word! Zusammen mit den North Mississippi All Stars lässt Richard Johnston die Hill Country Blueskerze weiter brennen! (rh) „...huldigt er als lautstarke One-Man-Band dem North Mississippi Hill Country Blues, spielt sich sowohl auf traditionellen wie selbstgebastelten Instrumenten, wie der Cigar-Box-Guitar, seine Seele aus dem Leib. Ein phänomenales Album voller schwarzbluesiger Songperlen, aneinandergereiht von einem Ausnahme- und Vollblutmusiker für trinkfeste Hörer und Liebhaber trinkfester Lieder … Stomping Blues Beat!!“ (Dynamite. 5 Sterne) PS: Die LP kommt mit selbstgebrannter BonusCD und Covercard. Beat From Badsville - Vol. 1/ Trash Classics From Lux & Ivy’s Vinyl Mountain 12,- CD. Ganz neu: die CD-Version von BFB 1. Compiliert von Dave Henderson (Mojo/Righteous Records) ist dieses 24-Track Werk unterteilt in Lip Curling Rock & Roll (Hayden Thompson, Gene Matais…), Crazy Mixed Up Sounds (Versatones, Jack Judge…), Instrumental Madness (The Noblemen, The Dynamos…) und Ghoulish Exotica (Bob Luman, The Carnations…) – jeweils 6 Songs pro Thema. Die CD kommt im feinen Digisleeve (voll Pappe) und ist limitiert. Still hot: In Fuzz We Trust - 60s Garage- & Psych Legends Salute The Fuzztones 2-LP/CD 17,50/14,50 Grits’N Gravy - Cat Lee King Vs. Mighty Mike OMB CD 12,The Dirt Daubers - Wake Up Sinners 10“ 12,Tav Falco Panther Burns - Sugar Ditch Revisited/ Shake Rag EP/Live At Messepalast 2-LP/2-CD 19,75/16,75 Jim Jam Gems - Vol. 1/Bad Boy Serenade 10“ 12,Jim Jam Gems - Vol. 2/ This Ain’t Hot Compared To Hell 10“ 12,Adolphe Sex Et Ses Machines Machines EP 7“ 4,50 letzte news auf www.stag-o-lee.com facebook freund werden oder E-Mail Newsletter bestellen 9 juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 10 ful spoon 10 Die Spoonful CDs werden von einem Dutzend Sammlern und DJs zusammengestellt und bewegen sich zwischen gritty Soul, uptempo Rhythm & Blues, rockin’ Blues, Rock & Roll und Rockabilly, hin und wieder mit jamaikanischen Beigaben und Exotica Ausflügen. Also grob: Tunes aus den 50s und 60s compiliert für den Dancefloor! Die Spoonful Compis sind selbstgebrannte und bedruckte CD-Rs und kommen mit schickem Artwork in der Jewelbox. Mit Liebe gemacht! u Spoonful - Vol. 83/ Yak-A-Poo 6,50 CD. Al Aitchison aus New York City ist schon lange Spoonful Fan, selber Sammler und Jäger und eigentlich schon zwei Jahre Anwärter auf ein eigenes Volumen. Das endlich als 30-Track/79:16 Minuten Werk vorliegt. Dabei handelt es sich durchweg um 7“-es aus Al’s Sammlung, selbst digitalisiert und tontechnisch leicht poliert. Aber den Dreck hat er nicht ganz wegbekommen und das ist gut so. Das Genre Northern Soul, in dem sich Yak-A-Poo bewegt, ist im Spoonful-Kosmos eher unterrepräsentiert, umso mehr freut man sich über diese Wuchtbrumme von Sammlung. Nun ist Northern Soul nicht ein klar definierter Sound, im Twisted Wheel lief was anderes als Jahre später im Wigan Casino, und Al’s Slection bewegt sich eher in den frühen Jahren der Bewegung, mit schön erdig-dreckigem Früh-Soul, mitreissenden Shoutern, beschleunigenden Bläsern und einer allgemeinen Aufforderung, den Dancefloor zu stürmen und dort zu bleiben. Ein weiteres Northern Soul Merkmal erfüllt Al ebenso: den RaritätenFaktor. Klar, Bobby Freeman, Bob & Earl, Irene Reid und Bobby Rush kennt der Eingeweihte, aber dann wird es schon eng. Hut ab, Al, mit Yak-APoo legst du die Messlatte noch ein wenig höher! 30 Butt Shakin’ Floor Fillers - in der Tat! - Vol. 82/ u Spoonful Ko Ko Mamey 6,50 CD. 5. Folge in der Serie (Katanga!, Ahbe Casabe, Gibble Gobble, Mo' Taters sind die anderen Volumen), zu ungefähr gleichen Teilen bestehend aus moody widescreen Popcorn (also soulful R&B), greasy Tittyshaker-Instrumentalen, lässig groovendem Mambo-Rhythm & Blues und exotischen Leftfield-Fundstücken aus den späten 50ern und frühen 60ern. In der Popcorn Abteilung hören wir unter anderem Bobby Darin (Minnie The Moocher), Jericho Brown, Titus Turner (Hungry Man), Malcom Dodds und das schlichtweg grandiose Crackin' Stone von Nicky DeMatteo. Instros zum Stangentanz kommen von Jimmy Beck & His Orc. (Arabian Blues), The Champs, Moe Koffman Quartet (der Titelsong) und Calvin Cool & His Surf Knobs (irre Version von Pipeline), Rhythm`n´Bluesiges wird von Lonesome Sundown, The Don Juans, Faye Simmons, The Jewels und vielen anderen serviert, die exotischen Schrägheiten besorgt Bo Diddley (African Speaks – muß man gehört haben), Ray Johnson oder Danny Flores. Perfekt für den Dancefloor, das Auto, den Sessel und die Poolparty! Love it! Spoonful - Vol. 81/ The In-Crowd Vol. 3 6,50 Spoonful - Vol. 80/ Sin City Jukebox #10 6,50 Spoonful - Vol. 79/ The In-Crowd Vol. 2 6,50 Spoonful - Vol. 78/ The In-Crowd Vol. 1 6,50 CD. The Party continues! Mod-Sounds Mitte der 60er: R&B, electric Blues, Hammond-Jazz, FrühSoul und britische Band, die all das aufgesogen und mit Frische aufbereitet haben. CD. 33 Songs und 79:50 Minuten aus der Jukebox der Sin City Bar, die zwischen den 50er und Mitte der 60er Jahre in Biloxi MS für Party sorgte. R&B, Blues, Früh-soul, Popcorn, Instros. Und: korrekt gepresst (nicht gebrannt), aber mit Liebe handverpackt! CD. Der Mod hatte Mitte der 60s im Königreich einen exzellenten Geschmack und tanzte zu Früh60er Soul-Klassikern, Blues-Juwelen, HammondJazz-Grooves und einheimischen Helden. Eine Nacht im Flamingo in Soho - hier nachgestellt. CD.Wie bei allen Spoonful In Crowds bildet die vergriffene Box The In Crowd - The Ultimate Mod Collection das Grundgerüst. Mehr als die Hälfte der Tracks blieb auf der Strecke und wurde bis zur 80 Minuten Grenze neu aufgerüstet. Mehr Schweiß von der Decke, mehr Tanzbarkeit - ein wahrer Knaller und unverzichtbar für Soul-Fans. Spoonful - Vol. 77/ Maximum Rhythm & Soul 6,50 CD. 60s US Garage Punk und British Invasion covern Blues-, R&B- und Früh-Soul-Tunes! Hits, Klassiker oder Unbekanntes war egal. Und Mitte der 60er sind sie alle über das Chess-Songbook hergefallen. Alle Tracks leben von reichlich Tempo und jeder Menge hingerotzter Hingabe. Das rockt garantiert jeden ordentlichen Dancefloor. Maximum Rhythm`n´Blues & Soul! Spoonful - Vol. 76/ Return Of The Liquidator 6,50 Spoonful - Vol. 75/ King Tut’s Voodoo Hut Vol. 5 6,50 CD. More Boss Sound From Jamaica untertitelt, bietet diese mit 28 Cuts prall gefüllte CD einen weiteren Einblick in diese geniale Phase der jamaikanischen Musik zwischen 1969 und 1971 mit komplexeren Bass/Drums-Strukturen als im Rocksteady, in Sound und Produktion aber eher die roughen Zeiten widerspiegelnd, musikalisch erfinderisch und um einiges zackiger als der ab `72 einsetzende Kiffer-Reggae. CD. King Tut’s Voodoo Hut bedeutet Rockabilly, Rock & Roll, wilden R&B und Black Electric Blues. DJ Bertrand aus dem belgischen Lessines zeigt für dieses Volumen verantwortlich und seine juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 11 Spoonful 11 NEW! Spoonful auf Vinyl! u Spoonful - Sin City Jukebox Vol. 2 15,50 LP+CD. Über ein Jahr hat es gedauert, bis wir endlich Vol. 2 der Sin City Jukebox Vinyl-Serie am Start haben. 18 Songs aus dem Fundus, feinst gemastert und mit Ohr und Auge in den richtigen Flow gebracht. Mit Tunes von Jimmy McCracklin, Lelan Rogers, Junior Wells, Earl Burns, Sotos Brothers, Larry Bright, The Sounds, Jackie Harris, Cliffie Stone und anderen. Ist wie gewohnt limitiert! Kommt mit selbstgebrannter und bedruckter CD, inklusive Covercard und drei Bonustracks! Spoonful - Exotic Blues & Rhythm Vol. 5 / Gibble Gobble 13,95 10“. Mit Gibble Gobble greifen wir das Thema einer Spoonful CD auf, die Überschneidungen sind allerdings minimalst. Auch hier ist die Mischung aus Popcorn (The Clare Sisters, Toussaint McCall, Lance Roberts), exotischem R&B (Earl Hooker, Bob Calloway, Sonny Day) und Tittyshakern (Wilie Wright, The Voodoos) perfekt austariert. Spoonful - Exotic Blues & Rhythm Vol. 6 / Sadaba 13,95 10“. Wieder 6 Tunes per Seite und mit 30 Minuten die Laufzeit des Formats voll augereizt! Mit Kenny And Moe, Steve Karmen und Bracey Everett finden sich drei Popcorn Juwelen, die TT Shaker sind mit The Rhythm Kings und Johnny & The Hurricanes besetzt und Schräglagen R&B kommt von Young Jessie, TheMark Five und Otis Blackwell. Cool! Special Deal: wer beide (Vol. 5+6) 10“-es kauft, bekommt eine selbstgetoastete CD mit allen Tracks von Vol. 5+6 umsonst dazu. Selection geht stramm nach vorne. Wie gewohnt 30 Songs - und durchweg Killerstoff. Spoonful - Vol. 74/Polly Wally 6,50 CD. Fuck yeah! Die Macher von # 65 (Do The Shing-A-Ling) haben wieder abgeliefert. Und wie! 32 Songs und 79 Minuten geht es hier nach vorne, einzureihen zwischen Spät-R&B und FrühSoul so Anfang bis Mitte der 60er, mit einigen Ausreissern nach unten und oben. Aber auf jeden Fall ganz schön gritty, mit Dreck unter den Fingernägeln und ordentlichem Vorschub. Spoonful - Vol. 73/ Makes Me Feel Good 6,50 CD. Popcorn! Süchtigmachender Sound, der in den 70ern in Belgien (in der Discothek Popcorn) erfunden wurde und eine seltsame Mischung aus Spät-50er R&B mit Soul-Anflügen und sehnsüchtigen Country/Rockabilly/R&B-Hybriden ist. Später versauten die Belgier das Rezept, aber unsere 3. Popcorn Compi ist nach dem Reinheitsgebot erstellt. 32 Tracks. Absoluter Suchtfaktor! Spoonful - Vol. 72/ Sir Coxone Downbeat 6,50 CD. 45 Tunes aus dem 60er Fundus von Studio One und seinen Sublabels, von einem Meister seines Fachs in einem Mix wie Perlen auf eine Kette gefädelt (die Tracks sind aber einzeln anwählbar). Gleiche oder ähnliche Riddims werden nahtlos gemixt, ohne das man den Übergang auch nur erahnt. Das ist absolute Spitzenklasse. 5 Sterne! Spoonful - Vol. 71/ Night Train Service Goes Spoonful 6,50 CD. „Enjoy a journey with Lil´ Miss Pearl into the exotic world of the 40s-60s R&B, Jazz, LatinSwing, Jamaican & Blues“ ist der Untertitel dieses faszinierenden, 80-minütigen Trips. 30 unverschlissene Perlen! Eine wahrhaft exotische und unvergessliche 80-Minuten Reise! Spoonful - Vol. 70/ Don’t Tread On Me 6,50 CD. Ein Spoonful Volumen nach altem Reinheitsgebot! Vier Spoonfulisten spendieren ihre besten Spoonful Guaranteed To Make You Groove (2013 Edition) 23,6-CD-Box. Die Ursuppe! Sechs prall gefüllte CDs, 172 Songs und 470 Minuten Musik. Quasi als Resultat des DJ-Sets von Michael Sheehy und seinem Bruder Patrick beim OBS 2007 entstandenes Compilations-Wunderwerk, welches das Spoonful Universum erstmals absteckte: 20 Minuten, jeder 5-7 Songs, die ihm in der letzten Zeit aufgefallen sind und die in das Spoonful Sound Universum passen. Spoonful - Vol. 69/ Explosive Rock Steady! 6,50 Spoonful - Vol. 68/ Sin City Jukebox 9 6,50 CD. 29 Tracks und 79:50 Minuten mit jamaikanischem Soul, der sich direkt ins Herz schraubt. Mit unglaublicher Deepness ausgestattete Tunes zwischen purer Schönheit über Minor-Key-Brillanz bis hin zu kräftigen Burnern, Klassikern und Raritäten ist alles vertreten. Die Essenz des Phase zwischen 66 und `68 - Jamaica’s best. CD. Digitalisierte 7“-Schätze aus der Jukebox in der Sin City Bar aus Bolixi MS. Auch Volume 9 strotzt mit Krachern zwischen pechschwarzem Blues and Rhythm, rockin’ Instrumental und weissen Rock & Rollern mit Affinität zum Rockabilly. Spoonful - Vol. 67/Yet Mo’ Hits! 6,50 CD. Die 3.„Hits“ CD auf Spoonful. 28 Rettertunes gegen den leeren Dancefloor. Kostet nicht mehr als eine zusammengeschusterte Hits-CD an der Tankstelle, ist aber wesentlich besser. Keine Überschneidungen mit anderen Spoonful CDs. Spoonful - Vol. 66/Katanga! 6,50 Spoonful - Vol. 65/ Do The Shing-A-Ling 6,50 CD. „Yet mo' Mambos, Popcorn, Exotica & Tittyshakers“ ist der Untertitel dieser CD, die 4. in der Serie nach Mo´ Taters (#41), Gibble Gobble (#45) und Ahbe Casabe (#60). Ganz großartiger Stoff für den Sessel, die Poolparty und für den Tanzboden. 32 Songs/80 Minuten. . CD. Perfekter Mix aus dreckigem Rhythm & Blues, ruppigem Früh-Soul und treibendem Garage-Rock (mit R&B Wurzeln). 33 Songs/ 79:58 Minuten allerfeinster Stoff. Obacht: auch alle anderen Spoonful Volumen sind noch erhältlich. Einfach im GH Webshop stöbern. Dort finden sich natürlich ausführlichere Reviews als diese drei Zeilen hier! früher Soul, Garage-Rock, 50s Rhythm & Blues, funkige Beigaben, etwas Jamaica, eine Prise Country - aber alles gemacht für den Tanzboden einer ordentlichen Party und „guaranteed to make you groove“. Zwei CDs stammen aus dem Fundus des Brüderpaares, je eine von vier musikverrückten Zeugen des Abends. Die 2013er Edition kommt mit neuem Aufkleber, aber dem Original Vintage 16 Seiten Booklet und wie gewohnt alles verpackt in einer handfesten Blechbox! It’s now or never! juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 12 12 nodepression Dave Alvin & Phil Alvin – Common Ground 14,95 CD. „Dave Alvin & Phil Alvin play and sing the songs of Big Bill Broonzy“ untertitelt, sind die beiden Blasters-Brüder nach 30 Jahren Pause wieder mal zusammen im Studio. Gehuldigt wird dabei der Blueslegende Big Bill Broonzy mit 12 Songs aus dem umfangreichen Repertoire des Mannes, der Key To The Highway schrieb. Dabei treten die Alvins mit voller Band an, die sich hier frisch und quasi aus dem Handgelenk durch die Tunes rocken, egal ob die nun als Vollgas-Rock & Roll, satter 12-Takter oder semi-akustisches Frontporch-Hootenanny serviert werden. Wie damals bei den Blasters werden alle möglichen Roots-Stile bemüht, um den Songs neues Leben einzuhauchen und das ganze Album versprüht die positive Energie einer Herzensangelegenheit, die in einer scheinbar durchweg sehr lockeren Studiosession zur Realität wurde. Auf Yep Roc. Nathan Bell – Blood Like A River 15,95 CD. 14er. Ein mir leider bis jetzt unbekannter USSinger-Songwriter von höchster Güte, dessen ganz exzellente Stimme Gefühl und Stärke zugleich evoziert (wurde u.a. mit James McMurtry verglichen), und der außergewöhnliche tiefgehende berührende Texte zu schreiben vermag. Sein oft suggestiver z.T. mit Country-Elementen versetzter Songwriter-Folk/Americana geht mir unter die Haut. Gewöhnlich (ganz) ruhig gehalten, gern aber auch trotz balladesker Form sehr expressiv und emotional, teils wunderbar poetisch, seelenvoll, feinfühlig. Wobei mich einzelne Stücke schon mal ein wenig an Guy Clark oder Townes erinnern, mehr noch an eine reduzierte Version von Terry Allen (insgesamt jedoch sind sie etwas folkorientierter als die drei). Fast durchweg reichen ihm 2 (oder nur eine) Akustik-Gitarren als Begleitung – ohne daß man das Geringste vermißt. Eine große Empfehlung! (dvd) S. Carey – Range Of Light 16,95/14,95 LP (+Download-Code)/CD. Ein Blick auf das Cover sagt eigentlich schon alles - im gleichzeitig Sinne dämpfenden und beflügelnden Nebel wirft eine frühe, klare Sonne die ersten erleuchtenden Strahlen über eine nur schemenhaft angedeutete, imaginäre Gebirgsland-schaft. Und genau dieses Gefühl der irisierenden Unruhe und Befreiung, der Weite und des unendlichen Friedens vermag Sean Carey (Bon Iver) mit dem 2014er Epos seines Solo-Projekts derart genial akustisch umzusetzen und auf Tonträger zu bannen, dass ich restlos begeistert dahinschmelze und mich in grenzenlosen, tönenden Bildern verliere. Carey gestaltet seine akustischen Song-Gemälde mit ungemein reicher Instrumentalpalette, süffige Streicher und Holzbläser, klingende und peitschende Perkussion, schwebende Steel-Guitar und Banjo, akustische Gitarren und Kontrabass, solitäres Piano und elysische Harfe bereichern das beeindruckende Klangbild zwischen opulenter Üppigkeit und pastoraler Kargheit, zwischen filigranverletzlichem Folk und euphorisierenden Rauschzuständen. Vor flirrender, freischwebender Phantasie geradezu überschäumend, dennoch die zerbrechliche Luftigkeit der frühen Stunde verströmend, umschmeicheln die epischen Post Progressive-Americana-Klangweiten die zutiefst zu Herzen gehenden sanften Gesangslinien, liebkosen die weichen Worte und lassen trotz verunsichernder Unterströmungen in melancholisch-moll die Sinne selig lächeln. Unendliche Weiten in sanft sensible Weisen gegossen, Alternative Appalachian Country und wild wogende Constellation-Kreativität zu berauschender Einheit verflochten, Talk Talk-Tristesse und Dakota Suite-Depression mit einem Lächeln dargereicht, Boxharp-Klangspielereien und Savoy Grand-Feingefühl vereint und durch filigrane Jazz-Freiheiten, Pink Floyd-Flirren und sphärische Klangspiele zu einem komplexen Kosmos von paradiesischer Pracht verbunden. Eine wahre Wunderwelt, die absolut abhängig macht – Carey’s Weisen zählen schon jetzt zu meinen persönlichen Glanzlichtern dieses Musikjahres. (cpa) Carlene Carter – Carter Girl 16,95 CD. 2014er 12-Track-Solo-Album der June Carter-Cash-Tochter, die sich nicht nur mit dem Titel in die Carter-Familien-Tradition stellt. Unter der ebenso einfühlsamen wie traditions-verpflichteten Produktion von Altmeister Don Was entwickelt sich Carlene’s Debut auf Rounder Records zu einer gepflegten Verbeugung vor den wahren Wurzeln der amerikanischen Musik, einer perfekt dargereichten Hommage an die prägenden Urväter (& Mütter) und einer Feierstunde des hehren Handwerks. Denn es ist nicht allein Carlene’s gereifte Stimme, die bei der warmherzigen Wiederbelebung von Carter-CountryKostbarkeiten wie Little Black Train, Give Me The Roses, Poor Old Heartsick Me, Troublesome Waters, Lonesome Valley, Gold Watch And Chain oder Black Jack David im Mittelpunkt des musikalischen Wurzel-Wirkens zwischen Ballade, Waltz, Honky Tonk und rollendem Roots Rock steht, sondern auch die prachtvoll perfekt agierende Meister-Mannschaft, die ihr als glänzende Geleitschaft zur Seite steht. Rami Jaffee (Hammond, Keyboards), Blake Mills (Gitarren), Val McCallum (Gitarren), Greg Leisz (Gitarren), Jim Keltner (Drums), Sam Bush (Mandoline) und Meister Don Was am Bass dienen der großen Tochter als bemerkenswerte Begleitband, mit weiteren Gästen wie Elizabeth Cook (Gesang), Lorrie Carter Bennett (Gesang), Mickey Raphael (Mundharmonika), Cowboy Jack Clement (Gitarre) und Duett-Partnern wie Willie Nelson, Vince Gill und Kris Kristofferson bietet sich hier eine fast schon ebenso verneigenswerte Schar von juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 13 No Depression Verneigern, die der Carter-Tribute-Aufgabe gleichermassen gewachsen wie wert ist. Lebendigzeitlose Country-Feierstunde. (cpa) Rodney Crowell – Tarpaper Sky 21,95/16,95 LP/CD. 14er, nach der exzellenten Country-LP mit Emmylou nun wieder sehr vielseitig, stilistisch wie stimmungsmäßig – was konstant bleibt, ist die immens hohe Qualität der Songs (alles Originale)! Tolles Spektrum: Sachter ganz relaxt fließender romantisch-gefühlvoller Roots-FolkRock, leiser intimer Americana, purer authentischer Rock´n´Roll, zeitloser Texas Country (Guy Clark mit einem Hauch Johnny Cash), ein runder süffiger Folk-Country-Cajun-Rock-Mix, vollmundig-sehnsüchtiger Folk/Country Rock (z.T. Dylanesk), hoch atmosphärischer, hmm, Alt. Country Rock, kraftvoller traditionsbewußter Blues, eine sparsame herrlich sentimentale SongwriterCountry-Ballade (ein wenig a la Tom Russell), old-fashioned Country Rock mit Rockabilly-Flair (nicht so weit weg von Elvis)… Neben dem Kern der Band, die auf dem ´88er Großwerk Diamonds & Dirt spielte, erlesene Gäste, u.a. Jerry Douglas, Will Kimbrough, Pat Buchanan, Steve Fishell, Fats Kaplan, Jim Horn, Vince Gill. Klasse Album! Carrie Elkin & Danny Schmidt – For Keeps 15,95 Eliza Gilkyson – The Nocturne Diaries 14,95 CD. 14er auf Red House, 1. Duo-Projekt der auch privat verbandelten Singer-Songwriter/innen aus Austin. Die nicht nur über sehr schöne Stimmen verfügen, sondern auch und v.a. ganz hervorragende Songs schreiben, melodisch ungemein fein und reich! Sie singen im Wechsel (+ gegenseitige Harmonies), eine kleine gitarrenzentrierte Band unterstützt (mehrfach von Pedal Steel, sporadisch Dobro und unauffälliger Orgel/Piano ergänzt). Das ausnehmend gute Ergebnis bewegt sich zwischen entzückendem teils sachte pochendem Alt. Country voller Atmosphäre (mit z.T. grandioser gefühlvoller E-Gitarre), betont sanftem etwas wehmütigem tief berührendem wunderschönem entschlacktem Folk/Americana, schlichtem relaxtem Folk- bzw. (Songwriter-) Country Rock und 2 Stücken, die alles zugleich sind: Poetisch, bodenständig, (wie vieles hier) akustisch und elektrisch, Folk, Country und Rock. 2x klingt das wie aktuellere Emmylou, auf der anderen Seite ähnelt es schon mal ruhigem Greg Brown. Satte Empfehlung! (dvd) CD. Die stimmlich ewig junge Grande Dame des Red House-Roots-Rodeos meldet sich nach drei Jahren relativer Ruhe zurück, und wieder begrüßt uns ihre 12-Songkollektion mit ehrlicher Herzlichkeit und offenen Armen, so als sei sie nie fort gewesen. Wie jede Gilkyson-Großtat atmet auch diese den dunklen Stunden gewidmete Liedsammlung aus eigenen und übernommenen Wurzelweisen eine unendlich beruhigende, bewegende Reife, lebt von wunderschönen, lebendigseelenvollen Melodien, die in ihrer gewachsenen Natürlichkeit nahezu nahtlos den Weg über das Ohr ins Herz finden. Dabei gelingt es ihr, Ruhe und Reife mit bemerkenswerter Stiloffenheit zu vereinen, ihr Country-Begriff ist ein wundervoll weiter, wobei sie sich aber auch in allen Ausformungen bestens auskennt und wohlfühlt, und Fiddle Folk und Backporch-Bluegrass, besänftigenden Country-Swing und düsteren Americana von Lanegan’schem Tiefgang, bewährtes Boom-Chicka-Boom-Rollen und gitarrengetriebenen John Hiatt-Roots-Rock gleichermassen beneidenswerterweise beherrscht. Je nach Bedarf schmücken sie und ihre Begleiter (u.a. Cisco Ryder, Mike Hardwick, Lucy Kaplansky, Warren Hood, Rich Brotherton, Ray Bonneville, Ian McLagan) die erd- und traditionsverbundene Klang-Landschaft mit artistisch akkord-aufgelösten akustischen und deftig zupackenden elektrischen Gitarren, mit Slide und Steel, Mundharmonika und Zither, Mandoline, Banjo 13 und Dobro, Weissenborn und Singender Säge, Streichern und Schlagwerk, spannen den nächtlichen Bilder-Bogen von der solitären Folk-Weise über mal swingenden, mal schleppenden Country bis hin zum hymnischen Heartland-Rock. Eliza selbst erweist sich – wieder einmal – als begnadete Song-Schmiedin, und berührt und bewegt mit ihrer Stimme, die seit Jahrzehnten unverändert jung, lebendig und warmherzig die Seele erreicht. Reifer, runder Roots-Stoff zwischen Lucy Kaplansky und Lucinda Williams, aber von ganz eigener, bleibender Güte. (cpa) Haden Triplets – Haden Triplets 17,95/14,95 LP/CD. Die definitive Delikatesse dieses Monats, ein Trio-Vokal-Juwel von perfekter Reinheit, ein Traditional-Edelstein von ebenso schlichter wie bleibender Schönheit. Das erste gemeinsame Album der Haden-Drillinge Petra, Tanya und Rachel, Josh-Schwestern und Charlie-Töchter, ungemein talentierte und vielfältig beschäftige Künstlerinnen, Sängerinnen und Spielerinnen, die bereits allein und zusammen für, als, mit und bei den Foo Fighters, Queens Of The Stone Age, Beck, Todd Rundgren, The Rentals und That Dog musizierten und auch solistisch mit eigen-einzigartigen Veröffentlichungen überraschten und überzeugten. Mit einer derartigen Vorgeschichte war auch für das Dreier-Debut das Beste gerade gut genug, das vokale Wunderstück wurde von Ry Cooder produziert, von ihm und Sohn Joachim auch instrumental nachhaltig geprägt, von den Schwestern und Gast Ricky Skaggs um Glanzlichter auf Mandoline und Streichwerk bereichert und erscheint auf Jack White’s Third Man Records. In dreistimmiger Reinheit widmen sich die Schwestern traditionsreichen Weisen aus ähnlich verwandten Country-Kreisen wie The Carter Family, der Gebrüder Stanley oder The Louvin Brothers, erfüllen die zeitlosen Klassiker mit göttlich-schwesterlichen Harmonie-Gesängen, umrahmt von ebenso überschaubarem wie respektvollem Saitengeflecht, das eindeutig die Handschrift von Meister Cooder trägt. Zwischen klassischem Honky Tonk, schunkelndem CountryWaltz, kargem Backporch-Folk und getragenem Boom-Chicka-Boom plätschert der glasklare Country-Fluß dahin, gekrönt von himmlisch harmonierenden Stimmen, die dennoch jede für sich individuell zu strahlen weiß. Die Andrew Sisters im Carter-Familien-Clan? Die Roches unter der Gesangsleitung von Gillian Welch? Egal – eine einzigartige, wurzelwasser-klare, pure Perle. (cpa) Ray Wylie Hubbard Dangerous Spirits 8,95 CD. 14er Reissue der ´97er des mit der 70er Outlaw-Szene assoziierten Texaners (er übernahm sogar mal die Band von Jerry Jeff Walker, der ja auch sein grandioses Up Against The Wall Redneck Mother hoch erfolgreich coverte), Storyteller par excellence mit Charakterstimme. Eins der 2,3 besten (manche meinen: Das beste) Alben seiner langen Karriere, ein Klassiker. Feinster relaxt fließender Outlaw-Country (1x dachte ich an Jimmie Dale Gilmore) bzw. recht kerniger –Country Rock (a la David Allen Coe), oder gar rhythmisch ungewöhnlich lebendiger und beweglicher ganz schön heftig rockiger elektrischer Country mit starken Gitarren (Steve Earle machte ähnliches), plus ein ziemlich traditioneller Honky Tonk und so etwas wie countryfizierter Dylan – das ist alles schon echt großartig, Highlight aber sind 3 wunderbare SongwriterCountry-Balladen, z.T. herrlich atmosphärisch, z.B. im Stile eines John Prine oder v.a. Townes Van Zandt, auch mal ein wenig bluesig (wie sporadisch weitere Gitarren). Fast immer kombiniert er E- und Ak.-Gitarren, ab und zu kommen Dobro (co-Producer Lloyd Maines, ebenfalls Gitarre, wie auch 1x Tony Joe White) bzw. Mandoline (Kieran Kane), Slide (Bugs Henderson), Harmonica hinzu – und Backing Vocals: Lucinda Williams, Tish Hinojosa, Sara Hickman, Kevin Welch, Jimmy LaFave. Ganz große Klasse. Zugreifen! (dvd) juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 14 14 No Depression Jamestown Revival – Utah 21,95/13,95 LP/CD. 14er, die texanische Newcomer-Band der Singer-Songwriter Jonathan Clay/Zach Chance. Ihr (ganz wunderbares) Markenzeichen: Perfekt harmonierende 2-stimmige Vocals, allüberall. Was schon mal (im Verein mit der Musik) zu einem gewissen Everly Brothers-Feeling führt. Außerdem ähnelt das bei 1,2 Songs Ryan Adams, sind die Avett Brothers vermutlich ein Einfluß, auch John Prine ist sporadisch nicht so weit weg, 1x auch Neil Young oder gar (entfernter) rootsige Led Zep! Das alles bewegt sich zwischen kraftvoll-offensivem Country Rock bzw. einer Mischung aus Folk- und Country-Rock, rhythmisch ungewöhnlich ansteckenden RootsRockern und leisen unter die Haut gehenden Alt. Country- (resp. Folk-) Balladen; kurz tauchen versteckt Blueselemente auf – und einige saftige Gitarrensoli (generell wechseln akust. mit elektr. Stücken, hier und da inkl. Lap/Pedal Steel, Mandoline, Banjo, Orgel/Piano). Was aber in der Heimat vor allem schon für einiges Aufsehen gesorgt hat, ist die z.T. enorme Songqualität, hochwertige Melodien, die sich langsam einbrennen, teils richtig catchy! Deshalb auch eine dicke Empfehlung! Sie haben Zukunft! (dvd) Nikki Lane – All Or Nothin 19,95/14,95 LP/CD. 2. LP der Singer-Songwriterin aus South Carolina, viele Songs schrieb sie zusammen mit Dan Auerbach (Black Keys), der auch produzierte. Country und Rock (plus z.T. Groove) mit ziemlich viel Druck + Power + Schärfe – und Sentimentalität (gleichzeitig). Country und Pop in süffig. 60s- Girl Group und old-fashioned Country. Klassischer Country Rock und 60s-Pop mit einem Hauch Morricone-Feeling. Wobei sie die (Sub)Genres weniger verbindet, als sie reizvoll nebeneinanderstellt! Eher bruchlos (und attraktiv!) kombiniert sie dagegen zugleich traditionell grundierte und eher zeitgenössisch klingende Sounds! Daneben gibt´s ein zeitlos-rootsig-melodisches Rock-Stück mit bluesiger Gitarre (ein wenig wie Fleetwood Mac der frühen 70er) und ein Duett mit Auerbach (erst folkig-balladesk, dann Country Pop mit einer Prise Springsteen). Gern kombiniert sie E-Gitarre und Pedal Steel (+ z.T. akustische), meist untermalt eine sehr schöne Orgel (seltener Piano). Die Frau hat viel Potential! (dvd) Nickel Creek – A Dotted Line 16,95 CD. Und das Ganze ist eben doch größer als die Summe seiner Teile… - auch wenn uns die drei Creek-Kollegen Chris Thile, Sara Watkins und Sean Watkins die nahezu zehn Jahre währende Trio-Pause mit wundervollen Alleingängen in vielfältige Stil-Richtungen bis hin in Jazz- und Klassik-Gefilde verschönten, so schaute man doch immer wieder wehmütig zurück zum letzten Dreier-Album der kaum einzugrenzenden Bluegrass-Neuerer. Und als wäre nichts passiert, knüpfen Nickel Creek mit dem 2014er Wiederkehr-Werk exakt am Vorläufer an, und tragen die Bluegrass-Traditionen – bei allem Respekt – wieder an neue Gestade. In meisterlicher Manier servieren sie feinste Handarbeit auf Mandoline, Fiddle, Gitarre und Kontrabass, krönen die akustisch-artistische Akrobatik mit mitreissend-mehrstimmigem Satzgesang, dass es ein reiner Genuß ist, und verbinden ganz nebenbei unvereinbar scheinende musikalische Welten. Denn die zehn Songs springen zwischen silbrig-gleißendem Bluegrass reinsten Wurzel-Wassers, Streichergestreicheltem Kunst-Country, vibrierend-verwegenen, halsbrecherisch-hetzenden Instrumentals, sanft-süß-verführerischem Krauss-BalsamBalladen-Liebreiz, Gospel-Seligkeit, wild-ungestümem Pop und unwiderstehlich-ansteckendem Dance-Groove (!) hin und her, verzücken und verzaubern, ergreifen und erfrischen. Herrlichstes Handwerk mit Herz und Gefühl, trotz knapp 40 Minuten Laufzeit leider viel zu kurz, ebenso weise wie weiterweisende Wurzelbehandlung, die reine Freude Macht. (cpa) Ochre Room – Box, Bar & Diamond 13,95 CD. Die finnischen No DepressionFeinschmecker kultivieren erneut allerschönsten, subtil arrangierten und feinsinnig produzierten Americana-Sound in edelster Jayhawks-Tradition. Diesmal etwas kammerfolkiger, teilweise mit dezenter Britfolk-Note, immer perfekt mehrstimmig gesungen und opulent (aber nicht überladen) produziert, mit reichlich Pedal Steel. Obwohl dies erst das zweite Album der Band aus Tampere ist, klingt es doch dermaßen nach amerikanischem Heartland, dass man sich nur wundern kann. Verfeinert mit Barroom-Piano und Fiddle, aber auch dramatischem Cello und TexMex-Trompete, songtechnisch mit erstaunlich traditionsbewusstem Tiefgang versehen. Dank des großartigeigenständigen Sängers und dem umwerfend liebevollen Umgang zum amerikanischen Liedgut zwischen Country, Folk und Rock fühle ich mich auch diesmal wieder aufs Schönste an die famosen Creekdippers erinnert. Co-Sängerin Mintuu fehlt zwar die eigenwillige Schrägheit von Victoria Williams, dafür singt sie mit ihrer wirklich glockenhellen Stimme fast wie ein Engel. Fantastische Alt. Country-Band, wie gemacht für einen sonnigen OBS-Nachmittag, wie ich auch schon beim Debütalbum schrieb. (Joe Whirlypop) Seldom Scene – Long Time… Seldom Scene 15,95 CD. 14er der langlebigen Bluegrass-Legende, die jetzige Band z.T. mit den Gründungsmitgliedern John Starling, Tom Gray, sowie Gästen. NeuInterpretationen einiger der beliebtesten Tracks ihres Live-Repertoires – heißt, exquisites Material; nur wenig klassische BluegrassStandards, dafür ein paar nicht ganz so alte Songs von Leuten wie Tim O´Brien, Herb Pedersen, solche aus dem (non-Bluegrass-) Country-Umfeld (von u.a. John Prine, Gram Parsons – Hickory Wind mit Top-Emmylou-Duett-Gast-Vocals!) und gänzlich Genre-fremde (John Fogertys Big Train, Dylans It´s All Over Now). Schnelle Tracks und herzerwärmende einfach bestechend schöne Balladen (reihenweise Highlights!) halten sich die Waage, seltener mal feinfühliger delikater Midtempo-Bluegrass. Sie klingen traditionsverhafteter als z.B. in den 70ern, zu begeistern wissen v.a die herrlichen mehrstimmigen Harmony Vocals in jedem Stück, die beständigen Features von Mandoline und Banjo, und (ihre Besonderheit außerhalb des Trad-Rahmens) die vielen superben (Slide-) Dobro-Einlagen – ein Gedicht! Fiddle ist nur zur Hälfte dabei. Sehr zu empfehlen. (dvd) juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 15 heavy heavy 15 mONSTERSOuNDS Rocksteady, 2-Tone, Ska, eine gute Auswahl für Einsteiger wie Fortgeschrittene zu schwindsüchtigen Preisen! fließend Rock-, Calypso- und auch CajunEinflüsse integrierend sind Bim Skala Bim Platten immer auch für den nicht Ska-Fan spannend. (lrm) The Robustos – The New Authentic 4,95 CD. Die Robustos aus Atlanta, Georgia spielen eine ganz eigene Rocksteady/Ska Variante, schwer inspiriert von Southern Soul. (lrm) „…distinctive, energetic, and startlingly fresh arrangements. Highly recommended.“ (AMG, 4 ½ Sterne) Welcome To Beatville – Various Artists 4,95 CD. Beatville Records gilt als das amerikanische Ska und Rocksteady Label schlechthin. Nahezu alle wichtigen Bands der “third wave of Ska” waren zu Beginn ihrer Karriere bei Beatville, aber auch Rocksteady Größen Jamaica’s fanden dort eine neue Heimat. 18 Tracks. (lrm) The Graduates – Up In Downtown Tommy mcCook & The Super Sonic – Top Secret 4,95 CD. Reissue (4 Bonus-Tracks) des 69er Albums des Skatalites Gründers. Ein Meilenstein des Genres, markiert es doch den Punkt, wo dem klassischen jamaikanischen Ska ein souliger Groove bei leicht reduziertem Tempo beigemischt wurde. „The musical quality is so consistently high that it's difficult to pick out highlight tracks. Highly recommended.” (AMG, 5 Sterne) Dave & Ansel Collins – The Heavy, Heavy Monster Sounds Of 4,95 CD. Der Ausdruck “Heavy Heavy Monstersound”, den wir alle von Madness kennen kommt ursprünglich vom Dave & Ansel Collins, zu hören auf ihrem 71er Top Hit “Double Barrel”. Jetzt klingt das Ganze zwar nicht besonders „Heavy“, aber der relaxte, größtenteils instrumentale Sound ist recht einzigartig und fasziniert bis heute. (lrm) “Full of monster Hammond organ riffs, with added instrumental help from esteemed Jamaican session players, the album is utterly unique and completely infectious.” (AMG 4 ½ Sterne) Tiny Hat Orchestra – Put A Hat On 4,95 CD. Anfang der Neunziger war kaum eine andere Stadt mehr im Grungefieber, als Seattle. Anders das zehn-köpfige Tiny Hat Orchestra, das neben hervorragenden instrumentalem Können eine Riesenportion Traditionsbewußtsein in Sachen Rocksteady und Ska mitbrachte und vor allem durch ihre sensationelle, fünf-köpfige BläserSektion punktete. (lrm) Tiny Hat Orchestra – Noon At Nine 4,95 CD. 1993er Zweitling. 12 Songs mit ähnlicher Mischung wie auf dem Debut, mit sehr gelungenen Covers von Klassikern wie „Minnie The Moocher“ (Cab Calloway) und vor allem „Caravan“ von Duke Ellington. (lrm) The Selecter – Live Injection 4,95 CD. 1994 im altehrwürdigen Old Trout in Windsor aufgenommenes Live Album der wichtigsten und besten Ska Band Englands neben Madness und den Specials. (lrm) Bim Skala Bim – The One That Got Away 4,95 CD. Intelligentes Songwriting, ausgefeilte Arrangements mit exzellenter Horn-Section, 4,95 CD. Das Septett aus Dallas, TX hat wie viele andere Bands der dritten Ska-Welle einiges aus auf den ersten Blick erstaunlichen musikalischen Richtungen in ihren Sound eingebunden, allen voran Swing und Rockabilly, aber auch Punkrock. Exzellente Bläser-Fraktion auch an Bord. (lrm) Steady Earnest – Dr. Earnest Nerve Steadying Spirits 4,95 CD. Bostoner Septett mit personellen Überschneidungen zu Bim Skala Bim, deren Einflüsse von Linton Kwesi Johnson über The Clash bis zu Bob Marley reichen. Enorm ideenreich und originell, dabei jedoch immer handwerklich perfekt. (lrm) Eastern Standard Time – Second Hand 4,95 CD. 1998er Debut der Band aus Washington, DC. EST fallen mit ihrer filigran-furiosen Mischung, die weit mehr Jazz integriert, als alle anderen zeitgenössischen Ska-Bands, ziemlich aus dem Rahmen. Die Basis bleibt immer ein faszinierend fließender Groove, der auch bei den anspruchsvollen Covern (u.a. Charlie Parker) bestens funktioniert. (lrm) Gangsters – A New Beginning 4,95 CD. Mit der 1998er CD der 9-köpfigen irischen Band kehren für gut eine Stunde die glorreichen Zeiten der klassischen britischen Ska Bands vom Schlage Madness, Selecter und Specials zurück. Retro? Klar, aber verdammt gut gemacht! (lrm) Freetown – Painless 4,95 CD. Die drei Londoner Musiker hinter dem Projekt kommen alle aus dem Dunstkreis von Laurel Aitken und haben sich auch ansonsten schon eine ganze Menge Lorbeeren erworben “...this album is a delight from beginning to end.” (AMG, 4 ½ Sterne) Yardbeat – Straight From Yard 4,95 CD. Sieben jamaikanische Ska-Veteranen mit beeindruckender Vita denken sich Anfang der Neunziger Jahre angesichts des Erfolgs der zumeist weißen amerikanischen “third wave of Ska” Bands, “das können wir auch und zwar besser!“ Recht haben sie! (lrm) “Essential for fans of traditional Ska.” (AMG, 4 ½ Sterne) more Hottest Hits From Treasure Isle – V. Artists 4,95 CD. In den 60igern die jamaikanische Rocksteady-Schmiede schlechthin, natürlich neben Studio One: Duke Reid ‘s Treasure Isle Label. 17 faszinierende Tracks. (lrm) juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 16 rose blue 16 RECORDS Easton Stagger Phillips – Resolution Road 14,95 CD. Tim Easton und Evan Phillips quartierten sich Anfang 2013 in Kanada bei Leeroy Stagger in seinem professionell ausgestatteten Heimstudio ein, der Rebeltone Ranch, um in den kommenden zwei Wochen all die Songs aufzunehmen, die man in den zurückliegenden Jahren mit dem ESPKonzept im Hinterkopf geschrieben hat. Keine Frage, die 10 neuen Tracks klingen schon mal ganz anders als die von One For The Ditch damals im Schneesturm! Üppiger instrumentiert, ausgeklügelter arrangiert und zeitlos aber professionell produziert treffen ESP die Schnittstelle von Americana, Singer/Songwriter, Folk Rock, Roots Pop und Acoustic Pop/Rock zielgenau. Rechnerisch liegt Tim Easton mit vier eigenen Beiträgen etwas vor seinen beiden Kollegen mit jeweils drei Songs. Zu Beginn stellt sich jeder mit einer forschen Nummer vor: Phillips übernimmt mit 'Always Came Back To You' den Start, gefolgt von Stagger's 'Traveller' und 'Stay' von Easton. In der Folge ragt Phillips' 'Lucillia' mit süffigen Hooks und längeren E-Gitarren-Trips als einschmeichelnder Harmonie-Ohrwurm deutlich heraus. Auf 'Life Of Crime' von Stagger spielt Easton eine sehr dominante Mandola, dessen 'So Much In Tune' verknüpft Tugenden von CSN und den Jayhawks, während sein 'Those Good Times (LMSU)' zum poppigsten Stück (im Paul SimonSinn) avanciert und 'Hwy Is My Home' aus der Feder von Stagger zum rootsigsten mit Slap Bass und Rockabilly-Feeling. Für reichlich stilistische Abwechslung haben ESP also unbedingt gesorgt! Will kimbrough – Sideshow Love 14,95 CD. 7. Soloalbum in 14 Jahren des In Nashville beheimateten Multitalents. Auf den 12 neuen Songs zeigt Kimbrough sich total entspannt, deutlich akustisch orientiert, professionell homemade, bisweilen introvertiert, immer wortgewandt und als hervorragender Arrangeur, der genau weiß, wann was zuviel ist - eben als einer, der die Kunst des Weglassens und Reduzierens beherrscht. Vom JJ Cale-ähnlichen Starter 'When Your Loving Comes Around' über das swampig-slidige 'Let The Big World Spin' und den Titeltrack mit seinen ruppigen R&R-Bezügen bis hin zum großen Finale mit dem verhalten schleichenden Folk Blues von 'Emotion Sickness' besticht Will Kimbrough mit feinfühligen Texten über die Launen der Liebe und die menschlichen Schwächen bei der Bewältigung des täglichen Lebens. Der Americana Allrounder Will Kimbrough bietet einen weiteren starken Beweis dafür, welch erstklassige Musik im "anderen" Nashville abseits der offiziellen Country Charts gemacht wird Sideshow Love ist ein sehr integeres Album von spezieller Qualität geworden! The Great Crusades – Thieves Of Chicago 14,95 NQ Arbuckle – The Future Happens Anyway 14,95 William Clark Green – Rose Queen 14,95 CD. Sehr geniales 8. Album des Quartetts aus Chicago, das nun im Blue Rose Hafen angedockt ist. Und ein feines Debüt haben sie zum Einstand mitgebracht, dass in 50 Minuten die ganze Bandbreite der Truppe zeigt, sich dabei aber in sich geschlossen und durchweg auf hohem Niveau präsentiert. Das wird mal hemmungslos gerockt, es gibt gespenstisches Desertfeeling, GarageBlues, eine Art Vaudeville Nummer (à la Alabama Blues von den Doors), introspektiv-dramatische Balladen und zum Abschluß gar steel-getränkten Slow Country Rock. Dass die Band das alles zu einem formidablen Paket geschnürt hat, ist große Kunst und das der Song trotz recht unterschiedlicher Stilistik immer als Great Crusades Tune zu erkennen ist, ebenfalls. Als roter Faden dient dem Hörer nach wie vor die großartige Stimme von Frontmann Brian Krumm. Thieves Of Chicago dürfte eins ihrer besten Alben sein, wenn nicht das Beste! (rh) CD. Viertes Album des Quintetts aus Toronto und Blue Rose Debüt, die sich neben den immer wieder erwähnten Blue Rodeo, den Sadies und Blackie And The Rodeo Kings langsam aber sicher einen Platz in der ersten Reihe der CanAmericana Bands sichern. Vorsteher der schon lange in dieser Besetzung agierenden Band ist Neville Quinlan, der mit einer variablen, tiefen, ungemein attraktiven Raspelstimme mit hohem Wiedererkennungswert ausgestattet ist, die sowohl nachdenklichen Balladen als auch druckvollen Rockern den Stempel aufdrückt. Song- und stimmungsmässig lotet das Quintett dabei die großen kanadischen Vorbilder von Neil Young bis The Band aus. Neben Luke Doucet und seiner Frau Melissa McClelland (also Whitehorse) halfen Musiker von Elliot Brood, Great Lake Swimmers, Wooden Sky u.a. in meist kleineren Gastrollen mit an diesem exquisiten Werk, das über den Zeitraum der vergangen vier Jahre entstanden ist und in eindrucksvoller Manier die Rückkehr der kultigen NQ Arbuckle auf die CanAmericana-Landkarte bedeutet! CD.Texaner aus der Red Dirt Szene mit seinem dritten Album. Der Bursche singt mit kerniger, sehr charaktervoller Stimme und hat ein Händchen für unwiderstehliche Hooks und Refrains. Die werden oft zügig, rockig und optimistisch in Szene gesetzt, aber auch die MitteltempoBalladen leben von dem gewissen Etwas. Im satten Sound (made in Nashville) regieren neben der Stimme vor allem melodisch angerockte bis slidige elektrische Gitarren neben akustischen und juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 17 Blue Rose Records Steel über einer eingespielten Rhythm Section (seine Touring Band, made in Texas) und etwas Beiwerk wie Keyboards, hier eine Mandoline, da eine Fiddle. Das ist alles nicht neu, muss es auch nicht, aber wenn Stimme, Songs, Feeling und eine abgezockt agierende Band zusammen kommen, dann passt das und der Freund des texanischen Roots/Roadhouse-Rocks freut sich wie Bolle. Hank Shizzoe – Songsmith 18,95/14,95 CD. 13. Album des Schweizers, mit zwölf fein ausgearbeiteten Songs, arrangiert und produziert von Stephan Eicher. Songsmith brilliert mit gekonntem, reifem und raffiniertem Handwerk, das in der Produktion von Stephan Eicher seine musikalische Heimat gefunden hat. Ob schwelgerische Orchester, knorriger Synthipop, grandiose Balladen, Gitarrenspiel der Extraklasse oder Pop der 1930er (Charles Trenets „Je Chante“ in englischer Übersetzung und wahnwitzigem Arrangement) – Songsmith ist ohne Anstrengung abwechslungsreich, voller Überraschungen. Produzent Stephan Eicher hat Hank Shizzoe als Sänger herausgefordert und die Stimme ins Zentrum gestellt. Auf Songsmith ist jeder Ton dort, wo er hingehört. LP kommt auf 180 Gramm. Deadman – Chimes At Midnight And How Shall We Then Live? 18,95 CD+DVD. 6. Album der Texaner um Mastermind Steven Collins, eine Kombi aus DVD, CD und 44seitigem Begleitbuch. Chimes At Midnight ist ein knapp 20-minütiger Short Film (auf DVD), eine ArtWestern Noir-Drama mit RoadmovieCharakter. How Shall We Then Live? ist eine 26minütige Mini-CD mit 6 Tracks. Roots-rockig und gospel-beschwingt (Young And Alive), an den Calexico-Sound erinnernd (Javert), mit beschwingtem Uptempo-Twang (Our Fellow Man) oder reichlich Dylan-Nähe (das lässig walzernde Hard Pill und Dylan-Cover Things Have Changed) erfinden sich Deadman hier quasi neu. Das alles ist verpackt in einer edel gestalteten Mehrfachklapphülle in DVD-Größe. Der Reiz liegt im grenzüberschreitenden Erlebnis der Bilder und der Klänge sowie der Fotos und Texte im 44seitigen Begleitbuch als ideale Ergänzung. Lincoln Durham – Exodus Of The Deemed Unrighteous 14,95 CD. Zweites Album des weissen texanischen Bluesmannes, wieder produziert von George Reiff. Durham folgt hier fast ausschließlich dem von White Stripes bis Black Keys bewährten Zweimann-Modell, das ja auch auf seinem Debüt The Shovel... rund die Hälfte des Stoffs ausgemacht hatte. Der bekannte Rick Richards (Gurf Morlix, Slaid Cleaves, Mary Gauthier) spielt als Drummer/Percussionist dabei keine unerhebliche Rolle, aber den Rest bestreitet Durham selbst und das diesmal deutlich lauter und elektrischer. Er spielt akustische und elektrische Gitarren, vorzugsweise mit Slide und Bottleneck, Lap Steel, Klavier, Harmonica und auf dem Exodus Waltz, sozusagen dem "Theme Song", Fiddle und Banjo. Dazu singt er mit seiner herben, durchdringenden, ja mitunter regelrecht brutalen "Preacher Blues"Stimme in einer irren Kombination aus Howlin' Wolf, Steve Earle und Robert Plant oder Jack White, John Fogerty und Ryan Bingham. Bei all diesem archaischen, eindringlichen, rohen Southern Gothic-Zeug kommt aber auch der Songschreiber Durham nicht zu kurz. Sein Mentor Ray Wylie Hubbard sagt: "If you dig Son House and Townes Van Zandt... Lincoln Durham is your man. Don't come no cooler." Reto Burrell – Lucky Charm 14,95 CD. 7. Soloalbum des Schweizer Songwriters, der ja schon länger immer mal wieder über Blue Rose veröffentlicht. Der Sound hat eine ordentliche Americana-Grundierung, die gerade bei den Balladen besser durchkommt als bei den teilweise gut vorwärtsgehenden Rockern. Letztere beste- 17 chen durchweg durch eingängige Hooklines vom Format des Labelbruders Todd Thibaud und sie kommen teilweise schon unverschämt poppig rüber. Auch an die zirka ersten vier Tom Petty & The Heartbreakers Alben fühle ich mich erinnert, an Power Pop und die Westcoast Sounds der MittSiebziger. Die Produktion ist ebenfalls dieser Phase angepasst. Kommt im Pappklappcover mit Textbooklet. Joseph Parsons – Empire Bridges 14,95 CD. Das Blue Rose Urgestein mit seinem 10. Studioalbum. Vom Start weg pflegt und perfektioniert Joseph Parsons seinen bekannten, sehr persönlichen Stil mit endlos melodisch-melancholischen Balladen in semiakustisch/elektrischen Arrangements, einigen schnelleren Roots PopStücken und verhalten vorwärts rockenden, mitunter kantigeren Midtempo-Folk Rock-Nummern der Extraklasse! Diese in ihrer packenden Attraktivität erneut unschlagbare Mischung hört sich ungemein stilvoll, eloquent und souverän an, besitzt etliche nachdenkliche und inneneinsichtige Texte, wirkt aber auch enorm frisch, jung und dynamisch: Joseph Parsons befindet sich also wieder in absoluter Aufbruchsstimmung! Zusammen im festen Teamverbund mit genau der Band, die ihn nun schon seit über 5 Jahren begleitet: der famose amerikanische Saitencrack Ross Bellenoit an der elektrischen Gitarre und mit gekonnten Slides auf der Lap Steel, dazu die deutsche Rhythm Section mit Bassist Freddi Lubitz und Drummer Sven Hansen. Der befreundete deutsche Singer/Songwriter und versierte Studiomusiker Tom Albrecht liefert einige zusätzliche Beiträge an Electric Guitar und Keyboards, hat das Album gemixt. Der überregional bekannte Avantgarde/ Jazz/Klassik-Komponist & Arrangeur John Hodian aus Philadelphia ist für den ein oder anderen komplexen Streichereinsatz verantwortlich. Parsons selber begleitet sich wie gewohnt mit akustischer Gitarre, spielt mitunter Orgel und Percussion, aber es ist natürlich sein unnachahmlicher Gesang, der ewig im Ohr nachklingt! Sons Of Bill – The Gears EP 7,95 CD. Das Quartett aus Charlottesville, Virginia um die Gebrüder James, Sam und Abe Wilson eine 7Song-EP unter dem Titel The Gears EP. Sie enthält als Einstimmung zum neuen Full Length-Album drei brandneue Songs im typischen Sons Of BillSound (produziert von ex-Wilco-Mitglied Ken Coomer), zwei Live-Stücke aus dem nur digital erhältlichen Album With Kerosene Instead sowie zwei Akustik-Stücke, darunter eine Coverversion von Neil Young’s Unknown Legend. Noch frisch: David Grissom – How It Feels To Fly 14,95 Bob Woodruff - The Year We Tried To Kill The Pain 14,95 Chet O’Keefe – Because of You 14,95 Blue Rodeo – In Our Nature 14,95 Bottle Rockets – The Bottle Rockets/Brooklyn Side 2-CD 17,75 Joe Nolan – Tornado 14,95 Jess Klein – Behind A Veil 14,95 Julian Dawson – Life And Soul/ A Retrospective 3-CD 24,95 Owen Temple – Stories They Tell 2-CD 14,95 Reckless Kelly – Long Night Moon 14,95 The Band Of Heathens Sunday Morning Record LP+CD/CD 17,95/14,95 The Resentments - Ghost Ship 14,95 The Wynntown Marshals - The Long Haul 14,95 Leeroy Stagger - Truth Be Sold 14,95 Ad Vanderween And The O’Neils - Live Labor 14,95 The Del-Lords - Elvis Club 14,95 Willie Nile - American Ride LP/CD 17,95/14,95 The Whipsaws - The Whipsaws 14,95 David Olney - Predicting The Past 2-CD 14,95 The Mercy Brothers - Holy Ghost Power 14,95 Stacie Collins – Shinin’ Live! CD+DVD 17,95 juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 18 trikont 18 Das Trikont-Label durchforscht seit Jahrzehnten mit bewundernswerter Akribie die Schallarchive dieser Welt und fördert dabei immer wieder Wundersames zu Tage und hat mit seinen Sammlungs-Serien dem Tiefschürfer schon so manches Schmuckstück ins Haus gebracht. Herausragend immer die journalistisch spannende und präzise Aufarbeitung des jeweiligen Themas in den opulent und liebevoll gestalteten Booklets. Mit der unschätzbaren Unterstützung durch unseren Lieblings-Vertrieb Indigo können wir Euch ausgewählte Perlen aus dem Trikont-Schatz zwei Monate lang zu besonderen Sonderpreisen andienen, sodass sogar Vollpreis-Artikel, die sonst mit 15,95 oder gar 16,95 Euro zu Buche schlagen, Euch vorübergehend und exklusiv nur noch 7,95 Euro kosten. Bitte zugreifen. begleitete Lieder, die sich nicht durch besonders kunstfertiges Bouzoukispiel oder außergewöhnlichen Einfallsreichtum auszeichnen, sondern durch ihre Intensität. Creative Outlaws UK Underground 1965 - 1971/ Various Artists mestizo music - Rebelion en America Latina/Various Artists 7,95 7,95 Dirty Laundry - The Soul of Black Country/Various Artists 16,95/7,95 2-LP/CD. Soulgrößen im Country-Gewand waren seit den 60igern keine Seltenheit. Fantastische Compi mit Tracks von Bobby Womack bis James Brown. more Dirty Laundry - The Soul of Black Country/V. Artists 16,95/7,95 2-LP/CD. Teil 2, wieder randvoll mit großartiger Musik von Andre Williams bis Solomon Burke, aber auch gerade die weniger bekannten Namen wie Clarence „Frogman“ Henry oder Vicki Vann überzeugen vollends. CD. Psychedelisches, Avantagardistisches oder schlicht Verschrobenes aus der Schatztruhe englische Rockmusik der zweiten Hälfte der 60iger von Brian Auger’s Trinity über Edgar Broughton bis Nick Drake, fantastisch! CD. Revolution mit Spaß und Stil. Quasi der Soundtrack zur südamerikanischen Antiglobalisierungsbewegung. Hochpolitisch und musikalisch gleichermaßen interessant. Ein Parforceritt durch zig Länder und Musikstile, hochspannend. CD. Die Urmutter aller Dirty R’n’R Compis auf Trikont. Rare Edelsteine von Chuck Berry bis Ike Turner. CD. Zeitgenossischer Southern Soul und R&B, kompetent und stilsicher kompiliert von Journalistenlegende Jonathan Fischer. Roll Your moneymaker Black Rock’n’ Roll 1948-1958/V.A. 7,95 m.A, Numminen & Sanna Pietiäinen – Finnischer Tango: Ist das Glück nur ein Traum? 7,95 CD. Der Großmeister des finnischen Tangos mit seinem Orchester und der bezaubernden Sängerin Sanna Pietiäinen. 21 Tracks. Finnischer Tango Tule Tanssimaan/Various Artists 7,95 Russendisko Hits – Various Artists 7,95 CD. Wunderschön aufgearbeiteter Überblick über den “Blues der Finnen”, 24 Tracks von 1915 bis 1998. CD. Stomping, grooving, burning Partymusik russischer Prägung, das Original. Zusammengestellt von Wladimir Kaminer & Yuriy Gurzhy. Großartiges Spektakel! Rembetika - Songs of the Greek Underground 1925 - 1947/ Various Artists 9,95 2-CD. Schatzsuche nach dem, was dem Griechen ähnlich wert ist wie dem Portugiesen der Fado oder dem Argentinier der Tango. Nach dem Krieg gegen die Türkei strömen jede Menge Flüchtlinge in die griechischen Hafenstädte, fast alle enden in der Halb- oder Unterwelt. Und diese Tagelöhner, Schmuggler und Dealer sangen einfache, spärlich motel Lovers - Southern Soul From the Chitlin’ Circuit/Various Artists 7,95 mexican Boleros 1927 - 1957/Various Artists 7,95 CD. Hat man sich einmal eingehört, will man von diesen verruchten Schlagern und hemmungslos gefühligen Schnulzen mit ihrer bittersüßen Note nicht mehr lassen. Agustín Lara, Fernando Rosas, Hermanas Aguila, Pedro Infante, Toña La Negra, Los Tres Ases – ich möchte sie jedenfalls nicht mehr missen. Ist das nicht herrlich, wie ein einziges Album ganze Kontinente und historische Epochen musikalisch wiedererwecken kann? (Joe Whirlypop) konkani Songs - Music From Goa Made in Bombay/Various Artists 7,95 CD. Die Sigrid Pfeffer zusammengestellte CD dokumentiert, wie die titelspendenden KonkaniSongs im Verlauf des 20. Jahrhunderts regionale indische Folklore und Unterhaltungsmusik buchstäblich aus aller Welt verschmolzen. Da treffen satte Mariachi-Trompeten auf italienischen Mandolinen-Herzschmerz, Hawaii-Gitarren auf schwülen Rumba und werden Songs auch mal mit einem beherzten „Olé“ beendet. Das alles eben nicht für damals ohnehin noch rare Touristen, sondern historisch gewachsen in einer ganz speziellen kulturellen Nische, die das ausführliche CDBooklet kundig erklärt. juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 19 Trikont La Paloma - One Song For All Worlds/Various Artists 7,95 CD. 1. Teil des Versuchs von Kalle Laar (Musiker, DJ und Journalist), eine lückenlose Compilation der „La Paloma“-Einspielungen zu erstellen (es gibt ca. 2000 davon). Der erste Teil bietet 26 Versionen, u.a. von Hans Albers, Carla Bley, Jelly Roll Morton, Charlie Parker Quintet, Caterina Valente, Amon Düüül II, Freddy Quinn, Flaco Jimenez. La Paloma - Vol. 2/ Various Artists 7,95 La Paloma - Vol. 3/ Various Artists 7,95 CD. 2. Teil der Weltreise, mit La PalomaVersionen von u.a. Humphrey Bogart, Paco De Lucia, Hank Snow, Richard Tauber, Ricky Shane, Santiago Jimenez. CD. Dritte La Paloma CD, diesmal mit Interpretationen von u.a. Bing Crosby, Larry Adler, Bill Ramsey, Carla Bley, aber auch von dem Bläserensemble der Eisenbahnermusik Wiener Neustadt und von einer unbekannten Harfinistin in der Pariser Metro. La Paloma - Vol. 4/ Various Artists 7,95 CD. Vierter Teil der Trikont-Versionen-Weltreise. Diesmal trägt uns die Sehnsucht nach weiter Ferne auf die Jungferninseln, nach Hawaii, in die Türkei, nach Finnland und Frankreich, als deutsche Interpretatoren gibts Liselotte Malkovsky, Fritz Wunderlich und “Ich Schwitze Nie”. Dabei durchläuft das meistinterpretierte Musikstück der Welt verschiedenste Stile und Moden, ein schillerndes Panoptikum, gesehen durch ein Lied. La Paloma - Vol. 5/V. Artists 7,95 La Paloma - Vol. 6/V. Artists 7,95 CD. Volume 5 bietet herzerweichende und erstaunliche Interpretationen aus dem baskischen Heimatland des Komponisten Sebastian de Iradier, aus Mexiko, Kuba, Italien, den USA und Rumänien, aber auch Sansibar und Hawaii (Harry Koizumi), China und Afghanistan. CD. Das mittlerweile 150 Jahre alte und rund zweitausend mal gecoverte Lied kommt hier in weiteren kontrastreichen 19 Versionen: diesmal wird US-Punkrock (The Pesticles) ebenso geboten wie Ska aus Jamaika (Laurel Aitken), Jazz und Folklore, Western Swing (Bob Wills) und blanker Kitsch von Engelbert. Teils schöne, teils seltsame Interpretationen aus Österreich, Italien, Spanien, Argentinien, den USA, Kanada und Guatemala und die ebenso bizarre wie stilechte Interpretation von Curd Jürgens, der das Singen nachweislich nicht erfunden hat. Beyond Istanbul - Underground Grooves of Turkey/Various Artists 7,95 CD. Melodisch reich verzierter typisch orientalisch modulierender aber auch eher Pop- oder Rap-Gesang trifft auf süffig schwelgende Streicher, akustische Saiteninstrumente, flirrende Keyboards, Electronics, jede Menge DancefloorBeats verschiedener Art (aber auch einige nordafrikanisch beeinflußte Rhythmen); groovende (nur selten atmosphärische/ruhige) innovative spannende z.T. verblüffende Musik, melodisch oft sehr reizvoll.(DVD) 19 Beyond Istanbul - Vol. 2: Urban Sounds of Turkey/Various Artists 7,95 CD. Von Psychedelic Rock über Chanson, Dance, Dub bis Alternative und Afrobeat, erstaunlich und faszinierend, was die zeitgenössische türkische Musikszene zu bieten hat. Shtetl Superstars - Funky Jewish Sounds/Various Artists 7,95 CD. Die Vorstellung, dass eine typisch jüdische Band von heute aus Israel kommen und Klezmer spielen muss, ist absurd und sehr weit von der Realität entfernt. Die Musiker, die auf dieser CD zu hören sind, sind die Generation die nach dem Klezmer-Rivival der Siebziger Jahre angefangen haben Musik zu machen. Sie spielen Punk und Surf, Ska und Reggae, HipHop und Drum’N’Bass, die sie bewusst mit nationalen Zutaten mixen - es wird auf Yiddish gesungen, auf Hebräisch gebrüllt, Englisch oder Russisch gerappt. mariachi - The Sound of Hysteria and Heartache/Various Artists 7,95 CD. Wer Mariachi nur mit dem gleichnamigen Film oder Calexico verbindet, weiß nicht, was ihm entgeht. Das Spektrum dieser CD reicht von steinerweichendem Traditionsmaterial (Mariachi Vargas de Tecalitlán, Yolanda del Rio) bis zu Gringo-Eingemeindungen (Willy De Ville, Linda Ronstadt, natürlich Calexico). Es geht aber auch konsequent um „exotische“ Mariachi-Variationen, so von Jazz-Trompeter Toshinori Kondo, Kevin Ayers und Norman Cook und dessen Mighty Dub Cats. Black & Proud Vol. 1/Various Artists 7,95 Black & Proud Vol. 2/Various Artists 7,95 Coconami – Coconami 7,95 Coco Schumann – Rex Casino 9,95 CD. Trikont-Spurensuche des Einflusses der Black Panther-Ära auf die Entwicklung der schwarzen Popmusik. Teil 1 kommt mit Tracks von u.a. Sam Dees, Last Poets, Staple Singers, Grady Tate, Gil Scott-Heron, Derrick Harriott, Marvin Gaye, Curtis Mayfield, Getto Kitty, Darongo und Camille Yarbrough; insgesamt 18 Tracks. CD. Teil zwei der Black-Panther-Pop-Forschung auf Trikont, enthält Stücke von u.a. Syl Johnson, Gil Scott-Heron, Earl Sixteen, Cannonball Adderley, The main Ingredient, Tribe, Staple Singers, Walter Heath, Larry Williams, Marlena Shaw, Miriam & Mbongi Makeba, Last Poets feat. Chuck D., Assata Shakur & Asian Dub Foundation. 19 Tracks. CD. Japanisches Duo mit zwei Ukulelen, ein wenig Blockflöte und dezenter Percussion bahnt sich mit Feen-hafter Stimme seinen Weg durch Punkrock-Klassiker bis Volksliedern. Wer schon immer mal wissen wollte, wie „Blitzkrieg Bop“ in so einem Treatment klingt, sollte zugreifen. Charmant. CD & DVD. Der große Swing-Gitarrist und seine Band mit historischer Aufnahme live im Berliner Club „Rex“ anno 1955. Dazu eine DVD mit raren Filmaufnahmen. Spannendes Zeugnis einer vergangenen und vergessenen Epoche. juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 20 classicrock 20 Hard-Rock, Pub-Rock, Pop-Rock, Blues-Rock, Westcoast-Rock, Roots-Rock, Ayers-Rock: Was wäre die (Musik-) Welt ohne Rock? In jedem Falle um einiges ärmer! Daher in sommerlicher Frische jetzt die Gelegenheit sich mit ein paar kräftigen Rock-Klassikern zu absoluten Tiefstpreisen einzudecken! Rock on!! ist ein Album auf durchweg hohem Niveau, von einfühlsamen Balladen über midtempo StorySongs bis zu hemmungslosen Rockern findet sich unter den 11 Songs kein Durchhänger. Verantwortlich für die musikalische Umsetzung ist die von mehreren 100 Konzerten gestählte Band um Lisa Pitmon, Dave DeCastro und Jason Victor. Chris Cacavas gastiert an den Tasten und extra-Gitarren. Die limitierte Doppel-CD kommt im hochwertigen Digipak mit Plastikschuber (die Einzel-CD danach kommt im Jewel-Case). Die Bonus-CD enthält drei Extra-Tracks sowie 20Minuten Video-Zeugs. „All das tönt strikt roots-getrocknet und atmet den `spirit of Americana`, derweil der hidden track die fröhlichsten Country Honk Urständ seit Let It Bleed feiert. Prädikat: Killeralbum.“ (Musikexpress. 4 Sterne) John Hiatt & The Goners – Beneath This Gruff Exterior 6,95 Rock City – Rock City 6,95 Van Duren – Idiot Optimism 6,95 CD. 2003 Ein komplettes Lost Album mit wertvollem Stoff für die Aufarbeitung der Geschichte des Memphis Rock/Pop um die 60er Wende und der frühen 70er. Die Veröffentlichungen von Alex Chilton mit Box Tops, Big Star und drumherum sind weitgehend recherchiert, aber Big Star gehörte nicht nur Chilton alleine. Neben Drummer Jody Stephens war es vor allem Gitarrist, Sänger und Songschreiber Chris Bell, der auf 'No.1 Record' (1972) mit ganz viel eigenem Input zum kongenialen Partner avancierte. Rock City hieß seine Band davor, ein illustres Quartett mit Stephens, dem später als Produzenten berühmt gewordenen Terry Manning (Fabulous Thunderbirds, George Thorogood, Jason & The Scorchers) und einem weiteren Singer/Songwriter am Bass: Thomas Dean Eubanks. 11 von 69-70 im legendären Ardent Studio eingespielte Tracks geben Zeugnis vom Potenzial dieser ungemein kraftvollen, kompakten Truppe, inkl. 'My Life Is Right' und 'Try Again' in pre-Big Star-Versionen. Als Bonus gibt's ein Stück von Icewater, einer früheren Bell/Manning/Stephens-Formation von 69 und zwei Tracks von Eubanks solo aus 74. (Thomas „Chill“ Dewers) CD. Neben Big Star (zu deren Line-Up er ab 1975 kurzfristig gehörte) weithin in Vergessenheit geratenes Genie aus dem Memphis der Siebziger Jahre. Nach einer Platte für Jon Tiven’s kurzlebiges Big Sound Label („Are You Serious“, 1977) sollte dies das zweite Album werden. Künstlerische und finanzielle Zerwürfnisse mit Tiven führten dazu, dass diese Scheibe erst 17 nach dem sie aufgenommen wurde in 2005 veröffentlicht wurde. Da hat natürlich kein Hahn mehr danach gekräht. Jammerschade, denn diese 14 Tracks gehören mit Abstand zum absolut Besten, was im Bereich kreativer Rockmusik neben Big Star je das Licht der Welt erblickt haben. Für alle, die noch Ohren haben, zu hören, gibt es hier nur eins: Zugreifen! (lrm) Steve Wynn & The miracle 3 – Static Transmission 6,95 2-CD. „Static Transmission“, Steve’s 2003er Werk CD. Nach „Slow Turning" und „The Tiki Bar is open" das dritte Album, das John Hiatt mit den "Goners" eingespielt hat. Die 1989 zusammengestellten Goners sind für mich die beste HiattFormation. David Ranson am Bass, Kenneth Blevins am Schlagzeug und Sonny Landreth an der Slidegitarre bilden gemeinsam mit Hiatt das Quartett, das auch auf dieser 2003er CD ein volles Dutzend hochklassiger Gitarrenstücke präsentiert. Dabei ist es immer wieder die Kombination aus Landreth's brettharter Slideguitar und der mit nichts vergleichbaren Stimme von John Hiatt, die hier begeistert. Zum ersten Mal steht „John Hiatt and the Goners" auf dem Cover - zu Recht, denn im Vergleich zu den beiden vorigen Alben lässt Hiatt insbesondere Sonny Landreth sehr viel Raum, um sich musikalisch zu entfalten - was die positive Folge hat, dass dieses Album fast im gleichen Maße eine Landreth-CD wie ein HiattAlbum ist. Das Traumduo Hiatt-Landreth begeistert dabei sowohl mit mitreißenden Rockern als auch mit sanft nachdenklichen Nummern, wobei Sonny Landreths Slidegitarre in beiden Fällen den Stücken ein ganz eigenes Ambiente einhaucht. Nach leichten Ausflügen in Richtung Psychedelic auf „Tiki Bar" und dem (fast) rein akustischen „Crossing Muddy Waters" liegt damit wieder ein rundum geradlinig rockendes Hiatt-Album vor, das ein absolutes Muss für Hiatt- wie LandrethFans darstellt. (rh) „Man merkt: Der Mann hat die dritte Luft, ist wieder heiß. Seine Stimme klingt wieder nach einem Wolf, der mit Stacheldraht gurgelt und Bourbon hinterherkippt.“ (Stereoplay) Reeves Gabrels – The Sacret Squall Of Now 6,95 CD. Der Ausnahmegitarrist aus Staten Island, NY ist noch am ehesten durch seine langjährige Zusammenarbeit mit David Bowie, oder seiner Tätigkeit bei Boston’s Space/Jam-Rockern Club d’Elf bekannt. Auf seinem Solo-Debut von 1995 zeigt der an Hendrix und Clapton geschulte Meister schier Unglaubliches an seinem Instrument. Mit reichlich Gästen eingespielt (u.a. Charlie Sexton, David Bowie, Frank Black) wird ein wahres Feuerwerk an Gitarren-Freakouts abgebrannt, zum Glück in taugliche Songs (zwischen Progressive a la Cream bis Robert Fripp und Psychedelic) eingebettet, von denen das Cover, CCR’s „Bad Moon Rising“ in einer Wahnsinnsversion herauszuheben ist. “This album demonstrates why Reeves Gabrels is widely known as one of the best and most innova- juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 21 Classic Rock tive guitarists around today. Highlights are „119 Years Ago” with Frank Black on vocals and a remake of David Bowie's “You've Been Around”. A must for fans of innovative guitar work.“ (Rolling Stone, US) Big Shoulders – Big Shoulders 6,95 6,95 LP. 94er Album der Band aus NY, die einst im Jam Band Zirkel zusammen mit Phish und Co. Groß wurde und dann mit ihren Hits Little Miss und hierzulande vor allem Two Princes zu Megastars wurden. Was sich aber nicht negativ auf ihre Musik auswirkte, auch Turn It Upside Down ist die gleiche zündend/groovende Mischung aus Rock & Blues mit gelegentlichen funky Untertönen. Richtig gute Platte, hier als Sammlerstück in Coloured Vinyl und Klappcover. (lrm) Huey Lewis & The News – Fore ! 4,95 LP. Das Hit Album schlechthin der „Bar band that made it big“ (Rolling Stone US) aus Frisco, incl. Stuck With You, Hip To Be Square, Jacob’s Ladder und Doin’ It All For My Baby waren allesamt Top Ten Hits und mit ihrem straightforward Rock’n’Roll und Blues Approach eine der angenehmsten Ausnahmen im täglichen MainstreamRadiobrei der Jahre 1986 & 87. (lrm) Cut-out Huey Lewis & The News – Small World 4,95 LP. 88er Nachfolger zu “Fore!”, der es zur Enttäuschung der Plattenfirma (Chrysalis) nur zu einfachen Platin brachte. Ist aber auch kein Wunder, denn Huey Lewis & The News besinnen sich hier auf ihre Wurzeln als Sideman von Nick Lowe und Dave Edmunds (Lewis), bzw. als Backing Band für Van Morrison (The News aka Soundhole), also ist hier mit verstärkten Anteilen amerikanischer Roots Music von Blues über Zydeco bis Roots Rock zu rechnen. (lrm) Cut-out Jim messina – Messina Big Dipper – Heavens 4,95 Big Dipper – Craps 6,95 LP. Das 87er Debut für Homestead (hier in der europäischen Pressung auf Demon) der Band aus Boston um Gary Waleik und Steve Michener (exDumptruck und später Sideman bei Richard Buckner). Starker, Gitarre-getriebener Indie-Rock der Replacements Klasse. Der Allmusic Guide überschlägt sich förmlich: “An excellent synthesis of sunny power pop, neo-psychedelia, and indie rock angst... Heavens is one of the finest American indie albums of its era.”. Letzter Rest der Originalauflage, kein (!) Cut-out, dafür aber tw. leichte Knicke in den Covern. (lrm) LP. Big Dipper galten Mitte/Ende der 80er Jahre als eine Art Fixstern des Ostküsten-Untergrundes, der gleichermaßen aus der Tradition des Paisley Punk wie Westcoast schöpfte und mit ordentlich Wumms auf den Gitarren versah. Das 88er Album für Demon (in schönem Fold-Out Cover) läßt Boston's Power-Pop Quartet deutliche Schritte in Richtung psychedelischem Gitarrenrock machen, ohne ihr Trademark, den großen Schatz an Klasse Melodien und Hooklines aufzugeben. (lrm) LP. Zwei Alben hinterließ diese Truppe aus Chicago, aber diese haben es in sich. Für das 1990er Debut auf Rounder ernteten sie mit ihrem Mix aus Blues-getränktem Rock und deutlichen New Orleans Einflüssen durchweg Lobeshymnen und wurden –nicht ganz zu Unrecht- mit Little Feat und The Band verglichen. Das Quintett bestand aus echten Profis, die ihre Sporen bei Leuten wie Johnny Winter, Junior Wells oder Timbuk 3 verdient hatten, wobei gerade diese Studio- und Live-Jobs auch zum Aus der Band geführt haben. Nichts desto trotz, diese Scheibe ist ein echter Tipp und jedem Fan der obengenannten Bands wärmstens ans Herz gelegt! (lrm) Spin Doctors – Turn It Upside Down 21 4,95 LP. 81er Solo-Album des ex-Buffalo Springfield und ex-Poco Gitarristen. Exzellent produzierter Westcoast-Rock aus einer Zeit, wo selbst 48 Spuren nicht genug waren. Mit einer Unzahl an Cracks aus der Szene zusammen eingespielt. Cutout Cinderella – Heartbreak Station 4,95 LP. Cinderella sahen zwar unterirdisch aus, hatten aber einen verdammt guten Sound. Georgia Satellites, Led Zeppelin, ein tiefes, inneres Südstaaten-Glühen, in dem Swamp, Texas Shuffle, Southern Rock und sogar erste Anklänge an Alt. Country sich vermischten, waren der Humus aus dem 1990 „Heartbreak Station“ emporwuchs. Feine Scheibe, kleines Cut-Out. Bullet Boys – Bullet Boys 4,95 LP. Heute nahezu vergessen, waren die Bullet Boys um ex-Ratt Sänger Marq Torien Ende der Achtziger eine der erfolgreichsten Hardrock Bands der USA. Auf ihrem 88er Debut-Album sehen sie zwar nicht so aus, aber hören sich stark AC/DC beeinflußt an. Das und Guns’n’Roses sind denn auch die Hauptbezugspunkte dieser amtlichen Hardrockscheibe. Cut-out (lrm) BoDeans – Outside Looking In 4,95 LP. 87er Zweitling der Band aus Waukesha, Wisconsin um das Sänger/Gitarristen/ Songschreiber Duo Kurt Neumann und Sam Llanas, produziert von Talking Heads’ Jerry Harrison. Die BoDeans standen zur damaligen Zeit für die erste Liga des amerikanischen Rootsund Heartlandrocks, in einer Reihe mit Tom Petty oder R.E.M. Diese Platte gibt es als LP in « neu » (wenn auch mit einem kleine Cut-out versehen) nur noch bei uns, weltweit ! (lrm) Georgia Satellites – Open All Night 4,95 LP. Immer noch unerreicht stehen die ersten beiden Alben von Dan Baird’s Georgia Stallites auf dem Olymp des dreckigen, rohen, mitreissenden Roots-Rock mit ebenso viel Southern Feeling wie Rick Richards’ unbezwingbaren Gitarrenriffs, deren Treffsicherheit die eines Keith Richards in Höchstform ebenbürtig scheint. Dem Zweitling von 1988 mag das Überraschungsmoment ein wenig abzugehen, dafür bleibt er eine Sammlung von Roots-Rock Perlen für die Ewigkeit. Kleines Cut-Out. (lrm) Crazy Horse – Left For Dead 1,95 MC. 89er Album von Neil Young’s Backing Band, Mit Matt Piucci (ex-Rain Parade) als Ersatz für Frank Sampedro. Scott kempner – Tenement Angels 1,95 MC. 92er Solo-Album des ex- Del Lords Frontmannes, satter, treibender Roots-Rock, klasse ! Lou Reed & John Cale – Songs For Drella 1,95 MC. Als Hommage an Andy Warhol konzipiert, kamen Lou Reed und John Cale zumindest für dieses Album und die kurz darauf stattfindende VUReunion zusammen, um nichts weniger als dieses Meisterwerk einzuspielen Cut-out juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 22 derrest 22 VON A-Z 9Bach – Tincian 14,95 CD. 14er, Waliser Band von Lisa Jen und Martin Hoyland. Lisas Stimme ist wundervoll, anmutig, klar, süß, zart bis engelsgleich – einfach betörend! Die Musik meist relativ sparsam, doch oft ungemein apart, tendenziell filigran/feinfühlig (v.a. Gitarre, mehr E- als akust., Keyboards fein gezeichnet, Piano, Harfe). Der Stil: Folk/Folk Pop, selten auch eher (getragener) Folk Rock, manchmal eine Prise Modernität (leise Electronics/sachte Beats, gar mal sehr schön Dub-artig), nur ab und zu etwas traditioneller wirkend (z.B. durch einen walisischen Chor!); mehrfach subtil, ganz zart, anderswo dezent rhythmisch betonter, behutsam tanzend, völlig relaxt, sporadisch spannungsgeladen, auch kontrastreich. Und einige Songs vermögen richtig zu faszinieren, in dunklen bis höchst atmosphärischen, geheimnisvollen, fast schamanischen bis hypnotischen Stimmungen! Ausgesprochen reizvoll auch diverse feine mehrstimmige Parts und recht unorthodoxe Arrangements. Irgendwie schroffe, aggressive oder härtere Töne gibt es nicht. Ein bezauberndes in sich schlüssiges und sehr eigenständiges Werk, dicker Tip! (dvd) 16 Horsepower Sackcloth'n'Ashes 21,95/11,75 16 Horsepower Low Estate 21,95/8,95 LP/CD. Das phänomenale Debüt. Als CD und wertiger 2012er LP-Reissue auf Music On Vinyl. LP/CD. Zweites Album mit 2 Bonustracks. Die LP kommt auf Music On Vinyl. mick Abrahams – Workin' In The Blues Kitchen 11,95 CD. Erst kürzlich entdeckte Studioaufnahmen von Anfang 2000. 11 Songs, eine Mischung aus Coverversionen und eigenem Material. All my Friends - Celebrating The Songs And Voice Of Gregg Allman/V.A. 18,95/24,95/27,95 2-CD/2-CD+DVD/2-CD+BluRay. Im historischen Fox Theatre in Atlanta verneigte sich eine wahrhaft illustre Interpreten-Schar unter der musikalischen Leitung von Don Was vor dem Genius Gregg, die drei verschiedenen Formaten des All My Friends-Albums konservieren die Essenz dieses vierstündigen Konzert-Marathons, die Doppel-CD-Fassung ist in der Import-Version bereits lagernd, um DVD- bzw. BluRay-Beigaben bereicherte Ausgaben folgen zum Mai-Ende. Unter den mitwirkenden Verwandten, Freunden und Weggefährten des Allman-Bruders finden sich dabei ebenso erwartbare Übliche Verdächtige wie so manche Überraschung, mit dabei u.a. Warren Haynes, Derek Trucks, Susan Tedeschi, Devon Allman, Robert Randolph, Jimmy Hall, Sam Moore, Keb‘ Mo‘, Jess Franklin, Dr. John, Pat Monahan, John Hiatt, Taj Mahal, Widespread Panic, Trace Adkins, Vince Gill, Martina McBride, Eric Church, Jackson Browne, Zac Brown und die Allman Brothers Band. Ein beeindruckendes Tribut. Duane Allman - Skydog: The Duane Allman Retrospective (2nd Edition) 119,- 7-CD. Nur ganz dezent abgespeckte (daher auch etwas günstigere) Zweitauflage der Verneigung vor Skydog, wie seine Freunde den leider viel zu verstorbenen Duane Allman nannten. Seine Künste muss ich hier nicht anpreisen, dieses 7CD-Compedium wird unter seinen Fans verteilt. Die Aufnahmen stammen aus allen Phasen, von den frühen Bands mit seinem Bruder Gregg, natürlich den Allman Brothers und selbstverständlich auch mit Tracks aus seiner Muscle Shoals Session-Tätigkeit, dazu einem Jam mit den Grateful Dead etc. - einiges davon ist zuvor unveröffentlicht. Zusammengestellt von seiner Tochter Galadrielle Allman und dem alten ReissueProduzenten Bill Levenson. 9 Stunden allerfeinste Musik, die im AMG Höchstwertung und folgendes Fazit bekam: „This is an epic narrative illustrating how soul, blues, country, psychedelia, jazz, and garage rock melded into modern rock & roll and, in turn, this is a biography of a musician who was instrumental in that evolution, a guitarist whose name is well-known but whose work is still not thoroughly appreciated. Skydog rights that wrong in glorious fashion.“ Allman Brothers Band – Boston Common 8/17/71 14,95 CD. Spürbare preiswertere 2014er OffiziellVeröffentlichung dieses ehedem exklusiv bei Hittin' The Note erschienenen, nahezu legendären Live-Klassikers aus dem Jahre 1971. Schon seit 1969 war Boston eine der Allman Hochburgen. Jede Menge Auftritte in der Boston Tea Party und dem Common, einem großen Park in der Mitte der Stadt. Im März 1971 nahmen sie ihr Live At The Fillmore East Album auf, welches im Juli erschien. Natürlich erkannte jeder dieses Album sofort als absolutes Juwel und so geriet die nachfolgende Tour zu einem Triumphzug. Am 17. August spielten sie zwei Gigs in Common und dieses ist der erste Gig, die Band spielt entspannt auf – schließlich war es fast ein Heimspiel. Zu hören ist hier pure Magie, das Zusammenspiel der beiden Dummer in Verbindung mit Berry Oakley’s Bass war ein Fundament, auf dem sich Duane Allman und Dickey Betts zu traumhaften Ausflügen aufmachen konnten. Und an der Seite der Bühne einer der besten weißen Soulsänger – Gregg Allman, nebenbei noch Meister der Hammond B3! Zwei Monate später verstarb Duane und so ist juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 23 Der Rest von A-Z 23 Allman Brothers Band Alle Jahre wieder spielt die Allman Brothers Band im legendären Beacon Theatre zu New York eine Reihe von Shows. Zu gerne hätte ich das einmal erlebt, natürlich auch weil sie alle Register ziehen, verschiedenste Sets spielen und diverse Gäste einladen. Genaue, den Platz hier sprengende Gig-Beschreibungen inklusive Liste der Gäste und kompletter Setlist findet man unter www.hittinthenote.com - und da unter ABB Live Concert CDs 2013. Die 2013er Beacon-Shows. Jeweils 3-fach CDs: ABB – Beacon Theatre 3-1-13 ABB – Beacon Theatre 3-2-13 ABB – Beacon Theatre 3-5-13 ABB – Beacon Theatre 3-6-13 ABB – Beacon Theatre 3-8-13 ABB – Beacon Theatre 3-9-13 ABB – Beacon Theatre 3-12-13 ABB – Beacon Theatre 3-13-13 ABB – Beacon Theatre 3-15-13 ABB – Beacon Theatre 3-16-13 ABB – Beacon Teatre 3-17-13 Beacon komplett: Allman Brothers Band – Beacon Run 11 Shows zum Preis von nicht mal 10. 34,95 34,95 34,95 34,95 34,95 34,95 34,95 34,95 34,95 34,95 34,95 299,- Und nach dem Beacon-Run geht es auf Sommertour, wobei die Band fast immer die gleichen Venues speilt, also quasi durchweg ein Heimspiel hat. Allman Brothers Band – Live Oak, FL 4-19-13 3-CD Allman Brothers Band – Live Oak, FL 4-20-13 3-CD Allman Brothers Band – Scranton, PA 8-16-13 2-CD Allman Brothers Band – Scranton, PA 8-17-13 2-CD Allman Brothers Band – Chicago, IL 8-20-13 3-CD 34,95 34,95 29,95 29,95 34,95 dieser fast 80-minütige Mitschnitt fast die letzte Möglichkeit, das klassische Allman-Line-Up in Aktion zu erleben. Allman Brothers Band Play All Night: Live At The Beacon Theatre 1992 17,95 2-CD. Seit 25 Jahren nun spielt die Allman Brothers Band jedes Jahr 7-10 Shows am Stück im legendären Beacon Theatre in New York. 1992 begann alles und zwei der Nächte wurden damals professionell mitgeschnitten und landeten direkt in den Archiven – aus denen sie nun offiziell (Sony Legacy) befreit wurden. Das verbliebene Quartett um Gregg Allman, Dickey Betts, Butch Trucks und Jaimoe wurde kurz vorher durch Alan Woody (Bass), Marc Quinones (Percussion) und Warren Haynes erweitert. Gemeinsam erklomm man neue Höhen in der Geschichte dieser einzigartigen band. Tracklisting: Statesboro Blues, You Don't Love Me, End Of The Line, Blue Sky, Nobody Knows, Low Down Dirty Mean, Seven Turns, Midnight Rider, Come On In My Kitchen, Guitar Intro/Hoochie Coochie Man, Jessica, Get On With Your Life, In Memory Of Elizabeth Reed, Revival, Dreams, Whipping Post. u Alpha Band – Interviews 4,95 LP. Aus Dylan’s Rolling Thunder Revue geboren, war das Trio aus T-Bone Burnett und den beiden langjährigen Dylan-Gefährten Steve Soles (guitar/vocals) und Multi-Instrumentalist Dave Mansfield 1976 so mit das Heißeste, was die Westcoast-Szene zu bieten hatte. 3 Alben entstanden bis 1979 für Arista, den großen Durchbruch gab es nicht, vor allem, weil die Drei jegliche Kommerzialisierung ihres großartigen, in der Allman Brothers Band – Chicago, IL 8-21-13 3-CD Allman Brothers Band – Darien Lake, NY 8-23-13 2-CD Allman Brothers Band – Hartford, CT 8-24-13 2-CD Allman Brothers Band – Gilford, NH 8-27-13 2-CD Allman Brothers Band – Saratoga Springs, NY 8-28-13 2-CD Allman Brothers Band – Raleigh, NC 8-30-13 2-CD Allman Brothers Band – Charlotte, NC 8-31-13 2-CD Allman Brothers Band – Alpharetta, GA 9-2-13 2-CD Allman Brothers Band – Virginia Beach, VA 9-4-13 2-CD Allman Brothers Band – Mansfield, MA 9-6-13 2-CD Allman Brothers Band – Jones Beach, NY 9-7-13 2-CD 34,95 29,95 29,95 29,95 29,95 29,95 29,95 29,95 29,95 29,95 29,95 Der Sommer-Sammelpack: Allman Brothers Band – Summer Tour 2013 349,14 Shows zum Preis eines knappen Dutzends. Tradition der Byrds/Burritos stehenden Folk/ Psychedelic/Roots-Gemisches konsequent ablehnten. „Interviews“ ist eine 1988 auf Edsel erschienen Best Of der drei Studio-Alben. Dies sind die letzten Exemplare der Originalpressung, keine Cut-Outs! Manche Cover können kleine Beschädigungen durch die 25-jährige Lagerung aufweisen. (lrm) Tori Amos – Unrepentant Geraldines 23,95/16,95/23,95 2-LP/CD/CD+DVD. Als eingeschworener Kate Bush-Verehrer betrachtete ich die SingerSongwriter-Pianistin Amos über die Jahre hinweg stets mit dezentem Argwohn, verlor ihr Schaffen sogar phasenweise aus dem Auge. Als habe sie meine Zurückhaltung gespürt, schenkt sie mir und uns mit ihrem 2014er Wunderwerk ein meisterliches Song-Statement, das sämtliche Zweifel zerstreut. In Kleinst-Besetzung mit Saitenmann Mac Alladin klangraumfüllend eingespielt, sanft, vorwiegend brillant balladesk, ausgewogen zwischen amerikanischen und britischen SongwritingTraditionen gebettet, entfaltet sich ein nachhaltig faszinierender Lieder-Reigen, der gleichermassen von meisterlichem Tastenwerk wie fein-filigranem Saitenspiel getragen und von bemerkenswert bezauberndem Gesang geprägt wird. FolkWurzeln von beiden Seiten des großen Wassers erden die Feinst-Pop-Perlen, die frei zwischen den Stil-Stühlen schweben und ganz allein die AmosArtistik atmen, in solitären Klavier-StimmeMomenten in erinnerungsreich-selige Kate-Tage tragen, aber mehr noch Geistesschwestern wie Fiona Apple oder gar Suzanne Vega zugeneigt sind, vor allem aber eine Song-Tiefe offenbaren, juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 24 24 Der Rest von A-Z die man heutzutage nur selten antrifft. Im faszinierenden Fokus eine Wort-Schöpferin und Stimm-Schauspielerin, die ihre reiche Erfahrung nahezu beiläufig nutzt, um 14 Lied-Schätze von bleibendem Wert zu erschaffen. Ein beeindruckendes Song-Werk einer charismatischen Künstlerin. Die limitierte Deluxe-Ausgabe kommt als vielseitig-reichbebildertes Digibook, um einen Bonustrack und eine Zusatz-DVD, gefüllt mit Aufnahmen von den Studio- und Fotosessions und einem Tori-Interview, bereichert. (cpa) Ian Anderson – Homo Erraticus 27,95/14,95 2-LP/CD. 14er. Ich hab schon ewig nicht mehr die neuen Alben von ihm oder Jethro Tull gehört, aber dies hier wurde mit vielen Vorschußlorbeeren versehen – und man fühlt sich sofort in die (v.a. frühen) 70er gebeamt! Mitsamt Trademark-Flöte, wenig veränderter Stimme, typischen Gitarrenund z.T. auch Orgel-Sounds (neben ein paar Keyboards späterer Zeiten). Ziemlich klassischer teils eher mild (bis kaum merklich) progressiver Rock wie man´s von ihm kennt, handfest mit diversen leisen/poetischen sowie mehr oder weniger folkige Parts (oder gleich komplett Folk Rock, der mich schon mal an die Horslips erinnert – was damals allerdings auch umgekehrt zutraf). Alles klar songorientiert (mit einer 7-minütigen Ausnahme keine längeren Stücke) und unter Mitwirkung (Lyrics) von Gerald Bostock (auf dessen Gedicht damals Thick As A Brick basierte), eine Art historisch konnotiertes Konzeptalbum. Das mir deutlich besser gefällt als erwartet. (dvd) Archie Bronson Outfit – Wild Crush 21,95/14,95 LP+MP3/CD. Nach vier Jahren ein neues Album des einzigartigen Trios auf Domino. Nicole Atkins – Slow Phaser 23,95/15,95 LP/CD. Bereits drittes Album der Diseuse aus Neptune, New Jersey, und ein mit Worten nicht einzugrenzendes Pop-Prachtstück. Ständig stilistische Haken schlagend, keine Genre-Grenzen scheuend, mit vollen Händen aus Jahrzehnten der populären Musik schöpfend zeigt sich die amerikanische Singer-Songwriterin, die sich zu den Albumaufnahmen in die schwedische Abgeschiedenheit zurückzog, nicht nur als vielfarbig variable, unwiderstehlich verführerische Sängerin, sondern auch als Meisterin der mitreißenden Melodik, wobei sie sich auch als kunstvolle Königin der üppig arrangierten StilVerschmelzung beweist. In Atkins‘ Art-PopBegriff passen Goldfrapp-Eleganz, Dusty Springfield-Soul, charmanter Cardigans-Pop, ansteckende Wallis Bird-Energie, fordernder Garbage-Groove, ausgelassene GenesisKeyboard-Eskapaden, kühle New WaveDüsternis, verführerischer Electro-Funk, kristallklare Alan Parsons-Pracht, sonniger EaglesWestcoast, ausgelassene Americana und grandiose Gemmay Ray-Dramatik nicht nur friedlich nebeneinander, sondern wwerden sich gegenseitig befruchtend/bereichernd kunstvoll miteinander verknüpft. Die feinsinnige Fürstin mit ihrem leisen Hang zu theatralischen Gesten erinnert dabei an zahlreiche geliebte Geistesschwestern von Feist bis Jenny Lewis, von Martha Wainwright bis Neko Case, verlockt den Hörer immer wieder mit überraschenden, wunderschönen harmonischen Wendungen und einer bemerkenswert beweglichen Stimme, die auch ohne die vielen, verdienten Vergleiche nachhaltig wirkt. Ein ebenso kreativkomplexes wie emotionstief-eingängiges Kunstwerk. (cpa) Rebekka Bakken – Little Drop Of Poison 24,95/16,95/18,95 2-LP (+Download-Code)/CD/ltd. DeLuxe-CD. Der verführerischen Stimme aus Dänemark konnte ich bislang auch bei Stilhakenschlägen blind folgen, ihr überraschendes 2014er Projekt rechtfertigt nicht nur das Vertrauen, es belohnt mit einer einzigartigen Verneigung einer großen Stimme vor einem großen Songwriter. Wandelte die Norwegerin bislang ebenso vollstimmig wie leichtfüßig zwischen den Welten des Jazz, Pop und Country, bewies als charismatisches Chamäleon nebenbei auch ihre beeindruckenden Fähigkeiten als Singer-Songwriterin, so stellt sie, voluminös und einfühlsam begleitet von der begnadet gelassen-groovend aufspielenden HR Big Band, das Song-Schaffen des unvergelichlichen Tom Waits in das Zentrum ihres neuen Albums. Gemeinsam mit dem bläser-betonten 17-köpfigen Klangkörper reist die wandelbare Stimme durch Länder, Zeiten und Lokalitäten, streift Kuba, New Orleans, Chicago, singt mal in schummrig verrauchten Bars, in verschlissen-samtigen VarietéTheatern oder vor der schwarzweiß gehaltenem 50er Jahre Cinemascope-Krimi-Breitwand, weiß dabei meisterlich unaufdringlich die Variationsbreite und Viefalt von Jazz., Blues, Tango und Gospel ganz und genüsslich auszukosten. Voll verehrendem Respekt nähert sie sich dabei dem Genie Waits, bewegt sich mal in hauchzarter Haut-Nähe zum Original, um sich im anderen Moment von der Big Band-Wucht forttragen zu lassen, bleibt so dem Geist der Lieder ebenso treu, wie sie ihnen eine neue, verführerisch weibliche Note verleiht. Incl. u.a. Broken Bicycles, Please Call Me Baby, Little Drop Of Poison, Downtown, Hang On St. Christopher, I Wish I Was In New Orleans, Time, Saving All My Love For You, Christmas Card From A Hooker In Minneapolis, Just The Right Bullets. Das DoppelVinyl kommt mit Download-Möglichkeit, die Norm-CD bietet 16 Tracks, die limitierte DeluxeDigipak-Ausgabe enthält zwei zusätzliche Bonustitel. (cpa) of Blacky u Band Ranchette – Sage Advice 9,95 LP. Das 1990er Album des atmosphärischen und düsteren Indie-Country Kollektivs um Howie Gelb (Giant Sand). 12 dunkle Wüstenrock Tracks mit der üblichen Allstar Mannschaft eingespielt: Burns/Convertino von Calexico, Rainer Ptacek, Bruce Hughes von Friends of Dean Martinez und Alt. Country Ikone Lucinda Williams, um nur ein paar zu nennen. Originalpressung auf Demon, inkl. Beiblatt mit allen Texten. Bobby Bare Jr. Undefeated 16,95/15,95 LP+MP3/CD. Neues Album des Mannes aus Nashville. Auf Bloodshot. Emily Barker & The Red Clay Halo – Dear River 15,95 CD. 14er, australische Singer-Songwriterin von hoher Qualität! Sorgte in England für Aufsehen, juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 25 Der Rest von A-Z 25 Orange Blossom Special – 18/Die Compilation 4,95 CD. Die Compilation zum Fest der Feste. Optisch und musikalisch eine sehr runde Sache, die wir zudem zum Körnerdrescherpreis von knapp 5 Euronen an die Frau/den Mann bringen. Und natürlich gibt es diese CD nur bei uns im Mailorder und die Reste zu Pfingsten am Merch-Stand bei unserer kleinen Gartenparty. Denn: eigentlich ist die Veröffentlichung dazu da, im Vorfeld für die nötige Promotion zu sorgen, Rundfunk und Hörer auf das OBS einzustimmen. Wer das Glück hatte und Tickets bekommen hat, der kann sich schon mal einstimmen und die eine oder andere Band neu für sich entdecken. Unter www.orangeblossomspecial.de findet ihr die aktuelle Auftrittsreihenfolge und so könnt ihr schon mal in die 2. Planungsphase einsteigen. Neunzehn der auftretenden dreiundzwanzig Bands haben einen Track für die CD gespendet. Natürlich sei die CD auch all denen empfohlen, die nicht kommen können oder wollen. Kommt im kleidsamen Digipak, ist streng limitiert und wie gesagt nur bei uns im Mailorder erhältlich. Tracklisting: 01. Wovenhand - The Refractory 02. Rah Rah - Prairie Girl 03. Dangers of the Sea - Sheer Desperation 04. Mozes And The Firstborn - Peter Jr. 05. Die höchste Eisenbahn Was machst du dann? klingt aber eher nach US. Ausnehmend beeindruckend ihre Stimme: Emphatisch, kraftvoll bei Bedarf, ausdrucksvoll, emotional stark. Etwas unorthodox, doch attraktiv die Begleitung: Mehr E- als Ak.-Gitarre, 1 oder (eher) 2 Streicher (Cello, Geige), Akkordeon (vorwiegend) oder Orgel bzw. (seltener) Piano schaffen mit der Rhythm Section ein rundes organisches klanglich vielfältiges Soundbild. Lebendiger offensiver bis eingängiger mitreißender Folk Rock bzw. (z.T. schön federnder) Folk Pop, mal eine zarte dunkel-leichtfüßige Americana-Tendenz oder rootsiger treibend-groovender Edel-Pop-Rock, zur Hälfte aber ziehen folkig balladeske Stücke in ihren Bann, kräftiger/handfester Art wie einfühlsam und packend-suggestiv, exquisit differenziert instrumentiert, melancholisch getragen mit beinahe hymnischer Kraft oder zart und wahrhaft bezaubernd. Und der Titeltrack, ein Folk-Rocker mit Country-Untertönen, ist ein verdammter Hit, melodisch klasse, so catchy! Überhaupt überzeugt der große Melodienreichtum! (dvd) Baseball Project 3rd 27,95/15,95 2-LP/CD. 14er der „Supergroup“ mit den Minus Five/REM-Leuten Peter Buck, Scott McCaughey, Mike Mills + Steve Wynn und Linda Pitmon (Golden Smog). Natürlich sind (bei 3 Gitarristen) die Gitarren dominant (zur Hälfte von Orgel und/oder Piano, selten Trompete, Banjo begleitet), und es erinnert auch mal an REM (selten), ihr Rock kommt mal ziemlich dreckig (den straighten rockigen Sachen von Dream Syndicate oder Green On Red nicht unähnlich), mal eher locker (College Rock), mal straight und leicht härter (Stones, Replacements blitzen kurz auf) bzw. galoppierend-intensiv/heftig stürmisch, gern etwas/stärker rootsig (Folkeinfluß, auch Country RockTendenzen, ein Hauch Mexiko oder Talking Blues), hier und da Pop-Flair (von gemütlich 60sangelehnt bis zu infektiösem muskulösem Power Pop) oder eine Prise Rock´n´Roll. Unter satten 18 Stücken gerade 1 Ballade, wohl aber ein paar weitere ruhigere Songs. (dvd) 06. Mister and Mississippi Same Room, Different House 07. The Builders & The Butchers Redemption Song 08. Lingby - Like a Stone 09. Wallis Bird - Ghost Of Memories 10. Richard Johnston - Miss Maebelle 11. David LeMaitre - Pandora Express 12. Birth Of Joy - Rock & Roll Show 13. Keston Cobblers’ Club - Your Mother 14. Reverend Shine Snake Oil Co. - Candidate 15. The Animen - My Pretty Ballerina 16. Rue Royale - Set Out To Discover (edit) 17. Naked Lunch - The Sun 18. The GoHo Hobos - Hobo’s Paradise 19. Golden Kanine - Oh They Caugth You Too kishi Bashi - Lighght 16,95/14,95 LP/CD. 14er, 2. Solo-LP des ex-Of Montreal. Ungeheuer lebendig und ständig in Bewegung – Action! Offensiv, opulent, manchmal hyperaktiv, jubilierend, fast überschnappend. Sowas gibt´s heute im Pop-Bereich kaum noch. Auch die vielen vielen Streicher (er selbst) wirken oft sehr lebhaft, differenziert, z.T. auch kontrastreich arrangiert, schön überlagert und wie die Synths in allen Klangfarben schillernd. Soundmanipulationen, Loops, überraschend oft akust. Saiten nahtlos integriert. Doch: Ishibashis Gesang (variabel, incl. Falsett) dominiert immer alles! Die Palette reicht von strahlendem hochaktuellem bzw. fluoreszierendem bis halluzinogenem ereignisreichem Pop, quirlig und z.T. Animal Collective wesensverwandt, liebenswertem eher entspanntem Folk- wie verspieltem Streicher-Pop (zwischen leichtem Pathos und Ruhe), quietschbunten und eingängigen Songs zwischen Electro- und Spät-70s-USMainstream-Pop bis zu ELO mit modernen Mitteln oder einem irgendwie psychedelischen/ elegischen wunderschönen Klangmeer in Pop gegossen. (dvd) Baskery – Little Wild Life 14,95 CD. OBS- und andere Konzert-Besucher konnten sich von der packenden Energie und unbremsbaren schwesterlichen Sanges- und Spiellust der Bondesson-Bande schon nachdrücklich überzeugen, aber auch im Berliner Vox-Ton-Studio gelingt ihnen mit ihrem dritten Album das bemerkenswerte Kunststück, die kreative Konzert-Kraft für den Aufnahme-Moment zu konservieren. Gleichzeitig spielen sie mit den erweiterten Möglichkeiten, die ihnen Studio und Produzent Matt Wignall (Mando Diao, Cold War Kids) bieten, beweisen ganz nebenbei ihre vielfältigen Spiel-Talente und lassen im Dreier-Alleingang eine Vielzahl von vorwiegend akustischen Instrumenten leuchten. Gesegnet von mitreissendem Drei-Satz-Gesang verknüpfen sie Folk-, Country- und AmericanaElemente mit den wehmütigen Weiten ihrer Heimat, erweitern die eigenen Grenzen elektrisch verstärkt um Desert-Twang- und Roots-Rock- juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 26 26 Der Rest von A-Z Sony Nice Price Wie in jedem Festivalsommer schaut Tante Sony durch ihr Rock-Repertoire und senkt ausgewählte mehr oder weniger klassische Rockwerke mehr oder weniger deutlich im Preis (um sie im Herbst wieder anzuheben). Da uns Preissenkungen in der Regel recht gut gefallen, bieten wir Euch die folgenden, von uns noch einmal nachsortierten Alben zwei Monate lang zu Sonder- und Sonder-SonderKonditionen. Je 1-CD, recht günstig: David Bowie – The Next Day Foo Fighters – Wasting Light Alanis Morissette – Havoc And Bright Lights Bruce Springsteen – Greatest Hits Bruce Springsteen – Magic Bruce Springsteen – Working On A Dream Je 2-CD, spürbar günstig: Clash - Hits Back Alanis Morissette Havoc And Bright Lights (DeLuxe Edition) Pearl Jam – Twenty/Soundtrack Bruce Springsteen – Devils & Dust CD+DVD Bruce Springsteen – Live In Dublin Bruce Springsteen – Live In New York City Bruce Springsteen – The Promise Bruce Springsteen – We Shall Overcome (American Land Edition) CD+DVD Bruce Springsteen – Working On A Dream (DeLuxe Edition) CD+DVD 11,95 11,95 11,95 11,95 11,95 11,95 13,95 13,95 13,95 13,95 13,95 13,95 13,95 13,95 13,95 Je 1-CD, richtig günstig: Bob Dylan – Pure Dylan Bob Dylan – Tempest Jimi Hendrix – Experience Hendrix Jimi Hendrix – Miami Pop Festival Jimi Hendrix – Hendrix In The West Jimi Hendrix – Live At Berkeley Jimi Hendrix – People, Hell & Angels Jimi Hendrix – South Saturn Delta Jimi Hendrix – Valleys Of Neptune Jimi Hendrix – Winterland Pearl Jam – Vitalogy (expanded) Rage Against The Machine – Rage Against The Machine (20th Anniversary) Patti Smith – Banga Strokes – Comedown Machine Je 2-CD, auch nicht teuer: Depeche Mode – Delta Machine (DeLuxe) Rory Gallagher – Note From San Francisco 7,95 7,95 7,95 7,95 7,95 7,95 7,95 7,95 7,95 7,95 7,95 7,95 7,95 7,95 9,95 9,95 Elemente, und heilen die alltagsmüden Sinne mit herrlich hymnischen Melodien. Vom artigen ACapella-Anfang über mitreissende Tempo-Tänze bis hin zum sehnsuchtsvoll-schlepp-rockenden Sonnen-untergangs-Schluss – bezaubernd, betörend, belebend, bewundernswert. (cpa) Der kleine, feine Backkatalog, zu Sonderpreisen: Baskery – Fall Among Thieves LP/CD Baskery – New Friends CD The Bats – Volume 1 9,95/9,95 9,95 23,95 3-CD. 53 Tracks der neuseeländischen Band von 1984-1988. Darunter auch viel rares Material. The Beasts Of Bourbon – 30 Years On Borrowed Time 69,95 3-LP. Auf 500 Stück limitiertes 3-fach Vinyl mit drei verschiedenen Livekonzerten aus dem Jahr 2013, alle mitgeschnitten bei australischen Festivals. Jeweils eingespielt im Original-LineUp, der Low Road Band und der aktuellen Truppe. Eric Bibb – Eric Bibb In 50 Songs 23,95 3-CD. 50 Tracks umfassende Werkschau aus der Phase zwischen 2003 und 2013. Drei seiner Lieblingssongs hat er dafür neu aufgenommen. Rory Gallagher – Kickback City (3-CD im Buch) Jimi Hendrix – Axis: As Bold As Love CD+DVD Jimi Hendrix – Live At Woodstock Je 1-CD, sackbillig: Byrds – Greatest Hits Byrds – Sweetheart Of The Rodeo Cake – Comfort Eagle Cake – Pressure Chief Bob Dylan – Hard Rain Bob Dylan – Street Legal Electric Light Orchestra – Eldorado Iggy & The Stooges – Raw Power Jefferson Airplane – Bless Its Pointed Little Head Jefferson Airplane – Crown Of Creation Lovin’ Spoonful – Greatest Hits Mott The Hoople – Greatest Hits Mott The Hoople – Mott Mott The Hoople – All The Young Dudes Modest Mouse – Good News For People Who Love Bad News Pearl Jam – Live On Two Legs Santana – Festival Santana – Marathon Santana – Oneness Joe Satriani – Is There Love In Space? Joe Satriani – The Extremist Patti Smith Group – Radio Ethiopia Patti Smith Group – Wave Patti Smith – Easter Patti Smith – Trampin’ We’re A Happy Family – A Tribute To The Ramones/Various Artists 16,95 9,95 9,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 Wallis Bird – Architect 17,95/13,95/21,95/34,95 LP (+CD)/CD/ltd. 2-LP (+2-CD)/ltd. DeLuxeBox. Nur drei Jahre benötigte die ebenso berückend eigenwillige wie ansteckend irrsinnige Irin vom OBS-Opener zum Goldenen Gartenplatz am Sonntagabend, aber schon vorher hatten wir den unbremsbaren Bühnen-Irrwisch tief und fest ins Herz geschlossen. Während sie sich auf der Bühne weiterhin treu bleibt, und auch immer wieder mittelgern den ihr fest anhaftenden Energiebündel-Stempel bis an die Grenzen des Fassbaren mit explodierender Konzert-Kraft erfüllt, so nutzt sie ihre Alben zum Ausloten ihrer Vielfalt, als Spielplatz ihrer wachsenden, mit Worten kaum einzugrenzenden kreativen Möglichkeiten. Schon ihr selbstbenanntes 2011er Drittwerk ließ dem treu folgenden Lauscher kaum eine Pause beim stilistischen Hakenschlag, die Fülle des aktuellen Architect-Albums, das sie zum Beverunger Garten-Auftritt zu bester Festivalzeit im Gepäck haben wird, ist schlicht und schier unfassbar. Dabei ist der stilistische Spagat zwischen Folk und Fusion, Gospel und Groove, Dance und Depression, Rock und R’n’B, Jazz, Blues, orchestraler Orgie und schierer Kunst nur ein scheinbarer, denn alles ist Teil dieser schil- juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 27 Der Rest von A-Z Black Prairie – Fortune 14,95 CD. Ebenso energisches wie eigenständiges 2014er Wurzelwerk der Band aus Portland, Oregon, die mit ihrem vierten Album endgültig dem Decemberists-Nebenprojekt-Nebel entkommt. Was vor sieben Jahren von den drei Muttergruppen-Mitgliedern Chris Funk, Nate Query und Jenny Conlee-Drizos als akustisches Bluegrass-Weiterspinnen des BandFadens ins Leben gerufen wurde, hat sich im Laufe der Schaffensjahre und des Zusammenwachsens dieses ebenso instrumental wie vokal ungemein versierten Sextetts zu irisierend-vielfarbiger Originalität entwickelt. Sechs Sänger (mit der betörenden Jenny im vokalen Fokus), sechs vielfältig begabte Spieler vereinen ihre Künste, werfen ihre Roots-Kenntnis und verschiedenen Banderfahrungen mit in die reich gefüllte Waagschale, bereichern das ehedem betont akustische Feld um vehemente elektrisch verstärkt-verzerrte Momente und erschaffen in 13 Black Prarie-Origjnalen ihre ganz eigene, ansteckende Country-/Roots-Rock-Sprache. Akustische Artistik auf Fiddle, Akkordeon, Dobro, Mandoline, Dulcimer, Autoharp &Nyckelharpa steht gleichberechtigt neben kraftsprühenden E-Gitarren-Riffs, bewegtem Bass und druckvollen Drums, geeint und gesegnet von vielharmonischem Gesang, gekrönt von der verführerisch weichen Stimme Jenny Conlee’s. Hier wachsen Wurzel-Welten zusammen, trifft der leidenschaftliche Larkin Poe-Jamgrass auf Fiddle-getriebenen Charlie lernd-sprühenden Künstlerin, und erlebt seine farbenflirrende Vereinigung in gerademal zehn Songs. Wallis‘ mal angenehm angerauhter, mal exaltierter, mal schmeichelnd hauchender Gesang liegt – solitär eindringlich oder harmonisch viellagig – gebettet in einem oft groove-getriebenen, immer kunstvoll gestalteten, viel-instrumental-irrlichternden Arrangement-Lager, grenzverneinend werden Genres geeint, wobei nicht nur die Stimme spüren lässt: Dies alles ist Wallis. Immer noch spürt man Folkwurzeln durch das delikate Dickicht hindurch, weiterhin prägt die vehement und virtuos gespielte Gitarre eine instrumentale Hauptrolle, aber wenn gleich zu Beginn Hardly Hardly unwiderstehlich auf den Tanzboden lockt, im weiteren Verlauf mitreissende Energieausbrüche die Sinne verwirren, in anderen Albummomenten karg-akustische Einblicke in schmerzhafte Seelentiefen strudeln lassen – dann ist die Musik das wahre Leben. Unfassbar faszinierend. (cpa) Aber damit nicht genug: Das 2014er Wallis-Werk kommt auch noch in zwei limitierten Sonderformaten. Beiden zu eigen ist die beeindruckende Bonus-Platte „ I Did A Cover Of Your Song“, die 10 verschiedene Fremdstücke in verschieden dargereichten Bird-Versionen bietet, vielfach allein zur akustischen Gitarre, aber auch mehrstimmig a capella oder von roher E-Gitarre getrieben gibt’s u.a. Peaches, Black And Gold, Becoming A Jackal, Joga, Teardrop, Hit Me Yith Your Rhythm Stick, In My Life, Caledonia und Little Plastic Castles (!). Die ltd. LP-SonderVersion bietet beide Aben auf Doppel-Vinyl (und als Dreingabe noch als Doppel-CD); die DeLuxeBox beinhaltet beide CDs, eine Jutetasche, ein Spielkartenset und einen Sticker. Black keys – Turn Blue 27 26,95/16,95 2-LP/CD. 14er, wieder von Danger Mouse (co)produziert. Partiell ungewohnt! Des Öfteren treffen (z.T. späte) 70er auf eher zeitgenössische Klänge bzw. es verschwimmen sämtliche zeitlichen Zuordnungen, ähnliches gilt für die Stilistik: Daniels-Southern Rock, die wild-düstere, elfenbesungene Eisley-Romantik auf reife Sheryl Crow-Singer-Songwriter-Kunst, windumwehte Cowboy Junkies-Wüste auf elektrifizierte Fairport Convention-Traditionspflege, Decemberists auf It’s A Beautiful Day, inspiriert-reife, wurzel-respektierende Sarah Jarozs-Spiel-Ästhetik auf leidenschaftlich grenzensprengende Jefferson Airplane-Flüge. Hier trifft unendliche Sanftmut auf mitunter nahezu metallische Härte, artifiziell-filigrane Akustik auf tonnenschwere AkkordBreitwand, lustvolles Spielvermögen auf sechs-stimm-reiche Sangeskunst, um ein ungemein energiegeladenes, ansteckendes, mitreißendes Meisterstück zeitloser Roots-RockKunst zu erschaffen. Eine wegweisende Sternstunde. (cpa) (Tendenziell Blues- wie Soul-gespeister) R´n´B meets Rock meets (v.a. in den Refrains) Pop, atmosphärisch und melodiebetont wie von (u.a. funky) Grooves oder 1x gar Dance Beats (fast Disco) getragen, tolle z.B. durchdringende fett (etwas elegisch) singende auch mal rohe Gitarren stehen neben schlierigen Keyboards oder Streichersounds, es tauchen psychedelische Einflüsse auf (z.B. wie End-60er Fleetwood Mac mit klasse tricky Rhythmus). Zudem gibt es rootsig-balladeske teils ziemlich nackte Parts, rauhe bluesige, die an alte Zeiten erinnern, und das exquisite It´s Up To You, extrem muskulöser roher perkussiver Tribal (Voodoo) Power Rock mit super verzerrter Gitarre. Mixed Feelings. (dvd) Joe Bonamassa – Tour De Force/ Borderline 27,95/15,95 3-LP/2-CD. Bei der Show im kleinen, 200 Leute fassenden Club, erinnert er sich an seine Anfangstage und tritt im Triomodus auf. Joe Bonamassa – Tour De Force/ Hammersmith Apollo 27,95/15,95 3-LP/2-CD. Vier London Gigs in vier Tagen, nun auch nur zum hören. Hier dreht er den Marshall Stack auf 11 und rockt. Joe Bonamassa – Tour De Force/ Shepherd’s Bush Empire 27,95/15,95 3-LP/2-CD. Zweite London-Show, dieses Mal mit Unterstützung einer Bläsersektion. Joe Bonamassa – Tour De Force/ Royal Albert Hall 27,95/15,95 3-LP/2-CD. Der Abschluß der 4-Tage-LondonTour bot noch einmal einen Querschnitt aus dem gesamten Repertoire des Gitarristen. Ray Bonneville – Easy Gone 15,95 CD. 14er. Allerfeinster aufs Nötigste reduzierter und dennoch oft reizvoll und fein austariert unter Spannung stehender Blues bzw. bluesig-swampiger Americana mit Southern-Flair (auch mal Louisiana-Touch), manchmal kriegt er es hin, gleichzeitig relaxt zu klingen, und fast immer ein- juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 28 28 Der Rest von A-Z fach wundervoll atmosphärisch! Selbst das einzige Cover, Hank Williams So Lonely I Could Cry, vereinnahmt er auf diese Weise. Dabei vermeine ich in einzelnen Songs kleine Prisen J.J. Cale, Chris Smither, bluesigen John Hiatt oder Joe Henry, Eric Bibb, Terry Allen, 1x gar einen Hauch CCR zu hören. Es braucht nichts als eine zurückhaltende aber toughe und ganz schön reizvolle Rhythm Section (Gurf Morlix am Bass, z.T. Gitarre) und seine sparsame superbe eigene Gitarre (gern Reverb, verweht-vibrierend), oft ergänzt eine feine Harmonica. Und seine gute Stimme hat ebenfalls Charakter (z.T. ein klein wenig heiser wirkend). Ein erstaunlich klischeefreies und enorm homogenes Album (erst der Schlußtrack nur mit Ak.Gitarre bricht aus dem Rahmen aus), wohl sein bisheriges Meisterwerk (auch der All Music Guide gab 4 ½ Sterne)! Eine große Empfehlung! (dvd) Bring The mourning On – Northern Ghost 21,95/14,95 LP (+Download-Code)/CD. Die SchwermutSchweden, mittlerweile wieder zum festen Quartett verstärkt, kehren zurück in ihre melodramatisch-melancholischen, wehmut-wüsten Weiten, um mit roh-rauhen Gitarren-Akkorden, berückenden Vokal-Paarläufen und dem Mut zur Langsamkeit die Tiefe der skandinavischen Americana-Seele auszuloten. In bis zu 11-minütigen, ebenso raumgreifenden wie seelenrührenden Epen kostet das Quartett um die sich perfekt ergänzenden Stimmen von Henning Petersson und Erika Axelsson (ehemals Schroeder) die rootsrockige Seite der Alternative Country-Welt zwischen Demut und Depression in vollen Zügen aus, weicher, mehrstimmiger Harmoniegesang steht im belebenden Kontrast zu den schleppend-schweren Gitarren-Akkorden, das unterschwellig wühlende Fieber wird besänftigt durch verträumte Akkordeon-Ausflüge, wurzelnahe Mandolinenund Banjo-Gast-Auftritte und versonnene RhodesPassagen, nur um durch perfekt gesetzte Perkussion und vehemente Gitarren-Ausbrüche wieder zum euphorisch wütenden Feuer angefacht zu werden. Zwischen friedlichem Fließen und dunkel-drohenden Wolken aus Wehmut und Wucht, zwischen friedvollem Folk und mitreißend mächtigen Crazy Horse-Riff-Brettern werden intensive Spannungsbögen gezimmert, die Songs reifen in Ruhe zu wogenhafter Größe, Wärme und Schmerz werden eins, köstliche Melodien erreichen das Herz, Gitarren-Seiten schneiden die Seele, Hast ist ein Fremdwort. Diese Schweden beherrschen das heftige Americana-Handwerkszeug auf berührend-bewegende Art, verstehen, gleichzeitig an wohlbekannte Intensivtöner wie Pinetop Seven, Walkabouts oder Low zu erinnern, und dennoch in ihrem eigenen dunklen Licht zu strahlen, geleitet von zwei Stimmen, die einem Wunschtraum-Duett von Bonnie Prince Billy und Carla Torgerson gefährlich nahekommen. Köstliche Tränen der Trauer, in zerrender Zeitlupe in akustische Lava-Ströme gegossen. (cpa) Broken Twin – May 18,95/14,95 LP/CD. Düster-karge Song-Schönheiten von nahezu magischer Melancholie, sparsam arrangierte Kostbarkeiten von berückendem Zauber, leidensreich liebreizende Lieder von flirrend-fragiler Feinheit. Die eher in den ebenso artifiziellen wie dezent abseitigeren Gefilden agierenden Künstlern des Anti-Labels (wie Jolie Holand, Devotchka oder auch Beth Orton) erhalten mit der Dänin Majke Voss Romme eine bemerkens-wertvolle Label- und Geistes-Schwester, die mit ihrem eigenproduzierten 2014er Solo-Debut tiefe Spuren hinterlässt. Mit dunkel-samtener, sanft vibrierender Stimme regiert sie über einen in düsteren Farben ausgekleideten, nur scheinbar karg ausgestatteten Klang-Kosmos, ihr Gesang stets im mystischen Mittelpunkt des herbstlich-tristen Geschehens, das mit sanft angedeuteten Instrumental-Linien auf Piano, Gitarre, Orgel und höchst zurückhaltendem Schlagwerk spärlich, aber nachdrücklich den sanft verhallenden, ungemein verletzlichen akustischen Raum füllt. Ungeheuer behutsam schwebt Majke’s tief berührende Samt-Stimme über den klagenden Klang-Weiten, verleiht selbst den zartesten, zerbrechlichsten Momenten den Hauch von tragischer Größe, sich schneidend tief unter die Haut des Hörers schleichend. Mitunter bereichern wirkungsvoll gesetzte Streich-Ensemble-Passagen die sanft verhallenden Arrangements, auch damit die Verbindung und Nähe zum theatralisch-tragischen Schaffen Antony Hegarty’s herstellend, sakral-pastorale Atmosphäre und Tasten-Einsatz legen den Anna von Hausswolff-Vergleich nahe, Stimme und Gesangsstil gemahnen an klassische Größen des britischen Folk von Mae McKenna bis June Tabor, aber allein die traumgleich schwebenden Melodien, die tragische Größe der epischen Elegien und die bleibend berührende Wirkung dieser einzigartigen Stimme zeigt mir, dass wir mit Broken Twin etwas dauerhaft Bleibendes entdecken dürfen. (cpa) Buttshakers – Night Shift 15,95/15,95 LP/CD. Neues Album der Schweizer Soulband um die mächtige Stimme von Ciara Thompson. Special Request – u By 18 Rocksteady & Reggae Classics/ Various Artists 6,95 CD. Aus den Archiven des legendären Treasure Isle Labels (in den frühen 60igern auf Augenhöhe mit Studio One) entrissene Schätze von herausragender Qualität. Auch hier ganz offensichtlich remastered, denn der Sound ist schlicht perfekt, ohne dabei an „Wärme“ zu verlieren. Wiederum von Chris Wilson zusammengestellt und mit höchst informativen Liner-Notes ausgestattet. 18 Tracks von u.a. The Techniques, John Holt, Sensations, Dennis Alcapone, The Jamaicans, The Melodians, The Termites, Justin Hinds, Tommy McCook, The Ethiopians. (lrm) Calypso – Musical Poetry In The Carribean 1955-69 21,95/16,95 2-LP/CD. Von Trinidad/Tobago breitete sich Calypso über die ganze Karibik aus und jede Insel (die ja verschiedenen Kolonialherren „gehörten“) brachte ihre eigenen Wurzeln mit ein. Auswanderer brachten die Musik dann bis nach Großbritannien und die USA. Soul Jazz hat nun 19 Songs zusammengestellt und ich habe keine Zweifel, dass diese Compilation ein Edelstein in Sachen Calypso sein wird. Johnny Cash – Out Among The Stars 23,95/15,95 LP/CD. Ein komplettes Cash-Album, drei juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 29 Der Rest von A-Z 29 Chatham County Line – Tightrope 23,95/14,95 LP/CD. 14er, 6. Studio-LP einer meiner derzeitigen Lieblingsbands, die schon lange eine für ihren Stil erstaunliche Eigenständigkeit/ Originalität erreicht hat, und auch hier wieder ihre charakteristische traditionell grundierte aber z.T. durchaus zeitgenössisch gespielte Form von Bluegrass zelebriert, unter der gewohnten (diesmal nicht ganz so starken) Beimischung von Americana/SongwriterCountry-Einflüssen, einmal auch old-timeyElementen. Wie so oft verzichten sie auf die genretypische Hochgeschwindigkeit zugunsten exzellent, differenziert, ab und zu auch sehr dicht instrumentierter teils wunderbar unkonventioneller und/oder variantenreicher bis gar rhythmisch innovativer mid-tempoSongs und vieler mal ziemlich reduzierter mal herrlich sehnsüchtiger phasenweise traumhaft schöner/tief berührender Balladen (fast die Hälfte der Stücke). Erstklassiger manchmal regelrecht strahlender Solo-Gesang, feine Harmony Vocals in fast jedem Stück (aber oft eher punktuell eingesetzt, und sehr close!), zur tradierten Besetzung mit Banjo, Mandoline, Gitarre und Fiddle (bei ihnen selten alle gleichzeitig) gesellen sich hier und da Pedal Jahrzehnte in irgendwelchen Archiv-Regalen verschollen und jetzt Dank Columbia Legacy und John Carter Cash wiederentdeckt – klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Dennoch: Das 12 Songs umfassende Voll-Album, das jetzt unter dem Titel Out Among The Stars das Licht der Veröffentlichung erblickt, ist nicht nur ein in seiner Gänze bislang unveröffentlichtes Werk, es ist auch definitiv eines der besten Cash-Alben der 80er (und steht damit ebenbürtig neben Johnny 99). Warum man das Dutzend von Billy Sherrill perfekt, ein wenig glatt, aber nicht zu überladen produzierter klassischer Country-Songs, aufgenommen bei Sessions in den Columbia Studios Nashville (1981) und den 1111 Sound Studios (1984), nach finaler Fertigstellung verschwinden ließ, ist mir ein Rätsel, klingen sie doch weit handfester, griffiger, werter und bleibender als vieles, was Cash in den Jahren danach zur Veröffentlichung freigab. Zwar sind die American Recordings spürbar nicht nur zeitlich noch ein ganzes Jahrzehnt entfernt, aber der Mann in Schwarz singt sich bei bester Sonor-Stimme durch eine gut gemischte Auswahl verschiedenster Country-Ausformungen, schwelgt im BoomChicka-Boom vergangener Tage ebenso wie in der Talking Country-Ballade, genießt Country-Waltz und –Swing, pflegt sein typisches Train-Rollen, gibt sich glaubwürdig gospel-beseelt und nähert sich Fiddle-verstärkt den reinen BluegrassWurzeln. Im Duett stehen ihm Gattin June CarterCash und mit Waylon Jennings eine weitere wahre Legende zur Seite, für die musikalisch-meisterliche Begleitung sorgen unter anderem Marty Stuart, Jerry Kennedy, Pete Drake, Hargus „Pig“ Robbins und Henry Strzelecki, und nicht wenige Tracks zeigen deutlich das Zeug zur CountryCharts-Tauglichkeit. Warum auch immer das in sich geschlossene Werk erst heute auftaucht – so kommen wir auch nach Jahren noch in den rundreifen Genuss eines gänzlich neuen Cash-Albums. (cpa) Chicago – Live In Japan 15,95 2-CD. Erfreulich preisgünstige 2014er Wiederveröffentlichung dieses Live-Mitschnitts aus dem Jahre 1972, der als CD ursprünglich ausschließlich in Japan veröffentlicht wurde und nur über extrem kostspielige Import-Wege erhältlich war. In 21 mitreissenden Tracks bietet sich hier die ganze Energie der frühen Chicago in ihrer praller Reinform, sämtliche Glanzlichter der ersten vier Steel und Piano. Sogar 1,2 mal Drone-artig klingende Sounds! Bei einigen Tracks begeistert mich ein reizvoller Kontrast von schön gedehnter Stimme zur Musik. Alles Originale, durchweg exquisit, zur Hälfte absolut herausragend (ganz besonders Sixteen Years, das Genre-brechende Final Reward und das unfaßbar gute, originelle Should Have Known!). Ganz fette Empfehlung! (dvd) Studioalben werden in ein stürmisches LiveGewand gegossen und von enorm eingespielter Band mit Leben erfüllt; der Allmusic Guide zieht in einer 4,5-Sterne-Rezension den JapanMitschnitt sogar dem klassischen Carnegie HallKonzert vor („This double-length set, not the "legendary" four-LP Carnegie Hall concert, is the one to get to hear what Chicago sounded like in their classic early period. … here Chicago sounds upbeat and lively, bent on giving a good, exciting show and not on capturing a perfect performance. … The recording is so close that one hears every bass note and guitar lick, and feels practically in the bells of the trumpets, trombones, and so on, and the mix is vivid and spacious.“). Incl. u.a. Lowdown, State Of The Union, Satruday In The Park, Make Me Smile, To Be Free, Beginnings, Mississippi Delty City Blues, Does Anybody Really Know What Time It Is, Questions 67 ANd 68, 25 Or 6 To 4, I’m A Man und Free. Chicago Hit Factory – The Vee Jay Story 49,95 10-CD. Mit 269 Tracks von mehr als 120 verschiedenen Interpreten gibt diese Box einen exzellenten Überblick über eins der wichtigsten IndieLabels der 50er und 60er. Mit Jimmy Reed, John Lee Hookeer, Staple Singers, Blind Boys Of Alabama, Jerry Butler bis hin zu Wayne Shorter und Lee Morgan reicht die Bandbreite. Sogar die ersten US-Beatles-Platten erschienen über Vee Jay (hier aber nicht verteten). Vee-Jay war die erste größere unabhängige, von Schwarzen geführte Plattenfirma und das erfolgreichste Label dieser Art vor der Gründung von Motown. Mit über 700 Singles und über 160 Alben in fast allen Musikgenres vertreten, galt die Firma als unterkapitalisiert und besaß nicht die finanziellen Mittel, um Platten zügig zu pressen und zu vermarkten. Man war zu sehr vom Geldrückfluß der Vertriebe abhängig - die typische Schwäche unabhängiger Labels in den USA zu der Zeit (Specialty, Chess, Stax – alle hatten die gleichen Probleme). Die Geschichte dazu erzählt ein 72-seitiges, gebundenes Booklet. Chris Robinson Band – Phosphorescent Harvest 23,95/15,95 2-LP+7“/CD. 3. Album der Truppe um den Black Crowes-Sänger und den guten, alten Neal Casal, die sich in den USA durch viele Liveauftritte eine große Fangemeinde erspielt haben. Im Prinzip bewegt sich das musikalisch nach wie vor im juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 30 Der Rest von A-Z 30 Deluxe-Perlen Zwei Monate lang zum Sonderpreis zu haben: Ausgewählte aufgewertete DeLuxe-Ausgaben, mit allerhand musikalischem Bonus-, Dreingaben- und Zusatz-Material aufgewertet (über das jeweilige Beiwerk gibt wie stets das Glitternetz erschöpfend Auskunft: www.glitterhouse.com) Je 2-CD: Alan Parson Project – Tales Of Mystery And Imagination… (DeLuxe Edition) Allman Brothers Band – Eat A Peach (DeLuxe Edition) Allman Brothers Band – Live At Fillmore East (DeLuxe Edition) Marvin Gaye – Here My Dear (DeLuxe Edition) Marvin Gaye – I Want You (DeLuxe Edition) Marvin Gaye – Let’s Get It On (DeLuxe Edition) Marvin Gaye – What’s Going On (DeLuxe Edition) Moody Blues – A Night At Red Rocks (DeLuxe Edition) O Brother, Where Art Thou – Soundtrack (DeLuxe Edition) Mike Oldfield – Hergest Ridge (DeLuxe Edition) 2-CD+DVD Mike Oldfield – Incantations (DeLuxe Edition) 2-CD+DVD Mike Oldfield – Ommadawn (DeLuxe Edition) 2-CD+DVD 14,95 14,95 14,95 11,95 11,95 14,95 11,95 14,95 14,95 14,95 14,95 14,95 schwer definierbaren Jamband-Genre – quasi eine Mixtur vieler amerikanischer Wurzeln - mit großer Affinität zu den Grateful Dead, wobei Robinson's Stimme eine gewisse Nähe zu Bob Weir aufweist und Neal Casal auf der Gitarre Garcia's perlend-psychedelische Tonleitern auch recht genau trifft. Und um zu zeigen, dass man ab sofort „in space“ ist, rührt der Keyboarder auf seinem Synthie Vintage-Atmosphäre an. Der Opener Shore Power kommt mit seinen Uptempo-50s Rock & Roll Versatzstücken überraschend, aber danach begeben sie sich in gewohntes Terrain und gleiten souverän durch vielfach live getestete Songs, die zwar selten die 7 Minuten Marke überschreiten, aber trotzdem Raum für Improvisationstrips bieten. Zu 100% Retro ist die Chris Robinson gleichermaßen für Jamband-Fans, Dead-Heads und Westcoast-Psychedeliker wie handgeschnitzt. Die 7“ des Doppelvinyl bietet zudem zwei non-CD Bonussongs. (rh) Civil Wars – Live At Eddie's Attic (RSD) 18,95 LP. Wahrgewordener Vinyl-Traum für alle Verehrer von Joy Williams & John Paul White: Die erste Live-Aufnahme des Americana-Duos, mitgeschnitten am 8. April 2009 in Eddie’s Attic, als CD bereits im Bereich der unerschwinglichen Legenden verschollen, als LP bislang nicht erhältlich, gibt es diese Civil Wars-Stern- und Geburtsstunde einmalig als Record Store Day-Vinyl-Veröffentlichung - wir konnten eine kleine Handvoll von dieser 9-Song-Platten-Perle für Euch ergattern. Nur Gitarren (John Paul), Piano (Joy) und grandioser Gesang (Joy & John Paul), frühe DuoStücke, ein White-Solo-Song und zwei FremdWerke (No Ordinary Love & Dance Me To The End Of Love), ein wahrer Wunschtraum, leider höchst limitiert. Incl. desweiteren: If I Didn’t Know Better, 20 Years, Falling, Poison & Wine, Tip Of My Tongue, My Father’s Father. Club 8 – u Spring Came, Rain Fell 6,95 CD. 'Spring Came, Rain Fell' ist ein funkelndes, facettenreiches Popjuwel und geprägt von der Lust am soundtechnischen Experiment. Basierend Queens Of The Stone Age – Rated R (DeLuxe Edition) Diana Ross – Diana (DeLuxe Edition) Sonic Youth – Dirty (DeLuxe Edition) Sonic Youth – Goo (DeLuxe ) Donna Summer – Bad Girls (DeLuxe Edition) Tears For Fears – Songs From The Big Chair (DeLuxe Edition) Velvet Underground & Nico – Velvet Underground & Nico (DeLuxe Edition) Whiskeytown – Strangers Almanac (DeLuxe Edition) Lucinda Williams – Car Wheels On A Gravel Road (DeLuxe Edition) Wishbone Ash – Argus (DeLuxe Edition) 14,95 14,95 14,95 14,95 14,95 14,95 14,95 14,95 14,95 14,95 auf verführerischem Songwriting kreiert das Duo Johan Angergård und Karolina Komstedt einen großartigen Mix aus folkigem Akustikpop, Electronica, Dub und Trip Hop, bei dem die kühlelegante Stimme Karolinas im Mittelpunkt steht. Überhaupt, diese Stimme! Leicht rauchig und dennoch lieblich erinnert sie ein wenig an Tracy Thorn (Everything But The Girl), vor allem aber an die große Sarah Cracknell – wie auch das Gesamt-Projekt deutlich an Saint Etienne orientiert ist. (Joe Whirlypop) D‘Elf – u Club Live 4/20/00 NYC 6,95 2-CD. 2000er Doppel-Live CD der Bostoner JamBand um Bassist Mike Rivard (u.a. Lori McKenna, Morphine), aufgenommen in der legendären Knitting Factory. Rivard selbst beschreibt seinen Club als „live dub-trance-groove excursions” und deswegen ist auch diese extreme funky und jazzy daher kommende, schitzende Live Aufnahme der beste Weg, sich der Band zu nähern. Als weitere Zutaten stehen gerade im perkussiven Bereich afrikanische Rhythmen mit entsprechendem Personal (dem marokkanischen Oud-Großmeister Brahim Fribgane) naz oben auf der Rezeptur. Sound wie bei fast allen Knitting Factory Aufnahmen übrigens ausgezeichnet. (lrm) „…as colorful, frantic and dangerous as Manhattan rush hour traffic.“ (L.A. Times) Rough Riders – u Cosmic Pure Escapism 6,95 CD. Das Quartett aus Glasgow hatte in der ersten Hälfte der 2000er Jahre im Vereinigten Königreich mit ihrem Byrds-lastigen Westcoast-Sound immensen Erfolg, blieb hierzulande aber eher eine Randnotiz. Schade drum, wie diese Singles A- und B-Seiten Sammlung für Poptones aus dem Jahr 2002 zeigt. Mit dieser leichten, schottischen Melancholie veredelt und mit fein ziselierter Gitarrenarbeit machen die durchweg anspruchsvollen –und trotzdem gefälligen- Songs einen zeitlos-entspannten Eindruck. Tipp! (lrm) A.J. Croce – Twelve Tales 15,95 CD. Neues Album des Jim-Sohnes, entstanden u.a. mit Hilfe von Mitchell Froom und Allen Toussaint. juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 31 Der Rest von A-Z Delines - Colfax 23,95/14,95 LP/CD. End-entspannt, auch optisch eher zurückhaltend, schleicht sich das 2014er Debut des Sextetts aus Portland, Oregon, in Blick- und Hörfeld des erstaunten Entdeckers, um sich mit jedem neuen Zusammentreffen langsam, aber dauerhaft zu vollem, fiebrigen Glanz zu entwickeln. Ganz so überraschend ist die bleibende Wirkung dieses wehmütig wehenden Wüstenwindes dabei nicht, wirft man einen kurzen Blick auf die überschaubare, vorfreude-anfeuernde Beteiligten-Liste (die ganz nebenbei brennende Fragen nach dem derzeitigen Zeitvertreib und Verbleib von Mitgliedern so liebgewonnener Bands wie Damnations TX oder Richmond Fontaine beantwortet): Unter der Produktions-Regie von John Askew vereinen hier Amy Boone (Damnations), Jenny Conlee (Decemberists), Sean Oldham, Willy Vlautin (beide Richmond F.) und Tucker Jackson (Minus 5, an der durchgehend prächtig prägenden Pedal Steel) ihre Erfahrungen und ihr Können zu einem gelassen-gleißenden Americana-Glanzlicht der besonderen, bleibenden Art. Irgendwo zwischen sengend-singender Steel und Gospelsegen spendendem Standklavier, sanft perlendem Rhodes und rauh-reifen E-Gitarren entspinnt sich hier ein hör- und spürbar handgemachtes Alternative Country-Amalgam, das ganz von der ehrfurchtgebietenden Erfahrung der Beteiligten lebt und seinen ganz besonderen Reiz der wunderbaren Stimme von David Crosby – Croz 24,95/16,95 2-LP/CD. Nach langen Jahren kehrt er zurück und: Eines der gelungensten Alben aus der CSNNachlassenschaft der vergangenen Jahrzehnte. Eine einzige filigrane, fließende, frenetische Freude. Ein Alterswerk ohne Alter, vielleicht sein bestes Solo-Album, sicher aber sein geschlossenstes, im Ganzen gelungenstes Werk. Dead moon In The Graveyard 14,95 CD. Das Debüt von 1988 klang wie Roky Erickson 1966, eindeutig retro, aber rausgehauen mit der Haltung der jungen Clash. An Coles Gesang muss man sich gewöhnen, seine Gitarre ist die eines schlampigen Genies. Gecovert werden „Hey Joe“, das von Toody gesungene und herrlich rührselige „Can't Help Falling In Love With You" und „Parchment Farm“. Dead moon Unknown Passage 14,95 Dead moon - Defiance 14,95 CD. Zweiter Longplayer, meines Erachtens ihr bestes Album. Kompakter im Sound und trotzdem gewohnt dreckig, gibt es hier in Stein gehauene Songmonumente wie „Dead Moon Night“ und das grandios-furiose „54/40 Or Fight". Der pure Stoff, die Essenz von Dead Moon. CD. Das 1990er Album fährt das Tempo minimal runter, der Vibe ist tendenziell bluesiger, ansonsten bleibt aber – wie immer bei Dead Moon – alles beim Alten. Highlights: das von Toody gesungene „Johnny’s Got A Gun“, das "Milk Cow Blues"-Cover, sowie ihr vielleicht bester Song überhaupt: “Walking On My Grave”. Dead Moon sind stoisch, unbeirrbar und komplett in einer Zeitblase gefangen wie ansonsten vielleicht nur noch die Ramones auf ihren ersten Alben. Dear Reader – We Followed Every Sound 31 14,95 CD. 2013er Konzert-Mitschnitt, auf City Slang. Um zwölf ausgesuchten Song-Schätzen ihrer bisherigen drei Alben ein gleichzeitig angemessenes wie neues Gesicht zu geben, ließ Cherylin sie vom Filmorchester Babelsberg in wuchtige Watte packen, die melodie-seligen Kostbarkeiten mal in Protagonistin Amy verdankt. Mal schneidend, mal besänftigend,schwebt ihr Gesang durch gloriose Genre-Gefilde in berührenden Natalie Merchant-Höhen und dunkel-verführerischen Margo Timmins-Tiefen, zwischen Bar-beräuchertem Dusty Springfield-Soul und sanftmütiger Sunshine Club-Seelenfülle, gelassen und gekonnt zwischen zurückgelehnt-sanft schleppender Cowboy Junkies-Langsamkeit und liebenswertem 10.000 Maniacs-Leuchten dargereicht. Ein Fest für den Freund klassischer Alternative Country-Kunst, vehemente Wiederhörensfreude für den Damnations TXVerehrer, finale Feierstunde für WüstenSöhne, Merchant-Maniacs und TimminsJunkies. (cpa) zuckrig-zartes Zupfen, mal in schmeichlerisches Streicher-Schwelgen, mal in belebenden BlechBläser-Bombast kleiden, während die Artistin selbst mit kleinem, feinem Ensemble für die Dear Reader-Delikatesse sorgt. Und während das Orchester seine barocke Opulenz mit dramatischgewaltiger Geste zu machtvollen Mauern schichtet, sorgt Cherylin für die seelensalbende Süße, für den besänftigenden Frieden. Grandios gelungene Gratwanderung zwischen Grazie und Größe, eine flirrende Freude für selige Sklaven des kunstvollen Wohlklangs. (cpa) Deep Purple – Made In Japan (14 Remaster) 28,95/16,95/18,95/129,-/149,- 2-LP/CD/2-CD/4-CD+DVD+7”-Box/9-LP. Materialschlacht zur neu gemasterten Wiederveröffentlichung dieses an drei Abenden in Japan mitgeschnittenen Purple-Live-Klassikers von 1972; 1-CD und 2-LP bieten jeweils die 7 ursprünglichen Tracks, mitgeschnitten in Tokio und Osaka; die Doppel-CD-Deluxe-Ausgabe enthält neben einem 24-seitigen Booklet und den sieben Original-Stücken noch eine Zweit-CD mit 6 Zugaben (3x Black Night, 2x Speed King, 1x Lucille). Die extremst limitierte 9-LP-Box beinhaltet das komplette Live-Material der JapanKonzerte erstmalig in voller Länge auf Vinyl (incl. Download-Möglichkeit), die noch viel rarererere Super-Deluxe-Box vereint auf 4 CDs ebenfalls die 27 japanischen Live-Tracks, eine Doku-DVD, eine 7“-Promosingle und ein 60-seitiges Hardcover-Buch (und noch so dies und das). Toumani Diabate & Sidiki Diabate – Toumani & Sidiki 16,95/14,95 LP/CD. 14er. Nach fabelhaften Gemein-schaftswerken mit u.a. Taj Mahal (zu meiner Überraschung Barack Obamas Lieblings-CD aller Zeiten), Ali Farka Toure, Danny Thompson nun eins im Duo mit Sohn Sidi – wie Toumani ein Meister der so herrlich klingenden 21-saitigen Kora. Nur die ist hier zu hören! In fantastischem Zusammenspiel, spieltechnisch phänomenal, zugleich ungeheuer einfühlsam und seelenvoll. Die filigran verwobenen, verschachtelten oder typisch sturzbach-ähnlichen Linien der beiden juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 32 32 Der Rest von A-Z verzaubern, zudem bilden bei der Hälfte der Stücke punktuelle kräftige Bassnoten eine effektive Ankerfunktion. Mal begeistert, wie lebhaftbewegliche ab und zu quirlige schnelle virtuose Tonfolgen in einen dennoch total friedvollen mittelschnellen oder bedächtigen Fluß eingebettet werden, anderswo entwickeln kurze akzentuierende Stakkato-Läufe ihre Wirkung inmitten einem fast jazzigen Improvisations-Feeling bis hin zu immanent Swing-artigen Phasen, und in 2,3 langsam schreitenden zutiefst poetischen Tracks betört eine subtile bis meditative Innerlichkeit, manchmal nur zart getupft – hinreißend, höchster Genuß! Ich kenne nur wenig Musik von solcher Faszinationskraft, solcher wundervollen zuweilen geradezu atemberaubenden musikalischen Schönheit. Ganz große Kunst! (dvd) Luther Dickinson – Rock´n´Roll Blues 18,95/14,95 LP/CD. 14er auf New West, der North Mississippi Allstars/Black Crowes-Gitarrist. So rauh, ehrlich, direkt wie ungewöhnlich! Live und auffällig „natürlich“, spontan klingend aufgenommen, nur mit meist 2 Drums (ohne Becken/Hi Hat!), Ak.Bass (Amy LaVere, + wie die anderen schlichte Harmony/Backing Vocals), Ak.Gitarre (3x allerdings aufs Feinste elektrifiziert, leicht slidend z.T.). Heraus kommen oft irgendwie ländlich wirkende Songs mit Power, die omnipräsente DrumUnterlegung teils schön rollend, von Blues/Folk/ Rock-Mixen über Folk/R´n´B-Hybride, rudimentär rockenden R´n´B, Voodoo Folk Rock, monoton stampfenden Proto-R´n´R bis zu Rockabilly- und/oder Country-Feeling und eine Art Punk-R´n´B. Nur 1 ruhiges, poetisches Stück. Melodisch bewußt einfach gehalten, gern an alten Zeiten orientiert. (dvd) Do It Again – A Tribute To u Pet Sounds/Various Artists 5,95 CD. Ein kleiner, feiner Restposten dieses 2006er Geburtstagsgeschenks zum 40. Pet SoundsGeburtstag: Verehrte Größen des Alternativen Musikgeschehens interpretieren die 13 Songs eines der größten Alben der Pop-Geschichte in ihrer ursprünglichen Reihenfolge. Das spanische Label Houston Party lud zu dieser Verneigung vor dem 66er Wunderwerk der Beach Boys und verschiedenste Künstler erklärten sich willig und bereit, die zeitlosen Pop-Perlen ebenso respektvoll wie eigensinnig ins Hier und Jetzt zu übersetzen. Die Bandbreite der Interpretationen reicht dabei von werkgetreuester Umsetzung (I Know There’s An Answer/Mazarin), lustvoller Neu-Belebung im Geiste des Originals (Pet Sounds/Architecture In Helsinki) über warmherzigen Stilwandel (Sloop John B als Bottle-geneckter Country-Slow-Waltz, samtig-tief von Dayna Kurtz besungen; CentroMatics lässig-schleppende Americana-Fassung von Don’t Talk bis hin zur Durchsetzung des bewährten musikalischen Dickkopfes (Wouldn’t It Be Nice/Oldham Brothers, You Still Believe In Me/Vic Chesnutt, God Only Knows/Daniel Johnston). In der stilistischen Weite zwischen harmonieverliebter Werktreue und ungebundenem Freigeist spielen auch die Verneigungen von Nobody And Mystic Chords Of Memory, Micah P. Hinson, Antenna Shoes, Jody Wildgoose und Patrick Wolf, bis die verzerrten Gitarren von The Wedding Presents Caroline No mit wuchtiger Macht den Song-Zyklus beschließen. (cpa) John Doe – The Best Of John Doe: This Far 24,95/14,95 2-LP/CD. Vom ehemaligen X-Gitarristen selbst compilierte Werkschau mit dem Besten von neun LPs. Inklusive Liveaufnahmen, ein paar neu eingespielter Songs, Kollaborationen (Dan Auerbach, Dave Alvin, Kathleen Edwards etc.) und Raritäten. 24 Songs auf Vinyl, 21 auf der CD. Auf Yep Roc. Doors – Weird Scenes Inside The Goldmine (rem.) 13,95 2-CD. Derzeit nur als Import zu bekommen: Remasterter 2014er Rhino-Reissue dieser seit Jahren nicht mehr lieferbaren 1972er DoorsKollektion, die in der ursprünglichen Doppel-LPVersion so manche werte Plattensammlung zierte und noch ziert. Im Gegensatz zur damaligen regulären Best Of-CD bot die zwei Jahre nach dem Ende der klassischen Doors-Phase compilierte 22-Track-Sammlung neben Single- und (auch selteneren) Album-Tracks auch zwei ausgewählte Single-B-Seiten und damit schlicht einen gelungenen Querschnitt durch das außergewöhnliche Oeuvre der Band. Das Tracklisting der OriginalDoppel-LP wurde beibehalten und bietet u.a. Break On Through, Strange Days, Love Steet, Peace Frog/Blue Sunday, The Wasp, Love Her Madly, Spanish Caravan, Ship Of Fools, The Spy, The End, Take It As IT Comes, Who Scared You, L.A. Woman, (You Need Meat) Don’t Go No Further, Riders On The Storm, Maggie McGill, Horse latitudes, When The Music’s Over. Eels – The Cautionary Tales Of Mark Oliver Everett 21,95/15,95/17,95 2-LP (+Download-Code)/CD/ltd. 2-CD. 14er. Selten klang seine Stimme besser: Leicht heiser, manchmal eine Spur gebrochen, voller Gefühl und Charakter. Und selten gefiel mir seine Musik so gut! Mit einer einzigen flotten (aber relaxten) Ausnahme werden hier die leisen, sachten, ruhig fließenden bis (gern) ganz zarten Töne zelebriert, in zeitlosem (wenngleich z.T. 60s-beeinflußtem) (Balladen/Kammer-) Pop-Ambiente mit einigen folkigen Tendenzen, trotz ausgiebigem (geschmackvollstem wie differenziertem) Streicher- und manchmal auch (warmem Holz-) Bläser-Einsatz nur selten etwas vollmundiger. Hinzu gesellen sich abwechselnd Akustik-Gitarre (2x elektr.), (E-)Piano, Glockenspiel, Orgel/ Harmonium. Hier und da vermeine ich Anleihen bei Simon & Garfunkel (ohne Harmony-vocals), Nick Drake meets Leonard Cohen, sanftestem Tom Waits (entfernt) oder frühem Scott Walker zu vernehmen, aber generell trägt das schon seine ureigene (teils etwas melancholische) Handschrift. Und die 13 Bonustracks der Deluxe-Edition (7 derselben Sessions, 6 von Radioshows) lohnen sich auch, einige Songs besitzen die gleiche Klasse (u.a. ein exzellentes Oh Well/Fleetwood Mac, nicht weit vom Original), hier jedoch kommen ab und zu Rockeinflüsse hinzu, oder verträumter Spätsommer-Pop. Sehr zu empfehlen! (dvd) Eels-Backkatalog zu Sonderpreisen, je 1-CD: Eels – Wonderful, Glorious Eels – Hombre Lobo Eels – End Times Eels – Tomorrow Morning 9,95 9,95 9,95 9,95 juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 33 Der Rest von A-Z 33 Bill Fay Group – Tomorrow Tomorrow Tommorow 14,95 CD. 14er Release. Dank Jeff Tweedy, David Tibet u.a. zu Kult-Ehren gekommen (und nach zig Jahren kürzlich zu einem begeistert aufgenommenen neuen Album), war dies Anfang der 80er als 3. LP geplant, doch nie erschienen. Satte 20 Tracks (allerdings z.T. sehr kurze bzw. unfertige in der Mitte). Wer LP 1 u. 2 kennt, wird etwas überrascht sein, weil diverse Stücke dezente Soft-Prog-Elemente enthalten, samt leichter Erinnerungen an z.B. Renaissance, Yes, mittlere Pink Floyd, Alan Parsons Project. Freilich alle sehr melodisch und in deren ruhigen zurückhaltenden/balladesken songorientierten Versionen, fernab allen Bombasts (allenfalls mit einigen vollmundigen bis gemäßigt rockigen Parts), zudem grundsätzlich gefiltert durch die SingerSongwriter-Brille. Vieles kommt denn auch ohne jeden Prog-Anklang aus, läßt z.B. an Balladen (sehr hoher Anteil!) von späten Beatles, Procol Harum, Wilco, je 1x gar Syd Barrett, John Cale, Robert Wyatt denken, klingt ziemlich zeitlos. Teils verschmilzt er beide Welten. Eine Menge Poesie steckt in den Songs, eine Prise Melancholie, differenzierte Emerson, Lake & Palmer – Brain Salad Surgery 15,95/64,95 2-CD+DVD-Audio/3-CD+2-DVD+LP-SuperDeLuxe-Edition. Das zentrale ELP-Epos, das von der Karn Evil-Suite beherrschte 1973er Brain Salad Surgery (auch optisch gut im Gedächtnis verhaftet durch das einprägsame H.R. GigerCover) in der Jubiläumsausgabe zum mindestens 40. Geburtstag. “Emerson, Lake & Palmer's most successful and well-realized album (after their first), their most ambitious as a group, as well as their loudest, (…) also the most steeped in electronic sounds of any of their records.” (AMG, 4,5 Sterne) wurde für beide Edel-Fassungen erheblich aufgestockt; die einfache Dreifach-Version bietet neben dem remasterten Originalalbum noch eine 13-Track-Kollektion mit Raritäten und Alternativen (differierende Fassungen, ErstAbmischungen, Backing-Tracks, B-Seiten und Instrumentals) und eine DVD-Audio (mit gleich fünf verschiedenen Klang-Fassungen des Werkes (Remastered, New Stereo Version, High Resolution Surround Sound Mix, Dts 5.1 Surround Sound, Dolby Digital 5.1). Die LP-formatige, 3-cm-dicke DeLuxe-Box bietet die drei genannten Tonträger, eine zusätzliche CD mit dem Album in der neuen Stereo-Abmischung, eine Video-DVD mit einer Manticore-Dokumentation und 2 speziellen Features mit Fotos und CoverArtwork und das Epos noch einmal in der VinylVersion, als zusätzliche Dreingabe gibt’s ein 20seitiges Booklet und ein Poster des Cover-Motivs. Ein Denkmal für ein musikalisches Monument. Epitaph – Acoustic Sessions 15,95 Sara Evans – Slow Me Down 16,95 CD. 2014er Akustik-Reise durch das Epitaph’sche Oeuvre, mit Gästen (Klaus Henatsch/Nektar, Agnes Hapsari Retno am Klavier und Tim Reese an der Violine) im Studio eingespielt. Die Songauswahl erstreckt sich vom Debut bis hin zu den letzten beiden Studioalben, als Dreingabe gibt es eine Live-Akustik Fassung von In Your Eyes und ein Radio-Edit von Looking For a Friend. CD. Streng genommen dürfte ich dieser amerikanischen Country-Pop-Heroin nur den Hauch eines Platzes im Glitterhouse-Mailorder-Programm einräumen, vor allem mit einer derart auf Hochglanz polierten Produktion, wie es ihre 2014er PerfektPop-Platte Slow Me Down ist. Ich weiß, die Welt von Terri Clark, Martina McBride oder Lady Antebellum hat kaum einen Platz auf dem subtile detailreiche Arrangements. Vornehmlich werden Piano, Keyboards/ Synthie (manchmal Orgel) und eine ausgesprochen feinfühlige/filigrane/schwebende/ klangmalende E-Gitarre (dem leisen Robert Fripp z.T. ähnlich, sporadisch auch David Gilmour) vermählt. Gute Stücke, ein paar hinreißende dabei! Und erstaunlich geschlossen wirkend. (dvd) Glitterhouse-Globus, aber Sara kann sich nicht nur locker mit den eben genannten messen, sie eint auch Elemente von Jennifer Nettles, Carly Simon und sogar Dolly Parton in ihrer Sanges- und Songwriting-Kunst, beherrscht beeindruckend die Kunst des köstlich-kostbaren, von sattem Gitarren-Silber glänzenden, unwiderstehlich eingängigen Pop, ohne die eigenen, ehrlichen Country-Wurzeln dabei jemals zu weit aus den Augen zu lassen, und nicht zuletzt das Cover beweist: Glanz & Glamour und Güte müssen sich eben nicht ausschließen. (cpa) Chris Farlowe – The Voice & Hotel Eingang (Collectors Premium) 15,95 2-CD. Digital remasterter 2-on-2-Reissue in der MIG Collectors Premium-Serie zweier FarloweAlben von 2001 und 2008, einmal mit Clem Clempson, einmal mit Miller Anderson an der Lead-Gitarre aufgenommen. Als BonusVeredlungs-Maßnahme gibt’s vier zusätzliche Live-Aufnahmen, mitgeschnitten bei einer 2006er Farlowe-Tour mit der Norman Beaker Band (die auch bei The Voice im Studio stand): Loving Arms (4:25), Lonesome Road (7:14), Tough On Me (8:10) und Guitars Don’t Lie (7:32). Chris Farlowe – Out Of The Blue & Born Again (Collectors Premium) 15,95 2-CD. 2-on-2-Compi der beiden 1985 und 1986 erschienenen Studioalben in der Collectors Premium-Reihe des Made In Germany-Labels. Chris Farlowe & The Thunderbirds – Bursting Over Bremen 16,95 2-CD. Nicht allein wegen der herrlich klangklaren Aufnahme-Qualität (Radio Bremen sei Dank!) großartig gelungenes Dokument der ungebremsten Live-Energie dieser Mörderstimme, mitgeschnitten Live At Schauburg, Bremen, am 7, Oktober 1985; prächtig-perfekt begleitet von der meisterlich agierenden, Saxophon-geprägten Thunderbirds-Mannschaft. Bei bester Stimme, mitreissend beweglich und gutgelaunt marschiert der Meister knappe 90 Minuten lang durch eigene und zu eigen gemachte Klassiker & Standards, kokettiert mit dem Publikum und beeindruckt durch seine ungebrochene, unvergleichliche Stimm-Gewalt. Vom Made In Germany-Label in einen sechsseitigen Digpak gewandet, erlebt man hier ein willkommenes Wiederhören mit FarloweFassungen von u.a. Watching The River Flow, Jealous Guy, Stormy Monday Blues (13:42), juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 34 34 Der Rest von A-Z Watch Your Step, I Think It’s Going To Rain Today, Time Is Tight, I Haven’t Nothing Yet, Shakey Ground, The Thrill Is Gone, Lucille, Sweet Little Sixteen, Ain’t No Love In The Heart Of The City, Going Back To Louisiana. (cpa) Fleetwood mac – Then Play On (exp. & rem.) 11,95 CD. 13er auf Rhino, endlich in vernünftigem Sound. Es gab ja diverse US/D/UK-Versionen der LP, bei denen immer andere Tracks fehlten, hier sind alle drauf: Die ruhigen When You Say und My Dream, One Sunny Day und Without You (bester lebendiger variabler bzw. leiser fast zärtlicher Blues), das grandiose innovative 9-minütige toll abziehende wie wunderschön sanft-poetischfolkig-klassische Oh Well (eine Großtat!). Dazu noch die grandiose pochend-dunkel-spookymysteriöse nachfolgende non-LP-7“ Green Manalishi (noch ein Alltime-Klassiker!) samt verträumter B-Seite World In Harmony. Ansonsten besticht (wirklich!), hier zum letzten Mal dabei, Peter Greens brillante Gitarre – ob diffizil in perkussiv-schnellem Blues Rock, sanft und filigran in ebensolchem folkigen Blues, slidend an die 20er angelehnt (Show Biz Blues, klasse), herrlich weich und melodiös bzw. gestochen-singend (etwas poppig oder dezent bluesig spannungsgeladen), scharf und schneidend im Blues-Rocker Rattlesnake Shake. Auch akustische schlichte Folkstücke und ein rockender Jam haben ihren Platz. Ein jetzt noch aufgewertetes Album! (dvd) The Fog Joggers – From Heart To Toe 15,95 CD. Neues Studiowerk der deutschen Jungs, die auch schon beim OBS zu Gast waren. marc Ford – Holy Ghost 17,95/14,95 LP/CD. Drei Alben lang gehörte er zu den Black Crowes, mit Gov't Mule spielte er und zu Ben Harper's Band zählte der Gitarrist zeitweise. Und seit einiger Zeit ist er unter eigenem Namen unterwegs. Wer jetzt satten Southern Rock erwartet, der wird enttäuscht werden. Dafür liefert Ford zwölf countrifizierte Backporch-Rocker, teilweise auch in gebremstem Tempo, von zeitloser Güte. Mit wettergegerbter, sonorer Wohlfühlstimme intoniert er introvertierte Texte, die er in ein Bett von wunderschönen Gitarren (ganz viel Steel), Piano und Orgel und unauffällige Drums/Bass legt. Er spielt Banjo, mal gibt es ein wenig wehmütigen Backgroundgesang – mehr braucht es auch nicht um an all das zu erinnern, was man sich im Herzen bewahrt hat. An die natürlichen/frischen Momente des frühen Countryrock, an Gene Clark, an die ersten beiden Scheiben von Neal Casal oder das Debüt von Johnny Kaplan. Ganz feine Platte, die ihre Schönheit erst langsam offenbart. Dafür dürfte das Haltbarkeitsdatum auch länger sein. (rh) Bob Frank – Bob Frank 23,95/16,95 LP/CD. 14er Reissue auf Light In The Attic, feinst remastered von den Originaltapes. Aus Memphis, sein ´72er Debut (und für lange Zeit einzige LP). Sein langjähriger Freund und Bewunderer, der große Jim Dickinson (der ihn auf seinem Debut im selben Jahr coverte), nannte ihn „The greatest songwriter you´ve never heard“, das Werk ist völlig zu Recht ein kleiner (musikalisch und qualitativ großer) Kult-Klassiker, ging damals aber unter, trotz (sparsamer) Begleitung der Höchstkaräter/ Legenden Eric Weissberg (1./2. akust. Gitarre bzw. Slide, Dobro), Charlie McCoy (Harmonica) und Buddy Spicher (Geige). Mehr brauchte es auch nicht (öfters sogar nur seine eigene Ak.Gitarre), um ein großartiges Singer-Songwriter-Album einzuspielen, das pendelt zwischen sachtem leisem (z.T. lakonischem) Folk (u.a. Ian Tyson-beeinflußt), expressiven und/oder eindringlichen/herrlich gefühlvollen wunderbar gesungenen (v.a.) Balladen zwischen Folk und Country (1,2 mal nicht so weit weg von den Texas-OutlawHeroes der Zeit, von Jerry Jeff bis Guy, oder auch John Prine, Johnny Cash), reduzierten Folkmeets-(Talking) Blues-Tracks und Dylan-eskem Folk (1x ebenfalls mit Talking Blues-Tendenz). Eine absolut eigene Note bekam das alles schon durch seine z.T. eigentümlich reizvoll gedehnte Vortragsweise, mitsamt tollem leichtem Vibrato in der Stimme, ab und zu. 12 kurze konzentrierte Songs ohne ein Gramm Fett, sehr informatives 24Seiten-Booklet im Digipak mit u.a. langen Linernotes von ihm selbst, Vinyl im Klappcover. Eine dicke fette Empfehlung! (dvd) Freedom – Freedom (180g/white vinyl/limited) 21,95 Fresh Blues – u Vol. 7/Various Artists 6,95 LP. Prog-Blues-Schatz-Hebung, als höchst limitierte LP-Wiederveröffentlichung auf dem in diesem Bereich höchst versierten Sireena-Label. Das Progressive-Blues-Hard-Rock-Trio um den Sänger und Schlagwerker Bobby Harrison entstand 1968 im psychedelisch geprägten Procol Harum-Dunstkreis (Harrison und Mitgründer Royer sind auf A Whiter Shade zu hören), entwickelte sich im Lebens-Lauf von 5 Alben zu einem klassisch besetztem Blues Rock-Dreier, dessen Schaffen von wuchtig-rauhem Klang und virtuoser Spielfreude geprägt war. Das dritte Vollwerk von 1972 liegt jetzt in einer auf 1.000 Exemplare limitierten, weißfarbigen VinylVersion vor. CD. Frisches Volumen der bewährten Klein-PreisBlues-Reihe aus dem klang-guten Hause InAkustik, mit 14 aktuellen Tracks aus LabelQuellen wie Alligator, Ruf oder Telarc. Incl. Songs von u.a. Tab Benoit, Blues Company, Eamonn McCormack, Joe Louis Walker, Ana Popovic, Chris Farlowe, Otis Taylor und Lil‘ Ed And The Blues Imperials. Weiterhin lieferbar, je 1-CD: Fresh Blues – Vol. 6/Various Artists Fresh Blues – Vol. 4/Various Artists Fresh Blues – Vol. 3/Various Artists Fresh Blues – Vol. 2/Various Artists Fresh Blues – Vol. 1/Various Artists 5,95 5,95 5,95 5,95 5,95 The Furrow Collective – At Our Next Meeting 15,95 CD. 14er, tolles Quartett mit Alasdair Roberts, Emily Portman, Rachel Newton, Lucy Farrell, alles Koryphäen des traditionellen englischen/ schottischen Folk – und genau der wird hier geboten, lauter oft wenig bekannte Traditionals, dunkel, großteils Balladen, ruhig und oft einfach wunderschön, teilweise ganz soft, tropfend bzw. extrem langsam, auch tieftraurig. Ein einziges Mal wird´s etwas lebhafter, je 1x auch klingt´s eher nach englischem Songwriter-Folk bzw. es schleicht sich ein kleiner US-Einfluß ein. juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 35 Der Rest von A-Z 35 Blaudzun Das Schaffen unserer derzeitigen LieblingsNiederländer auf einen Blick, in allen möglichen Norm- und Sonderformaten. Und eine Überraschung obendrauf: Allen BlaudzunBestellern des Monats Juni legen wir einen exklusiven, formschönen, 12x12cm großen, violett-farbigen, mit Blumenmotiv verzierten Blaudzun-Aufkleber bei. Für Geld nicht zu bekommen, und nur solange der Vorrat reicht! Blaudzun – Seadrift Soundmachine 17,95/8,95 LP/CD. Zweitling des Mannes aus Arnheim von 2010. Der logische Schritt vom zumeist ruhigen, akustisch geprägten Indie-Folk des Debuts hin zu den opulent ausgearbeiteten Song- und Soundspektakeln „Heavy Flower“ und „Promises of No Man’s Land“. Die Band wird größer, das Instrumentarium breiter, die Arrangements verspielter. Auch ist schon die Komplexität späterer Songs erkennbar („Light-O‘-Love“, „February Flare“) und es sind mit „Quiet German Girls“ oder „Jezebelle“ veritable Hits enthalten, die bis heute zu den umjubeltsten Songs im Live Set gehören. Das ganze Album verbreitet eine wunderbare Atmosphäre, ist gespickt mit fantastischen Songs eines großen Visionärs und markierte absolut zu Recht den nationalen Durchbruch Blaudzuns. Eine Platte wie gemacht für die Repeat-Taste. Vinyl kommt in 180 Gramm Pressung. (lrm) Blaudzun - Blaudzun 17,95/8,95 LP/CD. Das Debut unseres holländischen Indie-Artrockers von 2008. Noch ganz im Singer/Songwriterischen verhaftet, aber durchaus schon mit dem Hang zum Außergewöhnlichen, das er mit seiner immer weiter wachsenden Band auf „Promises Of No Man’s Land“ bis zur Perfektion gebracht hat. Das Album geht mit dem herrlich romantischen „Blindspot“ ruhig und getragen los, akustische Gitarre, dezentes Akkordeon, in der Mitte mit Schlagzeug und von weitem echoender E-Gitarre Fahrt aufnehmend; „California“ mit getupftem Schlagzeug, dominanter Akustischer, Akkordeon und ein wenig Glockenspiel hält das Niveau mühelos, beim folgenden „Tidal Wave“ gibt es den ersten leicht psychedelischen Exkurs, überhaupt die Musikfarbe, die neben IndieSinger/Songwriter hier noch vorherrscht („Loveliesbleeding“, „Revolver“, „Good Boy“), während das opulenter besetzte „Resident“ bereits jenen Pop-Appeal zeigt, wie er auch auf „Promises“ zu finden ist. Selbstredend sieht Johannes Sigmond (aka Erstklassige Vocals durchweg von allen, egal ob Solo oder Harmony-Stimmen (bei den meisten Tracks), Alasdair singt 5x lead (selten Harmonies), ansonsten die Frauen. Die Begleitung ist überwiegend sparsam(st) (nicht immer), doch differenziert, variabel, bunt (und sehr fein!), im Wechsel kommen reichlich Ak.Gitarre sowie Geige, Viola, Concertina, Harmonium, Banjo, Harfe, Säge zum Einsatz - und die sorgen, eine Besonderheit (aber bei Alasdair-Beteiligung nicht selten), mehrfach und erfrischend für Genre-untypische/ungewöhnliche Harmonien! Das ganze Album durchzieht eine entspannte poetische mich jedenfalls ziemlich faszinierende Grundstimmung. Große Empfehlung! (dvd) Gallon Dunk – The Soul Of The Hour 16,95/14,95 LP+CD+MP3/CD. Neues 7-Track Album der britischen Altmeister. Die CD kommt im Digipak mit Booklet, beim 180 Gramm Deluxevinyl gibt es sowohl eine CD als auch eine Downloadcode. Blaudzun) schon so aus, wie er immer noch aussieht und er singt auch hier genauso intensiv und gefühlvoll, wie wir ihn kennen. Nicht nur für Blaudzun Fans ein Muß. Das Vinyl kommt in 180 Gramm Pressung. (lrm) Blaudzun – Promises Of No Man’s Land (ltd. Record Store Edition) 15,75 2-10”. Sacklimitierte Doppel-10"-Ausgabe des 2014er Albums, eigens zum Record Store Day vom Blaudzun-Heim-Label gefertigt. Die goldene Mitte zwischen The Killers und 16 Horsepower, himmlische Hymnen und knochentrocknender Wüstenwind, zu nahezu unverschämt eingängigen Americana-Songs geformt, nach drei Alben für V 2 jetzt im Glitterhouse-Heimathafen angekommen. Die schmerzhaft limitierte RSD-SondervinylAusgabe kommt im schmucken Klapp-Cover, läuft auf 45 und bietet elf Songs wie das Glitterhouse-Norm-Vinyl. Blaudzun – Heavy Flowers (ltd. Tour Edition)14,95 2-CD. Nur in begrenzter Auflage erschienene Sonder-Auflage des Vorläufers zum Glitterhouse-Debut, vom Heim-Label V 2 zur 2012er Album-Tournee in wunderschöner Ausstattung aber kleiner Stückzahl veröffentlicht, hierzulande bislang nicht erhältlich. Mit 64 Seiten kommt die Edel-Auflage im BuchHochformat daher und bietet neben dem Vollwerk, das der Band den Durchbruch bescherte, noch eine Bonus-CD mit 8 LiveMitschnitten, aufgenommen bei verschiedenen Konzerten (at Lowlands, Stevenskerk, Paard van Troje, Vrije Geluiden), including Elephants, Midnight Room, We Both Know, Le Chant Des Cigales, Wolf’s Behind The Glass, Who Took The Wheel, Flame On My Head und Solar. Giant Sand – u Giant Tucson 9,95 CD. Einen Monat lang zum Sonderpreis: Das gigantische Gelb-Meisterwerk von 2012. Eine angemessen ellenlange Eloge findet Ihr: Im Glitternetz. Ein Kurz-Auszug: Königliches Country-Konzentrat, grandiose Gelassenheit ausstrahlende Gross-Gross-Tat, die mitunter wirkt, als hätten die Jahrzehnte der Vorbereitung allein der Schaffung von Tucson gedient. (cpa) Doug Gillard – Parade On 18,95/14,95 LP/CD. 14er des ex-Gitarristen von Nada Surf, Guided By Voices (erstaunlich lange Zeit!), Cobra Verde, Richard Buckners Band. Sehr gitarrenbetont ist auch das hier, und pendelt zwischen Robyn Hitchcock der catchy-handfesten Sorte, Indie Pop mit dezentem Rückgriff auf Orange Juice, lichtleichtem feinem Guitar Pop (George Harrison meets frühe REM), frühem trocken-treibendem juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 36 36 Der Rest von A-Z New Wave ((Monochrome Set in freundlich), einer Art Stakkato- bzw. z.T. repetitivem IndieGuitar-Pop, melodiösen oder auch härteren Guided By Voices (Punk-Power-Pop), ins Heute umgesetzten Beatles-Einflüssen, Neu! in stoischkantig abziehenden New Wave übersetzt, ausnahmsweise auch mal ziemlich sachte und behutsam (Red House Painters meets Elliott Smith). (dvd) Gloaming – The Gloaming 15,95 CD. 14er. Eine grandiose irisch-amerikanische Allstar-Band: Iarla O´Lionaird (Vocals, ex-Afro Celt Sound System); Martin Hayes (eine kleine Legende, Fiddle-Player extraordinaire); Caoimhin O Raghallaigh (10-string-Hardanger-Geige mit Drone-Strings); Dennis Cahill (Gitarren-As, der eher unauffällig-musikdienlich agiert); Thomas Bartlett (Doveman, s. u.a. Antony & The Johnsons, Rufus Wainwright, am nicht sehr folkig wirkenden Piano). Ihre Musik nimmt ganz schnell gefangen, läßt nicht mehr los, so unfaßbar schön ist sie, so zutiefst anrührend (der Gesang z.B.!), so einfühlsam, so wunderbar gespielt! Irische FolkTraditionen ja, reichlich, darauf bauen sie auf, aber selten (also: Manchmal doch) richtig pur interpretiert, es klingt irgendwie „anders“, transformiert in einen eigenen/individuellen (und ungeheuer reizvollen) Stil, sporadisch auch versetzt mit (Edel-) Pop-Elementen oder verstecktem Klassik/ Jazz-Einfluß, 1x gar irgendwie Avantgarde-artiger kammermusikalischer Extravaganz (überhaupt Kammermusik!), aber folkig grundiert. Sie vereinen leise Tonkunst mit lebhafterem Spiel (gleichzeitig!) und jeder Menge Melancholie, ganz zarte getupfte Klänge (viele) mit unprätentiös melodramatisch-aufwühlenden (wenige), manches wirkt auf so seltsame wie ungemein attraktive Art verzögert. Wie sie z.B. im 16-minütigen (!) „Opening Set“ eine ganz traditionelle irische Ballade beschleunigen/rhythmisieren und zunächst fast unmerklich mit genrefremden „Querschüssen“ unterfüttern (Piano!), ist total begeisternd, faszinierend – und ziemlich einzigartig! Große Kunst, 1 Stunde wundervolle Musik!! (dvd) The Golden Grass – The Golden Grass 16,95/18,95/15,95 LP/col. LP (green vinyl)/CD. 14er, New Yorker, voll Retro. Classic Rock der heftigeren Art resp. gemäßigter Hard Rock, zwischendurch eher mittlere Härtestufen/federnde bewegliche Songs, ein wenig Boogie, Heavy Blues Rock-Einschübe. Inklusive Momenten der Ruhe, gar ein paar feine eingestreute Harmony-Passagen. Genretypisch das rauhe Organ und die Gitarren – die aber auch weicher, melodisch singend, etwas Southern Rock-geprägt können, 2x hochfliegend/psychedelisch angehaucht zu begeistern wissen. Das alles klingt wie frisch aus den (v.a. frühen) 70ern gebeamt, erinnert an Bands wie harte Free, frühe UFO, Dust, James Gang, 38 Special, Ten Years After, (schnelle!) Mountain, Guess Who, Humble Pie, Blue Oyster Cult, Cactus, für Momente frühe Sabbath – und 2,3x Man (deren härtere Rocker wie Psyche-Guitar-Jams)! Lange Stücke. (dvd) Grateful Dead – Sunshine Daydream 99,-/27,95 4-LP/3-CD+DVD. 13er Release, komplettes Konzert 27.8.1972 in Veneta/Oregon, neu gemixt von den 16-Spur-Originalbändern, Top-Sound. Soll unter Deadheads das meistgetauschte Konzert-Tape von allen sein und gilt für manche/viele als bester Auftritt überhaupt – fürwahr, ein großartiger, ein über weite Phasen berauschender! Die DVD gab´s schon mal als „Sunshine Daydream Songs“ bzw. „At Old Renaissance..“, hier aber ist sie um einiges länger (102 Minuten; zusätzlich Bird Song und Sing Me Back Home, anfangs mehr Festival-Impressionen, der Sound ist besser, das Bild um mehrere Klassen!), teils andere Bildführung, trotz auch hier diverser Publikums-/Umgebungs-Eindrücke während der Stücke ist die Band z.T. mehr im Bild, sogar die Dark Star-Animation unterscheidet sich partiell. Ist es wirklich „das beste“ Konzert? Weiß ich nicht, ist auch egal, absolut grandios ist´s allemal, für mich unverzichtbare 3 Stunden traumhafte Musik. (dvd) Flip Grater – Pigalle 16,95/15,95 LP (+CD)/CD. Wunderbar vielfarbig-verwunschene, warmherzig-wärmende, unterströmend verunsichernde Rückkehr der neuseeländischen WeichStimme, auf ihrem wüstenwind-umwehten Weg durch den Düsterwald. Mit leisem Hang zur Dramatik und voll des samt-sanften Sehnens wühlt sich der gefühlvolle Gesang der mysteriösmelancholischen Fürstin des Düster-Countrys seinen wunden Weg ins Herz des Hörers, wobei Paris als Aufnahmeort und das Pigalle-Studio als Namensgeber des vierten Grater-Werks durchaus Spuren auf die weiter gewachsene Stil-Vielfalt der Singer-Songwriterin hinterlässt. Unter der unendlich bewegenden Wirkung ihrer berührendwehmütigen Stimme vereinen sich Desert-RootsRock, tragischer Tango, wummerndes WaitsPerkussions-Pluckern, wabernde WalkaboutsGrandezza, getragene Cowboy Junkies-Weiten, mexikanisch angehauchte Bläser, HazelwoodTwang und pure Folk-Perlen zu einer tragischschönen Mirakel-Melange, ein auch instrumental unkonventionelles, um schwummrig schwebendes Tastenwerk und schmeichlerische StreicherEinheiten bereichertes Alternative-CountryKlangbett verbindet den Howe Gelb-desert-dürren Hauch mit der innigen Liebe zu sensibel-sanftmütigem Wohlklang. Vielerlei, eher im düsteren Americana-Klangraum angesiedelte Vergleichsgrößen wandern während des Grater-Genusses am inneren Ohr vorbei, von Natalie Merchant über Carla Torgerson und Margo Timmins bis hin zu Rykarda Parasol reichen die ebenso angemessenen wie passenden Parallelen, aber allein die Vielfalt der Geistes- und Stimmschwestern zeigt die schillernde Eigenständigkeit dieser verführerischschillernden Ausnahme-Erscheinung unter den Königinnen des Psyche-Americana. Akustische Tränen von verlockendem Liebreiz. (cpa) Israel Nash Gripka – Israel Nash's Rain Plans 15,95 CD. 13er. Vergeßt seine vorigen Alben! So gut war er nie! Balladesker wie handfesterer Folk- bzw. Country-Rock, jeweils z.T. in elegisch-melancholischen Stimmungen, zwischendurch mal eher dezent rockender Americana oder eine leichte Tendenz in Richtung „Cosmic American Music“ manchmal etwas hymnisch, wie durch einen psychedelischen Wandvorhang oder ein wenig träumerisch. Gern erfreut eine herrlich melodisch sin- juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 37 Der Rest von A-Z Birth Control – Count On Dracula & Deal Done At Night (Collectors Premium) 15,95 2-CD. Bonustrack-erweiterte 2014er 2-on-2Wiederveröffentlichung der beiden Früh-80er Birth Control-Werke, für Bernd Noske selbst damals die Rückkehr zum klassischen Rock und die Anknüpfung an klassische Frühwerke wie Hoodoo Man. Das recht gesuchte Material wurde für den Made In Germany-Reissue gehörig erweitert, so bietet CD 1 neben dem Count-Album noch 5 Bonustracks (darunter Live-Fassungen von Another Death, Burnt Gas und The Rescue), Deal Done At Night glänzt jetzt auf CD mit einer zusätzlichen fast 35minütigen Gamma Ray-Live-Orgie. Spielzeit des Twofers: 140 Minuten. Birth Control – Jungle Life & Getting There (Collectors Premium) 15,95 2-CD. Ebenfalls in der MIG-Collectors Premium-Serie lieferbar: Die zwei Studioalben von 1996 und 1998, die beide mit diversen Live-Bonustracks bis zum Rand vollgepackt wurden. Birth Control – Two Eggs/ Two Concerts: The Ultimate Live Collection 18,95 2-CD. 2 Birth Control-Konzertmitschnitte auf Made In Germany. CD 1 bietet ein Korbacher Konzert vom 1. September 1977, mit der BassPremiere von Horst Stachelhaus, incl. Backdoor Possibilities (10:46), Meta Ventilator (22:37) und The Work Is Done gende Gitarre, in bestem Einvernehmen mit Pedal Steel, eine akustische grundiert, hier und da kommen Tasten hinzu. Klar schimmern ab und zu auch andere Vorbilder durch, aber eigentlich reicht ein Verweis (und zwar fast durchweg): Neil Young! Nicht der laute mit Crazy Horse natürlich, sondern der (halb-)balladeske resp. eher schleppende bzw. schwerblütige der 1. Hälfte der 70er (oder von Harvest Moon). Selbst die Stimmfärbung ähnelt phasenweise, oder gar bestimmte Melodien… Erhebend! Eine Einladung zum Versinken! Zum Schwelgen! In bester Qualität! (dvd) Grong – u Grong Grong Grong 4,95 LP. Grong Grong waren Mitte der Achtziger so ziemlich das heißeste, was es unter Australiens Noisemakern so gab. Wie eine hochoktanige Mischung aus Birthday Party und Flipper. Dieses Album von 85 auf Alternative Tentacles ist das einzige, danach war Schluß, denn Sänger Michael Farkas mußte seinem übermäßigen Drogenkonsum Tribut zollen. Der Rest der Band tauchte später bei Lubricated Goat, und King Snake Roost wieder auf. (lrm) Mini-cut-out. Lee Hale – u Terry Shotgun Pillow Case 37 8,95 CD. Eine winzige Handvoll eines Restpostens, die letzten Exemplare des 2007er Werks des Gitarristen und Barden, das bei Ersterscheinen zu folgender schlichter Beurteilung unsererseits führte: „Shotgun Pillowcase ist das beste TLH-Album seit Tornado Alley. Es klingt durch und durch warm und analog, eine Singer/Songwriter-Scheibe mit richtigem Kontrabass, alten Keyboards, einer tollen Trompete und jeder Menge Saiteninstrumenten, akustisch und elektrisch. Es passiert unglaublich viel in den Songs, alleine der Opener Hearts besteht aus so vielen kleinen Teilen, dass man nur staunen kann. Über die wilde E-Gitarre, die aber nur ganz weit im Hintergrund zu hören ist, über die Trompete, die kurze PercussionsEinlage, einfach meisterhaft, was da reingepackt (25:01). Auf CD 2 findet sich einer der letzten Auftritte mir Bruno Frenzel an der Gitarre, aufgenommen am 24. März 1983 in der Hamburger Fabrik, incl. u.a. The Work Is Done, Nuclear Reactor, Take Alarm, Greedy Eyes, The Day Of Doom Is Coming, Pick One Me, Gamma Ray und ein Medley aus Get Down To Your Fate, Hoodoo Man und Stop Little Lady. Der lieferbare Backkatalog, je 1-CD, zu Sonderpreisen: Birth Control – Birth Control Live Birth Control – Bäng Birth Control – Hoodoo Man Birth Control – Operation Birth Control – Plastic People Birth Control – Rebirth 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 wurde ohne das es zu üppig erscheint. Es gibt ein paar kurze Spielereien (He’s Still Drinking), mit Olivia ein schönes Gitarren-Instrumental, ein paar geniale E-Gitarren-Soli von Al De Loner und gar ein Blur Cover (No Distance Left To Run). Aber vor allem eine Handvoll wirklich erstklassiger Terry Lee Hale Songs mit guten Texten, ausdrucksvoller Stimme und der gewohnt eigenwillig-virtuoser Saitenarbeit. Shotgun Pillowcase ist nicht nur das beste TLH-Album seit langem, es ist auch in dem Genre wegweisend und ganz weit vorne. Ich kann nur hoffen, dass die Welt das merkt.“ (rh) Curtis Harding – Soul Power 19,95/14,95 LP/CD. 14er Debut aus Atlanta, ein guter überzeugender Sänger mit genau dem richtigen Feeling für diese Musik, nämlich R´n´B (großteils von der Soul-Seite her mit Southern-Referenzen), der eine Menge 70s-Flair atmet, doch trotz des extrem warmen komplett analog klingenden Sounds (wie in alten Zeiten) nur selten (aber auch mal) pur retro wirkt; stattdessen gern ziemlich zeitlos – egal, ob schön locker federnd-fließend, treibend funky oder etwas spacy, federleicht mit etwas jazziger Note, stoisch marschierend (sehr fein!), oder auch mal als End-60er-Soul-Ballade mit Rockgitarre. Und ganz besonders 2 weitere eher „schlanke“ Balladen, die zu den Highlights zählen! Anders sieht das mit 2,3 eher „weiß“ anmutenden Stücken aus, die recht pur in den 60ern wurzeln, R´n´B-Rock-Hybriden mit Ähnlichkeiten zu den Stones, Kinks oder Black Keys. Das Tempo ist überwiegend höher, viel Druck (und Gebläse). Und Songs wie Freedom, I Need A Friend, Surf, Next Time haben echte Klasse (alles Originale)! (dvd) Joe Henry – Invisible Hour 14,95 CD. Lieber Joe, ich bin schon seit Short Man's Room und Kindness Of The World ein glühender Verehrer deiner Musik. Und das ist ja nun auch schon 20 Jahre her. Madonna's Schwester hast du juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 38 38 Der Rest von A-Z musik der Tuaregs Ishumar – Musique Touarèque De Résistance/Various Artists 14,95 CD. Sehr seltener und exquisiter Sampler von 2008, viel Rares (wohl v.a. von Cassetten? 3 Tracks vom Film „Teshumara..“; Aufnahmen von 2000-2007, Sound gut). Alle führenden modernen Tuareg-Bands sind dabei, zudem unbekannte. U.a.: 2x Tinariwen (1x akust. 2000 vom o.g. Film, noch rauher, ursprünglicher, zugleich etwas bluesig, nur mehrere Ak.Gitarren; und vom 01er Radio TisdatAlbum, hypnotischer Groove, repetitive Struktur); 2x Terakaft (ein stetiger relativ ruhiger rhythmischer Puls, 1x klasse erhebende Melodie von hymnischer Kraft!); Etran Finatawa (ähnlich Tinariwen, fast überschwänglicher Gesang); Tamikrest (das so großartige Aichan, extrem atmosphärisch, melodisch brillant, super Gitarren, 2 Jahre früher und noch besser und länger als die Version vom Debutalbum!); Toumast (weibliche Leadstimme, die fast nach englischem Folk klingt, leise Drone-Sounds, etwas arabisch – deutlich anders und spitze!). Aber auch sehr lebendige rein akustische Songs, spartanischer/purer, ohne typische Backing Vocals/Chöre, doch rhythmisch z.T. unwiderstehlich (z.B. Omar Moctar = Bombino). Und Koudede mit westlichem Folk/Blueseinfluß, feinsten Gitarren, ist wunderschön sanft und lyrisch. Hoch informatives 24-S.Booklet in französisch. Große Empfehlung! (dvd) Ishumar 2 – Nouvelles Guitares Touarèques/Various Artists 14,95 CD. Wie Teil 1 eine Stunde Tuareg-Bands bzw. Solo-Interpreten, aber 2007-10 aufgenommen und bis auf 2 Ausnahmen hier/mir unbekannt, aus Mali, Niger, Algerien. Fast noch größere Bandbreite: Zu gleichen Teilen 1. ähnlich wie zuletzt Tamikrest deutlich westlich/Rock/ Blues-beeinflußt mit z.T. Drums neben Percussion, offensiven/schweren („African Sahara R´n´B in Rock“, toll) wie ungewöhnlich variablen Grooves, oder super psychedelischen Acid Gitarren-Einwürfen (Tamkilwate/ Mossa Ahmed, der ursprüngliche Gründer von ja auch geheiratet, hört sich spannend an. Deine Platten in den letzten 20 Jahren fand ich auch recht interessant, dein Heimstudio hat sich da sicher bezahlt gemacht und dir geholfen, deine eigene Vision von Musik zu konkretisieren. Habe ich alles wohlwollend verfolgt. So richtig und für immer ins Herz geschlossen habe ich dich dann mit Don't Give Up On Me, dem Comeback des legendären Solomon Burke. Was du da als Produzent geschaffen hast, ist absolute, naturbelassene Perfektion. Das hätte kein anderer auch nur annähernd so gut hinbekommen wie du. Als Producer verdienst du ja sicher mittlerweile auch ganz gut, die Grammy Nominierungen werden sich da schon auszahlen. Ich finde es trotzdem schön, dass du ab und zu auch noch ein Soloalbum rausbringst, so wie Invisible Hour. Dein 13. und dazu noch auf deinem eigenen Label – Respekt! Nur vier Tage hast du gebraucht, um die 11 Songs mit deinen Kumpels einzuspielen. So was finde ich gut, ich ziehe Spontanität immer der großen Politur vor. Tief verwurzelt in der Folk-Tradition, mit viel akustischer Gitarre, aber auch ner Band im Hintergrund und ab und zu mal ein Cello oder sanftes Einzelgebläse (was ist das für ein Instrument? Kornett?) an den richtigen Stellen. Dafür hast du mittlerweile ein super Gespür. Deine Stimme klingt auch wieder zerbrechlich-leidend und nachdenklich-melancholisch (komm, so schlecht geht’s dir doch garnicht!), aber es passt eben zu diesen sanften Songs. Wie bei deinen letz- Tamikrest) bis zu einem fast puren Pop-RockBlues-Hybriden; 2. lichte/offene relaxte sehr melodische bzw. zurückgenommene aber spannende hypnotische Stücke; 3. akustische leise/zarte/lyrische bis fast introspektive z.T. balladeske Tracks von außerordentlicher Schönheit und Klasse mit einem gewissen Folk-Feeling und ohne Backing Vocals, 1x inkl. feiner klangmalerischer bluesiger EGitarre samt Ali Farka Toure-Anklängen. Dennoch fast immer typisch Tuareg. Und richtig gut! 24-S.-Booklet, s.o. (dvd) Tadalat – Aguel’Hoc 7,95 CD. Debut von 2011, 23 Min., 5 Tracks. Tuaregs aus Mali, näher an Tamikrest als an Tinariwen (selbst der Gesang), rein elektrisch. Innerhalb des gewohnten Tuareg-DesertSounds recht variabler Charakter der Stücke (stoisch/hypnotisch groovend, auch rhythmisch etwas traditioneller, ein wenig mehr Rock-Blues-Elemente) und der Gitarren (beständig rotierend incl. Effekte, repetitiv, verspielt/filigran sehr schön umeinander kreisend). Mal reine Backing Vocals, mal typische Call-Response-Chöre, mal eher Harmony Vocals, im Wechsel Percussion, Drums oder beides. Und Taghdart ist ein Hit! Schleppend, ein wenig Trance-Atmosphäre, wunderbar psychedelische (Doppel-) Gitarren – ein grandioses, ein faszinierendes Stück! (dvd) ten Alben habe ich etwas gebraucht, bis ich kapiert habe, wie gut sie sind. Aber letztlich gibt es an der alten Liebe nichts zur rütteln. Gut gemacht. Wenn ich mal wieder in L.A. bin, rufe ich durch. OK? Beste Grüße, Dein rh. Hipbone Slim & The kneetremblers – The Out Of This World Sounds Of 14,95/13,95 LP/CD. Nicht erst mit ihrem 14er Album gilt: Nur wenige heute bringen die 50er und frühen 60er so gut und echt rüber, das macht tierisch Spaß! Komplett authentischer teils toll frenetischer Rock´n´Roll (dort incl. Piano/Sax) bzw. schön trockener Rockabilly oder wie Johnny Kidd & The Pirates, tanzender Brit-R´n´B in Tradition ganz früher Stones/Pretty Things (zugleich Bluesgetränkt und mit kleiner/größerer Prise Rockabilly), umgekehrt ursprünglich-rauher Rockabilly mit einer Extra-Portion Blues, 2 stark Bo Diddleybeeinflußte Tracks (bluesig wie eher Rock´n´ Roll)… Die Ingredenzien bleiben dieselben, nur die Schwerpunkte wechseln. 1x gar recht deutlicher Country-Touch. Das alles gern (nicht immer) schroff, kantig, entsprechende Vocals, die Gitarren partiell klasse klirrend und aggressiv. (dvd) malcolm Holcombe – u Not Forgotten 5,95 CD. 2007 Munich - Chris Smither, John Prine, Richie Havens, Fred Eaglesmith, John Hiatt, Johnny Dowd, Tom Waits... Ließe sich bei diesen juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 39 Der Rest von A-Z First Aid kid – Stay Gold 18,95/12,95 2-LP/CD. Himmlische Paarvokal-Parallelen von schier unvorstellbarer, ja paradiesischer Schönheit, finale vokale Harmonien, wie man sie nur bei Gesangs-Geschwistern finden kann, ein kostbares Country-Kleinod von skandinavischer Schwermut und edel erlesener Anmut. Auch wenn die dritte DämmerungsDelikatesse der Söderberg-Schwestern aus Stockholm bei Columbia erscheint, so hat ihre ebenso wehmütige wie wunderschöne, kristallklare wie wärmend weiche Duett-GesangsKunst nichts von ihrer bezaubernden Wirkung verloren, im Gegenteil, gebettet in zum Teil opulente Streicher-Arrangements gewinnt der Zauber der beiden perfekt harmonierenden Stimmen sogar noch. In einem elegant dargereichten Klangbett aus feingesponnenem Feen-Folk, artifiziell-akustischem Americana und reinstem Country von Hazelwood’scher Größe, Steel und Twang befinden sich die Stimmen der Schwestern in stetem, schwelgerischem Schweben, einander begleitend, umgarnend, bereichernd und in harmonischen Himmelsflügen den hoffnungslos verlorenen Lauscher dem grauen Alltag enthebend, während das vorwiegend von silbrigem Saitenwerk gestaltete Instrumentallager, traditions-nahes akustisches Wurzel-Werk für die bleibende Bodenhaftung sorgt. Derart delikatdüster-zarte Schönheit, solch verführerischverlockende Süße verbietet eigentlich die Referenzen ein gemeinsamer Nenner finden, dann hieße er wohl Malcolm Holcombe. Seit fast 30 Jahren ist der Singer/Songwriter aktiv im ländlichen North Carolina dabei und hat sich gerade in jüngster Zeit einen wahren Kultstatus erworben besonders in Europa, wo man ja gerne auf diese Art skurrile, verschrobene Geschichtenerzähler steht, die nicht in eine kleine Schublade passen und die augenscheinlich und hörbar ("gravel gruff" Schmirgelpapierstimme, surreale, bizarre Texte) so manche Widrigkeit des Lebens überwunden haben. Mit seinem derben, urwüchsigen Folk/Blues/Rock-Gebräu steht er klar auf der unbequemen, unbeugsamen Seite der weiten Americana-Landschaft und schafft es sogar, mit 'Not Forgotten' sein bisheriges Maß der Dinge, 'A Hundred Lies' von 99, in beeindruckender Weise zu übertreffen. Absolut ungeeignete Musik, wenn man des Nachts seinen Frieden finden möchte!! (Thomas „Chill“ Dewers) Holland-Dozier-Holland – The Complete 45's Collection 79,- 14-CD. Nachdem sich die Hitmaschine Anfang der 70er im Rechtsstreit von Motown trennte, gründeten sie die Label Invictus, Hot Wax und Music Merchant, deren gesamte Singles A+BSeiten über 14 Discs verteilt sind. Freda Payne, Honey Cone, Ruth Copeland, Parliament etc. sind nur einige Namen der für Qualitäts-Soul stehenden Labels. Dazu gibt es ein 60-seitiges Booklet und eine Downloadcard. Jolie Holland – Wine Dark Sea 39 21,95/15,95 2-LP (+CD)/CD. 14er, 6. LP der so außergewöhnlichen Singer-Songwriterin (ex-Be Good TanyasCo-Leaderin). Die exzellente Stimme voller (widerstreitender) Gefühle, manchmal etwas gebrochen oder auch aggressiv, melodisch z.T. taumelnd bzw. verschleifend. Teilweise betreibt sie immer noch richtige Traditionspflege, aber wie schon zuletzt in nicht mehr ganz so alten Gewässern, zudem natürlich auf ihre ureigene rohe/schroffe/ganz schön abgedrehte/verfremdete Art. Und extraordinär begleitet, eher sparsam, doch extrem expressiv, v.a. die Gitarre! Distorted, Behandlung mit grob-knochigem Rezensenten-Wortgestolper. Rührend romantische Melancholie, ebenso edle wie irdene (Alternative-) Country-Kunst und das endgültige Elysium elfengleich weiblichen VokalWohklangs werden eins und tragen uns fort in eine schönere, vollkommenere Welt. Ein ebenso deutliches wie delikates Denkmal der himmlischen Harmonie. (cpa) FAK-Backkatalog zum Sonderpreis: First Aid Kit – The Lion’s Roar (+ Bonustrack) CD First Aid Kit – The Lion’s Roar (DeLuxe Edition) CD+DVD 9,95 9,95 zerschossen, noisy, schneidend, brutal tremolierend, aber auch einige Acid-Westcoast-Anklänge. Oder relativ konventionell/zugänglich, was eh generell auf mehrere Songs zutrifft! Erstaunlich viele Balladen (bzw. atmosphärische Stücke), offen rootsig (gern bluesig resp. soulig-bluesig mit 60s-Einfluß, bis hin zum einzigen Cover von Joe Tex, Soul pur, rudimentär und nackt, entfernt Janis Joplin ähnlich; mal v.a. Folk-Jazz oder „RootsPop“). Ansonsten eine Menge weiterer BluesEinflüsse, ob pochender stoischer Stomper, Underground Rock-Blues, vermischt mit Country, rappelnder Voodoo-Blues (wie ein weiterer garagig-rumpelnder Song mit Tom Waits-Appeal), oder soulig-kaputter Alex Chilton-R´n´B. Mehrfach mit Bassklarinette (und Piano)! Ziemlich einzig, von erstaunlich großer Klarheit, Schärfe, Frische und Kraft! Dicke Empfehlung! (dvd) Hollis Brown – Gets Loaded 18,95/14,95 LP/CD. 14er. Nach ihrem richtig feinen Debut nun die komplette Loaded-LP von Velvet Underground (in umgekehrter Reihenfolge) gecovert – keine radikale Neuinterpretation, aber die Songs entwickeln eine eigene in sich schlüssige gern Roots-bezogene manchmal sogar mitreißende Klasse! Schwerpunkt: Rock-R´n´B-Mixe/mehr oder weniger rockiger guter R´n´B im End-60erSound, ein wenig schwarz eingefärbt, irgendwo zwischen Stones (die deutlichste Referenz), Creedence Clearwater und Box Tops, vielleicht eine Spur Booker T. Daneben Früh-70er Westcoast-Anleihen, relaxte Pop-Qualitäten/sehr schöner 60s-Harmony Pop (z.T. leicht soulig), eine Art Country Soul in rockig; + eine hochwertige zeitlose balladesk-bodenständige Umsetzung von „New Age“ (eh ein klasse Song). Wer´s vergessen hat: Auch Sweet Jane und Rock & Roll waren auf der Platte. Gelungen. (dvd) Howlin Rain – Live Rain 24,95/15,95 2-LP/CD. 14er, 1. Livealbum der anderen Band von Comets On Fire-Leader Ethan Miller. Natürlich wieder stark von den 70ern beeinflußt – aber nicht pur, in gewisser Hinsicht wirken sie eher zeitlos. Die beiden Gitarren ziehen alle juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 40 40 Der Rest von A-Z I Woke up This morning! Die ganze Welt des Blues, ob akustisch, elektrisch, modern, Blues Rock oder Reissue. Preston Shannon – Dust My Broom 15,95 CD. 14er des Memphis-Veteranen. Überraschenderweise diesmal weniger Souleinfluß (außer in seiner feinen Stimme: Sehr rauh und soulful zugleich, viel Feeling!), weil: Er spielt hier lauter alte Bluesklassiker, von u.a. Muddy Waters, Robert Johnson, Mississ. Fred McDowell, v.a. aber (gleich 4x) Elmore James. Das bedeutet: Ausgezeichnete Songs ebenso interpretiert, erstaunlich frische/lebendige Versionen in verschiedenen Sub-Stilen, gern traditionsbewußt aber nicht routiniert/ganz retro, ob schnell/fast angestochen, ein wenig rockend (oft), den frühen Canned Heat nicht unähnlich, oder als groovend-funkiger R´n´B (1x gar entfernt wie Curtis Mayfield, ein eigenes Stück), schließlich dann doch 1,2 etwas soulige Balladen. Zum Schluß, upps, Purple Rain (nicht soo weit weg vom Original)! Viel Gebläse (akzentuierend riffend v.a.), Orgel/Piano, Gitarren z.T. klasse (z.B. scharf singende/feinfühlig stechende a la B.B./Albert King). (dvd) John mayall – A Special Life 15,95 CD. 14er, immer noch aktiv! Grundsolider Blues ohne Gimmicks oder Überraschungen. Mächtig rockend, muskulös und fleischig; süffiger 50s Blues mit einem Schuß Zydeco oder klassisch Chicago-style (2x); moderat rockiger Modern Blues, eher trocken (mit Piano) oder saftig (mit Orgel); die 50er in die 70er übertragen im federnd-groovenden swampy Southern Blues-Gewand; und 2 relaxte/balladeske bluesig-rootsige Stücke. Alle dürfen solistisch ran, Gitarre, (E-)Piano, Orgel, seine Harmonica natürlich, auch das Akkordeon von Gast C.J. Chenier (in einem Cover seines Vaters Clifton). 3 neue Songs von ihm (und 1 alter), Covers von u.a. Eddie Taylor, Sonny Landreth, Albert King, Jimmie Rogers. Ein rundes ausgeglichenes Album. (dvd) Jarekus Singleton – Prefuse To Lose 15,95 CD. 14er auf Alligator. Seine Art Blues bespreRegister incl. klassischer (auch längerer) Showdowns, doch auf vielfältige z.B. partiell auch gedämpfte/weichere bis elegisch singende Art, und weiß Gott nicht ohne melodische Kompetenz. Dazu paßt das typische emotionale Rock-Shouting (ein Einfluß ist sicher Steve Marriott; z.T. + strahlende Backing/Harmony Vocals). Ergibt: Schön großspurigen Rock, mit ein paar Blueselementen, mal eine Prise emphatischer Pop, von 2 kraftvollen Balladen bis zu brennendem Hard Rock (´n´Roll). Anklänge (meist nur punktuell) an u.a. Humble Pie, James Gang, Doobie Brothers, Jeff Beck, Led Zep, Widespread Panic in härter, 1x gar kurz Grateful Dead. Lange Stücke! (dvd) Sivert Hoyem – Endless Love 14,95 CD. 14er, der Madrugada-Sänger mit wie gewohnt kraftvoller souveräner beeindruckender Stimme. Auffallend viele Balladen. Z.B. gleich 3 der reich gesäten Höhepunkte: Das wuchtige etwas Soulbeeinflußte Handsome Savior, das dunkle irgendwie majestätische suggestive Inner Vision, v.a. aber das wundervolle Görlitzer Park, daß all diese Attribute auf hypnotische Weise zusammenfaßt! Eine weitere Ballade erinnert entfernt an abgespeckten/angerockten Scott Walker, es gibt sanfte entzückende akustische Folk-Songs (einer ebenfalls leicht soulig) – und zugleich atmosphäri- che ich eher selten, doch dieser schwarze ExBasketball-Star aus Mississippi hat was! Eine besondere Vorliebe besitzt er für Modern Blues in ausgesprochen muskulös, mächtig rockend und gleichzeitig mehr oder weniger funky, mit Kanten, Drive und kompakten heftig singenden/verzerrten/attackierenden bis relativ aggressiven Gitarrensoli – Powerstoff, der seltsamer/erfreulicherweise nur selten in bloßen (auch dann nicht klischeehaften) Blues Rock abdriftet. Manchmal auch ohne Funk und mit weniger Tempo (1x Stevie Ray ähnlich). Hinzu kommt 2x kraftvoll-fett-balladesker bzw. Slow Blues. Eine saftige volle Orgel untermalt. Und ein in alten Zeiten wildernder sehr reduzierter Blues rundet schön ab. Textlich übrigens z.T. eher Hip Hop-affine Themen. (dvd) michael katon – Hard On! The Boogie 15,95 CD. 14er, nach 8 Jahren Studio-Pause Neues vom Mann aus Michigan mit der charakteristischen rauhen/Reibeisenstimme. Modern Hard Blues (bzw. eine Ballade) mit ein bischen mehr Traditionsbezug, Heavy Slow Blueser, ein muskulöser Rock´n´Roll, v.a. aber roher Power Blues Rock (1x als Hendrix-Tribute) und sein Markenzeichen, knallharte (Speed-) Boogie-Rocker (ein langsamerer Boogie erinnert etwas an Canned Heat). Gespickt mit heulenden, zerrenden, klirrenden, aber nie völlig ausufernden Soli (auch mal Brutalo-WahWah), ein paar wenige Riff-Orgien. (dvd) schen, drängenden wie treibenden melodischen Rock (1x schön rollend/ein wenig bluesig eingefärbt, Nick Cave meets auf verquere Art, trotz ganz anderer Wurzeln, 16 Horsepower); sowie eine Art modernere/handfestere atmosphärisch packende intensive Variante von Chris Isaak. Gast: Stian Westerhus (s. dessen tolle Platte hier im Heft). Ich brauchte 2,3 Durchgänge, bin nun aber sehr angetan! (dvd) Ian Hunter – The Artful Dodger (expanded) 16,95 CD. 2014er Reissue auf Made In Germany, kommt im Digipak. Das Album, das ursprünglich 1996 in Norwegen veröffentlicht wurde und mit dem Song Michael Picasso eine Verneigung vor dem 1993 verstorbenen Freund und Weggefährten Mick Ronson enthält, war damals nur kurzzeitig außerhalb Skandinaviens zu haben, und wurde für die MIG-Wiederveröffentlichung um den Bonustrack All F%&k Up erweitert (B-Seite der Artful Dogder-Single-Auskopplung). Chrissie Hynde – Stockholm 23,95/14,95 2-LP/CD. Man mag es kaum glauben: Nach ca. 25 Millionen verkauften Tonträgern in ugf. 30 erfolgreichen Jahren des Musikschaffens ist Stockholm wirklich der erste Alleingang der PretendersProtagonistin. Wir sind gespannt. juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 41 Der Rest von A-Z kris Delmhorst – Blood Test 15,95 CD. Das Hohelied des herrlichen Handwerks, warmherzig willkommene Wiederkehr einer lang vermissten Sanft-Seele, grandioses Zusammentreffen kongenialer Alt-CountryPartner, köstlicher Roots-Reigen zwischen fragilem Folk, deftigem Desert-Rock und handfesten Hymnen. Die wandelbare Singerund Jeffrey FoucaultSongwriterin Lebensgefährtin lässt sich viel Zeit zwischen ihren Solo-Streifzügen durch das weite Americana-Feld, wenn sie sich aber – wie hier – nach sechs Jahren Studiopause zurückmeldet, dann ebenso grandios wie gewaltig. Mit sanft-weicher, leicht dunkel getönter Stimme leitet sie uns durch ein sauberes Dutzend meisterlicher Eigen-Werke, voller mitreissender Melodien und natürlich-gewachsener Harmonien. Besonders reizvoll aber wird das gleißend-gitarrengetriebene Werk mit der deutlichen Roots-Rock-Betonung durch die kleine, aber feinste Quartett-Besetzung, neben Kris sind es Anders Parker (Gitarren, Bass Gesang), Mark Spencer (Bass, Pedal-Steel, Piano, Orgel, Gitarre, Vibraphon) und Konrad Meissner (Drums), die das wundervoll abgehangene, mal Buddy Miller-Groove-satte, mal Tom Petty-Heartland-strahlende, mal Lucinda Williams-gelassene Wurzelwerk auch instrumental leuchten lassen. Dabei reicht die Stil- It’s A Beautiful Day – Live At The Fillmore ’68 17,95 CD+DVD. Wirklich sehr, sehr gut klingende Liveaufnahme aus dem Fillmore Auditorium. Ein Jahr später sollten sie ihr Debüt auf Columbia veröffentlichen, aber hier zeigte sich die Band schon auf der Höhe ihrer Kraft. 10 Songs in knapp 80 Minuten mit Klassikern wie White Bird und Hot Summer Day in epischen Versionen. Für 1-2 Jahre gehörte die Truppe um Geiger David LaFlamme und Sängerin Pattie Santos zu den besten Bay Area Bands und dieser Mitschnitt belegt noch einmal eindrucksvoll warum. Als Bonus gibt es eine DVD mit dem Titel The David LaFlamme Story mit einem Auftritt von 2012, aber auch alten Aufnahmen und Interviews mit Zeitzeugen. Experience – u JPS Elemental/Flex 3,95 MLP. Kraftvoller, neuseeländischer Dream-Pop aus den Hochzeiten Flying Nuns, hier in der USPressung auf Communion. Zwar ein kleines Cutout, dafür auf 180 Gramm Vinyl. Für Freunde der Go-Betweens oder der Verlaines wärmstens empfohlen. (lrm) Wilko Johnson & Roger Daltrey – Going Back Home 28,95/16,95 LP/CD. Eine Rock-Recken-Paarung, die bereits auf dem Blatt höchst reizvoll klingt: 2014er Gemeinschaftswerk der The Who-Stimme und des Dr. Feelgood-Saitenmannes, wobei letzterer federführend und ersterer stimmangebend agiert. In elf dargebotenen Songs findet sich ein Dylan-Cover (Can You Please Crawl Out Your Window), ansonsten gibts durchweg Wilko-Werke, darunter ebenso bewährtes Feelgood-Futter wie seltener gehörte Solo-Sachen (incl. All Through The City, Keep It Out Of Sight, Going Back Home, Everybody’s Carrying A Gun, Ice On The Motorway, I’m Going To Keep It To Myself), eingespielt mit u.a. Norman Watt-Roy (Blockheads), Dylan Howe und Mick Talbot (Style Council). karthago – Live At The Roxy (rem.& exp.) 41 16,95 2-CD. 2014er MIG-Wiederveröffentlichung der erweiterten Ausgabe des kompletten und Gefühlspalette von zartest-zerbrechlichen Akustik-Tupfern über Steel-verzauberte Country-Weiten bis hin zu saftigem Southern Rock; Delmhorst selbst gelingt es, gleichzeitig an Herzens-Heldinnen wie Tift Merritt, Rosanne Cash oder Eliza Gilkyson zu erinnern und dennoch ganz einzigartig zu klingen und zu wirken. Eine strahlende Sternstunde einer gefühlvollen Singer-Song-Roots-Rockerin, ein variantenreiches, vehement belebtes Wurzel-Wechselbad der guten Gefühle, eine wahre Americana-Perle für den echten Genießer. (cpa) Konzertwerkes aus dem Jahre 1976, digital remastered und im dicken Digipak, mitgeschnitten beim Abschlußauftritt der erfolgreichsten Tournee in der Bandgeschichte dieser Kraut-RockLegende, vor 3.000 Zuschauern im Berliner Roxy. Unter den 11 Tracks/Epen findet sich bei dieser Made In Germany-Fassung jetzt auch wieder Ringo Funk’s Drum-Solo (auf der 1-CD-ReissueAusgabe schmerzlich vermisst), ansonsten incl. u.a. The World Is Like A Burning Fire, Sound In The Air, Rock’n’Roll Testament, Wild River, Highway Seeker, Going Down, We Gonna Keep It Together, Thema In C. keef Hartley Band – Live At Aachen Open Air 1970 14,95 CD. Sireena-Ausgrabung diese Live-Dokuments der packenden Konzert-Macht dieser Bläser-verstärkten Jazz-Blues-Rock-Fusion-Formation um den Bluesbreakers-Schlagwerker Hartley und Gitarrist und Sänger Miller Anderson, aufgenommen bei Deutschlands erstem großen Open Air im Aachen des Jahres 1970. Ausladende Instrumental-Exkursionen (You Can’t Take It With You/9:08, The Time Is Near/14:15, Think It Over/15:03), die in der fast halbstündigen Halfbreed Suite zur Spitze getrieben werdenn. 68 klanglich aufgearbeitete, mitreissende Minuten (denen man die frühe Live-Aufnahme dennoch anhört), Sireena-üblich in Digipak gehüllt und von einem 16-seitigen Booklet begleitet. king – u Carole The Living Room Tour 7,95 2-CD. Eine kleine Handvoll SonderpreisExemplare der Wiederveröffentlichung des rundum erfreulichen Mittschnitts der 2004er/2005er Living Room-Tour, auf dem King-eigenen Rockingale Label. Im ebenso ansprechenden wie dicken Digipak finden sich 2 CDs mit nahezu 90 Minuten reinsten Carole-Genusses, 21 Tracks, vor begeistertem Publikum dargereicht in Solo- und Trio-Versionen, häufig allein zum Piano, mitunter von den Dauerbegleitern Rudy Guess und Gary Burr gefühl- und stilvoll mit Stimm- und Saitenklang umrahmt; als besondere Gäste hinterliessen Sherry Goffin Kondor und Louise Goffin ihre familiären Gesangs-Spuren. Die 21 Songs führen quer durch die ca. fünf Carole--Jahrzehnte, juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 42 42 Der Rest von A-Z keep On Chooglin’ Comin’ right up, a steaming gumbo of down home, honey drippin’ Voodoo-Soul and roughfried funky Blues with a large side order of countryfied brain salad. Meine Lieben, das ist das Größte zur Zeit! Und wenn ich ehrlich bin: es war eigentlich schon immer das Größte, wurde nur immer mal wieder von anderen Dingen überschattet. Wenn man wie ich mit Southern Rock und Muscle Shoals-Groove aufgewachsen ist und jede Wiese von Macon bis Jacksonville abgegrast hat, dann ist der Sound in Fleisch und Blut übergegangen. Hier also vier Mixe von vier Sammlern und Jägern, zwei davon legen das Zeug auch aktiv auf. Inspiriert von so großartigen Compilations wie Country Got Soul, Delta Swamp Rock oder Country Funk wird auf Keep On Chooglin' ein musikalischer Eintopf gekocht, der allerdings noch um einiges schmackhafter ist, als die eben erwähnten Sammlungen. Die Zutaten sind Cozmic Boogie, Deep Fried Gumbo Rock, Swamp Grooves, Country Soul, White Line Fever, Southern Funk, Greasy Blues und mehr. Der Sound des Südens, der leicht faulige Geruch der Swamps, klassischer Southern Rock zwischen Texas, Alabama und Florida, der einzigartige Groove aus den Muscle Shoals und Fame Studios, als Schwarz und Weiss sich mischten, der Blues aus Mississippi, die Musik der Schmelztiegel Memphis und New Orleans. Zeitlich geht es hier um die Phase von zirka 1968-1974, als Funk noch Groove bedeutete und nicht dicker Daumen. Vorher hatte man das noch nicht drauf, danach geriet der Sound oft zu slick und poliert. Da gibt es nur minimale Überschneidungen mit CGS, DSR und CF, die Mixer der Love Rustler Community verfügen alle über ein paar Wände mit rarem Vinyl, reichlich Geschmack und diese Trüffelschweinnase. Auch innerhalb der vier Mixe findet sich kein Track doppelt. PS: Alle Mixe sind Mixe, also durchgehend. Die Tracks können nicht einzeln angewählt werden. Es handelt sich hierbei um bedruckte CD-Rs im Jewelcase mit geschmackvollen Covern. Alles handgemacht! (sagt: rh) keep On Chooglin' – Vol. 1-4 27,95 keep On Chooglin' – Vol. 1/Deep Fried 7,95 4-CDs zum Sonderpreis! Das ist, da lege ich mich jetzt fest, der geilste Sound, den es gibt. CD. Travis Wammack, Leon Russell, Boz von den Medley-artig versammelten Take Good Care Of My Baby, I’m Into Something Good, Hey Girl, One Fine Day, Will You Love Me Tomorrow und dem dezent gebremsten Locomotion über die King-Klassiker Jazzman, Smackwater Jack, I Feel The Earth Move, You Make Me Feel Like A Natural Woman unde You’ve Got A Friend bis hin zu neueren Songs wie Peace In The Valley, Love Makes The World, Lay Down My Life oder dem Mutter-Tochter-Duett Where You Lead I Will Follow. Zeitlos wertes Liedgut in intensiv naturbelassenen Versionen, ein Live-Album, das lohnt. (cpa) king Crimson - Live At The Pier, New York, August 2nd 1982 11,95 CD. Drei offizielle Disicpline Global MobileVeröffentlichungen von Live-Mitschnitten, die bislang nur exklusiv über den DGM-Mailorder zu haben waren. Teil 1 bietet 9 Tracks eines NYAuftritts des Früh-80er Quartetts Belew, Bruford, Fripp und Levin (incl. Waiting Man, The Howler, Frame By Frame, The Sheltering Sky, Neurotica, Elephant Talk, Indiscipline und Sartori In Tangier). Scaggs, Otis Rush, Slim Green, John Hammond Jr., Tony Joe White, Eric Quincy Tate, Link Wray, Dr. John, Papa Mali, Andrew Brown, Jim Ford, Roy Head, Area Code 615, Lonnie Mack. 22 Tracks/ knapp 80 Minuten absolute Großartigkeit. keep On Chooglin' – Vol. 2/Full Tilt 7,95 keep On Chooglin' – Vol. 3/Whiskey Preachin’ 7,95 keep On Chooglin' – Vol. 4/Honey Drippin’ 7,95 CD. Townes Van Zandt, Tony Joe White, CCR, Charlie Daniels, Elvin Bishop, Johnny Jenkins, Bob Seger, Mitch Ryder, Geronimo Black, Ray Wylie Hubbard, Michael Martin Murphy, Doug Sahm, Barbata-Hill-Etheridge, Gray Fox, Macon, The Duck And The Bear Sam Samudio, Clarence Gatemouth Brown usw. 22-Song der Extraklasse. CD. Ganz exzellente 20-Song-Compi mit Jim Stafford, Gregg Allman, Jim Ford, Meters, Muddy Waters, Slim Harpo, Buzz Clifford, Wilbert Harrison, Gritz, Steve Cash, Ray Stinnett, Larry Williams & Johnny Guitar Watson, Alex Taylor, Ventures, Cajun Joe, Little Richard und schließlich die Staple Singers. G-r-a-n-d-i-o-s. CD. Mac Davis, J.J. Cale, John Fogerty, Arthur Conley, Otis Clay, Oscar Brown Jr., Clarence Carter, Tina Britt, Clarence Reid, Jerry Reed, Waylon Jennings, Bobbie Gentry, Finis Tasby, John Hammond, ZZ Top, Don Nix, Bobby Darin, Sam Samudio, Dr. Hook, Dale Hawkins, Larry Jon Wilson etc.. 26 Tracks/80 Minuten, leicht gemixt und absolut das Beste, was es als Musik gibt. Yes! king Crimson Live in Milan, June 20th 2003 15,95 2-CD. 2014er Offiziell-Veröffentlichung dieses ex-DGM-Mailorder-exklusiven Live-Mitschnitts eines Konzerts der Europa-Hälfte der The Power To Believe-Tournee, die Formation Belew/Fripp/ Gunn/Mastelotto spielt sich durch ein beeindruckendes 16 Track-Set incl. The Power To Believe, Level Five ProzaKc Blues, Facts Of Life, ELEKTRIK, The Power To Believe II, Dinosaur, Dangerous Curves, Larks Tongues In Aspic Pt. IV, The Power To Believe III, Elephant Talk und Red. king Crimson - Live In Philadelphia, PA, August 26th 1996 15,95 2-CD. Live-Mitschnitt eines beeindruckenden Auftritts des 1996er Sextetts (Belew, Bruford, Fripp, Gunn, Levin, Mastelotto), 19 Tracks incl. Conundrum, Red, One Time, VROOOM VROOOM, Neurotica, BBoom, THRAK, Indiscipline, Larks Tongues In Aspic Pt. II, Prism, VROOOM, 21st Century Schizoid Man. u knock Out Ska – V. A. 6,95 CD. Compilation auf Heartbeat, eine in der Tat essentielle Sammlung authentischen Skas mit teils juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 43 Der Rest von A-Z keep On keepin’ On Beim Archivtauchgang nach tauglichen Tracks für die Keep On Chooglin' Serie ist mir wieder bewusst geworden, wie musikalisch wertvoll doch die ersten paar Jahre der 70er waren. Die groovig-swampigen Tracks wanderten direkt in Chooglin'-Körbchen, aber es blieben noch eine Menge Tunes übrig, die die Basis für diese neue Serie bilden, die ich mal thematisch angelehnt Keep On Keepin' On genannt habe immer weitermachen eben... Der Hippietraum war mehr oder weniger ausgeträumt und bis zu Toto und Disco brauchte es noch ein paar Jahre. Die Major Labels hauten die Platten damals in hoher Frequenz raus, natürlich auch immer in der Hoffnung, einen Hit zu laden - was zu der Zeit ja tatsächlich noch funktionieren konnte. Vieles verschwand direkt, einiges blieb. Hier geht es vorwiegend um obskure Fundstücke, gemischt mit ein paar unkaputtbaren, persönlichen Favoriten. Tempomässig gibt es auf beiden Volumen ein paar schneidige Rocker, aber einiges geht auch mittelschnell bis entschleunigt/laid back voran, geprägt von der erst letztlich stattgefunden Fusion von Country und Rock, unter Berücksichtigung des American Songbooks mit all seinen stilistischen Möglichkeiten. Cosmic American Music fällt als Genre in diesem Zusammenhang oft und wenn man nicht zu stark an Gram Parsons und ganz wenig an Country denkt, dann will ich das als Oberbegriff gelten lassen. Komplettes Tracklisting mit LP-Herkunftsangabe (plus Label und Jahr) im Glitternetz. Wie auch bei Keep On Chooglin' ist das hier ein Mix in einem Track und die Songs sind nicht einzeln anwählbar. Die CDs sind mit Liebe (so wie sie auch compiliert wurden) selbstgebrannt, bedruckt und kommen mit Artwork in der Jewelbox. keep On keepin' On – Vol. 1/Fire And Rain 7,95 CD. Ein paar Tunes begleiten mich schon Jahre – so z.B. Gene Clark's In A Misty Morning, John Lee Hooker's Tupelo in der King/Cropper/Staples-Version, das tiefgehende Down By The River von Buddy Miles, das unveröffentlichten Produktionen des legendären Treasure Isle Studios aus den Jahren 1960 bis 1966; 20 Stücke – vokal wie instrumental – von u.a. Baba Brooks Band, Duke Reid Group, Don Drummond, Tommy McCook, Justin Hinds & The Dominos, Hortense & Alton Ellis. Von Treasure Isle Chef Duke Reid höchstpersönlich zusammengestellt und ganz offensichtlich remastered, auch wenn das jetzt so nicht draufsteht, aber der Sound ist eindeutig weit besser, als die in den Sechziger Jahren erschienenen Vinyl-Originale. Mit ausführlichen und sehr informativen Liner-Notes von Chris Wilson, der die Sachen auch aus den Archiven gezogen hat. Extrem empfehlenswert und weit abwechslungsreicher, als das, was in späteren Jahren als Ska über Jamaika hinaus bekannt geworden ist. (lrm) kurtz – u Dayna Beautiful Yesterday 5,95 CD. 2004er Album. Allein schon ihre dunkle, tiefe, weiche Stimme ist wunderbar, schlicht einzigartig und genug Beweggrund, um Ihr Werk zu erstehen. Noch eigener, aber endgültig augenöffnend ist ihr Umgang mit Originalmaterial aus aller Welt und sämtlichen Stilen, das sie von Unnötigem entkleidet, den Kern auswickelt und mit Herzenswärme in düsteren, warmen Farben neu belebt. Das Grundgerüst bilden Kurtz’ Gitarre, ein Kontrabass, mal mehr, mal weniger Streicher, dezentes Schlagwerk, mal Folk, mal Country, mal ein Bar-fähiges, Orgel-befiebertes Blues-Gewand, Reunion Album der Byrds oder die James Gang. Dazu gesellen sich exzellente Beiträge – noch dazu mit recht hohem Raritäten-Faktor von Ron Davies, Hill Barbata Ethridge, Rod Taylor, Buckingham Nicks, Rod Ramos, Manchild, Alex Taylor, Merlin Greene, Hot Tuna, Shirl Milete, Free Movement, Jubal, David Blue (Outlaw Man, später von den Eagles gecovert), Bobby Lance, David Patton, 668O Lexington, Rob Galbraith und Tapestry (mit dem Neil-mässigen Old Timer). Ein Schätzkästchen mit noch immer hell schimmernden Perlen und fast 80 Minuten absolute Großartigkeit! keep On keepin' On – Vol. 2/Moonstone 7,95 CD. Genau vier meiner Alltime Faves finden sich auf diesem 20-Track-80 Minuten-Mix: Silver Raven von Gene Clark's drogenvernebelten No Other Meisterwerk, Going, Going Gone von Dylan's Planet Waves (mit der Band! Robertson's Gitarre!), das leidende Can't Find My Way Home von Blind Faith und abschließend Everybody's Gotta Live vom 74er Reel To Real Album von Love. Dazwischen tummeln sich Früh-70er Ausgrabungen von Quicksilver Messenger Service (von What About Me), David Patton, Zephyr, Thomas Jefferson Kaye, Joey Gregorash (Neil's Down By The River), die Stills-Young Band, Cowboy, Mickey Newbury, Loggins & Messina (mit irrem Improv-Groove). Tommy Flanders (das schlichtweg geniale Moonstone), die wunderbaren MU (Merrel Fankhauser und seine Jungs), Catfish Hodge, Big Star, Christopher Kearney, Barefoot Jerry (sensationell!) und schließlich Bobby Darin (der in den 70ern eine Handvoll tolle Alben veröffentlichte). 79 Minuten. mal ein Jazz-Gruß aus Richtung New Orleans. Neben den wenigen, gefühlvollen KurtzOriginalen sind es wieder die Coverversionen, die die Ohren öffnen: So wird Leonard Cohen’s Everybody Knows zum würdevollen Blues, Eszter Balint’s Amsterdam Crown zum Folk-Drama und Those Were The Days bekommt die tiefe Stimme erhebend gut. Ellingtons Klassiker I Got It Bad schließlich wird durch das Gespann Kurtz-Norah Jones zur gelassen-reifen Trio-Feinheit (incl. Bass). (cpa) Dayna kurtz – Postcards from u Amsterdam/Live in Concert 5,95 DVD. Endlich lieferbar: großartiger Mitschnitt eines Kurtz-Auftritts (15 Songs in Begleitung von Drums, Bass und Keyboards) im Amsterdamer Paradiso vom 5. Juni 2004, angereichert um dokumentarisches Material, das Dayna in ihrer Heimat New York zeigt. (cpa) „Wer Dayna Kurtz bis jetzt live verpasst hat, kann sich einen ersten Eindruck bereits zu Hause verschaffen. Er wird bleiben, soviel sei hier gesagt. „Postcards From Amsterdam“ bietet nicht nur das komplette Konzert – 15 Songs, für die das Wort Magie reserviert bleiben sollte. Komplettisten, sprich Leute wie du und ich, dürfen eine Dokumentation mit ausführlichen Interviews zu einzelnen Titeln sehen.“ (Gästeliste.de) Lake Street Dive – Bad Self Portraits 19,95/15,95 LP/CD. Bereits die sechste Veröffentlichung die- 43 juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 44 Der Rest von A-Z 44 Rauhe Tapete-Preise Ein großer Schwung aus dem ebenso unermüdlichen wie reichen Musik-Schaffen des Tapete-Labels, einen Monat lang zu nahezu beschämenden Budget-Konditionen zu haben. Je 1-CD: 1000 Robota – Du Nicht Er Nicht Sie Nicht 6,95 Anajo – Anajo Und Das Poporchester CD+DVD 6,95 6,95/7,95 Anajo – Drei LP/CD Anajo – Hallo, Wer Kennt Hier 6,95 Eigentlich Wen? Anajo – Nah Bei Mir 6,95 Bambi Kino – Bambi Kino 6,95 Dirk Darmstaedter & Bernd Begemann – So Geht Das Jede Nacht 6,95 Dirk Darmstaedter & Bernd Begemann – This Road Doesn’t Lead To My House Anymore 6,95 Dial M For Murder – Fiction Of Her Dreams 6,95 The Elephants – Take It! 6,95 Garish – Absender Auf Achse 6,95 Garish – Parade 6,95 Hidalgo – I Want A Girlfriend 6,95 Junior High – Junior High LP+CD/CD 6,95/6,95 Knut Und Die Herbe Frau – Knut Und Die Herbe Frau 6,95 Montag – Montag 6,95 Montag – Sender 6,95 Nom De Guerre – Love Thy Neighbour 6,95 Now, Now Every Children – Cars 6,95 Paul Dimmer Band – Im Kleinen Kreis Paul Dimmer Band – Wenn Alle Stricke Reissen Samba – Aus Den Kolonien Samba – Die Ekstase Der Möwen Samba – Himmel Für Alle Samba - Kommando Samba - Millionen Ziehen Mit Tele – Tausend Und Ein Verdacht Tele – Tele Wolke – Für Immer Wolke – Susenky Wolke – Teil 3 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 ses Genre-Grenzen-sprengenden, gemischten Alternative-Soul-Vierers aus Boston, auf Signature Sound, ein mitreissendes Kreativ-KraftPaket, ein ansteckendes, belebendes Stück Lebensfreude, handgemacht und von Herzen. Geleitet und getragen, beflügelt und befruchtet vom göttlichen Gesang von Frontfrau Rachael Price, die mühelos und vollmundig die Oktaven überspringt und mit leicht kehliger Stimme die Sangeskunst alter Schule pflegt, gebettet in ein ebenso handgefertigtes wie elegantes Lager aus rauhen Rock-Gitarren, knackigem Kontrabass, weich-wimmernder Orgel, treibendem Schlagwerk, spitzen Blechbläser-Attacken und vielharmonischem Chorgesang, reifen die 11 Lake Street Dive-Originale schon nach wenigen Hörgängen zu wahren Klassikern, überwinden mühelos die Schranken zwischen Memphis und Northern Soul, verbinden Muscle Shoals-Schick mit rohem Rhythm’n’Blues, New Orleans-Groove mit Mark Ronson-Riffs, Little Feat-Boogie mit großer The Band-Geste, würzen das geniale Gemenge mit einem Hauch Jazz und einer Dosis Dexy’s, krönen das Ganze mit einem beseelten Gospel-Segen und führen ein eigensinniges Soul-Schmuckstück zu seiner finalen Vollendung. Trotz meisterlichen Musizierens aber steht der Gesang im Mittelpunkt dieses Meisterstücks, angefangen bei den vielstimmig-faszinierenden Chor-Sätzen bis hin zur fast magischen Macht der strahlenden Sängerin, die mit einer Stimme zwischen Carole King und Leslie Feist das Geschehen mühelos beherrscht. Eine beseelt-beschwingende Sternstunde. (cpa) ruhig und atmosphärisch. Andere Songs sind eindeutiger, 3 der 4 Covers verarbeiten Alt.- und 50sCountry (2 Balladen) bzw. Country Rock (Townes Van Zandts Where I Lead Me, ansteckend trotz Understatement-Modus), I´ll Be Home Soon bevorzugt ganz old-fashioned R´n´B, Lennons How kommt langsam stampfend, auch ein mitreißender Song in R´n´R-Nähe ist dabei. Ein sehr schönes autobiografisches Konzeptalbum! (dvd) 18,95/15,95 LP (+MP3)/CD. Neu auf Sub Pop: das zweite Album der saftigen Südstaatenrocker from the deepest South (Atlanta, Georgia und Birmingham, Alabama). Mit zwei dreckigen Stromgitarren, kraftvoll bedient von jungen Langhaarigen. Gespielt wird satt rockender, fett inszenierter Southern-, Blues- und Boogie-Rock, the hard way. Also richtig laut und heftig, sleazy und mit reichlich Dreck unter den Fingernägeln. Da steckt viel Molly Hatchet ebenso drin wie Black Keys, Blues Traveler und Grand Funk Railroad, George Thorogood und sogar ein wenig Stooges. Im Gegensatz zum clever-subtilen Albumtitel wird hier doch konsequent derb auf die Zwölf gerockt, nur bei den seltenen Midtemponummern kommt Amy LaVere – Runaway´s Diary LP (+MP3)/CD. 14er, produziert von Luther Dickinson und v.a. mit Leuten aus dessen bzw. North Mississippi Allstars Umfeld. Ihre entzückende Stimme, etwas mädchenhaft (sie ist über 30) und sinnlich zugleich, wird relativ sparsam aber ungemein effektiv begleitet, von akust. und exquisiter E-Gitarre (gern vibrierend/sachtes Reverb) sowie Piano/Orgel, ab und zu (Bariton/ Tenor-) Sax. Zur Hälfte klingt das völlig unbestimmt/multipel rootsig Southern-style, schwarz wie weiß gefärbt, mal eine kleine R´n´B-Tendenz oder eher etwas folkig, auch Country-Elemente, dabei unterschwellig groovend, knisternd oder Le mur – Silentia Nova 17,95 LP. Kraut-Rock-Freunde aufgemerkt: Bei dieser auf 500 Einheiten limitierten Vinyl-onlyVeröffentlichung stimmt einfach alles: Grandioses, in großer Tradition stehendes Klappcover, hochwertiges, farbiges Vinyl, ein mit der deutschen Rock-Geschichte eng verwobenes Label, eine holperige Band-Historie, eine vorbilder-reiche, fokussierte Trio-Besetzung und vor allem vertrackt-verspielte Song-Epen, bei denen farbige Phantasie, bemerkenswerte InstrumentalBeherrschung und die Liebe zu den ausschweifenden Heavy-Space-Prog-Trips der seligen Siebziger Jahre eine Einheit bilden. Bewußtseinserweiternde Droge für die Ohren. (cpa) Albert Lee & Hogan's Heroes - Frettening Behaviour 16,95 CD. Offensichtlich neues Studioalbum des Saitengenies. Neben eigenen Songs bietet er seine Sichtweisen von Tunes von Green Day, Everly Brothers, Richie Havens oder Glen Campbell. Das Coverartwork stammt von Klaus Voormann. Lee Bains III & The Glory Fires – Dereconstructed 16,95/15,95 juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 45 Der Rest von A-Z 45 Songs From The Road Seit einigen Jahren erfreut das gestandene Blues-Label Ruf Records die Freunde der Live-Energie des Gitarren-getriebenen BluesRock mit den Doppel-Tonträgern seiner Songs From The Road-Reihe. Coco Montoya’s frische Zweier-CD ist uns Anlass genug, Euch sämtliche deftigen Doppel-Packs aus dieser Serie einmal gesammelt vor Augen zu führen: Coco montoya – Songs From The Road 16,95 2-CD. Gloriose, gitarrenlastige FeierDoppelstunde des Blues-Rock, in 14 glänzenden Beispielen die Vielfalt dieses Genres widerspiegelnd, mitgeschnitten bei zwei Auftritten des Montoya-Quartetts im Triple Door, Seattle, in 2012 und 2013, produziert vom Altmeister Jim Gaines. Begleitet von den nicht minder meisterlich aufspielenden Rena Beavers (Schlagwerk), Nathan Brown (Bass) und Brant Leeper (Keyboard & Gesang) lässt der frühere Albert Collins- und John MayallBegleiter Montoya gut gelaunt und bestens aufgelegt die Funken sprühen. Dabei lassen er und seine Mannen sich in den 14 wohlgewählten Originalen und Standards herrlich viel Zeit, um ihrer Spiellust den nötigen Freiraum zu verschaffen, wird der Gesang zwar mitreißen und mitunter sogar versiert vielstimmig gereicht, aber es sind die mitunter endlosen Instrumental-Exkursionen, die den köstlichen Klangraum füllen. Unterlegt von grandiosem Groove erhalten neben der gleißenden Gitarre auch Bass, Piano und Hammond ihre Gelegenheit zum ausschweifenden SoloAusflug, aber es ist der Meister selbst, der Songs über 11, 12, ja 15 Minuten am Kochen hält und den Blues-Bogen stets gespannt hält. Dem lässig urbanen Blues-Rock werden Elemente von Soul und Funk, von Gospel und man ein wenig zum Durchatmen. Next Generation Southern Rock – lauter, wilder, schneller, mit etwas traditioneller R&B-Infusion und deutlich mehr Ami-Rumpelpunk-Sozialiation von CryptBands wie Nine Pound Hammer. Yep, das rockt. (Joe Whirlypop) Hamilton Leithauser – Black Hours 18,95/14,95 LP (+MP3)/CD. 14er, Solodebut des WalkmenChefs, es begleiteten u.a. Vampire Weekends Batmanglij, Bandkollege Paul Maroon, Morgan Henderson (Fleet Foxes), Richard Swift (Damien Jurado, Andrew Bird). Seine beseelte klasse Stimme hält alles zusammen, ob als ausdrucksstarker Crooner in klassischen Piano-Balladen (mit Streichern, 1x ein Hauch Scott Walker), in eher rockigem (ein wenig Bowie) oder fröhlich hüpfendem und packendem Indie Pop (1x Vampire Weekend nicht unähnlich, Batmanglij schrieb mit), beschwingt und streicherüberströmt (irgendwie old-fashioned auf aktuelle Art, eine Prise Rufus Wainwright), im originellen BluesDoo Wop-Modern/Uralt-Pop-Bastard oder zeitlos und attraktiv dezent psychedelisiert. Ganz exzellent das reizvoll verzögerte suggestiv-hypnotische Bless Your Heart. Die Streicher sind häufig dabei, 3x auch ein Marimba. (dvd) u Lettuce – Live In Tokyo 6,95 CD. Schwerst schwitzender Funk der Spitzenklasse, kein Wunder, haben sich die Musiker der hier 8-köpfigen Truppe doch ihre Meriten bei Acts wie Quincy Jones, Derek Trucks, Soulive, John Scofield, Booker T. oder der Dave Matthews Band bereits reichlich erspielt. Musikalisch für Funkfreunde ein definitiver Leckerbissen - ausgeklügelter dicht arrangierter Funk – mit reichlich Wah Wah, großartigen Bläsersätzen, toller Hammond und groovend bis zum Abwinken. Auch soundtechnisch völlig in Southern Rock gekonnt untergemischt, so dass im weiten Kosmos von John Mayall über Luther Allison und Robert Cray bis hin zu Little Feat und Lynyrd Skynyrd eine mitreißende Melange entsteht, die vor allem dem Freund ausgespielter Gitarrenpassagen die Freudentränen in die Augen treibt. Ein wahres Live-Fest. (cpa) Der bleibende Backkatalog: Luther Allison – Songs From The Road CD+DVD Oli Brown – Songs From The Road CD+DVD Jeff Healey Band – Songs From The Road CD+DVD Erja Lyytinen – Songs From The Road CD+DVD Royal Southern Brotherhood – Songs From The Road CD+DVD Savoy Brown – Songs From The Road CD+DVD Joanne Shaw Taylor – Songs From The Road CD+DVD 15,95 16,95 15,95 16,95 16,95 16,95 16,95 Ordnung, gerade das Live Setting scheint die gesamte Band zu immer neuen, wahnwitzigeren Solo-Höhenflügen anzustacheln. (lrm) Lisa And The Lips – Lisa And The Lips 16,95/15,95 LP/CD. 14er. Lisa ist Lisa Kekaula, Sängerin der Bellrays, auch Gitarren-Kollege Bob Vennum ist dabei. Der Hit ist natürlich ihre Stimme, tiefschwarz, oft sehr sehr rauh, kraftvollst, zupackend (z.T. ähnlich der frühen Tina Turner). Aggressiver treibender funky-rockender (zwischen den harten Sachen von Bettye Lavette, rockigen Sly & The Family Stone und, selten, Mothers Finest) oder soulig-groovender R´n´B, auch mal etwas zurückgenommen, aber intensiv und dicht; sowie tougher Power-Funk bzw. eher schleppender, je in Funkadelic-Tradition. Zwischendurch ausnahmsweise eine fleischige handfeste Soul-Ballade, gefolgt von einer süffig-vollmundigen z.T. rockigfunkig unterlegten. Auch an Betty Davis dachte ich kurz. Orgel, Bläser, E-Gitarre, teils EPiano/Synthie im Verein, viel Wah-Wah. Echt und voller Herzblut! (dvd) Little Barrie – Shadow 24,95/14,95 LP/CD. Vierter Longplayer des sehr coolen britischen Trios, stilistisch diesmal etwas mehr in die psychedelischen Sechziger verrutscht. Die Basis ist wie gewohnt kompakter Blues- und BoogieRock eher aus den 70ern, gerne auch funky und soulig. Barrie Cadogan, Gitarrist, Sänger und Songwriter lässt das neue Album – gemeinsam mit Co-Producer Edwyn Collins – diesmal etwas dunkler und modmäßiger geraten. Besonders gut gefällt mit neben Cadogans Mördergitarre der Gesang, gerne mehrstimmig sixtieslike, fast schon a la Zombies und wirklich sehr schön. Im Kontrast dazu diese richtig dreckige Gitarre mit reichlich Fuzz und stramm durchgetretenem WahWahPedal: effektgeladen und dennoch pointiert funky. juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 46 46 Der Rest von A-Z Habe ich so schon lange nicht mehr gehört. In den besten Momenten ergibt dies dann eine intensive, leicht garagige, sehr psychedelische Blues/FunkRock-Melange. Alles ganz prächtig produziert, gediegen retro und dennoch kraftvoll und dynamisch. So gesehen wären Little Barrie eigentlich die perfekte Backingband für Paul Wellers psychedelische Phase Mitte der 90er gewesen. (Joe Whirlypop) Lydia Lunch & Cypress Grove A Fistful Of Desert Blues 27,95/14,95 Ltd. LP/CD. Echtes Highlight im ein wenig unübersichtlichen Oeuvre der New YorkerUnderground-Institution (Teenage Jesus & The Jerks) und notorischen Kollaborateurin mit u.a Foetus, Kim Gordon, Rowland S. Howard, Michael Gira (Swans), Birthday Party, Einstürzende Neubauten – jahrgangsbedingt eben ein musikalisches Kind der 80er. Dieses neue Album der Mittfünzfzigerin entstand zusammen mit dem vorzüglichen Blues-Gitarristen Cypress Grove, der bekanntlich auch für die feinen “Jeffrey Lee Pierce Sessions Projects” aus dem Hause Glitter verantwortlich ist. Und es gelingt ein stilsicheres Werk an der Schnittstelle des psychedelisch-akustischen Blues von Nikki Sudden & Rowland Howard („Kiss You Kidnapped Charabanc“) und den frühen Nick Cave-Alben („The Firstborn Is Dead“), getragen allerdings von Lydias imposant verwitterter Stimme. Ihr saucooler Sprechgesang passt perfekt zu den dunkelmelancholischen Soundscapes mit reichlich Twang- und Slide-Guitar, Upright Bass und nur teilweise Drums. Die Songs sind eine Hommage an die südliche Wüstenregion des spanischen Almeria, wo seit den 60ern die allerschönsten Italowestern gedreht wurden. Macht ein Album mit atmosphärischem Desertblues, untergründig psychedelisch und rundum faszinierend. Perfekt in diesen Kontext passt natürlich das Cover von Van Morrisons „T.B. Sheets“. (Joe Whirlypop) magma – Zühn Wöhl Ünsai: Live 1974 16,95 2-CD. 14er Release. Eine Kultband par excellence, seit 45 Jahren aktiv, mit fanatischen Fans (wie mich), der große Rest reagiert verständnislos. Kein Wunder: Niemand, niemand klingt wie sie (sogar die Sprache ist selbstentwickelt!), der Stilmix liest sich höchst abenteuerlich, speist sich aus Elementen von Rock, Orff, Jazz, Bartok, Oper (vokal), Prog, Minimal Music (eigene Bezeichnung: Zeuhl) – und hört sich entsprechend (in allerhöchstem Maße) originell, total faszinierend an. Dies ist ihr 1. (bislang unveröffentlichtes) Konzert in Deutschland (Bremen 4.2.74, kurz darauf durfte ich sie, mit offenem Mund, auch sehen). Rhythmisch unglaublich stark, aber noch nicht so betont dominant wie später (der Drumstil von Leader/Co-Sänger Christian Vander ist vom Coltrane-Schlagzeuger Elvin Jones beeinflußt – und Coltrane ist eh spirituelle Quelle). In dieser kurzlebigen kompakten Besetzung steht punktuell die E-Gitarre ungewohnt weit im Vordergrund (manchmal erstaunlich filigran/melodisch), neben Sound- bestimmendem omnipräsentem E-Piano und den absolut einzigartig intonierenden Sängern, in tiefen wie extrem hohen Lagen, oft in Opern-ähnlichen/theatralischen Bereichen. Die Drums: Frappierend dynamisch, Vander ist ein Meister! 2 ihrer Hauptwerke sind hier drauf: 1.: Das epochale atemberaubende berauschende 35minütige Mekanik Destruktiw Kommandöh (die gleichnamige LP gehört für mich zur Insel-Top10) in einer tollen Version, die keine Wünsche offen läßt, nicht eine Sekunde Leerlauf, eine stringente Großkomposition voller toller (freilich extravaganter) Melodien, unwiderstehlich marschierender, fließender wie hart akzentuierender, unvergleichlich treibender begeisternder Rhythmik, phasenweise enorm hypnotisch, wuchtig-dramatisch. 2.: Theusz Hamtaahk, magisch, fesselnd, dunkel, gleichfalls überwältigend, 25 Min. lang. Hinzu kommen ein kolossales 19-Min.Drum-Solo mit z.T. Vokalbegleitung und das ziemlich rare Sowiloi (12 Min.), spannungsreich, zurückhaltend doch unterschwellig brodelnd, incl. intensivster ekstatischer Steigerungen (Jazz Rock ganz eigener Art). Man sollte sie wenigstens 1x gehört haben. Es gibt nur hassen oder (für immer) lieben. Ach ja: Null Überschneidungen mit der offiziellen ´75er Do-Live-LP, Sound ist ok, für Fans absolute Pflicht. (dvd) Jessy martens & Band Break Your Curse 15,95 CD. Warum in die Ferne schweifen, sieh, das Gute liegt so nah! Oder: Mir sagt ja keiner was. Oder: Gute Musik wird eben nicht schlecht. Bereits seit einem Jahr gibt es das zweite Studio-Vollalbum dieser ebenso preisgekrönten wie bemerkenswerten Mörderstimme, die, von bestens eingespielter Band begleitet, hier mit einem fetten Dutzend praller Song-Schätze aus eigener Feder deftig demonstriert, dass der bluesgetränkte, groovegetriebene Heavy-Hard-Rock auch hierzulande eine Heimat hat. Die mit Rock- und Blues-Awards ausgezeichnete Jessy beherrscht energiesprühend sämtliche Facetten des vielfarbig schillernden Heavy-Blues-Schaffens, vom leisen, heiser-angehauchten Schmeicheln bis hin zum begnadetbefreiendem Schrei, und füllt das weite GesangsFeld zwischen Inga Rumpf und Ann Wilson mit volltönender, verführerisch angerauhter StimmMacht. Ihr zur Seite steht ein beeindruckend perfekt agierendes Quartett, das mit treibendem Rhythmus-Gespann, orgel-beseeltem, mitunter herrlich an den seligen Jon Lord gemahnendem Tastenwerk und einer stählern-schillernden, ebenso riffig-griffig zupackenden wie solistisch brillierenden E-Gitarre das perfekte Klangbett für die Protagonistin richtet, um alle vorstellbaren Register zwischen Gospel-gesegneter PianoBallade, swingendem Bar-Blues, lasziv-zurückgelehntem Groove, unwiderstehlich eingängigen Melodien, schwer schleppenden 70’s RockSchleifern und heftigsten Hard’n‘Heavy-Brettern zu ziehen. Von begnadeter Stimme befeuerte Blues & Beyond-Breitseiten, die manche Meinung über die hiesige Blues/Rock-Kunst mit Wucht, Herz und Energie gerade rücken. Ein pralles Überraschungspaket für den Verehrer gefühlvoll-deftiger Stimm-Kunststücke. (cpa) Beverley martyn The Phoenix & The Turtle 14,95 CD. Beeindruckend ruhig-reife Rückkehr der britischen Folk-Sängerin, die vor allem durch ihre beiden Collaborations-Alben mit Gatten John im Gedächtnis haftet. Mit Veröffentlic-hungen hielt juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 47 Der Rest von A-Z 47 keston Cobbler’s Club – One For Words 13,95 CD. Begnadet die, die sich ihre neuen musikalischen Bekanntschaften einfach in den heimischen Garten holen können: Bereits im Vorfeld für mich eine DER Entdeckungen des kommenden OBS 2014! Dem im Studio und auf der Bühne in wechselnden Zusammensetzungen/Größen agierenden britische Quar-/Sex/Oktett um die Geschwister Julia und Matthew Lowe gelingt mit seinem 2012er Erstling das handwerklich geprägte Kunst-Werk-Stück gesammelte Folk-Traditionen verschiedener Herkunft und Länder zu einem einzigen, ansteckenden, ungemein aufbauenden Ganzen zu verknüpfen und selbst Alt-Hasen damit zu überwältigen. In Heimarbeit aufgenommen werden die ebenso filigranen wie energiegeladenen, gleichermassen schlicht-schönen wie ungemein kunstvoll verflochtenen, aus vielerlei vorwiegend akustischen InstrumentalIdeenfäden gesponnenen Song-Gewebe final von vokalen Wundertaten gekrönt, wobei die Geschwister sich die Gesangs-Spielbälle leicht-luftig zuwerfen oder köstlichste Chorsätze den Folk-Freund nachhaltig betören. Dabei vereint der Club nicht nur die traditionellen Wurzeln seiner Heimat – bis hin zu bewegten Blechblas-Breitseiten – mit dem Hier & Jetzt der aktuellen artifiziellen FolkBewegung, sondern lässt auch leicht-lässig Vaudeville-, Barock- und Americana-Elemente einfließen, bereichert das stets durchschimmernd-klare Klang-Geflecht um allerlei akustische Artigkeiten auf Gitarre, Geige, Cello, Banjo, Ukulele, Banjo, Harfe, Akkordeon, Klavier (und einigem mehr) und erfreut mit jedem ebenso herz- wie kunstvollen StilHakenschlag. Beseelt vom wechselnden Leadgesang von Bruder und Schwester entsteht so eine vor Leben, Können, Kreativität und Folk-Phantasie-sprühende Melange, die schon in der Studio-Fassung unwiderstehlich mitreißt – wie muss diese kreative Kraft erst auf der Bühne wirken! Die herzhaft-handgesie sich seit Stormbringer und Road To Ruin erstaunlich zurück, nur ein einziges Werk, No Frills, unterbrach die nahezu 45-jährige StudioStille seit den Paar-Platten. Umso bemerkenswerter die zeitlose Gelassen-heit, die die 2014er 9Song-Kollektion durchzieht, geschuldet nicht zuletzt auch der Lied-Auswahl – die Frau mit der tief berührenden, mitunter nahezu androgynen Stimme irgendwo zwischen Marianne Faithfull und Thalia Zedek, wählte Songs aus verschiedensten Phasen ihrer künstlerischen Karriere, darunter ihr erstes Stück Sweet Joy und mit Reckless Jane eine bislang unveröffentlichte Gemein-schaftskomposition von Beverley mit Nick Drake, um ihnen neues Leben einzuhauchen. Letzterer ist es auch, der wie ein sanfter Pate über den vorwiegend akustisch dargereichten Weisen schwebt, leise Folk-Melancholie leuchtet durch kunstvolle Akustik-Gitarren-/Klavier-/StreicherArrangements, dezente Twang- und CountryElemente weisen immer wieder über den großen Teich, während die unterschwellig düster-bedrohlichen Rock-Band-Stücke den grimmigen Geist Lou Reed’s atmen. In Wales aufgenommen mit Produzent Mark Pavey, Bassist Matt Malley (Counting Crows) und Schlagzeuger Victor Bisetti (Los Lobos) umgibt das weise Werk eine herrlich losgelöste Atmosphäre, scheint jeder Song irgendwie aus der Zeit gefallen, just dem Vergessen entrissen, und verlangt streng genommen nach eine warmen Vinylveröffent-lichung. In Ermangelung einer LP begnügen wir uns aber dennoch glücklich mit einer CD, die uns mit in die vehement vermisste Vergangenheit nimmt. (cpa) machte Mitte des kunstvollen Quadrats Sufjan Stevens, Mumford & Sons, Yann Tiersen und Devotchka auf den britischen Punkt gebracht. (cpa) keston Cobbler’s Club – A Scene Of Plenty EP (Interactive Edition!) 9,95 CD. Die faszinierende 2013er Fortführung des filigran-feurigen Folk-Fadens, fünf neue, deutlich gewachsene Studio-Gemmen der englischen Label-Geschwister von Wallis Bird. Das prachtvolle Projekt um Julia und Matthew Lowe zeigt sich noch gereifter als auf dem bereits beeindruckenden Debutalbum, und schenkt uns 18 Minuten einer Musik-Melange, die bei allen Wahlverwandtschaften einzigartig ist und Sinne und Gefühl mit ansteckendem Leben füllt). Dabei bietet das ebenso wie das Vollalbum in ein sechsseitiges Digipak gewandete Folk-Feinwerk als optisch-haptische Dreingabe eine liebevoll von Julia gestaltete Mitmach-Möglichkeit, lässt es sich doch ausgeklappt in einen CD-integrierenden MiniaturSpielplan komplett mit selbst zu bastelnden Zügen, Booten und friesischen Kühen verwandeln. Ein rundum gelungenes Kleinod. John martyn – Well Kept Secret 15,95 CD. Das 82er Album als Remaster und um zwei Bonustracks erweitert: Gun Money (US Remix/ Long Version) und Hiss On The Tape (Live). Wall matthews – u The Dance In Your Eye 4,95 LP. Anspruchsvolles Akustikwerk auf dem Philo Sublabel Fretless von Könnern ihres Fachs: Gitarren, Bass, Percussion, Drums, Viola und Cello (von David Darling, siehe auch The Dakota Suite). Komplexe Songstrukturen und meiserhafte Instrumentalisierung. (lrm) Curtis mayfield – Superfly (Special Edition) 24,95/13,95 2-LP+CD/2-CD. Der 72er Soundtrack überarbeitet und um eine Zusatzdisc und 11 Raritäten (Demos, Alt.-Takes, Radio Spots etc.) erweitert. martina mcBride – Everlasting 15,95 CD. Gelungener stilistischer Seitensprung der Country-Croonerin: Unter der meisterlichen Produzentenhand von Don Was wagt sie den Sprung in das ganz große Balladen-Becken – und schwimmt sich frei. Gebettet in orchester-opulente, ganz auf ihren reif-klaren, bewundernswert beweglichen Gesang maßgeschneiderte Arrangements, lässt die schillernde Stimme die Country-Gefilde hinter sich und schwelgt in bewegenden Breitwand-Balladen und lässigem Big Band-Jazz. Die gelungene 2014er McBrideWas-Collaboration erscheint fernab vom Major juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 48 Der Rest von A-Z 48 Die Stones für Nüsse! Fast regelmäßig rollen die StonesSonderangebote durchs Land, so verlässlich, dass man dem Kunden fast zurufen möchte, die sonst auf Vollpreis ruhenden Alben immer nur während den zweijährlich stattfindenden Preisaktionen zu kaufen. Nun ist es wieder so weit, der frühe, mittlere und späte StonesKatalog ist jetzt günstig und reif für lückenschließende und bevorratende Hamstereinkäufe. Obacht: Nach Aktionsablauf droht wieder Vollpreisalarm! Je 1-CD: Rolling Stones – 12 x 5 8,95 Rolling Stones – A Bigger Bang 8,95 Rolling Stones – Aftermath (International Version/UK Version) 8,95/8,95 Rolling Stones – Beggars Banquet 8,95 Rolling Stones – Between The Buttons (Int. Version/UK Version) 8,95/8,95 Rolling Stones – Big Hits (High Tide And Green Grass) 8,95 Rolling Stones – Black And Blue 8,95 Rolling Stones – Bridges To Babylon 8,95 Rolling Stones – December’s Children 8,95 Rolling Stones – Dirty Work 8,95 Rolling Stones – Emotional Rescue 8,95 Rolling Stones – England’s Newest Hitmakers 8,95 Rolling Stones – Exile On Main Street 8,95 Rolling Stones – Flashpoint 8,95 Rolling Stones – Flowers 8,95 Rolling Stones – Get Yer Ya Ya’s Out 8,95 Rolling Stones – Goats Head Soup 8,95 Rolling Stones – Got Live If You Want It 8,95 Rolling Stones – It’s Only Rock’n’Roll 8,95 Rolling Stones – Let It Bleed 8,95 Rolling Stones – Metamorphosis 8,95 Rolling Stones – Now! 8,95 Rolling Stones – Out Of Our Heads (Int. Version(UK Version) 8,95/8,95 auf einem Independent-Label und bietet wertvolle, vokal aufgewertete Wiederbelebungen von u.a. Supspicious Minds, Of You Don’t Know Me By Now, Come See About Me, What Becomes Of The Broken Hearted, My Babe und To Know Him Is To Love Him. (cpa) Natalie merchant – Natalie Merchant 16,95 CD. Ich bin mir mehr als unsicher, ob ich in den Tagen, als man in Natalie „nur“ die Sängerin der 10.000 Maniacs sah, etwas von der genialen Größe ahnte, ja ahnen konnte, die sie als Sängerin und Songwriterin erreichen würde. Bereits bei ihren letzten Aufnahmen mit ihrer Mutterband liess sie schon die sanfte Ruhe, die herzwärmende Reife erkennen, die ihre späteren Solo-Werke auszeichnen sollte, mit eigenen Schöpfungen und genial gewählten Fremdwerk-Bearbeitungen verzückte und überzeugte sie in den Jahren des Alleingangs Kenner und Verehrer. In jüngerer Vergangen-heit beeindruckte sie dabei mehr durch ihre bemerkenswerten Bearbeitungen traditionellen Liedguts (House Carpenter’s Daughtzr und Leave Your Sleep), mit dieser 2014er NonesuchVeröffentlichung aber belegt sie wieder und diesmal nachdrücklich ihre faszinierenden Fähigkeiten als Autorin und Komponistin. Wort-, erfahrungs- und vor allem gefühlsreiche Texte fasst sie hier – in Begleitung von u.a. John Medeski, Shawn Pelton, Clark Gayton, Gabriel Gordon und Elizabeth Mitchell – in ein beeindruckendes Panoptikum amerikanischer Musikstile, wobei ihre wehmütig gefärbte WurzelStil-Beherrschung von den Appalachen über die Backporch und das Waits-Varieté bis in den großen American Music Hall-Orchestergraben reicht, sie ihre Weisen mal folk-karg akustisch, mal süffig, in episch ergreifender Breite mit sym- Rolling Stones – Rock’n’Roll Circus 8,95 Rolling Stones – Shine A Light 8,95 Rolling Stones – Some Girls 8,95 Rolling Stones – Steel Wheels 8,95 Rolling Stones – Sticky Fingers 8,95 Rolling Stones – Still Life 8,95 Rolling Stones – Stripped 8,95 Rolling Stones – Tattoo You 8,95 Rolling Stones – Their Satanic Mahesties Request 8,95 Rolling Stones – Through The Past Darkly 8,95 Rolling Stones – Undercover 8,95 Rolling Stones – Voodoo Lounge 8,95 Je 2-CD: Rolling Stones – Exile On Main Street (DeLuxe Edition) 11,95 Rolling Stones – Hot Rocks 1964-1971 11,95 Rolling Stones – Live Licks 13,95 Rolling Stones – Love You Live 13,95 Rolling Stones – More Hot Rocks 11,95 Rolling Stones – Some Girls (DeLuxe Edition) 11,95 Rolling Stones – The Singles Collection (The London Years) 3-CD 23,95 phonischer Opulenz ausstattet, New OrleansBlues-Elemente, emotions-gefüllte GospelHarmonien, orgelverbrämten Roots-/CountryRock-Breitseiten, hymnische Americana-Weiten und holzbläser-gefärbte Varieté-Versatzstücke hinzufügt und dem derart würde- und weihevoll dargereichten Song-Zyklus mit ihrer einzigartigen Stimme den finalen Segen verleiht. Ihr berührend weicher, kehlig warmer, sanft vibrierender Gesang krönt die elf ebenso traditionstreuen wie von eigener Größe getragenen Lieder, schenkt ihnen bei aller American Songbook-Kompatibilität und auch der einen oder anderen 10.000 ManiacsReminiszenz eine Eigenständigkeit, die unverwechselbar ist und bleibt. Ein großes Album einer Grand Dame der amerikanischen Musik. (cpa). merritt – u Tift See You On The Moon 6,95 CD. Erfreulich günstiger Restposten des 2010er vierten Vollwerks der außergewöhnlichen Americana-Artistin. midnight Rider – A Tribute To The Allman Brothers Band 15,95 CD. Die Klassiker der ABBand in Versionen von Leon Russell, Steve Morse, Pat Travers, Commander Cody, Molly Hatchet, Artimus Pyle Band, Tinsley Ellis, Eric Gales und anderen. miraculous mule – Deep Fried 15,95/13,95 LP/CD. Debüt des Trios um Michael J. Sheehy, Patrick McCarthy und Ian Burns, ganz klar ein haben-müssen-Album. 10 Songs in 42 Minuten. Perfekt. Der Sound von Miraculous Mule gedeiht auf dem Boden einer tollen Plattensammlung, deren Zusammenstellung nicht von Trends diktiert wurde, sondern vom Forschertum. Vom wissen wollen, wie das damals war, wo alles herkommt juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 49 Der Rest von A-Z 49 Ray Lamontagne – Supernova 21,95/14,95 LP/CD. Faszinierend-phantastischer FolkRock-Psyche-Flug des Singer-Songwriters aus Maine, mit Worten kaum einzugrenzende Space-Shuttle-Exkursion an die Grenzen des (Alternative-) Country-Kosmos, von unwiderstehlichen Melodien getragen-getriebene Zeitreise in die goldenen Tage der blumenreichen Psychedelic-Träume. Vier Jahre liess sich der Mann mit dem dezent angerauhten Soul in der Stimme Zeit für seine überschäumend-ausufernden Song-Phantasien, unter der prägenden Produktion von Dan Auerbach versammelten sich gleichgesinnte Roots-Raumfahrer wie Richard Swift, Leon Micheals, Seth Kaufman, Russ Pahl, Dave Roe und Kenny Vaughan, um die ausschweifenden All-Reisen mit vielerlei Instrumental-Kerosin auf elektrischen und akustischen Gitarren, Pedal Steel, Sitar und einer wahren Armada analoger Tasten-Kästen (Mellotron, Hammond Organ, Electric Haprsichord, Wurlitzer, E- und A-Piano) an den Rand der Zeit zu tragen. Und so kratzt sich Ray’s Stimme sanft ihren Weg zwischen Arnold Layne und Airplane zurück in die Hochtage der psychedelischen Schwebflüge, erdiger Southern Rock und sonniger Westcoast mit an Bord, praller Power Pop und leis-dezente Latin-Leichtigkeit im Handgepäck, werden Extreme wie Aaron Neville und Justin Townes Earle auf einen einenden Nenner gebracht, wird Neil Young hörbar verehrt und den frühen Small Faces die hemdsärmelig-harmoniesüchund wie es zusammenhängt. Eine Sammlung von Leuten, die aus 10.000 gebrauchten Platten eine Howlin' Wolf LP, Gris Gris von Dr. John, FieldRecordings von Alan Lomax und eine Doppel-LP mit frühen Gospelaufnahmen ziehen. Und aus dieser Ursuppe setzt sich Deep Fried zusammen, das zu 70 % aus Traditionals besteht, die sich die Band aber mit Herz und Verstand zu Eigen gemacht hat. Überlieferte Geschichten, die schon von Chain Gangs bei der harten Arbeit gesungen wurden, oder bei der Baumwollernte, bei der Teufelsaustreibung oder Schlangenbeschwörung. Vintage, aber mit Biss im Hier und Jetzt serviert. Wie sagte ich eingangs: ein haben-müssen-Album! (rh) mister And mississippi – Mister And Mississippi 17,95/14,95 LP(+CD)/CD. Holländische Band mit einer köstlich-königliche Kostbarkeit zwischen gleißendem West-Coast, feinfädigem Folk, artifiziellem PostRock, samtweicher Sigur Ros-Sanftmut, liebenswerter Yann Tiersen-Melancholie und ausuferndschäumenden Constellation-Klangwogen, geführt und geleitet vom gefühlvoll-gleichberechtigt wechselnden Leadgesang von Maxime Barlag und Samgar Lemuel Jacobs, und mit vollen Händen in vielfarbig schillernde Klang-Kaskaden gegossen. Auch wenn Gesang und Gitarren als tragende Pfeiler dienen, so schillert das musikalische M&M-Universum vor instrumentalen Ideen, euphorisierende Dynamik-Wechsel und wunderbar gefühlvolle Harmonie-Wandel bestimmen die mitreissend-rauschhafte Reise durch die Welten des Wohlklangs, von der folkzart-pastoralen Insel der Ruhe bis hin akustischen Ausbrüchen von grenzenbrechender Macht – das kreative Quartett schafft in elf Song-Epen Traum-Räume von elysischer Weite, getragen von himmlisch-hymnischer Harmonie. Eine echte Entdeckung. (cpa) Joni mitchell – Live At The Second Fret 1966 14,95 CD. 14er, semi-offiziell, 78-minütiger Solo-LiveRadio-Broadcast lange vor ihrer Debut-LP! Überraschend wirkt das weitgehend schon voll entwickelt, wie klassische frühe Joni, auch ihr bereits tige Aufwartung gemacht. Zwischen Früh-60’s Beat und Spät-60’s Psychelic, Twang- & Steelgetragener Wurzeltreue und Spector’scher Opulenz, Gomez-Groove und Floyd-Flügen entfaltet sich ein genre-grenzen-befreiter Genuss, der bei jedem neuen Abheben fester fesselt und fasziniert. Ein irisierender Edelstein, ein mit hypnotisierenden Harmoniewechseln mitten ins Herz treffender Stil-Hakenschlag, eine wehmütige Verneigung vor den blumenbunten goldenen Tagen der späten Sechziger, das beste Gomez-Album seit Bring It On, eine kosmonautische Kostbarkeit, die uns auf Dauer in unendliche WeltallWeiten entführt. Ein mystischer Magnet, sein Meisterstück. (cpa) exzellenter Gesang, z.T. selbst die intelligente typische für damals ganz unkonventionelle Gitarrenbegleitung. Unter den 18 Songs sind 4 vom späteren Debut, je 2 von Clouds und Ladies Of The Canyon, sogar einer von Blue (darunter sehr bekannte wie Circle Game, Both Sides Now, Song To A Seagull, Michael From Mountain) – aber eben auch satte 8, die nicht auf all ihren LPs erschienen! Darunter diverse erstklassige, z.B. Winter Lady, Brandy Eyes, Eastern Rain, Urge For Going! Massig Balladen (ruhig aber expressiv oder leise und sanft), ein paar schnelle/lebhafte/ relativ dynamische Songs (die dann doch noch mehr oder weniger nach konventionellerem Folk klingen, wenngleich z.T. schon mit eigener Note). Sound ist nicht optimal, etwas Rauschen z.B., da solo eingespielt, fällt das aber nicht so ins Gewicht – mich stört´s nicht groß, und die Musik entschädigt voll! Lohnend! (dvd) keb mo – Bluesamericana 14,95 CD. 14er, fast programmatischer Titel. Zuletzt etwas schwächelnd/zu slick, nun wieder in Form! Er verbindet die Stile auf völlig selbstverständliche/natürlich wirkende Art, daß es eine Freude ist: Blues/R´n´B stehen oft wieder im Zentrum, selten pur (klassisch 50s-angelehnt), teils groovig bzw. unbeirrt marschierend rockend, gern vereint mit (oder gar ersetzt von) Folk, Country (Americana), Soul… - manchmal alles zusammen! Auch Gospel fließt ein, sogar old-timey New Orleans-Jazz bildet mal die Basis. Viel Southern-Feeling, selten balladesk. Der Groove ist mehrfach wichtiger (partiell unwiderstehlicher) Bestandteil, Traditionen werden behutsam/einfühlsam aber deutlich modernisiert, Orgel oder Piano vermischen sich mit einer Vielzahl akust. Saiten und EGitarre. U.a. fühlte ich mich an Ry Cooder, Eric Bibb, Staple Singers, Jim Byrnes erinnert. Und Songs wie Do It Right, Somebody Hurt You, das herrlich melodisch-poetische schlichte So Long Goodbye und v.a. das wunderbare The Worst Is Yet To Come sorgen für Glanzlichter! (dvd) mojo - July 2014 (+CD) 9,95 MAG+CD. Kommt in Kürze. Info unter www.mojo4music.com . juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 50 50 Der Rest von A-Z monty Python – Monty Python Sings (Again) 16,95/18,95 CD/2-CD. Aufgewertete 2014er Neuauflage des Python-Klassikers, bietet in beiden mit 32-SeitenBooklet ausgestatteten Fassungen neben dem Originaltracklisting (incl. Always Look On The Bright Side Of Life, Meaning Of Life, The Silly Walk Song, Penis Song, Money Song, Every Sperm Is Scared, I Like Chinese…) noch sieben Bonusstücke, darunter 3 Archive-Aufnahmen und 4 neu aufgenommene Weisen. Die DeluxeDoppel-CD im 8-Panel-Digipak enthält zudem das komplette von der BBC lizensierte 1970er Flying Circus-Live-Debut-Album. moriarty – Fugitives 21,95/15,95 LP/CD. Feinster Ami-Roots-Sound zwischen Folk, Countryblues und Cajun, gespielt von formidablen Franzosen, Schweizern und Amerikanern und nur ganz milde modernisiert. Im Zentrum steht meistens die wunderbare Sängerin, die deutlich an die junge Natalie Merchant erinnert und wirklich ganz bezaubernd (mal englisch, mal französisch) singt. Das Cover zieren historische Helden wie Woody Guthrie, Hank Williams und Blind Willie McTell, deren Songs hier auf eher unkonventionelle bis überraschende Weise gecovert werden: „Matty Groves“ mit sanftem Plucker-Beat, „Ramblin‘ Man“ fast schon ambient mit verlorenem Akkordeon, „Saint James Infirmary“ fast schon wie Tom Waits mit Mädchenstimme. Ansonsten gibt es detailfreudige Banjos, viel Maultrommel und sogar Sitar. Die befreundeten Schweizer Zydecos Mama Rosin sind ebenso zu hören wie Moriba Koïta aus Mali – dennoch ist „Fugitives“ kein multikultureller Stilmix, sondern konsistenter Americana-Sound nah am Traditionalismus und trotzdem innovativ und erfrischend. Die französisch gesungenen Songs (wie gesagt alles historische Cover oder Traditionals) klingen nach tiefstem Louisiana, wie man das eben auch von den vorzüglichen Mama Rosin kennt. CD kommt im vierteiligen DigifileFormat, Vinyl als opulente Doppel-LP im Gatefold-Sleeve inkl. Posterbooklet, CD und Downloadcode. (Joe Whirlypop) motorpsycho – Behind The Sun 24,95/14,95 Ltd. col./etched 2-LP/CD. Die vier wackeren Nordmänner begeben sich erneut auf einen rauschhaften Traum-Raum-Flug … und lassen alles Irdische hinter sich. In nur einem Jahr erschuf das kolossale Quartett Kapstad, Ryan, Saether und Fiske ein monumentales Manifest, dass den machtvoll mitgerissenen Mitreisenden taub, verwirrt, atemlos, aber unendlich glücklich zurücklässt. Ein ebenso irrwitziges wie iriserendes, episches wie energiegeladenes, artistisches wie atemberaubendes, geniales wie grenzensprengendes Psyche-Heavy-Blues-Folk-Prog-MetalMachtwerk, das Motorpsycho einmal mehr, diesmal vielleicht endgültig, in einer Gewichtsklasse ganz für sich allein kämpfen – und gewinnen – lässt. (cpa) Bob mould – Beauty & Ruin 17,95/15,95 LP+MP3/CD. Neues Album des Mannes, ein kompaktes 36-Minuten Epos. Auf Merge. Nick mulvey – First Mind 19,95/14,95 John Nemeth – Memphis Grease 26,95/15,95 LP/CD. 14er, ex-Mitglied des innovativen exzellenten Portico Quartet. Es gibt sie auch heute noch, wahrhaft originelle Singer-SongwriterAlben! Nick Drake-Ähnlichkeiten (sein Haupteinfluß, sagt er selbst), teils kombiniert mit Westafrika-Harmonien. Leonard Cohen meets flirrende Folk Psychedelia, bzw. selbige mit einem Schuß World Music. Songwriter-Pop a la Paul Simon (der 80er) in Modern Beats getaucht oder ein wenig wehmütig. Federleicht tanzender wie melancholischer harmonischer Folk Pop. Zarter leiser Folk. Anklänge an Jose Gonzalez oder Elliott Smith. Intime Schönheit wie schwelgerische Pop-Spitzen, ein einfühlsamer relaxter Fluß wie optimistisches/positives Flair. Voller Atmosphäre, diverse außergewöhnliche (z.T. Ethnobeeinflußte) Rhythmen, immer wieder eine bestechende herrliche Leichtfüßigkeit! Variabel/ bunt/ einfühlsam aber auch mal karg instrumentiert, Ak. Gitarre als Konstante, sowie Harmonium, Synths/Theremin/Electronics, Streicher, EGitarre, Glockenspiel u.a. Sehr schön! (dvd) LP/CD. 14er, mit den famosen Bo-Keys (feat. diverse Memphis-Veteranen, die u.a. für O.V.Wright, Al Green, Isaac Hayes, Rufus Thomas spielten/zu den Hi Records-Session Cracks gehörten) aufgenommen. Dementsprechend oft im klassischen toughen kompakten Sound mit Gitarre, Orgel (bzw.E-Piano) und (z.T. Staxartigen) Bläsern (Soli sehr kurz/gar nicht) und jeder Menge Spät-60er- und Früh-70er-Feeling, der Groove wird groß geschrieben. Besondere Akzente setzt einige Male seine klasse scharfe ausdrucksvolle Harmonica, die ausgezeichnete Stimme klingt tendenziell schwarz (er ist weiß, war u.a. bei Anson Funderburgh & The Rockets). Ein paar wunderbare Balladen sind richtige Perlen (Al Green/Percy Sledge/Memphis-style, oder ein Hauch Sam Cooke), daneben gibt´s Otis Redding/Sam & Dave-Einfluß (z.T. mehr BluesAnteil), trockenen swampy funky R´n´B mit Louisiana-Touch, angespitzten Groove-Soul, Soul und Blues in einem (Albert King meets Booker T meets Stax?) – und 2,3 aktueller/zeitlos wirkende Songs: Treibend/stampfender rockig-scharfer R´n´B resp. funky Memphis-R´n´B. (dvd) The New Christs – Distemper 18,95 Carrie Newcomer – A Permeable Life 15,95 LP. Vinyl-Reissue des Birdman Ablegers um Rob Younger. Original von 1988. CD. 14er. Reif, erwachsen, ungemein warm, einfach, wunderbar natürlich klingend, ebensolche Stimme. Die Grundlage ist, klarer als früher oft, Folk – als herzerwärmende bezaubernde zarte lyrische oder herrlich federleichte (zugleich melancholische) Ballade, hier feinnervig verträumt, dort sehr intim, oder leicht elegisch auf bestechend schöne Weise; oder als ruhiger bis sanft fließender Folk Pop. Ausnahmen sind Pleasure Don´t…, ein lebhafter eher fröhlicher Track, etwas old-timey, Einflüsse von Ragtime bis Vaudeville, und Room At The Table, tänzelnder juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 51 Der Rest von A-Z 51 Led Zeppelin – I (2014 Reissue) 16,95/39,95/14,95/17,95/129,LP/DeLuxe-3-LP/CD/DeLuxe-2-CD/SuperDeLuxe-Box. Ende Mai erscheinen die ersten drei Attacken eines weiteren Led ZeppelinGroßangriffs, sämtliche klassischen Alben neuerlich vom Page-Jimmy remastered, und in den Edel-Fassungen zudem um lecker BonusMaterial erweitert. Und während man im Luftschiff mit der Fortsetzung der Serie noch einen Moment innehält, bis die Frage geklärt ist, ob der Stairway-Anfang nun von Page oder doch von Randy California stammt, kann man sich an den vielfältigen Versionen der drei ersten frisch aufgelegten Alben erfreuen. Da die Ausstattung der fünf verschiedenen Fassungen bei den drei Werken ähnlich ausfällt, sei sie hier einmal für alle drei erklärt: Die Einfach-Ausgaben, sowohl 1-LP als auch 1-CD, bieten das jeweilige Werk im frischen Page-Remaster, die CD kommt im Card Wallet-Klappcover, das Vinyl kommt in der exakten Cover-Replikation der Erstauflage. Die DeLuxe-Doppel-(bis Dreifach-) Ausgaben bieten auf dem Bonustonträger acht bis neun gesucht-ersehnte Zusatz-Tracks (im Fall von Led Zep I einen Konzertmitschnitt eines Auftritts im Pariser Olympia vom 10. Oktober 1969 incl. Good Times Bad Times/ Communication Breakdown, Heartbreaker, Dazed And Confused, You Shook Me, Moby Dick, How Many More Times) und die SuperDeLuxe-Box schließlich enthält Norm-CD, Bonus-CD, Norm-LP, Bonus-LP, HighDefinition Audio Download des kompletten Materials, ein 70-seitiges gebundenes Buch und einen Druck des Original-Albumcovers. Led Zeppelin – II (2014Reissue) 16,95/27,95/14,95/17,95/129,- LP/DeLuxe-2-LP/CD/DeLuxe-2-CD/SuperDeLuxe-Box. Remasterter und zum Teil erweiterter 2014er Reissue des Zweitwerks, ursprünglich 1969, gerade mal sieben Monate nach dem Debut erschienen und mit Whole apart groovender eingängiger Songwriter-Pop. An Empty Chair erinnert mich überraschenderweise an Joni Mitchell. Neben den obligatorischen (zumeist akust.) Gitarren verwendet sie großteils fein geschmackvolle kleine Streichergruppen, (E)Piano, sporadisch auch Vibrafon, Akkordeon, Slide, Orgel. Ein stilvolles hochwertiges Album! (dvd) Scarlett O’Hanna – Romance Floats 15,95 CD. Trotz des Namens eine Französin, ihr Sound klingt aber absolut anglo-amerikanisch. Genaugenommen irgendwo zwischen Cat Power, Scout Niblett und PJ Harvey. Also eher karg inszeniert, mit kantigen Gitarren (elektrisch und akustisch), verhallten Drums (oft nur Bassdrum), dazu nur noch wenige Handclaps. Etwas E-Piano und ein paar elektronische Fiepser. In den lauteren Momenten kommen mir Bands wie Come und Live Skull in den Sinn, wohl wegen der dunklen Atmosphäre zu schlierigen Gitarrensounds. Scarlett O’Hanna ist dazu eine ausdrucksstarke Sängerin mit Kraft, Wut und Audruck, aber auch Sinn für Melancholie (die Cat Power-Momente). Ihre überwiegend rhythmisch akzentuierte Gitarre ist nicht ganz so wild wie die von Scout Niblett, ansonsten tun sich hier auf ihrem zweiten Album aber einige Parallelen zu den Genannten auf. Sie scheint hier auch so gut wie alles selbst gemacht zu haben, Musik, Gesang und Produktion. Das Genre? Kammer-Folk-Punk? Mir fällt nichts Besseres ein. Immerhin schaffte sie es mit ihrem eigenwilligen Sound schon zum Support bei der 2011er Europa-Tour von Wilco. (Joe Whirlypop) Lotta Love, The Lemon Song, Heartbreaker, Ramble On und Moby Dick gleich eine gute Handvoll Zep-Klassiker aufbietend. Bonus-LP und Bonus-CD der jeweiligen DeLuxeAusgaben beinhalten 9 rare Zusatz-Tracks, darunter 5 Alternativ-Studio-Fassungen von Albumtracks, die Backing Tracks von Thank You und Living Loving Maid und das bislang unveröffentlichte La La. Led Zeppelin – III (2014 Re.) 16,95/27,95/14,95/17,95/129,- LP/DeLuxe-2-LP/CD/DeLuxe-2-CD/SuperDeLuxe-Box. Neuerliche Neuauflage des Drittwerks von 1970, die 10 Songs des remasterten Originalwerks bekommen in den EdelFassungen Gesellschaft von 9 Bonustracks, wieder allerhand rares/exklusives Materialaus den Aufnahmesessions zum Album, darunter Tracks wie The Immigrant Song, Friends oder Celebration Day als Studio-Outtakes und drei bislang unveröffentlichte Stücke: Jennings Farm Blues (instrumentaler Bron-Yr-AurStomp-Vorläufer), Bathroom Sound (Out On The Tiles-Instrumental-Fassung) die Led ZepVersion von Keys To The Highway/Trouble In Mind. Oasis – Definitely Maybe (rem.) 24,95/11,95/16,95 2-LP (+Download-Code)/CD/3-CD. Start einer Reihe von aufgewerteten Wiederveröffentlichungen der klassischen Oasis-Werke auf Big Brother Recordings, beginnend, wie kaum anders denkbar, mit dem folgenreichen Debutalbum von 1994. In allen drei Formaten gibt’s das OriginalOpus in frisch remasterter Fassung, das DoppelVinyl bietet in physischer Form noch einen Bonustrack (und das komplette Zusatzmaterial der Dreifach-Donnerpackung als Download), die Drei-CD-Deluxe-Ausgabe schließlich bietet ganze 33 zusätzliche Bonuscuts (B-Seiten, LiveAufnahmen, Demofassungen etc). Old 97´s – Most Messed Up 18,95/14,95 2-LP/CD. 14er, nun schon 20 Jahre dabei. Soweit ich mich erinnere ihre bislang insgesamt härteste LP überhaupt! Was als beschwingter akustischer Folk beginnt wird zum flammenden scharfen Rock(´n´Roll)er, angenehm old-fashioned (auch melodisch) – und läßt im Rest des Albums kaum an Power, Druck, Tempo und Emphase nach. Geradlinig, manchmal auch ziemlich wild/frenetisch. Ob als rasanter (Alt.-) Country Rock (v.a. mit Betonung auf Letzterem), leicht rootsiger Guitar Rock (mit nur noch wenig bis gar keinem Country-Anteil bzw. eher folkigen Untertönen), Cow Punk resp. Folk Punk-Tendenzen oder purer Rock´n´Roll. Als mögliche Vergleiche taugen mal wieder die Replacements (deren Tommy Stinson gastiert), die Bottle Rockets, eine modernisierte elektrische Violent Femmes-Version oder die juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 52 Der Rest von A-Z 52 music On Vinyl Das ungemein aktive Music On Vinyl-Label widmet sich weiterhin unermüdlich der VinylWiederveröffentlichung alter und neuer Schätze der Tonkunst, und legt dabei nach wie vor hohen und höchsten Wert auf perfekte Pressqualitäten. Hier ein Rundblick auf die LP-Fülle, die das Label allein in den vergangenen sechs Monaten an das Licht der Veröffentlichung hob: Je 1-LP: Afghan Whigs – Black Love 21,95 Jan Akkerman – Jan Akkerman 19,95 Blue Öyster Cult – Agents Of Fortune 21,95 Colin Blunstone – Ennismore 19,95 Booker T & The MG’s – Doin’ Our Thing 19,95 Booker T & The MG’s – Green Onions 19,95 Booker T & The MG’s – Hip Hug Her 19,95 Booker T & The MG’s – Soul Dressing (mono) 19,95 Booker T & The MG’s – And Now 19,95 Bread – Baby I’m A Want You 19,95 Byrds – Turn! Turn! Turn! 19,95 Chicken Shack – OK Ken? 21,95 Elvis Costello – Mighty Like A Rose 19,95 Miles Davis – Milestones (stereo) 19,95 Dave Edmunds – Repeat When Necessary 19,95 Flamin’ Groovies – Supersnazz 19,95 Graham Central Station – Mirror 23,95 Graham Central Station – Release Yourself 19,95 Grant Lee Buffalo – Fuzzy 19,95 Howlin’ Wolf – Memphis Days Vol. 1 19,95 Howlin’ Wolf – Memphis Days Vol. 2 19,95 Jayhawks – Smile 24,95 Lemonheads – It’s A Shame About Ray 19,95 Love – Da Capo 19,95 Beverley Martyn – Phoenix & The Turtle 19,95 Dave Mason – It’s Like You Never Left 21,95 Roger McGuinn – Cardiff Rose 19,95 Meters – Cabbage Alley 19,95 Meters – Rejuvenation 19,95 Elliott Murphy – Just A Story From America 19,95 Randy Newman – Randy Newman 19,95 Gram Parsons – Sleepless Nights 21,95 Dolly Parton – Blue Smoke 19,95 Sam & Dave – I Thank You 19,95 Nina Simone – Here Comes The Sun 19,95 Nina Simone – Sings The Blues 19,95 James Taylor – Never Die Young 19,95 Mekons. Kurz auch Stones-Anklänge, ein Hauch Desert Rock/Surf. Teilweise unterstützt eine kräftige Ak.Gitarre. Und extrem rar gesät sind Ruhephasen! (dvd) Old & In The Way Live At The Boarding House: The Complete Shows 37,95 4-CD. Das einzige, 1975 erschienene Album des Bluesgrass-Quintetts bestand damals aus 10 Songs, die im Oktober 1973 live im Boarding House in San Francisco mitgeschnitten wurden. Die Band um Gitarrist/Sänger Peter Rowan und Geiger Vassar Clements (beide spielten vorher bei Bill Monroe's Bluegrass Boys), David Grisman an der Mandoline, sowie Grateful Dead's Jerry Garcia am Banjo und Garcia Kumpel John Kahn (Bass) spielte an zwei Abenden (1. und 8. Oktober 73) allerdings jeweils zwei Sets und insgesamt 55 Songs ein, die hier erstmals in der Gänze erhältlich sind. Natürlich gibt es zwischen den jeweiligen Sets ein paar Überschneidungen (aber auch nur ein paar), aber das Ensemble ließ der individuellen Virtuosität freien Lauf (und war damit Vorreiter der Newgrass/Jam-Welle), sodass man durchaus von verschiedenen Versionen sprechen kann. Einige der Songs sind später auf Compilations oder posthumen O&ITW Veröffentlichungen aufgetaucht, aber 14 Aufnahmen sind nur hier exklusiv zu hören. Noch Uncle Tupelo – No Depression Suzanne Vega – Solitude Standing Violent Femmes – 3 Muddy Waters – King Bee Tony Joe White – Black & White 19,95 21,95 19,95 19,95 23,95 Je 2-LP: Black Rebel Motorcycle Club – Black Rebel Motorcycle Club Bob Dylan – Time Out Of Mind Faith No More – King For A Day, Fool For A Lifetime Peter Gabriel – Scratch My Back/ And I’ll Scratch Yours Grand Funk Railroad – Live: The 1971 Tour Beth Hart – Screamin’ For My Supper Jimi Hendrix Experience Miami Pop Festival Mars Volta – Amputechture Mars Volta – De-Loused In The Comatorium Meters – Fire On The Bayou Ramones – It’s Alive Steppenwolf – Live 3-LP und mehr: Leonard Cohen – Live In London 3-LP Miles Davis – Bootleg Series Vol. 3: Live At The Fillmore 6-LP Bob Dylan – 30th Anniversary Celebration Concert 4-LP Bob Dylan – Side Tracks 3-LP Elvis Presley – Recorded Live On Stage In Memphis 4-LP 27,95 26,95 26,95 27,95 27,95 26,95 29,95 27,95 27,95 26,95 26,95 27,95 36,95 99,90 89,90 36,95 59,95 dazu im perfekt-warmen Klangbild, denn DeadWeggefährte Owsley Stanley konnte nicht nur LSD, sondern auch Sound optimal mischen. – u Ollabelle Before This Time 6,95 CD. 2008 Yep Roc - mit seinen beiden Studio-CDs 'Ollabelle' (04) und 'Riverside Battle Songs' (06) hat sich das (Wahl-) New Yorker Quintett ganz tief in mein Americana/Roots Rock-Herz eingebrannt. Diese unglaubliche stilistische Vielseitigkeit, das musikalische Können, die originellen Vokalarrangements und rhythmischen Verwandlungen von Amy Helm (Vocals, Mandolin), Fiona McBain (Acoustic & Electric Guitars, Bass, Vocals), Glenn Patscha (Keyboards, Vocals), Byron Isaacs (Bass, Lap Steel, Electric Guitar, Vocals) und Tony Leone (Drums, Vocals) gehören für mich zum Besten, was das Roots Music-Genre in den letzten Jahren an neuen Bands hervorgebracht hat! Album #3 ist nun das logische Livealbum geworden, das die Ollabelle-Präsentation perfekt abrundet. Okay, fast perfekt, denn nur 10 z.T. längere Tracks (53 Minuten total) sind entschieden zu wenig für eine so kolossale Combo, die locker zwei Stunden und mehr spielen, danach immer noch zu neuen Ufern aufbrechen kann. Inklusive 'Ain't No More Cane' im The Band-Arrangement und 'Brokedown Palace' (Grateful Dead) stehen dafür. Fazit: Musik überragend, Endprodukt ausbaufähig. (chill) juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 53 Der Rest von A-Z Conor Oberst – Upside Down Mountain 34,95/16,95 2-LP/CD. 2014er Rückkehr des gefühlsgetriebenen Fürsten der vulnerablen Wehmut, gleichzeitig sein emotionstiefer Einstand als Emmylou Harris-Label-Kollege bei Nonesuch. Auch wenn das 13-Songwerk für OberstBefindlichkeiten geradezu opulent ausgestattet ist, so atmet es weit intensiver den Bright Eyes-Geist der frühen Tage als manches Interimswerk, selbst in den Momenten der köstlichsten Country-Pracht holt uns die brüchig-bewegende Stimme des MelancholieMeisters immer wieder zurück auf den Boden des schönen Schmerzes. Zwischen verwundbar-intimem Alleingang und lebenssprühendleuchtendem Luxus, zwischen unter-die-Hautschneidender Intensität und reichinstrumentierter, Engels-Chor-begleiteter Hymne entfaltet sich der komplette Klang-Kosmos eines Ausnahme-Songschreibers, der die Folk- und Country-Wurzeln verehrt, nutzt und respektiert, aber sich stets allein vom Gefühl getragen stilistische Seitensprünge erlaubt. Unter der Produktionsregie und instrumentalen Mittäterschaft des nicht minder begnadeten Jonathan Wilson trägt eine erlesene Musikschar (darunter die SöderbergSchwestern von First Aid Kit, Nathaniel Walcott, Andy Lemaster, Jason Boesel, Mike Mogis, Macey Taylor, Joshua Grange, Orenda Fink) das ihre dazu bei, den flirrend-schwirrenden Klang-Raum instrumental und vokal aufs Vielfältigste zu füllen, vom gelassengepflegten Wurzelgerät bis hin zu verspielten Elektroniktupfern, Keyboard-Kaskaden und Buzz Osborne This Machine Kills Artists 16,95 CD. Genau der, “King Buzzo” von den Melvins mit seinem ersten echten Soloalbum. Mit dem Mutterschiff ja ungebrochen kreativ und beständig auf Tour, haut Osbourne jetzt mal ein komplett anderes Album raus, nämlich gänzlich solo, unplugged, akustisch. Ein Mann und seine Wandergitarre – sonst nichts, klingt hier aber natürlich nicht nach Folk, sondern tatsächlich wie Melvins, von aller Wucht befreit und produktionstechnisch aufs Wesentliche entbeint. Der 50Jährige mit der eindeutig coolsten Frisur im RockBusiness hat zwar keine schöne, dafür aber eine laute und markante Stimme, die auch hier gewohnt grumpelig, knödelig und missgelaunt klingt. Die akustische Gitarre ist hart, karg und stoisch, denn im Prinzip ist die Musik gar nicht weit weg von den brachialen Melvins-Rifforamas. Die Songs sind rhythmisch stark akzentuiert, was fast schon einen kleinen Headbanging-Reflex auslöst. "I have no interest in sounding like a crappy version of James Taylor or a half-assed version of Woody Guthrie" – tut er auch nicht. Das Album liefert 17 teils recht kurze Songs und wirft ein ganz neues, durchaus erfrischendes Licht auf das inzwischen in jeder Hinsicht monumentale Melvins-Oeuvre. (Joe Whirlypop) Outrageous Cherry – u Out There In The Dark 53 6,95 CD. 99er Album der Detroit-Band. Ein brillianter Exkurs in die Hochzeiten des Flower Power Psychedelia Movements. Absolut authentisch arrangierte und geschriebene Songs, ob im Stil der (späten) Beach Boys (Where Do I Go When You Dream) der Byrds (Georgie Don't You Know, It's Always Never) über Merseybeat (Where Do I Go When You Dream, Corruptable) bis zum sonnigverträumten Summer of Love SF-Sound (Easy Come Uneasy Glow, Togetherness); als Abschluß und Höhepunkt mit der elf-minütigen FeedbackPsychedelia-Orgie There's No Escape From the Infinite. Kommt in passend-schönem Digipack. Blechblas-Salven reicht das Beiwerk für das faszinierende Geschehen zwischen fragilem Psyche-Folk, Steel-beglänztem Country reinstem Quellwassers, entspanntem Roots-Rock, Power-Pop, ansteckend-frohem Highlife und Tex-Mex-getönten Wüstenweisen. Aber ebenso, wie Oberst’s Stimme selbst in hymnischsten Momenten für berührend-erdende Bodenhaftung sorgt, so bleibt selbst in den artifiziell-abgehobenen oder schmerzlichintensiven Phasen des Albums der Song stets im Fokus des Geschehens, und überhaupt klingt Upside Down Mountain so song-reif, so ansteckend optimistisch wie kaum ein OberstOpus vorher, ohne dabei die einzigartige Bright Eyes-Melancholie zu verlieren. Und so erscheint eines der besten Alben der Saddle Creek-Familiengeschichte jetzt eben auf Nonesuch. (cpa) Cherry – The u Outrageous Book Of Spectral Projections 6,95 CD. Der 2001er Nachfolger zu „Out There…“ Weiterhin beackern die Mannen um Matthew Smith und Larry Ray die späten 60iger Jahre, aber der Schwerpunkt hat sich deutlich Richtung Psychedelia und Garage gewandelt. Sprich mehr Frijid Pink und Velvet Underground, deutlich weniger Beach Boys oder Flower Power Anteil. Man schwelgt in Feedback, die Fuzzbox und das Wah Wah Pedal kommen zu großen Ehren. Nicht dass die kalifornische Sonne nicht mehr durchscheinen würde, aber insgesamt rockt „The Book..“ doch deutlich mehr. Wobei auch dieses Album einen Riesenspaß macht, denn zu dem faszinierenden Retro-Sound gesellt sich auch hier wieder ganz hervorragendes Songwriting. Ebenfalls in schönem Digipack. (lrm) Parker & The u Graham Rumour – The Up Escalator 4,95 LP. Sein 1990er Album für Demon markiert das Ende einer Ära, es ist das letzte, das er mit der damals vermutlich besten Rock Backing Band, The Rumour (mit Brinsley Schwarz an der Leadgitarre) aufnahm. Produziert von Tommy Iovine (u.a. Patti Smith, Tom Petty) gibt es satten Rock in der gewohnten Mischung zwischen Heartland- und Pub-Rock. Bruce Springsteen schaut zum Duett («Endless Night ») vorbei und man fragt sich angesichts der Klasse der Songs, des Sängers und der Band, warum dieser Verbindung kein größerer Erfolg beschienen war. Es handelt sich übrigens hier um nagalneue Restexemplare der Originalpressung. (lrm) Pearlfishers – Open Up Your Colouring Book 21,95/14,95 2-LP (+CD)/CD. Diese Schotten geizen nicht – im Gegenteil: Auch das siebte Album (nach sieben Jahren der verhaltenen Ruhe) des Perfekt-PopProjektes um das kreative Genie von David Scott schwelgt in einer nahezu operettenhaften Opulenz, wenn es um die Ausgestaltung ihrer vollharmoni- juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 54 Der Rest von A-Z 54 made In Germany In nur wenigen Jahren hat sich das Made In nicht zuletzt durch Germany-Label, Wiederveröffentlichung lang ersehnter WDRRockpalaast-Mitschnitte, einen guten Ruf in der Pflege speziell des deutschen RockBrauchtums erworben. Die RockpalastReissues führen wir Euch zu Recht regelmäßig vor Augen, hier in der Folge findet Ihr eine Übersicht über das weitere Rock-GeschichtsProgramm von MIG: Je 1-CD: Miller Anderson – Bright City Miller Anderson – Bluesheart Epitaph – Outside The Law Epitaph – Danger Man Chris Farlowe – As Time Goes By Chris Farlowe – Glory Bound Chris Farlowe – Farlowe That Chris Farlowe – Wainting In The Wings Mick Fleetwood Blues Band – Blue Again Ian Hunter – The Artful Dogder (expanded) Karthago – Rock’n’Roll Testament Karthago – Second Step Karthago – Love Is A Cake Frank Marino & Mahogany Rush – From The Hip Frank Marino & Mahogany Rush – Double Live Novalis – Augenblicke Lutz Rahn – Solo Trip Rigoni/Schoenherz – Victor Eberhard Schoener – Trance-Formation Eberhard Schoener – Bali Agung CD+DVD Eberhard Schoener – Flashback Klaus Schulze – Richard Wahnfried’s Miditation Je 2-CD: Agitation Free – Shibuya Nights CD+DVD Birth Control – Count On Dracula & Deal Done At Night (Collectors Premium) Birth Control – Jungle Life & Getting There (Collectors Premium) Chris Farlowe – The Voice & Hotel Eingang (Collectors Premium) 15,95 15,95 15,95 15,95 15,95 15,95 15,95 15,95 13,95 16,95 15,95 15,95 15,95 11,95 15,95 15,95 15,95 16,95 13,95 14,95 13,95 15,95 16,95 15,95 15,95 15,95 schen Klangräume geht. Köstliche Melodien, dargereicht in vielstimmigen Harmoniewolken, liegen fürstlich gebettet in einem wahren Meer aus Wohlklang, von instrumentalen Füllhörnern gespeist. Scotts warme Stimme salbt das Herz, während um sie herum Gitarren und Klaviere, Keyboards und Schlagwerk, Mundharmonika und Blockflöten, perlendes Fender Rhodes und lässiges Pfeifen, kristallklares Glockenspiel und königliche Kirchenorgel, majestätische Blechbläser und satte Streichorchester zu Spector-gleichen Arrangement-Monumenten aufgestapelt werden, ohne dabei je den Song aus den Augen zu verlieren. Steely Dan-Eleganz und Beach BoysWohlklang, belebende Bacharach-HarmonieWechsel und Alan Parsons-Perfektion, Yacht Pop und West Coast, barock-schwere Eleganz und federleicht-melancholischer Chanson-Charme werden eins und überwältigen den Lauscher mit beeindruckendem Schönklang. Nicht unbedingt für den Ecken & Kanten-Freund gewirkt, aber für den Verehrer der himmlischen Harmonien und genialen Großtaten unbedingt zu empfehlen. (cpa) Tex Perkins & The Dark Horses – Everone's Alone 18,95 LP. Vinylversion des 2012er Studioalbums. u Todd Phillips – Released 4,95 LP. 1981er Album des großartigen KontraBassisten Todd Phillips, einst Mitbegründer des Dave Grisman Quintets. Zusammen mit Tony Rice (Gitarre), Jerry Douglas (Dobro), Darol Anger (Violin) und John Reischman (Mandoline) Chris Farlowe – Out Of The Blue & Born Again (Collectors Premium) Chris Farlowe – Bursting Over Bremen Grobschnitt – Die Grobschnitt Story 0: Kapelle Elias Grobschnitt Grobschnitt – Die Grobschnitt Story 1 Grobschnitt – Die Grobschnitt Story 2 Magma - Zühn Wöhl Ünsai: Live 1974 Klaus Schulze – Richard Wahnfried’s Tonwelle 15,95 16,95 17,95 17,95 17,95 16,95 16,95 Je 3-CD: Niagara – Niagara 18,95 Pell Mell – The Entire Collection 4-CD 34,95 Klaus Schulze – La Vie Electronique Vol. 5 18,95 Klaus Schulze – La Vie Electronique Vol. 6 18,95 Klaus Schulze – La Vie Electronique Vol. 7 18,95 Klaus Schulze – La Vie Electronique Vol. 8 18,95 Klaus Schulze – La Vie Electronique Vol. 9 18,95 Klaus Schulze – La Vie Electronique Vol. 10 18,95 Klaus Schulze – La Vie Electronique Vol. 12 18,95 Klaus Schulze – La Vie Electronique Vol. 14 18,95 Klaus Schulze – La Vie Electronique Vol. 15 18,95 Klaus Schulze – Big In Japan 2-CD+DVD 18,95 Klaus Schulze – Big In Japan (USA Version) 2-CD+DVD 18,95 Klaus Schulze & Lisa Gerrard - Big In Europe Vol. 1: Warsaw 2-DVD+CD 18,95 für Varrick aufgenommen, sprühen die Protagonisten nur so vor Spielfreude und das in allerhöchster instrumentaler Fertigkeit. 9 Tracks, davon 5 Originale (4 x Phillips, 1 x Reischmann) sowie Coverversionen von Miles Davis (2 x), John Coltrane, Joe Carroll. Großartige Platte! Originale der damaligen Erstpressung, kein Cut-Out, aber tw. Cover leicht angestoßen. (lrm) Pixies – Indie Cindy 21,95/15,95 2-LP (+CD)/CD. 14er Studio-Comeback einer Legende. 8 Tracks stammen von den beiden EPs der letzten Monate (nur digital oder als längst gestrichene 10“-ltd.-Edition erschienen), dazu der Download-only Bagboy und die 3 Stücke der neuen „EP 3“. Wer den alten Sound der Band erwartet, liegt falsch, es fehlt deren Originalität samt der berühmten laut-leise-Kontraste (letztere gibt es höchstens mal zwischen relativ sanften Vocals bzw. den Refrains und punktuell schroffem Sound, auch die Aggressivität hält sich in Grenzen), das erinnert mehr an Frank Black solo. Indie Rock, kompakt, z.T. sehr wuchtig, auch mal bratzender Post-Grunge, einige feine prägnante Riffs, hier und da geht´s eher in die melodiebetonte Richtung (resp. Indie Pop), etwas weicher/abgerundeter (gerade die Tracks der neuen EP). Die Melodieführung freilich kommt einem mehrfach bekannt vor… 180g-Vinyl. (dvd) 1 Monat lang zu Niedrigpreis-Konditionen: Der Pixies-Backatalog, je 1-CD: Pixies – Wave Of Mutilation: Best Of Pixies Pixies – Bossanova Pixies – Doolittle 7,95 7,95 7,95 juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 55 Der Rest von A-Z mirah Changing Light 15,95/13,95 LP/CD. Ganz so einfach macht uns Mirah Yom Tov Zeitlyn den ersten Einstieg in ihre verwunschene Wunderwelt nicht, auch ihr fünftes faszinierendes Vollwerk weist rauhe Ecken und knarzende Kanten auf, die aber den Liebreiz der samt-sanften Momente umso unwiderstehlicher leuchten lassen. Der genialen Gratwanderin und zauberhaften Zart-stimme gelingt es zum fünften Mal (die nicht minder bewunderungswürdigen Seitenprojekte und Collaborationen nicht mitgerechnet), sich treu zu bleiben und sich dennoch neu zu erfinden, Unvereinbares zu vereinen und Wohlklang in der öden Wüste zu säen. Ihre aufenthaltsreiche Aufnahmereise führte sie diesmal durch mehr als 20 Orte, in Studios und Wohnzimmer, brachte sie mit zahlreichen gleich-beseelten Geistes-Geschwistern zusammen (darunter Greg Saunier (Deerhoof), Mary Timony, Emily Wells, Heather McEntire (Mount Moriah)), Jherek Bischff und Eli Crews schrieben die komplex-kunstvollen Streicher- und Bläser-Arrangements, die dem verwunschenen Wunderwerk mitunter einen barocken-verspielten, edel-artifiziellen Sufjan Stevens-Anstrich verleihen. Dazwischen setzt sie, Cat Power nicht unähnlich, seidensanften Gesang gegen lofi-rohes Garagen-GitarrenGründeln, verführt mit fragil-filigranen FolkKargheiten, taucht den Hörer Lisa Germanogleich in grandios gischtende Klang-Fontänen, lässt mit epischen Elektronik-Emotionen Imogen Heap-Verwandtschaften erahnen, füllt den köstlichen Klangraum mit rohen Gitarren und lieblichen Engels-Chören, polterndem Schlagwerk und sakral simmernder Orgel, Streich- und Blas-Orchester-Reichtum, streut Trip Hop-, Progressive- und Post RockReminiszenzen und ist damit immer noch nicht am Ende ihrer schillernden Phantasie. Zwischen verweht-verzauberndem Psyche Pixies – Pixies Pixies – Surfer Rosa Pixies – Trompe Le Monde 7,95 7,95 7,95 Ebenso: Das Pixies-Vinyl, je 1-LP: Pixies – Wave Of Mutilation: Best Of Pixies 2-LP Pixies – Bossanova Pixies – Come On Pilgrim Pixies – Doolittle Pixies – Surfer Rosa Pixies – Trompe Le Monde Stewart – u Poindexter College Rock 15,95 15,95 15,95 15,95 15,95 15,95 2,95 10“. 4-Track 10“ EP in coloured vinyl von exBlack Flag Gitarrist Gregg Ginn (Gitarre und unter dem Pseudonym Poindexter Stewart auch Vocals) auf SST von 1993. Procol Harum – Inside Outside/The Best Of 55 8,95 2-CD. Perfekte 2014er Zusammenfassung von 45 Jahren Procol Harum-Pracht, die Metro Selectgewohnt im dicken sechsseitigen Digipak daherkommt und in den 150 Minuten Spielzeit der zwei randvoll gefüllten CDs eine auch für den Procol Harum-Kenner 32 geschmacks- und zielsicher ausgewählte Tracks bietet. Auf CD 1 (Inside): 18 erlesene Studioaufnahmen aus den klassischen Alben der 70er Jahre, mit Betonung der weniger plattgespielten, mithin für manchen noch zu entdeckenden Brooker/Reid-Album-Tracks. Auf der Outside-Seite finden sich dafür 14 LiveMitschnitte aus der gesamten Band-Historie, darunter auch 2012er Konzertmitschnitte, die für das in 2014 rein digital erscheinende Some Long Road-Album vorgesehen sind, außerdem gibt es Folk, dreckig-heftiger Energie und viel-verzahnt-verspielter Arrangement-Hochkunst erinnert sie dabei auch immer wieder an die Ur-Fee der eingensinnigen Musik-Magie, ist aber ganz in deren Sinne so eigenständig und – willig, dass man sie nie auf einen BushVergleich reduzieren kann. Käthe ohne Kieksen, Imogen im akustischen Düsterwald, Cat im klassisch-künstlerischen Kontext, Lisa voller lebenssprühender Leidenschaft – Mirah schenkt uns hier ein wahres Meisterwerk, dessen wahre, tiefe Schönheit sich erst bei wiederholtem Betrachten erschließt. Um dann so nachhaltiger zu wirken. Beeindruckend und bleibend. (cpa) Mirah-Backkatalog, Obacht: Die letzten Exemplare, zudem zum Sonderpeis: Mirah – (A)spera CD Mirah – Advisory Committee CD Mirah – C’Mon Miracle CD Mirah – Joyride: Remixes 2-CD Mirah & Spectratone International - Share This Place: Stories And Observations CD Thao & Mirah – Thao & Mirah CD 9,95 9,95 9,95 9,95 9,95 8,95 hier das Wiederhören mit den erwartet/ersehnten Ollen Kamellen, in zum Teil erfreulich überraschend differierenden Formen und Fassungen. Dank der verschiedenen Live-Besetzungen wird auch CD 2 nie langweilig, und dennoch klingen die 72 Bühnen-Minuten wie ein Konzertmitschnitt aus einem Guss, stets glänzt das führende Trio von Piano, sakral-barocker Orgel und Blues-gefärbter E-Gitarre im instrumentalen Fokus solcher Stücke wie Conqusitador, Shine On Brightly, Kaleidoscope, Sister Mary, A Salty Dog, Homburg und A Whiter Shade Of Pale und ist Brooker’s Stimme ein gleichbleibend eindringlicher StimmFelsen in der progressiven Brandung. Eine Perle unter den Compilationen. (cpa) Prog Rocks! - Volume 3 8,95 2-CD. Der progressive Doppel-Pack aus dem inzwischen gemeinsamen Hause Universal/ EMI geht in die dritte Runde und ist weit davon entfernt, an Qualität einzubüssen. Auch Teil 3 bietet wieder eine wohl ausgewogene Mischung aus klassischen und neuen Beispielen der artifizielleren Arten des Rock, wobei der Begriff erfreulich weit gedehnt wird und damit Platz bietet für Tracks von u.a. Aphrodite’s Child ( The Four Horsemen), John Lees (Hymn), Camel (Supertwister), Egg (Seven Is A Jolly Good Time), Gentle Giant (Playing The Game), Quintessence (Notting Hill Gate), Van Der Graaf Generator (Killer), Kevin Ayers (Rainbow Takeaway), Steve Hillage (Hurdy Gurdy Man), Eloy (On The Verge Of Darkening Lights), IQ (Frequency), Moody Blues (The Voice), Steve Hackett (The Return Of The Giant Hogweed), Devin Townshend Band, It Bites, Marillion, Pallas, Riverside, Rush, Sound Of Contact, Spock’s Beard und The Tangent. juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 56 56 Der Rest von A-Z Obacht: Einen Monat lang zum Sonderpreis! Weiterhin lieferbar: Prog Rocks! - Volume 1 Prog Rocks! - Volume 2 2-CD 2-CD 8,95 8,95 Punk 45 – Vol. 3: Sick On You! One Way Spit! Proto-Punk 1970-1977 21,95/16,95 2-LP+MP3/CD. Vol. 3 der Serie mit 21 Tracks, unter anderem George Brigman, Death, Debris, Hollywood Brats, Count Bishops, The Killer Kane Band und anderen. Das limitierte Doppel-Vinyl kommt im Klappcover mit Downloadcode. Auf Soul Jazz. Quicksilver messenger Service – Live At The Fillmore June 7, 1968 16,95 2-CD. 85-minütiger Fillmore-Mitschnitt, aufgenommen zwischen den Quicksilver Messenger Service und Happy Trails Alben. So finden sich hier fünf der sechs Songs vom QMS Debüt, dazu Gary Duncan’s Calvary, sowie Bo Diddley‘s Mona und Who Do You Love, die alle 1969 auf Happy Trails erscheinen sollten. Abgerundet wird der Auftritt durch vier weitere Coverversionen: If You Live (Your Time Will Come) (Mose Allison), Smokestack Lightnin' (Howlin‘ Wolf), Backdoor Man (Willie Dixon – sehr Doors-y) und Codine (Buffy Saint-Marie). Da Dino Valenti wegen Drogenbesitz im Knast saß, hören wir hier die meiner Meinung nach beste Inkarnation der Band: Gary Duncan (Gitarre, Gesang), John Cipollina (Gitarre), David Freiberg (Bass, Vocals) und Greg Elmore (Drums). Und die Burschen sind „on fire“. Grandios. Gänsehaut. Das Konzert ist von vorne bis hinten einfach mitreißend, ein wunderbares Zeitdokument, frenetisches Gerocke trifft auf fast jazzige, auf jeden Fall psychedelische Passagen - das Spiel mit der Dynamik beherrscht die Band nahezu perfekt. Und das Beste: die Soundqualität ist ziemlich exzellent. Eine wahre Freude und eine stilvoll in ein klappbares Pappcover verpackte Superausgrabung. Fans des 60s Bay Area Sounds dürfen hier nicht vorbei. QMS-Gläubige sowieso nicht. (rh) Quicksilver messenger Service – Hawaii 1970 16,95 2-CD. 66-Minuten-Show aus Opaelua Lodge Hawaii, eingespielt im Sextett Mit Dino Valenti (Vocals, Guitar) und Nicky Hopkins (Piano). Vom alten Programm wird hier nur Pride Of Man gespielt, ansonsten nährt sich die Setlist aus den Alben Shady Grove (69) und Just For Love (70 – das Album sollten sie danach vor Ort aufnehmen). Die Gitarren sind weit vorne im Mix, die Stimme klingt recht angestrengt und Bass/Drums sind etwas dünn. Als Bonus gibt es eine CD mit Jams von einem Übungsabend 9 Tage vorher (4.6.70). Quicksilver messenger Service – Live At The Old Mill Tavern (March 29, 1970) 14,95 CD. Heimspiel in Sextett-Besetzung. Da war die Bandchemie schon nicht mehr wirklich in Ordnung, aber für die 67 Minuten auf der Bühne riss man sich noch zusammen. Songs wie Truth und Mojo erschienen erst Jahre später als Studioversionen, mit Mona ging es zurück in die Anfangstage und der Gig endete mit Blues Jam #1 und #2 mit Gast James Cotton an der Bluesharp. Soundmässig ist das durchaus ausgewogener als der Hawaii Gig des gleichen Jahres. Aber QMS waren mir in den frühen Jahren ohne Dino Valenti einfach lieber. Digipak. R.E.m. – Unplugged 1991/2001: The Complete Sessions 17,95 2-CD. 2014er Rhino-Zusammenfassung sämtlicher 33 Tracks, die R.E.M. auf Geheiß eines Musiksenders akustisch und verhältnismäßig stromarm vor Publikum aufnahm. Nicht nur, dass sich unter den Stücken gleich elf Songs finden, die im Rahmen der beiden Unplugged-Mitschnitte nie das Licht einer Sendung erblickten, zudem erleben sämtliche Livetracks hier ihre CD-Premiere, da die beiden Unplugged-Konzerte bislang nie in Audioform veröffentlicht wurden. Die MTVAuftritte konzentrierten sich auf die jeweils aktuellen Alben (1991: Out Of Time, 2001 Reveal), boten daneben aber auch andere Songs in angenehmen akustischen Fassungen, und so findet man im 33-Track-Listing u.a. Radio Song, Low, Perfect Circle, Fall On Me, It’s The End Of The World As We Know It, Losing My Religion, Pop Song, Endgame, Swan Swan, Get Up, World Leader Pretend, All The Way To Reno, Daysleeper, Imitation Of Life, Cuyahoga, Find The River, The One I love, I’ve Been High, I’ll Take The Rain. Günter Ramsauer – Songs To Remember, Geschichten aus der Zwischenwelt im Delta der Fußnoten, Vol. 1 9,95 Buch. Pop-Literatur in deutscher Sprache und in herausragender Qualität bieten diese 16 Geschichten. Die Erzählungen werden zum Soundtrack eines Lebens, denn die erlebten und erdachten Schilderungen werden mit Musik und der dazu gehörenden zitierten Song-Lyrik in Verbindung gebracht. Dabei reichen die Stimmungen von komisch bis düster, von skurril bis geheimnisvoll. Die Worte ranken sich um Songs, die mit den Episoden eine Einheit eingehen. Mal ist die Musik als Hintergrundbeschallung im Gedächtnis geblieben (Julie Driscolls Version von Season Of The Witch in einer Kneipe) oder sie dient bewusst zur Untermalung einer Lebenssitu-ation (Billie Holidays I Don’t Want To Cry Anymore für ein Filmprojekt, Van Morrisons Madam George bei ersten sexuellen Erfahrungen). Ein weitgefächerter musikalischer Kosmos wird so unterhaltsam und fachkundig dem geneigten Leser übermittelt. Pflichtlektüre für jeden MusikBegeisterten! Kommt in A5-Größe und ist 180 Seiten stark. (Heino Walter) Renaissance – Symphony Of Light 15,95 CD. 14er. Enthält die fast unbemerkt nur in Eigenregie erschienene 13er LP Grandine Il Vento und die 18 Min.-EP Mystic & The Muse (2010), mit Michael Dunford und einer glockenklar, fabelhaft singenden Annie Haslam (manchmal kurz in Opernbereichen) von der klassischen Besetzung der 70er – und genau dahin geht erfreulicherweise die Reise, zurück zu ihrem ureigenen Stil, weg von der schwächeren Phase ab 1979. Das heißt, sie pendeln zwischen sehr moderatem Progressive Rock, orchestralem/Symphonic Rock, Folk, har- juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 57 Der Rest von A-Z 57 Repertoire Rockpalast Neue Titel in der Repertoire-RockpalastReissue-Reihe: Roger Chapman & The Shortlist – Live At Grugahalle Essen 1981 (Rockpalast Rock Night) 24,95 DVD+2-CD. In einen dicken Digipak gewandete 2014er Repertoire-Wert-Veröffentlichung des klassischen Chapman-Rocknacht-Auftritts in der Essener Grugahalle im Oktober 1981. Die Shortlist spielte als letzte Band de Abends und wollte die Bühne einfach nicht mehr verlassen, den kompletten 2-stündigen Auftritt bietet die DVD in bild- und tontechnisch restaurierter Form, die Doppel-CD beinhaltet die 24 Tracks des recht späten Abends in remasterter Fassung. Neben Songs der Alben Chappo, Mailorder Magic und Hyenas Only Laugh For Fun gibts ausgewählte Coverversionen, begleitet wird das akustische und optische Vergnügen von einem 24-seitigen Booklet. Incl. u.a. Who Pulled The Nite Down, Unknown Soldier, Ducking Down, I Just Want To Make Love To You, He Was She Was, Prisoner, Shortlist, Hang On To A Dream, Hyenas Only Laugh For Fun, Stone Free, Let’s Spend The Night Together, Hey Bo Diddley, Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band, Help Me. Roger Chapman & The Shortlist – Live At Rockpalast (Markthalle Hamburg 1979) 24,95 DVD+2-CD. Nur drei Monate nach Aufzeichnung seines Live In HamburgAlbums kehrte der gerade mal seit einem Jahr unter eigenem Namen solo agierende Chapman, unterstützt von seiner jungen Shortlist um Tim Hinkley (Tasten), Stretch (Schlagwerk), Nick Pentelow (Saxophon) und Geoff Whitehorn (Gitarre), zurück an den Live-Tatort, um am 9. November 1979 in der Markthalle seine energie-sprühende KonzertKunst noch einmal vor laufenden RockpalastKameras zu zelebrieren. Dort befeuerte er nicht nur die Songs seines Chappo-SoloDebuts mit bemerkenswerten Leben, sondern gab auch Fremd-Stücke und Songs aus der eigenen Band-Früh- und Vorgeschichte zum Besten. 13 Tracks, incl. Moth To A Flame, Face Of Stone, Midnite Child, Shape Of Things, Short List, Burlesque, Can’t Get In/Bo Diddley/Hoochie Coochie Man, Always Got To Pray In The End, Let’ Spend The Night Together und Can’t Turn You Loose. Das klanglich und optisch überarbeitete Material kommt im dicken Mehrfachklapp-Digipak. Dave Edmunds - Live At Rockpalast: Loreley 1983 17,95 DVD+CD. Akustisch und optisch aufgearbeiteter Konzertmitschnitt eines Edmunds-SoloAuftritts beim Loreley-Festival am 20. August 1983, 3 Jahre nach seinem Rockpalastmonischem Melodic Rock bzw. Pop, KlassikEinflüssen, zwischen fantasievoll, federnd, monumental resp. wuchtig/bombastisch (kein Orchester jedoch, die Streicher- und Bläsersounds kommen vom Keyboard – recht geschmackvoll - neben sehr viel Piano und Ak.Gitarre), verspielt, getragen, leise, sanft und ganz schlicht. Größere Komplexität gibt´s fast nur im Aufbau einiger Stücke (u.a. im äußerst variablen/kontrastreichen 12-minütigen Opener), genauso aber einfach gestrickte Sachen (z.B. eine reine Piano-Ballade mit John Wetton als Duett-Partner). 1x gastiert Ian Anderson. Enorme Fülle an Klangfarben! (dvd) Einstand mit Rockpile. Begleitet von Billy Bremner (Gitarre) und Geraint Watkins (Keyboards) spielt sich der Waliser durch fremde und eigene, Solo- und Band-Klassiker incl. Sweet Little Lisa, Girls Talk, Queen Of Hearts, I Hear You Knocking, Trouble Boys, You Ain’t Nothing But Fine, I Knew The Bride, Information, Slipping Away, Crawling From The Wreckage, Ju Ju Man und Let’s Talk About Us. John Watts/Fischer Z – Live At Rockpalast 1982 17,95 DVD+CD. Hör-, Seh- & Staun-Mitschnitt einer der ersten Solo-Shows des Fischer ZKopfes, aufgenommen bei einem RockpalastKonzert in den Satory-Sälen, Köln, am 4. Juni 1982, knapp ein Jahr nach dem Ende der ersten, klassischen Band-Phase. Im Trio mit Dave Purdye (Bass, Vocals) und Derek Ballard (Schlagwerk, Vocals) widmet sich der Mann mit der markanten Stimme im 15-Track-Setlist nicht nur dem ersten Album-Alleingang One More Twist sondern Alt-Fischer-Freunderfreulicherweise einigen immergrünen BandTiteln, darunter Marliese, So Long, Berlin oder Pretty Paracetamol. Die CD bietet die klanglich aufgearbeiteten 15 Songs, auf der DVD findet sich der komplette ca. 60-minütige Konzertmitschnitt. Weiterhin lieferbar: Robben Ford – Live At Rockpalast (1998 & 2007) DVD+2-CD Alvin Lee & Ten Years Later – Live At Rockpalast DVD+CD Blues Band – Live At Rockpalast DVD+CD Climax Blues Band – Live At Rockpalast DVD+CD Mickey Jupp – Live At Rockpalast DVD+CD Dr. Feelgood – Live At Rockpalast (1980) DVD+CD Rockpile – Live At Rockpalast (1980) DVD+CD Streetwalkers – Live At Rockpalast (1975+1977) DVD+2-CD Rich – u I’llCharlie Shed No Tears/ The Best of the Hi-Recordings 24,95 17,95 17,95 17,95 17,95 17,95 17,95 24,95 6,95 LP. Im Jahr 1966 kam Charlie Rich für ein paar soulige Sessions bei 'Hi Records' unter. Auf dieser LP sind alle relevanten Hi-Aufnahmen enthalten, von 'When Something Is Wrong With My Baby', (aufgenommen, bevor es ein Hit für Sam & Dave wurde, aber unglücklicherweise erst danach veröffentlicht) über Bluesiges wie 'I'll Shed No Tears', Flottes wie 'Hurry Up, Freight Train', bis zur Neuaufnahme seines Sun Records Smashes 'Who Will The Next Fool Be', durchweg macht Rich auch als Southern Soul-Man eine hervorragende juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 58 58 Der Rest von A-Z Psych, Acid, Space... Tame Impala – Live Versions 11,95 12“. 14er, erst nur ein Record Day Release, jetzt regulär, Vinyl only, als EP bezeichnet, aber bei 9 Tracks 48 Min. lang (oder ist Track 9 ein Bonus-Download?? Dann 40 Min.). Live in Chicago, laut Band-Chef wurden Stücke ausgesucht, die live anders als im Studio klingen (z.T. deutlich, ja), Schwerpunkt: Die letzte LP (5 Songs). Es klingt geschlossen, gern etwas wabernd/Echo-gestützt, Anleihen in den 60ern sind seltener geworden – eher Modern Psychedelic Rock, mal ein elegisches Klangmeer zum Versinken, hier leicht verträumt bzw. sehr harmonisch, dort rockig, 1,2x schon fast in Richtung Post Rock oder ein Hauch Symphonic/Yes, ab und zu voller Effekte/toll abenteuerlich (Enders Toi!), anderswo taucht eine Prise Beatles auf. Klasse: Half Full Glass…, längster Track, handfester hypnotischer Psychedelic-Groove-Rock eingebettet in einen Heavy Blues Rock-Rahmen mit einer Dosis Cream! Super und hypnotisch auch der 2.-längste, Be Above It, innovativ zwischen 60s/70s und zeitgenössisch. (dvd) Vibravoid – Minddrugs (remastered) 23,95/15,95 2-LP/CD. 14er Neuauflage des ausgezeichneten 2011er Albums (3 kurze, 2 sehr lange Tracks zwischen leiser Space-Psychedelia, manischem kraftvollen Fuzz-Psyche Rock, ultrapsychedelischem Pop/Rock, handfest-spacigem Psyche Rock und abgedrehter KrautPsychedelia, incl. tollem 23-minütigem Cover von Pink Floyds Set The Controls…, geheimnisvoller, abenteuerlicher als das Original!). Nun mit massig (17!) Bonustracks (viele davon auch melodisch ok!) auf über 150 Min. erweitert! 4 Songs der megararen Triptamine EP Vol. 4 (nur 2 davon waren auf der „Triptamine“-CD), u.a. die durchweg superben Save My Soul (wie Spacemen 3 in erheblich saftiger), Playing With Beuys (Doors in extrapsychedelisch), Vibraphased (ein hypnotischer friedlicher ultrapsychedelischer Trance-SpaceTrip). 2 der ebenso seltenen What Colour Is Figur. Seinerzeit wurden nur eine Handvoll dieser Aufnahmen als Singles veröffentlicht, der Erfolg blieb trotz hervorragenden Songmaterials (teils von Isaac Hayes exklusiv für Rich geschrieben) komplett aus. Man trennte sich wieder und Rich wurde bei Epic zu einem der erfolgreichsten, aber auch langweiligsten Mainstream Country Stars aufgebaut. Diese Aufnahmen zeigen, wieviel mehr Ronnie James Dio – This Is Your Life/Various Artists 16,95 CD. Tribute-Album zum vierten Todestag von Ronnie James Dio, einem der zweifellos besten und einflussreichsten Metal/Hardrock-Sänger der Rockhistory, auf den sich tatsächlich alle einigen können – auch weit über das Metal-Lager hinaus. Denn der alte Drachentöter hat eben eine einzigartig kristallklare Stimme auch in den höchsten Tönen, die von all den Heldentenören des Genres nie erreicht wurde. Und er hat bei so großartigen Bands wie Rainbow und Black Sabbath (seinerzeit ein eher wunderlicher Ozzy-Ersatz) gesungen, seine beachtliche Solokarriere stand dem in nichts nach. Yep, der Sound meiner fernen Jugend, die mich hier auch in Person einiger alter Recken einholt, die sich durch Dios Klassiker covern. Alles neu eingespielt für dieses Album, die Erlöse gehen zu 100 Prozent an Ronnies Krebsstiftung. Der eine oder andere Namen auf der Tracklist lässt mich zwar ein wenig schaudern (Doro, Scorpions), die Mehrzahl schlägt sich aber doch sehr wacker, auch wenn natürlich klar ist, dass ein Dio-Song eben in erster Linie von Dios Stimme lebt. Auf der Pink EP (Pink Floyd-Covers, großartig: Let There Be More Light!). Plus Single-Stücke und v.a. unveröffentl. Radio-Sessions von oft höchster Qualität (z.B. Colour Your Mind, wie ganz frühe Floyd in Acid mit mehr Druck, der Psyche-Garage-Rocker Magic Mirror, ein intensiv-treibendes Mother Sky von Can mit eingebautem Pushin Too Hard (Seeds)). Klasse Set, sehr lohnend, dicke Empfehlung! Vinyl (coloured) hat 88 Min. (dvd) Electric moon – Mind Explosion 34,95/15,95 2-LP/CD. 14er auf Sulatron, von Eroc gemastered. Ein Konzert in 4 Endlos-Stücken auf insgesamt 79 Min., improvisiert, ohne klar ersichtliche Songstrukturen. Jeweils sich aus atmosphärischen leisen Anfängen entwickelnde kraftvolle (rockige) instrumentale SpacePsychedelia, in der Intensität/Dichte an- und abschwellend mit fast ekstatischen Steigerungen, auch schon mal ansatzweise heavy. Gitarren-Space-Stürme, überhaupt abenteuerliche vielfach effektangereicherte Gitarrensounds stehen im Vordergrund (ergänzende Electronics/Synths?). Phasenweise (keineswegs durchgehend) werden Erinnerungen an frühe Pink Floyd von Interstellar Overdrive bis Echoes wach, sporadisch Hawkwind. LP auf 1000 limitiert. (dvd) Gewinnerseite landen prompt die Altstars Anthrax (Black Sabaths „Neon Knights“), Motörhead mit Gastsänger Biff Byford von Saxon („Starstruck“) – vor allem aber Metallica, die hier ein kongeniales Medley aus alten Rainbow-Knallern wie „Tarot Woman“, „Stargazer“ und „“Kill The King“ abliefern: geschmackssicher und extrem souverän. Auch dabei sind Rob Halford (Judas Priest), Glenn Hughes (Deep Purple) und Jack Black mit Tenacious D, die „The Last In Line“ gekonnt ein Flötensolo verpassen. Für mich ein sehr gelungener Tribute mit hohem NostalgieFaktor, was mich dann auch mal wieder die alten Vinyle aus dem Schrank ziehen lässt. (Joe Whirlypop) The Roots - And Then You Shoot Your Cousin 24,95/16,95 LP/CD. Aus meiner Sicht neben den grandiose A Tribe Called Quest (und eventuell noch Public Enemy) klar die wichtigste, beste und einflussreichste HipHop-Band ever – gerade auch für rocksozialisierte Gelegenheits-Rap-Hörer. Denn The Roots waren und sind eine echte Band mit kompetenten Musikern, jazzgeschult und rockkompatibel. Nach über einem Vierteljahrhundert Bandgeschichte müssen sie mit diesem elften Studioalbum nichts mehr beweisen, sondern können sich endgültig künstlerisch verwirklichen. Das tun sie dann auch auf sehr entspannte Weise, weshalb „And Then You Shoot Your Cousin” dann auch gar nichts mit aktuellem Charts-ProllHipHop zu tun hat, aber auch nur noch wenig mit juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 59 Der Rest von A-Z 59 Daptone Special Da wurde der Rotstift aber ganz fest angesetzt beim Daptone Label aus New York. Klassiker von Sharon Jones und dem exzellenten Charles Bradley für kurze Zeit zum kleinsten Zugreifpreis. Jeweils eine CD: Sharon Jones & The Dap-Kings Give The People What The Want Sharon Jones & The Dap-Kings I Learned The Hard Way Sharon Jones & The Dap-Kings Soul Time! Sharon Jones & The Dap-Kings 100 Days, 100 Nights Sharon Jones & The Dap-Kings Naturally Sharon Jones & The Dap-Kings Dap Dippin’ Charles Bradley - No Time For Dreaming 13,95 7,95 7,95 7,95 7,95 7,95 7,95 rocklastigen Floorfillern wie „The Seed“. Nach der famosen Kollaboration mit Elvis Costello vom letzten Jahr, gerät das neue Album noch introvertierter, ruhiger und freigeistiger als der auch schon recht melancholische Vorgänger „Undun“. Zwischen diversen teils etwas anstrengenden Interludes und Soundfetzen sind die Songs überwiegend richtig Downtempo, teils triphoppig, was mit gastierenden Frauenstimmen fast schon wie der soulige Abstract HpHop von DJ Shadow von Mitte der 90er klingt. Dazu gibt es ein sehr dominantes Piano, sowie die reanimierten Stimmen von Nina Simone und Mary Lou Williams zu hören. Macht insgesamt ein ebenso souveränes wie avanciertes postmodernes HipHop-Album für ein gereiftes und anspruchsvolles Publikum. (Joe Whirlypop) Tilman Rossmy – Ich Weiss Nicht Wer Du Bist 11,95 CD. In auch optisch lässiger Untertreibung gelangt das 2014er Rossmy-Reifwerk ohne viel Firlefanz in schlichtem Pappschuber zu uns, Schattenrisse des lakonischen Sänger-Liedschreibers schmücken dezent ein 13-Song-Werk, das schlicht alles bietet, was wir am Meister mögen. Wie stets bemerkenswert begleitet von Folke Jensen (alles, was Saiten hat) und Ralf Schlüter (alles, was Tasten hat), mal dezent, mal deftig schlagwerk-unterstützt von Flo Kapfer und ungemein bereichernd von Ana Detree im Hinter- und Vordergrund vokal umgarnt, lässt der sonore Sänger seine allürenfrei-altersweisen AlltagsAnsichten sanft dahinfließen und schmeichelt dabei manch schmerzliche Einsicht („…die Freundschaft zu Arschlöchern war die Ursache für alle meine Depressionen…) sanft in Ohr, Herz und Hirn. Wie gewohnt wird der instrumentalen Verpackung der schwebend-schweren Worte liebevoll-erfahrungsreicher Wert beigemessen, gemeinsam zelebrieren die von Musik-Moden unbelästigten, wunderbar versiert aufspielenden Althasen ebenso lässig-abgehangene wie von Spiel-Kunst und –Lust geprägte Handwerkskunst, reif und rund im weiten Feld zwischen SingerSongwriter-Ballade und rollendem Roots-Rock, zwischen Folk, Alternative Country und ChansonCharme angesiedelt und ganz dazu angetan, dem samt-rauhen Tief-Tönen ein ebenbürtiges, auch allein für sich strahlendes Umfeld zu schaffen. Ein seelentröstendes Songwerk von gelassen-genialer Güte. (cpa) Rue Royale – Guide To An Escape 16,95/15,95 LP/CD. 2012er Album des ebenso sympathischen wie zauberhaften Folk-Ehepaares aus Nottingham, das mit vorwiegend akustischen Mitteln auf allerlei Saiten- und Tastengeräten Herz und Hirn des Hörers gefangennimmt. Irgendwo im HarmonieHimmel zwischen Bonnie Prince-BillyVerletzlichkeit und finaler Simon & Garfunkel- Charles Bradley - Victim Of Love Charles Bradley - Soul Of America DVD 7,95 7,95 Sanftmut treffen sich die beiden Stimmen von Brooklyn und Ruth Dekker zu einem fein-filigranverzauberndem Stelldichein und schenken uns elf Song-Edelsteine von erlesener, dennoch erdverbundener Kostbarkeit. Leise Klangspielereien am Lied-Rand betonen noch die Zerbrechlichkeit der zarten Song-Schätze, die ganz und gar dazu angetan sind, die Seele des Hörers mit bleibendem Bann zu belegen. Sanfteste Singer-SongwritingFolk-Kunst zwischen Kings Of Convenience, Rosie Thomas und Will Oldham. (cpa) Rue Royale – Remedies Ahead 16,95/15,95 LP/CD. 2013er Fortsetzung des Rue RoyaleSanft-Pfades, Brooklyn und Ruth bereichern ihren kristallenen Klang-Kosmos um allerlei delikatdezente Sound-Spielereien zwischen SynthZirpen und liebreizende Loops, ohne die akustisch-reine Schönheit ihrer Zwei-Stimm-geprägten, nahezu magischen Miniaturen zu verletzen. Kongenialer Song-Paarlauf eines perfekt harmonierenden Duetts, der die Folk-Fragilität des Vorgängers sanft, aber nachdrücklich erweitert und eine faszinierende Vielschichtigkeit offenbart. Ihrem OBS-Auftritt schaue ich voller Spannung und Vorfreude entgegen. (cpa) Todd Rundgren – A Wizard, A True Star (DeLuxe Edition) 14,95 CD. 2014er Edsel-Edel-Ausgabe des psychedelischen Pop-Konzeptwerks, 19 Tracks incl. Sometimes I Don’t Know WHat You Feel, Zen Archer und Just One Victory; kommt jetzt neuerlich remastered in der DeLuxe-CaseboundEdition. Todd Rundgren – Todd (DeLuxe Edition) 14,95 CD. Die ehemalige Doppel-LP als edle Casebound-Edition auf Edsel, frisch remastered und um drei Bonustracks erweitert. Todd Rundgren – Something/ Anything (DeLuxe Edition) 16,95 2-CD. Remasterte und erweiterte 2014er GlanzAusgabe des Rundgren-Pop-Meisterwerks von 1972. Die Edsel-Ausgabe erscheint in der Casebound-DeLuxe-Edition und bietet als Bonusbeiwerk zwei Extra-Tracks. Todd Rundgren And utopia – Live At The Electric Ballroom, Milwaukee 16,95 2-CD. 2014er Esoteric-Erstveröffentlichng dieses Konzertmitschnittes vom 23. Oktober 1978, remastered zudem. Rundgren & Utopia spielen 17 Songs, darunter Real Man, Can We Still Be Friends, Black Maria, The Seven Rays, Couldn’t I Just Tell You, Love Of The Common Man, A Dream Goes On Forever und zum Ausklang – wie könnte es anders sein – Just One Victory. juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 60 60 Der Rest von A-Z universal midprice Zum wiederholten Mal senkt die gute Tante Universal eine große Handvoll ausgewählter Frischlinge für kurze Zeit merklich im Preis, bis zum Juni-Ende gibt’s die folgenden auserlesenen Aktualitäten im Mittel-NiedrigSegment, danach wieder zum hässlichen Hoch-Preis zu haben. Zugreifen, bitte. Je 1-CD: Alin Coen Band – We’re Not The Ones We Thought We Were 2-CD Arcade Fire – Reflektor Beach Boys – Pet Sounds (mono & stereo) Beach Boys – Surfin’ USA (mono & Stereo) Black Sabbath – 13 Mary Chapin Carpenter – Ashes And Roses Chieftains feat. Ry Cooder – San Patricio Kathleen Edwards – Asking For Flowers Kathleen Edwards – Voyageur Peter Gabriel – And I’ll Scratch Yours Patty Griffin – Silver Bell Haim – Days Are Gone Ben Howard – Every Kingdom Jack Johnson – Brushfire Fairytales Kakkmaddafakka – Six Months Is A Long Time Katzenjammer – A Kiss Before You Go Carole King – Pearls: Songs Of Goffin & King Carole King – Simple Things Carole King – The Legendary Demos KT Tunstall - Invisible Empire/Crescent Moon Lady Antebellum – Golden 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 Emmy Ruth Rundle – Some Heavy Ocean 24,95/15,95 LP/CD. 14er, 1. Solo-LP, sonst bei Red Sparowes. Eine sehr eigene in sich geschlossene Klangwelt zwischen geheimnisvollem gedehntem/langsamem Songwriter-Pop, zartem verlorenem Folk, flirrend-expressivem oder halluzinogen-psychedelischem Folk Pop, einer Art Post Folk Rock, Gothic Folk oder gar düsterem „Doom Folk“. Zwischendurch erinnert´s gar entfernt an Mazzy Star. Mal sehnsüchtig/melancholisch, mal elegisch, mal pochend/dräuend, mal leicht schwebend, immer ungeheuer atmosphärisch – noch verstärkt durch immens viel Hall! Oft akustische und E-Gitarre/ihre charakteristische Slide gekoppelt, wenig Schlagwerk, teils Streicher (punktuell oder flächendeckend), möglicherweise etwas Keyboards. (dvd) u Doug Sahm – Get A Life 5,95 CD. Eher zufällig geriet der Texas Tornado an die in Austin ansässigen Gourds und spielte mit deren Hilfe dieses brandneue Album ein. „Die alten Sidekicks Augie Meyers und Speedy Sparks durften nicht fehlen, die versierten Sprößlinge Shawn Sahm und Clay Meyers natürlich auch nicht, und die Gourds machten Sahms lobenden Worten alle Ehre. Resultat: Ein Tex Mex-Kleinod, das auf der Flughöhe der unvergeßlichen Sir DouglasGassenhauer abzischt“. (Rolling Stone 9/98) Joe Satriani – The Complete Albums Collection 69,95 15-CD. Prall gefüllte Box mit sämtlichen Alben des Gitarren-Genies von 1986 bis 2013, remastered und jeweils in Vinyl-LP-Replica-Cover gehüllt, und um eine zusätzliche CD mit Raritäten, Outtakes und gesuchten Tracks erweitert. Die Alben im Einzelnen: Not Of This Earth, Surfing With The Alien, Flying In A Blue Dream, The Extremist, Time Machine, Joe Satriani, Crystal Planet, Engines Of Creation, Strange Beautiful Music, Is There Love In Space?, Super Colossal, Professor Satachfunkilus And The Musterion Of Rock, Black Swans And Wormhole Wizards, Unstoppable Momentum. Lightning Seeds – Four Winds 8,95 Lumineers – The Lumineers (DeLuxe Edition) CD+DVD 11,95 Laura Marling – Once I Was An Eagle (ltd. Edition) 8,95 Paul McCartney – New 8,95 Mumford & Sons – Babel 8,95 Mumford & Sons – Sigh No More 8,95 Quentin Tarantino’s Django Unchained – Soundtrack 8,95 Sandi Thom – Flesh And Blood 8,95 Frank Turner – Tape Deck Heart 8,95 Woodkid – The Golden Age 8,95 ZZ Top – La Futura 8,95 Secret Goldfish – u The Aqua Pet 6,95 CD. 1996er Debut der Band aus Glasgow um die Sängerin und Gitarristin Katy McCullars auf Marina. Herrlich rücksichtsloser Power-Pop zwischen Buzzcocks, Altered Images, Teenage Fanclub, Ramones und den Shangri-La´s. Kurze, knackige Songs, tolle Melodien, satt rockende Gitarren. (lrm) „So macht das Musikhören Spaß. Weiter so - und möglichst jedes Stück als Single auskoppeln.“ (Intro) „...delirious heat-stroked POP and Katie´s voice is as pretty and toxic as pollen floating in the sunshine.“ (Melody Maker) Secret Goldfish – u The Jet Streams 6,95 CD. Zweite CD des „Drei-Minuten-Glücks aus Glasgow“ (Rolling Stone) Neben eigenen Powerpop-Knallern und schönen Balladen covern sie Nirvana („Come As You Are“), die ShangriLa´s und basteln aus „Afterhours“ (Velvet Underground) und „Intuition Told Me“ (Orange Juice) ein bezwingendes Medley. (rh) „Was für liebliche Farben, was für eine zarte Musik...“ (Rolling Stone) „Alles in allem ein sehr solides Werk und besonders als Zweitling sehr erfreulich. Secret Goldfish haben definitiv eine Option auf die Zukunft.“ (Intro) Sally Seltmann – Hey Daydreamer 15,95 CD. Ein vor feingliedriger Phantasien überfließendes Füllhorn voller strahlend leuchtender PopPerlen, ein ganz großer Stück Schönklang-Torte, kredenzt von einer bewährten Independent-PopHäsin aus Downunder. Hier wenig bis gar nicht bemerkt, durchzieht Sally geb. Russell seit Jahren das Pop-Geschehen Australiens, spielte und sang bei Lustre 4, veröffentlichte zwei Alben unter dem Projekt-Pseudonym New Buffalo, schuf ein wundervolles Trio-Werk gemeinsam mit Sarah Blasko und Holly Throsby, um nach heiratsbedingter Änderung jetzt unter dem eigenen guten Namen akustisch-artistische Kostbarkeiten herauszubringen. Gemeinsam mit dem Gatten Darren Seltmann (Avalanches) schenkt sie uns die Mitautorin von Feist’s 1234 mit ihrem 2014er Zweitwerk Hey Daydreamer eine Elf-Pop-Perlen-Kette, die an juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 61 Der Rest von A-Z 61 Lonesome Shack – More Primitive 18,95/14,95 LP/CD. Über dieses Trio aus Seattle bin ich vor Wochen während eines Internet-Crawls gestoßen und war sofort hin und weg. Weitere Recherche vertiefte meine Zuneigung und ich hätte mir die Burschen auf Stag-O-Lee gewünscht, aber scheinbar hat das Alive Label aus den USA ein Abo auf diese Art Musik oder einfach immer die Finger früher dran. More Primitive ist das erste richtige Studioalbum der Band um Frontmann Ben Todd, einem schrägen Nerd, der mit seinen Blind Lemon Jefferson Platten auch mal ein paar Monate in einem Trailer ohne fließendes Wasser lebte, um schließlich in Seattle angespült zu werden. Todd hat eine leicht weinerlich und hoch daherkommende Stimme, die aber irgendwie auch messerscharf ist und bis auf die Knochen schneidet. Wenn er sich richtig reinhängt, dann ist sie einem Jeffrey Lee Pierce zu besten Gun Club-Zeiten nicht unähnlich. Dazu spielt er durchweg leicht eckige Fingerpicking-Riffs auf der elektrischen Gitarre, die ziemlich klar und unverzerrt rüber kommen und mich manchmal an die Blues-Herangehensweise der frühen Magic Band von Meister Beefheart erinnern. Der befahl seinen Gitarristen „more purple“ zu spielen, was sich dann in diesen schlängelnd-mäandernden Gitarrenfiguren ausdrückte. Die Rhythmusgruppe spielt dabei Ideen-Fülle, Arrangement-Farbenpracht und Melodien-Vielfalt keine Wünsche offen lässt, akustische und elektronische Ideen werden aufs Feinste verwoben und zu stil-vollen Schmuckstücken verarbeitet. Ohne sich um stilistische Schranken zu scheren befüllt die SanftSängerin ihren verzaubernden Zucker-Pop mit Synthesizern und Steel-Guitars, Akkordeon und Arpeggios, Harmonium und Harmonika, Orgel und Orchester, krönt das ganze mit liebreizenden Gesangslinien und tänzelt leichten Fusses losgelöst durch ihre Songs, dass es auch den grauesten Alltag mit bunten Farben füllt. Verwunschene Fiona Apple-Phantasie, stiloffene Beth OrtonEigenheit, luftige Lily Allen-Leichtigkeit, klaviergetragene Yael Naim-Balladen, lieblicher LenkaPop und gehobenes Feist-Feinwerk werden eins und betören Herz und Hirn. Für manchen eine späte Entdeckung, aber gute Musik wird ja zum Glück nicht schlecht. (cpa) Sepiatone – Echoes On 14,95 CD. Wunderbar vollmundig dargereichter dritter und auch letzter Teil der als Trilogie angelegten Collaboration zwischen Hugo Race und der sizilianischen Sängerin und Musikerin Marta Collica. Marta und das reif agierende Sepiatone-Quartett verbinden sich kongenial mit dem Desert-DroneKosmos des Hugo Race, der seine eigene WüstenBlues-Sicht um die weltweiten DirtmusicErfahrungen der vergangenen Jahre bereichernd mit einfließen lässt. Mazzy Star-Melancholie, Goldfrapp-Grandezza und dunkle PortisheadPsychedelia werden eins, trist-traurige Traumsequenzen durch liebreizendes Lächeln versüsst, und ein leider letztes Mal verwandelt sich das ebenso ungleiche wie sich prächtig ergänzende Paar in die Chris & Carla des Desert-Drones, in Lee & Nancy des Düsterwalds, Serge & Brigitte des wehend-wunden Wüstenwinds. Ein seelentiefer Trip in sepiafarbenen Soundscapes. (cpa) Small Faces – There Are But Four Small Faces (rem.& exp.) 15,95/13,95 LP/2-CD. Neu von den Originalmasterbändern abgemischte und in der CD-Ausgabe auch erheblich erweiterte 2014er Fassung des 1968er USImmediate-Debutalbums, auf Charly. Bietet auf Doppel-CD das komplette Werk in der Stereo- und extrem mannschaftsdienlich und legt dem Frontmann ein sicheres, immer gut groovendes Netz für seine Exkursionen. Musikalisch ist das tief verwurzelt im Country-Blues der Altmeister, insbesondere im stur seine Bahnen ziehenden Boogie-Sound eines John Lee Hooker oder dem Trance-Blues der Helden aus dem Bergland des nördlichen Mississippi – Junior Kimbrough und RL Burnside. Und trotzdem ist es irgendwie ein eigener Sound, der zumindest mich direkt ins Herz trifft. Zehn eigene Songs, keine Coverversionen. Alter Blues in neu und gut. (rh) der Mono-Fassung und dazu noch 7 weitere Bonusstücke. Patti Smith – Dreaming Of The Prophet 14,95 CD. 14er, semi-offiziell. Broadcast 80 Min. live Bottom Line 27.12.75 (ein paar Tage nach dem Release der Debut-LP), davon 14 Min. Spoken Word incl. berührender a-capella-Gesänge. Natürlich viel Material von Horses (Redondo Beach, Free Money, Land/Gloria, 11 Min. Birdland), aber auch schon je 2 Stücke von Radio Ethiopia und sogar Easter (Space Monkey und ein kontrastreiches packendes Privilege); und längere Ansagen. Zwischen Rock´n´Roll, Underground/ Garage Rock (z.T. frenetisch/atemlos) und ihren typischen Reggae/Rock-Mixturen, plus rauhe ruhige/unprätentiös balladeske Songs, teils mit Orgel (Piano). Als Bonbon: Das rare I Man A Mafia und berühmte Covers: We´re gonna have a real good… und Pale Blue Eyes von Velvet Underground, Louie Louie, Time Is On My Side, My Generation. Sound ist ein bischen blechern/dünn (Drums!), geht aber noch, man gewöhnt sich schnell dran. (dvd) Smoke Fairies – Smoke Fairies 18,95/14,95 LP/CD. 2014er Voll-Album des Stilvorgabensprengenden Duos Jessica Davies und Katherine Blamire, 12 neue Songs, von denen wir noch keinen Ton hören durften. Eine eingehende Besprechung folgt, den Freunden des Paares aber schon jetzt ans Herz gelegt. u Snowman – Soundproof 4,95 CD. Quartett aus San Francisco um den Sänger/ Gitarristen Cole Marquis mit feedback-getränktem Desert-Rock der Extraklasse. Irgendwie haben die Brüder nie so richtig den Hintern hoch gekriegt und so war 1999 auch schon wieder Schluß. Jammerschade das, denn „Soundproof“ kann in der großen Mehrzahl seiner Songs mithalten mit den besten Veröffentlichungen von Dream Syndicate oder Eleventh Dream Day. Bis auf das Brian Wilson Cover von „Girl Don´t Tell Me“ alles Eigenkompositionen, insgesamt 14 Tracks. Ein echter Fund, den ich in meiner Plattensammlung nun nicht mehr missen möchte. (rh) juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 62 62 Der Rest von A-Z Beggars Bonbons! Einen derartigen, ebenso massiven wie massenhaften Preisrutsch bei derart ausgesucht guten Tonträgern wie in der folgenden Beggars Group-Aktionsattacke habe ich selten erlebt (werft nur einen kurzen Blick nach unten, Cat Power, Decemberists, Detroit Cobras, Alela Diane, Karen Elson, Adam Green, Guided By Voices, Hold Steady, Iron & Wine, Jenny Lewis, Mountain Goats, Tindersticks – Perlen, so weit das Auge reicht!). Derlei passiert, wenn persönliche Lieblinge und wahre Schätze draußen am Markt kaum wahrgenommen werden. So leid es mir tut, die folgenden Perlen unter Wert zu verkaufen, so sehr liegt mir daran, Euch zur Eindeckungs-Eile zu drängeln; solche Aktions-Ausflüge in niedrigste Preisregionen halten selten lange an. Je 1-CD, schwer preisgesenkt: Ariel Pink’s Haunted Graffiti – Mature Themes Atlas Sound – Let The Blind Lead Those Who Can See But Cannot Feel 2-CD Atlas Sound – Parallax Heidi Berry – Pomegranate: A Retrospective Blonde Redhead – Penny Sparkle Jarvis Cocker – Jarvis Jarvis Cocker – Further Complications Decemberists – Picaresque Decemberists – The Hazards Of Love Deerhunter – Halcyon Digest Detroit Cobras – Baby Detroit Cobras – Tied & True Alela Diane – Alela Diane & Wild Divine Tanya Donelly – Beautysleep Karen Elson – The Ghost Who Walks Tim Gane & Sean O’Hagan – La Vie D’Artiste 2-CD Adam Green – Adam Green Adam Green – Jacket Full Of Danger Adam Green – Sixes & Sevens Adam Green – Minor Love Guided By Voices – Earthquake Glue Guided By Voices – The Best Of: Human Amusements At Hourly Rates Guided By Voices – Universal Truths & Cycles Guided By Voices – Half Smiles Of The Decomposed P.J. Harvey – Dry Kristin Hersh – The Grotto Hold Steady – Stay Positive Hold Steady – A Positive Rage CD+DVD Hold Steady – Heaven Is Whenever Iron & Wine – Kiss Each Other Clean Jenny Lewis – Acid Tongue Libertines – Time For Heroes: The Best Of Long Blondes – Someone To Drive You Home Soft machine – Turns On 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 8,95 16,95 2-CD. Frühe Aufnahmen der Band um Wyatt, Ratledge, Ayers und Allen. Live oder Studio – das Info schweigt sich aus. Soundmässig muss man wohl einige Abstriche machen. Soft machine – Live In 1970 27,95 4-CD. Die ersten beiden CDs wurden in Ronnie Scott's in der Besetzung Ratledge, Wyatt, Hopper, Dean aufgenommen und bietet Material der ersten drei Alben. Auf CD 3 und 4 hört man zusätzlich Lyn Dobson, der nur drei Monate in der Band war. maria Solheim – In The Deep 14,95 CD. Sie ist wieder da! Sieben schier endlose Jahre sind seit dem letzten Wunder-Werk der Norwegerin vergangen, immer wieder vorsichtig gewagte Blicke ins weltweite Netz ließen kaum Lebenszeichen erkennen, doch die seit einigen Monaten durch den Äther schwirrenden Gerüchte Long Blondes – Couples 8,95 Mountain Goats – The Life Of The World To Come 8,95 Mystery Jets – Twenty One 8,95 Mystery Jets – Serotonin 8,95 New Pornographers – Together 8,95 Jack Penate – Everything Is New 8,95 Scritti Politti – White Bread, Black Beer 8,95 Super Furry Animals – Love Kraft 8,95 Super Furry Animals – Hey Venus! 8,95 Super Furry Animals – Dark Days/Light Years 8,95 Throwing Muses – Red Heaven 8,95 Throwing Muses – Throwing Muses 8,95 Tindersticks – Falling Down A Mountain 8,95 Kurt Vile – Childish Prodigy 8,95 Je 1-CD, schwerst preisgesenkt: Devendra Banhart – Cripple Crow Birthday Party – Hits Breeders – Mountain Battles (ltd. Edition) Cat Power – Moon Pix Cat Power – The Covers Record Cat Power – What Would The Community Think Cat Power – The Greatest Cat Power – Jukebox Condo Fucks – Fuck Book Cornershop – Handcream For A Generation Kristin Hersh – Learn To Sing Like A Star Le Tigre – Le Tigre Mountain Goats – Get Lonely Mountain Goats – Heretic Pride Jack Penate – Matinee Elvis Perkins – Ash Wednesday Red House Painters – Retrospective 2-CD Stuart A. Staples – Lucky Dog Recordings 03-04 Stereolab – Fab Four Suture Stereolab – Chemical Chords Swell – Everybody Wants To Know Throwing Muses – Anthology Yo La Tengo – I Am Not Afraid Of You And I Will Beat Your Ass 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 6,95 über ein neues Album gaben mir neue Hoffnung. Auch wenn die von Nick Terry (Libertines, Turbonegro, Roger Sanchez) produzierte, von guten Bekannten wie Henry Olsen (Primal Scream) oder Emil Nikolaisen (Serena Maneesh) vielinstrumental (Gitarren, Kontrabass, Melodica, Philicorda, Drums, Glockenspiel, Xylophon, Tibetanische Glocken, Klavier, Rhodes, Keyboards, Synthesizer, Cello) mal sanft-fragil, mal belebend-euphorisch in Szene gesetzte 11Kostbarkeiten-Kollektion immer wieder verlockend an Marias mädchenhaft-charmanten Anfänge erinnert, so kündet doch nicht nur die Stil-Vielfalt der Songs von ihrer hörbaren Reifung. Aber auch wenn ihre Stimme die Entwicklungen und Erfahrungen der sieben Jahre spüren lässt, so ist die ihr ganz eigene zerbrechliche Verletzlichkeit geblieben, die Herz und Seele unvermittelt und unmittelbar trifft und tief berührt. Immer noch luftig-leichtfüssig tänzelt sie singend juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 63 Der Rest von A-Z 63 Vier Repertoire Perlen Das ebenso rüstige wie rege Reissue-Label Repertoire hat beim Stöbern im eigenen Backkatalog veir ehrenwerte Schätze entdeckt, die man kurzfristig und spontan dem Kennermarkt zu höchst erfreulichem Preis zur Verfügung stellt: Cressida - Cressida 7,95 CD. 2014er Reissue des 70er Debutalbums, ein kleiner Klassiker mit Legendenstatus! Typisch britischer Progressive/Art Rock der ausgesprochen songorientierten/melodischen Art, intelligente abwechslungsreiche Stücke, einige mit diversen Rhythmuswechseln, teils fast feingeistig resp. filigran. Auffallend federnde/beschwingte gern schnelle Rhythmen (sehr positiver Faktor und ungewöhnlich für das Genre). Manchmal mehr Pop als Rock, hier und da Folk-, Jazz-, Klassik-Einflüsse eingearbeitet (oder gar nach Singer-Songwriter klingend, auch ganz akustisch). Die ausgezeichnete Orgel hat einen hohen Stellenwert, äußerst apart, agiert mit Vorliebe flüssig bis beinahe rasant, quecksilbrig, oder legt samtene Teppiche aus. Gitarre begleitet oft unauffällig aber effektiv, setzt kurze Solo-Akzente (dann auch mal handfester), von Fuzz bis stechend. Instrumental hervorragend, aber keine langen Songs/Solotrips! Incl. kurzer Rare BirdAnklänge. Und das melancholische Down Down ist einfach traumhaft schön! Sehr zu empfehlen! (dvd) Cressida – Asylum 7,95 CD. Das 71er Zweitwerk der Briten, die wegen durch ihre melancholischen Melodien, hüpft von sanft schwingendem Chanson-Charme über verzaubernd-süßem, zart-zickigem Independent-Pop sogar bis hin zu mitreißenden Ausbrüchen in Richtung Rock, immer wieder verharrend bei diesen ihr ureigenen zart besaiteten FolkVerletzlichkeiten, die sie mit leise-traurigem Liebreiz in seelensüße, unterschwellig beunruhigende Untiefen singt. Bemerkenswert vielfarbig, mitreißend unbekümmert und von Erfahrung gezeichnet, fast schmerzlich empfindsam und greifbar gereift, den naiven Liebreiz der ersten Alben in erwachsenes Erwachen gebettet – mit In The Deep ist Maria zu uns zurückgekehrt. Und nicht nur ich bin unendlich froh. (cpa) Der Solheim-Katalog, für fast nichts: Maria Solheim – Will There Be Spring CD Maria Solheim – Frail CD Maria Solheim – Behind Closed Doors CD Maria Solheim – Barefoot CD 6,95 6,95 6,95 6,95 Soundgarden – Superunknown 99,95/18,95/29,95/8,95 5-CD/2-CD/2-LP/CD. Zum 20-jährigen! Normal CD ist remastert, die Doppel-CD kommt mit Demos, B-Seiten etc., das Originalalbum als Doppelvinyl im Klappcover, sowie eine 5-Disc Deluxe Version mit den beiden CDs plus diversem Blue-Ray Material, 5.1. Mixen und einem gebundenen Buch. The Plough – u Speed Marina 6,95 CD. 95er Album der Band aus Hoboken, NJ für East Side Digital. Die Band aus dem Feelies Umfeld sorgt mit fein gesponnenen PsychedelicKleinodien und hypnotischen Stakkato-Rockern für ein außergewöhnliches und außergewöhnlich feines Hörerlebnis. Mit tatkräftiger Unterstützung einiger original-Feelies Member. „“Marina“ is a gorgeous album and the culmination of the three albums by Speed the Plough that preceded it. The band's lush and luxurious songs are given greater sonic breadth thanks to the addition of extra players.“ (AMG) ihrer um Percussion und Orchester erweiterten Besetzung oft mit den Moody Blues verglichen wurden. 2014er Reissue auf Repertoire. Elias Hulk – Unchained 7,95 Julian’s Treatment – A Time Before This 7,95 CD. Das rare Debüt der britischen HardRocker mit Blueseinschlag erschien erstmals 1970. Hier die remasterte 2014er ReissueAusgabe auf Repertoire. CD. 2014er Repertoire-Reissue. Julian Jay Savarin mit seiner Progrock-Formation. Der Erstling von 1970, ursprünglich Doppel-Vinyl. Mit einem Konzept, dass sich sogar noch über zwei weitere Veröffentlichungen strecken sollte. Spinnert, aber musikalisch gehaltvoll und wohltuend klischeefrei sagt der AMG. Jeremy Spencer – Coventry Blue 15,95 CD. 14er, dieselbe Besetzung/Sessions wie beim Vorgänger Bend In The Road, die Stücke hat er z.T. schon vor mehr als 40 Jahren geschrieben (gar noch zu Fleetwood Mac-Zeiten). Seine singende weiche extrem feinfühlige und hochmelodische Slide ist ganz klar der Star hier (kongenial unterstützt vom 2. Gitarristen Brett Lucas), egal ob in Blues-konnotierten Songs (nicht so oft, mit einer sehr delikaten old-timey-Folk-Blues-Ausnahme nie pur, sondern mit Pop oder Rock-Elementen verflochten bzw. im allgemeinen Roots-Kontext, auch eine poetische klassisch schöne Ballade), als friedlich-verträumter Folk Pop, sachter/entspannter 60s- wie End-50er-beeinflußter z.T. balladesker Pop (1x eine Prise Beatles), einfühlsamer bis geschmeidiger Rock, je 1x balladesker 60s-Soul, country-esk bzw. mit Latin/Frankreich-Flair durchsetzt. Gelegentlich Snowy White/Peter Green-Anklänge. (dvd) Bruce Springsteen – High Hopes 21,95/18,95/16,95 2-LP+CD/CD+DVD/CD. 14er, aus verschiedenen Sessions der letzten Jahre stammende entsprechend heterogene Stücke, mit u.a. Ron Aniello, Nils Lofgren (Mandoline, Pedal Steel), Bittan, Van Zandt & Co, auch die verstorbenen Federici und Clemons sind ab und zu dabei. Es gibt 3 Remakes alter Songs (Ghost Of Tom Joad, überraschend rockig; das Cover High Hopes, R´n´B und weitere alte Roots in rhythmisch recht zeitgemäßem wie Früh-70er-beinflußtem rockigem Ambiente; American Skin, klingt nach 80ern, große Geste/Pathos). 2 weitere Cover: Das im Original wie hier tolle Dream Baby Dream von Suicide, sehnsüchtig-hymnisch umgemodelt, und 1 Saints-Stück, klassisch großvolumiger der EStreet-Band verwandter Sound (mit 60s-BläserSpitzen) – ähnlich klingen 2,3 weitere Stücke, v.a. das euphorische Frankie Fell In Love, ein Highlight! Am besten aber kommt The Wall, eine tief berührende fast fragile wunderbare leise Ballade. Lohnt schon beinahe das Album! Bei vie- juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 64 64 Der Rest von A-Z len Tracks ungewohnt auffällig: Die Gitarre (v.a. Tom Morello von Rage Against The Machine, der alle Register zieht, Wah-Wah, Effekte, Pyrotechnics, incl. diverser Soli). Außerdem erstaunt der recht häufige Einsatz von Streichern bzw. einzelner hervorstechender Geige (was mich sporadisch gar an Dylans Desire erinnert, nur mit mehr Wucht/Schwere, z.B. im leicht irisch beeinflußten famosen This Is Our Sword; ein weiterer ruhiger leicht folkiger Song gemahnt an ihn). Die ltd. Edit. enthält auf der DVD über 1 Std. die komplette Born In The USA-LP live in London 2013. (dvd) Will Stratton – Gray Lodge Wisdom 17,95/14,95 LP (+MP3)/CD. 14er, New Yorker SingerSongwriter/Gitarrist. Ein spezieller Reiz ist der Kontrast seiner sanften einnehmenden schlicht schönen souverän-ruhigen in gewissem Sinne eindringlichen Stimme zum ganz hervorragenden beweglichen feinziselierten/einfühlsamen/filigranen doch meist schnellen/(sehr) lebhaften fingerstyle-Spiel der Akustikgitarre(n) – in edlen Folksongs, traditionsbewußt doch nie traditionalistisch (die langen Melodiebögen schon gar nicht). Recht oft ergänzen zurückhaltende fein und vielschichtig bzw. differenziert arrangierte Streicher. Im Opener wird der Kontrast durch flirrende elektrische Begleitung noch verstärkt (in eher in sich ruhendem Songwriter-Pop). Früher wurde er gern mit Nick Drake verglichen. Ein ziemlich kurzes aber außerordentlich apartes phasenweise bezauberndes Werk. (dvd) String Cheese Incident – Song In My Head 21,95/15,95 LP/CD. Nach 9 Jahren Pause ein neues Studioalbum der Jamband aus Colorado, die in den letzten Jahren eine Auszeit nahmen. Talking Heads-Keyboarder Jerry Harrison wurde als Produzent angeheuert, der der Fusion aus Bluegrass, Jazz, Funk, Rock und vielen anderen Einflüssen den letzten Schliff gab. ken Stringfellow – u Touched 6,95 CD. Das 2001er Solo Album des Chefs der PowerPoppunk Legende The Posies. Zeitloses Westcoast-Psychedelia Werk mit Reminiszenzen an Bands wie die Byrds oder die Doors ("Spanish Waltz"), gefüllt mit wundervollen Melodien und herrlich verspielten Sounds und Effekten. Tipp für Freunde der High Llamas. (lrm) "Ken Stringfellow schlägt mit "Touched" den großen Bogen zwischen San Francisco ("kind of expensive city that is a lot of fun to visit") und Seattle ("the traffic sucks. The yuppies are annoying, but they're all getting fired these days, so good bye and good riddance"), zwischen den Beach Boys ("wacked out by drugs and frozen with a child's mind") und Teenage Fanclub ("of course they are one of my favourite bands") - und das haben in der letzten Zeit nicht so viele Künstler geschafft." (Intro). Sun kil moon – Benji 14,95 CD. 14er. Etwas Besonderes! Mark Kozelek (exChef der famosen Red House Painters) mit dem für mich bislang besten Album unter diesem Namen. Die Songs fließen auf bestechende Art, z.T. hypnotisch, der Gesang nimmt gefangen, teilweise hinreißend in seiner Emotionalität, anderswo eher lakonisch – dabei verzichtet er sogar recht häufig auf markante Melodien, das braucht´s auch nicht (einige sind dafür umso schöner!), denn er vermag unnachahmlich zu fesseln. Es ist viel vom Tod die Rede, einiges ist (massiv) autobiografisch geprägt, weiß sehr zu berühren – exzellente Lyrics, extrem wortreich (mehrere längere Tracks). Großartig auch diverse mehrstimmige Vocals, auf faszinierende Weise eingesetzt, dazu feine Harmony und Backing Vocals (3x gastiert z.B. Will Oldham). Mal reichen 1,2 Akustikgitarren als Begleitung, mal kommt irgendwann eine kleine Band hinzu, oder punktuell eine E-Gitarre, Bläser, die Stimmung ist natürlich ganz gerne melancholisch gehalten (er singt gar über seinen Hang dazu), neben (Songwriter-) Folk-Einflüssen verwendet er ein paar Blueselemente (1x im rockigen Kontext), oder zelebriert so etwas wie „FolkRap-Talking Blues“. Und so manches wirkt, auf äußerst reizvolle, tolle Art, ausgesprochen repetitiv. Wie gesagt, ein sehr besonderes, kaum vergleichbares Album. Große Empfehlung! (dvd) Swans – To Be Kind 28,95/15,95/18,95 3-LP (+MP3)/2-CD/2-CD+DVD. 14er. Uff, was ein Werk. Innovativ, unglaublich faszinierend über weite Strecken, dabei enorm vielfältig, unberechenbar. Stilistisch ist das kaum beschreibbar, insgesamt ohne Vergleich. Trotz einiger Assoziationen. Ich zähle mal auf: Can-Einfluß, reduziert, manisch-getrieben oder in leise. Dräuend und hypnotisch in Slow Motion. Monumentale granitene Blöcke. Ungeheuer wuchtig und monoton. Viele meditative/kontemplative Parts (1x sogar östlich angehaucht) ebenso wie gleißend-brennend intensive bis grelle kakophonische – in gewaltigen Ausbrüchen wie (oft!) sich langsam entwickelnd, verdichtet, beständig steigernd. Immer wieder mächtig repetitiv (ob Riffs, Rhythmen, kreiselnde Piano-Motive oder sonst wie) und hypnotisch (z.T. ganz enorm! Auch in leiser Form). Stoisch und nackt marschierend. Eine sehr spezielle Art von Post Punk (teils in Trance). Spannungsgeladen psychedelisch ( je 1x irgendwie ähnlich Ummagumma bzw. The End/The Doors). Scharfe Cuts/jede Menge Kontraste. Geheimnisvolle schwebende Industrial-Anleihen in beruhigender leiser und Ambient in spannender Form. Neuartig-wagemutige Progressive meets Avantgarde (voller Power!), weitergeführte King Crimson meets Stooges – bzw. Brachial-Prog. Harsche in Stein gemeißelte Brutalität. Galoppierender schamanisch-verstörend-hymnischer Rock. Eine aberwitzige Fülle an Gitarren- und Synthie-Sounds (dazu hier und da Streicher, Bläser, kurz eingestreut Vibrafon, Lap Steel, Ak.Gitarre, Dulcimer). 10 lange Stücke, darunter ein 34-minütiger Koloß und ein 17-Minüter, 2 Std. komplett. Gäste z.B. Bill Rieflin (z.Zt. u.a. King Crimson), St. Vincent, Little Annie. Musik, die körperlich erschöpft, eigentlich die Antithese zu meinen sonstigen Vorlieben, keine melodische Strahlkraft oder vokale Klasse, kein Roots-Einfluß irgendwelcher Art… Und dennoch bin ich völlig überwältigt, seit dem fantastischen Vorgänger The Seer (nach erstem Eindruck erscheint mir das hier ebenbürtig!) großer Fan (vorher keineswegs). Gran-di-os. Ltd. Edition mit DVD (live 2013). (dvd) juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 65 Der Rest von A-Z Jack White Lazaretto 18,95/14,95 LP/CD. Mein Gott, dieser Mann ist wirklich ein Genie. Erst das zweite Vollwerk unter seinem eigenen guten Namen, und dennoch sprengt es jegliche Rahmen, seien es GenreGrenzen, Stil-Schranken, ArrangementBeschränkungen oder ähnliche VorstellungsBarrieren. Schon innerhalb eines einzigen Songs fällt das schlichte Vergleiche-Suchen schwer, zu gewandt entgleitet der einzigartige Saiten-Magier, begeisternde Sänger und vielfach versierte Instrumentalist den SchubladenSchergen und schwelgt in einer von lustvoller Spielkunst und mitunter geradezu zappaesker Uferlosigkeit geprägten Pracht-Phantasie von kosmisch-kreativer All-Macht. Dabei bleibt selbst dieser elektrisierende Egomane aber stets ein Team-Spieler, der die flirrend-vielfarbigen Fähigkeiten seiner beeindruckend besetzten Gastmusikschar perfekt einzusetzen und zu nutzen weiß, und so platzt das Stilgrenzen-niederwalzende, dennoch immer wieder faszinierend filigran dargereichte PrallPanoptikum schier vor instrumentaler Vielfalt, wobei sich akustisches Wurzelwerk und elektrische Riff-Attacken die wohldosierte Waage halten. Wie es dem imaginationsreichen Irrwisch gelingt, bei dieser faszinierenden Fülle den wahren Song als kreativen Kern stets im Fokus zu halten, ist mir schleierhaft, aber dennoch schleichen sich die Weisen schon nach kurzem Kennenlernen in Herz und Hirn, graben sich tief unter Haut, getragen und getrieben von einem auch stimmlich schillernden Schöngeist. Irgendwo zwischen knarzig- Alexis Taylor – Await Barbarians 21,95/23,95/14,95 LP (+MP3)/Ltd. LP + 7“ (+MP3)/CD. 14er, der Hot Chip-Co-Leader einmal ganz anders. Fast durchweg entschlackt/reduziert aufgenommen, die Stimme ehrlich, unverfälscht, berührend, emotional, die Begleitung oft ziemlich leise, tastend, delikat (gern sparsamer Synthie mit Piano gekoppelt, auch ausschließlich unter Verzicht auf eh sonst extrem zurückgenommene Drums/ Programming – z.B. nur gestreichelte Becken -; z.T. EGitarre, sporadisch Glockenspiel, Streicher, Flöte). Resultierend in einer ganz eigentümlichen und einfach schönen Atmosphäre, die partiell etwas zerbrechlich anmutet, und/oder betörend schlicht. Viele intime/introvertierte/teils einsam wirkende Stücke, ob als zeitlose/klassische aber dennoch sehr eigene Songwriter-Pop-Balladen, sachter zeitgenössischer Songwriter-Rock (was schon mal entfernt an Magnolia Electric erinnert), ganz entspannt, eingängig und etwas folkig (ein wenig Laurel Canyon-Flair bzw. 60s-beeinflußt), auch der Robert Wyatt-Vergleich des Labels läßt sich nachvollziehen. Außergewöhnlich! (dvd) Taylor – u Chip New Songs of Freedom 65 6,95 CD. 2008 Train Wreck - Chip Taylor gilt heute als einer der wichtigsten Architekten des prosperierenden Americana-Movements - ganz gewiss auf einer Stufe mit Guy Clark, John Prine und Townes Van Zandt. Dieses Album enthält einen thematisch konzepthaften Mix mit Auszügen aus 2 künftigen Projekten ('Songs From A Dutch Tour' und 'The Rhinebeck Sessions'), etlichen eindringlichen Spoken Word-Kapiteln sowie einigen entscheidenden Titeln aus dem längst gestrichenen 2001er Kultalbum 'Black And Blue America', dass quasi im 9/11-Desaster untergegangen ist. Damals wollte man nichts Amerikakritisches hören - und genau das ist 'New Songs Of Freedom', auf die ganz besondere Chip Taylor-Art! Feat. John Platania, Seth Farber, Bryan Owings, Anton Fig, Tony Leone. (Thomas “Chill” Dewers) klarer Country-Bodenhaftung und genial groovendem Bolan-Boogie, schmerzlich schleppendem Led Zeppelin-Bombast und exotischen Experimenten, bewegendem Blues, prallem Power-Pop und friedlichem FiddleFolk (von immer wieder aufleuchtenden White Stripes- und Raconteurs-Verweisen ganz zu schweigen) entsteht etwas völlig Einzigartiges, explodiert eine E-Gitarre, werden Sinne befreit und ein Album erschaffen, das keine Vergleiche mehr erlaubt. Ein MordsMonument. (cpa) Die 180g-Vinyl-Version ist ein einziger LPLeckerbissen, bietet zwei versteckte Tracks (in verschiedenen Spielgeschwindigkeiten), eine von innen her abzuspielende A-Seite, differierende Song-Anfänge je nach Rillentreffen, alternative Misch-Fassungen und Laufordnung, optische Spielereien und allerhand mehr. Chip Taylor - Gasoline 13,95 CD. Reissue des 71er Debüts, damals auf Buddha erschienen. Kommt mit seiner Version von Angel of The Morning. Taylor & u Chip Carrie Rodriguez – Red Dog Tracks 6,95 CD. 2005er Studio-Album und Fortsetzung der musikalisch fruchtbaren Partnerschaft von Taylor und Rodriguez, die das neue Material im Quintett (mit u.a. Bill Frisell an der Gitarre) live in den New Yorker Avatar Studios aufnahmen. Die Harmonie unter den Beteiligten muss eine grosse gewesen sein, für diese Trainwreck-Veröffentlichung konnte man sich vorwiegend der ersten oder zweiten Takes bedienen. (cpa) Ten Years After – Positive Vibrations (rem.& exp.) 14,95 2-CD. Nach langem Hin-und-Her endlich lieferbar: Remasterter Reissue des letzten Studioalbums der Band von 1974, bei dem (das muss man zugeben) etwas von der ursprünglichem Magie schon auf der Strecke geblieben war (danach löste sich die Band auch auf). Als Bonus gibt es 6 bis dato unveröffentlichte Livetracks, die wohl offensichtlich ebenfalls aus dem Outtake-Fundus von Recorded Live stammen. Vienna Teng – u Warm Strangers 6,95/5,95 LP (180 Gr.)/CD. 2004. 2. Album der jungen Frau aus San Francisco, die knapp zwei Jahre vorher mit 'Waking Hour' sehr erfolgreich debütierte. Mit ihrem anspruchsvollen, durchkonzipierten, kunstvollen Chanson Pop, der streckenweise auch mit Folk, Roots & Jazz durchsetzt ist, zielt sie voll aufs Lager der zahlreichen Anhänger von Norah Jones, Tori Amos, Loreena McKennitt & Sarah McLachlan bis hin zu einer Diana Krall. Die klassische Klavierausbildung hört man hier in jedem Akkord raus, ihre schöne Stimme klingt geschult und trainiert – Teng's größtes Plus dabei ist allerdings, dass ihre Musik "lebt". 'Warm Strangers' ist juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 66 66 Der Rest von A-Z Glitterhouse on tour! CHRIS ECkmAN 16.06. DE - Ingolstadt - Neue Welt 17.06. DE - Karlsruhe - Jubez 03.07. NO - Egersund - Folk Festival SLIm CESSNA’S AuTO CLuB 12.07. BE - Gierle - Sjock Festival 14.07. DE - Köln - Sonic Ballroom 15.07. DE - Leipzig - Moritzbastei 16.07. AT - Wien - Chelsea 19.07. NL - Haarlem - Kliko Festival 20.07. BE - Gent - Gentse Festival 21.07. BE - Diksmuide - 4AD Club 22.07. DE - Hildesheim - Kufa Löseke 23.07. DE - Berlin - Comet 24.07. DE - Hamburg - Knust 25.07. NL - Lichtenvoorde - Zwarte Festival SCOTT mATTHEW 08.06. DE - Mainz - Open Ohr Festival GOLDEN kANINE 04.06. DE - Reutlingen - Franz.K 05.06. DE - Karlsruhe - Tollhaus 06.06. DE - Beverungen - OBS 27.06. DE - Berlin - Fusion festival 28.06. DE - Hamburg - Altonale Pop Festival THE GREAT CRuSADES 01.06. DE - Berlin - Jägerklause 02.06. CZ - Prag - Jamm Club 03.06. AT - Wien - Chelsea 04.06. DE - Roding - Stögi's Live 05.06. DE - Höxter - Sound In 06.06. BE - Oud-Turnhout - Goezot 08.06. NL - Amersfoort FC Amersfoort Thuis 13.06. NL - Terschelling - Oerol 14.06. NL - Terschelling - Oerol 20.06. DE - Scheeßel - Hurricane Festival 22.06. DE - Neuhausen Ob Eck Southside Festival WOVENHAND 04.06. NL - Den Haag - Paard van Troje 05.06. NL - Zwolle - Hedon 06.06. BE - Brussels - Ancienne Belgique 08.06. DK - Copenhagen - Lille Vega 09.06. DK - Odense - Posten 12.06. NO - Oslo - John Dee Letzte Updates. www.glitterhouse.com hauptsächlich geprägt von Teng's Gesang und Tastenarbeit, vorwiegend auf dem Baldwin Flügel, aber auch an Orgel, E-Piano und (selten) akustischer Gitarre, ferner von vielen (kammer-) orchestralen Streicherarrangements. Produziert wurden die 12 Eigenkompositionen von dem bekannten David Henry (Josh Rouse, Richard Julian, Kelly Joe Phelps, Matthew Ryan) in Nashville. Rounder-Restposten, jetzt endlich auch als CD günstig! Tenor – u Jimi Beyond The Stars BLAuDZuN 9,95/6,95 2-LP/CD. Ein Album. Weclhes zu Querverweisen animiert; Zappa, Soundtracks der 70er, Spike Jones, Carla Bley ect. Dieses Album ist jedoch weniger eine Hommage an die Musik der Vergangenheit, vielmehr eine persönliche Bestandsaufnahme hörenswerter Sounds, zu einem homogenen souligen, fröhlichen Album zusammengefügt. Auf „Beyond The Stars“ auch wieder vertreten: Chris Dawkins, der mit seiner „Wah Wah“ Gitarre bereits auf „Higher Planes“ wichtige Akzenten setzte, sowie Jay Kortehisto und Jukka Eskola die wieder gekonnte Bläser Big Band Einsätze inszenieren. Und natürlich Nicole Willis für Backgroundvocals. Diverse Bezüge zu Sun Ra lassen sich nicht verleugnen; zahlreiche seiner Titel arbeiten mit kosmischen Bezügen, wie sie in Sun Ra´s Werk omnipräsent sind. Der eigenwillige Finne belebt eine längst vergessene Art und Weise des Arrangierens und Produzierens wieder, die man nur noch aus den vergangenen Tagen, des opulenten Big Band Arrangements kennt. Das ganze klingt dabei so frisch, als wenn die Zeit stehen geblieben wäre, und man wünscht sich sie wäre es tatsächlich. (Joe Whirlypop) Petrol Emotion – u That Fireproof 6,95 CD. 1994er Album für Rykodisc der nordirischen Band, die aus der Asche der Undertones hervorgeangen war und bis heute in England (und Irland) legendären Status genießt. Härter, politischer, aber ohne Frage mit großen Songs (hier: Detonate My Dreams, Catch A Fire oder Last Of The True Believers uvm). MOJO sah sie als ideale Mischung aus „The Clash and Creedence“ an, soweit will ich jetzt nicht gehen, aber TPE waren eine verdammt gute Band, sicher auf Augenhöhe mit Zeitgenossen wie My Bloody Valentine und Fireproof ist ein verdammt gutes Album. (lrm) cut-out. Timber Timbre Hot Dreams 18,95/21,95/15,95 LP/ltd. LP/CD. Intensivst-atmosphärisches Werk vom Kanadier Taylor Kirk. Auf diesem fünften Longplayer zaubert er gemeinsam mit Kompagnon Simon Trottier wieder subtiliste cineastische Soundcsapes für sein getragenes Storytelling auf nur noch vage wahrnehmbarer Country-Folk-Basis. Extrem liebevoll und detailfreudig inszeniert, mal mit kleinsten Noise-DubPartikeln, mal mit üppiger Morri-coneWesterngitarre. Jeder Song ist ein kleines Hörspiel für sich, getragen von Kirks sonorer und tiefenentspannt-dunkler Stimme. Gesang-lich erinnert das deutlich an Bill Callahan (Smog) und Kurt Wagner von Lambchop, die freifließende, epischelegische Musik (Mello-tron, Bläser; Twang & Reverb, Cembalo, leiernde Orgel, kleine spacige Effekte) geht dagegen in Richtung Goldfrapp, Tindersticks und eben Lambchop, komplett in sich ruhend, mit dunklem Gothic-Vibe a la Nick Cave. Anstatt in einer dunklen Hütte im Wald von Ontario ist „Hot Dreams“ diesmal im sonnig-kalifornischen Laurel Canyon entstanden, klingt aber eher wie die dunkle Seite des seligen HippieTraums. Ennio Morricone scheint immer wieder durch, soundästhetisch wie kompositorisch, gerade bei den leicht windschiefen Country-Melodien, die aber gerne mit süßlichem Soul-Vibe gesungen werden. Chris Isaak konnte das einst auch sehr gut. Komplett packende und extrem atmosphärische Musik im epischen Cinemascope-Format. (Joe Whirlypop) juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 67 Der Rest von A-Z 67 Sharon Van Etten – Are We There 17,95/14,95 LP/CD. Das bewegenste, berührendste, beeindruckendste Epos, das uns die Fürstin des düsteren Roots-/Desert-Dramas jemals schenkte, schon der Vorläufer Tramp fand unter uns und Euch zahlreiche begeisterte Jünger, ihr in Eigenregie produziertes viertes Macht-Werk nun zeigt die Magierin zwischen Mystik und Melancholie auf dem Zenit ihrer Alternative-Country-Kunst. Mal im streicherumgischteten, wild umtosten RomantikRausch, mal in rauh-verzerrter Wüstenweite, mal im karg-klaren Piano-Kleid kommen ihre mitreissenden Melodien daher, getragen von ihrem außerordentlichen Gesang zwischen charismatischer Grazie und kühler Grandezza, sanft und dennoch herz- und raumfüllend zwischen Brandi Carlile, Carla Werner und PJ Harvey gelegen, ganz dazu angetan, die traurigen Tonfolgen zwischen Tristesse und Tragik mitten in die Seele zu singen. Um sie herum wogen die mal wilden, mal wohlig weichen Song-Wellen, schmeicheln die Streicher, zerren die rohen Gitarren-Riffs, poltert das Schlagwerk und twangen die Saiten, im Kontrast zwischen erhaben-gewaltiger, drohend-düsterer Instrumental-Macht und verführerisch-zaubrischem Gesang die edle Tiny Ruins – Brightly Painted One 18,95/15,95 LP (+CD)/CD. 14er, 2. LP von SingerSongwriterin Hollie Fullbrook. Zunächst mußte ich unwillkürlich an die „Quiet Is The New Loud“-Kampagne vor 12,13 Jahren denken (Kings Of Convenience, Turin Brakes etc.). Leise akustische Sounds, Brit-Folk-beeinflußt (Sandy Denny, Nick Drake, Vashti Bunyan usw., ohne direkt so zu klingen - oder Laura Marling), eine sanfte entzückende Stimme… Höchst delikater Folk (Pop), sachte fließend/tuckernd, balladesk, zart, wobei die omnipräsente Akustikgitarre (+Bass/Drums) von Orgel/E-Piano, E-Gitarre oder 1,2 Streichern sehr dezent (und meist nur punktuell resp. klangmalend) unterstützt wird. Ab und zu gibt´s kurz aufflammend etwas handfesteren Folk Rock bzw. Bläserunterstützung. Schlicht schön! (dvd) – u Toadstool The Sun Highway 4,95 LP. Blues-getränkter, noisiger Alternative Rock aus Minneapolis. 1990er Album des Trios, dessen gitarrenlastiger Post-Punk an Twin City Heroen wie die Replacements ebenso erinnert, wie an frühe Beasts of Bourbon oder Pussy Galore. Auf Twin/Tone, kleines Cut-Out Walter Trout – The Blues Came Callin' 23,95/15,95/16,95 2-LP/CD/CD+DVD. Walter Trout ist ein Schatten seiner selbst. Würde der Teufel ihn an der Crossroads treffen, er würde reißaus nehmen. Im letzten Jahr hat er 50 Kilo abgenommen und für ihn heisst es jetzt, entweder es findet eine Lebertransplantation statt oder der Blues holt ihn. Dass er unter diesen Umständen so ein Brett von Album abliefert, ist ihm noch höher anzurechnen. Als wäre die Zeit stehen geblieben, rockt er mit seiner groß aufspielenden Band los wie in den 70er Jahren und liefert schweren Bluesrock der Extraklasse. Nach dem satten Auftakt gibt es einen dunklen Dobro-Rocker, lockeren Rock & Roll und J.B. Lenoir's The Whale Have Swallowed Me zum Durchschnaufen. Ein paar der Songs sind dann vielleicht etwas zu klischeebeladen, so wie das extra von John Mayall gespendete Instrumental Mayall's Piano Boogie, aber im Großen und Ganzen bilden diese 12 Songs ein formidables Blues-Rock-Album. Auch wenn er stimmlich nicht mehr ganz die Kraft eines 2-Zentner- Etten’sche Song-Kunst besonders reizvoll wirken zu lassen. Zwischen Wovenhand-Wut und verhementer Carlile-Romantik, schleppender Shoegaze-Schwermut und PJ Harvey-Pathos, Rachael Yamagata-Reife, Rykarda ParasolDrama und rauhen Lou Reed-Rock-Akkorden füllt Sharon weite, hallende Klangsäle mit ergreifender Emotion, mystischer Macht und gefühlsgeladenem Gesang, erfüllt die Sinne und lässt uns atemlos, aber glücklich zurück. Zum Reinlegen schön, zum Abtauchen tief, zum Niederknien ergreifend. (cpa) Resonanzkörpers hat, an der Gitarre ist er noch immer ein Gigant. Die Version mit DVD bietet eine Doku über die gesamte Karriere des Meisters. Der Trout-Backakatalog, einen Monat lang zum Sonderpreis, je 1-CD: Walter Trout – Face The Music Walter Trout – Deep Trout Walter Trout – The Outsider Walter Trout – Unspoiled By Progress Walter Trout – Common Ground Walter Trout – Blues For The Modern Daze Walter Trout – Luther’s Blues Walter Trout & Band – Life In The Jungle Walter Trout & Band – Prisoner Of A Dream Walter Trout & Band – Transition Walter Trout & Band – Live: No More Fish Jokes Walter Trout & Band – Breakin’ The Rules Walter Trout & Band – Positively Beale Street u Twinemen/Orchestre morphine – 9,95 9,95 9,95 9,95 9,95 9,95 9,95 9,95 9,95 9,95 9,95 9,95 9,95 Live Cambridge, MA 6,95 uncut - July 2014 (+CD) 9,95 2-CD. Mitschnitt eines Benefiz-Konzerts zu Gunsten des Mark Sandman Music Education Funds aus 2003. CD 1 bringt einen kompletten Twinemen Set in hervorragender Tonqualität und der Band, allen voran Frontfrau Laurie Sargent in Hochform. Bei CD 2 dann quasi eine Allstar Cast inkl. Dem originalen Morphine Drummer Jeb Deupree auf der Bühne, mit einem beeindruckenden Set quer durchs Mark Sandman’sche Oeuvre. (lrm) „Conway's knotty timekeeping shines, as does Sargent's self-assured chanteuse vibe. Colley proves he's a master sax-blaster and is respectful enough vocally not to entirely ape Sandman in an extended stroll through Morphine's "11 O'Clock" (although he ends up sounding just like him anyway).“ (AMG) MAG+CD. Erscheint in Kürze. Über den Inhalt kann man sich unter www.uncut.net informieren. Ad Vanderveen – Beat The Record 14,95 CD. 2014er Interimswerk, das sich schon beim ersten Hörgang als viel mehr als nur eine Zwischen-Arbeit entpuppt. Der höchst produktive niederländische Song-Schmied veröffentlicht diese Sammlung von Solo-Stücken im Alleingang, juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 68 68 Der Rest von A-Z bescherte er seinem Heimlabel Blue Rose doch ohnehin schon im Jahresabstand werte Studio- und Live-Platten. Das saubere Dutzend neuer Songs hat – mit einer Ausnahme – bislang keine anderweitige Veröffentlichung erlebt, dennoch dürfte dem Vanderveen-Verehrer die eine oder andere Weise von Konzerten bekannt und beliebt sein. Hier reicht er sie meist auf das Nötigste beschränkt dar, allein die akustische Gitarre und die wettergegerbte, samt-rauhe Stimme reichen als Grund-Ausstattung für die rund und satt klingend produzierte Roots-Vollbedienung. Gezielt schmückt er die durchschimmernd gehaltenen Arrangements mit Piano, Mundharmonika, E- und Slide-Gitarren aus, füllt den Americana/CountryKlangraum, ohne ihm die Intimität und Intensität zu nehmen (nur einmal, am Album-Ende, verlässt Ad den Alleingang-Pfad im Trio mit David Olney und John Hadley). So zählt ganz allein der Sänger und der Song, beweist sich Vanderveen einmal wieder, vielleicht sogar noch mehr als sonst, als einfühlsamer Sänger, als begabter Saitenspieler und vor allem begnadeter Songwriter und schenkt uns ein reifes, rundes Roots-Album zwischen Folk, Alternative Country und (schlagzeuglosem) Roots-Rock. Incl. Bottomless Heart, Believe, Little Did We Know, The Abyss, Solid Love, Driftwood, Stray, Wavelength, Sad Saturday Night und das leise lächelnde Lost In Lederhosen. (cpa) Leif Vollebekk – North Americana 18,95/13,95 LP/CD. 14er, nie von ihm gehört, 2. des kanadischen Singer-Songwriters, exzellent! Schon die vielfältige ausdrucksstarke Stimme! Die öfters sogar kurz in Jeff Buckley-Bereiche eindringt (ohne dessen Vokalgewalt), die Melodien verschleift (die gerne seltsam unbestimmt umherwandern). Er ist im (variablen) Folk-Terrain angesiedelt, mal eher (offensiver, drängender, bzw. kraftvoller und leicht bluesiger) Folk Rock, oft balladesk (von klassischer Piano-Ballade bis eindringlich und schlicht, leise und intim) aber zwischendurch auch irgendwo zwischen Folk und Country (bzw. Blues). Dabei erinnert er mich in einzelnen Tracks an Ryan Adams, Dylan (ca. Blood On The Tracks), Leonard Cohen, Joni Mitchell (entfernt) – oder an eine Art radikal reduzierte Folk-Version von Van Morrison. Teils bewegt er sich abseits tradierter Songstrukturen, und weitgehend im akustischen Rahmen (Gitarre/Piano + etwas Geige, Pedal Steel, Harmonica, Orgel, meist sparsam). Ein großes Talent, eine echte Empfehlung! (dvd) Loudon Wainwright – Live At The Catus Cafe (The Classic 1190 Radio Broadcast) 14,95 CD. Warum das Chrome Dreams-Label seine mitteloffiziellen Konzert-Mitschnitte immer gleich “The Classic Broadcast” betiteln muss, weiß ich nicht, allerdings hat diese KUT-FM-RadioKonzertaufnahme eines Auftritts im Cactus Cafe, Autsin, TX, vom 11. Mai 1990 schon das Zeug zum Klassiker. Die Klangqualität ist zwar wie gewohnt wirklich live, und man hört das Publikum immer wieder zu Recht lachend reagieren, vor allem aber erlebt man einen großen SängerSongwriter und begabten Geschichtenerzähler ganz in seinem Element, allein zur akustischen Gitarre lässt er 15 seiner - damals zum Teil noch unveröffentlichten - Songs Revue passieren und fesselt das Publikum vor Ort ebenso wie er den Konserven-Konsumenten begeistert. Incl. u.a. People On Love, The Doctor, I’m Alright, Thanksgiving, Me And All The Other Mothers, A Father And A Son, Road Ode, Your Mother And I, Dead Skunk, Sometimes I Forget, Hard Day On The Planet. Ryley Walker – All Kinds Of You 16,95/15,95 Warpaint – Warpaint 23,95/14,95 LP/CD. 14er Singer-Songwriter aus Chicago, dessen EP schon mächtig gefeiert wurde. Debut-LP. Die Stimme unaufgeregt, sein akustisches Gitarrenspiel exquisit, im kunstvollen Solospiel oder höchst apart verwobenem Geflecht aus 1-2 (3?) Gitarren + 2 Streichern. Sein auf offene Art (modal) folkiger Stil, ganz relaxt fließend oder ab und zu mit Tendenz zur Dringlichkeit bzw. etwas mehr Druck und Tempo, hier und da versetzt mit einer kleinen Prise Jazz oder Folk Blues, strahlt phasenweise eine unaufdringliche höchst angenehme beträchtliche Originalität aus – trotz gewisser punktueller Ähnlichkeiten zu Leuten wie ganz frühem Tim Buckley, Pentangle (die Atmosphäre, die Spielweise) resp. Bert Jansch, Roy Harper, John Martyn, bedingt Fred Neil, für Momente auch John Fahey. Manchmal wirkt er ein wenig melancholisch. Incl. einiger Instrumentals. Ausgezeichnet! (dvd) 2-LP/CD. Zeitloses Zweitwerk des rein-weiblichen Quartetts aus L.A., den einzigartigen Warpaint-Live-Sound bewahrend rauh-sanft in Szene gesetzt von Flood (P.J. Harvey, Nick Cave) und ein ähnlicher Reife-Sprung wie von der ErstEP zum eindrücklichen Voll-Debut. Stella, Jenny, Emily und Theresa holen den Harmonie-Himmel herab in die grummelnde Garage, verkleiden zartesten Zauber-Gesang mit roh gereichtem PostRock-Saiten-Gespinst, vereinen rauh-faserndes Shoegazing-Geflecht mit mystisch-verzauberndem Traum-Pop, bereichern die verstörend-faszinierenden, gekonnt-kunstvoll errichteten TonTürme um psychedelische Rausch-Flüge, waitspluckernde Trauma-Tiefen und einen verhexten Hauch grenzfreier Björk-Vokal-Phantasie, um schließlich ihre elementare Musik-Chemie jenseits von Zeit und Raum zu erschaffen. Bewußtseinserweiternd, zeitlos, gut. (cpa) Nick Waterhouse – Holly 17,95/14,95 LP/CD. Sehr genial dieses Zweitwerk. Mit einer limitierten 7“, die über ebay ruckzuck extreme Preise erzielte, generierte der weisse Rhythm`n´Blues Musiker von der US Westküste direkt einen Hype, den er mit seinem Debütalbum Time's All Gone (von 2012) auch bestätigen sollte. Auch wenn die Songs unter einer gewissen Gleichförmigkeit in Aufbau und Rhythmus litten. Das hat er entweder selbst gemerkt, oder so oft gesagt bekommen, das er es kapiert hat, denn mit Holly erweitert er sein Soundspektrum enorm, ohne sich in neuen Ideen zu verzetteln. Das geht teilweise leichtfüssig-jazzig vorwärts, mal überrascht eine kurze Mariachi-Trompeteneinlage oder ein wilder Sax-Ausbruch, hier und da etwas Garagenband-Druck, gut arrangierte Backingvocals, viel Soul, etwas Funk, reichlich 50er Jahre Rhythm`n´Blues und ein omnipräsenter juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 69 Der Rest von A-Z Neil Young – A Letter Home 69 19,95 LP. 2014er Zusammenarbeit von Neil Young und Jack White, in der ursprünglichen VinylVersion auf White’s Third Man Records. Der Third Man-Boss sperrte den ungebremst aktiven Veteranen und vehementen Verfechter der analogen Aufnahmetechniken in die Telefonzellen-Enge eines restaurierten VoiceO-Graphs aus dem Jahre 1947 (siehe Coverabbildung), um ihn dort eine wohlgewählte Anzahl von Coverversionen einspielen zu lassen. Der rebellische Altmeister selbst ist an Gitarre, Mundharmonika und Piano zu hören, der recht begabte Jungspund an seiner Seite fügte Gastbeiträge an Gitarre und Klavier bei, Young übernimmt die Hauptlast des Gesangs. Zu hören sind, neben einem vorgelesenen Brief an Young’s Mutter, u.a. Changes (Phil Ochs), Girl From The North Country (Bob Dylan), Needle Of Death (Bert Jansch), Early Morning Rain (Gordon Lightfoot), Crazy (Willie Nelson), Reason To Believe (Tim Hardin), On The Road Again (Willie Nelson), If You Can Read My Mind (Lightfoot), My Hometown (Bruce Springsteen) und I Wonder If You Care As Much (Don Everly). Die Klangqualität ist – wohl dem Konzept geschuldet – eher rudimentär, was die fast legendär treue NeilAnhängerschaft in zwei Lager spaltet, und während die einen den ewigen Quer- & Sturkopf loben und das Historische an den Aufnahmen schätzen, sind die anderen einfach enttäuscht von schlicht schlechtem Sound, Groove. Dabei schafft er es, gleichzeitig an seinen Wurzeln festzuhalten, ohne aber den 50er Sound jetzt sklavisch nachzuahmen. Holly klingt einfach nur frisch und mitreissend, leicht & locker und trotzdem intensiv, extrem spannend und abwechslungsreich. Im Prinzip hat Waterhouse sich mit Holly eine eigene Nische geschaffen. Neun eigene Songs und eine tolle Version von Ain't There Something Money Can't Buy des Young-Holt Trio (das Original ist allerdings nicht zu verbessern) präsentiert er uns hier in beinahe klassischen 31 Minuten. Fünf Songs pro Seite, ein erstklassiges Konzept, dass nur durch die Erfindung der CD komplett versaut wurde. Um es noch einmal klar zu machen: Holly ist ein großer Schritt vorwärts von einem, der sowieso ziemlich weit vorne war. Nick Waterhouse ist ein mutiger Bewahrer der Traditionen, ohne die Augen vor dem Hier und Jetzt zu verschließen. In der oberen Häfte der 2014er Jahres-Top-10, da besteht kein Zweifel. (rh) Paul Weller – More Modern Classics 39,95/24,95/16,95 2-LP/3-CD/CD. Nachfolger der 88er Modern Classics Compilation, die genau da ansetzt und bis ins Jahr 2014 reicht. 21 Tracks auf CD und Doppel-LP, darunter das zum Record Store Day 2014 veröffentlichte Brand New Toy. Die Deluxe Edition bietet eine zweite CD mit bereits veröffentlichten Weller-Aufnahmen dieser Phase, unveröffentlichte BBC-Sessions auf CD 3 und ein 36-seitiges Hardcover-Buch. Stian Westerhus & Pale Horses – Maelstrom 24,95/15,95 LP/CD. 14er, frappierend! Grundkonzept diverser Stücke: Aus tiefer innerer Ruhe, Kontemplation (in freigeistigem Umfeld!) erfolgt eine stetige, v.a. auch durch den Gesang hoch emotionale Intensivierung/Verdichtung, hin zu innovativen frei fließenden fantasievollen Indie-(Dream-)PopProg-Rock/Modern Post Prog-Mixturen, Jeff Buckley in brodelnden glühenden Indie Rock übersetzt, oder neuartigem getragen schillerndem bis brennend-energetischem „Emo/Power Post Unsummen verpulverten Geldes und einem Genie, dem seine Verehrer inzwischen recht egal geworden sind. (cpa) Neil Young – A Letter Home 16,95/149,- CD/DeLuxe-Box-Set. Reprise-Ausgabe(n) der klanglich einfach gehaltenen CoverversionenCollaboration des Altmeisters Young mit dem Junghasen Jack White. Die nicht ganz leichte DeLuxe-Kiste bietet das spaltende Werk als Norm-180g-LP, als audiophile 180g LP, als CD und auf sieben (in Zahlen: 7) Clear Vinyl7“es verteilt, wobei 7“ No. 7 sogar zwei Bonustracks bietet (Dylan’s Blowin In The Wind und eine alternative Fassung von Crazy). Dazu gibt’s ein 36-seitiges Booklet. Rock“. Wie dabei z.T. die Rhythmen, ihre Variabilität, Komplexität, ihr oft schnelles Tempo mit dem eher friedlichen teils elegischen Grundton der Stücke kontrastiert, ist schon großes Kino. Anderswo spielen sie ohne diese Dynamik, auf eher konstantem Level, klischeefreie aktuelle Deutungen von Symphonic Rock (ohne Bombast), eine Fortführung von King Crimson-Ideen der 70er, Phasen von tiefer berührender leiser Schönheit. Noch ein großes Plus: Die Fülle toller Klangfarben, v.a. von (klasse!) Gitarre und Synths, dazu Piano, Mellotron. Weitere Assoziationen: Radiohead-Avantgarde, späte Talk Talk – dennoch ist das hier eigen! Und driftet nie zu blutleerem Kopfmusik-Gefrickel ab, schon durch die Intensität und den ausgezeichneten Gesang mit Seele. Durchweg längere Stücke. Dicke Empfehlung! (dvd) Who – Quadrophenia: Live In London 17,95/18,95/23,95/99,95 2 - C D / D V D / B l u R a y / S u p e r- D e L u x e - B o x . Mitschnitt des finale Konzerts der 2013er Quadrophenia-Jubiläums-Tour, aufgenommen am 8. Juli in der Wembley Arena. In dem 23 TrackListing findet sich das in seiner Gänze aufgeführte Quadrophenia-Album, aber auch noch ein 5Klassiker-Paket mit Who Are You, You Better You Bet, Pinball Wizard, Baba O’Riley, Won’t Get Fooled Again. Die sacklimitierte Super-MegaDeLuxe-Krönungs-Ausgabe kommt in einer logobeprägten 10“-Metall-Box und beinhaltet neben allen anderen bereits genannten Fassungen (das Konzert als Doppel-CD, DVD und BluRay) noch eine BluRay-Audio mit einem 5.1 Surround Sound Mix des 1973er Originalalbums, ein 32-seitiges Buch, ein Mod-Scheinwerfer-Sticker und ein Mod-Scheinwerfer-Button. Lucinda Williams – Lucinda Williams (25th Anniversary Edition) 19,95/16,95 LP+CD+MP3/2-CD. Die 2014er GeburtstagsAusgabe des frühen Klassikers und nahezu ebenbürtigen Car Wheels-Vorgängers bietet jetzt als juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 70 70 Liefer- & Versandbedingungen bestellen - via internet: www.glitterhouse.com - via e-mail: [email protected] - via Telefon: 05273 / 36 36 36 wochentags zwischen 8 und 18 Uhr - per Brief: Glitterhouse Records, Grüner Weg 25, 37688 Beverungen - per Fax: 05273 / 36 36 37 versandkosten 1 - 2 CDs € 1,90 ab 3 CDs € 3,90 (es sei denn, die Portofreigrenze ist erreicht*) *Bei Bestellungen über 50 EUR Bestellwert innerhalb Deutschlands entfällt das Porto. Der Versand erfolgt per Post. umtausch / reklamationen 14-tägiges Umtauschrecht (nur für versiegelte und nicht rabattierte Artikel). Falsche oder fehlerhafte Artikel tauschen wir sofort um und erstatten das Porto. In allen Fällen gilt unbedingt: Rücksendungen vorab mit uns klären! 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Im Gegensatz zu den meisten unserer Mitbewerber sind wir kein Großanbieter sondern ein Fachhändler und bieten zum großen Teil Artikel, die es anderswo nicht gibt. Zwar haben wir die meisten der angebotenen Artikel auf Lager, aber natürlich müssen wir bestimmte Teile auch erst nach Erhalt Eurer Bestellungen ordern. Im Regelfall ist das eine flotte Angelegenheit und am übernächsten Werktag haben wir die Ware. Da aber ein nicht unerheblicher Teil dieser Tonträger aus den USA und anderen überseeischen Gebieten kommt, kann es leicht passieren, dass eure Bestellung wegen eines oder mehrerer solcher Artikel(s) zwei oder drei Wochen bei uns im Computer bleibt. Wenn es besonders schnell gehen soll: Gebt eure Bestellung telefonisch auf, dann können wir euch recht genau die Lieferzeiten sagen und Teillieferungen und / oder Rückstände vereinbaren. Einfach danach fragen! nach- und teillieferungen / rückstände Artikel die binnen 14 Tagen nicht beschafft werden können liefern wir kostenfrei nach. In wenigen Fällen zögern wir die Auslieferung noch etwas hinaus, um eine größtmögliche Vollständigkeit zu erreichen. Auf Wunsch nehmen wir auch Artikel bis zur nächsten Bestellung in den Rückstand - sprecht uns einfach darauf an. bezahlen Per Lastschrift/Bankeinzug: Schnell und easy. Bei der Erstbestellung einfach die komplette Bankverbindung angeben und uns per Unterschrift eine Einzugsermächtigung erteilen. Dafür gewähren wir 2 % Rechnungsrabatt. Die Daten werden bei uns gespeichert und brauchen bei späteren Bestellungen nicht mehr mitgeteilt werden. Wir buchen erst am Versandtag den Betrag der tatsächlich gelieferten Ware ab. Rücklastschrift Gebühren € 7,50. Kreditkarte: Wir akzeptieren VISA, EuroCard /MasterCard und American Express. Bitte gebt bei der Erstbestellung Eure kompletten Kartendaten an (Gültigkeitsdatum bitte nicht vergessen). Dazu die 3-5-stelligen KPN-Nummern, die gewöhnlich im Unterschriftsfeld stehen. 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Falls Ihr nicht so gerne Blankoschecks per Post verschickt, und die Bestellsumme & Porto doch eintragt, dann gebt bitte Ersatztitel an. Sollte sich doch ein Restbetrag zu Euren Gunsten ergeben, dann schreiben wir Euch diesen Betrag auf Eurem Kundenblatt bei uns gut. Dieser Betrag wird bei der nächsten Bestellung verrechnet. Per Nachnahme: Die Versandkosten zzgl. EUR 4,90 Nachnahme-gebühr (per Post). Zusätzlich kassiert der Postbote EUR 2,- in bar an der Haustür. Rechtliches Bis zur vollständigen Bezahlung bleibt die gelieferte Ware unser Eigentum. Gerichtsstand ist Höxter, auch für alle im Mahnverfahren geltend gemachten Ansprüche. Sollten Sie die Antwort auf Ihre Frage hier nicht finden, dann schicken Sie bitte eine E-Mail an [email protected] For all non-German countries, Austria and Switzerland included. Ordering: You can order by phone, mail, fax or email. We will hold the order until all items are in stock. 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All legal disputes will be settled in Höxter, Germany. juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 71 Der Rest von A-Z Dreingabe zum Originalwerk nicht nur die 6 Bonustracks der 1998er Koch-US-Reissue, sondern zusätzlich noch einen kompletten, 14-Tracklangen, bislang unveröffentlichten, rauh-mitreissenden Konzertmitschnitt vom 19.5.1989 in Eindhoven. Begleitet von der Band um Gurf Morlix (Gitarren) und Dondald Lindley (Schlagwerk) stellte Lucinda die 88er Studioveröffentlichung mit 8 Songs klar in den Mittelpunkt, Standards und Coverversionen (u.a. Factory Blues, Wild And Blue), und Songs von Happy Woman Blues und Sweet Old World runden ein kreativität- und kraftstrotzendes Konzerterlebnis ab. (cpa) Die 2-LP kommt in rotem Vinyl und bietet sowohl das Original-Album als auch die 72minütige Bonus-Abteilung in Download-Form. Care – u Women Various Artists 4,95 CD. 2005er. 4 afrikanische (die wunderbare Tigist Bekele/Äthiopien, Chiwoniso/Zimbabwe, Zap Mama-Chefin Marie Daulne, Talike/Madagaskar) treffen auf 4 Singer-Songwriterinnen aus Norwegen (Unni Wilhelmsen, Lynni Treekrem, Simone, Anneli Drecker) und teilen sich Lead-, Harmony-, 2.-Stimmen und Backing-Vocals (sowie die Kompositionen), inkl. einiger fürwahr bestechender Vokalarrangements. Auch generell ein Treffen westlicher Musik und (v.a. ost- und zentral-, wenig west-) afrikanischer Traditionen – ob in Gesangsstil, Sprache, Melodik, Rhythmik oder Instrumentierung (letztere beide v.a. Afrika, eine feste Band begleitet, akust. oder E-Gitarre, Kalimba, Percussion, 2x eine wunderbare Mbira/Daumenklavier). Heraus kommt Afro Pop bzw. Afro-Songwriter-Folk-Pop verschiedener Art, relaxt, groovend, fließend, hypnotisch oder sehr atmosphärisch bis fast meditativ (absolut grandios, betörend: Das zarte Lullabye, mit Nordic Folk-Einschlag), manchmal eingängig. 2 Ausnahmen: 1 ruhiges exzellentes rootsiges Tracy Chapman-Cover und 1 reines Pop-Stück (alle singen, einziger Ausfall). (dvd) Wye Oak – Shriek 16,95/14,95 LP (+Download-Code)/CD. Das Genre-Grenzensprengende Duo Jenn Wasner und Andy Stack macht sich mit seinem vierten Kunst-KlangKörper auf, jetzt auch die eigenen Schranken einzureissen. Ihrer unbändigen, nahezu progressiven Phantasie treu bleibend, beschreiten sie neue, flirrend-faszinierende Ton-Wege und -Welten, füllen die unendlichen Räume mit Tonnen von Tastenklängen, vielschichtig pulsierenden SchlagwerkWogen, sinistren Saiten-Spielereien und krönen den schillernden Schall-Kosmos mit den schönsten, verführerischsten Gesangslinien, die Jenn jemals in das Mikrophon hauchte. Während sich die weibliche Wye Oak-Hälfte instrumental zurücknimmt und dafür ihre Stimme umso heller erstrahlen lässt, erschafft Stack mit prachtvoll phantasiestrotzender Perkussion und einer AstralArmada von Keyboards und Synthesizern wunderbare Welten zwischen leuchtendem LichterGlitzern und düsterem Dröhnen, zwischen schwirrenden Schwaden und köstlichen Kakophonien, sanft schleifenden Grooves und zart zerhackten Rhythmus-teppichen, bedrohlicher Dunkelheit und herzergreifend-himmlischem, fast schon schmerzhaftem Schönklang. Ebenso progressive wie verlockend Pop-prächtige Klang-Kaleidos- 71 kope von magischer Köstlichkeit, elektronische Ton-Malereien von einlullender Schön-heit, final vokal-verzauberter Wohlklang jenseits jeglicher Vergleiche. Eine wahre Kostbarkeit. (cpa) Townes Van Zandt Sunshine Boy - The Unheard Studio Sessions & Demos 1971-1972 17,95 2-CD. Ganz unerwartet und nach reichlich Fledderei taucht dieses Wunderwek auf. Da hat das Uncut Magazin mit der 10/10 Wertung mal richtig gelegen: “Sunshine Boy springs from his creative prime – early’70s sessions for High, Low And In Between and The Late Great Townes Van Zandt – and pours forth dark, powerful versions of his best songs. ...Disc Two is mostly acoustic and includes a “new” song Diamond Heel Blues and a devastating cover of the Stones’ Dead Flowers.” Auf Disc 1 finden sich gleich 16 zuvor unveröffentlichte Studiotakes mit Band, auf Disc 2 hören wir intime Demos unseres Favoriten. Darunter auch einige Songs, die es nie auf regüläre Alben schafften. Mit tollem Booklet oben drauf. (rh) Laura Vane & The Vipertones – Body Quake 16,95/15,95 LP (+MP3)/CD. Drittes Album der holländischen Funk&Soul-Experten um die furiose englische Sängerin Laura Vane aka „Miss Honey-OverSandpaper Tones“. Auch dieses neue Werk kommt vom feinen Düsseldorfer Unique-Label und fällt weniger traditionell als beispielsweise die Releases aus der Daptone-Sphäre aus. Laura Vane & The Vipertones sind keine dogmatischen Puristen, sondern pflegen einen stiloffen-saftigen Soul-Sound, der auch mal mit harscher Rockgitarre erweitert wird. Dazu mal Streicher, mal Bläser, oder auch Orgel und Fuzzguitar, und alles natürlich über dem brodelnden funky Groove einer kompetenten Rhythm Section. Lauras Stimme ist erstklassig – Richtung Alice Russell, würde ich sagen, sie kann echt dreckig singen und das als weißes Mädchen aus dem britischen Brighton. Die Songs sind diesmal ganz schön eingängig und im besten Sinn radiotauglich. So gesehen sollten Laura Vane & The Vipertones mit diesem Album endlich auch ein größeres Publikum finden. (Joe Whirlypop) Sophie Zelmani – Going Home 14,95 CD. Mit ihrer 2014er Filigran-Folk-Spinnerei geht die schwedische Feintönerin und Carla TorgersonGeistes-schwester eigene Wege und feiert die Gründung ihres Oh Dear-Labels mit einem Album, das Rückschau und Ausblick, Einsicht und Essenz gleichzeitig ist. Mit der Erfahrung von 18 professionellen Singer-Songwriterjah-ren entdeckt die Sanft-Sängerin und vorzügliche Gitarristin 12 ihrer eigenen Songs neu, für sich und uns, gießt sie in frische, akustisch-betonte, mal unendlich verletzlich-filigrane, mal nahezu handfest roots-rockende Arrangement-Gewänder, lässt neben der tonangebenden akustischen Gitarren auch Slide und Steel, Piano und Orgel, Streicher und Bläser zu Wort kommen. Reifes, rundes, einzigartig gefühlvoll-eigensinniges Werk zwischen amerikanischer Erde und schwedischem Himmel, Sophie hat hörbar ihre Heimat gefunden. (cpa) juni 2014_Juli 2010.qxd 25.05.2014 19:43 Seite 72 ...Empfehlungen im Juni! ERIC BIBB OLD & IN THE WAY 3-CD Live At.../Complete 4-CD 37,95 In 50 Songs DAVE & PHIL ALVIN 23,95 Common Ground CD 14,95 LONESOmE SHACk CONOR OBERST SAVAGE RHYTHm LP/CD 18,95/14,95 Upside... 2-LPCD 34,95/16,95 Vol. 1 2-LP+CD/CD 22,-/14,50 More... JOE HENRY Invisible Hour CD DELINES LP/CD 14,95 Colfax SIVERT HÖYEm Endless Love CD JACk WHITE 14,95 Lazaretto LP/CD 23,95/14,95 BILL FAY GROuP Tomorrow ... CD 14,95 WILL kImBROuGH 18,95/14,95 Sideshow Love CD 14,95 uu GLITTERHOuSE RECORDS - LABEL & MAILORDER Grüner Weg 25 • D-37688 Beverungen Mailorder-Hotline: 05273-363636 • Fax: 05273-363637 E-mail: [email protected] www.glitterhouse.com