können Sie sich den Artikel als PDf herunterladen.
Transcription
können Sie sich den Artikel als PDf herunterladen.
Zugwagentest: Mercedes-Benz GLK 350 CDI 4matic Nicht nur auf asphaltierten Straßen, auch auf Wiesen und Waldwegen fühlt sich der GLK wohl. Und seine eigenwillige Optik hat durchaus praktische Vorteile. Die durchzugsstarken Motoren dürften allerdings gern sparsamer sein. 40 RHEINLANDS REITER+PFERDE 1-2011 M ercedes’ fünfte Gelände-Baureihe GLK ist nicht nur die kleinste, sondern wohl auch diejenige, die bezüglich ihrer Optik am meisten polarisiert. Die prägnante, beim Urahn G-Klasse Anleihen nehmende Karosserieform mit ihren kantigen Gesichtszügen, ihrem steil stehenden Kühlergrill und den eckig ausgestellten, bullig wirkenden Radhäusern sorgt für kontroverse Diskussionen. Ob einem das eigenständige Styling gefällt oder nicht, vor allem fällt es auf, auch nach mittlerweile gut zwei Jahren Bauzeit. Das Design ist freilich nicht nur eigenwillig, es hat im Alltag auch ganz handfeste Vorteile. In Verbindung mit der erhöhten Sitzposition und großen Fensterflächen ermöglicht es eine gute Rundumsicht. Und dank der kantigen Form lassen sich die Fahrzeugenden gut abschätzen. Zudem bildet die hochstabile Karosserie die Voraussetzung für hohe passive Sicherheit. Allerdings sorgen die stark auf- Foto: Mercedes Benz Kompakter kräftiger Kraxler zugwagen.test Etwas schwergängiger Haken, aber viel Zugkraft gestellte Windschutzscheibe und die üppig dimensionierten Außenspiegel bei höheren Geschwindigkeiten für erhöhte Windgeräusche. Skurrile Situationen verursacht bisweilen das sogenannte schlüssellose Zugangssystem: Will man prüfen, ob die Türen abgeschlossen sind, entriegeln sie sich wieder – dank des vom Wagen erkannten Schlüssels in der Jackentasche. Vielleicht sollte man die 892,50 Euro eher an anderer Stelle investieren. Als Pferdebesitzer z.B. in die mit 928 Euro etwas teurere Anhängekupplung. Leider ist sie aber nicht so bedienerfreundlich wie ihr Pendant aus der E-Klasse, das nach dem Zug an einem Griff unterm Stoßfänger hervorschwenkt. Beim GLK wird sie in altbekannter Weise mit einem Schlüssel montiert, was ein wenig Kraft braucht. Nicht nur praktisch, sondern auch optisch gelungen ist es, dass man die Steckdose bei Nichtgebrauch hinterm Stoßfänger verschwinden lassen kann. Obwohl SUVs wegen ihres meist recht großen Dursts immer wieder kritisiert werden, gibt es für Fahrzeuge wie den GLK trotzdem eine Daseinsberechtigung. Denn zum Ziehen eines schweren Pferdehängers oder auch bei richtigem Winterwetter ist der geländegängige, kompakte und kräftige Kraxler einfach das richtige Auto. Dank seiner Anhängelast von maximal zwei Tonnen bereiten ihm gängige Doppelhänger in der Regel keine Probleme. Leider nicht sehr üppig bemessen ist der Kofferraum. Bis zur Lehnenhöhe der Rücksitze stehen nur 450 Liter zur Verfügung. Für ein paar Reitutensilien oder den Wocheneinkauf reicht das, für eine Familie mit Urlaubsgepäck wird es knapp. Mit 1550 Litern deutlich mehr wird es nach dem Umklappen der im Verhältnis 40 zu 60 asymmetrisch geteilten Rückbank. Weitere 86 Liter Stauraum finden sich unter dem klappbaren Laderaumboden, allerdings nur bei fehlendem Reserverad. Außerdem mit an Bord sind Verzurrösen zum Sichern von Gepäckstücken, Haken für Taschen und für Kleidung, eine 12-Volt-Steckdose und eine praktische, zusammenlegbare Kunststoffkiste. Genug Platz für fünf Erwachsene Anders als im Ladeabteil hat es im Innenraum des knapp 4,53 Meter langen GLK in jedem Fall genügend Platz. Dank ordentlicher Bein- und Kopffreiheit können im Fond bis zu drei Erwachsene gut sitzen. Fahrer und Beifahrer thronen auf straffem und dabei bequemem Gestühl. Lediglich der Seitenhalt könnte besser sein. STECKBRIEF Der Mercedes-Benz GLK auf einen Blick Maße und Gewichte: L / B / H: 4525 / 2016 / 1689 mm, Radstand: 2755 mm, Wendekreis: 11,5 m; Laderaum: L x B 890 / 1674 x 950 / 1408 mm; 450 – 1550 Liter; Leergewicht: 1715 – 1805 kg, zul. Gesamtgewicht: 2385 – 2500 kg, Zuladung: 665 – 725 kg Motor: 3,0-Liter-CDI, 6 Zylinder, 170 kW (231 PS), max. Drehmoment: 540 Nm bei 1600 – 2400 U/Min, Beschleunigung 0 – 100 km/h: 7,3 Sek., Höchstgeschwindigkeit: 225 km/h; Alternativen: 2,2-Liter-CDI Blue Efficiency mit 105 kW (143 PS) – 150 kW (204 PS), 3,0-LiterV6 mit 170 kW (231 PS) und 3,5-Liter-V6 mit 200 kW (272 PS) Getriebe: 6-Gang-Schalt- oder 7-Stufen-Automatikgetriebe (7G-Tronic) Antrieb: permanenter Allradantrieb mit einer Kraftverteilung im Normalfall von 45:55 zwischen Vorder- und Hinterachse mit je nach Traktion der einzelnen Räder gezielter automatischer Antriebsmomentänderung (GLK 200 CDI Blue Efficiency ausschließlich mit Hinterradantrieb) Zuglast: gebremst: 2000 kg; ungebremst: 750 kg; Stützlast: 80 kg Verbrauch (Liter / 100 km): Modell 350 CDI 4matic innerorts: 9,9 – 10,6; außerorts: 6,8 – 7,1; kombiniert: 8,0 – 8,4 (Werksangaben); Testverbrauch (Landstraße / Autobahn / Stadt / Gelände): im Schnitt 10,5; CO2-Emissionen: 209 – 220 g / km, Tankinhalt: 66 Liter (davon 8 Liter Reserve) Preise: Dieselmodelle: 34.629 Euro (GLK 200 CDI Blue Efficiency) – 47.600 Euro (GLK 350 CDI 4MATIC), Benziner: 45.101 Euro (GLK 300 4MATIC) – 47.600 Euro (GLK 350 4MATIC) Infos: www.Mercedes-Benz.de (Neufahrzeuge – GLK-Klasse – Offroader) Anhängelasterhöhung für Geländewagen, SK Handels AG Van, Kleinbusse 91x40 und Pickup bis 3 500 kg RA Dr. Graue 91x40 S.K. HANDELS A.G. Dreiburgenstr. 8 • 94529 Aicha v. W. Tel. 0 85 44/97 27 90 – www.sk-handels-ag.de 1-2011 RHEINLANDS REITER+PFERDE 41 zugwagen.test Rückfahrkamera erleichtert das Ankoppeln Sehr sinnig für Reiter ist die 476 Euro extra kostende Rückfahrkamera, die den Bereich hinter dem Auto gut auf dem SiebenZoll-Bildschirm abbildet. Und sie macht das Ankuppeln eines Pferdehängers zum Kinderspiel. Leider nicht für Pferde zu haben ist die Trackaufzeichnung des Comand-APS-Navigationssystems, obwohl sie beim Querfeldeinreiten sicher hilfreich wäre. Denn wird diese Aufzeichnung beim Verlassen digitalisierter Gebiete aktiviert, speichert sie die zurückgelegte Strecke automatisch, so dass man wieder zum Ausgangsort zurückfindet. „Innerhalb der MercedesBenz-Geländewagen mit G-, GLund M-Klasse ist der GLK die mit Sicherheit am meisten straßenorientierte Modellreihe“, sagt der verantwortliche BaureihenEntwicklungsleiter Thomas Merker. Das „Agility-Control“-Fahrwerk hilft dem GLK dabei, ihn Pferdehänger stellen den GLK vor keine großen Probleme: Er kann in allen Versionen zwei Tonnen schleppen. auch geländetauglich zu machen. Dies geschieht mittels einer amplitudenabhängigen Dämpfung, die die Stoßdämpferkräfte flexibel an Fahrbahnbeschaffenheit und Fahrweise anpasst. Dementsprechend sind die Dämpfer bei forscher Gangart oder abrupten Ausweichmanövern härter, bei normaler Fahrt über ebene Straßen oder langsamen Geländetouren spricht das System weicher an. In der Praxis fühlt sich der GLK in zügig durchfahrenen Kurven angenehm straff an, auf holperigen Wiesen dagegen bewegt man sich fast sänftengleich, ob mit oder ohne Hänger im Schlepptau. Zum guten Fahrgefühl trägt auch die Lenkung erheblich bei. Sie ist leichtgängig und präzise. Einparken wird durch sie zum Vergnügen – mit und ohne Anhang. Selbst ordentliches Kurbeln stellt keine erhöhte Kraftanstrengung dar und lässt sich problemlos mit einer Hand erledigen. Durchzugsstarker und laufruhiger Motor Wirklich ins Schwärmen könnten wir beim Motor geraten. Denn der 170 kW (231 PS) starke Diesel unseres GLK 350 CDI ist beim Start innen kaum zu hören. Nach dem Losfahren wirkt er trotz des hohen Fahrzeugleergewichts von 1805 kg kraftvoll und agil, zeichnet sich durch ein enormes Drehmoment von 540 Newtonmetern aus, glänzt mit hoher Durchzugskraft und einer mustergültigen Laufruhe. Für den Spurt von null auf 100 vergehen nur 7,3 Sekunden, Schluss des Vortriebs ist erst bei 225 km/h. Kurz, der Motor macht richtig Spaß. Eigentlich – denn wie so oft, 42 RHEINLANDS REITER+PFERDE 1-2011 Klar gestaltetes Armaturenbrett: Nur die Menüführung des Navigationssystems ist zu verschachtelt. 1.550 Liter bei umgelegter Rücklehne: Ist man jedoch mit vier Personen unterwegs, stößt der Laderaum mit nur 450 Litern schnell an seine Grenzen. Fotos: Mercedes Benz (1), Haude (3) Die drei Rundinstrumente im an die C-Klasse erinnernden Cockpit sind gut ablesbar, auch die zentrale Anzeige von Zusatzinformationen im Tacho ist sinnvoll. Die meisten Bedienelemente sind klar gestaltet, wichtige Funktionen lassen sich per Direkttasten erreichen. Zu verschachtelt ist jedoch die Menüführung des Navigationssystems per Kippund Drehknopf. Sie bedarf einiger Übung – oder des Studiums der Bedienungsanleitung. Zum Komfort auf längeren Strecken trägt die Zwei-ZonenKlimatisierungsautomatik „Thermatic“ bei, über die alle GLKVarianten serienmäßig verfügen. Mit ihr lässt sich die Innenraumtemperatur links und rechts getrennt einstellen. Für genügend Musik sorgt neben dem Radio ein CD-Spieler, dessen im Armaturenbrett integrierter Wechsler sechs Scheiben vorhalten kann. Außerdem lässt sich eine Speicherkarte ohne weitere AUX-Anschlüsse einschieben wie einstmals eine Musikcassette. zugwagen.test KURZBEWERTUNG Mercedes-Benz GLK [+] sehr gutes „Agility-Control“Fahrwerk [+] kräftige, kultivierte und laufruhige Sechszylinder [+] direkte und genaue Lenkung [+] gute Geländeeigenschaften [–] hoher Verbrauch [–] keine Start-Stopp-Automatik verfügbar [–] etwas schwergängige Bedienung der Anhängekupplung [–] verschachtelte Menüführung des Navigationssystems [+] umfangreiche Serienausstattung [+] markantes Design [–] vergleichsweise hoher Preis [+] Verarbeitung wird der Spaß auch in diesem Fall an der Zapfsäule getrübt. Der von Mercedes angegebene Verbrauch von 8 bis 8,4 Litern, der angesichts des Gewichts und der kantigen Form okay wäre, ist selbst bei verhaltener Fahrweise nicht annähernd erreichbar. Wir brauchten im Schnitt 10,5 Liter Diesel pro 100 Kilometer. Weniger wäre hier wirklich mehr. Eine dabei helfende verbrauchsmindernde Start-Stopp-Automatik gibt es aber leider nicht, auch nicht für ein anderes der insgesamt vier Diesel- und zwei Benzintriebwerke. Im Gegensatz zu den Motoren hat man beim Getriebe (fast) keine Wahl. Denn bis auf die mit Sechs-Gang-Handschaltung ausgerüstete Einstiegsversion GLK 200 CDI Blue Efficiency, die nur mit Heckantrieb daherkommt, verfügen alle anderen Varianten serienmäßig über eine gut abgestufte SiebenGang-Automatik, die zudem mit „Komfort“ und „Sport“ spürbar unterschiedliche Modi hat. Die Automatik wechselt die Fahrstufen ruckfrei und harmonisch, nur beim Kickdown legt sie ge- fühlt eine relativ lange Gedenksekunde eine, bevor es kraftvoll vorwärts geht. Geländegängiger als mancher Konkurrent Das GLK-Allradsystem 4matic schickt die Antriebskräfte normalerweise leicht hecklastig zu beiden Achsen. Je nach Bedarf ist eine Verteilung zwischen 70:30 und 30:70 möglich. Dreht ein Rad durch, wird es durch 702 Euro Aufpreis kostende „Offroad-Technik-Paket“, das u.a. Unterfahr- und Unterbodenschutz sowie ein GeländeFahrprogramm umfasst. Das macht die sogenannte Gaspedalkennlinie weicher, was gefühlvolleres Anfahren erlaubt. Daneben werden ABS, ESP und die Schaltlogik der Automatik dem Untergrund angepasst. Was wir nicht überprüfen konnten: Die Steigfähigkeit soll sagenhafte 70 Prozent und die maximale Schräglage 35 Grad betragen. Der GLK kann also weit mehr, als „normale“ Fahrer sich und ihrem Gefährt je zutrauen würden. Komplette Sicherheitsausstattung Beinahe ein Ding der Unmöglichkeit ist es, alle Bestandteile der sehr umfangreichen Sicherheitsausstattung aufzählen zu wollen. Erwähnenswert ist das serienmäßige adaptive Bremsregelsystem, das u.a. ABS und eine Berganfahrhilfe beinhaltet. Bei einer Vollbremsung verkürzt es den Anhalteweg durch www.mr-pferdetransporter.de Michael Rauh 91x20 Michael Rauh, Blausteinstr. 18, 41352 Korschenbroich Telefon (0 24 36) 33 98 11, Fax (0 24 36) 33 98 12 Mobil (01 72) 2 00 62 17, [email protected] das Traktionssystem 4ETS abgebremst. Trotz der zuvor schon angeführten Straßenausrichtung ist der GLK auch abseits davon zu Hause. Feuchte Wiesen sowie Wald-, Sand- und Schotterpisten stellen ihn nicht vor Probleme. Etwas mehr Bodenfreiheit als die gut 20 Zentimeter (Diesel 18,7) dürfte er allerdings haben. Ist man häufiger im Gelände unterwegs, empfiehlt sich das FIRST CLASS HORSE TRANSPORTERS unmittelbaren Druckaufbau bei Betätigung des Bremspedals deutlich. Das dazugehörige adaptive Bremslicht warnt Hinterherfahrende durch Blinken, weshalb sich deren Reaktionszeit laut Mercedes um 0,2 Sekunden verkürzen soll, was bei Tempo 90 immerhin fünf Metern, also rund einer Wagenlänge entspräche. Sehr gute Sicht bietet das Intelligente Lichtsystem (ILS) zum Preis von 1.487,50 Euro. Es passt sich dynamisch der jeweiligen Fahr- und Wettersituation an und bietet Landstraßen- und Autobahnlicht, aktives Kurven- sowie ein erweitertes Nebellicht. Die reichhaltige Komfortund Sicherheitsausstattung hat natürlich ihren Preis. Den Einstieg markiert der heckgetriebene GLK 200 CDI Blue Efficiency für 34.629 Euro. Die günstigste Allradvariante GLK 220 CDI Blue Efficiency ist 2142 Euro teurer. Das obere Ende der Skala bilden der GLK 350 (Benziner) und unser Testwagen GLK 350 CDI für jeweils 47.600 Euro. Wer es noch luxuriöser mag, kann aber auch mehr ausgeben: z.B. 3.986,50 Euro für das AMG-Sport-Paket Exterieur oder 2.201,50 Euro für das Innovationspaket (u.a. mit ILS, Pre-Safe-Sicherheitssystem, Einparkhilfe und Regensensor). Die verschiedenen Navigationssysteme schlagen mit knapp 1.500 bis gut 3.400 Euro zu Buche. Insgesamt ein gelungenes Auto Alles in allem ist der GLK ein gelungener, weil fahrdynamischer, vielseitiger, komfortabler und bereits serienmäßig gut ausgestatteter KompaktGeländewagen. Sowohl auf befestigten als auch unbefestigten Wegen ist man mit ihm dank des bemerkenswerten „AgilityControl“-Fahrwerks und des kraftvollen Motors gut bedient. Trefflich zu Gesicht stehen würden ihm gemäßigtere Trinksitten und ein bei aufrechter Rücklehne größerer Gepäckraum. Dann wäre auch auf langen Strecken die Freude gänzlich ungetrübt. ANDREAS HAUDE Reitanlagen · Reitböden · Neubau · Sanierung Mensing 91/32 Firma Andreas Strohm Ikarusstr. 6 · 40474 Düsseldorf Tel.: 0211-6504080 · Fax: 0211-65040877 E-Mail: [email protected] Besuchen Sie unseren Shop: www.strohm.de N623051 www.Mensing-Sportanlagen.de Strom Hufbeschlagartikel 91/30 N622464 Tel. 0251- 62 66 67 · 48167 Münster · [email protected] 1-2011 RHEINLANDS REITER+PFERDE 43