Aluminium Strangpressen
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Aluminium Strangpressen
Aluminium Profiltechnik GmbH Devillestraße 2 06749 Bitterfeld Aluminium Strangpressen Aluminium Strangpressen Geschichte „Tante Ju“ Arbeiter um 1960 Luftbildaufnahme vom CORUS-Werk heute Bitterfelder Werk 1932 Bitterfeld, eine Stadt mit einer langen Chemieund Industrietradition, ist der zweitälteste Aluminiumproduktions- und verarbeitungsstandort in Deutschland. Seit 1947 wird in dem Werk, damals noch der IG FARBEN zugehörig, Aluminium in verschiedenen Legierungen zu Halbzeugen und Profilen verarbeitet. Damals wurden hier fast ausschließlich Flugzeugteile für die Firma JUNKERS in Dessau gefertigt. Zu DDR-Zeiten wurde das Werk aufgrund ausbleibender Investitionen auf Verscheiß gefahren, und arbeitete extrem Unwirtschaftlich. In Zahlen ausgedrückt, besaß das Werk damals 6 x 2000t Pressen, wovon allerdings 3 nur als Ersatzteilspender dienten, mit denen 4000t Aluminium pro Jahr verarbeitet wurden. 1994 wurde das leere Werk von CORUS der Treuhand abgekauft und die erste 2000t Presse errichtet. Diese begann mit einer Jahresproduktion von 2500t im Jahr. Seit 1999 ist eine neue Indirekte 3700t Presse in Betrieb. Die geschätzte Jahresproduktion für 2004 liegt bei ca. 20000t. Aluminium Strangpressen Absatzmarkt Die Produkte von CORUS finden zu 87% ihre Abnehmer in Deutschland. Generell kann man einen Kundenumkreis von 500 km ausmachen. Das hat einerseits damit zu tun, daß es 14 solcher Werke allein in Deutschlan gibt. Andererseits sind Aluminiumprofile sehr leicht im Volumen betrachtet. Gestapelt und Verpackt, transportiert man zum größten Teil Luft, und damit viel zu kostspielig. Produktpalette: Weiterverarbeitete Profile und Halbzeuge Verschiedene Profilarten Vor 10 Jahren noch stellte die Baubranche, mit über 50% den Hauptabnehmer dar. Heute finden Halbzeuge und Profile von CORUS gehäuft Abnehmer in der Automobilindustrie. Zu dem bekanntesten Kundenkreis gehören BMW, AUDI, VW, DaimlerCrysler und Rolls Royce. Die Halbzeuge werden vor allem im Fahrwerksbereich (z.B.: Dreieckslenker) und zu Sicherheitskomponenten (z.B.: Airbagbrennkammern) weiterverarbeitet. Ein zukünftig neuer Absatzmarkt wird von neuen Produkten, wie Rahmen für Solarkollektoren, gesehen. Aluminium Strangpressen Verfahren/Technik Beim Aluminium Strangpressen lassen sich zwei Verfahren voneinander untersscheiden. 7 1 2. 3. 4. 5. 6. 7. 6 5 4 3 2 Direktes Strangpressen Bei diesem Verfahren wird ein Aluminiumbolzen vom Stempel durch eine Matritze gedrückt. Dabei kommt es zu starker Reibung zwischen Bolzen und Innenbüchse, so dass die länge der Bolzen (1m bei CORUS) begrenzt ist. Dies führt wiederum dazu, das gehäuft Schweissnähte auftreten, die später aus den Profilen entfernt werden müssen. Da die Umformung des Materials immer am matritzenseitigen Ende des Blockaufnehmers erfolg, kommt es zu erhöhtem Verschleiss. 1 Profilstrang Matrizenhalter Matrize Block Pressscheibe Rezipient Stempel Indirektes Strangpressen Hierbei wird der Blockaufnehmer mit dem Block gegen die Matrize gedrückt. Dabei entfällt die Starke Reibung zwischen Bolzen und Innenbüchse, wodurch ein geringerer Kraftbedarf besteht und sehr lange Bolzen verarbeitet werden können. 1 1. 2. 3. 4. 5. 6. 6 Profilstrang Pressscheibe mit Matrize Block Verschlussstück Rezipient Stempel 5 2 3 4 Aluminium Strangpressen Arbeitsschritte beim Pressen Beim direkten Strangpressen werden die Bolzen auf 1m lange Stücke zugescnitten. Beim indirekten Strangpressen werden die Bolzen abgeschählt um Verunreinigungen zu vermeiden. Rohmaterial Aluminium Erhitzter Aluminiumbolzen Danach wird das Aluminium auf 460°C-520°C, je nach Legierungsart erhitzt. Dann werden die Bolzen mit 20MN in der direkten bzw. 37,5MN Druck in der indirekten Presse durch die Matrize gepresst. Profil kommt aus dem Werkzeug Einspannvorrichtung beim recken Verformte Aluminiumprofile Profilenden (Ausschuss) Da sich die Profile beim Abkühlen verformen, müssen sie anschliesend noch gereckt, d.h gestreckt werden. Je nach Art der Legierung werden die Profile in einem Ofen bei 160°C-200°C 4 bis 6 Stunden lang nachgehärtet, bevor sie ausgeliefert werden können. Corus bietet seinen Kunden noch die Möglichkeit die Profile in Folie einzuschweissen um eventuellen Beschädigungen beim Transport vorzubeugen. So verlassen täglich 75t Aluminiumprofile das Werk in Bitterfeld. Profile vor dem nachhärten im Ofen Teil der Tagesproduktion Aluminium Strangpressen Werkzeuge Werkzeug gebraucht - Bolzenseite Sandstrahlen der Werkzeuge Profilseite Polieren der Werkzeuge Anlage zum nitrieren Instandgesetzte Werkzeuge Wie lange ein Werkzeug in betrieb ist hängt vor allem von der Profilform und der Materialbeschaffenheit ab. Je komplizierter das Werkzeug oder je härter die zu verarbeitende Legierung, um so kürzer die Laufzeit des Werkzeuges. Kosten und Wirtschaftlichkeit Corus stellt seine Werkzeuge nicht selber her, besitzt jedoch eine eigene Abteilung um sie in Stand zu halten. Ein Werkzeug kostet je nach Grösse und Komplexität zwischen 600 und 4000 Euro. Bei kleinen Profilen werden mehrere Teile gleichzeitig aus einem Bolzen gefertigt. Dies erhöht die Wirtschaftlichkeit und verringert den Werkzeugverschleiss. Instandhaltung Nachdem ein Werkzeug seinen Dienst geleistet hat, wird es in ein Beizebad getaucht. Dabei wird das restliche Aluminium aus dem Werkzeug geätzt. Nachdem das Werkzeug noch sandgestrahlt wurde, kommt es zu firmeneigenen Spezialisten, die es begutachten und gegebenenfalls reparieren. Damit das Werkzeug seine Festigkeit wiedererlangt wird es nach dem Polieren durch Nitrieren gehärtet.