Bezeichnungen für Grenouille

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Bezeichnungen für Grenouille
Literarische Charakteristik Grenouille
Der Roman Das Parfum wurde 1985 von Patrick Süskind geschrieben. Protagonist ist JeanBaptiste Grenouille, der Gerüche um ein Vielfaches besser und genauer wahrnimmt als seine
Mitmenschen, selbst jedoch keinen Eigengeruch besitzt. Grenouille bekommt im Verlauf seines
Lebens von seinen Mitmenschen viele Namen. Diese werden im Folgenden genauer erläutert.
In Grenouilles (französisch für „Frosch“) Leben und seiner Entwicklung häufen sich oft
abwertende oder demütigende Bezeichnungen, die er von seinen Mitmenschen bekommt. Die
wenigsten Benennungen werden ihm an den Kopf geworfen, sondern gedacht. Auch sammeln
sich auffällig viele Tierbezeichnungen von Seiten des Autors wie zum Beispiel „kleine schwarze
Kröte“ (S.96), „schwarze Spinne“ (S.99) oder besonders oft „Zeck“ (S.27), was vermutlich seine
unterwürfige, hinterlistige Körperhaltung unterstreichen soll. Daraus lässt sich schließen, dass
der Autor auf eine bestimmte, für viele Menschen abstoßende Wirkung abzielt. Pater Terrier
meint, dass Grenouille ein „Teufelskind“ (S.15), ein „Unhold“ und sogar der „Teufel“ (S.24) sei,
da sich dieser als Kleinkind von anderen unterscheidet. Aufgrund dieser Bezeichnungen kann
die Behauptung aufgestellt werden, dass die Menschen in seinem Umfeld das Kind Grenouille
nicht mögen. Baldini hält ihn für einen „Narren“ (S.100), einen „Verrückten“ (S.104), einen
„präpotenten Burschen“ (S.106), als Grenouille behauptet, tausend Gerüche zu kennen, ein
bestimmtes Parfum nachmachen zu können und sich als „beste Nase von Paris bezeichnet“ (S.
97). Vom Marquis de la Taillade-Espinasse, der ihn nur als „vom Erdgas vergiftet“ (S. 181)
kennt, nennt ihn in Gedanken „maulwurfhaft“ (S.181), „todgeweiht“ (S.181), „geschundenes,
verrohtes Tier“ (S.202) und ein „Häufchen Elend“ (S.189). Grenouille selbst hingegen
verherrlicht sich und seine Person, und als er dann endlich seinen selbstkreierten Duft besitzt,
bezeichnet er sich als den möglichen neuen „Messias“, „Oberkaiser“ und „Gott“ (S.316), weil
dieses Parfum ihm die Macht gibt, die Menschen ebendies glauben zu lassen.
Durch die vielen demütigenden Bezeichnungen und Namen lässt sich schließen, dass die
Figuren in seinem Umfeld eine gewisse Antipathie ihm gegenüber empfinden und auch nicht
versuchen, dies vor dem Protagonisten zu verbergen.