Ihr letztes Geschenk das schön sein

Magazin
n° 40 – dezember 2012
Ihr letztes
Geschenk wird
das schönste
sein !
Wenn Sie einen Erbteil oder ein Vermächtnis in
Ihrem Testament zugunsten Terre des hommesKinderhilfe einsetzen:
• verpflichten wir uns, die uns anvertrauten
Mittel gemäss der Charta von Terre des
hommes für notleidende Kinder einzusetzen
• garantieren wir Ihnen, Ihre Angaben
vertraulich zu behandeln
• werden die Zuwendungen in der Schweiz
in allen Kantonen von der Erbschaftssteuer
befreit
© Tdh / Rocco Rorandelli
Kampf gegen
Kinderausbeutung
Tdh an vorderster Front
Erbschaft, Vorsorge
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JAB
1006 Lausanne
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hommes Kindern in Not eine bessere
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hommes. Bestellen Sie gratis unsere
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Ansprechpartner: Vincent Maunoury
• telefonisch: 058 611 07 86
• per E-Mail: [email protected]
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geben. Ein Ratgeber. 36 Seiten
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Vermögen. Ein Ratgeber über
Planspenden / Versicherungen.
32 Seiten
© Tdh / Struzik - IoD
Terre des hommes
Avenue de Montchoisi 15
1006 Lausanne
• Im Abschied an die Kinder denken.
Angaben für Angehörige bei Krankheit
und Todesfall. Mit Checklisten.
32 Seiten
© Tdh / Mara Truog
Terre des hommes
in Schulen..
Sensibilisierung von Schülern in
der Schweiz für das Thema der
weltweiten Kinderausbeutung. Eine
Aktion von Tdh im Vorfeld des 20.
Novembers, des Internationalen
Tages der Kinderrechte.
Gemeinsam gegen die Ausbeutung.
Sie sind zwischen 5 und 18 Jahre alt, arbeiten als Hirten, Hausangestellte,
Bettler, fliegende Händler, Goldsucher oder putzen Windschutzscheiben. Überall
auf der Welt gibt es noch viele, viel zu viele Kinder, die unter Ausbeutung leiden.
Die miserable sozioökonomische Situation in zahlreichen Ländern führt dazu,
dass Betteln, Knechtschaft, Zwangsarbeit und Sklaverei im Vormarsch sind
und Kinder ihrer Rechte, ihres psychischen und sozialen Gleichgewichts, ihrer
Kindheit beraubt werden.
Ein Missstand, jedoch kein unabwendbares Schicksal. Auf vier Kontinenten
bekämpft Terre des hommes in rund zehn Ländern unermüdlich gegen alle
Formen von Kinderausbeutung und engagiert sich mit geeigneten Massnahmen
ganz konkret und nachhaltig.
Die Stiftung führt auch Präventionsprojekte durch und bietet Familien und
Gemeinschaften qualifizierte Erziehungs- und Bildungsmassnahmen. In
Zusammenarbeit mit allen involvierten Akteuren aus Gesellschaft und Regierung
identifiziert Tdh Opfer und kommt ihnen direkt zu Hilfe. Mit einer individuellen
Betreuung des Kindes wird alles in Bewegung gesetzt, damit es sein Leben
meistern kann.
Unsere Erfahrung zeigt, dass die bisher getätigten Anstrengungen Früchte
tragen, dass in Synergie durchgeführte Aktionen das Problem bedeutend
einschränken können. Dennoch gibt es die Kinderausbeutung immer
noch. Dank Ihrem Engagement haben wir Hoffnung, ihr ein Ende zu
setzen.
Mirela SHUTERIQI, Expertin für den Schutz vor Ausbeutung bei Tdh.
IMPRESSUM.
Herausgeber:
Terre des hommes,
Montchoisi 15, 1006 Lausanne
T: +41 58 611 06 66
F: +41 58 611 06 77
[email protected] • www.tdh. ch
Spen­der- und Patenservice:
058 611 0 611 (für Informationen
und Adressänderung)
Leserbriefe: [email protected]
• PCK: 10-11504-8 • OnlineSpenden: www.tdh.ch
Redaktion: Jakub
Adamkiewicz, Cornelia Bütler
• Grafische Gestaltung
und Bild: Olivia Wermus
• Übersetzung: Barbara
Staub, Service Allemand •
Korrektorat: Anke Schütze
Erscheinungsweise: 4 Mal
jährlich • Auflage: 105’000
Exemplare auf Deutsch und
Französisch
Druck: Spühler Druck und
IRL+. Wir bedanken uns bei
Swissprinters für das finanzielle
Entgegen­kommen.
Professionnelle Fotografen
haben sich mit den hier
abgedruckten Fotos für Tdh
engagiert. Herzlichen Dank!
aktuell.
Kolumbien. Besseres Verständnis gleich bessere
Bekämpfung
© Tdh / Meylan
 Am 11. September lancierte Tdh einen Sensibilisierungsworkshop zur Problematik
der sexuellen Ausbeutung von Minderjährigen in Cartagena. Rund fünfzig Studierende
der Rechtswissenschaften der Universitäten Cartagena und Buenaventura erhielten
vertiefte Kenntnisse zur sexuellen Ausbeutung von Kindern in Kolumbien. Die
angehenden Juristen wurden auf Methoden und rechtliche Mittel aufmerksam
gemacht, um diesen Missstand wirksam zu bekämpfen. Den Abschluss des
einmonatigen Workshops bildete ein fiktiver Gerichtsfall, bei dem die Teilnehmenden
die erworbenen Kenntnisse in die Praxis umsetzen konnten. Eine sehr lehrreiche
Erfahrung für die künftigen Richter und Anwälte, denen ein konkretes Engagement
für die Einhaltung der Kinderrechte am Herzen liegt.
JORDANIEN. Hilfe für Flüchtlingskinder
 Der seit März 2011 in Syrien wütende Konflikt treibt immer mehr Familien zur
© Tdh / Camail
© Tdh / François Struzik
© Tdh
Flucht nach Jordanien. Die jordanischen Behörden rechnen damit, dass der massive
Zustrom bis Ende des Jahres 250‘000 Vertriebene erreichen könnte. Terre des hommes
reagiert auf diese Problematik. Die Präsenz der Organisation in Jordanien geht auf
2007 zurück, als sie mit der Ankunft einer Vielzahl irakischer Flüchtlinge eine solide
Erfahrung beim Aufbau von Schutzprojekten und psychologischer Unterstützung für
Flüchtlinge erwarb. Heute ist Tdh in Partnerschaft mit UNICEF und der Glückskette
sowie in enger Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen in den Städten Irbid, al
Mafraq und Ramtha für 2000 Flüchtlingskinder und ihre Eltern tätig, um ihnen Schutz,
Pflege und eine angemessene, qualifizierte psychosoziale Unterstützung zu bieten.
hygiene. Der Gesundheit Hand bieten
 Händewaschen: hier eine fast instinktive Handlung, anderswo nicht unbedingt.
Eine einfache Geste, die Hunderttausenden von Kindern das Leben retten könnte,
die jedes Jahr an Durchfallerkrankungen sterben. Terre des hommes hat deshalb am
Internationalen Tag des Händewaschens verschiedene Aktionen auf die Beine gestellt,
um dieses positive Verhalten zu fördern. Insgesamt nahmen sechs Entwicklungsländer
am Anlass teil. In Pakistan und Bangladesch besuchten 2000 Kinder und Eltern
Informationsveranstaltungen, in Sri Lanka und Kolumbien führten mehr als 150
Gemeinwesenarbeiter Sensibilisierungen durch, während in Guinea und Senegal
Ratschläge und Empfehlungen über Lokalradios verbreitet wurden. Eine breit angelegte
Aktion, um an eine einfache, aber lebensrettende Hygieneregel zu erinnern und
dieselbe im Alltag zu verankern.
schweiz. Kinder laufen für Kinder
4
Terre des hommes | Dezember 2012 | www.tdh.ch
© Tdh / Christian Brun
Kindern weltweit. Zahlreich nahmen sie an einem der traditionellen Kinderläufe
teil und erhöhten mit jedem gesponserten Kilometer die Einnahmen für aktuelle
Kinderhilfsprojekte. Die von den Freiwilligengruppen von Terre des hommes
organisierte Aktion, die von Kindern und ihren Eltern besucht wird, gibt es schon
seit 1988 und hat immer grössere Popularität erlangt. Allein in Freiburg «haben die
Teilnehmenden insgesamt 661 Kilometer zurückgelegt», freute sich Dominique Delley,
Präsidentin der regionalen Freiwilligengruppe, und meinte abschliessend: «Es ist
wichtig, dass Eltern ihren Kindern bewusst machen, dass sie mit ihrer Teilnahme
am Lauf anderen Kindern Hoffnung geben können, die nicht so viel Glück wie sie
selbst haben.»
© Tdh / Meylan
 Auch dieses Jahr bezeugten Schweizer Kinder ihre Solidarität mit benachteiligten
Mehr dazu:
www.tdh.ch
haiti. Notaktion Sandy
Wohnbauten, Schulen, Verkehrswege und sanitäre Einrichtungen erlitten
erhebliche Schäden, insbesondere auch die Trinkwasserversorgung. Fast
2300 Menschen mussten in Notunterkünften Zuflucht suchen, vor allem in den
Küstenregionen, die letzten August bereits vom Tropensturm Isaac heimgesucht
worden waren. Einem Expertenbericht zufolge ist im ganzen Land ein erneuter
Anstieg der Cholerafälle zu befürchten. Tdh, bereits in den Departements Süden
und Westen (Gemeinde Grand Goave) aktiv, führte eine Notaktion durch, um
eine etwaige Ausbreitung der Krankheit bestmöglich einzudämmen. So wurden
Kontrollen vor Ort durchgeführt und mehrere Hundert Hygienesets an die
bedürftigsten Familien abgegeben.
© Tdh
 Vom 24. bis 26. Oktober wütete Hurrikan Sandy über Haiti. Die Landwirtschaft,
burkina faso. Um jeden Preis zur Schule
© Tdh
 Seit Ausbruch des Konfliktes in Mali sind etwa 35‘000 Flüchtlingsfamilien nach
Burkina Faso gelangt (Quelle: UNHCR). Grösste Priorität für Terre des hommes hat,
Kinder, die seit ihrer Flucht nicht mehr zur Schule gehen und unter der Situation in der
Heimat leiden, schnell ins Schulsystem zu integrieren. Die Bildungsministerien von
Mali und Burkina Faso sind übereingekommen, dass alle Kinder dem in Burkina Faso
geltenden Lehrplan folgen. Malische Lehrpersonen, ebenfalls Flüchtlinge, erhielten
eine Ausbildung für dieses Notprojekt und werden von ihren Kollegen aus Burkina
Faso begleitet. So konnten in Bobo Dioulasso und Ouagadougou bis Mitte Oktober
350 Kinder eingeschult werden. Mittelfristig hofft Tdh, weiteren 1067 Schülern den
Schulbesuch wieder zu ermöglichen, hauptsächlich in Ferrerio nahe der malischen
Grenze, wo der Konflikt spürbar ist und grosse Unsicherheit herrscht.
mauretanien. Neuanfang für junge Hausangestellte
Schulanfang. Die meisten von ihnen sind jünger als 10 Jahre alt und wurden erst vor
kurzem aus ihrer Arbeit als Hausangestellte herausgeholt. In diesem stark von der
miserablen sozioökonomischen Situation geprägten Land, in dem die Sklaverei zwar
seit 2007 offiziell abgeschafft ist, aber immer noch Spuren hinterlässt, erfolgt die
Einschulung alles andere als systematisch. Terre des hommes arbeitet in Nouakchott
an der Seite von UNICEF und einer lokalen Vereinigung alleinerziehender Frauen, um
Opfer von Ausbeutung ausfindig zu machen und (wieder) einzuschulen. Zusammen
mit den mauretanischen Behörden wurden zudem eine Sensibilisierung, Mediation
und Begleitung aufgebaut, um für durch Ausbeutung stark gefährdete Mädchen
langfristig Schutz zu bieten.
© Tdh / Rorandelli
 Anfang Oktober war für 172 junge Mauretanierinnen ein ganz besonderer
nepal. Die Behinderung überwinden – Familiensache
© Tdh / Monnard
 In Nepal wird eine körperliche Behinderung oft als Strafe Gottes wahrgenommen.
Körperbehinderte Kinder können nur schwer eingegliedert werden, selbst in ihrer
Gemeinschaft und Familie, da sie nur begrenzt Zugang zu medizinischer Versorgung
und Schule haben. 1993 errichtete Terre des hommes in der Region Banepa ein erstes
Spital, das eine spezialisierte Pflege anbietet. Eltern und die Gemeinschaften werden
beraten, ausgebildet und vor allem auch sensibilisiert. Seither sind in den Bezirken
Baglung, Banke und Sunsari drei weitere Orthopädiezentren. Dort wurden bereits
2285 Kinder operiert. Darüber hinaus wurden 2300 Prothesen verteilt und 3555 Kinder
wieder eingeschult. Bis 2013 werden mehr als 17‘000 Kinder von diesen Hilfeleistungen
profitiert haben und zuversichtlicher in die Zukunft blicken können.
5
© Tdh / Odile Meylan
dossier.
Der Kinderausbeutung
ein Ende setzen.
k inderarbeit.
Überall auf der Welt werden die Kinderrechte noch
immer mit Füssen getreten. Die Kinderausbeutung
ist eine traurige Realität, deren Bekämpfung einen
ganzheitlichen Ansatz verlangt. Drei Fallbeispiele über
die täglichen Herausforderungen für Tdh.
Jakub Adamkiewicz
6
Letzten August in Kolumbien.
Ein Fall sexueller Ausbeutung
zeigte die Schwierigkeiten auf,
die sich bei der Bekämpfung von
Kinderausbeutung stellen können.
Aber auch die erfreulichen Resultate, auf die die Aktionsstrategien von Tdh hoffen lassen. Denn
es kam zur Verurteilung von drei
Personen wegen des Deliktes der
Ausbeutung: Ein Geschäftsmann
wurde der Kinderpornografie und
des sexuellen Missbrauchs von
Terre des hommes | Dezember 2012 | www.tdh.ch
Minderjährigen schuldig gesprochen, ebenso zwei Fotografen,
die er angestellt hatte, um die
eigenen Verbrechen im Bild festzuhalten. Terre des hommes ist
sehr zufrieden mit diesem Erfolg,
den die Delegation in Kolumbien
in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Justizsystem erzielen konnte.
Doch Tdh leistet in Kolumbien auch
wichtige Grundlagenarbeit. Denn
zu den grössten vor Ort erkannten und oft beobachteten Pro-
blemen gehören die mangelnde
Implikation von Vertretern der
Behörden und öffentlicher Institutionen und deren fehlende Ausbildung. Vergangenen Sommer
organisierte Terre des hommes
deshalb gemeinsam mit Partnern
für 35 Angestellte staatlicher und
nichtstaatlicher Schutzeinrichtungen der Stadt Cartagena Fortbildungs- und Sensibilisierungskurse
zum Thema sexuelle Ausbeutung
von Kindern. Das Ziel? Allen Teilnehmenden Kenntnisse zu den
Kinderrechten und den psychosozialen Auswirkungen für sexuell
ausgebeutete Kinder zu vermitteln.
Vor allem aber sollen sie in Zukunft
Symptome und Zeichen richtig
zu deuten wissen, um so Missbrauchsopfer zu identifizieren.
© Tdh / Alexandra Stock
© Tdh / Odile Meylan
 Psychosoziale,
juristische und
schulische Hilfe.
Cartagena. Kolumbien.
Eine Sozialarbeiterin
von Tdh hat ein
offenes Ohr für eine
Minderjährige, die
eben entbunden
hat und von der
eigenen Mutter zur
Prostitution gezwungen
worden war.
Haus der Justiz
in Cartagena. In
Zusammenarbeit mit
den kolumbianischen
Behörden hat Tdh
einen Ort geschaffen,
wo Opfer der sexuellen
Ausbeutung per
Video gegen Zuhälter
aussagen können,
ohne ihnen vor Gericht
begegnen zu müssen.
Im ägyptischen
Damietta werden
arbeitende Kinder
wieder ins Schulsystem
integriert.
Der ägyptische Fall.
Die Stadt Damietta, 200 Kilometer nördlich von Kairo, liefert ein
gutes Beispiel für die komplexen
Formen, die Ausbeutung annehmen kann. Die Problematisierung
der Kinderarbeit führ t hier zu
überraschenden Ergebnissen. In
dieser Stadt, die für ihre Möbelproduktion bekannt ist, sind fast
25% der 730’000 in dieser Branche angestellten Arbeiter Kinder
im Alter von 5 bis 14 Jahren! Sie
üben Berufe aus wie Zimmermann,
Ihre Spende:
eine wert­
volle Hilfe.
Mit 200 Franken
ermöglichen Sie in
Burkina Faso einem
Kind eine Berufs­
ausbildung, das in
einem Steinbruch
arbeiten musste.
Unterstützen Sie
uns mit dem
Einzahlungs­schein
auf der Umschlags­eite des Magazins.
Danke!
Maler, Schnitzer oder Tapezierer.
Was das Phänomen aber ad absurdum führt, ist, dass diese Kinder
manchmal viel mehr Geld verdienen als Erwachsene mit einem
Berufsabschluss. Unter diesen
Umständen kann man den Eltern
nur schwer verständlich machen,
welchen Gesundheitsrisiken sie
ihre Kinder aussetzen. Denn abgesehen davon, dass sie zum Teil
vom Geld leben, das ihre Kinder
heimbringen, haben sie das Gefühl,
dass diese eine vielversprechende
Berufsausbildung erhalten.
In Zusammenarbeit mit lokalen
Partnerorganisationen hilft Terre
des hommes diesen arbeitenden
Kindern, etwas Würde zurückzuerlangen, und informiert sie über
ihre Grundrechte: das Recht auf
medizinische Versorgung, auf Persönlichkeitsbildung und natürlich
auf Bildung ganz allgemein. Die
Früchte dieser Arbeit werden am
Beispiel des 11-jährigen Islam Hany
deutlich, der seit dem Alter von 5
Jahren arbeitet. Dank Terre des
hommes und der Mitwirkung seines Arbeitgebers geht Islam heute
wieder zur Schule und gehört nicht
mehr zu den 50% Analphabeten in
der Bevölkerung von Damietta.
Vor allem auch in Europa.
Im April dieses Jahres ging das
Projekt «Mario» zu Ende, nachdem
beinahe alle seine Zielsetzungen
erfüllt waren. Das im Kosovo, in
Albanien, Polen und Bulgarien
durchgeführte Programm diente
in erster Linie der Ausbildung von
Fachleuten, die in Zentral- und
Südosteuropa das dort offenkundige Problem der Ausbeutung und
des Kinderhandels bekämpfen.
Zudem fungierte es aber auch der
Sicherstellung und/oder Verbesserung geeigneter, nachhaltiger
Leistungen für den Schutz entwurzelter Kinder. In den vier betroffenen Staaten wurden insgesamt
1782 Personen ausgebildet.
In Albanien haben diese Schulungen trotz der nur beschränkt
verfügbaren Mittel die Betreuung
und Begleitung Opfer Kinderhandel
und Ausbeutung eindeutig verbessert. Neben der Ausbildung
forderte «Mario» die Einführung
von Standards, die den Schutz
von Kindern und die Einhaltung
der Kinderrechte in nationalen und
regionalen Institutionen gewährleisten. Albanien verabschiedete
wenig später ein Gesetz
für den «Schutz der Kinder-

7
© Tdh / Jean-Luc Marchina
© Tdh / B. Kormann / L’illustré
Kinderschutz.
Ein paar Zahlen...
 Auf der
Strasse
oder durch
Arbeitgeber
In Marokko werden
zahlreiche Mädchen
als Haushaltshilfen
ausgebeutet.
Ein junger Kosovare,
der auf der Strasse
arbeitet, um zu
überleben.
8

rechte» und verstärkte damit
die Bekämpfung der Ausbeutung und des Kinderhandels in
rechtlicher Hinsicht.
Im Europäischen Parlament und
bei der Organisation für Sicherheit
und Zusammenarbeit in Europa
(OSZE) wurden im vergangenen
Jahr zwei wichtige
Ereignisse zur selben Problematik
organisier t . Die
europäischen Institutionen und die
OSZE-Mitglied­
staaten erhielten
eine Sensibilisierung über den mangelnden Schutz von
Kindern, die sich
ausserhalb ihres
Herkunftslandes
aufhalten. Zwei Veranstaltungen, die die Entwicklung eines
leistungsfähigeren Systems zum
Ergebnis hat ten und zu einem
besseren Informationsaustausch
und ein besseres gegenseitiges
Verständnis innerhalb der europäischen Akteure des Kinderschutzes
führte. Eine wichtige Etappe.
Terre des hommes | Dezember 2012 | www.tdh.ch
Regierungen werden
aktiv.
Der Auftrag von «Mario» war
damit aber noch nicht erledigt.
Da sich die Praktiken der Ausbeutung und des Kinderhandels
ständig wandeln, haben Albanien
und Kosovo gemeinsam in Auftrag
gegeben, Minderjährige zu beobachten,
die auf der Strasse
leben und arbeiten.
Das Sammeln und
A nalysieren von
Infor mat ionen zu
den Migrationsbewegungen albanischer
Kinder ausserhalb
ihres Heimatlandes
und zur A r t ihrer
Rekrutierung führten zur Identifizierung
von rund hundert Kindern, die im
Kosovo unter prekären Umständen leben. Ein Ergebnis, das die
albanischen und kosovarischen
Behörden dazu brachte, im Juni
2012 ein «Zusatzprotokoll zur Intensivierung der Zusammenarbeit bei
der Bekämpfung des grenzüberschreitenden Menschenhandels
im Hinblick auf die Identifizierung,
Meldung, Orientierung und eine
bessere Rückkehrhilfe für Opfer
Die Eltern
leben in dem
Glauben,
ihren Kindern
eine Berufs­
ausbildung zu
ermöglichen.
• Terre des hommes bietet
nachhaltige Alternativen zur
Ausbeutung von 130’000
Kindern in 10 Ländern.
• Letztes Jahr erhielten 4'800
Fachleute in Afghanistan
eine Ausbildung zum
Thema Kinderrechte.
• In Moldawien wurden in den
vergangenen drei Jahren 2'500
misshandelte, missbrauchte
oder ausgebeutete Kinder
von Tdh unterstützt.
• 2011 wurden in Asien 400
sexuell ausgebeutete
Mädchen von Tdh
betreut und begleitet.
Mehr dazu: www.tdh.ch
und mutmassliche Opfer des Handels, einschliesslich Kinder» zu
verabschieden.
Mit seinem ganzheitlichen,
pragmatischen und praxisbezogenen Ansatz erbringt «Mario»
den Beweis, dass in Synergie
durchgeführte Aktionen gegen
die Kinderausbeutung konkrete,
nachhaltige Lösungen bringen und
zu einem schnellen Wandel von
Gesetzen und Mentalitäten führen
können. Das ist ermutigend, aber
nicht genug.
Überall dor t , wo K inder n
Unrecht geschieht, öffnet Tdh
Türen für die Zukunft. Trotz dieser
Erfolge gilt es, das eigentliche Ziel
nicht aus den Augen zu verlieren:
Kein Kind darf vergessen werden.
Erst ein winziger Teil dieser grossen und wichtigen Aufgabe ist
heute erfüllt. Ökonomische oder
sexuelle Ausbeutung, Sklaverei,
Zwangsarbeit… Die Liste ist so
lang wie der Weg, der noch zurückgelegt werden muss. Terre des
hommes engagiert sich gemeinsam
mit Partnern und und setzt sich
mit Hilfe jedes Einzelnen auch in
Zukunft dafür ein, dass die Hoffnung weiterlebt. 
© Tdh / Odile Meylan
Ausbeutung. Ein unabwendbares Übel?
Viele Länder sind heute von Armut betroffen, Kinder­
ausbeutung ist eine der Folgen. Wie präsentiert sich die
aktuelle Lage? Interview mit Mirela Shuteriqi, Expertin
für den Schutz vor Ausbeutung bei Tdh.
Jakub Adamkiewicz
Seit wann bekämpft Tdh die
Ausbeutung von Kindern? Tdh setzt
sich seit der Gründung der Organisation für die Kinderrechte ein und
bekämpft alle Formen von Ausbeutung. Richtig konsolidiert wurden
diese Interventionen aber erst
Ende der 90er Jahre, als weltweit
zahlreiche spezifische Projekte
aufgebaut wurden. Gleichzeitig
gewann die Thematik der Bekämpfung von Kinderausbeutung an
Bedeutung.
Von welchen Arten der Ausbeutung sind Kinder betroffen? Die
Kinderrechtskonvention verpflichtet die Unterzeichnerstaaten, das
Kind vor ökonomischer Ausbeutung
zu schützen und sicherzustellen,
dass es zu keiner Arbeit gezwungen wird, die gefährlich ist, seiner
Bildung, Gesundheit oder körperlichen, geistigen, spirituellen, mora-
lischen oder sozialen Entwicklung
schaden kann. Sie verlangt von
den Staaten ein Mindestalter für
eine berufliche Tätigkeit, strikte
Regelungen zu Arbeitszeiten und
Bedingungen sowie Sanktionen
im Falle einer Verletzung dieser
Regeln. Die Konvention untersagt
zudem die sexuelle Ausbeutung
von Kindern sowie alle Formen von
Ausbeutung, die ihr Wohlergehen
gefährden.
Welche Fortschritte wurden
bis heute bei der Bekämpfung der
Kinderausbeutung erzielt? Zahlreiche Regierungen haben ihre
Gesetzgebung verschärft, trotzdem
bleibt die Gewährung sozioökonomischer Rechte von Kindern und
ihren Angehörigen eine komplizierte Sache. In diese Richtung
gehende staatliche und private
Initiativen haben aber bereits
Wirkung gezeigt. Sie wollen den
Zugang zu und die Qualität von
Erziehung und Bildung verbessern, aber auch die Meldung der
Geburten und die Betreuung von in
prekären Verhältnissen lebenden
Kindern und Familien.
Kann die Ausbeutung besiegt
werden? Die Ausbeutung kann
erst dann besiegt werden, wenn
man ihre eigentlichen Ursachen
bekämpft. Ein langer Prozess, bei
dem die Mitwirkung der Bevölkerung von grösster Bedeutung
ist. Tdh hilft, informiert und bietet
nachhaltige Alternativen zur Ausbeutung. Tdh ermuntert die Bevölkerung auch, Fälle von Ausbeutung
anzuzeigen und mit der Regierung
zusammenzuarbeiten. 
Mehr dazu:
www.childtrafficking.com
www.tdh-childprotection.org
9
ZG / Zug
Samstag, 15. Dezember, 16 Uhr.
Bundesplatz vor Coop City.
Weihnachtsmarkt mit Verkauf der
Zuger Weihnachtskugeln.
BE / Thun
Samstag, 15. Dezember,
9.30-16 Uhr.
Tdh-Laden am Aarequai 60
ist geöffnet.
BE / Thun
Sonntag, 23.Dezember, 11-16 Uhr.
Tdh-Laden am Aarequai 60 ist
geöffnet.
märz
BS und BL
Weitere
Veranstaltungen
finden Sie unter
www.tdh.ch
Dienstag, 12. März, ganztägig.
Auslieferung der bestellten
Orangen an Firmen.
BS und BL
BE / Thun
Sonntag, 16. Dezember,
11-16 Uhr.
Tdh-Laden am Aarequai 60
ist geöffnet.
Donnerstag, 14. März, ganztägig.
Auslieferung der bestellten
Orangen an Firmen.
Tdh Freiwillige im Einsatz.
Brotaktion Liestal, 9. Sept. 2012. Schon
am Morgen um halb neun sind die Frauen der
Freiwilligengruppe beider Basel fleissig dabei,
den Stand aufzustellen und einzurichten. Der
Brotverkauf sei schon fest etabliert in der
Region. Immer mal wieder werde sie gefragt,
wann es denn wieder so weit sei, erzählt Dora
Mastria, die seit vielen Jahren im Vorstand tätig
ist und dazu noch Mitglied des StiftungsratsAusschusses von Terre des hommes, während sie die Brote nach Sorten auf dem Tisch
anrichtet.
Es ist der zweite Tag des Verkaufs und schon
sind alle grossen Holzofenbrote, welche die
Bauersfrauen von Oltigen jedes Jahr für Terre
des hommes backen, verkauft. Jetzt heisst
es, auch die kleinen Brötchen unter die Kunden zu bringen. Die Frauen füllen geflochtene
Körbe mit dem feinen Brot und machen sich auf
den Weg durch die hübsche Altstadt. Siegried
Brüggemann hat nach der Pensionierung nach
einer sozialen Aufgabe gesucht und hilft mit,
weil Kinder in prekären Situationen immer am
meisten leiden. Therese Brendel war vor Jahren
auf der Suche nach Arbeit. Im Engagement für
Terre des hommes fand sie eine Aufgabe, die
ihr das Gefühl gab, gebraucht zu werden und
gleichzeitig konnte sie mit der Kinderhilfe etwas
Sinnvolles leisten. Noch heute macht sie mit
Elan bei den Strassenverkäufen mit. Barbara
Tschopp engagiert sich im Vorstand der Terre
des hommes Gruppe beider Basel und hat selbst
Kinder. Sie ist sich bewusst, wie gut ihre Kinder
in der Schweiz versorgt sind. Ihr ist es wichtig
anderen etwas zurückzugeben, die nicht so
viel Glück haben. Und schon spricht sie das
nächste Pärchen an, das an diesem strahlenden
Samstagmorgen gerade vorbei flaniert. Der
Strassenverkauf braucht Ausdauer und manchmal auch Überwindung. Aber den Frauen macht
die Aktion Spass. Sie kommen ins Gespräch mit
anderen und wissen, dass es um mehr geht
als das Geld, welches sie sammeln. Barbara
Tschopp erzählt, eine ältere Frau habe sich bei
ihr beklagt. Sie werde ständig von Bettelbriefen
überschwemmt, die sie alle wegschmeisse. Aber
bei Frau Tschopp kaufe sie jetzt ein Brötchen,
© Tdh
agenda.
dezember
weil sie endlich einmal jemanden sehe, der
konkret etwas tue. Die Frau spendete dazu
noch hundert Franken. Auf die Frage, welches
Verkaufserlebnis sie besonders beeindruckt hat,
erzählt Barbara Tschopp von einer Begegnung
mit Menschen, denen sie ansah, dass sie nicht
viel Geld hatten. Sie hätten aber nicht einmal
das Rückgeld annehmen wollen. Der eine Mann
habe gesagt: «Oh das isch doch super, jetzt hani
dehei e Fläsche Bier und e Tuube Senf, und jetzt
hani no s’Brot derzue.» «Solche Begegnungen
motivieren mich besonders, Begegnungen, die
zeigen, welch gutes Herz Menschen haben.» 
Cornelia Bütler
Herzlichen Dank
fürHerzlichen
Ihr Engagement
Dank
für Ihr Engagement
Ihr Menu machte doppelt satt.
Am 16. Oktober war Welternährungstag. Folgende Restaurants haben an diesem Tag einen Teil ihres Tagesumsatzes an Terre des hommes gespendet. Damit haben sie lebenswichtige Gesundheitsprogramme für
Kinder in 16 der ärmsten Länder der Welt unterstützt. Für dieses Engagement bedanken wir uns herzlich.
Ihr Menu machte doppelt satt.
Am 16. Oktober war Welternährungstag. Folgende Restaurants haben an diesem Tag einen Teil ihres TagesDie
Restaurants
umsatzes
an Terre des hommes
gespendet. Damit haben sie lebenswichtige Gesundheitsprogramme für
Die engagierten
engagierten
Restaurants
AARGAU:
Aarau:
La
Creperie
LizChrege
&
Chrege
•unterstützt.
Baden:
Elements
•Casino
Grand
• Lemon
Blue
Hotel
RoterLucia
Turm• •Bremgarten:
Santa LuciaStadtkeller
• Bremgarten:
Stadtkeller •
Kinder
in Aarau:
16
derLa
ärmsten
Länder
der
Welt
dieses
Engagement
bedanken
wir
uns••herzlich.
AARGAU:
Creperie
•
Liz• &
• Baden:
Elements
•Für
Grand
•Casino
Lemon Blue
City
Hotel
• City
Roter
Turm
Santa
•
Brugg:
essen’z
• Santa
Lucia
• souperbe
Suppenbar
Buchs: Burestube
• Fislisbach:
Linde •Ochsen
Lenzburg:
Ochsen • Meisterschwanden:
Brugg: essen’z
• Santa
Lucia
• souperbe
Suppenbar
• Buchs:• Burestube
• Fislisbach:
Linde • Lenzburg:
• Meisterschwanden:
Seehotel DelphinSeehotel
• Muri: Delphin • Muri:
Giulio
Rossini
• Oberrohrdorf:
Gasthof
Zum Löwen
Roten•Löwen
• Seengen:
Kurhotel
Eichberg • Tegerfelden:
Wartegg • BASEL-LANDSCHAFT:
Aesch: Landgasthof
Giulio Rossini
• Oberrohrdorf:
Gasthof
Zum Roten
Seengen:
Kurhotel Eichberg
• Tegerfelden:
Wartegg • BASEL-LANDSCHAFT:
Aesch: Landgasthof
Klus
ZumStärne
Stärne
• Biel-Benken:
Heyer
• Binningen:
Lentille
• Birsfelden:
Waldhaus
• Liestal:
Schützenstube
• Münchenstein:
• Oberwil:
Klus •• Arlesheim:
Arlesheim: Zum
• Biel-Benken:
Heyer
• Binningen:
La La
Lentille
• Birsfelden:
Waldhaus
• Liestal:
Schützenstube
• Münchenstein:
BonanzaBonanza
•
Wirtschaft
zum Rössli
Pratteln:
Parkblick
Café •Café
Weiermatt
• BASEL-STADT:
Basel:
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