AU Wasserführende Armaturen
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Wasserführende Armaturen Ausbildungsunterlage der Landesfeuerwehrschule Tirol Version: V01_11 Erstellt von: Noichl Madeleine Freigegeben von der: 199. SAS Ausbildungsunterlage Wasserführende Armaturen (Grundausbildung) Für den Inhalt verantwortlich: Erstellt von: Freigegeben von der: Vervielfältigung: OBR DI (FH) Waldhart Georg Noichl Madeleine 199. SAS Eigenvervielfältigung Version: V01_11 AusbildungsunterlageEin nachschlagewerk für den Ausbilder Diese Ausbildungsunterlage soll dem Ausbilder als Nachschlagewerk dienen, um sein Wissen auffrischen bzw. vertiefen zu können. Mit dieser Unterlage und der Ausbildungsrichtlinie soll eine optimale Unterrichtsvorbereitung ermöglicht werden. Diese Unterlage soll NICHT an die Auszubildenden ausgehändigt werden. Als Unterlage für die Auszubildenden dient der Lernbehelf „Grundausbildung“ der Landesfeuerwehrschule Tirol. Literatur- und Bildnachweis: Kemper, H.: Gerätekunde Schläuche und Armaturen, 1. Auflage, Ecomed, 2003 Kemper, H.: Gerätekunde Löschgeräte, 2. Auflage, Ecomed 2005 Wasserführende Armaturen, Österreichischer Bundesfeuerwehrverband, Jänner 1996 Foliensatz Wasserführende Armaturen, Österrichischer Bundesfeuerwehrverband, 1992 AWG- Max Widenmann KG, Giengen Rosenbauer International AG Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Allgemeines Kupplungen Druckkupplungen: Saugkupplungen: Festkupplungen: Blindkupplungen: Kupplungsschlüssel: Schläuche Druckschläuche: Saugschläuche: Schlauchträger: Schlauchbinde: Schlauchhalter: Schlauchbrücke: Übergangsstücke Saugkopf Schutzkörbe: Sammelstück Verteiler Stützkrümmer Strahlrohre Mehrzweckstrahlrohr: Hochdruckstrahlrohr: Hohlstrahlrohr: Sonderstrahlrohre für besondere Verwendung: Schaumrohre: Schwerschaumrohr: Mittelschaumrohr: Kombischaumrohr: Zumischer Wendestrahlrohr/ Wasserwerfer Standrohr Unterflurhydrantenschlüssel: Hydroschild Weitere Wasserführende Armaturen Druckbegrenzungsventil: Schlauchabsperrung: Kanalspülratte: Wasserstrahlpumpe: LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen 6 7 7 8 9 10 11 12 12 13 14 14 14 15 17 18 19 19 20 21 22 24 25 27 29 30 31 32 33 33 34 35 36 37 37 37 37 38 38 Seite 5 Version: V01_11 Wasserführende Armaturen Allgemeines Wasserführende Armaturen sind Bestandteile der feuerwehrtechnischen Ausrüstung, die zur Vervollständigung der Löschwasserförderung (von der Wasserentnahmestelle bis zur Löschwasserabgabe) dienen und von Löschwasser bzw. Löschmittel durchflossen werden. Ohne sie ist ein geordneter Löschangriff nicht möglich. Zu den Wasserführenden Armaturen gehören: • Kupplungen - Druckkupplungen - Saugkupplung - Festkupplung - Blindkupplung • Schläuche - Druckschläuche - Saugschläuche • Übergangsstücke • Saugkopf • Sammelstück • Verteiler • Stützkrümmer • Strahlrohre - Mehrzweckstrahlrohr - Hochdruckstrahlrohr - Hohlstrahlrohr - Strahlrohre für besondere Verwendung • Schaumrohre - Schwerschaumrohr - Mittelschaumrohr - Kombischaumrohr • Zumischer • Wendestrahlrohr, Werfer • Standrohr • Hydroschild • Weitere Wasserführende Armaturen - Druckbegrenzungsventil - Schlauchabsperrung - Kanalspülratte - Wasserstrahlpumpe Seite 6 Version: V01_11 LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen Wasserführende Armaturen Kupplungen Kupplungen dienen dazu, eine möglichst einfache, schnelle und sichere Verbindung zwischen Schläuchen und Armaturen herzustellen. Das bei uns eingesetzte Kupplungssystem ist auch unter dem Namen Storzkupplung bekannt. Es ist nach seinem Erfinder Guido Storz (1881) benannt und wurde bis heute nur geringfügig geändert. Je nach Verwendungszweck und Aufbau werden Kupplungen eingeteilt in: • Druckkupplungen • Saugkupplungen • Festkupplungen • Blindkupplungen • Blinddeckel Jede Schlauchkupplung besteht aus zwei Kupplungshälften, die sich aus vier Einzelteilen zusammensetzen: Sperrring Dichtring Einbindestutzen Knaggenteil Die Saug- und Druckkupplung unterscheiden sich durch die Einbindestutzen und die Dichtringe. Druckkupplungen: Die Druckkupplungen werden in den Nennweiten A, B, C, D und HD hergestellt. Bezeichnung A- Druckkupplung B- Druckkupplung C- Druckkupplung D- Druckkupplung HD- Druckkupplung LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen Schlauchweite 110 mm 75 mm 52 oder 42 mm 25 mm 38 mm Seite 7 Version: V01_11 Wasserführende Armaturen Der Dichtring der Druckkupplung ist nur mit einer Dichtlippe ausgestattet, da die Druckkupplung nur wasserdicht sein muss. Drucklippe Wasserdruck Überdruck Hochdruckkupplungen: Sie entsprechen im Aufbau den Normkupplungen, jedoch sind sie in Messing (aufgrund der höheren Druckbelastung) ausgeführt: Saugkupplungen: Saugkupplungen werden in den Nennweiten A bzw. A 125, B, C und D hergestellt. Bezeichnung A 125- Saugkupplung A- Saugkupplung B- Saugkupplung C- Saugkupplung D- Saugkupplung Schlauchweite 125 mm 110 mm 75 mm 52 mm 25 mm Der Dichtring der Saugkupplung ist 2- lippig ausgeführt, da die Saugkupplung luft- und wasserdicht sein muss. Beim Entlüftungsvorgang wird im Saugschlauch ein Unterdruck erzeugt. Dabei darf von außen keine Luft eindringen. Äußerer Luftdruck Unterdruck Seite 8 Version: V01_11 Drucklippe Sauglippe LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen Wasserführende Armaturen Festkupplungen: Die Festkupplungen werden für die Nennweiten A, B C, D und HD hergestellt und bei Zu- und Abgängen von Armaturen und Pumpen verwendet. Sie ermöglichen das Anschließen von Saug-, Druck- und Blindkupplungen sowie Übergangsstücke. Je nach Verwendung sind folgende Bauarten genormt: • • Festkupplungen mit Gummidichtring als Dichtfläche Festkupplungen mit metallischer Dichtfläche Festkupplungen mit Gummidichtring: Sie sind an sämtlichen Armaturen wie z.B. Verteiler, Strahlrohr, Sammelstück,... angebracht. Mit Ausnahme der A- und der D- Festkupplung werden normalerweise Druckdichtringe verwendet. Da die A- Festkupplung hauptsächlich am Saugeingang von Pumpen verwendet wird, ist hier ein Saugdichtring vorgeschrieben. Die Festkupplung besteht aus: Flachdichtring Dichtring Knaggenteil Festkupplung mit metallischer Dichtfläche: Im Freien aufgestellte Löscheinrichtungen, wie z.B. Hydranten, Sauganschlüsse,... erhalten für den Sauganschluss Festkupplungen mit metallischer Dichtfläche. Dichtungen aus Gummi würden hier infolge der Witterungseinflüsse und des sehr seltenen Gebrauches bald unbrauchbar werden. Das Knaggenteil hat anstelle des Dichtringes eine metallische Dichtfläche, gegen die sich die angeschlossene Schlauchkupplung spreizt. Die Festkupplung besteht aus: • Knaggenteil • Deckkapsel • Flachdichtring LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen Seite 9 Version: V01_11 Wasserführende Armaturen Flachdichtring Deckkapsel Knaggenteil Blindkupplungen: Sie werden in allen Normgrößen hergestellt und dienen zum luft- und wasserdichten Verschließen von Saug- und Druckkupplungen. Sie gleichen in ihrem Aufbau den Schlauchkupplungen, nur haben sie anstelle eines Einbindestutzens einen Verschlussdeckel. Auf der Außenseite ist ein Knopf für die Montage einer Sicherungskette (gegen verlieren) vorgesehen. Blindkupplungen bestehen aus: Sperrring Dichtring Kette Deckel Knaggenteil Seite 10 Version: V01_11 LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen Wasserführende Armaturen Blinddeckel: Mit Blinddeckeln werden Zu- und Abgänge von Armaturen gegen Verunreinigungen geschützt (dichten aber nicht ab). Die Knaggen der Gegenkupplung passen in die Ausnehmungen des Blinddeckels. Zur Sicherung gegen Verlieren dient eine an der Außenseite befestigte Kette. Kupplungsschlüssel: Der Kupplungsschlüssel wird zum Kuppeln und zum Nachziehen der nicht von Hand kuppelbaren Kupplungen verwendet. ABC- Kupplungsschlüssel: ABC- Kupplungsschlüssel gibt es in verschiedenen Ausführungen. Der ältere ABC- Kupplungsschlüssel ist ein zweiseitiger Hakenschlüssel, bei dem die größere Seite zum Kuppeln der AKupplungen und die kleinere Seite zum Kuppeln der B- und C- Kupplungen versehen ist. Der neuere Kupplungsschlüssel ist so ausgeführt, dass er nur noch auf einer Seite hakenförmig ausgeführt ist. Dadurch entsteht auf der anderen Seite ein guter Handgriff, der mit einem Kälteschutz versehen ist. LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen Seite 11 Version: V01_11 Wasserführende Armaturen Hochdruckkupplungsschlüssel: Der HD- Kupplungsschlüssel ist ein Einhakenschlüssel bzw. ein Gabelschlüssel mit einer Weite von 37 mm zum Öffnen und Schließen von HD- Kupplungen. Hochdruckkupplungen sind immer mit HD- Kupplungsschlüssel zu schlieSSen! Schläuche Schläuche dienen zur Weiterbeförderung von Löschwasser bzw. Löschmittel. Sie werden unterteilt in: • Druckschläuche • Saugschläuche Druckschläuche: Die Druckschläuche dienen der Fortleitung diverser Löschmittel. Sie lassen sich, im Gegensatz zu Saugschläuchen, im ungefüllten Zustand falten und rollen. Druckschläuche müssen aufgrund der Beanspruchung im Einsatz äußerst druckfest, scheuerbeständig und schmutzunempfindlich sein. Diese Anforderungen werden durch die Verwendung entsprechender Materialien und einer speziellen Konstruktion erreicht. Ein Druckschlauch baut sich fogendermaßen auf: •Eine äußere Gewebeschicht aus Kunstfasern zur Sicherung der Druckfestigkeit. •Eine Innengummierung zur Abdichtung des Schlauches. Druckschläuche werden über Druckkupplungen verbunden. Die Dichtungen der Kupplung sind nur mit einer Drucklippe versehen. Seite 12 Version: V01_11 LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen Wasserführende Armaturen Ausführung der Druckschläuche: Kurzbezeichnung A B C 42 C 52 D HD Durchmesser (in mm) 110 75 42 52 25 38 Längen (in m) 20 20 15 15 5 od. 15 15 Formstabiler Druckschlauch: Die formstabilen Druckschläuche behalten aufgrund ihrer speziellen Konstruktion auch im drucklosen Zustand ihren runden Querschnitt. Sie ermöglichen so die Löschmittelförderung auch bei nur teilweise ausgelegtem Schlauch und werden daher speziell als Schnellangriffseinrichtungen in Tanklöschfahrzeugen verwendet. Saugschläuche: Saugschläuche werden zum einen in Verbindung mit Feuerlöschpumpen zur Wasserentnahme (z.B. aus offenen Gewässern, Löschwasserbehältern,...) und zum anderen als Ansaugschlauch für Löschmittelzusätze (z.B. ansaugen von Schaummittel) verwendet. Sie sind bauartbedingt formbeständig, damit sie ihren Querschnitt beim Ansaugen (Unterdruck) beibehalten. Dies wird durch Gummi- oder Kunststoffschichten mit Verstärkungseinlagen und einer Innenwendel aus Metall gewährleistet. Saugschläuche werden über Saugkupplungen verbunden. Die Dichtungen der Kupplung sind 2- lippig ausgeführt. LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen Seite 13 Version: V01_11 Wasserführende Armaturen Schlauchträger: Der Schlauchträger dient zum Tragen des doppelt gerollten Druckschlauches. Er kann aber auch zum Verhängen einer Schlauchleitung in steilem Gelände verwendet werden. Schlauchbinde: Eine Schlauchbinde dient dem behelfsmäßigen Abdichten eines im Einsatz defekt gewordenen Schlauches, um einen sofortigen Schlauchwechsel zu vermeiden. Standardmäßig werden die Größen B und C verwendet. Schlauchhalter: Ein Schlauchalter wird zum Verhängen und Entlasten von Schlauchleitungen, die. z.B. über Leitern, in Treppenräumen, in steilem Gelände oder frei hängend geführt werden. Dabei ist wichtig, dass der Schlauchhalter vor der Kupplung eingebaut wird, damit der Schlauch bei Belastung nicht durchrutscht und dass die Öffnung des Hakens nach unten zeigt, damit der Schlauchalter sich bei Belastung nicht selbst öffnet. Schlauchhalter vor der Kupplung und Hakenöffnung nach unten Seite 14 Version: V01_11 LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen Wasserführende Armaturen Schlauchbrücke: Die Schlauchbrücken werden zum Schutz von gefüllten und ungefüllten Druckschläuchen verwendet, die über befahrene Straßen verlegt werden müssen. Schlauchbrücken werden aus unterschiedlichen Materialien gefertigt (Holz, Alu und Gummi). Holzschlauchbrücken bestehen aus rot- weiß gestrichenen Kanthölzern und sind für die Verlegung von 2 B- Schläuchen geeignet. Schlauchbrücken aus Aluminium bestehen jeweils aus zwei Auffahrprofilen, die in ein Mittelteil eingeschoben werden. Sie sind für die Verlegung von zwei B- und zwei C- Schläuchen geeignet. Ein Paar Gummischlauchbrücken besteht aus 4 Einzelteilen, die in der Breite zusammengesteckt werden. Sie bieten Platz für zwei B- Schläuche. LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen Seite 15 Version: V01_11 Wasserführende Armaturen Beim Überqueren von Straßen mit Schlauchleitungen sind die Schlauchbrücken so auszulegen, dass Fahrzeuge mit verschiedenen Spurweiten (PKW, LKW,...) die Leitung sicher überfahren können. Dies wird gewährleistet, wenn 3 Schlauchbrücken so ausgelegt werden, dass auf einer Seite zwei Schlauchbrücken unmittelbar nebeneinander und in ca. einem Meter Abstand die dritte Schlauchbrücke ausgelegt wird. ca. 1m Schlauchbrücken müssen von einem Sicherungsposten abgesichert werden! Es ist sicherzustellen, dass die Verkehrsteilnehmer die Schlauchbrücken auch nutzen und entsprechend langsam überfahren! Seite 16 Version: V01_11 LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen Wasserführende Armaturen Übergangsstücke Übergangsstücke dienen zur Verbindung von Kupplungen verschiedener Größen. Das Knaggenteil ist auf beiden Seiten ausgebildet. Jede Seite für die jeweilige Größe passend. Das Mittelteil ist im Knaggenteil drehbar angeordnet. In diesem ist auf jeder Seite eine Gummidichtring der Größe entsprechend angebracht. Das Übergangsstück besteht aus folgenden Teilen: Dichtring groß Mittelteil Knaggenteil groß Bezeichnung A 125- A A- B B- C C- D C- HD HD- D Gewindestift Knaggenteil klein Dichtring klein Nenngröße (mm) 125- 110 110- 75 75- 52 52- 38 52- 38* 38- 25* * Die Verwendung von Übergangsstücken für Normaldruck auf Hochdruck ist verboten! LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen Seite 17 Version: V01_11 Wasserführende Armaturen Saugkopf Der Saugkopf dient zur Wasserentnahme. Er verhindert einerseits durch das Schmutzsieb das Eindringen größerer Schmutzteile und andererseits das Abreißen der Wassersäule bei Unterbrechung des Saugvorganges durch das Rückschlagventil. Der Saugkopf besteht aus: Saugkupplung Gehäuse mit Sieb Rückschlagventil Zweck des Rückschlagventiles: •Bei Unterbrechung des Saugvorganges wird ein Abreißen der Wassersäule verhindert. •Wird die Saugleitung zurückgenommen, so wird mit der Ventilleine, die an einem Hebel befestigt ist, das Rückschlagventil angehoben, sodass das Wasser aus der Leitung abfließen kann und man die leeren Schläuche zurücknehmen kann. •Versagt die Entlüftungseinrichtung, so kann man die Pumpe und Saugschläuche mit Wasser füllen. Das Rückschlagventil verhindert ein Abfließen des Wassers. Bezeichnung A- Saugkopf A- Saugkopf B- Saugkopf C- Saugkopf Weite (mm) 125 110 75 52 Für Sonderverwendungen werden diesen Anforderungen angepasste Saugköpfe eingesetzt. Zum Beispiel: Kellersaugkopf Seite 18 Version: V01_11 Saugseiher LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen Wasserführende Armaturen Schutzkörbe: Bei stark verunreinigten Wasserentnahmestellen soll zum Freihalten des Schutzsiebes Schutzkörbe aus Draht- oder Weidengeflecht verwendet werden. Drahtschutzkorb Weidenschutzkorb Sammelstück Das Sammelstück hat die Aufgabe, zwei ankommende Schlauchleitungen bestimmter Größe in die nächstgrößere Leitung überzuleiten. Das Sammelstück besteht aus: Festkupplungen mit Druckdichtringen Gehäuse Rückschlagklappe Festkupplung mit Druck- und Saugdichtung Rückschlagklappe: •Die Rückschlagklappe wird durch den Wasserdruck selbst bedient und schließt beim Anschließen nur einer Zuleitung automatisch diesen Zugang. •Wird an beiden Eingängen eine Leitung angeschlossen, so wird die Klappe bei gleichem Wasserdruck in der Mitte gehalten und das Wasser kann links und rechts vorbeifließen. Arten von Sammelstücken: LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen Seite 19 Version: V01_11 Wasserführende Armaturen Mit Rückschlagklappe: 2 C- Zugänge- ein B- Abgang 2 B- Zugänge- ein A- Abgang 2 A- Zugänge- ein A125- Abgang Mit Ventilen: 3 B- Zugänge- ein A- Abgang 4 B- Zugänge- ein A125- Abgang Verteiler Der Verteiler hat die Aufgabe, das ankommende Löschwasser aus der Zubringerleitung in drei Leitungen zu verteilen. Die drei Abgänge sind durch Absperrorgane (Niederschraubventile oder Kugelhahn) einzeln verschließbar. Der Verteiler besteht aus: Absperrorgan an jedem Abgang Gehäuse Eingang Abgang Darüber hinaus gehört zu jedem B- Verteiler ein Übergangsstück B- C am mittleren Druckausgang. Seite 20 Version: V01_11 LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen Wasserführende Armaturen Größen von Verteilern: • B- Verteiler: B- Eingang- C- B- C Abgänge • C- Verteiler: C- Eingang- D- C- D Abgänge Arten von Verteilern: • Verteiler mit Niederschraubventilen • Verteiler mit Kugelhähnen Ventile beim öffnen immer vollständig aufdrehen! Beim SchlieSSen immer darauf achten, dass die spindel zur Entlastung leicht zurückgedreht wird, damit die Dichtung nicht ständig unter Druck steht und dadurch hart wird! Stützkrümmer Der Stützkrümmer ist eine Armatur zur Ableitung der Rückkraft des Wasserstrahles von B- Mehrzweckstrahlrohren über die Schlauchleitung zum Boden. Der Stützkrümmer ermöglicht den Einsatz eines B- Strahlrohres durch zwei Mann. Er kann auch als behelfsmäßiger Wasserwerfer (in Verbindung mit einem Verteiler) oder zum Führen der Schlauchleitung über scharfe Mauerkanten oder Fensterbrüstungen verwendet werden. Am oberen Krümmungsbogen ist eine Öse angebracht, an welcher der Stützkrümmer mit einer Leine befestigt aber auch hochgezogen werden kann. LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen Seite 21 Version: V01_11 Wasserführende Armaturen Der Stützkrümmer besteht aus: Knaggenteil drehbar Halteöse Haltegriff Gehäuse Festkupplung Behelfsmäßiger Wasserwerfer Strahlrohre Strahlrohre sind Armaturen zur Abgabe von Löschmittel. Sie werden am Ende einer Schlauchleitung befestigt und formen den Löschmittelstrahl (Voll-, Sprühstrahl oder Wassernebel). Arten von Strahlrohren: • Mehrzweckstrahlrohre • Hochdruckstrahlrohre • Hohlstrahlrohre • Strahlrohre für besondere Verwendung Am gebräuchlichsten für den Feuerwehreinsatz sind die absperrbaren Mehrzweckstrahlrohre, Hochdruckstrahlrohre und immer weiter auf dem Vormarsch sind die Hohlstrahlrohre. Seite 22 Version: V01_11 LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen Wasserführende Armaturen Vollstrahl: Der Vollstrahl verlässt als runder, in sich gebundener Strahl das Mundstück des Strahlrohres. Er wird angewendet, wenn eine große Wurfweite, eine größere mechanische Wirkung oder eine größere Eindringtiefe erreicht werden soll. Er kann angewendet werden, wenn Einsatzkräfte einen größeren Abstand zum Objekt einhalten müssen, z.B. bei Gefährdung durch Hitzestrahlung oder einstürzende Bauteile. Seine größere Auftreffwucht ermöglicht das tiefe Eindringen z.B. in Glutnester. Wird diese Wirkung nicht benötigt, ist aufgrund der besseren Löschwirkung und zur Vermeidung von unnötigen Wasserschäden ein Sprühstrahl vorzuziehen. Sprühstrahl: Der Sprühstrahl ist ein von einer Sprühdüse (Zerstäuber) ausgehender Strom von Wassertröpfchen, der in seiner Bahn Luft mitreißt und sich mit zunehmender Entfernung von der Düse auflockert und verbreitert. urch die feine Zerteilung des Sprühstrahls entstehen viele D kleine Wassertropfen mit einer entsprechend großen Oberfläche. Die kleinen Wassertropfen können schneller verdampfen, ehe sie auf die Oberfläche auftreffen und abfließen. Sie binden eine große Menge an Wärmeenergie und entziehen so der Umgebung die Temperatur. Mit dem Sprühstrahl kann eine größere Fläche abgedeckt und somit ein schnellerer Löscherfolg erzielt werden, was zu einer Verringerung des Wasserschadens führt. Durch die geringe Auftreffwucht eignet sich der Sprühstrahl auch für Einsätze, bei denen das Brandgut nicht aufgewirbelt werden soll. Zum Niederschlagen von Gasen und Dämpfen kann der Sprühstrahl aufgrund seiner feinen Tropfenzerteilung ebenfalls sehr gut eingesetzt werden. Wassernebel: Der Wassernebel (Hochdrucknebel) ist ein, von einer besonders gestalteten Düse unter hohem Druck, ausgehender Strom von kleinsten Wassertröpfen (kleiner als 0,5 mm, Durchschnittsgröße 0,1 mm und weniger). Der hohe Druck von 40 bar bewirkt eine hohe Zerstäubung, dadurch erreicht man eine sehr hohe Kühlwirkung und schlagartige Verdampfung des Wassers (große Löschwirkung durch Entzug der Wärme und der Verdrängung des Luft- Sauerstoffes bei geringem Wasserverbrauch. LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen Seite 23 Version: V01_11 Wasserführende Armaturen Mehrzweckstrahlrohr: Das Mehrzweckstrahlrohr besteht aus: Schaltorgan Mundstück Düse Zerstäuber Festkupplung Mannschutzbrause: Zusätzlich können Mehrzweckstrahlrohre mit einer so genannten Mannschutzbrause ausgerüstet sein. Diese dient dazu, den Trupp vor Hitze und Funkenflug zu schützen. Schaltorgan: Am Schaltorgan lässt sich beim Mehrzweckstrahlrohr die Stellung Vollstrahl, Halt und Sprühstrahl einstellen. Es muss selbst wenn es unter Druck steht, jederzeit leicht und unfallsicher bedient werden können. Vollstrahl Vollstrahl mit Mannschutzbrause Absperrung Seite 24 Version: V01_11 LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen Wasserführende Armaturen Sprühstrahl Sprühstrahl mit Mannschutzbrause Mundstück: Bei Mehrzweckstrahlrohren kann das Mundstück abgeschraubt werden. Dadurch wird erreicht, dass sich die Durchflussmenge, die Deckungsbreite und die Wurfweite erhöht. bar 4 5 6 7 10 Deckungsbreite: Wurfweite: Durchflussmenge in l/min 9 (C) 12 (C) 16 (B) 105 188 334 120 210 373 130 230 409 140 249 441 170 299 528 22 (B) 636 711 778 841 1005 10 m 15m 20m 30m 15 m 20 m 25 m 30 m Hochdruckstrahlrohr: Das Hochdruckstrahlrohr dient zur ständigen oder stoßweisen Abgabe von Wasser in Form von Vollstrahl oder Sprühstrahl (Wassernebel) über formstabile oder flexible Hochdruckschläuche von Pumpen mit Hochdruckausrüstung. Die Durchflussmenge beträgt je nach Hersteller und Modell bis zu 300 l/min bei 40 bar Druck. LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen Seite 25 Version: V01_11 Wasserführende Armaturen Das Hochdruckstrahlrohr ist als Pistolenstrahlrohr ausgeführt. Durch die schräge Einführung wird die Rückkraft des Wasserstrahles abgeleitet (Stützkrümmer). Das Einstellen von Voll- oder Sprühstrahl erfolgt je nach Modell unterschiedlich (Drücken des Schaltgriffes, drehen des Handgriffes, drehen des Mundstückes,...) Gängige Modelle: Rosenbauer- NEPIRO 0 max SpS. VoS. VoS. SpS. Vollstrahl Sprühstrahl Rosenbauer- NEPIRO SERVO Sprühstrahl Vollstrahl 0 max Rosenbauer- NEPIRO ERGO Vollstrahl Sprühstrahl 0 Seite 26 Version: V01_11 max LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen Wasserführende Armaturen AWG- HDP 1PN 40 Sprühstrahl Vollstrahl 0 max AWG- 2130 HD PN 40 Vollstrahl Sprühstrahl Durchflussmenge - Durchflussmenge + 0 max Hohlstrahlrohr: Hohlstrahlrohre sind Armaturen zur Abgabe von Wasser in Form von Vollstrahl oder veränderlichem Sprühstrahl. Neben der Abgabe von Wasser sind sie auch für den Einsatz mit Class- A- Schaum und AFFF Schaummittel geeignet. Durch einen Strahlformkegel im Strahlrohr wird ein hohler veränderbarer Strahl erzeugt, der jedoch durch bestimmte Techniken wie einen festen oder rotierenden Zahnkranz mit Wassertropfen gefüllt werden kann. Dabei kann das Hohlstrahlrohr stufenlos von einem gebündelten Vollstrahl bis zu einem Sprühstrahl mit einem Winkel von bis zu ca. 120° verstellt werden. LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen Seite 27 Version: V01_11 Wasserführende Armaturen Durch Kugel- bzw. Kegelventile kann bei bestimmten Hohlstrahlrohren zusätzlich die Durchflussmenge in Stufen verändert werden. max Festkupplung 0 Durchflussmenge + Vollstrahl Zahnkranz Strahlformkegel Durchflussmenge - Sprühstrahl Stellung des Strahlformkegels bei Vollstrahl (schematisch): Zahnkranz Strahlformkegel Stellung des Strahlformkegels bei Sprühstrahl (schematisch): Strahlformkegel Der maximale Durchfluss variiert bei den unterschiedlichen Strahlrohrarten stark. Hohlstrahlrohre mit einer Durchflussmenge von bis zu 400 l/min sind mit einer Festkupplung C, Hohlstrahlrohre mit einer Durchflussmenge von mehr als 400 l/min bis 1000 l/min mit einer Festkupplung B ausgestattet. Seite 28 Version: V01_11 LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen Wasserführende Armaturen Vor- und Nachteile gegenüber Mehrzweckstrahlrohren: +Der Sprühstrahl besteht aus kleineren Tröpfchen (~0,3 mm) als beim klassischen Mehrzweckstrahlrohr, dadurch erhöht sich die Oberfläche der Tröpfchen und damit auch die Kühlwirkung. +Die stufenlose Einstellmöglichkeit von Sprühkegeln und Durchflussmenge erlaubt eine schnelle und flexible Anpassung an die Verhältnisse eines Brandes. +Der Sprühstrahl kann eine größere Fläche abdecken (durch teilweise über 120° Öffnungswinkel). Dies erlaubt einerseits eine bessere Kühl- und Löschwirkung im Innenangriff (z.B. bei der Rauchgaskühlung zur Verhinderung eines Flash- Overs), andererseits auch eine erhöhte Sicherheit für den Angriffstrupp (Hohlstrahlrohre verfügen über eine wirkungsvolle Mannschutzbrause). -Höhere Anschaffungskosten -Hohlstrahlrohre können bei stark verunreinigtem Wasser unter Umständen leicht verstopfen. Deshalb ist wichtig, dass das Hohlstrahlrohr über eine Spülstellung verfügen. -Handhabung muss intensiv geschult und geübt werden. Sonderstrahlrohre für besondere Verwendung: Durch die Besonderheit bei bestimmten Einsätzen werden für Spezialaufgaben eine Vielzahl von sogenannten Sonderstrahlrohren entwickelt. Hier einige Beispiele: Lanzenstrahlrohr (Löschlanze): Löschlanzen haben sich im Einsatz besonders bei Schwelbränden aller Art (Müllhalden, Heustöcke, Späne-, Getreidesilos,...) und bei Einsätzen mit schwer zugänglichem Stapelgut bewährt. Durch die Lanze ist ein gezieltes Ablöschen tiefliegender Brandnester möglich. Die Lanzen sind in unterschiedlichen Längen erhältlich. Fognails: Eine Weiterentwicklung der Löschlanze stellen die sogenannten Fognails dar. Dabei werden in eine Türe oder eine Leichtbauwand außerhalb des Brandraumes mit einem Spezialhammer ein bis zwei Löcher geschlagen, durch welche die Fognails eingebracht werden. Die Nägel sind in unterschiedlichen Längen erhältlich. LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen Seite 29 Version: V01_11 Wasserführende Armaturen Fognails sind besonders für Brände in schwer zugänglichen Bereichen geeignet. Zum Beispiel: • Brände in geschlossenen Räumen • Dachbodenbrände •Brände in Hohlräumen von Zwischenwänden und Zwischendecken • Dehnfugenbrände • usw. Wasserstaubstrahlrohr (Monsun- Zerstäuber): Das Monsun- Strahlrohr ist besonder geeignet zur Bekämpfung von brennenden Flüssigkeiten wie Öle und Lacke. Ebenso sind sie zur Brandbekämpfung in Nieder- und Hochspannungsanlagen einsetzbar. Schaumrohre: Schaumrohre dienen der Erzeugung von Schwer- und Mittelschaum auf mechanischem Weg aus Wasser, Schaummittel und Luft (sogenannter Luftschaum). Die Zumischung des Schaummittels zum Löschwasser erfolgt durch einen Zumischer, der zwei bis max. drei Schlauchlängen vor dem Schaumrohr eingebaut wird. Es werden folgende Schaumarten unterschieden: • Schwerschaum (4- 20 fache Verschäumung) • Mittelschaum (21- 200 fache Verschäumung) • Leichtschaum (201- 1000 fache Verschäumung) Je nach Schaumrohr kann entweder Schwer- oder Mittelschaum oder beides hergestellt werden. Zur Erzeugung von Leichtschaum werden Leichtschaum- Generatoren benötigt. Seite 30 Version: V01_11 LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen Wasserführende Armaturen Die Schaumrohre werden unterteilt in: • Schwerschaumrohr • Mittelschaumrohr • Kombischaumrohr In Österreich sind Schwer- und Mittelschaumrohre mit Durchflussmengen von 200, 400 und 800 l/min genormt. Typ S2 S4 S8 M2 M4 M8 Verschäu- Gemischmungszahl durchfluss 200 l/min Schwerschaum 400 l/min 4 bis 20 800 l/min 200 l/min Mittelschaum 400 l/min 21 bis 200 800 l/min Kupplung C B B C B B Wurfweite ca. 23 m 27 m 35 m 7m 9m 10 m Die unterschiedlichen Verschäumungszahlen (VZ) entstehen durch die unterschiedlichen Konstruktionen der Schaumrohre (hoher Luftanteil- hohe Verschäumungszahl; geringerer Luftanteil- niedrige Verschäumungszahl). Auf jedem Schaumrohr ist ein Etikett angebracht, auf dem angegeben ist, um welchen Typ Schaumrohr es sich handelt (S2- S8 oder M2- M8), welcher Arbeitsdruck benötigt wird und welche Durchflussleistung das Schaumrohr hat. Schwerschaumrohr: Die Löscheffekt des Schwerschaumes beruht wegen des hohen Wassergehaltes wesentlich auf dem Kühleffekt. Bei Bränden der Brandklasse A (brennbare feste Stoffe) zeichnet sich der Schwerschaum durch gutes Haftungsvermögen aus. Bei Bränden der Brandklasse B (brennbare flüssige Stoffe) breitet sich der Schwerschaum schnell auf der brennenden Oberfläche aus und bildet eine luftundurchlässige Schaumschicht. Durch das hohe spezifische Gewicht werden große Wurfweiten erzielt und somit das Löschen aus sicherer Entfernung ermöglicht. Das Schwerschaumrohr besteht aus: Düsenkörper Rohrkörper Leitrohrbündel Luftansaugöffnungen Festkupplung LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen Seite 31 Version: V01_11 Wasserführende Armaturen Das mit einem Druck von 5 bar als feiner Sprühstrahl in den Rohrkörper einströhmende Wasser- Schaummittel- Gemisch saugt durch die Luftansaugöffnung Umgebungsluft an und bildet dann im Rohrkörper mit dieser Luft einen gleichmäßigen Schaumstrahl. Mittelschaumrohr: Die Löschwirkung des Mittelschaumrohres beruht hauptsächlich auf dem Stickeffekt, in weiterer Folge auf dem Kühleffekt. Mittelschaum ist besonders vielseitig einzusetzen bei den unterschiedlichen Fest- und Flüssigkeitsbränden, zum Fluten von ganzen Räumen und überall dort, wo bestimmte Gründe den direkten Angriff erschweren bzw. unmöglich machen. Aufgrund des sehr guten Fließverhaltens breitet sich Mittelschaum schnell aus und bildet eine geschlossene, luftundurchlässige Schaumdecke. Das Mittelschaumrohr besteht aus: Manometer Rohrkörper Luftansaugöffnung Düse Zerstäuber Festkupplung Veredlersieb Das mit einem Druck von bis zu 5 bar durch eine Düse in den Rohrkörper einströmende Wasser- Schaumittel- Gemisch saugt infolge des Injektorprinzipes Umgebungsluft an, bildet kleine Tropfen und trifft so auf das im Rohrkörper befestigte Veredlersieb. Hier wird aus dem Gemisch ein gleichmäßiger Schaumstrahl erzeugt. Seite 32 Version: V01_11 LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen Wasserführende Armaturen Kombischaumrohr: Die Kombination von Mittel- und Schwerschaumrohr in einem Gerät ermöglicht den flexiblen Einsatz der richtigen Schaumart mit nur einem Rohr. Es ist zunächst aufgebaut wie ein Mittelschaumrohr. Zusätzlich ist es mit einem innenliegenden Leitrohr für Schwerschaum und Umschalthebel ausgerüstet. Durch Umschalten kann wahlweise Schwer- oder Mittelschaum erzeugt werden. Zumischer Zumischer arbeiten nach dem Injektorprinzip (durch die Verengung in der Armatur und der dadurch hervorgerufenen Beschleunigung des Wassers entsteht ein Unterdruck, durch den das Schaummittel aus den Kanistern angesaugt wird) und dienen der Beimischung von Schaummittel in einem bestimmten Mischungsverhältnis. Die Zumischer werden wie die Schaumrohre in drei Größen für eine bestimmte Wasserleistung hergestellt. Zu jedem Schaumrohr gehört ein Zumischer in der gleichen Größe, z.B. zu einem Schaumrohr S 2 oder M 2 gehört der Zumischer Z 2. Der Zumischer besteht aus: 5 2 6 3 4 1 8 1 2 3 4 5 6 7 7 12 10 13 11 9 Festkupplung Treibdüse Saugraum Fangdüse Anschlussstutzen mit D- Festkupplung Rückschlagkugel Regelventil 8 9 10 11 12 Gehäuse Fuß Mantelrohr Fuß Festkupplung 13Verstellbare Dosiereinrichtung Durch die Drosselung des Wassers im Zumischer tritt ein Druckverlust von 25- 30% ein. Am Schaumrohr wird ein Druck bis zu 5 bar benötigt, der Druckverlust im Zumischer wird durch einen erhöhten Pumpenausgangsdruck ausgeglichen. LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen Seite 33 Version: V01_11 Wasserführende Armaturen Durch die verstellbare Dosiereinrichtung kann die Zumischrate des Schaummittels von 1- 6% eingestellt werden. Das selbsttätige Regelventil bewirkt, dass bei wechselndem Wasserdurchfluss und Druckschwankungen stets der eingestellte Prozentsatz Schaummittel angesaugt und zugemischt wird. Das vor der D- Festkupplung eingebaute Kugelrückschlagventil dient dazu, dass bei einem kurzfristigen Schließen des Strahlrohres das Wasser nicht über den Ansaugschlauch in den Schaummittelbehälter gedrückt wird. Sämtliche Armaturen, die zur Erzeugung von Schaum (Schaumrohre, Schläuche, Zumischer,...) verwendet werden, sind nach dem Gebrauch gründlich zu reinigen (Verklebungsgefahr). Dosierschraube öffnen und unter Druck mit reinem Wasser mind. 2 min. spülen. D- Schlauch und die gesamte Schlauchleitung zwischen Zumischer und Strahlrohr gründlich spülen. Wendestrahlrohr/ Wasserwerfer Als Wendestrahlrohr (Wasserwerfer) bezeichnet man Strahlrohre, die auf einem standsicheren Untersatz wie Tanklöschfahrzeugen, Drehleitern, Anhängern, tragbaren Stativen oder als stationäre Anlage montiert und zur Abgabe von großen Wassermengen bei hohem Druck geeignet sind. Die große Rückkraft wird durch den Unterbau aufgenommen. Seite 34 Version: V01_11 LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen Wasserführende Armaturen Wendestrahlrohre finden nur dort Anwendung, wo sehr große Wassermengen in Verbindung mit großen Wurfweiten und Wurfhöhen benötigt werden. Voraussetzung für den Einsatz ist eine ausreichende Wasserversorgung. Es gibt Ausführungen, die sowohl zur Abgabe von Wasser als auch Schaum geeignet sind. Der Einsatz erfolgt entweder stationär vom Fahrzeug oder mobil von einer Lafette. Standrohr Das Standrohr dient zur Wasserentnahme aus einem Unterflurhydranten. Es gibt zwei Arten: • mit 2 B- Abgängen (B- Standrohr) • mit 2 C- Abgängen (C- Standrohr) Das Standrohr besteht aus zwei Hauptteilen: • dem Standrohroberteil - Niederschraubventile - Aufsatzkopf - Festkupplung - Stopfbuchse • dem Standrohrunterteil - Griffstück - Rohr - Klauenmutter - Standrohrfuß - Dichtring Festkupplung Niederschraubventil Aufsatzkopf Stopfbuchse Griffstück Rohr Standrohrfuß LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen Klauenmutter Dichtring Seite 35 Version: V01_11 Wasserführende Armaturen Mit dem am Standrohrunterteil angebrachten Griffstück wird das auf den Unterflurhydranten aufgesetzte Standrohr durch drehen nach rechts befestigt. Die Klauenmutter dreht sich dabei nach oben gegen die Klaue im Hydranten und spannt so das Standrohr fest. Der Fuß des Standrohres ist mit einem Dichtring versehen, der einen wasserdichten Abschluss gewährleistet. Das Standrohroberteil ist drehbar mit dem Unterteil verbunden und kann so in die gewünschte Position gedreht (NUR RECHTSDREHEN!) werden. Die Abdichtung dieser Drehverbindung wird über eine Stopfbuchse hergestellt. Vor dem Aufsetzen des Standrohres auf den Unterflurhydranten ist zu kontrollieren, ob der Hydrantensitz frei von Verunreinigungen, Steine, Schmutz usw. ist. Diese Verschmutzungen sind zu entfernen, da sonst keine einwandfreie Abdichtung erfolgen kann. Es ist ebenfalls zu prüfen, ob der Dichtring am Fußende des Standrohres vorhanden und in einwandfreiem Zustand ist. Nach dem Einsatz muss die Klauenmutter sofort wieder bis zum Anschlag zurückgedreht (nach unten) werden. Wird dies vergessen, kann sich beim nächsten Einsatz der Aufbau des Standrohres verzögern, denn die Klauenmutter kann nicht in die Hydrantenklaue eingreifen und somit das Standrohr nicht festgezogen werden. Unterflurhydrantenschlüssel: Der Unterflurhydrantenschlüssel dient zum Öffnen und Schließen von Unterflurhydranten oder Schiebern mit Vierkantschonern. Auf einer Seite des Griffstückes befindet sich ein flachgeschmiedetes, als Zunge abgebogenes Teil, welches zum Ausheben von Straßen- und Verkehrskappen erforderlich ist. Seite 36 Version: V01_11 LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen Wasserführende Armaturen Hydroschild Dieses Gerät ermöglicht die Erzeugung eines gleichmäßigen Wasserschleiers bzw. einer Wasserwand und wird zum Abschirmen von Flammen, Rauch, Wärmestrahlung, toxischen und explosiven Dämpfen, Staubentwicklung usw. eingesetzt. Aneinandergereiht lassen sich breite Sperren aufbauen. Der auf die Prallplatte auftreffende Wasserstrahl erzeugt durch die Umlenkung einen starken Anpressdruck an den Boden, sodass ein Festhalten während des Einsatzes nicht erforderlich ist. Wasserdurchfluss bei 5 bar Wurfbreite Wurfhöhe C- Hydroschild B- Hydroschild 600 l/min 1500 l/min 15- 20 m 8m 24- 30 m 12 m Weitere Wasserführende Armaturen Weitere Wasserführende Armaturen sind: • Druckbegrenzungsventil • Schlauchabsperrung • Kanalspülratte • Wasserstrahlpumpe Druckbegrenzungsventil: In bestimmten Einsätzen ist es erforderlich, den Druck innerhalb des Wasserförderungssystems zu begrenzen, damit eine Überbeanspruchung der Schlauchleitung durch zu hohe Drücke verhindert wird. So darf z.B. bei der Löschwasserförderung über längere Wegstrecken der Eingangsdruck in die Verstärkerpumpe nicht zu hoch sein. Das plötzliche Schließen von Strahlrohren darf ebenfalls nicht zu einem unzulässigen Druckanstieg führen. Deshalb kann vor einer Verstärkerpumpe oder vor einem Verteiler ein Druckbegrenzungsventil eingebaut werden. Dies hat die Aufgabe, einen nicht gewünschten Druckanstieg in der BSchlauchleitung durch das Ableiten eines Teiles des Förderwassers ins Freie zu verhindern. Schlauchabsperrung: Die in eine Schlauchleitung eingebaute Schlauchabsperrung ermöglicht das rasche Verlängern von Schlauchleitungen bzw. das einfache Befüllen von Behältern. Die Schlauchabsperrungen sind für die Dimensionen B und C erhältlich. LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen Seite 37 Version: V01_11 Wasserführende Armaturen Kanalspülratte: Sie dient zum Reinigen von Kanälen und Rohrleitungen. Der Wasserstrahl wird im Strahlkopf umgelenkt und tritt im spitzen Winkel rückwärts aus. Dadurch wird die Ratte mit dem Schlauch nach vorne geschoben und gleichzeitig der am Boden lagernde Schlamm weggespült. Wasserstrahlpumpe: Die Wasserstrahlpumpe wird zum Fördern von Wasser oder verschmutzten Flüssigkeiten (KEIN GEFAHRSTOFF) eingesetzt. Dabei kann bis zu einer Tiefe von ca. 20 mm abgesaugt werden. Sie besteht aus: Abgang für Geamtwasser Eingang für Treibwasser Gehäuse Saugraum Mischrohr Fangdüse Injektor Treibdüse Förderwassereingang Die Wasserstrahlpumpe wird durch eine Zubringerleitung von einer Pumpe oder Hydranten gespeist. Der aus der Treibdüse mit hoher Geschwindigkeit austretende Wasserstrahl erzeugt in der Fangdüse einen Unterdruck durch den das Förderwasser aus dem Saugraum mitgerissen und zusammen mit dem Treibwasser durch den B- Schlauch ins Freie gedrückt wird (Injektorprinzip). Seite 38 Version: V01_11 LFS Tirol Ausbildungsunterlage- Wasserführende Armaturen