Perle - Heinkel-Club Deutschland eV
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Perle - Heinkel-Club Deutschland eV
MAL EIN MOPED 9Jie "Endlich! " sagten wir; als wir neulich von der Firma Heinkel die telefonische Nachricht bekamen, es stünde eine Test-"Perle" für uns bereit. Endlich! Denn auf dieses Moped haben wir anderthalb Jahre gewartet. IFMA 1953 - zwischen ·all der überfülle des Angebots hatte auch Heinkel eine Koje eingerichtet. Dort stand ein erster "Tourist", und dort stand auf einem Sonderpodium eine allererste "Perle", und staunend stand man vor diesem aus dem Rahmen des üblichen so vollkommen herausfallenden Moped. Und nun - im Sommer 1955 - war es soweit. Und sogleich ging uns die Frage durch den Kopf: Welche Stellung nimmt ein im Jahre 1953 erstmals gezeigtes Moped h e u t e ein, da der Markt mit Dutzenden von MopedTypen überschwemmt ist und das Angebot das Maß des Notwendigen und des Wirtschaftlichen bei weitem übersteigt? Die Beantwortung dieser Frage führt uns mitten hinein in das, was über Heinkels Perle zu sagen ist. Wir wollen das Fazit unserer Testfahrten vorwegnehmen: Unter den 60 oder 70 derzeit serienmäßig gebauten Mopeds halten wir die Perle für das technisch führende Modell. Wir wollen dabei nicht verschweigen, daß es mit DM 640,- ja auch im Preis an der Spitze liegt. Aber (und dies scheint uns das Wesentliche zu sein) die Perle ist ihr Geld wert - ein Urteil, das man nidn unbedingt jedem Fahrzeug sprechen kann. Drei Merkmale sind es, die die Perle aus der Masse der Moped-Typen hervorheben : e e e der Leichtmetallguß-Rahmen, die Hinterradfederung (Schwinge mit Federbein), der öldichte Kettenkasten. Der nach einem neuen, patentierten Verfahren gegossene Leichtmetallrahmen gibt der Perle ihr Gesicht. Ein freundliches, ein faszinierendes Gesicht, muß man sagen! Das ist kein mühsam zusammengestoppeltes Tretomobil, nicht die Schöpfung eines Fabrikanten, der - dem Zug der Zeit folgend - aus angelieferten Teilen halt nun auch so eine Biene zurednzimmert ... Dies ist das Resultat eigener Denkarbeit und - man verzeihe · den schwülstigen Ausdruck - genialer Schöpferkraft. (Vielleicht interessiert es Sie, in diesem Zusammenhang zu hören, daß Professor Ernst Heinkel persönlich dieses Fahrzeug entworfen hat und fortlaufend an seiner Verbesserung arbeitet, daß er aber einmal folgenden Ausspruch tat: "Ein gutes Moped zu konstruieren ist - nicht zuletzt wegen der Gewichtsbeschränk.ung - mindestens ebenso schwierig wie die Konstruktion eines Düsenflugzeugs." Ein Mann wie Heinkel muß das ja schließlid1 wissen.) Der glattflächige Gußrahmen ist nicht nur schön, er ist auch praktisch, denn er vereinfadn die Sauberhaltung des Fahrzeugs wesentlich. Sein einziger Nachteil: gewisse Teile des Motors - speziell der Vergaser - sin1d etwas schwer zugänglich. Wenn man aber berücksidnigt, daß gerade Mopeds allgemein von Leuten gefahren werden, die auch einen gut zugänglichen Vergaser niemals auseinandernehmen würden, verliert der genannte Mangel doch erheblich an Gewicht. Einige Worte nun zur Hinterradfederung: Beim Moped müssen sich genauso wie bei jedem Motorrad, ja wie überhaupt bei jedem Kraftfahrzeug Motor und Fahrgestell in ihrer Leistungsfähigkeit die Waage halten. Ein Archiv - Heinkel-Club Deutschland e.V. :Perle schlechter Motor in einem guten Fahrgestell ist zwar unbefriedigend, aber nicht gefährlich; doch ein guter (speziell: ein schneller) Motor in einem mangelhaften Fahrgestell kann lebensgefährlich werden. Aus diesem Grund plädieren wir auch beim Moped grundsätzlich für die Federung des Hinterrades - selbst wenn es im Preis ein paar Zehnmarkscheine ausmadn. Und wir begrüßen sie bei der Perle ganz besonders, weil hier aud1 der Motor von überdurchschnittlicher Leistungsfähigkeit ist (worauf wir noch zu sprechen kommen) . Wie ist denn das mit dem Mopedfahren: Einmal ist man - im Gegensatz zum Radfahren - von der eigenen körperlieben Leistungsfähigkeit und von gewissen ... nun, sagen wir: Faulheitstendenzen uf\abhangig; andererseits kommt- im Gegensatz zum Motorrad (Und ungeachtet mancher Behördenmeinung. Red.) - der kleine 50-ccm-Motor über ein von jedermann zu verkraftendes Leistungsniveau in keinem Falle hinaus. Die Folge dieser beiden Tatsachen: man fährt mindestens 90 Prozent der Strecke bedenkenlos Vollgas. Und das nicht nur auf glatter Asphaltbahn (wo gibt's die heute sdwn noch in Deutschland?), sondern aud1 auf Kleinstein-, ja auf buckligem Kopfsteinpflaster, auf gewalzten Sandwegen und wo immer es sei. Man mag dagegen theoretisieren wie man will -es ist so: gerade der laienhafte Durchschnittsmopedfahrer fährt unabhängig vom Straßenzustand fast immer Vollgas. Damit aber wird, was die Hinterrad f e d e rung anbelangt, aus einem Moment der Bequemlich k e i t e i n Mo m e n t d e r S i c h e r h e i t. Und d e s h a I b begrüßen wir es, daß die Perle eine Hinterradfederung hat, und zwar eine tadellos funktionierende. Sie sprid1t bei den leisesten Stößen an (wir konnten ihr feines Spielen beobadnen, als wir auf relativ guter Asphaltstraße mit einem anderen Fahrzeug hinter der Testmaschine herfuhren), aber sie schlägt auch bei scharfen Belastungen kaum einmal durch. Mit ihrem Federweg von 65 mm verkraftet die Schwinge tatsächlich alles, was im täglichen Fahrbetrieb an Fahrbahnüberraschungen vorkommen kann. Die TeleskopVordergabel trägt mit ihrem Federweg von 80 mm natürlich das ihre zu diesem angenehmen Fahrverhalten bei. \Vas den dritten Schlager der Perle anbelangt, den Kettenkasten, so steht Heinkel mit dieser Konstruktion einsam und allein auf allzu weiter Flur. Dieser gegossene Kettenkasten bildet nämlich nicht nur die Schutzhülle für die Kette und ein Gefäß für das Kettenöl, sondern zugleich den rednen Schwingenholm der Hinterradfederung! Einem Radfahrer könnte man das auch so erklären: Heinkel hat den rechten Arm der Hinterradgabel so lange "aufgeblasen", bis der Hohlraum ausreichte, die Kette darin unterzubringen. Und da dieser- in Wirklichkeit natürlich aus zwei Halbschalen bestehende - Kasten öldicht ist, gießt man gleich Y. Liter 01 hinein und hat so eine im Olbad laufende Kette. Und da - gleich sind wir am Ende, lieber Leser! - dieser Kettenkasten einen gemeinsamen Hohlraum mit dem Getriebegehäuse bildet, ist das Kettenöl zugleich das Getriebeöl. Voila! Auf dem Gedankenweg vom Kettenkasten über die Kette zum Getriebe ein leicht zu schaltendes Zweiganggetriebe übrigens - nähern wir uns dem (leider nicht ausgespromen leisen) Motor, einer Eigenkonstruktion von Heinkel. Hier möchten wir zunächst die Hartverduomung der Zylinderlaufbahn hervorheben - ein Verfahren, das unseres Wissens erstmals Ferdinand Porsche 1951 in seinem Sportwagen anwandte, ein Jahr später dann als erste Motorradfabrik Triumph. Man darf wohl annehmen , daß durch dieses Bearbeitungsverfahren der Heinkelmotor auch bei ständigem Vollgasfahren eine bemerkenswert lange Lebensdauer hat. Beim Stichwort "Motor" pflegt man nach der Leistung zu fragen. Nun haben sich ja kürzlich die Mopedhersteller mit Rücksicht auf die Empfindlichkeit gewisser Behörden darauf geeinigt, in ihren Werbeschriften keine Leistungsangaben mehr zu machen. Ein Tester aber hat andere Belange zu verfolgen; er hat eine kritische Beschreibung des Fahrzeugs abzugeben. Dazu gehört hier die Mitteilung, daß der Heinkelmotor mit 1,5 PS um Y. PS über der Norm liegt, die der zuständige (vermutlich einen großen Mercedes fahrende) Ministerialbeamte für vertretbar hält. Mit diesen anderthalb Pferden entwickelt die Perle - und das folgende müssen Sie fern jedem Beamtenauge ganz heimlich unter der Bettdecke lesen - bei Windstille auf ebener Strecke je nach Witterung eine Geschwindigkeit von reellen 52-54 km/h. Wir geben ohne weiteres zu, daß die Höchstgeschwindigkeit keinesfalls das entscheidende Kriterium für ein Moped oder überhaupt für ein ziviles Serienfahrzeug ist. Andererseits - und nun darf die Ministerialbürokratie wieder zuhören - wirken sich extrem langsame Fahrzeuge unter den heutigen deutschen Straßenverhältnissen als ausgesprochene Gefahrenquellen aus - und deshalb meinen wir, daß ein Moped unbeschadet seiner Führerschein- und Steuerfreiheit eine gewisse Mindestgeschwindigkeit nicht unterschreiten dürfe. Freilich, zwei Dinge sind wie bei jedem Fahrzeug, so auch beim Moped wichtiger noch als die Höchstgeschwindigkeit: das Beschleunigungs- und das Bergsteigevermögen. Beides läßt sich, da auch von den Übersetzungsverhältnissen im Getriebe abhängig, nicht allein aus der PS-Zahl ablesen. Doch auch hier erwies sich die Perle als ein Spitzenfahrzeug: seine Beschleunigung übertrifft die der meisten anderen Mopeds (wir kamen in 8 sec auf Tacho 40, in 13 sec auf 50 kmlh, wobei allerdings unser mopedfreundliches Federgewicht von 59 kg nicht verschwiegen sei); und was sein Klettervermögen anlangt, so mögen folgende Mitteilungen als Maßstab dienen: Einen 972prozentigen Anstieg bewältigte das Fahrzeug eben noch im zweiten Gang, ohne Mittreten selbstverständlich; bei dieser Steilheit also liegt die Grenze für das Fahren im Zweiten. (Unter "bewältigen" verstehen wir nicht etwa ein Eben-noch-gerade-Hochkeuchen mit Vollgasanlauf, sondern ein Starten aus dem Stand heraus mit Schalten vom Ersten in den Zweiten.) Eine Steige von 13 Prozent schafften wir im zweiten Gang, wenn wir etwas Pedalunterstützung gaben. Einen scheußlich katzenkopfgepflasterten und somit energieverzehrenden Steilweg von 15 Prozent nahm die Perle anstandslos im Ersten - wiederum aus dem Stand heraus - und hatte dabei noch einige Reserve im Drehgriff. Noch steilere Berge standen uns leider nicht zur Verfügung, doch glauben wir dem Heinkel-Werk aufs Wort, das eine maximale Steigfähigkeit von 18 Prozent ohne Mittreten verspricht. Aber gerade auch an der so häufig vorkommenden I eich t e n Steigung zeigt dieses Moped ein staunenswertes Verhalten. Selbst dort nämlich, wo ein Radfahrer schon rechte Mühe und Plage hatte, überhaupt noch voranzukommen, pendelte unser Tacho zwischen 40 und knappen 50 km/h (in diesem Bereich rund 3 km/h - voreilend). Bei unseren täglichen Fahrten im Raume Stuttgan haben wir es in vielen Wochen nicht ein einziges Mal erlebt, daß ein anderes Moped uns überholte, wohl aber, daß wir nicht nur in der Ebene, sondern noch viel deutlicher an leichten und mäßigen Anstiegen an jedem anderen Moped vorbeizogen. Wer die Topographie Stuttgarts kennt, kann den _w e·n dieser Feststellung ermessen. Und um das Maß unserer Begeisterung vollends erkennbar werden zu lassen: Wir sind mit der Perle einmal von Stuttgart-Waiblingen über die Weinhänge am Schurwald, Plochingen, Göppingen, Geislingen und die Geislinger Steige nach Ulm-Zentrum gefahren. Von Haustür •bis Haustür haben wir auf die Viertelminute genau 2 Stunden gebraucht. Die Strecke ist 92 km lang. Mehr zu sagen erübrigt sich. Nun haben wir uns wohl so viel Luft geschaffen und eine so angenehme Atmosphäre verbreitet, daß die folgenden Hinweise im rechten Licht und in den richtigen Proportionen erscheinen. Wir denken jetzt nämlich an die etwas mißglückte Konstruktion des Dekompressionsventils oder richtiger: des Betätigungsmechan_is~us d_a für. Der Drahtzug hat die fatale Neigung, dort, wo er am Ventil m d1e Druckfeder mündet, aus der Halteöse zu springen. Zwar ist der Schaden jeweils in fünf bis zehn Sekunden behoben, aber man ärgert sich doch. Deshalb begrüßen wir die Zusicherung der Firma Heinkel, daß man diesem Mangel durch eine anders gestaltete Dekompressionsventilfeder abhelfen wird. Da_ wir gerade bei den Konstruktionsänderungen sind: Einige weitere kleme Verbesserungen sollen demnächst in die Serie gehen. Da ist das Lenk~rschloß,_ das . den . Lenker künftig erst bei vollem Rechtseinschlag arretiert; da 1st weiter eme Verstärkung der Befestigungen von DekompresFortsetzung auf Seite 27 Von oben nach unten: Drei Knüller hat die Perle - zwei davon sehen Sie hier in Großaufnahme nämlich die Hinterradfederung und den äldichten Kettenkasten. ' Der Kettenkasten ist zugleich rechter Rahmenholm und Abstützung für das rechte Federbein. Weiter sehen Sie auf diesem Bild das Bremssei I, das durch Zurücktreten des Pedals angezogen wird, sowie die praktische Seitenstütze. Sa sieht die Sache aus, wenn man den Sitz samt Blech abhebt und unter dem Gepäckträger hervorzieht. Durch diese hohle Gasse . . . muß man fingern, wenn man an Luftfilter und Ver· gaser herankommen will- der einzige Nachteil des wunderschönen, glattflächigen Rah· mens. Der Zylinder liegt natürlich frei im Fahrtwind . Zwischen Motorblock und Ketten· kosten erkennen Sie einen öldichten Gummibalg, denn das Kettenkastenöl ist ja zu· gleich Getriebeöl. Archiv - Heinkel-Club Deutschland e.V. Die Heinkel- fJJe,.Le Fortsetzung von Seite 11 sions- und Starthebelmen am Lenker; da ist eine kleine li.nderung am Auspuff, der jetzt besser abd!mtet und ~in wenig we.i ter ~am außen. gekrümmt wird, so daß er das Hmterrad mmt mehr m1t semen Abdampfen bepustet; und da ist smließlim ein Stecksd1loß im Sattel. Um die zuletzt genannte Verbesserung verständlim zu macJ:ten, müssen w.ir einige Worte zum Sattel der Perle sagen. Es handelt s1m da um em Smaumgummikissen, das vorn auf einem smifförmig-länglimen Blem aufgeschraubt ist. Hebt man das Kissen nam D~ücken auf einen Knopf hom (eben dieser Knopf bekommt demnächst em Smloß), so hebt steh natürlich das Blech mit ab, und es wird - als habe man den Deckel vom Komtopf genommen - ein Hohlraum frei. Darin finden sim der Benzineinfüllstutzen, die Luftpumpe und das Werkzeugtäsmchen . Sehr nett au~ gedamt und wirklim praktism! Einen g.esonder~en Tank sumt man ü.bngens vergeblim: das Innere des Rahmens 1st zugletm Tank; er faßt 3,9 Ltter, wovon 0,3 Liter nam Umsmalten des Benzinhahns auf "Reserve" verfügbar werden. (Der Hahn dürfte etwas leichter zugänglim sein.) Nommals zum Sattel: Es sitzt sich überaus angenehm auf diesem Polstermen, das übrigens mit seiner attraktiven Rot-Farbe dem ganzen Fahrzeug so etwas wie einen "Pfiff" gibt. Der Vorteil des Sitzkissens gegenüber dem herkömmlimen, gewöhnlid1 remt spartanischen Fahrradsattel liegt einmal in seiner Weimheit (wobei wir aber beobamteten, daß am weichen, elastisd1en Smwingen die Hinterradfederung mehr Anteil hat als das Sitzpolster) und zum anderen in der Möglimkeit, auf großer Strecke die Sitzposition gelegentlim durm Zurückrutschen zu variieren . Zum Kapitel "Bequemlichkeit" möchten wir auch die Anwerfmethode eines Mopeds zählen. Bei der Perle - dient das Pedal als Kickstarter. Starterzug und Dekompressionshebel rimtig bedient, kommt der kalte Motor bei stehendem Fahrzeug nach dem dritten oder vierten Tritt. Ein Tupfen der Smwimmernadel gibt es dabei nimt mehr; dieses nimt nur etwas smmuddelige, sondern eigentlim dom ziemlim primitive Verfahren wird durd1 den smon erwähnten Starterzug ersetzt, bei dessen Betätigung der Vergaser ein fetteres und somit zündwilligeres Gemism herstellt. Und zum gleimen Kapitel "Bequemlimkeit" zählt gewiß aum der Ständer. Die Perle hat links eine Seitenstütze, die sim mit dem Fuß (also doch nimt "handlim" !) leimt und rasm herunterschwenken läßt. Eben wollten wir bei Heinkel versumsweise um die Anbringung eines breiteren Gummifüßmens am Stützenende bitten, als man uns ein solmes sd10n heimlich und leise übergestülpt hatte ... Daß nicht nur Heinkel, sondern die ganze Moped-Industrie mit der kümmerlimen 3-Watt-Limtanlage und der für solme Fahrzeuge völlig unmöglichen Fahrradklingel ein Opfer behördlimer Kurzsimtigkeit und bürokratisd1en Starrsinns geworden ist, hat sim ja smon herumgespromen. Ob man es bleibt, hängt von Bespremungen ab, die in diesen Women zwismen der Firma Bosm und dem Bundesverkehrsministerium stattfinden. Bosch strebt die Genehmigung der 15-Watt-Anlage an. Möge die Vernunft siegen! Für Leute, die gern kalkulieren (und sim dabei gewöhnlim ver-kalkulieren): Auf einer Strecke von 1000 km haben wir genau 14Y, Liter Benzin gebraumt. Das Maximum ergab sich bei reinem Stadtbetrieb mit 1,6 Liter je 100 km. Selbstverständlim fuhren wir 1 :25-Gemisch. Und um unser Notizzettelhäufd1en vollends abzuräumen, noch einige letzte Mitteilungen in Kurzform: Die 23-?oii-Räder (dadurch angenehm tiefer Sitz!) laufen auf Steckamsen und sind untereinander austausmbar; zwei Reifenpannen gaben uns willkommene (??) Gelegenheit, uns davon zu überzeugen, daß das Herausnehmen der Räder vorn wie hinten wirklich denkbar einfam ist und ohne sonderliche Anstrengung vonstatten geht. Ebenfalls höchst einfach läßt sim die Kettenspannung regulieren, und zwar mit Hilfe einer einzigen, unten aus dem Kettenkasten herausragenden Smraube; durm ein Lom im Kasten, dessen Gummiversmluß rasm abgezogen ist, kann man die Kettenspannung mit dem Zeigefinger namfühlen. Vorderund Hinterradbremse darf man als "gut bis sehr gut", jedom nimt al s "vorzüglim" bewerten; das Namstellen beider Bremsen ist ein Kinderspiel. Als Gasdrehgriff dient ein Wickelgriff mit extrem kleinem Drehwinkel, was wir als sehr angenehm empfanden. Den Vorteil motorisierter Fortbewegun g wird man erst so recht smätzen lernen, wenn man einmal wegen eines Defektes oder wegen Benzinmangel zum Treten genötigt ist: im ersten Gang braumt man für 100 Meter 57 Kurbelumdrehungen, im zweiten noch immer deren 30. Freude macht diese Treterei weiß Gott nicht! - Der Kilometerzähler im Smeinwerfer (der übrigens entgegen dem eingangs erwähnten Werbebild nicht in den Rahmen hineingezogen ist) hat eine 100Meter-Teilung, ging aber an unserem Fahrzeug leider nimt sehr genau. Der Tamometer zeigt mit 5 bis 7 Prozent Voreilung kein außergewöhnlimes Verhalten. Wem der als Hammersd1lag bezeichnete Braunton der Serien"Perle" (eine aufgespritzte und eingebrannte Wamsemulsion) trotz des Vorteils der Unempfindlimkeit gegen Stoßen und Kratzen nimt zusagt, kann sim gegen einen Aufpreis von DM 30.- ein glattes, ebenfalls eingebranntes Grün oder - ganz fesm! - Leumtendrot bestellen. In letzterem Falle wird sein Fahrzeug, wo immer es auftaumt, zur Sensation. Wir freilim halten nimt die Farbe des Fahrzeugs für eine Sensation, sondern das Fahrzeug selbst. Die Leistung des Motors im Verein mit den eingangs erwähnten drei Hauptmerkmalen (Rahmen, Hinterradfederung, Kette im IJ!bad) hat unseres Eraduens der Perle einen Vorsprung gegeben, den aufzuholen die Konkurrenz große Mühe haben wird. Archiv - Heinkel-Club Deutschland e.V. Dipl.-Ing. G. Weihmann Für die Freunde von Luft, Licht und Sonne ist die LLOYD Cabrio- Limousine gerade das Richtige. Schnittig und elegant ist sie der wahre Sportkamerad für warme, sonnige Tage. Mit wenigen Hand- griffen läßt sich das Verdeck schließen, dann wird sie zum völli g wind- und wettergeschützten Fahrzeug für die kalten Jahreszeiten. Oie niedrige Jahressteuer von 53,- DM und die llaftpflichtver- sicherungsprämie von 90,- DM machen Ihnen die Unterhaltung.leicht. Archiv - Heinkel-Club Deutschland e.V.