Yamaha PSR-S900 Kopie - MM-Musik-Media

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Yamaha PSR-S900 Kopie - MM-Musik-Media
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test
Yamaha PSR-S900
Tyrisch
gute
Mittelklasse
Yamaha PSR-S900 – Portable Keyboard
Mit den Modellen PSR-S700 und -S900
rundet der Marktführer seine aktuelle
S-Klasse nach oben hin ab. Insbesondere das
größere der beiden Keyboards ist in Sachen Sound
und Ausstattung noch deutlicher an die hauseigene Oberklasse herangerückt als sein direkter Vorgänger PSR-3000.
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text: Henrik Bruns foto:Dieter Stork
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ie bei allen anderen Keyboards der S-Serie
ist die Optik des teuersten Modells PSR-S900
dieser Mittelklassen-Baureihe geprägt durch
die ausgedehnten Speaker-Blenden, die auf ein
großzügig bemessenes Display als Mittelpunkt
zulaufen. Die silberne Chassis und das schwarz
eingerahmte LCD erinnern zudem deutlich ans
Tyros-Design. Durch verkleinerte Bank-, Nummern- und Menü-Gummitaster wirkt das S900
aufgeräumter als das PSR-3000.
Alle Buttons für die Begleitautomatik dagegen
sind großzügig bemessen. Außerdem springt
im Vergleich ein Hell-dunkel-Wechsel ins Auge:
Beim S900 sind die hinteren Taster schwarz gehalten, die vorderen weiß – beim PSR-3000 ist
das genau umgekehrt, wodurch die Performance-Buttons optisch mit den schwarzen
Keyboard-Tasten etwas „verschmelzen“; dage-
gen wirkt das neue Modell sofort übersichtlicher.
Blickt man dagegen allein auf die bloßen technischen Daten, geben sich die inneren Werte
des Neuen und seines Vorgängers gar nicht so
viel. Doch das Aha-Erlebnis kommt unmittelbar
nach dem ersten Anspielen: Es ist der ausgereifte, deutlich veredelte Sound des S900, mit
dem der Marktführer seine gehobene Mittelklasse neu definiert. Die ist jetzt definitiv gefährlich nah dran am Tyros2.
Überhaupt hat man in allen Bereichen des Keyboards das Gefühl: Hier stand das Topmodell
Pate. Die Herausforderung für die Entwickler
war hier sicher, ein gesundes Maß an „tyrischen Features“ in die neue gehobene Mittelklasse zu übernehmen, ohne dass sich Yamaha
hier einen zu extremen Preisbrecher ins eigene
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Nest setzt. Im Folgenden wird daher oft die
Parallele zum Flaggschiff gesucht – damit Sie
sich selbst ein Bild machen können, wie nah
das Modell S dem großen Bruder T2 wirklich
kommt.
Tyros-Klänge satt
Die Klangerzeugung arbeitet 128-fach polyfon
und greift auf fast 900 Presetklänge zurück.
Vordergründigster Leckerbissen im S900 sind
23 SUPER ARTICULATION (SA) VOICES aus dem
Tyros2. Clou der aufwändigen MultisampleKlangprogramme ist die Echtzeitsteuerung
diverser Spieltechniken über Controller.
Übernommen vom Tyros2 wurde dessen komplette Gitarren-SA-Voice-Auswahl. Weitere SAKlänge finden sich bei Saxofon und Trompete.
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profil
Die Tyros-SA-Programme in den Klanggruppen
Strings, Brass und Organ sowie dessen nette
„Magic Bell“- und „Harpsichord“-Voices hat das
S900 dagegen nicht erhalten.
Daneben leisten 15 MEGA VOICES wertvolle
Dienste in den Styles. Denn diese mit einer
Fülle von Velocity-Switches und gesampelten
Spielgeräuschen belegten Programme sind bekanntlich nicht zum Live-Spielen gedacht; stattdessen sorgen sie vor allem für authentische
Gitarren- und Bassfiguren in den Begleitungen.
Auch hier fehlen zwei Strings- und eine BrassMega-Voice des Tyros2.
Gegenüber dem PSR-3000 sind noch eine ganze
Reihe weiterer Nobel-Sounds aus der TyrosSerie hinzugekommen. Davon profitieren die
Klanggruppen Akustik- sowie E-Piano, Orgeln,
Strings, Brass, die Drums, aber auch die Solobläser und abermals die Gitarren und Bässe.
Kurzum: Das S900 fährt hier schweres Kaliber
vier weitere DSPs (Tyros2: sechs DSPs). Einer
dieser Prozessoren kommt mit der Komplettausstattung von 191 Effekttypen. Die drei weiteren DSP-Blöcke besitzen jeweils eine Auswahl
der Typen aus DSP 1 – eine Einschränkung, die
es im Tyros2 nicht gibt. Gleichwohl bietet das
S900 in seiner Klasse natürlich eine sehr gute
und vor allem vielfältige Effekt-Ausstattung.
Neben allen Arten von Hall in sehr guter Klangqualität werden auch üppigere Chorus-, DelayEffekte, Phaser und Flanger, WahWah und Rotary
Speaker sowie Distortion und Guitar-Amp-Simulationen geboten. Die DSPs empfehlen sich vor
allem für Multieffekte. Doch auch Enhancer,
Pitch Shifter oder Filtereffekte beherrschen sie.
Alle Effekte lassen sich umfassend programmieren. Pro Block steht jeweils eine unterschiedliche Anzahl an Speicherplätzen für Ihre eigenen Kreationen zur Verfügung.
Die Voices dürfen Sie mittels eines „LightEditing“, größtenteils im Rahmen der XG-Parameter, umprogrammieren (VOICE SET). Zugriff
auf die einzelnen Oszillatoren einer Voice haben
Sie dabei nicht. User-Voices können Sie im internen Flash-ROM oder in Ordnern auf einem
USB-Stick ablegen – die Anzahl ist allein von der
verfügbaren Speicherkapazität abhängig.
Styles und Registrations
Guten Bedienkomfort garantieren unter anderem das große Display mit seinen zahlreichen
Funktionstastern und die darunter liegenden
Buttons der Registration-Memory-Gruppe.
bei den Natursounds auf – Klangmaterial, das in
der gehobenen Mittelklasse der Portables derzeit nicht zu toppen ist.
Die hervorragenden Synthesizer- und PadSounds kennt man ebenfalls aus der TyrosSerie. Zwar wurde die Auswahl etwas reduziert,
doch das vorhandene Material bietet immer
noch einen flexiblen und vor allem hochwertigen Grundstock an universell einsetzbarem
Material.
Wie immer bei Yamaha mit an Bord sind 480
XG-Voices, die das Keyboard für seine Qualitäten als Standard-MIDI-File-Player benötigt.
Die Effekt-Ausstattung ist von der Anzahl der
Typen her ebenso umfangreich wie die des
Tyros2. Der Unterschied: Neben den Effektblöcken für Reverb und Chorus besitzt das S900
Mit 305 Styles ist das S900 sehr üppig bestückt.
Die Kategorien sind nach wie vor die gleichen
wie in der Yamaha-Oberklasse: POP&ROCK,
BALLAD, DANCE, SWING&JAZZ, R&B, COUNTRY,
LATIN, BALLROOM, MOVIE&SHOW, ENTERTAINER
und WORLD.
Mit 65 Neuzugängen wartet das S900 im Vergleich zum Vorgänger PSR-3000 auf. Zuwächse
gibt es in allen Genres. Insbesondere zu erwähnen sind die gitarrenorientierteren Pop-Rockund Britpop-Styles und die zeitgemäßeren
Balladen des S900. Die Latin-Abteilung ist mutiger geworden, weil sie öfter Mal eher poppigere Stilmixe wagt. Deutlich erweitert wurden der
Bereich Filmmusik und das Entertainer-Repertoire: Letzteres bringt noch mehr Schlager- und
Volksmusik-Chart-Material mit.
Die Einsparungen gegenüber dem Tyros2 (400
Styles) machen sich vor allem bei den Jazz-,
Black-Music, Latin-, Ballroom und World-Styles
bemerkbar. Doch das PSR-S900 ist mit 305 internen Styles sogar über dem Tyros-1-Niveau!
Dieser hatte „nur“ 300 Styles an Bord. Schwierigkeiten, Ihr Standard-Repertoire abzudecken,
werden Sie mit dem neuen großen S-Modell
nicht bekommen.
Die Begleitautomatik ist auf Profi-Niveau: acht
PARTS, je drei INTROS und ENDINGS, je vier
MAIN VARIATIONS und FILL-INS; außerdem die
Funktionen BREAKE, FADE-IN/-OUT, SYNCHROSTART/-STOP und TAP TEMPO. Sieben Modi –
Klangerzeugung:
AWM-Stereo-Sampling, 128 Stimmen,
Super-Articulation- und Mega-VoiceTechnologie; 392 Voices, 480 XGVoices, 19 Drum/SFX-Kits
Arranger:
305 Styles; 8 Spuren, 4 Variations
Multi-Pads:
95 Bänke × 4 Pad-Phrasen
Effekte:
Reverb, Chorus, 4 × DSP, Master-EQ,
ein EQ pro Part
Registration-Speicher:
offenes System in Bänken à 8 Speicherplätzen
Sequenzer:
16 Spuren, Multi-, Punch-In- und StepRecording
Massenspeicher:
USB-Medien
Display:
320 × 240-Pixel Farbdisplay, grafikfähig
Controller:
Pitch- und Modulation-Wheels
Anschlüsse:
MIDI-In/Out, USB-to-Device, USB-toHost, Stereo-Line-Out (Klinke), StereoLine-In (AUX), Mic-In (Klinke), VideoOut, LAN, Phones, Footpedal 1 und 2,
AC-In
Soundsystem:
4 Speaker, 2 × 12 W
Besonderheiten:
9-chörige digitale Zugriegelorgel,
Voice Set, Style- und Multi-PadCreator, USB-WAV-Rekorder, Scoreund Lyrics-Darstellung, Song Finder,
Lernfunktionen
Maße / Gewicht:
100,3 × 43,3 × 14,8 cm / 11,5 kg
Hersteller / Vertrieb:
Yamaha, Rellingen
Internet:
www.yamaha.de
Unverbindliche Preisempfehlung:
E 1.899,–
+ Klangqualität
+ Bedienung
+ große Sound- und Style-Vielfalt
+ USB-Audio-Recorder
+ flexibles Userspeicher-System
+ Harmonizer
+ digitale Zugriegelorgel
– externes Netzteil
– ungünstige Position der Anschlüsse
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test
Yamaha PSR-S900
Alle Bedienelemente, die Sie für Ihre Live-Performance brauchen, finden Sie am PSR-S900 direkt über der Tastatur.
Ein-Finger, verschiedene Fingered-Varianten
und Yamahas spezielle AI-Steuerung – bestimmen die Akkorderkennung.
Synchron zur Begleitautomatik abzufeuernde
Gitarrenlicks, Bläsersätze, Percussion-Phrasen
oder auch kurze Effektsounds ergänzen die vier
MULTI PADS des Keyboards. 95 Preset-Bänke mit
jeweils vier Phrasen sind an Bord.
In den REGISTRATIONS speichern Sie Ihre Konfigurationen aus Styles sowie einer LOWER und
zwei UPPER VOICES ab – natürlich mit jeweils
allen weiteren spezifischen Einstellungen wie
aktiviertem Synchronstart, Effekten, individueller Volume-Abmischung und so weiter. Während Registrierungen ein eigenes Dateiformat
besitzen, gibt es alternativ die weniger Parameter berücksichtigenden ONE TOUCH SETTINGS
(OTS). Vier dieser Schnellkonfigurationen lassen
sich pro Style abspeichern, eigene OTS‘ sichern
Sie zusammen mit einer User-Style-Datei. Besonderheit ist die Funktion OTS LINK: Sie verbindet jede der vier Variationen eines Styles mit
einer eigenen Voice-Konfiguration.
Wie bei allen größeren Yamaha-Keyboards arbeitet auch die Datensicherung des S900 sehr
flexibel. Es gibt keine Beschränkung mehr durch
fest vorgegebene User-Speicher, sondern deren
Anzahl ist allein durch die Größe eines Speichermediums beschränkt. Der interne Speicher
des Keyboards ist ein Flash-ROM mit einer Kapazität von 1,4 Megabyte. Ob Sie mehr MIDISongs, bearbeitete Voices, Styles oder Registrations darin sichern, bleibt Ihnen überlassen. Anspruchsvolle Spieler, denen das interne
„Laufwerk“ sicher rasch zu klein wird, docken
lieber USB-Sticks an; damit sollten Kapazitätsengpässe kein Thema mehr sein.
Weil die Registrations in Bänken à acht Stück
gesichert werden, finden sich gleich unter dem
Display acht große Taster für den Schnellzugriff
auf die Konfigurationen für eine Bank; Bänke
wiederum wechseln Sie mit separaten PlusMinus-Tastern. Das S900 bietet hier den gleichen Komfort wie die Tyrosse.
Kleine Workstation
Der 16-spurige SONG CREATOR des PSR-S900
bietet ebenso ein QUICK RECORDING fürs Einspielen von Songs auf Basis der Begleitautomatik an, wie die Spur-für-Spur-Erstellung ganz
neuer Kompositionen. Die in letzterem Fall
wahlweise zu verwendenden MULTI-TRACK- und
STEP-RECORDING-Varianten sind allerdings eher
etwas für Bastler. Unkompliziert bleibt die Aufnahmeprozedur, solange Sie zumindest ein fertiges Drum-Pattern aus einem Style als Basis
verwenden.
Auch mit dem STYLE CREATOR und dem MULTI
PAD CREATOR des großen Bruders Tyros2 kann
das S900 aufwarten. Selbst erstellte Styles und
Multi-Pad-Phrasen können Sie natürlich auch
fließend im Sequenzer weiterverarbeiten,
indem Sie sie als Songparts nutzen.
Sogar digitale Audio-Daten lassen sich im S900
erzeugen: Als Alternative zum Harddisk-Recording des Tyros2 ist das Mittelklassen-Keyboard
in Ermangelung einer Festplatte mit der Fähig-
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keit ausgestattet, Ihre Live-Performance inklusive Gesang als WAV-File auf einem USB-Stick
aufzuzeichnen. USB-AUDIO-RECORDER nennt
sich diese Sektion des Instruments, die auch mit
einer AUDITION-Funktion ausgestattet ist: Darüber können Sie Ihre Aufnahmen probehören.
Eine gute Figur macht das S900 als MIDI-FilePlayer. Neben den üblichen Player- und Transporter-Funktionen lassen sich Songs einfaden,
in eine Warteschlange bringen oder mit Styles
synchronisieren – in letzterem Fall werden die
Song-Spuren 9 bis 16 allerdings durch die
Style-Spuren ersetzt. Über die MIXING CONSOLE können Sie leicht Spuren muten oder Lautstärken verändern, jedoch den Spuren auch
komplett neue Voices zuordnen und das Resultat auf einem USB-Stick sichern. Verzichtet
wurde dagegen auf die Marker-Funktionen
des Tyros2.
Auch in SMFs eingebundene LYRICS zeigt das
S900-Display über einen entsprechenden Taster
in Karaoke-Manier an. Per Video-out ist zudem
ein TV-Bildschirm anschließbar. Außerdem gibt
es noch eine SCORE-Funktion, um Partituren
darzustellen. Des Weiteren können Sie im SONG
CREATOR Songs sogar selbst mit Texten versehen und darüber hinaus separate Text-Files
durchstöbern und bearbeiten.
Spezialitäten
Wie das Vorgängermodell und der große Bruder
besitzt das S900 einen integrierten VOCAL-HARMONIE-Effektprozessor. 60 Harmonizer-Presets
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Wechsel eingestreut werden; einzig einen Break rufen Sie über einen
Extra-Taster ab.
Eine schöne Sache fürs Solieren sind die VOICE-CONTROL-Taster, die ganz
rechts direkt über der Tastatur platziert wurden. Neben dem Zuschalten
der beliebten Portable-Standard-Funktion HARMONY/ECHO haben Sie
einen Solosound hier fix von poly- auf monofone Ausgabe umgeschaltet.
Für die DSP-Sektion gibt’s gleich zwei Controller-Taster: Mit DSP schalten
Sie den Effekt-Prozesser an und aus, mit VARIATION lässt sich beispielsweise auf dem Höhepunkt eines schnellen Keyboard-Licks aus dem normalen ein Mega-Delay machen – sekundenschnell ist der übertriebene
Effekt dann wieder deaktiviert.
Über die Reaktionsweisen der SA-Voices auf Ihr Spiel sowie ControllerModulationen informieren hilfreiche Display-Texte, die Sie über den mit
der INFO-Funktion belegten Funktionstaster aufrufen. So können Sie gezielt mit dem Super-Articulation-Feature üben. Je nach Sound wirkt sich
die Legato-Spielweise bei Solobläsern ebenso auf das Soundverhalten aus,
wie per hartem Anschlag oder Modulationsrad Fall- und Shake-Samples
angetriggert werden. Das Fußpedal 2 übernimmt am S900 werkseitig die
Funktion des Super-Articulation-Pedals des Tyros2, zusätzliche Geräuschsamples einzublenden oder auf Guitar-Harmonics umzuschalten, kann
aber natürlich auch anderen Funktionen zugewiesen werden.
Beim Spielen zur Begleitautomatik fällt immer wieder auf, wie perfekt
sich alle Voices in die wohlklingenden und musikalisch über jeden Zweifel erhabenen Arrangements einfügen. Nichts bricht aus, und trotzdem
klingt alles transparent und druckvoll. Das interne SpeakerSystem liefert
einen erstaunlich satten, rauschfreien Klang und erreicht hohe Zimmerlautstärken, ohne etwas störend zu verzerren. Da müssen Sie für Vorträge
im kleineren Kreise nicht gleich zur externen Anlage greifen.
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Praxis
Am PSR-S900 findet man sich schnell zurecht. Im Grunde ist die Bedienung in den Performance-orientierten Bereichen vom hier vorbildlich
aufgebauten Tyros2 übernommen. Dass am großen Bruder alles wie geschmiert läuft, liegt natürlich auch an den großzügigen und vollständig
beleuchteten Tastern in Glaswürfel-Optik, diversen Buttons für Direktzugriffe und dem riesigen LCD – Ausstattungsmerkmale, mit denen das
S900 nicht ganz mithalten kann. Nichtsdestotrotz sind beim Newcomer
die wesentlichsten Bedienelemente erhalten geblieben, alles ist nur ein
bisschen kleiner ausgefallen.
Eine Registration ist schnell zusammengestellt, und dank der PARTSELECT-Taster sowie des sinnvollen Status-LED-Systems haben Sie die
Sounds auf Anhieb im Griff. Das Abspeichern von Registrations und
Registration-Bänken geht flott von der Hand.
Doch auch andere Daten, etwa Voices, sind rasch modifiziert und abgespeichert. Schnellzugriffe auf Untermenüs sind durch den DIRECT-ACCESSButton prima gelöst, und vielen wichtigen Bereichen wie Part-Mixer und
USB-Medien wurden eigene Zugriffstaster spendiert.
Beim Sichern Ihrer User-Daten sollten Sie von vornherein auf Ordnung
achten und alle Registrations, Styles, Songs und Sounds, mit denen Sie
ein komplettes Programm bestreiten möchten, zusammen in ExtraOrdnern verpacken. Yamaha-typisch spielt sich die Begleitautomatik einsteigerfreundlich mit automatisierten Fill-ins, die bei jedem Main-Variation-
Damit Sie im Lehrgang viele praktische Übungen machen können, liefern wir Ihnen die dafür
benötigte Software von der Firma Steinberg gleich mit. Sie bekommen ohne Mehrkosten von
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mit bis zu drei Stimmen stehen Ihnen für Background Vocals oder Modifikationen Ihrer Gesangsstimme zur Verfügung. Daneben gibt es zehn Speicherplätze für individuelle Stimmenprozessor-Einstellungen. Der Vokalprozessor arbeitet genauso stabil und wohlklingend wie der des Tyros2.
Integriert ist hier wie da eine TALK-Funktion, die den Harmonizer zwecks
Ansage deaktiviert. Zusätzlich motzt das S900 Ihr Mikrofon-Signal noch
mit Reverb-, Chorus- oder DSP-Effekten auf. Hier haben Sie detaillierte
Einstellungsmöglichkeiten.
Über den Voice-Taster ORGAN FLUTES greift man auf eine digitale Zugriegelorgel zu. Ein übersichtliches Bildschirmmenü nach Art von SoftwareHammond-B3-Simulationen bietet Ihnen nicht nur flotten Zugriff auf die
neun Sinussounds der Orgel, sondern auch auf Parameter wie Lesliegeschwindigkeit und Vibrato. Es gibt zwei verschiedene Soundcharakteristiken für die Orgelchöre, einen davon mit Key-Klick. Die Percussion und
der Chorus-Effekt sind etwas umständlich über zwei weitere Menü-Pages
einstellbar. Zehn Speicherplätze für die Klänge der virtuellen Zugriegelorgel stehen zur Verfügung.
Auch das S900 ist ausgestattet mit der beliebten Registrierungs-Datenbank MUSIC FINDER und dem MUSIC FINDER+. Dieser ermöglicht es, über
die Netzwerkverbindung kostenlos neue Einträge für den Music Finder
nachzuladen. Passende Einstellungen für zahlreiche Songs aus diversen
Genres lassen sich über den Music Finder schnell aufrufen. Ein Eintrag des
Music Finders ruft auch gleich den passenden Style, das passende Intro,
das passende Tempo und die entsprechende Instrumentierung auf. Die
REPERTOIRE-Funktion erlaubt die „umgekehrte Suche“: Man wählt einen
Style aus und die Repertoire-Funktion sucht aus dem Pool der Einträge
des Music Finders die passenden Musikstücke für eben diesen Style. Einträge lassen sich ferner auch nach Taktart und Tempo sortieren oder durch
gezieltes Eingeben von Schlüsselbegriffen finden. Sie können eigene
Datensätze erstellen oder Einträge in FAVORITE-Gruppen zusammenfassen, um sie im raschen Zugriff zu haben.
Über den LAN-Port verbinden Sie das S900 direkt mit einem Netzwerk;
kabellos ist die Verbindung über einen WLAN-USB-Stick möglich. Über
den integrierten Browser wird der Zugriff zu Yamahas Online-Dienst IDC
(Internet Direct Connection) ermöglicht. Im IDC können Sie weitere Songs
und Styles erwerben.
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test
Yamaha PSR-S900
PSR-S700 – der kleine Bruder
Praktisch im gleichen Gehäuse, nur mit grau
umrandeten Display, sieht das PSR-S700,
das als Nachfolger des PSR-1500 an den
Start ging, dem S900 zum Verwechseln
ähnlich. Auch hier gibt’s viel Keyboard für
vergleichsweise wenig Geld, wenn auch die
Einsparungen zum größeren Bruder recht
deutlich ausfallen.
Das S700 besitzt ein Schwarz-weiß- anstelle
eines Farb-Displays, die Größe und Auflösung entsprechen aber dem S900-LCD.
Die Klangerzeugung arbeitet 96-fach polyfon, doch auch das ist noch reichlich. Inklusive der XG-Klänge besitzt das Keyboard
mit 813 Voices 78 weniger als das größere
S-Modell – geopfert wurden unter anderem
die Super Articulation Voices. Die Anzahl
der Styles wurde um 100 auf 205 reduziert;
komplette Kategorien wurden jedoch nicht
eingespart, sondern jedes Genre ist von
Kürzungen betroffen.
Außerdem fehlt die komplette MikrofonSektion: Harmonizer, Vocal-Effekt, Mikro-
Ein heimlicher Tyros2?
In klanglicher Hinsicht fehlt dem S900 wirklich
nicht mehr viel, um Yamahas Mutterschiff
Tyros2 Konkurrenz zu machen. Eine tolle Leistung dafür, dass das neuste PSR nur etwa die
Hälfte dessen kostet, was Sie für das TopModell rüberwachsen lassen müssen. Und doch
verschenkt der Hersteller meiner Ansicht nach
nichts, wie der Direktvergleich zum Tyros2
zeigt: Vor allem in der Hardware erweist sich
der große Bruder als bühnenorientiertes Entertainer-Keyboard, während das PSR-S900 doch
viel deutlicher auf die Bedürfnisse des HomeKeyboarders zugeschnitten ist. Das liegt längst
nicht nur im internen Speaker-System und dem
externen Netzteil des S-Modells als offensichtlichsten Unterschieden begründet. Denn seinem Preis entsprechend ist der Tyros2 doch
deutlich solider und hochwertiger verarbeitet.
Anschlussbuchse. Dem Rotstift zum Opfer
fielen schließlich auch die Audio-RekorderFunktion und der Videoausgang. Das FlashROM wurde auf 560 Kilobyte verkleinert.
Und das S700 kann Gesangstexte nur anzeigen, wenn sie Bestandteile von MIDIFiles sind.
Unangetastet blieben neben vielen anderen
Features die Leistungsfähigkeit des internen
Soundsystems, die USB-to-Device-Fähigkeit,
die Sequenzer-Bereiche, die flexiblen Registration-Möglichkeiten und die digitale Zugriegelorgel. Auch der Music Finder+ ist werkseitig an Bord. Er erlaubt das kostenlose
Nachladen von Music-Finder-Einträgen per
Internet. Damit bietet auch das PSR-S700
für empfohlene 1.310 Euro ein gutes Preis/
Leistungs-Verhältnis und viele kreative
Möglichkeiten. Highlight gegenüber dem
Vorgänger PSR-1500 ist der deutlich verbesserte Gesamtsound, den viele neu hinzugekommene Tyros-Klänge, darunter zehn
Mega Voices, bereichern.
Seine Tastatur bietet nicht nur Aftertouch, sondern spielt sich wesentlich expressiver und präziser als die des S900. Spielerisch ist der Tyros2
dem S900 auch durch den zusätzlichen Upper3-Part inklusive eigenem Split-Punkt überlegen,
zudem besitzt er die griffigeren ControllerWheels.
Für einen höheren Bedienkomfort sorgen das
größere, höher auflösende und in die jeweils
perfekte Position klappbare Display sowie großzügiger bemessene Buttons.
Außerdem fehlen dem S900 manche Direkttaster des Tyros2: Während man beispielsweise
bei Letzterem die komplette Mikro- und Harmonizer-Sektion über die Benutzeroberfläche im
Schnellzugriff hat, müssen Sie solche Eingriffe
am kleinen Bruder genauer planen – hier gibt’s
lediglich einen Taster, der ins Mikro-Hauptmenü
führt.
KEYBOARDS 1.2008
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Störend im Live-Einsatz macht sich die Position
der Anschlüsse des S900 bemerkbar: Sie sind
mittig und in zwei Reihen angebracht – das gibt
Trouble bei der Verwendung von Säulenständern. Auch der USB-to-Device-Anschluss befindet sich hinten. Am Tyros2 hingegen gibt’s
gleich zwei USB-to-Device-Anschlüsse, und es
stört beim Verkabeln nichts.
Dem Flaggschiff vorbehalten bleiben die interne Festplatte und das Sample-RAM. Nicht zu
vergessen das Mehr an Sounds, Styles, Effektblöcken und Multipad-Phrasen, das der Tyros2
bietet; außerdem seine per Editor-Software erweiterten Programmierbereiche. Darüber hinaus wurde das Software-Bundle „Super Edition”
des Profikeyboards gerade erst mit einem Software-Bundle zur Platinum-Edition aufgewertet
(s. Test auf S. 56).
All diese Ausstattungsunterschiede zusammengenommen ergeben ein klares Bild: Viele HomeKeyboarder dürften mit den Einschränkungen des
S900 gegenüber dem großen Bruder leben können und erhalten jetzt viel Tyros-Sound für vergleichsweise wenig Geld. Der Tyros2 bleibt die
erste Wahl für ambitionierte Entertainer, hinter
deren professionellen Ansprüchen auf der Bühne
das S900 meist das weniger ins Konzept passende Instrument sein dürfte.
Fazit
Yamahas neuer Mittelklassen-Primus protzt zu
einem moderaten Preis mit noch mehr Features
aus der hauseigenen Oberklasse als sein Vorgänger. Bei vielen Home-Keyboardern dürfte
der Hersteller mit dem PSR-S900 direkt ins
Schwarze treffen, weil für sie die Einschränkungen gegenüber dem Tyros2 – auch angesichts
des Preisunterschieds – gut zu verschmerzen
sind.
Doch auch für Tyros2-User kann das S900 ein
interessantes Zweitmodell sein: Die meisten
User-Daten sind weitgehend kompatibel, und
fehlt mal eine Mega-Voice für einen Style, ist
am kleinen Bruder schnell ein Alternativsound
gefunden und abgespeichert. Weil die Bedienung nahezu gleich ist, kann man sich das Kleine schnell mal unter den Arm klemmen, wenn
Entertainment für kleinere Anlässe gefragt ist;
oder zu Hause noch mal das Programm durchgehen, während der Tyros2 im Proberaum
schlummert.
Besonders die Natursounds des S900 klingen in
seiner Klasse sensationell gut, und für kreative
Köpfe bringt das Keyboard viele Möglichkeiten
der Sound-, Style- und Song-Bearbeitung mit
sich. Sogar für Profis interessant ist die Möglichkeit, einen Audiomitschnitt der eigenen Performance anfertigen zu können. Keine Frage: Ein
großer Wurf ist Yamaha da mit dem Topmodell
der S-Klasse gelungen. ↵