Untitled - Trachtenverein Thalham

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Untitled - Trachtenverein Thalham
Unsere Vereinsabzeichen
Abzeichen Männer 1909
Abzeichen Frauen 1909
Abzeichen Heute
Impressum
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Verantwortlich:
Erstausgabe:
Volkstrachtenerhaltungsverein Thalham-Gotzing
Josef Harraßer sen. (Trachtenchronik), Leonhard Wöhr (Ortsgeschichte)
Archiv Trachtenverein Gotzing, AK Geschichte Weyarn, Trachtenvereine
Wall und Miesbach, Gaugruppe Miesbach Eckart Schwab, Hans Stumböck,
Fam. Rinshofer, Fam Ellmaier, Fam. Rieder Markstein und weitere Leihgeber
Leonhard Wöhr
Fa. Mediaphant Grafik & Design, Warngau-Wall
1. Vorstand Josef Harraßer jun.
Mai 2009
Der Trachtenverein bedankt sich bei den Autoren, allen Sponsoren, Lektoren, Leihgebern für Bilder sowie den Helfern, die an der Entstehung des Werkes mitgewirkt haben.
100 Jahre Heimat- und Volkstrachten-Erhaltungsverein
Thalham-Gotzing
Grußwort des Schirmherrn
Liebe Gotzinger Trachtlerinnen und Trachtler,
liebe Gäste unserer 100-Jahr-Feier.
Die Geschichte des Trachtenvereins Thalham-Gotzing
ist ein spannender Geschichtsunterricht.
Heute sind Trachtenvereine Traditionsvereine, die sich
der Sitte und den Bräuchen der eigenen Heimat widmen und in denen Frauen und Männer, Kinder und Jugendliche aus allen gesellschaftlichen Bereichen sich in
gemeinsamer Werteverbundenheit zusammentun. Das
war vor 100 Jahren noch viel konfliktbeladener. So
waren die nackten Knie der Männer in der Kurzen und
die Plattlerproben der Amtskirche ein Dorn im Auge.
Weil beides als sittenverderbend angesehen wurde, verbot das Ordinariat den Ortsgeistlichen die kirchliche
Weihe der Trachtenfahnen.
Und weil Arbeiter und Bauern sich jeweils als eigenen
„Stand" anschauten, verließen viele Neukirchner
Trachtler 1909 den dortigen Trachtenverein, um gemeinsam mit anderen am 10. Oktober den Trachtenverein Jung-Thalham zu gründen. Die Mitglieder waren
überwiegend Arbeiter aus dem Forst, den Papierfabriken, der Eisenbahn, der Post oder den Wasserwerken
der Stadtwerke München.
So hatte die Trachtenbewegung also ganz unterschiedliche gesellschaftliche Wurzeln. Sie war es aber auch, die
diese Unterschiede einebnete und mit der Klammer der
Heimatliebe und der Traditionspflege verband. Damit
hat die Trachtenbewegung ganz wesentlich zum bayrischen Lebensgefühl, unserer Lebensart und unserer Gemeinschaft beigetragen. Das ist heute noch so. Und
gerade der Trachtenverein Thalham-Gotzing zeigt das
deutlich.
Gerade weil sie ohne kirchlichen Segen das Gründungsfest nicht feiern wollten, hatten die Trachtler von Gotzing den Ortspfarrer überzeugt, die Fahne 1910 doch
zu weihen. Und die Miesbacher, die „Niederwaldecker"
hatten die Patenschaft übernommen.
Immer wieder spürt man auch an den Protokollen des
Trachtenvereins die Wirren der deutschen Geschichte.
So ruhte das Vereinsgeschehen während des 1. Weltkriegs, der Inflation und der Nazizeit. Wie gefährlich
den Nazis Traditionsvereine hätten werden können,
wussten diese ganz genau und sie haben deshalb die
Trachtenvereine aufgefordert, ihre Vereinstätigkeit einzustellen und in die „Kraft durch Freude“- Organisation
zu überführen. Die Gotzinger verteilten daraufhin das
Vereinsvermögen und Hausl Gaisreiter verwahrte die
Fahne bis zur Wiedergründung nach dem Krieg, so dass
die Nazis keinen Zugriff darauf hatten. So ist die Vereinsgeschichte unseres Jubelvereins eine Geschichte
voller Werthaltigkeit und Stolz, aber auch eine Geschichte von Mut und Wissen um den Wert der eigenen
Heimat.
Und wenn man wie ich das Glück hatte, über fast zwei
Jahrzehnte aus der Nähe die Geschichte und die Lebendigkeit des Trachtenvereins Thalham-Gotzing zu verfolgen, so kann ich bezeugen, dass dies auch heute noch so
ist.
Für diesen Beitrag zu unserem gemeinschaftlichen
Leben, zum Spüren unserer Wurzeln und zum Wissen
um die Aufgaben der Zukunft, sage ich dem Trachtenverein Thalham-Gotzing und all den Menschen, die in
ihm Verantwortung getragen haben und die ihn begleitet haben, ein herzliches „Vergelts Gott“.
Ich wünsche unserem jung gebliebenen 100jährigen Jubilar, dass er seinen Charakter bewahrt, die Werte unserer bayrischen Heimat hoch hält und dabei immer so
jung bleibt, dass der Nachwuchs nicht ausbleibt.
Michael Pelzer
1. Bürgermeister
Grußwort vom Oberlandler Gauverband
Liebe Thalham-Gotzinger,
im Namen des Oberlandler Gauverbandes gratuliere ich
Euch aufs Herzlichste zum 100jährigen Gründungsfest.
Euer Vereinsjubiläum ist ein guter Anlass, dass man
sich zurückerinnert an alle diejenigen, die für den Verein mit Rat und Tat, aber auch mit Leib und Seele da
waren.
In den zurückliegenden 100 Jahren haben sie bewiesen,
dass es möglich ist, Tracht und Brauchtum in ihrer Lebendigkeit zu bewahren.
Ich möchte dieses Jubiläum dazu nutzen, allen derzeitigen und ehemaligen aktiven Mitglieder für ihren ehrenamtlichen Einsatz ein herzliches Vergelt's Gott zu
sagen.
Meine Bitte, macht weiter, tragt's unser Heimatgwand,
pflegt's die guten Sitten und bewahrt das bayrische
Brauchtum so wie Ihr es von Euren Vorgängern übernommen habt's.
Ich wünsche dem Verein alles Gute für die Zukunft und
den Festlichkeiten einen guten Verlauf
Treu dem Guten alten Brauch
Hans Schwaiger
1. Gauvorstand
Grußwort des Vereinsvorstands
Liebe Festgäste, liebe Mitglieder,
der Heimat- und Volkstrachten-Erhaltungsverein Thalham-Gotzing kann in diesem Jahr sein 100jähriges Bestehen feiern.
Mein besonderer Gruß gilt unserem Schirmherrn,
Herrn Bürgermeister Michael Pelzer und unserem
1. Vorstand des Oberlandler Gauverbandes, Herrn Hans
Schwaiger. Zugleich darf ich sehr herzlich die ehemaligen Vereinsvorstände, Ausschussmitglieder, Ehrenmitglieder, sowie die Mitglieder unserer Patenvereine
HVTEV Miesbach und HVTEV Wall mit unserem Hoamatgruaß „Griaß God" willkommen heißen.
Gute Kameradschaft verbindet uns mit den Trachtenvereinen „Oberlandler" Bad Aibling, „Oberlandler" Neukirchen und Pienzenau von der Gaugruppe Miesbach.
Dieses Fest ist auch ein Grund zurückzuschauen und all
denen zu danken, die sich in persönlichem Einsatz für
den Verein und die Tradition der Trachtler verdient gemacht haben. Hiermit bitte ich auch unsere Jugend das
überlieferte Brauchtum zu erhalten und sich für Tracht,
Plattler, Volkstanz, Blasmusik, Gesang und Glauben
einzusetzen, damit wir diesem Erbe in Zukunft gerecht
werden.
Nun wünsche ich allen Trachtlern, Musikanten und
Festbesuchern frohe und gemütliche Stunden mit uns.
Reichen wir uns die Hände in Freundschaft beim „Hoamatfest“ in Gotzing. So lasst uns festlich das Jahr gestalten, Brauchtum, Sitt und Tracht treu erhalten.
Josef Harraßer
1. Vereinsvorstand
Inhaltsverzeichnis
Von der Gründung bis zur Wiedergründung...............................................................................9
Die Gründung Gebirgstracht-Erhaltungs-Verein „Jung Thalham“ 1909...............................................9
Das Erste Gründungsfest 1910 und die frühen Vereinsjahre ................................................................9
Das Vereinsgeschehen vor dem II. Weltkrieg .......................................................................................12
Die Wiedergründung 1946 und Neubenennung des Vereins ..............................................................12
Feierlichkeiten nach der Neugründung ...................................................................................13
Das 40. Gründungsfest in Gotzing 1949...............................................................................................13
Die neue Vereinsfahne 1954..................................................................................................................14
50. – 70. Gründungsfest.........................................................................................................................16
Das 80jährige Gründungsfest vom 28. – 30. Juli 1989........................................................................16
90jähriges Gründungsjubiläum ............................................................................................................18
Sonstige Aktivitäten...............................................................................................................................19
Der Patenverein „D`Höhastoana“ Wall...................................................................................20
Fahnenweihe 1950 .................................................................................................................................20
Fahnenweihe 1967 .................................................................................................................................20
100jähriges Jubiläum 2007 ...................................................................................................................21
Patenverein Miesbach............................................................................................................21
Fahnenweihe 1958 Miesbach ................................................................................................................21
100jähriges Jubiläum des Patenvereins im Jahr 1986.........................................................................21
Brauchtum und Musik............................................................................................................25
Leonhardifahrten ...................................................................................................................................25
Die Vereinskapelle “Niklasreuth” ..........................................................................................................26
Musikgruppen aus Gotzing....................................................................................................................27
Theater und Heimatabend .....................................................................................................................28
Maibaumaufstellen.................................................................................................................................28
Der Verein.............................................................................................................................29
Die Ehrenvorstände................................................................................................................................29
Die Vereinsvorstände .............................................................................................................................29
Die Vorstandschaft und der Festausschuss 2009 .................................................................................32
Die Plattlergruppe ..................................................................................................................................32
Die Jugendgruppe ..................................................................................................................................33
In der Gaugruppe Miesbach...................................................................................................................34
Im Oberlandler Gau................................................................................................................................36
Das Vereinslokal .....................................................................................................................................37
Das Vereinsgewand im Wandel der Zeit................................................................................................38
Ortsgeschichte Gotzing .........................................................................................................40
Vor- und Frühgeschichtliches ................................................................................................................40
Mittelalter...............................................................................................................................................40
Die Gotzinger Kirche .............................................................................................................................42
Die Sendlinger Bauernschlacht und die Gotzinger Trommel...............................................................43
Die Zeit der Koalitionskriege.................................................................................................................44
Die Säkularisation ..................................................................................................................................46
Thalham ..................................................................................................................................................47
Die Münchner Wasserversorgung am Taubenberg ..............................................................................48
Schule Gotzing........................................................................................................................................49
Die beiden Weltkriege ............................................................................................................................50
Die Freiwillige Feuerwehr Gotzing ........................................................................................................51
Die Gebietsreform ..................................................................................................................................51
Totengedenken .....................................................................................................................52
Danksagung..........................................................................................................................54
Festprogramm ......................................................................................................................56
Von der Gründung bis zur Wiedergründung
Von der Gründung
haltungs-Verein „Jung Thalham“ gegründet. Die Mitglieder wohnten in Ober- und Unterthalham und waren
beim Forst, bei der Eisenbahn, der Post, den Wasserwerken München oder in der Papierfabrik tätig. Die
bäuerliche Bevölkerung schloss sich meist den Trachtenvereinen Neukirchen, Pienzenau und Wall an.
bis zur Wiedergründung
Die Gründung Gebirgstracht-Erhaltungs-Verein
„Jung Thalham“ 1909
Bereits seit dem Jahr 1906 trafen sich mehrere junge
Burschen bei verschiedenen Anlässen in Tracht zum
Stammtisch. Denkbar
ungünstige Rahmenbedingungen fanden
diese Gründungsväter
unseres Vereines vor:
Trotz aller Begeisterung für Heimat und
Tracht und vieler Vereinsgründungen im
Oberland erließ das Ordinariat 1907 ein Verbot, wonach die Ortsgeistlichen die kirchliche Weihe der Trachtenfahnen verweigern
müssen. Die nackten
Knie der Männer und
die Plattlerproben sah
man als sittenverderbend an. Davon unbeeindruckt wurde am 10. Oktober 1909 im Gasthaus „Bierhäusl“ in Thalham von
20 Männern und drei Frauen der Gebirgstracht-Er-
Das Erste Gründungsfest 1910
und die frühen Vereinsjahre
Im Februar 1910 wurde
eine neue Fahne bei der
Stickerei Stemplinger in
Rosenheim bestellt. Die
Fahne (Abbildung siehe
Umschlag) wurde in Umgehung des Weiheverbots
bereits am 29.6.1910 in
Oberhausen bei Augsburg
vom dortigen Ortspfarrer
geweiht, denn ohne kirchlichen Segen wollte man
das Gründungsfest nicht
feiern.
Auszüge aus dem Protokoll 1909 mit den
Gründungsmitgliedern.
9
Am 15.6.1910 waren die
„Jung Thalhamer“ dem Bezirksgau Miesbach beigetreten.
Von der Gründung bis zur Wiedergründung
Als der Gebirgstracht-Erhaltungsverein „Jung Thalham“
am 9. und 10. Juli 1910 sein
1. Gründungsfest beging,
hatte der Gebirgs-TrachtVerein „Niederwaldeck“
Miesbach die Patenschaft
übernommen (Der Patenverein wurde 1933 mit dem
Volkstracht-Erhaltungsverein Miesbach Stamm vereinigt.)
Der vormittägige Kirchenzug
nach Gotzing, wo der Festgottesdienst zum Gründungsfest stattfand, bot ein
farbenprächtiges Bild. Nach
Trachtenverein Jung Thalham beim Gaufest in Holzkirchen am 31.7.1921 vor dem Postbräu
Thalham zurückgekehrt bev.l. Josef Aneser, Katharina Lantenhammmer, Maria Meindl, Kaspar Schwarzenberger,
gann der weltliche Akt zur
Therese Seitz, Franz Dalmut, Sepp Breu, Hans Kirchberger,
Toni Wankerl (Taferlbua), Hans Zach, Anton Schwarzenberger, Ignaz Krey
bereits vollzogenen FahnenAndreas Buchner, Maria Kirchberger, Karl Würzhuber, Johanna Kirchberger,
weihe mit einer BegrüßungsAnna Obermayer, Michael Wankerl.
rede des Vereinsvorstands
Trachten und neuen Fahnen der Gastvereine. Den
Paul Strangl. Nach der Fahnenübergabe hefteten die
Meistpreis erhielt der Patenverein „Niederwaldeck“ aus
Fahnenmutter Franziska Baur und die Fahnenbraut
Miesbach, der Weitpreis wurden den „Glonntalern“ aus
Maria Buchner ihre Erinnerungsbänder an das Banner.
Glonn zugesprochen.
Leider fehlen alle Fahnenbänder aus dieser Zeit. Gauvorstand Lorenz Zistl überbrachte die Glückwünsche
Bei der Fahnenweihe des Gebirgstracht-Erhaltungsverdes Patenvereins und vom Bezirksgau. Der nachmittäein „D’Schlierachtaler“ Miesbach im Jahr 1911 übergige Festzug durch Unterthalham zeigte die schönen
10
Von der Gründung bis zur Wiedergründung
ein Miesbach Stamm auf und
war kein eigenständiger Verein
mehr.
Gebirgstrachtverein „Jung Thalham“ beim Gründungsort Bahnhofswirtschaft Unterthalham um 1924;
Für uns bekannte Personen – untere Reihe stehend von links unten nach rechts oben:
Anton Kirchberger (Wirt mit weißer Schürze);
Andreas Buchner, 1. Vorstand 1920 – 26 und 2. Ehrenvorstand; Paul Strangl, 1. Vorstand 1910 – 11 und 1. Ehrenvorstand;
Sepp Aneser, 1.Vorstand 1911 – 12; Franz Rydwal (Italiener Franzl), 1. Vorstand 1912 – 13;
Nikolaus Wechselberger (mit Steyrerhut); Anton Baur (hinter Aneser);
Clemens Holzapfel (hinter Buchner), 1. Vorstand 1929 – 37.
Während des ersten Weltkriegs
ruhte die Vereinstätigkeit. Ab
Februar 1919 regte sich das
Vereinsleben wieder und der
Vereinsname wurde auf Volkstracht-Erhaltungsverein „Jung
Thalham“ abgeändert. Seit
1920 ist unser Verein Mitglied
des Oberlandler Gauverbandes.
Die Mitgliederversammlungen
fanden vorwiegend am Sonntagnachmittag, die Quartalsversammlungen am Abend mit
anschließender Plattlerprobe
statt.
Wegen der Inflation ruhte vom
22.10.1922 bis Mai 1924 das
Vereinsgeschehen. Ab diesem
Zeitpunkt übernahm Andreas Buchner wieder die Führung des Vereins. Er sagte den Mitgliedern: „Wir wollen
echte Oberlandler sein, aber keine Modefaxen, die alles
nachäffen“. Für den fälligen Gaubeitrag musste jedes
Mitglied 1,– Mark Sonderbeitrag zahlen.
nahm unser Verein die Patenschaft. Bereits 1913 sind
die „Schlierachtaler“, allgemein genannt „Stöcklverein“
(nach dem Vorstand Karl Stöckl und Familie), nach
Hausham (Gasthaus Berggeist) und nach dem 1. Weltkrieg wieder nach Miesbach übersiedelt. Das Patenkind
ging nach 1933 ebenfalls im Volkstracht-Erhaltungsver11
Von der Gründung bis zur Wiedergründung
Strangl und Anderl Buchner, sowie Vorstand Clemens
Holzapfel die Gastvereine.
Das Vereinsgeschehen vor dem II. Weltkrieg
Im August 1926 veranstaltete der Verein ein großes
Einzelpreisplatteln mit Gartenfest. Die Plattler: Haushamer, Reit im Winkler und Birkastoana Glöckä.
Schöne Preise gab es für die teilnehmenden Dirndln
und Buam. Einen Extrapreis erhielt der älteste Teilnehmer.
Bei der Machtübernahme Hitlers am 30. Jan. 1933 forderte das Regime die Vereinstätigkeit einzustellen und
das Vermögen an die Ortsparteileitung abzuliefern. Das
Mitglied Nikolaus Wechselberger verwaltete vorläufig
das Vereinsvermögen, jedoch zum Jahresende 1937
teilte man das Barvermögen an die Noch-Mitglieder
aus. Die Fahne nahm der Vorplattler Hausl Gaisreiter in
Verwahrung bis zur Wiedergründung nach dem Krieg.
Die Berichte für die Zeit von 1926 bis 1937 sind sehr
lückenhaft, da ca. 100 Seiten vom Kassen- und Protokollbuch fehlen.
Am 18. und 19. August 1929 feierte man das 20. Gründungsfest. Am Samstagabend trafen sich der Festverein, der Patenverein „Niederwaldeck“ Miesbach, die
„D’Schlierachtaler“-Stamm, Nürnberg und die Blaskapelle Niklasreuth im Vereinslokal „Bierhäusl“ in Thalham zu einer „Festsitzung“. Am Festsonntag begrüßte
der Vorstand Clemens Holzapfel mit der Blasmusik die
ankommenden Vereine aus der näheren und weiteren
Umgebung, unter anderem die „D’Schlierachtaler“
Miesbach, Sitz Hausham, „Rhonbergler“ Parsberg, „Alpenrose“ Königsdorf, „Almenrausch-Edelweiß“ München, Rauchklub Thalham usw. Vor Mittag hatten die
Gäste Gelegenheit die Münchner Quellfassung zu besichtigen.
Zwischen 1 und 2 Uhr fand der Festzug mit dem Jubelverein und 31 Vereinen in Thalham statt. Anschließend
hielten die Ehrengäste und Vorstände ihre Ansprachen
an die Festteilnehmer, mit der Bitte, weiterhin der
Trachtensache die Treue zu halten. Mit der Übergabe
der Ehrenpreise und Verteilung der Fahnenbänder im
Vereinslokal verabschiedeten die Ehrenvorstände Paul
Die Wiedergründung 1946 und Neubenennung des
Vereins
Am 4. Juli 1946 fand die Wiedergründungs-Versammlung im Gasthaus „Gotzinger Trommel“ mit Genehmigung der Militärregierung statt. Die anwesenden
Mitglieder wählten Benno Stanglmeier sen. zum 1. Vorstand.
Weil der Trachtenverein noch nicht im Besitz einer Bewilligung des Landratsamtes war, musste er eine solche
Lizenz beantragen, denn die Genehmigung der Militärregierung allein reichte nicht aus.
Zugleich erfolgte der Beitritt zum Oberlandler Gauverband mit Sitz in Miesbach.
Der Verein nannte sich nunmehr „Volkstrachtenverein
12
Feierlichkeiten nach der Neugründung
Gotzing“. Der Name des Vereins wird in der Folge 1947
in „Volkstrachtenverein Thalham-Gotzing“ umgeändert
und nennt sich seit 1954 „Heimat- und VolkstrachtenErhaltungs-Verein Thalham-Gotzing“.
Feierlichkeiten nach der Neugründung
Das 40. Gründungsfest in Gotzing 1949
Am 27. August 1949 feierte man in Gotzing das 40.
Gründungsfest. Vorstand Anderl Buchner eröffnete im
Festzelt bei der „Gotzinger Trommel“ nach dem musikalischen Auftakt durch die Musikkapelle Michl Viellechner den Festabend mit einem herzlichen „Grüaß
Gott“. Ein besonderer Gruß galt dem Gotzinger Bürgermeister Hans Bießle und den Gemeinderäten, sowie
den Vorständen Karl Stöckl, Hausham und Franz Sorre,
Miesbach. Den „staaden“ Teil übernahmen die Geschwister Stielner, Fentberg, und die Herrnmüller Dirndln,
Thalham, mit ihren lustigen Liedern. An diesem Abend
wurden Anderl Buchner und Sepp Aneser für 40 Jahre,
Hausl Gaisreiter und Clemens Holzapfel für 25 Jahre
Mitgliedschaft mit einer Urkunde geehrt.
Im zweiten Teil zeigte die Plattlergruppe um Vorplattler Ernst Sifferlinger mit schneidigen Plattlern und dem
Kronentanz ihr Können. Der Patenverein Miesbach hat
mit ihren jungen Trachtlern und den dargebotenen
Tänzen viel Freude bereitet.
Karl Stöckl bei der Übergabe der Fahne der Schlierachtaler an den
Trachtenvorstand Hausl Gaisreiter.
Karl Stöckl, der letzte Vorstand des Patenkinds
„D’Schlierachtaler“ Miesbach übergab dem Vorstand
Hausl Gaisreiter bei diesem Anlass zu treuen Händen
seine Vereinsfahne, die aus der Zeit vor 1933 stammte
als die „Schlierachtaler“ von den damaligen braunen
13
Feierlichkeiten nach der Neugründung
Machthabern verboten und das Vereinsvermögen mit
Inventar beschlagnahmt wurde. Später sollte die Fahne
beim Tod des ehemaligen Vorstands über dessen Grab
Heimat- und Volkstrachten-Erhaltungsverein Thalham-Gotzing
bei der Fahnenweihe am 4. 7. 1954.
gesenkt werden. Dieser letzte Wunsch konnte bedauerlicher Weise nicht erfüllt werden. Erst am Tag der Beerdigung erfuhren unsere Vereinsmitglieder aus der
Zeitung, dass am 21. Dez. 1973 Karl Stöckl, Ehrenmitglied und letzter Patenvorstand von den „Schlierachta-
ler Miesbach“ verstorben war. Tragischerweise konnte
daher keine Fahnenabordnung zur letzten Ehre gestellt
werden.
Der Festsonntag am 28. Aug. 1949,
hatte folgendes Programm:
6 Uhr Weckruf durch die Festmusik
Großhöhenrain
8 Uhr Empfang der Vereine
10 Uhr Festgottesdienst im „Bernecker-Obstgarten“ und Gedenktafel-Enthüllung für die Gefallenen
der Gemeinde Gotzing beider Weltkriege 1914 – 1918 und 1939 –
1945. Das Kriegerdenkmal, zwei
schlichte Eichentafeln mit den 43
eingeschnitzten Namen zu Seiten
eines Kruzifixes im Vorraum der
Gotzinger Kirche, wurde von Pfarrer Lankes, Neukirchen, eingeweiht.
Zu diesem Fest besuchten uns folgende Vereine: Eyrain-Jedling,
Hartpenning, Helfendorf, Miesbach-Stamm, Neukirchen, Agatharied, Valley, Oberwarngau,
Pienzenau, Wall und Fischbachau.
Die neue Vereinsfahne 1954
Am 3. und 4. Juli 1954 fand die Fahnenweihe in Gotzing statt (Fahne siehe Umschlag). Dem unermüdlichen
14
Feierlichkeiten nach der Neugründung
Der Festsonntag begann mit
dem Weckruf und Empfang
der Vereine durch die Blasmusik Obermüller. Um 9.45
Uhr bewegte sich der Kirchenzug vom Schulhaus zum
festlich geschmückten Freialtar im Bernecker-Obstgarten. Ehrenvorstand Paul
Strangl, die Ehrenmitglieder
Sepp Aneser, Andreas WanMaria Hansch, Plankenhof,
Fahnenbraut.
Kriegerehrung bei der Festmesse am 4. Juli 1954 in Gotzing im Kramer-Obstgarten; links: Franz Sorre, 1. Vorstand vom Patenverein Miesbach; rechts: Sepp
Gotzlirsch, 1. Vorstand von Gotzing.
kerl und Franz Scheubert fuhren mit der Kutsche zur Kirche.
Pfarrer Bayerle zelebrierte den
Festgottesdienst und weihte
unsere Fahne. In seiner Predigt
ermahnte er die Kirchenbesucher, nicht nur dem „Gwand“
nach Trachtler zu sein, sondern
auch dem Charakter nach sich
als gute und feste Christen zu
zeigen.
Vorstand Sepp Gotzlirsch war es zu verdanken, dass der
Verein wieder eine neue Fahne erhielt.
Der Trachtenverein Miesbach Stamm übernahm in alter
Verbundenheit wie selbstverständlich die Patenschaft.
Am Samstag fand im Zelt der Heimatabend statt. Sepp
Würzhuber sen. führte in seiner humorvollen Art durch
das Programm. Den Festabend gestalteten die Blasmusik Georg Obermüller, der Rehtaler Dreigsang, die Jugendmusik Pangerl, die Glockenspieler Riepl, Wall, die
Hartpenninger Dirndln und die Plattlergruppe des Vereins. Der Miesbacher Vorstand Franz Sorre sagte in seiner Festrede den Paten für die Zukunft jede erdenkliche
Hilfe zu.
Anna Mair, Langenegg,
Fahnenmutter.
15
Nachdem die Fahne geweiht
war, übergab die Fahnenbraut
Maria Hansch, Plankenhof,
Feierlichkeiten nach der Neugründung
der Feuerwehr Gotzing. In der anschließenden
Festansprache gab Sepp Würzhuber einen Rückblick aus der Vereinsgeschichte und bedankte
sich bei der Vorstandschaft sowie auch bei den
Gotzingern, die so großartig zum Gelingen der
Fahnenweihe beigetragen haben.
Mit mehreren Ehrtänzen der Vereine und Übergabe der Erinnerungsbänder fand dieser feierliche Tag seinen Abschluss.
das Banner dem Fähnrich Jakob Schwab und heftete ihr Erinnerungsband an.
Am 17.6.89 mussten wir Maria Goldner, geb.
Hansch, die letzte Ehre erweisen. Der Vorstand
Lenz Rinshofer bedankte sich bei unserer Fahnenbraut am Grabe. Mit einem letzten Gruß nahmen die zahlreich anwesenden Mitglieder
Abschied von der Verstorbenen.
Die Fahnenmutter Anna Mair, Langenegg, überreichte ihr Band mit den besten Wünschen für
den Jubelverein. Das Band für die Festjungfrauen
wurde von Anna Schwab überbracht.
Im März 1973 mussten wir viel zu früh von unserer Fahnenmutter Abschied nehmen. Mit großer
Anteilnahme gab ihr der Verein das letzte Geleit.
Der 1. Vorstand bedankte sich mit einem Kranz
für die fürsorgliche Treue der Fahnenmutter.
50. – 70. Gründungsfest
Das 50., 60. und 70. Gründungsfest wurde jeweils mit den Vereinen der Gaugruppe Miesbach
und unseren Patenvereinen im kleinen Rahmen
gefeiert. Am Vorabend zu den Jubiläen zeigte
die Trachtenjugend ihr Können und die Vorstände überreichten Urkunden an verdiente
Mitglieder. Der Gottesdienst, vom Ortspfarrer
zelebriert, leitete jeweils den Fest- sonntag ein.
Nach dem Mittagessen erfolgte der Trachtenzug
durch Gotzing. Mit den Ehrtänzen und Übergabe der Ehrengeschenke wurde die Freundschaft mit den anwesenden Vereinen erneuert.
Mit dem Trauerband gedachte Marianne Bießle
der verstorbenen Mitglieder. Das Patenband erhielten wir von einer jungen Trachtlerin aus
Miesbach. Mit unserem Band an die Miesbacher
Trachtler bezeugten wir die lange Freundschaft
zu unserem Patenverein.
Am Nachmittag bewegte sich der Festzug durch
den Ort Gotzing mit den Vereinen Wall, Neukirchen, Pienzenau, Oberwarngau, Sauerlach und
Unser Patenband 1954
für den Patenverein
Miesbach.
16
Das 80jährige Gründungsfest
vom 28. – 30. Juli 1989
Bereits am 23. Jan. 1988 hatte sich zur Durchführung des 80. Gründungsfestes ein Festausschuss (bestehend aus Vorstandschaft, Andreas
Feierlichkeiten nach der Neugründung
Vor Beginn des Festabends am Samstag wurde am
Kriegerdenkmal zum Gedenken an die Gefallenen und
Verstorbenen des Vereins ein Kranz niedergelegt. Zum
Auftakt des Festabends begrüßte der Schirmherr die
anwesenden Heimatfreunde, besonders Pfarrer Otto
Fritz, Bürgermeister Engelbert Panzer und Andreas
Bernecker, den ehemaligen Bürgermeister der Gemeinde Gotzing und überreichte unserem Vorstand
Lenz Rinshofer einen Kristallkrug als Geschenk. Diesem Brauch schloss sich der Vorstand Ernst Mittermaier vom Patenverein Miesbach an und übergab sein
Ehrengeschenk – ebenfalls ein reichverzierter Glaskrug
– an die Gotzinger. Dann begann der Abend mit Musik,
Gesang, Tänze und Plattler zur Freude aller Zuschauer.
Den musikalischen Teil übernahm die Blasmusik Niklasreuth unter der Leitung von Sepp Stöger. Folgende
Gruppen gestalteten den Heimatabend: Gotzinger
Zwoagsang (Gerhard Rinshofer und Seppi Hagn), Plattlergruppen der Gaugruppe Miesbach, Gotzinger Musi
(mit Sepp Harraßer jun.), Seppi Hagn auf der Steirischen Harmonika, Isarwinkler Sänger und Stürzlhamer
Bläser.
Beim Vereinsjubiläum ist es Brauch, an verdiente Mitglieder eine Ehrenurkunde zu überreichen, als da
waren: Notburga Sifferlinger, Anni Wildmoser, Maria
Glockner, Hannerl Biechl, Franz Führer, Hubert Parzinger, Ludwig Führer, Wastl Wildmoser, Konrad Eger,
Hans Führer, Georg Paulus, Urban Stadler, Maria Ellmaier, Anna Hansch, Ursula Menhofer, Karl Hillig,
Bernecker, Georg Elgraßer und Klaus Manhart) gebildet. Die Herausforderung bestand darin erstmals eine
größere Zeltveranstaltung unter Auflagen eines Wasserschutzgebietes zur realisieren. Schließlich konnte
eine Einigung mit allen Beteiligten erreicht werden.
Am Freitag, den 28. Juli 1989 eröffnete unser Schirmherr Dr. Gerhard Maier (stellvertr. Landrat) das Gründungsfest und zapfte das erste Fass an. Anschließend
war der Start zur 1. Oberbayerischen Holzhackameisterschaft, musikalisch umrahmt von der Blasmusik
Warngau mit Musikmeister Franz Holzmayr.
32 Teilnehmer hatten sich zum Wettstreit gemeldet.
Ein Stamm mit rund 20 cm Durchmesser musste mit
der jeweils mitgebrachten Hack (2 Kilo Gesamtgewicht)
sauber „durchg’hackt“ werden. Je zwei Teilnehmer traten nach der Auslosung gegeneinander an. Schiedsrichter waren Ignaz Demmel und Benno Stanglmeier, die
Schriftführung übernahm Rosemarie Obermüller und
Vorstand Lenz Rinshofer machte die Ansage in seiner
humorvollen Art, die alle Teilnehmer anspornte. Es war
ein spannender Wettkampf und alle gingen mit Eifer
zur Sache. Die Entscheidung der besten Hacker fiel im
letzten Durchgang.
Sieger wurde Johann Rinshofer, 2. Vorstand aus Hinterberg, gegen den Vizemeister Sepp Quercher, Bernloh; 3. Toni Rank, Einhaus, 4. Kurt Riedl, Hausham und
5. Adi Stoib, Wall. Die ersten 5 Sieger erhielten extra
angefertigte Pokale und weitere schöne Sachpreise.
17
Feierlichkeiten nach der Neugründung
solistin Elisabeth Schöttl aus Parsberg. Die Kindergruppe zeigte den Dreisteyrer, das Mühlradl und einen
Plattler. Die aktive Plattlergruppe begeisterte die Zuschauer mit schneidigen Plattlern und Tänzen. Dann
wurde in bunter Folge gesungen, musiziert und getanzt. In den Pausen wurde die 90jährige Vereinsgeschichte vorgetragen und außerdem übernahm Sepp
Harraßer jun. die Ehrung verdienter Mitglieder. Eine
Urkunde und das Ehrenzeichen erhielten für über
40jährige Mitgliedschaft: Valentin und Georg Hallmannsecker, Maria und Sepp Harraßer, Therese Manhart, Gustl und Maria Schierlinger, Benno Stanglmeier,
Maria Stielner, Elisabeth und Georg Thaler; für 35
Jahre Rosa Hallmannsecker und Leni Steininger; für 25
Jahre Richard Arzt. Für besondere Verdienste erhielt
Erwin Hirschberg eine Urkunde. Für 20 Jahre, Leonhardifahrt nach Reichersdorf erhielten die Langenegger-Eheleute Kaspar und Elisabeth Mair einen Geschenkkorb und einen Blumenstrauß.
Am folgenden Festsonntag gedachten die Mitglieder
des Trachtenvereins, der Feuerwehr und die Gemeinde
Weyarn in einem gemeinsamen Jahrtag der Verstorbenen und Gefallenen.
Sepp Biechl, Andreas Bernecker, Martin Steininger.
Der Festsonntag wurde mit dem Gottesdienst, den
Pfarrer Josef Bayerle zelebrierte, begonnen. In seiner
Predigt ermahnte der Geistliche Rat die Trachtler, auch
in der heutigen Zeit am Väterglauben festzuhalten und
der Jugend ein Vorbild zu sein. Nach dem Mittagessen
führte der Festzug mit ca. 1500 Teilnehmern durch
Gotzing. Die zahlreichen Zuschauer freuten sich über
das farbenprächtige Geschehen. Mit den Ehrtänzen der
Trachtenvereine und der Verteilung der Ehrengaben an
die 40 Vereine beendete man diesen schönen Tag. Vorstand Toni Schrädler vom Patenverein Wall übergab uns
zum Jubiläum eine Schalkfraupuppe zur Erinnerung.
Am Abend veranstaltete unsere Plattlergruppe einen
Tanzabend, den die Jugend mit Freude mitfeierte.
90jähriges Gründungsjubiläum
Zu einem musikalischen „Hoagascht“ waren die Mitglieder am Samstag den 21.8.1999 ins Salettl nach Gotzing eingeladen. Der 1. Vorstand Sepp Harraßer jun.
begrüßte die anwesenden Gäste und die zahlreich erschienenen Ehrenmitglieder und ganz besonders die
Ehrengäste Michael Pelzer, 1. Bürgermeister von Weyarn, Hans Hansch, 1. Kommandant der Freiwilligen
Feuerwehr Gotzing und Gaugruppenvorstand Xandl
Mehringer, Hofwies. Der Vorstand führte durchs Programm und stellte die einzelnen Gruppen vor: Die jungen Obermüller Musikanten, das Rehtaler Bläserquintett, den Taubenberger Zwoagsang und die Harfen-
Mit ihren Fahnenabordnungen beteiligten sich die Patenvereine Miesbach und Wall, die Nachbarvereine
Neukirchen und Pienzenau. Die Blasmusik Niklasreuth
umrahmte mit der Schubertmesse die von Pfarrer Emmeram Oberberger zelebrierte Messe in der Gotzinger
18
Feierlichkeiten nach der Neugründung
Ab 1980 fanden Stadlfeste beim Langenegger in der
Tenne statt. Wegen Problemen mit den Behörden
mussten die jährlich bis 1985 stattfindenden Feste wieder eingestellt werden.
Als Ersatz wurde 1986 ein Bierzelt beim Langenegger
aufstellt. Dabei „weihte“ man den neuen Toilettenwagen des Trachtenvereins und der Freiwilligen Feuerwehr ein, welcher seither auch an andere Vereine ausgeliehen wird. 1987 verlegte man das Fest wiederum in
den neuen Schupfen beim Haidhuber. Die 1989 beim
80. Gründungsfest erstmals durchgeführte Oberbayerische Holzhackermeisterschaft wurde in diesem Rahmen jedes Jahr weitergeführt.
Gemeinsam mit der Gotzinger Feuerwehr wurde dort
die 2. bis 6. Oberbayerische Holzhackermeisterschaft in
ununterbrochener Folge bis 1994 beim Haidhuber veranstaltet. Danach kam man von den gemeinschaftlichen Großveranstaltungen ab.
Kirche. Der Geistliche führte in seiner Predigt aus, dass
das Gwand für den Sonntag gemacht ist und dazu gehört auch der Kirchgang. Vor Gott hilft keine Äußerlichkeit, der Herrgott schaut ins Herz. Anschließend
trafen sich alle Mitglieder zum gemeinsamen Mittagessen im Wirtshaus „Gotzinger Trommel“. Dort verbrachte man bei strahlend blauem Himmel und musikalischen Klängen der „Reuther Musi“ einen gemütlichen Nachmittag im Biergarten.
Sonstige Aktivitäten
Seit dem 12. Dezember 1953 sind Christbaumversteigerungen bekannt. Die Auktionen, im Wechsel mit der
Feuerwehr, im Gotzinger Salettl veranstaltet, erweisen
sich durch großzügige Gebote und Spenden als wichtige
Einnahmequelle.
Am 21. Juni 1969 feierte man die erste Sonnwendfeier
gemeinsam mit der hiesigen Feuerwehr beim Höher in
Hinterberg. Es wurde für 400 Besucher angerichtet.
Im Jahr 1971 gab man am Platz des früheren Blockhauses auf dem Taubenberg gemeinsam mit der Feuerwehr
und der Gotzinger Wirtin an Sonnwend ein Waldfest
mit Bergfeuer. Es wurde ein „grosser finanzieller Erfolg“, welcher „manchen Ärger“ im Vorfeld vergessen
machte. So wiederholte man die Veranstaltung auf dem
Taubenberg jährlich bis 1979 meist mit der Vereinskapelle Niklausreuth. Hauptsächlich wegen der schlechten
Witterung gab man die Waldfeste auf.
Am Michaelitag 1991 konnte nach langjährigen Renovierungsarbeiten die Einweihung der Hinterberger Kirche gefeiert werden. Die Ortsvereine aus dem Pfarrverband kamen zu dem großen Fest. Pfarrer Bernd Habenschaden, Warngau hielt den Gottesdienst und
freute sich über das gelungene Werk. Anschließend
stellten sich die Vereine zu einem Festzug auf und marschierten durch den Ort Hinterberg. Den Tag ließ man
harmonisch im Bierzelt ausklingen.
19
Patenverein „D`Höhastoana Wall
Beim Festabend, der im „Mehringer-Saal“ und dem
Festzelt stattfand, führte unsere Plattlergruppe den
Dreisteyrer auf. Der Festsonntag begann mit dem Festgottesdienst und der Fahnenweihe im Pfarrhofgarten.
Für diesen Tag ließen wir unsere Fahne renovieren. Das
Patenband heftete Anneliese Ellmaier, Allhöfe, an die
Patenfahne. Am Nachmittag bewegte sich der Festzug durch den Ort Wall und abends fand ein Trachtenball statt.
Seit der Gebietsreform wird der Jahrtag der ehemaligen
Gemeinde Gotzing zum Gedenken der Verstorbenen
vom Trachtenverein und der Feuerwehr abgehalten.
Der Patenverein „D`Höhastoana“ Wall
Fahnenweihe 1950
Am 28. August 1950 wurde
von den Waller Trachtlern
– Vorstand Hans Estner –
eine Fahnenweihe abgehalten, zu der unser Verein
die Patenschaft übernahm.
Maria Stielner überreichte
mit einem Prolog unser Patenband an die „Höhastoana“. Anderl Buchner
hielt die Festansprache für
den Patenverein. Der Kronentanz wurde als Ehrtanz
aufgeführt. Leider konnte
damals keine Musik zum Fest mitgebracht werden, weil
in der Nachkriegszeit kaum Geld in der Kasse war.
Fahnenweihe beim Patenverein „D‘Höhastoana“ Wall am 21. 5. 1967:
Links:
Unsere Trachtlerin Anneliese Ellmaier, Vorderallhof überreichte unser Patenband an die Waller Trachtler.
Unten:
Die Fahnenmutter Margarethe Schrädler, Raucher heftete ein Erinnerungsband an unsere Vereinsfahne; Fähnrich Jakob Schwab.
Fahnenweihe 1967
Am 20. und 21. Mai 1967 fand die Fahnenweihe der
Waller Trachtler im Rahmen des 60jährigen Gründungsjubiläums statt. Auf Bitten der „Höhastoana“
wurde mit Freude wieder die Patenschaft übernommen.
20
Patenverein „D`Höhastoana Wall
100jähriges Jubiläum 2007
Unser Patenverein beging von 16. – 18. August 2007
sein 100jähriges Jubiläum. Am Festsonntag feierten 61
Gotzinger Trachtler begleitet von 29 Musikanten mit
den Wallern. Als Patengeschenk überreichte Vorstand
Josef Harraßer ein Stickbild mit unserem Hosenträgermotiv, der Gotzinger Trommel.
Martin Harraßer: „S’Plattln, des lern i a no!“
100 jähriges Gründungsfest „D‘Höhastoana“ Wall am 19. August 2007 –
Unsere Vereinsjugend beim Ehrtanz.
Unser Vereinsvorstand Sepp Harraßer jun. überreicht an den Waller Vorstand
Hans Schäffler unsere Ehrengabe als Patenverein.
21
Patenverein Miesbach
Patenverein Miesbach
Fahnenweihe 1958 Miesbach
Am 1. Juni 1958 beteiligten wir uns zahlreich bei der
Fahnenweihe des Patenvereins in Miesbach. Wir erhielten den 4. Ehrenpreis.
Bereits am 03. Dezember 1933 erfolgte ein freiwilliger
Zusammenschluss der Vereine „Miesbach Stamm“ und
„Niederwaldeck“ zum „Heimat- und Volkstracht-Erhaltungsverein Miesbach“. Dabei wurden sämtliche Paten
beider Vereine übernommen. Die Mitglieder der
“Schlierachthaler” schließen sich in der Folgezeit dort
an.
100jähriges Jubiläum des Patenvereins
im Jahr 1986
Am 11. April 1985 fand in Gotzing das Patenbitten der
Miesbacher Trachtler statt. Nach den humorigen Ansprachen beider Vorstände – Kaspar Mair und Ernst
Mittermaier – mussten vor der Übernahme der Patenschaft die „Miesbacher“ einige Zeit auf dem „Betschemel“ knien, bis sie richtig durstig waren. Für die
Gotzinger hatten die Trachtler aus Miesbach einige
hartgekochte Eier zum Verzehr mitgebracht. Ohne Bier
wurde die Eierspeise „verdruckt“. Das hieß: Probe bestanden und die Patenschaft besiegelt.
Bei der außerordentlichen Versammlung am 15. Nov.
1985 wurde von den anwesenden Mitgliedern beschlossen, unsere Fahne anlässlich des 100jährigen Gründungsfests der Miesbacher renovieren zu lassen.
Von 18. – 20. Juli 1986 fand das 100. Gründungsfest
mit Fahnenweihe des Trachtenvereins Miesbach statt.
Mit 85 Mitgliedern und der Kapelle Obermüller besuchten wir den Patenverein bei seinem großen Fest.
Unsere Plattlergruppe führte beim Festabend den
Sterntanz auf und 1. Vorstand Kaspar Mair überreichte
dem Miesbacher Vorstand Ernst Mittermaier als Ehrengeschenk einen Humpen.
Fahne des Patenvereins
„D`Schlierachtaler“ mit
König Ludwig, die der
letzte Vorstand nach
der Auflösung den Gotzingern vermachte.
22
Patenverein Miesbach
100. Gründungsfest mit Fahnenweihe
des Patenvereins Miesbach am 20. Juli 1986:
Oben links:
Unsere Trachtlerin Elisabeth Bernecker
überreichte das Patenband an den Trachtenverein Miesbach;
Kaspar Mair, 1. Vorstand (links), Elisabeth Bernecker (Mitte),
Lenz Rinshofer, 2. Vorstand (rechts). Das Foto entstand vor dem Kirchenzug.
Oben rechts:
Unser Verein beim Kirchenzug zum 100 jährigen Gründungsfest des Patenvereins
Miesbach.
Rechts:
Beim Prologvortrag vor der Übergabe des
Patenbandes beim 100jährigen Gründungsfest.
23
Patenverein Miesbach
Am Festsonntag empfing uns der Festverein mit Musik bei der
Trachtenhütte. Anschließend marschierten wir mit dem
Kirchenzug durch die
Stadt zum Marktplatz. Hier zelebrierte
Weihbischof Franz
Schwarzenböck, ein
geborener Miesba-
Jubiläum – 75 Jahre Stadt Miesbach – am 20. Juni 1993:
Der Trachtenverein Thalham-Gotzing durfte für den Patenverein Miesbach Stamm mit
der Miesbacher Vereinsfahne am Festzug als Gruppe teilnehmen.
Sepp Harraßer sen., Evi Rinshofer, Korbinian Schmid, Sepp Hagn jun. (+ 2008), Bettina
Ellmaier, Sepp Harraßer jun., Monika Zinner, Stefan Rinshofer, Lenz Rinshofer, Gerhard
Rinshofer (+ 1999).
cher, den Festgottesdienst und gab den anwesenden
Trachtlern mahnende Worte mit auf den Weg. Vor der
Fahnenweihe hieß der Vorstand des Patenvereins Miesbach alle Trachtlerinnen und Trachtler recht herzlich
willkommen. Unsere Trachtlerin Elisabeth Bernecker
Oben: Fahne des Heimat- und Volkstrachten-Erhaltungsverein Miesbach, die am 20. Juli 1986
zum 100jährigen Vereinsjubiläum geweiht
wurde.
Links: Patenband des Trachtenvereins Gotzing.
24
Brauchtum und Musik
überreichte das Patenband mit einem schönen Prolog
von Rudolf Pikola (ehemaliger Bürgermeister der Stadt
Miesbach). In der Mittagspause wurden bereits Ehrtänze aufgeführt.
Am Nachmittag bewegte sich der Festzug, angeführt
vom Jubelverein mit der neuen Fahne durch die Stadt.
Mit der Blasmusik Obermüller durften wir einen Zug
anführen. Als wir zum Festplatz zurückkamen, waren
noch nicht alle Vereine abmarschiert. Die ca. 7000
Trachtler sind aus verschiedenen Gebieten Deutschlands, von Südtirol, Tirol, Steiermark und Amerika angereist. Es war das größte Fest in der hundertjährigen
Miesbacher Vereinsgeschichte.
Brauchtum und Musik
Leonhardifahrten
Unsere Schalkfrauen beteiligen sich bei der Leonhardifahrt in Reichersdorf. Dieser Brauch wurde von Martl
Steininger und Franz Stielner (beide von Westin) gepflegt und wird noch heute von der Familie Kaspar
Mair bereits in der dritten Generation fortgeführt.
Oben: Kaspar Mair (Langenegg) und Hans Goldner (Lukas) mit den
Schalkfrauen des Trachtenvereins auf dem Weg von der
Reichersdorfer Leonhardifahrt nach Gotzing am 14. Okt. 1956.
Unten: Kaspar Mair, damaliger 1. Vorstand und Benni Stanglmeier,
„Brettlhupfer“, bei der Leonhardifahrt am 23. Okt. 1983
in Allerheiligen mit der Blaskapelle Warngau.
25
Brauchtum und Musik
Die Vereinskapelle “Niklasreuth”
Die Blaskapelle Niklasreuth ist seit 1971 unsere Vereinsmusik und begleitet uns bei allen festlichen Anlässen und wenn wir einem Mitglied die letzte Ehre
erweisen. In den 38 Jahren haben uns die „Reuther
Musikanten“ musikalisch und trachtlerisch stets unterstützt und wir schätzen die gute Zusammenarbeit sehr.
Blaskapelle Niklasreuth beim Jahrtag in Gotzing.
Oben links:
Unser Mitglied Adolf Zinner (Lukas) mit seinem Haflingergespann auf dem Weg
nach Reichersdorf am 11.10.1998.
Bereits zwanzigmal fuhr er die Schalkfrauen des Patenvereins Miesbach zur Leonhardifahrt nach Reichersdorf.
Unten links:
Unsere Schalkfrauen bei der Leonhardifahrt in Reichersdorf mit Kaspar Mair
jun., Langenegg und „Brettlhupfer“ Hans Utz, Gotzing am 14. Okt. 2001.
26
Brauchtum und Musik
Musikgruppen aus Gotzing
Links oben:
Die „Geschwister Stielner“ (Notburga, Kaspar + 1970, Maria + 1994) oder auch
als „Schneider Dirndln“ (Notburga und Maria Stielner) haben mit ihrem einmaligen Gesang von 1948 bis 1955 bei den einzelnen Auftritten die Zuschauer erfreut.
Rechts oben:
Gotzinger Stubnmusi – Ursula (Ziach) und Evi Hallmannsecker (Hackbrett) –
aktiv von 1972 bis 1976.
Unten:
Gotzinger Zwoagsang beim Jugendabend der Gaugruppe Miesbach in der Trachtenhütte Miesbach; Gerhard Rinshofer (+ 1999) und Seppi Hagn (+ 2008);
Zitherbegleitung Gitti Fertl – aktiv von 1988 bis 1994.
27
Brauchtum und Musik
Maria Stielner) und Herrmüller Dirndln (Ottilie und
Viktoria Floßmann ) mit schönen Weihnachtsliedern.
Der Verein pflegte ab 1946 bis 1960 den Gesang (Männerchor) und das Theaterspiel. Später musste diese kulturelle Arbeit aus Mangel an geeigneten Mitgliedern
eingestellt werden.
Maibaumaufstellen
Seit der Wiedergründung wird in Gotzing (Wirtsgarten)
alle 4 – 5 Jahre ein Maibaum aufgestellt, der dankenswerterweise immer von
der Stadt München
(Forstverwaltung Gotzing und Stadtwerke
München) gestiftet
wird. 1967 konnte in
Gotzing ein Maibaum
aufgestellt werden, den
uns die Oberthalhamer
bereits „stibitzt“ hatten.
In der jüngeren Vergangenheit haben sich Waller Burschen beim Stehlen als sehr geschickt
erwiesen.
Farnbachmusi – Veronika Scherer (Querflöte) Teresa (Gitarre) und Maria Wöhr
(Zither) – aktiv von 2003 bis 2007.
Theater und Heimatabend
1947 erstellte Musiker
und Ehrenmitglied Michl
Viellechner mit einigen
Mitgliedern eine Theaterbühne und auf Weihnachten wurde ein von
Lehrer Rudolf Wagner
einstudiertes Krippenspiel aufgeführt. Den
musikalischen Teil übernahmen die Schneider
Dirndln (Burgl und
Programme zu Theater und Heimatabend.
28
Der Verein
Der Verein
Die derzeitige Satzung wurde am 15. April 1983 von
den Mitgliedern genehmigt und in das Vereinsregister
eingetragen.
Die Ehrenvorstände
Paul Strangl,
Pullach (Kolbermoor) seit 1912 bis +1962
Andreas Buchner,
Thalham seit 1929 bis +1954
Benno Stanglmeier,
Am 22. November 1983 wurde unser Ehrenvorstand
Benno Stanglmeier in Weyarn beerdigt. Er war ein echter Oberlandler und hat sich immer für die Trachtensache eingesetzt. Der 2. Vorstand Sepp Harraßer sen.
bedankte sich am Grab für seine unermüdliche Trachtlerarbeit und dafür, dass er dem Verein immer mit Rat
und Tat beistand.
Sepp Harraßer sen.,
Hinterberg seit 2005
Die Vereinsvorstände
Vorstände des Gebirgstrachtverein „Jung Thalham“:
Gründungsvorstand
Ludwig Hierbeck
10.10.1909 – 13.2.1910
Die Figuren des Maibaums werden freundlicherweise immer von
Malermeister Josef Würzhuber aus Weyarn renoviert.
29
Der Verein
Paul Strangl
Sepp Aneser
Franz Rydwal
Josef Hermann
Anderl Buchner
Hans Kirchberger
Clemens Holzapfel
Vorstände des Heimat- und Volkstrachten-Erhaltungsvereins Thalham-Gotzing:
Benno Stanglmeier
1946 – 1948
Hausl Gaisreiter
1948 – 1952
Ernst Sifferlinger
1952 – 1953
Sepp Gotzlirsch
1953 – 1963
Sepp Harraßer sen.
1963 – 1964
13.2.1910 – 10.10.1911
1911 – 1912
1912 – 1913
1913 – 1920
1920 – 1926
1926 – 1929
1929 – 1937
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Benno Stanglmeier, Vereinsvorstand
von 1946 – 1948 und 1964 – 1966
Dritter Ehrenvorstand
von 1969 – 1983
Balthasar (Hausl) Gaisreiter, Vereinsvorstand von 1948 – 1952.
Er wurde am 9. Okt. 1981 in Rosenheim beerdigt. Der Vorstand Kaspar
Mair dankte dem ehemaligen Vorstand
und Ehrenmitglied am offenen Grab
für seine Verdienste
Ernst Sifferlinger, Vereinsvorstand
von 1952 – 1953.
Er verstarb am 13. März 2001
und wurde in Neukirchen zu Grabe
getragen
30
Josef Gotzlirsch, Vereinsvorstand
von 1953 – 1963
Der Verein
Benno Stanglmeier
Sepp Harraßer sen.
Kaspar Mair
Lenz Rinshofer
Sepp Harraßer jun.
Bei der 87. Jahreshauptversammlung im Januar 1996
erklärte Lenz Rinshofer aus familiären Gründen seinen
Rücktritt als 1. Vorstand. Der Verein bedankte sich bei
Lenz Rinshofer für die vorbildliche Arbeit und
wünschte alles Gute für die Zukunft. Sepp Harraßer
jun. wurde als Nachfolger gewählt.
1964 – 1966
1966 – 1979
1979 – 1987
1987 – 1996
1996 – heute
……
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Josef Harraßer sen., Vereinsvorstand
von 1963 – 1964 und 1966 – 1979
4. Ehrenvorstand seit 2005
Kaspar Mair, Vereinsvorstand
von 1979 – 1987
Lorenz Rinshofer, Vereinsvorstand
von 1987 – 1996
31
Sepp Harraßer, Vereinsvorstand
von 1996 – heute
Der Verein
Der Festausschuss im Jubiläumsjahr 2009 –
vordere Reihe von links: Sepp Harraßer jun.
(1. Vorstand), Sepp Harraßer sen. (Ehrenvorstand), Annelies Rinshofer (1. Kassier);
Zweite Reihe: Sonja Rinshofer (2. Vorplattler
und Jugendvertreter), Elisabeth Elgraßer
(2. Schriftführer); Elisabeth Wöhr (1. Schriftführer); Hans Elgraßer jun. (2.Vorstand und
2. Kassier); Leonhard Wöhr (Verstärkung Festausschuss);
Hintere Reihe: Norbert Thaler und Kaspar Mair
jun. (Revisoren); Stefan Rinshofer (1. Vorplattler, Jugendvertreter , 1. Fähnrich und Festleiter);
Korbinian Schmid (2. Fähnrich).
Die Vorstandschaft und der
Festausschuss 2009
Der Verein zählt zum 31.12.2008
–205– Mitglieder. Seit 2007 arbeitet ein Festauschuss, der aus der erweiterten Vorstandschaft besteht.
Karl Würzhuber
Hans Laußer
Franz Ebermeier
Hans Zach
Karl Würzhuber
Hans Kirchberger, Andreas Thalmeier
Hausl Gaisreiter
Die Plattlergruppe
Vorplattler des Gebirgstrachtverein „Jung Thalham“:
Johann Lausser
1909 – 1912
Andreas Wankerl
1912 – 1913
32
1913 – 1919
1919 – 1920
1920
1920 – 1922
1922 – 1924
1924
1929 – 1937
Der Verein
Vorplattler des Heimat- und Volkstrachten-Erhaltungsverein Thalham-Gotzing:
Ernst Sifferlinger
1946 – 1951
Führer Franz
1951 – 1953
Pfeifer Siegfried
1953 – 1956
Klaus Manhart
1956 – 1964
Benno Stanglmeier jun.
1964 – 1971
Hans Rinshofer jun.
1971 – 1972
Jakob Schwab jun.
1972 – 1979
Lenz Rinshofer
1979 – 1982
Martin Hallmannsecker
1982 – 1986
Sepp Harraßer jun.
1986 – 1996
Sepp Hagn jun.
1996 – 2007
Stefan Rinshofer
2007 – heute
Die Jugendgruppe
Seit Jahren werden von Vorplattlern/Jugenleitern
(Sepp Hagn, Stefan Rinshofer, Monika Zinner, Sonja
Rinshofer) Proben für Kinder abgehalten, sodass bei
vereinsinternen Veranstaltungen und beim Jugendabend der Gaugruppe Miesbach immer einige Plattler
und Tänze gezeigt werden können.
Bild oben:
Unsere Trachtenjugend beim Jugendabend der Gaugruppe am 2.10.2001
im Bräuwirtsaal: 1. Vorplattler Sepp Hagn jun. (links) und
Jugendleiterin Monika Zinner (rechts).
Bild unten:
Unsere Vereinsjugend Jugendabend der Gaugruppe Miesbach
am 27. Sept. 2002 im Mehringersaal, Wall.
33
Der Verein
teln das Volkstum zu pflegen. Diese Tradition wurde
von den ihm nachfolgenden Gruppenvorständen Albert
Zinsbacher, Neukirchen, Xandl Mehringer, Hofwies und
Lenz Rinshofer, Hinterberg erfolgreich fortgesetzt.
1996 bis 2002 war unser Mitglied Lenz Rinshofer zweiter Vorstand der Gaugruppe Miesbach. Von 2002 bis
2007 führte er sie als erster Vorstand an.
In der Gaugruppe Miesbach
Harmonische und kameradschaftliche Zusammenarbeit
pflegt man mit den in der Gaugruppe Miesbach zusammengeschlossenen Vereine aus Bad Aibling (Oberlandler), Miesbach, Neukirchen, Pienzenau und Wall.
Josef Harraßer sen. war von 1964 bis 1969 Gaugruppenvorstand; von 1970 bis 1990 Gaugruppenkassier.
Aufgrund 40jähriger Tätigkeit bei der Gaugruppe wurde
Sepp Harraßer sen. zum dritten Ehrenvorstand ernannt.
Großen Anteil am Erfolg der Gaugruppe hatte deren
Ehrenvorstand, Dr. Gerhard Maier, Parsberg, der es
immer wieder verstand, durch die Veranstaltungen wie
Heimatabende, Jugendnachmittage und Wertungsplat-
In der Gaugruppe wird das Platteln sehr gepflegt und
wir beteiligen uns stets mit achtbaren Ergebnissen:
Einzelplatteln:
Lenz Rinshofer – Rosemarie Obermüller
3. Platz – 1981 u. 1985
2. Platz – 1982
1. Platz – 1984
Lenz Rinshofer – Claudia Hallmannsecker
2. Platz – 1988
Christian Utz – Christa Thaler
2. Platz – 1989
Sepp Harraßer jun. – Bettina Ellmaier
3. Platz – 1991 u. 1998
Unsere Plattlergruppe:
Einzelwertungsplatteln der Gaugruppe Miesbach am 2. 10. 1997 in Miesbach;
Vorne v.l.: 1. Platz Monika Zinner – Christian Utz;
Hinten: Sepp Harraßer sen.; 2. Platz Heidi Karl – Toni Fichtl, Miesbach;
3. Platz Kathrin Unützer – Andi Lechner, Miesbach; Xandl Mehringer,
Gaugruppenvorstand.
34
Der Verein
Christian Utz – Monika Zinner
2. Platz – 1998
1. Platz – 1996, 1997 u. 1999
Sepp Hagn – Elisabeth Elgraßer
2. Platz – 2000
Sepp Hagn – Sonja Rinshofer
1. Platz – 2003
Stefan Rinshofer – Sonja Rinshofer
3. Platz – 2005
2. Platz – 2004, 2006 u. 2007
1. Platz – 2008
Unsere Plattlergruppe beim Wertungsplatteln der Gaugruppe Miesbach
am 18. Sept. 2008 im Bräuwirtsaal Miesbach v.l.: Teresa Wöhr, Christian Hagn,
Sonja Rinshofer, Korbinian Schmid, Magdalena Mair, Sebastian Hagn,
Veronika Scherer, Andi Thaler.
Gruppenplatteln:
In den Jahren: 1980, 1983 und 1995 jeweils den
4. Platz,
1988, 1989 und 1996 jeweils den 3. Platz,
2002 den 2. Platz,
1997, 1998, 2000 und 2001 jeweils den 1. Platz.
Unsere Plattlergruppe Wertungsplatteln der Gaugruppe Miesbach am 20. Sept. 2002
im Gmoahof, Willing:
v.l. – Sepp Harraßer jun., 1. Vorstand, Irene Rinshofer, Lenz Rinshofer, 1. Gaugruppenvorstand, Elisabeth Elgraßer, Sepp Hagn jun., 1. Vorplattler (+ 2008),
Stefan Rinshofer, Sonja Rinshofer, Johann Elgraßer jun., Vroni Ellmeier.
35
Der Verein
Diese guten Ergebnisse waren nur möglich, da drei
ideale Voraussetzungen zusammenkamen: Der jeweilige
Vorstand war selbst ein aktiver Plattler, die Vorplattler
waren immer mit Leib und Seele dabei. Nicht zuletzt
trug auch die exakte Musik (Ziach) von Sepp Harraßer
jun. bei den Plattlerproben dazu bei.
Im Oberlandler Gau
Als Mitglied des Oberlandler Gauverbandes nehmen
wir recht zahlreich beim
Gaufest, an der Wallfahrt in
Birkenstein sowie dem
Wertungsplatteln teil. Auch
unser kleiner Verein hat
seinen Stellenwert im Gau.
Unsere aktive Plattlergruppe erzielte beim jährlich durchgeführten
Gauwertungsplatteln in
den Jahren 1974 und 2001
jeweils den 5. Platz, im Jahr
1999 den 3. Platz und im
Jahr 2000 den hervorragenden 2. Platz.
Oben: Beim Wertungsplatteln 2008 der
Gaugruppe erhielt jeder Teilnehmer anlässlich des 50jährigen Bestehens vom
Gruppenvorstand zur Erinnerung einen
Silbertaler.
Andreas Fink, Neukirchen, 1. Gaugruppenvorstand, Lenz Rinshofer, Gotzing,
2. Gauvorstand, Hans Unützer, Miesbach, 2. Gaugruppenvorstand (v.l.).
Links: Einzelwertungsplatteln der Gaugruppe Miesbach am 2.10.2008 im
Gmoahof, Willing: (v.l.) 3. Platz Kathrin
Schmid – Andreas Mayer, Bad Aibling;
1. Platz Sonja Rinshofer – Stefan Rinshofer, Gotzing; 2. Platz Lisi Hagn – Hannes Waldschütz, Wall.
2006 in Osterwarngau wurden außerordentliche Vorstandswahlen fällig, da der
1. Gauvorstand Franz Mayr, Schliersee im November
2005 unerwartet verstarb. Zum 1. Gauvorstand wurde
mit 76 Stimmen Hans Schwaiger, Gaißach gewählt. Auf
Vorschlag der Gaugruppe Miesbach wurde unser Mit-
Unser Ehrenvorstand Sepp Harraßer sen. unterstützte
den Gau von 1975 bis 1993 in der verantwortungsvollen Tätigkeit als Gaukassier. Bei der Frühjahrsgauversammlung des Oberlandler Gauverbandes am 28. April
36
Der Verein
den. Mit Unterstützung des derzeitigen Bürgermeisters
Michael Pelzer und des damaligen Oberbürgermeister
Georg Kronawitter erreichten wir beim Stadtrat die Genehmigung der Renovierung. Die Mitglieder des Trachtenvereins und der Feuerwehr freuten sich, dass das
zähe Bemühen unserer Vorstandschaft soviel Erfolg
hatte.
Am 26. Sept. 1973 erfolgte der Abschied der Gotzinger
Wirtin Wally Bichlmeier und Hausl Gaisreiter, die lange
Jahre unser Vereinslokal führten. Von 1973 bis 1982
übernahm Maria Zinner mit ihrer Familie die „Gotzinger Trommel“. Anschließend führte Hanni Zinner zwei
Jahre das Traditionslokal. Ab 1984 bis 2003 war Hartmut Sichert Gastwirt in der Gotzinger Wirtschaft, anschließend übernahm Hans Triebel das Vereinslokal.
Am 28. 5. 2000 erreichte unsere Plattlergruppe beim Gauwertungsplatteln in der Wolfseehalle den zweiten Platz:
Hintere Reihe – Sepp Harraßer jun., 1. Vorstand, Hans Elgraßer jun.,
Stefan Rinshofer, Christian Utz, Sepp Hagn jun., 1. Vorplatter;
Vordere Reihe – Andrea Zinner, Irene Rinshofer, Sonja Rinshofer, Vroni
Ellmaier, Resi Ellmaier, Monika Zinner, Elisabeth Elgraßer.
glied Lenz Rinshofer, Allhöfe von den Vereinsvorständen mit 41 Stimmen zum 2. Gauvorstand gewählt. Ein
großer Vertrauensbeweis für die Gotzinger Trachtler
und im Besonderen für unser Vereinsmitglied.
Das Vereinslokal
Nach langjährigen Verhandlungen mit den Stadtwerken-Wasserwerke München konnte im Herbst 1987 das
renovierte Salettl in einer kleinen Feierstunde den Einwohnern von Gotzing zur Benützung freigegeben wer-
Der Festzug 1954 am Vereinslokal vorbei.
37
Der Verein
Nach der Wiedergründung 1946 stellte man auf
Tracht I um, also Trachtenhalbschuhe, Strümpfe mit
Umschlag, Trachtenweste und als Hutschmuck eine
Spielhahnfeder. In den sechziger Jahren wurde der Roagaspitz eingeführt. Bei den Frauen ist das Miedergwand für Ledige und der Schalk oder das
Kirchengwand bei den Verheirateten zu tragen. Für
Auftritte z.B. beim Gauwertungsplatteln und Gaugrup-
Das Vereinsgewand im Wandel der Zeit
Im Verein wird die bodenständige Miesbacher Tracht
getragen. Die Vereinsfarbe ist blau (Miedergwand und
Bindl). Ab der Gründung rückte man in der Tracht II
aus, d.h. bei den Männern: Loferl, Trachtenstiefel und
ohne Weste; als Hutschmuck den Gamsbart.
Gebirgstracht-Erhaltungsverein Thalham – Gründungsmitglieder von 1909 beim
Gaufest am 28. Juli 1928 in München. Mit Kreuz gekennzeichnete Personen:
Nikolaus und Therese Wechselberger; vorne links: Paul und Ida Ablaßmeier.
penplatteln haben die Dirndln einen rot-blau-gestreiften „Almkittl“ mit rotem Spenser und weißer Schürze
(früher blauer Spenser, schwarzer Kittl; 70er Jahre hell-
„Jehl-Buam“ von Hinterberg um 1885 im Sonntagsgwand. Die heutige
Form der „Miesbacher Joppe“ ist im einzelnen schon erkennbar.
Wastl Buchberger (Mitte) wurde „Polz-Bauer“ in Hinterberg.
38
Der Verein
Bild links oben:
Maria Rummelsberger, Voderderallhof
(+ 1960) im Miedergwand um 1902.
grünes Oberteil, hellgrün-bunt
gesteifter Rock). Die Kinder sind
mit einem „Leibegwand“ (farbgleich mit den „Großen“) ausgestattet. Seit 2007 wird im Träger
der Lederhose das ehemalige
Gotzinger Gemeindewappen getragen.
Bild rechts:
Elisabeth und Maria Rummelsberger, Vorderallhof mit Spensergwand zum Kirchgang
um 1907.
Bild links:
Marinus Ellmaier und Maria Rummelsberger, Vorderallhof
Hochzeit 1912 in der Festtagstracht (Hochzeitsanzug und Schalk).
39
Ortsgeschichte Gotzing
Ortsgeschichte Gotzing
ter Furtner genannt. Diet soll von hier über Haid nach
Bernloh gezogen sein und die letzten Überreste der
Römer vernichtet haben. Dietfurt bei Gotzing ist bereits 1174 schriftlich erwähnt. Der Name deutet auf die
Lage an einem Hauptverkehrsweg bzw. Heeresstraße
hin.
Vor- und Frühgeschichtliches
Funde von Grabbeigaben aus der Bronzezeit (ca. 1800 –
1600 v. Ch) deuten auf eine frühe Besiedelung des Gebietes Gotzing-Thalham hin. Es besteht Anlass zur Vermutung, dass vor 1825 als Ludwig I. noch Kronprinz
war, Grabungen am Taubenberg stattfanden. Dabei
wurden offenbar nebst einigen anderen Gegenständen
Teile eines Bronzedolches gefunden. Die Funde kamen
1895 aus dem Nachlass König Ludwig I. von Bayern in
die Prähistorische Staatssammlung mit einem Zettel,
der den von Ludwig I. geschriebenen Vermerk trägt
„Verschiedene Stücke beym Nachgraben am Taupenberg
gefunden“.
Wohl ein weiterer Grabfund aus der Bronzezeit stammt
aus einem Straßenkörper bei Gotzing. Nach Angaben
von R. Lotze (München) fand er Anfang der 80er Jahre
des vorigen Jahrhunderts auf der von langem Regen
aufgeweichten und durch den Fahrverkehr umgewühlten kleinen Fahrstraße eine abgebrochene Bronzedolchklinge und eine Bronzelanzenspitze.
Etwa bis zum Jahre 50 n.Ch. war unsere Gegend von
Kelten beherrscht, die oberhalb der Mangfall bei Fentbach eine mächtige Ansiedelung unterhielten. Bis zum
5. Jh. gehörte Gotzing zur Provinz Raetien und stand
unter römischer Herrschaft.
Später hatte der Sage nach Herzog Diet bei Gotzing
sein Lager aufgeschlagen. Der Ort wurde Dietfurt, spä-
Mittelalter
Die Ortsendung „ing“ weist auf eine früh mittelalterliche Herkunft des Ortsnamens Gotzing um das 6. Jahrhundert. Die aus dem Nordosten eingewanderten
Bajuwaren pflegten nämlich ihre neu angelegten Orte
mit einem Personennamen mit der Endung „inga“ zu
benennen (jetzt zu „ing“ verschliffen). Demnach mag
der namensgebende Ansiedler ein namens Gozzo oder
auch Gothe (Goto) gewesen sein. Wichtig war den Bajuwaren eine fruchtbare hochwasserfreie und sichtige
Lage nahe eines Flusses für die Ansiedlungen, was in
Gotzing idealerweise zutraf. Bereits 948 – 957 ist der
Ort Gotzing schriftlich belegt. Im Jahre 1040 ist die
Ortschaft Gotzingen genannt.
Funde von Körpergräbern ohne Beigaben in Thalham
beim Gasthaus Pritzl und die Endung „ham“, lassen
eine Ortsgründung Thalhams vom 6. bis zum 8. Jahrhundert mutmaßen.
Die ältesten genannten Anwesen sind Pernegg, Schellenberg und Dietfurth (der Furtnerhof wurde 1910 abgerissen). 1136 ist Hainricus von Pernecce die Rede.
Noch früher finden wir Siegmar von Gotzingen
40
Ortsgeschichte Gotzing
die Rolle Gotzings als Ministerialstützpunkt endete
1185/87.
Die Herren von Dietfurth stellten sich wahrscheinlich
deshalb unter den Schutz des Klosters Schäftlarn:
1195 übergaben vor oder in der Kirche von Gotzing
Heinrich von Dietenfurth und dessen Schwestern Gertrud und Dietmut ihren Hof zu Dietenfurth mit allen
Zubehör ohne jede Bedingung dem Kloster Schäftlarn,
wofür sie diesen Hof auf Lebenszeit zum Lehen gegen
einen Jahreszins von 5 „Münzen“ erhalten. Zeuge dieser Schenkung war unter anderen Chounradus decanus
de Niwenchirchen und Berholdus servus decani C,
haunradi, de Niwenchirchen, Gesellpriester.
Ein Urbarbuch aus dem Jahre 1224 berichtet, dass Gotzing nebst Pienzenau, Stürzlham, Wattersdorf und anderen Orten zu dieser Zeit dem Kastenamt (=Rentamt
oder Steuerbehörde) Heimburg angehörte. Die aus romanischer Zeit stammende Burg unterstand zu dieser
Zeit Erzbischof Konrad von Salzburg, da ihm sein Verwandter Pfalzgraf Friedrich der Wittelsbacher dieses
Kastrum „Haginburc“ (Heimburg) vermachte. Die Burg
stand oberhalb der Leitzach östlich des Einödhofes Karlinger bei Pienzenau und noch 1860 transportierte man
Steine der Burg nach Miesbach zum Hausbau. Vor der
Entstehung der Gemeinde um 1818 gehörte Gotzing
und Obergotzing als „Hauptmannschaft Gotzing“ zum
Amt Föching. Die Hinterberger waren als „Hauptmannschaft Schwarzenberg“ dem Amt Wolfratshausen zugeteilt. Diese Trennung spiegelt sich in der Pfarrgrenze
(1126/27 bis 1160). Im 12. Jh. hatte noch Altmann
von Gotzingen (Schellenberg) Bedeutung. Er wurde
vom Freisinger Bischof als „praepositus“, ein seinen
Standesgenossen übergeordneter Befehlshaber eingesetzt und sollte wohl dem Grafen von Valley Widerstand entgegensetzen. Die Höfe Schellenberg und
Dietenfurth waren Ministerialensitze unter Bischof
Otto v. Freising. Mit dem Tod des Bischofs begann der
Stützpunkt Gotzing zu bröckeln. Nach dem Ableben des
Kirche Gotzing
kinderlosen Altmanns 1173/75 verlor der Ort seine Bedeutung. Die Valleyer setzen sich in Thalham fest und
41
Ortsgeschichte Gotzing
schenbilder, stammen von dem Aiblinger Maler Johann Georg Gaill im Original aus dem Jahre 1761. Die letzte
Kirchenrestaurierung wurde 1960
durchgeführt.
Das größte kirchliche Ereignis in Gotzing war wohl die Primiz von Harduin
Bießle vom Nudlerhof, der am 3. März
1929 zum Priester geweiht wurde. 1957
wurde er Abt der Abtei Königsmünster
im Sauerland.
Warngau/Neukirchen wieder.
Von den ältesten Grundeigentümern,
dem Kloster Tegernsee und dem Hochstift Freising, verlagerte sich das Eigentum der Höfe allmählich zum Kloster
Schäftlarn und bis zur Säkularisation erwarb auch Kloster Weyarn hier ansehnlichen Besitz.
Die Gotzinger Kirche
Die Gotzinger Kirche wurde 1164 bereits schriftlich erwähnt. Ca. im 10. oder
11. Jahrhundert dürfte die Pfarrei Neukirchen errichtet worden sein, zu der
auch Gotzing gehörte. 1373 wird die
Pfarrei Neukirchen mit Filialkirche Gotzing dem Kloster Weyarn einverleibt,
um dessen Finanzen nach einem Brand aufzubessern.
Etwa um die Mitte des 15. Jh. entstand die jetzige
Kirche, ein spätgotischer Bau aus schönen Tuffquadern gemauert. 1634 verlobte sich die Kirchtracht
Gotzing in Pestnot dem hl. Jakobus, Rochus und Sebastian mit einer Kerze u. Votivtafel. Der Pest, die in
der ganzen Gegend wütete, dürften damals ca. 59 %
der Bevölkerung zum Opfer gefallen sein.
Im Jahre 1761 wurde die Kirche durch Probst Augustin Hamel vom Kloster Weyarn vollkommen repariert und erhielt eine zierliche Stuckierung im
Frührokokostiel. Die Deckengemälde und Kartu-
Links: Der Primiziant Harduin Bießle.
Unten:
Der Festzug zum Primizaltar hinter der Gotzinger Kirche.
42
Ortsgeschichte Gotzing
krüge und Ellbogen aufzustützen. Auf der anderen
Die Sendlinger Bauernschlacht
Seite stand ein Leiterwagen als Schenke. Dort wurde
und die Gotzinger Trommel
Valleyer Bier gleich aus dem Fasse verzapft. Auf einem
Im Dezember 1705 zogen die Gotzinger Bauern mit
anderen Wagen saßen die Musikanten. Zwei Mann blieden Valleyern in die Sendlinger Bauernschlacht, um die
sen auf Schwegelpfeifen uralte Weisen, ein dritter beÖsterreicher aus München zu vertreiben und die Kurgleitete auf der Gotzinger Trommel zum Tanz.
fürstlichen Kinder zu befreien. Der Auslöser dürften
Die Trommel kam erst um 1970
unter anderem Kriegsabgaben
als Dauerleihgabe der Gemeinde
nach Österreich für die spaniins Heimatmuseum Miesbach.
schen Erbfolgekriege und die beDie Gebirgschützenkompanie
kanntgemachte Aushebung von
Gotzinger Trommel erhielt von
3000 Mann für die Regimenter
der Gemeinde Gotzing eine Redes österreichischen Kaisers geplik des Schlaginstruments zum
wesen sein. Da ging der Ruf
Ausrücken. Ein Bild am Gotzindurchs Land „Lieber bayrisch
ger Gasthaus zeigt den Gotzinger
sterben, als in des Kaisers Unfug
Trommler.
verderben“. Der Überlieferung
Bei der Bauernschlacht in Sendnach trug ein Vorfahre der „Linling wurden 6 Gotzinger getötet:
nerer“ die „Gotzinger Trommel“,
Kirschhofer Kaspar – Wildenwelche den Zug anführte. Die
bichl, Schliersmayer Ägidius –
Trommel soll der Sage nach aus
Thaler, Taubenberger Wolfgang –
den Türkenkriegen stammen und
Baderer, Berghammer Georg –
schon bei der Belagerung von BelVorderhöher, Auracher Wolfgang
grad dabei gewesen sein. Die
– Allhofer. Die Gemeinde GotTrommel wurde wegen des histoGotzinger Trommel
zing ließ später eine Gedenktafel
rischen Symbolwerts von König
mit den Namen der Toten an der Kirche anbringen.
Ludwig vergeblich um Überlassung erbeten. Früher feiDiese wurde durch die Gefallenentafeln aus den letzten
erten die Gotzinger ihre Kirchweih in der Gastwirtbeiden Weltkriegen ergänzt.
schaft „Gotzinger Trommel“ folgendermaßen: Ein
Anlässlich der 250-Jahrfeier der Bauernschlacht stellte
kleines Podium, daneben hölzerne Schragen, um Stein43
Ortsgeschichte Gotzing
Gotzing von den Franzosen besetzt wurde. Rechts der
Mangfall auf der Weyarner Seite standen die Österreicher gegenüber. Wer über die von Österreichern und
Franzosen bewachte Mangfall wollte, musste einen
„Pass und Repass“ haben. Die Mangfallbrücken waren
alle gesperrt. Offenbar wurde die Demarkationslinie bei
Weyarn sehr gut bewacht, so dass ein verborgener Gotzinger Steig von Ott erwähnt wird, über den man unbemerkt über die Mangfall kam. Insbesondere der
Oberwarngauer Bader benützte öfter heimlich den Gotzinger oder Reisacher Steg, um seine Dienstleistungen
und Neuigkeiten nach Weyarn zu bringen.
Die französisch besetzte Seite litt unter gewissen Repressalien der Besatzer und man hoffte, dass der durch
den Waffenstillstand unterbrochene Krieg nicht wieder
aufflackern würde, was etwa folgender Vorfall befürchten ließ:
Am 13.9.1800 wagten sich einige Franzosen über die
gerade bewachte Mangfallbrücke bei Thalham, das
unter den K.K. Husaren „große Zerrittung“ anrichtete,
so dass sie hin und her ritten. Am Abend war wieder
alles ruhig.
Der Aufmarsch der Franzosen am linken Mangfallufer
ging jedoch weiter. Am 20.9.1800 wollte eine französische Abteilung „beym Brändlmüller zu Thalham samt
ihren schweren Geschütz zweimal über die dortige
Briglbrückn paßirn. Ein einziger K.K. Husar saß alldort
zu Pferd, hilte Wache und sagen den anmarchirenden
2-mal, sie sollten Halt machen. Er habe keinen Befelch,
die ehemalige Gemeinde Gotzing an das Bayer. Staatsministerium des Innern erfolgreich den Antrag, für ihr
Dienstsiegel die Gotzinger Trommel annehmen zu dürfen. Die Wappenbeschreibung lautet: In Rot eine schräg
liegende silberne, mit halben blauen Rauten und der
Jahreszahl 1705 bemalte Trommel.
Die Zeit der Koalitionskriege
Der Augustinerchorherr Laurentius Justinianus Ott
war der letzte und wohl bedeutenste Chronist des Klosters Weyarns vor dessen Auflösung durch die Säkularisation. Er wurde am 26.4.1748 in Dietfurt bei Gotzing
geboren und trat 1767 ins Kloster Weyarn ein. Bis kurz
vor seinem Tod 1805 führte er ein Tagebuch, welches
auch die Ereignisse um Gotzing anführt.
Der erste Koalitionskrieg zwischen Österreich und dem
napoleonischen Frankreich 1797 berührte das Oberland um Weyarn wenig. Der Klosterchronist berichtet
jedoch, dass der Hofmarksrichter in Weyarn die Häuser
nummerieren lassen musste und überall Soldaten des
österreichischen Kaisers einquartiert wurden.
Nachdem Armeen Napoleons 1800 zum zweiten Mal
über den Rhein gingen, geriet auch Gotzing stärker in
den Strudel des Krieges. Ende April 1800 hoben die
Österreicher noch in Weyarn und Umgebung Soldaten
aus. Im Parsdorfer Waffenstillstand (geschlossen
15.07.1800) zwischen Franzosen und Österreichern
wurde die Mangfall nun zur Demarkationslinie erklärt,
wobei das Gebiet links der Mangfall und somit auch
44
Ortsgeschichte Gotzing
wollte, sagten die Triumphbögen und Gemälde, die an
und vor der Gotzinger Kirche aufgestellt wurden. Sie
hatten folgende Anschriften:
jemanden möge er seyn, wer er wolle, über die Brücke
zu lassen. Er könne zwar als einzelne Person dem feindlich überlegenen Gewalt keinen Einhalt tun. Doch aber,
sofern sie mit Gewalt ihre Demarcationslinie überschritten und über die Brücken ziehen sollten, werde er
soches sogleich seiner Pflicht gemäß seinen Officiren
vernachrichtigen. Durch diese Courage eines einzelnen
Mannes, so die 2-malige repulsam (Widerstand) einem
ganzen Schwarm der Franzosen machte ... lissen sie
sich den appetit nach unserem Klösterl (Weyarn) ... wie
auch nach dem kleinen Stättl Miesbach vergehen und
zohen bey der Gotzinger Wise mit ihrem groben Geschütz und Wägen durch den enlendesten Weg nach
Oberdarching“. Sicherlich hat zum Rückzug der Franzosen bei Thalham auch das Gerücht beigetragen, das
„Condèsche Deserteurs oder Überläufer“ ausstreuten,
als ob sich auf der österreichischen Seite gegen 8000
K.K. Trouppen sich in den Hölzern befänden.
Auch der Abbruch von Brücken über die Mangfall
konnte aber nicht verhindern, dass die Franzosen in
der Nacht vom 28./29.11.1800 tatsächlich den Fluss
überschritten. Die allierten Österreicher und Bayern
zogen sich von der Mangfall zurück.
Nach dem Friedenschluss von Luneville am 9.2.1801
zogen die Franzosen aus Bayern ab. Dies war neben
dem 100jährigen Bestehen der Kirche Gotzing Anlass
zu einer besonderen Dank- und Friedensfeier, die vom
22.– 24.8.1801 stattfand. Dass man sich bei diesem
Tridum auch für den Frieden und bei Gott bedanken
„Die Taube flog der Arche zu
mit grünem Ölzweig in dem Mund
und machte es dem Noe kund,
daß Frieden nun und Ruh.
Der fromme Noe schickt sich dann
gleich dem Herrn zu danken an.
Auf dem errichteten Altar
bringt er die Dankesopfer dar.
Auch Gotzing will sich dankbar zeigen,
da nun des Krieges Lärme schweigen.
Er ließ dann Gott und den Schutzheiligen zur Ehr
das Gottehaus mit neuem Schmuck versehen
und feyert heute eine Feyerlichkeit
zum Dank für 100 Jahr,
ja noch längere Zeit“.
Von Rom waren für dieses Triduum Ablässe und Sondervollmachten erbeten und genehmigt worden. Man
erwartete deshalb viele Beichtende. Deswegen waren an
der Nord- und Südseite der Kirche je vier überdachte
Beichtstühle im Freien errichtet worden. „Die Tacherey“ dieser Beichtstühle hatten die Gotzinger mit
„einem mit Wasser gefüllten Sechter“ übergossen, um
ihre Dichte zu prüfen. Außerdem wurde eine Türöffung
in die Sakristei von außen gemacht, um so einen weite45
Ortsgeschichte Gotzing
dorf frühzeitig alle Lebensmittel „als Bier, Fleisch,
Würst, Brod aus“. Am Ende dieser Jahrhundert- und
Friedensfeier „kostete es bey sehr vielen Leithen ville
Zäher, nachdem sich diese mit so hefftiger Begierde
und frommen Wünschen erwarttete Gnadenzeit bey
Untergang der Sonne und abmarche der Geistlichkeit
dem Ende näherte. Alles gehet in heiliger Stille von diesem Ort, wo alles sich in dem Herrn freute und seine
Vergnügen fand, mit härtester Trennung weg. A Dieu!
liebes Gotzing“, so trägt Ott in sein Tagebuch ein.
ren Ausgang aus der Kirche zu schaffen. Zudem wurde
„ein Altar mit einer langen Kommunionbank wieder
unter schützendem Obdach“ errichtet. Die Kirche und
Anlage im Freien wurde während der Nacht von den
„auf die Feyrlichkeit abgerichteten Gotzingerischen
Soldaten (Bauernsöhnen) bewacht.“ Die Weyarner
Chorherrn kamen, soweit sie nicht durch ihre Dienste
im Kloster und in ihren Pfarreien abgehalten wurden,
nach Gotzing, um als Celebranten, Leviten und Prediger im Beichtstuhl und am Altare tätig zu werden, nicht
zu vergessen die Kirchen- und Prozessionsmusik, wozu
nebst den musikalischen Chorherrn 12 Studenten aus
dem Weyarner Seminar abgeordnet werden. Um 3 Uhr
morgens wurde das festliche Gotzing und seine Umgebung mit Böllerschüssen geweckt. Schon zu dieser frühen Stunde fanden sich an der Kirche die Beichtenden
ein, sodass man die Beichtväter, die mit Beichtbeginn
um 4 Uhr gerechnet hatten, aus der benachbarten Herrenmühle bei Thalham holen musste. In der Reihe der
Gottesdienste war bereits um 5 Uhr die erste hl. Messe,
der weitere Messen folgten. Der Höhepunkt der Feier
war am Vormittag das levitierte und figurierte Hochamt und am Nachmittag die Prozession. Wallfahrer
kamen aus Neukirchen, Feldkirchen, Wall und Osterwarngau. Der Zulauf des Volkes war so ungeheuer, dass
der Lebzelter von Wolfratshausen schon bald Nachschub für seine Esswaren herbeiholen musste. Am dritten Tag der Feierlichkeit gingen dem Wirt von Weyarn
und Thalham, dem Bäcker von Miesbach und Watters-
Die Säkularisation
Die angeführten Koalitionskriege führten zu einem
hohen Kapitalbedarf des pfalzbayrischen Kurstaats,
den Kurfürst Max Joseph mit der Verstaatlichung des
kirchlichen Eigentums zu decken versuchte. Von der
Verstaatlichung und dem Verkauf kirchlicher Habe
blieb auch das Kloster Weyarn mit seinen Besitztümern
nicht verschont.
So besichtigte am 12.11.1802 ein kurfürstlicher Kommissar nebst anderen Objekten des Klosters die Herren
Mühl zu Thalham.
Ein Jahr später schrieb der Klosterchronist Ott in sein
Tagebuch:
„7.11.1803, Montag: Heut wird unsere Mühl in Thallheim,
Fellermühl od. Herrenmühl an den meistbietenden verkauft.
8.11., Dienstag: H.H. Poßidonius (d. Chorherr P.
Höflmayr), Verwalter der Herrenmühle, war hier. Er er46
Ortsgeschichte Gotzing
Ein weiterer Effekt der Säkularisation war, dass die
Pfarrei Neukirchen mit der Filialkirche Gotzing wieder
unabhängig wurde.
zehlte, daß einzige 2 Käufer sich zu Thallheim gestern eingefunden haben, nämlich Räspler von Reitham und der
Plankenhofer von Gotzing, ohngeachtet Titl. H. Commißair, bey welchem sich viele Kaufliebhaber gemeldet hatten, viele verhoffte. Herr Poßidonius sagte, daß der einte
von besagten 2 Bauern 8 000 fl auf die Müll solle geschlagen haben.
14.11., Montag: Unsre Müll wurde heut abermal licitirt. Zu
den obigen Kaufsliebhabern hat sich noch zugesellt der Jägerbauer. Der Schwaiger Sohn von Lanzing bey Irsenberg
Vitus Reutter ein Vötter unseres Herrn Dekan und Bruder
d. dermaligen Müller Köching schlug 8800 Fl, jedoch mit
dem Beding, daß ihm auch die bey d. Müll gewesene Gotzinger Wise gelassen werde. Der Räspel aber stieg heut
noch höher und schluge auf Müll sammt Wiese 9795 fl. Die
Sache ist heut noch nicht zu Ende gegangen.
15.11., Dienstag: Heut ging die Müll Licitation dergestalten zu Ende, daß der Schwaiger Sohn von Lanzing, nachdem er 10 350 fl geschlagen, dem Räspel, welcher 10 500 fl
darauf bothe, Glück zu der Müll wünschte und vom ferneren Biethen abstunde.
29.12., Donnerstag: H.H. Poßidonius siedelte heute mit seinen Sachen aus unserer Mühle zu Thallheim, vulgo Felleroder Herren Müll, die vor kurzem verkauft und von der kurfürstlichen Kommission an den Käufer übergeben worden
ist, in unser Stift über.“
Die 1803 privatisierte Herrenmühle mit einer eigenen
Hauskapelle ist heute eines von zwei verbliebenen Anwesen des verschwundenen Ortes Unterthalham.
Thalham
Früher befand sich Talham an der wichtigen Straße von
Valley nach Miesbach. Die Straße verlief vor 1479 noch
über Oberdarching am linken Mangfallufer über
Sümpfe und Berge und überschritt erst bei Talham die
Mangfall.
Der zur Gemeinde Gotzing gehörende Ortsteil Thalham
lag östlich der Mangfall und war bis zur Mitte des 19.
Jh. lediglich eine Ansiedlung mehrerer Bauern und
Mühlen an der Mangfall. Mit der Eröffnung der Eisenbahnlinie Bayrischzell–Holzkirchen durch Thalham am
23.11.1861 wuchs der Ort bedingt durch die Verkehrsanbindung mit eigenem Bahnhof und die Errichtung
von Papierfabriken, die Häuser für die Beschäftigten
unterhielten, zu einer beachtlichen Ansiedlung. Auch
nach dem Bau des Bahnhofes Gmund (1883) wurde
vom Tegernsee über die Mangfall weiterhin das Holz
zum sogenannten Holzhof in Thalham (ein Gebäude ist
heute noch Teil der Wasserwerke) zur Bahnverladung
getriftet. Die Auenlandschaft im Thalhamer Kessel
wurde regelmäßig von Überschwemmungen heimgesucht, die letzte 1899 machte auch dem Holzhof und
damit der Holztrift ein Ende. Eine Bäckerei, eine
Schreinerei, ein Malerbetrieb, eine Schmiede, eine Wagnerei, ein Sägewerk, eine Gastwirtschaft, ein Postamt,
47
Ortsgeschichte Gotzing
mehrere Papierfabriken und eine Krämerei sorgten
unter anderem für Arbeitsplätze und für die Versorgung der Bewohner. Der 1910 ersetzte Aussichtsturm
Die Münchner Wasserversorgung am Taubenberg
Bereits 1881 begann man mit dem Bau einer Wasserversorgung für München zum Mühltal. 1893 bis 1902
erweiterte die Stadt München
ihr Wassereinzugsgebiet nach
Thalham und Gotzing und begann südlich und nördlich des
Ortes Trinkwasser zu entnehmen. Im Laufe der Jahre
wurde die Wasserversorgung
immer weiter ausgebaut.
Mehrere unterirdische Tunnel
mit natürlichem Gefälle
brachten in der Folge das
Trinkwasser nach München
(heute bezieht die Stadt München einen Großteil seines
Trinkwassers aus dem Gebiet
um den Taubenberg).
Der Bau der Wasserversorgung brachte zunächst weitere Arbeitsplätze in den
aufstrebenden Industrieort
Thalham. Bereits 1890 fing
die Stadt München an zum
Erwerb von Rechten und zum Schutz des Trinkwassers
Anwesen in der Gemeinde Gotzing am Taubenberg aufzukaufen. Einige Jahrzehnte später wurden auch viele
Häuser im Thalhamer Kessel erworben. Vielfach besei-
Ortsansicht von Thalham
auf dem Taubenberg, dem damaligen Hausberg des
Münchner Bürgertums, ist Zeuge des einsetzenden
Fremdenverkehrs mit wohlhabenden Städtern aus
München zur Sommerfrische.
48
Ortsgeschichte Gotzing
100jährige Trachtenjubiläum können mit freundlicher
Genehmigung des Eigentümers auf städtischen Flächen
stattfinden.
tigte man die Anwesen. Mehrere Papierfabriken wurden um 1930 von der Stadt aus Wasserschutzgründen
aufgekauft und abgerissen. Gerade in der Zeit der Weltwirtschaftskrise verloren dadurch viele Bewohner ihre
Arbeitsstätte. Mit dem Erlass des Wasserhaushaltsgesetzes wurden 1962 Wasserschutzgebiete eingerichtet.
Damit begann der Aufkauf der noch verbliebenen
Grundstücke und Gebäude in Thalham, deren Besitzer
nach Weyarn, Holzkirchen und Miesbach umsiedelten.
Nahezu alle Gebäude in Unterthalham wurden abgerissen. Dieser Maßnahme fiel auch der Bahnhof zum
Opfer. 1978 wurde die noch verbliebene Haltestelle
ganz aufgelöst. Nur noch Eingeweihte wissen von dem
einstigen Ort im Mangfalltal.
Heute besitzt die Stadt München einen Großteil der
Fläche und der Anwesen um Gotzing, so dass seit 1899
ein eigenes Forstamt besteht. Die jetzt noch stehenden
Gebäude bewahrte zum Teil der Denkmalschutz vor
dem Abbruch. Um durch die rückläufige Bevölkerungszahl das Vereinsleben des Trachtenvereins aufrecht zu
erhalten, engagiert sich nahezu aus jedem Anwesen
eines oder mehrere Mitglieder im Verein.
In der Gegenwart sind die Betreiber der Münchner
Wasserversorgung nach wechselhafter Geschichte vermehrt um die Berücksichtigung der örtlichen Interessen bemüht. Der Ort Gotzing erhielt 2006 eine moderne Abwasserentsorgung. Der ökologische Landbau
wird von den Stadtwerken München finanziell gefördert. Örtliche Brauchtumsveranstaltungen wie das
Schule Gotzing
Wohl unter dem Einfluss des Probstes Steyrer vom Kloster Weyarn war im Jahre 1684 in Gotzing bereits ein
Schulmeister Leonhard Doll tätig. 1697 gingen die Kinder nach Thalham zum Ludimagister Müller in die
Schule.
1804 war der 51jährige Eremit Frater Engelmar Probst
3 Jahre in Valley. Da 1804 in Valley ein Schul-Benefizium errichtet wurde, kam er als Schullehrer nach Thalham, wo er die Kutte ablegte.
Er war 1753 geboren und legte am 8. August 1789 seine
Prüfung als Eremit ab und zeichnete sich in Thalham
ausnehmend gut aus, nur wird er als „mittlerer Organist“ erwähnt. Sein Einkommen als Mesner belief sich
auf ca. 70 fl. Zur Schule in Thalham waren eingeschult
Groß- und Kleinpienzenau, Gotzing, Wies, Neukirchen,
Reichersdorf und die umliegenden Einöden. Der Wirt
Anton Kobelstetter von Thalham gab sein Zubauhaus
als Wohnung für den Schullehrer.
Später wurden die Kinder auf vier Schulsprengel verteilt: Neukirchen, Oberwarngau, Osterwarngau und
Wall. Im Jahre 1910 wurde nach einer 40jährigen
Dauer der Vorverhandlungen die Volksschule Gotzing
erbaut und mit 80 Kindern eröffnet. Bedingt durch den
Zuzug von Vertriebenen aus Schlesien und dem Sude49
Ortsgeschichte Gotzing
stand ca. 1/5 der Bevölkerung unter Waffen. Das heißt,
dass wohl auch um die 75 Männer der Gemeinde Gotzing einrücken mussten. Dem Krieg fielen 23 Gotzinger
zum Opfer, welche auf der, von der Gemeinde erstellten
Gedenktafel an der Kirche Gotzing verzeichnet sind. Im
Zweiten Weltkrieg kamen von bislang 71 bekannten
Kriegsteilnehmern 27 Männer nicht mehr heim.
tenland nach dem Zweiten Weltkrieg musste 1948 ein
zweiter Schulsaal umgewidmet werden, dort wo sich
vorher das Gemeinde- und Lehrmittelzimmer befand.
Als neues Rathaus wurde deswegen das alte Gotzinger
Feuerwehrhaus erweitert.
Im Rahmen der allgemeinen Schulreform in Bayern
wurde die Schule in Gotzing 1969
aufgelöst. Seitdem werden die Kinder
mit dem Bus nach Miesbach zur
Schule gebracht. Die jahrelang leerstehenden Schulräume wurden 1992
auf private Initiative unter der Leitung Georg Obermüllers hergerichtet
und von ihm 10 Jahre lang als private
Musikschule genutzt. Georg Obermüller, dessen gleichnamige Blaskapelle bereits seit 1886 bestand, setzte
den Schwerpunkt in die Unterrichtung traditioneller bayerischer Volksmusik. 2002 übernahm der Weyarner
Arbeitskreis Geschichte die Schulräume, um kulturelle Musikveranstaltungen und Vorträge
durchzuführen.
Die beiden Weltkriege
Im August 1914 wurden Mobilmachungsbefehle versandt. Schließlich
Fahnenweihe der Feuerwehr Gotzing 1930: (stehend von links) Maria Ellmaier vom Vorderallhofer, Maria Obermaier vom Baderer, Notburga Hansch vom Plankenhof, Anna Schwab vom Huber, Katharina Eckhard aus Thalham, Maria Pschirer vom Günderer, Anna Hagn vom Linnerer, Anna Hagn vom Still;
(vorne sitzend von links): Rosa Scheubert aus Thalham, Notburga Schweiger zum Haidhuber, Kathi Koch zum
Aigner, Fahnenmutter Anna Gemmer vom Hatzl–Thalham, Fahnenbraut Maria Feicht vom Langenegger,
Veronika Strohschneider vom Wölfl, Ursula Feicht vom Langenegger, Barbara Schwab vom Huber.
50
Ortsgeschichte Gotzing
Die Freiwillige Feuerwehr Gotzing
Neben dem Trachtenverein prägt das örtliche Gemeinwesen auch die Feuerwehr Gotzing. Diese hatte sich bereits 4 Jahre vor dem Trachtenverein im Jahr 1905
gegründet. Es ist bei den Gotzingern nahezu selbstverständlich beiden Vereinen anzugehören. Schon bei der
Standartenweihe der Wehr im Jahr 1930 rückten die
Frauen in der Tracht aus. Das 1966 errichtete Feuerwehrhaus wurde 2005 durch einen Neubau abgelöst.
Der Altbau wird seither als „Safthäusl“ vom Obst- und
Gartenbauverein genutzt.
Die Gebietsreform
Mit der Gebietsreform 1978 schlug man den östlichen
Teil der Gemeinde Gotzing der neuen Gemeinde Weyarn zu, wobei Hinterberg im Westen der Gemeinde
Warngau zugesprochen wurde. Im Trachtenverein und
der Feuerwehr Gotzing, der auch die Hinterberger und
zum Teil noch ehemalige Thalhamer angehören, lebt die
alte Verbundenheit über die Gemeindegrenzen noch
fort.
Wappen der ehemaligen
Gemeinde Gotzing
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Totengedenken
Einige besonders erschütternde Unglücke und Todesfälle aktiver Trachtler sind uns noch immer gegenwärtig:
Unser 1. Vorstand Sepp Gotzlirsch wurde am 4. August
1963 bei einem Verkehrsunfall am Leitacker ohne sein
Verschulden tödlich verletzt. Der Trachtenverein nahm
mit Dank und Anerkennung seiner Leistungen Abschied von einem Mann, der bei den Gotzingern sehr
geschätzt und für alle ein großer Verlust war.
Im Jahr 2008 mussten wir nach langer schwerer Krankheit von Sepp Hagn jun. (Aigner Seppi), im Alter von
nur 33 Jahren, Abschied nehmen. Er war 10 Jahre Vorplattler und Jugendleiter. Besonders als Jugendleiter
war er bei den Kindern sehr beliebt. Eine überaus
große Trauergemeinde, unter ihr zahlreiche Miederdirndln und Trachtler unseres Vereins, gab ihm die
letzte Ehre.
Eine traurige Aufgabe war für unseren Vorstand die Beerdigung von Hansi Utz, der im Blütenalter von 22 Jahren nach einem tragischen Arbeitsunfall am 29.7.90
verstarb. Lenz Rinshofer, begleitet von Miederdirndln,
Schalkfrauen und Trachtlern, legte am Grab als letzten
Gruß einen Kranz nieder. Aus seinen Worten war zu
spüren, welche Trauer dieser Todesfall im Verein ausgelöst hatte.
Gaugruppenplatteln in Neukirchen am 16. Sept. 1994 –
Unsere Plattlergruppe konnte nicht teilnehmen, da
Gerhard Rinshofer, aktiver Plattler und Sohn des Vorstands, bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt wurde
und an dessen Folgen er 1999 verstarb.
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Es leuchte das Kreuz im Licht –
Ein Zeichen der Treue du bist!
Und künde, dass Glaube und Heimat –
Das Höchste für uns ist!
Wir gedenken in Dankbarkeit der verstorbenen Gründer unseres Vereins
sowie aller verstorbenen und der in den beiden Weltkriegen
gefallenen und vermissten Mitglieder.
Das von ihnen Übernommene zu pflegen und unsere Jugend im Sinne der
Trachtensache zu fördern soll in Zukunft unsere wichtigste Aufgabe sein.
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Danksagung
„Wer d’Hoamat liabt und acht`, der fördert Sitt’, Brauch und Tracht.“
Wir bedanken uns ganz herzlich bei folgenden Spendern:
Aigner Angelika, Versicherungsbüro, Warngau
Bauer Nikolaus, Heizung u. Sanitär, Bernloh
Berghammer Max GmbH, Kachelöfen, Wall
Bräustüberl Tegernsee
Dachs Klaus, Spenglerei, Taubenberg
Egger Robert, Schuhhaus, Miesbach
Estner Franz, Abschleppdienst, Moosrain
Fischer Peter, Sachverständigenbüro, Einhaus
Forstverwaltung Gotzing
Froschauer Georg, Erdbewegungen, Wattersdorf
Geißler, Goldschmiede, Hausham
Graf Arco Brauerei, Valley
Grahamer Sandstrahlen, Gotzing
Hagn Bernhard, Holzdesign, Unterlaindern
Harraßer, Fuhrunternehmen, Au b. Bad Aibling
Harraßer Florian, Kfz-Elektrik, Au b. Bad Aibling
Haslauer Hans, Busreisen, Gmund
Hengler Florian, Sanitär und Heizung, Stürzlham
Ihle Franz sen., Holztransporte, Reitham
Jäger, Trachtenhaus, Miesbach
Killer, Metzgerei, Wall
Klaus Peter, Bäckerei, Warngau
Kranz Cornelia, Schreibwaren, Warngau
Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee, Miesbach
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Kuhn, Autohaus, Wall
Linnerer, Computer und Service, Gotzing
Luger Herrmann, Melktechnik, Wall
Moser Lederhosen, Miesbach
Müller Karl, Gebäudetechnik, Taubenberg
Pritzl, Gasthaus, Thalham
Raiffeisen Lagerhaus, Warngau
Raßhofer Georg, Gartenmöbel, Hinterberg
Raßhofer Johann, Schreinerei, Wall
Riedleder Getränke, Warngau
Rinshofer Lorenz, Zimmerei, Hinterberg
Schell Peter, Motorgerätefachmarkt, Hausham/Wall
Scherer Sebastian, Schreinerei, Hinterberg
Scheuer Georg, Holzhandel, Wall
Schmid Fiat, Autohaus, Miesbach
Schützenwirt Miesbach, Gaststätte, Miesbach
Schwarzer Autohaus, Reitham
Seestaller Sepp, Kernbohrungen, Gmund / Gasse
Sifferlinger Autohaus, Stürzlham
Stadtwerke München, Thalham-München
Staudacher Toni, Ing.-Büro, Tegernsee
Stielner Kaspar, Metzgerei, Weyarn
Stumböck Hans, Sportpreise und Gravuren, Wall
Stumböck Sepp, mediaphant grafik & design, Wall
Waizmann Bekleidungshaus, Miesbach
Waldschütz Franz, Sägewerk, Wall
Wiesner Martin, Hutmacherei, Reitrain
Würzhuber Josef, Malerbetrieb, Weyarn
Zinsbacher Albert, Schreinerei, Stürzlham
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HVTV Thalham-Gotzing beim 90jährigen Gründungsfest
am 22. Aug. 1999 in Gotzing
von links oben nach rechts unten:
1. Reihe: Georg Hansch, Georg Thaler, Stefan Baumgartner, Peter Schirmbeck, Josef Hagn jun., Christian Utz, Kaspar
Mair jun., Johann Unützer jun., Johann Utz, Gerhard Eichas, Georg Hallmannsecker, Walter Schwab, Martin Grabmaier.
2. Reihe: Sebastian Scherer, Adolf Zinner, Leonhard Wöhr, Benno Stanglmeier, Johann Ellmaier, Johann Elgraßer jun.,
Anton Fichtl, Georg Paulus, Manfred Hirschberg, Klaus Manhart, Alexander Schmid.
3. Reihe: Johann Elgraßer sen., Josef Harraßer sen., Ernst Mittermaier, Hans Fichtl, Johann Rinshofer jun., Kaspar
Mair sen., Ignaz Demmel, Hubert Parzinger, Valentin Hallmannsecker, Pankraz Weiß, Johann Hansch.
4. Reihe: Herbert Hagn, Michael Hagn, Monika Zinner, Andrea Zinner, Ursula Elgraßer, Theresia Hagn, Theresia
Ellmaier, Veronika Ellmaier, Irene Rinshofer, Sonja Rinshofer, Elisabeth Elgraßer, Stefanie Stumböck, Therese Manhart,
Josef Harraßer jun. (1. Vorstand).
5. Reihe: Georg Raßhofer jun., Michael Pelzer (1. Bürgermeister), Christa Thaler, Elisabeth Scherer, Elisabeth Wöhr,
Rosemarie Obermüller, Elisabeth Schwab, Monika Rothdauscher, Marlies Grabmaier, Heidi Harraßer, Anneliese
Rinshofer, Josefine Ellmaier, Claudia Sieber, Stefan Rinshofer.
6. Reihe: Christian Stumböck, Lorenz Rinshofer, Johann Rinshofer sen., Brunhilde Raßhofer, Maria Harraßer, Maria
Hagn, Anna Zinner, Barbara Hallmannsecker, Brigitte Hansch, Ilse Hirschberg, Antonia Rinshofer, Elisabeth Mair,
Marianne Utz, Christa Stumböck, Norbert Thaler, Siegfried Bichlmeier.
7. Reihe: Johann Bichlmeier, Maria Wöhr, Anneliese Grabmaier, Christiane Zinner, Stefani Scherer, Katharina Zinner,
Christian Hagn, Sebastian Hagn, Florian Rothdauscher, Martin Lukas, Korbinian Schmid, Josef Fuchs, Maximilian
Obermüller, Andreas Thaler, Veronika Hansch, Johanna Hansch, Teresa Wöhr, Veronika Scherer, Theresia Grabmaier.
Festprogramm
Freitag, 22. Mai 2009
19.30 Uhr
20.00 Uhr
Bieranstich durch unseren Schirmherrn, Bürgermeister Michael Pelzer
Musikantentreffen mit den „Schlossies“, den „Stürzlhamern“
und der Gruppe „Bagg Mas“, mit Tanz
Samstag, 23. Mai 2009 - Festabend
18.45 Uhr
Aufstellung zum Kirchenzug am Festzelt
19.00 Uhr
Totenehrung am Kriegerdenkmal an der Gotzinger Kirche
20.00 Uhr
Heimatabend
Mitwirkende: Festmusik Blaskapelle Niklasreuth unter der Leitung von Peter Desl,
Hofmoar-Dirndln, Biergriaglmusi, Burgstall-Dreigsang, Reichersdorfer Stubenmusik, Kinder- und Plattlergruppe unseres Vereins, Plattlergruppen der Patenvereine Miesbach und Wall,
Ansage: Hausl Brandhofer
Sonntag, 24. Mai 2009 - Festsonntag
8.00 Uhr
Empfang der Vereine
9.45 Uhr
Aufstellung zum Kirchenzug
10.00 Uhr
Festgottesdienst an der Gotzinger St. Jakobus-Kirche mit anschließendem Festzug,
Mittagessen, Ehrtänze, Verteilung der Ehrengaben, musikalische Unterhaltung
durch die Niklasreuther Blasmusik (Festmusik) und Vergabe des „HockerbleiberPreis“ an den Verein der um 18.00 Uhr noch mit den meisten Mitgliedern da ist
Montag, 25. Mai 2009
20.00 Uhr
Festausklang mit Kesselfleischessen und Holzhacker-Wettbewerb, musikalische
Unterhaltung durch die Obermüller Musikanten
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Unsere Gründungsfahne 1909