Jahresbericht 2010 - Sozialdienst katholischer Frauen

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Jahresbericht 2010 - Sozialdienst katholischer Frauen
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SkF – da sein, leben helfen
Jahresbericht 2010
Sozialdienst katholischer Frauen e.V.
Diözese Rottenburg-Stuttgart
Impressum
Sozialdienst katholischer Frauen e.V.
Geschäftsstelle
Stöckachstraße 55, 70190 Stuttgart
Telefon (07 11) 925 62-50
Fax 925 62-66
E-Mail: [email protected]
www.skf-stuttgart.de
Vereinsregister: Amtsgericht Stuttgart
Vereinsregister-Nr: VR 2254
Verantwortlich für den Inhalt:
Angela Riße
Redaktion:
Elke Edelkott
Fotos:
Sozialdienst katholischer Frauen e.V.
Satz & Gestaltung:
Kreativ plus
Gesellschaft für Werbung &
Kommunikation mbH Stuttgart
www.kreativplus.com
Druck:
Offizin Chr. Scheufele GmbH + Co. KG
Stuttgart
SkF online
www.skf-stuttgart.de
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Inhaltsverzeich
Vorwort 2
Geschäfts- und Vereinstätigkeit
3
Schwerpunktthema
Ehrenamt – Fünf Interviews
7
Geistliche Begleitung 12
13
14
16
18
19
20
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Offene Dienste
Schwangerschaftsberatung und
Beratung für allein erziehende Frauen
Frühe Hilfen – Projekt Mirjam
Femmetastisch – Tagestreff für Frauen
Kreativwerkstatt
Betreuungsverein Orientierungsberatung
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Arbeitsgelegenheiten
30
BASiS – Beschäftigungs- und
Ausbildungsstellensuche
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BBI – Berufliche Beratung und Information 32
präsent – Beschäftigungsprojekt 33
Kinder- und Jugendhilfe Neuhausen
Mutter-Kind-Einrichtung Paulusstift
Überblick
100 Jahre Paulusstift
Wohngruppe
Appartementhaus
Betreutes Wohnen/
Betreutes Einzelwohnen
Kindertagesstätte
Elterntreff Zack
FrauenBerufsZentrum
Innen- und Außenwohngruppen
34
Betreutes Jugendwohnen/ISE
36
Wohngruppe Ariadne
38
Esslinger Projekte
39
40
Erziehungshilfestelle Esslingen Süd Gesellschaft für Erziehungshilfe Esslingen 41
42
Erziehungshilfestelle FiND 43
Erziehungshilfestelle friz Ostfildern Organisation – der SkF im Überblick
44
Dank, Spendenaufruf
48
22
24
25
27
28
1
Vorwort
profitieren alle
Vom Ehrenamt
Der SkF oder der „Rettungsverein
zum Guten Hirten“, wie der Verein
vor über 100 Jahren in der Anfangszeit hieß, hat immer schon den Wert
der ehrenamtlichen Arbeit zu schätzen gewusst. Der Verein wurde von
ehrenamtlich tätigen Frauen gegründet, und noch heute ist das
Ehrenamt ein wichtiges Standbein.
Der Vorstand arbeitet ehrenamtlich,
und in den einzelnen Einrichtungen
sind die engagierten Ehrenamtlichen wichtige Partnerinnen und
Partner der hauptamtlichen Fachkräfte für die Arbeit mit Menschen
in schwierigen Lebenssituationen.
In diesem Jahresbericht ist deshalb das Thema Ehrenamt unser Schwerpunktthema. Dazu berichten
Frauen und Männer, die sich beim
2
Beide Seiten profitieren vom Ehrenamt: Kinder, Jugendliche und Frauen in Notsituationen, Menschen,
die mit einer Krankheit oder Behinderung zu kämpfen haben, aber
auch diejenigen, die ihnen zur Seite
stehen. Beide können sich auf Augenhöhe treffen und das Beste aus
einer schwierigen Situation machen. Das gemeinsame Tragen einer Last, Freude und Stolz, wenn es
gelingt, etwas zu verändern und zu
verbessern, das sind lebendige
Bausteine unserer Gemeinschaft.
Alle reden vom Ehrenamt, besonders in Zeiten knapper Kassen in
Kirchen, Verbänden und auch beim
Staat. Der Rat der Europäischen
Union hat 2011 zum „Europäischen
Jahr der Freiwilligentätigkeit“ ausgerufen. Es wäre aber zu kurz gedacht, ehrenamtliche Arbeit nur als
einen Ersatz für bezahlte zu sehen
und beide Formen des Engagements gegeneinander zu stellen.
SkF engagieren, über ihre Motivation, ihre Erfahrungen und das, was
sie im Umgang mit ihren Mitmenschen bewegt.
Die Aufgabe jedes einzelnen Christenmenschen ist es, Verantwortung
zu übernehmen. Die berufliche Tätigkeit oder die Familienarbeit ist
vielen dabei nicht genug: sie möchten mehr tun. Menschen suchen
Herausforderung und Erfüllung in
einer freiwillig übernommenen Aufgabe. Und es gibt gerade im sozialen Bereich so viel zu tun, dass
dieser Wunsch nie ins Leere trifft.
Gemeinsam sind wir auf einem guten Weg. Ich danke allen Weggefährtinnen und Weggefährten, allen
Haupt- und Ehrenamtlichen, unseren Spendern und Förderern, die
uns auch im vergangenen Jahr wieder unterstützt haben.
Therese Wieland,
Ordinariatsrätin i.R., Vorsitzende
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Vereinstätigkei
Geschäfts- und
Geschäftsführerin
Angela Riße
Das letzte Jahr war sehr ereignisreich und erfolgreich. Es
ist gelungen, zahlreiche neue Hilfeangebote auf den Weg zu
bringen. In allen Diensten erreichten wir die Kostendeckung,
allerdings nicht ohne den Einsatz von Spenden und sonstigen Zuschüssen. Eine Kostendeckung zu 100 Prozent durch
öffentliche Mittel können wir schon seit Jahren in den meisten
unserer Handlungsfelder nicht mehr erzielen.
Paulusstift wird 100 Jahre alt
Absoluter Jahreshöhepunkt war
das 100-jährige Paulusstift-Jubiläum (siehe Seite 14). Beeindruckt
waren viele Gäste vom Grußwort
der ehemaligen Bewohnerin Vanessa Mattiello. Sie erzählte, wie hilfreich für sie die Unterstützung im
Paulusstift mit der anschließenden
Teilzeitausbildung über das FrauenBerufsZentrum war.
Das Bedürfnis, Frauen in auswegloser Lage zu helfen, bewog die
Vereinsgründerin Mathilde von Dellingshausen mit einem Kreis von engagierten Frauen 1905, den Hilfsverein zum Guten Hirten, den heutigen
Sozialdienst katholischer Frauen
e.V., zu gründen. Obdach und Zufluchtsstätte vor allem für allein stehende Mütter sollte das Paulusstift
seit seiner Gründung sein. Zum
100-jährigen Jubiläum kamen über
200 Besucher/innen. Die Mitarbeitenden beschäftigten sich vorher
intensiv mit der Geschichte des
Hauses und den vielen couragier-
Wichtige Ereignisse 2010
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20. Januar: 5-jähriges Jubiläum FrauenBerufsZentrum
25. Juni: 100-jähriges Jubiläum Mutter-Kind-Einrichtung Paulusstift
04. Juli: Sommerfest in der Kinder- und Jugendhilfe Neuhausen
24. September: 10-jähriges Jubiläum der Erziehungshilfestation friz-Ostfildern
der Kinder- und Jugendhilfe Neuhausen
27. Oktober: Begegnungstag der caritativen Fachverbände mit
Bischof Dr. Gebhard Fürst
ten Frauen, die die Einrichtung geprägt haben. Hierzu gehörten auch
die Ordensfrauen, die Vinzentinerinnen aus Untermarchtal, die bis
zur Nachkriegszeit für die Frauen
und Kinder im Paulusstift da waren.
Diesen „Barmherzigen Schwestern
vom hl. Vinzenz von Paul Untermarchtal“ sei an dieser Stelle ganz
besondere Anerkennung und Dank
zuteil.
Festgottesdienst in St. Eberhard: 100 Jahre Paulusstift
Erika Rupp,
ehemalige
Heimleiterin.
Und auch eine andere Frau, die
ehemalige Heimleiterin Erika Rupp,
sei an dieser Stelle gewürdigt. Sie
ist am 10. Dezember 2010 nach
schwerer Krankheit im Alter von 79
Jahren verstorben. 30 Jahre (19611991) war sie im SkF tätig, von
1976-1991 als Gesamtleiterin des
Paulusstiftes. „Ihre Schützlinge dort
abholen, wo sie gerade stehen,
nicht dort, wo wir sie gerne haben
möchten“, darin sah Frau Rupp das
Kennzeichen einer christlichen Erziehung. Der Verein ist ihr für die
lange und treue Mitarbeit im Paulusstift zu tiefem Dank verpflichtet.
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Kindertagesstätte Paulusstift in den
Schlagzeilen
Im Dezember 2008 stellte der Verein aufgrund eines Verdachts auf
sexuellen Missbrauch in der Kindertagesstätte Paulusstift Strafanzeige
gegen einen Praktikanten, der im
Rahmen eines Freiwilligen Sozialen
Jahres in der Kindertagesstätte eingesetzt war. Der Praktikant erhielt
damals mit sofortiger Wirkung
Hausverbot. Um weitere Schädigungen von den Kindern abzuhalten, wurden mit den betroffenen
Familien Gespräche geführt und
Beratung angeboten. Aufgrund einer anonymen Anzeige erhielten die
Medien zwei Jahre später, also im
letzten Jahr, von dem Vorfall Kenntnis. Die Einrichtung hat mit Schu-
lungen zum Thema Kinderschutz
sowie Regelungen zur Sicherstellung der Geeignetheit des Personals präventive Maßnahmen zum
Kinderschutz eingeleitet.
SkF kritisiert Ungleichbehandlung von
Eltern beim Elterngeld
Ende 2010 hat der SkF auf die extreme Ungerechtigkeit bei den zum
1. Januar 2011 eingetretenen Änderungen zum Arbeitslosengeld II aufmerksam gemacht. Das Elterngeld
für Eltern im Arbeitslosengeld II-Bezug (300 Euro) wird ab 2011 in voller
Höhe auf das ALG II angerechnet.
Dies kommt einer faktischen Streichung gleich. Die Bundesregierung
hat dazu gesagt, beim Elterngeld
handle es sich um eine Kompen-
Neue Hilfen im SkF
Offene Dienste
Mirjam – Guter Start ins Leben | Sozialpädagogisch begleitete Mutter-Kind-Gruppen.
Neue Gruppe startet ab 2011.
Familienpatenschaften | Ehrenamtliche Alltagsbegleiter/innen für belastete Eltern.
Neues Projekt mit Start ab 2011.
Berufliche Förderangebote
BASiS | Beruflicher Orientierungskurs mit Ausbildungs- und Stellensuche für
langzeitarbeitslose Frauen.
Kinder- und Jugendhilfe Neuhausen
Projekt Balance | Ernährungs- und Bewegungsförderangebote.
Café und mehr | Treffpunkt für türkische Mütter im Bürgerhaus
Pliensauvorstadt/Grundschule St. Bernhard.
Mädchentreffs im Süden | Treffpunktangebote für Mädchen mit Migrationshintergrund
in Kooperation mit den Jugendhäusern in Esslingen.
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sationsleistung für ausgefallene Gehaltszahlungen erwerbstätiger Eltern.
Im Klartext: Nicht Erwerbstätige
sollen keinen Anspruch haben. So
gut wie nicht bekannt ist, dass nicht
erwerbstätige, aber vermögende
Eltern, z.B. eine Chefarzt-Ehefrau,
weiterhin Anspruch auf Elterngeld
haben. Die Begründung lautet hier,
dass Kindererziehung unterstützt
werden soll. Der SkF fordert die
Anrechnungsfreiheit für ALG II–Bezieher/innen und ist empört, dass
Sparmaßnahmen auf dem Rücken
von Kindern, deren Eltern von Hartz
IV leben, ausgetragen werden. Ganz
besonders hart sind allein Erziehende betroffen.
Neuwahlen Vorstand und Verwaltungsrat
Auf der Mitgliederversammlung im
Oktober wählten die Mitglieder den
Vorstand und Verwaltungsrat für eine
weitere vierjährige Amtsperiode. Der
Vorstand wurde komplett wiedergewählt. Therese Wieland (Vors.) und
Hilde Weber (stv. Vors.) sind die alten und neuen Chefinnen im SkF. Im
Verwaltungsrat gab es einen personellen Wechsel: Neu eingetreten sind
Monika Bormann und Gabriele Bollinger. Nicht mehr kandidiert haben
Roswitha Wenzl und Christa Laufs.
Erziehungsdienst muss umgesetzt
werden. Die Arbeitsvertragsrichtlinien des Deutschen Caritasverbandes haben zwar weiterhin Gültigkeit,
aber für die Gehaltsberechnungen
müssen künftig die Tabellenwerke
des TVöD herangezogen werden.
Beim SkF wird die Gehaltsumstellung voraussichtlich zu wesentlichen
Personalkostenerhöhungen führen.
Der neue Vorstand und Verwaltungsrat: (stehend vlnr.) Therese Wieland, Hilde Weber, Brigitte Jegler, Monika Borman, Gabriele Bollinger und Doris Mehl; (sitzend vlnr.) Dr. Maria Hackl, Brigitte Ciupke-Fluhr und Susanne Herzog
(geistliche Begleiterin). Nicht im Bild: Iris Ripsam.
Auszeichnung mit der Martinusmedaille
der Diözese für die stv. Vorsitzende
Die stellvertretende Vorsitzende Hilde Weber wurde für ihren 20-jährigen ehrenamtlichen Einsatz im SkF
von Bischof Dr. Gebhard Fürst am
14. November 2010 mit der Martinusmedaille der Diözese Rottenburg-Stuttgart ausgezeichnet. Frau
Weber begann ihre ehrenamtliche
„Karriere“ beim SkF im Tagestreff für
wohnungslose Frauen. Später war
sie als Betreuerin im Betreuungsverein tätig und nimmt seit 1993 das
Amt der stellvertretenden Vereinsvorsitzenden wahr. Parallel arbeitet
Frau Weber bis heute ehrenamtlich
im FrauenBerufsZentrum als Lehrerin für allgemeinbildende Fächer.
Feierlich wurde Hilde Weber durch Bischof Dr. Gebhard Fürst mit der Martinusmedaille ausgezeichnet.
Ausblick
Im neuen Jahr steht der Verein vor
schwierigen Aufgaben. Die im Jahr
2010 im Deutschen Caritasverband
beschlossene Anwendung des
TVöD-Tarifs für den Sozial- und
Die Planungen zum Neubauprojekt
der Kinder- und Jugendhilfe in Neuhausen werden wieder aufgenommen, nachdem sie aufgrund offener
Finanzierungsfragen 2010 gestoppt
werden mussten. Inzwischen hat
die Gemeinde Neuhausen ihre Beteiligung zugesichert und wird die
Projektlenkung für das sogenannte
„Quartier für Generationen“ übernehmen. Ziel ist die Realisierung
von zwei neuen Häusern für die
Kinder- und Jugendhilfe mit 34 Plätzen in Trägerschaft des SkF, einem
Pflegeheim mit 48 Plätzen (Träger:
Samariterstiftung), einer Wohnanlage mit betreutem Wohnen und 12
Plätzen (Träger: Siedlungswerk), die
Erweiterung der Kindertagesstätte
(Träger: Kath. Kirchengemeinde)
sowie 20 Baugrundstücke für junge
Familien mit Kindern. Um die Investitionen zu finanzieren, plant der
SkF den Verkauf von Grundstücks-
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teilen des heutigen Geländes der
Kinder- und Jugendhilfe.
Die Zukunft unseres FrauenBerufsZentrums (Träger sind SkF und Caritasverband Stuttgart) bereitet uns
große Sorgen. Kürzungen im Eingliederungstitel und die Reduzierung von Plätzen bei den Arbeitsgelegenheiten führten Anfang 2010
zur Reduzierung der Einzelarbeitsplätze des FBZ um nahezu zwei
Drittel auf heute 18 Plätze. Ein wichtiges Trainingsfeld für langzeitarbeitslose Frauen, über das 20-30
Prozent der Frauen in den 1. Arbeitsmarkt vermittelt werden konnten, fällt dadurch fast weg. Durch
die unstete Arbeitsmarktpolitik wird
ein gutes Angebot zerschlagen. Die
wenigen Angebote für Frauen in
Stuttgart werden durch öffentliche
Ausschreibungspflicht, Budgetkürzung und Befristungen existenziell
getroffen. Eine Perspektive ist
nicht erkennbar. Frauenförderung
ist anerkanntermaßen auch Wirtschaftsförderung, denn wer diese
Potenziale nicht stärkt, wird sein
Fachkräfteproblem selbst produzieren. Wir fordern für den Haushalt
des JobCenters 2012 deshalb eine
eindeutige Weichenstellung. Frauenförderung in Stuttgart bleibt
sonst zumindest für chancenarme
Frauen nur eine Worthülse.
In die Umsetzung geht die Sanierung unseres Tagestreffs für wohnungslose Frauen. 2010 ist es kurz-
Leitbild des SkF
Bundesweit bestehen heute 150 rechtlich selbständige Ortsvereine. Zentrales Gestaltungselement der
verbandlichen Arbeit des SkF ist das Zusammenwirken von ehrenamtlich und beruflich für den Verein Tätigen. Führungs- und Leitungsfunktionen werden von
ehrenamtlichen Vorständen wahrgenommen. Die ehrenamtlichen Vorstände der Ortsvereine bestimmen
die Grundzüge sowohl der verbandlichen als auch der
fachlichen Arbeit. Sie entscheiden unter den jeweils
geltenden Rahmenbedingungen über die konkreten
Arbeitsfelder ihres Ortsvereins. Sie legen Prioritäten
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fristig gelungen, aus dem Sonderinvestitionsprogramm des Landes
und des Kommunalverbandes Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) Mittel für den Umbau
zu erhalten. Geplant ist die Erweiterung der Tagesräume samt Küche,
da sich die Zahl der Besucherinnen
seit der Gründung im Jahr 1999
mehr als vervierfacht hat. Derzeit
fehlt noch die Zusage der Stadt
Stuttgart, die komplementär fördert. Wir hoffen, dass der Umbau in
der zweiten Jahreshälfte 2011 beginnen kann.
Angela Riße,
Geschäftsführerin
für die Arbeit fest und sorgen für die Fortentwicklung
des Vereins. Funktional gemeinsam ist allen Vorständen, dass sie sowohl im Binnen- als auch im Außenverhältnis die Letztverantwortung für den Verein tragen.
In der Diözese Rottenburg-Stuttgart gründete 1903
Mathilde von Dellingshausen den „Rettungsverein
vom guten Hirten“, der in den 70iger Jahren zum Katholischen Sozialdienst e.V. umfirmierte. 1999 schloss
sich der Verein als assoziiertes Mitglied dem SkF an.
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Christa Reuschle-Grundmann ist Abteilungsleiterin der Offenen Dienste des SkF.
Dazu gehören die Schwangerschaftsberatungsstelle, der Betreuungsverein,
der Tagestreff Femmetastisch und das
Frühe-Hilfen-Projekt Mirjam. Ganz neu
begonnen wurde das Projekt Familienpatenschaften.
Frau Reuschle-Grundmann, wo arbeiten
überall Ehrenamtliche beim SkF?
Ehrenamtliche arbeiten bei uns in
fast allen Bereichen, auch in den Offenen Diensten: 2010 gab es beim
Betreuungsverein 73 ehrenamtliche
Betreuer/innen, im Tagestreff arbeiten bis zu 15 ehrenamtliche Frauen.
Wir sind dafür sehr dankbar, denn
sie ermöglichen uns, die unterschiedlichen Angebote aufrechtzuhalten und weiter auszubauen. Ohne
die Ehrenamtlichen geht eigentlich
nichts.
Was sind zum Beispiel Aufgaben Ehrenamtlicher im Tagestreff?
Unsere Sozialarbeiterinnen sind
durch Organisation und Management des Treffs, durch Krisen- und
Clearinggespräche voll ausgelastet.
Die große Palette unserer Angebote
ist nur durch den Einsatz der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen möglich.
Ob Nähstudio, jahreszeitliches Basteln, gemeinsames Kochen und Backen, Museumsbesuche, Spielen,
Kosmetik und Friseur, Französisch-
kurs oder Trommeln – es gibt immer wieder neue Ideen, die durch
ehrenamtliche Mitarbeiterinnen umgesetzt werden.
Wie ist die Arbeit beim Betreuungsverein?
Die besondere Herausforderung in
der Betreuungsarbeit ist es, Verantwortung für einen anderen Menschen in den vorgegebenen Aufgabenfeldern zu übernehmen. Dabei
kann eine zwischenmenschliche
Beziehung entstehen. Mit dem Motto: „Ihre Lebenserfahrung reicht für
zwei“ suchen wir, die Betreuungsvereine, insbesondere auch engagierte Männer für dieses Ehrenamt.
Ohne Ehrenamtliche geht
eigentlich nichts.
stützen belastete Familien mit kleinen Kindern, die keine familiäre Unterstützung haben. Das ersetzt nicht
komplett die Oma und auch nicht
professionelle Beratung. Aber Frauen, die Lust haben, mit Kindern auf
den Spielplatz zu gehen und eine
junge Mutter zu unterstützen, sind
hier gefragt.
Wie profitieren die Ehrenamtlichen?
Für unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen ist es eine Bereicherung,
Einblicke zu gewinnen in andere Lebenszusammenhänge und Schicksale. Es ist ein Gewinn an Erfahrung,
ein miteinander Umgehen und voneinander Lernen unterschiedlichster
Menschen, die sich sonst im Leben
vielleicht nie begegnen würden. Hier
2.500
wird gesellschaftliche Teilhabe prak2.194
tiziert. Unsere Ehrenamtlichen profi2.000
1.717
tieren auch1.702
von gegenseitigem
Aus1.479 Gesprächen und Fortbiltausch,
1.500
dungen. Wir schätzen unsere Ehren1.000
amtlichen sehr und wollen sie gut
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begleiten.
Es sind sehr engagierte
Was sind Familienpatenschaften?
Menschen! Davon bin ich immer
Dieses Projekt baut ganz auf Ehren- 500
berührt. 2010
amtliche. Patinnen auf Zeit unter- wieder 2009
Was sind das für Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren?
Ehrenamtlich Engagierte beim SkF
sind oft Frauen, die die eigene Familienphase hinter sich haben und
weiterhin etwas Sinnvolles tun wollen. Es gibt aber unterschiedliche
Beweggründe für das ehrenamtliche
Engagement. Eine neue Erfahrung
für uns ist, dass sich auch Menschen, die noch voll im Berufsleben
stehen, engagieren. Diese Menschen suchen etwas über den Beruf
hinaus, etwas Sinnhaftes, das ihnen
heute der Beruf nicht (mehr) bietet.
Eltern
Ehrenamtliche im SkF
150
35 Männer
120
105 Frauen
90
60
20
30
140 insgesamt
Kinder
7
Schwerpunktt
hema
Ehrenamt
Auch der Vorstand des SkF arbeitet
ehrenamtlich. Therese Wieland, Ordinariatsrätin i.R., ist seit über 20 Jahren
Vorstandsvorsitzende. In ihrer Amtszeit
wurden z.B. die Schwangerschaftsberatungsstellen ausgebaut, eine Tagesstätte für wohnungslose Frauen in Stuttgart
gegründet, Wohnraum für allein Erziehende geschaffen und die Kindertagesstätte Paulusstift von 33 auf heute
93 Plätze erweitert. Aktuell beschäftigt
sich der Vorstand u.a. mit dem Neubauprojekt der Kinder- und Jugendhilfe in
Neuhausen.
Frau Wieland, seit wann sind Sie im SkF
ehrenamtlich tätig und was sind Ihre Aufgaben?
1989 wurde ich zur Vorsitzenden
des SkF gewählt. Dieses Amt führe
ich bis heute aus. Als Vorsitzende
hat man die Gesamtverantwortung
für den ganzen Verein. Es ist für
mich aber selbstverständlich, dass
alle Entscheidungen, die getroffen
werden müssen, im Einvernehmen
mit den Vorstandskolleginnen und
der Geschäftsführerin vorgenommen werden.
Wie kamen Sie dazu, sich ehrenamtlich
beim SkF zu engagieren?
Die Arbeit des SkF bzw. des Katholischen Sozialdienstes, wie er in
den 80iger Jahren noch hieß, lernte ich als Mitglied des damaligen
8
Es bereitet viel innere Freude, wenn man anderen
Menschen in einer Notlage helfen kann.
Regionalrates während einer Haushaltssitzung kennen. Die damalige
Vorsitzende Frau Götz beantragte
Gelder für ein Heim für schwangere
Frauen, das Paulusstift, und wurde
ohne großen Kommentar abgewiesen. Dadurch erwachte aber mein
Interesse. Ich besuchte die Einrichtung und war von der wirkungsvollen praktischen Arbeit dieses
katholischen Frauenvereins sofort
angesteckt. Als dann auch noch
mein Kollege im Schuldekanatsamt,
Professor Paul Fischer, mich fragte,
ob ich nicht bereit wäre, dem Verein
beizutreten, sagte ich sehr schnell
ja. Dass er mich bereits als Vorsitzende gesehen hatte, gestand er
mir dann nach der Wahl 1989.
Warum engagieren Sie sich schon so viele
Jahre ehrenamtlich beim SkF?
Es sind jetzt 22 Jahre. Jahre, in denen ich mit vielen sozialen Problemen konfrontiert wurde, die ich
ohne diese Tätigkeit nie kennengelernt hätte. Ich habe nie geglaubt,
wie einsam und verlassen schwangere Frauen, Mütter mit ihren Kindern, obdachlose Frauen und Jugendliche sein können und der Hilfe
bedürfen. Die Hilfen sind bis heute
lebensnotwendig und müssen ständig weiter ausgebaut werden. Von
daher habe ich an ein Aufhören gar
nicht so schnell gedacht. Dass ich
als Vorsitzende immer wieder gewählt wurde, ist ein großer Vertrauensbeweis der Vorstandskolleginnen. Die Zusammenarbeit unter uns
Ehrenamtlichen ist seit Jahren geprägt von einer unglaublich guten
Atmosphäre, großem Engagement
und selbstlosem Einsatz.
Was macht Ihnen an diesem Engagement
Freude? Wie profitieren Sie selbst durch Ihr
Engagement?
Diese Frage ist schwer zu beantworten. Ich wünschte mir, viel mehr
Menschen würden selbst einmal
die Erfahrung machen, wie viel innere Freude es einem bereitet,
wenn man anderen Menschen
wirklich in einer Notlage hat helfen
können. Man spürt, dass man etwas geleistet hat und zieht unwillkürlich andere hilfsbereite Menschen an, die gerne mitarbeiten
oder sich mit einer hochherzigen
finanziellen Unterstützung an der
Arbeit beteiligen.
Seit 1999 ist Irene Radl-Mészáros, 63,
als eine von 73 Ehrenamtlichen beim
Betreuungsverein des SkF aktiv.
Frau Radl-Mészáros, was sind Ihre Aufgaben als gesetzliche Betreuerin?
Ich betreue eine chronisch psychisch kranke Frau, die in einer
Pflegeeinrichtung lebt. Durch regelmäßige Besuche und kleinere Unternehmungen versuche ich, die allmählich gewachsene vertrauensvolle
Beziehung aufrechtzuerhalten und
als gute Grundlage für die Wahrnehmung meiner diversen Aufgaben
zu nutzen.
So bearbeite ich beispielsweise – im
Einvernehmen mit der betreuten
Frau – sämtliche Behördenangelegenheiten (Anträge beim Sozialamt
und beim Amt für Wohnungswesen,
Anträge bei der Krankenversicherung, Schriftverkehr mit dem Rentenversicherungsträger…), überweise die anfallenden Rechnungen
(Apotheke, Fuß- und Nagelpflege,
Friseur usw.) und bei Krankenhausaufenthalten spreche ich mit den
behandelnden Ärzten über die erforderlichen Maßnahmen. Gelegentlich
kaufe ich auch mal etwas Besonde-
res für sie ein. Wichtig ist für mich
auch der Kontakt zu den Mitarbeitern des Pflegeheims, der sich jedoch bei meinen Besuchen ohnehin
meistens von selbst ergibt.
Was hat Sie bewogen, beim Betreuungsverein ehrenamtlich tätig zu werden?
Nach einer längeren Familienphase
und nach dem Tod meines Mannes
wollte ich mich wieder neuen Aufgaben zuwenden, nach Möglichkeit
auch wieder ins Berufsleben einsteigen. Da mich die Entwicklungen auf
dem Gebiet der rechtlichen Betreuungen sehr interessierten, nahm ich
zunächst an einem Einführungskurs
des Betreuungsvereins teil und erklärte mich schließlich bereit, ehrenamtlich eine Betreuung zu übernehmen.
Haben sich Ihre Erwartungen erfüllt?
Meine Erwartungen wurden mehr
als erfüllt. Zum einen entwickelte
sich eine gute, tragfähige Beziehung
zu der mir anvertrauten Person, sodass ich das Gefühl habe, etwas
Sinnvolles zu leisten. Zum anderen
bekam ich aufgrund meiner ehrenamtlichen Tätigkeit eine Arbeitsstelle
als Sozialpädagogin in der Einrich-
Ich habe das Gefühl, etwas
Sinnvolles zu leisten.
tung, in der die von mir betreute Frau
damals noch lebte. Außerdem konnte ich später mein Wissen und meine Erfahrungen auf diesem Gebiet
beruflich nutzen.
Was bedeutet die ehrenamtliche Arbeit für
Sie persönlich?
Meine Erfahrungen als Betreuerin
stellen für mich eine persönliche Bereicherung dar, für die ich sehr dankbar bin. Selbstverständlich stoße ich
immer wieder an meine Grenzen,
habe Zweifel, ob ich den Anforderungen gerecht werden kann, mache mir Sorgen über mögliche künftige Ereignisse. Doch durch die
kompetente und motivierende Unterstützung von Herrn Rieker gelang
es bisher immer wieder, diese Grenzen zu überwinden.
Sie möchten sich ehrenamtlich engagieren?
Dann kommen Sie zu uns – wir bieten Ihnen interessante Aufgaben.
Wir freuen uns auf Ihren Anruf: 0711/92562-50.
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Schwerpunktt
hema
Ehrenamt
Im Zack, dem Elterntreff im Paulusstift,
arbeiten insgesamt sieben Ehrenamtliche. Eine von ihnen ist Stephanie Nguyen. Die 26-Jährige ist mehrmals in der
Woche im Paulusstift aktiv.
Jeder Tag ist hier
etwas Besonderes.
Frau Nguyen, was hat Sie bewogen,
im Zack mitzuarbeiten? Ich war zuerst als Besucherin dort
und hab mich da wohl gefühlt. Ich
kannte eine solche Einrichtung nicht
und war ganz froh, so etwas kennengelernt zu haben. Für mich war es
einfach selbstverständlich, nach dem
Spielen ein bisschen mit aufzuräumen, den „Gruscht“, den die Kinder
nun mal machen. Einfach die Tasse
und den Teller in den Geschirrspüler
zu räumen. Und das fanden die ganz
toll. Da hat mich die Leiterin dann
irgendwann mal gefragt, ob ich denn
nicht Lust hätte mitzumachen. Und
ich habe gesagt: „Sofort!“ Mir tut
das gut. Ich habe wieder irgendwas
außer meinem Sohn, außer zuhause, wieder etwas, wo ich schaffe,
auch wenn´s nur ehrenamtlich ist.
Ich habe eine Aufgabe.
Welche Aufgaben haben Sie im Zack
übernommen?
Ich helfe zum Beispiel an der Theke
mit. Wir haben ja Kuchen, Kaffee,
Obstsalat, Getränke. Dort schaue
ich, dass da alles voll ist und keine
leeren Tassen und Teller rumstehen.
Dann spiele ich mit den Kindern ein
wenig, wenn sie nicht alleine mit
anderen Kindern ins Spiel finden.
Mittwochs haben wir eine Kinderbetreuung. Da können die Eltern ihre
Kinder für zwei oder zweieinhalb
Stunden abgeben und dann betreuen wir die Kinder. Da helfe ich dann
mit. Das sind so die grundlegenden
Aufgaben. Ursprünglich komme ich
aus der Gastronomie, aber wie das
beruflich weitergeht, muss ich noch
schauen.
Was macht Ihnen an diesem Engagement
besondere Freude?
Jeder Tag ist hier etwas Besonderes.
Es macht einfach rundum Spaß, vor
allem, weil es auch den Kindern
Spaß macht. Oft kommen sie zu mir
und fragen: Können wir toben? Tanzen wir noch? Ich bin halt einfach
noch eine der Jüngeren im Zack
und ich bin die Wildere, die dann
mit den Kindern auf Musik tanzt. Wir
haben ein Abschlusslied, damit die
Kinder merken, jetzt ist das Spielen
vorbei. Dann tanzen alle im Kreis.
Und oft fragen sie mich danach:
Können wir noch ein Lied? Das sind
Mitmachlieder und die sind schon
etwas anstrengend. Oder das Fotografieren. Mein Mann ist Hobbyfotograf und hat mich damit angesteckt. Wir haben hier für Fasching
fotografiert, auch Collagen erstellt.
Jetzt habe ich unsere Kamera oft
mit und fotografiere immer wieder
Motive mit anderen Hintergründen,
aber einfach so. Ich wohne gleich
hier in der Parallelstraße und nutze
das Zack auch als Treffpunkt. Auch
die Zusammenarbeit im Zack ist super und funktioniert wunderbar.
Sie möchten sich ehrenamtlich engagieren?
Dann kommen Sie zu uns – wir bieten Ihnen interessante Aufgaben.
Wir freuen uns auf Ihren Anruf: 0711/92562-50.
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Das Zahnrad rückt wieder eins weiter.
Joachim Ruf (39) ist Vorsitzender des
Fördervereins Zukunft für Kinder der
Kinder- und Jugendhilfe Neuhausen.
Wolfgang Jaudas (65) ist sein Vorgänger in diesem Amt und immer noch
aktives Mitglied im Förderverein. Der
Förderverein hat rund 310 Mitglieder.
Herr Ruf, Herr Jaudas, wie haben Sie Kontakt zur Kinder- und Jugendhilfe Neuhausen bekommen?
Ruf: Ich war schon als Kind immer
hier. Die Kinder vom Heim waren
in der Schule am Ort, wir haben
sie besucht und mit ihnen gespielt.
Seit 1995 arbeite ich hier als Hausmeister. So bekam ich Kontakt zum
Förderverein.
Jaudas: Seit meinem 14. Lebensjahr
habe ich Kontakt zu dem Haus hier.
Zum Beispiel mit den Pfadfindern.
Wir haben uns von den Schwestern
Kochtöpfe ausgeliehen und sie mit
Obst oder Gemüse gefüllt wiedergebracht.
Welche Aufgaben hat der Förderverein?
Ruf: Wir unterstützen die Kinder mit
allem, was vom Jugendamt nicht
übernommen wird: Brille, Zahnspange, Freizeitaktivitäten für die
ganze Gruppe oder Einzelne, wie
z.B. Musikunterricht. Wir haben
auch schon Musikinstrumente gekauft, unterstützen Computerkurse
oder ein Kletterwochenende. Auch
Vorstand des Fördervereins (vlnr.): Matthias Hänle, Wolfgang Jaudas, Hubert Hänle, Joachim Ruf, Jutta Grünholz,
Uwe Federschmid und Helmut Fröschle.
die Ehemaligen werden weiter gefördert. So kann es z.B. Startkapital
für die erste eigene Wohnung geben. Es ist wichtig, dass die Jugendlichen immer das Gefühl haben: Es steht jemand hinter mir.
Jaudas: Seit 1994 konnten wir insgesamt 1,3 Millionen Euro Spenden
für die Kinder- und Jugendhilfe gewinnen. Darauf können wir schon
mächtig stolz sein. 1999 hat der
Förderverein die Bürgermedaille
des Landes Baden-Württemberg
bekommen.
Wie ist der Förderverein vor Ort präsent?
Jaudas: Alle zwei Jahre feiern wir
zum Beispiel unser großes Sommerfest. Da kommen 2500 bis 3000
Leute. Der ganze Ort feiert mit. Die
Ehemaligen kommen von weit her,
bringen ihre jetzigen Familien mit
und zeigen ihren Kindern ihr früheres Zuhause.
Was reizt Sie an Ihrer ehrenamtlichen
Aufgabe?
Ruf: Für mich ist das Kind im Vordergrund. Der Förderverein heißt ja:
Zukunft für Kinder. Es ist eine Erfüllung und macht sehr viel Spaß. Die
Kinder freuen sich, wenn sie was
bekommen. Ich sehe täglich, was
hier passiert und was aus den
Spenden gemacht wird. Das gibt
frischen Elan.
Jaudas: Es vergeht kein Tag, an dem
ich nicht für den Förderverein aktiv
bin. Wir haben z.B. einmal viele einzelne Haushalte abgeklappert, um
die Zustimmung für ein Jugendwohnprojekt zu bekommen. So haben wir etwas fertig gebracht, was
die Stadt nicht geschafft hätte: den
Bürgern ein soziales Brennpunktprojekt nahegebracht. Es ist wie ein
Zahnrad, das eins weiter rückt,
wenn so etwas gelingt. Das gibt
Motivation für die Zukunft.
11
leitung
Geistliche Beg
Das Sterben hat uns im letzten Jahr beim SkF begleitet. Menschen aus unseren
Diensten und Einrichtungen sind überraschend und teilweise unter dramatischen
Umständen verstorben. Sie haben Lücken und offene Fragen hinterlassen, bis heute.
Frau D., Besucherin des Tagestreffs
und im betreuten Wohnen, ist überraschend in ihrer Wohnung verstorben. Bei der Trauerfeier nach der
anonymen Bestattung waren viele
Besucherinnen und Mitarbeiterinnen mit auf dem Pragfriedhof. Ein
Gedenkstein aus der Kreativwerkstatt, von Frau Ruza gestaltet, fand
für kurze Zeit zwischen all den anderen Zeichen der Erinnerung einen
Platz. Inzwischen steht der Gedenkstein im Tagestreff.
E. S. ist im Juni 2010 kurz nach
ihrer Geburt an einer Erbkrankheit
in einer Spezialklinik in Mannheim
verstorben. Die Eltern waren in der
Stuttgarter Beratungsstelle des SkF
während der Schwangerschaft in
Beratung. Spendengelder für die
Kosten der Überführung nach
Stuttgart und den Kauf eines Urnengrabs konnten vom SkF und
dem Caritasverband organisiert werden. „Hand-in-Hand“ mit der Beraterin und gemeinsam mit den Eltern
konnte ich als Geistliche Begleiterin
die Urnenbeisetzung organisieren
und übernehmen. Eltern, Bruder
und afrikanische Freunde haben in
einer eindrücklichen Feier am Urnengrab Abschied von E. genommen.
G. Z. war mit ihrer kleinen Tochter
eine beliebte Teilnehmerin in der
Zweijahresgruppe des Projektes
Mirjam. Ihr Tod ist am unbegreiflichsten und am schwersten zu bewältigen. Sie wurde im Juli 2010 in
Portugal vermutlich vom ehemaligen Freund und Vater ihrer Tochter
ertränkt. Auch die kleine Tochter
wurde inzwischen tot gefunden. Für
die anderen Frauen in der Mirjamgruppe war es eine erschütternde
Nachricht, die die Begleiterin der
Mirjamgruppe und ich ihnen gemeinsam beim nächsten Gruppentreffen übermittelt haben. In einer
kleinen Trauerfeier war Platz für Tränen, Wut, für Erinnerung, für eigene
Ängste und Gewalterinnerungen
und für Gemeinschaft, Hoffnung
und Suche nach Halt.
Uns beschäftigt beim SkF, wie Menschen, die in unseren Diensten und
Einrichtungen zuhause sind, eine
würdige Bestattung ermöglicht
werden kann. Dazu ist auf unsere
Initiative eine Arbeitsgruppe der
verschiedenen kirchlichen und karitativen Dienste auf Stadtebene entstanden.
Susanne Herzog,
Geistliche Begleiterin
12
Überblick
Paulusstift im
Das Paulusstift gliedert sich in die Bereiche Wohngruppe, Appartementhaus und
Betreutes (Einzel-)Wohnen für allein Erziehende, sowie die Kindertagesstätte mit
angegliedertem Elterntreffpunkt. Im Mutter-Kind-Bereich mit insgesamt 38 Plätzen
(bezogen auf die Mütter) bietet das Paulusstift Schwangeren und allein Erziehenden mit Kindern unter sechs Jahren Wohnraum und Unterstützung, orientiert am
individuellen Bedarf. In der Kindertagesstätte mit 93 Plätzen werden Kinder von null
bis sechs Jahre betreut. Der Elterntreffpunkt ist ein offenes Angebot für Familien
mit ihren Kindern.
Unabhängig von den Vorbereitungen zur 100-Jahr-Feier ging die Arbeit im Paulusstift weiter ihren gewohnten Gang mit all seinen Höhen
und Tiefen. Im Jahr 2010 wurden in
der Mutter-Kind-Einrichtung insgesamt 34 allein Erziehende mit ihren
Kindern und in der Kindertagesstätte 118 Kinder betreut. In den
Elterntreffpunkt kamen insgesamt
3911 Besucher, davon 1717 Eltern
und 2194 Kinder. Durch ein differenziertes Angebot versucht das
Paulusstift, dem persönlichen Bedarf der allein Erziehenden gerecht
zu werden. Gleichzeitig fühlen sich
die Betreuerinnen für eine positive
Entwicklung der Kinder in ihren verschiedenen Lebensphasen verantwortlich. In der Kindertagesstätte
wird den Kindern eine kindgerechte,
ihrer Entwicklung förderliche Umgebung geboten.
Zahlreiche Jubiläen
Im Jahr 2010 wurden nicht nur das
100-jährige Jubiläum des Hauses
gefeiert, sondern auch mehrere
Dienstjubiläen.
Erika Menzel ist seit 30 Jahren der
gute Geist in der Großküche und
somit auch die dienstälteste Mitarbeiterin. Frau Menzel sorgt stets
dafür, dass es den Müttern, Kindern
und Mitarbeiterinnen nicht am leiblichen Wohl mangelt.
Megi Vejseli ist seit 20 Jahren im
Sekretariat tätig. Frau Vejseli versieht ihre vielfältigen Aufgaben, die
über die Sekretariatstätigkeit weit
hinausgehen, mit sehr viel Elan und
umfassender Einsatzbereitschaft.
Monika Balsamo ist seit zehn Jahren in der Kindertagesstätte als Erzieherin beschäftigt. Frau Balsamo
hat ihre große Fachlichkeit durch
die Weiterbildung zur Fachwirtin in
Kindertagesstätten (KA) noch weiter ausgebaut.
Anneliese Soth-Mohring ist seit fünf
Jahren in der Kita im Frühdienst tätig. Frau Soth-Mohring, die stets
bereit ist, ihren Dienst flexibel zu
gestalten, führt zusätzlich zu ihrer
Tätigkeit im Frühdienst erfolgreich
Angebote des Paulusstifts
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Wohngruppe für Mutter- und Kind
Trainingswohnen für allein Erziehende
Appartementhaus für allein Erziehende
Betreutes (Einzel-) Wohnen für allein Erziehende
Kindertagesstätte
Elterntreffpunkt Zack
und mit großem Engagement das
Sprachförderangebot für Vorschulkinder „AHA – die schlaue Bande“
durch.
Viktoria Färber- Rößler ist seit zehn
Jahren im Betreuten (Einzel-)Wohnen für allein Erziehende als Bezugsbetreuerin tätig. Während dieser Zeit war sie auch für rund zwei
Jahre mit einem Stellenumfang von
25 Prozent im Elterntreff beschäftigt. Ihre ausgezeichneten Kenntnisse und ihr Fachwissen hat sie
durch die Teilnahme an der Weiterbildung „videogestützte entwicklungspsychologische Beratung“ erweitert. Frau Färber- Rößler zeichnet
sich durch ein hohes Maß an Zuverlässigkeit und Engagement aus.
Für den unermüdlichen und stets
engagierten Einsatz aller Mitarbeiterinnen, insbesondere natürlich
unseren Jubilarinnen, möchte ich
mich ganz herzlich bedanken.
Heidi Nagler, Einrichtungsleiterin
13
Paulusstift
sstift
100 Jahre Paulu
100 Jahre Mutter-Kind-Einrichtung Paulusstift – das war 2010 ein Grund zum Feiern! Mit einem Festgottesdienst in St. Eberhard mit anschließendem Stehempfang
begannen am 13. Juni die Feierlichkeiten. Am 25. Juni folgte der Festakt in der
Berger Kirche mit dem anschließenden Tag der offenen Tür mit Hausführungen und
Sommerfest. Ein Fachtag zum Thema Resilienz im Marienheim beschloss am 25.
Oktober das Jubiläumsjahr.
Der Auftakt in der Domkirche St.
Eberhard war gut besucht und gelungen. Der 13. Juni war genau der
Gründungstag des ersten Paulusstifts in der Werastraße 118.
Stadtdekan Michael Brock zelebrierte den Gottesdienst, und die
Mädchenkantorei von St. Eberhard
unter Leitung von Dommusikdirektor Dücker sorgte für einen würdigen musikalischen Rahmen. Anschließend hatten die Gottesdienstbesucher Gelegenheit bei einem
Glas Sekt am Stand des Paulusstif-
14
tes mehr aus der Arbeit der 100jährigen Einrichtung zu erfahren.
Bei strahlend schönem Wetter fand
am 25. Juni der Festakt in der
Berger Kirche mit fast 200 Gästen
statt. Feierliche Grußworte wurden
von Gabriele Müller-Trimbusch
(Bürgermeisterin für Soziales, Jugend und Gesundheit der Landeshauptstadt Stuttgart), Dr. Irme
Stetter-Karp (Ordinariatsrätin und
Leiterin der Hauptabteilung Caritas
des Bischöflichen Ordinariats der
Diözese Rottenburg-Stuttgart), Johannes Böcker (Stellvertretender
Direktor des Caritasverbandes der
Diözese Rottenburg-Stuttgart), Petra Winkelmann (Fachreferentin für
Mutter-Kind-Einrichtungen der SkF
Zentrale Dortmund) und Vanessa
Mattiello (ehemalige Bewohnerin)
gesprochen.
Schattenspiele aus der 100-jährigen
Geschichte des Paulusstiftes belebten die Reihe der Grußworte.
Die Stücke waren von einer kleinen
Gruppe von Müttern unter Leitung
von Stefanie Bröckl entwickelt worden. Sie vermittelten einen Einblick
in das Gefühlsleben und die Empfindungen der Bewohnerinnen.
Ruth Sabadino sorgte mit ihrer rauchigen Stimme für gute Laune und
Stimmung, und ihr musikalischer
Wunsch „O happy day“ ging auch
in Erfüllung. Ein buntes Angebot mit
Buffet, Spielen und Preisrätsel bildete den Rahmen für ein wunderschönes Fest.
Ein Fachtag zum Thema „Schützen
/ Fördern / Stärken – Impulse aus
der Resilienzforschung“ mit den
Referentinnen Anja Frindt und Petra
Pfendtner bildete den Abschluss
des Jubiläumsjahres.
15
Paulusstift
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utter- und Kin
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Wohn
16
In der Wohngruppe werden schwangere Frauen und junge Mütter ab 14 Jahren rund
um die Uhr betreut. Ziel ist es, die Mütter zu befähigen, selbständig für sich und ihre
Kinder zu sorgen. Neben dem Hauptanliegen, dem Aufbau einer guten Mutter-KindBeziehung, erhalten die Mütter Unterstützung bei sozialen und psychischen Problemen und bei der Entwicklung beruflicher und schulischer Perspektiven.
21 Mütter und ein Vater mit ihren
Kindern wurden 2010 in der Wohngruppe betreut. Es gab sieben Auszüge, ein Bewohner ging ins Trainingswohnen, vier Frauen zogen in
einen eigenen Wohnraum, eine InPflege-Gabe, eine Vermittlung in ein
Clearingverfahren, und eine Frau
zog mit ihrem Kind zu ihren Eltern.
Vielfältige Aktivitäten
Das Frühjahr stand ganz im Zeichen
der Vorbereitung und Durchführung
des 100-jährigen Jubiläums. Mitarbeiterinnen und Bewohnerinnen organisierten gemeinsam eine alkoholfreie Cocktailbar, eine Bewohnerin nahm begeistert am Theaterprojekt teil.
Im September 2010 lag das Durchschnittsalter der Bewohnerinnen
bei 20 Jahren, vier Frauen waren
minderjährig. Zwei Frauen begannen mit einer schulischen Ausbildung, um ihren Realschulabschluss
zu erhalten, eine Bewohnerin strebt
den Hauptschulabschluss an. Andere Bewohnerinnen begannen eine
Ausbildung (als Ergotherapeutin,
Kinderpflegerin, Rechtsanwaltsfachangestellte, Friseurin und/oder Beikoch bzw. Beiköchin) oder führten
diese fort. Eine Frau ist in Teilzeit
berufstätig. Auf der Wohngruppe
gab es auch einen personellen
Wechsel. Eine neue Kollegin begann
im März, eine weitere im April.
Auch im Rahmen des alljährlichen
Sommerferienprogramms fanden
wieder viele Aktivitäten statt. So
gab es Ausflüge in den Tierpark
Nymphea nach Esslingen, zum
Schloss Monrepos nach Ludwigsburg, ins Schwimmbad, auf den
Spielplatz am Killesberg, gemeinsame Grillveranstaltungen, Picknicks etc.
Im Kreativbereich begann Frau
Goldfuß im September und schaffte es in Kürze, die Frauen für viele
kreative Aktivitäten zu begeistern.
Zahlreiche Abendaktivitäten, wie
Bowlingbesuche, DVD-Abende oder
Massageabende ergänzten das
Programm.
Schwerpunkte
Ein wesentlicher Schwerpunkt in
der Betreuung ist der Aufbau einer
guten Bindung der Mütter zu ihrem
Baby. Die videogestützte entwicklungspsychologische Beratung ist
ein Präventionsprogramm, das auf
der Säuglings- und Bindungsforschung beruht. Weitere Angebote
zur Förderung der Mutter-Kind-Beziehung sind die wöchentlich stattfindenden PEKiP-Treffen, Entwicklungsgespräche und Spielstunden.
Daniela Häckel, Stefanie Bagli
Überforderung und Distanz zum Kind
Jennifer, 17 Jahre, zog noch schwanger in die Wohngruppe des Paulusstifts. Zu ihrer Familie hatte sie kaum noch Kontakt. Jennifer schwänzte die Schule
und war lieber mit ihrem Freund oder ihrer Clique unterwegs. Sechs Wochen nach Einzug in die Wohngruppe kam Jennifers Sohn Sascha auf die Welt.
Bereits vor der Geburt konnten die Mitarbeiterinnen der Wohngruppe beobachten, dass Jennifer sich von ihrer Schwangerschaft distanzierte. Außerdem
weigerte sie sich, auf ihre Ernährung zu achten und auf Zigaretten zu verzichten. Vermutlich konsumierte sie während der Schwangerschaft auch Alkohol.
Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus erkannten die Mitarbeiterinnen der Wohngruppe sehr schnell, dass Jennifer ihren Sohn nicht ausreichend
versorgte und sich eine Überlastung anbahnte. Um Sascha, der ein sehr sensibles Kind ist, das viel Aufmerksamkeit und Fürsorge benötigte, gerecht
zu werden und das Kindeswohl zu schützen, wurde Jennifer von Anfang an intensiv von den Mitarbeiterinnen der Wohngruppe unterstützt und mit dem
Babyphone überwacht.
Jennifer zeigte sich genervt, sobald Sascha wach war. Sie nahm es ihm übel, wenn er seine Bedürfnisse zeigte und wurde ihm gegenüber in solchen
Situationen auch laut. Jennifer erhielt bei der Versorgung Saschas und im Umgang mit ihm Rat und praktische Unterstützung. Da Sascha kaum an Gewicht
zunahm, musste Jennifer ihren Sohn unter Aufsicht im Kinderbereich füttern. Um Jennifer zu entlasten und einer Überforderung entgegenzuwirken, wurde
Sascha auch häufig außerhalb der regulären Kinderbetreuungszeiten betreut.
Saschas Vater Werner ist 32 Jahre alt. Er besuchte Jennifer und Sascha regelmäßig in der Wohngruppe. Doch er unterstützte seine Freundin nicht, die
Verantwortung für Sascha blieb komplett bei Jennifer.
Jennifer war mit der Situation überfordert und distanzierte sich immer weiter von Sascha, Sascha musste immer häufiger durch die Mitarbeiterinnen
versorgt und betreut werden. In gemeinsamen Gesprächen mit dem Jugendamt wurde für Mutter und Sohn eine Alternative erarbeitet. Sascha lebt jetzt in
einer Pflegefamilie.
17
aus
Paulusstift
Appartementh
Im Appartementhaus wohnen volljährige Frauen, die die Grundversorgung für sich
und ihr Kind übernehmen können. Zusätzlich ist es wichtig, dass die Frauen bereit
sind, an ihrer persönlichen Situation mitzuarbeiten und die Zeit nutzen, um eine
schulische / berufliche Perspektive zu entwickeln.
besprochen, wie die Frauen z. B.
bei Gruppenangeboten mehr einbezogen werden können. Die Mütter wurden in einer Hausversammlung informiert und nach Ideen
gefragt. Das Jahr 2011 wird zeigen,
wie die Ideen und Vorschläge sich
auf das Leben im Haus auswirken.
Im Rahmen des Festakts zum 100jährigen Jubiläum konnte einem
breiteren Publikum das Angebot
des Appartementhauses durch
Hausführungen und Gespräche
nahe gebracht werden. Es war
schön zu sehen, dass auch ehemalige Bewohnerinnen zu Besuch kamen. Sie blickten gern auf ihre Zeit
hier im Haus zurück.
Häufige Gründe für den Einzug in
das Appartementhaus im Paulusstift sind: Trennung und Scheidung,
Wohnungsnot oder -verlust, Belastung durch die alleinige Erziehung
und finanzielle Probleme. Diese unterschiedlichen Themen werden in
Einzelgesprächen mit den Frauen
behandelt. In der Regel schließt
man eine gemeinsame Beratungsvereinbarung ab.
Ergänzend zur individuellen Beratung finden regelmäßige Gruppenangebote statt. Als bereichernd wird
immer wieder die Zusammenset-
18
zung der Gruppe erlebt. Hier treffen
Mütter unterschiedlicher Nationen
und unterschiedlicher Lebenssituationen zusammen. In einem ungezwungenen Rahmen können mit
diesem Hintergrund verschiedene
Lebensweisen und Kulturen kennengelernt und Themen angesprochen werden. Außerdem haben
Frauen, die nicht aus Stuttgart
kommen, die Möglichkeit, erste soziale Kontakte zu knüpfen.
Bei einem Klausurtag gemeinsam
mit den Kolleginnen vom Betreuten
Einzelwohnen wurde das Thema
Bei Anfragen im Berichtsjahr war
auffällig, dass vermehrt Frauen mit
zwei Kindern zu den Informationsgesprächen kamen. Es wohnten im
Jahr 2010 bereits drei Frauen mit
zwei Kindern und zwei Frauen, die
mit dem zweiten Kind schwanger
waren, im Appartementhaus. Es
stehen drei größere Appartements
zur Verfügung, die gezielt an Frauen
mit zwei Kindern vermietet werden.
Mehr Aufnahmen sind aufgrund der
Wohnverhältnisse nicht möglich.
Brigitte Mosmann
en
tes Einzelwohn
u
re
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B
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n
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Betreutes Wo
Im Paulusstift werden zwei ambulant betreute Wohnformen für Mütter und ihre Kinder angeboten: das „Betreute Einzelwohnen“ sowie das „Betreute Wohnen“. Beide
Formen bieten Frauen und ihren Kindern die Möglichkeit, ohne vorherige stationäre
Unterbringung in der Wohngruppe über die Jugendhilfe oder Sozialhilfe angemessen
unterstützt zu werden. Insgesamt wurden im Jahr 2010 sieben Frauen über das Betreute Einzelwohnen und eine Frau über das Betreute Wohnen begleitet. Darüber hinaus erhielt eine Frau Begleitung im Rahmen der sozialpädagogischen Familienhilfe.
Das Betreute Einzelwohnen nach
§ 19 SGB VIII richtet sich an volljährige Schwangere und allein Erziehende mit mindestens einem Kind
unter sechs Jahren, die die Grundversorgung für sich und ihr(e) Kind(er)
übernehmen und unter Anleitung
einen Haushalt führen können. Die
Betreuung erfolgt in Wohnungen in
unmittelbarer Nähe zum Paulusstift,
die vom Träger zur Verfügung gestellt werden.
Die Frauen werden beraten und können an den Gruppenangeboten teilnehmen. Grundlage für die Beratung
ist ein gemeinsam mit dem Allgemeinen Sozialen Dienst des Jugendamtes erstellter Hilfeplan. In Krisenund Notsituationen kann die allein
Erziehende jederzeit mit ihrem Kind
ins Paulusstift kommen.
Schwerpunkte der Hilfe liegen auf
der Begleitung in der Schwangerschaft und der Vorbereitung auf die
Geburt, der Unterstützung bei der
Pflege und Erziehung des Kindes,
der Entwicklung und Stabilisierung
der Persönlichkeit, der Alltagsstrukturierung sowie bei der Aufnahme
bzw. Fortführung einer schulischen
oder beruflichen Tätigkeit. Zur Förderung der Mutter-Kind-Beziehung
finden in regelmäßigen Abständen
individuelle Spieleinheiten mit Mutter und Kind statt.
Das Betreute Wohnen nach §§ 67 ff
SGB XII ist ein Betreuungsangebot
für volljährige Schwangere und allein erziehende Mütter mit Kindern
bis zu sechs Jahren im eigenen
Wohnraum. Die Finanzierung erfolgt
über das Sozialamt. Im Vordergrund
bei diesem Angebot steht die persönliche Problematik der Frau.
Für eine Aufnahme entscheidend
ist, dass die Frau die Grundversorgung für sich und ihr Kind leisten
kann. Das Angebot richtet sich an
Frauen aus Stuttgart, die in der Regel von drohender Wohnungslosig-
keit betroffen sind bzw. befristeten
Wohnraum in Notunterkünften, Sozialhotels, Frauenhäusern oder bei
Bekannten gefunden und die Unterstützungsbedarf haben. Das Paulusstift stellt Interimswohnraum zur
Verfügung und bietet intensive Unterstützung bei der Suche nach einer eigenen Wohnung an.
Die ambulante sozialpädagogische
Beratung und Betreuung der Frau
erfolgt zumeist über Hausbesuche.
Die Frauen können sich rund um die
Uhr (d.h. auch nachts und an Wochenenden) telefonisch an eine Mitarbeiterin der Wohngruppe wenden
bzw. mit dem Kind in die Einrichtung
kommen.
Neben der sozialpädagogischen
Einzelbetreuung haben die Frauen
auch hier die Möglichkeit, an Gruppenangeboten wie z.B. Frühstück,
Café, Bastelangebote oder an Infoveranstaltungen teilzunehmen. Diese Angebote finden gemeinsam mit
den Frauen und Kindern des Appartementhauses und des Betreuten
Einzelwohnens statt. Zudem erfolgen vierteljährlich verpflichtende
Hausversammlungen.
Viktoria Färber-Rößler & Silke Fischer,
19
te
Paulusstift
Kindertagesstät
Die Kindertagesstätte bietet jetzt 98 Plätze an. Zum neuen Kindergartenjahr wurde
deutlich, dass die Nachfrage an Plätzen für Kinder über drei Jahren sehr hoch war.
Das Angebot wurde daraufhin dem veränderten Bedarf angepasst und eine altersgemischte Gruppe in eine Gruppe für drei- bis sechsjährige Kinder umgewandelt.
Dadurch konnten fünf weitere Plätze für diese Altersgruppe bereitgestellt werden.
Auf vielfachen Wunsch der Eltern wurden auch die Öffnungszeiten modifiziert: Seit
September 2010 ist die Kita täglich von 7 bis 17 Uhr geöffnet.
In der Säuglingsgruppe „Spatzen“
werden acht Kinder im Alter von 0
bis 18 Monaten betreut, in den Krippengruppen „Mäuse“ und „Schmetterlinge“ jeweils zehn Kinder im Alter
von einem bis drei Jahren, in den altersgemischten Gruppen „Bären“
und „Bienen“ jeweils 15 Kinder im
Alter von einem bis sechs Jahren
und in den Gruppen „Frösche“ und
„Hasen“ jeweils 20 Kinder im Alter
von drei bis sechs Jahren.
Pädagogische Arbeit
Das Thema Sprachentwicklung und
Sprachförderung zieht sich weiterhin wie ein roter Faden durch alle
Bereiche der pädagogischen Arbeit
und wurde 2010 durch die Qualifizierung einer Mitarbeiterin zur Sprachförderbeauftragten intensiviert. Die
Kindertagesstätte nahm auch am
Projekt „Sprachliche Bildung für
Kleinkinder“ der Landesstiftung Baden-Württemberg teil.
In dem Kleingruppenangebot „AHA
- die schlaue Bande“, das zweimal
20
wöchentlich stattfindet, dreht sich
alles um Sprache, die von den Kindern mit allen Sinnen erfassbar gemacht wird. Die Aktivitäten werden
dabei so ausgewählt, dass es die
Kinder herausfordert, ohne sie dabei
zu überfordern.
Um den Eltern Einblick in die pädagogische Arbeit zu geben, veranstaltete die Kita im Juli einen Tag
zum Thema „Forschen in den Bildungsräumen“, der Kindern und Eltern die Möglichkeit bot, gemeinsam
Experimente durchzuführen. So
wurden zum Beispiel Farben aus
Naturmaterialien hergestellt, im Musikraum mit einer Vielzahl von traditionellen und auch unkonventionellen
Trommeln experimentiert. Im Bauund Konstruktionsbereich warteten
knifflige architektonische Aufgaben
und im Forscherbereich wurden
Wasserräder hergestellt. Zum Abschluss erhielten alle Kinder ein
„Forscherdiplom“ und eine ausführliche Beschreibung der Experimente.
Die Bildungsbereiche haben sich in
den fast drei Jahren seit Beginn der
Umsetzung des Konzeptes LernWerkstatt KiTa kontinuierlich weiterentwickelt und bieten reichhaltige
und vielfältige Möglichkeiten für die
Selbstbildungsprozesse der Kinder.
Aufgrund der Interessen und Initiativen der Kinder ergeben sich immer
wieder längerfristige Projekte.
Ehrenamtliches Engagement der Eltern
Die sehr gute Zusammenarbeit mit
dem Elternbeirat hat auch dieses
Jahr viele Aktivitäten und Projekte
erst ermöglicht. Ohne diese Unterstützung wäre eine zweite „Gartenaktion“ zur Verschönerung des Außengeländes nicht realisierbar gewesen. Auch Feste wie St. Martin
und das Sommerfest zum Jubiläum
konnten in dieser Form nur mit viel
ehrenamtlichem Engagement durchgeführt werden.
Martina Koch-Krauß,
Bereichsleiterin Kindertagesstätte
k
Elterntreff Zac
Höhepunkte und Aktivitäten
Freie Projektarbeit der Vorschulkinder zu
den Themen Märchen und Bauernhof mit
Ausflügen zum Märchengarten in Ludwigs burg und Besuch eines Bauernhofs
l Aufführung des Krippenspiels von Kindern
für Kinder und Eltern in der Berger Kirche
l Waldtage
l Verkehrserziehung mit der Polizei
l Ausflüge in die Wilhelma und zum
Weihnachtsmarkt
l Besuch des Stuttgarter Kammerorchesters
l Aufführung des Theaters Tredischin in der Kita
l Teilnahme an der Aktion „Wunschbaum“
l Musikalische Früherziehung für Kita-Kinder
im Elterntreff Zack
l Kooperation mit der Grundschule Raitelsberg
l Besuch der Zahnärztin des Gesundheits amtes Stuttgart
l Regelmäßige Kochtage mit den Kindern
l Übernachtung der Schulkinder
l Vertiefende religionspädagogische AG vor
Ostern und Weihnachten
l St. Martin mit Lichterfest in der Berger Kirche
l Regelmäßige Besuche der Chorkinder im
Parkheim Berg
l
Im Elterntreff Zack haben die Eltern der Kindertagesstätte, Bewohnerinnen des
Hauses, sowie Familien aus Stuttgart-Ost und Umgebung die Möglichkeit, sich auszutauschen und sich über Themen rund um die Familie zu informieren. Das Programmangebot wurde insgesamt sehr gut angenommen; die Anzahl der Besucher
ist im Vergleich zum Vorjahr nochmals gestiegen. Es gibt mittlerweile einen festen
Stamm von Besuchern, der immer wieder neue Eltern mitbringt.
Im Rahmen des offenen Cafébetriebes wurde eine vielseitige Mischung aus Bildungs-, Freizeit- und
religiösen Themen angeboten. In
Kooperation mit dem Elternseminar
fanden eine Reihe pädagogischer
Themennachmittage statt, an denen sich Eltern mit den Fragen zum
Thema Kinderängste, Sprachentwicklung, Trotz und Medienerziehung auseinandersetzten. In Zusammenarbeit mit Susanne Herzog,
Geistliche Begleiterin im SkF, fanden unterschiedliche religiöse Angebote statt. In diesem Bereich
sind die Eltern offener und interessierter geworden.
Im Gesundheitsbereich wurde Kurzentspannung und ein Vortrag über
den Einsatz von Naturheilmitteln bei
Kindern angeboten. Weitere Höhepunkte waren der Besuch vom Nikolaus im Elterntreff und das erste gemeinsame Essen mit den Eltern und
Kindern der Kindertagesstätte. Zwei
Elternpaare aus der Kindertagesstätte hatten Symbole aus ihrer Heimat mitgebracht und für die Eltern
und Kinder ein für ihr Land typisches
Gericht gekocht. Da die Veranstaltung ein großer Erfolg war, soll das
Angebot nun regelmäßig alle zwei
Monate stattfinden.
Auf dem Programm standen zwei
Kurse zur musikalischen Früherziehung, ein PEKiP-Kurs sowie eine
fortlaufende Kreativgruppe. Gemeinsames Singen und Tanzen, die
Bewegungsbaustelle für Kleinkinder
und das Erlernen kreativer Techniken
ergänzten das vielfältige Angebot.
Der offene Cafébetrieb, das
Freitagsfrühstück und auch
Einzelveranstaltungen wie
etwa das Laternenbasteln
oder das Anleiten der Kreativgruppe wurden erneut
von Ehrenamtlichen gestaltet und geleitet. Nur durch
ihre tatkräftige Unterstützung und ihren großen persönlichen Einsatz ist die
Angebotsvielfalt weiterhin
möglich.
Anne Bartels
Anzahl der Besucher
2.500
2.194
2.000
1.500
1.702
1.717
1.479
1.000
20
500
2009
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2010
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Offene Dienste
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Finanzielle Sorgen und Existenzängste waren 2010 wieder die Hauptgründe für
eine Terminvereinbarung in den Beratungsstellen. Sie beschäftigten den Großteil
der 1058 beratenen Klientinnen – ALG II-Empfängerinnen ebenso wie Geringverdienerinnen oder Schwangere und Mütter aus Familien mit ausreichendem Einkommen. In vielen Fällen wurde deutlich, wie schnell ein Absturz aus einer geregelten
finanziellen Situation in eine unsichere Zukunft gehen kann: Kündigung und Wegbrechen eines Einkommens nach der Geburt des Kindes, längere Krankheit, aber
auch befristete Tätigkeiten, Zeitarbeit oder Kurzarbeit sind Unsicherheitsfaktoren,
die besonders Schwangere und Familien mit kleinen Kindern beschäftigten.
ALG II-Empfängerinnen leben bereits am Existenzminimum. Kommen
dazu noch Darlehen, die sie bei der
ARGE aufnehmen müssen, um z. B.
eine Mietkaution leisten zu können,
oder kommt eine Nachzahlung von
Nebenkosten hinzu, bleibt kein Spielraum mehr.
Ab 2011 wird das Elterngeld bei Familien, die ALG II oder Kinderzuschlag beziehen, als Einkommen
angerechnet. Das bedeutet, es wird
sofort wieder von ihren finanziellen
Bezügen abgezogen und kommt somit nicht an. Gerade notleidende Familien mit kleinen Kindern profitieren
vom Elterngeld ab 2011 gar nicht
mehr. Diese Gesetzesänderung hat
22
Christine
NagelKaufmann
Judith Brasch
Susanne Lier
die Familien bereits 2010 verunsichert und Existenzängste verstärkt.
Durch die Änderung wird der finanzielle Spielraum für Familien noch
enger. Es gibt keine Möglichkeit
Ein Fallbeispiel
Eine Familie hatte aufgrund der Arbeitslosigkeit des Mannes seither ALG I mit ergänzendem ALG II in Höhe von 120 Euro
erhalten. Dieser Aufstockungsbetrag wird
jetzt ebenfalls gestrichen. Die Frau erhält
den Sockelbetrag Elterngeld in Höhe von
300 Euro. Dieser wird aber ab 2011 als
Einkommen angerechnet. Diese Familie hat
also ab 2011 monatlich 420 Euro weniger
zur Verfügung. Die bisherige Finanzplanung
bricht zusammen und die laufenden Kosten
können nicht mehr gedeckt werden.
Inge Frank
bis Juli 2010
Marie-Therese Katja Walterscheid seit
Schaadt
August 2010
mehr, besondere Belastungen aufzufangen. Eine weitere Änderung:
Arbeitslose, deren ALG I-Anspruch
ausläuft und die anschließend ALG II
beziehen, bekamen bisher übergangsweise noch einen Zuschlag
auf ihr ALG II. Auch dieser fällt ab
Januar 2011 weg. Für viele Familien
bricht also auf einen Schlag die bisherige Finanzplanung zusammen.
Ihre laufenden Kosten können in der
bisherigen Höhe nicht mehr gedeckt
werden.
Informationsvermittlung und die Hilfestellung bei der Durchsetzung von
Rechtsansprüchen war erneut einer
der Arbeitsschwerpunkte in der Beratungsstelle. Zugenommen hat die
Hilfestellung beim Ausfüllen der
zahlreichen Anträge, die nötig sind,
um bestimmte Leistungen zu erhalten: Anträge auf Arbeitslosengeld II,
Wohngeld, Kindergeld, Kinderzuschlag, Elterngeld usw. Die Vielzahl
und Kompliziertheit der Anträge und
die Menge der beizubringenden Unterlagen überforderten viele Klientinnen.
Maria
Regine Ulrich
Schneider Vega
Dorothea
Hagmann
Margret
Kaimer
Katholisches Beratungsnetzwerk
Esslingen
Eine Spende der besonderen Art brachten amerikanische „Girl Scouts“ zur Schwangerschaftsberatung: selbst
genähte Patchwork-Babydecken und gesammelte Windelpakete. Eine Abordnung der Pfadfinderinnen der
Catholic Community der US-Army (hier mit Beraterin Margret Kaimer)
In der Beratungsarbeit begegneten
den Mitarbeiterinnen Frauen und Familien, die isoliert sind und kein soziales Netz haben, das sie in einer
schwierigen Lebenssituation auffängt. Auch durch fehlende Sprachkenntnisse wird der Zugang zu den
unterstützenden Hilfen erschwert.
Die Beratungsstelle hilft dabei, die
Frauen aufzufangen und sie in ein
Hilfenetz einzubinden, das ihnen Sicherheit gibt und sie stärkt.
Bei Migrantinnen übernimmt die Beraterin häufig die Rolle der Mittlerin,
die sie dabei unterstützt, ihren Bedarf zu artikulieren. Sie erklärt die
bislang unbekannten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, sodass
Teilhabe und Zugang zu Hilfen ermöglicht wird und die Migrantin da-
durch ihre Isolation und Sprachlosigkeit überwinden kann.
Das durchschnittliche Alter der beratenen Frauen betrug knapp 29
Jahre. Über 40 Prozent waren Deutsche, 19,8 Prozent stammten aus
dem nicht-europäischen Ausland,
12,7 Prozent hatten die türkische
Staatsangehörigkeit, 8,7 Prozent
stammten aus europäischen Staaten und 17,7 Prozent aus osteuropäischen Staaten (nicht EU). Von den
Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit hatten wiederum 40,1
Prozent einen Migrationshintergrund.
Über die Hälfte (53,4 Prozent) der
hier lebenden Migrantinnen, die
beim SkF beraten wurde, hatte nur
eine befristete Aufenthaltserlaubnis.
Eine Besonderheit in Esslingen ist die Beratung für allein erziehende Frauen. Seit 2009
gibt es das katholische Beratungsnetzwerk,
einen Zusammenschluss der Caritas, der Psychologischen Beratungsstelle und des SkF.
Finanziert wird das Netzwerk durch die Stadt
Esslingen. Der SkF bietet spezifisch die Beratung für allein Erziehende an, die sehr gut angenommen wird. Die Klientinnen kommen mit
vielfältigen Problemen und Fragestellungen. In
der Mehrheit sind es Frauen, die frisch getrennt
sind und nun versuchen müssen, ihr Leben neu
zu regeln. Dabei geht es um Fragen wie Unterhalt, Umgangsrecht, Scheidung, finanzielle
Versorgung, Wohnungs- und Arbeitssuche.
Aber auch die Trennung vom Partner, die verarbeitet werden muss, und darüber hinaus das
Zurechtfinden in der neuen Lebenssituation als
allein Erziehende werden thematisiert.
Auch Frauen, die schon eine Zeitlang allein
erziehend sind, haben Fragen, z.B. zu ALG II
oder Wohngeld, eventuell sind Schulden da
oder eine größere Wohnung muss gesucht
werden. Mit zunehmendem Alter der Kinder
wird die Arbeitssuche ein vordringliches Thema. Eng verbunden damit ist die Suche nach
einem Betreuungsplatz für das Kind/die Kinder.
Diese Mütter sind in der Regel auf Teilzeitarbeitsplätze angewiesen, die aber Mangelware
sind. Durch das Beratungsangebot werden die
Frauen in ihrem besonderen Lebensabschnitt
unterstützt und in den spezifischen Problemsituationen begleitet.
Durch die Zusammenarbeit im katholischen Beratungsnetzwerk können Frauen die Hilfe erhalten, die sie benötigen. Die Dienste arbeiten eng
miteinander zusammen und somit ergeben sich
Unterstützungsmöglichkeiten, die passgenau auf
die Frauen zugeschnitten werden.
Das Team der Schwangerschaftsberatungsstelle
23
Offene Dienste
Projekt Mirjam
Frühe-Hilfen –
24
Das Frühe-Hilfen-Projekt Mirjam unterstützt belastete Frauen, die ein Kind bekommen, um ihnen frühzeitig Hilfestellung bei der Pflege und Erziehung ihrer Kinder
zu geben. Die zwei Gruppen des Mirjam-Projekts mit je zehn Frauen und deren
Kindern trafen sich im 14-tägigen Wechsel in den Räumen des Elterntreffs Zack im
Paulusstift. Zwei Sozialpädagoginnen mit einem Gesamtstellenanteil von 50 Prozent betreuten das Projekt. Eine Studentin der Sozialen Arbeit betreute während der
Treffen die Kinder, was die Frauen entlastete und eine Konzentration auf Gespräche
und Themen zuließ.
Jeweils eine Sozialpädagogin begleitete eine Gruppe von zehn Frauen und deren Kinder. Neben den
Gruppentreffen konnte den Müttern
die notwendige intensive Einzelbegleitung angeboten werden. In Einzelgesprächen und Hausbesuchen
wurden die Frauen unterstützt und
zu schwierigen Terminen begleitet.
Durch die Kontinuität der Gruppentreffen und das wachsende Vertrauen zwischen den Frauen und zur
Gruppenleiterin wurde die Gruppe
zunehmend als wichtige Ressource
erlebt. Immer häufiger brachten die
Frauen bei der inhaltlichen Gestaltung eigene Themen ein und machten Vorschläge zur Umsetzung.
den Frauen, die zu einem großen Teil
allein erziehend waren oder in
schwierigen Partnerschaften lebten,
ein großes Interesse an entlastender
Kinderbetreuung entwickelte. Der
Wunsch der Mütter nach Entlastung
bei der Kinderbetreuung wurde aufgegriffen und nach Möglichkeit über
andere Angebote erfüllt.
Die Gruppenmethoden wurden im
Verlauf der zwei Projektjahre immer
wieder dem Bedarf angepasst.
Konnten zu Beginn die Schwangeren und Mütter mit Babys (auf dem
Arm oder schlafend) den Inhalten
und Gesprächen gut folgen, veränderte sich dies im natürlichen Entwicklungsverlauf mit dem Alter der
Kinder. Hier waren Flexibilität und
Spontaneität gefragt, wenn die
später lebhaften, aktiven und
neugierigen Kinder das
geplante Gruppenkonzept
durcheinander brachten.
Die Windelgutscheine, die die teilnehmenden Mütter nach der Geburt
des Kindes monatlich erhielten, verstärkten die Motivation zur regelmäßigen Teilnahme. Für die Frauen, die
alle im ALG II-Bezug waren, stellen
die Gutscheine eine finanzielle Entlastung dar. Darüber hinaus wurde
diese monatliche Gabe als sehr
wertschätzend und anerkennend
empfunden und die Freude übertraf
den finanziellen Vorteil bei weitem.
Im Juli 2010 ereilte uns die tragische
Nachricht über den gewaltsamen
Tod einer Teilnehmerin, die in Portugal ermordet wurde. Die zweijährige
Tochter wurde erst 2011 ebenfalls
tot gefunden. Diese Erfahrung hat
die Mirjam-Gruppe sehr erschüttert
und belastet. Mit einer bewegenden
Feier für die junge Mutter und ihre
kleine Tochter, gestaltet von der
Geistlichen Begleiterin Susanne
Herzog und den Gruppenleiterinnen,
wurde in der Gruppe von ihnen Abschied genommen.
Die ursprünglich geplante Patinnenvermittlung konnte nicht realisiert
werden. Es zeigte sich, dass sich bei
Margret Kaimer und
Marie-Therese Schaadt
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Femm
Seit Februar 1999 befindet sich der Tagestreff in der Heusteigstraße. Seither haben
sich auch die Besucherinnenzahlen mehr als verdoppelt und steigen stetig weiter an. Zeitweise kommen mehr als 40 Frauen täglich. Alle befinden sich in einer
schwierigen Lebenssituation und weisen komplexe Problemlagen auf. Die räumliche Enge, die mittlerweile herrscht, stellt in erster Linie die Besucherinnen, aber
auch alle Mitarbeitenden vor große Herausforderungen.
Mit Fördergeldern des KVJS und
Spenden sollen ab Mitte 2011 umfangreiche Umbaumaßnahmen beginnen. Der Raum für den Mittagstisch und den Cafébetrieb wird
vergrößert, ebenso der Küchenbereich. Die veraltete Sanitäranlage
soll erneuert und behindertengerecht ausgestattet werden, da eine
beachtliche Zahl der Besucherinnen körperliche Einschränkungen hat. Für die Zeit des Umbaus
sucht der Tagestreff nach geeigneten
Interimslösungen.
Während des Aufenthalts werden
verschiedene Aktivitäten im Tagesablauf wahrgenommen, wie z.B.
Stricken, Spielen, Backen oder Kochen. Während des Jahres kristallisierten sich Schwerpunktthemen heraus, denen die Mitarbeiterinnen in
Informationsveranstaltungen Raum
gaben, z.B. psychische Krankheiten,
Altern, gesundes Essen usw. Die
Feste des Jahreskreises wurden individuell gestaltet. Die Besucherinnen brachten ihre Wünsche, Ideen
und ihre Eigeninitiative in der Hausversammlung ein.
Der überwiegende Teil der Besucherinnen ist allein lebend. Wie in den
Vorjahren war die Altersgruppe der
40- bis 60-jährigen Frauen mit 58
Prozent am stärksten vertreten. Im
Frauenbereich steigt die Wohnungslosigkeit zwar langsam, aber dafür
kontinuierlich. 2010 betrug die Zahl
der im Hilfesystem in Baden-Württemberg erfassten Frauen 2.384. Sie
ist damit weiterhin überproportional
um 5,2 Prozent gestiegen. Man geht
aber von mehr wohnungslosen Frauen aus, da nur ein sehr kleiner Teil
von Frauen offen und sichtbar woh-
Bei Femmetastisch gab es im Berichtsjahr 9.158 Besuchskontakte,
drei Prozent mehr als im Vorjahr. Im
Durchschnitt kamen täglich 37 Frauen. 6.726 Essen wurden ausgegeben, ein Plus von sechs Prozent. Im
Durchschnitt nahmen täglich 27
Frauen das Mittagessen im Tagestreff ein. Insgesamt 4.507 Mal wurde
das kostenlose NachmittagskaffeeAngebot genutzt. Das bedeutet einen Anstieg um neun Prozent.
Das Team von Femmetastisch
25
Offene Dienste
Frauen
Tagestreff für
nungslos auf der Straße bzw. in Einrichtungen des Hilfesystems lebt.
Projekt MedMobil und
Begleitetes Wohnen
In Stuttgart gibt es von „Ärzte der
Welt“ in Zusammenarbeit mit der
Landeshauptstadt Stuttgart und den
freien Trägern der Wohnungsnotfallhilfe ein kostenloses mobiles medizinisches Angebot mit dem Projekt
MedMobil. Dieses bietet Menschen
in sozialen Schwierigkeiten medizinische Grundversorgung ohne bürokratische Hürden – vor Ort. Ein
Ambulanzbus fährt sowohl zu den
Einrichtungen als auch an die öffentlichen Plätze in Stuttgart. 2010 fuhr
das MedMobil zweimal im Monat
den Tagestreff Femmetastisch an.
Montag
wöchentlich
Kleidershop
14:30 bis 15:30 Uhr
1 x im Monat
Deluxe-Verkauf
14:30 bis 15:30 Uhr
1 x im Monat
Hausversammlung
(dann kein Kleidershop)
14:30 bis 15:30 Uhr
14-tägig
14-tägig
wöchentlich
Kosmetik und Friseur
Musikangebot
Jobtreffen
15:30 bis 17:30 Uhr
16:00 bis 17:00 Uhr
14:00 bis 16:00 Uhr
Dienstag
wöchentlich
Kreativwerkstatt (KWS)
14:00 bis 17:00 Uhr
alle 2 Monate
EA-Treff
14:00 bis 16:30 Uhr
wöchentlich
Kleidershop
11:15 bis 12:45 Uhr
14-tägig
Französisch
13:00 bis 14:00 Uhr
wöchentlich
Jobtreff
12:30 bis 15:45 Uhr
KWS (mit Phantasiereise)
Nähstudio
14:00 bis 17:00 Uhr
14:00 bis 16:00 Uhr
1 x im Monat
Stadt Land Fluss
14:30 bis 15:30 Uhr
alle 2 Monate
Geburtstagsfeier
14:30 bis 16:30 Uhr
Mittwoch
Donnerstag
wöchentlich
wöchentlich
Freitag
Seit August 2010 kann der Tagestreff
Femmetastisch mit dem „Begleiteten Wohnen“ ein ergänzendes Betreuungsangebot im Sinne des § 67
SGB XII anbieten. Eine Voraussetzung für diese Hilfe ist, dass andere
Hilfemöglichkeiten des § 67 SGB XII
(teilstationäre, stationäre Hilfe, Betreutes Wohnen) ausgeschöpft sind
und/oder nicht (mehr) greifen und
weiterhin ein Unterstützungsbedarf
besteht, der nicht ausreichend vom
Regelangebot abgedeckt werden
kann.
Positives Beispiel
Frau A. (62) erhält seit 1. August Unterstützung im Rahmen des Begleiteten Wohnens. Frau A. ist
seit 2006 Besucherin des Tagestreffs Femmetastisch. Sie wurde seit 2006 auch durch das Betreute
Wohnen unterstützt. Im Prozess der Verselbständigung haben große positive Veränderungen stattgefunden. Sie benötigt keine Betreuung im bisherigen Umfang mehr, ganz alleine käme sie jedoch
(noch) nicht zurecht. Durch das Begleitete Wohnen erhält Frau A. nun die Unterstützung, die sie
braucht, um ihre erreichten Ziele zu erhalten, zu festigen und auszubauen.
Ingrid Wiesler (Bereichsleiterin), Barbara Jawara,
Henriette Hummel, Martina Hilsenbeck und Ulrike Mauthe
26
h
t Femmetastisc
Kreativwerkstat
Mit insgesamt 605 Kontakten, davon 15 Neukontakte, war die Kreativwerkstatt ein
anhaltend beliebter Treffpunkt im Tagestreff Femmetastisch. Durchschnittlich sieben Frauen nahmen am Nachmittag die Angebote wahr.
Sowohl im freien Gestalten bzw. im
offenen Atelier als auch in Projektwochen hatten die Besucherinnen
die Möglichkeit, Erfahrungen zu
sammeln, Neues auszuprobieren
und damit zu experimentieren.
Besonders beliebt zeigte sich das
diesjährige Maskenprojekt, wo die
Besucherinnen im Gestalten und
im Schutz der Maske viele Aspekte
ihres Seins zum Ausdruck bringen
konnten. Im Kontext der Gruppe
stellte dies eine besonders sinnliche Erfahrung dar. Weibliche Aspekte und weibliche Kräfte konnten
hier besondere Stärkung erfahren.
Das Kunsthandwerk Mosaik ist ein
weiterhin sehr beliebtes Angebot
für die Frauen des Tagestreffs. Es
erlaubt eine kreativ gestaltende
Auseinandersetzung mit den vorhandenen Brüchen im Lebenslauf
und eine neue Zusammensetzung
der „Scherben“ im doppelten Sinne.
Neben kreativen Gestaltungsmöglichkeiten ist auch die monatliche
Phantasiereise mit Ingrid Wiesler
ein attraktives Angebot in der Kreativwerkstatt. Unter meditativer Anleitung gelingt es vielen Besucherinnen, sich ein wenig „fallen zu
lassen“, den eigenen Körper wahrzunehmen und zur Entspannung
und inneren Ruhe zu finden.
gebunden. Engel und Sterne standen im Fokus der „stillen“ und besinnlichen Tage. Viele Frauen nutzten dieses Angebot, um die vorweihnachtliche Stimmung kreativ
zu genießen und der Weihnachtszeit auch im „Zuhause“ eine Gestalt
zu geben.
Annabelle Ruza, Dipl. Kunsttherapeutin
MA Beate Dizinger, Dipl. Kunsttherapeutin
In weiterer Zusammenarbeit mit
dem Tagestreff wurde das Angebot
der Kreativwerkstatt in den alljährlichen „Adventskalender“ mit ein-
27
ein
Offene Dienste
Betreuungsver
28
Zur Aufgabe des Betreuungsvereins gehört das Führen gesetzlicher Betreuungen
sowie die Gewinnung und Anleitung ehrenamtlicher Betreuer/innen.
Nach mehreren personellen Wechseln in den vergangenen Jahren ist
es im letzten Jahr im Betreuungsverein gelungen, ein neues stabiles
Team zu etablieren. Anna-Maria
Klumpp sowie Valerie Hezel kamen
neu ins Team. Beide Kolleginnen
sind jeweils zu 80 Prozent beschäftigt.
Der langjährige Mitarbeiter Roland
Rieker ist nach wie vor primär für
die Begleitung, Gewinnung und
Fortbildung der ehrenamtlichen Betreuer/innen sowie für Informationen und Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Parallel führt er ebenfalls
Betreuungen. Valerie Hezel und
Anna-Maria Klumpp widmen sich
ausschließlich dem Führen von Betreuungen und dem weiteren Ausbau der Betreuungsarbeit.
73 ehrenamtliche Betreuer/innen
führten insgesamt 76 Betreuungen.
Bei den angebotenen sechs Gesprächsrunden wurden insgesamt
52 Teilnehmer/innen gezählt. Neben
dem regelmäßigen Erfahrungsaustausch beinhalteten die Gesprächsrunden folgende Themen:
Diese Voraussetzungen eröffneten
die Perspektive zum Auf- und Ausbau des Betreuungsvereins. Acht
Betreuungen konnten neu angenommen werden. Insgesamt wurden
von den Hauptamtlichen 59 Personen betreut, drei verstarben, eine
Klientin wurde aus der Betreuung
herausgeführt. Der Anteil der betreuten Frauen lag bei 75 Prozent.
Neuerstellung einer
Patientenverfügung
l Gesundheitsfürsorge
l Der Rechtsdschungel in
der Pflegeversicherung
l Begegnung mit unseren
Betreuten
l Unterstützung durch
Betreuungsverein und
Betreuungsgericht
Die SkF-Betreuer/innen: Anna-Maria Klumpp, Roland Rieker und Valerie Hezel.
l
In Zusammenarbeit mit dem Filderverein, dem evangelischen Betreuungsverein und der Stuttgarter Betreuungsbehörde wurden 2010 zwei
Fortbildungsveranstaltungen zum
Thema „Probleme in der Betreuungsführung“ durchgeführt.
2010 hielt Roland Rieker sechs Vorträge mit 152 Besucher/innen zu
den Möglichkeiten und der konkreten Ausgestaltung von Patientenverfügung, Betreuungsverfügung
und Vorsorgevollmacht sowie Ausführungen über den Verlauf einer
Betreuung und das zugehörige Antragsverfahren beim Betreuungsgericht.
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Frau
Im FrauenBerufsZentrum (FBZ) müssen alle Mitarbeiterinnen äußerst flexibel arbeiten – teils sind die Stellen befristet oder projektgebunden. Die Sparmaßnahmen des
Bundes und die fortschreitende Rationalisierung der Arbeitsförderangebote fordern
gerade die Stuttgarter Frauenträger, sich zu vernetzen und gemeinsam nach gangbaren Wegen zu suchen.
Das FBZ bietet Frauen, die wegen
der Kindererziehung oder bedingt
durch Krankheit lange Zeit erwerbslos waren oder/und die nicht anerkannte, keine oder schlechte Schulund Berufsabschlüsse haben, eine
berufliche Orientierungsberatung
an. Möglich macht dies die Förderung durch Stiftungsgelder des Bischöflichen Ordinariats.
Bei der alleinigen Verantwortung für
das Familieneinkommen ist für allein
erziehende Frauen die Existenzsicherung von großer Bedeutung.
Migrantinnen haben oft geringe
Sprachkenntnisse und kennen sich
auf dem Arbeitsmarkt und im Angebot der Qualifizierungsmöglichkeiten wenig aus, sodass sie sich
schwer tun, den Einstieg ins Berufsleben anzugehen.
Es zeigt sich in den Gesprächen
meist eine mehrschichtige Problemlage, die durch die Unübersichtlichkeit der Kostenträger und
Hilfeangebote noch verstärkt wird.
Neben den weiterführenden beruflichen Hilfen vermittelt das FBZ
beispielsweise auch Erziehungsberatung, Sozial- und Lebensberatung, Schuldnerberatung oder die
Servicestelle für Rehabilitation.
Das FBZ schließt eine Versorgungslücke für Frauen, die eine
Ansprechpartnerin brauchen, um
ihre momentane Situation zu sortieren, Ziele zu formulieren und erste Schritte zu gehen. Diese von der
Leistungsgewährung (wie z.B. vom
JobCenter) unabhängige Beratung
ermöglicht, dass sie individuell
an den Stärken der Ratsuchenden
ausgerichtet und nicht von einem
bestimmten Budget abhängig ist.
Dass dieses Beratungsangebot
überhaupt angeboten werden kann,
ist der Martinusmantel-Stiftung der
Diözese Rottenburg-Stuttgart zu
verdanken, die diese Hilfe des FBZ
finanziert.
Es gibt grundsätzlich keine Zugangsbarrieren zum Beratungsangebot. Die Mehrzahl der Rat suchenden Frauen ist allein erziehend
und/oder hat einen Migrationshintergrund. 60 Prozent der Frauen
erfahren über das Internet und unseren Flyer von der Beratungsmöglichkeit, der Rest kommt über persönliche Empfehlungen, über die
Familienhilfe und Fachberatungsstellen. 2010 haben 56 Frauen die
Beratung in Anspruch genommen.
Bärbel Triebel, Fachdienstleiterin
Diese Frauen bringen jedoch ein
großes Potenzial an Leistungsbereitschaft und Motivation mit. Sie
sind jedoch oft blockiert durch Vorurteile aus ihrem Umfeld und mangelndes Selbstbewusstsein.
Das Team des FrauenBerufsZentrums
29
heiten
FrauenBerufsZ
entrum
Arbeitsgelegen
Große Veränderungen bei den Arbeitsgelegenheiten (AGH): Rückwirkend zum Januar
2010 sah der Haushaltsplan des JobCenters Stuttgart im Mai eine fünfprozentige Kürzung bei den Mitteln für die Beschäftigungsförderung vor. Im Herbst wurde bekannt,
dass die Kürzungen noch tiefgreifender sein und über 30 Prozent betragen werden.
Die Erwartung der politisch Verantwortlichen war und ist, dass der
Aufschwung auch die Menschen
„mitnimmt“, die ALG II beziehen
und zum größten Teil der „Sockelarbeitslosigkeit“ zuzurechnen sind.
Gleichzeitig zeigten Evaluierungen
der AGHs, dass es unter ihnen
Gruppen gibt, für die AGHs kontraproduktiv sind, d.h. dass diese
Menschen zu einem geringeren Anteil in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden als Vergleichsgruppen ohne AGHs (vor allem bei
Jugendlichen). Die gleichen Untersuchungen zeigen aber auch, dass
Frauen über 40 Jahre in den westlichen Bundesländern von den AGHs
sehr stark profitieren. Und genau
das sind die Frauen, die über das
FrauenBerufsZentrum vermittelt
werden.
Im Durchschnitt waren diese Frauen 44 Jahre alt. Von den insgesamt
123 Frauen waren 85 Frauen zwischen 40 und 62 Jahren. Von den
Frauen unter 40 begannen während
der Arbeitsgelegenheit vier Frauen
eine Ausbildung. Sie werden gute
Chancen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt haben.
30
Auch 2010 war bei vielen Frauen die
Arbeitslosigkeit sehr verfestigt. Die
durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit lag 2010 bei 7,5 Jahren. 32 Frauen waren zehn Jahre
und länger arbeitslos oder waren
noch nie erwerbstätig gewesen. 42
Frauen hatten keine Ausbildung,
bei 24 Frauen wurde deren Ausbildung in Deutschland nicht anerkannt.
All diese Faktoren, dazu oft noch
die Betreuung von Kindern, führen
dazu, dass diese Frauen bei einer
offenen Bewerbung oft sofort „aussortiert“ werden. Ihre einzige Chance besteht darin, in einem Betrieb
zu zeigen, was sie können. Immerhin schafften neun Frauen nach der
AGH über den bisherigen Betrieb
den Sprung auf den allgemeinen
Arbeitsmarkt, zwei Frauen begannen direkt nach der AGH eine Ausbildung. Weitere sieben Frauen
wechselten während der Zuweisungszeit in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung.
Im Herbst wurde die Situation, die
sich seit der Haushaltsplanung angedeutet hat, noch mal verschärft:
alle Arbeitsgelegenheiten müssen
auf ihre „Wettbewerbsneutralität“
überprüft werden. Das bedeutet,
dass bei den Sozialunternehmen in
Stuttgart bereits Betriebe geschlossen werden mussten (im Reinigungsbereich, im Gastrogewerbe,
in Verwaltungen), weil diese Arbeiten nach Meinung des Bundesrechnungshofes (BRH) auch von sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten ausgeführt werden können.
Gertrud Wolf
Integration gelungen!
Lebenslauf
Name
geboren
Familienstand
Staatsangehörigkeit
seit Jan 1984
Okt 1988
Schulausbildung
1975 – 1985
Berufstätigkeit
1979 – 1984
1993 – 1995
02/09 – 01/10
seit Februar 2010
Grace B.
1963 in Ghana
verheiratet, 2 Kinder
( 19 und 21 Jahre)
ghanaisch
als Asylbewerberin in D
Anerkennung als
Asylbewerberin
Local Authority School
Abschlussprüfung
Middle School Certificate
Stationshelferin im Krankenhaus in Kumasi, Ghana
Zimmermädchen im Hotel
X in Stuttgart (geringfügige
Beschäftigung)
Arbeitsgelegenheit im Altenheim XX in Stuttgart im
Bereich der Hauswirtschaft
Mitarbeiterin in der Hauswirtschaft im Altenheim XX
in Stuttgart (unbefristeter
Arbeitsvertrag)
Frau B. kam in die AGH mit sehr geringen Deutschkenntnissen, keinerlei Selbstbewusstsein und ohne
Chancen, auf dem deutschen Arbeitsmarkt eine
Stelle zu bekommen. Durch die AGH hat sie nun eine
unbefristete sozialversicherungspflichtige Tätigkeit.
llen-Suche
dungsste
gs- und Ausbil
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B
BASiS –
Seit Januar 2010 bietet das FrauenBerufsZentrum das neue Berufsförderangebot
BASiS an. BASiS richtet sich an Frauen mit Kindern im ALG II-Bezug, welche in ihrer Berufswegplanung Unterstützung benötigen, insbesondere bei der Vorbereitung
auf und die Vermittlung von Ausbildungs- und Arbeitsstellen.
tionen, Zeitmanagement, Haushalt
und Geld, Farb- und Stilberatung,
Deutsch für Altenpflegeberufe sowie Training für Büroberufe. Im JobTreff recherchierten die Frauen
selbständig nach Stellen- und Ausbildungsangeboten und erhielten
ehrenamtliche Unterstützung beim
Schreiben ihrer Bewerbungen.
Jede Frau hat bei BASiS wöchentlich zwei Präsenztage, die ganz individuell je nach Bedarf der Frauen
aus Einzelberatung und verschiedenen Workshops zusammengesetzt werden. Workshop-Angebote
sind Allgemeinbildung, Bewerbungstraining, Berufsorientierung,
Lernmethoden, Schlüsselqualifika-
Insgesamt waren die Frauen sehr
motiviert, ihre berufliche Situation
zu verbessern und Perspektiven zu
entwickeln. Die Hürden dorthin waren jedoch oft sehr hoch. In Kooperation mit anderen Beratungsstellen
und Unterstützungsinstitutionen
wurde Hilfe bei der Bewältigung
meist komplexer Problemlagen angeboten.
Das Ergebnis der Arbeit bei BASiS
lässt sich sehen: 25 Prozent der
Teilnehmerinnen haben eine Ausbildungsstelle, Studienplatz oder eine
Arbeitsstelle gefunden oder haben
sich selbständig gemacht. 23 Prozent der Frauen wurden in Maßnah-
men vermittelt, die ihre Vermittlungshemmnisse verbessern und
gute Perspektiven für 2011 bieten.
Für 2011 konnte das FBZ erneut
den Zuschlag für diese einjährige
Maßnahme vom JobCenter erhalten. So können ab Mai 2011 bis
April 2012 wieder durchschnittlich
35 langzeitarbeitslose Frauen auf
ihrem Weg in den Beruf unterstützt
werden.
Eva-Maria Lüer und Ingrid Günther
Vermittlung und Verbleib
Ausbildung
Studium Duale Hochschule
Sozialversicherungspflichtige
Beschäftigung
Selbständigkeit
Geringfügige Beschäftigung
Arbeitsgelegenheiten
Sprachkurs
Weitere Schritte für 2011 in
Planung (z. B. Sprachkurs,
Qualifizierung, Ausbildung)
Interesse an BASiS 2011
Arbeitslosigkeit
Zuweisung zurückgezogen
Gründe: krank, keine Kinderbetreuung,
kein ALG II-Bezug mehr, Umzug
unbekannt
Gesamt
4
1
3
1
4
2
3
7
4
17
5
1
51
31
FrauenBerufsZ
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BBI –
Die Versorgung und Betreuung der Kinder ist immer noch überwiegend Frauensache. Dadurch und wegen mangelnder Betreuungsmöglichkeiten für unter Dreijährige wird für Frauen der Zugang zum Arbeitsmarkt sowie zu Aus- und Weiterbildung erheblich eingeschränkt. Vor allem Mütter, die ihr Kind allein groß ziehen
und keinen Berufsabschluss haben, haben es besonders schwer, ihren Weg in das
Erwerbsleben zu finden. Dies gilt ebenso für Migrantinnen.
starteten weiterführende Maßnahmen (HASA, AGH, Tagesmutterschulung). Für die sozialpädagogische
Betreuung stand im FBZ eine Mitarbeiterin mit einem Stellenanteil von
40 Prozent zur Verfügung.
bezug. Im Mittelpunkt steht die individuelle berufliche Beratung und
Orientierung: durch die Auseinandersetzung mit sich und ihrer persönlichen Situation sollen die Frauen
ihre Fähigkeiten, aber auch die aktuellen Hemmnisse für die Aufnahme
einer beruflichen Perspektive (z.B.
fehlender Berufsabschluss oder
mangelnde Kinderbetreuung) klären
und Lösungswege erarbeiten.
Das berufliche Angebot BBI wird finanziell vom JobCenter und der Arbeitsförderung der Stadt Stuttgart
getragen und ist bis zum 31. Dezember 2011 befristet. Die Beratungszahlen sind im ersten Quartal
2011 signifikant angestiegen, was
darauf hinweist, dass die Information über das neue Beratungsangebot inzwischen bei den Betroffenen
angelangt ist. Die Träger hoffen sehr,
dass das Angebot auch nach Auslaufen der Befristung weiter finanziert wird, da der Bedarf auf jeden
Fall vorhanden ist und das BBI einen guten Weg aufzeigt, wie Müttern
frühzeitig der Weg in den Beruf geebnet werden kann.
Da für sie in dieser Lebenssituation
kaum Beratungsangebote bestehen, haben sich die beruflichen
Frauenträger in Stuttgart, der SkF
mit seinem FBZ sowie die BeFF –
Kontaktstelle Frau und Beruf und
das Frauenunternehmen ZORA, zu
einem Projektverbund zusammengeschlossen. Sie bieten seit Januar
2009 ein niedrigschwelliges Informations- und Beratungsangebot für
diese Mütter an – ein in BadenWürttemberg in dieser Art einmaliges Angebot.
Die Zielgruppe wurde trägerspezifisch aufgeteilt. Die Zuständigkeit
des FBZ besteht für Mütter über 25
Jahre ohne bzw. mit unzureichender
schulischer oder beruflicher Ausbildung. BeFF berät Frauen mit qualifiziertem Ausbildungs- und Berufsabschluss. Das Frauenunternehmen
ZORA ist auf die Beratung junger
Mütter (unter 25 Jahren) im ALG IIBezug spezialisiert.
Das Förderangebot wendet sich sowohl an Frauen im ALG II-Bezug
als auch an Frauen ohne Leistungs-
32
Im vergangenen Jahr nutzten 40
Frauen das Beratungsangebot beim
FBZ, davon kamen 13 mehrmalig in
die Beratung. 22 Frauen waren allein
erziehend. 26 Frauen hatten einen
Migrationshintergrund. 36 Frauen
hatten keinen verwertbaren Berufsabschluss, davon waren 15 Frauen
ohne, zehn mit abgebrochener Ausbildung, elf mit in Deutschland nicht
anerkanntem Abschluss. Nicht immer gab es eine Rückmeldung, wie
umsetzbar und erfolgreich die Impulse durch die Beratung waren. Von
vier Frauen ist bekannt, dass sie
eine Arbeit aufgenommen haben,
zwei sind in eine geringfügige Beschäftigung eingestiegen und drei
Famos – Frauen aktiv, mutig und
Orientierung suchend
Seit 2009 nimmt das FBZ am Stuttgarter Netzwerk „Sprache und Beruf“ teil, das aus zehn Bildungsträgern und Sozialunternehmen besteht. Die Federführung liegt bei der
Arbeitsförderung der Stadt Stuttgart. Das Netzwerk hat den Zuschlag für die Durchführung berufsorientierter Sprachkurse für Migran-
sprojekt
Beschäftigung
ten/innen in Stuttgart erhalten. Gefördert werden die Kurse durch das
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und den Europäischen
Sozialfonds (ESF). Im Sommer 2010
endete der erste Kurs, den das FBZ
als Frauenteilzeitkurs angeboten hat.
Von anfangs 19 Migrantinnen schlossen 15 den Kurs ab. Die Frauen waren sehr motiviert und entwickelten
ein starkes Gruppengefühl.
Am Ende des Kurses hatten viele
Teilnehmerinnen ein konkretes Ziel
ins Auge gefasst. Bei der Mehrzahl
der Frauen reichten auch nach Kursabschluss die Deutschkenntnisse
noch nicht aus, um eine Ausbildung
bzw. Tätigkeit aufzunehmen. Zwei
Frauen erhielten eine anschließende
Zuweisung zu BASiS, eine Frau wurde in eine Teilzeitbeschäftigung vermittelt.
Innerhalb des Netzwerkes bestätigte
sich die Beobachtung, dass für die
Teilnehmer/innen der Qualifizierung
„Sprache und Beruf“ Anschlussoptionen entwickelt werden müssen, damit die erworbenen Kenntnisse und
die vorhandene Motivation nachhaltig genutzt werden. In Kooperation
mit dem JobCenter Stuttgart wurden
neue Qualifizierungsangebote für
2011 geplant. Seit Oktober 2010 läuft
der zweite Kurs von FAMOS.
Der Beschäftigungsbetrieb präsent für Frauen mit ALG II-Bezug blickt auf ein sehr
ereignisreiches Jahr zurück. Sowohl auf personeller als auch auf wirtschaftlicher
Ebene gab es viele Neuerungen.
Im Januar übernahmen zwei Kunsttherapeutinnen der Kreativwerkstatt
die Anleitung bei präsent. Der prozentuale Stellenzuwachs ermöglichte eine kontinuierliche Begleitung
der Gruppe. Insgesamt waren im
Berichtsjahr 21 Frauen im Betrieb
beschäftigt. präsent war fortlaufend
mit neun bis elf Frauen voll besetzt.
Produktrepertoire und
Präsentationsflächen erweitert
Neben dem bisherigen Produktrepertoire realisierte präsent 2010 einige neue Produktideen, darunter
dekorative Saisonartikel, Seifen
und restaurierte Kleinmöbel mit
Mosaik. Unter dem Motto „Aus Alt
mach Neu“ ist für das kommende
Jahr eine Kooperation mit Fairkauf
geplant, wo diese neue Produktpalette neben dem üblichen Verkauf
in der Kunstgarage erworben werden kann.
Der Verkaufsort Caritasmanufaktur
im Haus der katholischen Kirche
stellte aufgrund der guten Lage und
hoher Frequentierung eine große
Bereicherung für den Betrieb dar.
Mehrere Betriebe der Caritas sind
dort vertreten und eine große Aus-
wahl von präsent-Produkten kann
dort betrachtet und erworben werden. Exquisite Einzelstücke sind bei
„Farben Heim“ im Heusteigviertel
ausgestellt, um präsent ein weiteres
Spektrum an Öffentlichkeit zu ermöglichen. Eine Auswahl an individuellen Schmuckstücken wird 2011
im Secondhand-Kleidershop PragA
zu sehen sein. Eine kleine Produktauswahl wird im Bohnencafé präsentiert.
Den Höhepunkt des Jahres stellte
der „Tag der offenen Werkstatt“ dar,
an dem die Frauen ihr handwerkliches Geschick der Öffentlichkeit
zeigten und das Kunsthandwerk
Mosaik im Entstehungsprozess zu
sehen war. Der Erfolg der „offenen
Werkstatt“ war groß. 2011 wird es
wieder zwei Tage der offenen Werkstatt geben.
Im Dezember wurde präsent, wie
alle Stuttgarter Arbeitsgelegenheiten, vom JobCenter Stuttgart überprüft. Das Ergebnis, ob die AGHPlätze weiter angeboten werden
können, wird 2011 erwartet. Hiervon
hängt die Fortführung des Betriebs
ab. Beate Dizinger und Annabell Ruza
Gabriele Schmid und Ingrid Günther
33
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e Neuhausen
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ßenwohngru
Innen- und Au
Die Kinder- und Jugendhilfe Neuhausen bietet insgesamt 36 Wohnplätze mit Betreuung für Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren an, davon eine
Mädchenaußenwohngruppe sowie eine Intensivgruppe für junge Frauen mit Essstörungen. Bis auf die Außenwohngruppe in der Ortschaft Scharnhausen befinden
sich alle Plätze in der Stammeinrichtung in Neuhausen.
Seit Oktober 2009 wird für Krisenunterbringungen im Landkreis Esslingen das neue InobhutnahmeKonzept in Kooperation mit der
Stiftung Jugendhilfe Aktiv praktiziert. Die zentrale Inobhutnahmestelle im Landkreis wurde zum Jahresende 2009 aufgelöst. Jetzt soll,
sofern es die jeweilige Situation des
Kindes zulässt, eine Inobhutnahme
unter sozialräumlichen Aspekten,
d.h. wohnortnah, erfolgen. Die Kinder- und Jugendhilfe Neuhausen ist
dafür zuständig, Kinder und Jugendliche aus den Regionen Filderstadt,
Ostfildern, Leinfelden-Echterdingen,
Neuhausen und Denkendorf in Obhut zu nehmen.
Im vergangenen Jahr wurden 24
junge Menschen in Obhut genommen. Von den 23 beendeten Inobhutnahmen wurden zehn junge
Menschen im Anschluss in eine stationäre Wohngruppe der Kinder- und
Jugendhilfe Neuhausen aufgenommen.
Plätze für Inobhutnahmen bestehen
in den beiden Innenwohngruppen,
der Familienaktivierungsgruppe und
der Dezentralen Mädchenwohngruppe in Ostfildern-Scharnhausen.
In Einzelfällen wurden junge Menschen auch in separaten, ambulant
betreuten Zimmern untergebracht.
Gemeinsam mit den Mitarbeiter/innen der Wohngruppen wurde viel
Zeit investiert, um Standards und
Verfahrensabläufe zu erarbeiten und
die Kooperation mit den Krisenmanagern der Stiftung Jugendhilfe Aktiv zu gestalten.
In den Innen- und Außenwohngruppen wurden im Jahr 2010 insgesamt
52 junge Menschen (16 Jungs und
36 Mädchen) betreut. Entlassen
wurden 22 Kinder und Jugendliche.
34
Schule und Ausbildung
Grund- und Hauptschule
(davon 2 Erziehungshilfeschule)
Realschule Gymnasium Förderschule Ausbildung Praktikum Berufsfachschule BVJ Integrationsklasse Weder Ausbildung noch Schule 9
6
2
4
1
1
3
3
2
1
Die Belegung eines Wohngruppenplatzes vollzieht sich in verschiedenen Etappen. Hierzu ein paar
Zahlen aus dem Jahr 2010: 19 mal
wurde im vergangenen Jahr bei der
Bereichsleitung ein Platz in einer
Wohngruppe angefragt. Aus diesen
Anfragen resultierten zwölf Aufnahmen. Zehn Aufnahmen resultierten
aus Inobhutnahmen. 70 Prozent der
Aufnahmen kamen aus dem Landkreis Esslingen. Dies ist im Vergleich
zum Vorjahr um fünf Prozent zurückgegangen.
Intensivierung der Jungenarbeit
Weitere Themen im stationären Bereich waren die Konstitution des AK
Jungenarbeit mit dem Ziel, eine
Konzeption zu diesem Thema zu erstellen. An diesem Arbeitskreis nehmen nur die männlichen Mitarbeiter
der Kinder- und Jugendhilfe teil. Bei
der Auftaktveranstaltung waren neben einem Einblick in die Lebenswelten der männlichen Jugendlichen
150
35 Männer
120
3%
6%
7%
3%
20
5
10
Anfragen 2008
Anfragen 2009
Anfragen 2010
16,67
2008/09 (N=5
weiblich
11 – ISE
11 – BJW
10 – Familien-ISE
25%
Power Kids in Neuhausen
20%
Das Projekt „Balance – Power Kids halten die Waage“ in der Kinder- und Jugendhilfe Neuhausen, das von Herzenssache unterstützt wird, startete 2010
15%
und läuft bis April 2012.
2008/09
14 Jahre
13 Jahre
12 Jahre
Durch die drei Bausteine 10%
Ernährung, Bewegung und Entspannung werden Kinder,
Jugendliche und deren Familien
20 dabei unterstützt, ihr Gewicht wieder in die Waage zu bekommen. Neben Bewegungsangeboten
wie Schwimmen, Spielen und Toben sind auch er5%
lebnispädagogische Ereignisse vorgesehen: Wandern, Höhlen erforschen und eine moderne
Form der Schnitzeljagd (Geocaching). In Kochkursen lernen die Kinder und Jugendlichen, wie
sich ein Abendessen auch ohne überflüssige Fette zubereiten lässt und wie selber kochen
gesünder und preiswerter sein kann.
2009/10
27 %
2007/08
Am Projekt beteiligt sind Kinder und Jugendliche der Jugendhilfe Neuhausen und auch Kinder aus dem Raum Neuhausen.
23 %
17%
17 %
30
10
11 Jahre
Göppingen
Filderstadt
Esslingen
Nürtingen
Andere
Karlsruhe
Böblingen
Kirchheim
40
15
140 insgesamt
Belegungsvergleich in
Wohngruppen 2010
50
10 Jahre
Im Herbst fand eine große HauskonEltern
Kinder
ferenz statt, bei der die neue Hausordnung vorgestellt wurde. An mehreren Stationen waren die jungen
Menschen mit den Pädagogen/innen im Dialog und konnten sich über
den Sinn und die (gesetzlichen) Hintergründe des Regelwerks informieren. Mehr aber noch war die Veranstaltung der Startschuss zum Thema
Partizipation in der Kinder- und Jugendhilfe. Mit Begeisterung waren
die Kinder und Jugendlichen
13,9 % dabei,
29,5% zur Mitgestaltung zu forihre Ideen
27,8 %
mulieren. Im neuen Jahr gilt es jetzt,
diese Ideen in28,6%
mehreren Projekten
(Graffiti, Pavillon) gemeinsam umzusetzen.
60
20
20
9 Jahre
2010
2009
25
8 Jahre
auch die eigenen Ressourcen im Fo90
kus. Welche Rolle übernehmen die
60
männlichen Mitarbeiter im erziehe20
rischen Alltag? Wie wirke ich als Vor30
bild? Welche pädagogischen Möglichkeiten eröffnen sich dabei?
70
29
30
7 Jahre
1.479
80
37
35
105 Frauen
1.717
6 Jahre
1.702
unter
6 Jahre
2.194
87
90
Anzahl der Anfragen
40
90%
80%
70%
60%
50%
40%
35
g
un
e Einzelbetreu
e Neuhausen
f
il
h
d
n
e
g
Ju
d
n
Kinder- u
Betreutes
36
ogisch
ve Sozialpädag
si
n
te
In
/
en
n
h
Jugendwo
„Der Mensch, der den Berg versetzte, war derselbe, der anfing, kleine Steine
wegzutragen.“ Dieses alte chinesische Sprichwort beschreibt ganz gut den Arbeitsalltag und die vielfältigen Aufgaben und Anforderungen der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter im Betreuten Jugendwohnen.
Dass es sich immer wieder lohnt,
gemeinsam oft langwierige und
manchmal auch mühselige und
kräftezehrende steinige Pfade zu
begehen, zeigen die vielen erfolgreichen Hilfeverläufe.
Zum Beispiel der Jugendliche, der
seinen Vater nie kennengelernt hat,
schon als Kind in einer Großstadt
auf der Straße lebte, Aufenthalte in
Pflegefamilien und Heimen hinter
sich hatte, dann wieder mit seiner
alkoholkranken Mutter zusammenlebte. Mit 15 Jahren kam er nach
Neuhausen in die Betreuung, weil er
aufgrund von Diebstählen und Körperverletzungen kurz vor der Inhaftierung stand.
Zu Beginn der Jugendhilfe war er
so verzweifelt über seine Situation
und den Dauerstress mit seiner
Mutter, dass er oft nächtelang von
zu Hause wegblieb und fast jede
Hoffnung auf eine gute Zukunft verloren hatte.
Während drei Jahren Intensiver Sozialpädagogischer Einzelbetreuung
(ISE) hat er seinen Hauptschulabschluss geschafft, dann ein Berufseinstiegsjahr gemacht. Mittlerweile 18 Jahre alt, hat er das zweite
Jahr seiner Ausbildung als Fachlagerist begonnen und hat es geschafft, seine Bewährungsauflagen
zu erfüllen und seit über zwei Jahren keine Straftaten mehr zu begehen. Im Mai 2010 konnte die Betreuung erfolgreich beendet werden.
Das Beispiel zeigt, dass junge Menschen, die solch komplexe und in
der Regel über Jahre verfestigte
Schwierigkeiten mitbringen, langfristig angelegte Unterstützung benötigen. Leider haben sich dafür in
den letzten Jahren die Rahmenbedingungen immer mehr verschlechtert. Der zunehmende Kostendruck
der öffentlichen Hand führt dazu,
dass die Mitarbeiter/innen immer
häufiger dafür kämpfen müssen,
Neue Verwaltungskraft: Seit Ostern 2010 entlastet
Frau Kubikcek, pensionierte ehemalige Mitarbeiterin,
das BJW an zwei Vormittagen pro Woche, größtenteils ehrenamtlich, bei den Verwaltungsaufgaben.
dass Jugendliche und Familien tatsächlich auch die Hilfe bekommen,
die sie benötigen. In einzelnen Fällen wurde schon vor Beginn der Hilfe thematisiert, wann sie möglichst
schnell beendet werden kann. Eine
solche Herangehensweise ist nicht
nur unter menschlichen, sondern
auch unter finanziellen Aspekten
mehr als fragwürdig.
Das Spektrum der Hilfen reicht
mittlerweile von der Arbeit mit Familien mit Kindern im Vorschulalter
bis hin zur Betreuung von Jugend-
194
lichen und jungen Erwachsenen,
die wir in die Selbständigkeit begleiten. In den Familien-ISE werden
Familien begleitet, die sich in komplexen, stark belastenden Lebenssituationen befinden. Ziel dieser
Hilfen ist es häufig, eine drohende
Fremdunterbringung eines oder
mehrerer Kinder zu vermeiden.
Auch in den einzelfallbezogenen
Hilfen (Intensive Sozialpädagogische Einzelbetreuung und Betreutes Jugendwohnen) steht die Förderung der individuellen und
familiären Ressourcen im Vorder2.500
grund. Häufig
geht es zunächst erst
2.194
einmal darum, die Existenzgrund2.000
lage abzusichern.
Die
Mitarbeiter/1.717
1.702
innen bieten sich
1.479 den jungen Men1.500
schen als verlässliche, wertschätzende 1.000
und respektvolle Begleiter
an. Diese20Grundhaltung ist die Ba500Aufbau einer vertrauenssis für den
vollen Beziehung,
die in vielen Fäl150
2010
2009
35 Männer erst erlen Veränderungsprozesse
Eltern
Kinder
möglichen
120kann.
105 Frauen
90
Kennzeichnend
für 2010 war eine
Vielzahl von Anfragen, die mit einem
60
sofortigen Bedarf an Wohnraum ver20
bunden war.
Da keine trägereigenen
30
Im Jahr 2010 wurden von sieben
Mitarbeiter/innen mit insgesamt
5,13 Personalstellen 39 Kinder, Jugendliche und Familien betreut (Geschwisterkinder nicht mitgerechnet). Seit Sommer 2010 gibt es zum
ersten Mal seit Bestehen des Betreuten Jugendwohnens eine Warteliste. Dass das Angebot von den
Jugendämtern so stark nachgefragt
wird, hängt zum einen sicherlich
mit den 150Veränderungen in der
Jugendhilfelandschaft35 Männer
zusammen.
120 ist es aber auch BestäZum andern
105 Frauen
tigung des Erfolges der
Arbeit und
90
der über Jahre gut gewachsenen
Zusammenarbeit
mit den Sozialen
60
Diensten. 20
30
Anfragen 2008 – 2010
Anzahl der Anfragen
40
L., gerade 17 geworden, kam aus der Obdachlosigkeit in die Betreuung. Sie schreibt: „In
einem Gartenhäuschen kann man gut leben,
aber nicht auf Dauer. Ich habe drei Monate
in einem Gartenhäuschen gelebt; es waren
gute wie auch schlechte Erfahrungen dabei.
Ich habe nach einem Ausweg gesucht, da ich
noch in die Schule gehen musste, also habe
ich das Jugendamt angerufen. … Mittlerweile
habe ich meine eigene Wohnung und habe regelmäßigen Kontakt zu meiner Betreuerin. Ich
bin froh in der BJW-Maßnahme zu sein, da ich
in Neuhausen die Hilfe bekomme, die ich brauche! Mir geht es gut.“
Anzahl der Anfragen
40
90
80
37
35 Ein
Beispiel für eine zunächst sehr nieder29
30 schwellig angesetzte Hilfe.
25
20
70
60
50
20
40
15
30
10
20
5
Anfragen 2008
140 insgesamt
Anfragen 2009
90
Anfragen 2010
87,75
2008/
80
37
70,00
70
29
30
25
60
50
20
20
11 – BJW
15
40
11 – ISE
30
16,67
10 – Familien-ISE
20
10
5
30,00
10
Anfragen 2009
Anfragen 2010
2008/09 (N=55)
weiblich
r
2007/08 (N=40)
männlich
13,9 %
29,5%
25%
27,8 %
28,6%
11 – BJW
11 – ISE
20%
16,67
10
aktuelle Hilfen Stand: 31.12.2010
35
Anfragen 2008
140 insgesamt
In Neuhausen bekomme
ich die Hilfe, die ich brauche
Wohnungen vorhanden sind, mussten immer wieder hausinterne Übergangslösungen gefunden werden.
37
e Neuhausen
f
il
h
d
n
e
g
Ju
d
n
Kinder- u
riadne
Wohngruppe A
38
Die Wohngruppe Ariadne ist inzwischen ein fester Bestandteil in der näheren und
auch weiteren Versorgungslandschaft für Mädchen und junge Frauen mit Essstörungen. Durch viele Kooperationen in der konkreten Fallarbeit, aber auch durch
die Teilnahme an thematischen regionalen und überregionalen Arbeitskreisen und
Fachveranstaltungen ist das Angebot der Wohngruppe Ariadne gut bekannt, etabliert und anerkannt.
Die Mädchen und jungen Frauen
werden durch die pädagogischen
Mitarbeiterinnen und die Therapeutin unterstützt und begleitet, damit
sie ihre Essstörung und die vielfältigen Auswirkungen und Symptome
überwinden können. Ziel ist es,
dass sie nach einer angemessenen
Zeit wieder ein Leben in Selbständigkeit, Stabilität und ohne Einschränkung durch die Essstörung
aufnehmen können.
Zusätzlich zum pädagogischen/
therapeutischen Angebot gab es
für die jungen Frauen ab dem
Sommer auf ehrenamtlicher Basis
ein körpertherapeutisches Angebot
durch die Physiotherapeutin Frau
Fingerle. Im Sinne einer ganzheitlichen Behandlung der Essstörung
ist dies ein weiterer wertvoller Baustein und eine sinnvolle Ergänzung.
Dieses Angebot wurde von der
Gruppe sehr positiv aufgenommen.
Im zweiten Halbjahr 2010 hat Dorothea Hald, bisherige Bereichsleiterin und Therapeutin der AriadneWohngruppe, die Kinder- und Jugendhilfe verlassen, da sie sich
selbständig gemacht hat und nun
in eigener Praxis arbeitet. Zur Überbrückung übernahm Frau Haas auf
Honorarbasis bis zu ihrem eigentlichen Eintritt im Januar 2011 als
Bereichsleiterin die wöchentlichen
Einzelgespräche mit den Mädchen
und jungen Frauen. Außerdem arbeitete Frau Grünholz ehrenamtlich
im Rahmen von Einzelkontakten
(z.B. durch Unterstützung beim
Lernen für den Führerschein) mit.
Die Wohngruppe war 2010 im
Durchschnitt fast durchgängig voll
belegt (sechs Plätze). Die Zeit des
personellen Umbruchs von Juni bis
Dezember bei voller Belegung bedeutete für die Mitarbeiterinnen
eine erhebliche Belastung, die sie
sehr engagiert und kompetent gemeistert haben.
kte
Esslinger Proje
Der „Cafétreff für türkische Mütter“ und der „Mädchentreff im Süden“ wurden
2010 finanziert über Gelder der Bürgerstiftung Esslingen und des Fördervereines
„Zukunft für Kinder“. Das Chorprojekt „Vorstadtpflanzengroove“ hat bereits nach
einem Jahr alle Erwartungen übertroffen. Auch hier half der Förderverein „Zukunft
für Kinder“ bei der Verwirklichung.
Café und mehr…
Durch den Austausch mit dem Amt
für Migration und Integration und die
Kontakte mit Mitarbeiter/innen der
Erziehungshilfestellen und der Schule ist die Idee entstanden, einen
niedrigschwelligen Cafétreff für türkische Mütter anzubieten. Dadurch
sollen türkische Mütter in ihrer Erziehungskompetenz gestärkt werden,
die Integration verbessert und eine
Selbsthilfestruktur aufgebaut werden.
Dieser Treff findet seit September
2010 einmal monatlich in der Grundschule St. Bernhard und dem Mehrgenerationenhaus in der Pliensauvorstadt statt. Zukünftig sollen in
Kooperation mit dem Amt für Migration und Integration sehr niedrigschwellige Elternschulungen in diesem Rahmen durchgeführt werden.
Mädchentreffs im Süden
Im Rahmen der Arbeit der Erziehungshilfestellen im Esslinger Süden wurde festgestellt, dass es in
der Innenstadt, in der Pliensauvorstadt und am Zollberg einen hohen
Bedarf gibt an offenen Treffmöglichkeiten für Mädchen mit Migrationshintergrund, die die üblichen offenen
Angebote nicht besuchen dürfen.
In Kooperation mit den Jugendhäusern wird seit September 2010 in
allen drei Stadtteilen einmal wöchentlich eine Mädchengruppe angeboten. Insgesamt 45 Mädchen
zwischen 12 und 14 Jahren beschäftigen sich mit mädchenspezifischen
Bildungsthemen (Sexualität, Körpererfahrung, Grenzen kennen und
achten, Soziale Kompetenzen, Stärkung des Selbstbewusstseins, Umgang mit neuen Medien, Kreatives
etc). Ziele des Projekts sind eine
nachhaltige Stärkung von Mädchen
mit Migrationshintergrund, die Integration in bestehende Angebote und
die Vernetzung der Fachkräfte der
Jugendhilfe, der Jugendarbeit und
der Schulen im Sozialraum.
Vorstadtpflanzengroove
Seit September 2009 findet mit Hilfe zweier Ehrenamtlicher und dem
Chorleiter Patrick Bopp der Stuttgarter A-cappella-Formation „Füenf“
das generationenübergreifende Chorprojekt „Vorstadtpflanzengroove“ in
den Räumen des Altenpflegeheims
statt. Zielgruppe sind Menschen von
acht bis 80 Jahren, die Lust haben,
sich in der Pliensauvorstadt musikalisch zu engagieren. Bereits nach
einem Jahr war klar, dass alle Projektziele erreicht waren:
l Etablierung eines generationenübergreifenden Chores im Mehrgenerationenhaus,
l Aufwertung der Pliensauvorstadt,
l Musik als integratives Moment für
ein lustvolles Zusammentreffen
von Jung und Alt, Menschen mit
und ohne Migrationshintergrund,
l Integration von Kindern und Jugendlichen aus den Einrichtungen
der Kinder- und Jugendhilfe in ein
musisches Konzept zur besseren
Körperwahrnehmung und der Entwicklung von sozialen Kompetenzen ohne Leistungsdruck.
39
d
elle Esslingen Sü
e Neuhausen
f
il
h
d
n
e
g
Ju
d
n
Kinder- u
st
Erziehungshilfe
40
Besonders die Bewohnerinnen und
Bewohner des Altenpflegeheims
sind immer in freudiger Erwartung
ihres „Vorstadtpflanzenchorsamstags“. Das wunderbare Miteinander
von Jung und Alt und die engagierte
Leitung durch Patrick Bopp haben
alle Erwartungen an dieses Projekt
übertroffen. 2011 soll eine nachhaltige Finanzierung den Projektstatus
beenden.
Dagmar Braun
Die Kinder- und Jugendhilfe Neuhausen bietet im Landkreis Esslingen im Bereich Fildern, im Scharnhauser Park und in Esslingen Süd sogenannte Erziehungshilfestellen an. Bei diesen Angeboten handelt es sich um wohnortnahe Anlaufstellen für Kinder
im Alter von sechs bis vierzehn Jahren und deren Familien mit Bedarf an erzieherischen Hilfen.
Die Hilfen sind auf den jeweiligen
Bedarf des Kindes abgestimmt und
reichen von Einzelfallhilfe bis Gruppen- und Familienarbeit. Kennzeichnend ist die enge (teilweise
auch räumliche) Kooperation mit
dem Sozialen Dienst des Landkreises Esslingen bei den Fallbesprechungen sowie das fallübergreifende Arbeiten im Sozialraum
(systematische Vernetzung mit den
lokalen Akteuren im Gemeinwesen
wie Schulen, Kindertagesstätten,
mobile Jugendarbeit…).
Erziehungshilfestelle Esslingen Süd
Die Erziehungshilfestelle Esslingen Süd umfasst
insgesamt drei Anlaufstellen: das Bürgerhaus in
der Pliensauvorstadt, die Betreuungsräume in der
Maile 4 in ES-Innenstadt und in ES-Zell die Räume
des Sozialen Dienstes im Landratsamt Esslingen.
Die Stabilität in der Zusammensetzung der einzelnen Teams im Süden war 2010 erfreulich und erleichterte die Zusammenarbeit. Die Kooperationen
vor Ort tragen Früchte, die Wege sind kürzer, die
Mitarbeiter/innen sind an den Schulen, in Kindergärten, Kindertageseinrichtungen, bei Verbänden,
in den Jugendtreffs und in Vereinen bekannt.
Sie werden trägerunabhängig als kompetente
Ansprechpartner/innen in allen jugendhilfespezifischen Fragen wahrgenommen und angesprochen, zahlreiche sozialräumliche Kooperationsprojekte und offene Angebote sind entstanden.
In den Sozialraumteams werden Ideen entwickelt
und Absprachen getroffen. Als Input sind wichtige
Multiplikatoren/innen und Fachreferenten/innen
aus Esslingen eingeladen, die aktuelle Entwicklungen und besondere Angebote oder Esslinger
Sozialraumthemen vorstellen. In den kommenden
Jahren werden die Kooperationen mit den Schulen, die Veränderung durch den Ausbau der Ganztagesbetreuung und die räumliche Veränderung
einiger Betreuungsräume wichtige Themen sein.
Im Oktober fand die konstituierende Sitzung des
Fachbeirates der Erziehungshilfestation Esslingen
statt. Ein gelungener Zusammenschluss, der perspektivisch noch mehr Vernetzung, Austausch und
inspirierende Ideen für ein gutes Miteinander in
Esslingen in Gang setzen soll.
Dagmar Braun
fe
r Erziehungshil
Gesellschaft fü
Esslingen
Die Gesellschaft für Erziehungshilfe Esslingen (GfE) ist ein Zusammenschluss von
zwei freien Trägern der Jugendhilfe im Landkreis Esslingen. Beteiligt sind die Kinder- und Jugendhilfe Neuhausen und die Stiftung Jugendhilfe aktiv. Die GfE hat sich
zum Ziel gesetzt, jungen Menschen und ihren Familien in schwierigen Problemlagen bedarfsgerechte, flexible ambulante Hilfestellungen zur Lösung ihrer Probleme
anzubieten. In enger Kooperation mit dem öffentlichen Träger der Jugendhilfe wird
ein zeitlich befristetes, bedarfsorientiertes Handlungskonzept für die Begleitung
der Zielgruppe angeboten, die Intensive Sozialpädagogische Begleitung (ISB).
Die Arbeit der GfE ermöglichte auch
im Berichtszeitraum (Juli 2009 bis
Juli 2010) Familien, die sich ein weiteres Zusammenleben nicht mehr
vorstellen konnten, oft eine für alle
Beteiligten tragbare Lösung innerhalb der Familie. Auffallend war,
dass bei einem Großteil der Fälle zu
Beginn der ISB unklar war, ob das
Kind oder der Jugendliche in der
Herkunftsfamilie bleiben kann. Neben Einzelgesprächen mit Kindern,
Jugendlichen und Eltern waren wiederholte moderierte Familiengespräche notwendig, um eine von
allen akzeptierte und tragfähige
Perspektive zu erarbeiten.
Als weiterer Schwerpunkt kristallisierten sich die Themen Schulangst
und Schulverweigerung heraus sowie die daraus resultierenden Fragestellungen, z.B. wie kann dem
Verlust einer adäquaten Tagesstruktur vorgebeugt werden.
Außerdem wurden die Mitarbeiter/
innen in vielen ISB-Fällen bei den
Jugendlichen und/oder bei den Eltern bzw. einem Elternteil mit Migrationshintergrund mit dem Thema
psychische Krankheit/Auffälligkeit
konfrontiert. Hierbei spielten migrationsspezifische Themen eine besondere Rolle. Schwierig und aufwendig wurde erlebt, entsprechende Angebote für Menschen mit
Migrationshintergrund bzw. eingeschränktem deutschen Wortschatz
zu erschließen sowie bei den Familien im Vorfeld Berührungsängste
abzubauen. Die Thematik soll in der
nächsten Netzwerkkonferenz näher
beleuchtet werden.
Netzwerk für Familien
Aus der Steuerungsgruppe des
Netzwerkes für Familien (NfF) verabschiedete sich das GfE-Team
nach fünfjähriger Federführung (gemeinsam mit Ursula Österle vom
Landkreis Esslingen/Soziale Dienste). Die frei gewordenen zeitlichen
Ressourcen sollen zum einen in
den Arbeitskreis Migration und Integration einfließen, der im Dezember 2008 von der GfE ins Leben
gerufen wurde. Zum anderen wollen die Mitarbeiter/innen neue Ideen
und Visionen entwickeln.
Das GfE-Team nimmt jedoch weiter
am Netzwerk teil. Es ist eine wertvolle und wichtige Form der Vernetzung und Kooperation mit vielfältigen Fachkräften, die im Raum
Esslingen mit Familien arbeiten. Die
Arbeit der Steuerungsgruppe wurde in die Hände von Ingrid Gayer
von der Stadt Esslingen/Stabsstelle „Netzwerk für Familien“, Petra
Burkhardt, Landkreis Esslingen/
ProJuFa und Wolfgang Prelle von
der Stiftung Jugendhilfe aktiv/IHF
übergeben.
Ausblick
Die GfE feiert 2011 ihr zehnjähriges
Jubiläum. Außer der Netzwerkkonferenz unter der Überschrift „Krank
im Herzen – Psychische Gesundheit im Kontext von Migration“ ist
für den Herbst ein Festakt geplant.
Dagmar Braun und das Team der GfE
41
2010
2009
Eltern
Kinder
2009
2010
Eltern
2009
Kinder
2010
Eltern D
N
elle Fi
st
Erziehungshilfe
140 insgesamt
30
Sohn-und-Vater-Tage
20
25
5
15
20
20
10
15 Anfragen 2008
5
10
5
Anfragen 2009
Anfragen 2008
Anfragen 2010
Anfragen 2009
Anfragen 2010
140 insgesamt
SoVa Tage: Kein Faulenzen
auf der Couch, sondern „Sohn-und-Vater-Tage“. Die Jungs verbrachten
Anfragen 2008
Anfragen 2009
Anfragen 2010
eine aktive Zeit mit ihren
Vätern. Bei unterschiedlichen Natursportarten
wie
etwa Klettern
oder einer
140 insgesamt
gemeinsamen Höhlentour konnten Väter und Söhne Grenzen und Ängste überwinden. Vor allem der
11 – ISE
11 – BJW
Tag an der Kletterwand in Neuhausen war wohl ein sehr prägendes
und eindrückliches Ereignis.
Martin
Böhringer
– FiND-Team
10 – Familien-ISE
Kinder
11 – ISE
Ehrenamtliche insg. 140
105
35
Durchschnittlich vierzig Kinder be20
40
60
80
100
120
140
160
180
200
suchten
die
wöchentlich
stattfinSehr auffällig ist,Ehrenamtliche
dass
dieinsg.Zahl
der
140
105
35
weiblich
männlich
denden
Angebote
in
mehreren
Genicht vollständigen
Familien
von
20
40 insg. 60
80 105
100
120
140
160
180
200
Ehrenamtliche
140
35
Regelmäßige
GruppenanJahr zu Jahr kontinuierlich ansteigt. meinden.weiblich
männlich
20
40
80 insg.
100
180
200
Hauptamtliche
Mitarbeiter/innen
177 120 158140 19160
gebote sind z.B.
eine
Boxgruppe in
Bei mehr als zwei
Drittel
der 60mit Hilweiblich
männlich
und
eine
Theatergruppe
feplan betreutenHauptamtliche
Kinder Mitarbeiter/innen
leben dieinsg. 177Filderstadt
158
19
in Vollzeit
insgesamt 71
64 7
leiblichen Eltern getrennt. Eine Be- in Sielmingen. An verschiedenen
Hauptamtliche Mitarbeiter/innen insg. 177
158
19
in Teilzeit hat ergeben,
insgesamt 106
94 12
fragung der Familien
in Vollzeit
insgesamt 71 Schulen finden gruppenpädagogi64 7
Angebote
dass die Trennungsund60 Schei20
40
80
100 sche
120
140
160
180statt.
200 In Bonlanden
in Vollzeit
insgesamt
64 7
Teilzeit
94 12 71 insgesamt 106
männlich am Waldrand.
Bauwagen
dungsproblematik als der Hauptbe- steht einweiblich
20
40
80
100 insgesamt
140
160
180
200
in Teilzeit
106
94 12
In120
mehreren
Gemeinden
werden Felastungsfaktor innerhalb
der60Familie
weiblich
männlich
rienangebote
gestaltet.
gilt.
20
40
60
80
100
120
140
160
180
200
weiblich
männlich
Renate
Tafferner,
Bereichsleiterin
42
20%
25%
25%
15%
20%
20%
10%
15%
20
15%
5%
10%
20
10%
5%
20
5%
90%
80%
2009/10
2008/09
11 Jahre11 Jahre 11 Jahre
6%
25%
9 Jahre 9 Jahre 9 Jahre
3%
Mit den hilfeplangesteuerten23Ange%
6%
3%
boten konnten wieder etwa dreißig
23 %
Prozent Mädchen erreicht werden.
In den sozialräumlich ausgerichteten Gruppen hängt das Geschlechterverhältnis von den jeweiligen Angeboten ab. Es gibt Gruppenangebote, die direkt auf Mädchen bzw.
Jungen zugeschnitten sind.
Alter
10 Jahre10 Jahre 10 Jahre
23 %
Schulische Probleme
und auffälliges
27,8 %
Sozialverhalten
28,6%
Schulische Probleme und auffälliges
Sozialverhalten der Kinder sind die
Hauptindikatoren bei der Einleitung
eines Unterstützungsangebotes der
Erziehungshilfestelle
FiND. Das ist
7% 3%
27 %verwunderlich, da die
nicht weiter
7 % 3 % so häufig innerfamiliäre ProKinder
27 %17%
bleme
nach außen spiegeln. Die
7 %17 %3 %
27 % Ort, an dem dies gut
Schule ist ein
17%
17 %
sichtbar
wird. Deshalb hat die enge
17%
Kooperation
mit den Schulen einen
17 %
sehr hohen Stellenwert. Bedarfe
können dann sehr früh erkannt und
Unterstützung gezielt angeboten
werden.
28,6%
10 – Familien-ISE
8 Jahre 8 Jahre 8 Jahre
Die Angebote der Erziehungshilfestelle FiND erreichen die Kinder und
ihre Familien frühzeitig. Knapp 27
Prozent der Kinder sind im Grundschulalter. Hier zeigen sich der präventive Ansatz der Erziehungshilfestellen und die gute Vernetzung mit
6%
3%
den Grundschulen.
27,8 %
11 – ISE
10 – Familien-ISE
7 Jahre 7 Jahre 7 Jahre
13,9 %
29,5%
11 – BJW
6 Jahre 6 Jahre 6 Jahre
Die Erziehungshilfestelle FiND konnte im Berichtszeitraum vom August 2009 bis
zum Juli 2010 sechzig Familien aus Filderstadt, Neuhausen und Denkendorf erreichen. Bedarfsgerecht und flexibel können Elternarbeit, Einzelbetreuung und Grup13,9 %
pensettings eingesetzt werden. In mehreren Gemeinden
auf den Fildern wurden
29,5%
Angebote für Kinder aus dem Sozialraum installiert, die 27,8
niederschwellig
besucht
%
13,9 %
werden können.
29,5%
28,6%
unter
unter unter
6 Jahre 6 Jahre 6 Jahre
e Neuhausen
f
il
h
d
n
e
g
Ju
d
n
Kinder- u
11 – BJW
2008/09
Geschlecht
2009/10
2009/10
2008/09
2007/08
2007/08
14 Jahre14 Jahre 14 Jahre
500
20
60
30
20
13 Jahre13 Jahre 13 Jahre
20
1.000
500
20
90
30
60
1.479
12 Jahre12 Jahre 12 Jahre
20
1.500
500
1.000
2007/08
70%
90%
60%
80%
90%
50%
70%
80%
40%
60%
70%
30%
50%
60%
20%
40%
50%
10%
30%
40%
20%
30%
10%
20%
10%
90%
80%
70%
90%
60%
80%
90%
50%
70%
80%
40%
60%
70%
30%
50%
60%
20%
40%
50%
10%
30%
40%
20%
30%
10%
20%
10%
2009/10
2008/09
2009/10
männlich
2009/10
2007/08
weiblich
männlich
2008/09
2007/08
2008/09
weiblich
2007/08
weiblich
männlich
Familiensituation
2009/10
2008/09
2009/10
vollständig
2009/10
vollständig
2007/08
unvollständig
vollständig
2008/09
2007/08
2008/09
unvollständig
2007/08
unvollständig
ldern
stelle friz Ostfi
Erziehungshilfe
Zehn Jahre friz: 2010 gab es diesen Anlass zu feiern. Im August 2000 hatte das Jugendhilfeprojekt friz im Scharnhauser Park seine Arbeit aufgenommen. Ein kleines
Team begann die erste sozialraumorientierte Erziehungshilfestation im Landkreis Esslingen aufzubauen, zuständig für die drei Stadtteile Scharnhauser Park,
Nellingen und Parksiedlung in Ostfildern. Längst ist aus dem Projekt eine feste Einrichtung geworden, die sich etabliert hat. Das Erfolgsmodell friz stand inzwischen
auch Pate für zehn weitere Erziehungshilfestellen im Landkreis Esslingen.
Entsprechend lobend äußerte sich
der Sozialdezernent des Landkreises, Dieter Krug, beim offiziellen
Festakt am 26. Juni 2010. Er betonte: „Es ist viel ausgegangen von
friz, es ist landesweit vorbildlich und
viele andere Landkreise interessieren sich für das Konzept.“ Dass friz
so erfolgreich ist, machte Ostfilderns Oberbürgermeister Christof
Bolay fest am eingängigen Namen:
„F steht für flexibel, r für regional, i für integrativ und z für zentral
- diese vier Elemente realisieren Sie
vorbildlich.“ Auch das Engagement
der Mitarbeiter sei beispielhaft,
findet Bolay. SkF-Geschäftsführerin
Angela Riße würdigte das Engagement der Mitarbeiter/innen in der
Anfangszeit, vor allem den damaligen Erziehungsleiter Jürgen Knodel,
den Initiator des Projektes, sowie
die auch heute noch tätigen Mitarbeiterinnen des friz-Teams Lore
Abendschein, Elke Knobelspieß und
Sa-bine Schöning-Müller. Besonders eindrücklich war, wie ehemalige Besucher/innen das Angebot
von friz wahrnahmen. Rückblickend
erzählt die heute 19-jährige Lisa:
„Ich war neun Jahre alt, als ich das
erste Mal zu friz kam. Und egal, welche Probleme ich hatte, ich konnte
immer kommen und mir wurde immer geholfen.“
Für viele Schulen, Kindertageseinrichtungen, Vereine und andere wichtige Organisationen in Ostfildern ist
der Name „friz“ ein Begriff. Das Team
hat sich vergrößert und ist inzwischen für ganz Ostfildern zuständig.
Das Jubiläum war Anlass, nochmals
einen Blick auf die Arbeit zurückzuwerfen, die in den vergangenen Jahren geleistet wurde.
Bei der traditionellen Frühjahrsklausur wurden die Entwicklungsstationen von friz beleuchtet: Angefangen
von der Grundhaltung, mit der die
Mitarbeiter/innen den Familien begegnen, über die verschiedenen Instrumente und Verfahrensweisen für
die konkrete Arbeit mit den Familien
bis hin zu den vielfältigen Aktivitäten
im Sozialraum. Ein großes Stadtteilfest ist entstanden, das friz in Koo-
peration mit anderen Einrichtungen
auf die Beine stellt und das alle zwei
Jahre stattfindet. Jährlich gibt es ein
Familienwochenende und in jedem
Schuljahr wird den Schülern und
Schülerinnen der ersten Klassen ein
soziales Kompetenztraining angeboten.
Neue Pläne und Entwicklungen
Aber friz hat nicht nur einen Blick
zurückgeworfen, sondern ist auch
schon wieder am Planen und Entwickeln neuer Ideen. Das Café Frida
wird inzwischen wöchentlich in Kooperation mit Pro Jufa angeboten und
wird von vielen Müttern und Vätern
gerne angenommen. Außerdem beteiligt sich friz an der kommunalen
Bildungsplanung in Ostfildern und
arbeitet hier an einer Konzeption für
gelingende Elternbildung mit. Ziel ist
es vor allem, auch denjenigen Eltern
einen Zugang zu ermöglichen, die
durch die bisherigen Angebote nicht
erreicht werden.
Renate Tafferner, Bereichsleiterin
43
Organisation
blick
Der SkF im Über
Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) ist ein bundesweit tätiger Verband von
engagierten und couragierten Frauen, die Unterstützung für Frauen, Kinder, Jugendliche und Famlien in schwierigen Lebenslagen bieten. Der SkF setzt sich dabei
besonders für eine Verbesserung der Lebenssituation und die Chancengleichheit
benachteiligter Frauen ein.
Leitbild des SkF
Bundesweit bestehen heute 150
rechtlich selbständige Ortsvereine.
Zentrales Gestaltungselement der
verbandlichen Arbeit des SkF ist das
Zusammenwirken von ehrenamtlich
und beruflich für den Verein Tätigen.
Führungs- und Leitungsfunktionen
werden von ehrenamtlichen Vorständen wahrgenommen. Die ehrenamtlichen Vorstände der Ortsvereine
bestimmen die Grundzüge sowohl
der verbandlichen als auch der fachlichen Arbeit. (…)
In der Diözese Rottenburg-Stuttgart
gründete 1903 Mathilde von Dellingshausen den „Rettungsverein
vom guten Hirten“, der in den 70iger
Jahren zum Katholischen Sozialdienst e.V. umfirmierte. 1999 schloss
sich der Verein als assoziiertes Mitglied dem SkF an.
Mitgliederversammlung
Im Jahr 2010 zählte der SkF 70 Mitglieder (49 ordentliche und 21 fördernde). Auf der Mitgliederversammlung am 18.10.2010 standen neben
den Regularien (Entgegennahme
44
des Tätigkeits- und Finanzberichtes,
Entlastung des Vorstands), die Neuwahlen für Vorstand und Verwaltungsrat auf der Tagesordnung (siehe Seite 4). Außerdem präsentierte
die Einrichtungsleiterin des Paulusstiftes, Heidi Nagler, eine DiaShow vom 100-jährigen Jubiläum.
Vorstand
Der Vorstand traf sich insgesamt
7 mal gemeinsam mit dem Verwaltungsrat. Er beschloss den Wirtschaftsplan 2010, den Jahresabschluss 2009 und neue Vorhaben.
Folgende Themen beschäftigten das
Gremium:
l Neubauprojekt der Kinder- und
Jugendhilfe im „Quartier für
Generationen“
l Vorschlagsliste für den neu zu
wählenden Vorstand und Ver waltungsrat
l Aktualisierung der Vereinssatzung
l Stiftungsgründung
l Sanierung der Tagesstätte für
wohnungslose Frauen
l Paulusstift-Jubiläum
Verwaltungsrat
Der Verwaltungsrat berät lt. Satzung
den Vorstand bei seiner Tätigkeit (s.o.).
Die erforderliche Zustimmung erfolgte für die Anschaffung eines
neuen leistungsfähigeren Buchhaltungsprogrammes und die Anschaffung einer neuen EDV-Ausstattung
zur zentralen Vernetzung aller Dienste und Einrichtungen im SkF.
Gemäß dem aktuellen Freistellungsbescheid des Finanzamtes Stuttgart
vom 1.6.2010, Steuernr. 99059/03900
ist der Verein als gemeinnützig und
mildtätigen Zwecken dienend anerkannt und nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG
von der Körperschaftssteuer befreit.
Vorstand
Therese Wieland, Ordinariatsrätin i. R.
Hilde Weber, Handelsschulrätin i. R.
Brigitte Jegler, Einrichtungsleiterin
Doris Mehl, Finanzbuchhalterin i. R.
Verwaltungsrat
Brigitte Ciupke-Fluhr, Religionslehrerin
Dr. Maria Hackl, Jugendhilfereferentin, Stadträtin
Christa Laufs, Übersetzerin i. R. (bis 10/2010)
Iris Ripsam, Finanzwirtin, Stadträtin
Roswitha Wenzl, Kinderbeauftragte
Stadt Stuttgart (bis 10/2010)
Neu seit 10/2010:
Gabriele Bollinger, Sozialwirtin
Monika Bormann, Sozialwirtin
Eltern
20
60
Kinder
kten
Zahlen und Fa
1.000
20
20
30
10
5
Anfragen 2008
ISEinsgesamt
11 –
140
11 – BJW
2010
2009
weiblich
15
500
Eltern
Anfragen
Kinder
90%
17%
70%
Personal
20
40
60
80
17,11 %
40%
0,52%
3,91% 4,83%
30%
20%
17,11 %
73,63 %
10%
73,63 %
73,63%
17,11 %
17 %
3,91 %
0,52 %
4,83 %
14 Jahre
13 Jahre
12 Jahre
11 Jahre
2009/10
27 %
Personal: Sachkosten:
17%
Instandhaltung: Zinsaufwand: Abschreibungen: 2009/10
2008/09
5.855.863,- �
1.361.215,- �
310.749,- �
41.689,- �
383.948,- �
2007/08
120
90%
70%
60%
140
160
180
20%
90%
200
10%
80%
Ehrenamtliche
im SkF
männlich
2009/10
60%
158
Ehrenamtliche insg. 140 50%
19
20
64
7
40
60
insgesamt 71
40%
80
30%
20
40
60
94
12
80
100
insgesamt 106
120
140
105
100
35
120
140
160
weiblich
200
90%
männlich
80%
180
10%
160
weiblich
180
200
männlich
Hauptamtliche Mitarbeiter/innen insg. 177
2009/10
158
19
2008/09
64
7
in Teilzeit
20
40
60
2007/08
unvollständig
vollständig
in Vollzeit
2008
männlich
20%
in Teilzeit
38,25%
50%
70%
in Vollzeit
15,43 %
1,32 %
80%
30%
Mitarbeiterschaft im SkFweiblich
Hauptamtliche Mitarbeiter/innen insg. 177
2008
40%
weiblich
35
100
20
5%
Aufwand*
7% 3%
60%3 % 6 %
23 %50%
0,52%
3,91% 4,83%
männlich
105
10%
80%
unvollständig
2008/09
2007/08
Ehrenamtliche insg. 140
unvollständig
15%
9 Jahre
27 %
9 Jahre
9,06 %
20%
8 Jahre
Leistungsstatistik
2010 2009
weiblich 23 %
Schwangerschaftsberatung
1058 1060
17 % 18
17
Frühe Hilfen – Mirjam
Paulusstift – Mutter-Kind-Hilfen
46 57
Paulusstift – Kindertagesstätte
119 118
Elterntreff Zack (Kontakte)
9763 9323
Tagestreff Femmetastisch (Kontakte) 1717 1479
FrauenBerufsZentrum
296 291
Betreuungsverein
59 55
2008/09
2007/08
Kinder- und Jugendhilfe
Neuhausen 262 235
38,25%
Bundesmittel: 148.180,- �
Landesmittel: 348.143,- �
Kommunale-/Kreismittel: 2.383.659,- �
Kirchl. Mittel: 726.266,- �
Pflegegelder:
3.065.209,�
2007/08
2008/09
Spenden: 106.056,- �
Sonst.Mittel/Auflsg.Sopo: 1.236.879,- �
7 Jahre
6%
28,6%
1,85%
4,34 %
29,74%
9,06 %
38,25%
2009/10
1,32 %
15,43%
6 Jahre
3%
25%
27,8 %
10 Jahre
2007/08
Betreute
Personen/Besucherinnen
weiblich
7% 3%
9,06 % 29,74 %
Ertrag*
8 Jahre
2008/09
38,25%
10 – Familie
13,9 %
7 Jahre
2007/08
Spenden: Mittelverwendung nach Förderbereichen
Gesamtspenden:
106.056,- �
Offene Dienste
16.666,- �
Paulusstift
23.272,- �
Kinder- & Jugendhilfe
66.118,- �
6 Jahre
14 Jahre14 Jahre
12 Jahre12 Jahre
2008/09
ständig
ständig
11 Jahre11 Jahre
10 Jahre10 Jahre
9 Jahre 9 Jahre
Platzzahlen
Überblick in Zahlen
2007/08
13,9 %
Mutter-Kind-Einrichtung
Ertrag:
8.014.392,- �
29,5%
25%
27,8 %
2007/08
2008/09
Paulusstift
148 Aufwand:
7.953.464,�
Davon: Stationär
34
Überschuss:
60.928,�
28,6%
20%
Ambulant
16
Kindertagesstätte 98
15%
29,5%
Kinder- und Jugendhilfe
1,85%
10%
132
Neuhausen
4,34%
15,43 %
1,32 %
20
1,85%
Davon: Stationär
56
29,74 % 5%
4,34%
15,43 %
1,32 %
Ambulant
76
2008/09
unter
6 Jahre
ännlich
11 – BJW
insgesamt 71
94
12
80
100
insgesamt 106
120
140
*Jahresabschluss 2010
ännlich
Finanzen
unter
6 Jahre
9/10
Leistungen
13 Jahre13 Jahre
10 – Familien-ISE
8 Jahre 8 Jahre
7 Jahre 7 Jahre
9/10
140 insgesamt
2010
2009
180
200
17,11 %
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
160
0,52%
3,91% 4,83%
45
Organigramm
Mitgliederve
Vorstand
Therese Wieland, Vorsitzende
Hilde Weber, stv. Vorsitzende
Geschäftsführung
Angela Riße
Wirtschaft + Verwaltung
Offene Dienste
Gesine Hoinka
Christa Reuschle-Grundmann
Personal
Finanzen
EDV/Organisation
Spendenwesen
Liegenschaften
Schwangerschaftsberatung
und Beratung für alleinerziehende Frauen
Stuttgart
Esslingen
Nürtingen
Ludwigsburg
Bietigheim/Bissingen
Waiblingen
Hilfen für Frauen in
schwierigen
Lebenssituationen
Frühe Hilfen
Projekt-Mirjam
Betreuungsverein
„Tagestreff
Femmetastisch“
Betreutes Wohnen
(§§67ff. SGB XII)
FrauenBeru
(in Kooperation mit Car
Bärbel
BASiS
Berufliche Anlaufstelle
für Ausbildungs- und
Stellensuche in Stuttgart
FAMOS
Berufsbezogene Sprachkurse
für Migrantinnen (BAMF)
BBI-Projekt
Berufliche Beratung und
Information für Frauen mit
Kindern (unter 3 Jahren)
JOBtreff
EDV-Schulungscenter
46
ersammlung
Verwaltungsrat
Stabstelle: Geistlich Begleitung
Susanne Herzog
ufsZentrum
ritasverband Stuttgart)
Triebel
Paulusstift
Kinder- und Jugendhilfe Neuhausen
Heidi Nagler
Siegfried Stark
Arbeitsgelegenheit (CV)
Wohngruppe
24 Plätze
Appartementhaus
10 Plätze
Beschäftigungsprojekt
präsent (CV)
Trainingswohnen
4Plätze
Kindertagesstätte
98 Plätze
Koka
Die Arbeitsvermittlung
(in Kooperation mit den
Caritasregionen)
Betreutes Wohnen
6 Plätze
(§§67ff. SGB XII)
Elterntreff Zack
Betreutes Einzelwohnen
6 Plätze
(§19 SGB VIII)
Innenwohngruppen
24 Plätze
Wohngruppe „Ariadne“
für essgestörte
junge Frauen
6 Plätze
Betreutes
Jugendwohen/ISE
20 Plätze
Dezentrale Wohngruppe
Scharnhausen
6 Plätze
Erziehungshilfestellen
Esslingen-Süd,
Filderstadt, Neuhausen
Denkendorf, Ostfildern
Ausbildungsgruppe zur
Hauswirtschaftshelferin
2 Plätze
Müttertreffpunkt
Café Frida im
Scharnhauser Park
Intensiv sozialpädagogische Begleitung
Gesellschaft für
Erziehungshilfe
(in Kooperation mit der
Stiftung Jugendhilfe aktiv)
47
Dank
Der SkF Stuttgart benötigt zur Aufrechterhaltung seiner Dienste und für neue Aufgaben
öffentliche, kirchliche und Drittmittel von Spendern und Institutionen.
Dafür danken wir unter anderem von Herzen:
der Stadt Stuttgart (Sozial- und Jugendamt, Arbeitsförderung)
dem Landkreis Esslingen
der Stadt Esslingen
der Stadt Nürtingen
dem Land Baden-Württemberg (Ministerium für Arbeit und Soziales)
dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
dem Europäischen Sozialfonds
der Diözese Rottenburg-Stuttgart
dem Stadtdekanat Stuttgart
dem Förderverein „Zukunft für Kinder“
der Veronika-Stiftung
der Inner Wheel Club Esslingen
der Stuttgarter Zeitung „Hilfe für den Nachbarn“
der Aktion Sternstunden des BR
der Justiz für die Zuwendung von Geldauflagen
der Baden-Württembergischen Bank
dem Lionsclub Stuttgart Altes Schloss
dem Deutsch-Amerikanischen Club
der Esslinger Zeitung
der SKS Michael Russ GmbH
dem Theaterhaus Stuttgart
und der Wilhelma
Ganz besondere Unterstützung erfahren wir immer wieder unterjährig durch die katholischen
Kirchengemeinden in Stuttgart und der Diözese, den katholischen Verbänden und hier insbesondere den katholischen Frauenorden sowie durch unsere Mitglieder und Förderer und
zahlreiche EinzelspenderInnen.
Ein herzliches vergelt`s Gott und danke für Ihr Vertrauen!
Sozialdienst katholischer Frauen e.V.
Spendenkonto:
Diözese Rottenburg-Stuttgart
BW Bank, Konto: 2 018 100, BLZ: 600 501 01
Sozialdienst katholischer Frauen Diözese Rottenburg-Stuttgart e.V.
Geschäftsstelle: Stöckachstr. 55, 70190 Stuttgart, Tel.: 0711/925 62-50, Fax: 0711/925 62-66, e-Mail: [email protected],
www.skf-stuttgart.de, Vorsitzende: Therese Wieland, Geschäftsführerin: Angela Riße,
Bankverbindung: BW Bank, Konto: 2 018 100, BLZ 600 501 01
Offene Dienste
Stöckachstr. 55
70190 Stuttgart
Tel.: 0711 92562-0
Fax: 0711 92562-99
Leiterin:
Christa Reuschle-Grundmann
BW Bank, Konto 2 688 444,
BLZ 600 501 01
e-Mail: [email protected]
Schwangerschaftsberatung
Stuttgart
Tel.: 0711 92562-0, Fax: -99
Esslingen/Nürtingen
Tel.: 0711 35090-73/-74, Fax: -75
Ludwigsburg
Tel.: 07141 97505-12, Fax: -99
Waiblingen
Tel.: 07151 1724-21, Fax: -41
Frühe-Hilfen
- Projekt Mirjam
- Familienpatenschaften
Stöckachstr. 55
70190 Stuttgart
Tel.: 0711 92562-0
Hilfen für Frauen in schwierigen
Lebenssituationen
Tagestreff Femmetastisch,
Betreutes Wohnen
Heusteigstr. 20
70182 Stuttgart
Tel.: 248923-10. Fax: -11
Betreuungsverein
Stöckachstr. 55
70190 Stuttgart
Tel.: 0711/92562-25/-24/-32
Mutter-Kind-Einrichtung Paulusstift
Ottostr. 1
70190 Stuttgart
Tel.: 0711 26889-0
Fax: 0711 26889-66
Leiterin: Heidi Nagler
BW Bank
Konto 1 220 724, BLZ 600 501 01
e-Mail: [email protected]
Wohngruppe, Trainingswohnen,
Betreutes (Einzel-)Wohnen,
Appartementhaus, Kindertagesstätte,
Elterntreff Zack
FrauenBerufsZentrum
(in Kooperation mit CV Stuttgart)
Heusteigstr. 20
70182 Stuttgart
Tel.: 0711 248923-30
Fax: 0711 248923-39
Leiterin: Bärbel Triebel
BW-Bank,
Konto 8 573 302, BLZ 600 501 01
e-Mail: [email protected]
BASiS – Berufliche Anlaufstelle
für Ausbildungs- und Stellensuche
in Stuttgart
Tel.: 0711 248923-40/42
Fax: 0711 248923-39
BBI – Berufliche Anlaufstelle für Frauen
mit Kindern (unter 3 Jahren)
Tel.: 0711 248923-41
Fax: 0711 248923-44
Berufsbezogene Sprachkurse (FAMOS)
für Migrantinnen
Tel.: 0711 248923-41
Fax: 0711 248923-39
Arbeitsgelegenheiten
Tel.: 0711 248923-33
Fax: 0711 248923-39
Beschäftigungsbetrieb „präsent“
Werkstatt und Garagenverkauf
Tel.: 0711 248923-52
Fax: 0711 248923-39
Job-Treff – EDV-Schulung
Bewerbungsunterstützung
Tel.: 0711 248923-51
Kinder- und Jugendhilfe Neuhausen
Kirchstr. 17-19, 73761 Neuhausen a.d.F.
Tel.: 07158 1718-0; Fax: 07158 1718-20
Leiter: Siegfried Stark
BW Bank, Konto 2 033 855, BLZ 600 501 01
e-Mail: [email protected]
Innenwohngruppen, Wohngruppe für
essgestörte junge Frauen
Adresse s.o. Tel.: 07158 1718-0, Fax: -20
Dezentrale Wohngruppe Scharnhausen
und Verselbständigungsgruppe
73760 Ostfildern, Tel.: 07158 947991
Betreutes Jugendwohnen
Kirchstr. 19, 73761 Neuhausen a.d.F.
Tel.: 07158 1718-11/-33/-35, Fax: -20
Erziehungshilfestation FiND
Büro: Gottlieb-Daimler-Str. 2, 70794 Filderstadt
Tel.: 0711 3902-2985/-86
Betreuung:
- Kinder- und Jugendhilfe Neuhausen
Kirchstr. 19, 73761 Neuhausen a.d.F.
- Sudetenstr. 26, 73770 Denkendorf
- Pestalozzi-Schule, Seestr. 22
70794 Filderstadt-Sielmingen
- Rosenstr. 12, 70794 Filderstadt-Bernhausen
- Bildungszentrum Seefälle, Mahlestr. 18
70794 Filderstadt-Bonlanden
- Gottlieb-Daimler-Str. 2
70794 Filderstadt-Bernhausen
Erziehungshilfestellen Esslingen Süd
Pliensauvorstadt: Weilstr. 8, 73734 Esslingen
Tel.: 0711 3169776
Zollberg: Auchtweg 52, 73734 Esslingen
Tel.: 0711 3880649
Innenstadt: Maille 4, 73728 Esslingen
Tel.: 0711 350159
Erziehungshilfestation friz Ostfildern
Büro: Stauffenbergstr. 20, 73760 Ostfildern
Tel.: 0711 34559060
Betreuung:
- Montluelweg 19, 73760 Ostfildern
- Erich-Kästner-Schule, In den Anlagen 2
73760 Ostfildern (Nellingen)
Müttertreffpunkt Café frida
Montluelweg 19, 73760 Ostfildern
Tel.: 0711 34559060
Intensive Sozialpädagogische Begleitung
(Gesellschaft für Erziehungshilfe)
Mülbergerstr. 126, 73728 Esslingen
Tel.: 0711 93780316
SkF
Sozialdienst
katholischer
Frauen e.V.
Stöckachstraße 55
70190 Stuttgart
Telefon 0711/925 62-50
Telefax 0711/925 62-66
E-Mail: [email protected]
www.skf-stuttgart.de
Bankverbindung
Baden-Württembergische Bank
(BLZ 600 501 01) Konto 2 018 100