weiterlesen - "Ulrich von Hutten" Frankfurt

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noch etwas Zeit - nach
ldylle zum Anpacken Julia Schwedler (links) und Julia Heger genießen die Arbeit auf dem Birkenhof in Lebus. Für einen Ausritt bleibt manchmal auch
Fotos (2): MOZFrauke Adesiyan
dem Ausmisten.
Striegeln, stempeln, schrauben
t
Zehntklässler der Hutten-Oberschule lernen verschiedene Arbeitswelten kennen
sagt die Lehrerin,und ist schon
wieder durch die langen Flure
verschwunden.
Nach einigen Umwegen und
Kurven kommt Kathrin Bante
ist besser als Schule". Gemein-
Von Fnauxc AntstyaN
sam mit ihrer Freundin Julia He-
Frankfurt (MOZ) In der Klasse
10/3 der Oberschule Ulrich von
Hutten sitzen 26 Schüler mit
ganz unterschiedlichen Plänen
für ihr Leben. Der Stadtbote
begleitet sie durch ihr letztes
Schuljahr, in dem viele Weichen gestellt werden. Heute:
Das letzte Schülerpraktikum.
ger lässt sie jeden Morgen um
Eigentlich ist der Montag Öin
kurzer Täg für Klassenlehrerin
überzeugt. ,,Die halten so wacker
KathrinBante, doch
dieser Wo-
Praktikumsbetrieb von Viviane
Burmeister an. Im Fahrschul-
,,Ich würde das gern beruflich
Center wartet die 1S-Jährige auf
machen, aber es ist sehr schwer
ranzukommen", weiß Julia Heger. Ihre Chefin Anja KrämerStorch haben die beiden schon
durch, da gibt
ihre Lehrerin, mit einer Umarmung begrüßen sich die beiden.
..lch bin seit 25 Jahren Lehrer
aber das ist die erste Fahrschule,
die ich besuche", kommentiert
Kathrin Bante die ungewöhnliche Wahl. Noch vor einem Jahr
hätte Viviane ihre Zukunft auch
eher in einer Tierarztpraxis gesehen, doch ein Praktikum dort
brachte sie davon ab. Nun ist
sie von der Technik - vor allem
es
kein Jammern und
Mucken",
lobt sie. Sie ist
schwingt
sie sich nach
es
gewöhnt, dass
sich Praktikan-
der ersten Hofpause in ihren'
Kleinwagen und
fährt quer durch
ten nach wenigen Tagen krank
melden.
Anzupacken
die Stadt. Ihr Ziel:
Die Praktikumsstationen ihrer
Schüler. Zum drit-
auch an dem versteckt gelegenen
karre ihre Hauptarbeitsmittel.
kein
in
che
acht die Pferde auf die idyllische
Wiese mit Oderblick hinaus, danach sind Heugabel und Schub-
Plausch in der Fahrschule: Viviane Burmeister erzählt Lehrerin Kathrin
Bante von ihrem Praktikum.
haben die Schü-
Wunschberuf und Wirklichkeit
übereinstimmen.
Für Julia Schwedler, die anderthalb Wochen Ausmisten auf
Ier der 10,/3 von ihrer Klassenlehrerin gelernt. ,,lch sage ihnen immer, sie sollen sich nur
nicht in die Ecke setzen sondern
immer fragen, kann ich das machen oder dies", beschreibt Kathrin Bante die Vorbereitung.
dem Lebuser Birkenhof hinter
sich hat, steht fest: ,,Das hier
Von den Praktikumsbetrieben
bekommt sie regelmäßig Lob
ten Mal
testen die für zwei Wochen, ob
für ihre Schüler. Selbst solche
im dritten Stock des Frankfurter
Selbstverständlichkeiten wie Guten-Morgen-Sagen übt sie mit ihnen. ,,Das kann den Unterschied
Landgerichts und drückt Stempel
auf Aktendeckel. Auch sie sieht
dabei überaus glücklich aus.
machen, wenn sie sich später
bewerben", weiß die Deutsch-
sie ihrer Lehrerin und dass das
Lehrerin.
Weit weg vom Lebuser Stallgeruch sitzt Josefine Langheld
,,Mir macht das Spaß", erzählt
Praktikum ihren Berufswunsch
Justizfachangestellte nur bestätige. ,,Das passt auch gut zu dir",
von Motorrädern - vollends begeistert. Zweiradmechaniker will
sie lernen, dass dieser Beruf eine
Männerdomäne ist, schreckt sie
nicht ab. ,,Man muss überall klar
kommen und solange die mich
nicht herablassend behandeln,
sehe ich keine Probleme", sagt
sie. Verblüfft schaut ihre Lehrerin sie an - froh, dass eine weitere Schülerin ihren Weg gefunden hat.