Azur - Banana Joe Tours

Transcription

Azur - Banana Joe Tours
Seabourn Legend° Karibik
Oh, Island in the Sun
AZUR reiste auf der Mega-Yacht Seabourn Legend von
St. Thomas durch die Inselwelt der Kleinen Antillen.
Eine Kreuzfahrt voller Luxus und karibischer Kontraste.
Foto: Susanne Schaeffer
Champagner für alle!
Die Offiziere der
Seabourn Legend
lassen die Korken
knallen und haben
sichtlich selbst auch
ihren Spaß daran,
mitten im Meer das
Prickelwasser samt
Kaviar zu servieren.
14 °azur.de 3/2013
3/2013
azur.de 15 °
Mit den Beibooten pendeln
die Gäste ohne Wartezeiten und
zügig zwischen Land und Schiff.
Rechts: Die Seele baumeln lassen an
einem der 365 Strände Antiguas.
Seabourn Legend° Karibik
Sint Marteen: In Philipsburg bleiben die
Shops am Sonntag geschlossen. Pech für die
amerikanischen Gäste an Bord, die hier gerne
die Duty-free-Läden durchstöbert hätten.
Traumstrand auf Antigua
(Foto oben). Hübsch
frisiert sind schon die
Kleinen (Foto unten).
Fotos: Susanne Schaeffer, Hardy Teicke (3)
Touristenattraktion auf
Virgin Gorda: The Baths.
Die Granitfelsen bilden
mit Meerwasser gefüllte
Badewannen (unten).
16 °azur.de 3/2013
3/2013
azur.de 17 °
Seabourn Legend° Karibik
Baden von Bord aus ist
ein exklusives Vergnügen und macht deshalb
besonders viel Spaß:
Hier wird die schiffseigene Marina gerade
wieder „verpackt“ und
das Heck dichtgemacht
(oben links).
Doppelt gemoppelt hält besser: Die Straßenschilder auf St. Barth zeugen bis heute von
den ehemaligen Kolonialmächten.
Elvis, der Entertainer
in Aktion, auf dem
Segelkatamaran beim
Schnorchelausflug vor
St. Kitts.
Fotos: Susanne Schaeffer, Hardy Teicke (2)
Luxusyachten unter sich: die Seabourn
Legend auf Reede vor St. Barth.
18 °azur.de 3/2013
3/2013
azur.de 19 °
20 °azur.de 3/2013
Korken knallen lassen, klopft es und
Stewardess Olga stellt sich mit zwei
Gläsern desselbigen vor, beschenkt
den Gast mit einer Luxusseife seiner
Wahl, erklärt alle Funktionen in der
Suite, die unbegrenzt nach Wünschen des Gastes bestückte Minibar
und löst sich engelgleich mit einem
„Wann immer Sie etwas wünschen,
ich bin für Sie da“ in Luft auf.
Die amerikanische Jungferninsel
St. Thomas verschwindet in der untergehenden Sonne. Die 158 von nur
208 möglichen Gästen freuen sich
auf das erste Dinner. Denn für Kulinariker sind die überschaubaren
Seabourn-Schiffe ein Eldorado: Die
Seabourn-Küche heimst seit Jahren
diverse Gourmet-Oscars ein. Ob auf
der Suite oder in den beiden Restaurants: Alles wird aufs Feinste zubereitet, arrangiert und serviert. Die
Qual der Wahl ist hier ein luxuriöses Manko: mehrgängige Menüs im
eleganten Restaurant auf Deck 3
mit Seabourn-Klassikern, Chef’s Selection, lokalen, vegetarischen und
leichten Gerichten, abgerundet mit
süßen Sünden, edlem Käse und Konfekt. Im Spezialitäten-Restaurant,
tagsüber das „Veranda Café“ auf
Deck 7, serviert man thematisch
wechselnde Dinner wie zum Beispiel
Surf & Turf oder Indian Cuisine nach
vorheriger Tischreservierung.
W
o und wann, die Crew
sorgt sich stets aufmerksam, ohne aufdringlich zu sein, und
mit dem richtigen Timing. Der holländische Hotel-Direktor Nick Burger, ein Urgestein auf hoher See und
seit Jahrzehnten bei Holland America Line: „Die Kollegen bilden perfekt
ausgebildete Teams. Je drei kümmern
sich um bis zu vier Tische, unterstützt vom Sommelier. Dazu kommt
ein ‚Runner‘, er läuft nur zwischen
Küche und Station mit den Bestellungen und Essen hin und her. Und
das unauffällig und unbemerkt vom
Gast!“ Top auch, dass alle Getränke
inkludiert sind, vom Champagner
bis zu den täglich wechselnden Weinen. Dazu ein – bis auf das Captain’s
Dinner – informeller Dresscode. „Entspanntes Fine-Dining“ heißt das
Konzept im Kreuzfahrt-Jargon.
Beim Dinner, bei dem die Damen stets von Kellnern am Arm zum
Tisch eskortiert werden, berichtet ein
Frankfurter, der mit seiner amerikanischen Frau Linda an Bord ist, von
deren zweitägigem Vorprogramm auf
St. Thomas. „Die Insel ist typisch
amerikanisch, sehr zugebaut, aber
prima zum zollfreien Shoppen und
zum Akklimatisieren.“ Auch wir waren bereits früher aus dem eisigen
Europa angereist, jedoch mit Zwischenstopp in Miami. Die „Magic
City“ in Florida ist ein ebenso idealer
Einstieg in jede Karibik-Kreuzfahrt.
Ein inspirierender Tummelplatz für
Snowbirds, Springbreaker, Skurrile und Schwule. Aufregend, anregend – ein Dauer-Hotspot. Der Ocean
Drive mit seinen pastelligen Artdéco-Häusern bildet einen Catwalk
menschlicher und modischer Freiheiten. Die Kunstszene rund um den
allseits vermarkteten Lokalmatador
Romero Britto genießt Weltruf, die
hier erfundene New World Cuisine
mit ihrem Hispano-Americano-Euro-Asiatic-Mix übertrumpft gar die
Big Mac-Kultur, hip designte Nightclubs überbieten sich mit Innovationen und Event-Ideen, die todsicher
in fünf Jahren auch über den Atlantik zu uns schwappen. Die JetlagSchwere vertreibt eine SpeedboatTour à la „Miami Vice“ durch die
Biscayne Bay vorbei an den VillenInseln der Superreichen. Wow, diese City hat ein rasantes Tempo! Vor
kaum mehr als 100 Jahren war Miami noch ein Sumpfgebiet mit Alligatoren, Schlangen, Pumas. Wie es
die Everglades, die bis an die Stadtgrenze heranreichen, immer noch
sind. Dort wollen wir am nächsten
Tag hin. Benjamin Weist, ein Hamburger, der seit fünf Jahren mit seiner Firma Banana Joe Tours auch
vielen Kreuzfahrtgästen individuelle
Exkursionen auf Deutsch anbietet,
ist heute unser Guide: „Ich biete lieber die Bootstouren im Reservat der
Miccosukee-Indianer an. Dort ist es
nicht so überlaufen.“ Wir stoppen
auf der Fahrt auf einem früheren
„Hammock“. „Das waren provisorische Insel-Lager in den Sümpfen.
Der Stamm flüchtete während der
Indianer-Kriege im 19. Jahrhundert
hierher. Wenn Gefahr drohte, wechselte man zum nächsten“, so Benjamin Weist. „Die Everglades heißen
bei den Indianern ‚River of grass‘,
weil die Sümpfe eigentlich ein einziger Fluss sind, der übergelaufen ist.“
Zurück in Miami wollen wir nach
Little Havanna. „Der Besuch lohnt
nicht. Wenig Authentisches, dafür
viel Show für Touristen“, rät unser
Führer. So komme der Tabak der hier
gedrehten Zigarren aus Puerto Rico,
werde aber als kubanisch angepriesen. Sein Tipp zum Abschied: „Fahrt
zum Baden an den Strand von Key
Biscayne, der ist ruhiger und natür-
licher als South Beach. Und zum
Shoppen in die Aventura Mall nach
Sunny Isles, die ist hübscher als die
Dolphin Mall, wo die Kreuzfahrer
sonst hingekarrt werden.“ Wenn wir
bloß die Zeit hätten: Die nagt leider
an jedem Kreuzfahrer.
A
nkern vor St. Martin. Die
Insel ist geteilt in einen
französischen und holländischen Teil, hat zwei Flaggen, zwei Flughäfen, zwei Sprachen,
zwei Stromnetze, drei Währungen,
und dennoch leben die Einwohner
friedlich-fröhlich miteinander. Ein
Shuttlebus bringt die Kreuzfahrer
vom französischen Teil nach Sint
Marteen und hier nach Philipsburg,
wo am Pier große Liner liegen und
Tausende Touris über die Duty-freeShops, Strandbars und Strände herfallen. Noch ist es beschaulich, bis
mittags ein Costa-Schiff einläuft. Die
Seabourn-Gäste flüchten zurück auf
ihr Schiff. Auch Kelly sitzt im Bus.
Die Amerikanerin ist die exklusive
„Personal Shopperin“ von Seabourn
Cruises. Die Einkaufsexpertin hat
US-Gäste beim Shoppen begleitet, in
die richtigen Läden geführt und beraten. Mit mäßigem Erfolg, was nicht
an ihrer Kompetenz lag, sondern daran, dass sonntags alle fein rausgeputzt beim Kirchgang waren und fast
alle Geschäfte geschlossen blieben.
St. John’s auf Antigua, das erste
Highlight dieser Karibik-Tour. Wir
sind neben einem Silversea-Schiff
das einzige. Ein Glück, denn meist
schiebt sich hier die Ladung aus vier
Schiffen gleichzeitig durch die Freiluft-Mall des Heritage Quay. „Life is
easy, so take it easy“, lacht Taxifahrer
Daniel mit breiten, weißen Zähnen.
Für 80 Dollar habe er den ganzen Tag
für uns Zeit. Denn so zack, zack um
die Insel zu düsen, das ginge nicht.
So tuckern wir gemächlich in seinem
Minibus aus der Stadt heraus. Der
▼
O
h, Island in the Sun...
Harry
Belafontes
Karibik-Hit aus den
1960ern schleicht
sich als Ohrwurm
in meinen Kopf,
als wir nur wenige
Meter neben Palmen
gesäumten Buchten und hinter dem
smaragdgrünen Meer auf der Landebahn von St. Thomas aufsetzen. Die
Melodie hält sich hartnäckig: An jedem dieser acht Tage langen Kreuzfahrt schwebe ich auf ihrem Klangteppich von einer Antillen-Insel zur
nächsten. Treffe britische Noblesse
auf Antigua, koste amerikanischen
Fastfood-Fun auf St. Martin, genieße
französischen Chic auf St. Barth und
sonne mich im lässigen Savoir-vivre
von Guadeloupe.
Kontrastreicher kann ein Besuch
bei den von zig Kolonialherren besetzten Inselchen nicht sein. Und
privilegiert obendrein, so lässig und
leger on top einer der schönsten
Yachten, bei der Service und Luxus
keine leeren Worte sind.
Schon zu Hause staune ich Bauklötze: Seabourn Cruises verschickt
die Reiseunterlagen als Ringbuch gebunden und in einen dunkelbraunen
Leder-Einband gefasst, dazu passende braune Leder-Kofferanhänger,
alles verpackt in einem Samt-Säckchen selber Couleur. Einige Tage später folgt ebenso aufwändig gestaltet
das exklusive Ausflugsangebot.
Seabourn Cruises ist nicht grundlos
mehrfach prämiert worden. Was uns
wohl erst an Bord erwartet?
Boarding auf St. Thomas: Die gut
aussehenden Crewmitglieder sind
trotz der fast 30 Grad ebenso formell
gekleidet wie gleichsam leger in Habitus und Ansprache. Sie begrüßen
jeden der internationalen Gäste mit
Namen in dessen Landessprache, begleiten jeden persönlich an Bord
und nach dem Einchecken persönlich
auf dessen Suite, wie hier alle Kabinen genannt werden. Dort warten
Champagner auf Eis neben Canapés
und Obstteller. Gerade will man den
Edel verpackt die
Reiseunterlagen
von Seabourn.
Stelldichein der schönsten
Segelyachten im Hafen von
Gustavia, der Hauptstadt
von St. Barth.
Fotos: Susanne Schaeffer
Seabourn Legend° Karibik
3/2013
azur.de 21 °
BRITISH
VIRGIN ISLANDS
Prickly Pear Island
Seabourn Legend° Karibik
St. Thomas
Atlan tis che r
Karibisches
22 °azur.de 3/2013
was viele Gäste nutzten. Schade, dass
das wegen der Hafenbestimmungen
nicht öfter möglich war. Der Pool an
Deck ist doch zu klein dimensioniert.
A
m nächsten Morgen begrüßt uns St. Kitts mit
warmem
Tropenregen
und null Weitsicht. Also
erst mal ausgiebig frühstücken mit
tropischen Früchten und BlueberryPancake. Der Himmel klart langsam
auf. Gut so: Per Eisenbahn-Tour tuckern nun die Seabourn-Gäste über
die Insel, andere besichtigen Brimstone Hill, die imposante Festung der
Briten von 1690. Einige Familien mit
Kindern machen eine Zipline-Tour
durch den Tropenwald. Wir spazieren morgens durch das alte Viertel
von Basseterre, vorbei an Häusern
aus frühen Kolonialzeiten, besuchen
das Heimatmuseum. 1493 ging Kolumbus auf seiner zweiten Reise hier
an Land, nannte die Insel St. Kitts,
Spitzname von Christopher. Die Engländer folgten, die Franzosen kamen
dazu, sie teilten sich das Eiland erst
friedlich, dann wollten beide die Alleinmacht – auch über die Sklaven,
die die Zuckerrohrplantagen bearbeiteten. Das Kämpfen ging los: Sieben Mal wechselte der Besitzer allein
zwischen 1666 und 1713. Die Engländer siegten, hatten bis zur Unabhängigkeit 1983 das Sagen.
Nachmittags scheint pünktlich
zum Start unserer gebuchten SegelKatamaran-Tour die Sonne. Der
schwarze Skipper steuert im Rhythmus der Reggae-Musik, die Deckhands singen und verteilen RumPunch. Nach einer Stunde werfen wir
nahe dem Ufer und in Sichtweite
eines Wracks Anker. Mit Schnorchelausrüstung ausgestattet entdecken wir die Unterwasserwelt – zu
sehen sind überraschend viele Fischarten, Seeigel, aber kaum Korallen.
Die Crew lockt mit Toast Schwärme
von Fischen an, durch die wir hindurchschwimmen. Die Sonne wirft
lange Strahlen aufs glatte Meer, als
es zurück gen Hafen geht.
▼
D
ie „Sky Bar“ ist der Treffpunkt an Bord. Bei einem
Drink werden Kontakte
geknüpft, Erlebnisse ausgetauscht. Der Gäste-Mix ist international, der Älteste auf dieser Reise
ist 87 und die Jüngste fünf. Maria,
eine Event-Managerin aus Madrid,
erzählt: „Wir haben eine Bustour der
Reederei gebucht. Leider mit einem
wenig informativen Führer. Dafür
entschädigte aber das Baden danach in der Rodney Bay.“ Sie fand,
ihr Strand war der allerschönste von
allen 365 auf der Insel. Maria ordert
einen zweiten Sex on the Beach. Unser
Champagner ist ausgetrunken, wir
wollen nun das Fitnessstudio testen:
Das Gym neben dem Spa ist ausreichend groß, modern ausgestattet,
aber mit niedriger Deckenhöhe: Jogger mit über 1,82 Meter Körpergröße
erleben auf den Laufbändern unangenehmen Deckenkontakt. Alternative: 16 Runden ums Pooldeck ergeben
eine Meile.
Les Saintes, das sind acht Inselchen, die zum französischen Guadeloupe gehören. Wir ankern in
Sichtweite zur Sea Cloud vor Terrede-Haut. Reise-Chef Todd hatte uns
zuvor versprochen: „Dieses Fleckchen werdet ihr lieben!“ Stimmt
total: In dem Hauptort Bourg mit
seinen gerade mal 3000 Seelen herrschen Laissez-faire und Savoir-vivre.
Pittoreske Gässchen mit farbigen
Häusern und kreolisch-französischen
Restaurants. Auf jeden Fall eine
Destination für Individualtouristen.
Auch einige Dutzend Tagesausflügler von der nur zehn Kilometer entfernten Hauptinsel kommen für ein
paar Stunden hierher. Wir mieten für
35 Euro einen Roller, fahren zum Fort
Napoléon, das hoch über der Bucht
thront. Auf die Burgmauer hat man
einen Kakteengarten gepflanzt, ein
kleines Museum informiert über die
wechselvolle Geschichte. Am Plage
de Pompierre, wo auch Einheimische
mit ihren Familien picknicken und
etliche Ziegen geduldig um Leckerlis betteln, lässt sich die Karibikhitze unter den wehenden Palmen gut
aushalten. Das Inselchen ist schnell
erkundet, wenn man das Einbahnstraßensystem der wenigen Straßen
durchschaut hat. So bleibt noch genügend Zeit für einen leichten Lunch in
einem Restaurant direkt am Wasser.
Ein paar Brocken Französisch sind
hilfreich, allein um die Menükarte
zu verstehen. Englisch wird nur notgedrungen verstanden. Eine gegrillte
Dorade, ein Meeresfrüchtesalat, abgerundet von einer Crème brûllée.
Dazu der Blick auf majestätisch übers
Wasser fliegende Pelikane, Fischer in
bunt bemalten Booten, die Seabourn
weit draußen vor Anker – ein kleines
Paradies mit Verlängerungsoption
oder Rückkehrgarantie.
An Bord wurde derweil heute die
Wassersport-Marina geöffnet – Abkühlen im Meer vom Schiff aus also,
Foto: Susanne Schaeffer
gen, die im April reif sind, die Black
Pineapple, eine Spezialität der Insel.
„Schwarz deshalb, weil diese Ananas
auf dunklem Lavaboden wächst“,
sagt Daniel in unsere fragenden Gesichter. Ja, sie wächst direkt am Boden und hängt nicht etwa an einem
Baum – wieder dazugelernt. Kostprobe an einem Obststand am Wegrand:
Die Frucht schmeckt sehr saftig und
süß. Was auffällt: Das tropische, satte Grün fehlt. Und der Regen fehlt:
„Das letzte Mal kam vor über sechs
Wochen was vom Himmel“, so Daniel. Seine Auberginen und Gurken im
eigenen Garten litten sehr unter der
Hitze. Wir auch, deshalb machen
wir Badestopp in der Valley Church
Bay. Antigua soll so viele Strände
haben wie das Jahr Tage. 365 also –
und einer schöner als der andere.
Unseren prämieren wir auf Anhieb
zum allerschönsten. Daniel macht
ein Nickerchen im Van, wir frönen
dem smaragdblauen Karibikwasser,
schlendern im Puderzuckersand, genießen einen frisch gefangenen Snapper mit einem Wadadli, dem lokalen
Bier, im Beach Restaurant, dösen unterm Sonnenschirm. Bis zum Weckruf von Daniel: „Time to go back.“
St. Barth
ANTIGUA
UND BARBUDA
Meer
Ausschnitt
achtfache Vater und zehnfache Opa
hupt pausenlos – scheinbar kennt er
jeden hier –, hält bei jedem knallig
bunten Häuschen, jeder Dorfkirche.
Fotostopp. Er meint es gut mit uns,
auch wenn die Fahrt eine Geduldsprobe für Tempo gewöhnte Europäer
ist. Seit Ende des 17. Jahrhunderts ist
Antigua in englischem Besitz, war
im 18. Jahrhundert einer der wichtigsten Flottenstützpunkte in der
Karibik. 1981 wurde sie eine selbständige institutionelle Monarchie
innerhalb des British Commonwealth
mit einem Governor General als Vertreter der Königin. Daniel hält an,
zeigt auf die Reste einer ehemaligen
Mühle, in der Zuckerrohr gepresst
wurde. „Wir waren in der Kolonialzeit eine typische Zuckerinsel mit
Plantagen. Heute bringen die Touristen das Geld.“ Dann sind wir in
Shirley Heights, den Ruinen der ehemaligen englischen Befestigungsanlagen an der Südküste. Die Rundumsicht von hier ist grandios. Vor allem
auf den English Harbour mit seinen
dümpelnden Segelbooten und MegaYachten – das Postkartenmotiv der
Insel! Diese geschützte Bucht diente
den Engländern im 18. Jahrhundert
als idealer Ankerplatz ihrer Karibikflotte. Sicher vor Stürmen und durch
einen fast kreisrunden Ring aus Felsen, der nur eine kleine Öffnung zur
Einfahrt zuließ, bestens vor Angreifern geschützt. Ein Wunder der Natur, das bis heute viele Yachten hier
ankern lässt. Wir besichtigen die
Hafenanlagen mit Admiral’s House,
Lagerhäusern und Wohnräumen, die
als „Nelson’s Dockyard“ vor wenigen
Jahren mit EU-Geldern restauriert
wurden. Hier diente der spätere Sieger der Schlacht von Trafalgar, Nelson, als junger Offizier und dann als
Flottenkommandant. Daniel schaukelt uns weiter über den Fig Tree
Drive, eine etwa drei Kilometer lange
Asphaltstraße durch dicht bewachsenes Hügelland. „Unser Urwald. Hier
wachsen die meisten Pflanzen.“ Bananenstauden, Mangobäume, an denen noch kleine, grüne Früchte hän-
Oz e an
St. Martin
S T. K I T T S
UND NEVIS
Südamerika
Guadeloupe
0
50 km
Durch die Inselwelt der Kleinen Antillen
Endlose Sandstrände, Segelyachten, Rum-Punsch und Reggae-Klänge
machen die Karibik zu einem Traumziel.
St. Martin
Französischer Teil: 36.000
Einwohner, Hauptstadt
Marigot. Luxuriöse Hotels
und exquisite Restaurants.
Sint Marteen (niederländischer Teil): 41.000
Einwohner, Hauptstadt
Philipsburg. Auf den USTouristen ausgerichtet mit
der Einkaufsmeile Front
Street mit Duty-free-Shop,
Restaurants, Spielkasinos.
Antigua
70.000 Einwohner, Hauptstadt St. John’s. Direkt am
Ableger befindet sich die
Shopping-Arkade Heritage
Quai. Tipp: Bummel durch
Nelson’s Dockyard im Old
English Harbour. Vom nahen
Shirley Hights kann man die
Bucht am besten fotografieren. www.antigua-barbuda.org
auf einem 250 m hohen Hügel mit Weitblick. KatamaranSegeltour (3 Std./89 USD).
www.stkittstourism.kn
St. Barth
8000 Einwohner, Hauptstadt
Gustavia. Die Insel wechselte x Mal den Besitzer. In
Gustavia erkennt man in der
Architektur noch den Einfluss der Schweden, die hier
im 18. Jh. das Sagen hatten.
Aus dieser Zeit stammt auch
der Status als Freihafen. Doch
der Topspot der Karibik hat
trotz Zollfreiheit ein hohes
Preisniveau. Zwei Liegen plus
Sonnenschirm kosten z. B.
am Strand von St. Jean, dem
Haupturlaubsgebiet, täglich
St. Kitts
35.000 Einwohner, Hauptstadt Basseterre. AusflugsTipps: Scenic Railway, eine
4-Stunden-Fahrt über die
Insel auf den alten Schienen
der Zuckerrohr-Bahn. Besuch
der Festung Brimstone Hill
Anfang Dezember bis April.
Im Sommer Hurrikanzeit
mit täglichen kurzen Regengüssen. Zeitverschiebung:
Winter: - 5 Stunden,
Sommer: - 6 Stunden.
Währung
East Caribbean Dollar
(EC$), 1 Euro = 1,30 EC$.
US-Dollar wird überall akzeptiert. Auf den BVIs zahlt
man mit dem US-Dollar
und auf den französischen
Inseln mit dem Euro.
Anreise
3000 Einwohner, Hauptort:
Spanish Town. Hauptattraktion: The Baths, Ansammlung von Granitfelsen.
www.britishvirginislands.de
American Airlines fliegt
über London und den USA
nach St. Thomas. Deshalb
bietet sich ein mehrtägiger
Zwischenstopp bei der
An- oder Abreise an, z. B.
in Miami: Die 410.000Einwohner-Metropole ist
Startpunkt in die Karibik.
Individuelle Touren
auf Deutsch bietet z. B.
Banana Joe Tours an (www.
bananajoetours.com) mit
u. a. Stadtführungen,
Everglades-Exkursionen
u. a. mit dem Propellerboot, SpeedboatTouren durch die
Biscayne Bay.
www.miamiandbeaches.com
Souvenirs
Lesetipp
Les Saintes/
Guadeloupe
3000 Einwohner, Hauptort
auf der Insel Terre-de-Haut:
Bourg, mit pittoresken Häusern, französischen Restaurants. Sehenswert: Fort
Napoléon mit Museum.
www.go2guadeloupe.com
Beste Reisezeit
40 Euro, im Nikki BeachClub 100 Euro pro Tag.
www.st-barths.com
Virgin Gorda/BVI
Gehäkelte Rastamützen,
Strohhüte, Hängematten,
Holzschnitzereien, Rum.
Karibik,
Marco Polo,
11,99 Euro
3/2013
azur.de 23 °
Seabourn Legend° Karibik
D
as französische St. Barth
ist nicht nur wegen der
gleichnamigen
LuxusKosmetikmarke weit bekannt. St. Barth ist der Topspot. Todschick, sündhaft teuer, ein zweieiiger
Zwilling von St. Tropez. Der US-Millionär Rockefeller entdeckte die Insel
für sich. Seitdem landet der Jetset mit
seinen Privatjets hier, steigt in der
Luxusherberge Eden Rock ab, verschwindet in gemieteten Mega-Villen
oder chartert eine Mega-Yacht. Im
Hafen von Gustavia tendern wir an
Dutzenden solcher Multimillionen
schweren Teilen vorbei. „Die Eigentümer zahlen allein ein Prozent des
Kaufpreises an laufendem Unterhalt
pro Jahr“, weiß Reise-Manager Todd.
Wahrscheinlich aus der Portokasse.
Wir haben es uns unterm Sonnenschirm im Beach-Club La Plage in
der Bucht von St. Jean bequem gemacht, im Visier eine schicke weiße
20-Meter-Yacht. Das Beiboot fährt
24 °azur.de 3/2013
gerade auf den Strand zu. Ein Paar
steigt aus, nähert sich, flankiert von
zwei Bodyguards, den Liegen direkt
vor uns in erster Reihe. Raunen, Getuschel um uns herum. Ein Milliardär aus den USA, so hören wir, sei
das, ein Bauernsohn aus Arkansas,
der ein Softwareimperium aufbaute
und dieses 2010 an die Weltmarke
Xerox verkaufte. Nun ist der Selfmademan über 70 und genießt mit
seiner fünften Ehefrau, um gute 25
Jahre jünger, sein Leben. Unauffällig und ohne Extravaganzen mitten
unter uns Normalsterblichen. Gottlob sind Traumstrände und glasklares Badewannenwasser noch für alle
kostenlos – und die besondere Attraktion der über der Bucht in atemberaubender Tiefe landenden Privatjets gibt’s hier als Bonus noch obendrauf.
Die Karibik ist voller verschwenderischer Preziosen zum Nulltarif:
Die 60 Inseln der British Virgin Islands, BVI abgekürzt, gehören dazu.
Wie Juwelen verstreut liegen sie im
blauen Meer entlang des breiten SirFrancis-Drake-Kanals. Ihre geschützten Buchten und Ankerplätze machen
sie zum beliebtesten Segelrevier der
Region. Wir ankern gegenüber von
Virgin Gorda, der „Dicken Jungfrau“,
wie Kolumbus sie nannte. An Land
wartet Vicky, eine gemütliche Insulanerin, mit einem herzlichen „Welcome, Sweeties!“ auf uns. 20 Minuten Fahrt später sind wir am Eingang
zu „The Baths“– ein einzigartiges
Naturschauspiel, das es so ähnlich
nur noch auf der Seychellen-Insel La
Digue gibt: Bizarre Felsenhaufen aus
Granit liegen vor uns im Wasser und
am Strand, manche hoch wie Türme,
die sich meterhoch durch Stürme in
Jahrtausenden ineinander verkeilt
haben und unglaublicherweise nicht
einstürzen. Wir klettern geduckt in
eine Grotte hinein. Die Sonne strahlt
durch ein fast kreisrundes Loch aus
mehreren gegeneinanderliegenden
Steinen hinein. Weiter kriechen wir
durch einen Spalt in ein Bassin, das
wie eine natürliche Badewanne zum
Schwimmen einlädt. Im Nu ist unser Zeitfenster vorbei. Gerne wären
wir auch baden gegangen, doch die
Rote Flagge warnt vor gefährlichen
Strömungen. „‚The Baths‘ sollte jeder mindestens besucht haben“, hatte Todd, unser Exkursionsexperte,
morgens noch an Bord gemeint. Dem
können sich alle Seabourn-Gäste nur
anschließen.
Häppchen zum
Sundowner auf
dem Lidodeck,
dem beliebten
Treffpunkt an
Deck.
Legendäres Kreuzen wie auf einer Privatyacht
A
lle Mann von Bord! Ab
mittags steigt die BeachParty der Seabourn am
herrlichen Strand von
Prickly Pear, vor der wir ankern.
Die Crew trägt Hawaii-Outfit, hat
ein üppiges Barbecue mit gegrilltem
Hummer und ganzen Lachsen sowie
meterlangem Buffet vorbereitet und
mindestens genausoviel Spaß an der
exklusiven Luxus-Sause, die nun
kommen sollte: „Caviar in the Surf“
– ein Surfbrett, beladen mit Champagner-Pullen und 1,8 Kilo des besten Beluga-Kaviars, als schwimmende Bar im Meer. Dahinter stehend
im Wasser und in voller Montur die
Seabourn-Offiziere samt Küchenchef
Frank. Die Gäste laufen ins Wasser,
lassen sich Häppchen mit dem kostbaren Stör servieren. Korken knallen,
Champagner fließt. Nicht nur in die
Gläser: Manch einer bekommt auch
eine prickelnde Dusche von oben ab.
Der Spaß geht weiter – bis der Regen kommt. Doch da sind alle schon
rechtzeitig wieder im Trocknen an
Bord und die Insel so jungfräulich
wie noch ein paar Stunden zuvor.
Zurück auf St. Thomas, wo diese
Kreuzfahrt zu Ende geht. „Goodbye,
have a safe trip. See you soon!“ Ja,
wiederkommen, das ist bei Seabourn
keine Ausnahme: Über 60 Prozent
sind Repeater, zwei Gäste waren bereits über 2000 Tage auf SeabournSchiffen. Sie wissen, was sie wollen
und bekommen: eine Luxuskreuzfahrt wie auf einer privaten MegaYacht. Mir darf beim Start immerhin
das Träumen vom Comeback erlaubt
sein: „Oh, Island in the Sun.“
Text: Susanne Schaeffer
Die kleine Seabourn Legend bietet legeres Kreuzen, eine erstklassige
Gastronomie und individuellen Super-Service.
schiff
Die Seabourn Legend ist ein
überschaubares Schiff für kleinere
Häfen im Stil einer Privatyacht
und dem Flair eines legeren Clubs
auf See mit dezentem MusikEntertainment. Hervorzuheben
sind der höchst aufmerksame
Service, der höchsten Ansprüchen gerecht wird, sowie das
Verhältnis von Gästen zu Besatzung von fast 1:1. Kulinarisch
lässt auch die mehrfach ausgezeichnete Küche keine Wünsche
offen. Seabourn Cruises ist Mitglied der „Chaîne des Rôtisseurs“.
Nur an dem extrem kleinen
Pool, den „Tritt-Balkonen“ und
dem nicht mehr ganz zeitgemäßen, wenn auch edlen
Eichenholz-Interieur der Suiten
merkt man dem Schiff seine 17
Jahre an.
Reederei
Fotos: Susanne Schaeffer
Zum Dinner bedienen uns wieder Tamara und Felix. Die deutschsprachigen Kellner sind uns seit dem
ersten Abend treu, freuen sich über
die Gelegenheit, „mal wieder Deutsch
zu sprechen“. „Auf unseren Karibikreisen sind leider nur wenige aus der
Heimat an Bord“, erklärt Felix, der
gebürtige Hamburger, der mit einer
Filipina und Sohn bei Manila lebt.
Er empfiehlt uns auch heute seine
„Top-Hits“ aus dem Menü, die Jakobsmuscheln, die er gerade noch selbst
kosten durfte, rät vom vegetarischen
Tofu-Hauptgang ab. Als wir später
ein Grand-Marnier-Soufflé löffeln,
macht uns Tamara gleich noch Appetit auf das morgige Ziel St. Barth:
„Mein Favorit in der Karibik.“ Partystimmung später auf dem Pooldeck:
„Dancing under the Stars“, so das
Motto, bei dem das EntertainmentTeam rund um Kreuzfahrtdirektor
Daniel Tanzhits zum Besten gibt...
Und alle machen mit. Lauschig-warm
ist die Luft, der Wind fast still. Nicht
von ungefähr: Captain Pedder hatte
dafür die Maschinen gestoppt.
Seabourn Cruises mit Sitz in
Seattle gehört zur Carnival-Gruppe, besitzt derzeit sechs Schiffe:
die drei fast baugleichen Luxusyachten Seabourn Pride (1988),
Seabourn Spirit (1989) und
Seabourn Legend (1996) für je
bis zu 208 Gäste, die jedoch bis
2015 an Windstar Cruises übergehen. Die Reederei konzentriert
sich danach auf das Kerngeschäft mit den drei neueren
Luxuslinern für je 450 Gäste,
der Seabourn Odyssey (2009),
Seabourn Sojourn (2010) und
Seabourn Quest (2011). Hier ist
ein Neubau ähnlicher Größe
geplant.
Menü aus „The Restaurant“. Vier
Lounges und Bars. Alle Getränke
inklusive.
service
kabinen
104 großzügige Außen-Suiten
zwischen 36 und 53 m2 Größe.
Fast die Hälfte verfügt über
einen recht kleinen Balkon zum
Austreten, aber ohne Sitzmöglichkeit. Das stilvolle Design wird
von hellen Braun-Gelb-BeigeTönen sowie Ornamenten aus
hellem Eichenholz und Messing
bestimmt. Flatcreen-TV, DVDPlayer, Bose Wave-Stereoanlage.
Minibar (kostenfrei), täglich frisches Obst, eine Flasche Champagner zur Begrüßung, begehbarer
Kleiderschrank. Marmorbad mit
Badewanne (Pflegeprodukte
von Molton Brown, L’Occitane,
Hermès). Individuell regulierbare
Klimaanlage. In Room-Dining.
Aufmerksamkeiten der Stewardessen beim abendlichen TurnDown-Service, z. B. Rosenblätter
auf dem Kopfkissen, Pralinen.
WLAN (Kosten: 19,95 Dollar/2 Std.).
gastronomie
Ein Hauptrestaurant „The Restaurant“ mit mehrgängigen Menüs,
ein Gourmet-Restaurant mit
Themenabenden, „Veranda Café“
(innen und auf Terrasse) für Frühstück und Lunch, „Sky Grill“. Überall freie Platzwahl, keine festen
Tischzeiten. In Suite-Dining mit
Mehrsprachiges, vorzüglich geschultes Team. Höchst aufmerksam, ohne aufdringlich und steif
zu sein. Trinkgeld: inklusive.
sport & wellness
Kleiner Pool, drei Whirlpools,
Jogging-Parcours, kleines Golf
Putting. Fitnessstudio, Spa (Massagen: z. B. Aroma Stone-Therapie, 75 Min./213 Dollar), BeautySalon. Friseur. Schiffseigene
Wassersport-Marina.
Luxusartikeln, Reisebedarf und
eine Reederei-Kollektion.
dresscode
Leger und sportlich tagsüber.
Abends lange Hosen, Jackett für
den Herrn, keine Krawatte erforderlich. Entsprechend für die Damen Rock/Bluse, Kostüm. Elegante
Garderobe am Captain’s Dinner.
Preisniveau
Ab 270 Euro pro Tag.
★★★★★
bordprogramm
Abends Musik der bordeigenen
Band, des Gitarristen oder Pianisten in den diversen Lounges oder
an Deck. Spieleraum, Bibilothek/
Videothek. Shuffleboard. Kasino.
Ausflugsangebot
Das Ausflugsangebot ist so vielfältig wie die Destinationen. In
vielen Häfen bietet die Reederei
exklusive Erlebnisse an (z. B. Helikopter-Flüge, Hochseefischen).
Darüber hinaus plant der „Signature Service“ private Ausflüge.
publikum
International, überwiegend englischsprachig. Für deutsche Gäste gibt
es Speisekarten und Zeitung in der
Muttersprache. Alter: ca. 50 Jahre.
shopping
Seabourn Legend
Schiff18,4
Kabinen9,5
Gastronomie
19,2
Service
19,6
Sport & Wellness
8,0
Bordprogramm7,9
Ausflugsangebot9,2
GESAMT Punkte
91,8
Bordsprache: Englisch
Bordwährung: Dollar
Passagiere/Crew: 208/165
Baujahr: 1996
Flagge: Bahamas
BRZ: 10.000
Länge/Breite: 134,1 m/19,2 m
Boutique mit Mode, Schmuck,
3/2013
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