Installation, Video und Diamalerei 2008

Transcription

Installation, Video und Diamalerei 2008
Installation, Video und Diamalerei
2008
augen-auf-schlag
Eine interaktive Klang-Licht-Installation
von Thomas Gerwin und Wolfgang Spahn
3 Projektoren, 3 Steuerungen, Flüssigkeiten, Glasscheibe, Projektionsfolie, Drum
Pads, Midi Sampler, Cd-Player, Verstärker, 2008
Das Schlagzeugkit als Interface:
Diese interaktive Klang-Licht-Installation entstand in Zusammenarbeit mit dem
Klangkünstler Thomas Gerwin. Sie ist als Instrument zum Generieren und Spielen
von Klängen und Farbkombinationen gedacht.
In drei eigens dafür konzipierten und entwickelten Projektoren befindet sich jeweils
eine Mischung aus farbigen Flüssigkeiten gemischt mit Ferro-Fluid. Dies kann
durch je 4 magnetischen Spulen angeregt werden.
Den Projektoren gegenüber steht ein Midi-Schlagzeugset auf dem die Besucher
spielen können. Dies erzeugt nicht nur Klänge sondern triggert auch - über einen
Contoller pro Farbe - die Magnetspulen an (Note und Dynamik). Je ein Pad steht
für eine der drei RGB-Farben, die anderen vier Pads stehen für die Richtungen:
oben, unten, links und rechts. Entsprechend den Pads auf die geschlagen wird
reagieren die Flüssigkeiten in den Projektoren.
Zwischen den Projektoren und dem Schlagzeug hängt eine Glasscheibe mit einer
runden Projektionsfläche. Die übereinander projizierten einzelnen Farben mischen
sich dort zu einer einzigen Farb-Projektion.
Demgegenüber 3 Ferro-Fluid-Projektoren:
Besucherin beim Trommeln:
Bildsequenz der Projektion (ca 3 sec):
Die Projektionsfläche und im Hintergrund die drei Projektoren:
Blick auf die Bewegung
Ein interaktives Photoalbum mit einem organischen Interface
Video Projektor, Computer, Sockel, rohes Ei, infrarot Sensoren, 2008
Ausstellungssituation:
Die Installation „Blick auf die Bewegung“ ist ein interaktives Photoalbum. Mittels
eines echten rohen Eies ist es möglich mit einer Computergenerierten Videoprojektion zu interagieren.
Auf der Leinwand werden Seiten aus einem Fotoalbum gezeigt welches 1936 vom
österreichischen Großvater des Künstlers aufgenommen, zusammengestellt und
beschriftet wurde. Auf den Bildern und Texten ist Berlin mit der dort stattfindenden Olympiade, sowie Eindrücke einer Deutschlandrundreise zu sehen. Auf fast
allen Bildern sind nationalsozialistischen Kultstätten und symbolische Orte für ein
Vereintes deutsches Reich zu sehen. Von Thingstätten, Wache am Rein, Adolf Hitlerplatz in Berlin, Bismarck und Kaiser Wilhelm I. Denkmäler, Braune Haus in
München (NSDAP Parteizentrale), Heldenfriedhof bis hin zu einem Bild der Reichsautobahn.
Ein Programm erzeugt ständig neue Muster und Strukturen. Diese generieren sich
aus der Bildmitte heraus und verschleiern so die Fotos und deren Beschriftungen.
Vor der Leinwand befindet sich ein rohes Ei auf einem Sockel. Dieses kann nun wie
ein Track-Ball verwendet werden. Durch die Interaktion mit diesem organischen
Interface verändert sich die Projektion, die Muster beginnen nun transparenter zu
werden und somit werden die Fotos wieder sichtbar. Befindet sich das Ei im Ruhestand beginnen sich die Bilder wieder zu verschleiern.
Somit muss der Rezipient um die Photos zu sehen, mit einem äußerst sensiblen
Interface, ständig gegen die Strukturen arbeiten.
Ein rohes Ei als Interface:
Eine Besucherin beim Versuch einen Blick auf die Bewegung zu werfen:
Stills der Projektion:
Still der Projektion:
Pistolen Triptychon
Eine Video Installation mit drei Pistolen
3 Screens, 10 min, 2005
Ausstellungssituation:
Auf drei Screens ist eine Videoarbeit zum Thema Gewaltspirale zu sehen. Auf
dem mittleren Bildschirm befindet sich, auf Verbandszeug gebettet ein Revolver.
Dieser versink nach und nach im Blut das von unten heraufsickert. Während das
„Blutbad“ steigt entwickelt sich auf dem linken und dem rechten Screen, äußerst
langsam, jeweils eine Mullbinde. Der eingewickelte Gegenstand wird erst sichtbar
wenn auf der mittleren Projektion die Pistole zur Gänze untergegangen ist. In den
Mullbinden befinden sich zwei weitere Revolver.
Video Still:
Stunden – Glas
Eine Video Installation zum Thema Zeit und Schwerkraft
1 Screens, 4 min, 2006
Ausstellungssituation:
Das Video zeigt eine ablaufende Sanduhr, die sich um Ihren eigenen Mittelpunkt
dreht. Wobei sich die Schwerkraft synchron mit dem Stundenglas bewegt. Nach
einer halben Umdrehung stoppt die Drehung, das letzte Sandkorn fällt nach oben.
Nun beginnt sich der Sand im Glas zu drehen bis sich das System wieder am Ausgangspunkt befindet. Die Drehung des Glases beginnt wieder von neuem.
Der Sand rieselt zwar stetig von einer Hälfte in die andere, hält dabei aber keine
feste Richtung ein. Je nach Position rieseln die Sandkörner also von oben nach
unter, von links nach rechts und von unten nach oben.
Um diese Aufnahmen zu ermöglichen, wurde nicht nur die Sanduhr sondern das
komplette Aufnahmestudio mit Kamera und Beleuchtung gedreht.
Video Stills (2 Umdrehungen):
Pray for Art
Eine interaktives Symmetrie- und Asymmetri-Systemen
Sound von Thomas Gerwin
Video Projektion, Computer, Gebetsbank, Sensoren, 2007
Die Installation „Pray for Art“ ist eine interaktive Installation, die eine dreigeteilte
Video- Projektion mit einem von oben angestrahlten Gebetsstuhl kombiniert. Der
Gebetsstuhl ist mit zwei Sensoren ausgestattet, einem auf der „Kniefläche“ und einem auf der „Betfläche“ des Stuhles. Beide sind über ein Interface an einen Computer angeschlossen, der wiederum die Projektionen generiert und per Videobeam
projiziert.
Der Rechner generiert permanent asymmetrische chaotische Strukturen, die in einer dünnen Linie von der Mittelachse der Projektionsfläche her nach außen fließen.
Der „betende“ Besucher löst durch das Knien auf dem Gebetsstuhl einen Sensor
aus, wodurch die Strukturen ins Flächenhafte wachsen. Sobald der Besucher seine Ellenbogen auf der Lehne des Stuhles zum „Gebet“ abstützt, wird ein zweiter
Sensor aktiviert. Das Programm wechselt in den Symmetriemodus und der Beamer
stellt die neu generierten Pixel symmetrisch auf der Leinwand dar.
Unabhängig von den Strukturen wird im Hintergrund eine farbige Fläche generiert, die ebenfalls von der Mittelachse her nach außen läuft und dabei durch das
gesamte Farbspektrum wechselt. Obwohl die Farbwerte der Pixel auf der linken
und der rechten Hälfte nicht identisch sind, wird die gesamte Fläche trotzdem als
symmetrisch wahrgenommen. Erst im Symmetriemodus werden auch die Farbwerte der Pixel identisch und die Farbfläche damit zueinander wirklich symmetrisch.
Beim Verlassen des Gebetsstuhls werden die Sensoren wieder freigegeben und
damit die Asymmetrie wiederhergestellt.
Ausstellungssituation:
Eine betende Besucherin:
Stills der Projektion:
Still der Projektion:
Wir bau´n uns einen Führerbunker
Eine Pappinstallation
Holz, Pappkarton, 4 Punktschwenk-Scheinwerfer, (3,30 x 1,90m), 2002
Original Bastelbogen:
Die Installation zeigt eine Pappnachbildung des sogenannten „Führerbunkers“,
dessen Überreste noch heute in den polnischen Masuren in der ehemaligen Anlage des „Führerhauptquartiers Wolfsschanze“ zu besichtigen sind. Als Vorlage
diente dabei eine der Bastelanleitungen, die an Souvenierständen vor dem Gelände verkauft werden. Der Maßstab wurde von 1:200 auf 1:20 vergrößert, als
Materialien wurden Pappe und Verpackungen von High-Tech-Geräten verwandt.
Das so entstandene Modell wird von vier Schwenk-Punkt- Strahlern umrahmt, die
an Suchscheinwerfer erinnern.
Der Führerbunker aus Pappe:
Rückansicht des Pappbunkers::
Detail, LKW Modell mit Bäumen:
Wir bau´n uns einen Führerbunker
Bildsequenz auf 21 Klötzen
21 MDF Kuben, 21 S/W Abzüge, (1,00 x 1,70m), 2004
Auf 21 Holzwürfel welche an Kinderbauklötze erinnern sind S/W Fotoabzüge aufgezogen. Auf diesen Bildern ist in 21 Sequenzen der Aufbau eines Models des
„Führerbunkers“ zu sehen. Beginnend in einem leeren Raum entsteht Bild für Bild
der Nachbau von Adolf Hitlers Bunker. Am Ende werden noch Details wie Bäumchen und ein Auto hinzugefügt um zu 100 Prozent dem original Bastelbogen zu
entsprechen.
Detail:
Slice Painting – Diamalerei
erweiterte Fotografie von 1996 bis 2008
Slice-Painting oder Diamalerei ist eine Form der erweiterten Fotographie. In dieser
speziellen Mikromalerei wird mit diversen selbst entwickelten Verfahren eine Synthese aus Malerei und Kleinbilddiapositiv erreicht.
Hierfür werden herkömmliche Fotographien auf Kleinbilddiamaterial angefertigt.
Das so entstanden Filmmaterial (die Größe eines einzelnen Bildes beträgt 36 x
24 mm) wird nun mit ultra feinen Pinseln und ebenso fein pigmentierten Farben
(z.B. Dialasurfarben), in einem Aquarellähnlichen Verfahen übermalt. Mit äußerst
scharfen Skalpellen werden Strukturen und Umrisse in die unterschiedlichen Farbschichten (Blau, Rrün und Rot) des Filmmaterials gekratzt und gegebenenfalls mit
Farbe nachgearbeitet.
Da all diese Prozesse nicht reversibel und das Ergebnis in dieser Größe schwer
einzuschätzen ist entsteht große Menge an fehlerbehafteten Ausschuss und nur
sehr wenige Exemplare des ursprünglich umfangreichen Bildmaterials bleiben als
fertiges Ergebnis übrig.
Die so entstandenen Kleinbild-Diapositiv-Collagen werden eingescannt, nachgearbeitet und meist auf einer Größe von 50 x 75 cm ausbelichtet. Als Finish werden
alle Prints teilweise mit Schellack überarbeitet.
Geramte Dias:
Friede den Palästen (0,50 x 0,75 m) 2007
Hammer und Sichel (0,75 x 1,10 m) 2006
Hammer und Sichel (Ausschnitt) 2006
... und wo sind die Myzelien? (1,70 x 1,60 m) 2005
... und wo sind die Myzelien? (Ausschnitt)
... und wo sind die Myzelien? (Ausschnitt)
... und wo sind die Myzelien? (Ausschnitt)
Sonntagsbraten (1,60 x 1,10 m) 2008
Sonntagsbraten (Ausschnitt)
Wisch und Weg (1,60 x 0,50) 2005
Wisch und Weg (Ausschnitt)
Himmel und Hölle
Eine interaktive Medienmanipulation
2 Video Projektion, Computer, Sensorfeld, Lautsprecher, 2003
Rezipientin vor der Projektion:
Das Kinderspiel „Himmel und Hölle“ mit seinen 7 Feldern ist auf die Strasse gemalt. Zwei Video Projektionen werden gezeigt, eine im Schaufenster der Galerie
und eine in der Tür der Galerie. Ergänzende Soundkollagen erklingt zu den jeweiligen Bildern.
Die Nachrichten Bilder, die in dem Schaufenster gezeigt werden, können durch
Springen auf dem Spielplan manipuliert werden (unter den jeweiligen Feldern befinden sich Sensoren). In der Tür der Galerie kann man die Beschreibung der
nächstmöglichen Bildmanipulation lesen and so durch den Zeitpunkt des Sprunges
die Art der Manipulation auswählen. So muss man zum Beispiel um einen bestimmten Politiker ins Nachrichtenbild einzufügen, in dem Moment, auf das dafür
vorgesehen Feld springen, in dem der Name des Politikers erscheint. Auf diese
Weise, kann man auch den Hintergrund, das Thema, die Kleider und die Landschaft auswählen. Für die Hintergrunglandschaft wurden Quicktime VR verwendet,
die man ebenfalls mittels des Spielfeldes um 360° scrollen kann. Somit sind eine
nahezu unbegrenzte Anzahl von Bildvariationen möglich. Mit dem letzten Sprung
setzt man eine TV-Maske über die Kollage, und ein sendefähiges Nachrichtenbild
ist fertig.
Das Spiel kann sodann wieder von vorne beginnen.
Himmel und Hölle Spielfeld:
Stills mögliche Bildkombinationen:
Flirt mit dem Feuer
Eine SMS – aktive Installation mit 8 echten Flammen
8 Öllämpchen, Bildschirm, Computer, Controller, Handy, 2002
8 Petroliumlämpchen:
Die Installation besteht aus einer Anordnug von 8 Öllämpchen, die mit einer Steuerelektronik verbunden sind. Jedes einzelne Feuer kann durch das Schicken von
entsprechenden Aufträgen per SMS geändert werden. So kann in einer SMS in
kurzer Form für jede Flamme die Brenndauer eingegeben werden. Das mit dem
der Installation verbundene Handy reagiert und nimmt die SMS entgegen. Eine
Contoller gibt diese an die Relais der einzelnen Flammen weiter und schaltet sie
gemäß dem Wunsch der SenderInnen der SMS. Dadurch ist es den BesucherInnen und ggf. auch Außenstehenden möglich, ein kleine „Feuermelodie“ zusammenstellen, die in der Installation umgesetzt wird. Darüberhinaus können auch
Textnachrichten in kombination zur „Feuermelodie“ gesandt werden, die in ihrem
genauen Wortlaut auf einem monochromen Monitor zu lesen sind.
Petroliumlampe und Monitor:
buy_onic
Eine sich selbstkaufende Installation
6 Diaprojektoren, 480 Dias, 2 Steuerungen, Elektromotoren, Sensoren, Stuhl,
2001
Entfremdete Dias mit vergrößerte Ausschnitte aus aktuellen Werbeprospekten werden in einem abgedunkelten Raum projiziert und mit beweglichen Spiegelprismen animiert. Der Besucher kann jetzt in der Mitte Platz nehmen und wird mit
einer technischen Apparatur verbunden, deren Sensoren den Hautwiderstand, die
Atemfrequenz und Gehirnströme messen. Diese Daten werden mittels zweier Controller zur Ansteuerung der Lichtinstallation verwendet.
Die Atemfrequenz wird in unmittelbare Bewegung der Prismen umgesetzt. Je niedriger die Frequenz ist, um so langsamer werden die Bewegungen der Projektionen.
Der Hautwiderstand wird durch die Geschwindigkeit der Bildwechsel sichtbar gemacht wird und erhält ein akustisches Äquivalent. Die Tonhöhe dieser “Hauttöne”
wird an der Atemfrequenz gekoppelt, so daß bei zunehmender innerer Ruhe und
damit abnehmendem Hautwiderstand tiefere Töne erklingen. Ebenfals an die Atmung gekoppelt ist die Bewegung der Projektionen. Je ruhiger die Atmung ist
desto ruhiger ist auch die Bewegung.
Entsprechend der inneren Verfassung des jeweiligen Besuchers variieren also die
visuellen und akustischen Signale teilweise sehr deutlich voneinander. Da die so
entstehenden Bilder und Töne wiederum auf den Besucher und damit auf seine
Atemfrequenz, Gehirnströme etc. einwirken, entsteht ein doppelt reaktiver Kreislauf, das Bio-Feedback.
Abhängig vom Entspannungsgrad des Gehirns variiert die Frequenz der Gehirnströme. Sollten nun bei zunehmender Entspannung die Frequenzanteile unter den
signifikanten Wert von 15 Hz liegen, wird automatisch eine Werbung gestartet, die
zum Kauf von “buy_onic” aufruft und dies auch vorgibt zu tun.
Verkabelter Rezipient und Projektionen:
Projektionen:
Projektionen:
Hot Pixel
Ein Selbst-und Fern-seh Objekt
Fernsehgerät, Videokamera, Stroboskop, Modellflugzeug, 2001
Besucher vor dem Objekt:
Das Objekt „Hot Pixel“ ist ein zerstörtes Fernsehgerät in das ein Modellflugzeug
gestürzt ist. Hinter dem Flugzeug befindet sich eine kleine VHS Kamera welche
die Rezipienten aufnimmt. Durch einen Effekt erscheint der wiedergegebene Film
gestört und das Fernsehbild läuft ständig durch. Dieser Effekt wir noch durch ein
Stroboskop verstärkt, das sich neben der Kamera befindet und dafür sorgt, das an
der Stelle an der das Flugzeug den Fernseher trifft helle Blitze zu sehen sind. Diese
zyklischen Entladungen sorgen ebenfalls für eine Störung des Bildes sowie für ein
akustisches Störgeräusch.
Der Künstler beim Selbstsehn:
merkelbach//spahn: materia prima
Multiprojektion und Musik von Michael Merkelbach
12 Diaprojkektoren, Video Projektor, div Steuerungen, PA, Piano, Trompete,
2007
Michael Merkelbach vor den Projektionent:
„materia prima“ ist eine konzertante Situation mit Videokunst und Raumprojektion.
Anhand von 12 Stücken wird die in die Moderne übertragene alchemistische Suche
nach dem Stein der Weisen, dem Lapis Philosophorum, erzählt. Ausgangsmaterial
für diese Reise ist das Ursprungsmaterial, die materia prima.
Das einstündige Videomaterial wurde speziell hierfür produziert. Kamerafahrten
und Mikroaufnahmen wurden mit Animationen kombiniert. Alle Dias wurden im
Kleinbildformat gemalt um so eine möglichst lebendige Struktur im Raum zu erzeugen. Durch eigens entwickelte Steuerungen und Effekte werden diese Projektionen im Raum animiert und „wandern“ dabei auch auf den Videoscreen, um somit
eine Synthese der beiden Projektionsarten zu erreichen.
Das musikalische Konzept wurde von Michael Merkelbach entwickelt und wurde
live multiinstrumental umgesetzt.
Blick auf die Bühne:
B-Flat, Berlin, 2007:
Ich bin …
Ein Kurzfilm (13:53 min), 2004
Video Still:
Text
Sprecher Musik
Ricarda de Haas
Roberto Valentini
Michael Merkelbach
Ein junger Mann, der gerade entlassen worden ist, fährt mit der U-Bahn und denkt
über das Leben und die Liebe nach. Während Berlin an seinem Auge vorbeizieht
und er allmählich zur Ruhe kommt, spricht ihn plötzlich eine Unbekannte an.
„Die Bahn schaukelt langsam und ich genieße diese müde Stille, die sich inzwischen ausgebreitet hat. Ich bin so erschöpft. Ich kann mir gar nicht vorstellen,
jemals auszusteigen. Ich möchte immer hier sitzen bleiben und diese Ruhe genießen. Ich möchte diese bohrende Stimme in meinem Kopf nicht mehr hören, und
das Gewicht in meinem Magen soll aufhören, so gegen meine Bauchwand zu
drücken, dass es schmerzt. Ich möchte keine Entscheidung mehr fällen müssen,
ich möchte nie mehr meinen Mund öffnen und etwas sagen. Die anderen Leute
sollen nach und nach aussteigen, sie können Dinge erledigen und Verabredungen
einhalten, doch ich, ich werde nichts mehr spüren, ich werde einfach schlafen und
fahren, fahren bis ans Ende der Welt.“
Ricarda de Haas
Video Still:
Video Still:
Tauchen
Multiprojektionsprojekt mit Musik von Michael Merkelbach
16 Diaprojektoren, div Steuerungen, Effecte, ca 600 Dias, Leinwand, PA, Piano,
Trompete, 2001/2002
Das Projekt „Tauchen” ist ein Multiprojektionsprojekt mit dem Komponisten und
Musiker Michael Merkelbach. Während die Bildfolgen auf der Leinwand Geschichten erzählen, werden auf unterschiedlichen Ebenen Strukturen, Fragmente und
Farbcollagen in den Raum projiziert, deren Detailreichtum den Eindruck des Eintauchens in eine faszinierende magische Welt unterstreicht. Die einzelnen Bilder
der Serien entstanden aus collagierten Fotos und auf Film gemalten Miniaturen,
die im Kleinbildformat mittels slice-scratching und sandwich-technik verfremdet
wurden.
Obwohl die technischen Details der verwendeten Spiegeleffekte, spontanen Überblendungen sowie der spezielle Takt der für diesen Zweck konstruierten Steuerungen in ihren Einzelheiten für das Auge kaum noch wahrnehmbar sind, sorgen sie
in ihrer Gesamtheit für eine ständige harmonische Bewegung der Bilder durch den
Raum.
In ihrer Bewegung reagieren die Bilder unmittelbar auf die Klänge der elektronischen Instrumentalmusik, deren experimentelle Samples und Programmings einen
Klangteppich ausbreiten, dessen Themen sich in langen Wellen wiederholen, und
der Assoziationen an prustende Wale und metallische Klänge der ersten U-Boote
weckt. Darüber liegen die sehnsüchtigen Klänge einer Trompete, die in ihrem Repertoire von zarten Tönen und fast schwermütiger Klarheit bis hin zu heller Wildheit ihre Nähe zum Jazz kaum verleugnen kann.
Unter anderem fand 2002 ein Auftritt auf der Piazza Grande in Modena (Italien)
statt, wobei der gesamte Dom als Projektionsfläche genutzt wurde.
Dom von Modena, 2002:
Dom von Modena, 2002:
Meinblau, Berlin, 2001:
Brennen
Multivisionsprojekt mit Michael Merkelbach
16 Diaprojektoren, div Steuerungen, Effecte, ca 600 Dias, Leinwand, PA, Fender
Roads, Trompete, 2002
Wasserspeicher, Berlin, 2002:
„Die spannungsvolle Energie des Feuers erhält musikalischen und bildhaften Ton
- die Kraft der Leidenschaft, der Wärme und der ungebändigten Wildheit. Im Zusammenspiel mit Licht und Dunkelheit entsteht eine Bilderwelt, die in der Spannung zwischen Traum und ironisch überzogener Realität balanciert.“
Wasserspeicher, Berlin, 2002:
Das Projekt „Brennen“ ist ein Multivisionsprojekt mit dem Komponisten und Musiker Michael Merkelbach und wurde im Wasserspeicher Prenzlauer Berg 2002
aufgeführt.
Die elektronischen Kompositionen, die auf einer Synthese aus Trance, Industrial
und Magma beruhten, wurden live verstärkt von einer mit verschiedenen Effekten
gespielten Trompete und einem Fender Rhodes. Dazu gesellten sich diverse Flöten,
deren Klänge so verschieden wie ihre Herkunft waren: neben der europäischen
Querflöte und Bassquerflöte waren auch die balinesische Suling, die indische
Bansuri und ein als Didgeridoo gespielte Abflussrohr zu hören.
Als visuelle Ergänzung und Pendant füllten aufwendig inszenierte Raum-Projektionen den gesamten Wasserspeicher. Spiegeleffekte, spontane Überblendungen
und der spezielle Takt der für diesen Zweck konstruierten Steuerungen erzeugten
einen eigenen visuellen rhythmischen Raum.
Wasserspeicher, Berlin, 2002:
Wolfgang Spahn
1970 in Ingolstadt geboren (Österreich / Deutschland)
Studium der Mathematik und der Soziologie in Regensburg und in Berlin
Lebt und arbeitet als freier Künstler seit 1994 in Berlin
Einzelausstellungen (Auswahl):
11/05 „Klima - Wandler ...und wo sind die Myzelien” Galerie 35, Berlin
11/03 „Himmel und Hölle“, Galerie 35, Berlin
01/02 „Wir bau´n uns einen Führerbunker“, Galerie 35, Berlin
12/01 „buy.onic“, Hot Pixel Gallery, Berlin
05/98 „Malanggan und was von SERO sonst noch übrig blieb“,
Kunsthaus Tacheles, Berlin
Ausstellungensbeteiligungen (Auswahl):
2008 „farb_laut“ Internationales Klangkunstfest, Galerie Nord, Berlin
“im/material” Tmp 5/2, Berlin
“when the devil is blind”, tmp.deluxe, Berlin
„Between Fiction and Fact, strictly Berlin“ Galerie der Künste, Berlin
2007 “lauf.werk.”, medien.projekt.raum / tmp, Berlin
„Am Rande“ Ausstellungszentrum Hellersdorf, Berlin
2006 “Figures of Motion”, Schloss Plüschow, Schwerin
2005 „International Biennale of Contemporary Art“,National Gallery, Prag (Tschechien)
2004 „Politische Ästhetik” Takt Kunstraum, Berlin
2003 “Muslim Milliqi-Prize”, The Kosovo Art Gallery, Pristina, (Kosovo)
2002 “Arte in Contemporanea“, Piazza Grande, Modena, (Italien)
„Reservois VI“, Wasserspeicher Prenzlauer Berg, Berlin
“Hicetnunc“, Villa Manin, San Vito, (Italien)
2001 “Junge Kunst 2”, Löwenpalais Stiftung Starke, Berlin
2000 „Arte Visive 3”, Genua, (Italien)
„Interzone - Recycling the Futur”, Berlin
1999 „Beyond Art“, Manes Gallery, Prag (Tschechien)
„Expression of Youth“, Urbino (Italien)
1998 „Licht, Ton und Grafik“ Städtische Galerie Riesa, Riesa
Multiprojektionen und Licht-Performances (Auswahl):
2007 „Materia Prima“ mit Michael Merkelbach, B-Flat Berlin
2006 „MOMO“ Theater Al Dente, Saalbau Neukölln, Berlin
01-02 „Tauchen”und “Brennen” mit Michael Merkelbach Berlin, Modena (Italien)
02-03 „Achmeds Traum“ eine Strassenoper von Bardo Hennning,Köln, Halle, Leipzig
00-04 „Neuland” mit fly.r.m., Performance Meinblau, Berlin; OJH, Riesa
97-99 „Saal drei“ (Greifenhain, Senftenberg, Horno)
96-98 „Thorshammer“ (Hamburg, Köln, Bremen, Zwickau, Rostock)
95-97 Theater „TheaTroja“ Ballhaus Naunystrasse, Theater im Schokoladen, Tiyatrom, Berlin
Anschrift:
Atelier:
Telefon:
e-mail:
url:
Kastanienallee 85
Gerichtsstrasse 12-13
Aufgang 5
++49 179 7935447
[email protected]
www.wolfgang-spahn.de
10439 Berlin
13347 Berlin