TEST: RÄDER MIT STARRGABEL
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TEST: RÄDER MIT STARRGABEL
TEST: RÄDER MIT STARRGABEL 24 STARRSINNIG Sie erleichtert ein Fahrrad locker um bis zu ein Kilo. Dafür muss man Schlaglöchern wieder ausweichen. Die Starrgabel erlebt eine Renaissance. Neun Kandidaten zeigen „Neue Härte“ im TREKKINGBIKE-Test. 25 Fast auf jedem Untergrund sind Starrgabler gut einsetzt – allerdings ist eine „aktive Fahrweise“ von Vorteil. JOCHEN DONNER ❘ text DANIEL SIMON ❘ fotos „Zurück zur Starrgabel!“ tönt es derzeit aus den Marketingabteilungen der Fahrradbranche. Denn schlankes, leichtes Geröhr ums Vorderrad spart auf einen Schlag fast ein Kilo Gewicht gegenüber einer Federgabel. Die verbesserte Fahr- und Lenkpräzision, gefälligere optische Einbindung und, nicht zuletzt, ein weiteres Objekt, an dem ein Hersteller Kompetenz demonstrieren kann, sind weitere Pro-Argumente. Dabei war die Rückkehr zur Starrgabel schon länger absehbar: Bald nach der anfänglichen Euphorie über die endlich auch bei 28-Zöllern angelangte Frontfederung folgte Ernüchterung. Weder die erwartete Komfortsteigerung noch eine Verbesserung des Fahrverhaltens stellten sich in dem Umfang ein, wie man erwartet hatte. Meist blieben Federgabeln unsensibel, unpräzise und unglaublich schwer. Tests zeigen immer wieder, dass nur hochwertige Federgabeln diesen Namen verdienen. Und die sind eben teuer. Der Zwang zu abverkaufstauglichen Eckpreislagen bei der Fahrradindustrie und hoher Preisdruck durch eine scharfe Konkurrenzsituation im Handel verhinderten diesen eigentlich notwendigen Qualitätssprung in der Federungstechnik auf breiter Front. Doch Fahrkomfort ist auch bei ungefedertem Fahrwerk möglich. Ein größeres Reifenvolumen kompensiert viele Unebenheiten. Auch die Starrgabel selbst kann bei intelligenter Konstruktion komfortabel sein: Je nach Rohrwandstärke, QuerschnittsGestaltung und dem Grad der Vorbiegung können Stahl, Alu und Carbon definiert flexen und Vibrationen abbauen. Also begannen viele anspruchsvolle Hersteller damit, eigene, auf ihre Fahrradmodelle angepasste Gabeln zu entwerfen. Dabei forderten auch die umfangreichen Möglichkeiten, allerlei inzwischen übliche An- und Einbauoptionen aufgeräumt und konfliktfrei an der Starrgabel unterzubringen, die Entwicklungsabteilungen heraus. Saubere Führungen für Dynamokabel und Bremsleitungen oder formschöne, stabile Befestigungen für Scheinwerfer, Schutzblech und Lowrider sind hier angesagt. Nicht zuletzt sind auch die ästhetischen Ansprüche gestiegen: Die Gabel als Rahmenbestandteil soll sich optisch perfekt ins Gesamtbild einfügen. Eine neu gestaltete Starrgabel muss heute also eine Menge fein abgestimmter Fähigkeiten bieten. Waren noch vor zwei Jahren starre Gabeln Auslaufmodelle, attraktiv höchstens für RetroFans, um sich vom schnöden Mainstream abzugrenzen, haben sich die Vorzeichen inzwischen auf breiterer Front geändert. Dabei herrscht weder Einigkeit in Bezug auf Bauhöhe oder –form, noch darüber, welche integrative Leistung von der jeweiligen, neuen Forke verlangt wird. Contoura und Simplon ragen mit den aufwändigsten Konstruktionen in Federgabel-Geometrie hervor. Contouras smooth-welded Alu-Gabel besticht durch Eleganz und anspruchsvolle Technik: Die matt schimmernden, tropfenförmigen Holme DER TREND IN DIESER SAISON HEISST: ZURÜCK ZUR STARRGABEL! 26 TREKKINGBIKE 2/2008 setzen die Linie des Steuerrohrs fort und enden mit abnehmendem Durchmesser in filigranen Ausfallenden. Im Bereich oberhalb des Schutzblechs findet sich ein Verstärkungsblech, das die überschüssige Federgabel-Bauhöhe ausfüllt. Hier docken ideal positioniert Frontlicht und Schutzblech an. Das Dynamokabel schmiegt sich sauber in geschlossenen Anlötösen den Holm abwärts. Zwei Gewinde mit Füllschrauben auf halber Höhe nehmen gegebenenfalls einen Lowrider, zwei weitere an den Ausfallern die Schutzblechstreben auf. So entsteht eine äußerst klare, präzise Optik, gleichzeitig ist alles Notwendige zuverlässig und sauber untergebracht. Die Gabel wirkt im Fahreinsatz beruhigend seitensteif, gibt Vibrationen aber nahezu ungefiltert an den Fahrer weiter. Das kompensieren jedoch ein verringerter Luftdruck im Vorderreifen und der Flex des Lenkers. Simplons F 1010-Gabel dagegen nutzt die Vorteile fortschrittlicher Carbontechnik und erreicht ein Gabelgewicht von nur 566 Gramm. Mit denselben Konstruktionsmerkmalen wie beim Top-Rennrad- und Mountainbike-Rahmenbau konstruierte Simplon die F 1010: Die Vollcarbongabel besitzt ein wuchtiges Volumen, dünnste Wandstärken, und zur Verstärkung verstrebt ein Steg die Holme innen zusätzlich. Auch hier sind alle denkbaren Befestigungsmöglichkeiten vorhanden. Ausnahme: Die Gabel verträgt keine Discbrakes. Darauf sind die fein austarierten Stabilitätsverhältnisse nicht ausgerichtet. Überraschend bei der F 1010: Sie führt das Vorderrad mit spürbar geringeren Vibrationsspitzen über rumpeligen Grund als eine Alugabel bei vergleichbaren Bedingungen. Beide Gabeln sind optisch gelungen, bieten hohen integrativen Wert und sind fahrtechnisch überragend. Sie markieren im Testfeld die Spitze. Die Gabeln der Mitbewerber setzen auf unterschiedliche Schwerpunkte. So zeichnen sich die von Koga, Orbea, Trenga und VSF durch filigrane, gelungene Optik aus. Sie passen sich optisch besonders gelungen in die Rahmen ein. Die Forken von KTM und Steppenwolf sind unauffällig und liegen mit nur einzelnen Integrations-Features ohne besondere Highlights im Mittelfeld. Die Alugabel von Stevens jedoch ragt durch besonders aufwändige, maximale und gelungene Integrations-Leistung heraus (siehe Kasten rechts). Natürlich provoziert der Einsatz von starren Gabeln auch den Bau insgesamt sehr leichter Räder. KTM gebührt die LeichtgewichtsKrone mit nur 10,95 Kilo bei Größe 51. Besonders leichte Rohre und mit der Briefwaage ausgesuchte Komponenten ergeben DAS MODERNE FAHRRADMAGAZIN SPANNUNGSFELD „INTEGRATION“ Die moderne Starrgabel des Jahrgangs 2008 ist für fast alle Ein- und Anbaualternativen gerüstet. Doch das drückt auf’s Gewicht: Die Gabel des Stevens Courier SL wiegt 972 Gramm. Lampensockel: Als i-Tüpfelchen stimmt Stevens seine Gabel auf den B&MHaltebügel für den Fly-Scheinwerfer ab. Fließende Optik: Die Form der Gabelschulter setzt die des Steuerrohrs am Rahmen fort. So fügt sich die Gabel harmonisch ins Gesamtbild ein. Freie Bremsauswahl: Sowohl Felgen- wie auch Scheibenbremsen finden Platz an stabilen Aufnahmen. Kabelführung: Clips führen Dynamokabel oder Bremsleitung aufgeräumt am Gabelholm entlang. Last-Ösen: Solide durchgehende Gewindeösen fixieren zuverlässig jeden hochwertigen Lowrider. Spritzschutz: Hier und an der Gabelbrücke liegen Gewinde für Schutzblechstreben. Hohe Steifigkeit: Wie an Hinterbauten verwendet Stevens auch vorn geschmiedete Ausfallenden mit hoher Festigkeit. 27 DETAILS IM BLICKPUNKT Erst im Umgang mit Details entscheidet sich, wie gut oder schlecht ein Konzept in Funktion übersetzt wird. Selbst beim so althergebrachten Bauteil wie der Starrgabel gehen viele Hersteller neue, unterschiedliche Wege. Erfinderisch: Mit geraden Speichen baut Citec extrastabile Laufräder. Für den SON wurde eben eine Speichenaufnahme mit konischem Gewinde erdacht. Perfektioniert: Alle erforderlichen Bauteile lassen sich an der 566-Gramm-Gabel von Simplon aufgeräumt unterbringen. Konkurrenzlos ist ihr Gewicht. ein voll einsetzbares, alltagstaugliches Rad, bei dem man auf nichts verzichten muss. In Serie soll das Problem sich drehender Moosgummi-Griffe gelöst sein. Erst für Fahrer über etwa 85 Kilo oder Fahrten mit Gepäck über etwa 15 Kilo sehen wir Einschränkungen. Darauf folgen dicht das Trenga De (11,30 kg) mit betont sportlicher Ausrichtung, RennradSchaltung und -Abstufung und superb verarbeitetem Rahmen. Sein Schwerpunkt ist jedoch nicht primär der Alltagseinsatz. Fast gleichauf dazu das Simplon (11,45 kg) mit noch ausgebuffterem Materialumgang am Rahmen, der hervorragenden Carbongabel und einer hochwertigen, aber nicht übertriebenen Aus- Knickerig: Gut, wenn Zughüllen vorn ordentlich in Ösen verlaufen. Zu lange Zughüllen hakeln mit der Frontleuchte, knicken ab oder stören die Lenkung. Kompensiert: Breite Reifen schlucken viel von der Härte einer Starrgabel. Dimensionen ab 35 Millimeter bringen spürbar Ruhe ins Geläuf. Systemfrage: Die Bauhöhe einer Starrgabel und die Rahmengeometrie sind entscheidend für einen möglichen Umbau auf eine Federgabel. Schön: Die Vielfalt des Rahmenbaus zeigt Trenga De. Beim TDL-7 wechselt jedes Rohr Form und Querschnitt, alle Schweißnähte sind geglättet. stattung. Das Scan deckt alle Einsatzbereiche gleichermaßen ab. Koga (12,25 kg) und Contoura (12,90 kg) bieten jeweils wunderschöne Rahmen-Gabel-Sets mit vergleichbarem Charakter: sportiv, betont leicht und alltags- bis tourengerecht. Die Bestückung des Contoura ist deutlich exklusiver, die des Koga umfangreicher. Stevens und Fahrradmanufaktur bringen das Gewichtsniveau für wartungsarme Nabenschalt-Räder in den Sinkflug. Beide Räder wiegen wenig über 13,5 Kilo und sind durchaus flott fahrbar. Dabei bietet das Courier SL den universelleren Nutzwert mit Gepäckträger und unprätentiöser Technik, das CX-700 gibt sich reduziert-elegant, STARRGABELN PROVOZIEREN DEN BAU BESONDERS LEICHTER RÄDER. 28 LEXIKON AUSFALLENDE So nennt sich die U-förmige Radachsaufnahme an Gabel und Rahmen. Ausfaller sind geschmiedet oder aus dem Vollen gefräst, um höchstmögliche Stabilität der Radführung zu gewährleisten. Seit einigen Jahren werden zudem Aufnahmen für Ständer, Scheibenbremsen und Schutzblechstreben in gegossene, geschmiedete oder gefräste Ausfallenden-Konstruktionen eingearbeitet. Diese werden dann mit den Rohren von Hinterbau und Gabel verschweißt. TREKKINGBIKE 2/2008 INTERVIEW Weshalb verlangt der Markt plötzlich wieder so stark nach Starrgabel-Rädern? Das Thema „sehr geringes Fahrzeuggewicht“ entwickelte in den letzten zwei Jahren eine starke Eigendynamik, gerade im Hochpreissegment. Die Verwendung starrer Gabeln ist hier nahe liegend und logisch. Außerdem schafft die Kombination einer gut konstruierten Starrgabel mit leichten, steifen Systemlaufrädern und entsprechender RahmenGERALD KÄMNA, geometrie eine Agilität, die ihresgleichen sucht. Ein solch Produktmanager, Contoura sattes, straffes Lenk- und Fahrgefühl lässt sich mit einer Federgabel kaum erreichen. Ich denke, viele Verbraucher sehnen sich einfach wieder nach Klarheit und Transparenz an Produkten, die mit möglichst wenig, oder zumindest durchschaubarer, Technik ausgestattet sind. Nach welchen Kriterien konstruiert ein Fahrradhersteller eine neue Starrgabel? Kompatibilität zu bestehenden Systemen ist gefragt: erstens zum Rahmen und dessen Geometrie. Dazu zählt auch die Bauhöhe für eine eventuelle Federgabel. Zweitens zum kann aber problemlos aufgerüstet werden. Orbeas Diem mit rasanten 10 Kilo ist als Speedbike mit reduzierter Straßenausstattung nicht direkt mit den anderen Testrädern vergleichbar. Der strikte Rennrad-Charakter von Komponenten und Rahmenmaterial wird mit einer aufrechten Sitzhaltung kombiniert, die Beleuchtungssystem: Hier geht es um integrierte Führung für Lichtkabel bei der Nutzung von Nabendynamo und Scheinwerfer. Befestigungen mit Kabelbinder sind inakzeptabel. Drittens sollte sich ein Vorderradträger montieren lassen. Viertens: Wichtig ist ein auf den Rahmen angepasstes Erscheinungsbild mit klaren Strukturen und hochwertiger Anmutung. Also: keine riesigen Reifendurchläufe nach dem Motto „One size fits all“. Eine starre Gabel darf nicht wuchtig aussehen, das stünde im Widerspruch zur Philosophie einer Starrgabel. Daher sehe ich manche angestrebte oder verwirklichte Systemintegration auf dem Markt auch als kontraproduktiv an. Generell gilt: Je nach Fahrrad-Modell, in dem die Gabel verwendet wird, muss ein gesundes Verhältnis zwischen Steifigkeit und Komfort gefunden werden. Bei sehr sportlichen Rädern kann der Komfortgedanke zugunsten von Fahrdynamik und Optik auch mal zurücktreten. Und: Möglichst sollte bei Starrgabeln ein Gewicht im lackierten Zustand von 900 Gramm nicht überschritten werden. Wie gestaltet sich der Preisunterschied zwischen Starr- und Federgabel? Hochwertige starre Aluminiumgabeln im Trekking-Bereich, wie wir sie beziehen, kosten genauso viel wie Marken-Federgabeln im mittleren Preissegment. das Diem zum Café-Racer macht. Also etwas für Leute, die Ästhetik, Sportlichkeit und Hochwertigkeit am Rad schätzen, deshalb aber nicht pausenlos hart trainieren wollen. Das Diem gibt’s auch mit Alfine-Nabenschaltung und –Scheibenbremsen. Was bleibt? Selbsterziehung. Starrgabel-Fahrer brauchen einen „aktiven Fahrstil“. Pedale waagerecht, den Hintern ein wenig aus und hinter den Sattel, am Lenker ziehen. So kommen Fahrer und Rad schonend über Hindernisse. Wirklich dicke Schlaglöcher muss man umfahren. Aber jeder Meter Strecke zusätzlich erhöht schließlich auch den Trainingseffekt. CONTOURA PATAVIUM Alltag Fitness Gelände Reise WERTUNG EIGNUNG Hersteller Preis/Gewicht o. P. Rahmenmaterial/-größen Gabel Kurbel/Übersetzung Antrieb Bremsen/-hebel Naben/Felgen/Reifen Sattel/Sattelstütze Besonderheiten Rahmen Hartje, Tel. 04251/811-500, www.contoura.de 1849 Euro, im Baukasten aufrüstbar/12,90 kg Alu 7005/H: 48, 52, 56, 59, 62 cm; D: 48, 52, 56 cm Contoura Alu 7005, mit Lowrider-Gewinden Shimano XT HT II/48, 33, 26 Zähne Shimano XT TK, XT RapidFire Plus, SC-M580 (LX); 11-32 Zähne, 9-fach Magura HS 33 Citec Trekking X System-LR mit SON/Schwalbe Marath. Supreme 37-622 Reflex Selle Royal Respiro Cool Microtex/Smica Carbon Rahmen smooth welded, Rohre ovalisiert; Gabel mit FG-Geo.; Gew. f. Rahmenschloss, Dynamo; Lumotec IQ Fly Plus, Toplight XS Plus; Tubus Vega, 25 kg FAZIT: Höchst elegant wirkt der matt glänzende, äußerst sorgfältig verarbeitete und lackierte Alu-Rahmen, ideal ergänzt von den exotischen CitecLaufräder. Darin rotiert ein SON. An der Ausstattung gibt es absolut nichts zu mäkeln, sie ist rundum hochklassig. Auf der Straße entspricht das leichte Patavium den hohen Erwartungen: Spurtstark, wendig und sehr lebendig rollt es am liebsten auf Asphalt. Das Cockpit (breit, variabel, stabil) und die Sitzposition machen auch lange Strecken angenehm, der kantige Sattel nicht. Ausstattung SEHR GUT Komfort Preis-Leistung KOGA MIYATA LIGHTDELUXE Alltag Fitness Gelände Reise WERTUNG EIGNUNG Hersteller Preis/Gewicht o. P. Rahmenmaterial/-größen Gabel Kurbel/Übersetzung Antrieb Bremsen/-hebel Naben/Felgen/Reifen Sattel/Sattelstütze Besonderheiten Rahmen Koga Miyata, Tel. 0031/513/63011, www.koga.com 1699 Euro/12,25 kg Alu 7005/H: 50, 54, 57, 60, 63 cm; D: 47, 50, 53, 56 cm Koga Carbon, Alubrücke und -schaft Shimano XT HT II/48, 36, 26 Zähne Shimano XT TK, Shimano XT Rapid Fire Plus, Sram PG 970; 12-26 Zähne, 9-fach Shimano XT V-Brakes/Shimano XT V-Brakes Shimano DH-3N80, XT/Exal LX 17/Schwalbe Marathon Racer 35-622 Reflex Fizik Rondine Wingflex/Koga, Alu Rahmen smooth welded; 3D-Ausfaller, Discmount; Tubus Vega, 25 kg; Züge im Rahmen; Lumotec Fly LED Senso Plus, Toplight Flat Plus; Koga-Mittelständer FAZIT: Koga zieht alle Register der Rahmenbau-Kunst bei diesem sehr leichten, rasanten Sportler. Wunderschön der teils klar-, teils farblackierte Rahmen, der mit waagerechtem Oberrohr, Zugführungsösen am Steuerrohr und lackierter Carbon-Alu-Gabel stark an ein Rennrad erinnert. Doch der breite Riser-Lenker macht das leise und schnelle Rad entspannt und genussvoll fahrbar. Schade nur, dass zu lange Zugbögen am Frontlicht hakeln und dicke Ledergriffe präzises Lenken schwammig machen. Für lange, schnelle Touren. Ausstattung SEHR GUT Komfort Preis-Leistung KTM LEGGERO SL Alltag Fitness Gelände Reise WERTUNG EIGNUNG Hersteller Preis/Gewicht o. P. Rahmenmaterial/-größen Gabel Kurbel/Übersetzung Antrieb Bremsen/-hebel Naben/Felgen/Reifen Sattel/Sattelstütze Besonderheiten Rahmen KTM, Tel. 0043/7742/40910, www.ktm-bikes.at 1999 Euro/10,95 kg Alu 7005/H: 46, 51, 56 cm KTM Touring Fork, Alu, Lowrider-Gewinde Shimano XTR HT II/44, 32, 22 Zähne Shimano XTR, XTR Rapid Fire Plus, CS-M970 (XTR); 11-34 Zähne, 9-fach Avid Single Digit 7/Avid Shimano DH-3N80, XTR/Mavic A 119/Schwalbe Marathon Racer 35-622 Reflex Fizik Pavé Sport/Ritchey WCS 2 bolt Ausfaller gefräst, mit Hebie HB-Ständer; Gew. f. Rahmenschloss; Tubus Fly, 18 kg; Lumotec Fly Halogen (Serie: IQ) Plus, Toplight Flat Plus FAZIT: Wirklich leicht hat KTM gebaut. Trotz voller Alltagsgarnitur bringt die Rakete bei Größe 51 nicht mal 11 Kilo auf die Waage. Nur leichteste Rohre und Teile kamen für das Projekt „SL“ in Frage. Das filigrane, dreifach konifizierte Alugestell ist sorgfältig verarbeitet, edle XTR-Komponenten katapultieren den Fahrer unmittelbar auf Vmax. Die Fahreigenschaften bleiben stets unkritisch. Dank 35 mm- Reifen verträgt das laufruhige Leggero auch Naturstraßen. Mit viel Gepäck oder für Fahrer über 85 kg weniger zu empfehlen. Ausstattung Komfort Preis-Leistung SEHR GUT Reise Fitness Gelände Reise Fitness Gelände Reise WERTUNG EIGNUNG Alltag Gelände Rahmen WERTUNG EIGNUNG Alltag Fitness Rahmen WERTUNG EIGNUNG Alltag Rahmen Ausstattung Komfort Preis-Leistung Ausstattung Komfort Preis-Leistung Ausstattung Komfort Preis-Leistung ORBEA DIEM ICE EQUIPPED Hersteller Preis/Gewicht o. P. Rahmenmaterial/-größen Gabel Kurbel/Übersetzung Antrieb Bremsen/-hebel Naben/Felgen/Reifen Sattel/Sattelstütze Besonderheiten Orbea, Tel. 01805/1230021, www.orbea.com 2179 Euro, ohne Träger/Bleche: 2099 Euro/10,00 kg Carbon/H: 48, 51, 54, 57, 60 cm Orbea Carbon, Alubrücke und -schaft, V-Brake- und Discmount Shimano Ultegra HT II/52, 39, 30 Zähne Shimano Ultegra, SL-R770 Rapid Fire, CS-6600; 12-25 Zähne, 10-fach Shimano XT V-Brakes/Shimano XT V-Brakes Mavic Aksium Systemlaufräder/Conti Sportcontact 28-622 Reflex Selle Italia Zoo/Zeus Carbon, skaliert Carbon Rahmen; HB mit Discmount; SiR mit Aluhülse verstärkt; Tubus Fly, 18 kg; Orion Kurz-Bleche; Zugführung am StR in gefrästem Logo FAZIT: Mit starker Formensprache und aufwändiger Formgebung des neuen Trekking-Carbonrahmens überrascht Orbea. Als Speedbike konzipiert, ist das Diem gut für intensive, schnelle Asphalt-Touren. Auf Licht oder vollständigen Nässeschutz wird dabei verzichtet. Eine 3x10-Rennrad-Schaltung mit enger Abstufung, günstige, aber gute Mavic-Straßenlaufräder mit Messerspeichen, schmale Rennpneus und bissige V-Bremsen bringen den Renner auf magere 10 Kilo. Nicht ganz stimmig: ein kurzes Oberrohr zwingt in aufrechte Sitzhaltung. GUT SIMPLON SCAN Hersteller Preis/Gewicht o. P. Rahmenmaterial/-größen Gabel Kurbel/Übersetzung Antrieb Bremsen/-hebel Naben/Felgen/Reifen Sattel/Sattelstütze Besonderheiten Simplon, Tel. 0043/5574/72564-0, www.simplon.com 1719 Euro, im Baukasten aufrüstbar/11,45 kg Alu 7005/H: 47, 51, 55, 59 cm; D: 40, 45, 51, 55 cm Simplon F 1010, Vollcarbon, Dual Chamber-Technik, V-Brake Shimano XT HT II/48, 38, 28 Zähne Shimano XT Shadow, XT Rapid Fire; 11-34 Zähne, 9-fach Avid Single Digit 7/Avid Shimano DH-3N80, XT/Simplon 6.6 ELD/Schwalbe Marath. Racer 30-622 Reflex Selle Italia Zoo/Simplon Lite Rod 2, skaliert Rohre queroval; int. Ausfaller; Hebie HB-Ständer; Racktime-Träger, Federklappe, 20 kg, Lumotec IQ Fly Senso Plus, Toplight Flat Plus; Ergo-Gummigriffe FAZIT: Beeindruckend ist der Aufwand, den Simplon beim Scan getrieben hat. Die Ausstattung ist über jede Kritik erhaben, doch selbst die Rücklichtkabel sind in am Schutzblech vernieteten Röhrchen verlegt. Neben dem ausgereiften Alurahmen sticht vor allem die Vollcarbon-Gabel ins Auge: wuchtige Querschnitte, dünne Wandung, ein innerer Quersteg stabilisiert zusätzlich. Dazu Gewinde für Schutzblech, Lichtkabel, V-Brakes. Und das alles in bester Verarbeitung. Das Beste: die Gabel wiegt inklusive Klemmung 566 Gramm. SUPER STEPPENWOLF TIAGO 7.0 Hersteller Preis/Gewicht o. P. Rahmenmaterial/-größen Gabel Kurbel/Übersetzung Antrieb Bremsen/-hebel Naben/Felgen/Reifen Sattel/Sattelstütze Besonderheiten Steppenwolf, Tel. 089/614516-0, www.steppenwolf-bikes.com 1018 Euro (Rad 859, Streetkit 159 Euro; im Baukasten aufrüstbar) /13,65 kg Alu 6061/H: 45, 50, 55, 60 cm; D: 45, 50, 55 cm Steppenwolf Alu, Unicrown, mit Lowrider-Gewinden Truvativ Firex, Isis/48, 36, 26 Zähne Shimano XT Shadow, LX Rapid Fire, CS-M560 (LX); 11-34 Zähne, 9-fach Avid Single Digit 5/Avid Shimano DH-3N30, XT/Mach 1 240/Schwalbe Marathon Racer 40-622 Reflex Fizik Aliante Delta Twin Flex/Ritchey Comp Ausfaller gefräst, mit Discmount, Esge HB-Ständer; SL Träger, Federkl.; Basta Pilot LED Steady, Basta Zoom Steady; Amazing Toys Gummigriffe FAZIT: Understatement prägt das Tiago. Sein einfacher Rahmen gehört nicht zu den Leichtgewichten, wirkt jedoch robust und langlebig. Dafür glänzt das Tiago mit einer Wohlfühl-Geometrie, die auch sportlichen Ehrgeiz nicht ins Leere laufen lässt. Völlig lässig rollt das Rad ebenso gern auf winkeligen City-Kursen wie auf ruppigen Forstweg-Touren. Lob auch für dicke KomfortReifen, unter Niveau sind der schwere Nabendynamo und erstaunlich hohe Schaltkräfte. Großen Füßen droht Konflikt mit den Schutzblechstreben vorn. SEHR GUT Reise Fitness Gelände Reise Fitness Gelände Reise WERTUNG EIGNUNG Alltag Gelände Rahmen WERTUNG EIGNUNG Alltag Fitness Rahmen WERTUNG EIGNUNG Alltag Rahmen Ausstattung Komfort Preis-Leistung Ausstattung Komfort Preis-Leistung Ausstattung Komfort Preis-Leistung STEVENS COURIER SL GENTS Hersteller Preis/Gewicht o. P. Rahmenmaterial/-größen Gabel Kurbel/Übersetzung Antrieb Bremsen/-hebel Naben/Felgen/Reifen Sattel/Sattelstütze Besonderheiten Stevens, Tel. 040/716070-0, www.stevensbikes.de 799 Euro/13,65 kg Alu 7005/H: 48, 52, 55, 58, 61 cm; D: 46, 50, 54 cm Stevens, Alu Aeroprofil, Gewinde für Bleche, Licht, Lowrider, Discmount Shimano Alfine HT II/38 Zähne Shimano Nexus Premium, Nexus Drehgriff, Ritzel 18 Zähne, 8-fach Shimano BR-M521 V-Brake/Shimano BL-M420 Shim. DH3N71, SG8R25/Rigida Zac Pro/Conti Contact extra light 42-622 Reflex Selle Royal Freccia RVL/Driver, skaliert schräge Ausfaller, gefräst; Esge HB-Ständer; Gew. f. Rahmenschloss; NNTräger, Federklappe; Lumotec LED Fly Senso, Toplight XS Plus; Ergo-Griffe FAZIT: Schon beim ersten Aufsitzen überzeugt das Courier SL. Ausgewogene Ergonomie und entsprechend unkritisches Fahrverhalten sind im Preis inbegriffen. Im Vergleich herrscht hier Low-Tech. Doch die ist intelligent umgesetzt. Seine solide 8-Gang-Nabe, bissige V-Brakes und Komfort-Reifen machen das Courier zum Universalrad. Egal, ob täglicher Arbeitsweg oder (mäßige) Touren, das Courier macht vieles mit und kann das alles sehr gut. Das 2008er Modell sticht durch seine neue Gabel (S. 27) besonders hervor. SEHR GUT TRENGA DE TDL-7 Hersteller Preis/Gewicht o. P. Rahmenmaterial/-größen Gabel Kurbel/Übersetzung Antrieb Bremsen/-hebel Naben/Felgen/Reifen Sattel/Sattelstütze Besonderheiten Trenga De, Tel. 040/3231007-0, www.trenga.de 1399 Euro/11,30 kg Alu/H: 50, 54, 58, 62 cm Trenga De, Carbon/Aluschaft; Aeroprofil, für V-Brakes; Shimano 105 Compact HT II/52, 39 Zähne Shimano 105, CS-5600, SL-R770; 12-27 Zähne, 10-fach Avid Single Digit 7/Avid Shimano DH-3N80, LX/Rigida Snyper/Schwalbe Marath. Racer 30-622 Reflex HPL Trenga De/ HPL Trenga De Rahmen smooth welded, Rohre nach Belastung geformt; Lumotec IQ Fly Plus, Basta Zoom Batterie-RL; Racktime Lightit, 20 kg; Lenkerhörnchen FAZIT: Ein Sahnestückchen ist der Rahmen bei Trenga immer. Auch beim TDL-7 läuft Technik-Begeisterten das Wasser im Munde zusammen. Doch auch die Fahreigenschaften sind von Klasse: Ein definierter Antritt, seidiger Lauf und die exakte, eng gestufte Schaltung sind außergewöhnlich. Dabei sitzt man auf dem TDL-7 zwar sportlich-flach, doch nie unbequem. Absolut stimmig sind Ausstattung, Geometrie und Fahrverhalten für jeden Fahrer, der Geschwindigkeit liebt. Was fehlt? Ein Hinterbauständer für sicheres Parken. SEHR GUT VSF CX-700 Hersteller Preis/Gewicht o. P. Rahmenmaterial/-größen Gabel Kurbel/Übersetzung Antrieb Bremsen/-hebel Naben/Felgen/Reifen Sattel/Sattelstütze Besonderheiten Cycle Union, Tel. 0441/92089-0, www.fahrradmanufaktur.de 999 Euro/13,75 kg CroMo/H: 52, 57, 62 cm VSF Alu, Aeroprofil, Gewinde für Schutzbleche/Licht Shimano Alfine black HTII/44 Zähne Shimano Alfine SG-S500 black, Alfine Rapid Fire, Ritzel 18 Zähne, 8-fach Shimano BR-M485 Disc/Shimano BL-M485 Shim. DH-S500, SG-S500/Rigida Spinx/Schwalbe Marath. Racer 35-622 Reflex Fizik Vitesse Sport Wingflex/Off Limit Alle Rohre rund; Ausfaller mit Disc-/Ständeraufnahme; Hebie HB-Ständer; NVO-Vorbau, 45 mm höhenverstellbar; Basta Pilot steady, Seculight Plus FAZIT: Flotte, unkomplizierte Mobilität steht im Lastenheft des CX-700. Der einfache Rahmen ist solide und universell aufrüstbar, falls gewünscht. Zu den leichtesten gehört er nicht. Doch mit Alfine-Schaltung und Scheibenbremsen versprüht das CX 700 sportiven Charme. Steile Sitz- und Lenkwinkel, geringe Gabel-Vorbiegung und knapper Radstand ergeben einen scharfen Charakter. Der satte Antritt der Schaltung macht Freude, die präzise Effizienz der Stopper beruhigt. Ein wenig stört der Kettenspanner die klare Optik. GUT © Foto: Daniel Simon www.trekkingbike.com TESTABO JETZT 2 × TREKKINGBIKE TESTEN + GESCHENK NUR 6,50 € (statt 9,80 €) TREKKINGBIKE-TRINKFLASCHE n passt in alle gängigen Flaschenhalter n Füllmenge: 750ml AUCH E IV INKLUS l ita dig R FÜR NU 1 EMUEHRR! O TREKKINGBIKE-GLASBECHER-SET n aus gefrostetem Glas HIER DIREKT BESTELLEN: abo.trekkingbike.com/5071b qJa, ich teste die nächsten 2 Ausgaben TREKKINGBIKE für € 6,50 qzusätzlich bestelle ich das Digital-Abo für nur € 1,– mehr. 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