Grenzen - K+S Aktiengesellschaft
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Grenzen - K+S Aktiengesellschaft
Die Zeitung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der K+S Gruppe 3 2015 ZKZ 24832 WWW.K-PLUS-S.COM DEUTSCHE AUSGABE m a s n i e m Ge Grenzen überwinden ZEITPLAN ZUKUNFT Legacy-Arbeiten laufen auf Hochtouren Projekte sorgen für langfristigen Erfolg 25 Jahre Deutsche Einheit: Entlang des einstigen „Eisernen Vorhangs“ sind die Menschen zusammen gewachsen. K+S verbindet Ost und West wie kein zweites Unternehmen. ZAUBER Weihnachten unter Tannen oder Palmen? WELTWEIT WORLDWIDE / MONDE / MUNDO / MUNDO hinter uns liegen turbulente, heraus fordernde, alles andere als einfache Monate. Miteinander haben wir die Unabhängigkeit unserer K+S mit der Überzeugung bewahrt, dass wir stark genug sind, die Aufgaben der Zukunft alleine meistern zu können. Mit unserer ZweiSäulen-Strategie sind und bleiben wir gut aufgestellt. Spätestens wenn im Sommer 2016 unser neues Legacy-Werk in Kanada in Betrieb genommen wird, sollte auch der Kapitalmarkt den wahren Wert un seres Unternehmens erkennen. Aber: Die Zukunft wird uns nicht geschenkt. Wir müssen weiterhin mit Programmen wie „FIT“ und „Salz 2020“ kontinuierlich un sere Kosten senken und die Effizienz im gesamten Unternehmen steigern. Was mich persönlich beeindruckt hat in den vergangenen Monaten, war, wie Sie alle nach außen scheinbar unbeirrt Ihrer Arbeit nachgegangen sind und sich nicht haben ablenken lassen durch die Nachrichten von der Börse, MedienSchlagzeilen und selbst den Besuch der Staatsanwaltschaft in Kassel sowie an anderen Standorten. Wir haben so ein Bild großer Geschlossenheit vermittelt! SCOOP X/201X Für die jetzt anstehende Weihnachtszeit wünsche ich Ihnen gemeinsam mit dem gesamten K+S-Vorstand ein paar ruhigere, entspannte Tage im Kreise Ihrer Lieben – verbunden mit einem herzlichen Dankeschön für die Leistung und den Einsatz aller in den vergangenen Monaten. Ihr Vorsitzender des Vorstands NACHRICHTEN WECHSEL IN BRASILIEN MITARBEITERUMFRAGE Burkhard Fürst geht nach 39 Jahren in Ruhestand Präsentation der Ergebnisse noch 2015 SAO PAULO / Ende einer Ära: Nach 39 Jahren im Dienste des deutschen Kalivertriebes ist Burkhard Fürst (rechts im Bild) als Geschäftsführer K+S Brasi leira in den Ruhestand getreten. Fürst, der in Moskau internationale Wirtschaftsbeziehungen studiert hatte, war vor der Wende in leitenden Positionen der ostdeutschen Rohstoffindustrie tätig und kam so 1989 nach São Paulo. Im Zuge der Vereinigung der ost- und der westdeutschen Kali-Industrie wechselte der Branchenexperte 1991 als Geschäftsführer zur Potabrasil, der späteren K+S Brasileira. In den folgenden knapp 25 Jahren baute Fürst mit hohem persönlichem Einsatz ein tragfähiges Netzwerk zu Händlern und Abnehmern von Kali in Brasilien auf – heute der wichtigste K+SAbsatzmarkt weltweit. Nachfolger Dr. Knut Clasen, promovierter Agronom, arbeitete seit 1995 in verschiedenen Positionen für BASF bzw. K+S, seit 2010 als Geschäftsführer von K+S Kali France mit Sitz in Reims. KASSEL / Die zweite gruppenweite K+S-Mitarbeiterumfrage ist abgeschlossen. Vom 21. September bis zum 9. Oktober 2015 waren weltweit 14.300 K+S-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter dem Motto „Sag’, wie es ist“ dazu aufgerufen, ihre Meinung zu Stärken und Schwächen ihres Unternehmens online oder auf Papier zu äußern. Die Ergebnisse lagen bei Redaktionsschluss dieser scoop noch nicht vor. Sie sollen nun Mitte Dezember zunächst dem Vorstand präsentiert und anschließend noch in diesem Jahr der Belegschaft vorgestellt werden. Von Mitte Januar bis Mitte März informieren die Führungskräfte ihre Mitarbeiter persönlich über die Ergebnisse des jeweiligen Bereiches. Zeitgleich werden Handlungsfelder und Maßnahmen abgeleitet, die wir in der scoop 1/2016 vorstellen werden. KEINE ÜBERNAHME Nach Rückzug von PotashCorp: K+S sieht langfristig positive Perspektive als eigenständiges Unternehmen KASSEL / Nach dem Rückzug des kanadischen Konkurrenten PotashCorp von seinen Übernahmeplänen sehen Vorstand und Aufsichtsrat von K+S die langfristige Perspektive als eigenständiges Unternehmen positiv. „Wir sind stark bei Kali und bei Salz, und wir sind überzeugt davon, dass wir das Unternehmen mit der konsequenten Umsetzung unserer ZweiSäulen-Strategie erfolgreich weiterentwickeln können“, sagte Vorstandsvorsitzender Norbert Steiner. Der von PotashCorp angebotene Preis von 41 Euro pro Aktie hingegen habe neben anderem dem fundamentalen Wert von K+S nicht entsprochen. Trotz der aktuellen Schwäche der weltweiten Kalimärkte erwartet das Unternehmen für 2015 unverändert eine deutliche Umsatz- und Ergebnissteigerung. Und mittelfristig rechnen Vorstand und Aufsichtsrat, insbesondere mit Inbetriebnahme des Legacy-Werkes in Saskat chewan im Sommer 2016 und der Umsetzung der „Salz 2020“-Strategie, mit einer erfreulichen Entwicklung der K+S Gruppe. Vor allem an den deutschen Produktionsstandorten von K+S wurde die Nachricht vom Rückzug von PotashCorp mit Freude aufgenommen. Viele Mitarbeiter hatten für den Fall einer Übernahme Sorge um ihre Arbeitsplätze geäußert. REGEN UND ERDBEBEN Schwere Unwetter in Chile PATILLOS / Schwere Regenfälle im August und ein Erdbeben der Stärke 8,4 auf der Richterskala Mitte September haben die K+S-Kollegen in Chile vor einige Herausforderungen gestellt. Während der Regen für Erdrutsche sorgte und mehrere Straßen im Norden des Landes vorübergehend unpassierbar machte, kam Chile diesmal in puncto Erdbeben relativ glimpflich davon. Bei K+S gab es weder Verletzte noch Sachschäden – nur die Beladung eines Schiffes im Hafen von Patillos musste wegen hoher Wellen unterbrochen werden. Titelfoto: Heiko Meyer S. 2–3 Fotos: Regina Recht, K+S AG (2), Imago/ZUMA Press, Greg Huszar | Grafik: C3 Visual Lab 2 3 SCOOP 3/2015 INHALT KANADA Regina ARBEITEN 4 Deutsche Einheit Die KaliIndustrie in Ost und West ist zusammengewachsen. K+S ist heute ein Global Player 8 Kanada Fast 1.500 Männer und Frauen unter einem Dach. Report aus dem Legacy-Camp 10 Unterstützung K+S hilft Flüchtlingen 11 Lobbyisten Hans-Jürgen Müller und Dr. Cornelia Künzel vertreten die Interessen von K+S in Berlin GROSSBAUSTELLE Legacy liegt voll im Plan LERNEN 13 Projektlandschaft Das Programm „Fit für die Zukunft“ setzt sich aus vielen Projekten zusammen. Eine Übersicht 14 IT-Infrastruktur Anfang 2016 erhalten alle Standorte weltweit neue Hardware 15 Nachwuchs Maximilian Oelze hat sich für ein StudiumPlus entschieden 16 Sponsoring K+S fördert die neue Grimmwelt am Unternehmenssitz in Kassel TEILEN Das Legacy Projekt nimmt weiter Form an – und liegt voll im Plan. Rund 2.400 Arbeiter sind mit Stahlbau sowie Ausbau und Anschluss der 14 riesigen Behälter der künftigen Kalifabrik beschäftigt. Die beiden 100.000 und 40.000 Tonnen großen Läger haben vor Einbruch des Winters ihr Dach bekommen, bis zum Frühjahr sollen die ersten 18 Kavernen in 1.500 Meter Tiefe fertiggestellt sein. Die Arbeiten am 44 Kilometer langen Schienenanschluss von Legacy laufen auf Hochtouren. Im Sommer 2016 geht das neue Werk in Betrieb. Unterdessen hat die K+S North America Corporation mit der Firma Koch Fertilizer Trading bereits einen Rahmenvertrag über die exklusive Lieferung und Vermarktung von jährlich rund 500.000 Tonnen Legacy-Kali im US-amerikanischen Markt abgeschlossen. 18 Wissen Sie, dass ...? 19 Hobby Zwei Kollegen erzählen über Kakteen, Kois und japanische Gartenkunst 20 Niederlande Meine Heimat 22 Weihnachten Wie K+S Mitarbeiter rund um die Welt das Weihnachtsfest feiern 24 Bunte Seite IMPRESSUM Herausgeber: K+S Aktiengesellschaft Redaktionsleitung: Thomas Brandl Telefon: +49 561 93 01 - 14 24 Telefax: +49 561 93 01 - 16 66 E-Mail: [email protected] Internet: www.k-plus-s.com Anschrift: K+S Aktiengesellschaft, Communication Services, Berthavon-Suttner-Straße 7, 34131 Kassel Bildredaktion, Layout und Realisation: C3 Creative Code and Content GmbH, Berlin Druck: Werbedruck GmbH Horst Schreckhase, Spangenberg Auflage: 20.000 Erscheinung: Dezember 2015 ARBEITEN 4 WORKING / TRAVAILLER / TRABAJAR / TRABALHAR Fotos: Heiko Meyer, K+S AG | Grafik: C3 Visual Lab „Brüder im Salze“ an der einstigen Grenze unter Tage: Hartmuth Baumert (l.) und Thomas Schönewolf. SCOOP 3/2015 5 SCOOP 3/2015 Einheit unter und über Tage Am 3. Oktober 2015 hat Deutschland 25 Jahre Wiedervereinigung gefeiert. So wie das Land wuchs auch die Kali-Industrie in Ost und West zusammen. K+S gilt heute als deutsch-deutsches Musterunternehmen. Eine Bestandsaufnahme entlang des einstigen Eisernen Vorhangs. VON THOMAS BRANDL BRD DDR BraunschweigLüneburg Berlin Kassel Werra GRENZFALL Zwei Standorte von K+S „sitzen“ direkt auf der einstigen Grenze: das Kali-Werk Werra und das Salzbergwerk BraunschweigLüneburg in Grasleben. Erfolgsweg: 25 Jahre Deutsche Einheit mit K+S 1990 A ls kleiner Junge hat Uwe Pinkernelle, 1968 direkt an der deutsch-deutschen Grenze geboren, oft sehnsuchtsvoll von Weferlingen in SachsenAnhalt nach Westen ins nur zwei Kilo meter entfernte Grasleben mit dem eindrucksvollen Förderturm über dem Salzbergwerk geblickt. „Irgendwann“, sagte er zu seinem Papa, „geh’ ich da drüben arbeiten!“ Was mitten im Kalten Krieg der Siebzigerjahre vollkommen unvorstellbar schien, wurde mit dem Fall der Berliner Mauer in der Nacht des 9. November 1989 wahr: das Ende der Teilung Deutschlands. Und damit auch der Traum des kleinen Jungen aus Weferlingen. Nach Bergmanns-Ausbildung im heute gleichfalls zu K+S gehörenden Kali-Standort Zielitz und Dienst in der Nationalen Volksarmee der DDR heuerte Pinkernelle 1991 in Grasleben an – und hat es nie bereut: „Die Kumpels haben mich toll aufgenommen, wir sind eine echte Gemeinschaft geworden.“ Auch Frank Grafe (52) aus Zielitz zählte damals zu den ersten „Ossis“ im Bergwerk Braunschweig-Lüneburg. Inzwischen arbeitet auch sein Sohn Daniel (27) dort. Die dritte Generation Bergmann. So schließt sich der Kreis zwischen Ost und West. EIN LAND Knapp ein Jahr nach dem Fall der Berliner Mauer sind Bundesrepublik und DDR wieder ein Land. Der 3. Oktober ist seitdem Tag der Deutschen Einheit. 1992 Das Ausland kann oft nicht verstehen, wie sehr die Tage und Wochen nach dem 9. November jene, die damals dabei waren, noch heute emotional berühren. Auch in Grasleben, dem Sitz des esco-Werkes Braunschweig-Lüneburg, kam es zu bewegenden Begegnungen zwischen Menschen, die jahrzehntelang durch Stacheldraht und Schießanlagen voneinander getrennt waren. So wie überall entlang der innerdeutschen Grenze. Mindestens 872 Menschen verloren dort ihr Leben. An verschiedenen Stellen, in Helmstedt zum Beispiel, in Point Alpha bei Geisa oder im Museum Burg Wendelstein in Vacha an der Werra lässt sich noch heute sehen, wie brutal der Eiserne Vorhang das Land zerteilte. In Vacha, in Sichtweite zum K+SStandort Hattorf, verlief die Grenze der Länge nach über die mittelalterliche Flussbrücke – und sogar direkt durch ein Haus an deren Ende. Ein Stück des StreckmetallZaunes hat Museumsleiter Eugen Rohm aufbewahrt. Gerne zeigt er Besuchern einen Amateurfilm vom Tag, als die DDR zusammenbrach und sich auch in Vacha die unüberwindliche Grenze öffnete. Dornenvoller Weg Das Ende des zweiten deutschen Staates bedeutete für die Kali-Industrie in Ost und West einen WEITER AUF SEITE 6 FUSIONSPLÄNE Treuhand und Kali und Salz AG verhandeln über Fusion mit der Mitteldeutschen Kali AG. Zwölf Bergwerke sollen erhalten bleiben. 1994 EINTRAG Mit EU-Segen wird die Fusion zum 1. Januar vollzogen. 3.000 Arbeitsplätze im Osten und 4.500 im Westen werden lang fristig gesichert. » 6 » ARBEITEN WORKING / TRAVAILLER / TRABAJAR / TRABALHAR SCOOP 3/2015 kompletten Neubeginn. Bis zur Gründung des neuen Gemeinschaftsunternehmens am 1. Januar 1994 war es ein weiter, mitunter dornenvoller Weg. Vor allem in den mit Subventionen am Leben gehaltenen KaliBetrieben der DDR fielen Tausende von Arbeitsplätzen weg. Aber auch im Westen war der Anpassungsprozess an die Bedürfnisse des Weltmarktes hart – und mit der Schließung unrentabler Gruben, zum Beispiel Bergmannssegen-Hugo und Niedersachsen-Riedel, sowie dem Verlust von Arbeitsplätzen verbunden. » Mich hat damals vor allem der gegenseitige Respekt unter den Bergleuten beeindruckt. « Hartmuth Baumert und Thomas Schönewolf sind zwei „Brüder im Salze“, die im heutigen K+S-Verbundwerk Werra ganz persönlich für die Deutsche Einheit stehen. In Bergmannsfamilien im grenzüberschreitenden Kali-Revier aufgewachsen, haben sich der Thüringer Baumert und der Hesse Schönewolf beim ersten Treffen zwischen Kumpels aus Ost und West im Januar 1990 in Philippsthal kennengelernt. Und sind Freunde fürs Leben geworden. „Mensch, die ticken doch genau wie wir!“, stellte Schönewolf, Jahrgang 1958 und heute Leiter der Arbeitssicherheit der K+S KALI GmbH, fest. Den zwei Jahre älteren Baumert hat damals „vor allem der gegenseitige Respekt unter den Bergleuten beeindruckt“. Den- Point Alpha: Die Gedenkstätte bei Geisa erinnert an den Kalten Krieg. 1997 INVESTITIONEN Der Geschäftsplan bringt 1,3 Milliarden Mark an Investitionen für die Modernisierung vor allem der ostdeutschen Standorte. Froh über die Deutsche Einheit: Bodo Osteroth, Anthony Lilley und Uwe Pinkernelle (v. l.). noch ging er, wie manch anderer OstKollege nach der Wende, persönlich durch ein tiefes Tal: vom Bergwerks-Produktionsleiter zum Betriebsassistenten einer Untertage-Deponie, später dann der (Wieder-)Aufstieg zum Leiter Produktion und Technik der Gruben Unterbreizbach und Merkers. Baumert und Schönewolf haben inzwischen zweimal miteinander auf Fahrrädern die Alpen überquert. Und mit ihrem „Gemeinschafts-Gen“ andere angesteckt. Seit sechs Jahren trifft sich die Radlertruppe „Kali-Stiere“ jede Woche, um miteinander bis zu 80 Kilometer unter die Pedale zu nehmen. Im Winter wird einmal pro Monat in der Tiefe des Erlebnis Bergwerks Merkers trainiert, einmal im Jahr steht eine Dreitagestour durch Deutschland auf dem Programm. Die 18 Mitglieder der Gruppe kommen aus Hessen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Spielt die Herkunft heute, 25 Jahre nach Vollzug der Deutschen Einheit, da noch eine Rolle? – 1998 FAIRNESS Im Rahmen eines Stufenplanes bekommen K+SBeschäftigte in Ost und West erstmals den gleichen Lohn für ihre Arbeit. „Wir flachsen höchstens mal ein bisschen über Ossis und Wessis“, grinst Thomas Schönewolf, „und freuen uns darüber, dass wir heutzutage genauso problemlos mit dem Mountainbike nach Osten in den Thüringer Wald auf den Rennsteig fahren können wie nach Westen auf die Wasserkuppe in der Rhön.“ Grenze überwunden Kein Zweifel: Ein Vierteljahrhundert nach Vollzug der Deutschen Einheit ist das Neue, irgendwie Fremde oft der Normalität gewichen, ist „zusammengewachsen, was zusammengehört“, um es mit den Worten des ehemaligen Bundeskanzlers und Friedensnobelpreisträgers Willy Brandt auszudrücken. An der Werra gibt es seit 2004 einen Durchbruch, der auch 2004 Symbol der Deutschen Einheit: das stilisierte Ampelmännchen der DDR. PRÄZISION Ein Rollloch verbindet die beiden Kali-Gruben Hattorf und Unterbreizbach. Der Produktionsverbund sorgt für erhöhte Wirtschaftlichkeit. unter Tage die einstige Grenze überwunden hat. 7.000 Tonnen Rohsalz aus Unterbreizbach – knapp die Hälfte der dortigen Gesamtproduktion – wandern täglich per Förderband nach Wintershall und werden dort unter anderem zu 60er Kaliumchlorid und Standardkali (MOP) weiterverarbeitet. 300 Kilometer nordöstlich, im escoSalzbergwerk Braunschweig-Lüneburg, lässt sich gleichfalls studieren, wie sich Ost und West nähergekommen sind. Ganz persönlich gilt dies für Uwe und Elke Koßurok, die sich bei der Arbeit in Grasleben vor 20 Jahren kennengelernt haben und seit zehn Jahren verheiratet sind. Für die technische Seite steht die „grenzunterschreitende“ Förderung seit 1997 zwischen den beiden Bundesländern Niedersachsen (West) und Sachsen-Anhalt (Ost). „Der Fall des Eisernen Vorhanges war ein Segen für uns“, denkt Grubenleiter Jörg Bode ganz pragmatisch, „er bot uns große Erweiterungsmöglichkeiten nach Südosten in gute Salzvorkommen hinein.“ 2008 ERFOLG Die einstige BASF-Tochter K+S AG rückt im September aufgrund stark wachsender Marktkapitalisierung in den Aktienindex DAX auf. 7 SCOOP 3/2015 Fotos: Andreas Fischer (3), K+S AG (4), Heiko Meyer (2) Geschichte live: Werra-Brücke Vacha im November 1989 (r.) und heute. Museums leiter Eugen Rohm mit dem letzten Stück des einstigen Grenzzaunes der DDR. Rechts ein alter Wachtturm, dahinter die Kali-Halde des Werkes Hattorf in Hessen. „Kali-Stiere“ auf Achse: Einmal pro Woche erkundet die Radlertruppe von Hartmuth Baumert und Thomas Schönewolf die Landschaft entlang der Werra. Einstige Grenze unter Tage: Fahrsteiger Stephan Brenneke (Mitte) aus Niedersachsen sowie Frank Grafe und Frank Naurath aus Sachsen-Anhalt. 180 Mitarbeiter zählt der Standort Braunschweig-Lüneburg heute. Die meisten von ihnen empfinden große Dankbarkeit für das Geschenk, das die Geschichte den Deutschen 45 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg gemacht hat. „Das war einfach unfassbar damals“, erinnert sich Bodo Osteroth (60), der im Materiallager für die Beschaffung zuständig ist – „ich habe heute noch den Geruch der Trabis in der Nase, die nach der Grenzöffnung zu uns rübergetuckert sind. Ganz Helmstedt war eine Wolke!“ Anthony Lilley (62), Sachbearbeiter im Betriebsbüro und gebürtiger Brite, findet: „Viele Kumpel aus dem Osten sind nach der Wende zu uns gekommen und geblieben. Ich finde, es ist alles wunderbar geworden mit der Deutschen Einheit.“ 2014 FEST Die Bundesländer Hessen und Thüringen feiern 25 Jahre Fall der Mauer am 9. November in Philippsthal und auf der „Brücke der Einheit“ in Vacha. 2015 KUNST Die Installation „Grenzen überwinden“ des Künstlers Ottmar Hörl sorgt für zwei große Ampelmännchen am K+S-Sitz in Kassel und am EBW in Merkers. Den Partner fürs Leben gefunden: Uwe Koßurok (Ost) und Ehefrau Elke (West) haben sich bei der Arbeit in Grasleben kennengelernt. ARBEITEN WORKING / TRAVAILLER / TRABAJAR / TRABALHAR SCOOP 3/2015 Willkommen im Heim auf Zeit Fast 1.500 Männer und Frauen wohnen im Legacy-Camp, einer Containersiedlung zwischen Großbaustelle und dem 500-Seelen-Dorf Bethune im Süden von Saskatchewan. scoop hat sie besucht. Eine Reportage aus der kanadischen Prärie. VON THOMAS BRANDL A ndrew Brysons Rechnung ist ganz einfach: „1.400 Personen – das sind 2.000 Steaks am Tag.“ Der Chef der fast 100-köpfigen Küchenbrigade im Legacy-Camp ist es gewohnt, in großen Dimensionen zu denken. Und zu kochen. Von 3.30 bis 7.30 Uhr morgens gibt’s Frühstück, von 16 bis 20 Uhr Abendessen. Egal ob Kalbskotelett, Thai-Chicken, gefüllte Paprika oder „German Bratwurst“: Die Portionen sind reichlich. Wer hart arbeitet, zumeist im Rhythmus von drei Wochen Schicht und einer Woche Freizeit, dabei stets dem rauen Klima der Prärie ausgesetzt, braucht seine Kalorien. Mancher kommt zwei- oder dreimal an die Theke im Restaurant, um Nachschlag zu fassen. Das Essen von Andrew und seiner Truppe findet viel Zuspruch. Kein Wunder, wenn die Waage nach drei Wochen – trotz schwerer Arbeit – bei vielen zwei Kilo mehr anzeigt. Absoluter Renner im Legacy-Restaurant: die Steak Night jeden Mittwoch, mit „New York Strip“-Steaks und reichlich Kartoffeln dazu. Salat und Gemüse spielen eher eine untergeord nete Rolle … Das Gros der Camp-Bewohner ist ziemlich herumgekommen im Land. Von den Ölfeldern Albertas nach Nova Scotia, vom arktischen Norden bis Ontario. Job-Nomaden des 21. Jahrhunderts. Das Legacy-Camp mit seinen Einzelzimmern samt Dusche und WC, den großzügigen Freizeiteinrichtungen vom Kino über den Spielesaal bis zum Sportstudio loben sie alle. Brian Hoben, als Sicherheitskraft seit 18 Jahren auf den verschiedensten Baustellen unterwegs, sagt anerkennend: „Das hier ist klar über dem Durchschnitt. Das große Bett in meinem Zimmer – fast schon Luxus.“ Auch Julie Wangler, Raupenfahrerin aus Vancouver, schätzt „die » Selbst der härteste Eisenbieger benimmt sich ganz friedlich, wenn er vor Agnes oder Catherine steht ... « Privatheit, die das Einzelzimmer bietet, und die klaren Regeln hier“. Dass sich die relativ wenigen Frauen, die im Legacy-Camp wohnen, dort wohlfühlen, könnte auch am Personal des Sicherheitsdienstes liegen. Die „Athabasca Basin Security“ besteht zu 100 Prozent aus Angehörigen der „First Nations“. Und: Die Mehrzahl ihrer Bediensteten vor Ort sind Frauen. Ihr Boss Christopher Zeller, ein charismatischer Mittfünfziger, der seinen Nachnamen dem Umstand „verdankt“, dass er als kleiner UreinwohnerJunge von einer deutschen Einwande rerfamilie adoptiert wurde, bescheinigt seinen Kolleginnen mit einem Augenzwinkern das Gefühl für den richtigen Ton: „Selbst der härteste Eisenbieger benimmt sich ganz friedlich, wenn er vor Agnes oder Catherine steht …“ Christopher ist ausgebildeter „Mountie“, ehemaliger Angehöriger der königlichkanadischen berittenen Polizei, und verfügt über langjährige Erfahrung im Sicherheitsbusiness. Ein Camp wie das von Legacy, sagt er, ist immer ein Schmelz tiegel der verschiedensten Kulturen. An einem Tisch im Restaurant sitzen die Ostküsten-Kanadier, am zweiten die US-Boys, am dritten die Ukrainer, es gibt Libanesen, Syrer, Irakis, Chinesen und Afrikaner. Da sind Einfühlungsvermögen und gegenseitige Toleranz gefragt. Für viele im Camp steht vor dem Abendessen noch eine Runde Sport auf dem Programm. Das 150 Quadratmeter große 1 Arbeitsstiefel nur außerhalb des Camps: Julie Wangler (r.) und Angel Polsom beim Wechseln. Fitness-Studio mit seinen Geräten bietet alle Möglichkeiten, den Körper zu stählen oder zumindest wieder ein paar Kalorien loszuwerden. „Langweilig wird einem hier eigentlich nie“, sagt Adolfo Holguin aus Kolumbien, während sein Kumpel Oliver Bermudez, ein Venezolaner, an der Kraftmaschine noch ein paar Kilo mehr draufpackt. Auch Paula, die Dessertspezialistin aus der Küche, nutzt nach Schichtende die Gelegenheit zum Workout auf dem Laufband. Zahlen und Fakten zum Camp 16,4 Kilometer ist das Legacy-Camp von der nächsten Ortschaft Bethune entfernt. Bis zur Provinzhauptstadt Regina sind es 69 Kilometer, zum KSPC-Sitz in Saskatoon 203 Kilometer. 1.475 Betten stehen im Camp zur Verfügung. Die durchschnittliche Auslastung liegt bei 93 Prozent. 10 Stunden dauert jeweils die Tages- und die Nachtschicht auf der Riesenbaustelle. Zwei Drittel der Arbeiter schlafen im Camp. Fotos: Greg Huszar 8 9 SCOOP 3/2015 2 3 6 2 Kein Fünf-Sterne-Komfort, aber über dem Durchschnitt anderer Camps: Brian Hoben schätzt vor allem das große Bett und das eigene Bad in seinem Zimmer. 3 Workout am Abend: Das FitnessStudio ist gut frequentiert. Viele Arbeiter nutzen die Geräte, um den Körper zu stählen und Kalorien loszuwerden. 4 Weites Land: Zwischen dem Camp und der Baustelle verkehren Pendelbusse. Außerdem gibt es Verbindungen nach Regina und Moose Jaw. 5 Herzhafte Kost aus der Küche von Andrew Bryson und seiner Truppe. 4 6 Charmantes Team: Sicherheits-Chef Christopher Zeller und seine beiden Kolleginnen Agnes Bear (l.) und Catherine Ross gehören zu den „First Nations“, den Ureinwohnern Kanadas. Beliebter Treffpunkt am Abend ist die Legacy-Lounge. Zu Marika Pelonis, halb Griechin, halb Ukrainerin, kommen viele, um ein, zwei Bierchen zu trinken, Eis hockey zu schauen, etwas Ansprache zu haben. „Manchmal höre ich die gleiche Geschichte acht- oder zehnmal am Abend“, grinst die Barkeeperin, „aber das ist schon in Ordnung so.“ Die Lounge hat nur drei Stunden geöffnet, von 19 bis 22 Uhr am Abend – und sie ist der einzige Ort im Camp, in dem Alkohol erlaubt ist. Bier gibt’s ab 6,50 kanadische Dollars, ein Glas Wodka oder Gin für 5,50 Dollars. Neuerdings kann man sogar Erdinger Weißbier aus Germany bestellen. 5 „Das läuft sehr gut, vor allem im Sommer“, sagt Marika, „nur eisgekühlt muss es sein für meine Jungs.“ Dabei gelten in der Lounge ebenso strikte Regeln wie im ganzen Camp: Zwei Drinks maximal bei einer Bestellung, um 21.15 Uhr heißt es „last order“, um 22 Uhr ist Zapfenstreich. Dann geht nichts mehr. Wer die endlosen Gänge im LegacyCamp entlangläuft, vorbei an der „Recreation Hall“ mit Telefonen, Tisch-Kicker und Billard, an den Schildern „This is a bootfree facility“ („Keine Stiefel erlaubt“) und den Münz-Automaten für allerlei Vergessenes von der Zahnbürste bis zum Rasierschaum, muss aufpassen, dass er die Abzweigung zu seinem Zimmer nicht verpasst. Auf neun Quadratmetern warten dort ein breites Bett, Schrank, Tisch, Flachbildfernseher und freier Internetzugang; hinzu kommt die Nasszelle mit Dusche und WC. Kein Fünf-Sterne-Komfort, aber absolut ausreichend. Für die Männer und Frauen von der Baustelle ist ihr Zimmer nur ein Heim auf Zeit. Charlie Aimesbury, Anlagenaufseher aus Port Colborne in Ontario, arbeitet drei Wochen lang zehn bis zwölf Stunden am Tag, der Sonntag ist frei. Da fährt er meist mit dem Auto ins 45 Minuten entfernte Regina, die Provinzhauptstadt Saskatchewans, um etwas Abwechslung zu finden. Die vierte Woche im Monat geht’s mit dem Flugzeug nach Hause zur Familie. 2.300 Kilometer entfernt. Darauf freut sich Charlie stets am meisten. 10 ARBEITEN WORKING / TRAVAILLER / TRABAJAR / TRABALHAR SCOOP 3/2015 Hilfe, die wirklich ankommt Der Zustrom an Flüchtlingen stellt Deutschland vor die größte Herausforderung seit Jahren. Viele Mitarbeiter sind aktiv bei der Integrationsarbeit – und K+S hilft ganz gezielt. G ut 30 neue Bewohner hat Wölfershausen seit Herbst 2015. Schnell fanden sie Anschluss im 930Seelen-Ort. Ehrenamtliche versorgen die Flüchtlinge mit Kleidung und Möbeln, organisieren Fahrten zu Supermärkten und Freizeitangebote. Mit dabei ist Ralf Marschner, Mitarbeiter Arbeitssicherheit im Kali-Werk Werra. Der 53-Jährige hat Soltan aus Afghanistan zur Kali Fighting Group eingeladen. Marschner, seit 38 Jahren Kampfsportler, trainiert in der Gruppe Selbstverteidigungstechniken: „Wir fangen da an, wo Kampfsport aufhört.“ In seiner Heimat war Soltan (21) Boxer, bei den Kali Fightern ist er gern gesehen. „Die Erfahrung im Boxen merkt man ihm natürlich an“, sagt Marschner. Ein Stück Integration gelingt auch im Fall des 23-jährigen Basel aus Syrien – dank Lena Lindenstruth, Mitarbeiterin der K+SPersonalabteilung in Kassel. Als Freiwillige der Caritas-Flüchtlingshilfe bringt sie dem Politikstudenten Deutsch bei, weil er zunächst keinen Platz in einem Kurs bekam. Der Sprachunterricht sei eher ein „positiver Nebeneffekt“, sagt die 27-Jährige. „Es ist mir wichtig, Basel zu zeigen, wie das Leben in Deutschland ist. Er fand es toll, mit mir und Freunden wandern zu gehen.“ So direkt, wie Lena Lindenstruth und Ralf Marschner in ihrer Freizeit, hilft K+S auch als Unternehmen. „Uns ist es wichtig, mit konkreten Projekten in der Flüchtlingshilfe Unterstützung zu leisten“, sagt schwierig. Deshalb stellt das Werk Werra in den Kreisen Hersfeld-Rotenburg und Wartburg Immobilien zur Verfügung. Für vorerst ein Jahr können darin bis zu 40 Menschen wohnen. Dr. Michael Koch, Landrat von Hersfeld-Rotenburg, dankbar: „Das Angebot von K+S kommt zur rechten Zeit.“ » Uns ist es wichtig, mit konkreten Projekten in der Flüchtlingshilfe Unterstützung zu leisten. « Ein ehrenamtlicher Helfer vom DRK verteilt warme Kleidung. Die wird mit einem Transporter geliefert, den K+S und Mercedes-Benz gemeinsam gespendet haben. K+S-Vorstandschef Norbert Steiner. In einem ersten Schritt verständigten sich Vorstand und Geschäftsführungen von esco und K+S KALI GmbH darauf, dass sich Mitarbeiter in Hilfsorganisationen bei voller Bezahlung bis zu zwei Wochen lang freistellen lassen können. Das haben einige genutzt und zum Beispiel Feldbetten in Flüchtlingslagern aufgebaut. Wohnraum für die 2015 geschätzt 1,5 Millionen in Deutschland angekommenen Flüchtlinge zu finden, ist besonders Räume sind in Kassel für Deutsch- und Integrationskurse knapp, K+S stellt seit Dezember zunächst einen bereit. Zur selben Zeit hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Fulda sechs Container erhalten, in die Wasch- und Duschgelegenheiten eingebaut werden. Bei der Beschaffung halfen K+S-Mitarbeiter aus dem Einkauf – dank guter Kontakte. Denn seit dem starken Anstieg der Flüchtlingszahlen sind Container kaum noch zu kriegen. Eine logistische Lücke hat K+S gemeinsam mit dem Mercedes-Benz Werk Kassel geschlossen. Um die vielen gespendeten Kleider zu verteilen, haben beide Unternehmen dem DRK Kassel einen Transporter gespendet. Die „Fahrende Kleiderkammer“ versorgt nun Dutzende Flüchtlingsfamilien – jeden Tag. Enge Zusammenarbeit = erfolgreiches Geschäft Fotos: Bernd Schoelzchen (3), Miquel Gonzalez (2) Ein Produkt, ein Kunde in Fernost und ein Geschäftsbereich, der über drei Kontinente eng zusammenarbeitet: Das ist die Erfolgsformel für die Einführung von Morton Salt-Produkten auf dem chinesischen Markt. S eit drei Monaten steht Salz von Morton Salt in zahlreichen WalmartHäusern in ganz China. Damit die Salzverpackungen in den Regalen landen konnten, haben mehrere Mitarbeiter des Geschäftsbereichs Salz über die Weltmeere hinweg miteinander gearbeitet. „Das Joint Venture mit unserem chinesischen Partner betreibt Morton Salt bereits seit 2001. Vor zwei Jahren haben wir uns entschlossen, die etwas eingeschlafene Partnerschaft wieder aufleben zu lassen“, sagt Jean-Louis David, Geschäftsführer von K+S Salt. „Obwohl China selbst jede Menge Salz produziert, ist die Nachfrage nach importierten Produkten groß.“ Eine Analyse der Logistikkosten machte klar, dass das Salz in den Morton Salt-Paketen nicht aus den USA, sondern günstiger aus den Fabrikanlagen der esco-Tochter Frisia Zout in den Niederlanden kommt. „Damit konnten wir Kosten sparen und von den Erfahrungen der esco im Exportgeschäft profitieren“, sagt David. Sinnvolle Arbeitsteilung Die enge Zusammenarbeit zwischen esco-Mitarbeiter Steffen Silvestry auf der einen und Niles Hysell von Morton Salt auf der anderen Seite des Atlantiks sorgte dafür, dass das Geschäft seinen Lauf nahm. Dabei übernahm Morton Salt die Verhandlungen mit dem chinesischen Partner, um alle Anforderungen des dortigen Das Morton Salt-Salz für China stammt aus der Frisia-Fabrik in den Niederlanden. Marktes zu erfüllen. „Damit unsere Produkte als Premiumprodukte wahrgenommen werden, muss der Auftritt stimmen“, sagt Hysell. Die esco nutzte derweil die Tatsache, dass viele Container aus China in der Region rund um die Frisia eintreffen und leer zurückfahren, um die bestmöglichen Verträge zum Transport des Salzes auszuhandeln. „Zudem mussten kleine Anpassungen in der Produktion vorgenommen werden, um das Salz auf dem chinesischen Markt zu verkaufen“, so Silvestry. In Zukunft soll es weitere Projekte dieser Art geben. „Die Zusammenarbeit innerhalb des Geschäftsbereichs Salz funktioniert immer besser. Da ist noch jede Menge Potenzial vorhanden“, sagt JeanLouis David. 11 SCOOP 3/2015 „Wir wollen Türen öffnen“ Hans-Jürgen Müller, Leiter des Hauptstadtbüros von K+S, und Referentin Dr. Cornelia Künzel über ihre Arbeit im Berliner Politikbetrieb. S eit gut einem Jahr sind Hans-Jürgen Müller und Dr. Cornelia Künzel die Gesichter von K+S in der deutschen Bundespolitik. Im Interview mit scoop berichten sie über ihre Lobbyarbeit für K+S seit Eröffnung des Büros. Wann waren Sie zuletzt mit Bundeskanzlerin Angela Merkel einen Kaffee trinken? KÜNZEL: Nach unseren Recherchen trinkt sie gar keinen Kaffee, sondern überwiegend Tee. Foto: Pablo Castagnola Wie wird K+S in der deutschen Politik wahrgenommen? MÜLLER: Bislang war K+S insbesondere den Bundespolitikern näher bekannt, in deren Wahlkreisen Werke unseres Unternehmens liegen. Dass es in Deutschland ein solches Bergbau- und Rohstoffunternehmen wie K+S gibt, war anderen nicht so bewusst. Deshalb mussten wir gerade in den ersten Monaten mit dem neuen Büro in direkter politischer Kommunikation vor Ort viel Aufklärungs- und Informationsarbeit leisten. Inzwischen gewinnen wir mehr und mehr Aufmerksamkeit auf allen Ebenen. KÜNZEL: Bemerkenswert finde ich, dass wir in vielen Gesprächen geradezu geherzt werden, wenn es um unsere Produkte geht. Dass Kalidünger der Landwirtschaft hilft, die Zukunft der Welternährung sicherzustellen, wird Das Team in Berlin: Bevor HansJürgen Müller (59) Leiter des K+S-Haupt stadtbüros wurde, hatte er über mehr als 30 Jahre verschiedene Führungsfunktionen im Geschäftsbereich Kali. Dr. Cornelia Künzel (34) ist Diplom-Verwaltungs wissenschaftlerin und hat für Bundestagsabgeordnete und eine Kommunikationsagentur gearbeitet, bevor sie zu K+S kam. durchweg positiv wahrgenommen. MÜLLER: Natürlich haben wir auch intensive Diskussionen wegen der Umweltthematik. Aber die Kombination unserer beider Biografien bringt uns in den durchaus kritischen Gesprächen voran. Meine Kollegin ist durch frühere Tätigkeiten in der Politik sehr gut vernetzt. KÜNZEL: Und Herr Müller wird nicht als irgendein Lobbyist wahrgenommen, der sich heute für K+S einsetzt und morgen für eine andere Branche. Schließlich hat er über 30 Jahre im Geschäftsbereich Kali gearbeitet. Er weiß also genau, wovon er spricht. Das spüren Politiker, selbst wenn sie vielleicht eine kritische Haltung zu K+S haben. Wie sieht die tägliche Arbeit eines Lobbyisten aus? KÜNZEL: Unsere Abläufe hängen stark an den Vorgaben des parlamentarischen Betriebs. In den Sitzungswochen des Bundestags haben wir sehr viele Ter mine und Gespräche. Mitunter ist das sehr kurzweilig, weil man morgens nicht weiß, was einen im Laufe des Tages erwartet. Und das Themenspektrum ist sehr breit, wir müssen uns für die Frauenquote in der Wirtschaft genauso interessieren wie für Änderungen im Bergrecht oder die Wasserrahmenrichtlinie. MÜLLER: Neben persönlichen Gesprächen mit Abgeordne- ten, deren Referenten und Ministeriumsmitarbeitern verfolgen wir viele Anhörungen in Ausschüssen, wenn es um Themen geht, die unser Unternehmen betreffen. Für die Vor- und Nachbereitung ist viel Recherche notwendig. Letztlich verstehen wir uns als Dienstleister für K+S. Deswegen freuen wir uns über jeden Kollegen, dem wir mit Informationen aus dem politischen Betrieb weiterhelfen können. Wir wollen Türen öffnen zwischen Unternehmen und Politik. Zu unserer Arbeit gehört aber auch, die Stimmung in Berlin aufzunehmen, wenn K+S von Kritikern einmal der Spiegel vorgehalten wird. Was ist die Hauptzielgruppe bei Ihrer Arbeit? MÜLLER: Unser Fokus liegt auf den Abgeordneten. Aber wir pflegen auch verstärkt Kontakte zu Ministerien und Verbänden. Letztlich hängt es sehr vom Thema ab. Wollen wir uns beispielsweise einbringen, wenn ein Gesetz auf den Weg gebracht wird, sollten wir frühzeitig in den entsprechenden Ministerien auf die besonderen Belange des Bergbaues hinweisen. Wichtig ist, dass man für alle Gespräche auch eine Agenda hat. Ich denke, das ist uns in den wenigen Monaten bisher ganz gut gelungen. Einfach nur mal zum Kaffeetrinken vorbeizukommen, das reicht nicht. Dann wird man nicht ernst genommen. Gab es schon sichtbare Erfolge Ihrer bisherigen Arbeit? KÜNZEL: Erfolgreich sind wir, wenn wir Abgeordnete über K+S aufklären können. Dabei hilft uns, dass wir mit Bernburg und Zielitz zwei Werke in erreichbarer Nähe zu Berlin haben. Die Kollegen in den Werken helfen sehr gut mit, um anschaulich zu zeigen, was die Gewinnung von Rohstoffen so einzigartig und wertvoll macht. Wenn Politiker direkt mit Bergleuten sprechen können, fördert das viel Verständnis. Und viele sind einfach überwältigt von der Welt unter Tage. MÜLLER: Während des Übernahmepokers haben sich verschiedene Gesprächspartner der ersten Monate aus Bundes- und Landesparlamenten sowie Ministerien aktiv bei uns gemeldet, um den jeweils aktuellen Diskussionsstand zu erfragen und ihre Unterstützung zu signalisieren. Das zeigt die ersten Erfolge unserer Vernetzung. Auch konnten wir für unterschiedliche Themen kurzfristig Termine in Ministerien vereinbaren und so für verschiedene Einheiten in Kassel Türen öffnen und ihnen die richtigern Gesprächspartner vermitteln. Was macht einen guten Lobbyisten aus? MÜLLER: Dass man das, wofür man eintritt, sehr gut erklären kann und dabei vor allem offen und authentisch ist. KÜNZEL: Wichtig ist auch, sich gut in die Perspektive des Gegenübers hineinversetzen zu können. Mit dem Holzhammer dieselben Botschaften immer zu wiederholen, hilft nicht weiter. Man muss mal einen lockeren Spruch machen und die Dinge nicht zu verkniffen sehen. Und man braucht Kondition, weil es zeitweise sehr viele Veranstaltungen gibt, bei denen man Politiker treffen kann. Das Gespräch führten Thomas Brandl und Claas Michaelis. 12 ARBEITEN WORKING / TRAVAILLER / TRABAJAR / TRABALHAR SCOOP 3/2015 E I D R Ü F T FI UNF T ZU K So hält K+S sich fit Unter dem Dach von „Fit für die Zukunft“ haben sich in den vergangenen zwei Jahren eine Vielzahl von Projekten und Maßnahmen entwickelt. Diese sparen nicht nur Kosten, sondern steigert auch die Effizienz von K+S. Dazu sind in allen Geschäftsbereichen Veränderungen notwendig. Während einige Maßnahmen nur einen bestimmten Teil der Belegschaft betreffen, sind andere gruppenweit gültig. Unsere Grafik bietet einen Überblick der wichtigsten Projekte in der K+S Gruppe. GB S ali GB K 1 K al i 2.0 Gru K+S Kernprozesse Geschäftsbereich KALI 1 Kali 2.0: Ziel ist die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit unter Nutzung von Erlössteigerungen sowie nachhaltiger Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen. 2 Kernprozesse: Geschäftsprozessmanagement: Implementierung moderner Geschäftsprozesse in der Aufbau- und Ablauforganisation. 3 Technische Werksprozesse: In dem Projekt wurden die Werksprozesse unter und über Tage zunächst detailliert beschrieben und im Anschluss Optimierungsansätze definiert. Ziel ist die Aus lastung der Anlagenkapazität bis zum technischen Limit, was eine Produktionserhöhung ermöglicht und Stückkosten optimiert. Eine der wichtigsten Verbesse- pp e ienz Effiz ngen sparu rung n i e e en Kost gensteig n e M 8 OptiS 7 6 2 alz 5 3 Technische Werksprozesse rungen ist die Einführung der Zentralen Technik. Innerhalb der K+S KALI GmbH entsteht eine Einheit, die technisches Know-how standortübergreifend bündelt. Ihre Aufgabe ist es, auf den Produktionsstandorten planbare Instandhaltungs- und Ersatzmaßnahmen an den übertägigen Anlagen durchzuführen sowie in einem mit dem Technical Center abgestimmten Rahmen das Projektgeschäft zu bearbeiten. 4 Rationalisierungsprojekte: Verschiedene Projekte zur Kosteneinsparung, die Mitarbeiter unter und über Tage betreffen. Beispiel: Entwicklung einer neuen hydrostatischen Beraubemaschine mit geringen Betriebs- und Reparaturkosten. 5 Zentrale Produktionssteuerung Grube: Ziel ist eine Effizienzsteigerung im Untertage-Bereich zur langfristigen 4 Rationalisierungsprojekte Zentrale Produktionssteuerung Grube Sicherung der Arbeitsplätze. Das bedeutet konkret einen optimierten Einsatz von Betriebspersonal und Maschinen bei höherer Produktionssicherheit. Dazu werden die Prozesse in den Gruben unter Nutzung IT-gestützter Hilfsmittel zentral gesteuert. 6 Optimierung Materialwirtschaft: Ganzheitliche Betrachtung der materialwirtschaftlichen Prozesse, beginnend mit der Bereinigung und Verbesserung der Materialbeschreibungen, konzentriertes Bestandsmanagement, Forcierung von Zentralkontrakten bis hin zur Lagerma terialidentifizierung. Ziel ist eine nachhaltige Verminderung von Lager- und Beschaffungskosten. iTop Weitere Projekte Optimierung Materialwirtschaft K+S Gruppe 7 OptiS: Optimierung von Geschäfts- prozessen in den Bereichen Einkauf, Rechnungswesen und Personal an allen deutschen Standorten der K+S Gruppe. Ziel ist es, Arbeitsprozesse zu harmonisieren und zu bündeln sowie IT-Instrumente zu standardisieren. Ortsungebundene Tätigkeiten, die bisher auf den Standorten angesiedelt waren, sind zukünftig zentral im Business Center der AG gebündelt. 8 iTop: Die globale IT-Infrastruktur der K+S-Gruppe wird extern durch Atos bereitgestellt. Die standardisierten Prozesse erhöhen die Betriebssicherheit und die Effizienz. Ab 2016 sollen alle Mitarbeiter weltweit mit einheitlicher IT-Hardware arbeiten (siehe S. 14). SCOOP 3/2015 9 20 0 2 T SA L „Wir haben unser bisheriges Einsparziel übertroffen.“ Finanzvorstand Dr. Burkhard Lohr spricht im Interview mit scoop über die Ziele von „Fit für die Zukunft“ im kommenden Jahr und erklärt, warum so viele Einzelprojekte nötig sind. ur Kult hs Wac tum i e nz Effiz 12 11 10 Weitere Projekte Pareto Score OptiFlex 11 Score: Ziel ist es, die Effizienz und Geschäftsbereich Salz 9 Salt 2020: Die Strategie des Geschäftsbereichs Salz hat das Ziel, das operative Ergebnis bis 2020 zu verdoppeln. Dafür wurden drei Schwerpunkte entwickelt: Wachstum, Effizienz und Kultur. Diese sollen die bestehenden Absatzmärkte ausweiten, die internationalen Einflüsse im Geschäftsbereich in eine gemeinsame Richtung lenken und die Zusammenarbeit intensivieren sowie die Kundenbeziehungen weiter verbessern. Die Maßnahmen aus dem Bereich Effi zienz gehören zu „Fit für die Zukunft“. 10 OptiFlex: Besteht aus zwei Teilpro jekten, die alle Prozesse und Organisa tionsstrukturen der esco überprüfen. „Technische Werksprozesse“ konzentriert sich auf die Optimierung und Flexibilisierung der technischen Prozesse unter und über Tage auf den Standorten der esco in Deutschland und den Niederlanden. „Geschäftsprozesse und Organisation“ analysiert alle Geschäftsprozesse der esco-Gruppe. Ziel ist es, Abläufe, Schnittstellen und organisatorische Strukturen zu verbessern. Effektivität der Bergwerke, Solarsalzund Siedesalzanlagen von Morton Salt und K+S Windsor Salt zu steigern. Dazu werden unter anderem die operativen Prozesse, die Produktionsplanung, die Instandhaltung, die Anlagennutzung und die Organisationsstruktur optimiert. Aufgrund der hohen Zahl an Standorten erstreckt sich SCORE über sechs Phasen. Mitarbeiter jener Standorte, die in der nächsten Phase an der Reihe sind, werden bereits in die laufende Phase aktiv und vor Ort mit eingebunden. Bis Ende 2016 soll das Projekt zu Einsparungen von etwa zehn Prozent führen. Die Erkenntnisse aus dem Projekt werden sowohl innerhalb des Geschäftsbereichs als auch geschäftsbereichsübergreifend genutzt. 12 Pareto: Die Geschäftsprozesse der chilenischen Reederei Empremar wurden vollständig in die Gesamtorganisation der K+S Chile integriert. Das vermeidet Doppelfunktionen und schafft einen einzigen Bereich für nationale und interna tionale Anfragen. Zudem reduziert sich die Anzahl an Büros von drei auf eins. Was hat das Projekt „Fit für die Zukunft“ bisher gebracht? Im Vergleich zum Jahr 2013 konnten wir 2014 durch große Kraftanstrengungen in der gesamten K+S Gruppe bereits gut 120 Millionen Euro einsparen. Das Einsparziel, dass wir uns gesetzt hatten, wurde damit sogar übertroffen. Hier geht mein Dankeschön an all jene, die an diesen Erfolgen mitgewirkt haben. Mit dem Sparprogramm und den damit verbundenen Maßnahmen bleiben wir wettbewerbsfähig und sichern so langfristig unsere Zukunftsfähigkeit. Wir wollen in diesem Jahr auf die Einsparungen aus 2014 noch eine Schippe oben drauf legen und uns auf solche Maßnahmen fokussieren, die uns langfristig eine optimierte Kostenstruktur sichern und unsere Strukturen effizienter gestalten. Wieso ist es nötig, so viele kleine Einzelprojekte ins Leben zu rufen? Ist das nicht in erster Linie verwirrend? Unser Geschäft ist von unterschiedlichen Arbeitswelten und Herausforderungen geprägt. Deswegen ist es nötig, die Projekte daran anzupassen. Die mehr als 150 Einzelprojekte klingen zunächst nach einer großen Zahl, sind aber genau richtig, um überall die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Die große Vielfalt innerhalb der K+S Gruppe ist auch der Grund, warum die Umsetzung einiger Projekte länger dauert als bei anderen. Denn davor werden sie zunächst durch größere Projektteams auf ihre Potenziale hin analysiert, vorbereitet und erst dann strukturiert umgesetzt. Mir ist bewusst, dass unsere Projekte für viele Mitarbeiter eine weitere Belastung neben dem operativen Tagesgeschäft bedeuten. Dennoch: Die Kraftanstrengungen lohnen sich, um die K+S Gruppe für die Herausforderungen der Zukunft zu wappnen. Gibt es geschäftsbereichsübergreifende Projekte, und wie funktioniert der Austausch? Wenn ein Projekt in einem Geschäftsbereich erfolgreich ist, versuchen wir natürlich, dieses auch auf andere Geschäftsbereiche auszurollen. Damit das funktioniert, legen wir großen Wert auf Kommunikation. In regelmäßigen Abständen findet ein Erfahrungsaustausch in verschiedenen Gremien sowohl geschäftsbereichsintern als auch -übergreifend statt. Damit haben wir bis jetzt gute Erfahrungen gemacht. So wird zum Beispiel geprüft, inwiefern sich Verbesserungen im Bereich der Technischen Werksprozesse bei Kali auch auf den Geschäftsbereich Salz übertragen lassen. Oftmals ist eine Umsetzung 1:1 jedoch nicht möglich. Gelegentlich sind selbst für ein werksübergreifendes Ausrollen der Maßnahmen innerhalb eines Geschäftsbereichs Anpassungen nötig. Wie wird es 2016 mit „Fit für die Zukunft“ weitergehen? Wir wollen in den kommenden Monaten unseren Fokus verstärkt auf solche Maßnahmen legen, die uns langfristig eine optimierte Kostenstruktur sichern und unsere Strukturen effizienter gestalten. Insgesamt streben wir an, bis Ende 2016 Kosten in einer Größenordnung von 500 Millionen Euro gegenüber einer früheren Planung einzusparen. Nach diesem Zeitraum wird zwar die aktuell existente Projektstruktur aufgelöst, das Kostenmanagement wird mir jedoch auch nach diesem Zeitraum ein persönliches Anliegen in meiner Funktion als Finanzvorstand sein. Um langfristig erfolgreich zu sein, müssen Kostenbewusstsein und Effizienz als Daueraufgabe im laufenden Tagesgeschäft etabliert werden. Nur durch die Schaffung dieser Strukturen, bleiben wir „Fit für die Zukunft“. Foto: Regina Recht | Grafik: C3 Visual Lab z 14 LERNEN LEARNING / APPRENDRE / APRENDER / APRENDER PC-Rollout: Was ich jetzt wissen muss Mit dem Übergang der IT-InfrastrukturDienstleistungen zu Atos im Zuge des Projekts iTOP ergeben sich Veränderungen für alle Mitarbeiter mit ComputerArbeitsplätzen. SCOOP 3/2015 Kann ich mir die neuen HardwareKomponenten selbst aussuchen? Soll ich vor der Umstellung E-Mails sichern? Nein, dies ist nicht notwendig. Ihre E-Mails sind in Ihrem Postfach zentral gespeichert und werden nach dem Austausch des Geräts beim Starten von Outlook automatisch synchronisiert. In Vorbereitung auf den Austausch findet eine Abstimmung mit den Kostenstellenverantwortlichen bezüglich der benötigten Hard- und Software statt. Individuelle Anforderungen für Ihr Aufgabengebiet werden berücksichtigt (z. B. ein größerer Monitor). Muss ich vor der Umstellung Dokumente sichern? Dokumente sollten generell auf Netzlaufwerken gespeichert werden. Diese bleiben nach dem Austausch des PCs erhalten. Bitte prüfen Sie, dass Sie keine Dokumente lokal (z. B. auf dem Desktop) gespeichert haben. Detaillierte Anweisungen, welche Dateien auf Netzlaufwerke verschoben werden sollten, erhalten Sie, bevor Ihr Computer ausgetauscht wird. Die Neuen: Eingesetzt werden ab Anfang 2016 Lenovo-Geräte der Modellreihen ThinkPad (Laptop), ThinkCentre (Desktop-PC) und ThinkVision (Monitor). Was passiert durch den Wechsel mit meinen persönlichen Einstellungen? Dies ist derzeit nicht geplant. Alle im Einsatz befindlichen Mobilgeräte wie Blackberrys können uneingeschränkt weiter genutzt werden. A b Anfang 2016 kommen an allen Standorten weltweit – über und unter Tage – neue Endgeräte mit aktualisierten Programmversionen zum Einsatz. Wann der Austausch der Geräte stattfindet und wie der genaue Ablauf sein wird, wird in Kürze auf umfangreichen Informationsseiten im K+S-Portal veröffentlicht. Dort wird es auch Erklärungen über die Funktionen der neuen Programme mithilfe von Videos geben. Ein Ziel der Veränderungen ist es, in der ganzen K+S Gruppe einheitliche Standards in der IT zu schaffen, sagt Projektleiter Dr. Kay Wilhelm (K+S AG). „Egal, an welchem Standort sie gerade arbeiten, alle Mitarbeiter sollen weltweit überall dieselbe Ausstattung vorfinden.“ So werden künftig alle Arbeitsplätze mit 22-Zoll-Monitoren der Firma Lenovo ausgestattet sein. Auch Desktop-PCs und Laptops kommen von Lenovo. Beim Betriebssystem erfolgt ein Wechsel von Windows 7 zu Windows 8.1, das sich in der Bedienung wesentlich stärker an die für Smartphones üblichen Apps anlehnt. Die bisherige Office-Version (Word, Excel, Powerpoint, Outlook) wird aktualisiert auf „Microsoft Office 365 ProPlus“. Spezielle Schulungen sind nicht vorge sehen, aber es werden umfangreiche Informationen mit Video-Anleitungen im Portal zur Verfügung gestellt. Außerdem finden Sie zukünftig Schulungen zu den neuen Office-Programmen im K+S-Schulungskatalog. Projekt läuft weltweit an allen Standorten Wichtig ist dem Team um Teilprojektleiterin Karin Wiegand, dass es möglichst keine Einschränkungen für wichtige betriebliche Abläufe geben soll: „Deswegen werden wir saisonale Aspekte berücksichtigen und an den Salz-Standorten erst nach dem Hochbetrieb im Wintergeschäft starten.“ An jedem Standort wird es Rollout-Teams aus Mitarbeitern des externen Dienstleisters Atos und solchen von K+S geben - mit klaren Zuständigkeiten an jedem Standort weltweit. Dadurch wird gewährleistet, dass überall ortskundige Mitarbeiter als Ansprechpartner für die Anwender zur Verfügung stehen. Die Ausstattung mit neuen Geräten und neuer Software ist Teil des Pro jekts iTOP. Insgesamt werden 7.500 Arbeitsplätze umgerüstet. Bis Ende des Jahres 2016 soll die Umstellung abgeschlossen sein. Weitergehende Informationen und Details werden auf Hilfeseiten im Portal zusam mengestellt. Das IT Service Center (ITSC) ist natürlich weiterhin zen trale Anlaufstelle bei Fragen oder Problemen rund um das Thema IT, mehr Informationen im Portal unter: portal.k-plus-s.com/content/ pages/16849 Fotos: Lenovo Gibt es Änderungen bei den Mobilgeräten? Persönliche Einstellungen (z. B. Drucker) sollen soweit möglich automatisiert auf Ihren neuen PC übernommen werden. Generell wird Ihnen vor dem Austausch Ihres Gerätes eine detaillierte Handlungsanweisung zur Verfügung gestellt. Gibt es Schulungen für die neuen Programme? 15 SCOOP 3/2015 Der Zielstrebige Sein Vater arbeitet auch bei K+S: Maximilian Oelzes Familie ist eng mit dem Unternehmen verbunden. Das K+S StudiumPlus bietet Auszubildenden und Mitarbeitern in Deutschland die Möglichkeit, einen Universitätsabschluss zu machen. K+S unterstützt sie dabei mit Stipendien. E rst drei Jahre in der Praxis lernen und dann das Ganze mit einem Uni-Stu dium untermauern: Für Maximilian Oelze war diese Möglichkeit von Anfang an ein großer Pluspunkt seiner Ausbildung bei K+S. „Gerade in den handwerklich-technischen Berufen sollte jeder praktische Erfahrung haben. In Verbindung mit dem Wissen aus dem Studium bin ich so bestmöglich auf meine berufliche Zukunft vorbereitet“, sagt der 22-Jährige. Als er im August 2011 seine Ausbildung zum Elektroniker im Kaliwerk Zielitz begann, war für ihn deswegen klar, dass er sich im Anschluss für einen Platz im K+S StudiumPlus bewirbt. Damit das möglich ist, muss die Leistung stimmen: Oelze beendete seine Ausbildung im Juni 2015 als Jahrgangsbester. Mittlerweile studiert er seit zwei Monaten Elektround Informationstechnik an der Universität Magdeburg. Fotos: Pablo Castagnola (3), Fotolia Unterstützung und Ansprüche Mit dem Programm K+S StudiumPlus schlägt K+S den Bogen zwischen Praxis und Theorie. Geeignete Azubis, aber auch ausgelernte Mitarbeiter, haben die Möglichkeit, einen universitären Abschluss zu machen und gleichzeitig mit einem Arbeitsvertrag im Unternehmen zu bleiben. Pro Monat zahlt das Unternehmen ein Stipendium, zusätzlich bekommt jeder Student einen Mentor zur Seite gestellt. Derzeit nehmen in Deutschland 27 ehemalige Azubis das K+S StudiumPlus in Anspruch. Die Fachrichtungen der Abschlüsse reichen von Angewandter Chemie bis hin zu Umweltingenieurwesen. Für Oelze ist die Teilnahme an dem Programm auch eine Verpflichtung: „K+S erwartet, dass ich erfolgreich bin. Das Unternehmen investiert in mich und deswegen gebe ich im Studium mein Bestes.“ Am Anfang war die Umstellung nicht leicht: „In der Ausbildung ist alles streng getaktet und beaufsichtigt, jetzt muss ich mich permanent selbst motivieren. Das ist eine andere Art der Anstrengung, aber ich genieße die neue Herausforderung.“ Gegenüber seinen Kommilitonen hat er den Vorteil, dass er bereits viel Wissen angesammelt hat. „Meine Ausbildung hat mich wirklich gut auf das Studium vorbereitet“, sagt er. Nach seinem Master wird Maximilian Oelze voraussichtlich als Jungingenieur auf verschiedenen K+S-Standorten tätig sein, bevor er auf eine feste Position wechselt: „Mein Ziel ist, irgendwann als Führungskraft bei K+S zu arbeiten.“ Aus dem Schichtbetrieb im Werk Zielitz ging es direkt an die Universität. Maximilian Oelze mit seinem Azubi-Kollegen Christian Linke. » Dauer: Die Länge des Studiums richtet sich nach der Regelstudienzeit. Normalerw eise beträgt diese für einen Bachelor sechs Semester, also drei Jahre, und für einen Master weit ere drei Semester. » Voraussetzungen: Mindestens zwei Jahre Betriebszugehörigkeit (Berufsa usbildung wird angerechnet); Zulassung zum Studium an der jeweiligen Hochschule; für Bach elorstudium eine abgeschlossene IHK-Ausb ildung mit der Mindestnote 3,0; für Masterstudi um ein abgeschlossenes Bachelorstud ium mit der Mindestnote 3,0; Mobilität. » Bewerbung: Eine Bewerbung ist über das E-Recruiting im K+S-Portal gan zjährig möglich. Bei der Auswahl ist die Einschät zung durch den Vorgesetzten wichtig sowie ein persönliches Vorstellungsgespräch. » Im Anschluss: Nach Abschluss des Studiums wird den Mitarbeitern eine der Qua lifikation angemessene Stelle angeboten. Mathe und Physik statt Seitenschneider und Schraubenzieher: neuer Alltag für den Studenten. e Ka t z 16 LERNEN LEARNING / APPRENDRE / APRENDER / APRENDER Sa ck e sel Ho rn zw i ck och se el cht i s e g lle ö H d n u nh Spin n en hn Ha st Mi e Pi ssblum f nk op V i eh SCOOP 3/2015 fr e sse r epa el mp Spaßmacher: Was aus der Schimpfwortmaschine herauskommt, sorgt nicht nur bei Paloma und Elias für Gelächter. Wertvoll: Paloma sieht sich die Handexemplare der Kinder- und Hausmärchen an, die im Original in der Grimmwelt ausgestellt sind. Schaurig: Paloma und Elias gruseln sich am Bett von Rotkäppchens Großmutter. 17 SCOOP 3/2015 Besuch bei Schneewittchen und dem Wolf Alle Welt kennt die Märchen der Brüder Grimm. Jacob und Wilhelm haben gut 30 Jahre ihres Lebens in Kassel verbracht. Die neue Grimmwelt widmet sich den beiden Sprachforschern. VON CLAAS MICHAELIS A Fotos: Bernd Schoelzchen (6), Harry Soremski, Reclam ls sich Paloma wie Schneewittchen an das Tischlein hockt, scheinen die kleinen Männer ihre Haare zu bestaunen, die so schwarz sind wie Ebenholz. „Guck’ mal, ich bin bei den Sieben Zwergen“, ruft die Neunjährige ihrem zwei Jahre älteren Bruder Elias zu, der sich gleich neben sie setzt. Die Zwerge staunen weiter und tuscheln über den Besuch. Paloma und Elias werden über eine Kameraprojektion » Ich will lieber auf nur wenige Zentimeter Größe geschrumpft und taunicht leben als so ein in die Märcheneine solche Speise chen welt der Brüder Grimm. essen. (...) Ich will Ganz nahe kommen die Geschwister in der Grimmwelt nicht leben ohne nicht nur den Sieben ZwerSalz! « gen, sondern unter anderem Verkürztes Zitat aus dem Rotkäppchens Großmutter, Grimm-Märchen „Prinzessin die sich plötzlich als böser und Mäusehaut“. gefräßiger Wolf entpuppt. Das im Herbst 2015 eingeweihte Ausstellungshaus ist mit maßgeblicher Unterstützung von K+S entstanden. In Kassel steht es, weil die Brüder Grimm hier die längste Zeit ihres Lebens verbracht haben, mit Unterbrechungen gut 30 Jahre. Und hier haben sie den Großteil ihrer Märchen aufgestöbert. Obwohl Jacob (1785–1863) und Wilhelm (1786–1859) ihre „Kinder- und Hausmärchen“ vor über 200 Jahren aufgeschrieben haben, faszinieren sie Kinder wie Paloma und Elias noch heute, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Kein anderes Buch in deutscher Sprache ist häufiger gelesen, verkauft und übersetzt worden. In der Grimmwelt sind die Handexemplare der „Kinder- und Hausmärchen“, von der UNESCO zum Weltdokumentenerbe erklärt, sogar im Original zu sehen. Doch das ist nur eine Attraktion in dem architektonisch beeindruckenden Haus, das allein im ersten Monat seit Eröffnung mehr als 30.000 Besucher zählte. Die Grimmwelt ist das Gegenteil von einem verstaubten Museum. Mit vielen interaktiven Elementen widmet sich die moderne Ausstellung nicht nur den Märchen, sondern auch dem weniger bekannten Maler Ludwig Emil Grimm. Außerdem wird das Wirken von Jacob und Wilhelm als Sprachforscher und Herausgeber des ersten Deutschen Wörterbuchs gezeigt. Ausgerechnet dieser Teil der Ausstellung, der so gar nichts mit Märchen zu tun hat, sorgt bei Paloma und Elias für das größte Vergnügen. Von einem riesigen schwarzen Trichter lassen sich die beiden nach Herzenslust beschimpfen und geben – nicht immer zum Vergnügen von Mama Jessica Laura – kräftig Kontra. Für ihr „Affe“ bekommt Paloma ein „Hornochse“ zurück. Elias probiert es mit „Blödmann“ und kassiert einen „Sackesel“. Das minutenlange Wortgefecht, das sich die Kinder mit der Schimpfwortmaschine liefern, lässt andere Besucher in Gelächter ausbrechen. Nicht gerade feine Worte wie „Mistgesicht“, „Pissblume“ oder „Spinnenfresser“ tauchen im Wörterbuch auf, weil Jacob und Wilhelm wollten, dass darin die alltägliche Sprache der Menschen ihren Platz hat – und dazu zählen heute wie damals Schimpfwörter. Gewinnspiel Verlost werden Exemplare der Kinder- und Hausmärchen Jacob und Wilhelm Grimm sind wegen ihrer Märchensammlung in der ganzen Welt populär. Doch wie hieß der dritte, weniger bekannte Bruder, um dessen Wirken es auch in der Grimmwelt geht? Mittendrin: Über eine Kameraprojektion sitzen Paloma und Elias wie Schneewittchen bei den Sieben Zwergen. Bitte schicken Sie die richtige Antwort bis zum 1. Februar 2016 an folgende Adresse: scoop Redaktion K+S Aktiengesellschaft Bertha-von-Suttner-Str. 7 34131 Kassel Per E-Mail ist Ihnen lieber? [email protected] Feste Heimat mithilfe von K+S In der Grimmwelt hat eines der am meisten beachteten Kunstwerke der Weltkunstausstellung documenta 11 im Jahr 2002 eine Heimat gefunden. „Buch der Wörter/book of words: random reading“ von Ecke Bonk hatte wegen seiner Dimensionen viele Jahre keinen Ausstellungsplatz. Dabei hatte die Stadt Kassel die dreiteilige Installation zum Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm mit maßgeblicher Hilfe von K+S im Jahr 2007 angekauft. Für die Unterstützung dankte Künstler Ecke Bonk vor allem K+S-Vorstandschef Norbert Steiner, den „eigentlichen Kurator“ seines begehbaren Kunstwerkes. „Ohne Sie wäre die Arbeit wahrscheinlich irgendwo eingelagert worden. Jetzt ist ‚book of words‘ das Herz der Grimmwelt.“ Für ihn sei damit ein Traum in Erfüllung gegangen, sagte Bonk. Grimmwelt-Geschäftsführerin Susanne Völker (von links), K+SVorstandschef Norbert Steiner und Kassels Oberbürgermeister Bertram Hilgen mit Künstler Ecke Bonk in mitten seines Kunstwerks. 18 LERNEN LEARNING / APPRENDRE / APRENDER / APRENDER SCOOP 3/2015 Wissen Sie ... ... was man mit Salz alles machen kann oder worin Kalium und Magnesium überall enthalten sind? Die Welt ist voller interessanter Zahlen und Fakten rund um das weiße Gold und Kalisalze. 3/4 der Einsparpotenziale für „Fit für die Zukunft“ ... 1,1 METER beträgt die Kantenlänge der größten Salzkristalle der Welt. Sie befinden sich in der Kristallgrotte im Erlebnisbergwerk Merkers in Thüringen. ... wird 2016 aus Sachkostenreduktion und Effizienzmaßnahmen bestehen. 235 MAL Wenn die Soldaten im frühen 18. Jahrhundert am Rande des Schlachtfeldes Salz kaufen wollten, mussten sie viermal mehr bezahlen als für Fleisch. 85 PROZENT des Persischen Blausalzes bestehen aus Natriumchlorid. Der Rest setzt sich aus Magnesium, Calcium und Kalium-Verbindungen zusammen. Das gibt ihm ein intensives Aroma. Das Salz kommt aus dem Iran und erhält seine blaue Färbung durch das Mineral Sylvin. Grafik: C3 Visual Lab Jeder Mensch verbraucht in seinem Leben durchschnittlich 14 Tonnen Salz und 600 Kilogramm Kali. Das entspricht 235 Mal dem Gewicht eines normalen Menschen. 19 Stachelige Freunde: Wolfgang Bachmann in seinem Vorgarten. SCOOP 3/2015 Z um Thüringer „Tag der offenen Gärten“ geht’s bei Stefan Heim (41) stets zu wie beim Volksfest: Hunderte Menschen begeistern sich an der japanischen Gartenkunst, welcher der gelernte Schlosser die vergangenen zehn Jahre seines Lebens gewidmet hat. Schalen-Bonsai, akkurat geschnittene Schwarzkiefern, Zypressen, Wacholder, Buchsbäume, Azaleen, Zebragras und halbkugelige Karikomi-Büsche geben im Verbund mit Bambus, Holz und Naturstein ein Bild ab, das die Seele beruhigt. „Der Japangarten mit sei- ner jahrhundertealten Tradition vereint Ästhetik, Feingefühl und Harmonie“, weiß Stefan Heim. Die Arbeit dort ist für ihn der perfekte Ausgleich zur Schicht im Kraftwerk Wintershall. Größter Hingucker neben dem Teehaus ist natürlich der Koi-Teich, in dem sich 15 japanische Buntkarpfen tummeln – und sich von den Töchtern Leoni und Paula gerne füttern lassen. Vom Teich aus schweift der Blick über Felder und Wiesen hinüber zur Halde von Wintershall. Mit ein wenig Fantasie sieht sie fast aus wie der Fujiyama ... Von Koi und Kakteen S eine Leidenschaft für Kakteen wird Wolfgang Bachmann nie mehr los. Als er einmal seinen Vorgarten pflegte, bohrte sich ein Dorn in seinen Bauch. Dieser wollte sich nicht entfernen lassen, seitdem trägt Bachmann den Dorn unter der Haut. „Gefährlich ist das nicht“, sagt der 54-jährige Sicherheitsingenieur im Kali-Werk Unterbreizbach, das versicherte ihm ein Arzt. Bachmann begeistert sich für winterharte Kakteen, die Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt aushalten. Gut 50 verschiedene Arten züchtet er seit 2007. Während kleinere Exemplare ab vier Euro zu haben sind, werden für größere Kakteen wie eine Yuccapalme schon mal 1.000 Euro fällig. Bachmanns Liebling ist der Cylindropuntia Imbricata. Was macht das bis zu zwei Meter hohe Gewächs aus dem US-Bundesstaat Colorado so besonders? „Die ausgeprägten Formen gefallen mir einfach.“ Bei einer Tasse Cappuccino sitzt Wolfgang Bachmann abends gerne mit seiner Ehefrau auf einer Bank inmitten der Kakteen. „Ich genieße das. Und ich habe keine Arbeit damit“, sagt Jutta Bachmann. Schmuckstück: Stefan Heims Teich mit den bunten Koi. Fotos: Heiko Meyer, K+S AG, Stefan Heim, Wolfgang Bachmann Grüne Daumen im Werra-Örtchen Dippach: Die K+S-Kollegen Wolfgang Bachmann und Stefan Heim pflegen mit viel Kreativität ihre ungewöhnlichen Hobbys. 20 TEILEN SHARING / PARTAGER / COMPARTIR / COMPARTILHAR SCOOP 3/2015 SERIE MEIN E H EIMAT Heimatverbunden: Reina Wieling ist in einem Dorf in der Nähe der Frisia-Fabrikanlage aufgewachsen. Eine Friesin zwischen Salz und Kali Reina Wieling arbeitet auf zwei Kontinenten. In ihrer Heimat im niederländischen Friesland ist sie die Spezialistin für die Evaporation von Siedesalz. Dieses Wissen vermittelt sie in Trainings den Kollegen vom kanadischen Legacy Projekt. VON STINA BEBENROTH E in Traktor und ein ramponiertes Rennauto. Wer Reina Wieling zu Hause besucht, dem fallen diese beiden ungewöhnlichen Gefährte gleich zu Anfang ins Auge. „Das Auto hat schon einiges mitgemacht. Einmal im Jahr findet hier ein Matschrennen statt, an dem ich teilnehme“, sagt sie. Um die Instandhaltung der Fahrzeuge kümmert sie sich mit Unterstützung von Freunden selbst, das ist für Reina Herausforderung und Entspannungsprogramm zugleich. Die 44-Jährige ist ein echter Technikfan, zu Hause genau wie bei der Arbeit. Sie gehört zu diesen Menschen, denen man sofort zutraut, dass sie jede Situation souverän meistern. Groß gewachsen ist sie nicht, aber ihr Auftreten hat eine Präsenz, die klarmacht: Sie weiß, was sie tut. Und das nützt ihr auch im Berufsalltag. Reina Wieling arbeitet bei der niederländischen esco-Tochter Frisia Zout und ist Spezialistin für die Evaporationsanlage. Hier wird die Sole, die in über zweieinhalb Kilometer Tiefe gefördert wird, zu Salz verarbeitet. Nachdem Wieling jahrelang im Produktionsprozess tätig war, verarbeitet sie ihr Wissen rund um diesen speziellen Prozess heute zu Trainings für die kanadischen Kollegen des Legacy Projekts. „Dort wird es eine ähnliche Anlage geben. Natürlich etwas größer und für die Verarbeitung von Kalisalzen, aber der Produk tionsprozess ist derselbe“, sagt sie. „Ein gewaltiges Projekt“ Vor Ort in Friesland geht sie mit ihren Kollegen die einzelnen Schritte durch und entwickelt in Zusammenarbeit mit vier weiteren Trainern aus Deutschland Anschauungsmaterial für die Kanadier. „Wir Trainer sind aus ganz verschiedenen Bereichen, sowohl von Salz- als auch Kali werken. Der Austausch ist sehr bereichernd und hat mir die Vielfalt innerhalb von K+S deutlich gemacht“, sagt sie. Reina Wieling war bereits einige Male auf der Großbaustelle im kanadischen Saskatche- MÜHLEN Kulturgut 1 Eine Windmühle, wie sie auch vor Reinas Haus steht, ist für viele typisch nieder ländisch. Ursprünglich gebaut, um Getreide zu mahlen und Land trocken zu legen, sind die Mühlen heute teilweise UNESCOWeltkulturerbe oder Hotels. wan, im Sommer 2015 sogar für sechs Wochen. Da bleibt neben der Arbeit auch Zeit für Sightseeing und eine intensive Besichtigung der Baustelle. Ihr Eindruck? „Ein gewaltiges Projekt. Ich empfinde es als Privileg, meinen Teil dazu beizutragen.“ Obwohl sie in den dicht besiedelten Von den Weltmeeren in die Fabrik: Reina Wieling war die allererste Frau, die bei der Frisia Zout in der Produktion arbeitete. Niederlanden zu Hause ist, empfindet Reina Wieling die kanadischen Weiten als normal, denn: bevor sie 2003 zur Frisia kam, arbeitete sie fünf Jahre lang als Matrosin auf Frachtschiffen. „Ich war unter anderem für die Vorgänge im Maschinenraum verantwortlich. Große Motoren und Technik haben mich schon immer fasziniert.“ Nach jahrelanger Arbeit auf den Weltmeeren wollte sie dann zurück aufs Festland und stieg als erste Frau in die Produktionsprozesse der Frisia ein. „Reina ist absolut verlässlich und umgänglich. Außerdem kennt sie den Vorgang der Evaporation extrem gut“, sagt Frisia-Geschäftsführer Durk van Tuinen. 21 SCOOP 3/2015 Reina Wieling mit FrisiaGeschäftsführer Durk van Tuinen (l.) und Kollege Bertran de Lange in der Evapora tionsanlage. 4 ROTTERDAM 2 Heimat für dicke Schiffe Amsterdam NIEDERLANDE AMSTERDAM Stadt der Sünde und Künstler Mit einer Fläche von rund 100 km² ist der Hafen Rotterdam der drittgrößte Seehafen der Welt. Im Jahr 2014 verzeichnete er einen Güterumschlag von 445 Millionen Tonnen. Der Hafen beschäftigt rund 320.000 Menschen und ist Europas wich tigster Handelspunkt für Erdöl. Bekannt für ihre Rotlichtszene und den legalen Konsum von Marihuana lockt die Hauptstadt jedes Jahr Touristen aus aller Welt an. Auch die Museen der Stadt sind weltbekannt, das Rijksmuseum hat zahlreiche Originale von berühmten niederländischen Malern wie Vermeer und Rembrandt. 1 Frisia Zout Niederlande Umgangssprachlich auch Holland genannt, sind die Niederlande eine der wenigen verbleibenden parlamentarischen Monarchien in Europa und ein autonomer Landesteil des Königreiches der Niederlande (ebenso wie die Karibikinseln Aruba, Curacao und Sint Maarten). Gemeinsam mit Belgien und Luxemburg bildet das Land die Beneluxstaaten. Die Hälfte des Landes liegt weniger als einen Meter über dem Meeresspiegel, die Hauptstadt Amsterdam ist bekannt für ihre Wasserwege, die Grachten. Mit 400 Einwohnern pro Quadratkilometer Fläche sind die Niederlande eines der am dichtesten besiedelten Länder der Welt. 4 3 Amsterdam Keukenhof 2 Rotterdam 1 Fabrik am Deich Fotos: Miquel Gonzalez (4), Shutterstock (3), Fotolia | Grafik: C3 Visual Lab TULPEN Bunt und beliebt Als vor Ort jemand ausgewählt werden sollte, der den Job als Trainer übernimmt, fiel die Wahl deswegen auf sie. Tierische Wohngemeinschaft Ihr Häuschen teilt sich Reina Wieling mit zehn Hühnern, zwei Hähnen und zwei Katzen. Von den Hühnern in ihrem Garten profitieren in erster Linie ihre Kollegen: „Ich mag die Tiere, Eier sind aber nicht so mein Fall. Irgendwann habe ich angefangen, jeden Donnerstag daraus Kuchen zu backen und ihn mit in die Fabrik zu nehmen. Mittlerweile ist das fast schon eine Pflicht und alle sind traurig, wenn ich keine Zeit dafür finde.“ 3 Die Niederlande sind der größ te Blumenexporteur der Welt und bekannt für die Tulpen pracht, die jedes Jahr weite Teile des Landes bedeckt und viele Touristen anlockt. Beson ders beliebt bei Besuchern ist der Frühlingspark Keukenhof südlich von Amsterdam. Frisia Zout liegt in der holländischen Provinz Friesland und wurde 1996 als Harlinger Zoutfabriek Firma gegründet. Im Jahr 2000 hat die K+S Gruppe das Werk übernommen und in Frisia Zout umbenannt. Das Tochterunternehmen der esco produziert im sogenannten Bohrloch-Soleverfahren hochwertiges Siedesalz, das aus etwa 2.800 Meter Tiefe kommt. 22 TEILEN SHARING / PARTAGER / COMPARTIR / COMPARTILHAR Weihnachten im Schnee und auf dem Meer Jeff Rattee, Bethune, Kanada Merry Christmas! Bei meiner Familie und mir sind die Weihnachtstage eine sehr aktive Zeit. Am Weih nachtsmorgen tauschen wir die Geschenke aus und sind danach norma lerweise draußen unterwegs. Hier ist es im Dezember sehr kalt und meistens liegt Schnee. Wir gehen Schlittschuh laufen, Ski fahren oder einfach nur spazieren. Danach wärmen wir uns bei einem leckeren Essen auf. Auch zwischen den Jahren nutzen wir die klimatischen Bedingungen vor Ort. Wenn die Seen zugefroren sind, schlagen wir Löcher in das Eis und angeln, das nennt man Eisfischen. Wenn die Eisschicht nicht dick genug ist, um uns zu tragen, bevor zugen wir Langlauf oder Schlittenfahren. Hauptsache, wir sind aktiv und an der frischen Luft! SCOOP 3/2015 Petra Schoon, Bernburg, Deutschland Fröhliche Weihnachten! Weihnachten ist bei uns ein echtes Familienfest. Ich habe zwei Töchter und fünf Enkelkinder, die Weihnachtstage verbringen wir alle zusammen. Am Heiligabend wird gesungen und das Akkordeon gespielt, außerdem gibt es natürlich Geschenke. Am ersten Weihnachtstag lade ich traditionell zum großen Weihnachtsessen mit Braten und Kartoffelklößen ein. Da die Tage kurz sind und es schon um fünf dunkel wird, schmücke ich das ganze Haus mit Lichterketten, Weihnachtssternen und echten Kerzen am Weihnachtsbaum. Brennt dann noch das Feuer im Kamin, ist es so richtig gemütlich. Wenn Schnee liegt, gehen wir gerne Schlitten fahren. Im Harz, der von uns gut zu erreichen ist, gibt es sogar eine Seilbahn, die die Schlitten nach oben zieht. Abends machen wir oft Feuer in einer speziellen Schale im Garten. Dann gibt es Stockbrot und für die Erwachsenen Glühwein. Monika Naučová, Olomouc-Holice, Tschechien Veselé Vánoce! Wenn die ersten Weih nachtsmarktbuden in Olomoucs Innenstadt öffnen, dann beginnt für mich die Weih nachtszeit. Den ganzen Dezember über treffe ich mich dort mit meinen Freunden und wir trinken Punsch oder warmen Honiglikör, eine lokale Spezialität. Am Weihnachstag laufen im Fernsehen ausschließlich tschechische Märchen, deswegen lasse ich das Gerät an, während ich den Tannenbaum schmücke. Abends gibt es traditionell Karpfen zu essen, der in den Tagen zuvor in den Straßen verkauft wird. Einige Leute kaufen den Fisch lebend und halten ihn für einige Tage in der Badewanne als Haustier. Der Tradition nach soll man sich nach dem Essen eine Fischgräte ins Portemonnaie legen, das bringt Geld im neuen Jahr. An den restlichen Weih nachtsfeiertagen fahre ich häufig mit Freunden in die verschneiten Berge und wenn es nachmittags dunkel wird, sitzen wir beisammen und spielen Brettspiele. 23 SCOOP 3/2015 Die Standorte der K+S Gruppe sind auf der ganzen Welt verstreut. Deswegen feiert ein Teil der Mitarbeiter Weihnachten in der Winterzeit, während bei anderen Hochsommer ist. Wir haben Kollegen rund um den Globus gefragt, wie sie das Fest verbringen. Mario Oyarzun, Valparaíso, Chile Feliz Navidad! Rolf Härdter, Singapur Fotos: Privat (5), Danny Santos II | Grafik: C3 Sheng Tan Kuai Loh! Weihnachten in Singapur ist die Zeit des großen Weihnachtsgeschäfts mit Weihnachtsdekoration, zum Beispiel überdimensionalen Weihnachtsbäumen und künstlichen Schneemännern in der Haupteinkaufsstraße Orchard Road. Der Prunk und Kitsch ist weltweit einzigartig. In den Straßen herrscht zu dieser Zeit dichtes Gedränge, da Millionen Touristen auf ihrem Weg nach Thailand oder Bali in Singapur einen Zwischenstopp einlegen. Im Dezember ist bei uns Regenzeit, in vier Wochen fällt so viel Regen wie in ganz Deutschland in einem halben Jahr und das bei Temperaturen zwischen 24 und 30 Grad. Generell feiern nur wenige Einwohner das Weihnachtsfest im klassischen Sinne, das heißt am 24. Dezember, inklusive Kirchgang und Familienfest. Viel wichtiger ist hier das chinesische Neujahrsfest, das einige Wochen später stattfindet. Viele der westlichen Expats, die das Jahr über in Singapur arbeiten, nutzen die Feiertage deswegen für eine Reise nach Hause. Michele Ando, São Paulo, Brasilien Feliz Natal! Rot ist die Farbe, in der sich Frauen in Brasilien zur Weihnachtszeit am liebsten kleiden. Die Weihnachtsfeiertage verbringe ich entweder mit meiner ganzen Familie in einem Hotel außerhalb der Stadt oder bei uns zu Hause. Die Hotels haben ein besonderes Programm mit Essen und Livemusik am Weihnachtsabend. Wenn wir bei uns feiern, laden wir alle unsere Verwandten ein. Jeder bringt etwas zu essen mit, wir spielen Spiele und um Mitternacht stoßen wir auf die schöne Zeit an. Für mich ist es ein idealer Zeitpunkt, um mich bei meiner Familie für ihre Unterstützung zu bedanken und mit jenen zu feiern, die ich am meisten liebe. Ich arbeite bei der Empremar und die Weihnachtsfeiertage verbringe ich häufig auf einem unserer Schiffe auf hoher See. Alle vermissen in dieser Zeit natürlich ihre Familien, deswegen geben wir uns viel Mühe, eine besondere Atmosphäre zu schaffen. Bereits einige Tage vor Heiligabend schmücken wir die Ess- und Aufenthaltsbereiche mit Lichterketten und einem kleinen Weihnachtsbaum. Am 24. Dezember um 18 Uhr trifft sich die gesamte Mannschaft und verbringt den Abend gemeinsam. Es gibt aufwendig zubereitete Speisen und Gesangs- und Comedy-Einlagen von Kollegen, die Lust darauf haben. Außerdem schenken wir uns gegenseitig eine Kleinigkeit. So schaffen wir es jedes Mal, die deprimierende Tatsache, dass wir alle weit weg von unseren Liebsten sind, in etwas Schönes umzuwandeln. Der heiligste Moment des Weihnachtsabends ist aber trotzdem der, wenn ich für eine kurze Zeit mit meiner Familie telefonieren kann und die große Distanz für einen Augenblick ganz klein wird. 24 BUNTE SEITE SCOOP 3/2015 FUN PAGE / PAGE DE FIN / PÁGINA EN COLOR / ÚLTIMA PÁGINA GESCH ÄFTSID EE SPEN DENSAMM LER Europa-Rallye für einen guten Zweck PHILIPPSTHAL / Für die gute Sach Wie Salzwasser Licht spendet PHILIPPINEN / Aisa Mojeno (Foto) und ihr Bru- N EU ES e durch halb Europa: Acht Tage lang haben die beiden Kollegen Jana Clute-Simon und Björn-Martin Handor vom Werk Werra bei der Rallye des eter Landstraßen Social Adventure Clubs 3.500 Kilom betagten VWihres r Räde in neun Ländern unter die bon waren Lissa in Ziel zum Bis en. Busses genomm melt, die an das 1.160,40 Euro an Spenden eingesam Tafelladen in Bad den Kinderhilfswerk „Die Arche“ und e zu sehr rftig Bedü en Hersfeld gehen – dort könn n. aufe eink ittel nsm Lebe en günstigen Preis der Raphael haben eine Lampe entwickelt, die nur durch Salzwasser leuchtet. Nebenbei kann sie auch noch Handy-Akkus aufladen. Ihr Ziel: nicht elektrifizier te Regionen in Entwicklungsländern mit günstigen und nachhaltigen Lichtquellen zu versorgen. Für ihre Erfindung sind die Geschwister bereits mit mehreren Preisen geehr t worden. www.salt.ph AUS DER K+S WELT BUCHTI PP Aktuelles über Stand der Technik in der Kali-Industrie ERFURT / Wie nur wenige andere ist Dr. Henry Rauche, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Ercosplan, in der internationalen Welt der Kali-Industrie zu Hause. Nun hat er ein Buch herausgegeben, das alle Standorte, die Gewinnungsverfahren sowie die Aufbe reitungstechniken weltweit untersucht. Auf 580 Seiten wird ein kompakter Überblick über den Stand der Technik und die jeweils zugrunde liegenden spezifischen Standortbedingungen gegeben. Dazu hat Rauche über 1.100 wissenschaftliche Publikationen ausgewertet. „Die Kaliindustrie im 21. Jahrhundert“ ist erhältlich ab einem Preis von 149,99 Euro. (Verlag Springer Vieweg , ISBN 978-3-662-46834-0) Die neuen Azubis sind da! 162 Auszubildende starteten ihre berufliche Zukunft an zehn K+S-Standorten in Deutschland. 50% Sie haben ein ganz besonderes Hobby? Erzählen Sie uns davon! In den nächsten Ausgaben der scoop wollen wir Mitarbeiter von K+S vorstel len, die sich in ihrer Freizeit mit außer gewöhnlichen Dingen beschäftigen. Das trifft auf Sie zu? Dann schreiben Sie an: [email protected] oder scoop Redaktion K+S Aktiengesellschaft Bertha-von-Suttner-Str. 7 34131 Kassel RADMAR ATHON Vier Alpenpässe und 5.500 Höhenmeter an einem Tag ÖTZTAL / Wer an einem Tag schadlos 238 Kilometer über vier Alpenpässe und 5.500 Höhenmeter schafft, muss fit sein wie ein Turnschuh. Dr. Bernd Ditschar, Sales&Marketing-Manager bei der K+S KALI GmbH, verbring t jede freie Minute im Rennradsattel. Trainiert wird in Kassel – und selbst im Urlaub in Kolumbien. MALWETTBE WERB Was machen deine Eltern eigentlich das ganze Jahr über bei der Arbeit? SANTIAGO DE CHILE / Genau diese Frage stellte n die Per sonalabteilung und das Comité Paritario (ein Mitarbeiter komitee) den Kindern der Kollegen von K+S Chile. Bei einem internen Malwettbewerb präsentierten diese, wie sie sich die tägliche Arbeit ihrer Mütter und Väter vorste llen. Herausgekommen sind jede Menge kleine Kunst werke, die die Arbeit in Minen, Büros und Hafenanlagen zeigen . Insgesamt nahmen mehr als 70 Kinder in vier Alters gruppen zwischen vier und zwölf Jahren an dem Wettb ewerb teil. Fotos: K+S AG (5), www.salt.ph, Christian Stadtfeld, Getty Images, Fotolia MEHR PRO DUKTIONSKAPAZITÄT hat die por tugiesische escoTochter Vatel durch den Kau f des Salzverarbeitungsbetri ebs Salisal gewonnen. Im Rahme n der Transak tion übernimmt Vatel alle Anlagen von Salisal. Millimeterarbeit war gefragt, als Mitte August die neue 110 Tonnen schwere Fördermaschine im Kaliwerk NeuhofEllers montiert wurde. Der Koloss war zuvor auf einem 47 Meter langen Tieflader über 170 Kilometer ins Werk gebracht worden. 30 Stunden war der Schwertransporter unterwegs. Am Ende lief zur Freude von Projektleiter Uwe Marquardt alles so glatt wie geplant und die alte Förder maschine ging nach über 60 Jahren Laufzeit außer Betrieb.