MIT EDVARD GRIEG AUF TROLDHAUGEN Der große
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MIT EDVARD GRIEG AUF TROLDHAUGEN Der große
MIT EDVARD GRIEG AUF TROLDHAUGEN Der große Norwegische Romantiker Ein Projekt der Gesangsklasse von Kjellaug Tesaker Violine/Klavier Christine-Maria Höller Irma Kliauzaite Am Flügel Eric Chumachenco Alessandro Misciasci Julia Pujol Henry Seaman Ching Min Wang Dienstag, 3. Dezember 2013 17.30 Uhr Solitär Universität Mozarteum Mirabellplatz 1 Edvard Grieg – Lieder mit und ohne Worte Aus „Norwegische Tänze“ für Klavier zu vier Händen op. 35 Nr. 1 Allegro marcato Nr. 2 Allegretto tranquillo e grazioso Nr. 3 Allegro moderato alla Marcia Ching Min Wang Alessandro Misciasci Ein Schwan (H. Ibsen) Fritz Spengler Verborg’ne Liebe (B. Björnson) Natsumi Uchi *** Lauf der Welt (L. Uhland) Am schönsten Sommerabend war’s (J. Paulsen / W. Henzen) Ich liebe dich (H.C. Andersen / F. von Holstein) Verena Apfelböck Patrick Lutz Zur Johannisnacht (W. Krag) Fritz Spengler Julia Leckner *** Im Kahne (W. Krag) Joachim Bischof Die Prinzessin (B. Björnson / F. von Holstein) Julia Leckner Mit einer Wasserlilie (H. Ibsen / W. Henzen) Patrick Lutz Hoffnung (J. Paulsen / W. Henzen) Natsumi Uchi *** Gunnar Nieland (Norwegischer Abendgast Klasse Mario Diaz Varas) Ein Traum (F. Bodenstedt) Anna Landgraf Solveigs Wiegenlied (Peer Gynts Heimkehr) Aus „Peer-Gynt-Suite“ Nr. 2 op. 55 (H. Ibsen / W. Henzen) Vaaren / Letzter Frühling (A.O. Vinje) Aus „Haugtussa“ – „Das Kind der Berge“, Zyklus für Mezzosopran, op. 67 (A. Garborg / E. von Enzberg) 1. Det syng / Lockung 5. Elsk / Liebe Ved Rondane / Auf der Reise zur Heimat Eit syn / Was ich sah (A. O. Vinje) Anna Landgraf Verena Apfelböck Simone Vierlinger Gunnar Nieland Solveigs Sang / Solveigs Lied Aus „Peer-Gynt-Suite“ Nr. 2, op. 55 (H . Ibsen) Simone Vierlinger *** *** Aus Sonate für Violine und Klavier Nr. 3, c-Moll op. 45 1. Allegro molto ed appassionato 2. Allegretto espressivo alla Romanza *** Aus „Norwegische Tänze“ für Klavier zu vier Händen op. 35 Nr. 4 Allegro molto Christine–Maria Höller, Violine Irma Kliauzaite, Klavier Ching Min Wang Alessandro Misciasci Aus „Haugtussa“: Elsk / Liebe (Arne Garborg, Deutsch: Eugen von Enzberg) Der wilde Knab‘ mir den Sinn berückte, zu fangen mich, seinen Vogl‘ , ihm glückte, der wilde Knab‘ macht sich nichts daraus, er weiß, der Vogel will nie hinaus. O komm und bind mich mit Weidenruthen, o komm und bind‘ bis die Hände bluten! O komm und press‘ mich so fest an dich, dass Mond und Sonne vergeht für mich! O könnt‘ durch Zauber es mir gelingen, so würd‘ ich tief in sein Herze dringen, ich würde dringen gar tief hinein und weilen einzig beim Liebsten mein! O du der wohnet im Herzen drinnen, du all mein Hoffen, du all mein Sinnen: jed‘ leises Pochen im Busen hier, gehöret einzig nur dir, nur dir! Seh‘ hoch empor ich die Sonne steigen, ich wähn‘, dass dir sie sich nur will zeigen. Und naht der Abend und dämmert’s sacht – Wüsst‘ gern, ob mein du in Treu gedacht. *** Drei Lieder aus op. 33, nach A.O. Vinje Eit syn / Was ich sah (Deutsch: Hans Kahlbeck) Ein Mädchen so schön aus himmlischen Höhn‘, es neigte sich zu mir hernieder, die Herrliche sah ich einmal mir nah, und nimmer vergess ich es wieder! Ich zitterte, stand bezaubert, gebannt, mit Purpurgluten übergossen, vom strahlenden Glanz geblendet so ganz, dass stumm ich die Augen geschlossen. Die süße Gestalt, des Blickes Gewalt. Der tief mir zu Herzen gedrungen. Ach, was ich gesehn, und wie mir geschehn, das wird nicht gesagt noch gesungen! Wohl schau‘ ich empor: wann trittst du hervor, noch einmal, lieblichster der Sterne? Wann kehrst du zurück, mein flüchtiges Glück? Zerstoben, verweht in der Ferne! Durfte noch einmal beseliget schaun den Winter zertauen, lieblich die Seen und die Ströme erblaun, ergrünen die Auen. Hören noch einmal, des Morgens erwacht, Schalmeien erklingen, einmal noch hören, entschlummernd zur Nacht, die Nachtigall singen. Schöner, als jemals zuvor ich es sah, bedünkt mich das Blühen, schön wie die Sonne dem Untergang nah, im letzten Erglühen. Düfte der Blumen, sie Hauchen so süß, so lind wehn die Lüfte, gleich als ob fernher ihr Atem schon grüß von jenseits der Grüfte. Wandle, als träte mein zagender Schritt nicht irdische Matten, zöge im Fluge der Wolken schon mit, ein seliger Schatten. Ved Rondane / Auf der Reise zu Heimat (Deutsch: Hans Schmidt) So seh aufs neu ich jene Berg und Tale, die einst ich in der Kindheit Tagen sah, es liegt vor mir im goldnen Sonnenstrahle die Heimatflur, die altvertraute, da. Und wie mein Aug‘ sie schaut, mit einem Male, ist auch die Jugendzeit aufs neue nah, ich sink an ihrem Mutterbusen nieder, und fühl in ihrem Schoß als Kind mir wieder. Und wie entzückt zu jenen selgen Räumen, wo Wahrheit wird des Lebens buntes Spiel, kommt über mich ein wundersames Träumen, wie einst es wohl den Knaben überfiel. Und tief empfind ich es: hier will ich säumen, in diesem Friedensport bin ich am Ziel! Kein höher Los kann jemals ich erwerben, als einzig hier zu leben und zu sterben! *** Aus „Peer-Gynt-Suite“ Nr. 2: Solveigs Sang / Solveigs Lied (Henrik Ibsen, Deutsch: Wilhelm Henzen) Der Winter mag scheiden, der Frühling vergehn. der Sommer mag verwelken, das Jahr verwehn. du kehrest mir zurücke, gewiss, du wirst mein, ich hab es versprochen, ich harre treulich dein. Våren / Letzter Frühling (Deutsch: Hans Schmidt) Ja, noch einmal ist das Wunder geschehn, das Glück mir beschieden, wieder in all seiner Wonne zu sehn den Frühling hienieden! Gott helfe dir, wenn du die Sonne noch siehst, Gott segne dich, wenn du zu Füßen ihm kniest. Ich will deiner harren, bis du mir nah, und harrest du dort oben, so treffen wir uns da, - so treffen wir uns da! 170 Jahre Edvard Grieg (1843–1907) Edvard Grieg wurde im Juni 1843 in der Hafenstadt Bergen, dem kulturellen Zentrum Westnorwegens, geboren. Sein Vater war ein wohlhabender Kaufmann. Seine Mutter, eine talentierte Musikerin und Dichterin, spielte ihrem Sohn schon früh Stücke ihrer Lieblingskomponisten Wolfgang Amadeus Mozart und Carl Maria von Weber vor. Als Edvard sechs Jahre alt war, begann sie, ihm Klavierunterricht zu geben. Schnell stellte sich heraus, dass Edvard Talent hatte. Mit neun Jahren schrieb er seine ersten Kompositionen auf. 1858 reiste Grieg nach Leipzig, um am dortigen Konservatorium zu studieren. Der weltberühmte norwegische Geiger Ole Bull, ein Bekannter der Familie, hatte sich für Griegs Studium in Leipzig eingesetzt. Bei Carl Ferdinand Wenzel, einem Freund von Robert Schumann, und dem berühmten Klaviervirtuosen Ignaz Moscheles perfektionierte er seine Technik und seine Ausdruckskraft als Pianist. Die Jahre in Leipzig legten den Grundstein für Griegs spätere Erfolge als Pianist und Komponist. 1862 kehrte der 19-jährige nach Bergen zurück, siedelte aber ein Jahr später nach Kopenhagen über. Dort lernte er den Norweger Rikard Nordraak kennen, der den größten musikalischen Einfluss auf ihn haben sollte. Der Edvard Grieg Fotografie 1905 Komponist, nur ein Jahr älter als Grieg, begeisterte ihn für die norwegische Volksmusik. Von Nordraaks Enthusiasmus angesteckt, beschloss Grieg, in seinen Kompositionen die norwegische Kultur und Volksmusik zu verarbeiten. In Dänemark lernte Grieg seine große Liebe kennen, die Sängerin Nina Hagerup. Sie ermunterte ihn, Lieder zu schreiben, eine seiner schönsten Melodien hat er ihr gewidmet: „Ich liebe dich“, die Vertonung eines Verses von Christian Andersen, einem seiner engsten Freunde. 1865 beschloss Grieg nach Rom zu reisen. Er gab Konzerte in der „Skandinavischen Gesellschaft“ in Rom und lernte Henrik Ibsen kennen, der seit 1864 in Italien lebte und Grieg später zu seinem Meisterwerk, der „Peer-Gynt-Suite“, anregte. In Rom erhielt er die Nachricht, dass Nordraak in Berlin an Tuberkulose gestorben war. Traurig kehrte er nach Norwegen zurück, um den Traum, den die beiden in den zwei Jahren ihrer Freundschaft geträumt hatten, zu verwirklichen - mitzuwirken bei der Schaffung einer norwegischen Nationalkultur. Im Oktober 1867 gab Grieg in Oslo sein erstes Konzert mit ausschließlich norwegischer Musik - vor allem seinen und Nordraaks Kompositionen. 1870 reiste Grieg erneut nach Italien, diesmal mit seiner Frau. Dort lernte er Franz Liszt kennen. Liszts Bewunderung für die Kompositionen des Norwegers legte den Grundstein für Griegs internationalen Erfolg. 1874 beauftragte Henrik Ibsen ihn, sein Theaterstück „Peer Gynt“ zu vertonen. Es wurde Griegs berühmtestes Werk. Auf seinen vielen Reisen in Europa traf Grieg unter anderem Johannes Brahms, Max Bruch, Clara Schumann, auch waren Edvard Grieg und seine Frau Nina mit Peter Tschaikowsky befreundet. Gegen Ende seines Lebens setzte er sich vermehrt mit zeitgenössischer Musik auseinander. Er pries die Lieder Hugo Wolfs, studierte die 5. Sinfonie von Gustav Mahler und kommentierte die Werke von Max Reger, Richard Strauss und Carl Nielsen. Unter den vielen, die sich in ihrer Kompositionstätigkeit ausdrücklich oder in der Musik verschlüsselt auf Grieg beriefen, findet man neben Frederick Delius auch Maurice Ravel, Sergej Rachmaninow, Dmitrij Schostakowitsch und Béla Bartók. Griegs größte Bedeutung liegt in der Klavier- und Kammermusik; besonders seine „Lyrischen Stücke“ waren und sind weit verbreitet. Von seinen Orchesterwerken erfreuen sich die beiden „Peer-Gynt-Suiten“, die Suite „Aus Holbergs Zeit“ und sein Klavierkonzert bis heute außerordentlicher Beliebtheit. Grieg komponierte aber auch wertvolle, jedoch unbekanntere Chor- und Liedliteratur. Als Höhepunkt der Letzteren gilt gemeinhin sein Zyklus „Haugtussa“ nach Arne Garborg, der die Jugendzeit und erste Liebe eines Mädchens thematisiert, das über das „zweite Gesicht“ verfügt und mit der Geisterwelt der Berge in Verbindung steht. Fast alle seine über 120 Lieder begründen sich in der Volksmusik seiner Heimat. Obwohl Grieg viel reiste, blieb Norwegen seine Heimat. Er lebte zumeist auf dem Lande, in Lofthus am Hardangerfjord und ab 1885 in seinem Haus „Troldhaugen“, etwas südlich von Bergen, in dem sich heute das Grieg-Museum befindet. Von 1880 bis 1882 war er Dirigent des Orchesters „Harmonie“ in Bergen. Im Winter reiste er ins Ausland, im Frühling und Sommer komponierte er, im Herbst wanderte er mit Freunden. Er wurde mit Einladungen aus dem Ausland überhäuft, feierte Triumphe in London, München und Genf. Nach der Jahrhundertwende verschlechterte sich seine Gesundheit. Nach einem Herzinfarkt starb Edvard Grieg am Edvard-Grieg-Museum Troldhaugen 4. September 1907 mit 64 Jahren. Seinem festen Glauben an die Schönheit der Kultur Norwegens und seiner einzigartigen Fähigkeit, norwegische Volksmusik mit dem musikalischen Stil der Romantik zu verbinden, ist es zu verdanken, dass die norwegische Volkskultur Anerkennung auf der ganzen Welt fand. aus: de.wikipedia.org, www.klassika.info Christine-Maria Höller Violinstudium an der Universität Mozarteum Salzburg bei Helmut Zehetmair. Postgraduate-Studium bei Lukas Hagen, weiterführende Ausbildung bei Igor Ozim. Meisterkurse u.a. bei S. Ashkenazy, G. Apap, R. Rogoff, L. Kavakos. Ab 2002 Lehrtätigkeit an der Universität Mozarteum Salzburg. Dozentin bei Violinseminaren in Deutschland und Südamerika. Mehrfache Preisträgerin bei nationalen und internationalen Violinwettbewerben. Solo-Auftritte mit international renommierten Orchestern und Dirigenten im In- und Ausland (u.a. Deutschland, Italien, Südamerika). Weitere Konzertauftritte u.a. mit Lukas Hagen, Rico Gulda, Luca Monti, Stanislaw Tichonow, Gerda Guttenberg, Irma Kliauzaite-Franc, Mari Kato, Noriko Shiozaki, Keiko Hattori. Christine-Maria Höller spielt ein breites Spektrum der Musikliteratur. Neben den klassischen Werken widmet sie sich auch zeitgenössischen Kompositionen, die von ihr als Solistin (z.B. beim Cellibidache Festival München, Pfingstfestspiele Salzburg) uraufgeführt wurden. Irma Kliauzaite Studium Konzertfach Klavier bei Peter Lang und Klavierkammermusik bei Alexei Lubimov an der Universität Mozarteum Salzburg, Abschluss mit Auszeichnung. Meisterkurse u.a. bei Lazar Berman, Dimitri Bashkirov, Germaine Mounier, Aldona Dvarionaite, Lew Wlasenko und Barbara Hesse-Bukovska. Mehrfache Preisträgerin bei nationalen und internationalen Wettbewerben, u.a.: Erster Preis des Wettbewerbes für junge Pianisten in Litauen mit zwölf Jahren; Erster Preis des Wettbewerbes für Kammermusik in Litauen Preisträgerin des Internationalen Wettbewerbes M. K. Čiurlionis in Vilnius Würdigungspreis des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur (Österreich) Erster Preis des 7. Internationalen Mozartwettbewerbes Salzburg / Preis Madame Fukuda Bösendorfer-Preis (Wien) Bernhard-Paumgartner-Medaille der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg Dankesurkunde des litauischen Staatspräsidenten Neben ihrer regen Konzerttätigkeit widmet sich Irma Kliauzaite der pädagogischen Tätigkeit an der Universität Mozarteum Salzburg sowie im Rahmen verschiedener Meisterkursen und Musikakademien.