am 29.11.2013 RBZ Itzehoe Dr. Regina Kostrzewa
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am 29.11.2013 RBZ Itzehoe Dr. Regina Kostrzewa
Prävention illegaler Drogen - eine Herausforderung für Lehrkräfte 29.11.2013 RBZ Itzehoe Dr. Regina Kostrzewa LSSH Gliederung 1. Einführung 2. Drogenaffinitätsstudie 2012 3. Zahlen RBZ – Vergleiche 4. Illegale Drogen/“Partydrogen“ 5. Gründe für Drogenkonsum 5.1 Experimentierkonsum 5.1 …aber problematisch wird es wenn… 6. Wirkungsweisen von Drogen 7. Cannabis 8. Legal Highs 9. Ecstasy 10. Amphetamine/Speed 11. Crystal Meth – Methylamphetamin 12. Auffälligkeiten bei Drogenkonsum 13. Präventionsprojekte der LSSH 13.1 Cannabispräventions-Parcours 13.2 AlcoMedia 13.3 Design your Life Spezial Gesetzliche Grundlagen (Heike Kühl-Freese) Interventionsmöglichkeiten 2 2. Drogenaffinitätsstudie 2011: Konsum illegaler Drogen 12- bis 17- Jährige Jugendliche LSSH 18- bis 25 Jährige Erwachsene 3 2. Drogenaffinitätsstudie 2011: 12-Monats-Prävalenz illegaler Drogen LSSH 4 3. Vergleich Konsum einer illegalen Droge RBZ und BzgA-Studie Mind. 1 illegale Droge (einschl. Cannabis) Gesamt BzgA (18-25 J.) Gesamt RBZ M BzgA (18-25 J.) M RBZ W BzgA (18-25 J.) W RBZ Berufsbildende Schulen (BzgA) LebensZeitPrävalenz 39,8 41,1 45,6 55,6 33,7 23,5 32,9 30-TagePrävalenz 5,8 14,4 7,5 24,6 4,1 2,9 8,3 Eigene Darstellung, Daten aus der Drogenaffinitätsstudie 2011 (BzgA) und der Schulbusbefragung 2013 LSSH 5 3. Aktueller Konsum illegaler Drogen am RBZ und BzgA-Studie Mind. 1 illegale Droge (ohne Cannabis) 30-Tage-Prävalenz (aktueller Konsum) Mind.1 illegale Droge (ohne Cannabis) 3,4 BzgA Gesamt (18-25 J.) 30-Tage-Prävalenz LSSH RBZ Gesamt 5,4 RBZ M 6,3 BzgA M 6,9 RBZ W 0,0 BzgA W 3,9 Eigene Darstellung, Daten aus der Drogenaffinitätsstudie 2011 und der Schulbusbefragung 2013 6 3. Vergleich Alkoholkonsum RBZ und BzgA-Studie Alkohol Gesamt BzgA (18-25 J.) Gesamt RBZ M BzgA (18-25 J.) M RBZ W BzgA (18-25 J.) W RBZ Berufsbildende Schulen (BzgA) Regelmäßiger Konsum 39,8 75,3 55,3 80,2 23,6 68,3 30,8 30-TagePrävalenz 81,9 89,4 87,0 90,5 76,5 88,2 73,9 Mind. 1mal monatl. Binge Drinking 41,9 56,4 54,5 68,3 28,7 42,2 32,9 Eigene Darstellung, Daten aus der Drogenaffinitätsstudie 2011 (BzgA) und der Schulbusbefragung 2013 LSSH 7 4. Illegale Drogen/“Partydrogen“ LSSH 8 4. „Partydrogen“ • Nicht alle Partys sind gemeint, sondern: Partys mit elektronischer Musik (Minimal, Techno, House, Trance, Psychedelic…) • Nicht alle Drogen, die auf Partys konsumiert werden, sind „Partydrogen“ gemeint sind Drogen, die häufig auf Partys mit oben genannter Musik konsumiert werden • Ecstasy, Amphetamine (Speed, Kokain), Halluzinogene und weitere • 1990er: „Durchbruch“ von Ecstasy in der Techno- und Rave-Kultur • Aber auch Cannabis wird auf Partys konsumiert LSSH 9 5. Partydrogen - Gründe für den Konsum illegaler Substanzen • Eigene Grenzen austesten und gesellschaftliche Grenzen bewusst überschreiten • Der Wunsch dem Alltag zu entfliehen • vorübergehende Lösung für Probleme angesehen • Spaß und Lust am Rausch • Aufputschende Wirkung für mehr Partyspaß nutzen“länger durchhalten“ LSSH 10 5.1 Experimentierkonsum nicht grundsätzlich als negativ zu bewerten! • Unterschied zwischen Probier- bzw. Experimentierkonsum und missbräuchlichen Konsumformen • Ausprobieren von psychoaktiven Substanzen als zum Jugendalter dazugehörig gewertet (in der Sucht- und Jugendforschung) • Erfahrungen sammeln, Grenzen austesten, verantwortungsvollen und risikobewussten Umgang mit einzelnen Substanzen erlernen LSSH 11 5.2 …aber problematisch wird es, wenn… • Konsum von legalen & illegalen Drogen sehr früh beginnt • Konsum exzessiv und/oder regelmäßig stattfindet • Konsum in direkter Kombination mit anderen problematischen Verhaltensweisen auftritt • Suchtmittelkonsum zur „Problembewältigung“ genutzt wird LSSH 12 6. Wirkungsweisen von Drogen • Jede Droge hat zwar gewisse typische Wirkungen, sehr oft wird aber vergessen, dass viele Faktoren an der Wirkentfaltung beteiligt sind! • Neben der Zusammensetzung der Droge und der Dosierung der Wirksubstanzen, haben aber auch die Atmosphäre der unmittelbaren Umgebung und die Konsumierenden selbst ihre aktuelle Stimmung und ihre Erwartungen Einfluss auf die Wirkung. LSSH 13 7. Cannabis LSSH 14 Cannabis Substanz: Cannabiniod THC (Tetrahydrocannabinol) THC Gehalt im Cannabis hat sich in den letzten 5 Jahren verdoppelt! Wirkung wird über körpereigene Cannabiniod-Rezeptoren entfaltet Marihuana (Blüten), Haschisch (Harz), Haschischöl Konsumformen • Häufigste Form: Rauchen eines Joints („Kiffen“) • Rauchen mit Wasserpfeifen („Bong“) • In Tee aufgelöst getrunken • In Keksen, Kuchen verbacken gegessen Anhalten der Wirkung: 3-5 Stunden Nachweisbarkeit: Blut: 2-3 Tage (gelegentlicher Konsum) 3 Wochen (regelmäßiger Konsum) Urin: 24 - 36h (einmalig) 5 - 20 Tage (mäßiger Konsum) 8 - 12 Wochen (Dauerkonsum) LSSH Rechtlicher Hintergrund: Betäubungsmittelgesetz (BtMG) Anlage 1: „Nicht verkehrsfähig“ jeglicher Besitz von Cannabisprodukten ist strafbar Bei einer bestimmten Menge, die nur zum Eigengebrauch bestimmt ist, kann die Staatsanwaltschaft von einer Strafverfolgung absehen (S-H: 6g) 15 Gründe für Cannbiskonsum LSSH • Neugierde, Faszination, das Bedürfnis nach etwas Neuem • Entspannung • Lust am Rausch • Gemeinschaftserleben mit anderen, soziale Beziehungen • Identitätsfindung, Ausdruck eines persönlichen Stils • Abgrenzung von der Elterngeneration, absichtliche Normverletzung • Hemmungen, Depressionen, Konflikte • Langeweile • Das Verdrängen von Problemen 16 17 Vergleich Cannabis-Konsum RBZ und BzgA-Studie Cannabis Gesamt BRD (18-25 J.) Gesamt RBZ M BRD (18-25 J.) M RBZ W BRD (18-25 J.) W RBZ Lebenszeitprävalenz 39,2 41,1 45,1 54,8 33,2 23,5 30-Tage-Prävalenz 5,4 14,4 17,2 24,6 9,6 2,9 Eigene Darstellung, Daten aus der Drogenaffinitätsstudie 2011 und der Schulbusbefragung 2013 LSSH 18 Cannabis Als angenehm erlebte Wirkungen • • • • • • Euphorie Emotionale Gelassenheit Neuartige Ideen, Gedankensprünge Kurzzeitgedächtnis gestört (amüsant) Wahrnehmung, Gemeinschaftserleben intensiviert (Albernheit) Entspannung Als unangenehm erlebte Wirkungen • • • • • • • • Durcheinander im Kopf Filmrisse Überempfindlichkeiten Angst und Panikgefühle „im eigenen Film gefangen“ Herzrasen Übelkeit Schwindel Gefährliche Wirkungen: • Kreislaufkollaps • psychotische Symptome 19 8. Legal Highs LSSH 20 8. Legal Highs Räuchermischungen („Spice“), Research Chemicals, Designerdrogen Substanzen • enthalten oft psychoaktive, synthetisch wirksame Substanzen, sog. Research Chemicals, wie z.B. Piperazine, synthetische Cathinone oder synthetische Cannabinoide (wirken oft stärker als THC) LSSH • Synthetische Cannabinoide: Substanzen, die ähnlich wie THC an CannabinoidRezeptor wirken, voll- oder halbsynthetisch (Cannabinoid-RezeptorAgonisten) • Getarnte Produkte z.B. "Badesalze", "Raumlufterfrischer", “Düngerpillen” oder „Räuchermischungen“ • Verschiedene Namen der Mischungen: Spice, Bonzai, Sence, Explosion… • Handel: in rechtlicher Grauzone (Vertrieb durch Online-Versand, Headshops) • Nachweisbarkeit: möglich, aber aufwendig Konsumform • Rauchen, Sniefen, Schlucken 21 Legal Highs • auf genaue Deklarierung der Inhaltsstoffe wird bewusst verzichtet • Verpackung : Warnhinweis „Nicht zum menschlichen Konsum bestimmt“ Konsum- oder Rauschzweck wird verschleiert, um gesetzliche Bestimmungen zu umgehen • Viele psychoaktive Wirkstoffe noch nicht dem Betäubungsmittelgesetz unterstellt Händler nutzen Gesetzeslücken • ständig wechselnde Inhaltsstoffe und Wirkstoffgehalte in den Tütchen deshalb wenig Informationen über Wirkungsweisen und Langzeitfolgen Gefährliche Folgen des Konsums aufgrund nicht kalkulierbarer Dosierungen und Wechselwirkungen! LSSH • • • • • schwere, lebensgefährliche Vergiftungen Kreislaufversagen, Ohnmacht Psychosen, Wahnvorstellungen Muskelzerfall Nierenversagen 22 Legal Highs „Spice-Studie“ (Pilotund Folgestudie): qualitative Interviews mit 6 Expert(inn)en und 25 Konsument(inn)en, 2009-2010 LSSH 23 Spice-Studie (Centre for Drug Research, Goethe-Universität Frankfurt, 2011) Konsummotive: • • • • Neugierde intensive Wirkung Legalität (Beschaffung) Nicht-Nachweisbarkeit Straßenverkehr Therapie/ Substitution • Konsummuster unterscheiden sich kaum von Cannabiskonsum Typisierung der Konsument(inn)en • Probierer (v.a. während des Medienhypes, zumindest bei Jugendlichen auch danach) • Gelegenheitskonsument(inn) en (wenig Interesse/ Wissen) • Regelmäßige Konsument(inn)en (gut informiert) • Spice entweder ergänzend oder substituierend 24 9. Ecstasy 25 Ecstasy LSSH • Entaktogene: psychoaktive Substanzen, unter denen Emotionen intensiver wahrgenommen werden (Serotoninwiederaufnahmehemmer) • Substanz: MDMA (3,4-Methylendioxymethylamphetamin) weitere mögliche Inhaltsstoffe und Streckstoffe: z.B. MDA (Methylendioxyamphetamin)und PMMA (Para-Methoxymetamphetamin -sehr toxisch) Amphetamin, Methamphetamin, Koffein, Ephedrin oder Ketamin • Szenenamen: Emma, E, Eve, Adam, XTC • Pille mit verschiedenen Motiven, Prägungen, Farben Kapsel, Kristalle oft hohe Reinheit • Konsumformen: Schlucken, auf die Zunge legen • Anhalten der Wirkung: 2-4 Stunden (Nachwirkungen bis 24 Stunden „Psychokater“) • Nachweisbarkeit: im Blut 1 Tag, im Urin 1-3 Tage schwankende Reinheit, 26 Ecstasy - Wirkung Als angenehm erlebte Wirkungen • • Als unangenehm erlebte Wirkungen Glücks- und Liebesgefühlen • Schwindelgefühle • Übelkeit • Schweißausbrüche das Gefühl der Entspannung • das Gefühl der Nähe zu anderen Menschen • Wachheit und Aktivität • gesteigertes Körperempfinden • Optische Wahrnehmungsveränderungen • erweiterte Pupillen • Kiefermahlen • Mundtrockenheit Gefährliche Wirkungen: • • • • • • • Herzrasen Ansteigen der Körpertemperatur und Austrocknung massive Angstzustände (Horror-Trip) Depression psychotische Störungen Nieren- und Leberversagen Kreislaufkollaps 27 10. Amphetamine/Speed LSSH 28 10. Amphetamine/Speed Substanz • • • Psychostimulanzien (wie Kokain, Methamphetamin): Aufputschmittel wirken anregend, führen zur Freisetzung von Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin Speed („PEP“): Mixtur aus verschiedenen Wirkstoffen (Amphetamin, Koffein, Paracetamol…) und unwirksamen Streckstoffen (Laktose, Glucose,…) weißes, beiges oder rosafarbenes Pulver, selten in Kapseln abgefüllt oder in Pillenform Reinheitsgehalt 3-80% Konsumformen: meist geschnupft oder geschluckt („Bomben“), seltener gespritzt oder geraucht • • LSSH Anhalten der Wirkung: 2-4 Stunden Nachweisbarkeit: im Blut: 1 Tag, im Urin: 1-4 Tage 29 Amphetamine/Speed Als angenehm erlebte Wirkungen extrem leistungssteigernd euphorisierend macht wach unterdrückt das Hungergefühl es fördert den Rededrang Gedanken rasen durch den Kopf (man kommt sich vor wie bei hoher Geschwindigkeit auf einer Autobahn. Daher wohl auch der Name "Speed„) • • • • • • Als unangenehm erlebte Wirkungen • • • • Unruhe, Nervosität Zittern Kiefermahlen Herzrasen Gefährliche Wirkungen/Folgen • • • • • Erschöpfung der Energiereserven Erhöhung der Körpertemperatur Hitzestau Krampfanfälle Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt erhöht Psychosen Kreislaufkollaps 30 11. Crystal Meth LSSH 31 Crystal Meth Substanz: Methylamphetamin, Psychostimulanz auf Amphetamin-Basis • • • Szenenamen: Crystal, Crystal Speed, Glass, Ice, Meth, Yaba… kristallines, weißes (braun, gelbgrau, orange oder rosa), geruchloses und bitter schmeckendes Pulver Form klarer, klobiger Kristalle die an Eis erinnern (selten Pille) Konsumformen: hauptsächlich Rauchen, Sniefen, Spritzen Anhalten der Wirkung: 6-48 Stunden (wirkt etwa 5 mal so stark wie Speed) Nachweisbarkeit: im Blut 1 Tag im Urin 2-7 Tage • LSSH Derzeit vermehrte Ausbreitung von Tschechien über Bayern ins Bundesgebiet 32 Crystal Meth Als angenehm erlebte Wirkungen Als unangenehm erlebte Wirkungen • starke Euphorie (Stimmungshoch) • Herzrasen, hoher Blutdruck • Stark aufputschend (Ausschüttung von Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin) • erhöhte Körpertemperatur • Übelkeit • Allmachtsgefühle und Größenwahn • starker Bewegungsdrang • erhöhte Kontaktbereitschaft • starkes Schwitzen, kalte Hände und Füße • luststeigernde, enthemmende Wirkung • Aggressives Verhalten • aufgerissene Augen, Zähne knirschen und Grimassieren Gefährliche Wirkungen/Folgen • Halluzinationen, Panik und Psychose • Schmerzempfinden und Schlafbedürfnis werden unterdrückt • Appetitverlust • Krämpfe, Lähmungen • erhöhte Riskobereitschaft • Atemnot bis Atemlähmung • Herzstillstand 33 12. Auffälligkeiten bei Drogenkonsum Körperlich (mögliche Erkennungsszeichen) • • • • • • • • Pupillenweitung (Mydriasis): Cannabis, LSD, Ecstasy, Speed Pupillenverengung (Miosis): Opiate Gewichtsabnahme: Amphetamine Schlechte Zahnhygiene Hautveränderungen (Entzündungen, Pickel) Veränderungen im Nasenbereich (Entzündungen) Körpergeruch (Einstichstellen) Verhalten (mögliches Verhalten) • • • • • LSSH Spektrum von Hyperaktivität bis Müdigkeit, unangemessenes Lachen bis Depression Nach Ecstasy- oder Speed Konsum: Müdigkeit, Stimmungsschwankungen Unruhe, Fahrigkeit Veränderungen des Freundeskreises Übliche Interessen, Hobbys werden vernachlässigt Gesamteindruck der Person! 34 12. Auffälligkeiten in der Schule (die möglicherweise mit Suchtmittelkonsum in Verbindungen stehen können) 1. Verhalten im Unterricht LSSH • Wiederholte Verspätungen • Häufig fehlende Unterlagen • Häufig fehlende Hausaufgaben • Häufiges unentschuldigtes Fehlen • Starke Unterrichtsstörungen • Starkes Desinteresse am Unterricht • Abfallendes Leistungsverhalten • Durchgängig abfallende Leistungen in allen Fächern 35 12. Auffälligkeiten in der Schule (die möglicherweise mit Suchtmittelkonsum in Verbindungen stehen können) 2. Soziales Verhalten LSSH • Extreme Gefühlsreaktionen z.B. Weinen, Schlagen • Häufige Gefühlsschwankungen • Große Verschlossenheit • Durchgängige Unzuverlässigkeiten • Vermehrtes Lügen • Diebstähle • Große Ablehnung von der Klasse • Große Ablehnung der Mitschüler • Meidung der Lehrkräfte oder zu starker Kontakt • Will von zu Hause „abhauen“ 36 13. Präventionsprojekte der LSSH Cannabis-Präventionsparcours Alkomedia Design your Life spezial Ein Projekt des VSS—VeranstaltungsService-Suchtvorbeugung 38 13.1 Cannabis-Präventionsparcours „Es ist doch nur…“ • Interaktiver Parcours mit 6 Stationen: Wissen ausbauen, kritische Haltung schärfen, Handlungsmöglichkeiten für Problemsituationen erarbeiten • Ab der 8. Klassenstufe, 2 Schulstunden • Produktion vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein und Einsatz durch die AOK Nordwest Stationen: LSSH • Versteckte Bilder: Einstimmung, Neugier wecken • Kreuzworträtsel: Brainstorming zu den Themen Szenesprache, Inhaltsstoffe, Konsumform und Konsumutensilien • Zwickmühle: kniffelige Cannabissituationen zu den Kategorien Freunde, Familie und der eigenen Person • Würfel des Lebens: positiv und negativ empfundene Gefühle, ihre Ursachen und ihre Nützlichkeit • Quiz: Informationsvermittlung • Malen und Darstellen: vorgegebene Begriffe, die mit dem Cannabiskonsum zusammenhängen, werden pantomimisch dargestellt oder gezeichnet Itzehoe: Gesundheitsamt, Tel: 04821-695 24 39 13.1Cannabis-Präventionsparcours Evaluation • Prephase November 2011 : Teilgenommen hatten 341 Schülerinnen (46%) und Schüler (48%; 6% gaben kein Geschlecht an) der Berufsschule in Bad Segeberg und der Gemeinschaftsschule in Kiel der Klassenstufe 7-11 im Alter von 12-26 Jahren • Nach dieser Prephase wurden aufgrund der Auswertung einige der Stationen modifiziert LSSH 40 „Wie findest Du das gesamte Projekt?“ LSSH 41 „Glaubst Du, dass sich Dein Wissen durch den Parcours vergrößert hat?“ LSSH 42 „Wie wichtig findest Du es, über das Thema Cannabis zu sprechen?“ LSSH 43 13.2 AlcoMedia-Voll das Leben LSSH 44 13.2 AlcoMedia-Voll das Leben • • Themen Alkohol und Medien: App, die auf iPads bearbeitet wird Entwicklungskosten getragen durch die AOK Nordwest • • Umsetzung gefördert durch die AOK NW Umsetzung durch LSSH in Kooperation durch LSSH in Kooperation mit regionalen Institutionen Bausteine: LSSH • Der alkoholisierte Mensch: Gesichtsveränderungen, Gläserner Körper • Quiz und Gerüchteküche: Daten und Fakten • Verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol: Promilleberechnung und Trinkempfehlungen • Volle Dröhnung oder chilliges Leben: zwei Kurzfilme • Firewall: Welche Bestandteile hat ein glückliches und erfülltes Leben? • Medienwaage und Selbsttest: Ist deine Mediennutzung im Gleichgewicht? 45 13.2 AlcoMediaAuswertungen Pre-Test LSSH 46 13.3 Design your life spezial LSSH 47 13.3 Design your life Spezial • Länderübergreifendes Kooperationsprojekt mit der LSSH und dem Landesinstitut für Schule – Gesundheit und Prävention Bremen • Kombination von „Design your life - oder alles Schicksal?“ Bremen, der Studie zur Kurzintervention bei risikoreich alkoholkonsumierenden Berufsschülern aus Zürich und dem Baustein der KOSS aus „Saufen will gelernt sein“ • Jugendliche ab der 10. Klassenstufe in der Phase des Umbruchs Schul- und Berufsorientierung • zweitägiges interaktives Projekt • macht unterschiedliche Konsummuster zum Thema • LSSH Einteilung in Konsumgruppen wendet sich speziell an die Gruppe riskant konsumierender Jugendlicher • individuelle Bewältigungsstrategien von Mädchen und Jungen • Stärkung eigener sozialer Kompetenzen - Selbstwahrnehmung: Wer bin ich? – eine eigene Identität entwickeln - Lebensorientierung: Wie sehe ich die Welt und wohin will ich? - Reflexion eigenen Trinkverhaltens 48 13.3 Design your Life Spezial Evaluation Abbildung 16: Einstellungen zur Reduzierung des Alkoholkonsums (MZP1 und MZP2), „Spezialisten Ich denke nicht darüber nach, meinen Alkoholkonsum zu ändern. MZP2 65,0 6,7 8,3 20,0 Ich denke darüber nach, innerhalb des nächsten halben Jahres meinen Alkoholkonsum zu ändern. Ich habe gerade begonnen meinen Alkoholkonsum zu ändern. 11,1 MZP1 77,8 4,8 6,3 Ich habe meinen Alkoholkonsum im letzten halben Jahr reduziert. 0% LSSH 20% 40% 60% 80% 100% Evaluationsbericht: Scholz, 25.09.2013 49 Quellen • • • • • • • Drogenaffinitätsstudie 2012, BzgA www.drugcom.de www.mindzone.de www.drugscouts.de http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/738/vortrag_werse_fachtag_cr.pdf Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) Flyer: Cannabis Basisinformationen Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) Flyer: Synthetische Drogen Basisinformationen Bilder • F3: http://cdn3.spiegel.de/images/image-157816-panoV9free-qtce.jpg • F9: http://www.duden.de/_media_/full/H/Hanf-201020334864.jpg • F10: http://www.sachsenleinen.de/bilder/Hanfpflanze_01.jpg http://hanfverband.de/streckmittel/images/original/marihuana-brix-nijmegen-12-0228.png • • • • • LSSH http://www.grow.de/fileadmin/bilder/Artikel_und_Beitr%25C3%25A4ge/Artikelbilder/Basiswis sen/Haschisch_1.JPG http://img.webme.com/pic/w/world-of-resin/hashoil.jpg F11: http://img.webme.com/pic/k/keinkonsum/ecstasy-pills.jpeg F16-20: http://u.jimdo.com/www14/o/sa2b79c394188a436/img/i8cc95882945871bc/1280166058/std/a mphetamin-speed- pep-hammer-droge-gg.jpg F21-25: http://www.michaelshouse.com/blog/wp-content/uploads/2009/08/crystal-meth.jpg F27: http://converseprisonnews.files.wordpress.com/2012/04/legal_high_-_euphoria.jpg http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Spice_drug.jpg F44-45: http://www.lis.bremen.de/detail.php?gsid=bremen56.c.16842.de 50 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Name Nachname E-Mail: T 0431 – 5403 3xx F 0431 – 5403 3xx Landesstelle für Suchtfragen Schleswig-Holstein e.V. Schreberweg 5 24119 Kronshagen LSSH LSSH Name Nachname 51 Cannabis • Cannabis: botanische Bezeichnung der Hanfpflanze – nur die weibliche Pflanze (Cannabis sativa) enthält genügend THC für einen Rausch • Marihuana (Gras): getrocknete Blüten und Blätter • Haschisch (Dope, Shit): Harz der Blütenstände: zu Platten gepresst, bräunlichgrüne Farbe • Haschischöl: teerartiger stark konzentrierter Auszug (wenig gebräuchlich) 52 Cannabis Konsumerkennungszeichen Äußere Erscheinung/Körperlich: • Gerötete, glasige Augen, wirken verschlafen • Erweiterte Pupillen (Mydriasis) LSSH Verhalten: • Häufiges Zuspätkommen, viele Fehlzeiten • Konzentrationsprobleme, Verschlechterung der Leistungen • Schlechtes Kurzzeitgedächtnis • Albern sein, Laberflashs, Kichern • Schläfrigkeit, Reaktionsverlangsamung • Passivität • Veränderungen des Freundeskreises • Besitz von langen Blättchen 53 Cannabis Weiches Konsummuster • Probierkonsum • Gelegenheitskonsum • Geringe Dosis, eher im Joint geraucht • Keine größeren zeitlichen oder finanziellen Investitionen Hartes Konsummuster • Gewohnheitskonsum • (fast) täglich bis mehrmals täglich • Auch intensivere Konsumformen (z.B. Wasserpfeife) • Konsum im Alltag integriert Abhängigkeitspotential • • psychische Abhängigkeit allgemeine Rückszugstendenzen bis zur sozialen Isolation körperliche Abhängigkeit umstritten Zigarette als Einstiegsdroge LSSH 54 Cannabis Langzeitschäden Körperlich: • Nicht so gravierende Hirnschäden wie z.B. von Alkohol • Beeinträchtigung von Aufmerksamkeit, Konzentration, Lernfähigkeit • Beeinträchtigung Lungenfunktion • Pubertät: evtl. verzögerte Entwicklung Psychisch und sozial: • Gleichgültigkeit: Aufgaben des Alltags (Schule, Beruf etc.) • Geringere Ausbildungsabschlussquote (Ursächlich können neuropsychologische Veränderungen oder ein unkonventioneller Lebensstil sein) • Psychotische Symptome: regelmäßig Konsumierende: 2,1-fach erhöhtes Risiko • Hohe Dosen THC: toxische Psychose (Desorientiertheit, Halluzinationen, Depersonalisierung) Symptome verschwinden wieder nach einigen Tagen Abstinenz • Evtl. „Auslöserfunktion“ für Ausbruch Schizophrenie LSSH 55 Ecstasy Abhängigkeitsentwicklung • Dauerhafter Konsum von Ecstasy psychische Abhängigkeit Risiko einer • Toleranz gegenüber entaktogener Wirkung schnelle Dosissteigerung (es muss immer mehr Ecstasy konsumiert werden, um die gleiche stimulierende Wirkung zu erzielen) • geringes Abhängigkeitspotential, aber durch Mischkonsum mit anderen psychoaktiven Substanzen wie Amphetamine oder Cannabis evtl. höhere Gefahr LSSH 56 Ecstasy Langzeitschäden • Selektive, neurotoxische Wirkung auf Nervenzellen, die Serotonin als Botenstoff haben • Schädigung der Kontaktstellen (Synapsen), sodass nur eine eingeschränkte oder keine Kommunikation mehr zwischen den Nervenzellen stattfindet • Ausmaß des neurotoxischen Potentials eher als gering zu bewerten • dennoch kognitive Defizite bei Konsumierenden im Vergleich zu abstinenten Personen im Bereich des Lernens feststellen • Hinweise aus Tierversuchen, die für eine Reversibilität der Schäden sprechen LSSH 57 Speed Abhängigkeitsentwicklung LSSH • hohes Abhängigkeitspotential • Toleranzentwicklung: Konsumierende werden für die psychoaktiven Wirkungen zunehmend unempfindlich • Besonders bei intravenösem Spritzen von Amphetaminen kann es zu extremen Dosissteigerungen kommen. Dabei kann sich eine psychische und körperliche Abhängigkeit ausbilden • Entzugssymptome: psychischen Anteile wie Depressionen oder Angstzustände im Vergleich zu körperlichen Symptomen wie Schwitzen oder Zittern überwiegen. 58 Speed Langzeitschäden LSSH • Hirnschäden: serotonerge und dopaminerge Nervenzellen werden zerstört • Hoher Blutdruck • Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen • Schlafstörungen • Abmagerung • Nasenscheidewand und Nasenschleimhäute werden stark beschädigt • Bei Frauen kann der Monatszyklus beeinträchtigt werden. • Speedpickel • Steigerung des Sexualtriebes: Gefahr der Infektion mit Geschlechtskrankheiten, wenn kein Safer-Sex betrieben wird • Depressionen • Psychose 59 Crystal Meth Abhängigkeitspotential • extrem suchterzeugend, starker Suchtdruck (sog. Craving) • Konsument spürt weniger Nebenwirkungen (z.B. Herzrasen), die vor zu hoher Dosierung warnen zu hohe Dosierung (auch wegen hoher Reinheit) stärkerer Kick erhöhtes Abhängigkeitspotential • Toleranzentwicklung • Viele Meth-User sterben an den Folgen des Konsums. LSSH 60 Crystal Meth Langzeitschäden LSSH • Irreversible Schädigungen der Blutgefäße in Herz und Gehirn und der Hirnzellen • chronische Hautentzündungen („Crystal Akne“) • Schädigungen der Leber, der Nieren, der Lunge und des Magens • Zerstörung der Nasenschleimhäute, wenn gesnieft wird • Atemprobleme, wenn sie geraucht wird • Infektionskrankheiten und Abszesse, wenn sie gespritzt wird • Unterernährung, Gewichtsverlust • Schwerer Zahnverfall • Desorientiertheit, Apathie, verwirrte Erschöpfung • Psychosen und Depressionen • Bluthochdruck: Schlaganfall, Herzinfarkt 61 LSD und „Zauberpilze“ http://images3.wikia.nocookie.net/__cb20100610144432/d rogen/de/images/2/2a/800pxPink_Elephants_on_Parade_Blotter_LSD_Dumbo.jpg http://catbull.com/alamut/Sellrain.htm 62