Woran erkenne ich, dass mein Kind gemobbt wird
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Woran erkenne ich, dass mein Kind gemobbt wird
Elterninfo zum Thema Mobbing Mobbing in der Schule … … ist, wenn ein Kind bzw. Jugendlicher über einen längeren Zeitraum immer wieder von Klassenkameraden systematisch erniedrigt, ausgegrenzt und fertiggemacht wird, und wenn das betroffene Kind den Feindseligkeiten und Schikanen ohnmächtig ausgesetzt ist. Die Demütigungen können in Form körperlicher Gewalt, aber auch mit psychischen Mitteln erfolgen. Symptomatisch ist das Machtungleichgewicht zwischen dem Betroffenen und den Hauptakteuren. … sollte auch hauptsächlich in der Schule, angeleitet von den Lehrern/Lehrerinnen gelöst werden. Die für Eltern von Betroffenen und Akteuren vorgeschlagenen Maßnahmen sollten flankierend dazu geschehen. Warnsignale: mögliche Symptome Unerwartetes Absinken der schulischen Leistungen Keine Lust, an Veranstaltungen oder Ausflügen teilzunehmen Plötzliche Aufgabe von Interessen und Hobbys Rückzug von Freunden und Familie Schulangst bis hin zur Schulverweigerung Reizbarkeit und Aggressivität oder depressives Verhalten Kopfschmerzen, Übelkeit, Herzrasen, Schlafstörungen, Nervosität Checkliste: Konflikt oder Mobbing? Mobbing Beteiligte Ein oder mehrere überlegene Hauptakteure; ev. Mitläufer; ein Betroffener/eine Betroffene, der/die sich nicht schützen kann Hintergrund „Anderssein“ des/der Betroffenen als Vorwand Ziel Massive Angriffe auf die Persönlichkeit des/der Betroffenen; Machtbeweis des Hauptakteurs Vorgehen Oft verdeckt Dauer Kontinuierlich, wiederholt und systematisch Rolle der Gruppendynamik von Klasse wesentlicher Bedeutung Maßnahmen Klares Eingreifen, Schutz des/der Betroffenen Montessorischule Hohenbrunn Elternbeirat, AK Schule ohne Mobbing Konflikt Etwa gleich starke Kontrahenten „auf Augenhöhe“ Sachlicher, konkreter Anlass Klärung der Angelegenheit Offen, eventuell durchaus heftig In der Regel zeitlich begrenzt Meist keine Konfliktmoderation, Streitschlichter Stand Dezember 2014 Seite 1 Elterninfo zum Thema Mobbing Ratschläge für Eltern von Betroffenen Die Sorgen des Kindes ernst nehmen, mit ihm darüber sprechen, genau hinhören, nachfragen Unterstützung in der Schule suchen o Klassenlehrer/In o Vertrauenslehrer/In o Beratungslehrerin o Schulleitung o Arbeitskreis Schule ohne Mobbing: [email protected] o Schulpsychologin (Staatl. Schulberatungsstelle München, www.schulberatung.bayern.de/schulberatung/muenchen) Das Selbstwertgefühl des Kindes stabilisieren, das Kind unterstützen und bestärken Seine sozialen Kompetenzen stärken (sicheres Auftreten, anderen Grenzen setzen!) Beweise sichern, z.B. Mobbing-Tagebuch führen, SMS speichern, Screenshots machen (Facebook und Co.) NICHT: Die Schuld beim Kind suchen NICHT: Kontakt zum Hauptakteur bzw. dessen Eltern aufnehmen – führt in der Regel nur zu einer Eskalation und ist somit kontraproduktiv. Ratschläge für Eltern von Hauptakteuren Über den Vorfall sprechen, Beweggründe herausfinden – ohne Anwesenheit der/des Betroffenen Unterstützung in der Schule suchen o Klassenlehrer/In… (siehe oben) Keine Akzeptanz von Verharmlosungen und Beschuldigungen Grenzen setzen, Konsequenzen benennen und auch umsetzen – Mobbingaktionen dürfen nicht toleriert werden! Dabei immer Person und Verhalten trennen (Kind als Person respektieren, aber Fehlverhalten deutlich benennen) Hilfestellung zur Verhaltensänderung geben Austausch mit Lehrkraft Ggf. externe Beratung in Anspruch nehmen NICHT: Eigenes Kind unbesehen verteidigen und in Schutz nehmen. NICHT: Schuldzuweisungen vornehmen NICHT: Kontakt zum/zur Betroffenen bzw. dessen Eltern zur Verteidigung oder Rechtfertigung aufnehmen Ausführlichere Informationen enthält die Informationsbroschüre „Mobbing unter Kindern und Jugendlichen“ der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz AJS, die bei dem AK ausgeliehen werden kann. ([email protected] ) Montessorischule Hohenbrunn Elternbeirat, AK Schule ohne Mobbing Stand Dezember 2014 Seite 2