Universum Film
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Universum Film
Universum Film präsentiert Darsteller: Chris Hemsworth, Daniel Brühl, Olivia Wilde, Alexandra Maria Lara u.a. Regie: Ron Howard Drehbuch: Peter Morgan KINOSTART: 3. Oktober 2013 Länge: 123 Minuten Bildformat: 2,35 : 1 Tonformat: Dolby Digital / SDDS Presseheft Im Vertrieb von Im Verleih von VERLEIH Universum Film GmbH Neumarkter Str. 28 81673 München Tel.: 089 / 41 36 96 35 Fax: 089 / 41 36 98 71 PRESSEBETREUUNG AIM – CREATIVE STRATEGIES & VISIONS Simone Bachofner & Josefin Riemer Güntzelstraße 63 10717 Berlin Tel.: 030 / 61 20 30 - 0 Fax: 030 / 61 20 30 - 99 [email protected] [email protected] ONLINE-PR PURE Online Willy Wudtke Linienstr. 126 10115 Berlin Tel.: +49 30 28 44 509 11 Fax: +49 30 28 44 509 29 [email protected] Weitere Presseinformationen und Bilder stehen online für Sie bereit unter: www.universumfilm.de/kino Offizielle Website: http://www.rush-film.de Werden Sie Freund auf Facebook unter: 2 https://www.facebook.com/Rush.DerFilmINHALTSVERZEICHNIS BESETZUNG UND FILMEMACHER KURZINHALT UND PRESSENOTIZ VOR DER PRODUKTION ÜBER DIE PRODUKTION DARSTELLER STAB 3 DIE BESETZUNG James Hunt....................................................................................................Chris Hemsworth Niki Lauda.............................................................................................................. Daniel Brühl Suzy Miller Hunt.....................................................................................................Olivia Wilde Marlene Lauda........................................................................................Alexandra Maria Lara Clay Regazzoni........................................................................................Pierfrancesco Favino Lord Hesketh...................................................................................................Christian McKay Alastair Caldwell.............................................................................................Stephen Mangan Anthony „Bubbles“ Horsley.............................................................................Julian Rhind-Tutt Stirling Moss.........................................................................................................Alistair Petrie Louis Stanley........................................................................................................David Calder Gemma............................................................................................................. Natalie Dormer Teddy Mayer.........................................................................................................Colin Stinton 4 DIE FILMEMACHER Regie..................................................................................................................... Ron Howard Drehbuch.............................................................................................................Peter Morgan Produktion........................................................................................................... Andrew Eaton ................................................................................................................................ Eric Fellner ............................................................................................................................... Brian Oliver ............................................................................................................................ Peter Morgan .............................................................................................................................. Brian Grazer .............................................................................................................................. Ron Howard Ausführende Produktion.............................................................................................Guy East ............................................................................................................................. Nigel Sinclair .......................................................................................................................... Tobin Armbrust ................................................................................................................................. Tim Bevan ........................................................................................................................ Tyler Thompson ........................................................................................................................... Todd Hallowell Koproduktion.....................................................................................................Anita Overland ............................................................................................................................. Jim Hajicosta Kamera.....................................................................................................Anthony Dod Mantle Szenenbild..............................................................................................................Mark Digby Kostüm..................................................................................................................... Julian Day Schnitt.................................................................................................................... Dan Hanley .................................................................................................................................... Mike Hill Musik................................................................................................................... Hans Zimmer Makeup- und Prosthetics-Design..........................................................................Mark Coulier Haare und Makeup............................................................................................Fae Hammond 5 KURZINHALT & PRESSENOTIZ Zwei Leben auf der Überholspur: Anfang der 70er Jahre kämpfen die höchst unterschiedlichen Rivalen Niki Lauda (DANIEL BRÜHL) und James Hunt (CHRIS HEMSWORTH) um den Aufstieg in den Rennfahrer-Olymp. Während der disziplinierte Lauda ehrgeizig an seiner Karriere feilt, stürzt sich Naturtalent Hunt ins glamouröse Jetset-Leben. Ihre Rivalitäten tragen sie nicht nur in spektakulären Rennen aus, sondern auch in heftigen Wortgefechten jenseits der Rennbahn. Immer wieder heißt es: Hunt gegen Lauda – der Rockstar und Playboy der Formel 1, verheiratet mit dem erfolgreichsten Model seiner Generation, Suzy Miller (OLIVIA WILDE), gegen den messerscharfen Strategen und Perfektionisten. Bis zum legendären Rennen 1976 am Nürburgring, der gefährlichsten aller Rennstrecken, steht Lauda auf dem ersten Tabellenplatz. Doch auf regennasser Fahrbahn baut er einen dramatischen Crash, seine Frau Marlene (ALEXANDRA MARIA LARA) bangt um sein Leben. Mit schier übermenschlichem Willen kämpft er sich zurück und tritt nur wenige Wochen später zu einem erneuten Showdown mit Hunt in Japan an. Wieder regnet es stark, das Rennen soll abgebrochen werden, doch beide Rivalen liefern sich ein atemberaubendes Duell… Regisseur und Oscar®-Preisträger Ron Howard („Illuminati“, „A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn, „Apollo 13“) entfaltet mit RUSH – ALLES FÜR DEN SIEG ein stylish-cooles Zeitgeistporträt der glamourösen 1970er Jahre gespickt mit Adrenalin und atemberaubender Action und erzählt von einer Zeit, als Sex noch safe und Autofahren gefährlich war. In den Hauptrollen der Formel 1-Helden brillieren Chris Hemsworth („Snow White and the Huntsman“, „Marvel’s The Avengers“, „Thor“) als James Hunt und Daniel Brühl („Inglorious Basterds”, „Good Bye Lenin!”) als Niki Lauda. Die Frauen an ihrer Seite werden von Olivia Wilde („Tron: Legacy“, TV-Serie „Dr. House“) und Alexandra Maria Lara („Rubbeldiekatz“, „Control“) verkörpert. Für das Drehbuch zeichnete der Oscar ®-nominierte Autor Peter Morgan („Frost/Nixon“, „Die Queen“) verantwortlich, die atemberaubende visuelle Umsetzung schuf der renommierte britische Kameramann Anthony Dod Mantle (Oscar ® für „Slumdog Millionär“), den Soundtrack komponierte Hans Zimmer („The Dark Knight Rises“, „Pirates of the Caribbean“). RUSH – ALLES FÜR DEN SIEG ist eine britisch-deutsche Koproduktion und wurde in England und Deutschland, u.a. am Originalschauplatz Nürburgring, gedreht. Gefördert wurde der Film von der Film- und Medienstiftung NRW und der MFG Filmförderung Baden-Württemberg. Deutsche Koproduzenten sind Egoli Tossell Film und Action Concept. 6 VOR DER PRODUKTION Beginn einer Rivalität: Der Weg zur Weltmeisterschaft von 1976 1975 wurde der österreichische Rennfahrer Niki Lauda in einem Ferrari Weltmeister der Formel 1 und beendete einen Lauf von Ford, der sieben Jahre angehalten hatte. Damit waren die Grundlagen geschaffen für die dramatische Saison 1976, die im Mittelpunkt von RUSH – ALLES FÜR DEN SIEG steht. Die unglaubliche Saison von 1976 In ihrer frühen Phase ließ die Rennsaison 1976 nicht erahnen, dass sich zwischen den zwei erbitterten Konkurrenten ein denkwürdiges Drama entfesseln würde. Der Titelverteidiger Niki Lauda errang in seinem Ferrari in den ersten neun Rennen sechs Siege und gewann die Großen Preise von Brasilien, Südafrika, Belgien, Monaco und Großbritannien. Bei den Formel-1-Rennen in Spanien und den Vereinigten Staaten stand er als jeweils Zweitplatzierter und in Schweden als Dritter auch jeweils auf dem Siegertreppchen. Nach der Hälfte der Saison (also nach acht Rennen) war der Punkteabstand, den sich Lauda und Ferrari erfahren hatten, nahezu uneinholbar. Der Nächstplatzierte lag mehr als die doppelte Punktzahl hinter dem Champion. Während Lauda nach Belieben dominierte, haderte James Hunt – der Pilot, der sich schließlich als sein ärgster Konkurrent erweisen sollte – mit dem Schicksal. In seinem ersten Jahr als Fahrer für McLaren schied er bei vier der ersten sechs Rennen aus. Selbst wenn er gewann, wurde Hunt von Kontroversen verfolgt. Obwohl er Niki Lauda beim vierten Rennen, beim spanischen Grand Prix, auf der Zielgeraden bezwang, wurde Hunt schließlich von den Offiziellen nach dem Rennen disqualifiziert. Sie entschieden, dass sein Marlboro McLaren-Ford M23 zu breit war. McLaren legte Protest ein und argumentierte, die Diskrepanz rühre daher, dass die Reifen während des Rennens größer geworden waren. McLaren bekam schließlich Recht, aber erst nach zwei Monaten Streitigkeiten wurden Hunt die Punkte wieder gutgeschrieben. Hunt gewann das achte Rennen, den Großen Preis von Frankreich, nachdem Lauda wegen Reifenproblemen aufgeben musste. Zu diesem Zeitpunkt war es das einzige Rennen, das der Österreicher nicht bis zu Ende gefahren hatte. Nach seinem Triumph in Frankreich kehrte Hunt als Held in seine Heimat zurück, um als Favorit beim Großen Preis von Großbritannien in Brands Hatch ins Rennen zu gehen. Lauda versetzte der Stimmung der britischen Anhänger allerdings erst einmal einen Dämpfer, als er die Pole Position ergatterte und die erste Hälfte des Rennens mühelos dominierte. 15 Minuten vor Ende des Rennens machten sich allerdings Probleme mit der Gangschaltung bemerkbar. Hunt übernahm die Führung – das Publikum rastete aus vor Begeisterung. Hunt gewann das Rennen, Lauda ging als Zweiter durchs Ziel. Aber wieder schlug eine Kontroverse Hunt ein Schnippchen. Der Große Preis von England musste nach einer Karambolage nach der ersten Runde zunächst abgebrochen und dann wieder neu gestartet werden. Clay Regazzoni, Laudas Teamgefährte bei Ferrari, hatte Lauda sofort nach dem Start attackiert. Ihre Wagen berührten sich. Regazzoni geriet ins Schleudern und sein Wagen wurde von Hunt und Jacques Lafitte getroffen. Obwohl der Rest des Feldes sicher passieren konnte, sorgten die Trümmer auf der Fahrbahn dafür, dass das Rennen noch einmal neu gestartet werden musste. 7 Hunt sprang für den Neustart in den Ersatzwagen seiner Mannschaft – wie auch Lafitte und Regazzoni, doch sie wurden umgehend disqualifiziert. Nach dem Rennen legten Ferrari und zwei weitere Rennställe Protest gegen Hunts Sieg in einem Ersatzwagen ein. McLaren beharrte darauf, dass die gängigen Neustartregeln nicht gültig waren, weil keine komplette Runde absolviert worden sei. Die Formel-1-Offiziellen gaben dem Ferrari-Protest Recht, nahmen Hunt den Sieg weg und erklärten Lauda zum offiziellen Sieger des Rennens. Vor dem zehnten Rennen der Saison, dem Großen Preis von Deutschland, war Hunt ein bisschen näher an Lauda herangekommen, aber er lag immer noch satte 23 Punkte hinter dem Kontrahenten – sieben Rennen vor Abschluss der Meisterschaft. Es hätte schon mit dem Teufel zugehen müssen, Lauda seinen zweiten Weltmeisterschaftstitel streitig zu machen. All das änderte sich in Deutschland. Konfrontation mit dem Tod am Nürburgring Obwohl die Formel 1 bereits in den Sechzigerjahren damit begonnen hatte, stringentere Sicherheitsinnovationen zu etablieren, wurden diese Maßnahmen häufig von den technologischen Entwicklungen überholt, die es den Autos erlaubten, immer noch schneller zu fahren. In den ersten 56 Jahren des Sports waren im Schnitt drei Fahrer pro Jahr ums Leben gekommen. Von 1965 bis 1975 verloren insgesamt 13 Formel-1-Fahrer ihr Leben bei Unfällen auf der Rennstrecke. Keine Kurve auf den Rennkursen weltweit war berüchtigter als die Nordschleife am Nürburgring. Die Formel-1-Legende Jackie Stewart gab der Strecke nicht von ungefähr den Spitznamen "die grüne Hölle". Eingebettet in die Berge der Eiffel etwa 100 Kilometer südlich von Köln, ist der "Ring" oft feucht, trüb oder neblig. Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Wetterbedingungen an verschiedenen Punkten der Strecke variieren. Die 28 Kilometer lange, von Bäumen gesäumte Strecke hat unglaubliche 177 Kurven. Lauda, einer der engagiertesten Fürsprecher des Sports bezüglich Fahrersicherheit, machte kein Hehl aus seiner Abneigung, am Nürburgring an den Start zu gehen. Bei einem Fahrertreffen im Frühjahr 1976 schlug er einen Fahrerboykott des Nürburgring vor, wurde aber überstimmt. Auf Betreiben von Jackie Stewart hatten die Verantwortlichen von 1974 bis 1976 zwar beträchtliche Summen Geld in die Verbesserung der Sicherheit mit Hilfe von Zäunen und Leitplanken gesteckt. Dennoch galt der "Ring" weiterhin als brandgefährlicher Rennkurs. "Die Probleme, die vom Nürburgring ausgingen, waren augenfällig", schrieb Lauda später in seiner Autobiographie "Meine Story". "Die Streckenführung machte ihn zum schwierigsten Kurs, den man sich vorstellen konnte. Es war im Grunde ein Ding der Unmöglichkeit, die Strecke in ihrer Gänze sicher zu gestalten." Trotz seiner Vorbehalte qualifizierte sich Lauda dafür, unmittelbar hinter Hunt als Zweitplatzierter in den Großen Preis von Deutschland 1976 zu gehen. Am Morgen des Rennens am 1. August 1976 war die Wettervorhersage für den Nürburgring wie so oft unklar. Kurz vor dem Start des Rennens begann es zu regnen, und die meisten Teams wechselten ihre Reifen entsprechend. Rückblickend erwies sich das als strategischer Fehler, denn der Regen hörte auf, und ein steifer Wind sorgte dafür, dass der Asphalt schnell trocknete. Laudas Start ins Rennen war schwach, schnell lag er weit hinter der Spitzengruppe. Er erinnert sich noch an einen Boxenstopp, um die Reifen wieder zu wechseln. Es ist seine 8 letzte Erinnerung an das Rennen. Als er auf eine Kurve zufuhr, brach eine Gelenkstange seines Ferrari. Das Auto stellte sich seitlich, rammte in die Böschung, hob ab und knallte wieder auf die Strecke. Dem ersten Wagen dahinter gelang es noch, Lauda und den Trümmern auszuweichen. Das zweite Rennauto, gesteuert von Brett Lunger, raste jedoch in Laudas Wagen, der zu brennen begann. Das nächste Auto, gesteuert von Harald Ertl, rammte in die beiden Wagen vor ihm. Lunger und Ertl blieben unverletzt, aber Laudas Auto ging in Flammen auf. Mehrere Fahrer, unter ihnen Lunger und Ertl, versuchten mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln, Lauda aus dem brennenden Vehikel zu retten. Schließlich gelang es ihnen, Lauda zu befreien und in Sicherheit zu bringen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er allerdings bereits lebensgefährliche Verbrennungen erlitten. Lauda wurde in die Intensivstation in Mannheim ausgeflogen. Dort arbeitete eine Gruppe von sechs Ärzten und 34 Krankenschwestern unermüdlich daran, Laudas Leben zu retten. Er hatte Verbrennungen dritten Grades an Kopf und Handgelenken erlitten, mehrere gebrochene Rippen, ein gebrochenes Schlüsselbein und Jochbein. Noch besorgniserregender war indes die Beschädigung seiner Lunge, weil er die Giftgase der Feuerlöscher eingeatmet hatte, mit denen man gegen das Feuer an der Unfallstelle vorgegangen war. Obwohl Hunt den Großen Preis von Deutschland gewann, gehörten die Schlagzeilen der Tageszeitungen am nächsten Tag Laudas Unfall und dem verzweifelten Überlebenskampf des Formel-1-Champions. Vier Tage lang schwebte Lauda in Lebensgefahr. Aber Lauda gab nicht auf. Weil er zu diesem Zeitpunkt fast völlig blind war, konzentrierte er sich auf Stimmen, um bei Bewusstsein zu bleiben. Nach seiner Heilung begann er sofort, seine Rückkehr in die Formel 1 zu planen – noch in derselben Saison. Mit einem Therapeuten als ständigen Begleiter trainierte er jeden Tag zwölf Stunden lang. "Ich habe mich schnell von der Verletzung meiner inneren Organe erholt", schrieb Lauda. "Meine oberflächlichen Verletzungen erwiesen sich allerdings als komplizierter." Da waren nicht nur die schweren Verbrennungen in Laudas Gesicht. Seine Augenlider waren weggebrannt. Schönheitschirurgen hatten unterschiedliche Ansichten über die von ihm gewählte Therapie, aber Lauda beharrte auf einen Schweizer Chirurgen, der Haut hinter seinen Ohren abschnitt, um neue Augenlider daraus zu formen. Hunt schiebt sich nach vorn, Lauda kehrt zurück Während Lauda pausieren musste, sammelte Hunt Punkte und verkürzte den Abstand zu seinem Konkurrenten zusehends. Er sicherte sich die Pole für den Großen Preis von Österreich und belegte im Rennen Platz vier. Auf Österreich folgte ein Triumph beim Großen Preis der Niederlande. Damit war Laudas Vorsprung auf zwei Punkte zusammengeschrumpft. Er hatte 58 Punkte, Hunt 56 Punkte. Vier Rennen standen noch aus. Da es unmöglich erschien, dass Lauda noch einmal ins Geschehen eingreifen würde, sah alles danach aus, dass Hunt Weltmeister werden würde. Dann kam die unfassbare Nachricht aus Laudas Lager: Der amtierende Weltmeister hatte vor, schon beim Großen Preis von Italien am 12. September 1976 wieder ins Geschehen einzugreifen – gerade einmal sechs Wochen nach dem Unfall, der ihn beinahe das Leben gekostet hätte. Es kam einem Wunder gleich, dass Lauda in Italien von der fünften Position ins Rennen ging und es als Viertplatzierter beenden konnte. Es gelang ihm sogar, seinen 9 Vorsprung auf Hunt wieder auszubauen, nachdem dieser bereits bei der Qualifikation Probleme hatte und das Rennen schließlich nicht beenden konnte. Aber Hunt schlug zurück. Er gewann die Großen Preise von Kanada und der Vereinigten Staaten, während Lauda sich mit den Plätzen acht beziehungsweise drei begnügen musste. Zwischenzeitlich entzog die Fédération Internationale de l'Automobile (FIA) die Punkte für Hunts Triumph in England am 18. Juli. Nun hatte Lauda wieder einen Vorsprung von drei Punkten, 68:65. Das letzte Rennen der Saison, der Große Preis von Japan, musste also über die Weltmeisterschaft entscheiden. Obwohl Hunt immer noch hinter Lauda platziert war, galt der attraktive junge Brite zu diesem Zeitpunkt als heißester Fahrer im Rennzirkus. Lauda mochte vier der ersten sechs Rennen des Jahres gewonnen haben, aber Hunt ging bei den letzten sechs Rennen viermal als Sieger durchs Ziel. In Japan qualifizierten sich Hunt und Lauda als Zweiter beziehungsweise Dritter für das Rennen. Die Pole Position ging an Mario Andretti. Lauda hatte einen triftigen Grund, sich den Kopf über die Wettervorhersage zu zerbrechen. Er wusste, dass Hunts Wagen bei Regenwetter einen klaren Vorteil auf einer nassen Strecke hatte. Er machte sich außerdem Sorgen über seine nach wie vor beeinträchtigten Augen, weil er nicht wusste, wie gut er bei Regen würde sehen können. Laudas schlimmste Befürchtungen trafen ein, als sich in der Nacht vor dem Rennen ein sintflutartiger Wolkenbruch über dem Fuji International Speedway entlud und sich am Renntag zum Regen auch noch Nebel gesellte. Hunt und Lauda, die beide Mitglieder des Komitees für Fahrersicherheit waren, plädierten dafür, das Rennen zu verschieben. Ihre Bitten blieben jedoch ungehört. Zwar wurde der Start um 100 Minuten verschoben, aber das Rennen fand ansonsten statt wie geplant. Hunt erwischte den besseren Start, während Lauda bald zurückfiel. Nach zwei Runden lenkte Lauda seinen Wagen in die Box und schaltete den Motor aus. "Es ist zu gefährlich", sagte der Österreicher. Der Brite führte 61 von 73 Runden und rutschte dann hinter Andretti und Patrick Depailler auf Platz drei. Dafür sicherte er sich in der Endabrechnung vier Punkte und gewann die Weltmeisterschaft – mit einem Punkt Vorsprung vor Niki Lauda. Der Triumph kam für Hunt völlig überraschend: Nach einem Boxenstop spät im Rennen hatte er den Überblick verloren, auf welchem Platz er gerade fuhr. "Ich denke, es war eine unglaublich mutige Entscheidung von Niki, aus dem Rennen auszusteigen. Ich kann mir vorstellen, wie er sich gefühlt haben muss", erzählte Hunt später der Sports Illustrated. "Unter den Umständen war er wirklich wagemutig. Um der Wahrheit Genüge zu tun, muss ich sagen, dass das Rennen unter den Umständen niemals hätte gestartet werden dürfen. Nikis Entschluss, nicht weiter fahren zu wollen, ist absolut nachvollziehbar. Wer hätte in seiner Situation, nach dem Unfall am Nürburgring und all dem, nicht dieselbe Entscheidung getroffen?" Lauda verließ die Rennstrecke umgehend. Der zu erwartende Medientrubel nach dem Rennen wäre emotional zu überwältigend für ihn gewesen. Selbst Jahre später bereute er seine damalige Entscheidung nur bedingt: "Ich sehe den Verlust der Meisterschaft 1976 heute anders, als ich es damals tat, aber ich mache keinen Rückzieher von meiner Entscheidung. Wenn ich am entscheidenden Moment etwas weniger angespannt gewesen wäre, wenn ich es locker genommen hätte und einfach versucht hätte, die nötigen Punkte für die Meisterschaft zu erreichen, dann könnte ich heute auf vier Weltmeistertitel zurückblicken anstatt auf drei. Aber ich will ganz ehrlich sein: Das ist mir egal." 10 Das Ende einer Ära Lauda kehrte 1977 zur Formel 1 zurück und sicherte sich die Weltmeisterschaft in diesem Jahr im? Ferrari. Es ist aber das Jahr 1976, das sich auch Jahrzehnte später in das Gedächtnis von Autosportfans weltweit eingebrannt hat. Später wechselte Niki Lauda zu McLaren und gewann schließlich 1984 seinen dritten Titel mit einem halben Punkt Vorsprung vor seinem Teamkollegen Alain Prost. Nach der Saison 1985 zog sich Lauda vom aktiven Rennsport zurück. Die schweren Verbrennungen am Kopf, die er 1976 bei seinem Unfall in Deutschland erlitten hatte, haben extreme Narben bei Lauda hinterlassen. Er verlor fast sein ganzes rechtes Ohr sowie sein Haar auf der rechten Seite des Kopfes, seine Augenbrauen und seine Augenlider. Er unterzog sich wiederherstellender Operationen, um seine Lider zu ersetzen und die neuen Lider wieder normal funktionieren zu lassen. Er hatte aber nie das Bedürfnis, weitere plastische Chirurgie über sich ergehen zu lassen. Seit seinem Unfall trägt er stets eine Kappe, um seine Narben am Kopf zu bedecken. Lauda ist der Autor von fünf Büchern und besaß eine eigene Fluggesellschaft, Lauda Air, die er im Dezember 2000 an Austrian Airlines verkaufte. Hunts dramatischer Schlagabtausch mit Lauda resultierte im einzigen Weltmeistertitel des britischen Rennfahrers. Nach der Saison 1979 zog sich Hunt vom Rennsport zurück. Viele Jahre arbeitete er als Sportmoderator bei Autorennen für BBC Sports. Außerdem war er Berater junger Fahrer. 1993 starb Hunt an den Folgen eines Herzinfarkts. Er war 45 Jahre alt. 11 ÜBER DIE PRODUKTION Die Rückkehr der PS-Ritter: Die Entwicklung von RUSH – ALLES FÜR DEN SIEG Der britische Drehbuchautor Peter Morgan ist überzeugt, dass die Rivalität zwischen Niki Lauda und James Hunt und ihre packenden Zweikämpfe auf den Formel-1-Rennstrecken der Welt im Jahr 1976 eine Geschichte erzählen, die weit über Sportberichterstattung hinausgeht. Morgan hat sich einen Namen gemacht als Meister von Filmdrehbüchern, die sich mit der modernen Geschichte befassen. Er fing die Intrigen in Uganda unter dem brutalen Diktator Idi Amin in Der letzte König von Schottland – In den Fängen der Macht (2006) ein, die Konflikte von Königin Elizabeth II nach dem Tod von Lady Diana in Die Queen (2008), das Drama hinter den Kulissen von David Frosts Interview mit dem damaligen US-Präsidenten Richard Nixon im Jahr 1977 in Frost/Nixon (2008), sowie die Beziehungen des britischen Premierministers Tony Blair sowohl mit seinem Nachfolger Gordon Brown (in "The Deal") und dem ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton (in "The Special Relationship"). Für seine Arbeit an The Queen und Frost/Nixon erhielt Morgan Oscar®-Nominierungen. "Ich bin in England aufgewachsen und wusste damals alles über James Hunt", erinnert sich Morgan. "Nikis Seite der Geschichte war mir indes nicht geläufig." Der Drehbuchautor, der in Österreich lebt, sprach Lauda an, um mit ihm über ein Filmprojekt zu sprechen, in dessen Mittelpunkt die turbulente Rennsaison 1976 stehen sollte. Lauda willigte ein und lieferte Morgen während dessen Recherche wertvolle Informationen. "Wir hatten viele Diskussionen über den Hollywood-Film und die Realität", berichtet Lauda. "Ich habe ihn immer wieder zurück in die Realität gebracht. Das waren wirklich interessante Gespräche." Morgans Faszination für die unglaubliche Geschichte nahm zu, je länger er an seinem Drehbuch feilte. Er erklärt: "Ich habe es ohne Auftrag geschrieben. Ich fand es interessant, aber ich bin auch ein Engländer, der mit einer Österreicherin verheiratet ist und in Wien lebt. Ich hatte keine Ahnung, ob das außer mir jemanden interessieren würde. Als ich das Drehbuch fertig gestellt hatte und herumzeigte, fand ich andere Leute, die genauso fasziniert waren wie ich." Einer der Ersten, dem Morgan das Drehbuch zum Lesen gab, war der langjährige Produzent von Michael Winterbottom, Andrew Eaton, mit dem Morgan bereits an Fernando Mereilles' Drama 360 (2010) gearbeitet hatte. "Ich wusste von dem Projekt, weil ich an einem anderen Film mit Peter arbeitete", sagt Eaton. "Damals drückte er mir das Drehbuch in die Hand, und ich war sofort begeistert." Eaton, ein Mitbegründer von Revolution Films, erkannte umgehend, dass der Stoff zwar in der glamourösen und aufregenden Welt der Formel 1 angesiedelt war, aber doch in erster Linie die Geschichte zweier grundverschiedener Persönlichkeiten erzählte. "Es ist eine Charakterstudie zweier Männer: einer ein Österreicher, der andere ein Brite", meint Eaton. "Es geht hauptsächlich um diese beiden, um ihre verschiedenen Stile und ihre verschiedenen Lebensweisen. Aber dann ist da zusätzlich noch diese großartige Kulisse des Motorsports, der Formel 1, was den Stoff zu einer Charakterstudie mit viel Action machte." Die Themen und der zeitliche Rahmen von RUSH – ALLES FÜR DEN SIEG riefen den Produzenten Eric Fellner auf den Plan, der mit seinem Geschäftspartner Tim Bevan die Produktionsfirma Working Title Films besitzt und betreibt. Sie hatten bereits Asif Kapadias preisgekrönte Dokumentation Senna (2010) koproduziert, die auf dem Leben des legendären 12 Formel-1-Champions Ayrton Senna basiert. Sein Interesse am Rennsport ist allerdings ungebrochen. Fellner erzählt, dass er sich schon als Junge für Rennsport begeistert hatte. "Die Mittsiebziger waren die Zeit, in der meine Begeisterung für die Formel 1 geweckt wurde. Das waren die Tage von Hunt und Hesketh. Ich war als Teenager in der Schule, und Formel 1 war ein wichtiger Bestandteil des wöchentlichen Sportkalenders. Diese Jungs waren Gladiatoren – unglaublich sexy und unglaublich aufregend, weil sie Woche für Woche Würfel mit dem Tod warfen. Sie waren Rockstars, und niemand personifizierte das stärker als James Hunt." Mit Filmen, die von romantischen Komödien wie Vier Hochzeiten und ein Todesfall (1995) und Tatsächlich... Liebe (2003) hin zum letztjährigen Blockuster Les Misérables (2012) reichen, hat die in London ansässige Working Title dem weltweiten Filmgeschehen ihren Stempel aufgedrückt. Für die Produktionspartner Bevan und Fellner zieht sich ein Element als roter Faden durch ihre Projekte: Die Geschichte ist wichtiger als das Spektakel drum herum. "Ich habe in den Achtzigerjahren mit dem Filmemachen begonnen. Seither war es immer mein Traum gewesen, einen Film über die kurze, aber glanzvolle Beteiligung von Lord Hesketh am Rennsport zu realisieren", berichtet Fellner. "Wir haben das Projekt nie vom Boden bekommen, aber Jahre später wurde ich gefragt, ob wir uns nicht an einer Doku über das Leben von Ayrton Senna beteiligen wollten. Ich fand, dass eine Dokumentation ein guter, preiswerter Weg wäre, sich an das Thema heranzuwagen. Ich war mir immer sicher, dass ein Spielfilm über die Formel 1, speziell wenn er in der Vergangenheit spielen sollte, unfassbar teuer werden würde. Dann legten mir Peter Morgan und Andrew Eaton dieses Drehbuch vor, von dem sie überzeugt waren, dass man es für einen vernünftigen Preis würde realisieren können. Ich konnte einfach nicht widerstehen – und mir nichts, dir nichts war ich an Bord." Brian Oliver, Präsident von Cross Creek Pictures, die sowohl bei der Kritik wie beim Publikum erfolgreiche Filme wie Black Swan (2010), The Ides of March – Tage des Verrats (2011) und Die Frau in Schwarz (2012) produziert haben – die beiden letzteren gemeinsam mit Exclusive Media –, fand ebenfalls, dass die Kulisse sowie die dramatischen Elemente RUSH – ALLES FÜR DEN SIEG zu einem faszinierenden Filmstoff machten. Oliver erklärte sich bereit, an der Finanzierungsstruktur zu arbeiten, und nahm umgehend Kontakt auf mit den ausführenden Produzenten Nigel Sinclair und Guy East, die Executive Media betreiben – ein Ministudio, zu dessen kommenden Projekten Parkland (2013), das von der Kritik gelobte End of Watch (2012), Snitch – Ein riskanter Deal (2013) und, mittels ihres Dokulabels Spitfire Pictures, die Oscar®-prämierte Doku Undefeated (2012) gehören. "Ich las das Drehbuch und dachte umgehend: 'Wow, da müssen wir mitmachen!'", erinnert sich Oliver. "Es war eines dieser Drehbücher, in dem es um so viel mehr geht als bloß Sport, in dem es schließlich einfach nur um die Figuren geht." Sinclair sieht die Sache ähnlich: "Als Formel-1-Fan sah ich sofort das Potenzial, dass diese moderne Gladiator/Rivalität-Geschichte ein ganz großes Publikum ansprechen könnte." East und Sinclair erklärten sich gemeinsam mit Tobin Armbrust, dem Produktionschef von Exclusive, schnell bereit, das Projekt gemeinsam mit Cross Creek komplett zu kofinanzieren und sich außerdem um den internationalen Verleih und das Marketing des Films zu kümmern. East merkt an: "Ron Howard war so fest entschlossen, RUSH – ALLES FÜR DEN SIEG als unabhängig finanzierten Film umzusetzen, dass uns sofort klar war, dass wir auf die Unterstützung unserer internationalen Partner bauen konnten." Die Leidenschaft, die Persönlichkeiten und die extreme Rivalität der beiden Hauptfiguren – sowie seine Erfahrungen bei seiner vergangenen Zusammenarbeit mit Peter Morgan – überzeugten den zweifachen Oscar®-Gewinner Ron Howard, bei RUSH – ALLES FÜR DEN 13 SIEG Regie führen zu wollen. "Ich hatte das immense Vergnügen gehabt, mit Peter an Frost/Nixon arbeiten zu können. Als er mir von dem faszinierenden Konflikt zwischen diesen beiden großartigen Figuren erzählte, fand ich die Geschichte absolut unwiderstehlich", erklärt Howard. "Die Figuren sind so üppig gezeichnet. Die Rivalität zwischen James Hunt und Niki Lauda war dramatisch. Es war gewalttätig, sexy. Und es war letztendlich sehr emotional und triumphierend – der Stoff, aus dem großartige Leinwanddramen gemacht sind. Im Verlauf der Saison 1976 wurde alles auf ein völlig neues Level gehievt. Jeder, auch Menschen, die sonst mit diesem Sport nicht viel am Hut haben, sprach darüber. Überall wurde darüber geschrieben, weil die beiden Protagonisten so gegensätzlich waren. Das ist nicht nur die Basis für starkes Drama. Diese Dichotomie ist auch Grundlage für wunderbaren Humor. Und wenn man sich die Welt ansieht, in der sie sich bewegen, ergibt sich eine unverbrauchte, frische Geschichte mit vollkommen einzigartigen Figuren." Der Regisseur fährt fort: "Peters großes Talent liegt darin, wie er Figuren betrachtet. Wenn er sich mit wahren Geschichten befasst, ist er einfach fantastisch beim Herausarbeiten, was die Menschen ticken lässt, was ihnen unter die Haut geht, auf positive wie negative Weise, und wie man darum herum Szenen aufbaut. Einige der Szenen sind haargenau so vorgefallen, manche sind dramatisierte Illustrationen, aber sie stehen alle im Dienst der Ideen, die er entwickelt hat. Das Ergebnis ist immer sehr, sehr aufrichtig – wenngleich nicht immer hundertprozentig authentisch." Es ist kein Zufall, dass Howards jüngste Regiearbeit wie schon seine Oscar®-nominierten Filme Apollo 13 (1995) und Frost/Nixon in den Siebzigerjahren angesiedelt ist. Der Filmemacher gibt unumwunden zu, dass er von dieser Ära fasziniert ist. "Es ist eine sehr sinnliche und faszinierende Periode in der Weltgeschichte und der Populärkultur", erklärt er. "Ich glaube, dass wir durch den Einsatz der heutigen Kinotechnologien in Verbindung mit dem klassischen Look einer bemerkenswerten Zeit etwas geschaffen haben, was ganz unmittelbar zum Publikum spricht und sich frisch, lohnend und aufregend anfühlt." Was Howard ebenfalls beschäftigt, ist die Tatsache, dass es sich um genau jene Ära handelt, in der er selbst den Sprung vom Schauspieler zum Filmemacher wagte. "Als sich dieses Drama zwischen Hunt und Lauda abspielte, entwickelte sich ,Happy Days' gerade zur erfolgreichsten Fernsehserie der Welt", sagt Howard. "Also sind mir die kulturellen Unterschiede dieser Zeit im Vergleich zur Gegenwart sehr bewusst. Die sexuelle Revolution lag in ihren letzten Zügen. Es gab nichts, was man fürchten musste. Es gab immer einen Grund, das Leben zu feiern. Sex war eine sichere Angelegenheit. Was gefährlich war, das war das Autofahren. Der Antrieb, sich selbst auszudrücken, sich zu verwirklichen, Risiken einzugehen und für etwas Einzigartiges und Besonderes zu stehen, hatte nach den Sechzigerjahren politisch an Fahrt verloren. Aber kulturell war er noch da. Wenn ich die wilden Geschichten über die Formel 1 dieser Zeit höre, ist mir bewusst, dass die Menschen die Dinge heute anders machen. Aber sie entsprechen doch meinem eigenen Erleben, wie die Welt damals war für prominente Menschen in den Siebzigern." Die Wunschliste der Produzenten für mögliche Regisseure war von vornherein nicht lang gewesen. Nun stimmten sie überein, dass sie den bestmöglichen Mann für den Job gefunden hatten. "Ron ist einer der großartigsten amerikanischen Filmemacher", sagt Oliver. "Ihn für einen europäischen Rennfahrerfilm gewinnen zu können, ist ein absolutes Plus für den Erfolg des Films. Man muss sich nicht besonders anstrengen, sich von dem Mann, der uns in die Welt der Astronauten und Feuerwehrmänner eintauchen ließ, einen großartigen Film über Rennfahrer vorzustellen." Eaton war beeindruckt von der unermüdlichen Energie, mit der ihr Anführer seine Crew zu Höchstleistungen anspornte. Er erzählt: "Als wir uns nach einem Filmemacher umsahen, traf sich Peter mit Ron zum Frühstück in Los Angeles, und Ron erzählte, wie gern er den Film machen wollte. Er ist ein begeisterter Sportfan. Und obwohl er sich mit der Formel 1 nicht so 14 richtig auskannte, gefällt ihm die Idee eines Dramas, das sich aus dem Wettbewerb im Sport entwickelt. Ron hat außerdem eine unglaubliche Energie und Drive, die sich mit den beiden Hauptfiguren vergleichen lassen. Die Arbeit mit ihm ist inspirierend, weil seine Detailliebe und seine rohe Energie ohne Beispiel sind. Er war der perfekte Mann für die Regie dieses Films." Die Produzenten wussten, dass es Howard leichter als anderen fallen würde, die Menschlichkeit in realen Figuren aus der jüngeren Geschichte zu finden. „Vom Mathematiker in A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn (2001) hin zu den Astronauten in Apollo 13: Er wächst über sich selbst hinaus, wenn es darum geht, eine Welt einzufangen, in der sich echte Menschen bewegen", sagt Fellner. „Es war ein großer Vorteil, dass er nicht sehr viel über die Formel 1 wusste, als er mit der Arbeit an dem Film begann. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man oft einen interessanteren Blick findet, wenn man es mit einem Regisseur zu tun hat, der nicht gleich alles über das jeweilige Filmthema weiß, was es zu wissen gibt. Rons Herangehensweise an die Welt befördert uns an Orte, an die uns kein anderer Regisseur hätte mitnehmen können." „Einer der interessantesten Aspekte an dem Film war Ron Howards Beteiligung", sagt der ausführende Produzent Tobin Armbrust. „Ihn aus erster Hand bei der Arbeit zu sehen, war sehr inspirierend. Ich war beeindruckt, wie geschmeidig er sich zwischen aufregenden Rennsequenzen und intimen Charaktermomenten bewegte." Zum Produktionsteam von RUSH – ALLES FÜR DEN SIEG stieß Howards langjähriger Produktionspartner bei Imagine Entertainment, der Oscar®-prämierte Produzent Brian Grazer, der von Peter Morgans Drehbuch ebenso fasziniert war wie von seiner letzten Arbeit für Imagine. „Ron und ich haben mit Peter an Frost/Nixon gearbeitet", sagt Grazer. „Peter besitzt die Fähigkeit, jemanden zu studieren und dabei so mikroskopisch nahe an ihn heranzurücken, dass man die Poren seiner Haut zu erkennen glaubt." Grazer fand, dass Morgans jüngste Untersuchung der Machenschaften des Menschen den gewohnten Laserfokus besaß. Er erklärt, wie sich das Projekt in den Kanon der Filme fügt, die er mit Ron Howard produziert hat: „Der rote Faden, der RUSH – ALLES FÜR DEN SIEG mit den anderen Filmen von Ron und mir verbindet, besteht darin, dass es um die Identitäten der Figuren geht, dass untersucht wird, wie ihre Psyche funktioniert. In RUSH – ALLES FÜR DEN SIEG geht es um zwei Männer, die riesige Makel haben und miteinander in Wettstreit treten. Es ist komisch, aber in diesem Film geht es nicht darum, das Rennen zu gewinnen. Es geht darum, wie der Wettstreit diese beiden Männer dazu bringt, sich mit ihren Makeln auseinanderzusetzen, und zu kompletteren Menschen macht. Ihre Siege sind Triumphe über sich selbst. Letztlich war es so, dass James und Niki durch das Rennen nicht nur selbst zu besseren Menschen wurden, sondern sich gegenseitig dabei halfen." Der Einstieg von Imagine war das letzte fehlende Stück des Puzzles. Die Finanzierung stand, der Regisseur war gefunden. Schnell näherte sich RUSH – ALLES FÜR DEN SIEG dem Produktionsstadium. Beste Feinde: Die Suche nach Hunt und Lauda Mit Hauptrollen in Thor (2011) und Marvel's The Avengers (2012) hat es der australische Schauspieler Chris Hemsworth in den letzten Jahren schnell zu Starruhm gebracht. In Filmen wie The Cabin in the Woods (2012) und Snow White and the Huntsman (2012) hat er zu seiner Filmstar-Ausstrahlung enorme Vielfältigkeit unter Beweis gestellt. Hemsworth war 15 wie geboren für die Darstellung des McLaren-Piloten James Hunt, den Howard als "Rockstar auf Reifen" beschreibt. „James war berühmt dafür, ein Herzensbrecher zu sein. Er war berühmt dafür, mit seinem sehr freizügigen und in vollen Zügen genossenen Lebensstil der Inbegriff des Geistes der Siebzigerjahre zu sein", sagt Ron Howard. „Aber er war auch immer darauf erpicht, sich mit anderen zu messen. Er stand für die Idee, dass man groß sein kann, ohne ein Geschäft daraus zu machen, dass eine Berufung eine wilde Art des Selbstausdrucks sein kann und nicht unbedingt ein Beruf. Chris' Darstellung bringt das perfekt rüber." Howard kannte den Schauspieler nicht, bevor er zum Vorsprechen für die Rolle erschien. „Chris sicherte sich den Part mit seinem fantastischen Auftritt beim Vorsprechen", sagt er. „Ich hatte ihn in Thor gesehen und in Star Trek (2009). Ich traf ihn, mochte ihn, aber ich hatte keine Vorstellung, ob er wirklich James Hunt sein konnte. Er überzeugte mich und alle anderen mit einer Filmaufnahme, die er während der Dreharbeiten zu Marvel's The Avengers gemacht hatte. Es war bemerkenswert. Uns blieb nichts anderes übrig als zu sagen: ,Bitte, lasst ihn sofort den Vertrag unterschreiben.'" Auch wenn das nicht die Art von Vorsprechtermin ist, die Hemsworth bevorzugt, wollte er sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, bei RUSH – ALLES FÜR DEN SIEG mitmachen zu können. „Normalerweise würde ich so etwas nicht machen, es sei denn, es geht um etwas wie diesen Film und die Gelegenheit, mit einem Regisseur vom Kaliber Rons zu arbeiten – ein Filmemacher, mit dem ich seit Jahren arbeiten wollte", sagt Hemsworth. „Er ist einer dieser Leute, die als Mensch genauso überwältigend sind wie als Regisseur. Mit Ron will man arbeiten, weil man weiß, dass er einen jedes Mal, wenn man sich auch nur ein bisschen zurückhält, sofort wieder auf Kurs bringt. Er weiß, dass er immer noch ein bisschen mehr aus seinen Schauspielern herausquetschen kann." Es liegt im Wesen eines Schauspielers, sich voll und ganz in eine Figur zu vertiefen (in einer Figur aufgehen) zu wollen. Hemsworth fiel das in diesem Fall nicht immer leicht. Obwohl er mit Hunt die blauen Augen und das selbstsichere Auftreten gemein hat, bedurfte es doch noch etwas mehr, um die beiden miteinander zu verschmelzen. „Es war interessant zu versuchen, genau herauszufinden, wer James wirklich war", merkt Hemsworth an. „Wenn man die Bücher über ihn liest und verschiedene Interviews mit ihm ansieht, die immer stark von der Stimmung abhingen, in der er sich gerade befand, und dann noch mit Menschen unterhält, die ihn kannten, ergibt sich ein stark divergierendes Bild. Ich denke, das ist der Grund, warum es so faszinierend war, sich in seiner Nähe aufzuhalten: Er war ein unglaublich leidenschaftlicher Typ, der sich den Mund nicht verbieten ließ und immer auf Spaß aus war. Aber es gab auch eine andere Seite, die er verschlossen hielt – so eine Art dunkle Seite. Es gab Widersprüchlichkeiten, aber gerade das macht ihn als Figur so interessant." Hemsworth fand heraus, dass diese Widersprüche ganz besonders auf den Rennstrecken zu Tage traten. Er berichtet: „Ich unterhielt mich mit einem der Teamkollegen von James, und er erinnerte sich an eine Unterhaltung mit James, in der er zu James sagte: ,Junge, James, deine ersten beiden Runden waren weder Fisch noch Fleisch.' Und James antwortete: ,Ach, weißt du, an die beiden ersten Runden kann ich mich nie erinnern.' Weil er so wahnsinnig unter Adrenalin stand. Und das kriegt man im Film wunderbar mit. Vor manchen Rennen musste er sich übergeben, so angespannt war er. Er arbeitete sich in einen erhöhten Bewusstseinszustand der Anspannung, weil er überzeugt war, dass er nur dann in der Lage war, wirklich sein Bestes geben zu können." Je mehr sich Hemsworth mit Hunts Leben auseinandersetzte, desto faszinierter war er. Er sagt: „Die besten Sachen, die ich gefunden habe, waren die Archivaufnahmen, kleine Schnipsel vor und nach den Interviews, wenn niemandem bewusst war, dass die Kameras 16 an waren. Da blitzt kurz auf, wer James wirklich war. Seine Augen strahlen eine große Faszination aus, einen unersättlichen Durst auf Leben. Alles weckte seine Aufmerksamkeit. Er war wie ein kleiner Junge. Kindern gehört auch der Raum, in dem sie sich aufhalten. Auch sie verspüren dieses Bedürfnis, die Welt zu entdecken und maßlos zu sein." Hemsworth macht eine Pause: „Er wollte sich nicht ans Steuer setzen, um Zweiter oder Dritter zu werden. Er wollte gewinnen oder nichts. Nachdem James 1976 die Weltmeisterschaft gewonnen hatte, zog er sich langsam zurück. Ich glaube, dass er danach niemals wieder dieselbe Leidenschaft aufbringen konnte." Hemsworth ist sich nicht sicher, ob alle Geschichten vom Playboy James Hunt wirklich stimmen. „In Hunts Biographie heißt es, er habe mit 5000 Frauen geschlafen", merkt er an. „Es gibt eine klassische Geschichte, in der alle Flugbegleiterinnen, die in derselben Maschine wie er nach Japan geflogen waren, im selben Hotel übernachteten wie er. Das war unmittelbar vor dem Rennen am Fuji, in dem es um die Weltmeisterschaft ging. Er verbrachte die Nacht mit allen von ihnen, einer nach der anderen. Und mit manchen auch gleichzeitig." Die Nachforschungen über Hunts Leben – im Zusammenspiel mit den Kulissen, der Garderobe und den Fahrzeugen selbstverständlich – ließen Hemsworth' Verwandlung in den James Hunt der Siebzigerjahre ganz nahtlos vor sich gehen. „Diese Periode entspricht meiner Figur voll und ganz", meint der Schauspieler. „James gehörte einfach in diese Zeit. Alles war so leidenschaftlich und überbordend. Es ist, wie Ron sagt: ,Sex war sicher und Autofahren gefährlich.' Heute ist es genau umgekehrt. Alles wird heute gleich verurteilt, alles ist so sauber. Einem Schauspieler hilft es natürlich, wenn man nicht versuchen muss, sich davon zu überzeugen, dass man sich in der Welt des Films befindet, sondern wenn einen jedes Detail ständig wie von selbst daran erinnert." Hemsworth war gebannt von dem Kontrast zwischen Hunt und Lauda, der von Morgan in seinem Drehbuch herausgearbeitet wurde, und begann zu verstehen, was beide Männer letztendlich antrieb. Er merkt an: „Das ist so eine Yin- und Yang-Nummer, die zwischen den beiden abging. Ich denke, dass sie jeweils das Beste und das Schlechteste aus dem anderen herauskitzelten. Sie haben einander gezwungen, in den Spiegel zu blicken und zu hinterfragen: ,Gehe ich die Sache auch wirklich von der richtigen Warte aus an?' Heute sagt Niki, dass James einer der Menschen war, den er am meisten respektiert hat." Bei seinen Versuchen, Niki Lauda als Menschen auf die Spur zu kommen, war Howard überrascht von den Verbindungen, die er entdeckte. „Niki erinnert mich an die Astronauten, mit denen ich an Apollo 13 gearbeitet habe", meint er. „Seine Herangehensweise ist sehr wissenschaftlich. Sein technisches Wissen ist erstaunlich. Und doch steckt immer noch genug Abenteuerlust in ihm, ein Wille zum Risiko, eine Bereitschaft, immer noch weiter zu gehen als alle anderen. In vielfacher Hinsicht ist Niki Lauda der Prototyp für eine neue Art von Profisportler. Er machte ein Geschäft daraus, aber das Feuer, sich zu messen, ist bei ihm dennoch klar zu spüren." Als sich in der Schauspielergemeinde die Kunde von Morgans Drehbuch zu verbreiten begann, wurde Lauda gefragt, wen er sich als Darsteller für seine Figur wünschen würde. Im Ö3 witzelte er trocken: „Jeder, der sich einmal das rechte Ohr abgebrannt hat, kann sich schon mal Chancen ausrechnen." Spaß beiseite: Die Sportlegende zeigte sich sehr angetan davon, dass der in Spanien geborene deutsche Schauspieler Daniel Brühl die Rolle übernehmen würde, nachdem er ihn in Wien kennenlernen durfte. „Ich habe den Jungen vom ersten Tag an gemocht", sagt Lauda. „Er war geerdet, ein wirklich talentierter Kerl." Der mehrsprachige Brühl ist in Deutschland schon lange ein Star und ist auch im europäischen Kino spätestens seit dem für einen Golden Globe nominierten Komödienhit Good Bye, Lenin! (2003) ein Begriff. Sein englischsprachiges Debüt gab er 2004 in Der Duft 17 von Lavendel, und seinen international bekanntesten Auftritt bislang hatte er als deutscher Scharfschütze Frederick Zoller in Quentin Tarantinos Inglourious Basterds (2009). Für Ron Howard war die Entscheidung für Brühl ebenso leicht wie die für Hemsworth. „Daniel hat in einer ganzen Reihe von Filmen mitgespielt, die ich gesehen habe, und auch Peter ist bereits seit längerem mit seiner Arbeit vertraut", sagt der Regisseur. „Als ich ihn traf, war mir sofort klar, dass er zu diesen chamäleonartigen Schauspielern gehört, die mit großer Begeisterung Figuren erschaffen. Ich wusste, dass er den österreichischen Akzent perfekt hinbekommen würde. Und mit Hilfe von etwas Makeup war auch klar, dass er Lauda äußerlich ähneln würde. Daniel und Chris für die Hauptrollen zu gewinnen, war für mich als Regisseur ein spektakulärer Glücksfall." Brühl gibt unumwunden zu, dass er zunächst etwas zögerte, die Darstellung der Rennfahrerlegende zu übernehmen. „Ich dachte mir: ,Wie kann ich es mir anmaßen, einen Mann wie Niki Lauda zu spielen? Das ist eine verdammt hart zu knackende Nuss für einen Schauspieler.' Als Mensch könnte er sich kaum mehr von mir unterscheiden. Und in Deutschland ist er nach wie vor sehr bekannt, weil er als Experte Formel-1-Rennen im Fernsehen kommentiert", sagt Brühl. Auch wenn er sich keine großen Chancen ausrechnete, ging er dennoch zum Vorsprechtermin und war begeistert, als er erfuhr, dass Howard ihm die Rolle anbieten würde. Mit seinem Wunsch, sich akribisch auf seine Arbeit vorzubereiten, rannte er offene Türen beim Team von RUSH – ALLES FÜR DEN SIEG ein. „Als erstes habe ich mir viele alte Fernsehaufnahmen und Interviews angesehen", erinnert sich Brühl. „Es gibt so viel, was es an ihm zu betrachten gibt. Die Produktionsfirma sammelte all das Material für mich, das ich brauchte, und ich las seine Autobiographie, „Meine Story", die sich wirklich wie von selbst liest." Dann kam die Aussicht darauf, Lauda bei einem persönlichen Treffen kennenzulernen. Natürlich war Brühl nervös, dem Mann gegenüber zu treten, den er auf der Leinwand darstellen sollte. „Es ist kein Geheimnis, dass Niki immer gnadenlos ehrlich und offen sagt, was er denkt. Ich dachte nur: ,Hoffentlich mag er mich, hoffentlich kommen wir gut miteinander aus.'", erzählt der Schauspieler. „Er rief mich an und lud mich nach Wien ein. Dann sagte er noch: ,Nimm am besten nur Handgepäck mit, vielleicht können wir uns ja nicht ausstehen.' Zum Glück war das nicht der Fall. Ich konnte ihn fragen, was ich wollte. Er war absolut offen und sehr großzügig mit der Zeit, die er für mich übrig hatte." Lauda, der berühmt ist für seine Präzision, erinnert sich an die mit Brühl verbrachte Zeit: „Ich fragte ihn: ,Ist es schwierig, mich zu spielen?' Er sagte: ,Ja, weil du eine lebendige Person bist und die Menschen dich aus dem Fernsehen und so weiter kennen. Die Menschen wissen, wie du redest und was du machst. Das macht es mir sehr schwierig, dich wirklich zu spielen.' Also kam er nach Wien, um sich mit dem österreichischen Akzent vertraut zu machen und zu lernen, wie ich Englisch spreche. Er hat ganze Arbeit geleistet, der echte Niki Lauda zu sein." Obwohl Brühl seine Figur akribisch studierte, gab es doch gewisse Aspekte, die er nicht wagte, bei seinen Treffen mit Lauda anzusprechen, weil er sie als zu privat empfand. Er war dann allerdings überrascht, als er doch den Mut aufbrachte, Lauda nach dem verheerenden Crash am Nürburgring zu befragen. „Ich finde es interessant, dass er sich an den Unfall überhaupt nicht erinnert", sagt der Schauspieler. „Ich empfinde das als beinahe übernatürlich, einer der faszinierendsten Aspekte meiner Rolle. Das ist etwas, was ich nicht verstehe." Das unterschiedliche Auftreten von Lauda und Hunt entsprach auch ihrem jeweiligen Ansatz, was das Autorennen anbetrifft. Es überrascht nicht, dass auch Brühl und Hemsworth völlig 18 verschiedene Ansätze verfolgen, wie sie an ihre Schauspielerei herangehen. „Wir kommen aus zwei völlig verschiedenen Richtungen", meint Brühl. „Ich habe den größtmöglichen Respekt vor Chris' Arbeit, weil sie so körperbetont ist. Er spielt Superhelden. Da steckt viel Arbeit drin. Ich komme aus einer anderen Richtung, deshalb war unsere Rivalität vor der Kamera auch so glaubwürdig. Ihre Reise im Film endet damit, dass sie beinahe Freundschaft schließen. Das passte perfekt für Chris und mich, weil wir einen ähnlichen Sinn für Humor besitzen. Wir lachten viel und nahmen uns ständig gegenseitig auf den Arm." Und noch einen Aspekt der Rivalität gibt es. „Ich muss sagen, dass ich mich im Film ziemlich sexy finde", gesteht Brühl. „James war der Ladykiller, aber Niki ist auf seine Weise auch verdammt cool." Auch Hemsworth fühlte sich ausgesprochen wohl bei der Arbeit mit Daniel Brühl. „Daniel und ich, wir befinden uns in unseren Karrieren an einem ähnlichen Punkt", findet Hemsworth. „Es ist immer alles noch aufregend und neu für uns. Wir sind überhaupt nicht abgestumpft. Daraus ergab sich ein sehr organischer Raum, in dem wir unsere Sache machen konnten. Man möchte glauben, dass es unseren Darstellungen geholfen hätte, wenn wir uns am Drehort nicht verstanden hätten, weil wir das in unsere Rollen hätten einarbeiten können. Das Gegenteil war der Fall. Er ist unglaublich talentiert, sein Einsatz ist vorbildlich. Es war auch prima, jemanden an meiner Seite zu wissen, der so ähnlich denkt wie ich. Auf diese Weise konnten wir ausgezeichnet Ideen und Gedanken austauschen." Produzent Brian Grazer spürte die Energie der beiden Schauspieler vor der Kamera vom ersten Tag an. Er berichtet: „Chris ist ein ungeheuer charismatischer, sexy Typ, der seinen Körper voll und ganz dem Aussehen Hunts anpasste. Er ist magnetisch. Und Daniel war so großartig in Inglourious Basterds. Er ist ein unglaublicher Schauspieler. Es ist immer eine Herausforderung, zwei Schauspieler zu finden, die in Wettstreit miteinander treten können, die einander nicht nur vor der Kamera zu Höchstleistungen anspornen, sondern auch davor und danach." Völlig begeistert vom Eintauchen von Chris Hemsworth und Daniel Brühl in ihre jeweilige Rolle – und ihre Leistung im Formel-3-Vorbereitungskurs, der Pflicht war – war auch ALASTAIR CALDWELL, Hunts Team-Manager und Chefmechaniker im Jahr 1976, der der Produktion als technischer Berater zur Seite stand. „Das Äußerliche ist beinahe lachhaft perfekt", nickt Caldwell. "Chris sieht aus wie James. Er hat die richtige Größe, den richtigen Teint. Und Daniel ist noch perfekter. Seine Körpersprache, Größe, alles – es ist richtig gespenstisch.“ Supermodels und Teamkollegen: Die Nebendarsteller Kein Mensch ist eine Insel. Jeder einzelne der Nebendarsteller sorgte mit seinem Einsatz dafür, den gesamten Cast von RUSH – ALLES FÜR DEN SIEG besser aussehen zu lassen. Die Schauspieler hatten sich geschworen, nicht einfach nur einen real existierenden Menschen nachzuspielen, sondern die Essenz jeder einzelnen Figur einzufangen, die sie darstellten . Olivia Wilde, die dem Publikum aus der Serie „Dr. House" sowie Filmen wie Tron: Legacy (2010) und Drinking Buddies (2012) bekannt ist, spielt Suzy Miller Hunt, die James Hunt zunächst heiratet, nur um dann von ihm links liegen gelassen zu werden. Die Schauspielerin wollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, mit Ron Howard arbeiten zu können. „Ron ist ein Teamplayer durch und durch", sagt sie. „Er vertraut seinen Schauspielern und der Crew. Er heuert die richtigen Leute für ihren Teil der Maschine an und lässt sie dann machen. Deshalb gibt es all diese einzigartigen, unwiederbringlichen Momente, die seine 19 Filme so effektiv machen. Er versteht sowohl die emotionale wie auch technische Seite der Schauspielerei und bringt diese beiden Herausforderungen zusammen, um die Figuren zum Leben zu erwecken und auf die richtige Weise auf Film zu bannen." Die Schauspielerin empfand ihre Figur – die im wahren Leben später eine verhängnisvolle Affäre mit Richard Burton haben sollte – als perfektes Gegenstück zu Hunt. Sie meint: „Suzy verkörpert alles, was James sich an diesem Höhepunkt seiner Karriere gewünscht haben könnte, als alles noch aufregend und neu war. Je mehr Zeit vergeht, desto schwieriger wird es zwischen den beiden. Sie müssen erwachsen werden, und wir erleben mit, wie Suzy sich langsam bewusst wird, was sie braucht, um glücklich zu sein. Sie kann ihr Leben nicht für James führen und sich ständig nur um seine Bedürfnisse kümmern. Sie muss sich um sich selbst sorgen." Während viele der Co-Stars um jede Sekunde auf der Leinwand kämpften, verfolgte Wilde einen erfrischenden Ansatz, was ihre Rolle anbetrifft. Sie sagt: „Manchmal liest man eine Szene und man versteht nicht, was sie im Kontext der Geschichte zu bedeuten hat. Aber wenn man sie dann dreht, realisiert man, dass sie von entscheidender Bedeutung ist. Bei meiner Nebenrolle gab es eine bestimmte Szene, bei der ich mich so gefühlt habe: Als Suzy sieht, wie James die Meisterschaft gewinnt. Es ist alles, was er sich jemals gewünscht hat, und sie will, dass er es bekommt. Ihre Reaktion auf seinen Sieg ist ungemein emotional, und man spürt in diesem Moment, dass sie ihn liebt. Das lässt ihn menschlicher erscheinen, und sie ganz gewiss auch. Das war der Moment, an dem ich mich ungeheuer stolz auf das gefühlt habe, was wir aus diesem kleinen Ausschnitt der großen Geschichte herausgeholt haben. Es geht eben nicht nur um eine gescheiterte Liebesaffäre. Da steckt auch etwas Tragisches in dem, was sie versucht, aber nicht hinbekommen haben. Und doch war da immer noch ein Teil ihrer Liebe, der aller Umstände zum Trotz überlebt hat." Hunt war nicht der einzige Fahrer, der sich der Liebe einer wunderbaren Frau sicher sein konnte. Die in Rumänien geborene deutsche Schauspielerin Alexandra Maria Lara, die man international aus so unterschiedlichen Filmen wie Anton Corbijns Control (2007), Francis Ford Coppolas Jugend ohne Jugend (2007) und Stephen Daldrys Der Vorleser (2008) kennt, wurde als Niki Laudas Ehefrau Marlene besetzt. Lara spiegelt mit ihrer Aussage die Worte ihrer Kollegin Olivia Wilde: „Ron ist unglaublich, weil er diese unfassbare Energie besitzt, die manch deutlich jüngere Leute verdammt faul aussehen lässt. Es gab so viele Kleinigkeiten, auf die er sich konzentrieren musste, weil jede von ihnen perfekt sein musste. Und doch hört man ihn immer lachen. Er ist ein sehr warmherziger Mensch. Er sorgt dafür, dass die Schauspieler sich am Set wohl, frei und gut fühlen. Das hat mich völlig umgehauen. Ich habe die Arbeit mit Ron wirklich geliebt." Im Gegensatz zu der Jetsetterin Suzy Miller ist Marlene Lauda die stets unterstützende Ehefrau und Partnerin, auch nach dem Unfall, der ihren Mann so grausam entstellt. „Nach dem Unfall haben wir ein paar ungemein intensive Szenen im Krankenhaus gedreht", erzählt Lara. „So schwierig es für sie auch gewesen sein muss, sich damit abzufinden, dass ihr Mann sein Leben wieder beim Autorennen aufs Spiel setzt, hat sie doch keine andere Wahl als zu sagen: ,Du musst weitermachen.' Für mich war das unglaublich, denn zunächst ist Marlene überzeugt, ihren Ehemann verloren zu haben, weil es nach Menschenermessen keine Möglichkeit gegeben haben konnte, dass er diesen Unfall überlebt hat. Die ganze Erfahrung muss extrem traumatisch gewesen sein und ihr das Herz gebrochen haben. Aber sie ist eine Frau, die seine Leidenschaft verstand und ihn nicht daran gehindert hat, wieder ins Auto zu steigen." Natürlich war nicht die ganze Zeit, die Niki und Marlene miteinander verbracht haben, von Tragödien überschattet. „Wir drehten auch eine Szene, in der sie vor dem Unfall ein paar wunderbare Tage miteinander verbringen", erinnert sich Lara. „Ausnahmsweise ist er 20 entspannt, vielleicht zum ersten Mal. Es ist der Moment, an dem er erkennt, dass es womöglich noch etwas anderes gibt als Autorennen, für das es sich zu leben lohnt." Zufälligerweise haben Alexandra Maria Lara und Daniel Brühl denselben Agenten, aber dennoch standen sie noch nie gemeinsam vor der Kamera. Trotzdem war die Chemie zwischen den beiden von der ersten Szene an da. „Ich war sehr beeindruckt, nachdem wir erstmals das Drehbuch miteinander durchgelesen hatten“, sagt Lara. „Das kann oft eine sehr trockene Angelegenheit sein, weil viele Leute einfach gemeinsam an einem Tisch sitzen. Aber bei Daniel hatte man bereits eine gute Vorstellung, wie er die Rolle spielen wollte. Meiner Ansicht nach liefert er eine brillante Leistung ab.“ Der in Italien geborene PIERFRANCESCO FAVINO, der für Ron Howard schon in Illuminati (2009) vor der Kamera gestanden hatte und zuletzt in World War Z (2013) zu sehen gewesen war, wurde besetzt, Laudas Konkurrenten bei Ferrari, den berühmt-berüchtigten Clay Regazzoni, zu spielen. Zufälligerweise hatte Favino bereits in einem italienischen Fernsehfilm über Enzo Ferrari mitgespielt und war daher bestens vertraut mit der Welt, in der RUSH – ALLES FÜR DEN SIEG spielt. Er freute sich auf die Aussicht, wieder mit Howard arbeiten zu können. Und er gesteht, dass Regazzoni einer seiner Kindheitshelden war: „Ich erinnere mich gut an ihn wegen seines riesigen Schnurrbarts und weil er aus der italienischen Schweiz kam. Wir waren alle Riesenfans von ihm.“ Als er sich bei der Vorbereitung wieder intensiv mit der Formel 1 zu beschäftigen begann, war Favino fasziniert von den „übermenschlichen Helden, die jeden Tag aufs Neue mit dem Tod konfrontiert sind, aber trotzdem für nichts auf der Welt auf diesen Adrenalinkick verzichten wollen“. CHRISTIAN MCKAY aus Dame König As Spion (2011) spielt Lord Hasketh, der zu Beginn von Hunts Karriere großen Einfluss auf den jungen Rennfahrer hatte. Alexander Hesketh, der Third Baron Hesketh, war ein Motorrennsportfanatiker, der sich freizügig bei den Geldern seines gewaltigen Erbes bediente, um Hesketh Racing zu finanzieren. Hunt, der ungefähr gleichaltrig war, begann mit Hesketh in der Formel 3 und arbeitete sich mit einem Wagen von Hesketh schließlich in die Formel 1 hoch, bis seinem Mäzen das Geld ausging. Der auffällige Lord und sein Rennstall passten wie die Faust aufs Auge zu Hunt. McKay merkt an, dass er den Hurrapatriotismus und die tief verankerten Rivalitäten, die Morgan in seinem Drehbuch herausgearbeitet hatte, sehr spannend fand. Er sagt: „Lord Hesketh ist eine dieser wunderbaren Figuren, größer als das wahre Leben, die man gar nicht erfinden könnte. Wir sprachen mit Leuten, die ihn kannten und uns bestätigten, dass er in Person noch viel ungeheuerlicher war als ich ihn spiele. Das finde ich beachtlich. Er hat das beträchtliche Vermögen seiner Familie für die Formel 1 durchgebracht. Später wurde dieser unfassbare Kerl Fraktionsführer für John Mayors Regierung im Oberhaus.“ STEPHEN MANGAN, bekannt aus Billy Elliot – I Will Dance (2000), hatte eine Nebenrolle als Alastair Caldwell, Hunts Chefmechaniker bei McLaren, der RUSH – ALLES FÜR DEN SIEG als Berater für technischen und historischen Realismus zur Seite stand. Mangan hatte den Vorteil, dass der richtige Caldwell immer am Drehort war und für Fragen zur Verfügung stand – was sich aber auch als besondere Herausforderung für den Schauspieler herausstellte: „Es war fantastisch, dass der echte Caldwell immer in Reichweite war. Fantastisch, ja. Aber auch ein bisschen nervig. Immer wenn ich etwas nicht ganz richtig gemacht hatte, sagte er gleich: ,Nein, so war das damals nicht.’ Ich musste dann oft zu ihm sagen: ,Mann, wir drehen hier einen Film – es ist keine Dokumentation.“ JULIAN RHIND-TUTT aus der britischen Sitcom „Green Wing“ fiel die Aufgabe zu, Anthony „Bubbles“ Horsley zu spielen, Hunts Chefmechaniker bei Hesketh. „Bubbles war einer von James’ wichtigsten Mechanikern während der frühen Phase seiner Karriere und blieb während seiner gesamten Karriere ein enger Vertrauter“, sagt Rhind-Tutt. „Sie waren ein eingeschworenes Team, und ich denke, dass Bubbles Lauda genauso sah wie Hunt. Er war 21 ein grundlegender Bestandteil der Rivalität und einer der Strategen, der Hunts Taktik festlegte. Ich habe Bubbles vor dem Dreh nicht persönlich getroffen, aber wir haben umfassende Recherchen betrieben, wie die Dynamik in dem Team von Hunt-Unterstützern aussah. Ich hoffe, wir haben die Atmosphäre der Kameraderie eingefangen, die ganz ausgeprägt gewesen sein muss.“ Für den Kommentar während der Rennen ist ALISTAIR PETRIE aus Cloud Atlas (2012) zuständig, der den legendären Rennfahrer und späteren Analysten Stirling Moss spielt. „Moss hatte sich aus dem aktiven Renngeschäft bereits zurückgezogen, als Hunt und Lauda 1976 gegeneinander antraten. Aber er war dennoch nicht wegzudenken aus der Rennwelt“, erzählt Petrie. „Er hat James das Handwerk beigebracht und obendrein in Monaco gezeigt, wie man eine gute Zeit verlebt. Die Formel 1 ist auf Rivalitäten aufgebaut. Es gibt auch in anderen Sportarten Rivalitäten zwischen Mannschaften, aber im Autosport ist es einfach so: ein Mann in einem Auto gegen einen anderen Mann in einem Auto. Die Rivalität zwischen Hunt und Lauda war eine der berühmtesten. Ich denke, die Öffentlichkeit nahm so viel Anteil an ihrer Beziehung, weil sie im Grunde eine sportliche Rivalität war, aber eben auch eine Rivalität zwischen zwei unterschiedlichen Lebensansätzen.“ Das Darstellerteam wird abgerundet von DAVID CALDER aus Goyas Geister (2006)als Louis Stanley, der schillernde Vorsitzende von British Racing Motors; NATALIE DORMER aus „Game of Thrones“ als Gemma, Hunts ausgesprochen aufmerksame Krankenschwester; und COLIN STINTON aus Das Bourne Ultimatum (2004) als amerikanischer Rennsportimpresario Teddy Mayer. Historische Genauigkeit: Design und Drehorte Die Formel 1 ist die weltweit höchste Klasse unter den Einsitzer-Rennzirkussen. Mehr als eine halbe Milliarde Zuschauer auf der ganzen Welt verfolgen die Rennen im Fernsehen. Von der FIA wurde ein festes Regelwerk vorgelegt, auf das sich die gesamte „Formel“ verständigt hat und an das sich alle Beteiligten zu halten haben. Unter der Führung von Bernie Ecclestone wurde aus der Formel 1 ein Milliarden-Euro-Geschäft. In den Siebzigerjahren schwang sich die Formel 1 zu bis dahin ungeahnten kommerziellen Höhen auf. Eine Formel-1-Meisterschaft besteht aus einer Serie von Rennen, die als „Großer Preis“ bekannt sind und auf eigens dafür gebauten Rennstrecken und bisweilen auch öffentlichen Straßen ausgetragen werden. Die Resultate der einzelnen Rennen werden mit einem Punktesystem kombiniert, das am Ende jährlich den Ausschlag dafür gibt, wer zum Weltmeister gekürt wird. Der Preis wird an den besten Fahrer sowie an den besten Rennstall vergeben. Obwohl die Formel 1 ihre Ursprünge in Europa hat, hat die Popularität der Rennliga längst alle Grenzen transzendiert. Es gibt auch Rennen in Amerika, Asien und Ozeanien. Es wird niemanden wundern, dass ein historischer Film über einen internationalen Sport nach einem erstklassigen technischen Team verlangt, dass es Einsatz, erschöpfende Recherchen, viele Überstunden und harte Arbeit bedarf. Um die unzähligen Aufgaben erledigen zu können, die es bis zur Produktion, während der Produktion und lange danach zu bewältigen gab, rekrutierten die Filmemacher eine talentierte und engagierte Crew, die sich vom Arbeitsethos ihres Regisseurs anstecken ließ. „Es war knüppelhart und mühselig, allen Beteiligten wurde das Letzte abverlangt. Aber wir sind stolz auf das, was wir erzielt haben, wie gut es uns gelungen ist, die Atmosphäre einzufangen, die so ganz typisch und 22 unverkennbar für die Formel 1 ist“, sagt Howard. „Wir haben auch viele dieser Momente vor einem Rennstart eingefangen, das Leben in der Koppel, die Kultur der Formel 1. Und ich finde, dass wir diesen Zeitabschnitt so eingefangen haben, dass der Glamour, der Wagemut und die Aufregung einer ziemlich bewegten Zeit ausgezeichnet rüberkommt.“ Mit dem beeindruckenden Geschick, das er bereits bei dem ambitionierten Slumdog Millionär (2008) unter Beweis stellen konnte, war Szenenbildner Mark Digby bestens gerüstet für den unglaublich fordernden Dreh und die konstanten neuen Anforderungen, die RUSH – ALLES FÜR DEN SIEG an ihn und seine bestens motivierte Mannschaft stellten. Er musste all die Rennwagen und anderen Fahrzeuge in historisch korrekte Kulissen stellen. Und das bedeutete, dass er mit der Herkules-Arbeit konfrontiert war, alle die verschiedenen Rennstrecken von Europa bis Japan zum Leben zu erwecken. „Wir mussten zwölf bis fünfzehn Rennen auf die Beine stellen, und zwar jeweils für die Rennsaisons von 1974 bis 1976“, sagt Digby. „Zusätzlich zu den Boliden hatten wir es mit Last-, Wohn- und Krankenwagen sowie anderen Unterstützungsfahrzeugen zu tun. Jede Rennstrecke hat ihre eigene Boxengasse mit den zugehörigen Koppeln, wo die Mechaniker ihre Arbeit verrichten, es gibt verschiedene Zeichen und Schilder, mit denen man gut verdeutlichen kann, dass man sich wieder in einem anderen Land befindet, bei einem anderen Großen Preis... Natürlich konnten wir nicht überall auf der Welt vor Ort drehen, das wäre viel zu aufwendig gewesen.“ Zur angestrebten Authentizität trug noch der Locationdreh auf den britischen Rennstrecken Brands Hatch, Donington Park, Cadwell Park und Snetterton sowie auf dem berüchtigten Nürburgring in Deutschland bei. Gedreht wurde überdies auf dem Blackbushe Airfield, ehedem eine Rennstrecke für Dragsterrennen in England. Am emotionalsten war für die Crew der Dreh am Nürburgring, die Stätte von Laudas erschütterndem Unfall. „Wir haben tatsächlich genau da gedreht, wo der Unfall wirklich passiert ist“, berichtet Ron Howard. „Als ich mir den Ort während der Vorbereitung zum ersten Mal angesehen habe, liefen mir kalte Schauer den Rücken herunter. Es war beinahe, als würde man eine Kirche betreten, mit dem Bewusstsein, was Niki, den ich zu diesem Zeitpunkt bereits recht gut kannte, dort durchgemacht haben musste, und dass wir all das so genau wie möglich nachstellen wollten. Während des Drehs pumpte so viel Adrenalin durch unsere Körper, dass man sich überhaupt nicht philosophisch damit auseinandersetzen konnte. Da spielen nur praktische Bedenken eine Rolle. Und doch begriff jeder wie von selbst, dass es etwas ganz Besonderes war, dass wir an dieser Stelle drehen konnten, und dass damit auch eine gewisse Verantwortung einher geht.“ Der Regisseur ist dankbar dafür, im Lauf seiner langen Karriere an vielen unglaublichen Orten gedreht haben zu können. Er überlegt: „Ich hatte das Glück, umwerfende Korallenriffs in der Karibik für Unterwasserdrehs bei Splash – Jungfrau am Haken (1984) und Cocoon (1985) besuchen zu können, den Louvre bei The Da Vinci Code – Sakrileg (2006), heilige Orte bei Illuminati, die NASA-Einrichtungen, bei denen Schwerelosigkeit simuliert wird, bei Apollo 13, oder Nixons Western White House bei Frost/Nixon. Der Nürburgring war genau so eine Erfahrung wie der Louvre oder wie die NASA. Da ist man ganz still und dankbar dafür, dass man eine Arbeit hat, die es einem erlaubt, all diese unglaublichen Orte aus erster Hand erleben zu dürfen.“ Doch da war noch mehr als die emotionale Erfahrung. Der Dreh am Nürburgring half Howard zu verstehen, welch ungewöhnlich große technische Expertise verlangt wird, wenn man wirklich auf all diesen gefährlichen und anspruchsvollen Rennstrecken bestehen will. „Ich bin ein absoluter Anfänger, aber als wir einmal diese ominös vor sich hin schlängelnde Strecke am Nürburgring abgefahren sind, war mir selbst als Novize bewusst, welche handwerkliche Fertigkeit man mitbringen muss, wenn man an einem solchen Ort ganz vorne mitfahren will“, erinnert sich Howard. „Es war ein bisschen, als würde man auf einem Golfplatz stehen. Man 23 muss den Sport gar nicht selbst betreiben, um zu spüren, dass ein solcher Ort etwas Einzigartiges ist, etwas Besonderes und Bemerkenswertes.“ Howard ist kein kompletter Anfänger, wenn es um Filme über schnelle Autos geht. Er selbst spielte Mitte der Siebziger in zwei niedrig budgetierten Verfolgungsjagdkomödien mit, Eat My Dust (1976) und Gib Gas... und lasst euch nicht erwischen (1977). Mit letzterer, für die er auch das Drehbuch schrieb, gab er seinen Einstand als Filmregisseur. Der Regisseur erhielt die Gelegenheit, auch noch eine weitere berühmte Rennstrecke aus unmittelbarer Nähe zu betrachten. Kurz nach Ende der Dreharbeiten von RUSH – ALLES FÜR DEN SIEG wurde er vom Indianapolis Motor Speedway eingeladen, das Pace Car für das Brickyard 400 zu fahren, das NASCAR-Rennen, das alljährlich auf der legendären Rennstrecke stattfindet. NASCAR-Star Jeff Gordo hieß Howard bei seinem ersten Besuch des Indy willkommen und stellte ihn bei einem Treffen vor dem Rennen den anderen Fahrern vor. RUSH – ALLES FÜR DEN SIEG erwies sich für Howard als Herzensangelegenheit. Er kehrte zu einer Ära zurück, die er selbst bestens kannte und intensiv miterlebt hatte, und drehte im Milieu eines Sports, der ihm weniger vertraut war, und musste dabei endlos viele Hindernisse überwinden. Und doch, so findet er, war es für ihn einer der Filme, die am einfachsten zu machen waren. „Die Hindernisse, die wir bei RUSH – ALLES FÜR DEN SIEG überwinden mussten, waren beträchtlich“, meint er abschließend. „Das Wetter. Die Siebziger wieder auferstehen zu lassen. Historische Rennen nachzustellen. Die Herausforderungen waren groß und zahlreich. Aber was die Besetzung und die Schauspieler anbetraf, war es ein Spaziergang, einer der einfachsten Filme meiner Laufbahn. Alles fügte sich wie von selbst zusammen.“ Zurück in der goldenen Ära: Autos und Kameraarbeit Howard ist stolz darauf, sich als Regisseur bei seiner Arbeit nicht zu wiederholen. Das zieht aber automatisch auch nach sich, dass es bei jedem neuen Projekt wieder völlig neue Herausforderungen zu meistern gilt. Weil man in der Vorbereitungszeit so enorm viel Zeit und Energie in Recherche-Arbeit stecken musste, um wirklich alles über den Rennzirkus in dieser bestimmten Zeit in Erfahrung zu bringen, erwies sich RUSH – ALLES FÜR DEN SIEG in dieser Hinsicht als vergleichbar mit der Produktion von Apollo 13. Das Ausmaß, in dem sich jede einzelne Abteilung in die Welt der Formel 1 und die Ära – ihren visuellen Reichtum und die technischen Details – versenkte, war wirklich überaus erstaunlich. Von den am Drehort beschäftigten Crews und unermüdlichen Stuntdoubles hin zum Oscar®-prämierten Cutterteam Mike Hill und Dan Hill, das die Unmengen an Filmmaterial ordnen musste, war der Dreh eine Meisterleistung an Zusammenarbeit aller beteiligter Einheiten. Den Filmemachern war sofort bewusst, dass ein Film wie RUSH – ALLES FÜR DEN SIEG gar nicht erst aus den Startboxen kommen würde, wenn die Rennszenen nicht dramatisch und realistisch genug sein würden. „Wir haben unfassbar viel Zeit darauf verwendet, das Problem zu knacken, wie man die Rennen zeigen kann“, sagt Produzent Andrew Eaton. „Das liegt auch daran, dass die Art und Weise, wie Rennen heutzutage im Fernsehen präsentiert werden, so fortschrittlich und aufregend ist, dass wir uns unbedingt etwas einfallen lassen mussten, wie man einen filmischen Mehrwert schafft. Wir haben viel Zeit auf Tests verwendet, und wir haben uns wirklich jeden Meter Film angesehen, den es von den Rennen damals gab. Wir haben die Szenen erst einmal vorvisualisiert, um diese Momente konzeptionell nachzustellen. Es bestand ein starkes Bedürfnis bei allen Beteiligten, alle Details genau hinzubekommen und bezüglich der Authentizität keine Fragen offen zu lassen.“ 24 Die eigentliche Herausforderung bestand darin, nicht nur die Kleinigkeiten auf den Punkt zu bekommen, sondern all das auf eine Weise zu präsentieren, wie man sie noch nie gesehen hat. Kameramann Anthony Dod Mantle, der einen hochverdienten Oscar® für seine bahnbrechende Arbeit an Slumdog Millionär (2008) erhielt, war der Aufgabe jederzeit gewachsen. „Anthony ist einer der innovativsten und erfindungsreichsten Kameramänner, die heute arbeiten“, schwärmt Produzent Eric Fellner. „Bei einer Szene setzte er ungefähr 30 Kameras ein und fing damit alle möglichen Elemente ein, Teile von Autos, die Fahrer.“ Mantle ist kein Mann, der sich auf seinen Lorbeeren ausruht. Er erklärt: „Man muss bei jedem Film mit immer noch größeren Ambitionen herangehen. Man muss nach dem noch nie zuvor Gemachten streben, um ein Maximum aus jeder Geschichte, jeder Szene herauszuholen. Ich habe noch nie in meinem Leben mit so vielen Objektiven gearbeitet wie hier. Sie waren einfach überall. Auf den Autos. Unter den Autos. In den Auspuffrohren. Auf dem Dach. Unter dem Dach. Es war verrückt, und ich habe meine Crew zum Äußersten getrieben.“ Er macht eine kurze Pause: „Aber das ist auch eine gute Beschreibung für den Sport, mit dem wir es hier zu tun haben, oder? Ich habe einiges über diese historischen Formel-1-Autos gelernt. Im Grunde sind sie bestialische Todesmaschinen, rollende Särge. Wenn man die merkwürdig angemalten Armaturenbretter wegnimmt, bleibt nichts anderes übrig als eine tickende Zeitbombe mit Gallonen von Benzin unter deinem Hintern.“ Natürlich konnten es sich die Filmemacher nicht erlauben, bei der Arbeit mit den Autos den Tod herauszufordern. Aber sie spürten, dass die Leidenschaft der Formel-1-Fans für Authentizität ein hoher Maßstab sein würde, den man unbedingt erfüllen musste, egal wie anstrengend oder schwierig das auch sein mochte. Koproduzent JIM HAJICOSTA verbrachte ein Jahr mit der Entwicklung von RUSH – ALLES FÜR DEN SIEG. Er besuchte die Formel-1-Sportereignisse und hielt engen Kontakt mit den Verbänden, Motorsportfirmen, Besitzern und Fahrern der Formel 1 aus den Siebzigerjahren. Er suchte Veranstaltungen in ganz Europa auf, um die nötigen Rennwagen aufzustöbern. In Einzelfällen ließ er sie auch wieder komplett neu herrichten, damit die Rennen im Film so realisiert werden konnten, wie sie im Drehbuch beschrieben waren. Er rekrutierte auch viele der Fahrer – darunter der ehemalige Grand-Prix-Gewinner JOCHEN MASS – und leitete während der Produktion die Formel-1-Abteilung, bei der er eng mit STUART McCRUDDEN arbeitete, ein ausgewiesener Experte auf dem Gebiet von Nachbauten klassischer Autos. Wegen der hohen Kurvengrenzgeschwindigkeit, die aufgrund der enormen Aerodynamik der Wagen erzielt werden kann, gehören Formel-1-Rennautos zu den schnellsten Autos im weltweiten Autorennzirkus überhaupt. Tatsächlich erreichen sie Spitzengeschwindigkeiten von um die 360 Stundenkilometer und können dabei auf Motoren bauen, die kurzzeitige Spitzenwerte von 18.000 Umdrehungen in der Minute schaffen. Die Autos sind in der Lage, in Kurven eine Fliehkraft von 5G zu entwickeln. Um das Publikum mit vors Lenkrad zu setzen, platzierten Howard und Mantle Kameras an den Helmen der Fahrer. Hemsworth erinnert sich, wie das war: „Auf einer Seite wurde der Helm dadurch so schwer, dass sie auf der anderen Seite ein Gegengewicht anbringen mussten. Das bedeutete, dass immer ein Riesengewicht auf unseren Köpfen ruhte. Das drückt ganz schön auf die Augenbälle, die Pupille nimmt Licht dann ganz anders wahr. Wir nahmen Reflektionen der Tribünen und der Menschen darauf wahr. So nah waren wir an der Sache dran. Können Sie sich vorstellen, wie das auf einer 20 Meter großen Leinwand aussieht? Das ist ungemein beeindruckend. Wir befinden uns förmlich in den Augen der Fahrer. Das ist total irre.“ Hemsworth fand es spannend, in die Rolle des Kamera-Assistenten integriert zu werden. „Ron und Anthony stellten raffinierte Sachen mit den kleineren Handkameras an, die sie strategisch an verschiedenen Plätzen am Set anbrachten", berichtet der Schauspieler. „Das fühlt sich ein bisschen so an, als hätte man sich gerade in einen Raum geschlichen und 25 würde rein zufällig einem Gespräch lauschen. Sie setzten teilweise Linsen aus den Siebzigerjahren ein, um ein Gefühl für die Zeit zu evozieren. Anthonys Ausleuchtung ist einfach wunderbar. Ich nannte ihn immer Rembrandt, Meister des Lichts, weil er wirklich wie ein Maler an seine Arbeit heranging." Nachdem er für den Dreh einiger entscheidender Rennszenen in seinen Wagen kletterte, hatte Hemsworth auch den Eindruck, besser zu verstehen, was für eine Art von Mann James Hunt war. „Man beginnt zu verstehen, welch ungeheure Kraft sie mit einer bloßen Bewegung eines Fingers oder eine Fußgelenks entfesseln konnten", meint er. „Man befindet sich nur wenige Zentimeter über dem Boden, man ist an dieses Vehikel gefesselt. Das ist, als befände man sich in einem kleinen Kokon – oder in einem Sarg, wie es auch im Drehbuch beschrieben wird. Man fährt um die 250 Stundenkilometer, man befindet sich immer ganz knapp am Abgrund. Wie Ihnen jeder erzählen kann, der etwas mit einem Extremsport zu tun hat, in dem der Tod der ständige Begleiter ist, braucht man ein Ventil für diesen massiven Druck. Man wird von Adrenalin regelrecht umflutet, aber gleichzeitig ist doch auch diese unglaubliche Verletzlichkeit omnipräsent." „An den Tagen, an denen wir fuhren, erreichten wir nicht einmal im Entferntesten die Spitzengeschwindigkeiten, die die richtigen Fahrer wirklich erzielen. Da denkt man sich schon: ,Oh mein Gott!'", fährt Hemsworth fort. „Man merkt schon, worin die Suchtgefahr besteht, der Rausch des Adrenalins. Das lässt sich mit nichts vergleichen, was ich jemals in meinem Leben erlebt habe. Senna hat oft darüber geredet. Er hat sich niemals näher zu Gott gefühlt, als wenn er das Gaspedal durchgedrückt und beschleunigt hat. Das war der Moment, auf den es für ihn ankam, wo er eins mit sich und dem Universum war." Daniel wird zu Niki: Prosthetics und Makeup Die Darstellung von Niki Lauda in den Szenen nach seinem Unfall am Nürburgring bedeutete für Daniel Brühl, dass er viel Zeit im Makeupstuhl des Oscar®-prämierten Makeup-Designers und Prosthetics-Spezialisten MARK COULIER verbringen musste. „Natürlich mussten Prosthetics zum Einsatz kommen – genau davor hatte ich zunächst ziemlich viel Bammel", gesteht Daniel Brühl. „Ich weiß noch, wie bizarr der erste Test war. Einer von Marks Assistenten erzählte, dass er vielleicht in nur einer halben Stunde für einen Oscar® für seine Makeup-Arbeit an Die eiserne Lady (2011) nominiert werden würde. Mark begann mit seiner Arbeit an den Prosthetics, während ein paar der anderen Jungs einige Flaschen Champagner auftrieben. Wir saßen da und verfolgten die Nachrichten im Internet, während ich aussah, als wäre ich gerade verbrannt. Mark bekam die Oscar®-Nominierung. Und ich wusste, dass ich mich in besten Händen befand." Auch für seinen Kameramann Anthony Dod Mantle hat Brühl nichts als Lob übrig: „Es ist unglaublich, wie nahe Anthony an das Makeup rangeht – und man sieht dennoch nichts davon. Man glaubt wirklich die ganze Zeit, dass mein Gesicht verbrannt ist. Fantastische Arbeit." Wie bei allen Detailfragen des Films strebte auch Howard absolute Authentizität an, was die Verunstaltung von Laudas Gesicht anbetraf. „Es gibt eine Sektion von Nikis Narben innerhalb des Krankenhauses, die die Öffentlichkeit nie zu Gesicht bekommen hat", sagt die Emmy-Award-prämierte Makeup- und Haardesignerin FAE HAMMOND. „Ron war es wichtig, auch darauf unbedingt einzugehen. Es gibt also ein paar Szenen, in denen man die Schmerzen unmittelbar nachvollziehen kann, das Leid, den ganzen Schrecken. Mark war sehr clever. Wir hatten so um die acht verschiedenen Stufen des Makeups. Es war ungemein wichtig, dass das alles so korrekt und akkurat wie nur möglich aussah." 26 Das Makeup- und Prosthetics-Team hatte außerdem die Aufgabe, die etwas subtilere Herausforderung zu bewältigen, die Züge des Schauspielers mehr an das Äußere des jungen, unvernarbten Rennfahrers anzugleichen, dessen prägnantes Gesicht weltweit bekannt war. „Wir verpassten Daniel ein anderes Gebiss, um ihm dieses etwas rattenhafte Aussehen zu geben", erklärt Hammond. „Daniel selbst hat ein makelloses Gebiss, und wir haben es uns erlaubt, ein bisschen Spaß mit ihm zu haben. Gewisse körperliche Merkmale Daniels passen perfekt zu Lauda, aber sein Kopf hat beispielsweise eine etwas andere Form, also reichte es nicht aus, ihm einfach eine Perücke aufzusetzen. Man muss einen Raum finden, der die richtige Balance zwischen dem Rest seines Gesichts und seiner Körperform erzielt. Ich denke, wir haben das richtig gut hinbekommen." Die Schnitte der Zeit: Gucci, Ferragamo und Nomex Der Großteil von RUSH – ALLES FÜR DEN SIEG spielt nicht auf der Rennstrecke. Deshalb war es Ron Howard und seinem Kostümdesigner ein erklärtes Anliegen, die Ära gebührend zu feiern. Um dieses Ziel umzusetzen, wandte sich die Produktion explizit an zwei Modehäuser: Gucci und Salvatore Ferragamo. Gucci steuerte die Garderobe für Chris Hemsworth und Olivia Wilde bei, Ferragamo die Kostüme für Daniel Brühl und Alexandra Maria Lara. Day, der viel Beifall für seine Arbeit an dem John-Lennon-Biopic Nowhere Boy (2009) erhielt, erklärt: „Beide Häuser waren extrem hilfsbereit, ich bin ihnen zu ewigem Dank verpflichtet. Ich reiste nach Florenz und traf mich mit Massimiliano Giornetti, dem Kreativkopf von Ferragamo. Wir unterhielten uns über die Figuren. Mit der Hilfe ihrer Archivkollektionen konnte ich dann die Entwürfe für die Laudas zu Papier bringen. Dann reiste ich nach Rom und machte das Gleiche noch einmal bei Gucci mit Hilfe von Frida Giannini. Man kann sagen, dass Gucci extravaganter ist, was James’ Stil entspricht, während Ferragamo etwas konservativer ist, aber kein bisschen weniger schön und sorgfältig gearbeitet. Das kam Nikis Lebensart entgegen.“ Da der Modestil der Siebzigerjahre insgesamt sehr ungewöhnlich und farbenfroh war, auf und neben der Rennstrecke, hatte auch die Kostümabteilung alle Hände voll zu tun bei ihrer Aufgabe, historische Genauigkeit walten zu lassen. „Wenn man sich das Jahr 1976 ansieht, das in diesem Film die wichtigste Rolle spielt, und Nikis Rennanzug studiert, stellt man fest, dass die Werbebotschaften ganz bunt und willkürlich angebracht sind“, erklärt Day. „Das lag daran, dass er bei einzelnen Rennen spezielle Sponsoren hatte. Nach dem Rennen wurde der Aufnäher dann wieder entfernt und durch einen neuen ersetzt. Um das Publikum nicht zu verwirren, hielt ich mich bei den Rennanzügen zurück und beließ es bei jeweils einem Modell für die jeweilige Phase des Films. Je erfolgreicher Niki aber wird, desto mehr Aufnäher befinden sich auf dem Anzug. Genauso verfuhr ich auch bei den anderen Fahrern und natürlich auch bei James.“ Day, der zu Kindheitstagen einige Zeit im Formel-1-Zirkus verbracht hatte, hatte auch die Aufgabe, die Mode der Siebzigerjahre abzubilden, ohne in Klischees zu verfallen. Dem Designer war es wichtig, der Formel 1 gerecht zu werden – sein Vater hatte Modelle der Rennautos reproduziert. Tatsächlich kommt sogar ein originales John-Day-Modellauto in RUSH – ALLES FÜR DEN SIEG zum Einsatz. „Wenn man sich Filmaufnahmen oder Fotos der Rennstrecken von damals ansieht, findet man vornehmlich viele Primärfarben“, sagt Day. „Ron und ich fanden, dass diese Farben gut beim Rennaspekt des Films passen würden. Wenn wir uns nicht auf einem der Kurse befinden, habe ich mich auf gedeckte, rauchige Farben konzentriert, ausgehend von der Idee, dass wir hier das Leben wie durch 27 Zigarettenrauch wahrnehmen. In den Siebzigerjahren, scheint es, hat wirklich jeder geraucht.“ Form ordnete sich Funktion unter, wenn es um die Formel-1-Rennen und Sicherheitsfragen ging. Die Sicherheit der Fahrer kam immer zuerst – so weit es eben möglich war. Die originalen Rennanzüge waren sehr schwer und bestanden aus drei Lagen Nomex sowie feuerfester Unterwäsche, die die Grundlage für die Uniform bildete. Um diesen Look im Film reproduzieren zu können, wandte sich Day an die Firma OMP Racing, die seit beinahe drei Jahrzehnten exklusiv Rennbekleidung herstellt. Mit ihrer Hilfe entwarf er die Rennanzüge, die Handschuhe und die Rennhauben. Natürlich durfte man die Bedürfnisse des Drehs dabei niemals außer Acht lassen, erklärt Day: „Damals waren die Anzüge ungewöhnlich schwer, heute sind sie so leicht wie ein Hemd. Um den Schauspielern eine gewisse Bewegungsfreiheit zu gewährleisten, gaben wir uns Mühe, beim Look sehr authentisch zu sein, die Uniformen aber wesentlich leichter zu machen, als sie es damals waren.“ Der Wettbewerb war nicht nur zwischen den Rennfahrern extrem, sondern auch zwischen den Rennställen, die sie finanzierten. Day sagt: „Damals waren Ferrari und McLaren die unbestrittenen Topteams, also verfolgte McLaren mit Argusaugen, wie das Ferrari-Team aussah. Dann zogen sie los und besorgten sich neue Uniformen und legten sich für jedes Rennen neue Adidas-Turnschuhe zu.“ Day arbeitete auch daran, die Garderobe zwischen den einzelnen Großen Preisen und Rennen zu differenzieren. Er konnte in einem Rahmen arbeiten, der von zwei Extremen vorgegeben wird: Fuji versammelte ein Publikum, wo wegen des Regenwetters dunkle und gedeckte Farben wie Schwarz, Braun, Grau und Blau sowie praktische Regenkleidung dominieren. Im krassen Gegensatz dazu steht die Mode in Brasilien, wo Sambatänzerinnen und Boxenluder Bikini-Oberteile, Shorts und hochhackige Schuhe tragen und die Kleidung allgemein bunter und farbenfroher ist. Day meint: „Die Menge ist genauso wichtig wie die Hauptfiguren; sie bilden den Hintergrund und sorgen damit für die richtige Atmosphäre. Wir gingen von der Überlegung aus, dass es sich um einen kompletten Tagesausflug handelt, wenn man einen Grand Prix besucht. Man nimmt dann einen Picknickkorb mit, eine große Tasche, einen Regenmantel, und wenn es dann im Verlauf des Tages wärmer wird, legt man ein Kleidungsstück nach dem anderen ab. Natürlich würde man sich seine Oberteile dann um die Hüfte binden. Uns war es wichtig, die Menschen am Rand der Handlung so echt wie möglich aussehen zu lassen.“ Nun wäre die Versuchung groß gewesen, sich auf typische Siebzigerjahre-Klischees zu verlegen, aber Day betont, dass die Ära nicht nur auffällig war, sondern viele verschiedene Looks hatte. Er erklärt: „Jeder hat seine eigene Vorstellung, wie die Mode in den Siebzigern aussah. Sicher, es gab sie, die überdimensional großen Kragen und Paisleymuster, aber wenn man sich die Fotos der Zeit in Ruhe ansieht, wird man feststellen, dass die meisten Leute ganz normal aussahen. Ich wollte einen Überblick über alle Varianten geben, um eine gewisse Tiefe zu erzielen und nicht alle Leute gleich aussehen zu lassen. Wenn man mit 5000 Statisten arbeitet, will man, dass die Menschen individuell wirken. Was man vermeiden will, ist ein Block von Menschen, die so aussehen, wie man sich die Siebzigerjahre vorstellt.“ Für Rhind-Tutt war der Bekleidungs-Flashback besonders spannend. „Es war, als befände ich mich auf einem dieser endlosen Familienfeste, wie ich sie in meiner Kindheit erlebt habe... wenn der Freund der Schwester in Schlaghosen aufläuft...“, erinnert er sich. „Damals konnte ich nur über die Mode der Zeit staunen. In RUSH – ALLES FÜR DEN SIEG kann ich alle die Klamotten selbst tragen, die die Erwachsenen damals anhatten. Das war ziemlich cool.“ 28 Sound einer Dekade: Die Musik des Films Die bisherigen gemeinsamen Arbeiten von Ron Howard und Filmkomponist Hans Zimmer reichen von Blockbustern wie Der Da Vinci Code – Sakrileg (2006) und Illuminati (2009) hin zu intimeren Projekten wie Frost/Nixon (2008). Für die musikalische Untermalung von RUSH – ALLES FÜR DEN SIEG taten sich die beiden Oscar®-Gewinner erneut zusammen. Tatsächlich komponierte Zimmer 19 der 24 Stücke, die man in diesem spektakulären Großprojekt über die Welt der Formel 1 im Jahr 1976 zu hören bekommt. Ron Howard beschreibt, was Zimmer mit seiner Musik für den Film leisten wollte: „Mir war gleich klar, dass der Score für RUSH – ALLES FÜR DEN SIEG täuschend komplex sein würde. Hans bezieht seine Kreativität oft aus der genauen Betrachtung der Hauptfiguren, nicht nur wie sie geschrieben und inszeniert, sondern auch wie sie gespielt sind. Er verstand auch die Paradoxien der Figuren, und die Musik, die der Meister für den Film schrieb, spiegelt das wider.“ Songs von David Bowie („Fame“), Steve Winwood („Gimme Some Lovin’“) und Dave Edmunds („I Hear You Knocking“) sowie Stücke von Mud („Dyna-Mite“) und Thin Lizzy („The Rocker“) garantieren, dass das Publikum auch an die Ära erinnert wird – und warum es eine so beeindruckende Zeit der Neuerfindung und Revolution war. Eine besondere Herausforderung für Howard und Zimmer war es, die einfachen Bedürfnisse der Rennfahrer mit ihrem wilden und doch kontrollierten Verhalten auf der Rennstrecke auszubalancieren. Ob es sich nun um intime Momente handelt wie jener, in dem Hunt allein mit seinen Wellensittichen zu Hause ist oder wenn Niki erstmals Marlene sieht oder James völlig ausrastet oder das flammende Inferno am Nürburgring, das Laudas Leben für immer veränderte: Zimmer traf den Nerv der Welt, in der sie lebten und fuhren, immer punktgenau. Zimmer hatte noch einen weiteren großen Fan am Set. „Als ich den Film mit anderen Leuten aus der Formel 1 ansah, wurde mir bewusst, welch eine großartige Arbeit Hans abgeliefert hat“, schwärmt Niki Lauda. „Das hat mich einfach umgehauen. Ein Teil der stehenden Ovationen gehört ihm.“ 29 DIE DARSTELLER CHRIS HEMSWORTH (James Hunt) Der australische Schauspieler CHRIS HEMSWORTH gehört aktuell zu den gefragtesten Schauspielern Hollywoods. Unlängst hatte er eine Rolle in dem dritterfolgreichsten Film aller Zeiten, Marvel's The Avengers (2012), an der Seite eines stargespickten Ensembles um Robert Downey Jr., Samuel L. Jackson und Scarlett Johansson. Davor spielte er neben Kristen Stewart und Charlize Theron in Snow White & the Huntsman (2012) mit, der auf Platz eins in den amerikanischen Kinos anlief. Bekannt geworden beim Kinopublikum ist Hemsworth mit der Titelrolle in Marvels Thor (2011), den Kenneth Branagh in Szene setzte. Diesen Herbst ist er mit dem zweiten Teil der Reihe, Thor: The Dark Kingdom (2013), in den Kinos vertreten. Derzeit dreht er unter der Regie von Michael Mann Cyber (2014). Mit Ron Howard arbeitet er wieder für die Warner-Produktion In the Heart of the Sea zusammen, deren Drehstart für diesen Herbst angesetzt ist. Kommendes Jahr steht dann der Dreh von The Avengers: Age of Ultron (2015) an. Sein Debüt in einer amerikanischen Produktion gab Hemsworth in J.J. Abrams' Star Trek (2009): Er spielte die zentrale Rolle des George Kirk an der Seite von Chris Pine und Zoe Saldana. Seine Filmographie umfasst überdies den von Joss Whedon geschriebenen The Cabin in the Woods (2012), Dan Bradleys Neuverfilmung von Red Dawn (2012), in der er die Rolle von Patrick Swayze übernommen hat, A Perfect Getaway (2009) neben Timothy Olyphant sowie Ca$h! (2008) mit Sean Bean. Hemsworth ist in Australien aufgewachsen und unterstützt die Australian Childhood Foundation. DANIEL BRÜHL (Niki Lauda) Seit Beginn seiner Karriere war DANIEL BRÜHL in zahlreiche von der Kritik hoch gelobte Kino- und TV-Projekte involviert, die sein Talent und seine Vielseitigkeit herausstellten und viel Anerkennung einbrachten. Mit mehreren spannenden Produktionen in den kommenden zwölf Monaten – einschließlich zweier Rollen, die das Potenzial haben, ihm zum internationalen Durchbruch zu verhelfen – etabliert sich Brühl gerade als Schauspieler, den man unbedingt im Auge behalten sollte. Demnächst ist Brühl in Bill Condons Inside WikiLeaks – Die fünfte Macht (2013) als Daniel Domscheit-Berg zu sehen, ein Kollege und Freund von WikiLeaks-Gründer Julian Assange, der von Benedict Cumberbatch verkörpert wird. Der Film basiert auf dem Buch gleichen Titels, dessen Autor Domscheit-Berg ist. Darin schreibt er von der Freundschaft zwischen den beiden Männern sowie der Kluft, als das internationale Profil der Website mit einem Mal explodiert und plötzlicher Ruhm und eine stufenweise Desillusionierung ihrer Gründer eintritt. Der Film feierte gerade im Rahmen des Toronto International Film Festival als Eröffnungsfilm Weltpremiere und erhielt begeisterte Kritiken. Im November ist Brühl in Anton Corbijns Thriller A Most Wanted Man (2013) an der Seite von Rachel McAdams, Robin Wright und Philip Seymour Hoffman in den Lichtspieltheatern vertreten. Im Anschluss daran steht er als junger Journalist Sebastian Zöllner in Wolfgang Beckers neuem Film Ich & Kaminski (2014) im Rampenlicht. 30 Dem internationalen Kinopublikum ist Brühl bestens bekannt für seine Rolle des deutschen Kriegshelden Frederick Zoller in Quentin Tarantinos Inglourious Basterds (2009), in dem Brad Pitt und Christoph Waltz die Hauptrollen spielten. Der Film wurde 2010 für acht Oscars® nominiert. In Europa ist Brühl ein bestens bekannter und preisgekrönter Schauspieler. 2003 war er als Alexander Kerner in der Tragikomödie Good Bye, Lenin! (2003) zu sehen, einer der erfolgreichsten deutschen Filme aller Zeiten. Mit seiner bewegenden schauspielerischen Leistung in der Rolle eines jungen Mannes, der gegen das damalige DDR-Regime protestiert und später versucht, seine gebrechliche Mutter vor der Wahrheit, dass die Mauer gefallen ist, zu verschonen, brachte ihm sowohl den Europäischen Filmpreis als auch den Deutschen Filmpreis als Bester Schauspieler ein. Andere herausragende Titel seiner Filmographie sind: Das weiße Rauschen (2001), Der Duft von Lavendel (2004), mit dem er sein englischsprachiges Debüt gab und an der Seite von Judi Dench und Maggie Smith auftrat, Stéphane Robelins Und wenn wir alle zusammenziehen? (2011) mit Jane Fonda und Geraldine Chaplin, Was nützt die Liebe in Gedanken (2003), der ihm den Publikumspreis als bester Schauspieler beim Europäischen Filmpreis einbrachte, Die fetten Jahre sind vorbei (2004), für den er 2004 eine Nominierung als Bester Schauspieler beim Europäischen Filmpreis erhielt, Merry Christmas (2005), Salvador – Kampf um die Freiheit (2006), Das Bourne Ultimatum (2007), Julie Delpys Die Gräfin (2009) und In Tranzit / Afterwards (2007-2008) mit John Malkovich. Brühl spricht fließend Deutsch, Englisch, Spanisch und Französisch. OLIVIA WILDE (Suzy Miller) Als Schauspielerin und Aktivistin ist OLIVIA WILDE eine moderne Renaissancefrau. Ohne Anstrengung wechselt Wilde zwischen Schauspielprojekten an der Seite bekannter Kollegen und ihrem Engagement an der Seite von Ärzten und Lehrern in Flüchtlingslagern in Haiti. Demnächst ist Wilde an der Seite von Jake Johnson in Joe Swanbergs Komödie Drinking Buddies (2013) zu sehen. Der Film zeigt, was passiert, wenn das Privatleben mit einer Kumpelfreundschaft kollidiert. Drinking Buddies, der 2013 auf dem SXSW Film Festival Premiere feierte, wurde von der Filmkritik sehr positiv aufgenommen. Im November ist Wilde mit Spike Jonzes romantischer Komödie Her (2013) in den Kinos vertreten. Der Film erzählt die Geschichte eines einsamen Mannes, der sich in die Stimme seines Computers verliebt. Jonze, der auch das Drehbuch geschrieben hat, inszenierte neben Wilde Joaquin Phoenix, Amy Adams, Rooney Mara und Scarlett Johansson in den Hauptrollen. Unlängst beendete sie die Dreharbeiten des von David Gelb inszenierten Horrorthrillers Reawakening (2014) an der Seite von Mark Duplass. Der Film erzählt von einem Forscherteam, das ein Mittel findet, die Toten ins Leben zurückzuholen, und bald danach mit den düsteren Folgen seiner Entdeckung konfrontiert wird. Außerdem stand Wilde vor kurzem in Rom für Paul Haggis’ Third Person (2013) vor der Kamera. In dem Beziehungsdrama, das aus drei miteinander verbundenen Handlungssträngen besteht, spielt sie eine Autorin. An ihrer Seite werden überdies Liam Neeson, Mila Kunis, James Franco und Adrien Brody zu sehen sein. 2012 drehte Wilde Better Living Through Chemistry (2013) über einen prüden Pharmazeuten (Sam Rockwell), dessen unaufgeregtes Leben aus den Fugen gerät, als er eine Affäre mit einer attraktiven Kundin beginnt. 31 Anfang des Jahres war sie in der Komödie Der unglaubliche Burt Wonderstone (2013) zu sehen. An der Seite von Steve Carell, Steve Buscemi und Jim Carrey hatte sie die weibliche Hauptrolle inne. 2011 hatte sie einen Part in Der Dieb der Worte (2011) an der Seite von Dennis Quaid, Bradley Cooper und Zoe Saldana. Der Film von Brian Klugman und Lee Sternthal erzählt vom hohen Preis, den ein Autor zahlen muss, der die Arbeit eines Kollegen gestohlen hat. Ferner spielte sie die jüngere Schwester von Eric Banas Charakter in Stefan Ruzowitzkys Cold Blood – Kein Ausweg. Keine Gnade (2012). Der Film, der im April 2012 auf dem Tribeca Film Festival Premiere feierte, erzählt von einem flüchtigen Geschwisterpaar, das einem auf Hafturlaub befindlichen Verbrecher in die Quere kommt. 2011 gab sie die mysteriöse Ella an der Seite von Daniel Craig und Harrison Ford in Jon Favreaus Cowboys & Aliens (2011). Neben Ryan Reynolds und Jason Bateman spielte sie in Wie ausgewechselt (2011) mit. Überdies machte sie sich einen Namen mit ihrer Rolle in dem 3D-Blockbuster Tron: Legacy (2010), der 2010 in die Kinos kam. Wilde, deren Eltern preisgekrönte Journalisten und Dokumentarfilmer sind, erkundete das Terrain der Dokumentation auch selbst. 2013 fungierte sie als ausführende Produzentin von „The Rider and the Storm“, der im Wettbewerb des vergangenen Tribeca Film Festival lief. 2012 war Wilde zudem ausführende Produzentin der Kurzdokumentation „Baseball in the Time of Cholera“, die ebenfalls im Rahmen des Tribeca Film Festival Premiere feierte und eine besondere Erwähnung der Jury erhielt. Der Film zeichnet die aktuelle Cholera-Epidemie in Haiti auf. 2011 gab sie auf dem Tribeca Film Festival ihr Debüt als Filmemacherin: Der von ihr mitproduzierte Kurzfilm "Sun City Picture House" über eine Gemeinschaft auf Haiti, die nach dem verheerenden Erdbeben von 2010 versucht, ein Kino aufzubauen, wurde den Festivalgästen vorgeführt. Auf dem Maui Film Festival gewann der Film den Publikumspreis; überdies lief er während der DocuWeeks. Neben ihrer Tätigkeit als Kinoschauspielerin machte sich Wilde mit der Rolle der Dr. Remy „Thirteen" Hadley in der erfolgreichen Serie „Dr. House" einen Namen – sie stieß 2007 zum Cast der Serie. Zu ihrer früheren Filmographie zählt ein Cameo-Auftritt in Paul Haggis' 72 Stunden – The Next Three Days (2010) an der Seite von Russell Crowe, Year One – Aller Anfang ist schwer (2009) neben Jack Black, Alpha Dog – Tödliche Freundschaft (2006) mit Bruce Willis und Emile Hirsch, Bickford Shmeckler's Cool Ideas (2006), der ihr den Preis als Beste Schauspielerin des Aspen Film Festival einbrachte, sowie Conversations With Other Women (2005) neben Helena Bonham Carter und Aaron Eckhart. ALEXANDRA MARIA LARA (Marlene Lauda) ALEXANDRA MARIA LARA ist eine rumänisch-deutsche Schauspielerin, die vor allem für ihre Rollen in dem Oscar®-nominierten Epos Der Untergang (2004) und Francis Ford Coppolas Jugend ohne Jugend (2007) bekannt ist. Lara, in Bukarest geboren, ist das einzige Kind des rumänischen Schauspielers Valentin Plătăreanu. Als sie vier Jahre alt war, floh sie mit ihrer Familie nach Westdeutschland, um dem diktatorischen Regime von Nicolae Ceauşescu zu entkommen. Obwohl ihre Familie ursprünglich nach Kanada auswandern wollte, ließ sie sich in Freiburg nieder und zog später nach Berlin. Nach ihrem Abitur am Französischen Gymnasium in Berlin 1997 studierte sie Schauspielkunst an der von ihrem Vater mitbegründeten Theaterwerkstatt Charlottenburg. Als 16-Jährige hatte sie bereits Rollen in verschiedenen Fernsehfilmen. 2008 hatte sie eine Nebenrolle in den deutschen Produktionen Der Baader Meinhof Komplex 32 (2008) sowie Hinter Kaifeck (2009) neben Benno Fürmann. Im selben Jahr war sie Mitglied der Filmjury beim Festival de Cannes. Mehrere internationale Produktionen folgten, wie Anton Corbijns Control (2007), Spike Lees Das Wunder von St. Anna (2008), Stephen Daldrys Der Vorleser (2008), The Company (2007) und The City of Your Final Destination (2007) mit Laura Linney und Anthony Hopkins. Sie hatte auch Hauptrollen in Sam Garbarskis Vertraute Fremde (2010) und in dem romantischen Drama City of Life (2009). 2010 hatte sie einen Part in Bruno Chices Small World (2010) neben Gérard Depardieu. 2011 spielte sie in Detlev Bucks Rubbeldiekatz (2011) neben Matthias Schweighöfer mit, in Andrzej Jakimowskis Imagine (2012) und in Christoph Schaubs Nachtlärm (2012). Für ihre Verdienste um die Kinokunst verlieh ihr das französische Kulturministerium 2012 den Chevalier des Arts et des Lettres. 2005 erhielt sie die Goldene Kamera als Beste Schauspielerin für ihre Rolle in Der Untergang. 2006 wurde sie beim International Film Festival in Mailand als Beste Schauspielerin für ihren Part in Der Fischer und seine Frau (2005) geehrt. Lara lebt mit ihrem Ehemann Sam Riley in Berlin. PIERFRANCESCO FAVINO (Clay Regazzoni) PIERFRANCESCO FAVINO ist ein vielseitiger und begabter Schauspieler, der vom Kinowie vom Fernsehpublikum gleichermaßen verehrt wird. Seine darstellerischen Künste in Marco Tullio Giordanas Romanzo di una strage (2012) brachten ihm einen David di Donatello Award als Bester Nebendarsteller sowie einen Golden Pegasus Award als Bester Darsteller ein. Für seine Rolle in Was will ich mehr (2010) erhielt er eine Nominierung für den italienischen Golden Globe. Favino schlägt sich in ernsten wie auch komischen Rollen mit Bravour. Sowohl Genreregisseure als auch Autorenfilmer arbeiten gerne mit ihm zusammen. Er bewegt sich in dem kleinen Kreis italienischer Schauspieler, die sowohl im eigenen Land als auch – dank mehreren Rollen in Hollywoodproduktionen - im Ausland Anerkennung finden. Zu seinen amerikanischen Projekten zählen Shawn Levys Nachts im Museum (2006), Andrew Adamsons Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia (2008), Spike Lees Das Wunder von St. Anna (2008) oder Mark Forsters World War Z (2013) mit Brad Pitt. Favino, der an der Accademia Nazionale d’Arte Drammatica Silvio D’Amico studierte, erntete großes Kritikerlob und viel Zuschauerzuspruch für seine Rolle in Gabriele Muccinos Ein letzter Kuss (2001) und Enzo Monteleones El Alamein – La linea del fuoco (2002). Für letzteren wurde er 2003 als Bester Nebendarsteller für einen italienischen Oscar®, den David di Donatello, vorgeschlagen. 2004 war er in Gianni Amelios Die Hausschlüssel (2004) zu sehen, der in den Wettbewerb des 61. Filmfestival in Venedig eingeladen wurde. Seine schauspielerische Leistung wurde mit dem Preis als Bester Nebendarsteller bei der Preisverleihung des Sindacato Nazionale Giornalisti Cinematografici Italiani belohnt. In Michele Placidos Romanzo criminale (2005) spielte er die Rolle des Il Libano und wurde als Bester Nebendarsteller mit einem David di Donatello Award und als Bester Schauspieler mit einem Preis des Sindacato Nazionale Giornalisti Cinematografici Italiani geehrt. Er arbeitete für so angesehene italienische Filmemacher wie Marco Bellocchio, Giuseppe Tornatore, Ferzan Ozpetek und Silvio Soldini. 2010 arbeitete er erneut mit Muccino in Baciami ancora (2010) zusammen. Unlängst sah man ihn in Giuliano Montaldos L’industriale 33 (2011), in Stefano Sollimas A.C.A.B.: All Cops Are Bastards (2012) sowie in Carlo Verdones italienischem Erfolg Posti in piedi in paradiso (2012). Favino zählt zu den führenden Künstlern einer neuen Generation von Schauspielern, die für einen Umbruch im italienischen Starsystem sorgen. Im Rahmen des 69. Filmfestivals von Venedig war er Jurypräsident des Orizzonti Venice Award, und 2012 saß er in der internationalen Jury des Marrakech Inernational Film Festival. NATALIE DORMER (Nurse Gemma) NATALIE DORMER wurde für ihre Rolle der Anne Boleyn in der Serie „The Tudors“ bereits zwei Mal für einen Gemini Award nominiert. Derzeit ist sie als Margaery Tyrell in der HBOFantasy-Serie „Game of Thrones“ zu sehen. Unlängst beendete sie die Dreharbeiten für die unabhängige Produktion Posh (2014) an der Seite von Max Irons und wird in den Kinos demnächst in Ridley Scotts The Counselor (2013) neben Brad Pitt und Cameron Diaz auftauchen. Sie hatte Rollen in Lasse Hallströms Casanova (2005), dem Krimi Flawless – Ein tadelloses Verbrechen (2007) mit Michael Caine, City of Life (2009) neben Alexandra Maria Lara, Captain America: The First Avenger (2011) und Madonnas W.E. (2011). Unlängst hatte sie neben James Fox einen Part in der Romanze A Long Way From Home (2013). Die multitalentierte Schauspielern studierte an der Webber Douglas Academy of Dramatic Arts in London und ist auch als Mezzosopranistin tätig ist. Sie ist Mitglied der London Fencing Academy. 34 DER STAB RON HOWARD (Regie/Produktion) Der Oscar®-gekrönte Filmemacher RON HOWARD ist einer der berühmtesten Regisseure seiner Generation. Von den von der Kritik gepriesenen Dramen A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn (2001) und Apollo 13 (1995) hin zu den Erfolgskomödien Eine Wahnsinnsfamilie (1989) und Splash – Die Jungfrau am Haken (1984): Howard hat einige der unvergesslichsten Filme Hollywoods erschaffen. Für seinen Film Das Comeback (2005), den er inszenierte und produzierte, arbeitete er erneut mit Oscar®-Gewinner Russell Crowe zusammen, nachdem er zuvor mit dem Schauspieler seinen größten Triumph mit A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn gefeiert hatte, mit dem sich Howard den Regie-Oscar® sichern konnte. Der Film erhielt überdies den Academy Award als Bester Film, für das Beste adaptierte Drehbuch und für die Beste Nebendarstellerin. Der Film erhielt ferner vier Golden Globes, einschließlich in der Kategorie Bester Film/Drama. Die amerikanische Regiegilde DGA ehrte Howard zudem für seine Regieleistung, und gemeinsam mit Produzent Brian Grazer erhielt er den ersten Awareness Award der National Mental Health Awareness Campaign. Sein Können als Regisseur findet bereits seit langem Anklang. 1995 erhielt er die erste Auszeichnung der DGA für Apollo 13. Das auf wahren Begebenheiten basierende Drama stand außerdem neun Mal auf der Nominierungsliste der Academy Awards – gewonnen hat es schließlich in den Kategorien Bester Schnitt und Bester Ton. Die amerikanische Schauspielergilde ehrte Apollo 13 zudem mit dem Hauptpreis für das Beste Ensemble und für den Besten Nebendarsteller. Viele von Howards vergangenen Arbeiten erhielten Nominierungen von der Academy, einschließlich die bekannten Erfolge Backdraft – Männer, die durchs Feuer gehen (1991), Eine Wahnsinnsfamilie und Cocoon (1985), der zwei der begehrten Statuen gewonnen hat. Das Museum of the Moving Image ehrte Howard im Dezember 2005 und die amerikanische Schnittgilde feierte ihn im Februar 2006. Im Januar 2009 überreichte die amerikanische Produzentengilde PGA an Howard und seinen Kreativpartner Brian Grazer den Milestone Award. Im November 2009 heimsten sie von der angesehenen Tisch School of the Arts der New York University den Big Apple Award ein und im Mai 2010 wurde das Duo mit dem Humanitarian Award des Simon Wiesenthal Center gehuldigt. Im Juni 2010 erhielt Howard den Silver Hugo Career Achievement Award im Rahmen des Chicago International Film Festival. Im März 2013 wurde er in die Ruhmeshalle der Academy of Television Arts & Sciences aufgenommen. Gerade hat Howard gemeinsam mit Jay Z einen Films über das Made in America Musikfestival (Jay-Z: Made in America, 2013) fertig gestellt und produziert das Drama The Good Lie (2014) mit Reese Witherspoon. Überdies bereitet er den Dreh von In the Heart of the Sea vor, den er mit Chris Hemsworth in der Hauptrolle inszenieren wird. Des Weiteren inszenierte und produzierte Howard die Verfilmung von Peter Morgans von der Kritik gefeiertem Theaterstück Frost/Nixon (2008). Der Film erntete fünf Oscar®Nominierungen, einschließlich in der Kategorie Bester Film. Ferner wurde er für den Darryl F. Zanuck Producer of the Year Award der PGA vorgeschlagen. Howards Portfolio umfasst einige der populärsten Filme der vergangenen 25 Jahre. 1991 brachte Howard das angesehene Drama Backdraft – Männer, die durchs Feuer gehen mit Robert De Niro, Kurt Russell und William Baldwin hervor. Im Anschluss daran lieferte er das 35 historische Epos In einem fernen Land (1992) mit Tom Cruise und Nicole Kidman. Später inszenierte Howard Mel Gibson, Rene Russo, Gary Sinise und Delroy Lindo in dem 1996 fertiggestellten Thriller Kopfgeld – Einer muss bezahlen (1996). Für Apollo 13 arbeitete er mit Tom Hanks, Kevin Bacon, Ed Harris, Bill Paxton, Gary Sinise und Kathleen Quinlan zusammen. Der Film erschien auch im IMAX-Format. Zu seinen weiteren Arbeiten zählen die Komödie Dickste Freunde (2010) mit Vince Vaughn und Kevin James, die Adaptionen der von Dan Brown geschriebenen Bestseller Illuminati (2009) und The Da Vinci Code – Sakrileg (2006) mit Oscar®-Preisträger Tom Hanks, der Blockbuster Der Grinch (2000) mit Jim Carrey, Eine Wahnsinnsfamilie mit Steve Martin sowie das Fantasy-Epos Willow (1988), Nightshift – Das Leichenhaus flippt völlig aus (1982) mit Henry Winkler, Michael Keaton und Shelley Long sowie der spannende Western The Missing (2003) mit den Oscar®-Gewinnern Cate Blanchett und Tommy Lee Jones. Im Fernsehbereich war Ron Howard bei zahlreichen preisgekrönten Filmen und Serien als ausführender Produzent beteiligt. So etwa bei der HBO-Miniserie „From the Earth to the Moon“, bei der mit einem Emmy ausgezeichneten Komödie „Arrested Development“ und dem Erfolg „Parenthood“ für NBC. Sein Regiedebüt gab er 1977 mit der Komödie Gib Gas... und lasst euch nicht erwischen (1977). Seine Karriere im Filmbusiness startete er als Schauspieler. In Die Reise (1959) und Music Man (1962) hatte er seine ersten Rollen, bis er schließlich als Opie in der DauerläuferSerie „The Andy Griffith Show“ regelmäßig auftrat. Später übernahm er einen Part in der beliebten Serie „Happy Days“ und erhielt fabelhafte Kritiken für seine schauspielerischen Leistungen in American Graffiti (1973) und The Shootist – Der Scharfschütze (1976). Die ersten gemeinsamen Projekte mit Langzeitpartner Brian Grazer waren die Erfolgskomödien Nightshift – Das Leichenhaus flippt völlig aus und Splash – Die Jungfrau am Haken. Das Duo gründete 1986 die Firma Imagine Entertainment, um unabhängig Filme produzieren zu können. PETER MORGAN (Buch/Produktion) PETER MORGAN ist ein international preisgekrönter Autor von Theaterstücken und Drehbüchern für Film und Fernsehen. Für seine Drehbücher von Stephen Frears’ Die Queen (2006) mit Helen Mirren und Ron Howards Frost/Nixon (2008) erhielt er Nominierungen bei den Oscars®, Golden Globes und BAFTA Awards; überdies darf er eine Reihe internationaler Preise sein Eigen nennen. Sein jüngstes Theaterstück, „The Audience“, mit Helen Mirren in der Hauptrolle war ein Riesenerfolg am Londoner West End und wurde in fünf Kategorien bei den Olivier Awards 2013 vorgeschlagen. Sein Theaterstück vor „The Audience“, das für je einen Olivier und Tony Award nominierte „Frost/Nixon“, wurde sowohl in Europa als auch in Amerika bejubelt. Später wurde es von Ron Howard in einen Oscar®-nominierten Film umgewandelt. Zu seinen zahlreichen Filmarbeiten zählen Der letzte König von Schottland – In den Fängen der Macht (2006), für den er einen BAFTA in der Kategorie Bestes adaptiertes Drehbuch erhielt, The Damned United (2009) und Clint Eastwoods Hereafter – Das Leben danach (2010) mit Matt Damon. In Entwicklung befindet sich das von ihm geschriebene Hugh-Hefner-Biopic Playboy, das Warner produziert, sowie der Fernsehfilm „Christopher Jefferies“, den Roger Michell inszenieren will. 36 Seine umfangreiche Filmographie im Fernsehbereich umfasst den BAFTA-gekrönten „The Deal“, „The Special Relationship“ – der erste Teil seiner Trilogie über Tony Blair – sowie der mehrfach ausgezeichnete „Longford“. ANDREW EATON (Produktion) ANDREW EATON gründete 1994 gemeinsam mit Regisseur Michael Winterbottom die Produktionsfirma Revolution Films. Im Lauf seiner fruchtbaren Karriere im Film- und Fernsehbereich hat Eaton zwei BAFTA Awards gewonnen und stand acht Mal auf deren Nominierungsliste. Er produzierte über 30 Spielfilme, die zum Großteil von Winterbottom in Szene gesetzt wurden, wie Ein mutiger Weg (2007) mit Angelina Jolie, In This World (2002), der mit dem BAFTA als Bester nicht englischsprachiger Film sowie dem Goldenen Bären der Berlinale belohnt wurde, 24 Hour Party People (2002) mit Steve Coogan, Road to Guantanamo (2006), der bei den British Independent Film Awards als Beste britische Doku vorgeschlagen wurde und im Rahmen der Berlinale den Silbernen Bären abräumte, sowie Tristram Shandy: A Cock and Bull Story (2005), in dem Coogan und Rob Brydon die Hauptrollen spielten. Ferner produzierte Eaton die mit einem BAFTA gekrönte Fernsehtrilogie „Red Riding“ mit Andrew Garfield, Rebecca Hall, Paddy Considine und Sean Bean sowie „The Trip“ – abermals mit Coogan und Brydon. Andrew Eaton war vier Jahre lang als stellvertretender Präsident des U.K. Film Council tätig und war Vize des Diversity Forum. Im Jahr 2000 feierten ihn die British Independent Film Awards als Produzent des Jahres. ERICK FELLNER (Produktion)/TIM BEVAN (ausführende Produktion) Working Title Films, seit 1992 gemanagt von ERIC FELLNER und TIM BEVAN, zählt zu den weltweit führenden Filmproduktionshäusern. Seit ihrem Gründungsjahr 1983 hat die Firma über 100 Produktionen auf den Markt gebracht, die insgesamt weltweit über fünfMilliarden Dollar eingespielt haben. Ihre Produktionen ergatterten bis dato zehn Oscars® (für Tom Hoopers Les Misérables (2012), Joe Wrights Anna Karenina (2012) und Abbitte (2007), Tim Robbins’ Dead Man Walking (1995), Joel und Ethan Coens Fargo (1996) sowie Shekhar Kapurs Elizabeth (1998) und Elizabeth – Das goldene Königreich (2007)), 35 BAFTA Awards und zahlreiche wichtige Preise bei den Filmfestivals in Cannes und Berlin. Das Duo Bevan und Fellner erhielt den David O. Selznick Achievement Award in Theatrical Motion Pictures, der die höchste Auszeichnung der amerikanischen Produzentengilde PGA markiert. Außerdem ist das Duo im Besitz der beiden höchsten Ehrungen für britische Filmemacher: dem Michael Balcon Award, der im Rahmen der BAFTAs vergeben wird, sowie dem Alexander Walker Special Award, der bei den Evening Standard British Film Awards ausgeschrieben wird. Ferner wurden sie als Commanders of the Order of the British Empire geadelt. 37 Das vielfältige Portfolio von Working Title umfasst: Mike Newells Vier Hochzeiten und ein Todesfall (1993), Richard Curtis’ Tatsächlich... Liebe (2003), Stephen Daldrys Billy Elliot – I Will Dance (2000), Roger Michells Notting Hill (1999), Bean – Der ultimative Katastrophenfilm (1997) und Mr. Bean macht Ferien (2007) (von Mel Smith bzw. Steve Bendelack inszeniert), Edgar Wrights Shaun of the Dead (2004) und Hot Fuzz – Zwei abgewichste Profis (2007), Paul und Chris Weitz’ About a Boy (2002), Greg Mottolas Paul – Ein Alien auf der Flucht (2011), Adam Brooks’ Vielleicht, vielleicht auch nicht (2007), Sydney Pollacks Die Dolmetscherin (2005), Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück (2001) und Bridget Jones – Am Rande des Wahnsinns (2004) (von Sharon Maguire bzw. Beeban Kidron inszeniert), Joe Wrights Stolz und Vorurteil (2005) und Abbitte, Baltasar Kormákurs Contraband (2012) mit Mark Wahlberg und Kate Beckinsale, Eine zauberhafte Nanny (2005) und Eine zauberhafte Nanny – Knall auf Fall in ein neues Abenteuer (2010) (von Kirk Jones bzw. Susanna White inszeniert), Johnny English (2003) und Johnny English – Jetzt erst recht (2011) (von Peter Howitt bzw. Oliver Parker inszeniert), Asif Kapadias Senna (2010), der erste Dokumentarfilm der Firma über den legendären Formel-1 -Rennfahrer Ayrton Senna, sowie Paul Greengrass’ Flug 93 (2006) und Ron Howards Frost/Nixon (2008). Der Erfolg von Billy Elliot setzte sich später auf der Bühne fort als „Billy Elliot the Musical“, das wie der Film von Daldry inszeniert wurde – mit Dialogen von Lee Hall und Musik komponiert von Elton John. Das Musical hat bislang 76 Theaterpreise gewonnen und feiert nach wie vor Erfolge auf Tourneen in London, Toronto und ganz Nordamerika. Es wurde über drei Jahre am Broadway aufgeführt, wo es 2009 zehn Tony Awards gewonnen hat – einschließlich in den Kategorien Bestes Musical und Beste Regie. Auch in Sydney, Melbourne, Chicago und Seoul tourte die Produktion bereits. Insgesamt hat sie über sieben Millionen Musical-Fans weltweit begeistert. Zu den jüngsten Working-Title-Produktionen zählen Edgar Wrights The World’s End (2013) mit Simon Pegg und Nick Frost, John Crowleys Closed Circuit (2012) mit Eric Bana und Rebecca Hall, Richard Curtis’ Alles eine Frage der Zeit (2013) mit Rachel McAdams und Domhnall Gleeson sowie Hossein Aminis The Two Faces of January (2014) mit Viggo Mortensen, Kirsten Dunst und Oscar Isaac. BRIAN OLIVER (Produktion) BRIAN OLIVER ist Präsident von Cross Creek Pictures, ein Oscar®-nominierter Produzent und Veteran im Filmbusiness. Oliver bereichert Cross Creek Pictures mit seinem unglaublichen Wissen im Produktions- und Finanzierungsbereich und hat sich zum Ziel gesetzt, zum Nachdenken anregende, aber auch kommerzielle Filme in einem für Filmemacher freundlichen Umfeld zu entwickeln. Das Unternehmen, das Oliver gemeinsam mit Timmy Thompson gründete, hat sich auf die Fahnen geschrieben, die fruchtbare Beziehung zwischen Filmemachern und Finanziers zu fördern und zu stärken. Derzeit unterhält Cross Creek einen dreijährigen Vertriebsdeal mit Universal Pictures. Oliver ist überdies Mitglied des Investment-Komitees von Cross Creek Partners, einem Filmfonds, den Thompson und ein Konsortium an privaten Geschäftsinvestoren aus Louisiana und Texas gegründet hat. Derzeit steckt Oliver in der Produktion von Scott Franks A Walk Among the Tombstones (2013) mit Liam Neeson in der Hauptrolle. Ferner produziert Cross Creek die Komödie Bathing Suits, deren Drehbuch von Buck Henry stammt, das von James Gray geschriebene Biopic McQueen (2014) über Steve McQueen, den Jeremy Renner verkörpern soll, Black Mass (2014) über den berühmt-berüchtigten Gangster Whitey Bulger sowie die Bestsellerverfilmung Beautiful Ruins (2014) gemeinsam mit Todd Field (Standard Film 38 Company), seinem Cross-Creek-Partner Thompson, Patrick Milling Smith und Brian Carmody (Smuggler Films) als Koproduzenten. Brian Oliver wird ferner Tom Harpers The Woman in Black: Angels of Death (2014) produzieren, die Fortsetzung des weltweiten Erfolgs Die Frau in Schwarz (2012). 2012 war Oliver mit seiner Produktion Ein tolles Leben (2012) mit Colin Firth und Emily Blunt auf dem Toronto International Film Festival vertreten. 2011 feierte sein The Ides of March – Tage des Verrats (2011), den George Clooney inszenierte, als Eröffnungsfilm beim Filmfestival in Venedig Premiere. Anschließend produzierte er James Watkins’ Die Frau in Schwarz mit Daniel Radcliffe. Die Verfilmung des gleichnamigen Horror-Bestsellers spielte über 125Millionen Dollar weltweit ein. In Großbritannien war der Film der erfolgreichste britische Horrorfilm aller Zeiten. Die erste Produktion, die Oliver über Cross Creek auf die Beine stellte, war Darren Aronofskys Psychothriller Black Swan (2010). Der Film spielte weltweit über 328Millionen Dollar ein. Gemeinsam mit seinen Mitproduzenten Mike Medavoy und Scott Franklin gewann Oliver mit Black Swan den Preis für den Besten Film bei den Independent Spirit Awards 2011. Der Film mischte die damalige Award-Season richtig auf und holte sich fünf Oscar®Nominierungen, zwölf BAFTA-Nominierungen und vier Golden-Globe-Nominierungen. Oliver arbeitet seit nunmehr zwölf Jahren in der Unterhaltungsbranche. Seine Karriere begann bei Paramount Pictures, gefolgt von einem Abstecher in die Spielfilmabteilung der William Morris Agency. Anschließend wurde er Vizepräsident Produktion bei Propaganda Films, wo er unter anderem Paul Schraders Auto Focus (2002) entwickelte und produzierte. Vor der Gründung von Cross Creek rief er Arthaus Pictures ins Leben. Oliver hat einen Abschluss von der University of California in Berkeley sowie ein juristisches Examen von der Whittier Law School. BRIAN GRAZER (Produktion) Der Oscar®-gekrönte Produzent BRIAN GRAZER ist seit über 25 Jahren im Film- und Fernsehbusiness tätig. Als Autor und Produzent wurde er bereits für vier Academy Awards vorgeschlagen. 2002 gewann er den Goldjungen in der Kategorie Bester Film für A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn (2001). Der Film gewann in drei weiteren Kategorien, heimste vier Golden Globe Awards ein (einschließlich als Bester Film/Drama) und bescherte Grazer den ersten Awareness Award der National Mental Health Awareness Campaign. Über die Jahre wurden die von Grazer mitproduzierten Kino- und Fernsehproduktionen für insgesamt 43 Oscars® und 149 Emmys nominiert. Gleichzeitig brachten seine Produktionen über 13,7 Milliarden Dollar weltweit ein bei der Auswertung im Kino, Home Entertainment oder Musikbereich. Als Anerkennung für diese Kombination aus künstlerischem Erfolg und kommerziellem Erfolg verlieh ihm die amerikanische Produzentengilde PGA 2001 den David O. Selznick Achievement Award in Motion Pictures. Seine Errungenschaften wurden auch von der Wirtschaftskammer Hollywoods anerkannt: Sie nahm Grazer 1998 in ihre Shortlist an Produzenten mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame auf. Im März 2003 feierte ihn die ShoWest mit dem Lifetime Achievement Award. Im Mai 2007 wählte ihn das Time-Magazin als eine der „100 einflussreichsten Persönlichkeiten auf der Welt“. Im Januar 2009 erhielten Grazer und sein Kreativpartner Ron Howard den Milestone Award der PGA. Im November 2009 kam das Duo in den Genuss eines Big Apple Award, den die 39 renommierte Tisch School of the Arts der New York University vergibt. Im Mai 2010 folgte der Humanitarian Award des Simon Wiesenthal Center. Im Februar 2011 bekam Grazer den Motion Picture Sound Editors Filmmakers Award. 2012 verlieh ihm die Alfred Mann Foundation ihren Innovation and Inspiration Award, um seine ehrenamtlichen humanitären Einsätze zu ehren. 2013 wurden ihm der Abe Burrows Entertainment Award der Alzheimer Association sowie der Lifetime Achievement Award von PromaxBDA überreicht. Zu Grazers Produktionen zählen neben A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn auch Apollo 13 (1995), für den er 1995 den Darryl F. Zanuck Producer of the Year Award der PGA und eine Oscar®-Nominierung in der Kategorie Bester Film erhielt. Auch der von ihm produzierte Splash – Die Jungfrau am Haken (1984), dessen Drehbuch er mitschrieb, brachte ihm eine Oscar®-Nominierung ein in der Kategorie Bestes Originaldrehbuch. Vergangenes Jahr produzierte Brian Grazer die Verleihung der 84. Academy Awards®, die Billy Crystal moderierte. Gerade produzierte Grazer die Dokumentation über das Made In America Music Festival mit Jay-Z sowie The Good Lie, ein Drama über die wahre Geschichte der „Lost Boys“ des Sudan, in dem Reese Witherspoon die Hauptrolle spielt. In Vorbereitung befindet sich In the Heart of the Sea, den Ron Howard erneut mit Chris Hemsworth in der Hauptrolle inszenieren wird. Überdies produzierte Grazer die Verfilmung von Peter Morgans von der Kritik gefeiertem Theaterstück Frost/Nixon (2008), für dessen Inszenierung Howard verantwortlich war. Der Film wurde für fünf Academy Awards® nominiert – einschließlich in der Kategorie Bester Film – und erhielt außerdem eine Nominierung für einen Darryl F. Zanuck Producer of the Year Award der PGA. Zu seinen jüngeren Filmproduktionen zählen: Clint Eastwoods J. Edgar (2011) mit Leonardo DiCaprio, Aushilfsgangster (2011) mit Ben Stiller und Eddie Murphy, Jon Favreaus Cowboys & Aliens (2011) mit Daniel Craig und Harrison Ford, Dickste Freunde (2010) mit Vince Vaughn und Kevin James, Ridley Scotts Robin Hood (2010) mit Russell Crowe und Cate Blanchett, Ron Howards Dan-Brown-Bestsellerverfilmungen Illuminati (2009) und The Da Vinci Code – Sakrileg (2006) mit Tom Hanks, Clint Eastwoods Der fremde Sohn (2008) mit Angelina Jolie, Ridley Scotts American Gangster (2007) mit Russell Crowe und Denzel Washington, Spike Lees intensiver Krimi Inside Man (2006) mit Denzel Washington, Clive Owen und Jodie Foster, Flightplan – Ohne jede Spur (2005), Das Comeback (2005), die in Sundance gefeierte Dokumentation Inside Deep Throat (2004), Friday Night Lights (2004), 8 Mile (2002), Blue Crush (2002), Ein (un)möglicher Härtefall (2003), Der Grinch (2000), Der verrückte Professor (1996), Der Dummschwätzer (1997), Kopfgeld – Einer muss bezahlen (1996), My Girl – Meine erste Liebe (1991), Backdraft – Männer, die durchs Feuer gehen (1991), Kindergarten Cop (1990), Eine Wahnsinnsfamilie (1989), Süchtig (1988) sowie Spione wie wir (1985). Sein Portfolio im Fernsehen umfasst „How to Live With Your Parents (for the Rest of Your Life)“ für ABC, die preisgekrönte Serie „Arrested Development“ für Netflix, „Parenthood“ für NBC (basierend auf dem Kinofilm von 1989) oder die mit dem Peabody Award ausgezeichnete Serie „Friday Night Lights“, ebenfalls für NBC. Weitere von Grazer produzierte Fernsehprojekte sind die bei den Golden Globes und Emmys ausgezeichnete Erfolgsserie „24“, „Lie to Me“ mit Tim Roth, „Shark“, „Miss Match“, „Felicity“, „Sports Night“ oder die Miniserie „From the Earth to the Moon“, die einen Primetime Emmy Award gewonnen hat. Brian Grazer startete seine Karriere als Produzent von Fernsehprojekten. Während eines Jobs als ausführender Produzent eines TV-Piloten für Paramount Pictures Anfang der 40 Achtzigerjahre hat Grazer seinen späteren Freund und Geschäftspartner Ron Howard kennengelernt. Ihre Zusammenarbeit begann mit den Erfolgskomödien Nightshift – Das Leichenhaus flippt aus (1982) und Splash – Die Jungrau am Haken. 1986 folgte die Gründung ihrer Firma Imagine Entertainment, die sie immer noch gemeinsam führen. GUY EAST (Ausführende Produktion) GUY EAST ist Kogeschäftsführer von Exclusive Media, ein die ganze Wertschöpfungskette abdeckendes Filmunternehmen, das im Mai 2008 mit dem Rückhalt von Dasym Investment Strategies B.V. (ehemals firmiert unter dem Namen Cyrte Investments) gegründet wurde. Exclusive entwickelt, finanziert, produziert, vermarktet und verleiht prestigeträchtige und schauspielerstarke kommerzielle Kinofilme wie Dokumentationen. Dabei hat das Unternehmen den weltweiten Markt im Auge. Anfang 2003 gründete East gemeinsam mit Nigel Sinclair die unabhängige Produktionsfirma Spitfire Pictures. Mittlerweile fungiert Spitfire innerhalb von Exclusive als Zweig für Dokumentarprojekte. Vor der Gründung von Spitfire riefen East und Sinclair 1996 Intermedia Films ins Leben, das zu einem der weltweit wichtigsten unabhängigen Produktionshäusern und Vertriebsunternehmen aufstieg. Im Mai 2007 kamen East und Sinclair in den Vorstand von Hammer Films, nachdem sie mit Spitfire einen First-Look-Deal mit dem wiederbelebten britischen Studio geschlossen hatten. Hammer fungiert mittlerweile als Genrelabel für Exclusive. Zu den jüngeren Produktionen von East zählen der Oscar®-nominierte The Ides of March – Tage des Verrats (2011) von und mit George Clooney, Die Frau in Schwarz (2012) mit Daniel Radcliffe, End of Watch (2012) mit Jake Gyllenhaal und Michael Peña sowie Snitch – Ein riskanter Deal (2013) mit Dwayne Johnson. Zu seinen kommenden Produktionen zählen Parkland (2013) mit Zac Efron und Paul Giamatti, A Walk Among the Tombstones (2013) mit Liam Neeson, Can a Song Save Your Life? (2013) mit Keira Knightley und Mark Ruffalo, Dark Places (2014) mit Charlize Theron, das bei Hammer Films entstehende Projekt The Quiet Ones (2013) sowie The Woman in Black: Angels of Death (2014). Easts weitere neueren Produktionen sind die von Spitfire hergestellte, Oscar®-gekrönte Dokumentation Undefeated (2011), der bei den Grammys ausgezeichnete Foo Fighters: Back and Forth (2011) sowie Martin Scorseses bei den BAFTAs nominierter George Harrison: Living in the Material World (2011). 2001 produzierte East über seine Intermedia Films zwei auf Platz eins gestartete Kinoerfolge in Amerika: K-PAX – Alles ist möglich (2001) mit Kevin Spacey sowie Wedding Planner – Verliebt, verlobt, verplant (2000) mit Jennifer Lopez. Als ausführender Produzent war er beteiligt bei Terminator 3: Rebellion der Maschinen (2003) mit Arnold Schwarzenegger, dem Oscar®-gekrönten Adaptation (2002) mit Nicolas Cage, Iris (2001) mit Judi Dench, bei dem für einen Academy Award® nominierten Der stille Amerikaner (2002) mit Michael Caine, dem Oscar®-nominierten Hilary & Jackie (1998) mit Emily Watson, K-19 Showdown in der Tiefe (2002) mit Harrison Ford, Enigma – Das Geheimnis (2001) mit Kate Winslet sowie dem preisgekrönten Sie liebt ihn – sie liebt ihn nicht (1997) mit Gwyneth Paltrow. 41 Davor war er mit der von ihm gegründeten Majestic Films International erfolgreich, deren Produktionen insgesamt 34 Mal für einen Academy Award nominiert wurden. Für Der mit dem Wolf tanzt (1990) und Miss Daisy und ihr Chauffeur (1989) räumte East zwei Mal den Oscar® für den Besten Film ab. Noch weiter zurück in seiner Karriere war East Vertriebs- und Marketingchef von Goldcrest Films International, für die er den internationalen Vertrieb der Oscar®-Gewinner Killing Fields – Schreiendes Land (1984), Mission (1986), Zimmer mit Aussicht (1985) und des BAFTA-Gewinners Der Name der Rose (1986) managte. Ferner arbeitete East in der Vergangenheit als Managing Director von Carolco Films International. East studierte Englisch und Europäisches Recht an der University of Exeter in England. Seine Qualifikationen zum Anwalt machte er bei Slaughter and May. 1985 wurde East als erster Brite für den Posten des Direktors der American Film Marketing Association bestellt. JENS MEURER (Ko-Produktion) Von den Produzenten Jens Meurer und Judy Tossell im Jahr 2001 gegründet, setzt das Unternehmen auf intelligente, unterhaltsame Geschichten für ein breites internationales Publikum. ETF ist stolz, regelmäßig mit den aufregendsten Filmemachern weltweit zu arbeiten, und immer wieder große internationale Filme nach Deutschland zu bringen darunter Oscar-Nominees und European Film Award- und Golden Globe-Gewinner. Im Moment dreht Egoli Tossell die Bestseller-Verfilmung Hector and the Search for Happiness mit Weltstars Simon Pegg, Rosamund Pike, Christopher Plummer, Toni Collete, Stellan Skarsgard und Jean Reno. In Bayern wird gerade der Abenteuer-Film Big Game mit Samuel L. Jackson, Regie Jalmari Helander, produziert. Er erzählt die spannende Geschichte von einem Jungen, der zu seinem dreizehnten Geburtstag seine Männlichkeit beweisen soll in dem er alleine ein Tier erlegt. Aber statt mit einem Reh taucht er am nächsten Morgen mit einem weit aus wertvolleren Fang auf: dem Präsidenten der Vereinigten Staaten. 2014 folgt die deutsche Komödie Drei Türken und ein Baby. Zu Egoli Tossells früheren Produktionen und Co-Produktionen zählen Ron Howards Rush mit Chris Hemsworth und Daniel Brühl, James McAvoy in der Irvine WelshAdaption Filth, Song for Marion mit Gemma Arterton, Vanessa Redgrave und Terence Stamp, Golden-Globe Gewinner Carlos, Sean Beans mittelalterlicher Horror-Thriller Black Death und die Oscar-nominierte deutsche Produktion Ein russischer Sommer mit den dafür Oscar-nominierten Schauspielern Helen Mirren, Christopher Plummer, sowie James McAvoy. Judy und Jens haben sich Mitte der 80er Jahre beim Studium in Oxford kennengelernt und produzierten seitdem gemeinsam über 70 Filme und drei Kinder. NIGEL SINCLAIR (Ausführende Produktion) NIGEL SINCLAIR ist ein erfahrener Manager in der Filmindustrie und ein preisgekrönter Produzent von Kinospielfilmen und –dokumentationen. Sinclair ist Kogeschäftsführer und CEO von Exclusive Media, einer globalen unabhängigen Filmfirma, die Kinofilme und Dokumentationen finanziert und produziert und sie auf der ganzen Welt vertreibt. Exclusive ist Eigentümer des legendären Filmstocks des englischen Studios Hammer Films, das Exclusive aktiv neu belebte, und verfügt insgesamt über ein Portfolio von über 850 Filmtiteln. Unlängst ging Exclusive mit einem eigenen US-Verleih, Exclusive Releasing, an den Start und kaufte sich mit einer Aktienminderheit bei Millennium Entertainment ein. 42 Bevor Sinclair und sein langjähriger Partner Guy East mit Exclusive an den Start gingen, gründeten sie 1996 Intermedia Films. Intermedia wuchs rasch zu einer der weltweit führenden unabhängigen Filmproduktionsfirmen heran. Nachdem Sinclairs und Easts Abgang im Jahr 2002 gründeten sie Spitfire Pictures, das dann 2008 gemeinsam mit Hammer in Exclusive Media aufging. Sinclair ist Produzent des kommenden, von Peter Landesman inszenierten Parkland (2013) mit Zac Efron. Ihm zur Seite stehen die Produktionspartner von Playtone, Tom Hanks und Gary Goetzman sowie Kollege Matt Jackson. Parkland erzählt über die Ereignisse nach der Ermordung John F. Kennedys im November 1963. Zu seinen jüngsten Produktionen zählen die Kinoerfolge Snitch – Ein riskanter Deal (2013), den er gemeinsam mit East und Tobin Armbrust auf die Beine stellte, und End of Watch (2012), bei dem John Lesher, David Ayer und Matt Jackson mitproduzierten. End of Watch, den David Ayer geschrieben und inszeniert hat und in dem Jake Gyllenhaal, Michael Peña, Anna Kendrick und America Ferrera die Hauptrollen spielen, erhielt großes Kritikerlob. Sinclair war ausführender Produzent von George Clooneys The Ides of March – Tage des Verrats (2011), der für einen Oscar® in der Kategorie Bestes adaptiertes Drehbuch nominiert war, sowie bei der Oscar®-gekrönten Dokumentation Undefeated (2011), die Spitfire Pictures, der Dokumentarfilmproduktionsableger von Exclusive. Ferner war Sinclair ausführender Produzent der Hammer-Produktion Die Frau in Schwarz (2012) mit Daniel Radcliffe, die ein großer Kassenerfolg wurde. Zu seinen anstehenden Produktionen gehören: A Walk Among the Tombstones (2013) mit Liam Neeson, Can a Song Save Your Life? (2013) mit Keira Knightley und Mark Ruffalo, Dark Places (2014) mit Charlize Theron, Skiptrace (2014) mit Jackie Chan und Fan Bingbing sowie die beiden Hammer-Produktionen The Quiet Ones (2013) und The Woman in Black: Angel of Death (2014). Zu seinen vergangenen Produktionen gehören: Peter Weirs The Way Back (2010), Sie liebt ihn, sie liebt ihn nicht (1997) mit Gwyneth Paltrow, Terminator 3: Rebellion der Maschinen (2003) mit Arnold Schwarzenegger und Alan Parkers Das Leben des David Gale (2003) mit Kevin Spacey, Kate Winslet und Laura Linney. Mit Spitfire Pictures produzierte Sinclair gemeinsam mit Olivia Harrison Martin Scorseses preisgekrönte Doku George Harrison: Living in the Material World (2011). Der Film gewann zwei der sechs vorgeschlagenen Primetime Emmys und durfte zwei Grammys, einen Peabody Award und einen Critics’ Choice Award mit nach Hause nehmen. 2012 gewann Sinclair einen Grammy für Foo Fighters: Back and Forth (2011). Er produzierte 2007 Amazing Journey: The Story of The Who (2007), der wiederum bei den Grammys mitmischte und eine Nominierung erhielt. Derzeit produziert Sinclair gemeinsam mit Michael Shevloff die Doku 1 (2013), die autorisierte Geschichte der Formel-1-Wettrennen, die Paul Crowder in Szene setzt. Sinclair machte 1969 seinen Abschluss an der renommierten britischen Universität in Cambridge und holte 1980 noch ein Juraexamen von der Columbia University. Ursprünglich praktizierte er als Anwalt in England, dann in Los Angeles, wo er 1989 seine eigene Kanzlei, Sinclair Tennenbaum & Co., gründete. Er arbeitete als Fachanwalt für die Unterhaltungsbranche bis zur Gründung von Intermedia im Jahr 1996. Sinclair wurde in Schottland geboren und zog 1980 nach Amerika. Mit seiner Frau Pat hat er drei Kinder. Überdies ist er aktives Mitglied in einigen Wohlfahrtsverbänden wie der k9 connection in Santa Monica. 43 Im Jahr 2000 wurde er von Queen Elizabeth zum Commander of the British Empire für seinen Einsatz für britische Interessen in Kalifornien ernannt. Derzeit ist er Vorstandsmitglied von BAFTA Los Angeles. Sinclair wohnt in Los Angeles. TOBIN ARMBRUST (Ausführende Produktion) TOBIN ARMBRUST ist Präsident des Bereichs weltweite Produktion und Akquisition bei Exclusive Media, eines der führenden unabhängigen Produktionsund Distributionsunternehmen. Unlängst war Armbrust ausführender Produzent des für sein Unternehmen erfolgreichen End of Watch (2012) mit Jake Gyllenhaal und Michael Peña sowie des Thrillers Snitch – Ein riskanter Deal (2013) mit Action-Superstar Dwayne Johnson und Oscar®-Preisträgerin Susan Sarandon. Auch die actionreiche Romcom Hit & Run (2012) mit Dax Shepard, Kristen Bell und Bradley Cooper gehört zu seinen Arbeiten als ausführender Produzent. Bei Die Frau in Schwarz (2012) mit Daniel Radcliffe fungierte Armbrust als Produzent. Neue Produktionen, die bei Exclusive entwickelt und von Armbrust produziert werden, sind unter anderem John Carneys romantische Musikkomödie Can a Song Save Your Life? (2013) mit Keira Knightley, Mark Ruffalo und Hailee Steinfeld, A Walk Among the Tombstones (2013) mit Liam Neeson, The Quiet Ones (2013) mit Jared Harris und Sam Claflin, die Actionkomödie Agent: Century 21 (2014) mit Cameron Diaz und Benicio Del Toro sowie die Fortsetzung von Die Frau in Schwarz, The Woman in Black: Angel of Death (2014). Zu seinem vergangenen Portfolio als Produzent gehören: Matt Reeves’ Let Me In (2010), The Resident (2010) mit Hilary Swank sowie Peter Weirs The Way Back – Der lange Weg (2010). Für Spitfire Pictures, dem Dokumentarfilm-Label von Exclusive Media, produzierte Armbrust Amazing Journey: The Story of The Who (2007), The Last Play at Shea (2010) sowie Guys ’N Divas: Battle of the High School Musicals (2009). Bevor er zu Exclusive kam, war Armbrust Produzent bei Thunder Road, einer Produktionsfirma, die über einen First-Look-Deal mit Warner verbunden ist. In jener Zeit war er für über 30 Projekte in verschiedenen Produktionsphasen verantwortlich und koproduzierte Firewall (2006) mit Harrison Ford und Paul Bettany. Vor seiner Zeit bei Thunder Road war Armbrust sieben Jahre bei Intermedia Films tätig, wo er für das Gründungsduo Nigel Sinclair und Guy East arbeitete. Bei Intermedia bekleidete er die Ämter des Vizepräsidenten der Geschäftsentwicklung sowie des Vizepräsidenten der Produktionsabteilung. Während seiner Zeit bei Intermedia war er in zahlreiche Projekte involviert wie K-19 – Showdown in der Tiefe (2002) mit Harrison Ford, Basic (2003) mit John Travolta, Wedding Planner – Verliebt, verlobt, verplant (2001) mit Jennifer Lopez und Matthew McConaughey, Adaption - – Adaptation (2002) mit Nicolas Cage, National Security (2003) mit Martin Lawrence, Willkommen in Mooseport (2004) mit Gene Hackman und Ray Romano sowie K-PAX – Alles ist möglich (2001) mit Kevin Spacey. Seine Karriere startete Armbrust als Chefeinkäufer bei The Steel Company, einer in Los Angeles angesiedelten Agentur, die einige der weltweit größten Vertriebsunternehmen repräsentiert wie Canal+, Samsung oder Pony Canyon. 44 Armbrust studierte Politikwissenschaften an der UC Santa Barbara und studierte über ein Stipendium BWL an der Universität in München. TYLER THOMPSON (Ausführende Produktion) TYLER THOMPSON gründete zusammen mit seinem Vater Timmy Thompson und Brian Oliver Cross Cree Pictures. Er half vor allem beim Aufbau des Fonds Cross Creek Partners I. Thompson war überdies ausführender Produzent des Oscar®-nominierten Black Swan (2010), dem Kassenerfolg Die Frau in Schwarz (2012), Burning Palms (2010) mit Zoe Saldana und Dylan McDermott sowie des kommenden The Young and Prodigious T.S. Spivet (2013) mit Helena Bonham Carter. Im Dezember 2012 wurde Thompson in der Liste „30 Under 30“ des Forbes-Magazins gelistet, die junge Innovatoren und Unternehmen Hollywoods unter die Lupe nimmt. TODD HALLOWELL (Ausführende Produktion/Regisseur des zweiten Drehteams) TODD HALLOWELL steckt gerade in den letzten Zügen des mit Spannung erwarteten XMen: Days of Future Past (2014). Er war ausführender Produzent und Regisseur des zweiten Drehteams von Ron Howards Frost/Nixon (2008), Illuminati (2009), The Da Vinci Code – Sakrileg (2006), Das Comeback (2005) und dem Oscar®-Gewinner A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn (2001). Seine Karriere startete Hallowell als Assistent im Bereich Art Direction (sowie als Ron Howards Fotodouble) bei Howards Regiedebüt Gib Gas ... und lasst euch nicht erwischen (1977). Unmittelbar danach war er Art Director bei Zurück in die Zukunft (1985), Zoff in Beverly Hills (1986), Fletch – Der Troublemaker (1985) und beim Piloten von Michael Manns bahnbrechender Fernsehserie „Miami Vice“. Bei Die Nacht der Abenteuer (1987), Burglar – Die diebische Elster (1987), Crisis (1990), Das Traum-Team (1989), Das Gesetz der Macht (1991) und Howards Eine Wahnsinnsfamilie (1989) war er bereits zum Szenenbildner aufgestiegen. Er war Regisseur des zweiten Drehteams bei Tödliche Nähe (1993), Die Nacht der Abenteuer (1994) und Money Train (1995). Seine Zusammenarbeit mit Howard intensivierte sich bei Backdraft – Männer, die durchs Feuer gehen (1991) und In einem fernen Land (1992), bei denen er sowohl als assoziierter Produzent wie auch als Regisseur des zweiten Drehteams in Erscheinung trat. Bei Schlagzeilen (1994) bewies er in den Rollen des ausführenden Produzenten, Bühnenbildners und Regisseurs des zweiten Drehteams sein Talent als Multitasker. Bei Howards preisgekröntem Apollo 13 (1995) wiederholte er seine Verpflichtungen als ausführender Produzent und Regisseur des zweiten Drehteams. Gemeinsam mit Brian Grazer wurde Hallowell für seine Arbeit an Apollo 13 von der PGA als Produzent des Jahres geehrt. In der Kombination ausführender Produzent/Regisseur des zweiten Drehteams trat er auch bei Howards Projekten Kopfgeld – Einer muss bezahlen (1996), EDtv – Immer auf Sendung (1999), The Missing (2003) sowie dem Kinoerfolg Der Grinch (2000) auf. 45 ANTHONY DOD MANTLE (Kamera) ANTHONY DOD MANTLE gewann für seine Kameraarbeit an Danny Boyles Oscar®Gewinner Slumdog Millionär (2008) ebenfalls einen Oscar®. Der Film brachte ihm überdies einen BAFTA Award, den ASC Award und zahlreiche Preise der Filmkritiker. Im Rahmen des Europäischen Filmpreises wurde Mantle bereits zwei Mal ausgezeichnet und vier Mal nominiert. Er ist der einzige Kameramann, der in ein und demselben Jahr für zwei Filme nominiert war und den Preis schließlich 2003 für Dogville (2003) sowie für 28 Days Later (2002) und 2009 für Slumdog Millionär und Antichrist (2009) gewonnen hat. Die anderen Nominierungen betrafen Der letzte König von Schottland – In den Fängen der Macht (2006) und Manderlay (2005). Mantle arbeitet häufig mit Danny Boyle zusammen, wie zuletzt bei 127 Hours (2010), der ihm eine BAFTA-Nominierung für die Beste Kamera einbrachte (gemeinsam mit Enrique Chediak). Für Boyle fing er überdies die Bilder bei 28 Days Later, Millions (2005) und dem Fernsehfilm „Vacuuming Completely Nude in Paradise“ ein. Auch mit Lars von Trier arbeitet Mantle regelmäßig zusammen: Für den ikonoklastischen Auteur führte er die Kamera bei Antichrist, Manderlay und Dogville. Unlängst filmte er den Actionthriller Dredd (2012) sowie Kevin Macdonalds Historiendrama Der Adler der neunten Legion (2011). Für Macdonald war er bereits bei Der letzte König von Schottland – In den Fängen der Macht tätig, der ihm einen British Independent Film Award in der Kategorie Best Technical Achievement einbrachte sowie einen Evening Standard British Film Award. Für Brothers of the Head (2005) erhielt er einen weiteren Evening Standard British Film Award sowie überdies eine Nominierung bei en Independent Spirit Awards. Einen BAFTA in der Fernsehkategorie sahnte er für seine Arbeit an „Wallander“ ab. Seine Filmographie umfasst überdies: Paradis (????), Trip to Asia: Die Suche nach dem Einklang (2008), Krig (2003), Tranceformer – A Portrait of Lars von Trier (1997), Harmony Korines Julien Donkey-Boy (1999) (Nominierung bei den Independent Spirit Awards) und fünf Filme für Thomas Vinterberg: Dear Wendy (2004), Zwei Helden (1996), Das Fest (1998), It’s All About Love (2003) und En mand kommer hjem (2007). MARK DIGBY (Szenenbild) MARK DIGBY arbeitete unlängst an Pete Travis’ Dredd (2012), Mark Romaneks Alles, was wir geben mussten (2010) und Anton Corbijns The American (2010). Für Danny Boyles Slumdog Millionär (2008) gewann er den Evening Standard British Film Award in der Kategorie Best Technical Achievement und wurde für einen BAFTA nominiert. Slumdog Millionär brachte ihm überdies den Art Directors Guild Award for Exellence in Production Design ein. Mit Boyle arbeitete er davor schon bei Millions (2005) und 28 Days Later (2002) zusammen. Mit Michael Winterbottom verbindet Digby eine besonders enge Zusammenarbeit: Für den Regisseur zeichnete er bei Genova (2008), Ein mutiger Weg (2007), Road to Gunatanamo (2006) und In This World (2002) für das Szenenbild verantwortlich. Ihre ersten gemeinsamen Arbeiten waren Code 46 (2003) und 24 Hour Party People (2002), bei dem er als Art Director mit an Bord war. 46 Derzeit arbeitet Digby in Großbritannien an Alex Garlands Regiedebüt, Ex Machina (2014). DAN HANLEY / MIKE HILL (Schnitt) DAN HANLEY und MIKE HILL gelten als die wohl besten Schnittmeister der Branche. Seit ihrem Schnitt von Nightshift – Das Leichenhaus flippt völlig aus (1982), in dem Henry Winkler, Michael Keaton und Shelley Long mitspielen, haben Hanley und Hill jeden weiteren Ron-Howard-Film geschnitten. RUSH – ALLES FÜR DEN SIEG markiert die 20. Zusammenarbeit mit dem Regisseur. 1996 gewann das Duo den Oscar® für den Schnitt von Apollo 13 (1995). Drei weitere Male standen sie auf der Nominiertenliste für einen Academy Award®: für ihre Arbeit an A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn (2001), Das Comeback (2005) und Frost/Nixon (2008). Zu ihren wichtigen Arbeiten zählen außerdem: Backdraft – Männer, die durchs Feuer gehen (1991), The Da Vinci Code – Sakrileg (2006), lluminati (2009), Cocoon (1985) und Der Grinch (2000). Hanley und Hill sind Mitglieder der American Cinema Editors (ACE). 47 JULIAN DAY (Kostüm) JULIAN DAY entwarf unlängst die Kostüme für Lasse Hallströms Lachsfischen im Jemen (2011), für Peter Stricklands Berberian Sound Studio (2012), für den französischen Thriller Die geheimnisvolle Fremde (2011) sowie für den Krimi Isle of Dogs (2011). Einen Namen hat sich Day vor allem für seine Kostüme von Sam Taylor-Woods John-Lennon-Biopic Nowhere Boy (2009) gemacht. Demnächst sieht man seine Arbeit in Richard Shepards Dom Hemingway (2013) mit Jude Law und Richard E. Grant sowie in Oliver Hirschbiegels Diana (2013) mit Naomi Watts. Day arbeitete vornehmlich an unabhängigen Produktionen mit wie Pawel Pawlikowskis romantischen Dramen Last Resort (2000) und My Summer of Love (2004), am Ian-CurtisBiopic Control (2007), dem Krimi The Disappearance of Alice Creed (2009), dem Drama The Scouting Book for Boys (2009), dem Thriller Chatroom (2010) sowie Brighton Rock (2010) mit Sam Riley und Helen Mirren. Day arbeitet oft gemeinsam mit seiner Frau Shaida, die an allen seinen Filmen als AssistenzDesignerin beteiligt war. HANS ZIMMER (Musik) HANS ZIMMER hat von über 100 Filmen die Musik geschrieben, die insgesamt über 22 Milliarden Dollar am weltweiten Kinoboxoffice eingespielt haben. Er darf einen Academy Award®, zwei Golden Globes und vier Grammys sein Eigen nennen. Sein eindrucksvolles und einflussreiches Oeuvre wurde 2003 gewürdigt, als ihm die American Society of Composers, Authors and Publishers den renommierten ASCAP Henry Mancini Award verliehen. Sein Interesse für Musik entwickelte sich bereits in sehr frühen Jahren. Nach seinem Umzug von Deutschland nach Großbritannien bekam er die Chance, in verschiedenen Bands mitzuspielen und deren Musik zu produzieren – unter anderem bei den Buggles, deren „Video Killed the Radio Star“ das allererste Video war, das auf MTV ausgestrahlt wurde. Allerdings zog ihn die Filmmusik am meisten an. Bald nachdem er den etablierten Filmkomponisten Stanley Myers kennen gelernt hatte, gründeten die beiden die in London beheimateten Lillie Yard Recording Studios, mit denen sie für Filme wie Mein wunderbarer Waschsalon (1985) engagiert wurden. Seine Soloarbeit an Zwei Welten (1988) machte Regisseur Barry Levinson auf ihn aufmerksam, der ihn umgehend fragte, ob er die Musik für seinen Film Rain Man (1989) komponieren wolle – Zimmers erste amerikanische Arbeit. Levinson hatte den richtigen Riecher – die Oscar®-Nominierung für die Filmmusik von Rain Man sollte die erste von bislang insgesamt neun sein. Zimmer zog sofort nach Hollywood und erweiterte sein musikalisches Portfolio. Sein erster Ausflug in das Reich des Animationsfilms folgte 1994 mit Der König der Löwen (1994). Diese Arbeit wurde mit einem Oscar® belohnt. Der Soundtrack des Films verkaufte sich bis dato über 15 Millionen Mal. Das nach dem Film entwickelte Musical gewann einen Tony Award als Bestes Musical und steht auf Platz fünf der am längsten am Broadway aufgeführten Shows. Nach Der König der Löwen folgten einige weitere Filmmusiken für Animationsproduktionen. Unter anderem schrieb Zimmer vier Bryan-Adam-Songs für Spirit: Der wilde Mustang (2001), 48 in dem auch der mit einer Golden-Globe-Nominierung veredelte Song „Here I Am“ zu hören ist. Überdies komponierte Zimmer die Musik von Die Simpsons: Der Film (2008) und Kung Fu Panda (2008) und kollaborierte mit will.i.am für den Score von Madagascar 2 (2008). Zimmers Karriere bezeugt seine einzigartige Fähigkeit des gewandten Wechsels zwischen verschiedenen Genres sowie zwischen kleineren Filmen und Komödien – einschließlich Miss Daisy und ihr Chauffeur (1989), Peter Weirs Green Card – Scheinehe mit Hindernissen (1990), Tony Scotts True Romance (1993), Ridley Scotts Thelma & Louise (1991), James L. Brooks’ Besser geht’s nicht (1997) sowie Nancy Meyers’ Was das Herz begehrt (2003) und Liebe braucht keine Ferien (2006) – und Blockbustern wie Tony Scotts Crimson Tide – In tiefster Gefahr (1995), John Woos Mission: Impossible II (2000), Ridley Scotts Hannibal (2001) und Black Hawk Down (2001), Edward Zwicks Der letzte Samurai (2003), Gore Verbinskis Pirates of the Caribbean-Reihe (2003 – 2007); Christopher Nolans Batman Begins (2005), The Dark Knight (2008) und The Dark Knight Rises (2012) sowie Ron Howards The Da Vinci Code – Sakrileg (2006). Angesichts von Zimmers beispiellosem Tempo bei der Akquise neuer Projekte lässt einen seine Fähigkeit, Genres zu erneuern und neu zu erfinden, wohl am meisten staunen. Die Scores, die Zimmer komponierte, sprechen für sich selbst – untermalen sie ein Drama wie in Rain Man, Action wie in Ridley Scotts Black Rain (1989), Krieg wie in Terrence Malicks Der schmale Grat (1998) oder eine düstere Comicwelt wie in The Dark Knight, mit dem er einen weiteren Grammy gewonnen hat. Seine einzigartige historische Tonalität in Gladiator (2000) brachte ihm einen weiteren Golden Globe. Das Album verkaufte sich weltweit über drei Millionen Mal und zog eine zweite Disc hinter sich her: „Gladiator: More Music From the Motion Picture“. Zimmer hat seine Wurzeln als Dirigent nie vergessen. Im Jahr 2000 erweckte er seine Filmmusik zum ersten Mal live in einem Konzert zum Leben, das im Rahmen des 27. Flanders International Film Festival im belgischen Gent stattfand. Mit einem 100-köpfigen Orchester und einem 100-köpfigen Chor dirigierte er einige neukonzertierte Versionen aus seinem Oeuvre als Filmkomponist. Das Konzert wurde von Decca aufgenommen und unter dem Titel „The Wings of a Film: The Music of Hans Zimmer“ veröffentlicht. Zimmer hat sich immer an seine Anfänge erinnert und an die Unterstützung, die er zu Beginn erhalten hat. Deshalb setzt er sich sehr für die Teamarbeit und das Begleiten des Nachwuchses ein. Aus diesem Zweck gründete er in Santa Monica den musikalischen Think Tank Remote Control Productions. Damit will er ein kreatives Umfeld schaffen, das die jungen Talente, die neu in der Welt der Komposition sind, aufnimmt und nährt. Dadurch hat er die Karrieren zahlreicher Film- und TV-Komponisten angeschoben wie von John Powell (Bourne-Trilogie), Harry Gregson-Williams (Shrek-Reihe), Geoff Zanelli (Disturbia), Heitor Pereira (Ich – Einfach unverbesserlich 1 & 2, Die Schlümpfe 1 & 2), Henry Jackman (Monsters vs. Aliens, Turbo, Kick-Ass 1 & 2), Jim Dooley („Pushing Daisies“), James S. Levine („Nip/Tuck“, „Damages“, „The Closer“, „Glee“), Ramin Djawadi (Pacific Rim, Iron Man), Rupert Gregson-Williams (Hotel Ruanda, Kindsköpfe 1 & 2), Steve Jablonsky (Transformers-Reihe) und Trevor Morris („The Tudors“). Zimmer wurde zehn Mal für einen Golden Globe vorgeschlagen, zehn Mal für einen Grammy und neun Mal für einen Oscar® (zuletzt für Christopher Nolans Inception (2010)). Der innovative und starke Score für Inception wurde 2010 von zahlreichen Kritikern zum besten des Jahres ernannt und brachte ihn unter die Nominierten bei den BAFTAs, Golden Globas, Grammys und Critics’ Choice Movie Awards. 49 Seine anderen acht Oscar®-Nominierungen erhielt er für u.a.: Sherlock Holmes (2009), Gladiator, Besser geht’s nicht, Rendezvous mit einem Engel (1996), Der schmale Grat und Der Prinz von Ägypten (1998). Das National Board of Review verlieh ihm den renommierten Career Achievement Film Composition Award. Im Dezember 2010 erhielt Zimmer seinen eigenen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame und er war musikalischer Direktor bei der 84. Oscar®-Verleihung im Jahr 2012. Zu seinen jüngsten Arbeiten zählen: Zack Snyders Man of Steel (2013), Lone Ranger (2013), The Dark Knight Rises, seine vierte Zusammenarbeit mit Christopher Nolan, Madagascar 3: Flucht durch Europa (2012), Guy Ritchies Sherlock Holmes: Spiel im Schatten (2011), Rob Marshalls Pirates of the Caribbean: Fremde Gezeiten (2011), Kung Fu Panda 2 (2011), Gore Verbinskis Rango (2011), Megamind (2010), Woher weißt du, dass es Liebe ist? (2010) Nancy Meyers’ Wenn Liebe so einfach wäre (2009) sowie Ron Howards Frost/Nixon (2008) und Illuminati (2009). Zimmer schrieb überdies die Musik für die Titelsequenz der erfolgreichen Miniserie „The Bible“ (History Channel 2013). Ganz aktuell wird seine Musik in Steve McQueens 12 Years a Slave (2013) zu hören sein. 50 SOUNDTRACK Tracklist 1. 1976 - Hans Zimmer 2. I Could Show You If You’d Like - Hans Zimmer 3. I Hear You Knocking - Dave Edmunds 4. Stopwatch - Hans Zimmer 5. Into the Red - Hans Zimmer 6. Budgie - Hans Zimmer 7. Scuderia - Hans Zimmer 8. Gimme Some Lovin - Steve Winwood 9. Oysters in the Pits - Hans Zimmer 10. 20% - Hans Zimmer 11. Dyna-Mite – Mud 12. Watkins Glen - Hans Zimmer 13. Loose Cannon - Hans Zimmer 14. The Rocker - Thin Lizzy 15. Car Trouble - Hans Zimmer 16. Glück - Hans Zimmer 17. Nürburgring - Hans Zimmer 18. Inferno - Hans Zimmer 19. Mount Fuji - Hans Zimmer 20. For Love - Hans Zimmer 21. Reign - Hans Zimmer 22. Fame - David Bowie 23. Lost but Won - Hans Zimmer 24. My Best Enemy - Hans Zimmer 51