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FASHION
So COOL sind unsere
jungen Film-Helden
Klassisch-elegant, wie er es
am liebsten mag: in einem
Maßanzug von Hugo Boss
(Preis auf Anfrage), das Hemd
ist von Seidensticker, ca.
40 €. Dazu trägt er schwarze
Kniestrümpfe von ITEM m6,
ca. 40 €, Schuhe privat
74 BUNTE 12 | 2013
Volke r Br uc h
Trägt ein Hemd von Jacques Britt, ca. 90 €,
einen Blazer, ca. 190 €, und die passende
Anzughose, ca. 90 €, beides von COS.
Krawatte von Seidensticker, ca. 30 €, Lederschnürschuhe von Prime Shoes, ca. 330 €.
Er mag es lässig, aber mit Clou: Die Herrenuhr, Modell „Seamaster Aqua Terra
Chronograph“, ist von Omega, ca. 5300 €
Ludw ig Tre pt e
In einem Hemd von Hugo
Boss, ca. 90 €, einer Anzughose
mit Zipperdetail von Hugo
Boss, ca. 200 €. Sakko muss
nicht sein. Dafür Budapester
von Paul Rosen, ca. 200 €.
Herrenuhr mit Lederarmband
von Wempe, ca. 8450 €
Trägt ein gerade sehr angesagtes
Jeanshemd mit Muster von Review
by Peek & Cloppenburg, ca. 50 €,
einen Blazer von McNeal by Peek &
Cloppenburg, ca. 200 €, eine Chinohose von Tommy Hilfiger, ca. 200 €.
Dazu Kalbslederschnürschuhe von
Burberry Prorsum, ca. 430 €, Krawatte von Gant, ca. 90 €. Herrenuhr,
Modell „Patrimony Traditionnelle
World Time“ aus Roségold, von
Vacheron Constantin, ca. 43 200 €
FOTOS: KAREL KÜHNE, PRODUKTION: OLAF BORCHARD, STYLING: JANE GARBER/BIGOUDI, HAARE: PATRICK GORRA/BALLSAAL, MAKE-UP: NINA PARK/BALLSAAL, LOCATION: „DAS STUE“-HOTEL BERLIN
Tom Sc hil ling
Jannis Niew öhne r
Tom, Volker,
ludwig & Jannis
leben in Berlin, dem
Zentrum deutscher
Mode-Avantgarde.
Die Schauspieler sind
die Shootingstars
des deutschen Films,
machen aber auch
als BUNTE-Models
eine tolle Figur
FASHION
So COOL sind unsere
jungen Film-Helden
Klassisch-elegant, wie er es
am liebsten mag: in einem
Maßanzug von Hugo Boss
(Preis auf Anfrage), das Hemd
ist von Seidensticker, ca.
40 €. Dazu trägt er schwarze
Kniestrümpfe von ITEM m6,
ca. 40 €, Schuhe privat
74 BUNTE 12 | 2013
Volke r Br uc h
Trägt ein Hemd von Jacques Britt, ca. 90 €,
einen Blazer, ca. 190 €, und die passende
Anzughose, ca. 90 €, beides von COS.
Krawatte von Seidensticker, ca. 30 €, Lederschnürschuhe von Prime Shoes, ca. 330 €.
Er mag es lässig, aber mit Clou: Die Herrenuhr, Modell „Seamaster Aqua Terra
Chronograph“, ist von Omega, ca. 5300 €
Ludw ig Tre pt e
In einem Hemd von Hugo
Boss, ca. 90 €, einer Anzughose
mit Zipperdetail von Hugo
Boss, ca. 200 €. Sakko muss
nicht sein. Dafür Budapester
von Paul Rosen, ca. 200 €.
Herrenuhr mit Lederarmband
von Wempe, ca. 8450 €
Trägt ein gerade sehr angesagtes
Jeanshemd mit Muster von Review
by Peek & Cloppenburg, ca. 50 €,
einen Blazer von McNeal by Peek &
Cloppenburg, ca. 200 €, eine Chinohose von Tommy Hilfiger, ca. 200 €.
Dazu Kalbslederschnürschuhe von
Burberry Prorsum, ca. 430 €, Krawatte von Gant, ca. 90 €. Herrenuhr,
Modell „Patrimony Traditionnelle
World Time“ aus Roségold, von
Vacheron Constantin, ca. 43 200 €
FOTOS: KAREL KÜHNE, PRODUKTION: OLAF BORCHARD, STYLING: JANE GARBER/BIGOUDI, HAARE: PATRICK GORRA/BALLSAAL, MAKE-UP: NINA PARK/BALLSAAL, LOCATION: „DAS STUE“-HOTEL BERLIN
Tom Sc hil ling
Jannis Niew öhne r
Tom, Volker,
ludwig & Jannis
leben in Berlin, dem
Zentrum deutscher
Mode-Avantgarde.
Die Schauspieler sind
die Shootingstars
des deutschen Films,
machen aber auch
als BUNTE-Models
eine tolle Figur
FashioN
Ludw ig
Tom
Maßgefertigter
Blazer und Anzughose von Hugo Boss
(Preis auf Anfrage),
dazu trägt er ein
Hemd von Seidensticker, ca. 40 €
Im Feinstrickpoloshirt von Diesel
Black Gold,
ca. 190 €. Die Anzughose ist von Hugo
Boss, ca. 200 €, die
Blouson-Lederjacke
von Paul Smith,
ca.1600 €. Sportliche Budapester
im Sneakers-Stil
von Fred Perry,
ca. 170 €, Kniestrümpfe von
ITEM m6,
ca. 40 €
Volke r
im KiNofilm „rubinrot“ spielt Jannis
Niewöhner neben Veronica ferres
Trägt ein gestreiftes
Baumwollshirt von
H & M „Conscious
Collection“, ca. 15 €,
eine Blousonjacke
von Fred Perry,
ca. 250 €, eine Hose
von Paul Smith,
ca. 300 €. Dazu Lederschuhe von Sandro,
ca. 300 €. Herrenuhr
von Omega, Modell
„De Ville Chronograph“, ca. 21 300 €
76 BUNTE 12 | 2013
BUNTE 00 | 2013
In einem Hemd
von Tommy Hilfiger,
ca. 90 €, einem
Blazer von Roberto
Cavalli, ca. 1280 €,
einer Anzughose
von Diesel Black
Gold, ca. 260 €
Er ist eher der lässige Typ, reist durch die Welt, liest
viel und hat gerade ein Jahr nicht
gearbeitet, weil ihn die Drehbücher langweilten. So easy going ist
auch sein Stil. Denn der 33-Jährige
trägt am liebsten bequeme Klamotten wie Jeans und Sweatshirt, nur
bei großen Galas kommt der Smoking zum Einsatz. „Mode als Grundkonzept ist mir suspekt, weil sie sich
so wahnsinnig schnell ändert. Wenn
ich ein Kleidungsstück besonders
mag, trage ich es ziemlich oft.“
VolkEr BrUch Als Sohn des sächsischen Rocksängers Stephan
Trepte wuchs der 24-Jährige praktisch im Tourbus auf. Kein Wunder also, dass die offizielle RockUniform, Jeans und Lederjacke, zu
seinen Favoriten gehört. Allerdings
hängt bei ihm im Schrank die edle
Italo-Variante von Diesel, gern modisch akzentuiert mit einem coolen
Hemd von Hugo Boss. „Ich bin total
an Mode interessiert, gehe aber nicht
so gern einkaufen“, sagt der junge
Vater, dessen Tochter von Ehefrau
Deborah während der Dreharbeiten zum ZDF-Dreiteiler
dEr drEiTEilEr
(Foto links) geboren wurde.
„Unsere Der zweifache Grimme-Preismütter, unträger drehte schon mit zwölf
sere Väter“ Jahren einen „Tatort“, schreibt
läuft am gerade selbst an einem Polit17., 18. und 20. märz thriller. Zukunftspläne? „Ich
jeweils um lebe im Hier und Jetzt. Das ist
20.15 Uhr für mich die ratsamste und
im ZdF beste Strategie.“
lUdwig TrEpTE (3), DAVID SLAMA/ZDF, CONCORDE FILM
FOTOS: KAREL
KAREL KÜHNE
KÜHNE FÜR
FÜR BUNTE
BUNTE (3),
FOTOS:
DAVID SLAMA/ZDF, CONCORDE FILM
Schon als Teenager
fand der 31-Jährige seinen Stil, der
klassisch-elegant wirkt. Der mehrfach
ausgezeichnete Schauspieler trägt am
liebsten Anzüge, heute meist maßgeschneiderte. „Ich halte mich für einen
sehr stilsicheren Menschen, allerdings
bin ich nicht besonders experimentierfreudig, was Mode angeht. Den Großteil
meiner Anzüge lasse ich im Berliner Salon von Karla Friedrich schneidern. Sie
ist wirklich fantastisch. Die Schuhe fertigt Selve.“ Der Vater eines sechsjährigen Sohnes wurde vom Schulhof weg
fürs Theater entdeckt, spielte seine erste Rolle mit zwölf
Jahren am Berliner Ensemble.
Abitur machte er trotzdem.
„Ehrgeiz ist sicher eine Eigenschaft, die mir meine Eltern
mitgegeben haben.“ Sein Beruf
ist ihm extrem wichtig: „Ich verstehe mich als Künstler auf der
Suche nach wichtigen Rollen in
relevanten Filmen.“
Tom schilliNg Jannis
JaNNis NiEwÖhNEr Hip, lässig, cool – so ist der Style des
20-jährigen Neu-Berliners.
Der Star aus dem Kinofilm
„Rubinrot“ kaufte sich gerade Cardigan und Mantel des
schwedischen Kultlabels
Hope, ein gestreiftes Hemd
des jungen Designers Hannes Roether, dazu Jeans von
Tommy Hilfiger und einen
Anzug von Boss. „Mode
macht mir Spaß, ich kombiniere gern ungewöhnlich
und probiere Neues aus.“
Dazu passt, dass er wie Justin Bieber und Selena Gomez auf adidas NEO steht.
Unangepasst auch sein Lifestyle: „Ich wohne in einer
Berliner Wohngemeinschaft
mit drei Kumpels, die Köche
sind. Ich will nicht abgehoben
leben, sondern brauche meine alten Freunde als Basis.“
Vier coole
Typen, die
genau wissen,
was sie wollen
D
iese vier jungen Berliner Schauspieler
werden uns in Zukunft noch häufiger begegnen. Das Trio Tom
Schilling, Volker Bruch und
Ludwig Trepte spielt in dem
historischen teamWorx-Dreiteiler „Unsere Mütter, unsere Väter“ von Produzent Nico
Hofmann eine verschworene
Gemeinschaft von Freunden.
Alles beginnt fröhlich und unbeschwert im Juni 1941. Die jungen Leute haben den Kopf voller Ideen und Pläne, doch die
Realität des Zweiten Weltkriegs
zerstört ihr Leben wie das von
Millionen anderen.
In eine Fantasiewelt mit
Zeitreisen und mächtiger Magie entführt dagegen Jannis
Niewöhner neben Maria Ehrich derzeit die Kinobesucher
in Kerstin Giers aufwendiger
Romanverfilmung „Rubinrot“.
C.Soyke/C.Krawinkel
Das Shooting
fand im Hotel
„Das Stue“ in
Berlin statt
BUNTE 12 | 2013 77
FashioN
Ludw ig
Tom
Maßgefertigter
Blazer und Anzughose von Hugo Boss
(Preis auf Anfrage),
dazu trägt er ein
Hemd von Seidensticker, ca. 40 €
Im Feinstrickpoloshirt von Diesel
Black Gold,
ca. 190 €. Die Anzughose ist von Hugo
Boss, ca. 200 €, die
Blouson-Lederjacke
von Paul Smith,
ca.1600 €. Sportliche Budapester
im Sneakers-Stil
von Fred Perry,
ca. 170 €, Kniestrümpfe von
ITEM m6,
ca. 40 €
Volke r
im KiNofilm „rubinrot“ spielt Jannis
Niewöhner neben Veronica ferres
Trägt ein gestreiftes
Baumwollshirt von
H & M „Conscious
Collection“, ca. 15 €,
eine Blousonjacke
von Fred Perry,
ca. 250 €, eine Hose
von Paul Smith,
ca. 300 €. Dazu Lederschuhe von Sandro,
ca. 300 €. Herrenuhr
von Omega, Modell
„De Ville Chronograph“, ca. 21 300 €
76 BUNTE 12 | 2013
BUNTE 00 | 2013
In einem Hemd
von Tommy Hilfiger,
ca. 90 €, einem
Blazer von Roberto
Cavalli, ca. 1280 €,
einer Anzughose
von Diesel Black
Gold, ca. 260 €
Er ist eher der lässige Typ, reist durch die Welt, liest
viel und hat gerade ein Jahr nicht
gearbeitet, weil ihn die Drehbücher langweilten. So easy going ist
auch sein Stil. Denn der 33-Jährige
trägt am liebsten bequeme Klamotten wie Jeans und Sweatshirt, nur
bei großen Galas kommt der Smoking zum Einsatz. „Mode als Grundkonzept ist mir suspekt, weil sie sich
so wahnsinnig schnell ändert. Wenn
ich ein Kleidungsstück besonders
mag, trage ich es ziemlich oft.“
VolkEr BrUch Als Sohn des sächsischen Rocksängers Stephan
Trepte wuchs der 24-Jährige praktisch im Tourbus auf. Kein Wunder also, dass die offizielle RockUniform, Jeans und Lederjacke, zu
seinen Favoriten gehört. Allerdings
hängt bei ihm im Schrank die edle
Italo-Variante von Diesel, gern modisch akzentuiert mit einem coolen
Hemd von Hugo Boss. „Ich bin total
an Mode interessiert, gehe aber nicht
so gern einkaufen“, sagt der junge
Vater, dessen Tochter von Ehefrau
Deborah während der Dreharbeiten zum ZDF-Dreiteiler
dEr drEiTEilEr
(Foto links) geboren wurde.
„Unsere Der zweifache Grimme-Preismütter, unträger drehte schon mit zwölf
sere Väter“ Jahren einen „Tatort“, schreibt
läuft am gerade selbst an einem Polit17., 18. und 20. märz thriller. Zukunftspläne? „Ich
jeweils um lebe im Hier und Jetzt. Das ist
20.15 Uhr für mich die ratsamste und
im ZdF beste Strategie.“
lUdwig TrEpTE (3), DAVID SLAMA/ZDF, CONCORDE FILM
FOTOS: KAREL
KAREL KÜHNE
KÜHNE FÜR
FÜR BUNTE
BUNTE (3),
FOTOS:
DAVID SLAMA/ZDF, CONCORDE FILM
Schon als Teenager
fand der 31-Jährige seinen Stil, der
klassisch-elegant wirkt. Der mehrfach
ausgezeichnete Schauspieler trägt am
liebsten Anzüge, heute meist maßgeschneiderte. „Ich halte mich für einen
sehr stilsicheren Menschen, allerdings
bin ich nicht besonders experimentierfreudig, was Mode angeht. Den Großteil
meiner Anzüge lasse ich im Berliner Salon von Karla Friedrich schneidern. Sie
ist wirklich fantastisch. Die Schuhe fertigt Selve.“ Der Vater eines sechsjährigen Sohnes wurde vom Schulhof weg
fürs Theater entdeckt, spielte seine erste Rolle mit zwölf
Jahren am Berliner Ensemble.
Abitur machte er trotzdem.
„Ehrgeiz ist sicher eine Eigenschaft, die mir meine Eltern
mitgegeben haben.“ Sein Beruf
ist ihm extrem wichtig: „Ich verstehe mich als Künstler auf der
Suche nach wichtigen Rollen in
relevanten Filmen.“
Tom schilliNg Jannis
JaNNis NiEwÖhNEr Hip, lässig, cool – so ist der Style des
20-jährigen Neu-Berliners.
Der Star aus dem Kinofilm
„Rubinrot“ kaufte sich gerade Cardigan und Mantel des
schwedischen Kultlabels
Hope, ein gestreiftes Hemd
des jungen Designers Hannes Roether, dazu Jeans von
Tommy Hilfiger und einen
Anzug von Boss. „Mode
macht mir Spaß, ich kombiniere gern ungewöhnlich
und probiere Neues aus.“
Dazu passt, dass er wie Justin Bieber und Selena Gomez auf adidas NEO steht.
Unangepasst auch sein Lifestyle: „Ich wohne in einer
Berliner Wohngemeinschaft
mit drei Kumpels, die Köche
sind. Ich will nicht abgehoben
leben, sondern brauche meine alten Freunde als Basis.“
Vier coole
Typen, die
genau wissen,
was sie wollen
D
iese vier jungen Berliner Schauspieler
werden uns in Zukunft noch häufiger begegnen. Das Trio Tom
Schilling, Volker Bruch und
Ludwig Trepte spielt in dem
historischen teamWorx-Dreiteiler „Unsere Mütter, unsere Väter“ von Produzent Nico
Hofmann eine verschworene
Gemeinschaft von Freunden.
Alles beginnt fröhlich und unbeschwert im Juni 1941. Die jungen Leute haben den Kopf voller Ideen und Pläne, doch die
Realität des Zweiten Weltkriegs
zerstört ihr Leben wie das von
Millionen anderen.
In eine Fantasiewelt mit
Zeitreisen und mächtiger Magie entführt dagegen Jannis
Niewöhner neben Maria Ehrich derzeit die Kinobesucher
in Kerstin Giers aufwendiger
Romanverfilmung „Rubinrot“.
C.Soyke/C.Krawinkel
Das Shooting
fand im Hotel
„Das Stue“ in
Berlin statt
BUNTE 12 | 2013 77
szENE
szENE
sTilsichEr
Die Wahlberlinerin
wurde von „Vogue“
als eine der best­
angezogenen Frauen in
Deutschland gewählt
nora von
WalDstätten
spielt ein Bauernmädchen und öffnet
sich damit die tore
der (Film-)Welt
6 Was hat Sie an der Rolle gereizt?
Gwenda hat die schlechtesten Karten des
Lebens zugeteilt bekommen. Aber sie gibt
nicht auf und kämpft für sich und die
Menschen, die sie liebt. Am Ende merkt
man, wie viel Kraft sie entwickelt hat. Es
ist wahnsinnig schön, so etwas spielen
zu dürfen.
Im wahren Leben sind Sie eine Baronesse. Wie verlief Ihre Kindheit?
Ich bin nicht wie eine Baronesse aufgezo­
gen worden. Wir leben in der Gegenwart
und sind darin sehr verankert. Wir haben
natürlich eine genaue Familienchronik,
was sehr interessant ist. Ich bin mit drei
Geschwistern aufgewachsen. Es war eine
sehr herzliche, schöne und normale Kind­
heit, wo immer viel Rambazamba herrsch­
te. Unsere Eltern haben uns alle sehr
gefördert. Als sie allerdings hörten, dass
ich Schauspielerin werden möchte, war
das für sie zunächst ein gewisser Schock.
Den sie mittlerweile hoffentlich überwunden haben?
Ich glaube, mein Vater ist sehr dankbar,
dass ich in diesem doch sehr unsiche­
ren Beruf meine Ausbildung zur Schau­
spielerin auch wirklich zu Ende gemacht
habe. Das war beruhigend für ihn. Inzwi­
schen wissen meine Eltern besser über
meine Engagements Bescheid als ich.
Auch von diesem Film ist meine Familie
sehr begeistert.
erbrechlich wirkt sie und sehr
blass. Aber ihre eisblauen
Augen strahlen eine Energie
aus, die man so einer zarten
Person kaum zutraut: Nora von
Waldstätten, 31, wird seit ihrer Auszeichnung mit dem new faces award
im Jahr 2009 als DAS neue Gesicht
des deutschen Films gefeiert. In Ken
Folletts Mittelalterepos „Die Tore der
Welt“ (ab 3. Dezember auf Sat.1) verwandelt sie sich nun in die Tochter
eines Tagelöhners – und brilliert in
ihrer zweiten internationalen Filmproduktion, die in 180 Ländern als
TV-Miniserie ausgestrahlt wird.
u
In dem Vierteiler spielen Sie
eine Frau, die von ihrem Vater gegen eine Kuh eingetauscht wird. 6
Diese Frau
geht ihren Weg
49 | 2012
BUNTE 59
60 BUNTE 49 | 2012
Foto: sat 1
Als ich Schauspielerin wurde,
waren meine Eltern geschockt
Z
Foto: gisela schober/s. brauer photos
anderen Kollegen beim Mittagessen ein
Essenshemd anziehen mussten, um ihre
schönen Kostüme nicht zu bekleckern,
konnte meines gar nicht schmutzig ge­
nug sein. Eines der Kostüme habe ich am
letzten Drehtag geschenkt bekommen. Ich
hüte es ganz besonders sorgsam.
Sie haben beruflich schon viel erreicht.
Haben Sie bestimmte Ziele?
Einen Zehnjahresplan wie ein Manager
habe ich nicht. Außerdem ist eine Kar­
riere beim Film nicht planbar. Ich hof­
fe und warte ab und lasse mich überra­
schen, was die Zukunft bringt.
kampfgEisT
Hat der new faces award Ihre KarrieNora von re beeinflusst?
Waldstätten Mir bedeutet der Preis sehr viel und ich
und kostja Ullgebe ihn auch nicht wieder her (lacht).
mann in „Die Er ist eine tolle Plattform, weil er jungen
Tore der Welt“
Talenten eine sehr große Öffentlichkeit
bietet.
Sie leben seit zehn Jahren in Berlin.
Was bedeutet Ihnen die Stadt?
Ich liebe Berlin. Die Stadt ist so großartig
und ein perfekter Kontrast zu meiner Ge­
Stimmt es, dass Sie sich am Set immer burtsstadt Wien. Berlin ist wirklich mei­
ne Wahlheimat, in der ich bleiben möch­
Notizen machen?
Nicht nur am Set, vor allem im Vorfeld. te. Ein befreundeter Regisseur hatte mir
Ich habe ein klassisches, schwarzes No­ die Stadt damals empfohlen.
tizbuch, in dem ich mir aufschreibe, was
Was tun Sie, wenn Sie nicht gerade
meine Figur bewegt, wovor sie Angst hat, arbeiten?
wie meine Rolle zu anderen Figuren im Ich schlendere gern stundenlang über den
Film steht und was mir sonst noch auf­ Markt und kaufe ein. Ich koche leiden­
fällt. Manchmal wache ich mitten in der schaftlich gern für Freunde.
Haben Sie noch andere Hobbys?
Nacht auf und notiere mir etwas. Ich fange
Als Schauspieler hat man so
auch irgendwann an, mit der
Figur zu träumen, das ist im­ Ich bemühe viele Hobbys, je nachdem
mer ein gutes Zeichen, dann
welche Figur man gerade
mIch, alle
DInge mIt
bin ich drehbereit.
spielt. Im Moment drehe ich
humor zu
in einem kleinen idyllischen
Als Gwenda haben Sie eine
nehmen
Dorf in Österreich mit dem Re­
andere Gesichtsfarbe als in
gisseur Götz Spielmann. Im­
natura. Wieso?
Das erste Meeting mit unse­
mer wenn ich drehfrei habe,
rer Maskenbildnerin war sehr lustig. We­ ziehe ich die Wanderschuhe meiner Fi­
gen meiner Blässe hatte sie sich viele gur an und marschiere durch die farben­
Gedanken gemacht und mindestens prächtige Landschaft. Das empfinde ich
achtzig Argumente vorbereitet, um mir als enorm bereichernd.
zu erklären, dass Gwenda eigentlich ei­
Das klingt so, als würden Sie aus jeder
nen ganz dunklen Teint haben müsste, Situation das Beste machen. Sind Sie ein
weil sie immer draußen auf dem Feld positiver Mensch?
sei. Ich habe ihrem Wunsch sofort zuge­ Ich bemühe mich, alle Dinge mit viel
stimmt, was sie sehr erstaunt, aber auch Freude und Humor zu nehmen. Das ge­
erfreut hat.
lingt mir nicht jeden Tag, aber ich versu­
Auf Veranstaltungen tragen Sie schö- che es. So ist auch unsere Mutter. Sie hat
ne Designerroben, im Film dagegen Lum- einen ganz tollen Humor und so bringt
pen. Hat Ihnen das etwas ausgemacht? sie selbst in schwierige Situationen eine
Mein Kostüm habe ich geliebt, vor allem große Leichtigkeit.
Interview:CatrinKrawinkel
weil es so bequem war. Während die szENE
szENE
sTilsichEr
Die Wahlberlinerin
wurde von „Vogue“
als eine der best­
angezogenen Frauen in
Deutschland gewählt
nora von
WalDstätten
spielt ein Bauernmädchen und öffnet
sich damit die tore
der (Film-)Welt
6 Was hat Sie an der Rolle gereizt?
Gwenda hat die schlechtesten Karten des
Lebens zugeteilt bekommen. Aber sie gibt
nicht auf und kämpft für sich und die
Menschen, die sie liebt. Am Ende merkt
man, wie viel Kraft sie entwickelt hat. Es
ist wahnsinnig schön, so etwas spielen
zu dürfen.
Im wahren Leben sind Sie eine Baronesse. Wie verlief Ihre Kindheit?
Ich bin nicht wie eine Baronesse aufgezo­
gen worden. Wir leben in der Gegenwart
und sind darin sehr verankert. Wir haben
natürlich eine genaue Familienchronik,
was sehr interessant ist. Ich bin mit drei
Geschwistern aufgewachsen. Es war eine
sehr herzliche, schöne und normale Kind­
heit, wo immer viel Rambazamba herrsch­
te. Unsere Eltern haben uns alle sehr
gefördert. Als sie allerdings hörten, dass
ich Schauspielerin werden möchte, war
das für sie zunächst ein gewisser Schock.
Den sie mittlerweile hoffentlich überwunden haben?
Ich glaube, mein Vater ist sehr dankbar,
dass ich in diesem doch sehr unsiche­
ren Beruf meine Ausbildung zur Schau­
spielerin auch wirklich zu Ende gemacht
habe. Das war beruhigend für ihn. Inzwi­
schen wissen meine Eltern besser über
meine Engagements Bescheid als ich.
Auch von diesem Film ist meine Familie
sehr begeistert.
erbrechlich wirkt sie und sehr
blass. Aber ihre eisblauen
Augen strahlen eine Energie
aus, die man so einer zarten
Person kaum zutraut: Nora von
Waldstätten, 31, wird seit ihrer Auszeichnung mit dem new faces award
im Jahr 2009 als DAS neue Gesicht
des deutschen Films gefeiert. In Ken
Folletts Mittelalterepos „Die Tore der
Welt“ (ab 3. Dezember auf Sat.1) verwandelt sie sich nun in die Tochter
eines Tagelöhners – und brilliert in
ihrer zweiten internationalen Filmproduktion, die in 180 Ländern als
TV-Miniserie ausgestrahlt wird.
u
In dem Vierteiler spielen Sie
eine Frau, die von ihrem Vater gegen eine Kuh eingetauscht wird. 6
Diese Frau
geht ihren Weg
49 | 2012
BUNTE 59
60 BUNTE 49 | 2012
Foto: sat 1
Als ich Schauspielerin wurde,
waren meine Eltern geschockt
Z
Foto: gisela schober/s. brauer photos
anderen Kollegen beim Mittagessen ein
Essenshemd anziehen mussten, um ihre
schönen Kostüme nicht zu bekleckern,
konnte meines gar nicht schmutzig ge­
nug sein. Eines der Kostüme habe ich am
letzten Drehtag geschenkt bekommen. Ich
hüte es ganz besonders sorgsam.
Sie haben beruflich schon viel erreicht.
Haben Sie bestimmte Ziele?
Einen Zehnjahresplan wie ein Manager
habe ich nicht. Außerdem ist eine Kar­
riere beim Film nicht planbar. Ich hof­
fe und warte ab und lasse mich überra­
schen, was die Zukunft bringt.
kampfgEisT
Hat der new faces award Ihre KarrieNora von re beeinflusst?
Waldstätten Mir bedeutet der Preis sehr viel und ich
und kostja Ullgebe ihn auch nicht wieder her (lacht).
mann in „Die Er ist eine tolle Plattform, weil er jungen
Tore der Welt“
Talenten eine sehr große Öffentlichkeit
bietet.
Sie leben seit zehn Jahren in Berlin.
Was bedeutet Ihnen die Stadt?
Ich liebe Berlin. Die Stadt ist so großartig
und ein perfekter Kontrast zu meiner Ge­
Stimmt es, dass Sie sich am Set immer burtsstadt Wien. Berlin ist wirklich mei­
ne Wahlheimat, in der ich bleiben möch­
Notizen machen?
Nicht nur am Set, vor allem im Vorfeld. te. Ein befreundeter Regisseur hatte mir
Ich habe ein klassisches, schwarzes No­ die Stadt damals empfohlen.
tizbuch, in dem ich mir aufschreibe, was
Was tun Sie, wenn Sie nicht gerade
meine Figur bewegt, wovor sie Angst hat, arbeiten?
wie meine Rolle zu anderen Figuren im Ich schlendere gern stundenlang über den
Film steht und was mir sonst noch auf­ Markt und kaufe ein. Ich koche leiden­
fällt. Manchmal wache ich mitten in der schaftlich gern für Freunde.
Haben Sie noch andere Hobbys?
Nacht auf und notiere mir etwas. Ich fange
Als Schauspieler hat man so
auch irgendwann an, mit der
Figur zu träumen, das ist im­ Ich bemühe viele Hobbys, je nachdem
mer ein gutes Zeichen, dann
welche Figur man gerade
mIch, alle
DInge mIt
bin ich drehbereit.
spielt. Im Moment drehe ich
humor zu
in einem kleinen idyllischen
Als Gwenda haben Sie eine
nehmen
Dorf in Österreich mit dem Re­
andere Gesichtsfarbe als in
gisseur Götz Spielmann. Im­
natura. Wieso?
Das erste Meeting mit unse­
mer wenn ich drehfrei habe,
rer Maskenbildnerin war sehr lustig. We­ ziehe ich die Wanderschuhe meiner Fi­
gen meiner Blässe hatte sie sich viele gur an und marschiere durch die farben­
Gedanken gemacht und mindestens prächtige Landschaft. Das empfinde ich
achtzig Argumente vorbereitet, um mir als enorm bereichernd.
zu erklären, dass Gwenda eigentlich ei­
Das klingt so, als würden Sie aus jeder
nen ganz dunklen Teint haben müsste, Situation das Beste machen. Sind Sie ein
weil sie immer draußen auf dem Feld positiver Mensch?
sei. Ich habe ihrem Wunsch sofort zuge­ Ich bemühe mich, alle Dinge mit viel
stimmt, was sie sehr erstaunt, aber auch Freude und Humor zu nehmen. Das ge­
erfreut hat.
lingt mir nicht jeden Tag, aber ich versu­
Auf Veranstaltungen tragen Sie schö- che es. So ist auch unsere Mutter. Sie hat
ne Designerroben, im Film dagegen Lum- einen ganz tollen Humor und so bringt
pen. Hat Ihnen das etwas ausgemacht? sie selbst in schwierige Situationen eine
Mein Kostüm habe ich geliebt, vor allem große Leichtigkeit.
Interview:CatrinKrawinkel
weil es so bequem war. Während die