Selbstversorger

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Selbstversorger
 Produktion > Thema
Anliegen an mich herangetreten,
für die Stia Holzindustrie Fußbodenlamellen zu produzieren“, erinnert
sich der Geschäftsführer. Mittlerweile liefert DH-Design an viele Parkettund Plattenproduzenten im In- und
Ausland. Sonderdimensionen und
Spezialitäten – wie etwa Robinie –
sind die Stärken des Unternehmens.
Zum Schutz der Tropenwälder setzt
DH-Design ausschließlich auf nachhaltige europäische Holzarten.
Die Produktion bei DH-Design ist
nach einigen Jahren aufgrund der
steigenden Nachfrage zu klein geworden. „Wir müssen mit der expandierenden Parkettindustrie Schritt
halten“, erklärt Hinterecker. Darum
fiel 2007 kurzfristig die Entscheidung, die Rohstoffaufbereitung für
die Lamellenproduktion zu erweitern. „Damit machen wir uns in der
Versorgung unabhängiger. Jedoch
sind uns auch gute Partnerschaften
mit Sägern und dem Holzhandel
wichtig“, betont er.
DH-DESIGN
Selbstversorger
Rohstoffaufbereitung für Lamellen
Blickt man in die Produktionshallen von DH-Design, bietet
sich ein für die Holzindustrie recht ungewöhnliches Bild: Die
Maschinen werden von Frauen bedient – von der Blockbandsäge bis zur Kappanlage.
M
it 37 Damen unter 42 Beschäftigten ist die Frauenquote bei
DH-Design, Kematen an der Ybbs,
nicht nur für einen Holz verarbeitenden Betrieb rekordverdächtig –
knapp 90 %. Geschäftsführer Franz
Hinterecker erklärt dies mit einfachen Worten: „Sie sind genauer als
Männer.“ Darum hat sich Hinterecker
auch nicht gescheut, bei der neuen
Rohstoffaufbereitung eine Frau an
die Bandsäge zu setzen – das ist in
Österreich wahrscheinlich einzigartig.
Schwerpunkt Lamellen
Vor neun Jahren hat Hinterecker mit
der Herstellung von Lamellen für die
Platten- und Bodenindustrie begonnen – damals noch überwiegend
aus Altholz. „Helmuth Neuner vom
Stift Admont ist damals mit dem
Sechs Monate bis zum Start
Im Oktober 2007 begannen die
Bauarbeiten für die neue Rohstoffaufbereitung und neue Lamellenproduktion. Hinterecker wehrt sich
gegen den Begriff „Sägewerk“: „Wir
erzeugen kein klassisches Schnittholz – unsere Produktion geht weit
darüber hinaus.“ Bereits im April
konnten die Maschinen gestartet
werden.
Errichtet wurde eine Einschnittlinie für Rundholz, mit der die frischen
Lamellen erzeugt werden, sowie
eine Zuschnittlinie für das Halbfertigprodukt Lamelle. Hinsichtlich
der Ausrüster wollte Hinterecker auf
Unternehmen zurückgreifen, die am
Markt bekannt sind beziehungswei-
se mit denen man schon Kontakte
pflegte. Geliefert haben:
››Primultini, Marano Vicentino/IT:
Blockbandsäge mit Spaner und
Spannwagen
››TC Maschinenbau, St. Veit an der
Glan: Rundholzaufgabe, Mechanisierung um die Bandsäge, Bürstmaschine, Verteiltransporte zur
Horizontalbandsäge und Stapelung
››Stenner, Tiverton Devon/GB: Mehrkopfbandsäge – geliefert über die
Vertretung Dr. W. Knüpffer Ingenieurbüro, Wernigerode/DE
››Lause, Steinheim/DE: Vakuumtransportanlage, Mechanisierung
der Mehrkopfbandsäge und Lamellensortierung, geliefert und
installiert von Schirmböck, Göllersdorf
››Ledinek, Maribor/Sl: Rotoles-Hobelmaschine
››Paul, Dürmentingen/DE: komplette Mechanisierung für den Lamellenzuschnitt inklusive Besäumkreissäge und Kappanlage, ebenfalls über Schirmböck geliefert
„Mit den neuen Anlagen ist für
uns nun die Herstellung von Decklamellen für zwei- und dreischichtige Produkte rationell und bei hohen
Stückzahlen möglich“, ist Hinterecker überzeugt. Vor allem die hohe
Ausbeute nennt er im Gespräch immer wieder als Beweggrund für die
Investition.
Durchdachter Ablauf
Das Konzept der Anlagen stammt
überwiegend von Hinterecker in
enger Zusammenarbeit mit den Maschinenherstellern. Primultini lieferte den Bandsägenständer SHF mit
1400 mm Rollendurchmesser. Die
hydraulische Sägeblattführung wird
Bildquelle: Nöstler
Primultini-Bandsäge mit Spaner und Spannwagen – rechts Möglichkeit
der Wiederbeladung oder Fremdaufgabe
Schnittware hinter Bürstmaschine nach rechts auf Paternoster und wird
nach unten transportiert; kleines Bild: rechts zum Stapeln, links zum Auftrennen
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Dreifach-Horizontalbandsäge von Stenner: Mehrfachstärken werden mit
Bandsägen Stoß an Stoß aufgetrennt
Dateiname: MNHK085152Pr_DH-Design Druckdatum: 12.12: 08 Sortierstationen für frische Lamellen: zwei sind zur Paketbildung mit
Paternoster ausgestattet
Thema > Produktion
Für eine saubere Oberfläche der Lamellen wurde eine Rotoles-Hobelmaschine von Ledinek installiert
Daten & Fakten
DH-Design
Geschäftsführer:
Mitarbeiter:
Produkte:
Einschnitt:
Lamellenerzeugung:
Holzarten:
Franz Hinterecker
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Lamellen für die Platten- und Bodenindustrie
9500 fm/J, 2500 m3 Altholz, 800 m3 Lärchenschnittholz
450.000 m2/J (Ziel 2009)
Robinie, Eiche, Birne, europäische Lärche, Altholz
mit Fotozellen überwacht. Vor der
Bandsäge wurde ein Spaner WSA
installiert, um die Schwarte beim
ersten Schnitt zu zerspanen. Der
Spannwagen CEI-IEC hat drei unabhängig voneinander verstellbare
Spannböcke mit hydraulischen Zylindern zur Positionierung der Böcke
für die automatische Ausrichtung
und Zentrierung des Stammes. Die
Spannböcke werden über BrushlessServomotoren rasch und präzise verstellt. Die neue Primultini-Steuerung
PRIM 602C enthält die automatische
Steuerung der Schnittgeschwindigkeit aufgrund eventueller Blattabweichung und wurde mit einer Optimierungssoftware und Messbalken
mit Fotozellen erweitert. Primultini
wird von Huba Kiss, Siegendorf, in
Österreich vertreten.
Für die Mechanisierung der
Blockbandsäge war TC Maschinenbau verantwortlich. Die Kärntner
lieferten Sägezuführung, Förderanlagen, Bürstmaschine und Verteiltransporte zur Horizontalbandsäge
und Stapelung. Die Model können
hinter der Bandsäge auf eine Wiederbeladung abgelegt werden. Hier
besteht auch die Möglichkeit der
Fremdaufgabe. Die mit der Bandsäge erzeugten Vielfach-Stärken
werden über einen Rollengang zu
einer Bürstmaschine gefördert, um
das Holz von den Sägespänen für
eine exakte weitere Bearbeitung zu
befreien. Mit einer Winkelübergabe
gelangt die Schnittware auf einen
Paternoster, der diese nach unten
transportiert. Hier kann entweder
nach links auf einen Speicherför-
derer ausgeschleust werden oder
direkt zum nachfolgenden Auftrennen zu Lamellen gefördert werden.
Für ein einfaches Handling wurde
eine Lause-Vakuumtransportanlage
mit 1000 kg Tragkraft installiert.
Markierstation: zwei Damen kennzeichnen unerwünschte Merkmale; Besäum-Kreissäge (li. unten) und C14-Kappanlage (re. oben) von Paul
Auftrennen in Lamellen
Die Schnittware wird über einen
Querförderer zur weiteren Bearbeitung transportiert. Zum Auftrennen
der Mehrfachstärken hat sich Hinterecker für eine Dreifach-Horizontalbandsäge von Stenner entschieden. „An der Blockbandsäge werden
Zwei-, Drei- oder Vierfachstärken
erzeugt, um den Stamm voll auszunutzen“, erklärt der Geschäftsführer. Die Mehrfachstärken gelangen
über eine automatische Anlage von
Lause Stoß an Stoß zu den StennerBandsägen.
Die Horizontalbandsäge Typ
MHS 9 hat einen Rollendurchmesser von 915 mm und arbeitet mit
100 mm breiten Sägeblättern. Bis
zu 340 mm breite Lamellen können
mit der Säge getrennt werden. Eine
durchgehende Plattenbandkette
sowie angetriebene Oberdruckrollen je Sägeneinheit transportieren
die Ware gut geführt durch die Maschine. Vorschub- und auch Schnittgeschwindigkeit sind stufenlos einstellbar.
Nach der Säge werden die geschnittenen Lamellen über eine
Winkelübergabe mit Pufferspeicher
zur Qualitätsbeurteilung transportiert. Hier wird festgelegt, auf
welche Sortierstation die jeweilige
Lamelle sortiert werden muss. ›
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Produktion > Thema
Insgesamt wurden fünf Stationen installiert, zwei
davon mit Paternoster zur Paketbildung und Zwischenpufferung. Als Arbeitserleichterung ist jede
Station mit einem Scherenhubtisch ausgerüstet.
Die Lamellen werden mit Alulatten zu Paketen
gestapelt und kommen in die Mühlböck-Trockenkammern. Die Leistung an der Rohwarenaufbereitung beziffert Hinterecker mit 6500 Lamellen pro
Schicht.
Zum Endprodukt
Die Lamellen kommen mit einer Holzfeuchtigkeit
von 6 ±1 % in die Weiterverarbeitungshalle. Dort
wurde genug Lagerplatz für die Pakete konzipiert.
Händisch entstapelt die Mitarbeiterin vor der Rotoles-Hobelmaschine die Pakete. Mit der Rotoles
wird eine gleichmäßige Oberfläche an der Oberund Unterseite erzeugt. Das Geschäft wurde über
Ledinek Maschinen, Bleiburg, durch Gregor Apovnik abgewickelt.
Mit Riemenquerförderer wird die Ware zur
Paul-Besäumkreissäge K34GV/1200 transportiert.
Durch die große Durchgangsbreite der Maschine
kann einseitig rechts variabel zu Fixbreiten besäumt und gleichzeitig links zu fixen Streifenbreiten aufgetrennt werden. Zur Leistungssteigerung
wurde eine Servo-Laser Anzeigevorrichtung zur
Schnittbreitenoptimierung installiert.
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Über eine Spreißeltrenneinrichtung gelangen
die breitenoptimierten Lamellen mittels Riemenförderer, welche gleichzeitig als Puffer dienen,
zu zwei Markierstationen. Die Anlagensteuerung
kontrolliert laufend den Füllstand der Speicher
und teilt die Ware gleichmäßig zu. Zwei Damen
legen mit fluoreszierenden Kreiden die Qualität
sowie Fehlstellen fest. Die Messstation vor der
C14-Kappanlage von Paul erkennt die Lamellenbreite sowie die Markierung und legt die Schnitte
anhand der hinterlegten Stücklisten qualitätsoptimiert fest. Über die Steuerung Maxi 5 ist das Umrüsten der Anlage beim Wechsel der Holzart auf
Knopfdruck möglich.
Die Ware wird in zehn Stationen nach Holzart,
Dimension und Qualität sortiert, wobei an jeder
Station vier Sortimente abgelegt werden. Die erzeugten Lamellen sind zwischen 3,6 und 4,2 mm
stark. Die Breite reicht von 50 bis 300 mm, die Länge von 400 bis 3000 mm. Die Leistung wird mit
acht Teilen pro Minute angegeben.
Ehrgeizige Ziele
Gemeinsam mit der von Anfang an bestehenden
Produktion wird Hinterecker jährlich 450.000 m2
Lamellen erzeugen. Das klingt ehrgeizig, aber ein
Großteil dieser Menge ist für 2009 bereits verkauft.
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