Information zur Gestaltung mit Farbe
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Information zur Gestaltung mit Farbe
Informationen für die Gestaltung von veroFFentilchungen und Korrespondenz mit dem Herausgeber und der Redaktion 1. Adress'erung ManuSkripte SOllten in deutscher Sprache an die zentrale Redaktion, Herrn Prof. K. Palm, Bozener Str.11112. 0 1000 BerUn 62 oder an el. nen der Fachredakteure gesandt werden. Alle andere Korrespondenz Ist an den Herausgeber, Verlag Farbe + Design, Fraschstraße 25, o 1160 Galfdorf, zu senden. 2. Sprache der MMuakrlpt. ManuSkripte Zur Veröffenlflchung SOllten nicht anderswo publiziert sein. Sie kOnnen auch in englischer oder tranzOsISCher Sprache einge. reiCht werden. Der Verlag besorgt fOr interes. sante Artikel die Übersetzung In die deutSChe SpraChe und veröffentliCht ausschließlich in deutSCh. Die Rechte zur VerÖffentliChung in el. ner anderen Sprache werden aut Wunsch erteilt und die jeweUs aut separaten Seiten gedruck. ten FarbbIlder werden zu diesem Zweck fOr an. dere Zeitschriften oder fOr den Autor in grOße. rer Auflag. naChgedruckt und Zu einem gOnsti. gen Preis verkauft. 3. Form der Manuekrlpte Manuskripte sollten mit doppeltem Zeilen. abstand getippt sein. mögliChst auf weißem Papier einseitig beschrieben mit 3 cm Rand auf beiden SMen. Eine kurze Zusammenfassung ist erwOnSCht. Diese Zusammenfassung sollte sorgfafllg geschrieben sein. da sie ott automatiSCh als Quelle tor Referateorgane dient. Oie Manuskripte sollten unterteilt sein. um das Verstandnis zu erleichtern. FOr ltteraturzllate (PUf1l(t 4). Abbildungen (Punkt 5), Anmerkungen (Punkt 6), Tabellen (Punkt 1) und mathematische Formeln (Punkt 8) gelten besondere Regeln. 4. llt.r.turzlt.t. Fur Uteraturz;tate Wlfd folgende Schreibweise bevorzugt: Im T•• t SOllten Autor mit Jahreszahl genannt werden. z.B. Richter (1975), Palm (1917a) und Palm (1917b). Mlescher u.a. (1977), In der Uteraturllste sollten die Autoren mit naOOgestellter Jahreszahl "ph.betlsch geord. net werden . Autoren von Zeitschriftenartikilln und BOchern werden gemeinsam in eine li~te eingeordnet . Die LiteraturlIste SOllte fOr Zeitschriftenartikel aufführen: Autor(en) mit nachgestelltem Erscheinungsdatum in Klammern. ausführ. licher Titel der Veröffentlichung. Zeitschrift (evtl. abgekOrzt). Bandnummer (unterstrichen), Heftnummer und Seitenzahl(en). chend. zum Beispiel auf 9, wenn man 6 einspal. tige im Querformat und 3 zweispaltige im Quer. format wahl! (vergleiche VeröffentliChung Mi. nalo "Farbe im Industriedesign" , Farbe + Design (1911), Nr. 1). Oie Literaturllste SOllte fOr BOcher auffOhren: Autor(en) mit nachgestelltem Erscheinungs. datum in Klammern, ausführlicher Titel des Buches. Herausgeber. ErSCheinungsort und Seitenzahl des Buches. Bei Einsendung von Farbbildern in Aufsichl sollten alle Farbbilder zusammen das Druck. format (180 mm x 270 mm) einer Farbseite so fOlien, daß k~eine ZwischenrAume eine Nume. rlerung erlauben. 5. AbbIldungen 6. Anmerllungen Anmerkungen sind im Text fortlaufend durchzunumerieren und durch eine Zahl in (eckigen) Klammern z.B. [12/ zu kennzeichnen. Im An. hang des ManuskriJltes sollten diese Anmer. kungen auf einer sepia raten Seite aufgefOhrt sein. Es ist besonders wichtig, daß alle Abbildungen. die in Bilder (Schwarz·Weiß) und Farbbilder ein. geteilt und .....,. . durchnumeriert sein mOssen, in einer gHigneten Form fOr die Ver. öffentlichung Obersandt werden. Bilder können als Tuschezeichnungen, HochglanzposItive oder Negative eingesandt werden. Farbbilder sind auf Diapositiv· Oder Negativmaterial er. wOnSCht. Im allgemeinen genagt Kleinbildformat 24 mm x 36 mm. In der Regel wird einspaltige Reproduktion (57 mm Breite) vorge. nommen. Auf genOgend große BeSChriftung muß geachtet werden. Tabellen müssen numeriert werden und ihr Inhalt muß wie bei Abbildunge" I(urz beschrieben werden. Die Tabellenspalten müssen im Kop; durch Namen oder Zeichen gekennzeicnnet sein. In erster Linie sind vorhandene Offset.Uthos oder Offsetrepros erwOnscht. 8. FOrmeln Bei hohen AnsprÜChen an die FarbWiedergabe Ist im letzten Fall die zusAtzliche Einsendung der Originale empfehlenswert. AbbIldungstexte fOr die Bilder (SChwarz.Weiß) und Farbbilder SOllten sich im Anhang des Ma. nuskriptes auf separaten Seiten befinden. Eine gute und kurze BeSChreibung der Abbildungs. inhalte ist erwOnscht. Farbdruck. sind jeweils auf .'ner Farbseite mögliCh. Auf der Farbseite befinden sich aus technischen Gründen und Zur Erleichterung der eventuell.en VeröffentliChung in andere Spra. chen ausschließlich die Farbabbildungsnummern und kein SOnstiger DrUCktex!. Bei spallengerechter Reproduktion VOn Dias mit Querformal Sind maximal 18 Farbabbildungen (sechs in jeder der drei Spalten) und m,l Hoch. format maximal 12 Farbabbildungen (vier in je. der der drei Spalten) möglich. Aus optiSChen GrOnden ist eine solche Fülle von Farbabblldung~n jedOCh nicht empfehlenswert. ~an wird in d~r Regel einspallige und zweispal. t,ge F:trbabblldungen wählen. Die Anzahl der Farbabbildungen reduziert sit.h dann entspre- 7. Tabellen Der Zeichen vorrat für mathematiSChe Formeln sollte möglichst auf lateinische große und klei. ne BUChstaben beSChränkt werden. Werden griechische BUChstaben und andere Zeichen benötigt. so ist dies beim ersten Auftreten im Manuskript anzugeben. Indizes und Exponen. ten werden Zur Vereinfachung in gleicher GröBe wie der Text tief bzw. hoch gestellt. was beim Schreiben mit Schreibmaschine einer Tief- oder HOChsteIlung um eine halbe Zeile entspricht. Doppelte Indlzierung (Index eines Index) ist zu vermeiden . 9.......krtpfYerbf.,b und Sonderdrucke Die Manuskripte und Abbildungen werden nach VeröffentliChung zurOckgesandt. Eine Haftung wird nicht übernommen. Eine VeröffentlI. chungsgebOhr wird nicht erhoben. Anstelle des Honorars erhält der Autor 30 Sonderdrucke Oder 10 Heftnummern. 10. KO".kturtahne Jeder Autor erhält eine Korrekturfahne, die nach Korrektur an die Redaktion zurÜCkgesandt werden muß. ZIele von Farbe + Design Die Zeitschrift Farbe + Design versteht sich als In'ormationsplattform auf dem Gebiet der Gestaltung mit Farbe. Der Ol.,og ZWischen Farbwt...nlch.ft und Farbpraxll Ist unser Anliegen. Wir bitten Sie, an diesem Dialog leilzuneh,nen. Senden Sie bitte an die Redaktion ein Manuskript, einen Leserbrief, Hinweise auf Veranstaltungen, auf neue BOcher oder anderes Wissenswertes aus dem Fachgebiet Fp.(be. Farbe + Oe.Ign plant jeweils vier Ausgaben (z.t . Doppelnummern) pro Jahr mit vielen Farbabbitdungen. Wir reden und schreiben niCht nur Ober Farbe, sondern wir drucken 'uch In Farbe. Sie erhalten mit jedem Heft von Farbe + 088lgn konzentrierte Informationsarbeitl 80 FARBE + DESIGN 37/38 Hllfr~lch durch .entscheldende grundsItzliehe und InterdlSZlphnlre Beiträge zum groBen Thema Gestaltung mit Farbe. Vier EInzeihefte Von Farbe + O.llgn kosten DM 46.- inklusive Mehrwertsteuer und Porto Mitglieder des -DeutSChen Farbenzentrums . des ItBundes Deutscher Farbberater" Und d;~ Sc~weizerischen Vereinigung fOr die Farbe • Pro COlore" erhalten die Hefte kostenlos. Die VielSChichtige Palette unserer LeserSChaft sind: testen Architekten, DeSigner, Kunsthoch_ und Fach. sc~u'en, Raumgestalter, Stadtplaner, Maler- meister, FarbwjssenSchaftler, kurzum alle, die sich mit den Medien Farbe und DeSign befassen, machen Farbe + o.llgn zu einem Kommunikationsmedium. F.rbe + Des'gn ist Verbandsorgan des DeutSChen Farbenzentrums e.V. des Bundes DeutSCher Farbberater e. V. und der Pro COlore, Schweizerische Vereinigung tor die Farbe . Mit der Zeitschrift -Color research and applicatjon", New York, besteht ein gegenseitiges Informations. und Abonnementabkommen. Neben dem Austausch von F.arbinformationon erh.tften dIe Bezieher der jeweiligen Zeitschrift auf Wunsch ein ver. billigtes Abonnement der anderen Zeitschrift. Information zur Gestaltung mit Farbe · Aus der Praxis für die Praxis 39/40 Informationen zur Gestaltung mit Farbe aus der Praxis für die Praxis INHALT Titelbild Farbbild von Ryusho Matsuo sh. Beitrag auf Seite 2 und 3 2 Matsuo Farbbilder 4 Minde Vierdimensionalität der Farbbewegung in der bildlichen Vorstellung 8 Lerche Die raumbildende Kraft der Farbe I Raum-Farbe-Kunst 13 Mayer'sche Hofkunstanstalt Gläsernes Kunstzelt in Riyadh 18 Hamard-Mäh Iman n Neon-Kunst: Heinz Kers 20 Schultz Hypnotische Raumkunst 25 AG Farbkontraste/ZOlch Darstellung von Farbkontrastphänomenen 34 ERCO Die Sonnenschaufel 39 Döring NCS-Farbatlas - 43 Frieling Farbe - 46 Mally Farbe im Wohnbereich 47 Hessler Verwirrung um die Farbe 48 Weber Der Maler Gottfried Keller 64 Kolbeck Das Problem der Farbe im Außenraum 64 Höltkemeier Ausstellungsarchitektur 65 Journal Messen - Wettbewerbe - Veranstaltungen - FARB-INFO '87 Informationen - BOcher - Normen - Industrie - Personalien Pressemittei lungen Meter-Konvention fOr Farbe? Philosophie und Pragmatik als aktuelles Problem Hereulg8ber: Senator h. c. Hans Kupczyk Vertll9· FMbe + Design erscheint Im Verlag Farbe + Design, Fraschstraße 25, Postfach 20, D 7160 Gaildorf, Ruf 07971/6007·6009, Telex 74650 MItteilungsblatt Deutsches Farbenzentrum e. V. Zentralinstitut tor Farbe In Wissenschaft und Gestaltung Bund Deutscher Farbberater e. V. IACC Pro Colore. Schweizerische Vereinigung fOr die Farbe. Associatlon sulsse pour la couleur - Fachzeitschrift fOr die Praxis der Farbanwendung und der Gestaltung mit Farbe in allen Bereichen (Innenausbau und Architektur, Industrie-Design, Textil, Film, Druck. Beleuchtung, Grafik-Design u. a.) Informationen Ober Grundlagen und Anwendung. Geumtredaktlon: Professor Klaus Palm Bozener Straße 11-12, D 1000 Bertln 62 Dr. Volker Joos, Schwabenmuster Eurocolorcard FraschstraBe 25, D 7160 Galldorf Factndaktlon: Dr. Heinrich Frleling, Marquartstein: Medizin, Biologie, Psychologie Professor Klaus Palm, Berlln : Bildende Kunst, ArchltekturlStadtgestaltung Prof. Dr. Klaus Richter, Berlln : Farbmetrik, Farbreproduktionstechnik Professor Anton Stankowski, Stuttgart: Farbe und Design Gesamtherstellung: H. Schwend KG, Graphischer Betrieb Schwabenmuster· Eurocolorcard D 7160 Galidorf/WOrttemberg Bestellung: Vertrieb Farbe + Design, Postfach 20, D 7160 Gaildorf, oder beim Buch- und Zeitschriftenhandel Schweiz: VerkaufsbOro Stehli, FreudenbergstraBe 87, CH 8032 ZOrlch, Ruf 01-3636665 Bezugspreis: Jahresabonnement DM 46,Incl. MwSt. zuzOgl. Porto Einzelheft DM 13,- Incl. MwSt. zuzOg I. Porto Doppelheft DM 26,- Incl. MwSt. zuzog I. Porto Konten: BADENWÜRTTEMBERGISCHE BANK AG Gaildorf (BLZ 6223(050) Konto-Nr. 8230105200 Postscheckkonto Stuttgart Nr. 12904· 706 (Schwend KG) Es gilt AnzeigenpreislIste Nr. 1 GerIchtsstand: Amtsgericht Schwäbisch Hall Alle Rechte vorbehalten. Der Verlag haftet nicht tor unverlangt eingesandte Beiträge. Nachdruck nur mit ausdrOcklicher Genehmigung des Verlages und mit voller Quellenangabe. FOr die mit Namen gekennzeichneten Artikel tragen die Autoren die fachliche Verantwortung. FARBE + DESIGN 39/40 "GQ - R. BLAU.. Acryl + Eitempera auf leinwand· 1985 . 200 x 200 cm Großes Quadrat . Blau, Rosa . '84 . '85 Mischtechnik auf Nessel . 200 x 200 cm Die Parb-Bilder von Ryusho Matsuo Der 35jährige in Berlin lebende japanische Maler versucht, Formelemente, die aus der Handhabung des Pinsels entstehen, in mehreren Schichten halbdeckend übereinanderzulegen und diese zu einem dichten Mal- und Farbfeld zusammenzufügen. Daraus ergibt sich eine innerbildlich bewegte Farbfläche. geboren am 13. 12. 1951 in Kainan /Wakayama (Japan) Durch die impulsive Setzung der Farbe auf Leinwand, dem Pinselduktus, erhält die körperliche Aktion im Bild eine gesteigerte Bedeutung, analog einer Handschrift. 1970· 73 197b - 77 1977 . 82 1982 1978 bis Ende 79 näherten sich bei kontinuierlicher lasierender Schichtung die Farbflächen dem Monochromen. Seitdem gibt Ryusho Matsuo wieder einem spontanen Ausdrucksbedürfnis mehr Raum. 1980 Tabellarischer Lebenslauf Ryusho Matsuo Kyoto-Seika HoChschule, Freie Grafik, Abschluß Hochschule für bildende Kunst Hamburg, Freie Kunst Hochschule der Künste Berlin, Bildende Kunst! Malerei Meisterschüler bei Raimund Girke, Mitglied des Deutschen Künslierbundes Preise Europa·Preis für Malerei Oostende _ Goldmedaille Europa-Preis fOr Malerkunst Stadt Oostende _ Bronze 1984 Stipendien Nach dem Verständnis des Malers gibt es eine Beziehung zwischen Farbe und Pinselduktus, nach der eine bestimmte FCtfbe in einem bestimmten Rhythmus gemalt wird. Durch das Übereinanderlegen mehrerer FarbSChichten konstituiert sich ein Zeitablauf im Bild, infolge des zeitlichen Abstandes zwischen dem Auftragen der einzelnen Schichten. Jede dieser Schichten ist eine improvisation aus Denken, Gefühl und der direkten körperlichen Aktion beim Malen selbst. So stellt jede dieser SChichten eine spezifisch sinnlich-seelische Form eines Zeitraumes dar. Zu Beginn der Malaktion plant Matsuo den Arbeitsprozeß. Während er die Arbeit ausführt, läßt er sich jedoch mehr spontan von SinnlIchkeitserfahrungen leiten. Viele Arbeiten entstehen auf dem Boden, und als Format wird oft das Quadrat benützt, weil es von allen vier Seiten und allen vier Ecken bearbeitet werden kann - also aus grundsätzlich acht möglichen Richtungen. Somit ergeben sich je nach Konzept verschiedene Möglichkeiten. Nach der ersten Farbsetzung auf rohem Nessel wird durch intensive Betrachtung die nächste Farbe und der Pinselduktus aUfgetragen. Auf diese Weise entsteht, ein kompliZiertes, verdichtetes Bildgefüge, in dem die Formstrukturen durch die Farbe ihren Inhalt bekommen. 1983 1984 1984 . 86 Einzefausstellungen 1983 1984 1985 1986 Galerie Elf, Bielefeld Künslierbahnhof, Ebernburg Quergalerie, Berlin Galerie Quaresso, München Galerie da entlang, Dortmund Galerie Elf, Bielefeld Beteiligung an Ausstellungen 1980/84 1980 1981 - 85 1982/84 1982 1983/85 1983 - 85 1!J83 198~ 1985/86 1985 1986 2 Arbeitsslipendium Atelierhaus Worp~wPde unrl rles niedersächsischen Ministers für Wissenschaft und Kunst ArbeitsstIpendium KOnstIerbahnhof Ebernburg Arbeitsstipendium Karl-Hofer.Gesellschaft Berlin Europa-Preis für Malerei Ooslende Les Amis du Musee Vervier, Belgien Deutscher KOnslierbund Grand Prix für Zeitgenössische Kunst, Monaco Salon d'Automne, Paris Märkisches Stipendium fOr Bildende Kunst-MalereiNeue Darmstadter Sezession GroBe Düsseldorfer Kunstausstellung .Vier Japanische Künstler in Berlin« Kunstprei s Zweibrücken- Malerei_ Galerie der Festspiele, Berlin :~ülI"l ..rels der Stadt Gelsenkirchen GroBe Kunstausstellung München ..30 Jahre Karl-Hofer-GeselisChaft", Berlin, Bonn .. Kunst Berlin 1985<" Frankfurt KunstpreiS Junger Westen- Malerei_. Recklinghausen Obere Galerie Haus am Lützowplatz, Berlin »Junge KOnstler aus Ber"n«, Kunstverein Cloppenburg Ausstellung auf der FARB-INFO '86 in Ulm FARBE + DESIGN 39/40 FARBE + DESIGN 39/40 3 Vlerdimensionalität der Farbbewegung in der bildlichen Vorstellung rein kompositorische Manipulationen flächigen Gestaltens. Die eigentlich farbige Bewegung ist also die des Gleichmaßes. Immer wieder ist daher mit Recht vom Farbgestalter eine Ordnung der Farben im Gleichmaß der Farbbewegungen gefordert worden, ohne welche er die Gestaltung farbiger Bewegtheit nicht meistern kann. Bei der Realisation farbigen Bewegungsgleichmaßes stößt man freilich auf erhebliche Schwierigkeiten. Sie rühren von dem Umstand her, daß die Beurteilung auf Gleichmaß hin ihrerseits kompositionsbezogen vollzogen wird. Man betrachte nur einmal eine gleichmäßige Helldunkelstufung auf weißem bzw. schwarzem Grund. Während sich die Stufenabstände auf weißem Grund in den dunkleren Zonen verringern, ist es auf Schwarz umgekehrt. Das Phänomen darf wohl als bekannt vorausgesetzt werden, so daß es hier nicht gezeigt werden muß. Die Beurteilung einer Farbbewegung auf Gleichmaß hin ist aber nicht nur vom Hintergrund abhängig, sondern auch von der Ausrichtung der Farben zueinander. Verlängert man eine gleichmäßige Helldunkelbewegung über ihre hellsten und dunkelsten Farben hinaus, so zeigt sich eine Beschleunigung der Bewegungen bei den farbigen Extremen. Wir kennen Ähnliches gut vom Autofahren her. Durch Änderungen der Fahrtrichtung wie Änderungen im Relationsgefüge Auto-Straße (beim Bremsen oder Beschleunigen) werden unserem Körper gleichermaßen Bewegungsimpulse mitgeteilt, die Bewegungsänderungen anzeigen. Zur Gestaltung von farbigem Bewegungsgleichmaß bedarf es zunächst zweier Arten von grundlegenden kompositorischen Schemata: 1. Schemata zur Feststellung der Gleichgestaltigkeit der Farbbewegung in verschiedenen Bereichen der Bewegung; 2. Schemata zur Herstellung der ))tonalen« Ausrichtung der Farben zueinander, d. h. zur Festlegung derjenigen Farbfolge, die zwei Farben auf direktem Wege miteinander verbindet. Ein Schema zur Bestimmung der farbigen Ausrichtung finden wir in der zentrischen Farbbewegung: vom Zentrum aus ver- Diesem Beitrag liegt das Konzept eines Vortrags auf der FarbInfo 85 in Bottrop zugrunde. Zum besseren Verständnis der Thematik sei auch auf den Katalog des gleichen Autors zur »)~reuzstruktur der Farbe« hingewiesen (zu erhalten bei Martin Mlnde, Baldestr. 19,8000 München 5). Das Ineinanderlaufen der F~rben ist vom Aquarell her wohlbekannt. Solches Ineinander-Ubergehen ist hier gemeint wenn von Farbbewegung die Rede ist. ' Wir können jede beliebige Farbkomposition durch ihre Farbbewegungen erfassen. Dabei wandert das Auge über die Gestaltungsfiäche hin, sich selber bewegend und dabei zugleich eine Bewegung von Farbe zu Farbe erkennend. 4 strahlt sich die Innenfarbe ins Umfeld - alle Zwischenfarben erscheinen als abgeschwächte Abkömmlinge der Innenfarbe. Setzt man die Außenfarbe nach innen, so kann man die Gegenprobe machen. Ein Schema für die Beurteilung auf Gleichgestaltigkeit in verschiedenen Bereichen der Bewegung hin ist die Anordnung eines Mitteltones in Infeldern auf zwei Feldern, deren Farben sich in gegensätzlicher Richtung von ihm wegbewegen. Heben sie sich ähnlich ab, so stehen die drei Töne zueinander in gleichem Farbabstand. Man kann dieses Schema für kleine und große Kontrastspannen verwenden und auf unterschiedliche Teilbereiche einer Farbbewegung anwenden. Tonale und gleichmäßige Farbbewegungen nenne ich »Farbgerade«. Aus der Fülle aller möglichen Farbgeraden lassen sich solche auswählen, die untereinander als in Ebenen zusammenhängend gestaltet werden können. Man kann zwei grundlegend voneinander unterschiedene Arten solcher Ebenen gestalten: 1. helldunkel bewegte Farbbewegungen, die einen Farbkontrast umspannen und seine Helldunkelmodulation, 2. helligkeitsgleiche allseitig homogen bewegte Farbebenen. Ebenen der ersten Art kennen wir aus dem Munsellsystem, das sie in seinen farbtongleichen Flächenschnitten durch den Farbkörper enthält, allerdings ohne dies besonders zu beachten und ohne die genaue Fortsetzung der Einzelflächen über die Grauachse hinweg in die Gegenfarbigkeit zu realisieren. Man muß aber nicht unbedingt eine Farbgerade über Grau für die Helldunkelmodulation zugrunde legen. In Bild 1 sind Farben einer Helldunkelebene verwendet worden, die eine Helldunkelmodulation einer Farbbewegung zwischen gebrochenem Rotorange und Blau vornimmt. Dieses Bild zeigt auch gleich ein kompositorisches Beispiel dafür, was mit Farben einer solchen Ebene an Bewegtheit gestaltet werden kann. Obwohl in allen Flächenrichtungen unterschiedliche Farbbewegungen enthalten sind, erscheint das Bild wie eine Überlagerung von nur zwei Bewegungsstrukturen, die als Rhythmisierung des Flächenraumes in den Diagonalrichtungen fungieren. Es sieht aus, als ob sich alle Streifen Betrachten wir Bild 1, so sehen wir darauf ein flächiges Kontinu.um ~on Farbbewegungen unterschiedlicher Geschwindigkeit. Die Veränderung der Bewegungsgeschwindigkeit kann man auf zweierlei Weise erkennen: 1. man mißt bei gleichen Weglängen auf der Fläche die Kontraständerungen aufeinanderfolgender Farben, oder 2. man mißt bei gleichen Kontrastschritten zwischen aufeinanderfolgenden Farben die Unterschiede der Weglängen zwischen ihnen. In~ofern man sich Modulationen der Bewegungsgeschwindigkeit durch Variation der Weg längen für gleiche Farbschritte entstanden denken kann, erweisen sie sich als rückführbar auf FARBE + DESIGN 39/40 FARBE + DESIGN 39/40 5 jeweils durchs ganze Bild zögen wie unterschiedlich aus der Bildtiefe hervorragende Flächenformen im Raum. Während es sich bei sOlchen Farbebenen um echte Zweidimensionalität handelt - Farb- und Helligkeitskontraste sind von unterschiedlicher Qualität -, kommt man in der Gestaltung der helligkeitsgleichen Farbebenen mit einem einheitlichen Bewegungsmaß aus, dem der reinen Farbabstände. Wie sich zeigt, läßt sich allseitig homogenes Bewegungsgleichmaß auf der Fläche mit tonaler Ordnung vereinbaren. Es bildet sich eine Art Ordnung der Fläche, in der sozusagen ihre zwei Dimensionen miteinander verschmelzen, eine zugleich einfachere und höhere als diejenige der ersten Art. Einfacher ist sie, wenn man ihr Gleichmaß zu betrachten beginnt. Während in den Helldunkelebenen Gleichgeschwindigkeit der Farbbewegungen in zwei Richtungen der Fläche zerfällt, da Helldunkel- und Farbkontraste qualitativ nicht vergleichbar sind, gibt es bei den homogenen Ebenen Gleichgeschwindigkeit in allen Flächenrichtungen. Als höher erweist sich die Ordnung dieser Ebenen aber, wenn man genauer beobachtet, insofern, als nicht nur alle einzelnen Richtungen der Fläche geschwindigkeitsgleiche Bewegungen zeigen, sondern auch die Rundbewegung in der Koordination der Farbgeraden in den unterschiedlichen Raumrichtungen überall auf der Fläche geschwindigkeitsgleich vorgenommen wird. Eine auf diese Weise homogen bewegt gestaltete Farbebene eignet sich zur Darstellung nicht nur zweidimensionaler, sondern dreidimensionaler farbiger Bewegtheit. Das ergibt sich aus der gestaltlichen Vertauschbarkeit aller Bewegungen in allen Richtungen der Fläche, die es bei der Helldunkelfläche nicht gab. Auf ähnliche Weise zweidimensional bewegt strukturierte Kompositionen wie sie Bild 1 zeigt, sind mit Hilfe der Farben der homogenen chromatischen Fläche in einer dritten Bewegungsrichtung variabel, wobei sich die Orientierung der dimensionalen Bewegtheit auf der Fläche verändert. In Bild 2 sieht man im ersten senkrechten Flächenabschnitt, wie das Schema von Bild 1 erweitert werden kann, indem man in einer dritten Bildrichtung eine weitere Strukturierung der Farbbewegung in einer zur Farbrichtung der ersten Bewegung senkrechten Richtung vornimmt. Für die folgenden senkrechten Abschnitte wird dann gemäß jener Abwandlung, wie ich sie oben beschrieben habe, die Orientierung der farbigen Ausrichtung der dimensionalen Farbänderungen um jeweils 45°. auf der chromatischen Fläche gedreht. Wir sind damit unversehens zu vierdimensional bewegter Farbigkeit gekommen. Erinnern wir uns an den Anfang dieser Ausführungen, bei dem es um die Rückführbarkeit aller kompositorischer auf rein farbige Bewegtheit ging, so berechtigt die Annahme, daß man voneinander unabhängige Farbbewegungen in vier Dimensionen zu gestalten vermag, zu dem Schluß, daß auch die Anordnung des farbigen Kontinuums im Gleichmaß farbiger Bewegtheit vierdimensional strukturiert sein müsse . . Dies steht in krassem Widerspruch zur heute allgemein vertretenen Doktrin, daß jedes Farbsystem einer dreidimensionalen räumlichen Ordnung folgen müsse. Eine solche dreidimensiunale Ordnung bietet sich auch für unseren Ansatz an: alle Helldunkelebenen und alle heiligkeitsgleichen Ebenen können in einem räumlichen Kontinuum zusammengefaßt vorgestellt werden, in dem reine Farbigkeitsbewegungen senkrecht zu reinen Helligkeitsbewegungen vorgenommen werden. Und doch kann in einer solchen Anordnung von ihrem Ordl1ungsgrad her eine höhere Struktur als die dreidimensionale realisiert sein. Den Schlüsselbegriff für die Struktur dieser höheren Ordnung bildet der Begriff der "Homogenitäk Mit ihm wird die lineare Gestaltgleichheit einer gleichmäßigen Farbbewegung zwischen zwei Farben auf die Gestaltgleichheit flächiger Bewegung hin erweitert. Im gestalterischen Schema drückt sich dies darin aus, daß ein und derselbe Mittelton als Infeld auf vier (statt zwei) Feldern in jeweils gleichem Farbabstand voneinander und zum Mittelton bestimmt wird, wobei je zwei der Farben in entgegengesetzten Richtungen von der Mittelfarbe aus gesehen liegen. Man stelle sich also ein mit helligkeitsgleichen F~rben gemaltes Bild nach dem Gestaltungsschema von Bild 1 vor und denke sich dieses wie im Film in der Zeit verändert, wobei die gestaltliche Bildstruktur zwar erhalten bleibt, die Orientierung Gestaltgleichheit in verschiedenen Bezirken der Fläche aber der dimensionalen Bewegungen aber variiert. Unterschiedli- bedeutet, daß farbformale Gestalten farbig variierbar werden che Farben übernehmen gleiche formale Funktionen. Die und damit der farbigen Bewegtheit zum bloßen Aufbau einer räumliche Gliederung des Bildes, seine »Form« (Gegenstand) räumlichen Gestalt eine andere Art von Bewegtheit zugesellt bleibt gleich, aber ihre Farben ändern sich, obwohl immer wiewird, durch die Bewegtheit der Farbe selbst, unabhängig nämder die gleichen Farben nur an verschiedene Stellen des Bildes lich vom Aufbau der Gestalt, dargestellt wird. w dern. Während die zweidimensionale Strukturierung der Farbbewe- Zum Verständnis von Bild 2 muß erläutert werden, daß für seine Realisation ein Farbwürfel zugrunde gelegt wurde, der in eigungen des Bildes zur räumlichen Gliederung der FI~dle, zu ner Raumrichtung eine reine Helligkeitsbewegung aufweist, ihrer "Gestalt« führt, Farbbewegung also so betrachtet wird, aber auch in den senkrecht dazu liegenden allseitig farbig bewie sie Lessing am Laokoon als statisch räumliche Kunst der Bewegung verdeutlichte, stellt die Bewegung in der dritten Di- . wegten Ebenen eine diagonale Helligkeitsbewegung von dunklerem Blauviolett zu hellerem Gelb aufweist, während die dazu mension eine andere Art von Bewegung dar, nämlich eine solsenkrechte Rot-Grün-Diagonale mittel hell gehalten ist. Durch che der Farbe selbst - in der Fläche, im Raum. Die farbige diese Variation der Farbhelligkeiten sollte der Eigenhelligkeit, Gestalt erweist sich als einerseits farbig bestimmt, aber andedie man ja als integralen Bestandteil der Farben auffassen rerseits auch farbig variabel. Wir unterscheiden zwischen kann, Rechnung getragen werden. Farbbewegung, die die Bildgestalt festlegt, und solcher, die selbige farbig variiert. Gegenüber Bild 1 laufen die Formen zwar wieder durchs ganze Statt die neue Art farbiger Bewegtheit zeitlich in einer Folge Bild durch, aber nicht gleichfarbig vorgestellt. Die Ausrichtung von farbigen Variationen eines Bildschemas vorzustellen und spezieller Kontraste blieb in Bild 1 starr an bestimmte Bildrichsie dadurch jener anderen Form von Bewegtheit zuzuordnen, tungen gebunden, während sie sich in Bild 2 verändert. Außer- . wie sie Lessing in der Musik realisiert fand, kann man sie auch dem bedingt die Drehung der Orientierung für die dimensionain rein bildliches Gestalten integrieren, bildet die Fläche doch len Bewegungen unterschiedliche Bewegungsgeschwindigan sich ein multidimensional durchs Auge begehbares Feld. keiten in der vierten Dimension, die den Farbraum bezüglich Ordnen wir also den die Bildgestalt strukturierenden Farbbeseines Inneren und Äußeren differenzieren: während der Drehwegungen zwei andere Richtungen der Fläche als derjenigen punkt in Ruhe bleibt, wird die Bewegungsgeschwindigkeit Farbbewegung zu, die durch Variation der Orientierung der dinach außen zu höher. So wird die einzelne Farbe vom Bemensionalen Farbveränderung hervorgebracht wird! schauer nicht nur nach ihrer relativen Lage bezüglich der ande- 6 FARBE + DESIGN 39/40 ren Farben, sondern auch bezüglich des Ganzen des Farbwürfels beurteilt. Farbe bleibt so nicht länger bloßer Gegenstand der Identifikation wie in der herkömmlichen Farbsystematik, sondern wird in ihrer Identität faßbar. Voraussetzung für die Gestaltung vierdimensionaler farbiger Bewegtheit ist die gestufte Realisation einer farbräumlichen Ordnung, die folgende Forderungen erfüllt: 1. 2. 3. 4. nach Bewegungsgleichmaß in allen Raumrichtungen, nach Tonalität aller geraden Bewegungen, nach Homogenität der helligkeitsgleichen Bewegungen und nach Reinheit von zueinander senkrechter Helligkeits- und Farbbewegung. Allein mit Hilfe einer solchen Farbordnung ist es möglich, alle bildlichen Farbbewegungen nicht nur ihrer Gestalt nach, sondern auch deren farbiger Variabilität nach als spezifische Projektion spezifischer Bewegung durch den F~~braum auf di~ Fläche exakt zu bestimmen. Zu welchen speZifischen Erscheinungen von Farbbewegung es aufgrund welcher kompositorischer Gesetze es dadurch kommt, kann anders nicht systematisch erforscht werden. Martin Minde Kunstmaler Baldestr. 19 D-8ooo München 5 FARBE+ DESIGN 39/40 7 Die raumbildende Kraft der parll8 Parbräume - Raumfarben Raum - Farbe - Kunst Farb-Raum-Arbeiten des Malers Horst Lerche Holz· und Stoffraum mit blauer Farbzone. Städt. Kunstsammlung und Kunstverein Gelsenkirchen, Höhe: 3,SO m, Breite: 4,50 m, Länge: 12,00 m Die Entwicklung vom Bild über das Objekt zum Environment, von der farbigen Fläche zum farbigen Raum ist nicht nur ein formaler Vorgang. Es ist gleichzeitig ein Weg aus dem intimen Bereich des einzelnen in den gemei nschaftlichen Bereich des Öffentlichen und in einem gewissen Sinne oder gewissen Ausmaße ein Weg von kommerzialisierter Kunst zur Kunst als gesellschaftliche Aufgabe. Ein Bild und sogar noch ein Objekt (bei Lerche aus Brettern, die an die Wand angelehnt sind) wird zwar von einem Teil der Gemeinschaft betrachtet in Ausstellungen, übt sicher auch in begrenztem Maße einen gewissen Einfluß auf die Betrachter aus, aber landet letzten Endes zu der Wald einer Privatwohnung, in einer Sammlung zur Befriedi· gung von Bedürfnissen des einzelnen. Lerches farbige Räume sind allerdings für den öffentl ichen Raum bestimmt. Dort sollen sie der Gemeinschaft dienen, helfen, sie zu sensibilisieren, eine Atmosphäre zur Besinnung zu schaffen, zur Kommunikation und zur Meditation. Dazu dienen drei Elemente: erstens und vorrangig die Fa rbe selbst - Lerche faßt sie als Farbe ))zu sich« auf. Als reine Farbe soll sie die menschl iche Psyche beeinflussen, seine Emotionalität erregen, seine Unterscheidungsfähigkeit stärken - einmal monochrom in Tönen einer einzigen Farbe, einmal polychrom in mehreren Farben und ihren Akkorden - , zweitens das Material, das die Farbe trägt - Holz und Gewebe - , beide organ isches, gewachsenes Material, und drittens wird ein Raum gestaltet, ein psychodynamischer Bezug vom Raum zum Menschen hergestellt, der ihn zwangsläufig zum Dialog auffordert. Schwarzer Holz· und Stoffraum mit blauer Farbzone. Galerie 0 + C Mueller·Roth Stutlgart H!!L.- · 300 m B It 440 l" , , U1ftf. , , re e: , m, ange: 4,55 m 8 FARBE + DESIGN 39/40 Diese Kunst wird vom reinen malerischen Problem zur Angelegenheit der Architektur. Das Experiment ist somit auch ein FARBE + DESIGN 39/40 9 Raumkasten. Privatbesitz, Höhe: 50 cm, Tiefe: 20 cm, Breite: 65 cm wichtiger Beitrag in der Diskussion um die sogenannte »Kunst am Bau" oder besser. gesagt ein Beitrag für die Neugewinnung der verlorengegangenen Kooperation bildender Kunst und Architektur. Zu den Wandobjekten »Vom Bild zum Raum" ist im Fall Lerches nicht einfach ein Weg, auf dem ein Ausgangspunkt verlassen und ein Ziel erreicht wird, sondern umreißt das allmählich gewonnene und stetig erweiterte Spannungsfeld der gestalterischen Aktivitäten. Dabei nehmen die »Wandobjekte(( eine für die Entwicklung des Werkes ebenso bedeutsame wie auch für jenes Spannungsfeld der gestalterischen Aktivitäten charakteristische MittelsteIlung ein: sie weisen einerseits zurück auf das ältere, noch eher traditionelle Bildschaffen und andererseits bereits voraus auf den Gedanken der Raumgestaltung. Es begann bei Lerche mit andschaftsbildern. nDie Landschaft Norddeutschlands bedeutete lange Zeit ein entscheidendes Erlebnis und den Anlaß, Malerei zu entwickeln, die sich sehr dinglich, somit gegenständlich, mit den Strukturen von weiten Flächen, Straßen und Flußausschnitten, tiefen Wolken, auseinanderzusetzen suchte.(( Die in dieser Äußerung zur Landschaftscharakterisierung verwendeten Adjektiva »weit" und Htief« machen jenes Landschaftserlebnis als ein bereits senr prononciertes Raumerlebnis kenntlich. Nicht minder bemerkenswert im Hinblick auf die folgende Entwicklung sind aber auch die Begriffe »Struktur« und »Fläche«: sie werden zuBlauer Holz· und Stoff raum. Kaiser·Wilhelm·Museum, Krefeld, Höhe: 3,75 m, Breite: 7,00 m, Länge: 18,00 m 10 FARBE + DESIGN 39/40 FARBE + DESIGN 39/40 11 Gläsernes Kunstzelt in Riyadh Diplomatischer Club - Neue Diplomatenstadt, Riyadh/Saudi·Arabien Der definierte Farbraum. Galerie Peccolo, Köln Höhe' 415 m Breite' 400 mund 520 L" , ., , " , m, ange: 11,20 m und 8,80 m n~chst in ~i~er Phase vom ursprünglichen Landschaftserleb. nls .eman~,p,erter Malerei, die schließlich zu seriellen Farb. strelfenrelhungen führte, Thema bildnerischer Untersuchun. ~en . ~acht~ das 'Bild zuvor ein Naturerlebnis sichtbar, so wird jetzt die Erfahrung der Machbarkeit des Bildes selbst zum ei. gentli~he . Erlebnis. Reduktion und Analyse sind die Verfah. ren, ~,ch dieser Machbarkeit zu versichern. Und das bedeutet z~rglledernde Auflösung eines Ganzen, Lockerung der Struktur bis zur ~onsequenz einer Verselbständigung der einzelnen Farbstreifen zu Farblatten, die in Reihungen an der Wand hän. g~n oder lehnen. Damit waren die bildnerischen Elemente nicht nur in äußerster Reduktion und Isolation einer freien Ver. f~gbarkei: .dienstbar gemacht, sondern sie begannen zugleich eme speZifische Qualität als Faktum des realen Raumes zu ge. winnen. An diesem Punkt setzte der Gedanke der ))WandobiAk. te« ein: , _. Bre~ter von jew~ils ungefähr gleicher Länge und meist auch" Breite werde~ dicht nebeneinander an die Wand gelehnt (oder dann auch emmal durch Tuchbespannung in eine zwar feste aber doch dehnbare Verbindung gebracht). Der Zusammen~ hang der Teile und das Zeichen der Einheit des ))Objekts« wird hergestellt durch die Farbe. ~as ?bjekt gibt sich als veränderbar zu erkennen - es können Jeweils mehr oder weniger Bretter gereiht oder auch Bretter ausgetauscht werden -, doch wird dadurch das »Farbbi ld« zumindest grundsätzlich und tendenziell nicht verändert. Ver. &r1derbarkeit zielt hier also nicht auf das Puzzle auf das Kom. positionsspiel, sondern - was schon durch da~ Anlehnen der Bret~er.inte~~retiert wird - auf die Möglichkeit der Anpassung an die Jeweilige reale Raumsituation. Im Grund sind hier zwei 12 FARBE + DESIGN 39/40 Eben~n zu unterscheiden: die des objekthaften Farbträgers und ~Ie der Farbe. Beide bezjehen sich zwar aufeinander wie Bez~lc~nung und Bezeichnete~; doch haben beide auch unter. schiedliche Bezugspunkte: dJr objekthafte Farbträger sozusa. gen den raumbedingten ))Bedarf« an »Menge(( und die Farbe. Dami! werden die ))Wandobjekte(( nun auch in ihrer Mittelstel. lung Im Spannungsfeld von Bild und Raum deutlich - wie auch das, was vielleicht als Grundgedanke erkannt werden kann: »Vom Bild zum Raum« ist hier so etwas wie eine Trans. pO~frage - etwas was ist, ist zu vermitteln in etwas, was sich ve~andert.; auch wenn sich von Objekt zu Objekt Unterschiede zeigen, die Helldunkelzonen - modifiziert gelegentlich auch durch Tuchbespannung der einzelnen Bretter - in scharfen Geraden, ruhig fließenden, unruhigen oder auch mehr nebel. hafl verschwimmenden Horizontlinien aufeinandertreffen so erlebt ma~ ~ier doch einen cum grano salis beständigen ~pti. sehen »Blldmhalt« im Gegensatz zur veränderlichen physi. sGh~n An.wesenheit des Bildes als Objekt; wobei diese Verän. derllc~kel~ wiederum klar bezogen ist auf die Veränderlichkeit d~r Situatlon~bedingungen der Betrachtung. Somit scheinen die ))W~~dobjekte(( die Grenzen zwischen Unveränderbarem U~d Veranderbarem oder doch zwischen einem relativ Bestän. dl~en und einem Unbeständigen zu reflektieren und eine Frei. helt des sU~jekti~en In·Beziehung·Tretens mit einem Objekti. ven, das dann gleichwohl unbeSChädigt bleibt, zu formulieren: Klaus Palm Jürgen Morschel Peter Spielmann Zur Entstehung und zur Realisierung des künstlerischen Glaszeltes: Der große Gebäudekomplex des Diplomatischen Clubs befin· det sich in dem völlig neu konzipierten und gebauten Diplomatischen Viertel der Hauptstadt Riyadh in Saudi·Arabien. Der gewaltige Gebäudekomplex wurde von der Architektengemeinschaft OHO Joint Venture (Frei OUo - Buro Happold Omrania) konzipiert. In Riyadh zeichnet die »RDA - Riyadh Development Authority(( verantwortlich für dieses gewagte und gleichzeitig hervorragende Architekturbeispiel. Das Baugelände, das am Rande des Diplomatischen Viertels liegt, ist ein hochplateauartipes Wüstengelände, das an drei Seiten zu einer tiefen mit Palmen bestandenen Oase abfällt. Der Steinwüstencharakter dieses Geländes bestimmt das gesamte Äußere des Baukomplexes: Wie ein gewaltiges Fort in der Wüste ragen die hohen geschwungenen Mauern aus dem rötlichen Wüstengestein hervor. Die Mauern selbst sind in die· sem rötlichen llRiyadh stone(( errichtet, die besonders bei Abendlicht in wundervoller Weise sich aus diesem Gestein erheben. Der steinerne Baukörper, der im großen ein Oval bildet, das jedoch in sich geschwungen ist und keinerlei gerade linien aufweist, ist einer großen Ringmauer vergleichbar, die sowohl außen wie auch innen in steiler Schräge, also nach oben verjüngt, errichtet wurde. Der Baukörper hat zwei völlig verschiedene Seiten: die Außenseite, zur Wüste hin gerichtet, aus der Wüste emporsteigend. Das Innere des Komplexes ist durch den großen Garten, »Das Paradies(( (im Arabischen ist das Wort für Garten und Paradies identisch), bestimmt. Hier stehen große und zahlreiche Palmen, die Wiese ist grün, es blühen Blumen. Lediglich die Wege und das rote Gestein der Mauern erinnern an die Wüste. Die Zelte: Den reizvollen Kontrast zu dem schweren Mauer· werksbau bilden die an diesen gelehnten und von diesem ausgehenden Zelte. Nach außen in großen konvexen Schwü ngen von oben bis nahe zum Wüsten boden reichend, mit strahlenden weißen Textilbahnen belegt, bilden sie den weithin sichtbaren Kontrast und die Belebung. Nach innen, in den Nischen gelegen, konvexförmig gebogen, mit blaugrauen Schindeln belegt sind sie Öffnungen zum Garten hin, verwenden sparsame Farbe. Der dritte Zelttyp, das kleinste Zelt mit einem Innendurchmesser von ca. 17 m, ist das schirmförmig an einem Zentral mast aufgehängte, in eleganten geschwungenen Linien gestaltete sogenannte llHeart Tenk Alle anderen Zelte lehnen am Mauerbau, suchen dort Schutz, bringen Verbindung zum eigentlichen Baukörper. Das Herzzelt steht frei inmitten der Wiese und der FARBE + DESIGN 39/40 13 Palmen. Hier sollte ein freies, leichtes, nur llschönes« Zelt geschaffen werden, das zum Verweilen einlädt. Und auf dieses Zelt hat nun Frei Otto und seine Tochter, die Künstlerin Bettina Otto, ganz besonderen Wert gelegt. Sie gestalteten es zum Kunstobjekt an sich, in dem technische Perfektion, ausgefeilte Details mit freier künstlerischer Gestaltung zu einer Einheit verschmolzen werden. Mit der Fertigstellung dieses inneren Herzzeltes Anfang Juli dieses Jahres ist der Diplomatische Club insgesamt fertiggestellt, ist ein in jeder Beziehung großartiger Bau zu Ende geführt. Das Heart·Tent: Obwohl es das kleinste der vielen Zelte ist, so haben diesem inneren Zelt die Architekten doch die größte Aufmerksamkeit geschenkt. So wie die von außen an den Bau angelehnten Zelte als Zitate aus dem Wüsten· und Beduinenleben angesehen werden können - die Beduinen errichteten ihre Zelte gerne im Schutz der Wüstenforts -, so ist das Herzzelt als ein Zitat früher kultureller Betätigung der arabischen Völker anzusehen, die ihre Zelte oft schmückten und farbig gestalteten. Die ursprüngliche Idee Frei und Bettina OUos ging daher auch dahin, dieses llHeart Tent« farbig und künstlerisch in Textil zu realisieren. Doch schnell stellte sich heraus, daß Textilfarben unter der extremen Sonne Saudi-Arabiens sehr schnell verblassen und vergilben würden. Man suchte also beständigere Materialien. Mit den gläsernen Zelten des Münchner OlympiaGeländes hatte Frei atto - in Zusammenarbeit mit Günther Behnisch - ja große Zeltbauten mit Acrylic-Glasbedeckung geschaffen. Bei immer intensiverer Befassung mit allen Vorund Nachteilen, nach vielen Gesprächen mit Gabriel Mayer 14 FARBE + DESIGN 39/40 von der Mayer'schen Hofkunstanstalt in München, nach zahlreichen Tests entschieden sich schließlich die Architekten, die Künstlerin und der Bauherr für eine Ausführung, di'e es bisher noch nie gegeben hatte: die Ausführung mit echten Mineral· gläsern, die mit keramischen Schmelzfarben in mehreren Brennvorgängen bemalt und schließlich im besonderen Verfahren gehärtet wurden. Die komplette Ausführung übernahm die Franz Mayer'sche Hofkunstanstalt, die alte und erfahrene Glasmalerei- und Mosaikwerkstätte in München, in engster Zu· sammenarbeit mit der Künstlerin Bettina Otto. Prof. H. G. von Stockhausen fungierte als neutraler und objektiver Berater. Das Gestaltungskonzept Bett i na Ottos besteht darin, das Zentrum des Gartens oder des »Paradieses« nochmals durch erfundene und erdachte Pflanzen, Blüten, Gewächse aller Art und auch Tiere der Lüfte und der Erde zu bereichern (in Akzeptierung der Regeln des Islam sollte später allerdings auf die Tierdarstellungen verzichtet werden). Neben diesem formalen und darstellenden künstlerischen Konzept hatte Bettina atto ein äußerst durchdachtes Farbkon· zep erarbeitet. Entsprechend einem der traditionell geschmu02kten historischen Zelte sollte jedes Segment eine eigene Grundfarbe besitzen. Die Farben bilden zusammen einen sehr differerlziert abgestuften Farbkreis: von warmem Rot über Orange, grünliches Ocker, Olivgrün hin zu immer kälter werdenden Grün- und Vio!ettönen und schließlich zu kaltem Rot. Blau kommt nur als Komplementärfarbe in den Bereichen der warmen Rütfelder vor. Ansonsten ist die hauptsächliche Komplementärfarbe des jp.weiligen Segmentes der Grundfarbe des gegenüberliegenden Segmentes entnommen. Noch bevor der endgültige Auftrag zur Ausführung dieser künstlerischen Glashaut einer Stahlnetz-Zeltkonstruktion erteilt worden war, hatte Bettina Otto und die Mayer'sche Hofkunstanstalt in vielen technischen und künstlerischen Versu· ehen nahezu die Fläche eines der zehn Segmente bemalt. Man konnte nunmehr den Weg, man konnte das Wagnis der extremen Sonnenbestrahlung (Spannungen durch unterschiedliches Aufheizen der Gläser, Spannungen durch Hitze und Kälte, Farbbeständigkeit, Einhängung der Gläser in die bewegliche Stahlnetzkonstruktion, das Arbeiten mit offenen Fugen) auf sich nehmen. Die Arbeitsschritte: Modell: Mit aller Sorgfalt wurde zunächst ein Modell im Maßstab 1:50 gefertigt, das mit gespannten Textilbahnen belegt und das bemalt wurde. Die Malerei sollte sowohl nach innen wie auch nach außen wirken. Die Maße, der Glaszuschnitt: Von den Ingenieuren des Buro Happold in England wurden die einzelnen Glasgrößen mittels Computer errechnet. Man hatte sich zuvor auf ein grundsätzliches Rastermaß von 326 mm geeinigt. Zwischen den Gläsern soliten offene Fugen von 12 mm vorgesehen werden. Als Glas hatte man 8 mm starkes Floatglas bestimmt. Die von den Inge· nieuren des Buro Happold in England über Computer berech· neten Einzeimaße, die cutting patterns, wiesen sowohl die Seiten- wie auch die Diagonallängen aller einzelnen Glasscheiben aus. Dem Grundprinzip solcher Stahlnetzkonstruktionen entsprechend weisen sämtliche Gläser in den Eck· und Randbe· reichen rhombische Abweichungen von der quadratischen Grundform aus. Der Zuschn itt der Gläser mußte äußerst exakt erfolgen (Toleranz +/- 1 mm), die Kanten waren zu säumen. Die originalgroßen Werkzeichnungen: In den Ateliers der Münchner Hofkunstanstalt wurden die kleinen Entwürfe zum Teil mittels Projektion, zum Teil in freier Malerei auf Papierbahnen übertragen. Um diese auf Papier gezeichneten Werkkartons im Ganzen zusammenstellen und überprüfen zu können, wurden diese Kartons in einer Münchner Schulturnhalle zusammengebracht. Werkstatteinrichtung: Das ca. 10 x 6 m große Atelier, das man für die Durchführung dieses Auftrages in der Mayer'schen Hofkunstanstalt vorgesehen hatte, mußte so eingerichtet werden, daß die Malarbeit auf ca. 5 x 1,50 m großen Lichttischen durchgeführt, daß die weit über 2.000 Einzelgläser, die sich maßlich kaum erkennbar voneinander unterschieden, in Ordnung gehalten werden, daß die zahlreichen Farben und Schmelzfarben immer bereit und »aufgerieben« für den Malprozeß zur Verfügung standen. Die Einzelscheiben mußten in eigens angefertigten fahrbaren Regalen zu den Brennöfen transportiert werden können. Farb· und Malversuche auf dem Glas: Bettina Ottos ausgeklügeltes Farb- und Hell-Dunkel-Konzept ebenso wie gestische Pinselstriehe, die mit ruhigen Hintergrundflächen vereinbart werden mußten, wurden ausprobiert. Der Malprozeß: Teile der originalgroßen Werkkartons werden auf die Lichttische gelegt, darC\uf - in sorgfältiger Ordnung und unter Einhaltung der exakten Abstände - die Gläser. Nun überträgt die Künstlerin - zum Teil in Abänderung des Werk· FARBE+ DESIGN 39/40 15 kartons - die w.ichtigsten Entwurfslinien auf die Gläser. Es folgt das Auftragen der Segment-Grundfarben, deren Dichte und Farbintensität von größter Wichtigkeit ist. Die sorgfältig angeriebenen Schmelzfarben werden sauber »vertrieben", um ruhige Grundflächen zu erzielen. Nach dem Antrocknen beginnt der Prozeß des Auskratzens aller Linien und Flächen des Entwurfs. Die Gläser werden zum ersten Mal bei 630 oe gebrannt. Danach wird - vorwiegend in den freien und ausgekratzten Flächen - die Malerei der Pflanzen, Blätter und Blüten durchgeführt. Auch hier kommt es zum Teil wieder zu l> Radierarbeiten". Im ungebrannten Zustand dürfen dabei zwei Farben nicht übereinander gemalt werden. Wo dies erforderlich ist, muß neu gebrannt werden und dann die nächste Farbschicht aufgetragen werden. Die reicher bemalten Feldteile werden insgesamt bis zu drei- und manchmal viermal bei 630 0 gebrannt. - Die Schwierigkeit des Malprozesses liegt insbesondere darin, daß die Künstlerin mit ihren Glasmaler-Mitarbeitern die einzelnen Arbeits- und Zeichenvorgänge klar abstimmen muß, denn schließlich müssen die bemalten Glasfelder ja ihre künstlerische Handschrift tragen. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, daß bei dieser besonderen Aufgabe die Wirkung der Durchsicht (Innenansicht des Glaszeltes) und der Aufsicht (Außenansicht des Zeltes) immer im Auge behalten werden müssen. Im Prinzip handelt es sich bei einer solchen Aufgabe um eine kombinierte Glasmal- und Hinterglastechnik. Durch das Brennen verändern sich manche Farben. Auswechselung und Neuanpassung sind erforderlich . Als nächster wichtiger Arbeitsschritt erfolgt das provisorische Aufstellen eines gesamten Zeltsegmentes am fast 10 m hohen Ausstellungsfenster der Werkstätte. Dazu mußten komplizierte Holzrahmenkonstruktionen aufgebaut werden, in die die Einzelgläser eingestellt werden. Erst jetzt können die Künstlerin und die Glasmaler ebenso wie Architekt und künstlerischer Berater die Gesamtwirkung begutachten. Und es werden nunmehr die Korrekturen und Verbesserungen durchgeführt und wiederum in das Gesamtsegment eingebaut. Als letzter werkstattmäßiger Arbeitsprozeß erfolgt nach Abnahme und Gutheißung eines kompletten Segmentes das 16 FARBE + DESIGN 39/40 glastechnische Härten, d. h. die schnelle Erhitzung auf 700 oe und die schnelle Abkühlung auf Raumtemperatur. Während die normalen Brennvorgänge - um Spannungen und Brüche im Glas zu vermeiden - jeweils ca. 18 Stunden in Anspruch nehmen, sind diese Härtungs-Brennvorgänge innerhalb von 15 16 Minuten abzuwickeln. Durch die h,ierdurch künstlich erzeugten Zug- und Druckspannungen innerhalb des Glasgefüges erhalten die farbig bemalten Gläser unter anderem eine wesentlich erhöhte Temperatur-Wechselbeständigkeit und Bruchfestigkeit, so daß die einzelnen bemalten »Glasschindeln(( Wechselbäder zwischen kochendem und Eis-Wasser und Einzelbelastungen bis zu 400 kg überstanden. Ebenso überstanden die Gläser entsprechende Hitzebestrahlungen und Abkühlungen, Die Grundkonstruktion des Zeltes: Die Konstruktion des Zeltbaues, die von der Firma Stromeyer Ingenieurbau, Konstanz, realisiert wurde, besteht ausschließlich aus eigens angefertigten V-2A-Edelstahlteilen und entsprechenden Stahlseilen. Der zentrale, unglaublich filigran wirkende Tragemast nimmt eine Last von ca. 7 - 10 Tonnen pro Gratseil auf. Zwischen die einzelnen, sehr starken Grat- und unteren Begrenzungsseile werden nun - im Abstand der vorgegebenen Rastermaße - dünnere doppelt laufende Vertikal- und horizontale Stahlseile eingezogen, die das Netz bilden und wiederum die 8 mm starken Glasschindeln tragen. Die Befestigung der Gläser an diesen Stahldrähten erfolgt über speziell entworfene und gestaltete Glasklipse aus V-2A-Stahl und Blei. Die Gläser selbst kommen nur mit Blei in Berührung. Zeitangaben: Die Ausführung der künstlerischen Verglasung in der Franz Mayer'schen Hofkunstanstalt in München erfolgte - ohne Unterbrechung - von Mai 1985 bis Januar 1986. In dieser gesamten Zeitspanne war die Künstlerin Bettina Otto in der Münchner Werkstätte tätig. - Die Montage an Ort und Stelle erfolgte - nach einigen baulichen Verzögerungen - im Juni und Juli 1986. Fertigstellung am 8. Juli 1986. Franz Mayer'sche Hofkunstanstalt GmbH Gabriel Mayer FARBE + DESIGN 39/40 17 Neon-Kunst: Heinz Kers kannt und amerikanische und europäische Künstler mit Neon-Objekten in der Kunstszene Aufmerksamkeit erregt haben. Mit Freude am Neon schaffte es Heinz Kers, Motive zu kreieren, die inzwischen in manchem Wohnraum Einzug hielten. Zahlreiche Ausstellungen , Angebote von Fotostudios, seine Neonobjekte als leuchtendes Accessoire zu benutzen, geben dem jungen Künstler recht. Der Neon-Designer bietet seinen Kunden nicht nur die technische Unterstützung fOr die Verwirklichung abstrakter Ideen an: Er erforscht das Medium Neon für Gebiete wie Architektur, Design, Kunst. Er sieht Neon als unterstützendes Element, um Konturen herauszuheben insbesondere, weil Neon jeder Form angepaßt werden kann. Es fasziniert ihn, weil es mit fremden Materialien kombiniert werden kann und zahllose Möglichkeiten im Zusammenhang mit Glas, Acryl und Marmor sich eröffnen. Rauch quillt aus der Zigarette von Humphrey Bogart; eine Zahnbürste leuchtet auf; ein Mercedes-Coupe und ein Schmetterling schwingen mit bunten Flügeln; der rosa Flamingo und die gelbgrüne Palme schillern aus einer Traumweit; der Zauberer von Walt Disney's Cinderella jongliert mit farbigen Licht'sternen; aus dem roten Glas quellen drei kühle blaue, gelbe, grüne Kugeln: der sympathische und dynamische Heinz Kers, der »Sterne und ganze Planetensysteme zum Leuchten bringt« und ))genauso kühl Herzen wie Flugzeug-Modelle und Micky Mäuse zurechtbiegtll (»Stern •• -Zitat), sitzt mir gegenüber. Neon kann Räumlichkeiten schaffen: Durch das ununterbrochene Band kann ein Raum kürzer, höher, breiter wirken. Durch sein Format und seine Kälte gibt Neon ein hervorragendes Bodenlicht ab. Es sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Auf der Herbstmesse Frankfurt bot Heinz Kers wieder einen neuen Leckerbissen an: Hochwertige Plakate wurden mit Neoneffekten versehen! Eine Glühlampe mit einer Neon-Glühwendel strahlte dem Betrachter entgegen! Der 35jährige Ostpreuße ist in Memel geboren und lebt seit 1960 in Hagen, wo er Elektro-, Steuer-, Regeltechnik und Maschinenbau lernte. Sieben Jahre lang beschäftigte er sich mit Lichtwerbung, und durch die Bekanntschaft mit Neonschrift in der Außenwerbung fing er 1982 an, sich mit kreativen Arbeiten im Bereich von Neonobjekten zu beschäftigen und Neon als Kunstmedium einzusetzen. Nach schwierigen An fängen, aber mit eisernem Willen und Durchsetzungsvermögen, großem Engagement und Idealismus gelang es ihm, die Hürden zu überwinden und sich als Neon-Designer zu profilieren. Aus einer Dose platzten regenbogenfarbige Strahlen, über der ))Schnauze •• ei~ nes schnittigen Coupes tranken zwei Teenager mit rosafarbigen Strohhalmen aus einem gemeinsamen rosa Herzen. Dann wurde es totenstill um die NeonWerbung , und sie wurde durch die Leuchtstofflampen ersetzt, bis diese zierl ichen Hochspan nungsleuchtröhren für die Lichtwerbung neu entdeckt wurden und die Modewelle aus den USA zu uns herüberschwappte. Die Neon-Welle kam ihm sehr entgegen. Neon war lange Zeit ein Mittel in der Werbung, um auf etwas aufmerksam zu machen. Grell und aufdringlich rissen die Neonzeichen den Nachthimmel auf, Die Technik der Licht-Werbung wurde ob draußen oder drinnen hatten diese verbessert. Geschäfte des gehobenen schillernden Schriften immer etwas Ver- Niveaus entschieden sich wieder für die lockendes, Anziehendes, so daß sie be- kostspielige und gestalterisch ansonders im Zirkus, von Schaustellern, spruchsvollere Neonglasschrift, zumal von Amüsierbetrieben, von Cafes und sie sich dadurch deutlich aus dem Meer Spielhöllen eingesetzt wurden. Neon der massiven Leuchttransparente, die deutete auf die Insel der Illusionen wie großflächig ganze Fassaden bedecken, Las Vegas. abheben und profilieren können. 18 FARBE + DESIGN 39/40 In den Glasbläserwerkstätten herrscht nun wieder Hochbetrieb: Schriften, Zeichen, Figuren, Kunstobjekte werden in der offenen Flamme geformt. Jetzt hat er es geschafft, das »kalte Neonlicht« ist salonfähig geworden. Wir lassen uns von ihm gerne weiter inspirieren und wünschen ihm die Verwirklichung seines Traumes: ganze Autos oder Motorräder rundum mit Neonkonturen zu verkleiden. Warum auch nicht! Michelle Hamard-Mählmann Aus den gläsernen Körpern entstehen die strahlenden Werbebotschaften für Geschäfte aller Branchen. Die zierlichen Glasrohre, mit Edelgas gefüllt, sind wieder gefragt und erleben ein Comeback. Neon hat seinen »Las-Vegas-TouChH er'ldgültig verloren, seitdem es in die Bereiche der Werbegraphik vorgedrungen ist und Architekten es fOr Fassadenverzierung als interessantes Element er- "Neon·Kunst.-Ausstellungen mit Objekten von Heinz Kers werden demnächst In Berlin und Bad Homburg zu sehen sein : Im .Lichtstudio an der Oper". Berlin, ab 1. November 1986 und in Bad Homburg - Das Licht - Lumiere architecturale". LICHT 7/1986 ~lX\g~©[}{]~!R? photog ra ph Fotos: Vogelsänger Studios für Heinz Kers FARBE + DESIGN 39/40 19 Hypnotische Raumkunst Das Glashaus von Bruno Taut Prof. Dr.-Ing. Volkher Schultz Glasarchitektur IFrRaumentwurf des Glashauses ~r Entwurf des Glashauses, der die vantgarde begeisterte und sinnbildliche Bedeutung bekam, wie z. B. auch eine tZeichnung von Wassili Luckhardt aus dem ahre 1919 dieses bestätigt, ist bis heute nvergessen. In vorliegender Studie wird ~her versucht, dem Geheimnis des '~kleinen Tempels der Schönheit", der .zeigen sollte, was Glas zur Erhöhung des lebensgefOhles beizutragen vermag, nachzugehen. Wie ein kleines Himmelsgewölbe erhebt der große Kuppelraum über einem 14·Eck mit ca. 10 m Durchmesser. Ein imples StabgerOst aus Stahlbetonrippen bildet das Auflager für die Verglasung, die ehrschichtig aus ebenen Rauten gebildet ~st. Unter einem Schutzglas liegend sind kleine farbige Glasbausteine in runden und kigen Formen verwoben . ~ich Vortrag und Vorstellung auf der FARB-iNFO '85 Veröffentlichung dieses Beitrages aus ,glasforum 2 - 86' mit freundlicher Genehmigung der Redaktion der Zeitschrift ,glasforum' ine Steigerung seiner äußeren und neren Wirkung erfährt der große Kuppelraum durch die Präsentation auf inem raffinierten Unterbau, der massiv m Boden entspringt, sich dann aber in ~ransparente GlashOllen verwandelt. Diese lumschließen die nach oben und auch von dort wieder nach unten führenden, ,svm,m,::l,trj~~"'h angelegten SchachttreppenZentral eingebettet liegt der nenraum. Dieser wird von einem kegelgen Schirm überdacht, der in der kreisförmig durchbrochen ist, so daß :eine Verbindung zum großen Kuppelraum tsteht. Der Brunnenraum öffnet sich. in I r Symmetrieachse der Anlage in den Kaskadenraum, Ober dessen Stufen das Wasser abfließen kann. Begehbare Stufen begleiten die Kaskade und fOhren zum ,Kaleidoskop, das zu ebener Erde langeordnet ist. Am 16. Mai 1914 wurde nach 2jähriger Vorbereitungszeit auf dem heutigen Messegelände am Deutzer Ufer in Köln die Deutsche Werkbund-Ausstellung eröffnet. Es war die erste große repräsentative Selbstdarstellung des 1907 gegründeten Werkbundes. Es sollte das "Künstlerische Wollen und Können", nämlich das Zusammenwirken von Architekten und Künstlern, Industriellen und Entwerfern sowie Wirtschaft und Kunst, anschaulich gemacht werden. Eine besonders geplante "Farbenschau" bemOhte sich um die Verfeinerung des Farbensinnes, wie ausdrücklich gewünscht. Mrneralien sowie Beispiele aus Flora und Fauna wurden als harmonische Naturprodukte gezeigt. An diesen orientierten sich die Industrieprodukte deutscher Farbenfabriken, die lichtechte Farben fOr Textilien und KOnstler anboten. Auch Farbenlehren waren miteinbezogen, um die Das in Farbe, Form und Charakter Anwendung der Farbe zu fundieren . wandlungsfähige reine Material Glas war SchlOsseiwort der Avantgarde zum Als Garanten für den Erfolg des Untergeworden. Bruno Taut konnte hier seine nehmens wirkten die bekanntesten Sehnsucht nach einer neuen gläsernen Vertreter der ersten Architekten-Generation, Welt verwi rklichen. Die vom Dichter Paul wie Peter Behrens, Josef Hoffmann, Scheerbart (gest. 1915) prophezeite GlasHermann Muthesius, Theodor Fischer, architektur sollte in Erfüllung gehen und Henry van de Velde, Bruno Paul u. a., nachwirken. vereinigt zu einem großen Ensemble mit. Als Architekt der jOngeren Generation gelang es Walter Gropius an Stelle des ausgeschiedenen Hans Poelzig teilzunehmen. Die Innenräume des Glashauses wurden Der damals 34jährige Bruno Taut wurde fotografisch festgehalten. Stützenfrei von der Ausstellungsleitung nur zögernd überspannt die Glasarchitektur den großen zugelassen. Im Auftrag der deutschen Kuppelraum, der die Ausstellungsobjekte Glasindustrie - für die Finanzierung beherbergte. Ein großer LOster, der aus allerdings selbst verantwortlich - , einer Vielzahl bunter Schirmlampen errichtete er das Glashaus. Es lag etwas besteht, erfOIit die Raummitte. Von ihm abseits der Hauptausstellung, in der Nähe geht abends farbsymphonischer des Einganges und des VergnOgungsLichterglanz aus, der von einem Ring parkes. opal er Glaskugeln umgeben ist. 20 FARBE + DESIGN 39/40 Gläserne Treppen zwischen gläsernen Wänden verbinden die Kuppel und den darunter liegenden Brunnenraum. Von diesem fließt Wasser Ober die Stufen der Kaskade, die seitlich von Treppen begleitet wird. Unten lockt das Kaleidoskop mit seinen Farbspielen. Seitlich daneben liegt der Ausgang. -Am 1. August 1914 wird die vorzeitige und völlig unerwartete Schließung der Ausstellung verfügt. Die Militärbehörde beschlagnahmt das Gelände mit Gebäuden und Ausstellungsgut. Soldaten mit Pferden werden stationiert. 1918 wird die Anlage von der englischen Besatzungsmacht besetzt und bis 1921 genutzt. 1920 wird mit Abbrucharbeiten begonnen, da Einsturzgefahr besteht. Das Abbruchmaterial wird versteigert. Das Glashaus w ird als Auktionsstand benOtzt und zu diesem Zwecke sogar renoviert. Sch ließlich fällt es selbst der Spitzhacke zum Opfer. Moment ist gekommen, in dem das Volumen des großen Kuppelsaales erlebbar wird. Allseitig ist der Besucher vom Lichte umfangen. Er steht im großen Kristall, von dem der Erbauer geträumt hatte. Auch die Bodenfläche ist durchlässig. Durch die runde Mittelöffnung gleitet der Blick auf das Wunder des Brunnenraumes. Von unten beleuchtet gleitet das Wasser Ober farbige GlasstOcke. Der Brunnenraum ist nur im Abstieg Ober ein zweites gläsernes Treppenpaar zu erreichen. Dort angelangt, kann sich der Blick des Besuchers ebenfalls wieder weiten. Er steht in einer gläsernen Rotunde, die sich nach oben öffnet. Von dort leuchtet noch einmal die Kuppel des großen Kristalls. Der Abschied von der Kuppel fällt schwer. Doch vor dem Besucher eröffnet sich ein Die 14eckige Bodenfläche des großen neues Schauspiel: Über breite Stufen fließt IKuppelraumes weist eine runde Mittel· das Wasser der Kaskade, magisch von Öffnung auf, die über dem Brunnenraum unten beleuchtet, mit farbigen GlasstOcken liegt. Sie ist jedoch zusätzlich von einer spielend. Die Leuchtkraft des Wassers Vielzahl farbiger, zylindrischer Glaskörper kommt zu ihrem Höhepunkt, wenn es durchsetzt, die das Licht von oben nach draußen dunkel wird und das Licht aus unten und umgekehrt paSSieren lassen. dem Boden zu treten scheint. Ein großartiger Ausklang wartet am Ende Der Zugang zum Glashaus fOhrt über eine des FOhrungsweges: das Kaleidoskop, rgezogene Freitreppe, welche die Höhe welches man von den Kaskadenstufen des massivel'l Unterbaues Oberwindet. Der bewundern kann. Das Kaleidoskop, Blick des Besuchers wird durch die "Schönbildseher", ist das Herzstück der flankierenden Betonwangen begrenzt, Anlage. Ständig pulsierend, sich ständig SOlange bis er das Niveau des Brunnen· verändernd, Farben immer wieder neu Iraumes erreicht hat und unter die mischend, immer wieder neue Erwartungen luzente Bodenfläche des großen weckend ist es der Inbegriff der EntwurfsIraumes tritt. Das direkte Eintreten in idee. Daß es so wirkte, bestätigt der Brunnenraum ist nicht möglich. Der begeisterte Bericht des Schweden Gösta er wird an diesem vorbei über die Adrian-Nilson, der sogar nachts das erwähnte gläserne Treppenanlage Gehäuse besuchte, so sehr hatte es ihn in in den großen Kuppelraum geleitet. seinen Bann gezogen. Er war kOnstlerider Besucher die gläsernen scher Betreuer des Glashauses, hatte den 1~11::1r~hti'rl3r,n",n überwunden hat, weitet SchlOssel und auch somit ungehinderten das Blickfeld. Der bedeutsame Zutritt. .: .. . q;, (.-, 0 o .;.iI ,. • ~ . • c:.. " . ~'" . '1 • • _ - '" J 0 ... .. ~ • .. 4 3 Zusammenfassung und RaumerIebnisse Die Erläuterung des Raumentwurfes erschließt das Wesen des Glashauses. Und doch soll noch einmal ein Gang durch das Haus unternommen werden, um zusammenzufassen, was Gösta Adrian-Nilson und viele Besucher so sehr hypnotisierte. Es waren folgende Erlebnisse: Die steilaufstrebende, kristalline, äußere Gestalt I die vorgeschobene Freitreppe, Ober die der Besucher die Wall höhe erreicht 1 der Moment des Eintretens in den Kristall 1 das Begehen der gläsernen SchaChttreppe 1 die Weite des großen Kuppelraumes I der Blick hinunter in den Brunnenraum und der FARBE + DESIGN 39/40 21 ~ (1) '"~u. • ~J-'''IJj'-l @)® ®@ (Frld'M..(.f- Raumentwurf Erlebnisse: 1 Freitreppe, 2 Eingang, 3 gläserne Schachttreppe, 4 Kuppelraum, 5 gläserne Schachttreppe, 6 Brunnenraum, 7 Kaskade, 8 Ausgang. Überlegungen und Ansätze Z~J einer farbigen Gliederung der Glaskuppel in verschiedenen transluzenten Farbschichten. 1 Das Glashaus als Ausstellungspavillon der deutschen Glasindustrie, 1914, in Köln. 2 Kuppel aus Betonrippen und Glas. 3 Kuppelsaal mit Öffnung zum unteren .Brunnenraum und Betonglasdecke. 4 Brunnenraum mit beleuchteter Wasserkaskade. Das Glashaus als Erlebnis-Kontinuum. Wahrnehmungs-Schema. 5 +6 Modell des Glashauses von B. meier. Blick auf die farbigen Glassteine der arbenkombinationen, könnten in den Decke. Farbige Gliederung der Glaskup~el. ~enräumen neutrales, weißes Licht 7 Leuchtendes Modell: Aufnahme Astnd Istehen lassen. Nur so wären die Räume BrodKthla~de. uch als Ausstellungsräume geeignet. a el oscop. Ent wur f Irmgard Späte. 8 , Farbigkeit der Hüllen !infache Ansätze farbiger Gliederung der . ' . ~Iaskuppel - hier noch zu grobflächig Abstieg dorthin durch eine andere gläSeflusgeführt _, lassen die WirkungsSchachttreppe I die Weitung des BrUnntÖQlichkeiten des gläsernen Kristalls raumes mit dem Rückblick in die Kuppel ahnen. Sicherlich waren im Original die das Wasser, welches leuchtet und über autenflächen farblich diffizil abgestimmt, Kaskade hinab fließt I das neben dem lielleicht wie bei einer Blüte oder einem khmetterlingsflügel. Die eingangs Wasser Herschreiten I das auf das Kaleidoskop Zugehen und davor Verharrbähnte "Farbenschau" zeigte solche 1 und schließlich das sich von alledem aeisPiele. Lösen und wieder in die Realität der W~wei Ansätze farbiger Kombinationen, die Entlassenwerden. Neben stets wechselnline basierend auf der Verwendung den Hoch-Tief-, Weit-Schmal- und Klein- Bdditiver Grundfarben und die andere Groß-Eindrücken sind es die lebhaftestefltusgehend von komplimentären Farben, Hell-Dunkel-Erlebnisse. leigen, daß der große Kuppelraum auch DUrch eine farbige Hülle hindurch Gösta Adrian-Nilson erlebte es farbig. Wltunehmend zur Raummitte mit neutralem, diese Farbigkeit aussah, wissen wir nichliNeiBem Licht erfüllt sein kann. Die transparenten, geschichteten Hü"en, ~uch nachts hat die Farbigkeit der Raumkönn~n un.. er~c~ie~lichst ausge.bild~t se~Ol/en größte Bedeutung, obwohl sich der und Sich Vielfältig überlagern. Ein relche5fluB des Lichtes umkehrt. Filtern die ~aumhüllen tagsüber das Himmelslicht, so Feld :r~ffnet si~h unserer Phant~sie. Sorgfaltige Sortierungen der farbigen lvird nachts das symphonische Licht des Gläser könnten malerische Illusionen Droßen Lüsters, der opalen Glaskugeln und erzeugen_ Sortierungen, die auf spektral~er leuchtenden Wasserfläche nach außen G.'eichgewicht des einfallende~, farbigen tlirksam. Vergleichbar einer riesenhaften Lichtes achteten, z. B. durch die Verwen' mpel erhebt sich der Kristall aus dem ........."""--'--'--.... dung additiver oder auch subtraktiver nachtschwarzen Erdboden. 22 Schlu6betrachtung Das Glashaus von Bruno Taut ist ein Erlebnis-Kontinuum, das an Dichte kaum zu überbieten ist. Alle Arten räumlicher Begegnung _.. nach vorne, nach den Seiten, nach oben, nach unten und nach hinten ". sind voll ausgeschöpft, jeder vorstellbare Teilraum menschlicher Orientierung ist erfaßt. Dem Banne dieser raumkünstlerischen Komposition zu entgehen, ist schwer. Diese Raumkunst ist hypnotisch und wirkt auch heute noch nach, so wie sie auf Hans Scharoun Einfluß nahm, der im Jahre 1919 diese architektonische Vision zeichnete. Anmerkung: Auf Anregung des Verfassers wurde an der FH Lippe/Abt. Detmold im Rahmen Experimentelles Entwerfen" eine Reihe ~on Studien projekten zum Thema - Das Glashaus von Bruno Taut - bearbeitet. Dieser Reihe sind entnommen: - Raummodell: Birgit Höltkemeier - Innenaufnahmen: Astrid Brodthage, Ulrich Näther - Kaleidoskop: Irmgard Späte Literatur: Der westdeutsche Impuls 1900-1914, Köln (Ausstellungskatalog), Kölnischer Kunstverein, 1984. FARBE + DESIGN 39/40 FARBE + DESIGN 39/40 23 Darstellung von FarbkontrastPhänomenen Die hier beschriebene Arbeit wurde während der FARB-INFO '85 in Bottrop von einer internationalen Jury im Karl MiescherAusstellungswettbewerb zur Farbenlehre mit einem ersten Preis ausgezeichnet. Werte erhalten . dunh Schutz mit Farbe und Putz Autorenkollektiv: Thorsten Altmann, Angela Böttge, Christine Bützow, Frank Dieck, Johanna Esser, Damir Gasparovic, Ricarda Halbina, Sonja Hönes, Martin Holtmanns, Gudrun Kirsch, Bernd Maske, Thorsten Mayer, Joachim Rzesnizcek, Silke Salzmann-Bruhn, Jörg Saupe, Konstantin Sieveneck, Martin Teschner, Uwe Watschounek, Barbara Westkämper und Gabriele Zimmerbeutel, alle Düsseldorf Zusammenfassung Das Autorenkollektiv stellt verbal und visuell Vorschläge zur Darstellung, Präzisierung und Anwendung des Flimmerkontrastphänomens vor. An Einzelarbeiten werden Beispiele als Empfehlung und Anregung für die Entwicklung von interdisziplinärem designdidaktischem Lehrmaterial gegeben. Ausgehend von bekannten Bildbeispielen sind unbunte Da.rstellungen bunten gegenübergestellt, weiterhin Kontrastdarstellungen verschiedener Autoren vergleichend interpretiert und letztendlich das Kontrastphänomen an Designbeispielen dargestellt. Die Farbmuster sind dem 24teiligen Farbkreis nach MIESCHER (1948) entnommen. Die Farbbeispiele der Originalarbeiten sind aus Qualitätsgründen im Siebdruck ausgeführt. Maßstäbliche Veränderungen und Raster des Offsetdrucks geben bei dieser Veröffentlichung nicht in jedem Falle die Qualität der Originalarbeiten wieder. Titel und Themen der Einzeldarstellungen: Stotmeister GmbH 7894 Stühlingen Tel. (07744) 57-0 Tel. (07744) 57-255 Telex 7921 445 stow d 1. Farbempfindung, Farbwahrnehmung, Druckfarben 2. Gegenüberstellung von Kontrastfiguren, die den Flimmerkontrast verdeutlichen 3. Darstellung des Flimmerkontrastphänomens an Farben großer Buntheit 4. Flimmerkontrast und Farbsättigung 5. FI immerkontrast an regulären Quadratrasterstrukturen 6. Experimente mit dynamischen Formen und Flimmerkontrastfarben. 7. Der Flimmerkontrast und )>Vibrierendes Bild« 8. Der Flimmerkontrast und geometrische Flächenkomposition 9. Das Flimmerkontrastphänomen am Beispiel eines geometrischen Dekors 10. Flimmerkontrastfarben, Texte und typographische Formen 11. Flimmerkontrastphänomen am Beispiel einer scheinräumlichen Strichrasterkomposition 12. Experimente mit Strichraster und Flimmerkontrasten 13. Darstellung des Flimmerkontrastes an zwei Vergleichsbildern 14. Der Flimmerkontrast. Darstellung an Bildinhalten. Minderund des Kontrastes durch Konturierung. Aus Kosten· und PtazierungsgrOnden sind die Texte und das Bildmaterial eingeschränkt wieder· gegeben . 24 FARBE + DESIGN 39/40 Farbempfindung, chromatische Abberration und Akkomodation Jede Farbe ist durch drei Merkmale charakterisiert: Buntton, Helligkeit (Dunkelstufe oder Dunkelheit) und Buntheit (oder Sättigung). Der Buntton oder Farbton kennzeichnet die Farbart (Rot, Grün, Blau, Braun usw.). Unter Helligkeit wird die Intensität einer Lichtempfindung verstanden. Sie vergrößert sich z. B. beim Zumischen einer weißen zu einer bunten Farbe. Die Buntheit einer Farbe ist der Farbabstand zu einem gleich hellen Unbunt (Grau). Die Sättigung ist das Verhältnis von Buntheit zu Helligkeit. ))Kontrast« ist nicht nur auf das Vorhandensein von Helligkeits- und Bunttonunterschieden zu beziehen. Als Kontrastwirkungen werden darüber hinaus die Vorgänge im Nervensystem des Sehorgans bezeichnet, die durch Reizunterschiede verändert werden (SCHOBER). SCHOBER spricht vom Flimmerkontrast, wenn beim Betrachten von angrenzenden unterschiedlichen Farbdarstellungen die Augen zum schnellen Wechsel der Nah- und FerneinsteIlung (Akkomodation) angeregt werden. Wie bei allen Sammellinsen (Bikonvexlinsen) wird auch im Auge kurzweiliges Licht - blau - stärker gebrochen als langweiliges Licht - rot (chromatische Abberation). Das bedeutet, daß die Brechkraft der Augenlinse der jeweiligen Wellenlänge des einfallenden Lichts angepaßt (akkomodiert) werden muß. Um einen roten Wahrnehmungsgegenstand hingegen scharf abbilden zu können, muß das Auge nah-akkomodieren, für einen blauen Wahrnehmungsgegenstand hingegen fern-akkomodieren. Rechtsichtiges, farbtüchtiges Sehen (normale Trichromasie) macht bei unterschiedlichen Farbdarstellungen, die auf gleicher Ebene liegen, unterschiedliche Entfernungseinstellungen notwendig, um einen räumlichen Eindruck in der Entfernung der Farbflächen zu kompensieren. Die Folge ist die Entstehung des Flimmerns: ein schneller Wechsel der Nah-Fern-Akkomodation der Augen. Durch diese Akkomodationsdifferenz erscheint Blau bei gleicher objektiver Entfernung weiter entfernt als Rot. Die Krümmung der Augenlinsen entsprechend zu verändern, und damit die Fähigkeit zu akkomodieren, hängt von den auf die Linse einwirkenden Muskelkräften und von der Elastizität der Linse ab. Die Differenz der Brechkraft bei Einstellung des Nahpunktes und des Fernpunktes heißt Akkomodationsbreite und wird in Dioptrien (dpt) gemessen. Sie beträgt in jugendlichem Alter zwischen 11 und 14 dpt. Mit zunehmender Alterung verliert die Linse immer mehr an Elastizität. Ihre Fähigkeit zur Brechkraftänderung und die Akkomodationsbreite nehmen da-her ab. Sie beträgt bei einem 30jährigen durchschnittlich noch 8,5 dpt, bei einem 40jährigen 6 dpt, bei einem 50jährigen 3,5 dpt und bei einem 60jährigen nur noch 1,5 dpt, wie bei einem 70jährigen. Die physiologische Erscheinung der Alterssichtigkeit ist der Grund dafür, daß das Phänomen des Flimmerns mit zunehmendem Alter abnimmt oder nicht mehr wahrgenommen wird. FARBE + DESIGN 39/40 25 Kontrastphänomene an unterschiedlichen Figuren (Formen) dargestellt IITEN stellt kleine Quadrate irregulär in das Umfeld. Er benutzt Rot und Grün, um die Leuchtkraft der Farben zu veranschaulichen. HICKETHIER setzt einen farbigen Kreis in das Umfeldquadrat. Der Flächeninhalt des Kreises ist dem Infeldquadrat IITENs angepaßt. BURCHARTZ stellt einen farbigen Ring in das Umfeld. Die Figur steht analog zur Quadratverschachtelung IITENs. RENNER benutzt drei gleich große Farbrechtecke zur möglichst neutralen Darstellung von Farbkontrasten. IITEN entwickelt zur Veranschaulichung von kontrastgebenden und kontrasterleidenden Farben die Infeld-Umfeld-Figur: In einem farbigen Quadrat steht zentral ein kleineres. Itten modifiziert die vorhergehende Figur durch Verschachtelung von drei Quadraten und erhält mehr Berührungslinien. Die Ausnahme bildet die IITENsche Darstellung, in der kleine Quadrate irregulär angeordnet den Kontrasteindruck steigern. Bei irregulärer Anordnung gleicher Formelemente versucht der BetraChter, ihm geläufige Formkompositionen zu entdecken: Er betrachtet die Kompositionen deshalb über einen längeren Zeitraum und gerät mit dem Phänomen des Flimmerkontrastes länger in Beziehung (Farbbild 1)_ Eine Gegenüberstellung von Umfeldformen in blau-grünen Farben mit gelb-roten Farben und einer Infeldform mit einheitlich roter Farbe verdeutlicht individuell die unterschiedliche Intensität der Kontrastwirkung (Farbbild 2). Experimente mit dynamischen Formen und Flimmerkontrastfarben Die Untersuchung am Beispiel dynamischer Formen beg innt bei einer Kreisvollfläche (Infeld) auf einem quadratischen Untergrund (Umfeld). Wird diese statistische Vollfläche bewegt, wie am Beispiel des Rotors, zeigt sich ein eindeutiger Richtungsverweis. Stellt man diese Bewegungsrichtung an rapportierten figürlichen Formen dar, verfolgt das Auge die Bewegungsrichtung gleichermaßen. Die Darstellung des Kreises durch Bandstrukturen bewirkt eine Eigenbewegung innerhalb des Kreises sowie eine scheinbare optische Tiefe. Es kommt zum stärkeren Flimmern der sich vermehrenden Grenzlinien. Überträgt man den Richtungshinweis auf eine bewegte figürliche Form, zeigt sich, daß beim Richtungswechsel innerhalb des Bildes eine stärkere Bewegung entsteht als bei einer eindeutigen Bewegungsrichtung. In den Beispielen sind die Infeld-Umfeld-Farben gewechselt. Damit ist auf die Bedeutung der Helligkeitsunterschiede für »Aufdruckform« und »Untergrund« hingewiesen. Die Länge der Grenzlinien zwischen Um- und Infeldflächen nimmt im Verhältnis 1:2:4:8:16 usw. zu. Durch Darstellung der Grenzlinienverlängerung entsteht aus einer ))formbezogenen« Wahrnehmung eine ))anordnungsbezogene«, eine Struktur. Diese Rasterstruktur ist von »grob« nach »fein« entwickelt. Mit der Grenzlinienverlängerung wird der Flimmerkontrast sowohl durch die Formstruktur als auch durch die Farben bis zum kritischen Punkt der Wahrnehmung provoziert (Farbbild 4). FarbbIld 2: Darstellung des Flimmerkontrastphänomens an Farben großer Buntheit Der Flimmerkontrast und ,Nibrierendes Bild\< Das »vibrierende« Bild ist wie folgt charakterisiert: - durch Formelemente: Quadrate mit drei inneren Quadratringen und einem Infeld-Quadrat. - durch Strukturelemente: Strichraster mit sphärischem Verlauf der Strichstärken, diagonal von oben links nach unten rechts, von dünneren nach dickeren Strichstärken. - durch Kompositionselemente: Bei der Reihung senkrechter und waagerechter strukturierter Formelemente (Quadrate) entstehen an den Kreuzungslinien rechte Winkel. Die Rasterstrukturen zeigen keine rechten Winkel , sie sind im Wechsel bei den Quadratringen und beim Infeld-Quadrat rechts- und linksdiagonal angeordnet. An den Berührungslinien der Kreuzungsbereiche der Quadratringe und des Infeld-Quadrats laufen die schwarzen und weißen Rasterlinien endlos ineinander. Die Darstellung eines Kreises mit zur Mitte hin schmaler werdenden Dreiecken (Siemensstern) zeigt, daß das Auge die kleiner werdenden Flächen schwieriger voneinander trennt, bis die AUflösungsgrenze erreicht ist. Beim Einsatz von bunten Farben verstärken sich die oben genannten Erscheinungen. Es entsteht eine Farbmischung im inneren Bereich des Kreises (Farbbild 3). Das Flimmerkontrastphänomen an regulä ren .Quadratrasterstrukturen Durch fortgesetzte Teilung der IITENschen Quadratform wachsen die Flächenmengen 1:4:16:64:256:1024 bei gleichbleibendem Flächeninhalt. Die Verteilung der Quadrate auf der unverändert großen Umfeldfläche ist regelmäßig, jedoch zufällig : Es sind Quadratrast er entstanden. '. Wie gut ist Ihr Licht? KünstliChe Lichtquellen weichen von unserem natürliChen Tageslicht in der Regel mehr oder weniger ab. Der Ei~ satz von tageslichtlampen ist daher In vielen Bereichen zur Selbstverständlichkeit geworden und auch meist nicht mehr wegzudenken in der Medizin Texti1- und Farbenindustrie oder der Druckbranche, wo Fehlbeurteilungen schwerwiegende Folgen haben können. Nichts hält ewig. Auch die beste Tageslichtlampe nicht. Nur bemerken Sie dies nicht ohne weiteres, wenn deren Leistung nicht regelmäßig Überprüft wird. .. Die Prüfkarte »FärbUngen zur Prufung von Tagesllchtlampen« zeigt Ihnen solche Mängel aUf, bevor andere es tun. Dabei ist die Handhabung denkbar einfach. Und eine kleine Mühe im vergleiCh mit möglichen Folgen. Ein Qualitätsprodukt aus dem Hause SCHWABENMUSTER-EUROCOLORCARO 0-7160 Gaildorf . Postfach 20 . Telefon 07971/6007-9 . Telex 74650 Farbbild 1: Gegenüberstellung von Konlrastfiguren, die den Flimmerkontrasl verdeutlichen 26 FARBE + DESIGN 39/40 FARBE + DESIGN 39/40 27 Das Auge ist nicht in der Lage, die Form-, Struktur· und Kom. positionselemente in Qual ität und Quantität gleichzeitig wahr. zuneh~en ?zw. chronologisch zu analysieren. Es springt auf dem Bild hin und her, was zum ständigen Konflikt zwischen n.~uem. Ne!zhautbild und Nachbild des vorangegangenen fuhrt, der Eindruck des »Vibrierenscc wird hervorgerufen. Werden in die Komposition »optimal flimmernde« Farben ein. g~setzt, ist zu erwarten, daß das >Nibrieren« des Schwarzweiß. bildes durch das »Flimmerncc der Farben noch verstärkt wird. Das Resultat sieht jedoch anders aus: Es ist weder eine deut. lic.~ ~ifferenziert.~ Form· noch Farbwahrnehmung des Bildes mogllch. Durch Uberlastung der Augen mit Form- und Farbin. formationen kommt ein Überlagerungseffekt (Interferenz) zu. stande (Farbbilder 5a und b). Das Flimmerkontrastphänomen an einem geometrischen Dekor Farbbild 3: Experimente mit dynamischen Formen und Flimmerkontrastfarben Farbbild 4: Das Flimmerkontrastphänomen an regulären Ouadratrasterstrukturen 28 FARBE + DESIGN 39/40 Die Überlappungen provozieren eine irritierende Verflechtung, die es dem Ermessen des Betrachters überläßt, Dreiecke, Quadrate, Kreise oder Kreisrestformen jeweils als dominierende Elemente wahrzunehmen. Durch Farbgebung läßt sich die Dominanz der Elemente beeinflussen. Bei der Wahrnehmung des Dekors ist für die Augen eine NahFerneinsteIlung sowohl bei den Farben als auch bei der scheinräumlichen Farbkomposition erforderlich: Der Sehvorgang ist erschwert. Wird die Fernfarbe Blaugrün folgerichtig als Hintergrundfarbe eingesetzt, wirken die roten Kreisrestformen als obenliegende Elemente. Die Anmutung der Formkom· position wird durch die Farbgebung unterstützt und gewinnt an Eindeutigkeit: Die Form wird primär wahrgenommen. Die Kreisrestform erscheint dominierend. Das Flimmerkontrast· phänomen wird durch die logische Reihenfolge der Anwen· dung von »Nah· und FernfarbenIl erträglicher (Farbbild 6). Das Flimmerkontrastphänomen am Beispiel einer scheinräumlichen Strichrasterkomposition Das Flimmerkontrastphänomen wird anhand einer Strichrasterkomposition provoziert. Ein reguläres Strichraster waagerechter Anordnung zeigt einen Verlauf von hell nach dunkel. Für die Komposition ist dieses Raster im Winkel von 40 Grad in senkrechten Streifen angeordnet. Durch den Versatz der Winkeldiagonalen von rechtsdiagonal nach linksdiagonal (Fischgrätenmuster, Zickzackmuster) entsteht der Eindruck einer räumlichen Faltung. Bild 5 a: Flimmerkontrast und .. Vibrierendes Bild.. ~uadrat, Kreis und Dreieck sind die Kompositionselemente dIeses ~ekors. Die Quadrate sind als Linearfiguren dargestellt und gleichabständig aneinandergereiht: Sie bilden eine Rasterk?mpositicn _ Durch Integration des gleichseitigen Dreie~ks In ?en flächigen Kreis entsteht eine komplexe Kreisform: Die Dr~lecksformen werden wie Ausstanzungen des Kreisflächen slchtb~r. Die Kreise erscheinen nur noch als ringförmige Restform. DIe Ausstanzungen ermöglichen die Sicht auf die Rasterkomposition des Fonds, deren Restformen wie »Fensterkreuze« anmuten: Die Kreisrestformen grenzen die Fen. sterkreuze zentral ein. Die Kompositionsformen sind in Reihung horizontal und vertikal angeordnet. Die bei den Elemente Quadrat und ~reisrestform ergeben eine scheinräumliche Din:'ension: Die Uberlappungen lassen die Elemente einmal voreInander, zum anderen Mal hintereinander stehen. FARBE + DESIGN 39/40 29 1. Im Umfeldbereich des Bildes entsteht bei der Nah-Ferneinstellung der Augen ein weißer Saum an den Grenzlinien im Berührungsbereich der Farben. 2. Stellt man diesen Saum als Kontur real dar, wird der Flimmerkontrast abgeschwächt. 3. Im quadratischen Teil in der Bildmitte wird der Flimmerkontrast durch eine weiße Konturierung mit einem HeIligkeitskontrast in Konkurrenz gebracht. 4. Der Helligkeitskontrast läßt das Rot dunkler und das Grün h~ller erscheinen. Der aus der Akkomodation entstandene Flimmerkontrast wird durch den Helligkeitskontrast überlagert. Farbbild 7 zeigt eine rotbezogene Komposition. Farbbllder 5 b: Der FlImmerkontrast und "Vibrierendes Bild .. 30 FARBE + DESIGN 39/40 Flimmerkontrastfarben, Texte und typografische Formen Die typografi~chen Elemente sind in einer Scheindimension dargestellt: Sie heben sich durch Schatten rechts neben und u~terhalb der ~inzelnen Buchstaben vom Untergrund reliefpla. stlsch ab. Beim Leseversuch werden die Restformschatten zu~ ~anzen .Buchstaben und zum Wort ergänzt. An den Text. beispielen Wird durch Farben und Formen das Kontrastphäno. men provoziert. Das Lesen des Textes beansprucht eine gewisse Dauer der Wahrnehmung von Farbe und Form. Die Lesebereitschaft ent. scheidet über die Da~er der Wahrnehmungszeit: Je länger und kon~equen.ter man Sich zum Lesen bereitfindet, um so proble. ~atlsch~r ISt die ~orm- und Farbwahrnehmung (Farbbild Ba). Liegen die :arben Im Grenzbereich der Akkomodation, ist das Lesen weniger »beschwerlich«, jedoch noch deutlich »behin. dert« (Farbbild Bb). An den Grenzlinien der beiden Farben Rot und Blaugrün wird ein IIhelier Saum« wahrnehmbar. Druckt man diese Erscheinung als reale Kontur mit der erscheinungsgleichen Druckfarbe ein, sind die Augen entlastet. Sie müssen diesen Effekt nicht erzeugen, er wird vorgefertigt geliefert. Die Augen sind von der Flimmerkontrastbelastung weitgehend befreit: Farbbild Bc ist relativ gut lesbar. rung an den Grenzlinien der beiden Farben Rotorange und Blaugrün abgeschwächt, in Farbbild 9c durch Schwarz-Konturierung verhindert. Um das Flimmern zweier Farben in Bildvorlagen zu visualisieren, sind die verwendeten Fotos auf wenige Tonstufen reduziert worden. Darstellung an Bildinhalten. Minderung des Kontrastes durch Konturierung Ausgangsmaterial war ein Schwarzweißfoto mit ausgeprägten Halbtönen (Graustufen). Mit abgestuften Belichtungszeiten werden vom Halbtonnegativ auf hart arheitendem Filmmaterial die unterschiedlichen Graustufen als Einzelauszüge hergestellt. An drei gleichen Bildinhalten (Farbbilder 9a, b, c) werden im Vergleich die Kontraste optimal durch Formen und Farben her· ausgestellt. Im Farbbild 9b wird der Kontrast durch Konturie· Letztendlich erhält man Positive, die als Farbsätze für den Druck benutzbar sind. Dieser Vorgang ist in der Fotografie als Tontrennung, IIlsohelie(( bekannt. FarbbIld 6: Das Flimmerkontrastphänomen an einem geometrischen Dekor FARBE + DESIGN 39/40 31 Kontaktadresse: Arbeitsgemeinschaft Farbkontraste z. Hd. Prof. Richard Zülch c/o Fachhochschule Düsseldorf Fachbereich Design Georg-Glock-Str. 15 4000 Düsseldorf 30 Literatur: Burchartz, Max; Gleichnis der Harmonie Prestel Verlag München 1949 GOllwitzer, Gerhard; Schule des Sehens, 3. Aufl. Olto Maier Verlag Ravensburg 1966 Hickethier, Alfred; Das Ein·mal-elns der Farbe OUo Maier Verlag Ravensburg 1978 Hollwich, Fritz; Augenheilkunde, 9. Aufl. Georg Thieme Verlag Stuttgart 1979 Itten, Johannes; Kunst der Farbe Ouo Maier Verlag Ravensburg 1978 KOppers, Harald; Farbe, 2. Aufl. Caliway Verlag München 1973 Leydhecker, W ; Augenheilkunde, 21 . Aufl. Springer Verlag Berlin Heidelberg 1982 Metzger, Wolfgang ; Gesetze des Sehens, 3. Aufl. Verlag W. Kramer Frankfurt/Main 1975 Mieseher, Richter, Valberg ; Farbe und Farbensehen Farbe und Design, Heft 7, Gaildorf 1977 und Heft 23/24, 1982 Müller, G. Conrad/ Rudolp, Mae; lieht und Sehen, 6. Aufl. Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH 1969 Mutter, Edwin; Kompendium der Fotografie (3 Bände) Verlag für Radio·Foto·Kinotechnik Berlin 1966 . 1965· 1969 Psychology Calendar; Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 1978 Schmidt, R. F./Thews, G.; Physiologie des Menschen, 20. Aufl. Springer Verlag Berlin Heidelberg 1980 Schober, Herbert/Rentschler, Ingo; Das Bild als Schein der Wirklichkeit Heinz Moos Verlag München 1972 Farbbild 7: Das Flimmerkontrastphänomen an einer scheinräumlichen Strichrasterkomposition Farbbilder 8 (a, bund cl: Flimmerkontrasttarben, Texte und typografische Formen Farbbilder 9 (a, bund cl: Darstellung an Bildinhalten. Minderung des Kontrastes durch Konturierung b 32 FARBE + DESIGN 39/40 FARBE + DESIGN 39/40 33 Die Sannenschaufel in der Hangkang and 5hanghai Bank ~ ............, :K ~ f=E ~ I r--, ~ I """"""'11 ,. .. 11; r-,:I ~ t'-"'-.. t'-"'-.. ..., t'-"'-.. 11-'- .............. .- 1'I... Die äußere Sonnenschaufel ist an der Südfassade in Höhe der 11. und 12. Doppe/etage montiert. ... : ' r - ' - ....- I ,. . r, Die innere Sonnenschaufel, wie sie der Besucher vom Boden des Atriums aus sieht. Das Sonnenlicht wird über die Spiegeloptik der äußeren Son· nenschaufel horizontal in die Spitze des Atriums gelenkt. Dort richtet eine starre, zweite Sonnenschaufel das Licht zum Boden des Atriums sowie auf die umschließenden Galeriebereiche. Im Hochhaus-Dschungel Hongkongs ein Gebäude zu placieren, das nicht der Größe, aber seiner architektonischen Qualität nach über alle anderen hinausragt, ist das Verdienst von Norman Foster. Die Haltung, mit der dieses Gebäude entwickelt wurde, entspricht der, die bei der Entwicklung von Ö/plattformen oder bei der Konstruktion von Raketen-Startrampen zugrunde gelegt wird. Die Hongkong and Shanghai Bank ist im November 1985 eröff. net worden und wird zu Recht als nJahrhundertbauwerk« be. zeichnet. Die Beleuchtungssysteme sowie das System für die Gebäu. deinformation wurden von ERCO geliefert, während die gesamte technische Beleuchtungsanlage von der Firma Sie~ mens gebaut worden ist. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit einem besonders interes. santen nDetail« dieses Mammutbaus, gefertigt von ERCO. 34 FARBE + DESIGN 39/40 Ein Glasboden der von Rolltreppen durchschnitten 'wird, trennt das Atrium von der P/aza. Abends kann dieser Bereich hermetisch abgeriegelt werden. So ist es möglich, die Plaza auch nach Scha/tersch/uß für den Durchgangsverkehr geöffnet zu halten. FARBE + DESIGN 39/40 35 Norman Fosters Entwurf der Hongkong and Shanghai Bank ist von einer zentralen Idee geprägt: Ein Atrium soll im Gebäudeinnern die Hauptverkehrsfläche bilden, von wo aus sich das ganze Gebäude erschließt. Norman Fost~rs besondere Idee dabei ist, den gesamten Platz mit natürlichem Sonnenlicht bescheinen zu lassen. Wie aber soll Sonne in ein Atrium gelangen, wenn sich darüber 30 Stockwerke türmen? Von Anfang an steht deshalb fest: Nur mit optisch-technischen Mitteln der Lichtlenkung ist es möglich, Sonnenlicht in das Atrium zu fluten. Auch der Weg, den das Sonnenlicht nimmt, ist bereits in einer früheren Entwurfsphase vorgezeichnet : Über die elfte und zwölfte Doppeletage tritt das Sonnenlicht horizontal von außen ein . Dazu ist ein Spiegelsystem an der Südfassade des Gebäudes notwendig. Von der Spitze des Atriums lenkt ein zweites Reflektorsystem die Sonnenstrahlen, dem natürlichen Lichteinfall entsprechend, nach unten in das Atrium. So einfach die Grundidee ist, so kompliziert ist der Prozeß der Realisierung. Nicht nur, daß der Eindruck einer vollkommen natürlichen Lichtwirkung entstehen soll; das System muß sicherstellen, daß das Sonnenlicht beim Durchdringen der Arbeitszonen in der Doppeletage weder unzulässige Erwärmung verursacht, noc~ zur Blendung führt. 120 Richtstrahler mit 6 V /120 W PAR 64 Halogen·Rellektoriampen sind zwischen die Reflektorsegmente der inneren Sonnenschautel eingebau t • um auch in den Dunkelstunden den Eindruck eines " sonnenhellen .. Atriums zu erzeugen, Im Jahre 1982 wird ein weiterer Lichtplaner hinzugezogen , das p'anungsbüro Claude Engle aus Washington. Cla~de Engle untersucht zunächst g,rundsa,tzlich welches Beleuchtungsniveau Im Atri~m notwendig ist, um subjektiv den Eindruck eines sonnendurchfluteten Platzes hervorzurufen. 2000 Ix ist das Ergebnis seiner Untersuchung,en. Die,ses Beleuchtungsniveau muß Im Atnum herrschen, wenn das Sonnenlicht beim Eintritt in das Gebäude von der Nordfassade aus gut wahrnehmbar sein soll. Ähnliche Werte gibt Claude Engle auch für die vertikalen Flächen an, um die illusion eines natürlich einfallenden Tageslichtes zu erzeugen. Die erste technische Entscheidung muß getroffen werden :, Soll ein optisch-statisches System gebaut werden oder eine bewegliche Anordnung von Spiegeloptiken, die dem Sonnenverlauf folgen? Für ein statisches System sprechen die geringen Investitions- und Betriebskosten, für ein nachführbares System dagegen die höhere optische Effizienz. Mit der Entwicklung der ersten Ideen und mit den Studien für ein statisches System wird das Planungsbüro Christian Bartenbach in Innsbruck beauftragt. Der Lösungsansatz der ersten Model/studien ist Vielversprechend : Das optische Außensystem besteht aus einer Anordnung von Konvexspiegeln, die über den Innenspiegel ein Bild der gesamten Südhemisphäre in das Atrium projiziert und damit auch die Sonnenstrahlung unabhängig vom tages- und jahreszeitlichen Sonnenstand einfängt. Zusätzlich sollen Planspiegel im Außensystem einzelne »Sonnenstrahlen« ins Atrium lenken und dort die natürliche Sonnenbewegung durch das Wandern der »Sonnenstrahlen« auf Boden und Wänden erlebbar machen. Fotos: lan Lambot für ERCO 36 FARBE + DESIGN 39/40 Im Scheitel nach unten,des Atri ums hängen die Reflektorsegmente der inneren Sonnenschaulei und lenken das horizontal einlallende Licht Die Spiegel an der Decke des Atriums lenke~ di,e Sonnen· strahlen bis hinunter ins Erdgeschoß, Unabhan~lg v~n, d~r Jahreszeit wird das Licht das ganze Jahr über glelchmaßlg In der Halle verteilt. FARBE + DESIGN 39/40 37 2000 Ix aber können mit einem System mit Konvexspiegeln nicht erzielt werden. Es erfordert zudem zahlreiche Maßnahmen zur Begrenzung der Blendung. Der Zeitpunkt ist also erreicht, an dem man das Konzept eines statischen Systems verwirft, trotz der offensichtlichen Kostenvorteile. Komplexe bewegliche Systeme stehen der hohen Kosten wegen aber auch nicht zur Diskussion. Also muß Claude Engle den goldenen Mittelweg suchen, d. h. Spiegeloptiken dem tages- und jahreszeitlich veränderbaren Sonnenstand mit einachsigen Bewegungen so nachführen, daß ein Optimum an Lichtwirkung und Beleuchtungsstärke erreicht wird. Die Lösung ist so genial wie einfach. Über eine Batterie von Flächenspiegeln mit einer Drehachse exakt in Ost-WestRichtung wird das Licht genau horizontal ins Gebäude abgelenkt. Dabei ist es nicht erforderlich, die Spiegel dem täglichen Sonnenverlauf nachzuführen. Lediglich die sich täglich verändernde Sonnenhöhe wird durch geringfügiges Verschieben der Spiegelachsen ausgeglichen. Die effektive Zeitspanne, in der das Sonnenlicht tatsächlich ins Innere gelangt, ist begrenzt. Weder die Strahlen der Morgen- noch die der Abendsonne sind nutzbar. Nur zur Mittagszeit, der Hauptverkehrszeit im Bankgebäude, wird das Sonnenlicht optimal im Areal des Atriums wirksam. Schließlich bewegt sich das Strahlenbündel qer Sonne von der Westseite des Atriums über den Boden zur Ostseite, d. h., es gibt eine dem Tageslicht ähnliche Bewegung der Sonnenstrahlen im Innenbereich des Gebäudes, ein Effekt, der als reizvoll empfunden und akzeptiert wird. Dr. lan Lewin und Richard Heinisch aus dem Büro Lighting Sciences aus Scotsdale, Arizona, berechnen im Oktober 1983 an hand eines Computermodells genau die tages- und jahreszeitliche Wirkung des Sonnen- und Tageslichtes im Bereich des Atriums. Parallel dazu simuliert Claude Engle die Lichtwirkung im Modell. Fotografiert wird die l>miniaturisierte« Lichtszene von John Nye in einer Folge von eindrucksvollen Weitwinkelaufnahmen. Computerprog nosen und fotografische Illusionen überzeugen den Architekten, insbesondere Alex Li fschutz, den verantwortlichen Architekten in Fosters Team, und den Bauherrn; das Projekt wird genehmigt und zu r Weiterentwicklung freigegeben. 38 FARBE + DESIGN 39/40 Der nächste Schritt ist die Festlegung der optischen Eigenschaften von Innenund Außenspiegel. Zu diesem Zeitpunkt arbeitet man innen wie außen noch mit Planspiegeln. Planspiegel aber liefern scharf begrenzte Lichtkegel, ein Effekt, den man als architektonisch nicht günstig ansieht. Das Sonnenlicht muß also gestreut werden. Am einfachsten gel ingt dies am inneren, starren Spiegelsystem . im Scheitel des Atriums. Die dort angebrachten Spiegelreflektoren werden deshalb als Zylinderspiegel mit Segmentwinkeln von 14 ° ausgeführt. Sie lenken das parallel einfallende Licht in einen Ausstrahlungswinkel von max. 90°, erzeugen damit die gewünschte Lichtstreuung und garantieren gute Blendungsbegrenzung. Die Zylinderspiegei werden aus hochglänzend eloxiertem Reinst-Alunt!nium hergestellt und gestaffelt an der Decke angeordnet. Zwischen den einzelnen Spiegel segmenten werden Traversen aus Metallgittern ge. baut. Sie dienen der Wartung und nehmen 120 Richtstrahler mit 6 V/120 W PAR 64 Halogen-Reflektorlampen auf, die auch in den Dunkelstunden dem Atrium ei ne sonnenähnliche Helligkeit verleihen. Die außenliegende Sonnenschaufel ist der technisch aufwendigere Teil. Hier werden die bewegbaren optischen Systeme eingebaut, die mit höchster Genauigkeit dem Sonnenstand nachzuführen sind. 160 m2 Glasspiegelfläche werden auf 20 individuell einstellbare Spiegelfelder mit je 24 Einzelspiegeln aufgeteilt. Die Segmentierung der Spiegelfläche ist notwendig, weil die parallel zur Gebäudefassade orientierte Achse der Sonnenschaufel 15° von der Ost-West-Achse abweicht. Die Spiegelachsen aber müssen genau auf die Ost-West-Achse ausgerichtet werden. Sämtliche 480 Spiegel werden mit einer Toleranz von weniger als 10 justiert. Die Spiegelfelder werden in einem Winkelbereich zWischen 18 und 4r horizontaler Neigung je nach Jahreszeit so gesteuert, daß das Sonnenlicht tatsächlich horizontal reflektiert wird. Der zulässige mechanische Nachlauf von der Soll-Lage übersch reitet in keinem Fall 0,25 °, so daß keine Gefahr besteht, daß unkontrolliertes Licht Blendung verursaq.t1t. Nachts bleiben die Jalous ien geöffnet, um den Blick in da~ künstl ich beleuchte. te Gebäude freizugeben. In den Morgen. und Abendstunden schließen sich die Jalousien automatisch, um die sehr schräg einfallenden Lichtstrahlen aus. zublenden. NCS-Farbatlas Meter-Konvention für Farbe? Bevor die Anlage zur Ausschreibung kommt und die Aufträge vergeben werden, wird das Gesamtsystem von der Fir· ma Lighting Sciences in einem verein . .fpchten Modell mit optisch korrekten Spiegeln nochmals überprüft und die Anordnung der Spiegelsysteme endgül. tig festgelegt. Vortrag auf der Farbtagung FARB·lnfo '86, Ulm Das Ergebnis des Modellversuchs: die gemessenen Licht- und Wärmedaten stimmen mit der Computervorhersage genau überein. Der Nachweis war erbracht, daß mit dem relativ einfachen Bewegungssystem eines Außenspiegels die gewünschte Beleuchtungswirkung erreicht wird. Zusammenfassung Die Aufträge für den Bau der inneren und äUl3eren Sonnenschaufel werden schließlich vergeben: Die Firma Grill und Grossmann aus Attnang-Puchheim baut im Mai 1985 die innere Sonnenschaufel in die Decke des Atriums ein; im Sommer 1985 wird die äußere Sonnenschaufel von der Firma Metallbau GmbH aus Möckmühl in ihrem Werk komplett voraufgebaut und zusammen mit der von der Firma Krupp in Essen entwickelten Steuerung getestet und erfolgreich erprobt. Im Oktober 1985 wird die Sonnenschaufel in ihre endgültige Position an der Südseite der Hongkong and Shanghai Bank gehievt. Im November 19 5 entfernt man schließlich die Schutzabdeckungen von den Außenspiegeln: Sonnenstrahlen fluten in das AtrilJITl; ein .kleines technisches Wunderwerk ist vollendet. 0 Schließlich sorgt ei ne weitere Steuerung dafür, daß über eine Vertikaljalousie in der elften und zwölften Doppeletage all diejenigen Sonnenstrahlen ausgeblendet werden, welche nicht das innere Reflektorsystem erreichen können. Klaus Witt und Günter Döring, Berlin Dieser Beitrag ist ei n Nachdruck aus dem .. ERGO Lichtberic ht 24.. , erschienen im April 1986, der sich mit der Hongkong and Shanghai Bank beschäftigt , illustriert mit hervorragenden Fotos. In diesem Lichtbericht wird ausfü hrlich die gesamte Baupha· se geschildert, erläutert durch ein interessantes Interview mit dem Archi tekten Norman Foster. Genau beschrieben werden das Atrium, die Treppenhäu er, die Arbeitsgebiete und die Ausstellung. Vorgestellt wird auch der Beleuchtungsplaner Glaude R. Engle. Besonders eindrucksvoll ist auch die Beschreibung des Vor. stands,Sltzungszimmers. Man wird noch mehr hören nierenden Bauwerk. LIGHT 7/ 1986 und lesen - von diesem faszi· Der von manchen Autoren hochgelobte und in der Werbung als Meter-Konvention für Farbe' bezeichnete schwedische NCSFarbatlas wird einer gründlichen Prüfung unterzogen. Hierbei werden schwerwiegende Mängel des NCS bei den Skai ierungsexperimenten, bei der Anbindung an das Normvalenzsystem, bei der Übereinstimmung zwischen Farbmessung und visuellem Urteil, bei der farbmetrischen Genauigkeit der Farbmuster sowie bei der Vollständigkeit der kennzeichenbaren Farbmuster bestätigt. Diese Mängel lassen eine gründliche Überarbeitung des Natural Colour Systems dringend geboten erscheinen. 1. Einleitung Der Vergleich von Farbsystemen hat in den letzten Jahren e~ neut bestätigt, daß keines in ein anderes durch mathe~~tl sc he Transformationen überführt werden kann (1 - 9). Damit Ist jedes in seiner Art einmalig und grundsätzlich nicht ersetzbar. Der Anwender selbst muß entscheiden, welche Auswahl für ihn am günstigsten ist. Zu den jüngsten Farbsystemen gehört das seit 1979 als Farbatlas publizierte Natural Colour System (NCS) (10 - 17), dem eine Art Führungsrolle unterstellt wurde, die sich aus seiner Philosophie ergebe (18 - 23). Die Werbung gipfelt sogar in dem Slogan, der NCS-Farbatlas sei ,Meter-Konvention für Farbe'. Nun ist das sicherlich nicht so ernst zu nehmen, wie es hingeschrieben wurde. Die Meter-Konvention ist bekanntlich ein Staatsvertrag unter 40 Ländern (18~? vom Deutschen Reic~ unterzeichnet) mit dem Ziel einer Uberwachung des metnschen Systems. Aus dem Bereich der Lichttechnik gehört die Candela als Einheit der Lichtstärke dazu, nicht aber Farbe an sich. Wenn also Farbe in einem Atemzug mit der Meter-Konvention genannt wird, dann sicherlich nur, um einen besonders hohen Anspruch auf internationale Akzeptanz und technische Perfektion auszudrücken. So müßte das Farbsystem z. B. - eindeutig überprüfbar und .genau skaliert sein, - visuelle Skalen mit farbmetrischen Maßzahlen eindeutig und genau verbinden, - durch Farbmuster hoher Genauigkeit bei präzisen Nebenbedingungen veranschaulicht sein, - die Gesamtheit aller möglichen Farben umfassen. Döring und Witt (24) haben bereits darauf aufmerk~am gemacht daß erhebliche Probleme der NCS-Farbkennzelchnung bei hO~hglänzenden Farbmustern entst~hen, die die Erf.üllun~ obiger Forderungen zweifelhaft erschemen lassen. Hier sei den Problemen in ergänzender Weise nachgegangen. Abb. 1: Schematische Darstellung des NCS·Farbkörpers mit den als Gegenfarbenpaare ange· ordneten Elementarfarben Weiß.Schwarz, Grün·Rot und Gelb-Blau 2. Skalierungsexperimente Die grundlegende Idee des Natural Colour System geht auf den deutschen Physiologen Ewald Hering zurück, der im letzten Jahrhundert die Gegenfarbtheorie begründete mit den Gegenfarbenpaaren Rot-Grün, Gelb-Blau, WeiB-Schwarz. Das NCS-Farbkörpermodelilegt diese drei Paarungen in zueinander senkrechte Richtungen in der geometrischen Form eines Doppelkegels, wobei die Endpunkte der Achsen von den sogenannten Elementarfarben besetzt sind, über die hinal:Js keine Farbempfindung mehr möglich sein soll (vgl. Abb. 1). Nach Härd und Sivik (14) soll jeder Mensch in der Lage sein, die relativen Anteile der Elementarfarben in einer Farbempfindung abzuschätzen und hierauf farbpsychologische Skalen aufzubauen. An ,dieser Stelle sei darauf hingewiesen, daß das Gegenfarbenpaar Weiß-Schwarz im NCS·Farbkörperl11odell eine andere Qualität hat als die bunten Gegenfarbenpaare: der Horizontalschnitt durch das Modell liefert einen Kre.!s als äußere Berandung, der Vertikalschnitt ein Doppeldreieck. Bei Gleichwertigkeit aller Gegenfarbenpaare sollte das Modell eine Kugel sein und auch der Vertikalschnitt einen Kreis liefern. Bei der Skalierungsaufgabe hatten Versuchspersonen ohne feste Anhaltspunkte durch Vergleichsfarbmuster die relativen Anteile der Elementarfarben in einem vorgelegten Farbmuster abzuschätzen, wobei unter Anteilen die prozentuale Auf teilung der Gesichtsempfindung zu verstehen ist, nicht etwa Mischungsverhältnisse einer subtraktiven Farbmittelmischung. Die Elementarfarben als nicht darstellbare äußerste Empfindungsmöglichkeiten des visuellen Systems wurden dabei als FARBE + DESIGN 39/40 39 f~st vor.~tellbar angesehen. Eine Nebenbedingung mußte für die SChatzungen der Anteile erfüllt sein: die Summe der Anteile aller Gegenfarben mußte stets 100 ergeben. Die durchgeführten .Experimente wurden von Steen (15), Härd (11 , 13) und TonnqUist (25) ausführlich beschrieben. Insgesamt enthält der NCS-Farbatlas (10) 1 412 Farbmuster mit einem mittleren Farbabstand gegen Soll von 1,7 CIELABEinheiten. Für 376 Farbmuster mit Randlage ergibt sich ein mittlerer Farbabstand gegen Soll von 5,3 CIELAB-Einheiten. Für die 1035 nicht in Randlage befindlichen Farbmuster beträgt der mittlere Farbabstand gegen Soll 1,1 CIELAB-Einheiten. 218 Farbmuster des NCS-Farbatlas sind mehr als 5,0 CIE· LAB·Einheiten von ihren Sollfarbörtern entfernt, 86 Farbmuster hiervon mehr als 7,5 CIELAB·Einheiten und 28 Farbmuster sogar mehr als 10,0 (maximal 16,2) CIELAB-Einheiten. Das Umfeld der Beobachter war hellgrau gestrichen, und die 6 x 9 cm großen Farbmuster wurden auf einem kleinen weißen ~arton präsentiert. Die Beleuchtung mir künstlichem Tageslicht erfolgte unter 45 0, die Beobachtung unter 0 ° bei einem Gesichtswinkel von 9 0. Der bei diesen Skalierungsexperimenten beo?ac~tete Vertrauensbereich wird von Steen (15) mit etwa ± 5 In einer Skala von 0 bis 100 angegeben. Diese hohe Genauigkeit erscheint bei der schwierigen visuellen Interpolation selbst zwischen real vorliegenden Farbmustern doch recht erstaunlich, wenn man bedenkt, daß hier kei ne festen Ankerpunkte vorgegeben sind. In der Tat zeigen von Svedmyr (26) beschriebene Experimente zur visuellen Bestimmung von NCS-Koordinaten ein wesentlich realistischeres Bild. Die Ergebnisse stammen von 24 Teilnehmern eines Farbkurses, also sozusagen »NCS-Laien«, und 10 Dozenten des Kurses (»NCS-Profis«). Insbesondere bei den Kursteilnehmern stre~ten die angegebenen NCS-KoordinatEm in einem weiten Berelc.h d~s NCS-F~r?körpers mit Standardabweichungen bis zu 18 In einer 100teiligen Skala. Aber auch bei den Dozenten waren erh~bliche Unsicherheiten bei der Bestimmung der NCS-Koordlnaten erkennbar. Die hierbei bestimmten Mittel~erte der NCS-Koordinaten lagen z. T. weitab von den tatsächlichen Werten. 3_ Anbindung an die Farbmetrik Eine der Grundforderungen für eine eindeutige Beschreibung von Farbsystemen ist die Anbindung der Farbkoordinaten an das internationale Normvalenzsystem (27). In der schwedischen Norm SS 01 91 01 (10) werden die Normfarbwerte X Y Z und die Normfarbwertanteile x, y für jeden zwanzigsten' T~iI der Schwarzheits- und der Buntheitsskala sowie jeden aChtzigsten Teil der Bunttonskala angegeben. Insgesamt erhält diese ~.orm die Normfarbwerte und Normfarbwertanteile von ungefahr 16000 NCS-Farben . Mit Hilfe dieses Stützpunktnetzes kann man die NCS-Koordinaten von Fremdfarbmustern durch m~hsame dreidimensionale Interpolation mit einer Genauigkeit von etwa ± 1 NCS-Einheit bestimmen (vgl. (24)). Celander und.Tonnquist (28) haben 1972 ein Rechenprogramm COLOR entwIckelt, das eine teilweise lineare Transformation von NCS-Koo~dinaten in Normfarbwerte gestattet. Ein zweites Programm INVERS ermöglicht die Umrechnung von Normfarbwerten in NCS-Koordinaten. Der mittlere Fehler beim Programm I~VERS beträgt etwa ± 1 NCS-Einheit, beim Programm COLOR Ist . ~r entsprechend (29). Beide Programme sind aber bisher der Offentlichkeit nicht zugänglich gemacht worden. = = Abb. 2: La~e von NC~.Farbmustem der Bunttöne~ R90B und~ G90Y sowie der Graureihe in bunttonglelche~ Dreiecken des NCS-Farbkörpers. Die Farbmuster im Randbereich ( . ) weichen von den theoretischen Knotenpunkten systematisch nach innen ab. o o G - 60 I I -so o 4. Diskrepanz zwischen Farbmessung und visueller Beurteilung In der schwedischen Norm SS 01 91 00 (10) ist für visuelle Farbabmu~terungen die Beobachtungsgeometrie 45/0 vorgeschrieben, fur Farbmessungen die Meßgeometrie d/8 mit GlanzeinS~hluß .. Auf diesen Widerspruch hat I"'\"'ring (8) bereits früher hingewiesen. Die 45/0-Geometrie schließt die Oberflächenreflexion weitgehend aus, während d/8 mit Glanzeinschluß sie quantitativ enthält. Diese Tatsache läßt erwarten, daß sich für a~le Farbmuster, die nicht exakt den gleichen Glanz haben wie die NCS-Farbmuster, bei visueller Einordnung im NCS andere NCS-Koordinaten ergeben als bei Einordnung aufgrund einer Farbmessu~g. Dieser Unterschied wird um so größer sein, je bunter und Je dunkler die Farbmuster sind, da sich bei ihnen der konstante Glanzanteil relativ stärker auswirkt. Bei. einigen hochglänzenden DIN-Farbmustern konnten VersChle~un~en bis zu 15 CIELAB-Einheiten nachgewiesen werden, die Sich zwischen der NCS-Farbkennzeichnung nach der DIN-NCS-Umschlüsselungstabelle des Beuth-Verlages (32) und nach der Messung mit 45/0-Meßgeometrie am sei ben Farbmuster ergaben (24). o o = I so t. 60 a* 0 o 5 : 60 10 00 10 20 30 40 SO 60 70 c! - ----- Abb. 3: Aus Farbmaßzahlen rekonstruiertes theoretisches Netz aus Linien konstanter Schwarz· heit und Weißheit des Bunttons. = G10Y im (C ab , L·) · Buntheits·Helligkeits·Diagramm des CIE· LAB.Farbenraumes. Knotenpunkte sind Sollpunkte für aktuelle Farbmuster. Kreise kennzeich· nen die Lage hochglänzender DIN·Farbmuster des Bunttons T = 22, der mit dem Buntton • = G10Y sehr gut übereinstimmt. Diese DIN·Farbmuster können visuell nicht im NCS eingeord· net werden, da sie außerhalb des mit NCS·Farbmustem belegten Bereichs liegen . . kennzeich· net Farbmuster mit der Schwarzheit s = 0 oder Weißheit w = O. Die ausgezogene gekrümmte U· nie ist der geometrische Ort der Optimalfarben für diesen Buntton. 6. Farbmuster außerhalb des NCS·Farbkörpers = 42 o 5. Farbmetrische Genauigkeit der NCS.Farbmuster = FARBE + DESIGN 39/40 o Alle hier angegebenen Farbabstände wurden mit Hilfe der in der schwedischen Norm SS 01 91 03 (10) angegebenen Normfarbwerte X, Y, Z berechnet. Zum Vergleich die farbmetrische Genauigkeit der DIN-Farbenkarte mit hochglänzenden Farbmustern (30): der über alle 1 001 Farbmuster gemittelte Farbabstand gegen Soll beträgt 0,65 CIELAB-Einheiten, der größte Farbabstand gegen Soll 3,8 CIELAB-Einheiten (33). --L Abb. 2 zeigt die Lage von 97 NCS-Farbmustern der Bunttöne <I> ~90B und <I> G90Y sowie der Graureihe in bunttongleichen Dreiecken des Natural Colour System. Die Linien des theoretis~hen .Gitternetzes sind aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht eingezeichnet. Sie verlaufen parallel zu den Dreiecksseiten. Im zentralen Bereich des NCS-Farbkörpers sind die AbweiAllen hier beschriebenen Verfahren zur wechselseitigen Umchungen der Farbmuster von den Knotenpunkten (erkennbar schlüsselung von Normfarbwerten und NCS-Koordinaten ist an der. nur g~ringen Ungleichförmigkeit des Gitters) im Mittel gemeinsam, daß sie ausschließlich für die .in der schwedi- . erheblich kleiner als in den Randbereichen , d. h. bei den Farbschen Norm SS 01 91 00 (10) festgelegten farbmetrischen Bem~stern maximal ausgefärbter Buntheit c, sowie der Schwarzdingungen gelten, nämlich für Normlichtart C, den 2 °- Normalhelt s 0 und der Weißheit w = 0, deren zugehörige Farbmubeobachter und die Meßgeometrie d/8 mit Glanzeinschluß. ster auf den Dreiecksseiten liegen müßten. Der über alle Für andere Normlichtarten, andere Meßgeometrien und den 10 o-Normalbeobachter ist die Umschlüsselung nicht möglich. 97 Farbmuster ~emittelte Farbabstand gegen den jeweiligen S~lIfarbort betragt 1,5 CIELAB-Einheiten _ Die 20 Farbmuster F~rner ist den hier beschriebenen Verfahren gemeinsam, daß ~'t Ran?lage haben gegenüber den jeweiligen Sollfarborten d~e Umsc~lüsselungen nicht eindeutig umkehrbar si nd. D. h., einen ~'ttleren Farbabstand von 6,5 CIELAB-Einheiten. Läßt dl.e nacheinander durchgeführte Umschlüsselung in beiden man die Farbmuster mit Randlage außer Betracht so erhält Richtungen führt nicht automatisch zum Ausgangspu nkt man für die verbleibenden 77 Farbmuster einen mittieren Farbzurück. abst~nd gegen Soll von 1,0 CIELAB.Einheiten. 40 In Abb. 4 wird die Fläche konstanter Schwarzheit s = 60 im (a *, b*)- Buntheitsdiagramm des CIELAB-Farbenraums dargestellt. Sie läßt erkennen, daß Farbmuster der Hochglanzausgabe der DIN-Farbenkarte vor allem im Rotbereich weit über die NCS-Grenzen hinausreichen. Wie von Döring und Witt (24) bereits betont, fehlen für die 45/0Meßgeometrie die Farbmaßzahlen der NCS-Knotenpunkte. Sie können aber aus den aktuellen Farbmessungen an NCS-Farbmustern und den tabellierten NCS-Farbkoordinaten (10) näherungsweise rekonstruiert werden. Vorausgesetzt ist dabei, daß die Tabellen nach wie vor gültig sind. In Abb. 3 ist nun das Gitternetz für den Buntton <I> = G10Y im (C~b,L*)-Buntheits-Hellig keitsdi~gramm des CIELAB-Farbenraums dargestellt, soweit es durch vorgegebene Farbmuster rekonstruierbar war. Zusätzlich sind die Koordinaten von hoch gesättigten und dunklen Farbmustern des Beiblattes 122 der DIN-Farbenkarte eingetragen, die bereits teilweise außerhalb des NCS-Farbdreiecks liegen. Die gekrümmte äußere Kurve zeigt die Linie der Optimalfarben zu diesem Buntton. Hieraus läßt sich erneut ablesen (vgl. (24)), daß bereits existierende Farbmuster außerhalb des Kennzeichnungsbereichs des NCS-Farbsystems liegen und daß darüber hinaus eine Vielzahl von Farben bis zu den Optimalfarben reichen , die ebenfalls als Körperfarben möglich sind, wenn nur die geeigneten Pigmente zur Verfügung stünden. Abb. 4: Aus Farbmaßzahlen rekonstruiertes theoretisches Netz aus Linien konstanten Bunttons und konstanter Buntheit der Schwarzheit s = 60 im (a' , b') · Buntheits·Diagramm des CIELAB· Farbenraumes. Die Kreise kennzeichnen die Lage hochglänzender DIN·Farbmuster, deren Hell· bezugswert Y kleiner oder gleich dem Hellbezugswert der durch . gekennzeichneten NCS· Randmuster ist. Diese DIN·Farbmuster können visuell nicht i,m NCS eingeordnet werden, da sie außerhalb des mit NCS·Farbmustem belegten Bereichs liegen. 7. Diskussion Aus den Experimenten von Svedmyr (26) ist abzulesen, daß naive, aber auch mit dem NCS-Farbsystem vertraute Beobachter zu stark schwankenden Ergebnissen kommen. Deren Mittelung kann daher kaum zu eindeutig definierten Farbskalen Wh- ' ren. Im Gegenteil muß man erwarten, daß die Mittelwerte verschiedener Versuchsgruppen deutliche Unterschiede aufweisen und damit das NCS·Farbsystem mit großen Unschärfen behaftet ist. Die Beschränkung der farbmetrischen Definition der NCS-Koordinaten auf die Meßgeometrie d/8 mit Glanzeinschluß, Normlichtart C und den 2 0. Normal beobachter ist ein großes Hindernis für vergleichende BetraChtungen mit anderen Farbsystemen, wobei als kleineres Übel die fehlende Eindeutigkeit bei der Umkehrung der Umschlüsselung zu nennen ist. Die Hauptprobleme aber entstehen, wenn Farbmuster anderer Oberflächeneigenschaften als im NCS-Farbatlas verwendet verglichen werden sollen. Die visuelle Einordnung kann zu deutlich anderen Ergebnissen für die NCS·Farbkennzeichnung führen als die nach NCS-Vorschrift bestimmte farbmetrische . Farbkennzeichnung. Beide sind normgerecht, also ,richtig', unterscheiden sich aber um so stärker, je dunkler und je bunter die Farbmuster sind. Damit sind die vom Beuth-Verlag herausgegebenen Umschlüsselungstabellen DIN-NCS und RAL-NCS (32)' mit erheblichen Fehlern behaftet, denn sie basieren auf der NCS-Farbmessung hochglänzender DIN-Farbmuster (was verschwiegen wird, aber aus der Farbmusterbesetzung unFARBE + DESIGN 39/40 41 schwer abzulesen ist) und der deutlich höheren Glanzgrad als NCS-Farbmuster aufweisenden RAL-Farbmuster. Der Warnvermerk für Anwender (24) kann also nur wiederholt werden. Literatur: Heinrich Frieling 1 Wyszecki, G. (1981), Color Order Systems, In: AIC Color 81 Berlin I, A5 ff. 2 Wyszeckl, G. (1981), Uniform Color Spaces, In : Colour In the CIE: ·Soc. Dyers+ CoI., London, S. 53 . 77 Grundsätzlich ist mit dem NCS-Farbatlas besser auf visueller als auf farbmetrischer Basis zu arbeiten. Aber auch dann gibt es Hindernisse, die in der Ungenauigkeit der Randfarbmuster begründet sind. Ihre zum Teil beträchtlich zu weit innen im NCS-Farbkörper liegenden tatsächlichen Positionen. können zu einer falschen Einordnung sehr heller und sehr dunkler Farbmuster führen. 3 RObertson, A. R. (1983), Color Spaces and Models, In: Colour Order Systems, AIC Kungälv, S. 62 • 75 4 Billmeyer, F. W., jr. (1985), Survey of Color Order Systems, In: AIC mondlai couleur 85 I, No. 1 6 Döring, G. (1981), Die Farbsysteme DIN 6164, ACC (Acoat Color Codification) und NCS (Natural Colour System), Farbe + Design 19, S. 40 . 48 7 Witt, K. (1981), Das OSA/UCS·Farbsystem aus der Sicht von DIN 6164, Farbe + Design 19, S. 49 . 52 8 Döring, G. (1985), Projektion des schwedischen Natural Colour System (NCS) in das Farbsystem DIN 6164, Die Farbe 31, Nr. 1 -3, S. 28.41 9 Billmeyer, F. w., Jr. and Bencuya, A. (1983), Munsell Notations of the Natural Color System, In: Colour Order Systems, AIC Kungälv, 3:1 10 Schwedische Norm SS 01 91 00 (1979), Farbbezeichnungssystem; Schwedische Norm SS 01 91 01 (1983), Normfarbwerte und Normfarbwertanteile von ungefähr 16 000 Farben nach SS 01 91 00; SchWedische Norm SS 01 91 02 (1979), Farbatlas; Schwedische Norm SS 01 91 03 (1982), Normfarbwerte und Normfarbwertanteile der Farbmuster der Norm SS 01 91 02 ;1 Hard, A. (1966), Philosophy of the Hering.Johansson Natural Color System, Tag. Ber. Intern. Farbtagung Luzern 1965, Göttingen: Muster·Schmidt 1966, S. 376. 388 12 Hard, A. (1966), A new color atlas based on the Natural Color System by Hering·Johansson, Tag. Ber. Intern. Farbtagung Luzern 1965, Göttingen: Muster·Schmidt 1966, S. 367.375 13 Hard, A. (1970), Qualitative Attributes of Color Perception, Tag. Ber. Intern. Farbtagung ..Color 69", Stockholm 1969, Göttingen : Muster·Schmidt 1970, S. 351 .366 14 Ham, A. und L. Sivlk (1981), NCS - Natural Colour System: A Swedish Standard for color notation, Color Res. and Appl. 6, S. 129 • 138 15 Steen, P. (1970), Experiments with estimatlon of perceptive color attributes, Tag. Ber. Intern. Farbtagung ..Color 69", Stockholm 1969, Göttingen : Muster·Schmidt, S. 369.376 16 Hard, A. (1981), P ychologlcal Correlation between psychometrics of NCS and physical CIE·measurements, Tag. Ber. Intern. Farbtagung ..Color 81", Berlin, J5 17 Derefeldt, G. and Chr. SahIIn (1983), Transformation of NCS data Into CIELAB colour space, In: Colour Order Systems, AIC Kungälv, 6:1 18 Tonnquist, G. (1985), Farbsehen, Farbsysteme und Farbmuster, Vortrag auf der Farbinfo '85, Bottrop 19 Tonnquist, G. (1986), Phllosophy of Perceptlve Color Order Systems, Color Res. and Appl. 11, No. 1, S. 51 ·55 20 Hesselgren, S. (1983), Why COIOUf order systems?, In: Colour Order Systems, AIC Kungälv, S. 17 . 28 21 Spill mann, W. (1984), Farbgestaltung fOr das Kantonshospital SI. Gallen, Vortrag auf der Farbinfo '84, Freiburg 22 H~rd, A. (1984), NCS (Natural Colour System) als Ansatz zu einer menschlichen Umwelt, Vortrag auf der Farbinfo '84, Freiburg 23 Svedmyr, Ä. (1984), Das Natürliche Farbsystem NCS in der Praxis, Vortrag auf der Farbinfo '84, Freiburg 24 Döring, G. und K. Witt (1986), Probleme der NCS-Farbkennzeichnung, . Farbe und Lack 92, S. 697 . 700 25 Tonnqulst, G. (1970), A comparison between symmetrical and equispaced hue clrcles, Tag. Ber. Intern. Farbtagung ~Color 69<-, Stockholm 1969, Göttingen: Muster.Schmldt, S. 369-376 26 Vedmyr, Ä. (1983), Absolute colour estimatlon by the NCS-method, In: Colour Order Systems, AIC Kungälv, 36:1 27 DeutSChe Normen; DIN 5033 (1963), .Farbmessung., 9 Teile '28 Gelander, H. and G. Tonnqulst (1972), COLOR, ett program for omräkning av färg Coordlnater frän NCS litl CIE, FOA2·rapport C2548 . El 29 TonnQuist, G. (1963), persönliche Mitteilung Anschrift der Verfasser: ORR Dr. rer. nat. Klaus Witt ORR Dr. rer. nat. Günter Döring Fachgruppe 5.4: Optische Materialeigenschaften und Farbmetrik Bundesanstalt für Materialprüfung Unter den Eichen 87 D-1ooo Berlin 45 42 als aktuelles Problem 5 Döring, G. (1981), Vergleich zweier neuer Farbsysteme (ACC und NCS) mit dem Farbsystem DIN 6164, Die Farbe 29, Nr. 1/3, S. 53.75 Letztlich ist aber der erstaunlichste Befund in der Begrenztheit des NCS-Farbsystems zu sehen, das nur einen Teilraum der Körperfarben überhaupt beschreibt. Damit ist die von Svedmyr (26,34) vertretene Auffassung widerlegt, daß der NCS-Farbenraum die Gesamtheit aller vorstellbaren Körperfarben umschließe. Das NCS-Farbsystem kann daher nicht den Anspruch erheben, eine quantitative Darstellung des visuellen Systems auf der Basis der modernen Interpretation der HeringTheorie zu sein. Hierzu müßten alle tatSächlich vorkommenden Farbempfindungen eingeschlossen sein, z. B. zusätzlich die von Lichtern, auch von Spektrallichtern herrührenden. Außerdem müßte nachgewiesen werden, daß die Farbkoordinatenwahl und ihre Skalen mit neurologisch-physiologischen Experimenten über die Farbreizverarbeitung im Gehirn in Einklang stehen. Zusammenfassend muß gesagt werden, daß das in der literatur oft hochgelobte Natural Colour System weit davon entfernt ist, den Ansprüchen an eine ,Meter-Konvention' zu genügen. Keine der in der Einleitung gestellten Forderungen wird vom Natural Colour System zufriedenstellend erfüllt. Die beim Natural Colour System festzustellenden Mängel sind so schwerwiegend, daß eine gründliche Überarbeitung, angefangen bei den Skalierungsexperimenten über den Widerspruch zwischen Meß- und Abmusterungsgeometrie und die ungenügend genaue Anbindung an die Farbmetrik bis hin zu den viel zu großen Farbtoleranzen bei den Farbmustern im Randbereich des Farbkörpers, unumgänglich erscheint. Farbe - Philosophie und pragmatik 30 Deutsche Normen; DIN 6164 Beiblatt 101 bis 125 (1978.1983), .Glänzende Farbmuster fOr Buntton 1 bis 24 und der unbunten Farben .. 31 Deutsche Normen; DIN 6174 (1979), .. Farbmetrische Bestimmung von Farbabständen nach der CIELAB-Formel. 32 UmschlOsselungstabelien DIN·NCS, RAL·NSC (1986), Berlln : Beuth.Verlag 33 Olto, P. (1984), Farbrezeptierung hochglänzender Farbmuster der DIN.Farbenkarte, Farbe + Lack 90, Heft 7, S. 552 . 555 34 Svedmyr, Ä. (1985), NCS used in practical colour design, In: AIC mondlai couleur 85 Monte Carlo 11, No. 25 Das Nachdenken und Philosophieren wird heutzutage oft. ~Is Freizeitgestaltung für Weltverbesserer angeseh~n, Da~el ISt das Denkenkönnen und auch das Nachdenke~mussen ,em wesentliches Merkmal des Menschen. Im Vergleich zum ~,er, das von Natur aus sozusagen schon fertig durchdacht 1St. Der Mensch muß selber denken, um seine Pragmatik zu e~t wickeln - und immer steht eine gewisse Phil~sophie vor dieser. Eine Philosophie wiederum, die sich auf die Er~enn.ungs möglichkeiten des Menschen und damit auch a~f die Wlsse~ schaft stützen muß. Als Galilei entdeckte, daß die Erde um d~e Sonne kreist und nicht Mittelpunkt ist, bäumte .sich zwar die Kirchenlehre auf, aber endlich - und erst kürzlich mußte der Vatikan sich naChträglich doch bei dem längst Verstorbenen entschuldigen. Dabei kann durchaus einmal auch die Philosophie oder eine Moral-Theologie den Zeigefinger gegenüber den Fo!gerungen erheben die die Pragmatik infolge mangelhaften Durchdenkens dir~kt von der Wissenschaft abzuleiten gewillt war. Z. B. dann Wenn aus einer wohlbegründeten Technologie eine Tech~okratie wird, wenn der Mensch nur als arrivierte~ Affe verstanden und die Auslese-Theorie eines Charle~ Dar~rn g~ gen die Ethik menschlicher Gesells~haft ausg~splelt Wird, wie das ja die Pragmatik des Hitler-Relches schlimm genug gezeigt hat. Pragmatismus und Behaviourismus schufen auch d,ie Basis für eine Manipulierbarkeit des Menschen nach der einfachen Formel: Reiz (physikalisch bestimmt) zur zu erwartenden Reaktion also unter Umgehung des »autonomen Menschen«, den d~r Harvardprofessor Skinner am liebsten ausgeschaltet gesehen hätte. (Vgl. im Lit.-Verz. meinen Titel über Goethes Farbenlehre. , .) Wir sind hier besonders am Problem »Licht und Farbe« interessiert. Kein kleines, unwichtiges Gebiet, an dem sich exempl~ risch zeigen läßt, wie wichtig der Einbezug des Me~sc~en mit Geist Seele und Leib für die heutige Problematik 1St. D~r Mate;ialismus in seiner klassischen Form, die schon Demo~rrt 500 Jahre VOr Christi Geburt so definierte, daß es »eigentllc~ nur die Atome und den leeren Raum gä~e, alle~ andere sei bloß Meinung«, spukt immer noch nach. Gibt es Licht und Farbe nur in unserem Bewußtsein? Descartes (um 1~00) .wurde zum ersten systematischen Denker n~c~ den, gnechlsch~n Philosophen. Als einzige Gewissheit ~llt Ihm die ErkenntniS, daß ich nur bin indem ich denke (»COgltO, ergo sum«). Nur was so »clare et di~tincte« ist, ist ,wahr, wie .eben auch di~ Mathematik, die Descartes als Vorbild aller Wls.s~nschaf~. sleh~. Das Leib-Seele-Verhältnis wird als eine Dualltat der korperhchen und denkenden Substanz gesehen. Ein mechanistisches Wel.tbild, in dem alle Erscheinungen der körperlichen Welt auf die gesetzmäßig ablaufenden Bewegungen von Ko~pus~eln z~ rückzuführen seien. Das cartesianische Denken re~c~t u~er die engl ischen Philosophen, über Leibniz und Kant biS m ~,e Gegenwart hinein. Wir leiden heute an der Spaltung ZWischen Subjektiv/Objektiv, Kunst und ~atu~wiss~nschaft - der ganze Mensch steht deutlicher denn Je Wieder Im Vordergrund. Goethe sagte, daß wir uns die Wisse~sc~aft not:vvendig als Kunst denken müssen, wenn wir von Ihr Irgenderne A~ von Ganzheit erwarten, »Um aber einer solchen Forderung ~Ich zu nähern(( schreibt Goethe wörtlich, »so müßte man keme der menschiichen Kräfte bei wissenschaftlicher Tätigkeit ausschließen. Die Abgründe der Ahndung, ein sicheres Ansch~u en der Gegenwart, mathematische Tiefe, physische GenaUigkeit Schärfe des Verstandes, bewegliche sehnsuchtsvolle Pha'ntasie, liebevolle Freude am Sinnlichen: nichts kann entbehrt werden.« Soweit das Zitat. Auch Newton, den so wichtigen Naturforscher, ohne den es heute keine exakte Naturwissenschaft gäbe, w.ird .als ~egen part Goethes empfunden. Das trifft natürlich ~mslchtllch der Farbenlehre weitgehend zu, aber man darf nicht ,verges~en, daß Newton mit seiner »zweiten Seele« auch noch em Mystiker war - schrieb er doch sogar Wesentliches über die Ap.okalypse - und was uns am meisten in Erstaunen ve.rsetzt,. IS!, d~ß er das Licht auch als dynamische Energie anSieht, die In, die Welt der Stofflichkeit steuernd eingreift, wie folgendes Z~tat , das ich Herrn R. Winzer verdanke, beweist: »Wäre es nicht denkbar, daß die Stoffe und das Licht sic~. ineinan?~r verwa~ delten und wäre es nicht möglich, den großten Tell Ihrer aktiven K;äfte aus den in ihre Zusammensetzung eingegangenen Lichtpartikeln zu beziehen? Könnte nicht das Licht das Grundprinzip sein, das alle Aktivitäten der Stoffe steuert?« Hier werden Einstein und Planck vorausgenommen; die rei.~e Optik tritt zurück, die Netzhaut wäre nicht ~ur ei~ Quan~enza~ ler durch die Tätigkeit ihrer Rezeptoren: Hier p~' l osophlert el~ Physiker! Und immer waren es jene philosophierenden PhYSIker die unsere Erkenntnis bereicherten, man denke u,nter den Ne~eren an Heisenberg, Born, C. F. v, Weizsäcker, Heitier u', a. (Vgl. meinen Aufsatz über Goethes, Farbenlehre ... Im Lit.-Verz.) Man ist sich der Grenzen der Wlss~nscha~t bewußt geworden man darf von Energien sprechen, die - wie Goethe sagt - d~n ganzen Menschen ergreifen und nicht bloß den Mechanismus des Sehens. Goethe spricht vom Licht und dem Geist als den höchsten unteilbaren Energien! Über die Frage, wie das Licht und die Farben ü~er d.as Auge in den ganzen Organismus gelangen, ist man Sich Im Groben FARBE + DESIGN 39/40 FARBE + DESIGN 39/40 43 klar, wenn auch die Einzelheiten äußerst kompliziert sind. Es geht, wie der Augenmediziener Gießmann sagt, um eine zentrale Bildverarbeitung, die in verschiedenen Etappen erfolgt. in erster Instanz durch die optischen Medien des Auges und dann in zweiter dank der Reizung durch Licht- und Farbe in Form von weiterzuleitender Datierung durch das Sinnesnervensystem. Hierbei kommt es zu wichtigen Prozessen der Adaption, der Kontrastvarstärkung usw. Hubel und Wiesel, USA, erkannten farbgegensätzliche Gruppen von Zellen und die EIN- und AUS-Funktion der Ganglien. In der dritten Instanz geht es um motorische Sofortreaktionen unter Einbeziehung vor alfem von taktilen und akustischen Informationen. In der Sehrinde schließlich werden dann Bildanalyse, Figur-GrundUntersc~idung, der Vergleich mit Erinnerungsbildern ermöglicht. Der Einfluß des assoziativen, frontalen Großhirns ist bekannt. Ebenso das Netzwerk, das Reticulum, das wichtige emotionale Integrationen hervorbringt. In neuerer Zeit ist die sog. synaptische Freisetzung von Azetylcholin durch Dunant und Israel in inser Interesse gerückt. das Azetylcholin ist ein Botenstoff, der in den Schaltstellen, Synapsen, der Nervenbahnen die Erregung vermittelt. Im Gegensatz zu früheren Vorstellungen scheint es direkt aus dem Zellplasma der Nervenendigung ausgeschüttet zu werden. Die Neubildung von Azetylcholin ist ein extrem rascher Prozeß. Ein Abfall dieser Produktion rührt wohl von der nicht mehr genügenden Synthese dieses Botenstoffes her. Die selektive Verarmung des Gehirns mag auch ein Hinweis auf die Pathogenese der Alzheimerschen Krankheit sein. Man bringt heute diese pesonders in den USA immer häufiger werdende Krankheit, die durch Gedächtnisverlust, schon bei Vierzig-Jährigen auffällt, unter anderem auch mit dem störenden Flimmerrhythmus von künstlichen Lichtquellen am Monitor und durch die Leuchtstofflampen zusammen. Eine komplizierte »Einzel-PhotonenEmissions-Tomographie« (Holman und Hili, Harvard-University) zeigt, daß die Durchblutung bestimmter Gehirnregionen bei der Alzheimerschen Krankheit abnimmt. Über das Problem des Flimmerns und des stroboskopischen Effekts berichten im übrigen auch Burandt und Eysel, Gesamthochschule Kassel. Mit diesen neuen Problemen sollten sich auch die Lichttechniker auseinandersetzen. Ebenso mit der heute endlich auch anatomisch-histologisch nachgewiesenen energetischen Sehbahn, die über das Zwischenhirn zur Hypophyse und von dort weiter zur Nebenniere führt. In der Nebenniere gibt es wichtige anzuregende Hormone: im Mark das Adrenalin und auch Noradrenalin, in der Rinde die Hydrocorticostereoide, die man nach Hollwich, dem Entdecker dieser Sehbahn, direkt als Streß-Hormone ansehen kann . Weiter haben die Neuropsychologen (z. B. Pribram) die Emotionen als wichtige Regulative auch der Wahrnehmungspozesse erwiesen, sodaß niemand mehr sagen kann, Gefühle seien einfach als subjektiv auszuklammern im Sinn der Cartesianischen Spaltung, die wir vorhin genannt haben. Wer sich heute mit Licht und Farbe ernsthaft befaßt, muß einfach die zwar getrennten, aber integrierbaren Bemühungen der Biologen, Kybernetiker, Mediziner und bes. Physiologen und Neuropsychologen wie natürlich auch der mehr pragmatisch orientierten Ergonomen beachten. Mikroelektronik, Biophysik und Informatik haben weiters wichtige neue Erkenntnisse erbracht, so daß der Status, den die Pragmatiker der lichttechnik und auch der Farbmetrik, wie er bisher als gesichert galt, nicht mehr unkritisch hingenommen werden kann . Gerade bei der Farbmetrik hat ja einer der Größten, Judd, dieses Gebietes schon lange darauf hingewiesen, daß wir zur Erfassung des gesehenen Erregungsfeldes inbezug auf das Farbensemble noch weit entfernt seien und eine »höhere Farbmetriku, die der biologischen Wahrheit entspricht, erst Ziel bleiben müsse. Am Land'schen Phänomen wie auch am Benham.schen, die sich beide auf Helligkeits-Relationen beziehen, wird weiter und weiter geforscht. Der Wahrnehmungsvorgang ist keineswegs einfach zu begreifen. Verschiedene Modelle - Farbkreise wie auch Querschnitte durch Farbraumkörper - versuchen uns eine Ansicht davon zu geben, wie wenigstens in der Natur vorgegangen werden könnte. Man kann solche Modelle vergleichen mit dem bekannten Atom-Modell von Niels Bohr, aus dem man freilich nur einen ins Mechanische übertragenen sinnenhaften Versuch erkennen kann , die wahren, eben unanschaulichen Vorgänge sichtbar zu machen. Farbsysteme können also nur mit großer Einschränkung als »natürliche(( bezeichnet werden, und die auf dem Helmholtzschen Tripel erbauten wie auch die auf den sog. vier Urfarben Herings errichteten spiegeln beide gleichviel Wahrheit wider, wie ja eben ihre pragmatische und ästhetische Verwendungsmöglichkeit unumstritten ist. Fast alle Farbsysteme legen an einen in vollen Farben dargestellten Farbkreis eine sog. Grauleiter an, die nur im mittleren Teil mathematischen Gesetzen (Weber - Fechner) gehorcht und die kein&swegs, wie manche glauben, nur der Tätigkeit der Stäbchen zugeordnet werden kann, sondern sich in Wahrheit aus den anteiligen Verhältnissen in der Absorption unserer Zapfen ergibt. Interessant ist die Tatsache, daß streng kompensativ aufgebaute Systeme nich-t ästhetisch befriedigend ausfallen. Ein "Corriger la fortune(( ist hier ebenso üblich wie beim Erstellen der Grauleiter. Auch wann man sich um Raumprojektionen bemüht, sind die Ergebnisse unterschiedlich und wahrscheinlich nur angenähert der Wahrheit entsprechend, was man in der Wissenschaft als quantite negligeable durchgehen läßt. Für die Kunst gibt es ein solches Pardon nicht, denn Kunst ist - wenn man sie als angenähert bezeichnen könnte - dann keine Kunst mehr, die sie seit schon 30000 Jahren war. Lassen Sie mich am Schluß des Vortrags noch etwas zum Thema Farbenpsychologie sagen, die mir Farbwissenschaft, Psychologie und Kunst zu integrieren scheint oder sich wenigstens dazu eignen kann. Hier in der Farbenpsychologie - richtig verstanden - herrscht auch ein gewisses Gleichgewicht zwischen Philosophie und Wissenschaft bzw. Kunst und Wissenschaft. Hier gibt es durchaus pragmatische Bereiche, die in unser individuelles Leben, unsere sozial Struktur und Kultur eingreifen. Die Farbenpsychologie betrachtet den Raum, im Bau wie auch im urbanen oder ländlichen Bereich, als äußere Leibeshülle des Menschen, die ihn wahrhaft zu Hause sein läßt, »chez soi« = bei sich, wie de.r Franzose sagt. Der Mensch steht in jeder Hinsicht im Mittelpunkt, ob er nun arbeitet und für diese Funktion spezifische Umwelten benötigt, oder ob er sich extravertiert ausleben will , introvertiert sich abschließen möchte; ob er schläft und der Ruhe bedarf, krank ist oder als Kind sich im Kindergarten und dann in der . Schule auf das Leben vorbereitet, ob er als Geschäftsmann seine Ware anbietet oder ob er zu den Konsumenten gehört, die einkaufen - immer baut sich der Mensch - was schon Jacob von Uexküll erkannte - seine eigene Umwelt, die der Innenwelt in ihrer Jeweiligkeit entsprechen muß und die - wie Uexküll das nennt - spezifisch eingeklinkt wird. Wahrheit ist nicht einfach da, sondern sie geschieht! Menschsein im Raum ist erst möglich, wenn die Lichthaftigkei t wie auch die Düsternis, der Schatten, der 'Kontrast, angeboten werden - in jenem Farbbereich zwischen unerträglichem reinen Licht und bedrängender Finsternis. Der Mensch findet zum Bewußtsein seiner selbst, wenn er in diesem R~ich des »skieron«, wie Goethe jenen Zwischenbereich zwischen Licht und Finsternis nennt, lebt. Seiner ganzen Artung nach, und je nach seiner vegetativen Typik, verlangt er bal~ mehr nach dem einen, bald mehr nach dem anderen Pol der lIchtf~~ benwelt; man vergleiche die Erfahrungen Polsters am Rehabll~ tationszentrum in Eschweiler. Daß der Farbenpsych~loge radikal auf die therapeutische Wirkung der Farbe setzt, ISt selbstverständlich. Und keine ernsthafte Lichttherapie u~d Farbtherapie kann ohne das Faktum der Polari~ät, der Wirkung und Gegenwirkung, um zur entspannenden Mitte zu gelangen, auskommen. Der Farbenpsychologe gestaltet Umwel~en, s~hafft also morphologische Strukturen für Seele un~ Geist. Die Gestalt steht immer vor den Teilen, was schon Anstoteies wußte. Insofern ist der Farbenpsychologe auch Künstler, dessen Kunst sich nicht notwendig nur auf der elitären Ebene des Malers vor der Leinwand, der gern auch mal im Elfenbeinturm sitzt, abspielt, sondern der das Lebenkönnen se~bst als. K~nst betrachtet, indem er auch das Profanste in seiner geistigen "Substanz« erkennt, wie das so manche modernen Maler erkannt haben. Nur durch diese Erhebung zum Wesenhaften der Substan.z kann der Architekt und Farbgestalter auch Stil prägen, den ~Ir ja im Zeitalter der Betonschachteln für Menschen so vermissen und den wir auch nicht durch Hervorzaubern des Alten, nostalgisch und oft ein wenig larmoy~nt,. wieder nacherleben wollen, vielleicht, weil das Bewußtsein Jener nac~empfund~ nen Perioden eben im Ansatz verloren gegangen ISt, nur ein neues Mal nicht formuliert wurde. Und so müssen wir auch zu einem neuen Begriff der Schönheit finden, die nicht nur das Erschreckende gnädig. v.erhüllt,. da~ Unschöne versüßt oder als bezugsloser Aesthetlzlsmus I~ einem pragmatikfreien Raum ein gespenstisches Leben fuhrt. Wir müssen im Sinn von Weischedel zu neuem Ur-?prung ~n setzen. Paul Klee sagt: »Unser pochendes Herz .trelbt uns.hlnab, tief hinunter zum Urgrund. Was dann aus .dlese.m Treiben erwächst, ist ganz ernst zu nehmen, wenn es Sich mit den passenden bildnerischen Mitteln restlos zur Gestaltung verbindet.(( Harmonie wird dann unmittelbar geschaffen. w.enn man die enorme Fülle von Details der ForschungsergebnIsse als Einzelner im Griff haben will, muß man zugeben, daß S?krates recht hatte, wenn er als der Weisheit letzten.Sch~uß..seln Wort setzte: Ich weiß, daß ich nichts weiß. Abe~ Ist die Ubersetzung des "oida ouden eidoos« richtig? In »eldoos(( s~eckt doch das Wort Eidea = Idee, Urgrund. Wir wissen also .nlchts vom wahren Urgrund der Dinge, den wir im ph~los~p~lsc~en Denken als das Unverhüllte der Wahrheit, die alethela Im Sinn von Heidegger, zu erkennen haben. Lassen Sie mich schließlich noch einmal Goethe zitieren: »Man wird dem Wissen, der Wissenschaft, dem Handwerk un.? der Kunst Glück wünschen, wenn es ~öglich w~re.' das schone Kapitel der Farbenlehre aus seiner at~mlstlsche~ Beschränktheit und Abgesonderheit, in die es bisher verwlese~, dem allgemeinen-dynamischen Flusse des Lebens und Wirkens wiederzugeben!« Literatur: Burandt, U. und Eysel , U.: 100-Hertz-Flimmern von Leuchtstofflar:npenli cht evoziert Aktionspotentiale in Neuronen des Nervus opticus und des Co~pus genltulatum laterale von Katzen 30. Arbeitswissenschaftlicher Kongreß Dosseldorf 15. bis 16. März 1984 Gesellschaft fOr Arbeitswissenschaft e. V. Campbell, F. 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Edda Mally, Wien, vorgetragen auf der FARB·INFO '85 Therapeutische Anwendung von Farbe wird heute in vielen Ländern praktiziert. Berichte über farbspezifische Wirkungen werden gezeigt. Dem Umgang mit Farben kommt auch ein hoher erzieherischer Die Verwendung der Farbe im Wohnbereich wurde im Rahmen eines historischen Rückblicks, ausgehend von den frühesten Kulturen, bis herauf in die Gegenwart verfolgt. Der Schwerpunkt lag hierbei besonders auf den Entwicklungen bei der sozialen Mittelschicht. Da die Helligkeit im Raum ganz wesentlich den Eindruck und die damit verbundene Wirkung einer Farbe beeinflußt wurde ein entsprechendes Meßprogramm erstellt und durchgeführt. Im Verlaufe dieser Untersuchungen wurden die lichtverhältnisse von zwei verschiedenen Meßräumen (Decke, Wände, Boden) bei Schön· und Schlechtwetter im Tagesverlauf über ein ganzes Jahr gemessen und aufgezeichnet. Für den "dunkelsten" Monat, Dezember, und den »hellsten« Monat, Juni, wur. den alle Meßdaten in Diagrammen dargestellt und die Meßergebnisse (bei Sonne) von Boden und rechter Seitenwand auch rech.nerisch ausgewertet. Dabei wurde festgestellt, daß nur wenige Prozente des Sonnenlichtes Wand und Boden im Wohnraum erreichen. Ferner wurde deutlich, wie sehr sich die Lage der Räume, deren Ausstattung und Farben auf den Helligkeitseindruck auswirken. Ausgehend vom Vergleich physikalischer Grundlagen und der Erscheinung VGn Farbe als psychisch-erkenntnismäßiges Phänomen wird die Frage behandelt, welche Punkte bei der Anwendung von Farbe im Wohnraum zu beachten sind, um eine optimale Wirküng zu erzielen. Die Darstellung. physischer Aspekte der Farbwirkung wird an Beispielen aus dem Tier- und Pflanzenreich gezeigt, woraus bei aller Unterschiedlichkeit des Menschen in psychophysischer Hinsicht doch auf biologische Grundreize geschlossen werden muß, vor allem das menschliche vegetative Nervensystem betreffend. Ein »Schichtenmodell der Farbwir.kungen und -bedeutungen" sucht die Komponenten des menschlichen Farberiebens anschaulich zu machen. Die verhältnismäßig starke Varianz der individuellen Eindruckswirkungen - z. B. die starke Bevorzugung von Farben und Farbgruppen - führt zur Annahme bestimmter »Farbtypen« von Menschen . Dies zeigt sich in der Arbeit als ein noch ungesicherter Ansatz. Die Feststellung einer "Farbpersönlichkeit« auf farbpsychologischer Basis kann dennoch Hilfen zur Farbgestaltung im Wohnraum bieten, allerdings mehr im Sinne eines individuellen Bedarfs als von typologischer Zuordnung. Wie seh r die Farbwahl und die Einstellung zu Farben aufgrund der geografischen Lage, der Tradition eines Landes und des Geschlechts differenzieren, zeigen verschiedene Studienergebnisse, die im Kapitel »Geschlechtsspezifische Farbwahll< behandelt werden. Interessante Aspekte bieten auch jene Wirkungen, die im Zusammenhang mit den Gerüchen der Farben festgestellt wurden. Die Duftwirkung ist nicht nur in der Parfumanwendung von Bedeutung, sondern auch im Wohnraum. 46 ~~rt z~, für Kin~er ebenso wie in der Erwachsenenbildung. Mit RucksIcht auf die belastenden Faktoren der psychischen Gegenwartssituation sollte daher einer Einschränkung des Bild. nerischen Unterrichts unbedingt begegnet werden. Die Wechselwirkung verschiedener Wand- und Bodenfarben mit einzelnen Möbelstücken wird in einer Bilderserie demonstriert, die auch zur Entwicklung des bewußten Sehens beitragen soll. Es zeigt sich, daß es bei der hochaktuellen Problemstellung »Farbe im Wohnbereichcc auch darauf ankommt, den in heutiger Zeit unterentWickelten, ja teilweise sogar verkümmerten Farbsinn wieder zu beleben und zu üben. Die Anwendung de; Farbe im dreidimensionalen Raum erfordert andere Maßstäbe als sonst in der zweidimensionalen Ma!kunst. Ein entsprechender Ausbau der VOlkspädagogik und der Volkshygiene wird zur Steigerung des Lebensgefühls fü hren. Eine Reihe von Farbtafe!1I bildeten mit dem zugehörigen Text eine Einheit und stellen einen Erlebnisweg von der üblichen Praxis zu neuen Möglichkeiten dar. Die Mittel der Innendekoration und das heutige Angebot werden anschaulich gemacht und kritisch untersucht. Eine neue Lasurtechnik wird vorgestellt, die zur Belebung großer Flächen (Wand, Decke) führt. Diese ästhetische und wirtschaftlich wie auch technisch völlig erprobte Methode erweitert die Palette bereichert die Qualität der Farbe und stellt dem Malerberuf neue Aufgaben. Die Beobachtungen und Erfahrungen des Architekten bei der Erfassung der Farbbedürfnisse, insbesondere des älteren Menschen, im Hinblick auf die Gestaltung von Wohnräumen führen auf dem Gebiete der Farbpsychologie zu ganz bestimmten Lösungen. Ein Hauptkapitel für die Praxis ist di: Erarbeitung von Farbqualitäten, wie sie menschliche Tätigkeiten unterstützen können. Für den Wohnbereich wurden dabei die Ergebnisse in tabellarischer Form überschaubar gemacht. Für eine sinnvolle Arbeit hängt alles von der Herstellung einer Beziehung von Raumfunktion zu Farbton ab. In farbigen Tafeln werden Vorschläge (Beispiele und Gegenbeispiele) für die farbige Behandlung des Wohnbereiches dargestellt und kommentiert. Der Abschnitt »Beleuchtung« behandelt die Möglichkeiten des Einsatzes von Licht im Wohnbereich. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Verwendung des Lichtes als Gestaltungsmittel, mit dem Raumwirkung und Stimmung beein.flußt werden können. Zunächst werden wichtige lichttechnische Grundbegriffe erläutert. Die anschließenden Kapitel behandeln die Licht"'uellen, die für die Beleuchtung von Haus und Garten in F~age k?mm~n. Die Verträglichkeit von Leuchtstofflampenlicht wird d~skutlert und über eine Untersuchung zur Akzeptanz der LIchtfarbe von LeUChtstOfflampen im Wohnbereich berichtet. Au.sgehend von den Erwartungen, die der Mensch aufgrund seiner stammesgeschiChtlichen Entwicklung bezüglich der Beleucht~ng bei Tage und während der Dunkelstunden hegt, werden die grundsätzlichen Gegebenheiten behandelt, die bei der Planung der Wohnungsbeleuchtung zu beachten sind. Dabei ergeben sich auch Hinweise und Ratschläge zu speziellen Beleuchtungsproblemen, z. B. für zweckmäßige Beleuchtung beim Fernsehen und zur Anstrahlung von Objekten und Flächen. Auch der Außenraum wird mit einbezogen, soweit er Bestandteil des Wohnbereichs sein kann, also Balkon, Terrasse und Garten. Auch auf Randgebiete, wie die Beleuchtung von Pflanzen und die Sicherheitsbeleuchtung, und auch auf die installationstechnischen Voraussetzungen für eine möglichst freizügige Anwendung der künstlichen Beleuchtung wird hingewiesen. Den Abschluß bildet ein Literaturverzeichnis für weitergehende Information auf den verschiedenen Spezialgebieten sowie Erklärungen der wichtigsten Fachbegriffe. Die Anlage eines Bewertungsprofils wird beschrieben, mit dessen Hilfe die eigene Farbwahl überprüft werden kann. Auch die testmäßige Feststellung der persönlichen Farbneigung wird gezeigt. Die Übersetzbarkeit solcher Ergebnisse sowie die Forderungen Farbgestaltung und zu verwendende Farben aus der Sicht gesunden Bauens und Wohnens (Baubiologie) führen zu abschließenden BetraChtungen. Die Erfahrungen mit farbig gestalteten Räumen, Erlebnisschilderungen und wissenschaftliche Untersuchungen runden die Arbeit ab. Deutliche Schlußfolgerungen ergeben sic~ für Regierung, Berufsverbände und Bevölkerung und werden in einer separaten Forderungsliste an die öffentliche Hand bekräftigt. Mag. Edda Mally Büro für Farbgestaltung A-1090 Wien, Spitalgasse 25 verwirrung um die Farbe Auszug aus einem Beitrag der Stuttgarter Zeitung vom 12. 3. 84 zu den Podiumsdiskussionen anläßlich des Farb-Design-Preises im Stuttgarter Landesgewerbeamt Seit 1979 gibt es einen Farb-Design e. V. Sitz in Stuttgart, wird im wesentlichen von Firmen der Farben-Industrie finanziert. Unbestreitbar ist, daß der Ver,ein zum zweiten Mal den Wettbewerb »Internationaler Farb-Design-Preis« ausgeführt hat. Die WortSChöpfung »Farb-Design« hat einen fordernden Charakter: fordert sie nicht die Aufwertung des häufig nebenberuflichen Farbberaters zum selbständigen Beruf Farb-Designer? Doch nehmen wir vorweg, was bei zwei Podiumsdiskussionen anläßlich der Preisverleihung nicht nachgewiesen wurde: daß es richtig, notwendig und sinnvoll wäre, den Vorgang der in die Öffentlichkeit hineinwirkenden Farbgebung in stärkerem Maße als bisher an SpeZialisten zu delegieren. Farb-Design, wenn man so will, ist freilich schon lange eingeführt und passiert täglich, wann imme es ans Häuser-Anmalen geht, bei der Vergabe von Farbtongenehmigungen. Es kommt zwar vor, daß sich einer der mehr oder weniger vereidigten Nuanceure persönliCh verantwortlich erklärt, unklar bleibt aber häufig die Frage nach seiner Öualifikation und Kompetenz. Objektive ' Erklärungen ändern nichts daran, daß eine Entscheidung für eine Farbe immer auch eine subjektive Entscheidung ist. Jene werden erarbeitet, diese wird gefällt. Des Aufhebens wert ist deshalb eine Bemer- kung aus dem Publikum, die mit erfrischender Taktlosigkeit auf den unerläßlichen Mut zum »Individualisieren der Beziehung zur Farbe« abzielte. Sinngemäß wurde gefragt, wie sich die sieben Herren am Podium anmaßen könnten, über Farbe zu urteilen, wo sich ihre Anzüge kaum voneinander unterscheiden ließen. In den verlegenen Antworten war von Vorstandssitzungen bei Banken die Rede: es gäbe nun einmal Kleiderordnungen. Nun fiel im Landesgewerbeamt - Gastgeber des Tages war das DesignCenter Stuttgart - keine Kleiderordnung auf. Woraus man nur schließen kann, sie müssen sie mitgebracht haben, in ihren Köpfen. Zu Beginn räumten Mitglieder der Wettbewerbs-Jury ein, daß das Preisgericht über keine klaren gemeinsamen Richtlinien verfügte (über die Ausstellung mit den Wettbewerbs-Ergebnissen folgt ein gesonderter Bericht). Kein Wunder, so vollgestopft wie der Begriff »Farb-Designc< ist, nur fragt man sich: was soll ein Wettbewerb, wenn das Thema nicht wettbewerbsreif ist? Einer Anregung Professor Spengelins (Hannover) wurde nicht widersprochen: keinen dritten Farb-Design-Preis auszuschreiben, sondern ein mehrtägiges Seminar mit bisherigen Preisträgern zu veranstalten, um die bestehende nbabylonische Sprachverwirrung« zu entwirren. Beim nPodium Architektur«, das Gerhard Schwab und beim darauffolgenden "Podium Industrie-Designl<, das Jörg Kruttschnitt moderierte, wucherten die Widersprüche ins Uferlose. Keine Meinungsäußerung, die nicht irgendwann auf den Kopf gesteilt worden wäre, kein Argument, das nicht an seinem Gegenargument verpufft wäre. Da müssen einmal Ehefrauen für die Lackfarbe eines Autos herhalten, dann wird mit gutmütiger Betulichkeit eine »gewisse kleine Vergewaltigung« des Publikums empfohlen. Obligatorische Klagen über den Schlendrian von Auftraggebern, über die Entwicklung des Malerhandwerks, das aufs Transportieren von fertiger Kübelfarbe auf Wände heruntergekommen sei. Dem müsse pädagogisch entgegengewirkt werden. Ein Ruf nach dem Maler-Künstler, dann wieder wird der Musenkuß abgeschmettert. Stecken wir in einer Farbexplosion (»Blau-Rot-Orgien«) oder sind die gedämpften Farben wie Nato-Oliv-Grün aktueller? Ulrich Conrads (Berlin) wagt ein differenziertes Bekenntnis zur »belebend, erheiternd einbrechenden« Mode als ehrenrührig von sich und bescheinigt einem inzwischen bezogenen Neubau Sensationshascherei - es ist jener Neubau, in dem die Farbnamen webenden Parzen womöglich gerade an »StirlingGrün« arbeiten. Den schwerwiegendsten Vorwurf hat sich die Jury durch ihre Vergabepraxis eingehandelt, die auf eine weitgehende Trennung von Architektur und Architek· turfarbe hinausläuft. Wenn triste Hafengebäude mit farbigen Wellen herausgeputzt werden, ist das ja ganz hübsch. Wenn aber die Tendenz zunimmt, architektonisch höchst bescheidene neue Gebäude mit großem F~rbaufwand zu bemalen oder auszumalen, dann leidet bestimmt die Architektur indirekt am stärksten unter diesen einbeinigen Gesamtkunstwerken. Gerhard Hessler FARBE + DESIGN 39/40 FARBE + DESIGN 39/40 47 Bruno Weber DER MALER GOTrFR/ED KELLER An der Sihl 2 Aussicht au f das Limmattal 48 FARBE + DESIGN 39/40 In jungen Jahren glaubte Gottfried Keller (1819 - 1890) sich zum Maler berufen, was auf Grund der früh sichtbaren Lust am Zeichnen und Malen wohl möglich schien. Ein äusserer Anlass zur Künstlerschaft war 1834 die unbegründete Verstossung aus der Zürcher Industrieschule, wodurch er mit 15 Jahren sich selbst und der Sorge seiner Mutter überlassen blieb. Das Malerdasein dauerte als Lehr- und Leidenszeit volle neun Jahre (1834 bis 1843) und bildet den Hauptinhalt seines 1850 - 1855 in Berlin geschriebenen Romans Der grüne Heinrich . Eine Art Unterricht bei Peter Steiger und Rudolf Meyer (im Roman die Meister Habersaat und Römer) war die einzige technische oder formende Hilfe, jeweils kurz und von beschränktem Nutzen, und bis zum bitteren Ende blieb der fast ungelernte, aber geborene Künstler ein bedürftiger Autodidakt . Es war ihm 1840 gelungen, mit dem grossmütterlichen Erbteil nach München, einem Mekka des akademischen Kunststudiums, zu ziehen, wo er zwei wenig fruchtbare, äusserlich erfolglose Jahre verbrachte und schwere Krankheit. innere Not, Hunger, <die allerursprünglichsten menschlichen Zustände> [1] kennenlernte . Aus dem Elend kehrte er im November 1842 zurü ck, um beim mütterlichen Herd zu überwintern ; mit neuem Geld würde er wieder nach München fahren [2] . Es kam anders. In der Autobiographie von 1876 schildert der Dichter, wie er in einem für seine ungeheuren Bildkartons eigens gemieteten Atelier in der W interkälte sich hinter die un gemalten Bilder verkroch und erste Versuche zum Lebensroman niederschrieb [3] ; im politischen Frühling des Jahres 1843, mit der plötzlichen Geburt des Lyrikers, starb in ihm der berufsmässige Maler nach Monaten quälender Ungewissheit eines natürlichen Todes, und fortan malte der Dichter nur noch gelegentlich als Freundesgabe ein Aquarell. Seit den Schultagen hatte er nicht aufgehört zu schreiben, und in all den Jahren seiner Malerzeit befand er sich auf einem sicheren Weg zum dichterischen Au sdruck ; mit Bild ideen, Gedichtversuchen und Prosafragmenten fül lte er Skizzen - und Tagebücher. Die groteske Romantik seiner novellistischen Erstlinge ging zunächst mit einer fra tzenhaften Gestaltung von Baum und Fels in den gezeichneten Studien para llel; da er jedoch mehr las und schrieb als zeichnete, schoss die Phantasie bald weit über die Grenzen seiner handwerklichen Möglichkeiten hinaus, und bereits 1837 war eine enthemmte Naturschil derung wie Die Nacht auf dem Uto, im Stile Jean Pauls, nicht mehr malbar : <Es war Mitternacht geworden, der Mond stand mitten am Himmel und goss sein mildes Licht auf des Berges Scheitel. auf der ich lag . Ringsherum verbreitete sich die Herrlichkeit des ganzen Firmamentes . Tausend und tausend Sternbilder strahlten in ewiger Harmonie von ihrer Bahn ; hoch über mir zog sich die Milchstrasse über den unermessl ichen Plan . Ich sprang auf und wandelte wonnetrunken zwischen den versilberten Fichtenstämmen umher, welche, au f den hellen Rasen kräftige Schatten werfend, wie Tempelsäulen zum flimmernden Ge wölbe emporstrebten . Feierliches Schweigen ruhte au f der ganzen Natur, kein Wesen atmete ausser mir ; nur aus dem Tale herauf drang ein leises, fernes Murmeln vom vorbei fliessenden Strome, aus welchem der Widerschein des Mondes wie ein Stern aus der dunklen , verworrenen Tiefe heraufglänzte> [4]. FARBE + DESIGN 39/40 49 3 Waldpartie an einem Sumpf oder Teiche 4 Felsige Wald partie 50 FARBE + DESIGN 39/40 Unter den vielen bekannten Doppelbegabungen ist Keller, wie Goethe und Stifter, der bedeutende Einzelfall. Bei zeichnenden und malenden Dichtern zeigt sich als Regel ein geistreicher Dilettantismus, der nur wenige in die unbekannten Bezirke des Sehens führt (Sterne, Gogol, Hugo, Strindberg). Manchmal erscheint das künstlerische Talent im Lichte des Dichters sehenswürdig, einige halten sogar das Gleichgewicht in verschiedenen Ausdrucksformen (Blake, Busch, Barlach, Arp) ; für Stifter, der nicht wählen konnte, wurde die eigentliche Doppelbestimmung zum Lebensproblem. Kellers Malerdasein ist aber ein Stadium, das erste, seiner künstlerischen Entfaltung, welche stets schubweise mit langjährigen Pausen erfolgte; sein endlicher Entschluss, das Ergreifen des einen und der Verzicht auf das andere, war als Weg zu sich selbst in harten Jahren schwer errungen. Diese Phase, die auch dem alten Keller immer bedeutsam erschien [5], hinterliess aber als Umweg in der Zeit das lebenslange Gefühl einer verpfuschten Jugend . Zahlenmässig ist der sichtbare Niederschlag dieser Jugend nicht erheblich; der Zeichner Goethe, von dem Keller übrigens keine hohe Meinung hatte, hinterliess als ein Lebenswerk über 2000, der Maler Stifter, der manches wieder zerstörte, immerhin über 100 Nummern. Von Keller sind aus den neun Malerjahren, grösstenteils im Nachlass, erhalten: 15 Gemälde auf Leinwand oder Papier, davon 11 aus der Münchner Zeit, 39 Aquarelle, Pinselzeichnungen und vorbereitende Kartons, eine kleinere Anzahl Skizzen und Studien mit Bleistift oder Feder und 15 Kopien aus der Zürcher Zeit, meist nach Rudolf Meyer. Ferner sind 7 Aquarelle aus späteren Jahren (1849-1873) und bedeutsame Kritzeleien auf Schreibunterlagen und Manuskriptseiten, auch in den Ratsprotokollen des Staatsschreibers, bekannt. Ein Teil von unbekanntem Umfang des Hervorgebrachten ging 1842 in München zum Trödler: Keller verkaufte die Blätter einzeln, zu 24 Kreuzer das Stück, für seinen Lebensunterhalt, wie er es im Roman beschrieben hat [6] . Die Welt seiner Malerei ist die ruhende Landschaft Arkadiens: Bäume aller Art, besonders Eichen, Buchen, Föhren, sodann Gräser, Kräuter, Buschwerk, besonders Doldengewächse, ganze Laubmassen, Wald und Wurzeln, Steine und Felsen, Bäche oder stille Gewässer, Täler, Hügel und freundliche Wolken, die ganze helle Tageszeit der grünen Natur. Diese Gegenstände fand er unmittelbar in der Zürcher Umgebung, am Wolfbach, an der Sihl, in den sonnenbeglänzten Wäldern des Zürich - und Uetlibergs. In München, wo er wenig nach der Natur zeichnete, war ihm die ferne Heimat, Wohnraum seiner Seele, eine Quelle der Inspiration. Er fand aber früh schon Ideen und Vorbilder, welche bewusster wirkten als die Lehren Meyers oder das wechselnde Antlitz der Natur; als er im April 1840 nach München reiste, packte er in den Koffer, neben anderem, <2 Bändchen von Goethes Werken, Diderots Versuch über die Malerei, Gessners Briefwechsel mit seinem Sohne, 1 grosses Portefeuille mit Studien und Kupferstichen, 1 kleines Portefeuille mit Bleistiftskizzen und kleinem Mist, 1 rotes Portefeuille mit zwei Heften von Calame und der Sammlung radierter Blätter von Meier> [7] . Als Maler war Keller ungemein lesehungrig. Gessners Brief über die Landschaftsmahlerey an Herrn Füesslin von 1787 hat er eifrig studiert [8], und möglicherweise sind ihm auch Neun Briefe über Landschaftsmalerei von C. G. Carus (1831, 2. Auf!. 1835) nicht fremd geblieben, jedenfalls hat er dessen Mitteilungen über Friedrich der Landschafter im Cottaschen Kunstblatt vom Oktober 1840 in sich aufgenommen. Goethes Gedanken über Kunst waren ihm genau bekannt und später für den grünen Heinrich tiefgründige Offenbarung [9]. Die entsprechenden Werke der Graphik haben ihn unmittelbar beeindruckt, heroische Landschaftsradierungen der Hollär.der Swanefeldt, Waterloo, Berchem, Everdingen (alle von Gessner empfohlen), die Blätter Johann Christian Reinharts, Nachbildungen der grossen Gemälde von Poussin, Claude Lorrain und Ruysdael, die radierten Werke der Zürcher Landschafter Salomon Gessner, Ludwig Hess, Heinrich Rieter, Emanuel Steiner, Johann Heinrich Meyer. Vom grünen Heinrich werden Waterloo, Gessner und Reinhart namentlich erwähnt, als ihm mit den Landschaftsradierungen in der Mappe des Oheims zum ersten Mal <etwas wahrhaft Künstlerisches> entgegentritt [10]. Im Nachlass des Dichters zeugen noch zahlreiche solcher Blätter von der Blickrichtung des jungen Malers auf eine bestimmte enge Tradition: 4 Merian, 1 Waterloo, 1 Eg. Sadeler nach Jan Bruegel,3 Ludwig Hess (Aquatinta), 10 Radierungen von Christian FARBE + DESIGN 39/40 51 August Günther in Dresden (1785) und 24 ähnliche Stücke des Winterthurers Johann Conrad Steiner (um 1795) [11]. Es scheint, als habe die Kenntnis und Sammlung dieser Vorbilder, bei der unzureichenden technischen Fertigkeit, Kellers Talent mehr gehemmt als gefördert; eine ideale Landschaft, in vorgegebener Manier, ist leichter zu treffen, als wirkliches Formengut in mühevoller Arbeit zu erfassen. Ein Landschaftsmaler, soweit er ursprünglich ist überträgt den dreidimensionalen Bereich vor seinen Augen in zweidimensionale Komposition, Raumdistanz in Linearperspektive, Körperform in Flächenform, Licht in Farbe und bewirkt mit seinen optischen Mitteln, dass der Ausschnitt, den er bearbeitet, wieder ein Ganzes wird . Dies gelang Keller fast nie, er dachte flächig, sein Auge war vorbelastet; er zeichnete nur skizzenhaft nach der Natur und ging erst zu Hause mit dem Aquarellpinsel an die Vollendung. Die ersten bewältigten Studien vor dem Objekt in der freien Natur entstanden erst 1843, wenige Monate vor dem Ende der Malerzeit (Abb.8) . Das meiste, was vor dem Münchner Aufenthalt zustande kam, ist auch nicht Landschaft, sondern Motiv: pflanzliche Stilleben, Bachszenen, Bildnisdarstellung einzelner Bäume, begrenzte Waldpartien. Die wenigen ausgeführten Landschaften mit freiem Himmel sind aus ihren Te'len additiv zusammengesetzt daher nicht ohne Nahtstellen. Dies gilt auch für das Aquarell An der Sihl vom August 1837 (Abb. 1), welches durch idyllischen Farbenklang und feine Stufun~ der stofflichen Qualitäten hervorragt. Es entstand in den ersten Wochen des Unterrichts bei Meyer, der Keller auf das Studium der Natur führte, und zeigt als Ergebnis genallfm~ Beobachtung flüchtiger Erscheinungen (Spiegelung und Lichtreflexe) in beachtlicher technischerVollendung . In München stützte sich Keller bei der Malarbeit auf mitgebrachte Skizzen, und erst in der Fremde, nachdem er von Wilhelm Scheuchzer in die Praxis der Ölmalerei eingeführt worden war, gelangen ihm aus Erinnerung und Heimweh einige zürcherische Landschaften von einheitlichem Charakter wie die Aussicht auf das Limmattal vom Hottingerberg bei Zürich (Abb. 2) und die Waldpartie an einem Sumpf oder Teiche (Abb. 3) . Das erste Bildchen ist ganz nach jahrhundertealtem Rezept aufgebaut, Vordergrund mit markantem Blickfang in grünlichgrauen und braunen Tönen, Mittelgrund in weicherem, graugrünem Kolorit, im Hintergrund die verblauende Ferne mit weissen Dunstschwaden über gelbgrauer Ebene. Das herbstliche Abendgold des Himmels ist intensiv an der persp3ktivisch fernsten Stelle und nach oben hin verdämmernd . Am Tümpel sind die Steine etwas weich, subtil aber die vielen Grasbüschel geraten ; das Laubwerk wird mit Lichteffekten ausgestattet, gewissenhaft ein Durchblick in die Föhrenkronen mit spitzem Pinsel eingetupft, und ein kleines Feuer mit Rauchfahne belebt die friedliche Gegend . Das andere Gemälde, ungleich grösseren Formats, ist in derselben Malweise entsprechend bleiern ausgefallen, besonders in den kompakten Wasser- und Wolkenflächen. Wir befinden uns ganz in Arkadien, in einem Rokoko Gessnerscher Prägung, wohnlicher Grund mit unabsehbaren Bäumen, ein sonntäglicher Angler wie verwurzelt im Felsenrund gebettet; auch hier sorgt ein Räuchlein in der Entfernung für den Ausdruck ländlichen Friedens. Ein drittes Gemälde, die Felsige Waldpar!ie (Abb.4), blieb infolge kompositorischer Disharmonien unvollendet; die weiche Bildung der ausgeführten Stellen ist besonders im oberen Teil reizvoll, während die bloss untermalten Flächen mit der sichtbaren Vorzeichnung etwas von der gequälten Stimmung beim Abbruch der Malarbeit verraten . Gegenstand und Stil erscheinen für den Münchner Keller zusehends charakteristisch : Erhabene Gegend mit wildgewachsenen Bäumen und Spuren elementaren Naturgeschehens als ausgeklügelte Komposition, kühn in der Bildidee, ohne Spannung im Aufbau, zaghaft in der Behandlung und schliesslich unfertig von der Staffelei abgesetzt. . Was Gottfried Keller damals in der Pinakothek und im Kunstverein sehen konnte. war nicht geeignet, sein künstlerisches Selbstbewusstsein zu heben, und mehr und mehr versteifte er sich ( wegen des Nichtkönnens) (wie es später hiess) auf die eigenartige, unmoderne Spezialität der idealen< gelehrten Landschaften, welche ohne Farbe mehr einen literarischen Gedanken als ein gutes Stück Natur darstellten> [12] . Es entstanden Bild kartons, unmässig im Format, welche nicht ausgeführt werden konnten , breit entworfene symbolische Landschaften, für die sich niemand mehr ernsthaft interessierte . Die Grosse Grosse ossianische Landschaft . n Winter lang unter dem Pinsel gehabt und schliess ossianisehe Landschaft hat e~. dann el~e Bild an die Kunstausstellung nach Zürich ver lich nur darum zu Ende gefuhrt, weil das H twerk des Malers Keller, in dem sein schickt werden sollte (Abb. 5) . Es gilt als das :u~ ck kommt. Ein Hohlweg zwischen naturdämonisches Ideal klar u~d I~hr~~ft ~u:ne~sG~~tel von dichtem Wald oder Gebüsch . d' Ho" he ' ein zungenförmiges glattes überwachsenen Brocken geht blldemwarts m .. " 'tl ' hes Felsungetum m le , . . . t BI 'l ck an die steinige Küstenlmle, über jenseits ragt em elszel IC . 'h f ' hren den erstaun en ' Gewässer und steife Baumrel en u . h h t " mte Wolkenbank . Ke ine Figuren, über dem Meerhorizont liegt sturmbewegt el~e kO~ gedur Mo" wenschwarm vor dem Klotz . k B k " pel und em reisen er .. aber drei emporgerec te aum rup f 'se gestaffelt die übrigen Flachen .' d II beleuchtet stu enwel . . . . der Urwelt; einige Partien sm gre 'I he'l nt die Haufenwolke als IIcht. .. ' h It Im Sonneng anz ersc Betrachter sich aufdrängend . Wolken, Schneegleichförmig damn:eng .ge ,a en . durchtränkte Materie, wie em Symbol dem f " h dem grünen Heinrich< recht berge, das beglänzte Kirchenda~h bedeuten SCh~~ g~n~u~~ oder Gefilden versteht> [13]; eigentlich das, was die PhantaSie sonst unter .se IgFehne der Unsterblichkeit> [14] . In der . 'h . d Abendwolke eme a an anderer Stelle ISt I m (Je e d Ber e zu einer einzigen körperlosen Substanz : Anna- Landschaft verschmelzen Wol~en un g h tief herunter mit Schnee bedeckt, und <Im Südwesten lagen die Alpen welt herum, noc FARBE+ DESIGN 39/40 52 FARBE + DESIGN 39/40 53 über ihnen lagerte ein wunderschönes mächtiges Wolkengebirge im gleichen Glanze, Licht und Schatten ganz von gleicher Farbe wie die Berge, ein Meer von leuchtendem Weiss und tiefem Blau, aber in tausend Formen gegossen, von denen eine die andere übertürmte, Gletscherhäupter und Wolken durcheinandergeworfen. Das Ganze war eine senkrecht aufgerichtete glänzende und wunderbare Wildnis, gewaltig und nah an das Gemüt rückend und doch so lautlos, unbeweglich und fern) [15] . Die (weissen Wolkenfrauen >, das ( Abend feld ) waren in ihren wechselnden, aber stets gegenwärtigen Gestalten für Keller wahrhaftig überirdische Exponate der unerreichbaren himmlischen Regionen, und als der todkranke Dichter im April 1890 von seinem Fenster aus wie verloren das atmosphärische Schauspiel der untergehenden Sonne betrachtete, erschien er einem Anwesenden von gleichsam jen seitiger Luft umweht: (Er wandelte im Abendscheine in seligen Gefilden, in einer wunder samen, glanzerfüllten Unendlichkeit> [16]. In der Szenerie seiner ossianisehen Landschaft sind alle kompakten Formen wolkenhaft, rundgeballt, weich modelliert, und die Sonnenhelle, scharf konturiert, ruht wie ein Hauch des Lebendigen über der stummen, wüsten Erde. Nur zu deutlich ist die dramatische Gebärde, sie vermag nicht zu einen, die Bühne bleibt in Bildschichten geteilt, und die Grössenverhältnisse schwanken, die Linien sind schlaff, die Farben stumpf. Das Ganze aller aufgereihten Landschaftsgründe ist nicht erfassbar, wie im Traum verweilt der Blick am einzelnen Ort. Der luzerner Robert Zünd, den Ke!!er später als Verwirklicher seiner eigenen Bestrebungen schätzte [17], malte 1860 ein impo santes Gemälde, Die Ernte im Kunstmuseum Basel, in gleichartigen Strukturen der Kom position, aber mit strengster Vereinfachung der Linien, Formen und Ebenen ; das Bild wirkt entsprechend monumental, und der Gedanke ist ganz in ihm aufgegangen . Ein solches Meisterwerk zu schaffen fehlte Keller die nötige künstlerische Erfahrung, aus unbefriedi gendsten Verhältnissen heraus versuchte er aber, mit wunderbarer Kühnheit, gleich das Höchste zu vollbringen . 6 Landschaft mit Gewitterstimmung Im Zeichen der Krise steht das ergreif~nde Blatt mit dem wandernden Maler, der seinen kleinen Schirm gegen den mächtigen Himmel spannt: Landschaft mit Gewitterstimmung (Abb. 6). Wieder ein Weg bildeinwärts, steiniger Grund mit kargem Waldwuchs, Felder und Wiesen im Sonnenglanz, am Horizont ein blanker See; darüber, zwei Drittel der Fläche, ein blauer Wolkenbau von ungeheurem Ausmass . Wie dürftig erscheint nun alles Gestaltete, Fes'te, der Gräsersaum am Weg, Blumenwiese und Ackerkrume, der verschliffene Fels, das dünne Tannenpaar, die einsame Vogelschar und unser Männlein als fortschreitende Bleifigur, gegen die sinnleere Welt der immerwährenden Veränderung und ungreifbaren Formen, gegen die unbegrenzte Räumlichkeit der kosmischen Ferne, welche die Schrägen im Bild so nah wie möglich suggerieren . Das ist keine reale landschaft, vielmehr Darstellung des Innenraums, ein erdichtetes Traumbild in seltsamen fahlen Farbklängen und sich kreu zenden Fluchten, den späteren sehnsüchtigen Traumwanderungen des grünen Heinrich auf seinem Goldfuchs [18] vergleichbar. Wesentlich anderen Charakter zeigt die Fluss landschaft mit Ruine (Abb.7), wo Keller mühelos mit bewährten Requisiten ein altertümliches Schmuckstück komponiert, vielleicht unter dem Zwang, endlich einen Verk aufsgegenstand herzustellen ; die sprechendste Partie ist auch hier die Malerei der Himmelfläche mit Schönwetterwolken und flotten Vogelzeichen, Diese landschaftlichen Kompositionen sind alle nicht in der Natur entworfen, sondern ganz aus der Erinnerung oder Vorstellung erfunden, was selbst für einen spätromantischen Landschafter befremfJlich scheint; Heinrich Wölfflin hielt Kellers Begabung sogar (für nicht stark genug, um zu der Natur in ein selbständiges Verhältnis zu kommen> [19]. Vorherrschend war allerdings eine zügellose schöpferische Phantasie, wie die von Rittmeyer überlieferte tolle Vision vom Geist Bierschaum bezeugt [20], und Keller glaubte auch als Maler, in seinem unbedingten Streben nach Grösse, sich ganz auf das visuelle Gedächtnis und die Motivsammlung seiner früheren Studien verlassen zu können . Er war sich der Gefahr bewusst, doch seine Versuche, in der Natur zu lernen, blieben aus den trivialsten Gründen erfolglos. Im Juni 1840, als er mit dem Maler Scheuchzer (etwa für vier Wochen aufs Land> zog, zwang ihn das schlechte Wetter zur baldi gen Umkehr, und als er ein Jahr später wieder ins Gebirge reisen wollte, schien es die materielle lage nicht mehr zu gestatten : 54 7 Fluss landschaft mit Ruine FARBE + DESIGN 39/40 FARBE + DESIGN 39/40 55 <Während alle Künstler jetzt fortziehen bei dem schönen Wetter, muss ich tu Hause sitzen und schanzen> [21] , Als aber wieder ein Jahr um war, nach der Rückkehr in die Heimat~tadt, fand er auf einmal Zeit und Musse zu Naturstudien in der Zürcher Umgebung, wie In Jenen Tagen, als er noch Motive sammelte; mit Morgenaugen entdeckt er nun seine Umwelt un? schafft, neben anderem, das erstaunliche Blatt mit der WaIdlichtung (Abb, 8) , Noch scheint Natursymbolisches mitgemeint, wenn wir uns etwa der Bedeutung des Ba~mes, grünenden und gefällten Holzes im Werk des Dichters erinnern [22] ; mühelos gelingt aber das Kunstgebilde, Reihung, Proportion und Symmetrie stimmen wie Duft breitet si.ch ein Silberlicht über die ganze Fläche, die zum erstenmal fast ohne ~chwierige Perspektlv~ ausko,mmt, Wolkensphäre und Erdenleben sind im schlichten Farbklang wie auch physiognomisch verbunden, die jungen Tannenspitzen mit den leichten Flöckchen d~s Frü~lingsblau mit den pastellartigen Tönen des gewölbtail Grundes, und die obligate~ Vo~el fliegen ,als notwendiger Bestandteil des Bildsinns , Nicht aus Unvermögen, sondern weil das Stadium der Vollkommenheit erreicht ist, blieb die Malerei unvollendet. und zum er~tenmal er~chein,~ Gottfried Keller sich selbst ebenbürtig : <Frohe Lüfte wehten, am Himmel krauselten Sich glanzende Wolken, es kräuselte sich das junge Gras an den Rainen die Wolle au.f dem ,Rücken der Lämmer, überall bewegte es sich leise mutwillig, die I~sen F~ocken Im G,~nlcke d,er j~ngen, Mädchen kräuselten sich, wenn sie in der Frühlingsluft gingen, es, krauselte. Sich In meinem Herzen> [23] , Die Kompositionsgesetze de Malers und des Dichters, wir sehen es an diesem Beispiel, sind nun dieselben: horizontale und verti~ale Gli~derung, Reih~ng gleich,b~deutender Substanz oder Substantive, Prägnanz der physiognomischen Analogie, klare Linien, Einfachheit aller Kontrastwirkungen oder Adjek tive als oberstes Prinzip, , . Seine ~~~kwürdige Karriere als Landschaftsmaler beschloss Keller im Herbst 1843 mit einer Chlmare, dem breiten Karton einer Mittelalterlichen Stadt, welche ganz aus dem Wort, aus der. Idealkonz~Ptio~ im Tagebuc,h geboren wurde und bei deren Ausführung der standha,fte Kunstler endlich die Grenze ZWischen Malerei und Dichtung erreichte [24]; das W~rk ,blieb darum unvollen~et aber als Kellersche Uridee in allen Lebensphasen des grünen H,elnrlch un.d wo.hl auch ,biS zur Vorstellung des Städtchens Seldwyla fortzeugend leben dig [~5], Die MJtte/~/ter"che Stadt zeigt einige Eigenheiten des Malers Keller besonders deutlich, den Parallelismus im Aufriss und die Akribie der Einzelheiten, das< kalte FlächenI~ben ~ [26] und Zusammenhanglose der GesamtkompoSition wie die fabelhafte AnschauIlc,hkelt alles G,ege~ständlichen , welch letztere überhaupt als das beherrschende Merkmal seiner Produ~tlon In ~en Blick fällt. Was aus Keller geworden wäre, hätte er nicht mit 24 Jahren die ~ale~el <,a,n den Nagel gehängt, wenigstens als Beruf> [27], ist schwer absehbar, Der Viel einseitiger veranlagte und genau gleichaltrige Zürcher Johann Jak b S,tadler (1819-1855) ist in ähnlichem Entwicklungsgang, nach ungleich besserer SChulunOg, ein bemerkenswerter Landschaftsmaler geworden, er begann 1836 bei Wilh I H b 1840 D ' " emu er, k am .. ~u Iday nach Genf und spater auch nach Paris; seine Gegenstände, Wald und Ge,wasser In ernsterer Stimmung, zeigen ihn ebenfalls ganz dem 18, Jahrhundert verpfllc,htet [~8], Ein durchschnittlicheres Talent als Keller würde wohl, bei natürlichen Fortschritten, Innerhalb der schweizerischen Malerei einen Platz zwischen Steffan ~nd Stäbli g~:unden haben [29] , In seiner Doppelbegabung war allerdings der Dichter von Anfang an storend, dann st,ärker: endlich ~itr~~ssend, und so fand der Maler, für sich genommen, in d~,r N,achwelt ein mildes Urteil , Jungere Künstler wie Thoma, Stäbli, Berlepsch, selbst Bocklln, der un verglei~hliche Freund ,seiner alt~n Tage, zollten dem gestrandeten Kollegen A~erkenn~ng , wohl fuhlend, dass dieser unmittelbar, und zeitlebens, mit dem verehrten Dichter, wie durch eine innere Nabe,lschnur ~erbunden war ; Cornelius Gurlitt war sogar d~r Meinung, dass K~lIer <auch als Kunstler ein Grosser hätte werden können> [30] , Doch die Mehrzahl , der spateren Kunst- und Literaturgelehrten stellt, wie zu erwarten und mit ReCht: den Dlc~ter ~tets entschieden über den Maler, und gewiss: nicht weil er malte, ist ~ottfned Keller In die KunstgeschiChte seines Jahrhunderts eingegangen, sondern weil er einen Roman Der grüne Heinrich geschrieben hat. 56 FARBE + DESIGN 39/40 Dieser sein Held beginnt mit dem Lob des A ugenl ichts und der Begeisterung vor den Werken Gottes in der Natur, <Gott strahlt von Weltlichkeit> [31] ; und er endet als Künstler in einem glanzlosen Spiritualismus, <man sa h es an Heinrichs Bäumen ; je geist reicher und gebildeter diese wurden, desto mehr wurden sie grau oder bräunlich, statt grün> [32] , Seine Landschaften werden anorganisch, arm und blass, introvertiert. sie ver lieren die Aussprache ; <er malte überhaupt nur wenig und machte selten etwas ganz fertig; desto eifriger war er dahinter her, in Schwarz oder Grau grosse Kartons und Skizzen aus zuführen, welche immer einen bestimmten, sehr gelehrten oder poetischen Gedanken enthielten und sehr ehrwürdig aussahen [ , , , ] endlich sogar hochtragische Szenen aus den letzten Bewegungen der Erdoberfläche, wo dann die rü stige Reisskohle gänzlich in Hypothesen hin und wieder fegte> [33] , Ein kalligraphisches Labyrinth, farb - und sinnlose Abstraktion ist die letzte Stufe seines Könnens [34] , Er verk auft nach und nach den< er nährenden Jugendvorrat >, die grünen Studien, und entsagt im Ernst, in schöpferischer Tat sozusagen, gewaltsam der Kunst und allem dilettantischen Streben, um ein (wohlangewandtes Leben> im Dienste des Staates zu beginnen , Dieser menschliche Gang zur Grenz situation ist von tiefer und allgemeiner Bedeutung ; jedermann kann verfolgen, wie Unschuld in Schuld übergeht wie Illusion um Illusion verfliegt, wie der Maler Heinrich abblättert. bis es ihm an das nackte Leben geht, Bei alledem entwickelt der Dichter Keller, der Augen mensch, eine Meisterschaft dichterischer Malerei, die der dichtende Maler kaum ahnen liess ; überall zeigt sich der goldene, glänzende Überflu ss seiner Welt - Anschauung und vielstimmige Symbolik in Farben, Gestalten, Landschaften, runde Plastizität. gesättigte Sinnlichkeit und eine mikrokosmische Beseelung, die nur von einem gewesenen Maler, der unerreichbare Ziele visiert hat, inspiriert werden konnte: <Ich sass an dem offenen Fenster und atmete die balsamische Morgenluft ; die glitzernden Wellen des raschen Flüss chens flimmerten wider an der weissen Zimmerdecke und ihr Reflex überstrahlte das An gesicht jenes seltsamen Kindes, dessen altertümliches Bild an der Wand hing> [35], Und an anderer Stelle : (Die untergehende Sonne aber hatte ein en freien Eingang über fernere Blauberge in das Tal und übergoss es alle Abend mit Glut dass man an den Fenstern des Saales im Roten sass, ja die Röte drang durch diesen hin, wenn seine Türen geöffnet, ins Innere des Hauses und überzog Gänge und Wände) [36 ]. Als Keller 20 Jahre nach Abschluss des Grünen Heinrich (erste Fassung) seinen Landvogt von Greifensee verfasste und dabei die Malkapelle mit den versammelten Schil dereien des eigenartigen Dilettanten Salomon Landolt beschreiben sollte, verfuhr er ganz wie ein wohlgeübter Landschaftsmaler, prüfte und wählte, konstruierte und modellierte die ungegliederte Fülle der Motive, welche er bei David Hess in der Biographie Landolts vorfand, indem er drei klare, zusammenfassende Bildschichten schuf: Zuerst baute er die landschaftlichen Gründe auf, das Wesentliche und Neue der Kunstwerke Landolts, aus allen Arten von einzelnen Bildern und mit allen Variationen der Witterung, hierdur<;h eine einzige kosmische Naturstimmung erzeugend, ging dann zur Staffage über, den indivi duellen cder in Scharen vorkommenden Menschen und Tieren, welche diese dunkle Welt und ihre malerischen Schlachten bevölkern, zählte auf nach Herkunft, Beschaffenheit, augenblicklicher Lage und Stellung, und endete, die Aktualität des Malers belegend, mit einigen genremässigen Streiflichtern und anekdotischen Zügen [37 ], Das Ergebnis ist ein förmliches Wortgemälde, makellos in Stil und Steigerung, prächtig und bew underungswürdig und, zumal Keller ganz aus zweiter Hand schöpfte, im Sinne der Bildniskunst wahrer als die wirklichen Bilder Landolts, von denen er auch nur wenige kennen mochte, Obwohl der Dichter bald nach der Abkehr vom jugendlichen Wahn seine eigenen Bilder wenig respektvoll <meine Klecksereien> oder ( verworfene Hallunkereien) beti tete [38], bewahrte er doch zeitlebens eine Art von Sehnsucht zur Malerei. So gedachte er, in den Sechzigern stehend, etwa einen Sommer lang nur Landschaften zu malen [39], und 1874 erwähnt und skizziert er brieflich das Projekt eines Bettschirms, <spanische Wand , vier Weibsbilder in Temperafarben auf Goldgrund gemalt, was ich in dem neuen Münchner Ratskeller abgeguckt habe) [40] , Später hing an einer Zimmerwand in schwarzem Rahmen ein leerer Karton , und er hegte die Absicht, zur Verzierung einer< dummen FARBE + DESIGN 39/40 57 8 Waldlichtung 10 Waldlandsc haf t kahlen Stelle) neben dem Ofen ( in drei bis vier Tagen ein paar hohe Bäume mit einem hübschen Durchblick darauf zu malen, bin aber immer nicht dazu gekommen . Es ist eine Mühe, bis man wieder alle Farben und Pinsel zusammengesucht hat >, wie er, zur Ent schuldigung tieferliegender Ursachen, festzustellen nicht vergass [41] ; auch hatte er vo r, sein letztes Jugendwerk, die Mittelalterliche Stadt, dertig zu zeichnen und dann mit Grau flüchtig abzutönen) sowie den Karton in Teile zu schneiden, um ihn so vor Zerst örung zu bewahren, was aber nicht geschah [42] . Diese Pläne wurden alle nicht ausgefüh rt. In seinem Aufsatz Am Mythenstein von 1861 berichtet Keller mit köstlicher Laune, wie er an einem frischen Morgen, als vom Schiff aus plötzlich< d ie Klippenkrone des Pilatus rosig beglänzt und durch Linien des ersten Herbstschnees fein gezeichnet) vor seinem Blick auftauchte, die flüchtige Erscheinung mit Maleraugen, in Gedanken Pinsel und Stift führend, festzuhalten suchte [43]. Er begnügte sich schon mit der Vorstellung, einen augenblick lichen Malwunsch verwirklichen zu können. Von den späten Aquarellen aus den Jahren 1849 - 1873 ist vor allem zu sagen, dass sie natürliche Äusserungen eines doppelbegabten Dichters sind ; ihre Bestimmung war, in geliebte Frauenhände zu gelangen . Die Idyllische Landschaft von 1849 (Abb. 9) ist in der wunderbar gelösten, behutsamen Ausführung von traumhafter Schönheit, in gesteigerter Klarheit und Helle findet der Maler zurück zum Ursprung seiner Rätsel ; aus dem im letzten Maljahr 1843 erreichten Können steigt in später Blüte noch einmal das versunkene Arkadien herauf, mit unvergleichlichen Bäumen, deren Laub in magischem Licht erglänzt, und bezaubernd stillen, kühlen Wasserspiegeln, ganz wie es der Radierer Steiner in den genann ten Blättern aus Kellers Besitz vorbildete ; mit gedämpftem Fa rbenspiel, einfach, streng und übersichtlich in allem . In seiner Wald/andschaft von 1855 (Abb. 10) ist die heimliche Melancholie ergreifend, die aus dem stumpfen Fluss der Linien und den trüben, kalten Farben spricht ; herrische Eichen, im Wolkenschatten ruhend, und besonntes Heidekraut säumen den krummen Weg bis an ungewisse Hintergründe, wo ein Wasserstreifen und ziehende Wolkenschleier die Stämme oder Laubwände unermesslicher Wälder begrenzen, welche an hochgeleg~ne Tafelberge reichen ; eigenartig die kraftvolle Symmetrie und Dua- 9 Idyllische Landschaft 58 FARBE + DESIGN 39/40 FARBE + DESIGN 39/40 59 lität rechtwinklig paralleler Schichten, in Verbindung mit den sich auflösenden Wolken und der unbestimmbaren Tageszeit; ein Largo tieferer Töne, etwas von der wahren Fülle und süssem Frieden versprechend, aus jenem leidenschaftlichen Sommer 1855, als Keller an der Seldwyler Novelle Romeo und Julia auf dem Dorfe, einem der leuchtendsten Gebilde deutscher Prosa, schrieb. Seine Meisterwerke, die letzten Bilder, schuf der aquarellierende Dichter im Alter von 54 Jahren, im Winter 1873/74, mit zwei Erinnerungs stücken, Am Mondsee und Weg nach Unterach, welche er beide Marie Exner, seiner spätesten Liebesflamme, verehrte, um ihr die unsagbaren Gefühle verschlüsselt kundzugeben, die sublime Symbolik dieser Malereien ist jüngst von Eduard Kranner ausgelotet und mit feingliedriger Einfühlung beschrieben worden [44]. Keller, den Nietzsehe <Herz-Erfreuen nannte, der Dichter des Unwiederbringlichen und der Weltfrömmigkeit, fand als Maler mit solchen Gelegenheitswerken erst im reiferen Alter und wie von selbst, was er in der ersten Berufung seiner Jugend vergeblich gesucht hatte, einen eigenen strenggenügsamen Idealstil [45]; was gewiss mit jener Konversion in der Heidelberger Zeit (1849/50) zusammenhängt, die der Verlust seines Glaubens an die Unsterblichkeit bedeutet, wovon er in bedeutsamen Worten Zeugnis ablegte: <Die Welt ist mir unendlich schöner und tiefer geworden, das Leben ist wertvoller und intensiver, der Tod ernster, bedrohlicher und fordert mich nun eist mit aller Macht auf, meine Aufgabe zu erfüllen und mein Bewusstsein zu reinigen und zu befriedigen, da ich keine Aussicht habe, das Versäumte in irgend einem Winkel der Welt nachzuholen> [46] . B W ZBZ [1] [2J [3] [4] [5] 60 Gottfried Keller, Gesammelte Briefe, in vier Bänden herausgegeben von Carl Helbling (Bern 1950-1954) . Gottfried Keller, Sämtliche Werke, heraus gegeben von Jonas Fränkel und Carl Helb ling, Bd. 1- 22 (Bern 1926 - 1949) . Wo nicht anders vermerkt, beziehen sich die Angaben auf den Roman Der , grüne Heinrich, erste Fassung (1850-1855) W16 -19, zweite Fassung (1878 -1 880) W3-6 . Zentral bibliothek Zürich . W 19, 185. Dass Keller trotz alledem nicht (ein gemeines, untätiges und verdorbenes Subjekt > geworden ist, hat er seiner moralischen Widerstandskraft zu danken, die er nur durch <gute Lektüre>, mit der Zauberformel (Mut Kellerchen> und materieller Freundes hilfe hochhielt ; nach Jahren musste er in München noch Schulden abtragen (an Hegi , 10-4.1841, an Leemann, 16. 9.1845; B 1, 190 191 bzw. 234). Autobiographie von 1847 ; W21 , 4. An Leemann, 16.9.1845; B1, 232. Schon in München hatte Kell er erwogen , auch nach Berlin, Düsseldorf, Paris und nach Italien zu reisen, doch schien ihm damals der Zeitpunkt noch zu früh (an Hegi, 26 .1.1841 , an die Mutter, 1.11 .1841 ; B1 , 177 bzw. 65 ). Autobiographie von 1876 ; W 21 , 18. Erstes Skizzenbuch (ZBZ, Ms. GK 1. 49- 53); W20, 74,75 . Überliefert von Johannes Proelss, Gottfried Keller als 1/Ialer, in : Vom Fels zum Meer Bd. 13 (Stuttgar11894), S. 262- 264. In seiner Autobiographie von 1847 gab Keller über seinen Berufswechsel, die mutmasslichen Folgen und die verlebte Zeit die bezeichnende Auskunft: ( Insofern schien ich keinen üblen Tausch gemacht zu haben, als ich in der schreibenden Poesie wen iger Zeit und Ausdauer zur Bekleidung eines Gedankens brauchte als in der ma l enden, was meinem Produktionstrieb sehr zusagte. Ob ich wirk l ich zum Dichter geboren bin und dabei bleiben werde, ob ich wieder zur bildenden Kunst zurückkehren oder gar beides mit einander vereinigen werde, wird die nähere FARBE + DESIGN 39/40 [6J [7] [8] [9J [10) [11 ] [12 ] [i 3] [14) [15J [ 16] [17) [18J [19 J [20) [21 J [ 22 ) Zukunft lehren . \Nenn ich ClUGn keint: yt:lehrte Erziehung genossen habe, so ersetzt . mir die Schule eines bewegten Lebens das jenige, was sich nicht nachholen lässt. > W21 , 5. W19,112-126. Paul Schaffner, Gottfried Keller als Maler (Stuttgart 1923), S. 82 . Dem grünen Heinrich ergeht es nicht anders, als er in der Bibliothek des Oheims Gessn er Sulzer und den Geniebegriff entdeckt und sich , unwissend , mit solchem (Apparat> schon früh den Blick in die Natur verbaut ; W17, 26- 29. W18,3-8 . W17, 20 ; vgl. auch W16, 268. ZBZ, GKN 252-255; die Merianschen Blätter bei L. H. Wüthrich , Das druckgraphische Werk Matthäus Merians d.Ä ., Bd . 1 (Basel 1966), Nr.423, 475, 479, 493. Der grüne Heinrich sammelt ebenfalls Kupferstiche, und zwar auf Rechnungen, die er nicht bezahlen kann : (Kupferstic he aber, wenn ich sie sah, reizten mich zum Besitz und bildeten überdies fast die einzige äussere Hilfsquelle für mich, so dass ihre Erwerbung mir Pflicht schien . > W17,138 . Autobiographie von 1876 ; W 21 , 1 J. W16,94 . W17,216 . W17 , 274. Bericht von Wilhelm Petersen, in : Die Gegenwart, Bd . 43, Nr. 25 (Ber/in 1893) , zitiert be i Alfred Zäch, Gottfried Keller im Spiegel seiner Zeit (Zürich 1952), S. 152. Ein bescheidenes Kunstreischen von 1881: <Vielleicht entsteht so die wahre ideale Real landschaft oder die reale Ideallandschaft wieder einmal für eine kurze Zeit. > W 22,299. W19, 149 - 177. Heinrich Wölfflin, Gottfried Keller als Maler (Rezension von Schaffner, 1923) , in : Die Kunst , Bd . 49 (München 1924). S. 62. Zä ch 1952, 5- 8. An die Mutter, 2.5. und 27 . 6.1840 sowie 18. 5.1841 ; B 1, 20, 21 bzw. 45. Theodor Wieser, Das Baumsymbol bei Gottfried Keller. in : Euphorion, Bd. 54 (1960) , sche Angl er> von Freund Emil Rittmeyer (1820 bis 1904) hineingemalt; da Keller nur spärlich und wenig beeindruckende Figurenstudien hervor brachte, erscheint die Hypothese glaubhaft. 4 Felsige Waldpartie Öl auf Leinwand (unvollendet). 555 x44 1 mm . Bezeichnet links unten, in die Farbschicht geritzt : <G. Keller>. Entstanden in München , um 1841 . Aus dem Besitz von Jakob Baechtold (1848 -1897) und der Erben 1931 in den Nachlass Gottfried Kell ers gelangt. Zentralbibliothek Zürich , GKN- 76. Titel vom Verfasser ; bei Brun 1893, Nr. 60, {r-els landschaft mit Bäumen >, bei Schaffner 1923, Nr. 51 , <Felsige Baumlandschaft>. . Das unvollendete Bild gehört in die Famili e der ge planten waldreichen Schluchten - und Gebirgsland schaften, wie sie Kell er am 25.1.1841 schildert (an Hegi; B 1, 174, 175) . 5 Anmerkungen Grosse ossianische Landschaft Öl auf Leinwand , 877 x 1163 mm. Bezeichnet am unteren Rand : <G. Kelier 1842>. Entstanden in Mün chen, Herbst 1841 bis Anfang Mai 1842 (Keller an die Mutter, 18.1 .-21. 11 .1842; B1 , 71 - 86) . Eige ntum der Gottfried Keller -St iftung, Inv . 587 (1920 aus W iener Privatbesitz mit Beitrag der Zentral bibliothek Zürich erworben) . Zentralbibi iothek Zü rich' Depositum 34. Titel von Brun 1893, Nr. 23 (Entwurf). auf Grund der Bezeichnung {ossianische oder nordisch mythologische Wüsteneien > in Der grüne Heinrich, 1. Fas sung , Bd . 1 Kap.4 (W 18 , 133) . Der Maler selbst nennt das Gemälde in seinen Briefen an die Mutter nur (mein Bild >; im Katalog der Schweizerischen Kunstausstellung in Zürich 1842, Nr.104, figuriert es als <Landschaftliche Komposition >. Keller hat Bild und Rahmen für 15 Louisdor angeboten (B 1 , 82' an der Kunstausstellung in Bern 1842 für 256 Fr~nken). Den Kauf wagte niemand . Die allgemein freundliche Ablehnung wird nur durch die anerkennenden Worte des alten Nazareners Ludwig Vog el in Zürich aufgehellt : <sehr viel Fassungskraft und Erfindungsgeist>, wie die Mutter zu berichten weiss (B 1, 82). Der Künstler, durch diesen Miss~rf.olg schwer getroffen, erhielt sein Gemälde mit ruiniertem Rahmen erst am letzten Tag vor seiner Abreise aus München (im November 1842) zurück, recht zeitig, wie er meinte, um es für wenige Gulden ver schachern zu können . Seiner Empörung über den Zustand der Sendung gibt er in harten Worten Aus druck: (Es nimmt mich nur wunder, dass sich die hochmütigen und vornehmen Herrn Kunstgönner in der Schweiz nicht schämen, einen jungen Kerl und armen Teufel so um sein e Sache zu bringen> (an die Mutter, 21 .11 .1842; B1 , 86) . Das Bild musste er in München bei seinem Kostherrn zurücklassen, hat es aber später (auf ei ne Anfrage von München aus für 60 Gulden verkauft> (mündlich zu Marie Bluntschli, 7.1.1887; Zäch 1952, 209) . Der Nach welt blieb es dann bis 1920 verborgen . Eine ähnliche, schon im April 1841 in d er Malarbeit befindliche Landschaft. <felsige Gegend > mit Meer hinter einem Vorgebirge , ist mit diesem Werk nicht identisch und anscheinend verschollen (Keller an Hegi, 23.4.1841 ; B1 , 193) . Die erste Bildidee hat Keller schon im Ma i 1838 mit Worten in seinem Skizzenbuch festgehalten, was unbeachtet geblieben ist: (Ein kleiner von schwarzgrauen Felsen umgebener Teich , der sich hinten im düstern Gebüsche verliert. Der Hauptgegenstand ist ein überhangender mächtiger Felsblock , dessen zerrissene Oberfläche die bizarrsten Charaktere bildet und durch Zufall, nachdem man sie eine Weile betrachtet hat, etwa ein grinsendes Antlitz oder dergleichen zeigt. Ver- welktes braunes Gestrüpp hängt wild über seinen Scheitel herunter, der sich hoch über den andern Felsen in I die melancholisch blaue Luft taucht. Er neigt sich mit schwerer, kühner Masse über den dunkeln, tiefen Wasserspiegel und wirft sein verkehrtes Bild in denselben, wel cher überhaupt in sChwermü't iger totenstiller Ruhe alle Umgebungen wiedergibt. ausgenommen wo er sich im finstern Schatten des Hintergrundes verliert. aus welchem Tannenspitzen hervorragen. Alles ist ruhig und still gehalten , dass man das Murmeln einer kleinen Quelle zu hören glaubt die hinter dem grossen Fel sen hervor in den Teich ri eselt. Dies sei die einzige Bewegung im ganzen Bild e, ein Häher ausgenom men, der hoch mitten über dem Teiche hinschwebt. Tiefer Schatten; nur am Felsen bricht sich ein spär licher Son nenstrahl, welcher auch einige Licht spuren im Gesträuche zurücklässt , durch welches er in diese abgesch lossene Einsamkeit gedrungen ist. Keine Figuen . ) (ZBZ, Ms. G K 2, 28 r; Schaffner 1923 , 67 und W 22, 330- 331.) Diese vo rgedachte Konzeption spiegelt auch der erste Entwurf. eine Bleistiftskizze (ZBZ , Ms. GK 1 b, unveröffentl icht) wieder, während der vorbereitende , wesentlich grössere Bildka rton in Kreide - und Bisterzeichnung die Anlage der endgültigen Fassung, des Gemäldes, schon in verbindlicher Form festhält; Teich und Bäume sind kleiner geworden, die Erdpartien vorherrschend und stark bewegt (ZBZ, GKN 45; alte Photographi e GKN 45a von Keller eigenh ändig 1841 datiert; Brun 1893, Taf. 4, und Schaffn er 1942, Abb .41) . Der alte Keller beurteilte diesen Karton , den er am 12.10.1887 Mari e Bluntschli vorstellte, trotz der zeichnerischen Mängel günstiger als das Gemälde : { Die Baumgruppe in der Mitte ist viel Z(l klein geraten, ganz ausser Verh ält nis zur Felsburg . Ich habe den Unverstand und Fehler erst gemerkt. als mich ein anderer Maler darauf aufmerksam gemacht hatte. Ich habe eben zu wenig Schu le gehabt und nicht genug gelernt. Es ist dieses Bild die Skizze zu einem Ölbild , das ich seinerzeit gemalt habe. Auf dem habe ich dann die Fehler natürlich verbessert, es ist aber doch nicht geraten . Zum Ölmalen hat mir viel gemangelt, der Karton ist noch besser als das Bild > (Zäch 1952,214) . In diesem selbst sah der Dichter jedenfalls, wie er schon am 7.1.1887 Marie Bluntschli gegenüber äussert~, (we nigstens eine gute Idee> (Zäch 1952, 209) . Das grossdimensionierte und menschenleere Traumgemälde ist in der Tat ein allerletzter Aus läufer der <im grossen Stil nach Poussinischer Weise> (Goethe) komponierten idealen Landschaft, indem gegenüber dem Karton wenige typisierende Änderungen, eine allgemeine Glättung der Linien, die genauere Verteilun g des flutende n Lichts ge nügen, um ein musterg ültiges Gleichgewicht über die ganze Flä he herrschen zu lassen. Darum erscheint im Entwurf die Na tur noch struppig, un geordnet ; das Gemälde, weniger urtü mlich, zeigt sie als ein wohnlicher, weitläufiger Pa rk. Das grandiose Schweigen der Natur ist unter dem Pinsel zum ländlichen Stilleben , die Idee zur Idylle geworden . Gegensätzliche M einungen über das Verhältnis· zwischen beiden Fassungen vertreten Schaffner 1923,120,121, und Jedlicka im 19. Jahresbericht der Gottfri ed Keller-Gesellschaft 1950 , S. 13 - 15 ; Schaffner gibt noch andere Beschreibung en in der Neuen Zürcher Zeitung, Nr. 281,23.2.1921, und in : Du 1942, Nr.9, S. 28- 30. 6 Landschaft mit Gewitterstimmung Aquarell über Bleistiftzeichnung auf Papier, 352 x 468 mm. Bezeichnet auf der Rückseite mit Bleistift : (Gottfr Keller> . Entstanden in München, um 1842. FARBE + DESIGN 39/40 61 S. 109-120. W 17, 146. ZBZ, GKN 60. Schaffner 1923, 128-135; B. Weber, in : Roche-Zeitung 1968, Nr.4, S. 28-35. Über die Anregungsquellen (Daniel Fohr, Dürer, Sulpiz Boisseree) : AlbertVerbeek, Kölner Häuser der Stauferzeit als romantische Muster, Festschrift für Gert von der Osten (Köln 1970), S. 195-198. Im September 1843 entstand übrigens auch die erste Fassung der nachmals berühmten Hymne An das Vaterland. [25] Die verschiedenen Stadien und Variationen einer mittelalterlichen Stadt lassen sich aufzählen. Erste Bildidee im Tagebuch am 8.8.1843 (W21, 55) ; Ausführung im Karton GKN 60 ; erstes Fragment zum Grünen Heinrich von 1846 (W 19, 342-344); in der ersten Fassu ng des Romans von 1850 - 1855 die Vaterstadt (W16, 9), München (W16, 60-63), das Traumbild (W 19, 160-177), ein altertümliches Städtchen auf dem Heimweg, in welches Heinrich von oben hineinsieht <wie auf einen Pfannkuchen> (W 19, 198), die Heimatstadt (W 19, 319, 320) ; in der zweiten Fassung des Romans 1879 die ideale Beschreibung des eigenen Kartons (W5, 173. 174). [26] W 19, 192. [27] An Leemann , 16. 9.1845 ; B 1, 233 . [28] XVIII. Neujahrsblatt der Künstlergesellschaft in Zürich für 1858, S.1-7. [29] Johann Gottfried Steffan (1815 - 1905) von Wädenswil , seit 1833 in Münch en; gediegene Gebirgsmalerei. Adolf Stäbli (1842 - 1901 ) von Winterthu r, se it 18~8 in München ; dra matische Naturszenerien . [30] Cornel i us G url itt, Die deutsche Kunst des neunzehnten Jahrhunderts, 2. Aufl. (Berlin 1900), S. 492. Nach Hans Edu ard von Ber lepsch, Gottfried Keller als Maler nach seinen Erzählungen, seinen Briefen und dem künstlerischen Nachlasse dargestellt (Leipzig 1895) . [31] W17 , 316 . [32] W18 , 133. [33] W 18, 133, 134. [23] [24] 1 An der Sihl Aquarell über Bleistiftzeich nung auf Papier, 285 x 226 mm . Bezeichnet rechts unten mit Fed er: <August 1837 Sihl . >, und auf der Rü cksei te ebenso : ( Sihl August 1837 nac h der Natur Zü ric h >, mit Bleistift : ( Gottfr Keller. > Nachl ass Gottfried Keller. Zentral bibl ioth ek Zürich , G KN 16. Bl ick von der All mend in Zürich (Kreis 2) fluss aufwä rts gegen die Ruine Manegg , auf die Falletsehe am Üetliberg und die Albiskette . Aussicht auf das Limmattal vom Hottingerberg bei Zürich Öl auf Leinwand, 2'18 x 256 mm. Bezeichnet auf der Rückseite: (Fct [Fecit] Gottfried Kelle r poeta. Mün chen . 1842. F. v. Tschudi. > Entstanden in M ünchen , Januar 1841 (Keller an Hegi, 25.1.1841 ; B 1. 174 ). Geschenk Gottfried Kellers an Friedrich von Tschudi in München , 1842 ; Schenkung der Erben Egidius und Berta von Tschudi 1912 an den Kunst verein S1. Gallen. Kunstmuseum S1. Gall en. Titel nach Keller ( B 1 , 174) ; bei Carl Br un, Gottfried Keller als Maler, Neujahrsblatt hg . von der Stadtbiblioth ek in Zürich auf das Jahr 1894 (Zürich 1893), Nr. 69 , Taf. 5, (Aussicht vo m Sus enberg ins Limmat thai ), bei Paul Schaffner, Gottfried Keller als Maler 2 62 FARBE +DESIGN 39/40 [34] [35] [ 36] [37] [38] [39] [40] [41] [42] [43] [44] [45] [46] W 19, 15- 21 . Über die Bedeutung des Phänomens : Karl Fehr, Gottfried Kellers Kunst verständnis , in : Neue Zürcher Zeitung, Nr. 627,22 . 3.1952, B1.3. und Otto Stelzer, Die Vorgeschichte der abstrakten Kunst. Denk modelle und Vor-Bilder (Münch en 1964), S. 55-58 ; ferner Bildende Kunst und lite ratur, Studien zur Philosophie und Literatur des 19.Jahrhunderts, Bd. 6 (Frankfurt a. M. 1970), S. 31 . W 17, 2. Vielleicht von der frei lich weniger einprägsamen Stelle bei Stifter, Der Hage stolz (Studien , 1844 -1850), herzuleiten : <Nur eines war noch so : der grosse Holunderbusch, auf den seine Fenster hinaussahen , und das rieselnde Wasser unten , das einen feinen , zitternden Lichtschein auf die Decke seines Zimmers heraufsandte. > W 17, 16. Züricher Novellen, erster Band, W 9, 236 , 237 . Paralleldruck der Beschreibungen von Hess und Keller bei Max Nussberger, <Der Landvogt von Greifensee > und seine Quellen (Frauenfeid 1903) , S. 184- 188 und 97, 98. Kellers persönl;r;he, drastisch verkürzte Mei nung von 1847 üb~r Landolts Liebhaberei in W22 , 246. An Hegi, 1.4.1843, an Freiligrath, 10.10.1850 ; B 1 , 203 bzw. 255 . Mitgeteilt von Adolf Frey, Gottfried KeIlerReliquien, in : Deutsche Rundschau, Bd . 76 ( 1893), S. 458 ; auch in Neue ZürchRr Zeitung, Nr.768, 12. 6.1918 . An Marie Exner, 6.10.1874; B 2, 232 . Mündlich zu Marie B1untschli, 12.10.1887: Zäch 1952, 21 4, 215. An Wilhelm Petersen, 22.3.1884; B 3/1 , 400. Am Mythenstein. W 22, 126. Eduard Kranner, Gottfried Keller und die Geschwister Exner (Basel 1960), S. 114 - 137. Der Stil seiner späten Landschaften ist kunsthistorisch nicht genau benennbar, da er ausserhalb der geschichtlichen Entwicklungen liegt ; die klassizistische Romantik C. D. Friedrichs erscheint ebenso präsent wie der diffuse Realismus des reifen Corot. An Wilhelm Baumgartner, 27. 3.1851 ; B 1, 290. Gottfried Keller-Bildnisse (Zürich 1942) , Tafel bei S.16, <Aussicht vom Zürichberg ins Limmattal >. Blick in nordwestliche Richtung gegen Käferberg und Hönggerberg auf die Gegend von Oberstrass, Unterstrass und W ipki ngen ; zwischen den Stämmen das Schlössli Susenberg, gegen den rechten Rand der Zürichbe rg , die Häusersiedlung wohl zu Fluntern gehorig. Man vergleiche di e Schilderung des Ausblicks, den Konrad von Mure auf dem Züric hberg gegen Abend <in das ruhige Tal der Limmat> geniesst (Hadlaub, 1875/76; W9 , 24) . 3 Waldpartie an einem Sumpf oder Teiche Öl au f Leinwand, 461 x 564 mm . Bezeichnet links unten : <G. Kelier. 1841 . > Entstanden in München , Apri l 1841 (Keller an Hegi, 10. und 23.4 .1841 ; B 1, 191 und 196) . Von dem Maler J akob Friedrich Welti auf dem Auer Herbstdult in München 1893 erworben. Eigentum der Gottfried Keller - Stiftung , Inv.206 (1899 erworben); im Kunsth aus Zürich bis 1926. Zentra lbibliothek Züri ch, Depositum . Titel nach Keller (Bl , 196); bei Brun 1893, Nr. 68 <Felsige Uferlandschaft >, bei Schaffner 1942, Abb . 37 <Uferlandschaft mit Angl er>. Nach Schaffner 1923, 151, ist< wohl auch der hüb - Nachlass Gottfried Keller . Zentral bibliothek Zürich, GKN 50 . Titel von Brun 1893 , Nr. 56 ; be i Schaffner 1942, Abb . 51 <Gewitterlandschaft mit Maler> . Die kurzbeinige Rückenfigur mit Schirm und Stu dientasche , an welche Feldstuhl und Flöte geschnallt sind, ist unzweifelhaft als Selbstbildnis ge meint. Den <Malerschirm mit dem langen eisen beschlagenen Stocke und den zwei Riemlein > hatte Kell er am 14.7 .1840 di e Mutter nach Münch en mitzuschicken gebeten (B 1, 26), und schon in seinen zeichnerischen Anfängen setzte des Dichters grüner Heinrich in die erfundenen Landschaften (immer den gleichen Wanderer [ .. . ] unter d.~m ich, halb unbewusst, mein eigenes Wesen ausdruckte) (W 16, 268). 7 Flusslandschaft mit Ruine Öl auf Leinwand , 510 x 670 mm . Bezeichn et rechts unten: <G. Keller> . Entstanden in Münch en, mit einem gleich grossen Gegenstück (Schaffner 1923, . Abb. 36) , um 1842. Geschenk Gottfried Kellers an den Bildhauer Norbert Schrödl in München (1842); 1922 im Besitz von Eduard Klam in Wien entdeckt (Schaffner 1923, 213) . Privatbesitz Zür ic ~ . . Titel von Schaffner 1923 , N r. 77. Einen Hinweis zur Erklärung der beiden gleichartigen Landschaft.en finden w ir bei Keller selbst in Der grune Hem~/ch (2 . Fassung, 1880). wo er die v~rletzt en Gemalde seines Helden anführt, welch e dieser, In der Hoffnung auf schnellen Erwerb , als dekorative Zwillings - Die Abbildungen Titel von Brun 1893, Nr. 49. Eine der erfreulichsten Eingebungen , die der Maler Keller hinterlas.sen hat. Berlepsch (Gottfried Keller als Maler, Le~pzl~ 1895, S. 85) bemerkt in dem Bild <ei ne Sicherheit, die Keller nicht eigen war> und möchte es ihm ~bsprechen, was in Anbetracht der beiden an der Slhl gezeich neten Föhrenstudien vom Mai 1843 nicht angeht (ZBZ, G KN 57 und 58 ; erstere bei Schaffner 1942, Abb . 59) . Brun 1893, 18 und Schaffner 1 ~42 , 56 preisen die Freilichstudie als glückliche, weil weg weisende Tat. Idyllische Landschaft , 9 Aquarell über Bleistiftzeichnung auf Papier , ~25 x 274 mm. Unbezeichnet. Entstanden In Heldelberg, Herbst 1849, als Freundesgabe fü r Johanna Kapp . Schenkung von Frau Anna Kapp- Dolder 1899 an den Nachlass Gottfried Kellers. Zentralbib li othek Zürich , GKN 65 . Titel von Brun 1893, Nr. 58 . Das Motiv des Holztors mit Palisadenzaun , Kürbissen und Rosenstrauch ist eine Eri nnerung an den grossen Karton einer Mittelalterlichen Stadt vom Herbst 1843 (ZBZ , GKN 60 ; Sch affne r 1942, Abb . 54) . Das glückliche Naturell des Bildes ruft die Worte wach , mit denen Keller die allerletzten , aus Ver~nu gen geschaffenen Waldlandschaften s~i n e s grunen Heinrich einführt : <Man kann eine Ubung lange Zeit unterbrochen haben und dennoch , wenn man sie zu guter Stunde plötzlich wieder begin.nt mit einem neue n Bewusstsei n und vermehrter Innerer Erfahrung, etwas hervorbringen , das alles üb ert riff~ , was man einst be i fortgesetztem Fleisse und hasti gem Streben zu wege gebracht ; eine günstigere Sonn e sc hei nt über dem spätern Tun zu leuchten > (l . Fassung, Bd .4, Kap . 12 ; W19 , 251) . bilder konzipierte : <indem ich ein paar kl ei nere Landschaften ohne Anspruch auf geistreic hen Stil oder Phantasie, dagegen mit sorgfältiger Rücksicht auf Gefälligkeit zu malen begann, immerhin abe r eine gewähltere Naturwahrh eit zu Grunde legte und nicht mit Gewalt das einma l zierlich Gewach sene ins Plumpe, das Geformte ins Formlose ver wandelte. Auf diesem Wege vermeinte ich einen glücklichern Erfolg nicht verfehlen zu können. während mir unter der Hand das angestrebte Gefällige der Ausführung nur zu einer gewissen reinlichen Bescheidenheit geriet. die Form aber für den rohe~n Bl ick sofort wieder einen verdächtigen Ansc~ein von Stil gewann > (W6 , 50 ,51) . Die fertigen Bilder bringt der Maler glei ch zum Trödler Joseph S.chmal höfer, kann sie aber nicht verkaufen , da sie dem Alte n zu deutlich nach Kupferstichen , (u~d z~ar nach guten >, gemacht schein en. Später z~lgt Sl?h aber ihre Nützlichk eit. denn der Schm a lhof~r g~bt Heinrich dafü r neue Kleider für die ~elmrel.se (W6 , 139) . Schll esslich tauchen die G~malde bel~ Grafen auf und werden zusammen mit den zwei aller letzten Pinsel werken des grünen Heinrich vor teilhaft ausgestellt (W6, 275) . 8 Waldlichtung Ölstudie über Bl eisti ftzeichnung auf Papier (unvol.lendet), 303 x 416 mm. Bezeichnet recht~ .unten mit Bleistift : <Gottfr Kellen . Entstanden in Zunch, 1.8.43. Nachl ass Gottfried Keller. Zentral bibliothek Zunch, GKN 62 . 10 Waldlandschaft Aquarel l über Bleistiftzeichnung auf Papier, .1 23 x 208 mm . Bezeichnet auf der Rückseite mit Feder : <Gottfried Kell er Berlin 1855. > Dazu spätere Widmungsverse des Dic hters : . <Dies trübe Bildchen ist vor drei und zwanz ig Jahren Im einstigen Berl in mir durch den Kopf. gefa~ren ; Mit Wasser wurd ' es dort auf dem Papier flxlret. Von Frau Justinen nun dahin zurü ck geführet, Wo es entstand, vom regnerischen Zürichsee Bis hin zur alt berühmt - und wasserreichen Spree . Auf Wellen fähret so , ein Niederschl ag der Welle, Des Lebens Abbild hin, die blöde Aquarellpl Zürich 29 August 1878 Gottfr. Keller. > . Entstanden in Berlin , 1855. Geschenk Gottfned Kei lers an Frau Dr. Justine Rodenberg in Berlin , 18?8; Legat der Besitzerin 1923 an den Nach lass Gottfned Kellers . Zentral bibliothek Zü ric h, G KN 90 a. Titel vom Verfasser ; b~i Schaffner 1942, Abb . 64, <Landschaft mit Eichen ). . Ein Zusammenhang des Aquarells mit der Lelde~ sch aft des Dichters für Betty Tenderi ng . in Berlin erscheint naheliegend, lässt sich aber ni cht .. ehr erläutern. Schon Adolf Frey hat di e herbe Nat~rli?h keit des Bildes erkannt und gebühren? gewurd .lg~ : <Das Vorzüglichst e aber ist ein Landscha ftchen , el~l ge Waldbäum e mit föhrenbedeckten Hu~e!n Im Hin tergrund -und mit anmuthig bewegten , ~tlmmungs vollen Lüften, ei n schönes, wahrhaftiges Wald gedicht> [ Gottfried Keller-Reliquien. in : Deutsche Rundschau, Bd. 76 (1893), S.458] . n: Alle Aufnahmen : Paul Scheidegger, Zürich FARBE + DESIGN 39/40 63 Beiträge zum Miesche....Ausstel. lungswettbewerb zur Farbenlehre Farb-Info '85 · Bottrop Das Problem der Farbe im Außenraum Gibt es ein praxisgerechtes Farbsystem zur Kennzeicbnung von Farben? Farbe als Element des Stadtraums zu betrachten, heißt, sich Gedanken über die Zuständigkeiten und Wechselbeziehungen der freiwilligen und unfreiwilligen »Farbgestalter« der Stadt zu machen, und auch darüber, warum unsere Städte trotz der vorhandenen Farbenfülle den Eindruck g rau widerspiegeln. Im Außenraum - dem Raum, den der Mensch täglich als Teil seiner städtischen Umwelt vorfindet - wird Farbe oft nur als materialgebundener Informationsträger verstanden; sei es nun im Bereich des Straßenmobiliars oder der werbewirksam "aufbereiteten« Erdgeschoßzonen unserer Innenstädte. Die Farbe nimmt aber auch Aufgaben an den raumbildenden horizontalen (= Boden, Himmel) und den vertikalen Teilen (zumeist Fassaden des Außenraums wahr. Hier zeigt sie Symbol charakter und ändert ihr Erscheinungsbild mit den Lichtverhältnissen; d. h. ihr Erlebniswert steht im Vordergrund. Angesichts der Farbenfülle im Außenraum ist also eine Beschränkung der Farbigkeit nötig, um einer Reizüberflutung entgegenzuwirken und den Erlebniswert der Farbe für den Städter zu erhalten und zu steigern. Dies bedeutet nun keineswegs ernen Verzicht auf Farbe; vielmehr soll ein bewußter Zusammenhang angestrebt werden zwischen dem jeweilig zu gestaltenden Stadtraum und der Anwendung von Farbe. Die Berück- 1. Definition, Beispiele sichtigung der lokalen Lichtverhältnisse, der Wesensfarbe (Lokalkolorit) und eine verstärkte Fassadenbegrünung - als Teil der natürlichen Farbigkeit - bieten unter den vorgegebenen Zielsetzungen ein harmonisches Farbkonzept Bettina Kolbeck Emdener Str. 6 1000 Berlin 21 Ausstellungsarchitektur Die Abbildung zeigt den Kuppelraum im Ausstellungspavillon der deutschen Glasindustrie. (Kölner Werkbundausstellung 1914, Architekt Bruno Taut). In einer Reihe von Versuchsaufbauten, unter Tageslichtbedingungen, entstand diese Aufnahme, die zu der Arbeit eines experimentellen Entwurfes, aus dem Fachbereich Innenarchitektur, der Fachhochschule Lippe gehört. Es sind für die Architekturelemente Kuppel , Wand und Boden unterschiedliche transparente Materialien eingesetzt worden, die modell haft farbiges Glas ersetzen sollen. Ergebnis der Versuchsreihen sind völlig verschiedene Raumwirkungen. In diesem Fall hat der Einsatz von hohem Blauanteil zu gewisser Raumkühle geführt Der Rot- und Gelbanteil kennzeichnet andere Architekturelemente und übernimmt eine wegweisende Funktion. Dieser Kuppelraum ist in seiner Anordnung innerhalb der Ausstellungsarchitektur ein erhöhter Standpunkt, der den Besucher noch zu einer Reihe nachfolgender Ausstellungsbereiche führen soll. Der Einsatz von Farbe unterstü tzt die Trennung von Bereichen und Markierung von Übergängen im Sinne der Ilhypnotischen Raumkunst« von Bruno Taut 64 FARBE + DESIGN 39/40 Farbsysteme sind Farbordnungs~ysteme . Sie dienen zur anschaulichen Ordnung der FarbenvIelfalt, die das Auge wahrzunehmen vermag. Laut Definition ist unter ~ine,:, Farbsystem ein rationaler Plan zu verstehen, mit dem ein Tell aller ~arben anhand materiell ausgefärbter Farbstandards ge_~en.nzel~~net und geordnet wird, so daß ein mög!ichst. vollstandlger Uberblick über die möglichen Farben erzielt Wird (1). Die Basis aller Farbsysteme sind die anschaulichen Farbmerkmale Farbton, Sättigung (Buntheit) und Hell.igk~it Allen gemeinsam ist deshalb ein räumlicher Körper mit einer Gr~uach se von Weiß bis Schwarz, von der in alle Richtungen die ~_u~ ten Farben ausgehen, wobei diese sich mit wachs~nde.r Sattlgung immer mehr von der Grauachse entfe_~nen. Die. Richtungen sind durch die verschiedenen Farbtone bestimmt .. (2~. Gleichzeitig wird angestrebt, die Maßstäbe für F~_rbton,. Sattlgung (Buntheit) und Helligkeit em~fi.ndungsgema~ glelch~b ständig aufzubauen. Die systematisierte Farb~nvlelfalt ~Jlrd durch Farbmustersammlungen (Farbatlante~), In. den~~ Jede Farbe mit einer Codebezeichnung versehen ISt, visualisiert. Es gibt eine große Zahl von F~rbsyst~men, die sich. trotz der genannten Gemeinsamkeiten In gravierenden Details erheblich unterscheiden. Als Beispiele seien die folgenden Farbsysteme genannt: das Munsell-System, das DIN-Farbsystem (DIN 6164), das OSA/UCS-Farbsystem, das NCS-Farbsystem und das Eurocolor-System- 2. Anforderungen an ein Farbsystem Birgit Höltkemeier Fachhochschule Lippe, Fachbereich Innenarchitektur Martin-Luther-Str. 1 Detmold An ein praxisgerechtes Farbsystem müssen u. a. die folgenden Anforderungen gestellt werden : - Es muß anschaulich, eindeutig überprüfbar und genau skaliert sein - es muß die Gesamtheit aller möglichen Körperfarben erfassen . - die Muster der Farbsammlungen mit derselben .Ke~nzelch nung müssen in allen Exemplaren präzis überelnstl_~men - die Codes müssen farbmetrisch ermittelt werden konnen. Von einigen Farbsystemen werden diese Anforderungen nur zum Teil erfüllt. So steht z. B. fest, daß das NCS-Farbsystem nicht die Gesamtheit aller möglichen Körperfarben abdeckt (~). Die Notation des Munsell-Systems ist für den Anwender wenig anschaulich und einprägsam. Die farbmetrische Ermittlu~g der Farbcodes ist bei den verschiedenen Farbsystemen meist nur mit großem Rechenaufwand möglich. Aber gerade die direkte Anb i ndu~g an di~ Farbmetrik ist ei~e wichtige Voraussetzung für den Einsatz eines F~rbsys.tems Im modernen Betrieb. Sie ist in praxisgerechter Welse beim Eu~? color-System gelungen (3), es soll deshalb nachfolgend erortert werden. 3. Das Eurocolor·System 3.1. Kurzbeschreibung Das Eurocolor-System stellt eine Realisieru~g des. CIELAB-Systems dar das in jedem Farbmeßsystem integriert und genormt ist (iJIN 6174). Als Arbeitsmittel die~t de~ ~urocolor-Far benatlas. Er ist nichts anderes als das vlsua"sler~e CIELA.BSystem. Ordnungskriterien sind die näher.ung~welse empfl~ dungsgemäßen Koordinaten Farbton, Heiligkeit un~ Bu~thelt (Brillanz). Die Notation der ein.zelnen F~rben entspricht In der Logik dem Munsell-System, Jedoch Wird sta:t des dort g~ bräuchlichen gemischten Buchstaben- und Ziffernc~des ein siebenstelliger Zifferncode verwendet Die ersten drei Stellen bezeichnen die Lage des Farbtons im Farbkreis. Es f?lge~ zweistellige Zifferngruppen zur Beschreibung von Heiligkeit und Buntheit. Die Notation ist über eindeutige mathematische Beziehungen mit den Normfarbwerten verbunden. Der Vorteil der Eurocolor-Notation ist ihre gute Verständlichkeit Weiter ist vorteilhaft, daß sie durch die Ve.rwendung von Ziffern Ilcomputergerecht« ist. Auf dem Markt Sind schon Programme vorhanden, die mit einer Farbm~ssung außer .den Remissionswerten und den CIELAB-Koordlnaten auch die Eur?color-Nummer ausgeben, so daß das gemessene Muster In das Farbsystem eingeordnet werden kann_ Ausführlichere Beschreibungen des Eurocolor-Systems finden sich in der Literatur (z. B. (3)). JOURNAL JOURNAL JOURNAL Farbe+Design JOURNAL Oberflächentechnik MESSEN Guangzhou 4. 3. - 9. 3. Messen und Ausstellungen 1987 Internationale Messen und Ausstellungen des Jahres 1987, auf denen Produkte und Technologien vorgestellt werden, die für die verschiedenen Farbbereiche von Bedeutung sind. 11 . 3. - 19. 3. Leningrad 22. 3. ·- 29. 3. Köln 30. 3. - 4. 4. Paris 1. 6.- 6. 6. Zagreb Mehrbranchenmessen 3.2. Praktischer Nutzen 4. Zusammenfassung Das Eurocolor-System bietet eine Reihe praktischer Vorteile: Problem lose Farbkommunikation: Zwischen Färber und Dessinateur, Ein- oder Verkäu fer gibt es immer wieder Verständigungsschwierigkeiten bei der Beschreibung von Farbnuancen. Durch Verwendung des Eurocolor-Atlas sin d diese Probleme aus der Welt geschafft. Schnellere Planung des Farbdesigns: Anh and des EurocolorAtlas ist die Gestaltung von Farbkollektionen einfacher. Die Eurocolor-Notation erlaubt das schnelle Auffinden gewünschter Farbtöne, das überflüssige Suchen nach passenden Farbmustern entfällt. Systematische Numerierung und Einordnung neuer Farben: In der Praxis werden den neu nachzustellenden Farben zwar Farbnummern zugeteilt, dies geschieht jedoch sehr häufig unsystematisch . Durch Verwendung des Eurocolor-Systems kann mit einer Farbmessung eine neue Farbe systematisch eingeordnet werden, wobei der Eurocolor-Nummer klar zu entnehmen ist, um welchen Farbton, welche Helligkeit und Buntheit es sich handelt. Verkürzung der Suchzeit von Farbsuchprogrammen : Heute verfügt fast jedes Farbmeßsystem über ein Archivprogramm (5) für Betriebsrezepte und ein Suchprogramm, mit dem man bei einem Neuauftrag prüfen kann , ob die gleiche oder ähnliche Farbe schon einmal hergestellt wurde. Bei der Suche nach Betriebsrezepten mit mustergleichem oder -ähnlichem Ausfall hängt die Suehzeit von der Zahl der gespeicherten Rezepte und der Organisation der Datei ab. Werden die Rezepte nach Eurocolor-Nummern archiviert, muß nicht mehr das Gesamtarchiv durchsucht werden. Dadurch verringert sich die Suchzeit erheblich. Durch direkte Anbindung an die Farbmetrik und die computergerechte Notation ist dFls Eurocolor-System in hohem Maße praxisgerecht. Sowohl durch Verwendung des Eurocolor-Atlas bei der Farbkommunikation und der Planung des Farbdesigns als auch bei der Numerierung von neu nachzustellenden Far. ben und Rezepten ist es von großem Nutzen. Dr. J . Rieker Literatur: 1. Gall, L.: Farbmetrik auf dem Pigmentgebiet Mitteilung fOr die pigmen tverarbeitende Industrie aus der anwendungstechnischen Abteilung der BASF AG (1970), S. 37 w. : 2. Schultze, Farbenlehre und Farbenmessung Springer Verlag (1975), S. 53 3. GerIinger, D.: Das Eurocolor·System - ein praxisgerechtes System zur Farbkennzeichnung Textil·Praxis 41 (1986), 873 4. Döring, G.. Witt , K.: Probleme der NCS·Farbkennzeichnung Farbe + Lack 92 (1986), 697 - 700 5. GerIinger, D., Rieker, J .: Aus der Praxis der Farbmessung Textil-Praxis 40 (1985), 864 . 865 die optimale Nutzung des Rezeptarchivs 21 . 21 . 27. 5. 10. 14. 1. - 6. 2.- 25. 2.- 9. 3.-25. 3. - 14. 3.-22. 2. 2. 3. 3. 3. 3. Khartoum Frankfurt Nizza Tripolis Lyon München 14. 15. 25. 1. 3. -23. 3.-21. 3. -29. 4.- 8. 3. 3. 3. 4. Basel Leipzig/DDR Wien Hannover 4. -13. 4. 4.-12. 4. 4.- 12. 4. 4. -12. 4. 4. -26. 4. 4. -27. 4. 4.- 4. 5. 4. - 3. 5. 4. - 3. 5. 4. -10. 5. 5.-10. 5. 5. - 17. 5. 5.-25. 5. 5.-24. 5. 5.-31. 5. 5.- 7. 6. 5. - 7. 6. 5. -14. 6. 6.- 21 . 6. 17. 6. -28. 6. 17. 6. -29. 6. 1. 8.- 9. 8. 14. 8.-23. 8. 22. 8. -26. 8. 26. 8. - 10. 9. 28. 8.-10. 9. 3. 9.-14. 9. 6. 9.- 20. 9. 6. 9. -12. 9. 9. 9.-13. 9. 12. 9.-21 . 9. 12. 9.- 27. 9. 12. 9. - 27. 9. 12. 9.- 27. 9. 13. 9. -20. 9. 25. 9. - 5. 10. 26. 9.- 4.10. 1. 10.- 12. 10. 3. 10. -11 . 10. 28. 10. - 8. 11 . 1.11 .- 15. 11. 10. 11 . -19. 11 . Lyon Saarbrücken Mailand Salzburg Zagreb Tokyo Toulouse Lüttich Graz Paris Valencia Lissabon Bordeaux Padua Lu xemburg Nicosia Barcelona Palermo Posen Aigier Triest Dornbirn Klagenfurt Frankfurt Izmir Da,naskus Straßburg Thessaloniki Leipzig / DDR Wien Bozen Lausanne Lüttich Gent Zagreb Marseille Graz Metz Luxemburg Santiago Bagdad Luanda 4. 4. 4. 9. 20. 22. 24. 24. 25. 30. 6. 12. 16. 16. 23. 23. 30. 30. 14. Internationale Messe Internationale Frankfurter Messe Internat ionale Messe Internationale Messe Internationale Messe (Fachtage) IHM - 39. Internationale Handwerksmesse Schweizer Musterrnesse Leipziger Frühjahrsmesse Internationale Frühjahrsmesse Hannover-Messe Industrie Internationale Messe Internationale Saarmesse Internationale Mustermesse BWS - österreichische Handwerksmesse Internationale Frühjahrsmesse Internationale Messe Internationale Messe Internationale Handelsmesse Grazer Frühjahrsmesse Internationale Messe Internationale Messe Valencia FIL - Internationale Messe Internationale Messe Internationale Mustermesse Internationale Messe Internationale Zypern-Messe Internationale Messe Mittelmeermesse Internationale Messe Posen Internationale Messe I nternationale Mustermesse Dornbirner Messe Klagenfurter Messe Internationale Frankfurter Messe Internationale Messe Internationale Messe Europamesse Internationale Messe Leip~iger Herbstmesse Internationale Herbstmesse Bozener Mustermesse Comptoir Suisse Internationale Handelsmesse Internationale Messe Internationale Herbstmesse Internationale Messe Grazer Herbstmesse EXPOFIM - Internationale Herbstmesse Internationale Messe FISA - Internationale Messe Internationale Messe Internationale Messe 14. 10. -16. 10. Berlin China Surface Tech - International Surface Treatment Technology and Equipment Exhibition 3. Fachsalon Ausrüstungen zum Auftragen der Korrosionsschichten Farbe '87 - Internationale Fachausstel· lung für Farbgestaltung und -anwendung SITS - Fachmesse fOr Oberflächentechnik und ·verfahren ANTIKORROSION - Internationale Ausstellung für Korrosionsschutz und industrielle Oberflächenbehandlung Surtec - Ausstellung und Kongreß Licht· und Beleuchtungstechnik Paris Göteborg London Abu-Dhabi Hannover New York Mailand Internationale Leuchtenmesse Skandinavische Beleuchtungsmesse lightShow International Light Weltllchtschau Ughting World Euroluce Birrningham Beijing Boston Guangzhou Glass & Glasstechnology Glasswork Glass Show China Glasstech 10. 1. - 18. 1. Kopenhagen 25. 1. -29. 1. 28. 1. - 4. 2. Houston Essen 10. 2. - 15. 2. 23. 2. -28. 2. Basel Utrecht 27. 2. - 8. 3. BrUssel 31 . 3.- 6. 4. Barcelona Internationale Bauausstellung .. Byggeri for Milliarder .. World of Concrete Exposition DEUBAU '87 - 13. Baufachmesse mi t Kongressen SWISSBAU - Schweizer Baufachmesse BOUWBEURS Internationale Baumesse BATIBOUW - Internat ionale Bau· und Dekorationsausstellung CONSTRUMAT - Internationaler Salon des Baugewerbes International Construction Equipment Exhibition Europäische Fachausstellung Innenausbau und Fassade - STUCK BYGG·MA - Internationale Baumesse Interzum Dach + Wand Deutsche Naturwerksteln·Tage ISEX - International Buildlng Exhibi tion Skandinavische Bauausstellung public design Saudi Build Building and Construcllon Show Interbulld BATIMAT - Internationale Ausstellung für Baustoffe, Bauteile und Innenausbau 8. 14. 18. 15. 1, 11 . 16. 1. - 12. 1. 1. -18. 1. 1. -22. 3. -20. 4.- 8. 5. - 13. 9. - 21. 1. 3. 4. 5. 9. Glas (Architektur) 15. 30. 17. 23. 3. -18. 3.- 5. 9. - 19. 9.-28. 3. 4. 9. 9. Bautechnik, Ausbau 6. 4.- 10. 4. Birmingham 30. 4.- 3. 5. Nürnberg 19. 5.- 22. 5. 22. 5. -26. 5. 28. 5. - 31, 5. 28. 5. -31 . 5. 10. 6. -13. 6. 25. 9. - 4. 10. 30. 9. - 3. 10. 18. 10. - 22. 10. Malmö Köln Frankfurt Nürnberg Hongkong Oslo Frar1kfurt Riad 22. 11. - 28. 11. 8. 12. -15. 12. Sirmingham Paris Möbel 8. 13. 5. 6. 1. -12. 1. -18. 2. - 8. 5.- 10. 1. 1. 2. 5. Paris Köln Stockholm Kopenhagen Internationale Möbelfachmesse Internationale Möbelmesse Schwedische Möbelmesse Skandinavische Möbelmesse FARBE + DESIGN 39/40 65 30. 8. - 2. 9. 7. 9.-13. 9. Utrecht Helsinki 16. 9.-21. 9. 22. 9. -27. 9. 2.10.-11 . 10. Mailand Valencia Lissabon 15. 10. - 18. 10. Salzburg 21.10.- 25. 10. 8. 11. - 12. 11 . Hongkong Brüssel Internationale Möbelmesse HABITARE - Internationale Ausstel lung für Möbel und Einrichtungen Italienische Möbelmesse Internationale Möbelmesse INT!:RCASA I.nternationale MÖbelausstellung Osterreichische Möbelfachmesse Salzburg Modern Home Internationale Möbelmesse Florenz Thessaloniki 31. 1.- 3. 2. Paris 31. 1. - Gent 3. 2. 19. 2. -22. 2. Kopenhagen 20. 22. 22. 26. Köln Amsterdam Oslo Madrid 2. -22. 2.- 24. 2.-25. 2.-28. 28. 2. - 2. 2. 2. 2. 1. 3. Salzburg 6. 3. -10. 3. Mailand 8. 3. -10. 3. 8. 3. -10. 3. New York Grenoble 12. 3. -15. 3. Stockholm 13. 3. -15. 3. Salzburg 22. 3.- 24. 3. Zürich 24. 29. 30. 5. 26. 12. London München New York Frankfurt Düsseldorf Thessaloniki 3.-26. 3. - 1. 3. - 1. 4. - 7. 4. -28. 6.- 15. 3. 4. 4. 4. 4. 6. 3. 7. - 6. 7. 18. 8.-20. B. Florenz New York 21. 8. -23. 8. 27. 8. -30_ 8. Köln Kopenhagen 28. 8.-30. 8. Salzburg 30. 8. - 2. 9. 30. 8. - 2. 9. September Amsterdam Oslo Madrid September 6. 9. - 9. 9. Brüssel Düsseldorf Pitti Uomo - Salon für Herrenmode TEXTILlA - Internationale Messe für Textilien und Bekleidung SEHM - Internationale Herrenund Knaben-Bekleidungs-Fachausstellung TEXTIRAMA - Internattonale Textilund Bekleidungsmesse FUTURE FASHIONS SCANDINAVIA Skandinavische Herrenmoden-Messe Internationale Herren-Mode-Woche Köln MaDAM - Modefachmesse MOTEUKEN - Modewoche IMAGENMODA - Internationale Damenmodemesse Internationale Fachmesse "JIM" - .,ER" - "es" MODIT Damenoberbekleidungskollektion New York Pret SIG - Internationale Messe für Wintersportartikel und Mode Internationale Modemesse für Herren-, Damen- und Kinderbek le idung MODE MADE IN AUSTRIA ÖSFA lNTERNATIONAL MODEXPO - Internationale Messe für Damenbekleidung Fashion Fabrex Exhi bition MODE-WOCHE MÜNCHEN New York Fabric Show 57. Interstoff 153. IGEDO - Internationale Modemesse TEXTILlA - Internationale Messe für Textilien und Bekleidung Pitti Uomo - Salon für Herrenmode TAFE - Trimmings, Accessories & Fabrics Exposition Internationale Herren-Mode-Woche FUTURE FASHIONS SCANDINAVIA _ Skandinavische Herrenmode-Messe und Skandinavische Modewoche Internationale Fachmesse "JIM" " ER« - "es« - Fachausstellung für junge internationale Mode MaDAM - Modefachmesse MOTEUKEN - Modewoche IMAGENMODA - Internationale Damenmodemesse VESTIRAMA - Bekleidungsmesse 154. IGEDO - Internationale Modemesse Farbe '87, Köln Im Rahmen der Internationalen Fachausstellung für Farbgestaltung und -anwendung - Farbe '87 - , die vom 26. bis 29. März nächsten Jahres in Köln stattfindet , führt der Hauptverband des deut· sr!1en Maler- und Lackiererhandwerks den Internationalen Maler- und Lackiererkongreß durch. Kern der Fachmesse wird eine neutrale Sonderschau zum Thema ,Farbe im Ar· beitsbereich' sein . 66 Stockholm 13_ 9. - 15. 9. Zürich 20. 9. 25. 9. 4. 10. 12. 10- 18. 10_27. 10. - New York Salzburg München New York Düsseldorf Frankfurt 22. 9. 27. 9. 7. 10. 15. 10. 20. 10. 29. 10. Internationale Modemesse für Herren-, Damen- und Kinderbekleidung MODEXPO - Internationale Messe für Damenbekleidung New York Pret MODE MADE IN AUSTRIA MODEWOCHE MÜNCHEN New York Fabric Show 155. IGEDO 58. Interstoff - Fachmesse Drogerie-, Parfümerie·, Friseurbedarf; rund 280 Aussteller, Halle 3 - Länderbeteiligungen; rund 180 Aussteller, Hallen 2 und 7 Der Wettbewerb Design Plus wird wieder vorbildlich gut gestaltete, jurierte Pro· dukte von Ausstellern sowie von Desi- gnern und Nachwuchsentwerfern vor· stellen. Er wird als Doppelwettbewerb für die Bereiche Tisch und Küche sowie Papier/ Büro durchgeführt. Folgende Themen sind ausgeschrieben : - Küche als kreativer Arbeitsplatz - Gedeckter Tisch - Feiern - Gala, Bankett, Party - Schreibtisch als Lebensraum . Die Poster·Edition mit Motiven bekannter internationaler Künstler wird zur Frühjahrsmesse '87 fortgesetzt mit einem eigens für die Messe geschaffenen Motiv des kanadisch/amerikanischen Künstlers John Sherlock Hersey. Beleuchtung im Stadtbild Wettbewerb »Design der Zukunft in den Köpfen der Designer heuteu Heim- und Haustextilien I Decken·, Wand· und Bodenbeläge Bekleidungswirtschaft 9. 1. -12. 1. 16. 1. -19. 1. 10. 9. -13. 9. FARBE + DESIGN 39/40 8. 1. -12. 1. Paris 14. 1. -17. 1. Frankfurt 20. 1. - 24. 1. Valencia Mai Mailand Mai 10_ 5. -14. 5. 24. 5. - 27. 5. Toronto London Paris 20. 6. -22. 6. Kopenhagen 13. 9. -17. 9. Utrecht Internationale Fachmesse für Teppiche und Bodenbeläge heimtextil '87 - Internationale Fachmesse für Heim· und Haustextilien TEXTILHOGAR - Ausstellung für Heimtextilien STAR - Internationale Ausstellung für Haus· und Heimtextilien International Kitchen & Bath Expo INTERIOR DESIGN INTERNATIONAL PARITEX - Internationale Fachmesse für Tapeten, Wandbeläge, Dekostoffe und Gardinen TEXPO - Fachmesse für Heim· und Haustextilien InterDecor - Fachmesse für Heimtextilien und Bodenbelag Büro, Organisation, Kommunikation und Datenverarbeitung 4. 3. - 11 . 3. 6. 4. -11. 4. Hannover Paris 5. 5.- 9_ 5. Wien 8. 9. -12. 9. 14. 9.-19. 9. Basel Paris 19. 9.- 24. 9. Mailand 28. 9. - 3.10. Oktober 1.10.- 7. 10. Basel Luxemburg Stockholm 12. 10. -16.10. Zagreb 19. 10. - 23. 10. München 18.11.-20. 11 . 22. 11.-27. 11 . Toronto Madrid Hannover·Messe CeBIT SICOB - Fachausstellung für Büro. organisation, EDV, Telekommunikation ifabo - Internationale Fachmesse für Büroorganisation SWISSDATA SICOB - Internationale Ausstellung Datenverarbeitung, Telematik, Kommuni· kationstechnik und Büroorganisation SMAU - Internationale Messe für Informationssysteme, Telematik, Büromaschinen BÜFA - Fachmesse für Daten· und Textverarbeitung, Büroeinrichtung und ·organisation bureautec - Interregionale Fachmesse für Bürotechnik und Kommunikation DATE· BUREAU - Internationale Büroausstell ung INTERBIRO - InternatJonale Ausstellung von Datenverarbeitungsmitteln und Bürowirtschaft SYSTEMS '87 Computer und Kommunikation Canadian Computer Show & COhference SIMa - Internationale Messe für Bürobedarf und Datenverarbeitung Lehrmittel 16. 2.-20. 2. Hannover 78. Internationale Frankfurter Messe Frühjahrsmesse '87 vom 21. bis 25. Februar 1987 ( , Weltweit bekannte Messe für Konsumgütertrends ) Rund 4300 Aussteller in neun Hallen Die Fachmessen der Frühjahrsmesse '87 sind wie folgt placiert: - Fachmesse Gedeckter Tisch ' rund 800 Aussteller, Halle 10' - Fachmesse Küche und Hausrat· ru nd 450 Aussteller, Halle 9 ' - ,- - didacta - Die internationale Bildungsmesse Fachmesse Kunsthandwerk und Kunstgewerbe; rund 810 Aussteller- in Hallen 5 und 6 Fachmesse Schönes Wohnen ; rund 450 Aussteller, Halle 4 Fachmesse Wohnraumleuchten ; rund 200 Aussteller, Halle 4 Fachmesse Papier, Bürobedarf, Schreibwaren; rund 770 Aussteller, Hallen 8 und 9 Fachmesse Schmuck, Uhren , Raucherbedarf; rund 410 Aussteller, Halle 6 WETIBEWERBE Karl-Miescher-Ausstellungs· preis zur Farbenlehre Auf der FARB-INFO '87 (Intern. Farbtagung vom 8. - 10. akt. 1987 an der TU, Berlin) wird zum siebenten Mal der Karl· Miescher-Ausstellungspreis zur Farbenlehre verliehen . Dieser Preis wurde bisher an Studenten aus den Bereichen Farbgestaltung , -metrik, -technik und -physiologie verliehen. Die Bestimmungen für die Teilnahme können beim Deutschen Farbenzentrum angefordert werden. Anmeldungen bis spätestens 15. Sept. 1987 an das Deutsche Farbenzentrum, Bozener Str. 11 - 12, 1000 Berlin 62. Farb-Design-Preis 1986/87 ausgeschrieben Für den 3. Internationalen Farb-Design· Preis werden Farbanwendungen in den Bereichen Architektur (Fassaden und In· nenräume) und Industrie-Design und für den Bereich Didaktik Beiträge zur Gestaltungslehre gesucht. Der unter der Schirmherrschaft des design-centersstuttgart stehende Preis ist mit insgesamt 40.000 DM dotiert, wobei die inter· nationale Jury die Festlegung für die ein· zeinen Arbeiten übernimmt. Zum erstenmal wird im Zusammenhang mit dem Internationalen Farb-Design· Preis der Preis der Deutschen Lackindu· strie ausgeschrieben , der zusätzlich mit 10.000 DM dotiert ist. Hier werden Farbgestaltungen zum speziellen Thema »Ar· beitswelt«, also Arbeitsplatzgestaltung, gesucht. Es bleibt der Jury vorbehalten , den Preis einer Arbeit bzw. mehreren Arbeiten zu entsprechenden Anteilen zuzuerkennen. Teilnahmeberechtigt sind alle Architekten , Farb-Designer, Industrie-Designer und Behörden , die Objekte farbig gestalten. Ausschreibungsunterlagen können angefordert werden über: Farb-Design-International e. V. Dannecker Straße 52 7000 Stuttgart 1 Abgabetermin: 20. Dezember 1986 Wettbewerbsinformation für Berlin Das Berliner Stadtbild wird wie alle Großstädte in der Dämmerung und in der Dunkelheit geprägt durch die Be· leuchtung der Stadt. Neben der Straßenbeleuchtung und Anstrahlung von wich· tigen Gebäuden spielen Schaufenster· beleuchtungen und die Lichtwerbung ei· ne besondere Rolle. Besonders im inneren Stadtbereich wird dieser Einfluß deutlich. Die Häufung gelungener Anla· gen vermittelt durchaus das Gefühl , wie· der in der Metropole Berlin der 20er Jah· re zu sein. Auch heute wird mit der Licht· werbung der Kunde und Käufer angesprochen und das Ambiente einer Groß· stadt erzeugt. Die Lichtwerbung in Deutschland kann auf eine lange Tradition zurückblicken. 'Bereits vor der Jahrhundertwende gab es in der alten Reichshauptstadt Berlin die erste deutsche Lichtwerbung. Bald nach dem Auftauchen feststehender Anlagen wurden auch gesteuerte Reklamen eingesetzt. Die führende Stellung Berlins auf diesem Gebiet wurde durch den Zweiten Weltkrieg beendet , denn die Stadt konnte ihre einstmals hervorragende Stellung als Metropole mit der besten Großraumlichtwerbung nicht zurückerobern. Trotzdem haben in Berlin nach dem Kriege viele Unternehmen, viele Designer durch neuartige Lichtwerbungen Zeichen für eine moderne, attraktive und ästhetisch befriedigende Gestaltung gesetzt. Der Senator für Bau· und Wohnungswesen wird diese Entwicklung zum Anlaß nehmen, einen Wettbewerb auszuschreiben , bei dem gelungene Beispiele von Lichtwerbung und Schaufenstergestaltung mittels Licht ausgezeichnet und veröffentlicht werden sollen. Folgende Schwerpunkte der Gestaltung einer Lichtwerbeanlage werden bei der Wettbewerbsentscheidung beurteilt werden: 1. Die Wirkung der Anlage auf den Betrachter, sowohl bei Tage wie bei Dunkelheit 2. Die handwerkliche Ausführung der Anlage und das verwendete Material 3. Die lichttechnische Qualität 4. Die harmonische Einpassung in die Umgebung und das städtebauliche Gesamtbild Das Ergebnis des vom Internationalen Design Zentrum Berl in ausgeschriebenen Wettbewerbs uDesign der Zukunft in den Köpfen der Designer heute« liegt jetzt vor. Die Jury wahlte von 33 eingesandten Wettbewerbsbeiträgen aus dem In· und Ausland 5 Arbeiten aus, deren Autoren in das 5. Forum des IDZ Berlin berufen werden . Weiteren 5 Arbeiten wurde eine besondere Anerkennung ausgesprochen. In diesem Wettbewerb ging es um die Erweiterung von Theorie und Prax is im gestalterischen Bereich , um die Suche nach Modellen , Produkten , Definitionen und Vorschl ägen , die es uns ermögli· chen sollen , die Sicht auf die Zukunft gestalterisch zu erfassen und entsprechende Theorie n und Konzepte zu entwikkein . Angesprochen waren Designer, Architekten, Kunsthistoriker, Soziologen, Studenten und eine interessierte Fachöffentlichke it. Die Autoren der 5 prämierten Arbeiten werden ihre Beiträge während des zum gleichen, etwas allgemeiner abgefaßten, Thema stattfindenden Forumkongresses '86, der am 12. und 13. Dezember 1986 mit internationaler Referentenbesetzung stattfinden wird , in einer Aus· stellung der Öffentlichkeit vorstellen . Die mi t besonderer Anerkennung ausge· zeichneten 5 Arbeiten werden ebenfalls während des Forumkongresses ausgestellt. Bayerischer Staatspreis für Nachwuchsdesigner 1. Das Bayerische Staatsmi nisterium für Wirtschaft und Verkehr stiftet einen Bayerischen Staatspreis für Nach· wuchsdesigner fü r die Absolventen von Designausbildungsstätten der Bundes· republik Deutschland einschließlich Ber· lin (West) und für Nachwuchskräfte im gestaltenden Handwerk. Dieser Preis wird 1987 erstmals verliehen. Zweck dieses Preises ist es , den beson· FARBE + DESIGN 39/40 67 ders begabten Nachwuchs zu fördern und die Wirtschaft auf gute Absolventen von Ausbildungsstätten für Gestaltung aufmerksam zu machen. Die Studenten des Fachbereichs Industrial-Design (Produkt-Design) sind zur Teilnahme an diesem Wettbewerb herzlich eingeladen. 2. Mit dem Preis werden die drei besten Abschlußarbeiten des Studienjahres 1986 (Wintersemester 1985/86 und Sommersemester 1986) ausgezeichnet. Der Preis ist mit je 7.000 DM dotiert. Er wird in Form einer Medaille und einer Urkunde verliehen werden. Anerkennungsprämien (evtl. Ankauf) können bis zu 2.000 DM je Arbeit ausgesprochen werden. Vorgesehen ist, daß zwei der ausgezeichneten Arbeiten aus dem Bereich lndustrial-Design (Produkt-Design) und eine Arbeit aus dem Bereich des gestaltenden Handwerks stammen. 3. Die Abschlußarbeiten werden von einer vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Verkehr bestellten Jury vor allem nach folgenden Kriterien bewertet werden : - Design-Idee - Funktion - Fertigungsmöglichkeit - Ergonomie - Produktästhetik - Recherchenarbeit - volkswirtschaftlicher Wert - Ökologie - Präsentation - handwerkliche Ausführung des vorgelegten Modells. VERANSTALTUNGEN Küppers'·Seminare zur Farbenlehre Im März kommenden Jahres führt Haraid Küppers in seinen eigenen Seminarräumen in Langen zum 16. Mal seine Seminare zur Farbenlehre durch. Zah lreiche optische Experimente und Demonstrationen tragen zum guten Verstehen des Seminarstoffes bei. 11 . 3.87 : »Pädagogisches Tagesseminar zur neuen Farbenlehre« . Eine didaktische Konzeption des Fachgebietes für Lehre und Ausbildung . 13. 3. 87 : " Die Farbenlehre der visuellen Kommunikationsmedien Fernsehen, Foto und Druck«. Theorie und Praxis des unbunten Bildaufbaus. Unterlagen sind anzufordern bei Harald Küppers, Im Buchenhain 1, 0-6070 Langen-Oberl inden , 68 FARBE + DESIGN 39/40 Die Jury für die Preisverleihung 1987 setzt sich wie folgt zusammen: Dr. Joachim Kormann , Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Verkehr, Vorsitzender Rido Busse, busse design, Ulm Karl-Heinz Krug , Zeitschrift Form Professor Dr. Eugen Leitherer, Institut für Absatzwirtschaft, Universität München Peter Nicki , Bayerischer Handwerkstag Helmuth Schaak, Verband Deutscher Maschinen- u. Anlagenbau e. V. Johanna Schmidt-Grohe, Bayerischer Rundfunk Herbert Schultes, Firma Siemens Dr. Hans Wichmann , die Neue Sammlung , München Die Entscheidung der J'lry ist unanfechtbar. 4. Die Arbeiten sind von d~r Ausbildungsstätte beim Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Verkehr, Prinzregentenstr. 28, 8000 Müncllen 22, unter dem Stichwort: Bayerischer Staatspreis für Nachwuchsdesigner einzureichen. Von jeder Ausbildungsstätte können bis zu drei Abschlußarbeiten für die Preisverleihung vorgeschlagen werden. Eingereicht werden können: - der Prototyp - eine Zeichnung des Prototyps - ein Modell des Prototyps - und erforderlichenfalls bis zu einer Seite mit Erläuterungen. Beizufügen ist eine Bestätigung, daß die Arbeit vom Bewerber selbst entworfen Sonderveranstaltungen des Deutschen Farbenzentrums Neben den großen Jahrestagungen des Deutschen Farbenzentrums, den FARBINFO-Veranstaltungen , auf denen die Probleme der Farbe interdisziplinär behandelt weiden , sind Seminare zu einzelnen Themenbereichen geplant. Hierzu werden im Rahmen des Farbenzentrums Arbeitsgruppen gebildet, die diese Seminare durchführen . Folgende Themen (Sonderveranstaltun gen) sind geplant: - Sinnesphysiologie (Phänomena-Seminare) - Farbe-Bildschirm-Grafik - Malerei-Farbe-Systematik - Farbe und Material - Licht und Farbe Mit Ausnahme der Phänomena-Seminare, die bereits begonnen haben, werden die weiteren Themen voraussichtlich An fang 1988 als Sonder-Veranstaltungen angeboten werden . und ausgeführt worden ist. 5. Die Arbeiten müssen sorgfältig und transportgerecht verpackt sein. Das Verpackungsmaterial muß für den Rücktransport geeignet sein . Die Kosten für den An- und Rücktransport , eine evtl. Transportversicherung sowie eine Haftung für Schäden oder Verlust werden vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Verkehr grundsätzlich nicht übernommen. 6. Alle für den Wettbewerb eingereichten Arbeiten werden nach der Preisverleihung in einer Ausstellung gezeigt werden . Ausstellungsschutz nach dem Gesetz betreffend den Schutz von Mustern und Warenzeichen wird vom Bayerisehen Staatsministerium für Wirtschaft und Verkehr beim Bundesminister der Justiz beantragt werden . 7. Termine: Anmeldeschluß (letzter Termin für die Einreichung der Wettbewerbsunterlagel I, es gilt das Datum des Poststempels) beim Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Verkehr: 31. 1. 1987 Jurierung des Bayerischen Staatspreises für Nachwuchsdesigner: Februar 1März 1987 Bekanntgabe des Ergebnisses: März 1987 Vergabe des Designpreises : Märzl April 1987 Ausstellung: April! Mai 1987 ' Rücksendung der Wettbewerbsarbeiten : Mai 1987 Brillux·Messe '87 Anläßlich der Einweihung eines 16.000Quadratmeter - Distributionszentrums veranstaltet das Brillux-Unternehmen in Münster, in der Weseier Str. 401 , von Freitag, den 6. bis Sonntag, den 8. März 1987 eine auf 3.000 Quadratmetern angelegte Hausmesse. Auf dieser Messe sollen nicht vorrangig die eigenen Produkte selbst, sondern deren Anwendungen im Mittelpunkt der Veranstaltungen stehen , Neben umfangreichen Demonstrationen alter Techniken , vom Kammzug bis zur Marmormalerei , sollen moderne Techniken wie Betonschutz und Wärmeschutzmaßnahmen gezeigt werden . Zusätzlich wird die Farbe als Gestaltungsmittel (s. auch Farbe + Design Nr. 37/38) demonstriert. An einem speziellen Ger"t, einem Anomaloskop, können Besucher ihre Farhsehtüchtigkeit fests tellen lassen. Als besondere Initiative w ird ein Programm ,Werbung für den Mittel stand' vorgestellt. Außerdem werden für einige Bereiche Videofilme gezeigt, die auch erworben werden können. FA R8-1 NF0 '87 Internationale Farbtagung 8. bis 10. Oktober 1987 (mit Rahmenveranstaltungen 7_ bis 11. Oktober 1987) an der Technischen Universität Berlin Vorträge - Ausstellung - Wettbewerb - Besichtigungen - Rahmenprogramm Veranstalter: Deutsches Farbenzentrum Organisation: Deutsches Farbenzentrum, Bozener Str. 11 - 12, D-1000 Berlin 62, Tel.: 030/8546361, in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität und der Hochschule der Künste Berlin Tagungsthema: Farbe, Licht und Material in der Architektur und der Kommunikation Programm: Ca. 50 Vorträge, Ausstellung , Wettbewerb, Fachliteratur und Rahmenveranstaltungen. Gebühr: DM 280, Studenten DM 30 (Hauptprogramm ohne Übernachtungen) DM 50 (Tagungsparty) DM 30 (Rahmenprogramml Besichtigungen) Anmeldung: Durch Überweisung der Gebühr mit genauer Absenderangabe und dem Stichwort »FARB-INFO« Deutsches Farbenzentrum, Bozener Str. 11 - 12, 1000 Berlin 62 Deutsche Bank Berlin, BLZ 10070000, Kto.-Nr. 569/6257 oder Postscheckamt Berlin West, BLZ 10010010, Kto.-Nr. 1607 -103 Wir bitten um zeitige Anmeldungen. Berlin feiert 1987 sein 750jähriges Stadtjubiläum. Wegen der zahlreichen Veranstaltungen si nd in diesem Jubiläumsjahr die Übernachtungsmöglichkeiten begrenzt. Folgende Bereiche sollen behandelt werden: Referatanmeldungen bis 15. Februar 87 Allgemeines: Neuere Erkenntnisse der Farbforschung Architektur: Farbe als Wesensbestandteil der Architektur Die Bedeutung der Farben in der Kunst- und Baugeschichte Die Zeit'-Farben - Abhängigkeiten und Vorzüge Wer' bestimmt heute welche Farben Landschaftsgebundene Farben Bau- und Naturfarben-Zusammenhänge Milieu- und funktionsgebundene Farben PsyChodynamik der Farbe in der Architektur Farben-Semantik Materialgebundene Farbgebung Die Farbmessung in der Architektur Der Aussagewert von Farbproben . . Farbordnungen und -systeme für den ArchItekturbereich Ordnungs-, Leit- und Sicherheitsfarben Das Farbklima in der Architektur Farben-Symbolik und ihre Bedeutung für die Architektur Probleme der farbigen Detailgestaltung Licht. und Beleuchtungs·Design in der Architektur Aspekte zur Denkmalpflege Zur Geschichte der Denkmalpflege Wer bestimmt, was kulturhistorisch und künstlerisch wertvoll ist Der denkmal pflegerische Auftrag Erhaltung oder wertende Korrektur Gefahren der Manipulation Das historische Stadtbild - Funktionen, Strukturen und Farben Die Berufe der Denkmalpflege - Aufgaben und Tätigkeitsmerkmale Restaurierung - Sanierung - Konservierung - Pf~ege Die Patina, Zerstörung oder natürliche Alterskennzeichnung Baustoff- und Farbmittelanalysen bei historischen Bauten Spezielle Einflüsse zur Bestimmung historis~her Farbgebungen Historische Farbgestaltung mit modernen Mitteln Aspekte zu den Farb·Materialien un~ den Farbtechniken Applikationsverfahren für Bauoberflachen Die Imitationstechniken im Dienst der Denkmalpflege Die Freilegung . Auffassungen , Probleme, Gefahren und Einsatz der Farbmittel Die Korrosion - Einflüsse, Schadensformen und Schutzmaßnahmen Die Reinigung von Bauoberflächen Werkstoffabhängige Schutzmaßnahmen . Steinschutz, Holzschutz und Metallschutz Die ,Fassung' - Aufgaben, Proble~e und. Technlke~ Die alten' Werkstoffe - pigmente, Bindemittel und HIlfsstoffe Die historischen Wandmaltechniken Fresco Enkaustik, Kasein und Tempera Oberflächen und Luftverschmutzung spezielles Problem der Korrosion Kommunikation: Farbordnungen Demonstration und Vergleich der in der Praxis gebräuchstlichen Farbordnungen Zusammenhang von Bildschirmtext-Farben und Farbmustern der Farbenkarten Bildschirm-Farbgraphik für die Farbenlehre in der Schule Erklärung des Farbensehens am Farbbildschirm . . Additive und subtraktive Farbmischung am Farbbildschirm Simultankontrast am Farbbildschirm Farbkreise und Farbkreisteilungen am Farbbildschirm Training der Zuordnung von Farbmerkmalen zu Bildschirmfarben Rechnergesteuerte Farbgraphik Entwicklungen der Computergraphik: Raster- und Farbmöglichkeiten bei Personal-Computern Erzeugung und Modifikation der Farbe am Bildschirm bei Computerspielen , ' Farbwahl und -erzeugung von hochauflösender Industnegraphlk für den Entwurf , Computerfilm und Computerkunst : Beispiel~ a~s der Praxl~ Computerunterstütztes Farbdesign (CAD) mit einem Graphlk·Tablett am Kleinrechner Farbauswahl und Ansteuerung von Farben bei den Mikrorechnern ~Apple, Atari, Commodore u. a.) .. , . ' Computergraphik in Werbung und Offentlichkeltsarbelt Erzeugung, Übertragung und Speicher.ung v~n Farbentwürfen Farbwahlmöglichkeiten beim neuen Bildschirmtext-Standard und Anwendungsbeispiele . . ' Geräte und Zubehör zur Erzeugung der Farbe beim Bildschirmtext Dreidimensionale Farbgraphik für den Industrieentwurf , . Farbwahlmöglichkeit und ihre Erkennbarkeit sowie Auffäl ligkeit am Farbbildschirm Technik der Video- und Bildplatten zur Speicherung von FarbentwOrfen . Mehrfarbendruck, J=arbfotografie, Farbfernsehen und Farbgraphik Elektronisches Ganzseitenlayout für den Mehrfarbendruck bei professionellen Systemen . Farbvideotechnik und Farbfotografie : Vor- und Nachteile in der Farbwiedergabe bei den Systemen Probleme der Belichtung und Farbbalance bei fotografischen Aufnahmen von Bildschirmfarben . Rechnergesteuerte Farbauszugstechnik für die Reproduktion von Bildschirmfarben mit Zeichengeräten Computerkunst Digitaler Farbenzauber Computergraphik und Computerkunst - .. .. Abgrenzung und Ubergange FARBE + DESIGN 39/40 69 VERANSTALTUNGEN Architecture and Design Berlin 1900 - 1933 Das Cooper-Hewitt Museum The Smithsonian Institution 's National Museum of Design in New York zeigt vom 3. November 1986 bis 25. Januar 1987 die Ausstellung »Berlin 1900 - 1933. Architecture and Design«. Zum internationalen Auftakt der 750Jahr-Feier Berlins wird in sieben Stationen - vom Historismus der Kaiserzeit über die Entwicklung der Siedlungsarchitektur Mitte der 20er Jahre bis zur Internationalen Bauausstellung 1931 und der Internationalen HandwerksausstelIu.ng 1934 - die Bedeutung Berlins als Kulturmetropole in den ersten drei Jahrzehnten des Jahrhunderts dOkumentiert. Verantwortlich für die Konzeption der Ausstellung zeichnet Prof. Dr. Tilmann Buddensieg, Universität Bonn, unter maßgeblicher Mitwirkung des Internationalen Design Zentrums Berlin e. V., Dr. Angela Schönberger für den Bereich Design und Dr. Fritz Neumeyer für Archi tektur. Die Ausstellungsgestaltung besorgte Prof. Oswald Mathias Ungers, Köln . Es ist vorgesehen , die New Yorker Ausstellung im Frühjahr 1987, im Rahmen des Ausstellungsprogramms des Internationalen Design Zentrums Berlin e. V. im Schloß Charlottenburg , Orangerie, zu zeigen. 2. Phänomena-Seminar Zeit: Freitag, 13. 2., 14 Uhr bis Samstag, 14. 2. 1987, ca. 13.30 Uhr Ort: Universität Ulm, Oberer Eselsberg, Bereich 0 25, Raum 5 und 8 Programm: 13.2.,14 Uhr: Begrüßung und Einführung in den Zusammenhang der Seminarthemen (K. Görsdorf) 13. 2., 14.30 - 16.30 Uhr: Herr Professor Dr. P. Fromherz, Leiter der Abteilung für Biophysik der Universität Ulm, hält einen Experimentalvortrag zum Thema »Physik des Farbensehens({. Neben einer Einführung in das Gesamtgebiet wird die Physi k des Lichts besprochen. Das zentrale Experiment bezieht sich auf das »Landsche PhänomenCI, das hier differenziert physikalisch und metrisch mit entsprechenden Erläuterungen dargeboten wird . Außerdem steht eine Demonstration des Laserlichts und Hologramms auf dem Programm. (Siehe dazu Beiträge in »Farbe + Design<c, 33/34 und 35/36 von 1985). 70 FARBE + DESIGN 39/40 Seminar: Einführung in die Farbe Thema : Grundlagen, Normvalenzsystem Farbenkarten und Farbsysteme, Farb~i edergabe und Farbreproduktion (mit praktischen Vorführungen) Termin : 9. bis 11. Nov. 87 (2,5 Tage) Ort und Veranstalter: Technische Akademie Wuppertal, Hubertusallee 16, D-5600 Wuppertal 1, Tel. 0202/74951 , Fassaden-Initiative 1986 Bundesweiter Fassaden-PlanungsweUbewerb Unter dem Motto »Substanz erhalten _ umweltgerecht gestalten<c hatten Herbol und die Zeitschrift »Das Haus<c im Frühjahr dieses Jahres alle Hausbesitzer zur Fassaden-Initiative '86 aufgerufen , um die Fassaden ihrer Ha' lser in diesem Jahr von einem Malerbetrieb renovieren zu lassen. Zahlreiche Hausbesitzer entwickelten gemeinsam mit Malerbetrieben Renovierungsvorschläge für ihre Häuser. Mehr als 30 000 Wettbewerbsunterla~en waren innerhalb kürzester Zeit vergriffen. Die Resultate begutachtete Mitte des Jahres in München eine Fach-Jury, die die Sieger zu küren hatte. Vor der Qual der Wahl standen: Dr. Christel Darmstadt, Studio für Farbe und Architektur, Bochum; Prof. Dr.-Ing. Horst Auer, Architekt , München; Jürgen Seminarprogramm auf Anforderung er. hältlich Dozenten : ORR Prof. Dr. K. Richter, Laborl eiter, Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Berlin und apl. Professor an der TU Berlin, Inst. für Licht. technik ORR Dr. K. Witt, Laborleiter, BAM, Berlin Seminargebühr: ca. DM 700,Lang , Obermeister der Maler- und Lakkiererinnung , München; Günter Gruber, Leiter des Technischen Kundendienstes der Herbol GmbH , Köln; Dipl.-Ing. Dirk Bacmeister, Redakteur der Zeitschrift »Das HausH, München. Folgende Hauptpreisträger wurden ermittelt: Den 1. Preis, eine Fassaden-Renovierung im Wert bis zu DM 10000, gewann Dipl.-Ing. Thomas Schlemm, Bremen . Der 2. Preis, eine Fassaden-Renovierung im Wert bis zu DM 7500, ging an Horst Gebhard, Memmingen. Den 3. Prei::;, eine Fassaden-Renovierung im Wert bis zu DM 5000, gewann Rado Breyer, Düsseldorf. An weitere 90 Preisträger vergab die Jury Warengutscheine im Wert von je 500 DM. Da diese nur beim ausführenden Malermeister in Zahlung gegeben wer· den können , werden aufgrund dieser Initiative in den nächsten Monaten viele zusätzliche Fassaden-Aufträge vergeben . 13. 2., 17 - 19 Uhr: Herr Professor Siegzum Thema "Gegengewicht: Der Kontrafried Albrecht, ehem. Dozent für Archipost als Inbild und Symbol. Die Spiegetektur an der Fachhochschule Wiesbalung von geistigen Kräften im physiden und freischaffender Künstler, hält schen und psychischen Ausdruck<C . Ein einen Vortrag zum Thema »Das PhänoBeitrag zur phänomenologischen Intermen der farbigen Schatten im künstleripretation mit einer Übung zur Symbolerschen Bereich«. Unterscheidung verfassung im Kleinen. Gespräch über Symschiedener Arten von Schatten. Frage bolwahrnehmung und Symbolschöpnach Darstellung von Schatten in der fung in größeren Zusammenhängen . LiMalerei . Der farbige Schatten als künstteraturhinweise zur Phänomenologie lerisches Gestaltungsmittel. Mit experiund Symbolik. (Siehe dazu den Beitrag mentellen Vorführungen, Beispielen aus »Der Kontrapost des Gestaltens«, Far· der Malerei und 2 Kurzfilmen. (Siehe dabenforum Nr. 13/14 von 1964). zu in »Farbe + Design<c Nr. 21/22 von Nach den einzelnen Vorträgen finden 1982). Diskussionen statt. 14. 2., 9 - 11 Uhr: Herr Professor Dr. Götz Teilnehmergebühr: Pochat, Professor für mittlere und neue - DM 120, Ermäßigung möglich Kunstgeschichte . an der TH Aachen , Konto : 175760 bei der Kreissparkasse spricht über das Thema »Einführung in Calw, Bankleitzahl 60651070 (Görsdorf). die künstlerische Symbolik unter besonAnmeldung bis 28. Januar 1987 erbeten. derer Berücksichtigung des SymbolbeEin Kurzbericht über das 1. Phänomenagriffs in der Ästhetik des 19. JahrhunSeminar kann angefordert werden . derts : Goethe, Runge, Hegel , Vi scher u. a.<C (Siehe dazu Götz Pochat »Der SymDas 3. Phänomena-Seminar findet im Ju· bol begriff in der Ästhetik und Kunstwisni 1987 an der Filderklinik in Filderstarlt senschaft« , dumont-taschenbücher, bei Stuttgart statt. 1983). Kontaktadresse : 14.2., 11 .30 · ca. 13.30 Uhr: Dipl.-PsychoDipl.-Psychologe Kurt Görsdorf, Hölderloge Kurt Görsdorf hält einen Vortrag linstr. 45, 7261 Simmozheim/Calw, VERANSTALlUNGEN I 11. Europäischer Kongreß der Lichtwerbung RAL erweitert sein Farbregister 17. bis 20. Juni 1987 in Berlin (West) Vertreter aus mehr als 20 Nationen wer· den zum 11 . Europäischen Kongreß der Lichtwerbung vom 17. bis 20. Juni 1987 in Berlin im Hotel Inter-Continental erwartet. Eine Fachausstellung auf insgesamt über 300 m 2 Ausstellungsfläche und ein reichhaltiges Kongreßprogramm bilden die Schwerpunkte der Veranstaltung_ RAL 2011 Tieforange für kommunale Straßenfahrzeuge Ab sofort ist die Farbe RAL 2011 Tieforange im zentralen Farbregister mit hochglänzender und seidenmatter Ob~r fläche verfügbar. Diese Orange-Farbe Ist ohne umweltschädliche Pigmente herstell bar und soll in Zukunft als Standardfarbe für kommunale Straßenfahrzeuge (früher RAL 2000) Verwendung finden . Für Lkws und Pkws lautet die Bestellvorschrift für diesen Farbton ab sofort »Farbe nach RAL 2011 ~GLCI . Informationen: DER-CONGRESS, Congress Organisation , Eschersheimer Landstr. 25 - 27, 6000 Frankfurt/Main 1 1987: 750 Jahre Berlin Berlin ist historisch gesehen die Hauptstadt Deutschlands, eben nicht die heimliche Hauptstadt, dafür hält sich München, aber auch nicht die offizielle Hauptstadt, das ist z. Zt. Bonn f~r di~ BRD. Aber Berlin ist immer noch die »elgentliche« Hauptstadt Deutschlands, für ein Teil ja auch eine echte Hauptstadt. Mit diesem Widerspruch muß Berlin leben und auch sein Jubiläum feiern. Das merkt man deutlich an den Vorbereitungen. Die offiziellen West-Feiern müssen sich mit den Ost-Feiern messen lassen. Noch ist unentschieden, wer besser »jubeln<C kann. Auch im Bereich der baulichen Substanzerhaltung und der vielen Neubauvorhaben bleiben Fragen offen. Was ist wichtiger: die Erhaltung der nKreuzberger Mischung« oder die Neu- Hohensteiner Seminare )Praktische Farbmessung(( Die Technische Akademie Hohenstein veranstaltet im Frühjahr 1987 das folgende Seminar: Seminar 707, Teil A und B: »Einführung in die praktische Farbmessung«. Neben den notwendigen theoretischen Kenntnissen wird in dem Seminar vor allem die praktische Handhabung der Farbmetrik vermittelt. Den Teilnehmern stehen mehrere Farbmeßsysteme für Übungen zur Verfügung. Das Seminar wendet sich an qualifizierte Mitarbeiter aus der Te~ til-, Papier-, Kunststoff- und BekleIdungsindustrie. Teilnehmerzahl begrenzt. INFORMATIONEN Regeln für die Farb· gestaltung von Stilfassaden Durch sinnvoll auf die jeweils vorliegende Architektur abgestimmte Farbenklänge wirken renovierte Stilfassaden b~son. ders dekorativ. Für die Gestaltung dieser meist noch gut erhaltenen Wohnhausbauten gibt es dabei einige grundsätzliche Regeln, die immer beachtet werde.~ sollten, so zum Beispiel ist es zweckmaßig die Sockelfläche dunkler als den Fa~sadenton zu halten, damit der Eindruck von Stabilität und Standfestigkeit verstärkt wird. Dabei sollten - wie auch für die Fassadenflächen - vorrangig Töne aus dem Erdfarbenbereich verwendet werden und keine allzu brillanten gestaltung eines sogenannten Kulturfooder gar sogenannte pastellige " Bonrums a la Hollein oder Scharoun? Dann bonfarben" . gibt es ja noch die Folterkeller des Prinz- . Genauso wichtig wie der Farbenklang Albrecht-Palais, zu denen im Moment ist auch der Helligkeitsunterschied der niemand eine Antwort einfällt. Ist die jeweiligen Fassadenteilflächen. Hier »Mauer({ (in diesem Jahr 15jähriges Jubikommt den oft reich verzierten Fensterläum) als eine moderne Form der historieinrahmungen besonderes Gewicht zu: schen Stadtmauern von Berlin zu versteSind diese zum Beispiel relativ dunkel hen? Oder sollte sie als »Iängste Betongestrichen und die Fassadenfläche sehr leinwand der Welt« angesehen werden , viel heller entsteht der Eindruck, als ob deren sich Graffiti-Künstler wie Keith dem Bau ~ine Art Maske aufgesetzt sei. Haring annehmen sollten? Bekommt der Der Helligkeitskontrast zwischen eig~nt Verpackungskünstler Christo end.llch lich zusammengehörenden Bautelien die Erlaubnis, den mehr oder weniger kann, wenn er zu stark oder falsch eingenutzlosen Reichstag endgültig zu versetzt ist, die Architektur deswegen oppacken? Viele offene Fragen sind e~.n tisch förmlich "zerreißen ". Beweis für Universalität und Anlaß fur Der Fassaden-Hauptton sollte auf die das Deutsche Farbenzentrum, seine schon vorgegebenen Farbtöne, die nicht FARB-INFO '87 vom 8. bis 10. Oktober an verändert werden sollen, Rücksicht nehder Berliner TU mit dem Hauptthema men - so zum Beispiel Naturstein Farbe in der Architektur durchzuführen. (meist roter Sandstein oder Ziegelmau~r werk) und auch nicht allzu dunkel sein. Eine Ton-in-Ton-Aufhellung .vom Sockel über das Erdgeschoß ist häufig dann zweckmäßig, wenn ein umlaufendes GeTeil A: »Grundlagen der Farbmessung, sims vorliegt. Dieser Bauteil sollte farbFarbdifferenz<C: 30. März - 1. April 1987. lich von der Fassadenfläche abgesetzt Teil B: »Rezeptberechnung«: 2_ - 3. April werden und im gleichen Ton wie die 1987. Fenstereinrahmung gestrichen sein. Teilnahmegebühren (mehrwertsteuerUm die oft besonders dekorativen Erker frei): hervorzuheben, ist es empfehlenswert~ Gesamtkurs (Teil A + B, diese Fassadenelemente ein bis zwei DM 950,5 Tage): Tonstufen heller als die übrige Fläche zu Teil A (3 Tage): DM 660,gestalten. Für farbige Akze~te sin~ vorTeil B (2 Tage): DM 440,rangig kleinere Fassadenteile geeignet Die Teilnahme an Teil B erfordert das - so zum Beispiel Stuckkassetten oder Grundwissen aus Teil A. Klappläden. Die Fallrohre können entwe· der im Fassadenton "weggestrichen" Weitere Informationen durch : Technioder - je nach den vorliegenden Gege· sche Akademie Hohenstein, Schloß Hobenheiten - hell oder dunkel abgesetzt henstein, D-7124 Bönnigheim. Tel.: werden. 071 43/271-77. FARBE + DESIGN 39/40 71 INFORMATIONEN Internationales Design Zentrum Berlin Forum und Arbeitsrat Das Forum ist eine Institution des Internationalen Design Zentrums Berlin e. V. , die durch den Sachverstand und das Interesse ihrer Mitglieder zur Erfüllung der satzungsgemäßen Aufgaben des IDZ Berlin beiträgt. Nach der Satzung werden die Mitglieder des Forums jeweils auf Grund der Bearbeitung von Themen , die die Arbeit des IDZ Berlin betreffen und in einer öffentlichen Ausschreibung definiert werden , Die Phantasie trainieren Kopflastigkeit erstickt Kreativität in der Design-Ausbildung Bleibt bei der Design-Ausbildu ng die Phantasie auf der Strecke? Diese Befürchtung scheint nicht aus der Luft gegriffen, denn kritische Hochschullehrer stellen heute nicht ohne Unbehagen fest, daß seit der Reform des Ausbil dungsweges in den siebziger Jahren zwar die allgemeine Bildung des Nachwuchses höher angesiedelt ist, nicht aber die künstlerische Qualifikation. Dies schreibt die Design-Journalistin EIke Trappschuh in einer Dokumentation des Rates für Formgebung »Junge Designer 1 - ein Fazit zum gegenwärtigen Stand der Ausbildung«. Gegenüber den Zeiten , als ein Volks- oder Realschüler mit Handwerkerlehre ohne weiteres Designer werden konnte, stelle sich heute die Frage, ob nach der akademischen Aufwertung das Begabtenpotential über· haupt noch voll ausgeschöpft werden könne oder ob die kreativen Seiten des Berufes nicht zunehmend von Kopflastigkeit erstickt würden. Gemessen an den neuen Erwartungshaltungen an das Industrial Design. die über die tradierten rationalen Funktionalismus-Prinzipien hinaus auch auf die sinnlich emotionalen Funktionen eines Gebrauchsgegenstandes setzten, wäre das nachgerade eine unzeitgemäße Entwicklung. Zwei rellos tun Schulen und Lehrer gut daran, so Elke Trappschuh , wenn sie auf der technischen Fundamentierung der Design-Ausbildung bestünden - andernfalls würden sie dem Dilettantismus Vor72 FARBE + DESIGN 39/40 vom Vorstand auf drei Jahre berufen. Über die Annahme der eingereichten Arbeiten entscheidet ein Gremium, das vom Vorstand auf Vorschlag des Arbeitsrates bestellt wird. Das Forum wählt bis zu sechs Mitglieder auf drei Jahre in den Arbeitsrat , unterstützt dessen Arbeit und nimmt dessen jährlichen Tätigkeitsbericht entgegen. Das Forum tritt mindestens einmal jährlich in Berlin zusammen, es soll öffentlich tagen. Der Arbeitsrat entwickelt das Arbeitsprogramm des IDZ Berlin. Thema des ersten Wettbewerbs, der 1971 stattfand, war »Kind und Umwelt«, es folgten der Wettbewerb »Produkt und Umwelt«, »Der Raum zwischen Wohnung und Öffentlichkeit: Das Außenhaus« und »Gestaltung zwischen ,good design' und ,Kitsch'« . schub leisten. Nichtsdestoweniger habe man den Eindruck, daß der Nachwuchs heute durchaus einer »slärkerell Animierung zu unbefangener intellektueller und gestalterischer Phantasie bedark Denn was man aur Nachwuchs-Wettbewerben, auf der Designbörse des Haus Industrieform oder in den Ausstellungen von Studenten-Arbeiten in den Schulen zu sehen bekomme, das zeichne sich zunehmend durch eine übereifrig pragmatische Anpassung an das etablierte Angebot des Marktes aus. Der Spiegel hat es einmal »Mentalität der perfektionierten Langeweile« genannt. Ein Grund für die verhängnisvolle Kreativitätslähmung liegt nach Ansicht von Frau TrapPschuh möglicherweise in der angespannten Arbeitsmarktsituation. Denn heute wie vor zehn Jahren gelte : Es werden immer noch mehr IndustrialDesigner ausgebildet, als der Markt aufnehmen kann. Bei immer noch leicht steigenden Absolventen-Zahlen hätten Aussicht auf eine sofortige Einstellung in der Industrie oder in einem Designbüro nach der Erfahrung der Hochschullehrer nur fünfziQ Prozent. Eine Lanze für die freie Entfaltung der Phantasie bricht auch Professor Dr. Arnold Schürer in der Dokumentation. Selbstverständlich müsse dafür gesorgt werden , daß eine solide, dem Berufsfeld angemessene Grundlagenausbildung auch in technischen Fächern, im betriebswirtschaftlichen Bereich sowie in entsprechenden Bezugswissenschaften vermittelt werde. Schwerpunkt der Design-Ausbildung müsse aber im kreativen Bereich liegen. Die Aufgabe der Schulen sei es, zunächst einmal dafür zu sorgen , daß die freie Entfaltung der Phantasie trainiert werde, bevor man daran gehe, diese Freiheit aus Angst vor der vermeintlichen Praxisferne der Aus- FH Druck Stuttgart . weiterhin auf Erfolgskurs INFORMATIONEN Mit einem Rekord von 1 500 Studienbe. werbern für 142 Studienplätze begann Anfang Oktober das Wintersemester an der Fachhochschule für Druck Stuttgart. Der wiedergewählte und seit 03.09.1986 amtierende Rektor Prof. Eberhard Wü st wertet dies als Votum für das krisenfe· ste und zukunftsorientierte Studienan' l gebot der Fachhochschule für Druck Stuttgart. Großes Interesse widmet man vor allem den Berufschancen der Absol· venten in den einzelnen Studiengängen. Sie sind seit einigen Jahren ausgezeich· net, und die Tendenz ist steigend. I bildung einzuschränken mit zu engen Alltagsvorgaben. Gerade diese l\!!tagsvorgaben würden gerne als Sachzwänge dargestellt. Sach· zwänge aber, so Professor Schürer, exi· stieren nur für denjenigen, der sich ihnen unterwirft. Wer sich ihnen aber unter· wirft, der sei nicht mehr in der Lage, selbst frei zu agieren, er könne nur noch reagieren. Und wer nur noch reagiert, dessen Vorstellungskraft werde defor· miert, er büße dadurch seine Phantasie ein. Und aus dieser Phantasielosigkeit entstehe letztlich eine Empfindungsar· mut, aus der nur noch tote Form und Ba· naldesign hervorgehen, über deren Ar· mut und Leere nicht einmal mehr der perfekteste Modellbau hinwegtäuschen könne. Der Design-Nachwuchs hat bestimmt nicht weniger Phantasie als frühere Ge· nerationen , nur müssen sie die freie Ent· faltung der Phantasie trainieren . Und für gute Trainingsbedingungen sind die Hochschulen da. Aufgabe der Hochschulen, so der Chef· Designer der Braun AG , Professor Dieter Rams, ist auch die Vorbereitung der Stu· denten auf den »Praxisschock«. Durch· setzungsfähigkeit und Realitätssinn müssen die jungen Designer mitbringen, um so letztlich auch zu brauchbaren und innovativen Produkten zu kommen. Für ihn ist Design nicht der mühelose Einfall in »kreativinnovativem Himmelblau« , der aus dem Ärmel geschüttelt wird. Design lebt auch in hohem Maße von der Detailarbeit, die jeden Entwurf besser machen kann. Die 60seitige Dokumentation »Junge Oe· siQner 1 - ein Fazit zum gegenwärtigen Stand der Ausbildung« kann zum Preis von DM 15,- über den Rat für Formge· bung, Eugen-Bracht-Weg 6, 6100 Darm· stadt, bezogen werden. I Augen + Bildschirm Arbeiten am Bildschirm belasten die Augen. Jetzt gibt es ein Brillenglas, das speziell davor schützen soll. Bildschirme können die Augen verderben. Dabei sind drei Problemkreise erfaßt : Sehentfernung zum Bildschirm, Leuchtdichten und die visuellen Anforderungen . Als Optimal gelten z. B. . Sehentfernungen zum Bildschirm ZWIschen 50 und 70 cm, zum Beleg 35 bis 55 cm und zur Tastatur zwischen 40 und 50 cm. Ständige Bildschirmbenutzer müssen ihren Augen eine Daueranstrengung abverlangen , die einem Zoom-Objektiv einer Spiegelreflexkamera gleichkommt, das bis zu 30000mal am Tag auf ein wechselndes Motiv scharf eingestellt werden muß. Ein- bis zweimal pro Sekun- de ändern sich der Blickwinkel , die Blickrichtung , werden die Augen zu r Anpassung und Gewöhnung an ein wechseln des Sehobjekt in verän dertem Abstand und anderer Helligkeit und Leuchtdichte - auch ohne Computer-Bildschirm veranlaßt. Zwischen Bildschirm , Tastatur und Beleg wechselt der Blick annähernd im Sekundentakt - er muß pro Arbeitstag bis 72 000 oft scheinbar zusammenhanglose Buchstaben, Zeichen oder Ziffern in den verschiedenen Bereichen eines Blickfeldes erfassen. Die Lösung ist eine Spezialbrille für die Bildschirmarbeit. Jetzt gibt es für Normalsichtige wie für Brillenträger ein Brillenglas, das durch eine Spezialtönung im oberen Bereich für den notwendigen Schutz vor unerwünschter Blendung sorgt. Es heißt ,BTColor' und wurde von Rodenstock in Zusammenarbeit mit Professor Dr. E. Hartmann (Institut für medizinische Optik an der Universität München) entwickelt. Eine normale Lesebrille taugt in der Regel nicht viel am Bildschirm-Arbeitsplatz. Die Dimension des ,Nahteils' einer Zweistärkenbrille oder auch einer Brille mit progressivem Wirkungsverlauf reicht nicht aus. Dafür gibt es jetzt von Roden stock die Mehrstärken gläser ,Datalit', die über entsprechende Größe und Position des Nahteil s verfügen und das Lesen auf dem Bildschirm ebenso wie das Sehen der Tastatur und das einwandfreie Erkennen der Daten des Belegs oder der Vorlage erleichtern. BT-Color ist grün eingefärbt und hat eine Lichtdämpfung von ca. 60 Prozent. Die BT-Color-Einfärbung gibt es für alle farbigen Perfalit-Ein- und Mehrstärkengläser. Datalit-Mehrstärkengl äser sollten stets die BT-Color-Tönung haben . Die Datalit-Gläser gibt es als Typus ,Bifo' und ,Trifo' - - gemeint sind Brillen, die sich auf die verschiedenen Arbeitsentfernungen einstellen, wobei sich der Typ Datalit Trifo' besonders an sehge~chwächte Personen über 50 Jahre wendet. Dabei dient der Zwischenteil der Beobachtung des Bildschirms und der Nahteil dem Sehen auf Beleg und Taukr statur. hobby Grafik-Design: Farbe-Wirkung- Produkt Farbe Symbolische Bedeutung Besondere Wirkung Verwendung u. a. Rot Freiheit, Blut, Feuer, Liebe, Sieg, Brüderl ichkeit Entgegenkommend, warm. Als Zinnober: aufreizend, als Purpur: feierlich, Pracht, als Rosa: süß Auszeichnungsfarbe Orange Freude, Sonne, Feuer Strahlend, auflodernd, warm, aufreizend Bäderprospekte, besonders mit Blau Goldgelb Freude, Sonne, Gold, Leben, Ernte, Reichtum Strahlend, warm, heiter, anregend, manchmal schreiend Festdrucksachen Grüngelb Neid, Gift, Falschheit, Schwefel, Teufel , auch Mondschein Abweisend, sauer Selten (Karikaturen) Maigrün Frühling, Jugend, Leben Zuversicht, angenehm Grün Blaugrün Hoffnung,Jugend Weite, Eis, Wasser Beruhigend Kühl , aufgehellt: salzig Gartenbaubetriebe, Landwirtschaft, Frühjahrsdrucksachen Bäderprospekte Blau Glaube, Treue, Sehnsucht, Weite Zurücktretend, kalt, beruhigend, sammelnd, in die Ferne ziehend Metallindustrie, Bäderprospekte Violett Buße, Trauer, Kirche Neutral, abgeklärt, altjungferlich, als Rotviolett: beunruhigend, aufgehellt: süßlich Parfümerie, Mode (aufgehellt) Braun Erde Beruhigend, neutral, Kompromiß, leicht nichtssagend Zurückhaltende Drucksachen, Landwirtschaft, Tabak Schwarz Nacht, Tod, Auflösung, Ende, Trauer Zusammenziehend, bedrückend Häufigste Druckfarbe, Trauer, Montanindustrie Weiß Unschuld, Reinheit, Licht, Weite Ausdehnend, überstrahlend, abkühlend Papierfarbe Grau Trostlosigkeit, Trübsal , Alter, Schmutz Auflösend , ausgleichend, trübe Zurückhaltende Drucksachen, Tonflächen Gold Sieg, Reichtum, Glück Feierlich, prächtig J ubi läumsdrucksachen Silber Metall, Mondschein Kalt, feierlich J ubi läumsdrucksachen Farben - ihre Symbolik, Wirkung und bevorzugte Verwendung (Quelle: »Lehrbuch der Druckindustrie«, Polygraph-Verlag GmbH) FARBE + DESIGN 39/40 73 INFORMA1l0NEN INFORMA1l0NEN Farbe - ,interdisziplinär und universell' Die moderne Farbwissenschaft reicht über zahlreiche Wissensgebiete: ihr Weg geht über die Physik, die Chemie, die Physiologie, die Psychologie bis hin zur Farbästhetik, einem psychologischgeistigen Substrat. Jede Wissenschaftsdisziplin analysiert unabhängig von den anderen punktuell einzelne Aspekte des Phänomens Farbe, es fehlt an der ganzheitlichen Betrachtung . Daher ist es beim Umgang mit Farbe zu erheblichen Schwierigkeiten und Mißverständnissen gekommen. Die Spezialisten der einzelnen Disziplinen, Optiker, Farbmetriker, Neurophysiologen, Farbstoffchemiker, Werbegrafiker, Architekten, Designer, Drucktechniker, Fernsehtechniker und Foto- und Filmtechniker verwenden namensgleiche aber bedeutungsverschiedene Begriffe. Farb-Vorlieben der Kinder Man entsinnt sich, als Kind ganz klare Farbwünsche gehabt zu haben. Wenn es nach Wanderungen um die »Brause« ging, wählte man stets grün. Damals gab es noch viele Produkte mit »Waldmeister«-Geschmack. Zuhause liebte man grünen Wackelpudding. Und unser Freund Clemens verachtete alles, was rot aussah. Er wollte immer gelben Saft , grüne Bonbons, blaue Beeren - aber eben keine roten . . . Ob Kinder Farben schon so empfinden wie wir Erwachsenen, nämlich als Ausdruck unseres Lebensgefühls, unserer Stimmungen, ist nicht sicher nachzuweisen. Während der Erwachsene zu unterscheiden weiß zwischen Farben, die ihm »stehen« und solchen , die ihm im Raum Harmon ie und Wohlbehagen schaffen, kümmern sich Kinder offensichtlich um diese beiden Wirkungsbereiche zunächst wenig . Viele Mütter haben jedoch beobachtet, daß ihr Kind von klein auf deutlich ausgeprägte Farb-Vorlieben und -Abneigungen zeigte. Spätestens, wenn ein Kind mit Eifer malt, kann sich seine Neigung unmißverständlich äußern. Dabei ist jedoch laut Lotte SchenkDanzinger, in ihrem Buch »Entwicklungspsychologie«, »die Farbgebung in keiner Weise an der Wirklichkeit orientiert. Farben werden ganz willkürlich ge- Das führt zur Gleichsetzung sehr verschiedener Tatbestände infolge Gleichnamigkeit und zu einem verwirrenden Mangel an begrifflicher Klarheit. Die von den jeweiligen Sparten angebotenen Theorien erweisen sich in vielen Fällen als reine Empirie, also als Beschreibung spezieller branchen bezogener praktischer Erfahrungswerte. Weder der Physiker noch der Chemiker, der Physiologe oder der Psychologe vermag für sich allein das Phänomen Farbe ganzheitlich zu verstehen . Erst das fachübergreifende Zusammenspiel aller beteiligten Wissenschaften und Künste ermöglicht das umfassende Erforschen und Verstehen der prima vista widersprüchlich anmutenden Zusammenhänge. Die USA und auch einige Ostblock!änder traqen bereits seit geraumer Zeit der Bedeutung der Farbe Rechnung : sie haben Lehrstühle für die Farbwissenscbaften eingerichtet. Bei uns gibt es bis heute kein umfassendes Lehr- und Forschungsan- gebot Farbe, eine bedauerliche Tatsache die auch Carl Friedrich v. Weiz· säcker bereits vor vielen Jahren (in seinem Vorwort zu Eckart Heimendahls uLicht und Farbe«) gerügt hat. Erfreuli· cherweise zeigt sich neuerdings das Interesse an farbwissenschaftlichen Themen in vorerst noch recht bescheidenen Ansätzen : an der jungen und dynami· sehen Universität Ulm fand erstmals im Sommersemester 1985 ein aus 8 Abend· vorträgen bestehender Zyklus uFarbe: Phänomen und Erlebnis« statt. Die Universität Ulm sieht diese Ringvorlesung, die auf Initiative des Herausgebers der Fachzeitschrift »Farbe + Design«, Sena· tor Hans Kupczyk, zustande kam, nur als ersten Schritt des neuen Lehr- und For· sChungsgebietes. Die jährlichen FARB-INFO-Tagungen des Deutschen Farbenzentrums sind der große Wegweiser in die Richtung ei· ner zusammenhängenden Farbwissenschaft. E.A.C setzt. Die Freude an der Farbe ist primär für deren Gebrauch entscheidend.« In der modernen Pädagogik erwartet man heute vom Kind nicht mehr, daß es eine Rose rot malt und andere Gegenstände stets in ihrer gängigsten Farbe darstellt. Man wertet die kindliche Phantas ie als wichtig und überläßt ihr die farbliche Gestaltung. Dabei kann man oft beobachten, daß fast jedes Kind ein strahlendes Gelb liebt. Auch Orange, als Mischton, der uns Großen Lebhaftigkeit und Bewegungsfreude vermittelt, wird als kräftiger Akzent gern vorn Kind eingesetzt. Das effektvolle Rot in all seinen Nuancen das wärm t und festlich wirkt, ausgenommen seine matten Töne - begeistert die meisten Kinder. Aber ein deutlich zu beobachtender Unterschied kommt bei Braun zutage : Während uns Erwachsenen Braun Behaglichkeit, Ruhe, Entspannung zu geben vermag , während wir seine reiche Kombinationsfähigkeit schätzen, wählen unsere Kleinen diese Farbe höchst zweckbestimmt. Wenn Beine dargestellt werden sollen , bei Mensch oder Tier, wenn Gartenzäune und Wege gekritzelt werden , dann muß der braune Stift her ! Grün, je nach dem Grad seiner Blau-Beimi schung als »kalt« oder »warm« empfunden, berei tet Kindern noch keine Kompli kationen. Es steht , reichlich und oft verwendet, insgesamt für »Baum, Wald, Berge«. Blau, die Farbe voller Ruhe und Tiefe, die Farbe des Denkens und der Konzentration, bei Erwachsenen entweder enthusiastisch oft oder, als kühler Farbton, nur wenig eingesetzt, dient Kindern als großflächig verwendetes Wasser-und-Himmel-Darstellungsmittel. Alle Flüsse, all die kleinen Teiche mit Enten, auch die von einer runden Strahlensonne beherrschten Himmel bekommen das beliebte Blau. Der lila Stift jedoch bleibt lange wie neu. Als eine Fünf jährige für eine Tante ein »Veilchen« malen sollte und ausdrücklich den Stift dazu gezeigt bekam, umrundete sie mit ihm ein wenig widerwillig die Blütenblätter. Kleine und Große haben in ihrer unmittelbaren Beziehung zu Personen und Dingen sicherlich Farbeindrücke verarbeitet, die als »positiv« oder »negativ« empfunden werden . Oft hängen solche Abneigungen oder Vorlieben mit ganz frühen Impressionen zusammen. Kinder auf ihre Farb-Neigungen hin zu beobachten, Geschwister darin miteinander zu vergleichen , heißt vor allem, diese Äußerungen in Farbe ganz ernst zu nehmen. Mit einem nWarum?« den unterschwellig entstandenen Farbwünschen auf die Spur kommen zu wollen , würde die Unbefangenheit zerstören . Kinder und ' Farbtöne - das ist ein interessantes, noch lange nicht voll ausgeschöpftes Kapitel. CHIC Käthe Wü sten hagen Zusammenhang: Rauchen und Farbensehen Bei Untersuchungen an Piloten für Luftverkehrsmaschinen soll sich herausgestellt haben, daß eine vor dem Flug gerauchte Zigarette den Blickwinkel und das Farbunterscheidungsvermögen um bis zu 20 Prozent beeinträchtigen kann. Warnung: Leuchtringe sind gefährliches Spielzeug Behebung der Farbfehlsichtigkeit ! ? Eine neue schmerzlose Heilmethode aus Japan soll Farbfehlsichtigen in 35 Sitzungen zur Normalsichtigkeit verhelfen. Im Mejiro-Hospital in Tokio experimentieren die Leiterin Dr. Noriko Yamada und ihr Team mit täglich bis zu tausend Patienten . Auf die These gestützt, daß der Körper ein Magnetfeld ist, dessen Ionen-Felder und Enzyme elektrisch beeinflußt werden können , ergeben nun Experimente, daß ein Punkt irgendwo auf der Beendet Rot Depressionen? Haut Elektrizität aufnimmt, wenn es eine Verletzung gegeben hat. Und just diese Hautstelle kann ihrerseits ein mit ihr in Querverbindung stehendes Leiden heilen. Hierzu setzt sich der Patient vor einen Spiegel , mit einer bleistiftgroßen Elektrode ,punktiert ' er schmerzfrei sein Gesicht besonders rund um die Augen , zwis~hen 5 und 15 Sekunden lang. Auf dem Monitor kann er dann seine Fortschritte erkennen . Erfolg : "Hundert Prozent! « behauptet die Ärztin. Lehrermangel : Farbtechnik und Raumgestaltung Wenn sich erst einmal herumspricht, Es gibt noch Lehramts-Studiengänge was der amerikanische Psychologe Dr. mit guten Berufsaussichten Erle Myers herausgefunden hat, ist der Konjunkturaufschwung gesichert. ZuFür den Studienrat mit beruflicher FachIm Dunkeln leuchten sie geheimnisvoll mindest für Farbenindustrie und Anstreirichtung besteht, soweit heute vorauszugrün- oder bläulich . Man kann sie auf cher. In jedem deutschen Haushalt eine sehen ist, auch in Zukunft noch die Mögden Kopf setzen oder um den Hals le- blaue Wand . Da werden die Maler zu tun lichke't, eine Anstellung zu finden. gen. Die Rede ist von drei Millimeter haben, glaubt die Pressestelle der BarIn ein igen beruflichen Fachrichtungen starken weichen Kunststoffringen, die mer Ersatzkasse. herrscht in nahezu allen Bundesländern seit eini'ger Zeit , vor allem von fliegenden Warum das Ganze? Alldieweil man sich z. T. erheblicher Lehrermangel. Händlern bei Großveranstaltungen als am besten von einem anstrengenden ArDie Technische Universität Berlin bietet Gag ang~boten werden. Ein siebenjähri- beitstag erholt, wenn man 20 Minuten z. T. in Zusammenarbeit mit der Berliner ger Junge biß in Berlin auf einen solchen auf eine blaue Wand schaut. Das beHochschule der Künste Studiengänge Ring und mußte mit Schmerzen im Ra- hauptet zumindest der US-Psychologe. für das Studium ,Studienrat mit beruflichen ins Krankenhaus gebracht werden . Die Farbe Blau sorgt nach seinen Ercher Fachrichtung ' für einige (Lehrer-unDie STIFTUNG WARENTEST ließ darauf- kenntnissen dafür, daß Alphawellen im terbesetzte) Berufsfelder an. Das Exhin die phosphorizierenden Ringe unter- Gehirn entstehen, die für die Erholung amen wird in den Bundesländern anersuchen. Das Ergebnis: Die Kunststoff- »extrem« gut seien. Auch anderen Farkannt. ringe sind als Kinderspielzeug absolut ben weist Dr. Myers klare Positionen zu . Das Tätigkeitsfeld dieser zukünftigen ungeeignet. Sie verstoßen gegen das Le- Gelb macht demnach wach, Orange ist Studienräte sind: Berufsschulen, Berufsbensmittel- und Bedarfsgegenständege- gut für den Heilungsprozeß, und Rot befachschulen , Fachschulen, Berufsaufsetz, das verbietet, »Bedarfsgegenstän- endet Depressionen. Wer je Minuten vor bauschulen, Fachoberschulen, beruflide (zu denen auch Spielzeug zählt, einer Baustellenampel warten mußte, che und technische Gymnasien, Fachd. Red .) derart herzustellen, daß sie bei wird zumindest das Letztere bezweifeln. und Berufsakademien und -kollegs sobestimmungsgemäßem und vorauszusewie (speziell in Berlin) berufsfeldbezogehendem Gebrauch geeignet sind, ... die Newton nahm Einstein voraus ne Oberst ufenzentren. Gesundheit zu schädigen«. Wegen seiner Vielseitigkeit und den .BeHerr R. Winzer (Augenoptiker) schickte Die Leuchtringe sind aus mehreren darf an Studienräten ist z. B. der StudienGründen gefährl ich. Sie bestehen aus ei- mir eine Notiz, die mich stutzig machte gang Gestaltungstechnik', in dem 9 Benem Kunststoffring , in dem sich eine und die er selber noch in keinem Lehrrufe des Berufsfeldes ,Farbtechnik und Flüssigkeit und ein dünnes Glasröhr- buch für Optiker gelesen hatte. Raumgestaltung ' zusammengefaßt sind, chen befinden. Diese Röhrchen sind Sir Isaac Newton soll demnach geschriebesonders interessant. ben haben: »Wäre es nicht denkbar, daß ebenfalls gefüllt. Werden sie zerbrochen, Darüber hinaus bietet Berlin als entsteht im Innern der Ringe das ge- die Stoffe und das Licht sich ineinander deutschsprachige Kulturmetropole mit umwandeln, und wäre es nicht möglich, heimnisvolle Leuchten. der umfangreichsten Konzentration an Nicht nur die Glassplitter sind gefähr- daß die Stoffe den größten Teil ihrer aktiwissenschaftlichen, technischen und lich sondern auch die Flüssigkeit. Es ven Kräfte aus den in ihrer Zusammensetkünstlerischen Institutionen auch ideale han'delt sich um sogenannten Weichma- zung eingegangenen Lichtpartikeln beziest ud ienbegleitende Voraussetzu ngen. cher, der in flüssiger Form gar nicht für hen? Könnte nicht das Licht das GrundAuskunft und nähere Informationen soein Spielzeug verwendet werden darf. prinzip sein, das die Aktivitäten der Stoffe wie Studienführer, Prüfungsordnungen Gelangt er in größeren Mengen in den steuert?« und Studienhilfen sind erhältlich an der Körper, kann er zum Tod führen . Kleine Ein wahrhaft aktueller Satz, sowohl in Technischen Universität Berlin Richtung auf Goethe als auch auf EinMengen führen zu Hautreizungen. Informationsstelle Die STIFTUNG WARENTEST warnt da- stein und Max Planck. Nebenbei auch ein für Lehramtsstudien -1/1her alle Leser davor, die Leuchtringe in Hinweis auf Newtons Beschäftigung mit Zentrale Universitätsverwaltung den Mund zu nehmen , und bittet, vor al- der Bibel. Er hat ja über die ApOkalypse Straße des 17. Juni 135 lem kleinen Kindern diese gefährlichen intensiv gearbeitet. Am Anfang war das 1000 Berlin 12 Licht dies steht ja gleich in der SchöpRinge gar nicht erst in die Hand zu Tel. (030) 314-3451 I 3485 1 4625 fungsgeschichte. Dr. H. Frieling geben. FARBE + DESIGN 39/40 74 FARBE + DESIGN 39/40 75 Band 41nnenwände Band 5 Fenster Schleifer, Techniken des Malers Band 1 Schleifer, Techniken des Malers Band 2 Schmid, Wetter- und Korrosionsschutz Schön burg, Anstrichstoffe Schönburg, Korrosionsschutz und Säureschutzarbeiten Schönburg, Beschichtungslehre Toseha, Intarsien und ihre Techniken Vierl, Putz und Stuck Weber, Fassadenschutz und Bausanierung Weber, Steinkonservierung Weber, Mauerfeuchtigkeit Weimann, Handbuch Bautenschutz Werner, Bundwerk Wilcke, Stuck- und Gipsarbeiten Wulf, Kleine Farbwarenkunde BÜCHER Fachbücher (z. Zt. lieferbare Titel) der Themen: Farbe (Farbenlehre, Gestaltung, Normen, Farbkarten) - Licht Material (Farbwerkstoffe) - Oberfläche (Techniken) - Schrift und Grafik - MaIen und Zeichnen . Die nachfolgend genannte Fachliteratur wurde auf der FARB-INFO '86 (Internationale Farbtagung des Deutschen Farbenzentrums im Oktober 1986 an der Universität Ulm) vorgestellt. DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM 49,45,- 58,46,- 88,10,20 8,60 12,26,68,100,59,50 45,88,160,16,21,- Architektur Farbenlehre und Farbgestaltung und Licht Arnold, Farbgestaltung Badt, Farbenlehre van Goghs Baur-Heinhold, Bemalte Fassaden Bleckwenn / Schwarze, Gestaltungslehre Boos/Hamburger, Die schöpferische Kraft der Farben Darmstadt, Fassaden gestalten durch Farben Eberhard, Heilkräfte der Farben Erziehung durch Farbe und Form Farbe im Stadtbild Die Farbe im WohnbereiCh Der Farbenkreis Heft 1 Heft 2 Heft 3 Heft 4 Favre/November, Farbe und Kommunikation Fedier, Farbe-Material-Objekt FOlkert, Farbharmonietafel Frieling, Farbe hilft verkaufen Frieling, Farbe im Raum Frieling, Farbenspiegel Frieling, Frieling-Test Frieling, Gesetz der Farbe Frieling, Kunstwerk Farbkreis I Frieling, Kunstwerk Farbkreis 11 Frieling, Lebendige Farbe Frieling, Mensch und Farbe Frieling, Psychologische Raumgestaltung Frieling, Weltbild Farbe Gerritsen, Entwicklung der Farbenlehre Gerstner, Geist der Farbe Gilde, Licht und Schatten Goethe, Farbenlehre Guckenberger, Farbenlehre für Handwerksberufe Hebing, Farbe und Mensch Heimendahl, Licht und Farbe Held, Farbe und Licht in Goyas Malerei Hickethier, Ein-mal-eins der Farben Itten, Farbenlehre - Arbeitsmaterial Itten, Farbenlehre - Dia-Reihe IHen, Farbenstern Itten, Kunst der Farbe Julius, Entwurf einer Optik Koch/Wagner, Individualität der Farbe Küppers, DuMonts Farbenatlas Küppers, Farbe Küppers, Die Farbenlehre der Fernseh-, Photo- und Drucktechnik Küppers, Grundgesetz der Farbenlehre Küppers, Die Logik der Farbe Läuppi, Farbenknigge Lang, Farbmetrik und Farbsehen Ott I Proskauer, Das Rätsel des farbigen Schattens Pawlik, Goethe Farbenlehre Pawlik, Praxis der Farbe Raske, Das Farbenwort Riede i, Farben Richter, Einführung in die Farbmetrik Schiegl, Golor-Therapie Schöne, Uber das Licht in der Malerei Schroeder, Farbgeschichten Schubert, Klänge und Farben Sedlmayr, Das Licht in seiner künstlerischen Manifestation Treitz, Farben Tritten, Erziehung durch Farbe und Form Wiek, Form und Farbe Wolff, Gesundes Licht Jackson, Color me Beautiful Jackson/ Luolw, Color me Men DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM 30,14,80 88,30,80 38,49,50 20,128,39,80 70,14,- DM 14,- DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM 16,16,106,42,30,- 58,68,60,158,148,150,150,58,58,25,150,58,- 90,43,39,78,98,92.46;42,29,80 48,24,54,48,48,29,80 79,16,80 12,80 88,48,78,37,29,80 29,80 138,29,80 49,28,50 35,32,36,10,80 38,50 185,39,80 19,80 29,80 29,80 Farbnormen und Farbkarten Lehrmittel-Farbenkatalog nach NCS Biesalski , Pflanzenfarbenatlas 76 FARBE + DESIGN 39/40 DM DM 160,- DIN-Farbenkarte (matte Ausführung) Eurocoloratlas (glänzende Ausführung) Eurocoloratlas (matte Ausführung) Eurocolor-Farbberater-Karten (glänzende Ausführung) Eurocolor-Farbberater-Karten (matte Ausführung) Eurocolor-Farbfächer-Gesamtprogramm Eurocolor-RAL-Farbplaner N<;S-Farbmustersammlungen (mit je 1 530 Farben): NCS· ~arbatias (SS 019102: 1 412 Farben) MWST 7% NCS-Farbindex NCS-Farbolöcke, nach Bunttönen geordnet NCS-Farbblöcke, nach Nuancen geordnet NCS-Farbregister (A6-Karten), nach Bunttönen geordnet NCS~ Farbregister (A6-Karten), nach Nüancen geordnet NCS-Farbalbum (Farbhefte A 9) NCS-Farbordner (8 Ordner mit Farbblättern A 4) Ostwald, Graustufenmaß Farbregister RAL 840 HR Farbtafel RAL - F 1 Übersichtskarten RAL - F 2 Übers ichtskarte RAL - F 3 Übersichtskarte RAL - K 1 Taschen-Farbfächer RAL - K 5 Schroeder/Waibel, Kommentar zur VOB Teil C DIN 18366 Tapezierarbeiten DIN TB 97 Anstrichsarbeiten DIN TB 119 Altbausanierung DIN TB 110 Wohnungsbau Schroeder/Wörsdörfer, Kommentar zur VOB Teil C DIN 18362 Anstricharbeiten VOB dito Ergänzungsband 1984 dito Ergänzungsband 1985 Wyszecki , Farbsysteme DM 1840,DM DM DM DM DM DM Ei nzel preis: DM 450,DM 210,DM 563,DM 563,DM 1186,DM 1186,DM 1412,DM 2985,DM 7,50 DM 560,DM 225,DM 62,DM 14,DM 6,80 DM 28,50 DM DM DM DM 29,80 32,73,110,- DM DM DM DM DM 36,34,19,80 14,80 30,- DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM 48,12,- Anstrich- und Werkstoff kunde Apel/ Hantschke, Oberflächenbehandlung von Holzfenstern Arnold, Das moderne Flachdach Balkowski , Sanierung historischer Bausubstanz Beisel , Rechtsprobleme bei Streitigkeiten wegen Bauschäden Betonkorrosion im Hochbau Brasholz, Der Fassadenanstrich Brasholz, Das Handbuch der Anstrich- und Beschichtungstechnik Burckhardt, Umweltfreundliche Lackiersysteme Dittrich, Feuchtschäden am Altbau Huberty, Fassaden in der Witterung Gerner, Handwerkerlexikon Gerner,lnfrarottechnik - Fachwerkfreilegung Glitza, Mauerwerk GöseleiSchüle, Schall-Wärme-Feuchte Großmann, Der Fachwerkbau Haferland, Bauschäden an Außenwänden und Dächern Grunaul Eduard, Analysen typischer Bauschäden in der Praxis Lückert, Pigment- + Füllstoff-Tabellen Hantschke, Altbausanierung mit Farb- und Lacksystemen Holzmann, Handwerkerfibel Kastner, Gebäudesanierung KI i ndt I Frehse, Fensterkonstruktionen Klotz, Bauen heute Knöfel, Bautenschutz mineralischer Baustoffe Knöfel, Stichwort : Baustoffkorrosion Knöfel, Stichwort : HOlzschutz Könecke, Schäden am Haus Mehling, Naturstein-Lexikon LesznerlStein, Lehmfachwerk Lochner, Dachgeschoßausbau Menck, Neues Fenster für alte Fassaden Oswald, Außenwände und Fensteranschlüsse Pieper, Sicherung historischer Bauten Riche, Fassaden Schild/Oswald, Schwachstellen Band 1 Flachdächer Band 2 Außenwände Band 3 Keller 88,36,75,78,145,47,45,36,- Ahnert/Krause, Typische Baukonstruktionen von 1860 bis 1960 Balkow u. a., Glas am Bau Bollnow, Mensch und Raum Bauformen von der Romantik bis zur Gegenwart Candell, Begegnung mit der Architektur Ching, Kunst der Architekturgestaltung Cramer I Ladenburg, Die Altstadt als Denkmal Feldhusen, Das Berufsbild des Architekten Fischer I Grundmann I Sack, Architektur- und Denkmalpflege Geisler, Neues Bauen mit Fassadenelementen Gerner, Fachwerk Gerner, Instandsetzen und Erhalten historischer Häuser Glase, Das Architektenrecht in der Praxis Guenoun I Kalmanovitch, Glashäuser zum Wohnen Jaedicke, Raum und Form in der Architektur Janssen, Bauzeichnung und Architekturmodell Keller, Baukostenplanung für Architekten Kemmerich, Graphische Details für Architekten König, Bauwerke in Handzeichnungen Krause, Das Zeichnen des Architekten Kükelhaus, Unmenschliche Architektur Krewinkel , Baugestaltung mit Farbe Lehmann, Gib deinem Haus ein Gesicht Mote-Major, Geschichte der Architektur in 3 Bd. Müller-Menckens, Neues Leben für alte Bauten Ohlwein, Dachbegrünung ökologisch und funktionsgerecht Petzet I Mader, Praktische Denkmalpflege Portmann, Vorschriftsmäßiges Entwerfen Pracht, Außergewöhnliche Architekturgestaltung Pracht, Möbel- und Architekturgestaltung Preißing, Handbuch zur wirtschaftlichen Führung von Architekturbüros Raum und Form in der Architektur Reen I Braune, Der Altbau Schmitz, Baukosten im Griff Schreiber, Deutsche Architektur seit 1945 Schroeder, Variabel nutzbare Häuser und Wohnungen Sommer I Geisler, StatistiSChe Richtwerte und Hinweise als Planungshilfen für Architekten Taylor, Bauen mit gesundem Menschenverstand Thomas, Wohnen in alten Häusern Thornton, Innenarchitektur in 3 Jahrhunderten Winkelvoss, Architektur und Raum DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM 65,78,- 38,30,39,80 48,34,22,- 38,9, - 88,24,- 58,35,98, - 58,36,28,80 34,- 68,19,80 128,18,148,- 88,32,49,42,118,118,89,98,89,35,- 68,32,- DM DM DM DM DM 18,35,78,198,49,80 DM DM 140,49,- Schrift und Graphik Arx, Film und Design Baur I Pfeiffer-Belli, 270 Schriften BeerlalVolimer, Schrift schreiben Brunner, Handbuch der Druckgraphik Holder, Design-Darstell ungstechnlken Müller/Willberg, Schrift erkennen Porter/Greenstreet, HB der graphischen Techniken Reimann, Kleiner Schriftatlas Band 1 Band 2 Riedei, Formen Tafelmaier, Pinselschrift DM DM DM DM DM DM DM DM DM 24, 114,48,16,80 45,29,80 DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM DM 52,22,22,22,22,22,44,- 38,29,80 32,- Malen und Zeichnen Arnhelm , Kunst und Sehen Blake, Farbe in der. Ölmalerei Blake, Porträts in 01 Blake, Landschaften in Öl Blake, Wasserlandschaften In Öl Blake, Grundkurs Zeichnen Borcht, Bewegungszeichnen Camp, Zeichnen lernen Daucher, Wege des Zeichnens Bd. 1 Grundlagen Bd. 2 Landschaften Bd. 3 Figur Glckler, Ornamente mit System Gordon, Portraitzeichnen Guckenberger, Fachzeichnen im Ber Ifsfeld Farbtechnik Guptill, Aquarellmalerei - Schritt für Schritt Gutl Dannenberg, 9stschweizer Bauernmalerei HandelilTrainon, Olmalerei Hornung, Zeichen-Muster-Symbole Humbert, Ornamente Band 1 Band 2 Kleine Malschule, Malen mit A.quarellfarben Bd. 1 - 8 je Malen mit Olfarben Bd. 1 - 5 je Malen mit Pastellfarben Bd. 1 - 2 je Farbig Zeichnen und KOlorieren Krick, Kunst der Radierung Kuwayama, Zeichen, Marken und Signets Luidl, Ornamente v. Merkart, Bauernmalerei v. Merkart, Bauernmöbelmalerei Parrnamon, Wie male ich Licht und Schatten Parrnamon, Richtig zeichnen in der Perspektive Parrnamon, Wie zeichne ich die Anatomie des Körpers Parrnamon, Richtig zeichnen mit Farbstiften Parrnamon, Richtig zeichnen mit Federn Parrnamon, Handbuch der Schriften Parrnamon, Der Maler und sein~ Farben Parrnamon, Richtig malen mit Olfarben Parrnamon, Richtig malen mit Pastellkreiden Parrnamon, Richtig malen mit Aquarellfarben Rubi, Berner Bauernmalerei Schleifer, Dekor-Muster- Struktur Schütz, Alte und neue Formen der Bauernmalerei Simpson, Ravensburger Malschule Smentek, Technisches Zeichnen für Maler Steinmann, Bemalte Bauernmöbel Stiebner u. a., Schriften und Zeichnen Stiebner u. a., Zeichen und Signets Stiebner u. a., Alphabete Tritten, Malen Wilcox, Praktisches Mischbuch für Aquarellfarben Wilcox, Praktische Farbenlehre für q.en Aquarellmaler Wilcox, Praktisches Mischbuch für Olfar.ben Wilcox, Praktische Farbenlehre für den Olmaler 68.19,80 19,80 19,80 32,20,39,80 50,37, 48,28,- 88,88,7,80 7,80 7,80 7,80 48, - 68,28,8,50 48,16,80 16,80 16,80 16,80 16,80 16,80 16,80 16,80 16,80 16,80 27,56,10 9,80 98,- 48,42,28,28,28,112,19,80 19,80 19,80 19,80 (Preisänderungen vorbehalten) 38,48,59,39,68, 78, 95,96,50 39,50 70,80 68,42,98,- 38,79,24,56,78,':l6,-- 38,55,- 30,146,65,49,49,- Farbenlehre für Handwerksberufe Von Otmar Guckenberger 136 Seiten, 581 Abb., davon 454 in Farbe, DIN A4 DM 88,00 Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart Die »Farbenlehre für Handwerksberufe« gibt eine Übersicht über sämtliche Gestaltungsmöglichkeiten auf diesem Gebiet , sie erläutert die Grundlagen der konstruktiven Farbenlehre, Farbkontraste und Farbsysteme. Oie Anwendung der Farbe im handwerklichen, technischen und künst lerischen Bereicll wird ebenso gezeigt wie ihre Verwendung im Innen- und Außenraum . Der gesamte Stoff ist pädagogisch aufbereitet: Die zwischengeschalteten Lernzielkontrollen ermöglichen eine Überprüfung des Lehrstoffs und vertiefen das Grundwissen . Aufgabensteilungen nach jedem Kapitel sollen eine Hilfe und Anregung für Praxis, Unterricht, Ausbildung und Selbststudium sein. Zahlreiche farbige Abbildungen veranschaulichen die Farbenlehre und ihre Anwendung. Di eses Buch ist als Ergänzung des 1980 erschienenen Bandes »Fachzeichnen im Berufsfeld Farbtechnik und Raumgestaltung« zu sehen . Was ist ein Kulturdenkmal? Herausgeber Hans-Herbert Möller 2. Aufl. , 62 Seiten, 208 Abb., 21 x 29,7 cm . brosch _ DM 10,00 Verlag CW Niemeyer, Hameln In einer verbesserten Zweitauflage ist diese informative Dokumentation erneut herausgegeben worden . Die leicht verständliche Broschüre behandelt die Typenvielfalt Niedersachsens an Kulturdenkmalen in Architektur und Archäologie. FARBE+ DESIGN 39/40 77 BÜCHER Ornamente I Ornaments von Philipp Luidl, Helmut Huber 368 Seiten, 4500 Strichabb., Text in Deutsch u. Englisch, Register, 15 x 23 cm, kart. DM 32,00 Verlag Bruckmann KG, München Ornamente in Gestalt von Zierleisten, Initialen und Vignetten gehören zum festen Bestandteil der Buchkunst. Der Buchschmuck spiegelt auch die stilistische Entwicklung der jeweiligen Epoche. Der in Jahrhunderten gesammelte Vorrat an gedruckten Ornamenten ist sehr umfangreich und heute, nach Jahrzehnten der fast vollständigen Ornamentfeindlichkeit, wieder gefragt. Für alle, die sich erneut auf das Ornament besinnen - Typografen, GrafikDesigner, Maler, Kunsthandwerker - , bietet dieser neue Band in der Fachbuchreihe novum press eine umfangreiche Auswahl aus allen Epochen. Malen - Erziehung zur Farbe Von Gottfried Tritten 1. Auflage 1985, 294 Seiten mit 328 schwarzweißen und 369 farbigen Abbildungen, Format 23 x 29,7 cm, gebunden Preis: DM 112,Verlag Paul 'Haupt, Bern und Stuttgart Im Gegensatz zu seinem Buch "Erziehung durch Farbe und Form«, in dem Gottfried Tritten sowohl die graphischen wie die farbigen Mittel des bildnerischen Gestaltens darstellt, beschränkt er sich in seinem neuen Buch nur auf das MaIen. Der bekannte Kunstpädagoge zeigt seine Erfahrungen und seine weitschichtige Auffassung der bildnerischen Arbeit, die handwerkliches Rüstzeug, logische Denkprozesse und emotional-intuitive Grundlagen in einen sinnvollen Zusammenhang zu stellen sucht. Aus dem Inhalt: Ziele - Methoden - Technologie Die Farbe in der Malerei - Von der Pinselspur zur Pinselzeichnung - Untersuchung des Malvorganges - Untersuchungen zu einem Thema - Von der Pinselzeichnung zur Malerei - Vom Fleck zur Malerei - Farbdifferenzierung - Von der Umsetzung zum malerischen Ausdruck - Malerei und Collage - Verschiedene Malgründe und MaImaterial ien - Die Malerei als Mittel der Umweltveränderung. 78 FARBE + DESIGN 39/40 Malmaterial und seine Verwendung von M. Doerner, bearbeitet von H. G. Müller 16. Auf!. 1985, 340 Seiten, 80 Abb. , 19 x 27 cm , geb. DM 68,00 Ferdinand Enke Verlag , Stuttgart Zum ll Malmaterial« gehören nicht nur Malfarben, Pigmente, Malmittel und Bindemittel, sondern auch Pinsel und Malgründe vom Papier bis zu den Leinwänden und zur kalkverputzten Wand. Vor Aquarellmalerei Schritt tür Schritt von Arthur A. Guptill 2. Auflage 1986, 165 St:!iten mit 183 schwarzweißen u;ld farbigen Abbildungen und 29 farbige n Tafeln , Format DIN A4, gebunden DM 54,00 Bauverlag GmbH, Wiesbaden Arthur A. Guptill illustriert in diesem Buch hervorragend die verschiedensten Techniken der Wasserfarbenmalkunst unter besonderer Berücksichtigung der Aquarelltechnik und erzählt dem Leser alles, was er über Farbpigmente, Ausrü- Texti Igesta Itung von Ingeborg Bohne-Fiegert 1. Auf!. 1986, 264 Seiten, 238 Bilder, davon 14 farbig, 17 x 24 cm, Pappeinband DM 28,00 VEB Fachbuchverlag Leipzig Das Buch ist sowohl für Laien gedacht als auch für Erfahrene, denen an schöpferischer Tätigkeit liegt. Besonderer Malen - Handbuch der bildnerischen Erziehung von Gottfried Tritten 1. Aufl. 1985, 294 Seiten, 328 schwarzweiße und 369 farbige Abb. , 23,5 x 30 cm, gebunden DM 112,00 Verlag Paul Paupt Bern und Stuttgart Sein neuestes Buch llMalen« legt Zeugnis ab von der langjährigen pädagogischen Tätigkeit und Erfahrung. Aufgeteil t in 65 verschiedene Arbeitsbeispiele, versehen mit einem reichen und sorgfältig zusammengestellten Bildmaterial, werden einzelne Arbeiten von Kindern und Jugendlichen vorgestellt. Die Palette erstreckt sich von der Einzelarbeit in der Vorstufe bis zur Gemeinschaftsar- der Verwendung von Malmaterial ist es gut, etwas über das Thema "Mal material und Gesundheitsschutz« zu wissen, und es ist nützlich, über Lichtechtheitsprü· fungen und -bezeichnungen, die Herstel· ler vornehmen , und wie man sie selbst kontrollieren kann, informiert zu sein. Viele einfarbige Abbildungen und Farb· tafeln kommentieren die Ausführungen über die Herstellung von Malfarben und -pinseln , das Handschöpfen von Malpa· pieren und deren Herstellung. Die 16. Auflage dieses Standardwerkes spricht für seine Qualität. stung, Malutensilien, Farbtheorien, Farbübungen, Malmethoden, Kopieren von Fotografien, Komposition und Be· leuchtung, Stilleben- und Landschafts· malerei , Malen im Freien und im Atelier u. a. wissen sollte. In 25 Kapiteln - mit einer Reihe von Übungsaufgaben wird jeder Mal· !=)chritt genauestens beschrieben, so daß der Malschüler jedes Problem und seine Lösung nachvollziehen kann. Der Autor verwendet außerdem viel Zeit für angrenzende Probleme und Metho· den, wie Lichtreflexionen, architektoni· sche und andere Probleme beim Malen nach der Natur. Wert wird auf das Kennenlernen der klassischen Techniken, wie Weben, Flechten, Knüpfen, Applizieren, Sticken, Drucken und Färben, gelegt. Es werden aber auch Möglichkeiten zeitgemäßer Neuschöpfungen gezeigt, die jedoch auf traditionelle Herstellungsweise und Materialien aufbauen. Zahlreiche Arbeitsanleitungen und umfangreiches Bildmaterial regen zum Nach- und Weiterdenken und zur schöpferischen Arbeit an. beit in der Abschlußklasse. In den Begleittexten zu den Arbeiten werden die Planung, das Material, die Durchführung sowie die Deutung und Auswertung eingehend besprochen. Hier zeigt Gottfried Tritten seine Erfahrung und seine weitgespannte Auffassung der bildnerischen Erziehung, die handwerkliches Rüstzeug, logische Denkprozesse und emotional-intuitive Grundlagen in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen sucht. Dem Praktiker wird damit ein Arbeitsinstrument in die Hand gegeben, das ihm hilft, seiner kunsterzieherischen Aufgabe gerecht zu werden. Das mit zahlreichen Bildern versehene Buch ist eine hervorragende Grundlage zur Einführung in die Malerei. .BÜCHER Patina Nutzen und Nachteil der Restaurierung von Thomas Brachert 1. Aufl . 1985,224 Seiten, 69 einfarb. und 11 vierfarb. Abb. , 17,5 x 24,5 cm, Linson DM 58,00 Verlag Georg D. W. Callwey, München Der Begriff Patina steht in diesem Buch als Synonym für Alterungsvorgänge an Kunstwerken und schließt auch Konservatorisches mit ein. In einer Zusammenschau künstlerischen, wissenschaftlichen und restauratorisch-technischen Wissens, wie es nur in langer Praxis erworben werden kann, gliedert der Autor den Stoff in folgende Abschnitte: - Definition des Begriffes Patina. Vom Patina-Bewußtsei n. - Kritik der Renovation. Auseinandersetzung mit der Fragwürdigkeit des Restaurierungsgedankens. - Die Patina in der Malerei: Firnisgilbung und farbliche Veränderungen , bedingt durch Malmaterial und Technik. - Die Patina polychromierter Skulpturen: das Original und seine Verwandlungsstufen, Patina als Stilmittel. - Die natürlichen und künstlichen Patinen von Bronzen, Messing, Kupfer, Gold und Silber, Zinn, Blei, Zink und Eisen. - Die Patinen von Keramik, Terrakotta, Fayence und Porzellan. - Glaspatinen - Steinpatinen - Die Patina organischer Materialien: Elfenbein, Bernstein, Textilien und Papier. - Die Patina von Möbeln und hölzernen Musiki nstrumenten. Der Autor beschreibt die komplexen AIterungsvorgänge an Kunstwerken und die wichtigsten Aspekte konservatorischer Verfahren, somit Nutzen und Nachteil heutiger Restaurierung und die durch diese bewirkten Veränderungen am Kunstwerk. Das Buch wi 11 dabei ganz besonders auf die Folgen unreflektierter Maßnahmen am Kunstwerk aufmerksam machen: was beispielsweise als unumgängliCher konservatorischer Eingriff eventuell zu unternehmen bzw. zu unterlassen wäre. Jeder Restaurierungsversuch schließt die Gefahr der Manipulation oder gar der Entstellung des Kunstwerks ein. Das Buch zeigt Möglichkeiten, diesen Problemen bewußt gegenÜberzutreten, sie theoretisch wie handwerklich zu lösen. Bildwörterbuch der Kunst von H. Lützeler 3. Auflage, 448 Seiten , 3232 Stichwörter, 1 240 Zeichnungen, 12 x 18,5 cm, kart. DM 19,80 Ferd. Dümmlers Verlag , Bonn Dieses Standardwerk enthält 3232 Stichwörter zu den darstellenden Künsten , der Architektu r, des Ornaments und des Kunsthandwerks. Lützelers Bild-Wörter-Buch veranschaulicht Stile, Motive und Techniken doch nicht nur im Wort, sondern vor al- Faszination Seidenmalerei Tips, Tricks und Techniken von Christian und Renate Bellingrath 1985, 74 Seiten, zahlr. ein- u. mehrfarbige Abb. , DIN A4, kart . DM 29,00 Bauverlag GmbH, Wiesbaden und Berlin Einerseits ist die Seidenmalerei eine spezielle Technik, die im Prinzip von jedem erlernt werden kann, andererseits sind mit dieser Technik auch viele Kunstwerke entstanden, wobei die Sei- lem durch 1 240 vorzügliche Zeichnungen. Dieser zuverlässige Ratgeber berücksichtigt alle Epochen der Kunst von der Vorgeschichte bis zu neu esten Kunstrichtungen, in Europa und der ganzen Welt. Die dritte Auflage dieses Handbuches wendet sich an: Kunstfreunde, Schüler und Studierende, Lehrer und Dozenten. Ferner an die vi elen berufsmäßig mit Kunst Besch äftigten : Bauzeichner, Künstler, Architekten. Denkmalschützer, Restauratoren, Galeristen , Kritiker, Journalisten usw. denmalerei als Medium eingesetzt wurde, um bestimmte individuelle Erfahrungen gestalterisch zu verarbeiten . Dieses Buch stellt beides vor : Außer der faszinierenden Technik der Seidenmalerei auch wundervolle Kunstwerke auf Seide. Das Gebiet der Seidenmalerei wird von den Autoren von möglichst vielen Seiten her beleuchtet. Beginnend mit der Grundausstattung Seide, Farben und Zubehör spannt sich der Bogen über die Technik des Maiens und Fixierens bis hin zu einzelnen Objekten (Bilder, Kleidung, Heimtextilien). Die Wiederkehr des Schönen von Richard W. Eichler 2. Auf!., 452 Seiten, 1 040 Abb., 16 Farbtafeln, 17,5 x 24 cm, Leinen DM 49,80 Grabert Verlag, Tübingen Am Beginn des Buches steht die wichtige Betrachtung, wie Kunst und Leben, Sinn und Sinnlichkeit zueinander stehen. Zwar gibt es in der ,modernen Kunst' viel Ordinäres und Pornographisches, aber vom Urgrund des bildnerischen Eros hat sie sich rettungslos entfernt. Eichler pflügt tief: Er zeigt die reli- giösen, geistigen und stilistischen Entwicklungslinien auf - von der Frühzeit bis heute. Dadurch gewinnt dieses umfassende Werk geradezu lexigraphische Eigenschaften: Es ist Kunstgeschichte und aktuelle Lagebeschreibung zugleich. Wer den neuen ,Eichler' gelesen hat, der durchschaut unsere Kulturzustände und begreift, daß der Tiefstand der ,offiziösen' Kunst in der Bundesrepublik schicksalhaftDeutschland kein zwangsläufiges Ereignis, sondern eine Folge von Manipulationen ist. Wahl und Wiederholung verantwortlich. Walter Benjamin war einer der ersten, der auf die radikale Identitäts- und Reproduktionsorgani sation der gestalteten Wirklichkeit als technischer aufmerksam gemacht hat. Sei ne anhaltende Aktualität und die subversive Kraft antiproduktiver Äußerungen an den mikrostrukturierten RRndern und Zerfallserscheinungen der Realität werden in der Arbeit zum Anlaß genommen. der verschwundenen Differenz auf dem Weg der Subjektivität nachzufolgen. Aus dem Inhalt: Der Urban ismus: Koll ektivrezeption und Partikularisierung; das semiotische Differential ; die Restauration der Anti-Produktion; Variationen des Bruchs. Signifikationsgenetik und ästhetische Gestaltung in der urbanisierten Wirklichkeit von Ralf Bohn 1. Aufl. 1985, 260 Seiten mit zahlreichen Abb., 15 x 21 cm, kart. DM 37,00 Verlag die blaue eule, Essen Die Unterscheidung von künstlerischer und industrieller Gestaltungsproduktion kann heute auf der Ebene der Objektivation von Wahrnehmung und Dinglichkeit nur genealogisch erfolgen. Der ausschließende Prozeß der Industrialisierung und Urbanisierung zeichnet dafür FARBE + DESIGN 39/40 79 . BÜCHER Text im Kommunikationsdesign von Dieter Urban 176 Seiten mit zahlreichen ein- und mehrfarbigen Bildbeispielen, 15 x 23 cm , kart. DM 32,00 Bruckmann, München Trotz der wachsenden Bedeutung von Text im Kommunikationsdesign fehlte Zeichen + Signets Sign + Emblems Eine Sammlung internationaler Beispiele von Erhardt D. Stiebner, Dieter Urban 2. Aufl. 1985, 368 Seiten, ' 3000 Strichabb., Text in Deutsch und Englisch, 15 x 23 cm, kart. DM 32,00 Verlag F. Bruckmann KG , München Zeichen dienen der Information und der Orientierung in einer technisierten Umwelt. Zeichen brauchen keinen Dolmetscher. Deshalb fungieren sie immer stärker als internationales Verständ igungs- Siedlungen der zwanziger Jahre in Niedersachsen Herausgeber Hans-Herbert Möller 1. Aufl. 1985, 217 Seiten, 450 Abb., 24 Fa rbtafe ln , DIN A4 DM 18,00 Verlag CW Niemeyer, Hameln Eine ganz besondere Qua li tät von St adtbild entstand in den »zwanziger Jahren«. die bei allen Unterschieden im Detail (Funktiona lismus, Expressioni smus, Tradi t ionali smus) ihren gemeinsamen Nenner darin fand, nich t nur Wohnrau m zu bauen, sondern mit der Befried ig ung der Wohnbed ürfnisse in möglich st umfänglicher Weise einem Idealbil d vom menschli chen Leben zu dienen. Di eser utopische Planu ngsansatz hat trotz 80 FARBE + DESIGN 39/40 bisher eine zusammenfassende Darstel lung zu diesem Thema. Gutes Kommunikationsdesign , d. h. die überzeugende Gestaltung von Mitteilungen und Mitteilungsinhalten . ist in großem Maß abhängig von dem Können, gesprochene und geschriebene Sprache wirksam einzusetzen. Das vorliegende Fachbuch vermittelt dazu das theoretische Grundwissen. Texter, Grafiker, Kommunikationsdesigner und alle, die sich mit Öffentlichkeitsarbeit beschäftigen, erhalten hier Kenntnisse über Textsorten und Textfunktionen sowie Anleitungen zur zielgerichteten Textanalyse. Behandelt werden Texte in der Presse, Werbung , Politik, verbale Strategien sowie verbales Design. Diese und viele andere Schlüsselbegriffe der Design- und Kommunikationstheorie werden ausführlich dargestellt und sachkundig erläutert. Typische Bild- und Textbeispiele aus der Praxis belegen und vertiefen die Ausführungen. mittel in der Werbung , im Verkehr und in öffentlichen Einrichtungen . Führende Designer haben für jeden nur denkbaren Zweck Zeichen geschaffen. die in diesem Band in einer sorgfältigen Auswahl von über 3000 Beispielen vorgestellt werden. Auf der Suche nach neuen Ideen können hier alle kreativen Gestalter wertvolle Anregungen erhalten. Aus dem Inhalt: Was sind Zeichen? Symbole, Signets und Signale - Grundformen - Schutzmarken - Anmutungstest einer Schutzmarke - Standardisierte Zeichen - Piktogramme - Leitsysteme. mancher heute als naiv oder illusionär eingeschätzten Elemente in vielen Fällen Konzeptionen hervorgebracht, die den Vergleich mit dem gegenwärtigen Wohnungsbau auch bei generell gestiegenen Ansprüchen an WOhnungsstandards nicht zu scheuen brauchen . Mit einem Katalog von 43 Siedlungen der zwanziger Jahre in Niedersachsen versucht das Institut für Denkmalpflege, auf di e besonde'ren Qualitäten und Erhaltungserfordernisse aufmerksam zu machen. Die Dokumentation zeigt leider allzuoft bere its einen beträchtlichen Grad der Zerstörung , den diese Baudenkmale in den letzten Jahren erlitten haben. Sie bel egt damit auch die besondere Gefährdung, der diese Den kmalkategorie ausge liefert ist : Nicht Abbruch fü hrt hi er 7um Denkmalverlust , sondern Ignoranz. Lehrmittel: Farbenkatalog nach NCS Als Ergänzung zum NCS-Arbeitsmaterial ist speziell für die Berufsschulen ein Lehrmittel entwickelt worden . Beim »Farbenkatalog nach NCS« handelt es sich um einen Auszug aus dem OriginalNCS-Farbenatlas. Die komplette Lehrmittelbroschüre umfaßt 244 Farbmuster (Größe 24 x 24 mm), dargestellt auf 24 bunttongleichen Dreiecken . Aus methodisch-didaktischen Gründen wurde ein System mit beweglichen Farbmustern gewählt. Das Lehrmittel kann auch im Baukastensystem aufgebaut werden. Es beginnt mit der Ausgabe A (8 Farb· dreiecke mit 72 Farbmustern) und kann bei Bedarf mit der Ausgabe B (16 Farb· dreiecke mit 172 Farbmustern) ergänzt werden . Der Katalog mit den mobilen Farbmustern ermöglicht sowohl dem Fachlehrer wie Autodidakten. eine Reihe von Farb· wahrnehmungs-, Farbkombinations- und Ma!übungen durchzuführen. Farbkatalog nach NCS, Ausgabe A mit 72 Farbmustern in Kunststoffzeigtaschen inkl. Ringordner Ei sFr 20,Farbkatalog nach NCS, Ausgabe B mit 172 Farbmustern als Ergänzung zu Ausgabe A in Kunststoffzeigtaschen ohne Ringordner Ei sFr 40,Farbkatalog nach NCS, Ausgabe B, als Alternative zu obenstehender Ausgabe B sind die 172 Farbmuster in den Zeigtaschen nicht geordnet und können aus methodisch-didaktischen Gründen sei· ber eingesteckt werden Ei sFr 30,Farbkatalog nach NCS, Ausgabe A + B mit 244 Farbmustern in Kunststoffzeigtaschen inkl. Ringordner a sFr 60,Unterrichts-Lehrmittel für den Ausbilder mobiles Farbraummodell nach NCS in Acrylglas (handwerkliche EinzeIanfertigung auf Bestellung) Ausgabe A (Grundausstattung), Grund· platte, Grauachse, 8 Farbdreiecke mit 72 F rblllustern sFr 300,Ausgabe B (Ergänzung zu Ausgabe -A). 16 Farbdreiecke mit 172 Farbmustern sFr450,farbige Folien für Hellraumprojektor Ausgabe A, -B, -V, -G50Y, -R50B, 1 Sort. a 4 Stück sFr 64,Ausgabe B, -B10G , -Y10R , -G90Y, -R90B, 1 Sort. Ei 8 Stück sFr 128,Preise + Verpackung und Versandspesen Information und Vert rieb : COLOUR TEAM, Vechig enstraße 58 CH-3076 Worb, Tel. 031 /833610 ,. BÜCHER Referatedienst und Datenbank Farbe Die Fachgruppe »Optische Materialeigenschaften und Farbmetrik« der Bundesanstalt für Materialprüfung (BAM) Berlin gibt im Rahmen ihrer Dokumentation Farbe den Referatedienst Farbe heraus, der pro Jahrgang zu 4 Heften mit je 150 Referaten und Register mit Autorenund Schlagwortverzeichnis erscheint. Die Referate werden von ausgewählten nationalen und internationalen wissenschaftlichen Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Farbenlehre und ihrer Grenzgebiete von den Mitarbeitern der Fachgruppe erstellt. Der Preis für ein Jahresabonnement beträgt hierfür DM 40,- pro Jahr zuzüglich Versandkosten (Inland DM 10,-). Außerdem werden von der Dokumentation Farbe mindestens 12mal im Jahr Schnellberichte zur Farbenlehre herausgegeben. Diese enthalten reine Titelaufnahmen von Veröffentlichungen aus dem Gebiet der Farbenlehre und ihrer Grenzgebiete. Der Preis hierfür beträgt DM 10,- pro Jahr, zuzüglich Versandkosten (Inland DM 10,-). Gestalt, Bewegung, Farbe Kritik der reinen Anschauung Von Jürgen Weber 3. Auflage 1984, 248 Seiten, zahlreiche Schwarzweiß- und Farbbilder, Format 21 x 26 cm DM 58 Das Hauptanliegen des Verfassers ist es, dei n anschaulichen Denken anhand von Beispielen der Ausdruckskraft von Form und Farbe zu seinem Recht zu verhelfen. Die Auseinandersetzung mit dem Begriff »Kunst«, den es für Weber wesensmäßig gibt, führt ihn dazu, Gestalt, Bewegung und Farbe als Einheit zu sehen . Er plädiert für eine erhebliche Erweiterung des Kunstunterrichts an den Schulen, damit das durch Rationalität übermäßig und einseitig beanspruchte Gehirn mehr die Qualitäten der sichtbaren und fühlbaren Welt aufnimmt. Be- In der Datenbank Farbe sind zur Zeit 9 500 Dokumente bei einem jährlichen Zuwachs von 600 Dokumenten enthalten, gezielte und allgemeine Recherchen nach Autor, Fachgebiet oder Deskriptoren können innerhalb einer Woche nach Eingang des Auftrages angefertigt werden_ Der Preis für eine Recherche beträgt DM 50,- bis DM 250,- . Das Klassifizierungssystem : 1. Allgemeines 1.1 Nachschlagwerke 1.2 Lehrbücher 1.3 Biographien 1.4 Tagungsberichte 2. Farbreiz 2.1 Farbreiz Allgemeines 2.2 Strahlung 2.3 Lichtarten 2.4 Temperaturbegriffe 2.5 Stoffkennzahlen 2.6 Strahlungsempfänger 2.7 Polarisation 2.8 Fluoreszenz 3. Farbenphysiologie 3.1 Farbenphysiologie Allgemeines 3.2 Farbensehen 3.3 Farbenfehlsichtigkeit 3.4 Farberscheinung 4. Farbmetrik 4.1 Farbmetrik Allgemeines 4.2 Farbvalenzmetrik 4.3 Höhere Farbmetrik 4.4 Farbsysteme 4.5 Photometrie 4.6 Farbmessung 4.7 Meßgeräte 5. Anwendung der Farbmetrik 5.1 Anwendung der Farbmetrik Allgemeines 5.2 Farbabstandsbewertun g 5.3 Farbrezepturberechnung 5.4 Metamerie 5.5 Glanz 5.6 Lichtechtheit 5.7 Weißgrad 5.8 Farbtechnik 6. Farbwiedergabe 6.1 Farbwiedergabe Allgemeines 6.2 Beleuchtungstechnik 6.3 Mehrfarbendruck 6.4 Farbphotograph ie 6.5 Farbfernsehen 7. Umweltfarben 7. 1 Umweltfarben Allgemeines 7.2 Farbkennzeichnung 7.3 Farbe in der Natur 8. Farbenpsychologie 8.1 Farbenpsychologie Allgemeines 8.2 Farbgestaltung 8.3 Farbe in der Kunst 8.4 Farbe in der Werbung 8.5 Farbentests 9. Farbunterricht 9.1 Farbunterricht Allgemeines zeichnend ist die erste Kapitelüberschrift seines Buches: Sehen ist Urtei len, Wahrnehmen ist Denken. Das Schlußkapitel befaßt sich mit der »Entwicklung der Wahrnehmungsbegriffe vom Säuglingsalter bis zum Erwachsenen, Reproduktionsgedächtnis und Identifikationsgedächtnis«. In diesem Abschnitt stellt er seine These dar, daß sich die Theorie vom anschaulichen Denken auch auf die EntwiCklung der Kinderzeichnung vom Kritzelstadium bis zur Pubertät übertragen läßt. Psychologische Probleme und menschliches Ausdrucksverhalten kommen besonders im zweiten Teil dieses Werkes zur Darstellung. Hier geht der Verfasser von der Handschrift aus und beschreibt Architektur und Malerei unter dem Gesamtthema »Proportion und Symmetrie«. Im 3. Hauptteil wird die Synthesis von Bewegung, Gestalt und Farbe gebildet. " Nur durch die Verbindung von bewegter Gestalt und Farbe entsteht der ganze Reichtum der Farbmöglichkeiten. So ergeben sich 2 Farbskalen, einmal kann der ganze Farbkreis als Verformung einer einzigen Grundfarbe auftreten , und zum andern können alle Farben und Mischtöne als selbständige Eigenfarben verwendet werden.« Hierzu bringt der Verfasser seine Entdeckungen über gegenseitige Veränderungen von Farbe und Gestalt und zu den Einflüssen der Lichtwerte in den Bildern. Er führt vor allem die farbkräft igen Maler Kirchner, Picasso, Cezanne, Chagall usw. an. Se 'ne Aussage , daß "die abstrakte Malerei glaubte, ein Gebiet der unbegrenzten Möglichkeiten entdeckt zu haben , während sie in Wirklichkeit auch ihre malerischen Mittel rigoros eingeschränkt hat- . te«, charakterisiert sei ne Einstellung gegenüber den Entwicklungsgängen der Kunst in diesem Jahrhundert. Selbst wenn man gegenteiliger Meinung sein sollte, ist das Mitgehen mit diesen Grundthesen und Phänomenen der Malerei ein erheblicher Gewinn. Kurt Görsdorf Bundesanstalt für Materialprüfung Fachgruppe 5.4: Optische Materialeigenschaften und Farbmetrik Unter den Eichen 87 1000 Berli n 45 FARBE + DESIGN 39/40 81 'BÜCHER Die Farbe Gottes Von Hans Jürgen Baden 208 Seiten, Format 12 x 20 cm Aurum-Verlag , Freiburg In 3 Abschnitten wird eine »kosmische Theologie« behandelt: I. Das Paradies ist kein Traum 11 . Die Mitte der Schöpfung 111 . Die Gegenwart des Geistes Ganz zum Schluß beschreibt der Verfasser den »Hymnus der Schöpfung, wie er sich zu Beginl} der Bibel findet« , in der auch die Farben inbegriffen sind. Die Entsprechung von Farbe und Ding liege Die Macht der Farben Von Harald Braem 228 Seiten, Format 14,5 x 22,5 cm 1. Auflage 1985 Wi rtschaftsverlag Langen·M üller / Herbig DM 29,50 Das in der sympathischen Anti Qua·Garamond-Schrift gedruckte Werk ist nicht nur optisch leicht lesbar, sondern auch leicht verständlich, da es dem (1944 in Berlin geborenen , ursprünglich als Kommunikationsgestalter und Werbefachmann tätigen , künstlerisch empfindsamen) Autor vortrefflich gelungen ist, komplizierte und teilweise auch heute noch nicht völlig geklärte Zusammenhänge klar, knapp und allgemeinverständlich darzustellen. Den Nukleus des Werkes bilden griffig formulierte, weitgehend praxisbezogene Darstellungen der psychologischen Charakteristika der einzelnen Farben. Erfreulicherweise wurden dabei auch die Farben Gold (als gesteigerte Erscheinungsform von Gelb) und Si lber (als glänzende Ausprägung von Grau oder Weiß) ausführlich beschrieben. Bei der Beurteilung der individueflen Sympathie bzw. Antipathie zu den einzelnen Farben bezieht sich der Autor weitgehend auf Dr. Heinrich Frieling und besonders häufig auf Prof. Dr. Max Lüscher, mit dem er ganz offensichtlich die Neigung und Begabung zu (zuweilen geradezu genialer) Vereinfachung teilt. Das ist seinem Werk auch meistens recht gut bekommen, lediglich die auf Seite 213 zitierte »Farbenwahl von Krankenee präsentiert sich als eine derart barbarische Simplifikation, daß man nur dringend raten kann, dieses Kapitel, das für den mit dem Lüscher-Test 82 FARBE + DESIGN 39/40 Es geht nicht eigent lich um die Darstellung der Farben an sich, sondern um die besonderen Farben Gold, Schwarz und Grün, die Anlaß geben, sich mit der Konkretisierung des Glaubens zu beschäftigen. Am Ende treten noch Rot , Braun und Violett hinzu. Sie »stimmen einen Kanon an, in dem die Herrlichkeit Gottes gleichsam farbig intoniert wirdl{. Jürgen Baden wendet sich allen Geschöpfen und Dingen zu , so daß der Titel des Buches verstanden werden kann als ein stufenweises Hinführen zu den göttli chen Hintergründen der faßbaren und Wahrnehmungsdinge. nicht-faßbaren Die Gemeinde, die der Verfasser anspricht, ist nicht die der Rationalisten und der Skeptiker, sondern der hoffnungsvollen gläubigen Christen. Kurt Görsdorf als diagnostisches Hilfsmittel arbeitenden Mediziner völlig nutzlos ist und bei jedem mit Farbenpsychologie befaßten Laien Staunen, Unruhe und Verwirrung stiften wird, bei der dem durchaus empfehlenswerten Werk zu wünschenden Neuauflage einfach wegzulassen, denn auch eine wissenschaftlichen Ansprüchen nur in ganz bescheidener Weise gerecht werdende Fassung würde den Rahmen des Buches sprengen. Auch sonst sind die gelegentlichen Abstecher in das medizinische Gebiet nicht sehr glücklich verlaufen. So heißt es in dem sonst ganz ausgezeichneten Kapitel über die Farbe Blau auf Seite 73: »Lüscher u. a. stellten fest, daß ein sich durch Streß dem Herzinfarkt nähernder Mensch deutlich die Farbe Rot bevorzugt.e( Das ist nun wiederum so sehr vereinfacht und so unvollständig, daß man es schlicht und einfach als falsch bezeichnen kann : die Farbe Rot, die (nach Lüschers Statistik) von etwa 29% aller Menschen bevorzugt wird, ist für sich allein keineswegs ein Indikator für die Neigung zum Herzinfarkt. Wesentlicher und wichtiger als Rot ist die Bevorzugung der spannungsgeladenen Farbe Grün, aber auch die Stellung von Grau, Braun, Schwarz und Blau spielt dabei eine Rolle. Das Ganze ist bekanntlich mehr als die Summe seiner Teile. Der auch von Braem zitierte Berliner Internist Dr. Walter Eggert hat in seiner inzwischen auch international bekanntgewordenen Arbeit »Frühdiagnose der Herzinfarktgefährdung durch den Farbtest« dieses Thema erschöpfend behandelt. Hohes Lob und Anerkennung verdient der Autor hingegen für seinen Abstecher in die Anatomie des Gehirns und für die frappierenden Postulate, die er daran anknüpft. (Seite 56). Der Vollständigkeit halber soll noch auf einige typographische Irrtümer hinge- im Wesen der Schöpfung beschlossen. »Die Farbe erwächst nach göttlichem Plan aus der Substanz der Dinge.1{ Der Verfasser fragt: »Lassen sich von den Farben der Schöpfung Schlüsse ziehen . auf die Farbe des Schöpfers selbst?« Dieses Schlußkapitel stellt sozusagen die Steigerung dieser theologischen Kosmologie dar, mit der der Verfasser sich vor allem gegen die sinnenferne, ja sinnenfeindliche Schöpfungslehre wen. det. Es wird um die Begründung und Realität der zweiten Schöpfung durch Christus gerungen, aber diese eigentli· ehe Rückführung auf den Ursprung sei das schwierigste, was Menschen sich vornehmen können , so daß nach den Zeichen gesucht wird , durch die wir auf den Ursprung zurück- bzw. vorstoßen können . wiesen werden: der auf Seite 174 zitierte Forscher heißt nicht Becker, sondern »Becher«; auf Seite 204 muß es »eigenen Worten« heißen und nicht »einigen War· ten ee , und auf Seite 180 heißt es fälsch· !ich ;;Mißverständnis« statt »Mißverhält· niSI{. Dieses Mißverhä ltnis ist, nach Braem, so sp?n nungsvoll, »daß sich hinter ihm mit Sicherheit ein schwerwiegender Konflikt verbirgt(!. Diese Feststellung gilt jedoch keineswegs uneingeschränkt, sondern nur dann, wenn die trennende Farbe Grau an 2., 3. oder 4. Stelle der 8·Farben· Reihe plaziert wird. Auch hier wird durch übertriebene Vereinfachung bzw. Weg· lassung relevanter Fakten bei dem nicht mit der Materie Vertrauten ein unrichtiger Eindruck erweckt. Diese kleinen Unebenheiten beeinträchtigen jedoch nur in sehr geringem Maße die Qualität des Werkes, das von einem Praktiker verfaßt wurde und das als po· pulärwissenschaftliches Lesebuch im besten Sinne weniger Wert auf Theorie als auf nachvollziehbare Praxis legt. Die selbstgestellte Aufgabe, einen Blick hin· ter die Kulissen der Psyche zu riskieren und die »geheime Macht der Farben« für den Laien transparent zu machen, wird voll erfüllt. Eine bessere Einführung in die Welt der Farbe ist heute kaum vorstellbar. Die symbolische, astrologische, alchimistische, mystische Zuordnung von Farben, die Lesbarkeit, Bevorzu· gung, Beliebtheit und die schnelle Wahrnehmung von Farben, übersichtlich in Tabellen angeordnet, können auch dem farbpsychologisch Geschulten als »Nachschlagewerk« recht nützlich sein. Vor allem aber ist es der Geist des Strebens nach ganzheitlicher Erfassung , der durch dieses Buch weht, der die Lektüre auch für den erfahrenen Spezialisten zu einem uneingeschränkten Genuß wer· den läßt. E.A.C. .BÜCHER FACHSCHRIFTEN DIN-Normen DIN·Taschenbücher Herausgeber: DIN Deutsches Institut für Normung e. V. Berlin und Köln Beuth-Verlag GmbH, Berlin DIN-Taschenbücher sind Sammlungen von DIN-Normblättern zu einem Fachgebiet. Hierbei sind die Original -Normblätter um eine DIN-Stufe (von A4 auf A5) verkleinert und werden gebunden als Taschenbuch angeboten. Der Vorteil gegenüber den einzelnen Normblättern ist, daß man ein Fachgebiet mit allen einschlägigen Normen in einem Band zusammenhängend zur Verfügung hat und der Preis erheblich geringer gegenüber einer Sammlung der entsprechenden Einzelblätter ist. Folgende DIN-Taschenbücher (Format A5, brosch.) für die folgenden Fachgebiete sind zur Zeit (als neuere Auflage 1985/1986) beim Beuth-Verlag erhältlich: Farbe Farbmittel Anstrichstoffe und Lacke Baustoffe Korrosionsschutz Kunststoffe Farben DIN-Taschenbuch 16 Textilprüfung 3. Farbechthe-it. Normen DM 82,00 Grundlagen für die Festlegung und Durchführung der Prüfungen und für die Bewertung derPrüfergebnisse. Außerdem enthalten sind technische Grundnormen Normen zur Probenahme, zur statischen Auswertung , zur Farbabmessung und Farbabmusterung und die Verfahren für die Prüfung der Farbechtheit Von Färbungen und Drucken auf Textilien. Korrosionsschutz Farbmittel Um einen möglichst umfassenden Überblick über weiterführende Normen und Unterlagen zu geben, sind eine Reihe von zusätzlichen Verzeichnissen aufgeführt: - ISO-Normen und Norm-Entwürfe; - technische Vorschriften , Verordnungen, Richtlinien, Merkblätter; - einschlägige ausländische Normen und Standards der DDR (TGL); - genormte in- und ausländische Farbm Wstersam m lungen. DIN-Taschenbuch 49 Farbmittel 1. Grundnormen; Allgemeine Prüfnormen für Pigmente, Füllstoffe, Farbstoffe DM 105,00 DIN-Taschenbuch 143 Korrosionsschutz von Stahl durch Beschichtung und Überzüge 1 DM 94,00 DIN-Taschenbuch 168 Korrosionsschutz von Stahl durch Beschichtung und Überzüge 2 DM 74,00 Bauwesen DIN-Taschenbuch 33 Baustoffe Bindemittel , Zuschlagstoffe, Mauersteine, Bauplatten, Glas und Dämmstaffe. Normen (Bauwesen 2) DM 108,00 Bei den Baustoffnormen wurden erstmalig die DIN -Normen für Beton- und Stahlbetonfertigteile zusammengefaßt. Ergänzend zu DIN-Taschenbuch 33 wird das Taschenbuch 139 »Baustoffe 2. Dach- und Dichtungsbahnen, Bodenbeläge, Holz- und Holzwerkstoffe« empfohlen. DIN-Taschenbuch 129 Bauwerksabdichtungen, Feuchtigkeitsschutz DM 49,00 Der Inhalt ist gegliedert in fünf Themenbereiche: Abdichtungen - Fugen Holzschutz Korrosionsschutz Dach- und Dichtungsbahnen . DIN-Taschenbuch 117 Band 1: DIN 1306 bis DIN 53 240 Rohstoffe für Lacke und Anstrichstoffe (Bindemitte l, Lösemittel , Weichmacher) und Prüfverfahren zur Bestimmung physikalisch-chemischer !<enndaten DM 109,00 DIN-Taschenbuch 201 Band 2: DIN 53241 Teil 1 bis DIN 55999 Teil 1, DIN EN- und DIN ISO-Normen DM 115,00 Kunststoffe Die DIN-Kunststoff-Taschenbücher stehen in engem Zusammenhang miteinander und enthalten in erster Linie Prüfnormen zur Ermittlung der Eigenschaften von Kunststoffen und Kunststoff-Erzeugnissen. Zu folgenden Prüfverfahren werden Aussagen getroffen : Chemische und physikalische Kenndaten - Festi gkeits-Eigenschaften - Abmessung und Gewicht - Thermische, optische und elektrische Eigenschaften - Chemisch-physikalisches Verhalten gegen Umweltei nflüsse, Gebrauchseigenschaften - Verhalten bei Entzündung und Flammeneinwirkung - Verarbeitungseigenschaften. DIN-Taschenbuch 18 Kunststoffe 1. Mechanische, thermische und elektrische Eigenschaften; Prüfnormen DM 99,00 DIN-Taschenbuch 48 Kunststoffe 2. Chemische und optische Gebrauchseigenschaften, Verarbeitungseigenschaften ; Prüfnormen DM 115,00 FARBE + DESIGN 39/40 83 FACHSCHRIFTEN INDUSTRIE Neue Normen und Normentwürfe 1985 und 1986 des Bereichs Farbe und angrenzender Bereiche Normentwürfe DIN 55 911 (April 86) Füllstoffe; Bariumsulfate; Technische Lieferbedingungen DIN 53 775 (April 86) Prüfung von Farbmitteln in Kunststoffen; Prüfung von Farbmitteln in weichmacherhaitigen POlyvinylchlorid (PVC-P)Formmassen; Bestimmung der Dispergierhärte durch .Walzen DIN ISO 787 Teil 16 (Juli 1986) Allgemeine Prüfverfahren für Pigmente und Füllstoffe; Bestimmung der relativen Farbstärke (oder des Färbeäquivalentes) und der Farbe in Weißaufhellung von Buntpigmenten; Visuelle Vergleichsverfahren DIN ISO 8780 Teil 0 (Juli 1986) Dispergierverhalten von Pigmenten und Füllstoffen; Dispergierverfahren; Übersicht und Grundlagen; Identisch mit ISO/DIS 8780/0, Ausgabe 1986 DIN ISO 8780 Teil 2 (Juli 1986) Dispergierverhalten von Pigmenten und Füllstoffen; Dispergierverfahren; Dispergieren mit einem Hochgeschwindigkeitsrührer; Identisch mit ISO/DIS 8780/2, Ausgabe 1986 DIN ISO 8780 Teil 3 (Juli 1986) Dispergierverhalten von Pigmenten und Füllstoffen; Dispergierverfahren; Dispergieren mit einer Perl mühle; Identisch mit ISO/DIS 8780/3, Au sgabe 1986 DIN 53770 Tei l 1 (Juli 1986) Prüfung von Pigmenten; Bestimmung der salzsäurelöslichen Anteile; Herstellen von Säureextrakten DIN 55600 (Nov. 86) Prüfung von Pigmenten; Bestimmung der Signifikanz von Farbabständen bei Körperfarben nach der CIELAB-Formel DIN 55 600 Beiblatt 1 (Nov. 86) Prüfung von Pigmenten; Bestimmung der Signifikanz von Farbabständen bei Körperfarben nach der CIELAB-Formel; Rechenbeispiel und Beispiel für Prüfbericht 84 FARBE + DESIGN 39/40 DIN 19030 Teil 3 (Apr. 85) Filter für Aufnahme-, Kopier- und Wiedergabezwecke; Aufnahmefil ter, Filterbezeichn ungen Capafloor-Farbtonkarte erweitert DIN 6171 Teil 1 (Jan. 85) Aufsichtfarben für Verkehrszeichen; Farben und Farbgrenzen bei Beleuchtung mit Tageslicht DIN ISO 3856 Teil 1 (akt. 85) Lacke und AnstrichstOffe; Bestimmung des »löslichen« Metallgehaltes; Bestimmung des Bleigehaltes; Identisch mit ISO 3856/1 Ausgabe 1984 DIN ISO 6713 (akt. 85) Lacke und AnstrichstOffe; Herstellung von Säureextrakten aus pigmentierten flüssigen oder pulverförmigen Lacken und AnstrichstOffen; Identisch mit ISO 6713 Ausgabe 1984 DIN 55610 (Sept. 86) Prüfung von Pigmenten und löslichen Farbstoffen; Bestimmung unsulfonierter, primärer aromatischer Amine DIN 53 774 Teil 2 (Sept. 86) Prüfung von FarbmiHeln in Kunststoffen; Prüfung von Farbmitteln in weichmacherfreien POlyvi nylchlorid (PVS-U)Formmassen; Herstellen der Probekörper DIN 53774 Teil 5 (Sept. 86) Prüfung von Farbmitteln in Kunststoffen; Prüfung von Farbmitteln in weichmacherfreien Polyvi nylch lorid (PVC-U)Formmassen; Bestimmung der Hitzebeständigkeit im Dauerwalztest Bezugsquelle: Beuth-Verlag, Burggrafenstr. 6, 1000 Berlin 30 sierten und normal gemahlenen Typen , Lichtecht-Pigmente in den Farben Gelb, Blau, Grün und Schwarz, eine umfangr~i che Auswahl von " Cadmopur-Pigmenten sowie die Chromoxidgrün-Typen und Korrosionsschu t:i- Pigmente Anticor. Die Farbkarte kann angefordert werden bei der Bayer AG , K-ÖA -FP, 5090 Leverkusen , Bayerwerk, Bestell-Nr. AC 13906. 20000 Farben· 13 Lackarten DIN 16519 Teil 2 (Aug. 85) Prüfung von Drucken und Druckfarben; Herstellung von Norm-Druckproben für optische Messungen DIN 5381 (Febr. 85) Kennfarben INDUSTRIE Eine handliche Farbkarte für anorganische Pigmente, die in der Lackindustrie verwendet werden, hat die Bayer AG herausgegeben. Das übersichtliche, 4seitige Faltblatt umfaßt ' Bayferrox Eisenoxid-Pigmente, unterteilt nach mikroniMaximal 20000 Farbtöne in 13 unterschiedlichen Lackarten können mittels 50000 in einem Computer gespeicherter Rezepte aus nur 105 Grundkomponenten gemischt werden . Das neue ComputerMischsystem für Lacke ist das Ergebnis mehrjähriger Entwicklungsarbeit des Lackherstellers Südwest Lacke & Farben. Während bei den meisten herkömmlichen Universalmischmaschinen überwiegend Dispersionsfarben gemischt werden, kommen bei diesem System nur reine Lacke als BasiSkomponenten zur Verwendung . Die computergenaue Da· sierung ermöglicht dabei verbrauchergerechte, individuelle Portionierungen. Dadurch werden Lackreste und somit Entsorgungsprobleme drastisch reduziert. Normen Lackfarbkarte für anorganische Pigmente Die Farbtonkarte für den umweltfreundlichen Capafloor-Flüssigkunststoff wurde jetzt um die zwei Farbtöne Schwarz und Weiß erweitert. Sie zeigt außerdem zwölf ausgewählte Mischfarbtöne, die jeweils durch Zusammengeben gleicher Mengen der Capafloor-Standardfarbtöne entstehen. Die neue Capafloor-Taschenfarbtonkarte bildet im Großformat 20 Farbtöne ab. Sie ist mit deckenden, jeweils speziell ausgemischten Druckfarben hergestellt, um so eine entsprechend gute Wiedergabetreue der Originalfarbtöne zu erreichen. Interessenten erhalten die Farbton karte kostenlos bei Caparol-Farben, Abteilung MP, 6105 Ober-Ramstadt. Herberts und Brillux Testsieger bei umweltfreundlichen Lacken Das Testqualitätsurteil »sehr gut« erhielt Herberts Glanzlack 500 und damit auch der qualitätsgleiche Brillux Glanzlack 275 in der Untersuchung schadstoffarmer .l.acke, die von der Stiftung Warentest September 1986 veröffentlicht wurde. 22 Lacke wurden geprüft. Nur die Herberts- bzw_ Brillux-Qualität ist mit »sehr gut« bewertet worden, alle anderen Produkte schnitten mit ngut« ab. im Collection esprit Neue Farben einer TeppichbodenCollection von Dura Der Teppichbodenhersteller Dura-Tufting GmbH , Fulda, brachte im September eine neue Teppichboden-Collection auf den Markt. Die ncollection esprit« bietet eine umfassende Palette unterschiedlichster Qualitäten, eine reiche Skala aktueller Farben und interessante Dessinierungen. Modernste Fasertypen im Verein mit ausgereiften Teppichkonstruktionen erschließen dieser Kollektion ein breites Anwendungsgebiet , sowohl im privaten als auch im Objektbereich. Aber nicht nur technische Aspekte gilt es bei der Neubelegung von Fußbodenflächen zu berücksichtigen, sondern auch gestalterische, ästhetische. Und gerade in dieser Beziehung bietet diese Kollektion dem Architekten und Auftraggeber eine Fülle von Möglichkeiten . Zierprofile für die Fassadengestaltung Mit der Einführung von Fassadenprofilen auf dem deutschen Markt schließt nmc eine Marktlücke. Denn die langweiligen »Einheitsfassaden« aus dem Bauboom der 50er Jahre sind nicht nur renovierungsbedürftig , sondern verlangen nach individueller, farbiger, dekorativer Gestaltung. Außer Farbe gab es bisher kein marktgerechtes Angebot, um Häuserfronten preiswert und wirkungsvoll zu verschönern. STO-Farbstudio international Die seit über zehn Jahren in der Bundesrepublik erfolgreiche Seminarreihe Farbe - Fläche - Raum geht nach USA. Uwe Koos, Leiter des Farbstudios, referiert an der Universität Minnesota über Farblehre in bezug auf Haus und Umgebung . Die neuen nmc-Fassadenprofile bi eten gestalterische Möglichkeit en, gl atte Hausfassaden optisch aufzuwerten. Das Material - ein harter fester Polystyrol kern mit einer putzähnlichen Spezi albeschichtllng - ist beständig gegen alle Witterungseinflüsse und druckfest bei mittlerer Belastung. Geringes Gewicht, eine griffige, feste Klebefläche und werkseitig exakt geschnittene Profilenden geWährleisten eine schnelle und leichte Verarbeitung . Grundgedanke der Seminarreihe ist, Fachleute aus den Bereichen Architektur und Städteplanung, Maler- und Stukkateurmeister, Studenten und Fachschüler mit den neuesten Erkenntnissen in Anwendung und Einsatz von Farbe in der Architektur vertraut zu machen. Stotmeister GmbH, Stühlingen Wir liefern RAl-FARBEN in allen gewünschten Ausführungen nach RAL ... ist genau das Richtige für Sie, wenn Sie häufig mit RAL - Fa~ben arbeiten, dabei Wert auf farbliche Exaktheit legen und nach prru<lsge rechten, kostengünstigen Arbeitshilfen oder Werbeträgern suc.hen: Die weit über die Grenzen der Bundesrepublik Deutschland hinaus ge bräuchichen RAL - Farben sind lieferbar in Form von Farbtonblocks und Farbtonkarten in verschiedenen Ausführungen sowie Gestaltungs bogen in allen gängigen DIN - Formaten. Alle Farben sind aufgrund einer exakten spektralphotometrischen Ver messung in das farbmetrisch - auf der Basis des CIELAB - Systems, DIN 6174 - fundierte und zugleich leicht verständliche EUROCOLOR - System eingeordnet. Die EUROCOLOR- Nummer beschreibt die zugehörige Farbe sehr anschaulich hinsichtlich der drei empfindungsgemäßen Kriterien Farbton, Helligkeit und Buntheit. Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns wir informieren Sie gerne ausführlicher! schwabenmuster eurol:ala rcard 0-7160 Gaiidorf·Postfach 20 · Telefon 07971-6007 - Telex 74650 FARBE + DESIGN 39/40 85 INDUSTRIE Fassadengestaltung Colorpan Das Unternehmen WERZALIT - Produktbereich Colorpan in 7141 Oberstenfeld hat eine 35seitige DIN-A4-Broschüre herausgegeben, die das Ergebnis eines Entwicklungsauftrages zum Thema Gestaltungsbeispiele an Fassaden ist. Auftragnehmer war Prof. Stephan Eusemann von der Kunstakademie Nürnberg. In diesem Heft werden 20 Beispiele gezeigt, in denen mit den Werzalit-Fassadenplatten })Urbana« , »Selekta« und })Klassika« gute Farbgestaltungen möglich sind. Leuchtende Kunststoffschi Ider Lisa-Kunststoffe sind farbig transparente Kunststoffe, deren besondere optische Eigenschaften es ermöglichen , das in sie eingestrahlte Licht zu sammeln , zu leiten und einen Großteil dieses Lichtes konzentriert an den Kanten abzustrahlen. In den Kunststoff-Flächen selbst können Kanten durch Fräsen oder Gravieren hergestellt oder Teilflächen mechanisch aufgerauht werden , die heller als ihre Umgebung leuchten. Ein LeuchtEffekt läßt sich auch durch die rückseit ige Bedruckung mit weißen Farben erzeugen . Die einzelnen Abteilungen bekamen Namen, die aus der Seefahrt bekannt sind - z. B. })Sonnendeck, Salon , Brücke, Kapitän«. Ein durchdachtes, deutlich sichtbares Orientierungssystem sorgt dafür, daß der Besucher })auf Kurs« bleibt und »seine« Bücher schnell findet. So vielseitig wie die Einsatzgebiete sind, so umfangreich ist das Lieferangebot von Lisa-Ku nststoffen . Sie werden nicht nur in Granul atform auf Basis Polycarbonat, Polymethylmethacrylat und Celluloseestern, sondern auch als Halbzeug - Fol ie, Platte, Rundstab - von der Bayer AG angeboten. Lisa-Kunststoffe werden in sieben FarbeinsteIlungen geliefert und haben eine sehr gute lichtund Witterungsbeständigkeit. 86 FARBE + DESIGN 39/40 Neue Bayer·Farbstoffe . .für den Textilsektor Resolin-B.R.G.-Schwarzsystem Das neue ' Resolin-B.R.G.-Schwarzsystem umfaßt drei gleichstarke, äußerst wirtschaftliche Schwarzmarken zum Färben von Polyester-Materialien mit unterschiedlichen Farbtönen. Supranol Brillantviolett RW -N 200% ' Supranol Brillantviolett RW-N 200 % ist ein wirtschaftlicher, brillanter, blaustichiger Violett-Farbstoff für das Färber'\ von Wolle, POlyamidfasern und Seide. » Leucht«· FI iesen Neu auf dem Markt sind })Leucht«-Fliesen mit KeraLum-Dekorfarb'en und -Glasuren. Mi! diesen Produkten si"d vielfältige Gestaltungen auf dem Gebiet der Wanddekorationen im Sicherheitsbel'8ich möglich. Hierbei können je nach Bedarf nach leuchtende und nicht-nachleuchtende Farben mit verschiedensten lichtQuellen, vom Tageslicht über UV-A-Licht bis zum UV-C-Licht angewendet werden. Information : Degussa Keramische Farben und Spezialprodukte, Telefon : (069) 218-6497. Isolan Schwarz 2S-RL ,) Isolan Schwarz 2S-RL ist ein wirt. sChaftlicher, disulfosaurer 1:2-Metall. komplex-Farbstoff, mit dem man auf Wolle, Polyamid fasern , Seide und Faser. mischungen nach dem Auszieh-, Konti. nue- und Space-Dye-Verfahren sehr echo te Färbungen erhält. I PERSONAUEN Paul Schnitker 60 Jahre Resolin Schwarz K -BLS flüssig Resolin Schwarz K-BLS 150% steht zur besseren Handhabung im Textil· druck und in der Kontinue-Färberei auch als Flüssigmarke zur Verfügung. ® Dr. jur. Claus Sequenz Capadecor·Prospekt mit Original-Mustern Original-Muster von unterschiedlichen Glas~aserwandbelägen präsentiert ein sechsseitiger und großformatiger Capa· decor-Prospekt. Die einzelnen Original· Muster sind dabei jeweils Farbabbildun· gen zugeordnet, die ausgewählte Raum· beispiele zeigen, vvie sie durch den Ein· satz der textil strukturierten und in je· dem Farbton und Glanzgrad streichfähi· gen sowie verrottungsfesten Wandbelä· ge möglich werden . Information: ~apadecor, 6105 Ober· Ramstadt . 25 Jahre Verbandsgeschäftsführer Am 1. Oktober konnte Dr. Jur. Claus SeQuenz, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes des Deutschen Farben-, Tapeten-, Bodenbelagsgroßhandels e. V. auf eine 25jährige Tätigkeit in dieser Berufsorganisation zurückblicken. In diesen Jahren hat er die Arbeit und den Verband, wie er sich heute darstellt, maßgeblich mitgeprägt. Ein besonderes Anliegen war es, das Verbandsleben zu aktivieren und die Serviceleistungen attraktiv zu gestalten. Er gründete u. a. die Zeitschrift ni-punkt FARBE« Verlag und Werbemittel GmbH. Professur für Dr. Klaus Richter Kunstpädagogin 33, Erfahrung in der Erwachsenenbildung, Lehrtätigkeit an versch. VHS (Kunsthandwerk!. Kurse); 1% Jahre künstlerisch-wissenschaftl. Mitarbeit an der ~fG <?ffenbach (Voraussetzung hierfür: hohe Farbsensibilität und ausgeprägtes raumliches Vorstellungsvermögen; weiterer Schwerpunkt Farbpsychologie: ~.s~ens~h~ftl. Mit.arbeit im Bereich Farbe und Symbol); eigene künstlerische Tatigkeit Im BereIch Farbe; Erfahrung mit den unterschiedlichsten textilen Materialien. Wuns~h:. Tätigkei~ in Entwicklungs- /Forschungsabteilung für Farbe und textile Matenalien oder 1m Ausbildungsbereich. Auskünfte gibt: Herr Klausener Fachvermittlungsdienst Frankfurt, Fischerfeldstraße 10-12, 6000 Frankfurt/M.l, ~ 069/ 2171-2423, FS 413717 @ Bundesanstalt für Arbeit Den Teilnehmern an FARB-INFO-Tagungen ist Klaus Richter sicherlich in Erinnerung als Mitorganisator, Leitender von Vorträgen und Vortragender über wis- Seit 15 Jahren »mit Begeisterung und Disziplin« an der Spitze des deutschen Handwerks Handwerkspräsident Paul Schnitker vollendet im Januar 1987 sein 60. Lebensjahr. Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), des Deutschen Handwerkskammertages (DHKT) und der Bundesvereinigung der Fachverbände des Deutschen Handwerks (BFH) steht seit nunmehr 15 Jahren - wie er das selbst .beschreibt nmit Begeisterung und Disziplin« an der Spitze von Deutschlands zweitgrößtem Wirtschaftsbereich. Paul Schnitker, jüngstes von sieben Kindern des Malermeisters Gerhard Schnitker in Münster, begann nach dem Abitur eine Malerlehre und bestand 1950 mit 23 Jahren als einer der jüngsten Malermeister die Meisterprüfung im Malerhandwerk. An der Universität Münster studierte er 1951 bis 1953 Philosophie und Volkswirtschaft. 1963 absolvierte er zusätzlich die Meisterprüfung im Glaserhandwerk. Von 1952 bis 1957 war er Dozent an der Werkkunstschule Münster, die er zuvor als Student besucht hatte. 1966 - 1967 hielt er an der Universität Köln Vorlesungen über Farbenlehre. Das schlägt sich auch nieder in Schnitkers beruflicher Laufbahn: Die Malerwerkstätten Schnitker, deren Inhaber Paul Schnitker seit 1953 ist, waren bald ein Begriff für handwerkliche Qualitätsarbeit bis hin zu Aufgaben der Denkmalpflege und der Erhaltung historischer Bausubstanz. seite er zur Bundesanstalt für Materialsensehaftliehe Themen aus dem Gebiet prüfung in Berlin und übernahm das Lader Farbe. boratorium Farbwiedergabe in der FachDie Technische Universität Berlin hat ihn gruppe Farbmetrik. Die wissenschaftlinun im Oktober 1986 am Institut für chen Arbeiten in diesem Laboratorium Lichttechnik zum außerplanmäßigen führten 1978 zu einer HabilitationsProfessor ernannt in Anerkennung seischrift »Beschreibung von Problemen ner Verdienste in Forschung und Lehre der höheren Farbmetrik mit Hilfe des Geals Privatdozent an diesem Institut. Damit hat Klaus Richter eine weitere Stufe · genfarbensystems«, die ihm die venia legendi als Privatdozent am lichttechniin seinem wissenschaftlichen Werdeschen Institut der Technischen Universigang erreicht, zu der wir ihm herzlich tät für das Fachgebiet Farbmetrik eingratulieren. brachte. Seine weiteren hervorragenden Geboren am 7. 11. 1940 in Gießen beLeistungen als Mitglied des Lehrkörpers gann er seine Ausbildung nach bestander Technischen Universität wurden nun dener Reifeprüfung 1960 als Student der durch Ernennung zum apl. Professor anPhysik an der Justus-Liebig-Universität erkannt. in Gießen. Nach Wechseln zwischen Ein Blick auf seine sonstigen Aktivitäten Berlin und Basel legte er 1966 seine Dizeigt, wie vielfältig er in seinem Fachgeplom-Hauptprüfung in Gießen ab mit eibiet der Farbenlehre wirkt: Er ist stellverner Arbeit: »Oszillatorfunktionenmodell tretender Vorsitzender des Farbenzendes Farbensehens«. Danach ging er trums seit 1975 und damit mitverantnach Basel zu Professor Mieseher in das wortlich für die Durchführung der jährliLaboratorium für Farbenmetrik am Phychen FARB-INFO-Tagungen; er ist Fachsikalischen Institut und bestand 1970 redakteur/»Farbmetrik« der Zeitschrift die Promotionsprüfung mit einer Disser»Farbe + Design« und seit 1977 Dozent tation über »Antagonistische Signale an der Technischen Akademie Wupperbeim Farbensehen und ihr Zusammental für das Seminar »Einführung in die hang mit der empfindungsgemäßen Farbe«. K. Witt Farbordnung«. Im gleichen Jahr wechFARBE + DESIGN 39/40 87 sprachgeschichtliches aus dem Bereich der Malerei pressemitteilung Woher kommen die Fachausdrücke? Das fachliche Feuilleton SCHWABENMUSTER EUROCOLORCARD in Gaildorf, einer der führenden europäischen Farbtonkartenhersteller, hat seinen technologischen Vorsprung weiter ausgebaut: am 11. Dezember wurde eine computergesteuerte vollautomatische Farbdosieranlage der Fachpresse und vielen interessierten Kunden aus dem In- und Ausland vorgestellt. Die Präsentation bewies, daß es sich bei dieser digitalvolumetrisch arbeitenden Anlage, die spezifisch nach den Erfordernissen von Schwabenmuster von einem Schweizer Ingenieurbüro konstruiert worden war, um eine Pionierleistung hinsichtlich Präzision, Reproduzierbarkeit und Geschwindigkeit handelt, die mit herkömmlichen Dosierapparaturen nicht entfernt zu erreichen ist. Bei einer Absolutgenauigkeit von besser als 3 Promille und einer Reprodu-ziergenauigkeit von um 1 Promille dauert die Einwaage einer - auf Diskette gespeicherten oder direkt eingegebenen - Rezeptur einer beliebigen Farbmenge zwischen 1 und 30 Litern nur ca. 2 - 5 Minuten, so daß pro Tag weit mehr als 100 Kundenfarben exakt ausgemischt werden können. Wie der Firmeninhaber, Senator Hans Kupczyk, ausführte, ist damit bei Schwaben muster der Kreis von der spektralphotometrischen Farbmessung über die Computer-Farbrezeptur zur vollautomatischen Durchführung dieser Rezeptur geschlossen. Dank dieser wegweisenden neuen Technologie ist Schwaben muster künftig noch besser gerüstet, wenn es um die exakte, ra!?che und kostengünstige Ausmischung vieler Farben für die Farbtonkarten der Kunden in allen Bereichen der Farbenund Lack-, Pigment- oder Automobilindustrie geht. Vor allem bei Wiederholungsaufträgen ergeben sich so für den Kunden erhebliche Vorteile bezOglich Qualität, Lieferzeit und Preis. Aber auch für die Mitarbeiter der Farbmisch-Abteilung bei Schwaben muster stellt die neue Anlage einen begrüßenswer· ten Fortschritt dar, da einerseits durch die geschlossen arbei· tende Farbdosieranlage die Luftqualität (kaum noch Lösungs· mitteldämpfe in der Raumluft) erheblich verbessert wird, und andererseits die Nuanceure jetzt von lästigen Routinearbeiten entlastet werden und sich damit ihrer eigentlichen Aufgabe, der Prüfung und Sicherung der farblichen Exaktheit und Quali· I tät vom Laborrezept bis zur fertigen Beschichtung in der Produktion, noch intensiver widmen können. Ferner werden durch die exakte Dosierung Übermengen vermieden, die nicht nur uno nötiges Geld kosten, sondern deren Beseitigung auch die Um· welt belastet. I Die zahlreichen Teilnehmer an der Präsentation konnten sich anschließend bei einer ausführlichen Firmenbesichtigung von der enormen Fertigungsbreite - Schwabenmuster bietet eine Komplettfertigung von Satz und Repro, Druck, Farbmischung und -beschichtung (sowie Fertigung textiler Muster aller Art) bis zur buchbinderischen Endverarbeitung - und Kapazität Oberzeugen. Die geglückte Kombination von Tradition und Fortschritt, d.h. von liebevoller, qualitätsorientierter Detailar· beit und Service am Kunden einerseits mit modernsten Produktionsverfahren andererseits wurde von den Teilnehmern durchweg positiv und als Garant dafür beurteilt, daß Schwabenmuster allen, die mit der Präsentation von Farbe zu tun haben, künftig ein noch leistungsfähigerer Partner sein werde. Es ist interessant und aufschlußreich, die Entstehung und Entwicklung der Fachausdrücke, insbesondere aus dem Bereich der Malerei, zu verfolgen und näher zu ergründen. Man erhält dann auch einen tieferen Einblick in den Werdegang unserer Kultur, denn Wortgeschichte ist zugleich Sach- und Kulturgeschichte. Die Wissenschaft, die sich mit der Erforschung des Ursprungs und der weiteren Entwicklung der Wörter einschließlich der Fachwörter auch aus dem handwerklichen Bereich befaßt, heißt Etymologie. Im Griechischen bedeutet »etymos« wahr, wirklich , gewiß, und »logos« wird übersetzt mit Lehre, Kunde, Darstellung, Beschreibung. Was sagt nun diese Wissenschaft über die Wörter bzw. Fachwörter aus dem Bereich des Maiens aus? Malen, althochdeutsch »malon«, gotisch »meljan«, bedeutete ursprünglich mit Zeichen, mit Malen versehen, markieren, verzieren, schmücken, in Farbe darstellen. Im Althochdeutschen ist ))malari« der Maler. Stammverwandt ist griechisch »melascc schwarz und »molynein« = besudeln. = Makulatur geht zurück auf lateinisch »macularecc = beflecken, llmacu lacc = das Mal, der Fleck. Stammverwandt ist Makel. Farbe heißt im Althochdeutschen »fawara cc , im Mittelhochdeutschen »varwecc. Entlehnt ist französisch »fard« = Schminke. Ursprünglich bezeichnete Farbe nur die Eigenschaft eines Wesens oder Dinges. Von alters her ist die Farbe Erkennungszeichen. Noch heute sagt man »Farbe bekennencc. Das heißt soviel wie sich eindeutig erklären. Die Herkunft des Wortes Bild als Werk des Malers oder Graphikers ist unklar. Im Althochdeutschen treffen wir den Ausdruck ))bilidi« = Nachbildung, Abbild, Muster, Beispiel an. Im Niederländischen ist »beeldcc Gemälde, Bildsäule, Figur. Graphik hat seinen Ursprung im Griechischen. Hier heißt »graphein« schreiben, zeichnen, malen, beschreiben. »Graphikoscc ist die Malkunst, Malerei , "Graphike technecc ist die Kunst zu schreiben, zu malen, zu zeichnen. Indigo, der älteste und wichtigste organische, heute synthetisch hergestellte Farbstoff, war schon den alten Griechen bekannt. Sie nannten ihn nach seiner ostindischen Heimat »indikon« = das Indische. Über lateinisch »indikumcc gelangte die Bezeichnung als ))indickcc ins Mittelhochdeutsche, um jedoch später der spanischen Lautform »indigo« Platz zu machen, die sich endlich einbürgerte. Dem Fachausdruck Kolorit liegt das lateinische »colorare« =färben zugrunde. Color heißt im Lateinischen die Farbe. Daraus wurde im Italienischen im 18. Jahrhundert »colorito«. Auch "Ornament« kommt aus der lateinischen Sprache. »ornareCl heißt ausstatten, ausrüsten, verzieren, schmücken, und "Ornamentum« bedeutet Zurüstung, Kostbarkeiten, Kunstwerke. Palette im 18. Jahrhundert aus dem gleichbedeutenden französischen )palette« entlehnt, nachdem zuvor schon im 17. Jahrhundert ein entsprechendes italienisches »paletta« eingedrungen war. Französisch »palette« und italienisch "paletta Cl beruhen auf einer romanischen Verkleinerungsbildung zu lateinisch "pala« = Spaten, Wurfschaufel bzw. schaufelartiger Ge- 88 FARBE + DESIGN 39/40 genstand. Daraus entstand Palette mischbrett des Malers. =Malerscheibe, Farb- Atelier, Künstlerwerkstatt, ist zu Anfang des 19. Jahrhunderts dem Französischen entnommen (atelier = Werkstatt). Das altfranzösische "astelier« bedeutet ursprünglich »Haufen von Holzspänen«. Man bezeichnete damit speziell den Werkraum des Zimmerers, in dem Holzspäne anfallen. Asteie =Splitter, Span im Altfranzös ischen, ist entstanden aus dem gleichbedeutenden spätlateinischen »asteliaCl. Lack ist im 16. Jahrhundert aus dem italienischen »Iacca« entlehnt. Lackieren heißt im Italienischen »Iaccare«. Im Französischen heißt Lack "Iaque cc und im Spanischen »Iacaucc. Der Ursprung von Fassade liegt im Lateinischen »facies« = Aufmachung, Gestalt, Aussehen. Daraus wurde italienisch "faciacc Vorderseite und französisch »fa9ade(c. = Dekor ist der lateinischen Sprache entnommen. Hier heißt "decorarecc schmücken, zieren, "decorus« heißt zierlich, reizend, schön und »decor(c Anstand, Zierde, Reiz, Schönheit. = = Kleister geht zurück auf griechisch llgliac( Leim, Kleister und »gloios« = klebrige Masse. Stammverwandt sind Kleie (fette, zähe Tonerde, schwerer Lehmboden), englisch »clay« Ton, Lehm sowie kleben, Kleie, Klette, klettern usw. Im Mittelhochdeutschen treffen wir für Kleister den Ausdruck ))klister(c an. = Pinsel ist entstanden aus lateinisch llpenis« = Schwanz, »peniculus« = Schwänzchen. Daraus wurde altfranzösisch »pincel(c, französisch »pinceau« und mittelhochdeutsch ))bensel, pinselcc. In Tapete steckt das griechische »tapisCl = Teppich, Decke. Im Lateinischen treffen wir die Bezeichnung ))tapetum« an für Teppiche auf Fußböden, Tischen, Sofas, Wänden. Tapezieren heißt im Italienischen lltappeZzare« und im Französischen »tapisser«. Quast heißt im Althochdeutschen llquesta« und im Mittelhochdeutschen »quast«, niederländisch »kwast« = Büschel , Wedel, Laubbüschel des Baders. Das Wort scheint bereits in germanischer Zeit speziell den Laub- bzw. Reisigwedel bezeichnet zu haben. Wand, althochdeutsch »want«, kommt von Winden und bedeutet das Gewundene, das Geflochtene. Wände wurden ursprünglich geflochten. Das mit Flechtwerk ausgefüllte Zwischenfeld bei Fachwerkbauten bezeichnete man als Wand. = Pastell ist abgeleitet von italienisch ,)pasta« Teig, Brei. Die Verkleinerungsform heißt llpastello Cl . Verwandt ist französisch llpastel«, ursprünglich Malerstift. Es gibt noch viele andere Fachausd rücke, die anderen Sprachen entnommen wurden bzw. die wir bis in die althochdeutsche Zeit verfolgen können. Interessant ist es zu beobachten, wie eng alle europäischen Sprachen miteinander verwandt sind. Viele Ausdrücke haben den gleichen Ursprung. R. Schütter FARBE + DESIGN 39/40 89 StotmeistH Markgrönin en Ein Vierteljahrhundert erfolgreich Vor fünfundzwanzig Jahren begann 's, ganz klein und bescheiden zunächst. In einer alten Garage in Markgröningen eröffnete das Stühlinger Unternehmen 1961 ein Zweigwerk. Mit ganzen drei Mann nahm das Werk seine Produktion auf. Produkt- und Firmenpolitik waren ganz auf die Zukunft gerichtet. Das Markgröninger Werk nämlich setzte von vorneherein auf Handwerkstreue, auf Direktbelieferung und innovative Produkte wie die damals noch neue Generation der kunstharzgebundenen Putze, die den herkömmlichen Baukalkputz mittlerweile weitgehend verdrängt hat. Dieses Konzept war und ist ausschlaggebend für den Erfolg. Hans Klug , der damalige Leiter des Betriebs, sah deshalb voller Hoffnung in die Zukunft. Internationale Fachausstellung für Farbgestaltung und -anwendung mit Internationalem Maler- und Lackierertag Stotmeister: Wechsel in der Abteilung Verkaufsförderung Wolfgang Setzier neuer Werbeleiter Heute, fünfundzwanzig Jahre später, läßt sich feststellen: Diese Hoffnung hat nicht getrogen. Im Gegenteil - die Entwicklung hat alle Erwartungen weit übertroffen. Stotmeister Markgröningen, das ist heute ein moderner, leistungsfähiger und eigenständiger Betrieb mit außergewöhnlichem Erfolg. Die stetige Expansion erforderte schon nach kurzer Zeit den Neubau eines Wer- Manfred Deckert, heute Leiter der Produktion, und Emil Ruthard , verantwortlich für Verkauf und Vertrieb, setzen den erfolgreichen Kurs der Männer der ersten Stunde fort. Eine Produktpalette, die auf den Bedarf des Bauhandwerks zugeschnitten ist, die effektive Vertriebsorganisation mit den Zentrallagern in Mannheim, Ulm und Karlsruhe und der 90 FARBE + DESIGN 39/40 Ein neuer Mann steht bei Stotmeister an der Spitze der Abteilung Verkaufsfärderung: Wolfgang Setzier ist in der Branche kein Unbekannter mehr. Über 500 kes, .und auch dieser Neubau mußte Seminare, Vorträge und L hrveransta.! ständig erweitert werden, um dem wach- tungen haben seinen Ruf als hervorra· senden Bedarf des baden-württembergi- gender Fachmann begründet. Setzier, schen Bauhandwerks an hochwertigen seit vier Jahren im Hause Stotmeister Produkten und einer umfassenden Pro- engagiert, hat nach seiner Tätigkeit als duktpalette gerecht zu werden. Nach Leiter des Seminarbüros »Farbe-Flä· 20 Jahren übergab Hans Klug seinen che-Raum« nun eine weitere Aufgabe Nachfolgern ein wohl bestelltes Haus, übernommen. das sich im Markt eine führende Positi- Seine umfassende Ausbildung macht on erobert hatte. den neuen Mann zu einem besonders kompetenten Partner an der exponierten Nahtstelle zwischen Unternehmen und Öffentlichkeit. Setzier kann nicht allein auf seinen Meisterbrief für das Malerund Lackiererhandwerk verweisen, san· dern auch auf eine fundierte kaufmänni· sche und betriebswirtschaftliche Ausbil· dung sowie auf ein mehrjähriges Studio um im Bereich Farbe, Gestaltung und Restauration. Einem größeren Kreis aber wurde der neue Werbechef durch seine umfangrei· che Lehrtätigkeit bekannt. Setzier unterrichtet als Gastdozent an mehreren Hochschulen, Fachhochschulen und Ausbildungszentren, , ist Mitglied des Fortbildungszentrums für Handwerk und Denkmalpflege »Probstei Johannesberg« in Fulda und Leiter des Seminar· büros für Denkmalpflege und Althaussaumfassende Service der 15 Fachberater, nierung der Stotmeister GmbH. die tagtäglich im nordbadischen und Der neue Mann vereint in seiner Person nordwürttembergischen Raum unter- den erfahrenen Praktiker und den hoch· wegs beim Kunden sind, lassen auch für karätigen Theoretiker. Beides wird für die nächsten 25 Jahre des Werks eine die neue Aufgabe von Vorteil sein, und kontinuierliche Aufwärtsentwicklung er- es steht zu erwarten, daß die Kombinatiwarten . on beider Stränge für die Zukunft fruchtbare Impulse zu setzen vermag. Stotmeister GmbH , Stohlingen·Weizen Köln I 26. - 29. März das Informations- und Orderzentrum für die gesamte Branche. oAnbieter aus 19 Ländern präsentieren auf 32.000 qm AussteIdas komplette Angebot über die neuesten Produkte und Anweniken der Farben- und Lackindustrie, der Beschichtungs-, Belag-, nd Tapetenindustrie. Dazu Geräte, Maschinen und Werkzeuge. .r.:M,;anae Tips und Anregungen: der Aktionsschau, und in praxisnahen Vorführungen an den .rdt1fG.J'U$Bt~ller. ,. _____.ulzen Sie die Chance, holen Sie sich auf der FARB~ 87 in Köln ,Ihren .Wiss~nsvorsprung für die Zukunft, denn die nächste FARBE findet erst Wieder In drei Jahren statt. WeItere Informationen: KIOInMesse, Postfach 21 0760, 5000 Köln 21 !KölnMesse ...... Stotmeister GmbH, StOhlingen·Weizen FARBE + DESIGN 39/40 91