Jahrbuch der Schweizer Hotellerie 2013

Transcription

Jahrbuch der Schweizer Hotellerie 2013
Jahrbuch der Schweizer Hotellerie
Annuaire de l’hôtellerie suisse
2013
Zu Gunsten der Leserlichkeit wird im vorliegenden Jahrbuch das
generische Maskulinum verwendet, welches auch weibliche Personen einbezieht.
Par souci de lisibilité, le masculin générique est utilisé pour désigner les deux sexes dans le présent annuaire.
Editorial
Sehr geehrte Leserin
Sehr geehrter Leser
Chère lectrice,
Cher lecteur,
Die Schweizer Hotellerie blickt auf ein herausforderndes Jahr
zurück. Zum starken Franken und dem wirtschaftlich schwierigen Umfeld kamen neue Herausforderungen wie die Umsetzung der Zweitwohnungsinitiative hinzu. Die Schwerpunktthemen im zweiten Teil des Jahrbuchs beschäftigen sich
entsprechend mit Fragen um den Strukturwandel in der Beherbergung, mit der Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Tourismus, den Internet-Herausforderungen sowie mit wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen für die Schweizer Hotellerie.
L’hôtellerie suisse aura connu une année semée de difficultés.
Au franc fort et à la morosité économique sont venues s’ajouter de nouvelles embûches telles que la mise en œuvre de l’initiative sur les résidences secondaires. Les grands thèmes qui
forment la deuxième partie de l’annuaire traitent ainsi des
questions concernant les mutations structurelles dans l’hébergement, la compétitivité du tourisme suisse, les défis autour
d’Internet ainsi que les conditions économiques générales de
l’hôtellerie suisse.
Auch die fünfte Ausgabe der jährlichen Gemeinschaftsproduktion von hotelleriesuisse und der Schweizerischen Gesellschaft
für Hotelkredit (SGH) möchte einer interessierten Leserschaft
einen Überblick über die Entwicklungen des vergangenen
Jahres geben und Erkenntnisse aus Theorie und Hotelpraxis
sowie innovative Denkanstösse präsentieren. Der erste Teil
des Jahrbuchs analysiert wichtige Entwicklungen und Kennzahlen, während im zweiten Teil aktuelle Schwerpunktthemen
von Autoren aus Wissenschaft und Praxis vertieft werden. Das
Bildkonzept greift die langjährige Tradition der Schweizer Hotellerie auf und gibt historische Einblicke in die Welt der Hotels
und ihrer Gäste. Es ist ebenfalls eine Hommage an den Unternehmergeist unserer Vorfahren und an die Innovationskraft
der Tourismusbranche.
La cinquième édition de l’annuaire produit conjointement par
hotelleriesuisse et la Société suisse de crédit hôtelier (SCH) se
propose une fois encore de livrer à des lecteurs intéressés un
aperçu des développements de l’année écoulée, de faire le
point sur les derniers acquis théoriques et pratiques et d’ouvrir
des pistes de réflexion novatrices. La première partie de l’annuaire s’attache à analyser les grandes tendances et les chiffresclés, alors que la seconde partie approfondit des thèmes d’actualité en donnant la parole à divers auteurs, chercheurs ou
professionnels du terrain. L’iconographie renoue avec la longue
tradition de l’hôtellerie suisse et livre quelques éclairages historiques de l’univers hôtelier et de ses hôtes. Elle se veut aussi un
hommage à l’esprit d’initiative de la branche touristique et à la
capacité visionnaire de nos ancêtres.
Wir wünschen Ihnen viel Spass bei der Lektüre und freuen uns
auf Ihre Rückmeldungen und Anregungen.
Nous vous souhaitons une agréable lecture et nous réjouissons
de recueillir vos réactions et suggestions.
Dr. Christoph Juen
Philippe Pasche
CEO hotelleriesuisse
Direktor Schweizerische Gesellschaft für Hotelkredit SGH
Directeur de la Société suisse de crédit hôtelier SCH
Inhaltsverzeichnis
Sommaire
2012 in Zahlen
2012 en chiffres
Wirtschaftliches Umfeld
Environnement économique
Wirtschaflliches Umfeld der Hotellerie 2012 . . . . . . . . . . . . 7
Environnement économique de l’hôtellerie en 2012 . . . . . . 7
Tourismuspolitischer Rückblick 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Rétrospective de la politique touristique 2012 . . . . . . . . . . 13
Der Tourismus als Querschnittsbranche . . . . . . . . . . . . . . . 16
Le tourisme – une branche transversale. . . . . . . . . . . . . . . 16
Angebot und Nachfrage
Offre et demande
Hotellerie im internationalen Vergleich . . . . . . . . . . . . . . . 19
L’hôtellerie en comparaison internationale . . . . . . . . . . . . 19
Entwicklung des Angebotes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Evolution de l’offre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Investitionen und Unterhalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
Investissements et entretien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
Entwicklung der Nachfrage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
Evolution de la demande . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
Entwicklung der Preise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
Evolution des prix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
Arbeit und Bildung
Travail et éducation
Beschäftigung in der Hotellerie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
Emploi dans l’hôtellerie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
Kontrollstelle für den L-GAV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
Office de contrôle de la CCNT. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
Dynamik in der Berufsbildung der Branche HGT . . . . . . . . 50
Formation professionnelle dans la branche HGT . . . . . . . . 50
Forschungsaktivitäten in der Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . 57
Panorama des activités de recherche en Suisse . . . . . . . . . 57
Hotel-Benchmark
Benchmark hôtelier
Best-Practice ERFA-Gruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
Groupes EXPER – best practices . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
Best-Practice Löhne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80
Salaires – best practices . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80
Best-Practice Wellness . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82
Wellness – best practices . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82
Inhaltsverzeichnis
Sommaire
Schwerpunktthemen / Thèmes principaux
Strukturwandel / Mutations structurelles
Zweitwohnungen im Alpenraum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87
Hotelinvestments nach der Zweitwohnungsinitiative . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91
Les apparthôtels dans les Grisons : quelques leçons pour la mise en œuvre de l’initiative Weber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94
Wettbewerbsfähigkeit / Compétitivité
Der Travel and Tourism Competitiveness Report – eine kritische Auseinandersetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99
Une vue d’ensemble de la promotion de l’hôtellerie dans l’Arc alpin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102
Preissenkungen im Agrar- und Nahrungsmittelbereich: Auswirkungen auf das Gastgewerbe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106
Hotellerie im Internet / Hôtellerie et Internet
Commercialisation de l’hôtellerie suisse – une comparaison avec l’Autriche et l’Allemagne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
111
Hotelbewertungen – Fluch oder Segen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115
Mehr Direktbuchungen auf der Hotel-Website . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119
Rahmenbedingungen / Conditions-cadres
Frankenstärke und Hochpreisinsel – schwierige Rahmenbedingungen für die Hotellerie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123
Importance de l’ordonnance révisée sur le CO2 pour l’hôtellerie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127
Die Sonne im Dienst des Hoteliers. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131
2012 in Zahlen
2012 en chiffres
Wirtschaftliches Umfeld
Environnement économique
Angebot und Nachfrage
Offre et demande
Arbeit und Bildung
Travail et éducation
Hotel-Benchmark
Benchmark hôtelier
Wirtschaftliches Umfeld
Environnement économique
AYMO BRUNET TI / MONIK A BANDI Center for Regional
Economic Development (CRED), Universität Bern
AYMO BRUNET TI / MONIK A BANDI Centre de développe-
Wirtschaftliches Umfeld der
Hotellerie 2012
Environnement économique
de l’hôtellerie en 2012
Auch im vergangenen Jahr, dem vierten nach dem Ausbruch
der epochalen Finanz- und Wirtschaftskrise, blieb die weltwirtschaftliche Lage angespannt. Zwar konnte ein Absturz wie in
der Grossen Depression der 1930er-Jahre verhindert werden,
aber weite Teile der Weltwirtschaft leiden nach wie vor unter
den Folgen der Turbulenzen. So hat etwa der Euroraum beim
Bruttoinlandprodukt das Vorkrisenniveau nach wie vor nicht
erreicht, und weite Teile Europas erlebten 2012 die zweite Rezession innerhalb weniger Jahre. Die daraus resultierende Unterauslastung zahlreicher europäischer Volkswirtschaften hat
inzwischen drastische Auswirkungen auf die Beschäftigung.
Die durchschnittliche Arbeitslosenquote in der Eurozone näherte sich im vergangenen Jahr 12 Prozent, und die Aussichten
sprechen für einen weiteren Anstieg. Problematisch ist, dass
jugendliche Arbeitnehmer in den verkrusteten Arbeitsmärkten
weiter Teile der Eurozone unter hohen Arbeitslosenquoten leiden. Auch in den USA, wo die wirtschaftliche Entwicklung etwas besser verlief, ist die Arbeitslosigkeit hoch und verharrt mit
rund 8 Prozent deutlich über dem Vorkrisenniveau.
En 2012, quatre ans après l’éclatement d’une crise financière et
économique qui fera date, la situation économique mondiale
reste tendue. Certes, on a pu éviter un effondrement à l’image
de celui de la Grande Dépression des années 30, mais de vastes
pans de l’économie mondiale sont loin de s’être remis de ces
turbulences. En conséquence, la zone euro peine-t-elle à
retrouver son niveau de produit intérieur brut (PIB) d’avant la
crise et bien des pays du Vieux-Continent ont connu en
2012 une deuxième récession en l’espace de quelques années.
Le tassement de l’activité économique qui est résulté a eu des
effets dramatiques sur l’emploi. Le taux de chômage moyen
dans la zone euro a avoisiné les 12 % durant l’année sous revue et tout indique qu’il augmentera encore. La situation est
particulièrement sombre pour les jeunes, exposés à un chômage massif sur les marchés du travail encroûtés de nombreux
pays européens. Aux Etats-Unis, où l’économie a pourtant retrouvé quelques couleurs, le chômage stagne également autour de 8 %, c’est-à-dire à un niveau nettement supérieur à
celui d’avant la crise.
Die weltwirtschaftliche Entwicklung
Evolution de l’économie mondiale
Dass die Weltwirtschaft im Jahre 2012 unvergleichlich besser
dastand als im Jahre 1933 – vier Jahre nach dem Ausbruch der
Grossen Depression – ist in allererster Linie den massiven wirtschaftspolitischen Reaktionen zuzuschreiben. Anders als in der
globalen Finanzkrise vor 80 Jahren haben sowohl die Zentralbanken als auch die Regierungen von Anfang an resolut Gegensteuer gegeben. Die geldpolitischen Schleusen wurden mit
Zinssenkungen und unkonventionellen Massnahmen weit geöffnet, und die Finanzpolitik schrieb und schreibt grosse Budgetdefizite, um die lahmende Nachfrage zu unterstützen. Der
Erfolg dieser historischen geld- und finanzpolitischen Expansionen wurde aber teuer erkauft. Die staatlichen Haushalte der
allermeisten Länder sind heute nachhaltig zerrüttet und die
Si en 2012, l’économie mondiale se portait nettement mieux
qu’en 1933 – quatre ans après la plongée dans la Grande Dépression – on le doit essentiellement au déploiement de mesures de politique économique. En effet, à la différence de ce
qu’il advint lors de la grande crise financière de l’avant-guerre,
les gouvernements comme les banques centrales sont immédiatement intervenus pour redresser la barre. On a ouvert d’un
côté les vannes monétaires en baissant les taux d’intérêt et en
engageant d’autres mesures non conventionnelles, cependant
que la politique financière comptabilisait et comptabilise encore de lourds déficits budgétaires pour soutenir une demande
enlisée. Mais ces mesures à caractère historique se paient au
prix fort : les ménages publics de la plupart des pays sont du-
ment économique régional (CRED), Université de Berne
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JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
Schuldenproblematik wiegt immer schwerer. Dies hat insbesondere im Euroraum besorgniserregende Dimensionen erreicht, da hier die Haushaltsprobleme in Kombination mit der
fehlerhaft konstruierten Währungsunion nach wie vor ein potenziell explosives Gemisch bilden. Zwar konnte die Europäische Zentralbank im September 2012 die Situation etwas entschärfen, indem sie unter gewissen Bedingungen letztlich
unlimitierte Liquiditätshilfe an Krisenländer in Aussicht stellte.
Das hat die unmittelbare Krisengefahr etwas gebannt, die
grundlegenden Haushalts- und Wettbewerbsfähigkeitsprobleme der europäischen Krisenländer wurden dadurch aber in keiner Weise gelöst. Die Europäische Zentralbank (EZB) selber hat
bei der Krisenbekämpfung ebenso wie die amerikanische
Federal Reserve (Fed) einen Ozean an Liquidität geschaffen,
die in Aktien-, Obligationen- und Rohstoffmärkten problematische Blasen zu schaffen drohen. Die Rückführung der Geldpolitik auf ein normales Niveau gehört zu den noch nicht einmal im Ansatz in Angriff genommenen Herausforderungen.
Insgesamt gelang es nach den schweren Verwerfungen
auf den Finanzmärkten, die Weltwirtschaft mit weitgehenden
Massnahmen vor dem Absturz zu bewahren. Das für die
Schweizer Wirtschaftsentwicklung und gerade auch für den
Tourismus extrem wichtige weltwirtschaftliche Umfeld war
deshalb 2012 deutlich weniger düster, als befürchtet wurde.
rablement ruinés et l’endettement s’aggrave. La situation a atteint des proportions très inquiétantes dans la zone euro notamment, car les problèmes budgétaires, conjugués à une
union monétaire érigée sur des fondements erronés, forment
un cocktail potentiellement explosif. Bien sûr, la Banque centrale européenne a réussi à désamorcer quelque peu la situation en septembre 2012 en offrant, à certaines conditions, des
liquidités en définitive illimitées aux pays en crise. Ces mesures
ont permis d’écarter quelque peu le danger immédiat, mais
elles n’ont résolu en rien les difficultés budgétaires et les problèmes de compétitivité des pays européens en crise. Pour
combattre la crise, la Banque centrale européenne (BCE) a créé
tout comme la Réserve fédérale américaine (FED) un océan de
liquidités qui risque de créer des bulles toujours plus problématiques sur le marché des actions, des obligations et des
matières premières. L’enjeu consiste aujourd’hui à ramener la
politique monétaire à la normalité, avec cette précision qu’à
ce jour, rien n’a encore été entrepris dans ce sens.
De manière globale, c’est à la faveur de mesures étendues
que l’économie mondiale a été préservée de la faillite après les
violentes secousses des marchés financiers. En 2012, le climat
économique mondial, dont dépendent grandement l’économie de la Suisse, a fortiori la santé de son tourisme, a été nettement moins morose qu’on pouvait le craindre.
Situation der Schweizer Wirtschaft
Situation de l’économie suisse
Die Schweizer Wirtschaft hat sich seit Ausbruch der Krise besser entwickelt als die der meisten vergleichbaren Länder.
Obwohl 2012 das Wirtschaftswachstum alles andere als
dynamisch war (1 Prozent), behauptet sich die Schweiz im
schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeld gut. Das zeigt sich
in der Beschäftigungssituation und auch in der viel günstigeren finanzpolitischen Entwicklung. Die Schweiz hat trotz
aller Turbulenzen in keinem der Krisenjahre ein strukturelles
Budgetdefizit aufgewiesen. Die grosse Widerstandsfähigkeit
trotz hoher Exportabhängigkeit hat verschiedene Ursachen,
deren Gewichtung nicht einfach ist. Von zentraler Bedeutung
ist sicher die stark verankerte und konsequent umgesetzte
Schuldenbremse. Ohne Zweifel wirkt die ausgeprägte Immigration für die wichtige Konsum- aber auch Baunachfrage
stabilisierend. Auch ist der flexible Arbeitsmarkt ein Segen,
insbesondere im Vergleich mit der Erfahrung zahlreicher europäischer Länder. Ebenso ist die Exportstruktur mit ihrer Ausrichtung auf Güter und Dienstleistungen mit hohen Margen
hilfreich.
Die relative Stärke der Schweizer Wirtschaft im internationalen Vergleich hat aber auch eine sehr problematische Konsequenz, nämlich den ausserordentlichen Aufwertungsdruck auf
den Franken. Angesichts des im Vergleich so günstigen makroökonomischen Umfelds sind Anlagen in der Schweiz selbst bei
sehr tiefen Renditen attraktiv. Der Zufluss dieser Gelder verschaffte dem Franken im Jahre 2011 einen fatalen Höhenflug,
der erst mit der historischen Massnahme der Schweizerischen
Nationalbank (SNB) gestoppt werden konnte, eine Untergrenze des Franken-Euro-Kurses von 1.20 durchzusetzen. Da
Depuis le début de la crise, l’économie suisse s’est révélée plus
prospère que la plupart des autres pays comparables. Malgré
une croissance anémique (1 %), la Suisse a fait bonne figure
dans un climat international difficile. Cela se mesure notamment à sa situation de l’emploi et surtout à l’évolution, nettement plus favorable, de sa politique financière. En dépit de
toutes les turbulences, la Suisse n’a accusé de déficit budgétaire structurel pendant aucune des années de crise. La robustesse de la Suisse, pourtant largement tributaire des exportations, s’explique par un ensemble de facteurs dont le poids
respectif reste difficile à évaluer. Parmi eux figurent bien sûr
le frein à l’endettement, solidement implanté et appliqué
avec rigueur, puis une immigration soutenue qui exerce un effet stabilisateur sur la consommation, mais aussi sur la demande en construction. A cela s’ajoute la flexibilité bienvenue du marché du travail, surtout comparée aux expériences
de nombreux pays européens et, enfin, une structure d’exportation orientée sur des biens et des services à forte
marge.
La relative solidité de l’économie suisse en comparaison internationale a cependant aussi son revers, en ce sens qu’elle
exerce également sur le franc suisse une extraordinaire pression à la hausse. Du fait d’un environnement macroéconomique plutôt favorable, les placements en Suisse restent intéressants malgré de maigres rendements. L’afflux de fonds a
fatalement fait décoller le franc dans l’année 2011 et il aura
fallu, pour endiguer son envol, l’intervention historique de la
Banque Nationale suisse (BNS), qui a fixé puis imposé avec
énergie un taux plancher de 1.20 francs pour un euro. Malgré
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
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der Franken auch bei diesem Niveau im Jahre 2012 immer noch
stark überbewertet war, waren die Schweizer Exporteure nach
wie vor sehr gefordert. Ohne eigenes Dazutun erhöhte der
starke Franken die in Euro gemessenen Lohnstückkosten so
stark, dass die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer
Wirtschaft im Euroraum beträchtlich litt.
Die Interventionen zur Stützung des Frankenkurses hatten
auch nachhaltige Auswirkungen auf die SNB-Bilanz. Wie bei
der EZB und beim Fed – wenn auch aus anderen Gründen – hat
sich diese so stark aufgebläht, dass die Normalisierung der
Geldpolitik in dieser Hinsicht zu den grossen wirtschaftspolitischen Herausforderungen der nächsten Jahre gehören wird.
Insgesamt hat sich die Schweizer Wirtschaft in einem
ziemlich garstigen Umfeld gut behauptet. Die Währungssituation fordert jedoch gewisse Branchen besonders stark. Exporteure, die bei der Beschaffung nicht auf Importe aus dem Euroraum bauen können, haben grössere Schwierigkeiten, mit
der Verschlechterung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit
umzugehen. Das wichtigste Beispiel dafür sind natürlich die
Exporteure von Tourismusdienstleistungen. Im nächsten Abschnitt wird die Situation in diesem Bereich genauer analysiert.
tout, le franc est resté apprécié au-dessus de sa valeur en 2012,
mettant ainsi en difficulté bien des exportateurs suisses. A elle
seule, la vigueur de la monnaie helvétique a fait exploser les
coûts salariaux unitaires mesurés en euros, au point d’entamer
grandement la compétitivité-prix de l’économie suisse dans la
zone euro.
La lutte contre le franc fort s’est aussi durablement répercutée sur le bilan de la BNS. Comme la BCE et la FED mais pour
des raisons différentes, la BNS a vu la somme de son bilan gonfler au point que la normalisation de la politique monétaire à
cet égard représente la véritable gageure de la politique économique pour les prochaines années.
Dans l’ensemble, l’économie suisse a affiché une bonne
tenue dans un climat plutôt hostile. La situation monétaire a
particulièrement sollicité certaines branches. Les industries
d’exportation qui ne peuvent importer leurs fournitures de la
zone euro ont plus de peine à faire face à la baisse de leur compétitivité-prix. On pensera ici en premier lieu à l’exemple des
exportateurs de prestations touristiques. Le prochain paragraphe se propose d’étudier plus en détail la situation dans
ce secteur.
Entwicklung der Hotelübernachtungen
Evolution des nuitées hôtelières
Auch im 2012 setzte sich die Tendenz der rückläufigen Übernachtungszahlen in der Schweizer Hotellerie fort. Insgesamt
wurden im 2012 34,8 Millionen Übernachtungen registriert.
Dies bedeutet einen Verlust von Logiernächten von 2 Prozent
im Vergleich zu 2011. Die Anzahl Übernachtungen pendelt
sich damit auf dem Niveau von 2006 ein. Schweizer Gäste
zeigten auch im 2012 eine ansteigende Reiseaktivität ins Ausland. Im Inland buchten sie rund 15,8 Millionen Nächte, was
gegenüber 2011 einem Minus von 0,4 Prozent entspricht.
Die Auswirkungen des starken Frankens zeigten sich, wie
bereits 2011, in einer rückläufigen Konjunktur in der Schweizer
Hotellerie. Als Hauptverursacher für das rückläufige Geschäftsvolumen gilt die ausländische Nachfrage. Die ausländischen
Le mouvement de repli des nuitées s’est confirmé en 2012 dans
l’hôtellerie suisse. Au total, la Suisse a enregistré durant l’année
34,8 millions de nuitées, soit un recul de 2 % par rapport à
2011. Le volume des nuitées est ainsi retombé à son niveau de
2006. L’engouement des Suisses pour les voyages à l’étranger
est resté intact en 2012, au détriment des séjours dans le pays.
Le nombre de nuitées d’hôtes suisses s’y est établi à quelque
15,8 millions, ce qui correspond à une baisse de 0,4 % par rapport à 2011.
La vigueur de la monnaie helvétique s’est traduite, comme
en 2011 déjà, par un recul conjoncturel dans l’hôtellerie suisse.
Les causes de la baisse du volume d’affaires sont à rechercher
en premier lieu du côté de la demande étrangère. Au total, les
Abbildung 1 Entwicklung der Ankünfte, Logiernächte und Aufenthaltsdauer in der Schweizer Hotellerie 2005–2012 (2005 = Referenzjahr)
Figure 1 Evolution des arrivées, des nuitées et de la durée du séjour
dans l'hôtellerie suisse 2005–2012 (2005 = année de référence)
Ankünfte
Logiernächte
Aufenthaltsdauer
120
120
110
110
100
100
90
90
80
80
2005
Quelle: BFS
Arrivées
Nuitées
Durée de séjour
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Source : OFS
10 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
Gäste generierten im 2012 rund 19,1 Millionen Logiernächte,
was einem (weiteren) Rückgang von 3,3 Prozent entspricht.
Ein Blick auf die regionale Verteilung der Herkunftsländer
bestätigt den Zusammenhang mit der Wechselkursentwicklung. Die Nachfrage aus Ländern mit im Vergleich zum Schweizer Franken schwächelnden Währungen registrierte im
2012 weitere Einbrüche. Vor allem Gäste aus Europa blieben in
der Schweizer Hotellerie öfters aus, so dass 7,7 Prozent weniger Logiernächte gegenüber 2011 verbucht werden konnten.
Der markanteste Rückgang zeigte sich bei den deutschen
Gästen mit rund 11 Prozent, was in absoluten Zahlen einen
Verlust von 583 000 Logiernächten im 2012 bedeutet. Aber
auch die weitere Nachfrage aus der Eurozone zeigte Einbrüche:
Niederlande (–14 Prozent), Belgien (–8,5 Prozent), Frankreich
(–5,4 Prozent) und Italien (–3,5 Prozent).
Die stagnierende Wirtschaft in Grossbritannien und das
schwache Pfund führten 2012 zu einer sinkenden Nachfrage.
Damit wurde die rückläufige Tendenz von 2011 (–8,3 Prozent)
mit einer Abnahme von 9,1 Prozent im letzten Jahr bestätigt.
hôtes étrangers ont généré en 2012 19,1 millions de nuitées
(–3,3 % par rapport à l’année précédente).
La répartition par pays d’origine valide la corrélation avec
l’évolution du taux de change. La demande en provenance des
pays dont la monnaie a perdu du terrain par rapport au franc
suisse a continué de diminuer en 2012. Ce sont surtout les
hôtes européens qui ont boudé la Suisse, leur nombre ayant
baissé de 7,7 % par rapport à l’année précédente. Le recul le
plus marqué (–11 %) est à mettre au compte de la clientèle allemande, ce qui correspond en termes absolus à une perte de
583 000 nuitées en Suisse pour 2012. La diminution par rapport à l’année précédente concerne également d’autres pays
de la zone euro : les hôtes des Pays-Bas (–14 %), les hôtes
belges (–8,5 %), les hôtes de la France (–5,4 %) et les hôtes de
l’Italie (–3,5 %).
Conjuguée à la faiblesse de la livre, la stagnation de l’économie du Royaume-Uni a entraîné en 2012 une chute de la
fréquantation des hôtes britanniques : à une baisse en 2011
(–8,3 %) a succédé une nouvelle chute de la demande (–9,1 %).
Abbildung 2 Kumulierte Veränderung der Logiernächte
2008–2012 in Prozent nach Herkunftsländern
Figure 2 Variation cumulée des nuitées 2008–2012,
en % et par pays de provenance
250 %
200 %
200 %
150 %
–50 %
Quelle: BFS
Weitaus weniger touristische Dienstleistungen konnten seit
2008 in die Niederlande, Deutschland, Belgien und in das Vereinte Königreich verkauft werden. Der aufsummierte Rückgang von 2008 bis 2012 betrug zwischen 22 und 30 Prozent.
Demgegenüber zeigt sich ein Hoffnungsschimmer bei den
Gästen aus Russland, Brasilen, Indien und allen voran bei China. Wenn auch die Gäste aus den Fernmärkten im 2012 den
Rückgang der Nahmärkte in absoluten Zahlen nicht kompensieren, bestätigt die jüngste Entwicklung ein grosses Wachstumspotenzial. Die asiatischen Gäste legten im 2012 mächtig
zu (+12 Prozent). An der Spitze stehen die Gäste aus China
(+148 000 Logiernächte / +25 Prozent). Insgesamt entfielen im
2012 aber nur rund 3,9 Prozent der ausländischen Übernachtungen auf chinesische Gäste. Auch wenn Verluste aus den
Nahmärkten teilweise kompensiert wurden, verblasst das allgemeine Volumen der asiatischen Nachfrage momentan (noch)
im Vergleich zu den europäischen Übernachtungszahlen.
China
Chine
Indien
Inde
Brasilien
Brésil
Russland
Russie
Schweiz
Suisse
Frankreich
France
100 %
Italien
Italie
0%
Belgien
Belgique
50 %
Deutschland
Allemagne
100 %
Niederlande
Pays-Bas
150 %
Vereinigtes Königreich
Royaume-Uni
250 %
50 %
0%
–50 %
Source : OFS
Depuis l’année 2008, la Suisse a vendu nettement moins de
prestations touristiques aux Pays-Bas, en Allemagne, en Belgique et au Royaume-Uni. La baisse cumulée entre les années
2008 et 2012 atteint pour ces pays entre 22 et 30 %.
La note d’espoir vient du côté de la clientèle russe, brésilienne, indienne et, bien sûr, chinoise. Si les hôtes des marchés
lointains n’ont pas compensé, en chiffres absolus, la baisse de
la clientèle européenne en 2012, les derniers développements
n’en confirment pas moins le potentiel de croissance que
renferment les marchés extra-européens. La plus forte progression concerne l’Asie dont la demande a bondi de 12 % en
2012, les Chinois arrivant en tête avec un plus de 148 000 nuitées (+25 %). Cette clientèle, toutefois, ne représentait en
2012 que 3,9 % du total des nuitées étrangères. Dès lors,
même s’il parvient à contrebalancer les pertes sur les marchés
de proximité, le volume global de la demande asiatique reste
encore modeste comparé au volume des nuitées européennes.
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
11
Der verlangsamte Rückgang der Logiernächte im zweiten
Halbjahr von 2012 lässt Hoffnung auf eine Erholung aufkommen. Setzte sich der Negativtrend aus der zweiten Jahreshälfte
2011 in den ersten sechs Monaten von 2012 mit einem Rückgang von –3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr noch fort, so
verlangsamte sich die Abnahme im zweiten Halbjahr auf
–0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In den letzten drei Monaten (Oktober–Dezember) konnte sogar wieder eine leichte
Zunahme verbucht werden. Der Dezember lieferte mit einem
Plus von 5,3 Prozent erste Anzeichen einer Stabilisierung gegenüber dem Vorjahr. Die guten Schneeverhältnisse und die
optimal gelegenen Feiertage trugen das ihrige dazu bei.
Die Tendenz der sinkenden Aufenthaltsdauer hat sich auch
2012 fortgesetzt. Betrug diese im Jahre 2000 noch 2,5 Tage,
erreichte sie 2012 gerade noch 2,1 Tage. Der Trend zu Kurzreisen, aber auch die strukturelle Umschichtung der Gästezusammensetzung begünstigt diese Entwicklung. Asiatische Gäste
zeichnen sich zurzeit noch durch eine kurze Aufenthaltsdauer
aus (China 1,3 und Japan 1,7 Tage). Im Vergleich verweilen
zum Beispiel Gäste aus Belgien mit 3 Tagen und Gäste aus
Deutschland mit 2,5 Tagen überdurchschnittlich lange.
Besonders stark betroffen vom allgemeinen Rückgang des
Geschäftsvolumens in der Hotellerie sind die typischen Ferienregionen. Graubünden musste nach 2011 (–7,6 Prozent) im
2012 einen weiteren Rückgang von 5,6 Prozent hinnehmen. Im
Vergleich konnten das Wallis mit einem Rückgang von 6,5 Prozent zwischen 2010 und 2012 und das Berner Oberland
mit einem Minus von 6,6 Prozent mit einem differenzierten
Gästesegment etwas besser abschliessen. Demgegenüber verbuchte die städtische Agglomeration wie 2011 ein leichtes
Wachstum oder eine stabile Entwicklung. Die Region Fribourg
mit einem Plus von 6,1 Prozent bei den Logiernächten und die
Region Zürich (+1,8 Prozent) konnten am deutlichsten zulegen.
Le ralentissement de la baisse de fréquentation au second
semestre 2012 laisse espérer une prochaine reprise. Si la tendance du second semestre 2011 s’est poursuivie dans les six
premiers mois de 2012 avec un recul de 3,4 % par rapport à
l’année précédente, la chute s’est ralentie au second semestre
avec une baisse de 0,7 % par rapport à 2011. Dans les trois derniers mois (octobre–décembre) les chiffres se sont même inscrits légèrement à la hausse. Avec une progression de 5,3 %,
le mois de décembre fournit les premiers signes de stabilisation. Les bonnes conditions d’enneigement et le calendrier
optimal des jours fériés n’ont également pas été étrangers à
cette amélioration.
La tendance à un raccourcissement de la durée de séjour
s’est accentuée en 2012. Si la durée moyenne était encore de
2,5 jours en 2000, elle n’a pas dépassé 2,1 jours en 2012. La
tendance aux voyages courts et la modification structurelle de
la composition de la clientèle ont favorisé cette évolution. Pour
l’instant, les hôtes asiatiques privilégient encore des séjours
très courts (Chine 1,3 et Japon 1,7 jour). A l’autre extrême, on
trouve les hôtes belges avec un séjour moyen de 3 jours et allemands avec une durée de 2,5 jours.
L’érosion généralisée du volume d’affaires dans l’hôtellerie
frappe particulièrement les régions de vacances traditionnelles. Les Grisons en sont les premières victimes, avec un recul
de 4,6 % en 2012, qui vient s’ajouter à une perte de 7,6 % en
2011. Le Valais et l’Oberland bernois s’en sortent comparativement mieux avec des baisses de 6,5 % et 6,6 % respectivement entre 2010 et 2012 grâce à un segment de clientèle différencié. L’hôtellerie des agglomérations urbaines affiche en
revanche comme l’année précedente des résultats stables ou
en légère progression. Les plus fortes hausses reviennent à la
région de Fribourg avec 6,1 % de nuitées en plus et à la région
de Zurich (+1,8 %).
Aussichten für 2013
Perspectives pour 2013
Auch 2013 wird im Zeichen der noch nicht überwundenen Finanz- und Wirtschaftskrise und ihren Rückwirkungen insbesondere auf die Eurozone stehen. Die Prognosen lassen befürchten, dass für viele Länder der Eurozone auch 2013 ein
Rezessionsjahr sein wird. Nicht ermutigend ist auch die Tatsache, dass der Internationale Währungsfonds die Prognosen
2013 laufend nach unten korrigiert. Für die Schweizer Exportwirtschaft dürfte entsprechend von der ausländischen Nachfrage bei den wichtigsten Handelspartnern auch in diesem Jahr
kein wesentlicher Wachstumsimpuls zu erwarten sein.
Immerhin – und das ist für den Tourismus bedeutend –
spricht einiges für eine gewisse Entspannung an der Wechselkursfront. Die SNB weist mit Nachdruck darauf hin, dass sie die
Untergrenze bis auf Weiteres durchsetzt. Da die Inflation im
Euroraum spürbar höher ist als in der Schweiz und gemäss Prognose auch bleiben wird, verbessert sich die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Exporteure laufend. Zwar ist der
Franken gemäss den vorliegenden Schätzungen nach wie vor
überbewertet, aber das Ausmass hat sich doch so weit reduziert, dass die Exporteure mit dem Eurokurs von 1.20 Franken
En 2013, la crise financière et économique ne sera pas encore
derrière nous et marquera le climat économique, surtout par
ses retombées sur la zone euro. Les prévisions laissent craindre
que de nombreux pays européens s’engagent dans une nouvelle année de récession. Le fait que le Fonds monétaire internationaI corrige sans cesse à la baisse ses prévisions pour
2013 n’est guère encourageant. En conséquence, l’économie
d’exportation suisse ne doit pas compter sur de notables impulsions de croissance du côté de la demande de ses principaux partenaires commerciaux.
Néanmoins – et cela est primordial pour le tourisme – une
série de signes de détente se dessinent sur le front des changes.
La BNS ne manque pas une occasion d’affirmer qu’elle entend
continuer à imposer le taux plancher. Comme l’inflation est
nettement plus élevée dans la zone euro qu’en Suisse et qu’elle
semble devoir le rester, les exportateurs suisses gagnent
sans cesse en compétitivité-prix. Le franc suisse reste certes
apprécié au-dessus de sa valeur, mais dans une ampleur nettement moindre et les exportateurs s’accommodent visiblement
mieux que durant les années précédentes d’un cours de
12
JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
pro Euro 2013 besser leben als 2011 und 2012. Die meisten
Prognosen gehen davon aus, dass die Schweizer Wirtschaft im
2013 etwas stärker wächst und dass auch die Exportentwicklung bis 2014 zunehmend dynamischer wird.
Trotz dieser vorsichtig optimistischen Prognose gilt es aber,
die nach wie vor beträchtlichen Risiken im Auge zu behalten.
Die wirtschaftliche Situation im Euroraum und ihre politischen
Rückwirkungen (Stichwort italienische Wahlen) lassen das Risiko eines erneuten heftigen Ausbruchs der Eurokrise nach wie
vor relativ gross erscheinen. Und die Herausforderungen für
die Schweizer Geldpolitik werden in diesem und den nächsten
Jahren beträchtlich sein – mit entsprechenden Risiken für die
Preisstabilität und die Wechselkurssituation.
1,20 franc pour un euro. La plupart des prévisions tablent sur
une croissance légèrement plus soutenue de l’économie suisse
en 2013 et sur un dynamisme croissant des exportations
jusqu’en 2014.
Malgré cet optimisme prudent, il convient de ne pas
perdre de vue certains risques importants. Au vu de la situation
économique des pays de l’euro et de ses retombées politiques
(élections italiennes par exemple), le risque d’une nouvelle crise
de la monnaie européenne est relativement sérieux. Sans
compter que la politique monétaire de la Suisse devra faire face
à d’importantes difficultés durant l’année en cours et dans les
prochaines années – avec les dangers que cela suppose pour la
stabilité des prix et la situation des changes.
Zum Schluss
En conclusion
Gerade angesichts dieser wenig beeinflussbaren Risiken ist es
erfreulich, dass sich Schweizer Exporteure in den letzten Jahren als widerstandsfähiger entpuppten, als viele Prognostiker
erwartet hätten. Gemäss zahlreichen Faktoren der Wettbewerbsfähigkeit ist die Schweiz ein hervorragender Standort,
und die Unternehmen zeigen, dass sie sich auf neue Herausforderungen einstellen können. Für den exponierten Tourismus
sind die Weiterentwicklung der Wettbewerbsfähigkeit und die
Bereitschaft, die dazu nötigen Strukturanpassungen umzusetzen, essenziell. Dass die Voraussetzungen an sich gut sind,
zeigt die Tatsache, dass die Schweiz bei den internationalen
Rankings der Wettbewerbsfähigkeit immer wieder Spitzenpositionen erzielt. Der neuste «Travel and Tourism Competitiveness Report» des WEF, bei dem die Schweiz unverändert auf
Platz 1 liegt, veranschaulicht, dass dies trotz schwieriger Voraussetzungen auch für den Schweizer Tourismusstandort gilt.
En regard de ces risques, sur lesquels nous n’avons guère prise,
il est réjouissant de constater que les exportateurs suisses
se révèlent plus robustes que beaucoup de prévisions l’avaient
prédit. Mesurée à une série d’indicateurs de compétitivité, la
Suisse est une formidable place économique, avec des entreprises qui démontrent chaque jour leur capacité à triompher de
nouvelles difficultés. Pour le secteur touristique en particulier,
l’amélioration continue de la compétitivité et la volonté de procéder aux ajustements structurels nécessaires, joueront un rôle
essentiel. Les conditions semblent plutôt favorables si l’on se
reporte aux rankings internationaux de compétitivité dans lesquels la Suisse se place régulièrement en tête de peloton. Le
dernier « Travel and Tourism Competitiveness Report » du WEF,
où la Suisse figure toujours en première position, indique que
cela vaut également, malgré un climat peu propice, pour la
place touristique suisse.
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
13
MONIK A GÜNTENSPERGER / R AMONA BROTSCHI
MONIK A GÜNTENSPERGER / R AMONA BROTSCHI
hotelleriesuisse
hotelleriesuisse
Tourismuspolitischer
Rückblick 2012
Rétrospective de la politique
touristique 2012
Ein steter Dialog und ein Zusammenspiel von Wirtschaft und
Politik sind für den Wirtschaftsstandort Schweiz unerlässlich.
Der Tourismus und die Hotellerie sind auf attraktive und wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen angewiesen, die ihnen
den grösstmöglichen Handlungsspielraum erlauben. Der Staat
soll sich auf eine unterstützende Rolle beschränken, wo nötig
aber mit effektiven Massnahmen eingreifen. Die Schaffung
von unternehmerfreundlichen Rahmenbedingungen mit geringen behördlichen und fiskalischen Belastungen ist stets das
Ziel der Branche. Dazu braucht es den aktiven Austausch zwischen den Fachleuten aus der Praxis und dem Gesetzgeber.
Das Jahr 2012 stand wie das Jahr 2011 im Zeichen des starken Frankens. Die Hotellerie sah sich mit Nachfrageeinbussen
und einbrechenden Margen konfrontiert. Dies bekamen auch
andere Branchen zu spüren, ist der Tourismus doch eng mit
verschiedenen Wirtschaftszweigen verbunden und bildet für
diese teilweise die Existenzgrundlage. Dieser Querschnittscharakter spiegelt sich in verschiedenen gesetzlichen Grundlagen. So haben beispielsweise die Raumordnungspolitik und
die Finanzpolitik, aber auch die Gesundheitspolitik sowie die
Agrarpolitik bedeutende Auswirkungen auf den Tourismus.
Nachfolgend werden die für die Schweizer Hotellerie wichtigsten aktuellen politischen Themen im 2012 zusammengefasst.
Pour sa prospérité, la place économique suisse doit entretenir
un dialogue permanent et une interaction saine entre l’économie et la politique. Le tourisme et l’hôtellerie sont tributaires
d’un environnement attrayant et compétitif qui leur accorde la
plus grande latitude possible. L’Etat doit se limiter à un rôle de
soutien tout en intervenant avec des mesures efficaces si besoin est. La branche touristique aspire toujours à la création
d’un cadre favorable aux entreprises, avec un minimum d’entraves administratives et une faible charge fiscale, ce qui
implique un échange actif entre les spécialistes du terrain et le
législateur.
Comme 2011 déjà, 2012 a été placée sous le signe du
franc fort, qui a signifié une baisse des demandes et un recul
des marges pour l’hôtellerie. D’autres secteurs économiques
ont souffert également de cette situation, en raison de leurs
liens étroits avec le tourisme qui représente parfois une base
existentielle pour eux. Cette transversalité se reflète dans différents domaines législatifs. C’est ainsi que la politique d’aménagement du territoire et la politique financière, par exemple,
mais aussi la politique de santé et la politique agricole ont des
répercussions significatives sur le tourisme. Les grands thèmes
qui ont fait l’actualité pour l’hôtellerie suisse en 2012 sont brièvement résumés ci-après.
Zweitwohnungsinitiative
Initiative sur les résidences secondaires
Im März 2012 hat das Stimmvolk die Zweitwohnungsinitiative
angenommen. Die anschliessend vom Bundesrat verabschiedete und ab Anfang 2013 geltende Verordnung regelt die dringendsten Fragen. Die Verordnung ist im Sinne der Hotellerie,
ermöglicht sie doch die künftige Umnutzung bestehender Hotelbetriebe in Zweitwohnungen. Ebenso bleibt der Bau neuer
Zweitwohnungen für eine wirtschaftliche Nutzung erlaubt.
Diese Regelungen müssen entsprechend ins Ausführungsgesetz übernommen werden, welches im ersten Halbjahr 2013
unter Einbezug der Branche ausgearbeitet wird.
En mars 2012, le souverain a accepté l’initiative sur les résidences secondaires. L’ordonnance adoptée ensuite par le
Conseil fédéral et applicable à partir de début 2013 règle les
questions les plus urgentes. Elle va dans le sens de l’hôtellerie :
maintien de la possibilité de changer l’affectation des hôtels
existants en résidences secondaires et continuation à admettre
la construction de nouvelles résidences secondaires pour une
exploitation économique. Ces réglementations doivent être intégrées dans la loi d’exécution qui sera mise en place au premier semestre 2013, avec l’implication de la branche.
Tourismuspolitische Instrumente
Instruments de politique touristique
Die Annahme der Zweitwohnungsinitiative hat entscheidende
Auswirkungen auf die Finanzierungssituation im Tourismus.
Die bewährten tourismuspolitischen Instrumente müssen deshalb an die neue Ausgangslage angepasst werden. Zur Frage,
mit welchen Massnahmen negative Folgen für die Schweizer
Hotellerie und die Tourismusregionen abgefedert werden sollen, herrscht keine Einigkeit. Einerseits wurden zwei Postulate
zur Einrichtung einer Tourismusbank eingereicht und andererseits wurde mittels Motion die Kompetenzerweiterung der
Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredit (SGH) gefordert.
L’acceptation de l’initiative sur les résidences secondaires a des
répercussions décisives sur la situation de financement dans
l’économie du tourisme. Les instruments touristiques existants
doivent donc être adaptés à la nouvelle situation. La réponse à
la question sur les mesures permettant d’atténuer les effets néfastes pour l’hôtellerie suisse et les régions touristiques divise
encore : d’un côté, deux postulats ont été soumis pour demander la création d’une banque du tourisme et, de l’autre, une
motion exige un élargissement des compétences de la Société
suisse de crédit hôtelier (SCH).
14
JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
Der Ständerat liess sich beide Optionen offen: Er beauftragt den Bundesrat, einen weiteren Bericht zur Tourismusförderung zu erstellen. Konkret muss die Regierung die Einführung einer Tourismusbank nach dem Vorbild Österreichs
prüfen. Gleichzeitig befürwortete der Ständerat die Motion,
welche eine Anpassung des Leistungsauftrags der SGH fordert. Die Motion geht 2013 in den Nationalrat.
Die Branche ist sich einig, dass der Aufbau einer Tourismusbank nach österreichischem Vorbild das falsche Rezept
wäre. Die vom Staat ergriffenen Massnahmen müssen anstelle
der einzelbetrieblichen Unterstützung vielmehr die Förderung
des Unternehmertums zum Ziel haben und dürfen einen nachhaltigen Strukturwandel nicht behindern. Diese Ziele sind aus
Branchensicht mit der Anpassung der bewährten tourismusund regionalpolitischen Förderinstrumente (SGH, Schweiz Tourismus, Innotour und neue Regionalpolitik sowie kantonale
Förderprogramme) zu erreichen. Weiter hat das Parlament einen Minderheitsantrag zum einmaligen Sonderprogramm für
eine bessere Vermarktung des alpinen und ländlichen Tourismus für die Jahre 2013 bis 2015 durch Schweiz Tourismus abgelehnt. Das Sonderprogramm hätte der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz als Tourismusland gedient. Die
zusätzlichen Mittel wären vor allem dem alpinen und ländlichen Raum zugute gekommen, jene Regionen, die unter den
Auswirkungen des starken Frankens besonders leiden. Bereits
vorliegende Wirkungsanalysen zu den Impulsprogrammen von
2009 und 2011 zeigen klar, dass sich die Investitionen gelohnt
haben. Trotzdem hat sich das Parlament entschieden, vorerst
den im Sommer 2013 erwarteten Bericht des Bundesrates über
die Evaluation der drei ersten Unterstützungsprogramme abzuwarten. Gleichzeitig wird der Bundesrat beauftragt, einen
Bericht über die strukturelle Situation des Schweizer Tourismus
und die zukünftige Tourismusstrategie vorzulegen.
Le Conseil des Etats a laissé les deux options ouvertes et
chargé le Conseil fédéral de rédiger un nouveau rapport sur la
promotion du tourisme. Concrètement, le gouvernement doit
examiner l’introduction d’une banque du tourisme sur le modèle autrichien. Parallèlement, le Conseil des Etats soutient la
motion qui demande d’adapter le mandat de prestations de la
SCH. La motion sera examinée en 2013 par le Conseil National.
La branche s’accorde toutefois à penser que la mise en
place d’une banque du tourisme sur le modèle autrichien ne
serait pas la bonne solution. Les mesures prises par l’Etat
doivent avoir pour objectif d’encourager l’esprit d’entreprise
plutôt que de soutenir les entreprises individuelles, et ne pas
faire obstacle à une évolution structurelle durable. La branche
estime que c’est l’adaptation des instruments d’encouragement éprouvés en matière de politique régionale et touristique
(SCH, Suisse Tourisme, Innotour et la nouvelle politique régionale ainsi que les programmes d’encouragement cantonaux)
qui permettra d’atteindre ces objectifs. Par ailleurs, le Parlement a rejeté une proposition de minorité sur un programme
spécial unique destiné à améliorer la commercialisation du tourisme alpin et rural pour les années 2013 à 2015 par Suisse Tourisme. Ce programme aurait servi à renforcer la compétitivité
de la Suisse en tant que pays touristique. Les moyens supplémentaires auraient profité avant tout aux régions alpines et rurales, c’est-à-dire celles qui souffrent le plus des effets du franc
fort. Les analyses d’impact existant sur les programmes d’impulsion de 2009 et 2011 montrent clairement que les investissements ont été payants. Pourtant, le Parlement a décidé d’attendre le rapport du Conseil fédéral sur l’évaluation des trois
premiers programmes de soutien, prévu pour l’été 2013. Simultanément, le Conseil fédéral est chargé de présenter un
rapport sur la situation structurelle du tourisme suisse et sur la
future stratégie en matière de tourisme.
Mehrwertsteuer (MWST)
Taxe sur la valeur ajoutée (TVA)
Im Oktober wurde eine parlamentarische Initiative eingereicht,
die dem Parlament eine Verlängerung des bis Ende 2013 befristeten Mehrwertsteuer-Sondersatzes für Beherbergungsleistungen bis Ende 2017 beantragt. Die Verlängerung ist bis 2017
angesetzt, da zu diesem Zeitpunkt die befristete Aufhebung
der MWST-Sätze zugunsten der IV-Zusatzfinanzierung wegfällt, was automatisch eine Neubeurteilung der MWST-Sätze
zur Folge hat. Zudem wird bis dahin der Abschluss der ordentlichen MWST-Revision erwartet. Die Branche misst der Weiterführung des Sondersatzes eine grosse Bedeutung zu, da er ein
taugliches Mittel darstellt, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu unterstützen, sehen doch 24 von 27
EU-Staaten ebenfalls einen speziellen Satz für Beherbergung
vor. Die Parlamentarische Initiative hat im Herbst die ersten
Hürden genommen – sie wurde von den vorberatenden Wirtschafts-Kommissionen beider Räte angenommen.
Une initiative parlementaire a été déposée en octobre, demandant au Parlement de prolonger jusqu’à fin 2017 le taux spécial accordé jusqu’à fin 2013 pour les prestations d’hébergement. La prolongation a été fixée à 2017 car cette date marque
l’échéance du prélèvement limité dans le temps des taux de
TVA en faveur du financement complémentaire de l’AI, ce qui
entraînera automatiquement une réévaluation des taux de
TVA. De plus, l’achèvement de la révision régulière de la taxe
de la valeur ajoutée est attendu pour cette date. La branche
accorde une grande importance au maintien du taux spécial
qui constitue un soutien efficace à la compétitivité internationale de la branche puisque 24 des 27 Etats membres de l’UE
prévoient également un taux spécial pour l’hébergement. L’initiative parlementaire a franchi les premiers obstacles à l’automne – elle a été acceptée par les commissions préparatoires
des deux Chambres.
Volksinitiative «Schutz vor Passivrauchen»
Initiative « Protection contre le tabagisme passif »
Mit der Ablehnung der Initiative «Schutz vor Passivrauchen»
hat sich das Schweizer Stimmvolk im Herbst von einem radika-
En rejetant l’initiative « Protection contre le tabagisme passif » à l’automne dernier, le peuple suisse s’est distancé d’une
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
15
len Rauchverbot distanziert. Eine Annahme der Initiative hätte
die unternehmerische Freiheit der Gastgeber massiv eingeschränkt und entsprechende Investitionen hinfällig gemacht.
Die Branche kann sich nun weiterhin auf das Bundesgesetz
zum Schutz vor Passivrauchen stützen, welches Nichtraucher
bereits heute umfassend schützt. Von den betroffenen Branchen wird diese Gesetzgebung ebenso konsequent wie erfolgreich umgesetzt.
interdiction radicale du tabac. Une acceptation aurait massivement restreint la liberté entrepreneuriale des hôteliers et rendu caducs les investissements réalisés. La branche peut désormais continuer à s’appuyer sur la loi fédérale sur la protection
contre le tabagisme passif qui assure aujourd’hui déjà une protection complète aux non-fumeurs. Cette réglementation est
mise en œuvre de manière systématique et avec succès par les
acteurs concernés.
Agrarpolitik 2014–2017
Politique agricole 2014–2017
Der Ständerat hat in der Wintersession als Zweitrat die Agrarpolitik 2014–2017 beraten und dabei hat er das neue Instrument der Landschaftsqualitätsbeiträge bestätigt. Durch die
vermehrte Ausrichtung auf gemeinwirtschaftliche Leistungen
wird die Kulturlandschaft in den Alpen gepflegt, was ebenfalls
dem Tourismus zugute kommt. Nicht im Sinne der Branche war
jedoch der Entscheid des Ständerats, die Verteilung der Zollkontingente wieder an die Inlandleistung zu koppeln. Damit
wird bezüglich Preisen keine Verbesserung gegenüber dem
heutigen System erzielt. Lediglich die Rentenabschöpfung
würde sich vom Staat hin zu den Produzenten und der fleischverarbeitenden Branche verschieben. Der Nationalrat wird
sich in der Differenzbereinigung nochmals mit dieser Frage
befassen.
Enttäuscht zeigt sich die Branche über die protektionistische Haltung des Parlaments im Agrarbereich, was in verschiedenen Entscheiden während des Jahres zum Ausdruck kam. So
lehnte der Nationalrat eine Motion ab, welche eine Standortbestimmung über die Verhandlungen mit der EU über ein Freihandelsabkommen im Agrar- und Lebensmittelbereich fordert.
Immerhin lehnte die grosse Kammer eine Initiative des Kantons
Waadt ab, die einen sofortigen Abbruch der Verhandlungen
mit der EU verlangt. Zuversichtlich stimmt zudem, dass der
Vorstoss, welcher die Prüfung einer gegenseitigen sektoriellen
Marktöffnung mit der EU für alle Milchprodukte verlangt, beim
Nationalrat auf Zustimmung gestossen ist. Bei diesen für den
Tourismus wichtigen Vorstössen ist nun der Ständerat gefordert. Liegen doch die Vorleistungskosten im Gastgewerbe, laut
einer Studie von BAK Basel Economics aus dem Jahr 2012, in
den umliegenden Ländern um durchschnittlich 22 Prozent unter denjenigen in der Schweiz.
Durant la session d’hiver, le Conseil des Etats a abordé la politique agricole 2014–2017 en deuxième instance et confirmé le
nouvel instrument des contributions à la qualité du paysage.
L’orientation accrue sur des prestations d’intérêt général permet d’entretenir les paysages cultivés dans les Alpes, ce qui bénéficie aussi au tourisme. En revanche, la branche est en désaccord sur la décision du Conseil des Etats d’allouer à nouveau
les contingents douaniers en fonction de la production indigène, car sur le plan des prix, cette décision n’apporte aucune
amélioration par rapport au système actuel. Elle a pour seul effet de déplacer le prélèvement des rentes de l’Etat aux producteurs et à l’industrie de transformation de la viande. Le Conseil
national va de nouveau se pencher sur cette question pendant
l’élimination des divergences.
La branche est déçue par l’attitude protectionniste du Parlement dans le secteur agricole qui s’est exprimée au travers de
diverses décisions pendant l’année. Par exemple, le Conseil national a débouté une motion demandant un état des lieux sur
les négociations avec l’UE portant sur un accord de libreéchange dans le domaine agroalimentaire. La Grande Chambre
a toutefois refusé une initiative du canton de Vaud exigeant
l’interruption immédiate des négociations avec l’UE. Il est en
outre encourageant que la motion réclamant l’examen d’une
ouverture réciproque et sectorielle du marché avec l’UE pour
tous les produits laitiers ait remporté l’adhésion du Conseil national. La balle est désormais dans le camp du Conseil des Etats
pour ces motions importantes pour le tourisme. D’autant que,
d’après une étude de BAK Basel Economics datant de 2012, les
coûts des consommations intermédiaires dans l’hôtellerie et la
restauration helvétiques sont en moyenne de 22 % plus élevés
que dans les pays voisins.
WEKO-Untersuchung bei Buchungsplattformen
Enquête COMCO : plates-formes de réservation
Steigende Kommissionssätze und ungünstige Vertragsklauseln: Für die Präsenz auf Buchungsplattformen zahlen Hoteliers einen hohen Preis. Ein Gutachten hat ergeben, dass AGBKlauseln wie die Bestpreis- und Verfügbarkeitsgarantie die
Wettbewerbsfreiheit der Hoteliers stark beeinträchtigen. Ebenso bestehen Anhaltspunkte, dass die Betreiber der Plattformen
ihre marktbeherrschende Stellung missbräuchlich nutzen. Die
WEKO hat auf Intervention von hotelleriesuisse hin reagiert
und eine kartellrechtliche Untersuchung gegen die Online-Buchungsportale Booking.com, HRS und Expedia eröffnet. Von
der Untersuchung erhofft sich die Branche eine Signalwirkung
für mehr Freiheiten beim Vertrieb.
Taux de commission en hausse et clauses contractuelles défavorables : les hôteliers paient le prix fort pour être présents sur
les plates-formes de réservation. Une expertise a démontré
que les clauses de garantie de meilleur prix et de disponibilité
incluses dans les conditions générales entravent fortement la
liberté de concurrence. De plus, certains indices laissent à penser que les exploitants des plates-formes abusent de leur position dominante du marché. La COMCO a réagi, sous l’intervention d’hotelleriesuisse, et ouvert une enquête contre les portails
de réservation Booking.com, HRS et Expedia dans le cadre du
droit des cartels. La branche espère que cette enquête donnera
le signal pour davantage de liberté dans la distribution.
16 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
UELI SCHIESS Bundesamt für Statistik (BFS)
UELI SCHIESS Office fédéral de la statistique (OFS)
Der Tourismus als
Querschnittsbranche
Le tourisme – une branche
transversale
In Zusammenarbeit mit dem Staatssekretariat für Wirtschaft
(SECO) erarbeitet das Bundesamt für Statistik (BFS) seit mehreren Jahren Informationen zur monetären Tourismusstatistik1.
Während die grundlegende Synthesestatistik für die Messung
der ökonomischen Effekte des Tourismus das Satellitenkonto
Tourismus (Tourism Satellite Account TSA) ist, liefern die Indikatoren zum TSA erste Schätzungen der Hauptaggregate2 für
die wichtigsten Tourismusprodukte in nützlicher Frist und in
einfacher, reduzierter Darstellung. Die Resultate dieser Indikatoren zum TSA für die Jahre 2009 bis 2011 bestätigen ein relativ schwaches Wachstum der Wertschöpfung des Sektors Tourismus im Vergleich zur Gesamtwirtschaft.
L’Office fédéral de la statistique (OFS) produit depuis plusieurs
années une statistique monétaire du tourisme, en collaboration avec le Secrétariat d’Etat à l’économie (seco)1. Si le compte
satellite du tourisme (Tourism Satellite Account TSA) sert de
base pour mesurer l’impact économique du tourisme, les indicateurs du TSA livrent, de manière rapide et condensée, les
premières estimations des principaux agrégats2 pour les produits touristiques les plus importants. Les résultats des indicateurs du TSA pour les années 2009 à 2011 confirment que la
croissance de la valeur ajoutée dans le secteur du tourisme est
relativement faible par rapport à celle enregistrée dans l’ensemble de l’économie.
Die touristische Bruttowertschöpfung seit 2009
La valeur ajoutée touristique brute depuis 2009
Im Satellitenkonto Tourismus der Schweiz wird nur die direkte
Wertschöpfung, nicht aber die sogenannte indirekte Wertschöpfung berücksichtigt. Die Wertschöpfung ergibt sich allgemein, indem vom Bruttoproduktionswert die für die Produktion notwendigen Vorleistungen abgezogen werden. Die
direkte Wertschöpfung ist dabei die Wertschöpfung, welche
bei der Produktion derjenigen Produkte anfällt, die Objekt der
direkten touristischen Verwendung sind, zum Beispiel die touristische Nutzung von Bergbahnen. Die indirekte Wertschöpfung hingegen misst die Wertschöpfung, welche durch die
Produktion der für die Erzeugung der Tourismusprodukte notwendigen Vorleistungen ausgelöst wird, zum Beispiel die Produktion der Tragseile dieser touristisch genützten Bergbahnen.
Zwischen 2009 und 2011 stieg die Wertschöpfung im Sektor Tourismus mit 2,7 Prozent bedeutend weniger stark als in
der gesamten Schweizer Wirtschaft (5,8 %). 97 Prozent der
touristischen Wertschöpfung stammen von der Produktion
tourismusspezifischer Produkte, wobei 2011 noch immer
knapp drei Viertel der Wertschöpfung auf das Angebot von
tourismuscharakteristischen Produkten entfallen. Letztere
wuchsen seit 2009 um 2,3 Prozent, während die tourismusverwandten Produkte ihre Wertschöpfung um 2,5 Prozent erhöhten.Die Beherbergung, Verpflegung in Gaststätten und Hotels
und Passagierverkehr konnten ihre Stellung behaupten und
vereinten 2011 knapp 60 Prozent der gesamten Wertschöpfung des Sektors Tourismus auf sich. Innerhalb der tourismuscharakteristischen Produkte entfielen 2011 sogar fast vier
Fünftel der Wertschöpfung auf die drei wichtigsten Produkte
Le compte satellite du tourisme ne retient que la valeur ajoutée
directe, et non la valeur ajoutée dite indirecte. La valeur ajoutée s’obtient de manière générale en déduisant de la valeur de
production brute les consommations intermédiaires nécessaires à la production. La valeur ajoutée directe correspond
quant à elle à la valeur ajoutée générée lors de la production
des produits qui font l’objet de l’utilisation touristique directe,
par exemple l’utilisation touristique des remontées mécaniques. La valeur ajoutée indirecte, mesure, elle, la valeur ajoutée engendrée par la production des consommations intermédiaires nécessaires à l’obtention des produits touristiques, par
exemple la production du câble porteur des remontées mécaniques utilisées à des fins touristiques.
Entre 2009 et 2011, la croissance de la valeur ajoutée a été
beaucoup moins soutenue dans le tourisme (2,7 %) que dans
l’ensemble de l’économie suisse (5,8 %). 97 % de la valeur
ajoutée touristique sont générés par la production de produits
spécifiques du tourisme, en 2011 la valeur ajoutée résultait encore pour près de trois quarts de l’offre de produits caractéristiques du tourisme. La valeur ajoutée de ces derniers a progressé depuis 2009 de 2,3 %, contre une hausse de 2,5 % pour les
produits connexes au tourisme. Les catégories qui contribuent
le plus à la valeur ajoutée, à savoir hébergement, restauration
et transport, ont pu renforcer leur prédominance pour former
en 2011 près de 60 % de la valeur ajoutée totale du tourisme.
Dans les produits caractéristiques du tourisme, la part de ces
trois produits primordiaux (voir figure 1) représente même
quatre cinquièmes de la valeur ajoutée en 2011. L’héberge-
1
2
BFS (2008), Satellitenkonto Tourismus der Schweiz 2001 und 2005,
Grundlagen, Methodik und Ergebnisse, BFS, Neuchâtel / BFS Aktuell
(2010), Methodenbericht jährliche Indikatoren zum Satellitenkonto
Tourismus, Neuchâtel.
Bruttowertschöpfung, Nachfrage und Beschäftigung.
1
2
OFS (2008), Compte satellite suisse du tourisme, 2001 et 2005, Principes, méthodes et résultats, Neuchâtel / Actualités OFS (2010), Indicateurs annuels du compte satellite du tourisme – rapport méthodologique, Neuchâtel.
Valeur ajoutée brute, demande et emploi.
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
Tabelle 1 Entwicklung der touristischen Bruttowertschöpfung in der
Schweiz nach Tourismusprodukten (zu laufenden Preisen, in Millionen)
Tableau 1 Evolution de la valeur ajoutée touristique brute
en Suisse par produits (à prix courants, en millions)
2009 Wachstum
2010 Wachstum
2011 Wachstum
in / en CHF Croissance in / en CHF Croissance in / en CHF Croissance
Tourismusspezifische Produkte
14 233
–
14 501
1,9 %
14 570
0,5 % Produits spécifiques du tourisme
Tourismuscharakteristische Produkte
10 930
–
11 116
1,7 %
11 182
0,6 % Produits caractéristiques du tourisme
1
17
Beherbergung
3 836
–
3 953
3,1 %
3 976
davon Hotellerie
2 188
–
2 273
3,9 %
2 239
–1,5 %
0,6 % 1
dont hôtels
2
Verpflegung in Gaststätten und Hotels
2 373
–
2 405
1,4 %
2 367
–1,6 % 2
Services de restauration
3
Passagierverkehr
2 363
–
2 360
–0,1 %
2 455
4,0 % 3
Services de transport de voyageurs
davon Bergbahnen
464
–
482
3,9 %
506
5,0 %
dont téléphériques, funiculaires, remontées mécaniques
davon Luftverkehr
913
–
862
–5,6 %
881
2,3 %
dont services de transport aérien
4
4
Reisebüros und Tourismusvereine
5
Kultur
1 548
–
1 610
4,0 %
1 616
113
–
115
1,8 %
115
–0,5 % 5
0,4 %
6
Sport und Unterhaltung
446
–
426
–4,4 %
404
–5,3 % 6
7
Diverse Dienstleistungen
251
–
247
–1,5 %
251
1,5 % 7
3 304
–
3 385
2,4 %
3 388
394
–
443
12,5 %
446
14 627
–
14 944
2,2 %
15 016
Tourismusverwandte Produkte
Nicht tourismusspezifische Produkte
Total
Services d’hébergement
Services d’agences de voyages,
de voyagistes et de guides de tourisme
Services culturels
Services de loisirs et de divertissements
Services touristiques divers
0,1 % Produits connexes au tourisme
0,5 % Produits non spécifiques du tourisme
0,5 % Total
Quelle: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung BFS
Source : Comptabilité nationale OFS
(siehe Abbildung 1). Ein überdurchschnittliches Wachstum der
Bruttowertschöpfung verzeichnete die Beherbergung mit einem Wachstum von 3,7 Prozent, obwohl die Wertschöpfung
in der Hotellerie mit 2,3 Prozent leicht weniger stark wuchs als
die gesamte Wertschöpfung im Sektor Tourismus. Im Bereich
Passagierverkehr (3,9 %) konnte die schwache Wertschöpfungsentwicklung des Luftverkehrs (–3,5 %) durch das Ergebnis der Bergbahnen (9,1 %) kompensiert werden. Das Produkt
Reisebüros und Tourismusvereine verzeichnet, auch dank eines
starken Wachstums im 2010 (4 %), über die Periode 2009 bis
2011 ein überdurchschnittliches Wachstum von 4,4 Prozent.
ment a enregistré une croissance de la valeur ajoutée brute de
3,7 %, une valeur au-dessus de la moyenne, bien que la progression de 2,3 % de la valeur ajoutée dans l’hôtellerie soit légèrement moins forte que la valeur ajoutée globale dans le
secteur du tourisme. Dans le domaine du transport de voyageurs (3,9 %), la faible évolution de la valeur ajoutée dans les
services de transport aériens (–3,5 %) a pu être compensée par
l’excellent résultat des remontées mécaniques (9,1 %). La catégorie agences de voyages, voyagistes et guides de tourisme a
connu, notamment grâce à une forte croissance en 2010 (4 %),
une progression au-dessus de la moyenne de 4,4 %.
Abbildung 1 Touristische Bruttowertschöpfung nach
tourismuscharakteristischen Produkten, 2011
Figure 1 Valeur ajoutée brute du tourisme selon ses produits
caractéristiques, 2011
Sport und Unterhaltung /
Services de loisirs et de divertissements 4 %
Kultur /
Services culturels 1 %
Reisebüros und Tourismusvereine /
’Services d’agences de
voyage, voyagistes, guides 14 %
Diverse Dienstleistungen /
Services touristiques divers 2 %
Beherbergung /
Services d’hébergement 36 %
Verpflegung in Gaststätten und Hotels /
Services de restauration 21 %
Passagierverkehr /
Services de transport de voyageurs 22 %
Quelle: BFS
Source : OFS
Angebot und Nachfrage
Offre et demande
BARBAR A FRIEDRICH hotelleriesuisse
BARBAR A FRIEDRICH hotelleriesuisse
Hotellerie im internationalen
Vergleich
L’hôtellerie en comparaison
internationale
Bei den Analysen im Vergleich mit den umliegenden Ländern
muss beachtet werden, dass die Datenbasis nicht in allen Ländern dieselbe ist. Somit ist es möglich, dass gewisse Abweichungen zu anderen Publikationen auftreten können.
Dans les analyses comparatives avec les pays limitrophes, il est
à noter que les bases de données ne sont pas identiques dans
tous les pays. Des divergences peuvent donc apparaître par
rapport à d’autres publications.
Angebot an Betrieben und Betten
Offre d’établissements et de lits
Deutschland verfügt über 35 223 Hotelbetriebe. Diese Zahl
stieg von 1993 bis 1997 an und ging anschliessend konstant
leicht zurück. Verglichen mit vor 20 Jahren verlor Deutschland
5,2 Prozent der Betriebe. Demgegenüber verlief die Entwicklung der Hotelbetriebe in Italien bis 1999 konstant rückläufig.
Seither zeichnet sich ein leichter Aufwärtstrend ab, der 2012
einen Stand von rund 34 000 Betrieben erreichte (–4,1 Prozent
gegenüber 1992). In Frankreich, Österreich und der Schweiz ist
die Anzahl Betriebe seit 1992 rückläufig. 2012 verzeichnete
Frankreich 17 000 Hotelbetriebe (–17,7 Prozent gegenüber
1992), Österreich 13 270 Hotelbetriebe (–30 Prozent gegenüber 1992) und die Schweiz 5257 Hotelbetriebe (–18,9 Prozent
gegenüber 1992) (siehe Abbildung 1).
Das Bettenangebot nahm in Italien seit 1992 um über
30 Prozent auf gut 2 250 000 Betten zu. Mit einer Zunahme
um 50 Prozent auf 1 750 755 Betten verzeichnete Deutschland
ebenfalls eine überdurchschnittliche Zunahme. In Frankreich
und Österreich sank die Bettenzahl in den letzten 20 Jahren
auf 1 229 400 beziehungsweise 594 774 Betten. Während der
Rückgang von 9 Prozent in Österreich ziemlich konstant verlief,
verzeichnete Frankreich 1995 und 2001 starke Einbrüche
(–12,8 Prozent gegenüber 1992). In der Schweiz ging die Bettenzahl bis 2003 zurück und hat seither wieder leicht zugelegt.
Mit 271 176 Betten ist das Angebot gegenüber 1992 um 1 Prozent gewachsen (siehe Abbildung 2).
Die gegenläufige Entwicklung der Betriebs- und Bettenzahlen führte dazu, dass die mittlere Betriebsgrösse in allen
fünf Ländern gestiegen ist (siehe Tabelle 1). Heute verfügt ein
En Allemagne, pays qui compte 35 223 établissements hôteliers, l’offre a augmenté entre 1993 et 1997 et a connu par la
suite une baisse légère mais constante. Par rapport à il y a 20
ans, l’Allemagne a perdu 5,2 % de ses établissements. En Italie par contre, le nombre d’établissements a diminué de manière constante jusqu’en 1999, avant d’augmenter légèrement
de façon continue, pour atteindre 34 000 établissements hôteliers environ en 2012 (–4,1 % par rapport à 1992). En France,
en Autriche et en Suisse, le nombre d’établissements est en
baisse depuis 1992. En 2012, la France comptait 17 000 établissements (–17,7 % par rapport à 1992), l’Autriche 13 270 établissements (–30 % par rapport à 1992) et la Suisse 5257 établissements (–18,9 % par rapport à 1992) (voir figure 1).
L’offre de lits en Italie a augmenté de plus de 30 % depuis
1992, pour atteindre 2 250 000 lits. L’Allemagne enregistre une
croissance au-dessus de la moyenne avec une augmentation
de 50 % pour atteindre 1 750 755 lits. En France et en Autriche,
le nombre de lits est descendu au cours des 20 dernières années à respectivement 1 229 400 et 594 774 lits. Tandis que
l’Autriche a connu une baisse relativement constante de 9 %,
la France a accusé des reculs importants en 1995 et en 2001
(–12,8 % par rapport à 1992). En Suisse, le nombre de lits a
baissé jusqu’en 2003 avant d’augmenter légèrement à nouveau. Avec 271 176 lits, l’offre a progressé de 1 % par rapport
à 1992 (voir figure 2).
Cette évolution inverse entre nombre d’établissements et
nombre de lits montre que la taille moyenne d’un établissement a augmenté dans les cinq pays (voir tableau 1). Un éta-
20 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
Abbildung 1 Entwicklung der Anzahl Betriebe
Figure 1 Développement du nombre d’entreprises
Abbildung 2 Entwicklung der Anzahl Betten
Figure 2 Développement du nombre de lits
2 500 000
40 000
35 000
2 000 000
30 000
25 000
1 500 000
20 000
1 000 000
15 000
10 000
500 000
5 000
0
0
1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012
Deutschland / Allemagne
Frankreich / France
Italien / Italie
Österreich / Autriche
Schweiz / Suisse
1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012
Deutschland / Allemagne
Frankreich / France
Italien / Italie
Österreich / Autriche
Schweiz / Suisse
Quelle: hotelleriesuisse, diverse statistische Ämter
Source : hotelleriesuisse, divers offices de la statistique
Quelle: hotelleriesuisse, diverse statistische Ämter
Source : hotelleriesuisse, divers offices de la statistique
Hotel durchschnittlich über mehr als 40 Betten. Die kleinsten
Betriebe finden sich in Österreich (44,8 Betten), gefolgt von
Deutschland (49,7 Betten) und der Schweiz (51,6 Betten). Italien und Frankreich verfügen mit mehr als 66 Betten pro Betrieb
über durchschnittlich fast eineinhalb Mal so grosse Betriebe.
blissement compte aujourd’hui plus de 40 lits en moyenne.
C’est en Autriche que se trouvent les plus petits établissements
avec en moyenne 44,8 lits, suivie de l’Allemagne (49,7 lits) et
de la Suisse (51,6 lits). En Italie et en France, les établissements
sont 1,5 fois plus grands, avec plus de 66 lits en moyenne.
Tabelle 1 Mittlere Betriebsgrösse
Tableau 1 Taille moyenne d’un établissement
1992
Deutschland / Allemagne
Frankreich / France
Italien / Italie
Österreich / Autriche
Schweiz / Suisse
31,4 Betten / lits
68,2 Betten / lits
48,7 Betten / lits
34,5 Betten / lits
41,4 Betten / lits
1995
37,9 Betten / lits
59,2 Betten / lits
50,7 Bette n/ lits
35,7 Betten / lits
43,2 Betten / lits
2000
41,3 Betten / lits
80,0 Betten / lits
55,6 Betten / lits
37,9 Betten / lits
45,0 Betten / lits
2005
44,3 Betten / lits
69,2 Betten / lits
60,5 Betten / lits
40,0 Betten / lits
47,1 Betten / lits
2010
47,9 Betten / lits
72,2 Betten / lits
66,3 Betten / lits
43,8 Betten / lits
50,2 Betten / lits
2012
49,7 Betten / lits
72,3 Betten / lits
66,4 Betten / lits
44,8 Betten / lits
51,6 Betten / lits
Quelle: hotelleriesuisse, diverse statistische Ämter
Source : hotelleriesuisse, divers offices de la statistique
Logiernächte
Nuitées
Das Logiernächtewachstum seit 1992 fiel nicht überall gleich
stark aus. Deutschland, Frankreich und Italien konnten ihre Logiernächte um über einen Viertel steigern. Österreich konnte
nach einem leichten Rückgang bis 1997 wieder zulegen und
verzeichnete 2012 5,9 Prozent mehr Logiernächte als 1992. In
der Schweiz nahmen, nach zwei erreichten Tiefpunkten in
1996 und 2003, die Logiernächtezahlen wieder kräftig zu. Die
Wirtschafts- und anschliessende Währungskrise brachte Einbussen in den Jahren 2009, 2011 und 2012. Gegenüber 1992
verlor die Schweiz bei den Logiernächten 3,1 Prozent (siehe
Abbildung 3). Absolut gesehen verzeichnete Deutschland mit
250,1 Millionen die meisten Logiernächte, gefolgt von Italien
(243,7 Millionen Logiernächte) und Frankreich (198,4 Millionen
Logiernächte). Österreich und die Schweiz reichen nicht an
L’augmentation du nombre de nuitées depuis 1992 n’est pas la
même partout. Ainsi en Allemagne, en France et en Italie, les
nombres de nuitées ont augmenté de plus d’un quart depuis
1992. L’Autriche a connu une légère baisse jusqu’en 1997 avant
de repartir à la hausse. En 2012, elle enregistre 5,9 % de nuitées
en plus qu’en 1992. Après avoir atteint ses seuils les plus bas en
1996 et 2003, les nombres de nuitées augmentaient à nouveau
fortement en Suisse. Durant les années 2009, 2011 et 2012, la
crise économique et la crise monétaire ont provoqué des pertes.
La perte s’établit à 3,1 % par rapport à 1992 (voir figure 3).
Dans l’absolu, l’Allemagne enregistre le nombre le plus élevé
de nuitées avec 250,1 millions, suivie de l’Italie (243,7 millions
de nuitées) et de la France (198,4 millions de nuitées). L’Autriche et la Suisse n’atteignent pas de tels résultats mais les
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
21
diese Dimensionen heran, können jedoch mit 85,1 Millionen
und 34,8 Millionen Logiernächten ebenfalls stolze Zahlen ausweisen. Interessant ist auch, dass die Anteile an in- und ausländischen Gästen von Land zu Land stark variieren. Mit 77,8 Prozent machen in Deutschland die Inländer den grössten Anteil
an Logiernächten in der Hotellerie aus, gefolgt von Frankreich
(65,5 Prozent) und Italien (50,9 Prozent). Die Schweiz liegt mit
45,1 Prozent vor Österreich, wo nur 27,9 Prozent der Logiernächte von inländischen Gästen generiert werden. Verglichen
mit 1992 sind die Inländeranteile in Österreich (+7,8 Prozentpunkte), Frankreich (+5 Prozentpunkte) und der Schweiz
(+2,5 Prozentpunkte) gestiegen. In Deutschland (–5,9 Prozentpunkte) und Italien (–16,2 Prozentpunkte) ging der Anteil der
inländischen Gäste am Total der Logiernächte zurück.
deux pays peuvent également être fiers des chiffres enregistrés
qui s’élèvent à respectivement 85,1 millions et 34,8 millions de
nuitées. Le fait que le nombre d’hôtes nationaux et étrangers
varie fortement d’un pays à l’autre est également très intéressant. C’est en Allemagne que les hôtes nationaux génèrent le
plus de nuitées dans l’hôtellerie avec 77,8 % suivi de la France
(65,5 %) et de l’Italie (50,9 %). La Suisse (45,1 %) précède l’Autriche qui ne réalise que 27,9 % des nuitées avec des hôtes nationaux. Par rapport à l’année 1992, la part d’hôtes nationaux
a augmenté en Autriche (+7,8 points de pourcentage), en
France (+5 points de pourcentage) et en Suisse (+2,5 points de
pourcentage). Sur le nombre total de nuitées, la part d’hôtes
nationaux a baissé en Allemagne (–5,9 points de pourcentage)
ainsi qu’en Italie (–16,2 points de pourcentage).
Auslastung der Betten
Taux d’occupation des lits
In Deutschland lag die Brutto-Bettenauslastung 1992 mit
38,9 Prozent über den Werten der anderen Länder, ging jedoch bis 1997 stark zurück. Gegenwärtig liegt die BruttoBettenauslastung in Deutschland bei 39,9 Prozent. In Italien,
das mit 29,6 Prozent über die tiefste Auslastung verfügt, brach
das bis 2001 anhaltende Wachstum ein, und die Auslastung
blieb seither ziemlich konstant. In Österreich verlief die BruttoBettenauslastung bis 1997 rückläufig, entwickelte sich jedoch
seither positiv und erreichte 2012 mit 39,1 Prozent den drittbesten Wert unter den betrachteten Ländern. In der Schweiz
ist die Brutto-Bettenauslastung mit 35 Prozent leicht unter
jener von Österreich und gegenüber 1992 kaum verändert. In
der Zwischenzeit gab es zwei Einbrüche, 1996 und 2003 / 2004,
die jedoch beide positive Wachstumstrends als Folge verzeichnen konnten. Mit einer Brutto-Bettenauslastung von gerade
mal 29,3 Prozent wies Frankreich 1992 den tiefsten Wert aus.
Dieser konnte jedoch zwischen 1998 und 2001 markant verbessert werden und erreichte 2012 einen Wert von 44,1 Prozent (siehe Abbildung 4).
En Allemagne, le taux brut d’occupation des lits était de 38,9 %
en 1992 et se situait au-dessus des autres pays. Il a cependant
fortement diminué jusqu’en 1997. En Allemagne, le taux brut
d’occupation des lits est de 39,9 % actuellement. En Italie, qui
enregistre avec 29,6 % le taux d’occupation le plus bas, la
croissance constante réalisée jusqu’en 2001 a cessé et le taux
d’occupation se maintient à un niveau stable depuis. En Autriche, le taux brut d’occupation des lits a baissé jusqu’en 1997
et connaît depuis une évolution positive jusqu’à atteindre
39,1 % en 2012, ce qui lui vaut la troisième place parmi les pays
analysés. En Suisse, le taux brut d’occupation des lits de 35 %
se situe au-dessous de celui de l’Autriche et reste quasi inchangé depuis 1992. Les deux baisses que la Suisse a connues
entre-temps, en 1996 et en 2003 / 2004, ont cependant eu
comme conséquence une tendance positive à la hausse. En
1992, la France enregistrait le taux brut d’occupation des lits le
plus bas avec seulement 29,3 %. Entre 1998 et 2001, ce taux a
cependant augmenté de façon considérable pour atteindre
44,1 % en 2012 (voir figure 4).
Abbildung 3 Entwicklung der Logiernächte in Millionen
Figure 3 Développement des nuitées en millions
Abbildung 4 Entwicklung der Brutto-Bettenauslastung
Figure 4 Développement du taux brut d’occupation des lits
300
50 %
250
40 %
200
30 %
150
20 %
100
10 %
50
0
0%
1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012
Deutschland / Allemagne
Frankreich / France
Italien / Italie
Österreich / Autriche
Schweiz / Suisse
Quelle: hotelleriesuisse, diverse statistische Ämter
Source : hotelleriesuisse, divers offices de la statistique
1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012
Deutschland / Allemagne
Frankreich / France
Italien / Italie
Österreich / Autriche
Schweiz / Suisse
Quelle: hotelleriesuisse, diverse statistische Ämter
Source : hotelleriesuisse, divers offices de la statistique
22 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
BARBAR A FRIEDRICH hotelleriesuisse
BARBAR A FRIEDRICH hotelleriesuisse
Entwicklung des Angebotes
Evolution de l’offre
Die Angebotsseite der Hotel- und Kurbetriebe in der Schweiz
wird anhand zweier Aspekte analysiert. Einerseits wird auf die
regionalen Unterschiede eingegangen, wobei die Unterteilung
gemäss den Tourismuszonen von Schweiz Tourismus (Berg,
Grossstadt, kleine Stadt und Land) verwendet wird. Andererseits werden die unterschiedlichen Entwicklungen nach den
Kategorien der Schweizer Hotelklassifikation1 betrachtet. Diese klassiert Hotel- und Kurbetriebe in die Basiskategorien von
1-Stern bis 5-Sterne oder ohne Sterne als «Swiss Lodge», eine
Basiskategorie für Mittel- und Kleinbetriebe. Die Kategorie
Swiss Lodge wurde 2011 als Ersatz für die bisherigen weiteren
Basiskategorien (Restotel, Backpacker-Lodge, Berggasthaus
usw. ) eingeführt. Im Folgenden wird noch von «weiteren Basiskategorien» gesprochen, da noch nicht alle Betriebe dieser
Kategorie neu klassiert wurden. Alle anderen Betriebe gelten
als nicht klassierte Betriebe.
L’offre des hôtels et des établissements de cure en Suisse est
généralement analysée sous deux perspectives : d’une part
sous l’angle des différences par région selon les zones touristiques de Suisse Tourisme (montagne, grandes villes, petites
villes et campagne) et, d’autre part, sous l’angle de la classification suisse des hôtels1. Celle-ci range les hôtels et établissements de cure dans l’une des cinq catégories de base 1 à 5
étoiles ou dans la catégorie « Swiss Lodge », une catégorie de
base sans étoile pour les hôtels de petite et moyenne importance. La catégorie Swiss Lodge a été introduite en 2011, elle
remplace les autres catégories de base en vigueur jusqu’à cette
année-là (Restotel, Backpacker-Lodge, Auberge de montagne
etc.). Il sera encore fait mention plus bas des « autres catégories
de base », vu que les établissements de cette catégorie n’ont
pas encore pu tous être reclassés. Tous les autres établissements sont considérés comme des établissements non classés.
Betriebe
Etablissements
Die Anzahl Hotel- und Kurbetriebe sank in den letzten 20 Jahren linear um rund 19 Prozent und liegt heute bei 5257 Betrieben. Bei der Betrachtung der Tourismuszonen zeigt sich, dass
die Bergregionen (–18 Prozent), die kleinen Städte (–22 Prozent) sowie die Landregionen (–25 Prozent) diese Rückgänge
mittragen. Die grossen Städte dagegen konnten im betrachteten Zeitraum ihr Angebot um 6,5 Prozent steigern und machten 2012 einen Anteil von 8,7 Prozent aus. 52,2 Prozent der
Hotel- und Kurbetriebe dagegen befinden sich in den Bergregionen, 14,2 Prozent in den kleinen Städten und 24,9 Prozent
in Landregionen (siehe Abbildung 1). Die Verteilung der Betriebe nach Tourismusregionen zeigt, dass die Region Graubünden
mit 14,4 Prozent aller Hotel- und Kurbetriebe Spitzenreiter
in der Schweiz ist, gefolgt vom Wallis (13 Prozent), der Ostschweiz (11,3 Prozent) und der Region Luzern / Vierwaldstättersee (10,3 Prozent).
Der Rückgang der Betriebe in den letzten 20 Jahren
ging hauptsächlich zulasten der tieferen Sternekategorien. So
verzeichnen die 1-Stern-Betriebe (–81,2 Prozent), 2-SterneBetriebe (–55 Prozent) und 3-Sterne-Betriebe (–14,6 Prozent)
im Vergleich zu 1994 starke Rückgänge. Dennoch machen diese drei Kategorien nach wie vor rund einen Viertel des gesamten Angebotes aus. Zulegen konnten die 5-Sterne-Betriebe
(+13,1 Prozent) sowie die Betriebe der weiteren Basiskate gorien (+6,1 Prozent) (siehe Abbildung 2 und 3).
Le nombre d’hôtels et d’établissements de cure a diminué de
façon linéaire d’environ 19 % au cours des 20 dernières années
pour s’établir aujourd’hui à 5257 établissements. L’analyse par
zone touristique révèle que les régions de montagne (–18 %),
les petites villes (–22 %) et les régions de campagne (–25 %)
ont leur part de responsabilité dans ce recul. Les grandes villes
en revanche sont parvenues à augmenter leur offre de 6,5 %
dans la période citée et elles représentent une part de 8,7 %
de l’offre d’établissements en 2012. 52,2 % des hôtels et établissements de cure se trouvent par contre dans les régions de
montagne, 14,2 % dans les petites villes et 24,9 % dans les régions de campagne (voir figure 1). La répartition des établissements par région touristique montre que les Grisons arrivent
en tête avec 14,4 %, ils sont suivis par le Valais (13 %), la Suisse
orientale (11,3 %) et la région Lucerne / Lac des Quatre-Cantons
(10,3 %).
Le recul du nombre d’établissements au cours des 20 dernières années s’est fait principalement au détriment des catégories inférieures. Par rapport à 1994, les catégories ci-après
enregistrent des reculs importants : hôtels 1 étoile (–81,2 %),
hôtels 2 étoiles (–55 %) et hôtels 3 étoiles (–14,6 %). Mais ces
trois catégories forment toujours près d’un quart de l’offre globale. Le nombre d’hôtels 5 étoiles (+13,1 %) a en revanche progressé tout comme les établissements des autres catégories de
base (+6,1 %) (voir figures 2 et 3).
1
hotelleriesuisse ist Erfinderin und Eigentümerin der Schweizer Hotelklassifikation. Die Klassifikationskriterien werden regelmässig in einem
Turnus von fünf Jahren überarbeitet und den internationalen Entwicklungen und den zukünftigen Gästeerwartungen angepasst. Mit
der aktuellen Revision 2011– 2015 werden erstmals die harmonisierten
Kriterien der Hotelstars Union in Europa angewendet.
1
hotelleriesuisse est auteur et propriétaire de la classification suisse
des hôtels. Les critères de classification sont revus tous les cinq ans
pour être adaptés aux nouveaux standards internationaux et aux futures attentes des hôtes. La révision actuelle 2011 – 2015 repose pour
la première fois sur les critères harmonisés de l’Hotelstars Union – les
étoiles hôtelières européennes.
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
23
Betten
Lits
Ein ganz anderes Bild zeichnet sich bei der Entwicklung der in
Schweizer Hotel- und Kurbetrieben vorhandenen Betten. Der
Mitte der 1980er-Jahre einsetzende starke Rückgang des Bettenangebotes konnte von 1992 bis 1995 bei relativ konstanten
270 000 Betten vorübergehend gestoppt werden. Ab 1995
sank die Bettenzahl erneut und erreichte 2003 den Tiefpunkt
von 263 024 Betten. Seither entwickelte sich die Kapazität
erneut positiv, mit einem leichten Rückgang ab 2011, und liegt
2012 mit 271 168 vorhandenen Betten 0,6 Prozent über dem
Wert von 1992. In den Bergregionen zeichnen sich ähnliche
Schwankungen. Mit einem Bettenangebot von 141 076 liegen
sie 2,7 Prozent tiefer als 1992, machen aber mit 52 Prozent aller vorhandenen Betten dennoch den grössten Anteil des Angebotes aus. In den kleinen Städten sowie den Landregionen
verlief die Entwicklung fast durchwegs rückläufig. Mit 42 819
Betten (–2 Prozent gegenüber 1992) bieten die kleinen Städte
15,8 Prozent aller Betten in der Schweiz an. Die Landregionen
haben in den letzten 20 Jahren 8,2 Prozent des Angebotes eingebüsst und bieten 36 678 Betten, was einem Anteil von
13,5 Prozent entspricht. In den grossen Städten verlief die Entwicklung der vorhandenen Betten bis 1997 leicht rückläufig,
nahm seither aber konstant zu. Die grossen Städte verfügten
im Jahr 2012 über 50 595 Betten, was einer Zunahme um
27,4 Prozent gegenüber 1992 entspricht, und 18,7 Prozent des
gesamten Angebotes ausmacht.
Insbesondere die weiteren Basiskategorien konnten mit
43,6 Prozent eine markante Steigerung der vorhandenen Betten realisieren und ihren Anteil am Total auf 5,7 Prozent ausbauen. Rückgänge um 51,4 beziehungsweise 35,8 Prozent gegenüber 1994 verzeichneten die 1-Stern- und 2-Sterne-Hotels.
Eine Einbusse von 12,4 Prozent gab es bei den 3-Sterne-Hotels,
die mit 22,9 Prozent aber nach wie vor den grössten Anteil der
klassierten Betten ausmachen (siehe Abbildung 4 und 5).
L’évolution des lits disponibles dans les hôtels et les établissements de cure en Suisse est totalement différente. Le fort recul
de l’offre de lits qui a marqué le milieu des années 1980 a pu
être provisoirement stoppé entre 1992 et 1995 avec un chiffre
relativement constant de 270 000 lits. Dès 1995, le nombre
de lits a recommencé à diminuer pour atteindre son niveau le
plus bas en 2003 avec 263 024 lits disponibles. Depuis, la capacité a évolué à nouveau positivement, avec un léger recul
dès 2011, et affiche pour 2012 un nombre de 271 168 lits disponibles, soit 0,6 % de plus qu’en 1992. Les régions de montagne présentent des fluctuations similaires. Avec une offre
de 141 076 lits, elles accusent un recul de 2,7 % par rapport à
1992. Avec 52 % de tous les lits disponibles, les régions de
montagne présentent néanmoins la plus grande part de l’offre.
Dans les petites villes ainsi que dans les régions de campagne,
le recul est quasi constant. Avec 42 819 lits (–2 % par rapport
à 1992) les petites villes offrent 15,8 % de tous les lits en Suisse.
Les régions de campagne ont perdu au cours des 20 dernières
années 8,2 % de l’offre des lits, laquelle s’établit à 36 678 unités, soit une part de 13,5 %. Dans les grandes villes, l’évolution
était quant à elle légèrement à la baisse jusqu’en 1997, avant
d’augmenter de manière constante depuis. En 2012, les
grandes villes disposent de 50 595 lits, ce qui correspond à une
augmentation de 27,4 % par rapport à 1992 et à une part de
18,7 % de l’offre globale.
Les autres catégories de base en particulier enregistrent
une augmentation significative (+43,6 %) du nombre de lits
disponibles, faisant passer leur part au total de l’offre à 5,7 %.
Les hôtels 1 étoile et 2 étoiles par contre accusent des reculs de
l’offre respectivement de 51,4 et 35,8 % par rapport à l’année
1994. Une baisse de 12,4 % est à signaler en ce qui concerne
les hôtels 3 étoiles, lesquels détiennent néanmoins la part la
plus importante des lits classés avec 22,9 % (voir figures 4 et 5).
Betriebsstrukturen
Structure des établissements
Wird die Entwicklung der Anzahl Hotelbetriebe mit der Bettenentwicklung in Relation gesetzt, so zeichnet sich klar ein Trend
zu grösseren Hotel- und Kurbetrieben ab (siehe Tabelle 1 und
Abbildung 6). Lag die Anzahl Betten pro Betrieb 1992 bei
41,4 Betten, so liegt dieser Wert heute bei 51,6 Betten pro Betrieb. Dies entspricht einer Zunahme der durchschnittlichen
Betriebsgrösse um 24,5 Prozent. Dabei gilt es zu beachten,
dass je nach Standort und Sternekategorie – sowohl heute wie
vor 20 Jahren – die Grösse eines Betriebes stark variieren kann.
Ähnliche Entwicklungen zeigen sich in den Tourismuszonen. In
Le rapport entre l’évolution du nombre d’hôtels et celle du
nombre de lits fait apparaître une nette tendance à des hôtels
et des établissements de cure de plus grande taille (voir tableau
1 et figure 6). Si le nombre de lits était de 41,4 par établissement en 1992, il s’élève aujourd’hui à 51,6, ce qui correspond
à une augmentation de 24,5 %. Cela étant, il convient de noter que la taille d’un établissement peut fortement varier d’une
région et d’une catégorie à l’autre. C’était déjà le cas il y a
20 ans et ça l’est encore aujourd’hui. Des développements
similaires sont observés dans les zones touristiques. Dans les
Tabelle 1 Trend zu grösseren Betrieben
Tableau 1 Tendance vers des établissements de plus grande taille
Anzahl Betriebe
Anzahl Betten
Ø Betriebsgrösse (in Betten)
Quelle: BFS, hotelleriesuisse
1992
1995
2000
2005
2010
2012
6 482
6 257
5 880
5 663
5 477
5 257
Nombre d’établissements
268 387
269 999
264 495
266 585
275 193
271 168
Nombre de lits
41,4
43,2
45,0
47,1
50,2
51,6 Ø Taille de l’hôtel (en nb de lits)
Source : hotelleriesuisse, OFS
24 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
Abbildung 2 Verteilung der Betriebe nach Sternekategorien
Figure 2 Répartition des établissements selon les catégories d’étoiles
Abbildung 1 Regionale Verteilung der Betriebe
Figure 1 Répartition régionale des établissements
7000
1-Stern / 1 étoile 0,7 %
2-Sterne / 2 étoiles 4,9 %
6000
Nicht klassiert /
Non classés 59,6 %
5000
4000
3000
3-Sterne/
3 étoiles 18,2 %
4-Sterne/
4 étoiles 8,7 %
2000
1000
0
5-Sterne/
5 étoiles 1,8 %
1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012
Berg / Montagne
Grossstadt / Grande ville
Kleine Stadt / Petit ville
Land / Campagne
Basiskategorie / Cat. de base 6,1 %
n = 5257
Quelle: BFS, hotelleriesuisse
Source : hotelleriesuisse, OFS
Quelle: BFS, hotelleriesuisse
Source : hotelleriesuisse, OFS
Abbildung 3 Anzahl klassierte Betriebe nach Sternekategorien
Figure 3 Etablissements classés selon les catégories d’étoiles
Abbildung 4 Verteilung der Betten nach Sternekategorien
Figure 4 Répartition des lits selon les catégories d’étoiles
1000
1-Stern / 1 étoile 1,2 %
959
900
2-Sterne / 2 étoiles 5,2 %
800
700
Nicht klassiert /
Non classés 36,9 %
600
3-Sterne /
3 étoiles 22,9 %
500
458
400
300
319
258
200
100
0
93
39
1-Stern
1 étoile
Basiskategorie/
Cat. de base 5,7 %
5-Sterne /
5 étoiles 6,7 %
2-Sterne 3-Sterne 4-Sterne 5-Sterne Basiskat.
2 étoiles 3 étoiles 4 étoiles 5 étoiles Cat. de base
4-Sterne /
4 étoiles 21,3 %
n = 271 168
Quelle: BFS, hotelleriesuisse
Source : hotelleriesuisse, OFS
Quelle: BFS, hotelleriesuisse
Source : hotelleriesuisse, OFS
Abbildung 5 Anzahl Betten in klassierten Betrieben
Figure 5 Nombre de lits dans les établissements classés
Abbildung 6 Trend zu grösseren Betrieben in der Schweiz
Figure 6 Tendance vers des établissements de plus grande taille
70 000
130
60 000
62 227
120
57 766
50 000
110
40 000
100
30 000
90
20 000
18 302
14 118
10 000
0
15 394
3 186
1-Stern 2-Sterne 3-Sterne 4-Sterne 5-Sterne Basiskat.
1 étoile 2 étoiles 3 étoiles 4 étoiles 5 étoiles Cat. de base
80
1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012
Anz. Betten / Nb de lits
Anz.Betriebe / Nb d’établissements
Ø Betriebsgrösse (in Betten) / Ø Taille de l’hôtel (en nb de lits)
Index 1992=100 / Indice 1992=100
Quelle: BFS, hotelleriesuisse
Source : hotelleriesuisse, OFS
Quelle: BFS, hotelleriesuisse
Source : hotelleriesuisse, OFS
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
25
den Bergregionen und in den kleinen Städten liegen die Betriebe mit durchschnittlich 51,4 beziehungsweise 57,2 Betten
nahe dem Schweizer Mittel. Einiges kleiner sind die Betriebe
in den Landregionen mit 28 Betten pro Betrieb und deutlich
grösser die Betriebe in den grossen Städten, die über durchschnittlich 111 Betten verfügen.
Innerhalb der Sternekategorien haben sich die 3- bis
5-Sterne-Hotels kaum verändert und verfügen im Durchschnitt
über 64,9 Betten in 3-Sterne-Betrieben, 126,3 Betten in 4-Sterne-Betrieben beziehungsweise 197,3 Betten in 5-Sterne-Betrieben. Anders sieht es bei den 1-Stern- und 2-Sterne-Hotels
sowie den Betrieben der weiteren Basiskategorien aus. Diese
konnten die durchschnittliche Grösse um 40 bis 160 Prozent
steigern und verfügen derzeit über durchschnittlich 81,7 Betten in 1-Stern-Betrieben, 54,7 Betten in 2-Sterne-Betrieben beziehungsweise 48,2 Betten in Betrieben der weiteren Basiskategorien.
régions de montagne et les petites villes, les hôtels se rapprochent de la moyenne suisse avec respectivement 51,4 et
57,2 lits. Les établissements dans les régions de campagne
sont un peu plus petits avec 28 lits par établissement. Dans les
grandes villes en revanche, les établissements sont nettement
plus grands, ils disposent de 111 lits en moyenne.
Sous l’angle des catégories, le nombre de lits dans les
hôtels 3 à 5 étoiles n’a guère bougé et s’établit en moyenne à
64,9 lits dans les établissements 3 étoiles, à 126,3 lits dans les
hôtels 4 étoiles et à 197,3 lits dans les établissements 5 étoiles.
Il en va différemment pour les hôtels 1 étoile et 2 étoiles ainsi
que pour les établissements des autres catégories de base.
Ceux-ci sont parvenus à augmenter leur taille moyenne de 40
à 160 % et disposent actuellement en moyenne de 81,7 lits par
établissement pour les hôtels 1 étoile, de 54,7 lits pour les hôtels 2 étoiles et de 48,2 lits pour les établissements des autres
catégories de base.
Verteilung der Sternekategorien nach Regionen
Répartition des catégories d’étoiles par région
Von allen Hotel- und Kurbetrieben sind 40,4 Prozent im Rahmen der Schweizer Hotelklassifikation klassiert. Diese Betriebe
verfügen über 63,1 Prozent des gesamten Bettenangebotes
und generieren über drei Viertel aller Logiernächte. Bei der Betrachtung der Verteilung der Sterne nach Tourismuszonen fällt
auf, dass insbesondere in den grossen Städten der Anteil klassierter Betriebe mit 65,8 Prozent einiges höher ist als in den
Bergregionen (43,3 Prozent), den kleinen Städten (47,8 Prozent) und in den Landregionen, in denen nur gut ein Fünftel
der Betriebe klassiert sind. In den grossen Städten machen die
3- und 4-Sterne-Betriebe nahezu die Hälfte des Angebotes aus
(siehe Abbildung 7). In den Bergregionen (siehe Abbildung 9)
und den kleinen Städten (siehe Abbildung 8) tragen sie
28,6 Prozent (Berg) beziehungsweise 35,3 Prozent (kleine
Städte) zum Angebot bei. In den Landregionen (siehe Abbildung 10) machen die 3- und 4-Sterne-Hotelbetriebe nur gerade 12,1 Prozent aller Hotel- und Kurbetriebe aus.
40,4 % de la totalité des hôtels et des établissements de cure
sont classés dans le cadre du système de la classification suisse
des hôtels. Ces établissements totalisent 63,1 % de l’ensemble
de l’offre de lits et génèrent plus des trois quarts de toutes les
nuitées. L’examen de la répartition des étoiles par zone touristique révèle que dans les grandes villes notamment, la part des
établissements classés, à savoir 65,8 %, est plus élevée que
dans les régions de montagne (43,3 %), dans les petites villes
(47,8 %) et que dans les régions de campagne dans lesquelles
seul un bon cinquième des établissements est classé. Dans les
grandes villes, les hôtels 3 et 4 étoiles constituent presque la
moitié de l’offre (voir figure 7). Dans les régions de montagne
(voir figure 9) et dans les petites villes (voir figure 8), ces catégories représentent une part de 28,6 % (montagne) et de
35,3 % (petites villes) de l’offre. Dans les régions de campagne
(voir figure 10) les hôtels 3 et 4 étoiles constituent seulement
12,1 % de tous les hôtels et établissements de cure.
Qualitäts-Gütesiegel bei klassierten Betrieben
Label de qualité dans les établissements classés
Die Anzahl Q-Gütesiegel in den verschiedenen Sternekategorien hat seit 2001 um über 90 Prozent zugenommen (siehe Abbildung 11). Diese Zunahme lässt sich teils durch die Einführung des Q-Gütesiegels Stufe III im Jahr 2003 erklären, rührt
aber mehrheitlich daher, dass sich Gäste zunehmend für Angebote entscheiden, bei denen sie sicher sind, dass die Qualität
hochstehend ist und sie ihren Preis wert sind. Zudem gewinnen weiche Faktoren, wie die Atmosphäre oder freundliche
Mitarbeiter, zunehmend an Wichtigkeit. 2012 waren 28,9 Prozent der klassierten Hotels mit einem Gütesiegel ausgezeichnet.
Die 5-Sterne-Hotels verzeichnen mit 46,4 Prozent den höchsten
Q-Anteil, gefolgt von den 4-Sterne-Hotels (44,6 Prozent) und
den Betrieben der weiteren Basiskategorien (28,2 Prozent).
Le nombre de labels de qualité dans les différentes catégories
d’étoiles a augmenté de plus de 90 % depuis 2001 (voir figure
11). Cette progression s’explique en partie par l’introduction
du label de qualité de niveau III en 2003, mais surtout aussi par
le fait que les hôtes optent de plus en plus pour des offres dont
ils sont sûrs de la qualité et dont ils savent qu’elles valent leur
prix. En outre, des facteurs dits souples, tels que l’ambiance
dans la maison ou l’amabilité des collaborateurs revêtent de
plus en plus d’importance. En 2012, 28,9 % de tous les établissements classés avaient obtenu un label de qualité. Ce sont les
hôtels 5 étoiles qui forment la majeure partie des hôtels labellisés (46,4 %), suivis par les hôtels 4 étoiles (44,6 %) et les établissements des autres catégories de base (28,2 %).
Spezialisierungskategorien: Marktpositionierung
La spécialisation : un meilleur positionnement
Das Klassifikationssystem von hotelleriesuisse zeichnet sich dadurch aus, dass es dem Hotelier die Möglichkeit bietet, neben
Le système de classification d’hotelleriesuisse se distingue par
le fait qu’il offre à l’hôtelier la possibilité d’obtenir diverses
26 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
Abbildung 7 Verteilung der Sternekategorien, grosse Städte
Figure 7 Répartition des catégories d’étoiles, grandes villes
Abbildung 8 Verteilung der Sternekategorien, kleine Städte
Figure 8 Répartition des catégories d’étoiles, petites villes
1-Stern / 1 étoile 2,0 %
1-Stern / 1 étoile 0,8 %
2-Sterne / 2 étoiles 6,1 %
2-Sterne / 2 étoiles 6,1 %
Nicht klassiert /
Non classés 34,2 %
3-Sterne /
3 étoiles 24,8 %
Basiskategorie/
Cat. de base 4,8 %
3-Sterne /
3 étoiles 22,2 %
Nicht klassiert /
Non classés 52,2 %
4-Sterne /
4 étoiles 13,0 %
4-Sterne /
4 étoiles 21,3 %
5-Sterne / 5 étoiles 6,8 %
Basiskategorie / Cat. de base 3,3 %
n = 456
5-Sterne /
5 étoiles 2,3 %
n = 749
Quelle: BFS, hotelleriesuisse
Source : hotelleriesuisse, OFS
Quelle: BFS, hotelleriesuisse
Source : hotelleriesuisse, OFS
Abbildung 9 Verteilung der Sternekategorien, Bergregionen
Figure 9 Répartition des catégories d’étoiles, régions de montagne
Abbildung 10 Verteilung der Sternekategorien, Landregionen
Figure 10 Répartition des catégories d’étoiles, régions de campagne
2-Sterne / 2 étoiles 2,7 %
2-Sterne / 2 étoiles 5,4 %
3-Sterne / 3 étoiles 9,2 %
1-Stern / 1 étoile 0,4 %
1-Stern / 1 étoile 0,7 %
4-Sterne /
4 étoiles 3,0 %
3-Sterne /
3 étoiles 20,4 %
Nicht klassiert /
Non classés 56,7 %
5-Sterne /
5 étoiles 0,2 %
4-Sterne /
4 étoiles 8,2 %
Basiskategorie/
Cat. de base 6,0 %
5-Sterne /
5 étoiles 1,5 %
Basiskategorie/
Cat. de base 7,1 %
n = 2743
Nicht klassiert /
Non classés 78,6 %
n = 1310
Quelle: BFS, hotelleriesuisse
Source : hotelleriesuisse, OFS
Quelle: BFS, hotelleriesuisse
Source : hotelleriesuisse, OFS
Abbildung 11 Qualitäts-Gütesiegel pro Sternekategorie, 2012
Figure 11 Labels de qualité par catégorie d’étoiles, 2012
Abbildung 12 Neueintragungen, Löschungen und Nettowachstum
Figure 12 Nouvelles inscriptions, radiations et croissance nette
1000
400
350
300
250
200
150
100
900
800
700
600
500
400
300
50
0
200
100
0
1-Stern
1 étoile
2-Sterne 3-Sterne 4-Sterne 5-Sterne Basiskat.
2 étoiles 3 étoiles 4 étoiles 5 étoiles Cat. de base
Ohne Q / Sans label de qualité
Quelle: hotelleriesuisse
Source : hotelleriesuisse
QI
Q II
Q III
2000
2002
2004
2006
2008
Neueintragungen / Nouvelles inscriptions
Löschungen ohne Konkurse / Radiations hors faillites
Firmenkonkurse / Faillites d‘entreprises
Nettowachstum / Croissance nette
Quelle: Schweizerischer Verband Creditreform SVC
Source : Union Suisse Creditreform
2010
2012
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
27
den Basiskategorien von 1-Stern bis 5-Sterne auch diverse
Spezialisierungskategorien zu erlangen. Während die Sternekategorien eine Orientierungshilfe für den Gast darstellen, die
ihm aufzeigen welche Infrastruktur, Einrichtungsstandards und
welche Dienstleistungen er in einem Hotel erwarten kann, ermöglichen die Spezialisierungskategorien eine klare Positionierung und Marktausrichtung auf ein spezifisches Gästesegment. Mit diesen Kategorien hat hotelleriesuisse bereits vor
Jahren eine Entwicklung angestossen, die neu ebenfalls durch
diverse globale Buchungsportale aufgenommen wurde: Der
Gast kann seine Auswahl nach seinen persönlichen Bedürfnissen wie zum Beispiel Wellness, Familien, Golf etc. gezielt einschränken.
Während bei den globalen Buchungsplattformen diese
Positionierung auf reiner Selbstdeklaration der Betriebe basiert, gibt es bei hotelleriesuisse bei jeder Spezialisierung einen
entsprechenden Kriterienkatalog. Dieser wird von den Auditoren der Klassifikation oder durch eine entsprechende Fachjury
vor Ort überprüft. Dabei spielen auch Softfaktoren eine immer
grössere Rolle. Dem Gast wird ein unvergesslicher Aufenthalt
geboten, wenn es für ihn erlebbar und erfahrbar ist. Neben einer klar sichtbaren Positionierung über die Spezialisierung ist
deshalb seitens des Hoteliers darauf zu achten, dass die Dienstleistungen durch den Hotelier und seine Mitarbeiter auch authentisch gelebt werden. Eine Ausrichtung als Wellness-Hotel
ist nur dann glaubwürdig und erfolgversprechend, wenn sich
das Thema wie ein roter Faden durch den ganzen Betrieb zieht
und sich sämtliche Mitarbeiter damit auch identifizieren. Auch
wenn es dem Hotelier frei steht, wie viele Spezialisierungen er
beantragen will, ist es fraglich, ob eine Positionierung in verschiedenen Themengebieten glaubwürdig ist und vom Gast
akzeptiert wird. Darum gilt auch hier Qualität vor Quantität.
spécialisations, en plus du classement dans l’une des catégories de base de 1 à 5 étoiles. Alors que les étoiles fournissent à
l’hôte des éléments de repère au sens où elles lui indiquent
quelles infrastructures, quel niveau d’aménagement et quels
services il est en droit d’attendre de l’établissement, les catégories de spécialisation aident l’hôtel à se positionner de manière claire et à orienter son offre vers un segment de clientèle spécifique. Avec ces catégories, hotelleriesuisse a imprimé
depuis plusieurs années un mouvement que plusieurs platesformes de réservation généralistes s’empressent désormais de
suivre: le client peut désormais restreindre son champ de recherche en fonction de ses préférences personnelles – hôtel famille, wellness, golf, etc.
Sur les plates-formes de réservation globales, le positionnement des établissements repose sur les déclarations des
hôteliers, cependant que chaque spécialisation d’hotelleriesuisse fait l’objet d’un catalogue de critères précis; ce sont les
auditeurs de la classification ou un jury spécialisé qui jugent –
sur place – si l’établissement y satisfait. Précisons encore que
les facteurs dits mous ou subjectifs jouent un rôle croissant
dans leur appréciation. Pour offrir au client un séjour inoubliable, il faut lui assurer des prestations qu’il percevra concrètement comme exceptionnelles. L’hôtelier doit donc veiller à ce
que lui-même et ses collaborateurs se reconnaissent vraiment
dans le travail qu’ils accomplissent. L’hôtel à orientation wellness ne sera crédible et promis au succès qu’à condition qu’un
fil rouge thématique traverse tout l’établissement et que le
personnel s’y identifie. L’hôtelier est libre de solliciter plusieurs
spécialisations, mais on peut légitimement se demander s’il est
possible de se positionner authentiquement dans plusieurs domaines thématiques à la fois et si l’hôte y sera vraiment réceptif. Ici encore, mieux vaut miser sur la qualité que la quantité.
Neuheiten bei den Spezialisierungskategorien
Nouvelles spécialisations
Da sich spezifische Gästebedürfnisse kontinuierlich wandeln,
werden auch die Spezialisierungen auf der Basis von Marktforschungsresultaten kontinuierlich weiterentwickelt oder neu
eingeführt. Um den neuesten Entwicklungen in der Angebotsgestaltung Rechnung zu tragen, wurden im Jahr 2012 die
neuen Spezialisierungen «Apparthotel» und «Suitenhotel» geschaffen. Diese neue Beherbergungsform von Serviced Apartments ist insbesondere in Amerika und Kanada bereits weit
verbreitet und erobert immer mehr auch Europa. Damit diese
Betriebe jedoch klassiert werden können, ist ein umfassender
Hotelservice unumgänglich.
Ebenfalls im Jahr 2012 wurden zwei Spezialisierungen im
Bereich der Nachhaltigkeit eingeführt: Green Living und Sustainable Living. Während bei Green Living vor allem Massnahmen im Bereich der Ökologie gefordert werden, deckt die
Spezialisierung Sustainable Living alle Dimensionen der Nachhaltigkeit ab. Für diese Spezialisierungen wurde bewusst auf
einen eigenen Kriterienkatalog verzichtet, sie stützt sich ausschliesslich auf bestehende Öko-, Nachhaltigkeitslabels und
-zertifikate ab, deren Umsetzung im Betrieb als Nachweis erbracht werden muss. Diese neue Spezialisierung ist eine kon-
Pour répondre à l’évolution constante des besoins, on s’emploie
d’une manière continue à développer les différentes spécialisations ou à en introduire de nouvelles sur la base d’études
de marché. Dans le cadre de ces développements, les spécialisations « Apparthôtel » et « Suites » ont fait leur apparition
dans l’année 2012. Les appartements avec service hôtelier,
mode d’hébergement déjà fort répandu aux Etats-Unis et au
Canada, gagnent du terrain en Europe. Les établissements
d’hébergement souhaitant être classés dans cette catégorie de
spécialisation sont tenus de proposer une palette complète de
prestations hôtelières.
Deux spécialisations liées au développement durable ont
fait aussi leur entrée en 2012: « Green Living » et « Sustainable
Living ». Pour obtenir la première, l’établissement doit prouver
son engagement en faveur de l’environnement, tandis que
pour être classé dans la seconde, il doit répondre à des standards couvrant les trois dimensions de la durabilité. Il a été
renoncé à établir un catalogue de critères pour ces deux
spécialisations, leur attribution reposant exclusivement sur
l’application de labels ou certificats de développement durable existants. Cette nouvelle spécialisation marque une avan-
28 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
krete Massnahme zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie
von hotelleriesuisse. Da immer mehr Gäste nach Hotelbetrieben suchen, die sich der Nachhaltigkeit verschreiben, werden
Hotels mit dieser Spezialisierung zukünftig von Schweiz Tourismus auch entsprechend hervorgehoben. Dadurch können zusätzliche Anreize geschaffen werden, den Betrieb nach ökologischen Grundsätzen zu führen.
Die spezifische Positionierung bleibt für den Gast immer
klar erkenntlich, irrelevant ob die Bewertung nun gestützt auf
die Normen oder durch eine Fachjury erfolgte. Sie gibt dem
Gast Hinweise auf spezielle Dienstleistungen, Infrastrukturen
und den Charakter des Hotelbetriebes. Der Hotelier positioniert seinen Betrieb besser im Markt und optimiert mit der
Spezialisierung seine Wettbewerbsvorteile mit seiner Nischenkompetenz. Ziel der Weiterentwicklung ist die Qualitätssteigerung der Branchenstandards durch die Verbesserung der Einrichtungen und die Berücksichtigung von Softfaktoren. Dank
einer klaren und starken Positionierung kann dieser Optimierungsprozess den klassierten Betrieben zur Steigerung der
Rentabilität dienen.
cée dans la mise en œuvre de la stratégie de développement
durable d’hotelleriesuisse. Les clients étant toujours plus nombreux à privilégier les hôtels qui concrétisent leur attachement
à l’écologie, Suisse Tourisme a décidé de mettre en évidence
ceux qui portent cette spécialisation. On peut en espérer une
incitation supplémentaire à opter pour une gestion des établissements en accord avec les valeurs écologiques.
Le positionnement spécifique reste clairement reconnaissable pour l’hôte, peu importe qu’il résulte d’une évaluation
fondée sur des normes ou sur l’appréciation d’un jury spécialisé. Il renseigne l’hôte sur les prestations spécifiques, les équipements et le caractère d’un hôtel. De son côté, l’hôtelier définit mieux le créneau de son établissement sur le marché et
optimise ainsi ses avantages concurrentiels au travers de ses
compétences de niche. Le développement des spécialisations
vise à améliorer la qualité des standards de branche par le
biais de meilleurs équipements et de la prise en compte des
facteurs subjectifs. Grâce à un positionnement fort et clair, ce
processus d’optimisation favorisera une meilleure rentabilité
des établissements classés.
Klare Positionierung für grössere
Gästezufriedenheit
Positionnement clair : vers une plus grande
satisfaction de l’hôte
Eine Studie der Fachhochschule Westschweiz in Sierre hat aufgezeigt, dass eine klare Positionierung über eine Spezialisierung zu einer höheren Gästezufriedenheit führt. Im Rahmen
dieser Studie wurden aufgrund von Bewertungen auf den
Gästebewertungsportalen weltweit die kritischen Erfolgsfaktoren für eine höhere Gästezufriedenheit analysiert. Dabei
konnte nachgewiesen werden, dass eine Klassierung sowie
eine klare Positionierung über eine Spezialisierungskategorie
und ein Qualitätsmanagementsystem (Qualitätsgütesiegel für
den Schweizer Tourismus) zu einer statistisch nachweisbaren
signifikant höheren Gästezufriedenheit und dadurch auch zu
besseren Bewertungen führt.
Une étude de la haute école supérieure SO de Sierre a montré
qu’un positionnement clair via une spécialisation générait une
plus grande satisfaction de la clientèle. L’étude s’est attachée à
analyser, à l’échelle internationale, les divers facteurs critiques
de réussite en s’appuyant sur les commentaires laissés par les
clients sur les plates-formes d’évaluation. Il est ainsi statistiquement démontré qu’un classement, ainsi qu’un positionnement
clair via une catégorie spécialisation, conjugués à un système
de gestion de la qualité (label de qualité pour le tourisme
suisse), augmentaient sensiblement le degré de satisfaction
des clients, ce qui se traduit naturellement par de meilleures
appréciations.
Neueintragungen und Löschungen von
Beherbergungsbetrieben
Nouvelles inscriptions et radiations
d’établissements d’hébergement
Gemäss den Erhebungen des Schweizerischen Verbands Creditreform (siehe Abbildung 12) wurden in den letzten Jahren
regelmässig mehr Beherbergungsbetriebe (Hotelbetriebe, Jugendherbergen usw.) neu eröffnet als geschlossen. Jährlich
wurden zwischen 300 und 380 Betriebe neu eingetragen, mit
Ausnahme der Jahre 2009 und 2010, in denen die Neueintragungen etwas unter der 300-Marke lagen. 2012 wurden 396
Betriebe neu eingetragen. Die Anzahl Löschungen inklusive
Konkurse stieg bis 2004 von rund 250 auf 300 an und war anschliessend bis 2009 rückläufig. In den Jahren seit 2010 nahmen die Betriebsschliessungen erneut zu. Trotz 273 Löschungen und 73 Konkursen, konnte 2012 ein Nettowachstum von
50 Beherbergungsbetrieben realisiert werden.
Selon les enquêtes de l’Union Suisse Creditreform (voir figure
12), il y a eu ces dernières années plus d’ouvertures d’établissements d’hébergement (hôtels, auberges de jeunesse, etc.) que
de fermetures. Entre 300 et 380 nouveaux établissements ont
été enregistrés chaque année, sauf en 2009 et 2010, années
durant lesquelles les nouveaux hôtels inscrits étaient au-dessous de la barre des 300. En 2012, 396 nouvelles inscriptions
ont été enregistrées. Le nombre de radiations, y compris les
faillites, a augmenté jusqu’en 2004, passant de 250 à 300, puis
a reculé jusqu’en 2009. Depuis 2010, les fermetures d’établissements ont à nouveau augmenté. Malgré les 273 radiations
et 73 faillites, une croissance nette de 50 établissements a été
enregistrée en 2012.
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
29
MONIK A GÜNTENSPERGER hotelleriesuisse
MONIK A GÜNTENSPERGER hotelleriesuisse
Investitionen und Unterhalt
Investissements et entretien
Im Rahmen der Studie «Hochbauprognose 2012–2018. Prognosen und Analysen zur Schweizer Bauwirtschaft» hat BAK
Basel Economics (BAKBASEL) die Bautätigkeit für verschiedene
Branchen in den Bereichen Infrastrukturbau, Wohnbau und
Betriebsbau sowie die regionale Entwicklung des Bauvolumens
analysiert. Die Resultate der Schweizer Hotel- und Restaurantbauten sind im Folgenden wiedergegeben.
Dans le cadre de ses prévisions 2012–2018 pour le secteur du
bâtiment, BAK Basel Economics (BAKBASEL) a analysé les activités de construction pour diverses branches dans les domaines
des infrastructures, des logements et des exploitations. L’institut s’est aussi penché sur l’évolution du volume des constructions à l’échelle régionale. Les résultats portant sur la construction d’hôtels et de restaurants suisses sont présentés ci-après.
Historische Entwicklung
Evolution historique
Die Bauaufwendungen in der Hotellerie entwickeln sich traditionell sehr volatil, da einzelne Grossprojekte oft einen sehr
grossen Einfluss auf die Gesamtentwicklung der Bauinvestitionen haben. Starke Schwankungen zeigen sich entsprechend
in der Historie: Während die realen Hotelbauaufwendungen
2006 und 2007 im zweistelligen Prozentbereich zulegten, waren sie 2008 und 2010 in ähnlichem Umfang rückläufig. Im
Jahr 2011 ging es hingegen wieder steil aufwärts. Die Neubauinvestitionen expandierten um 24,3 Prozent, die Umbau- / Renovationsaktivität wuchs real um 9,3 Prozent gegenüber dem
Vorjahr. Insgesamt wurden 2011 somit rund 908 Millionen
Franken (ausgedrückt zu Preisen des Jahres 2010) im Hotelund Restaurantbau verbaut. Damit lag das Investitionsvolumen
im Jahr 2011 aber immer noch unter dem Durchschnittswert
der 1990er- und 2000er-Jahre von jeweils etwa 920 Millionen
Franken (ausgedrückt zu Preisen des Jahres 2010).
Les dépenses de construction dans l‘hôtellerie évoluent traditionnellement de manière très volatile, car souvent, quelques
gros projets pèsent très lourd sur le cours des investissements.
L’analyse sur la durée témoigne donc de fortes fluctuations : si
les dépenses réelles au titre des constructions affichaient des
taux de progression à deux chiffres en 2006 et 2007, elles ont
reculé dans les mêmes proportions en 2008 et 2010, pour
s’inscrire à nouveau en forte hausse en 2011. Pour les nouvelles
constructions, les investissements ont augmenté de 24,3 %,
alors que la progression est de 9,3 % en termes réels par rapport à l’année précédente pour les travaux de transformation
et de rénovation. Au total, quelque 908 millions de francs (exprimés aux prix de 2010) ont été engagés en 2011 dans la
construction. Le volume d’investissements reste encore inférieur à la valeur moyenne de 920 millions de francs enregistrée
dans les années 1990 et 2000 (exprimés aux prix de 2010).
Prognoseindikatoren
Indicateurs prévisionnels
Die vom Bundesamt für Statistik erhobenen Investitionsvorhaben beliefen sich für das Jahr 2012 auf über eine Milliarde Franken. Damit dürften die Hotelbauinvestitionen im Jahr 2012
weiter gewachsen sein. Dies gilt auch vor dem Hintergrund des
trotz der sehr hohen Vorhaben nur unterdurchschnittlichen Investitionsniveaus des Jahres 2011. Auch in der mittleren Frist
geht BAKBASEL von weiter steigenden Hotelbauaufwendungen aus. Erstens scheinen die hohe Attraktivität der Alpengebiete sowie die derzeit günstigen Finanzierungsmöglichkeiten
weiterhin ausländische Investoren anzuziehen, was bereits in
die Planung und den Baubeginn zahlreicher Grossprojekte
mündete. Mit dem jüngst bewilligten Luxus-Resort «Aminona»
steht bereits das nächste Grossprojekt in der Pipeline, wobei
noch nicht sicher ist, ob, wann und in welchem Umfang dieses
Projekt von den Investoren tatsächlich umgesetzt wird. Zweitens wurde in der Vergangenheit relativ wenig in die Renovation und den Umbau von Hotelanlagen und Restaurants investiert. Der so aufgestaute Sanierungsbedarf dürfte in den
kommenden Jahren ein robustes Wachstum der Umbauaufwendungen ermöglichen.
Allerdings ist aufgrund des grossen Einflusses der Grossprojekte das Prognoserisiko in dieser Baukategorie besonders
Les projets d’investissement recensés par l’OFS se sont montés
en 2012 à plus d’un milliard de francs, ce qui laisse supposer
que les investissements dans les constructions hôtelières ont
poursuivi leur croissance en 2012. Cela vaut également à la lumière du niveau d’investissement atteint en 2011, demeuré
faible malgré le volume élevé de projets. A moyen terme,
l’institut BAKBASEL mise sur une nouvelle hausse des dépenses
de construction dans l‘hôtellerie. Il semble d’abord que l’attrait
considérable des régions alpines et les bonnes conditions de
financement actuelles continuent d’attirer les investisseurs
étrangers, ce qui s’est déjà traduit par la planification et la mise
en chantier de nombreux grands projets. Avec le complexe
touristique de luxe «Aminona», un nouveau projet de grande
envergure est déjà dans le pipeline, bien qu’on ne sache pas
encore à quelle date ni dans quelle ampleur celui-ci sera mené
à bien, si tant est qu’il le soit un jour. De plus, on a relativement
peu investi par le passé dans la rénovation et la transformation
d’hôtels et de restaurants. Le retard cumulé dans ce domaine
semble parler en faveur d’une croissance soutenue des dépenses de rénovation dans les années à venir.
Compte tenu du poids considérable qui revient aux projets
d’envergure, le risque prévisionnel est relativement important
30 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
hoch. Zudem führt das aktuelle wirtschaftliche Umfeld, welches von der Frankenstärke und der Wirtschaftskrise in den
traditionellen Herkunftsländern Europas geprägt ist, bei den
Hotel- und Restaurantbetrieben zu einem starken Margendruck und ausbleibenden Gästen. Halten diese schwierigen
Rahmenbedingungen weiterhin an, so ist mit einer zunehmenden Zurückhaltung bei der Umsetzung von Neubauprojekten
im Hotel- und Restaurantbereich zu rechnen. Allerdings dürften die Umbauaufwendungen in diesem Szenario dennoch
steigen, da die Hotelbesitzer umso mehr gezwungen wären,
ihre Gebäude und Angebote zu modernisieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Ein weiterer grosser Unsicherheitsfaktor ist darin zu sehen,
inwieweit sich die wegfallenden Möglichkeiten von Querfinanzierungen über den Zweitwohnungsbau negativ auf die
Hotelbauinvestitionen auswirken. Mittelfristig sind für den Hotelbau aber auch positive Auswirkungen abzusehen: Zum einen führen die erwartet tieferen Baulandpreise nicht nur im
Erstwohnungsbau, sondern auch im Hotelbau zu tieferen Gesamtinvestitionskosten. Zum anderen ist aufgrund der geringeren Konkurrenz durch Zweitwohnungen ebenfalls eine leicht
positivere Ertragslage zu erwarten, was den Kreditrahmen erhöht. Insgesamt dürften im Hotelbau jedoch das Wegfallen
der Querfinanzierungsmöglichkeit über Zweitwohnungen sowie die erschwerte Umwandelbarkeit in Zweitwohnungen die
positiven Effekte überwiegen. Die negativen Effekte werden
sich umso stärker zeigen, je strikter die Regulierungen zu den
Ausnahmen bezüglich kommerzieller Beherbergungsformen
ausfallen werden.
dans cette catégorie de constructions. D’autant plus que le climat actuel, marqué par le franc fort et la crise économique qui
frappe les pays européens dont provient la clientèle étrangère,
exerce une forte pression sur les marges des hôteliers et restaurateurs en même temps qu’il provoque une chute de la demande. Si ce climat général persiste, il faut s’attendre à une
plus grande retenue dans la réalisation de nouvelles constructions hôtelières. Tout porte à croire cependant que les dépenses de rénovation augmenteront malgré tout dans ce scénario, dans la mesure où, pour rester compétitifs, les hôteliers
n’auront guère d’autre choix que de moderniser leurs bâtiments et leurs offres.
Un autre facteur d’incertitude tient à ce qu’on ne connaît
pas encore les réelles retombées qu’aura sur les constructions
hôtelières la disparition des financements croisés via la construction de résidences secondaires. A moyen terme, on peut
aussi en escompter des effets positifs, d’une part parce que la
baisse prévisible du prix du terrain à bâtir fera baisser les coûts
globaux d’investissement tant dans la construction d’hôtels
que dans celles des résidences principales et, d’autre part, parce que la moindre concurrence des résidences secondaires
devrait accroître légèrement la rentabilité et donc augmenter
la ligne de crédit. Dans l’ensemble pourtant, les retombées négatives de la suppression des financements croisés via les résidences secondaires et du durcissement des conditions régissant la transformation en résidences secondaires l’emporteront
sur les effets bénéfiques. Leur ampleur sera proportionnelle à
la sévérité de la réglementation des exceptions concernant les
formes d’hébergement commercial qualifié.
Prognose 2013 bis 2018
Prévision 2013 à 2018
Im Jahr 2013 dürfte sich das Investitionsvolumen leicht um
3,7 Prozent erhöhen. Hierfür spricht nicht zuletzt die kräftige
Zunahme der Gesuche im Umbau- und Renovationsbereich.
Auch in der mittleren Frist wird die Entwicklung der realen
Bauaufwendungen von den Umbau- und Sanierungsarbeiten
dominiert. Ein Teil des aufgestauten Sanierungsbedarfs sollte
in den Jahren bis 2018 realisiert werden, was eine hohe Dynamik in diesem Bereich erwarten lässt. BAKBASEL geht davon
aus, dass die Umbauaufwendungen zwischen 2014 und 2018
um durchschnittlich 2,1 Prozent pro Jahr zulegen können.
Demgegenüber steht eine Stagnation der Neubauausgaben
auf hohem Niveau (Ø +0,2 % pro Jahr). Falls jedoch das angekündigte Luxus-Resort «Aminona» im Prognosezeitraum umgesetzt wird beziehungsweise neue, umfangreiche Grossprojekte in Angriff genommen werden, ist auch im Neubaubereich
mittelfristig mit einem Wachstum der realen Bauinvestitionen
zu rechnen. Andererseits könnte die Annahme der Zweitwohnungsinitiative die Neubautätigkeit stärker beeinträchtigen, als
im Basisszenario angenommen.
En 2013, le volume des investissements devrait augmenter légèrement de 3,7 %, surtout du fait de l’importante hausse des
demandes de transformation et de rénovation. A moyen terme, les projets de rénovation et de transformation constitueront sans doute encore le gros des dépenses de construction.
Une partie du retard de rénovation accumulé devrait être comblée d’ici l’année 2018, ce qui annonce une puissante dynamique dans ce secteur. L’institut BAKBASEL estime que les dépenses de transformation pourraient augmenter de 2,1 % en
moyenne chaque année entre 2014 et 2018, alors que l’on
s’attend à une stagnation à un niveau élevé (Ø +0,2 % par an)
des dépenses au titre des nouvelles constructions. Cependant,
si le complexe de luxe «Aminona» devait se réaliser durant la
période prévisionnelle ou si de nouveaux grands projets devaient être mis en chantier, les investissements réels devraient
augmenter aussi à moyen terme. Mais il n’est pas exclu que
l’acceptation de l’initiative sur les résidences secondaires entrave plus sévèrement les nouvelles constructions que ce que
prévoit le scénario de base.
Entwicklung der realen Bauaufwendungen
Développement des dépenses de construction
Bis im Jahr 1985 wurde jährlich mehr Geld für Neubauten ausgegeben als für Umbau- und Unterhaltsarbeiten. In den Jahren
danach machten die Ausgaben für Umbauarbeiten sowie Un-
Jusqu’en 1985, les dépenses réelles pour des nouvelles constructions dépassaient chaque année les dépenses pour les
travaux de transformation et d’entretien. A partir de 1985, ils
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
Tabelle 1 Bauaufwendungen: Hotel- und Restaurantbauten
31
Tableau 1 Dépenses de construction : hôtels et restaurants
Gesamt
Total
Veränderung*
Variation*
Neubau
Nouvelles
constructions
2008
974 Mio. CHF
–14,3 %
2009
933 Mio. CHF
–4,2 %
2010
797 Mio. CHF
2011
908 Mio. CHF
2012
Veränderung*
Variation*
Umbau und Unterhalt
Transformation
et entretien
Veränderung*
Variation*
397 Mio. CHF
16,5 %
578 Mio. CHF
–27,5 %
296 Mio. CHF
–25,4 %
638 Mio. CHF
10,4 %
–14,6 %
249 Mio. CHF
–15,8 %
548 Mio. CHF
–14,1 %
14,0 %
309 Mio. CHF
24,3 %
598 Mio. CHF
9,3 %
971 Mio. CHF
6,9 %
313 Mio. CHF
1,2 %
657 Mio. CHF
9,8 %
2013
1 006 Mio. CHF
3,7 %
321 Mio. CHF
2,3 %
686 Mio. CHF
4,4 %
2014
1 033 Mio. CHF
2,6 %
329 Mio. CHF
2,6 %
704 Mio. CHF
2,6 %
2015
1 047 Mio. CHF
1,4 %
323 Mio. CHF
–1,7 %
724 Mio. CHF
2,9 %
2016
1 053 Mio. CHF
0,6 %
322 Mio. CHF
–0,3 %
731 Mio. CHF
1,0 %
2017
1 068 Mio. CHF
1,4 %
323 Mio. CHF
0,2 %
745 Mio. CHF
1,9 %
2018
1 082 Mio. CHF
1,4 %
323 Mio. CHF
0,1 %
759 Mio. CHF
1,9 %
Jahr
Année
* Veränderung gegenüber dem Vorjahr.
Reales Investitionsvolumen, Preisbasis 2010, Prognosen ab 2011.
* Variation par rapport à l’année précédente.
Volume d’investissement réel, base de prix 2010, pronostics dès 2011.
Quelle: BFS, BAKBASEL
Source : BAKBASEL, OFS
Abbildung 1 Entwicklung der indexierten Bauausgaben:
Hotel- und Restaurantbauten
Figure 1 Evolution des dépenses de constructions indexées:
hôtels et restaurants
400
Prognosen / Pronostics
350
300
250
200
150
100
50
0
1980
1982
1984
Gesamt / Total
1986
1988
1990
1992
Neubau / Nouvelles constructions
1994
1996
1998
2000
2002
2004
2006
2008
2010
2012
2014
2016
2018
Umbau und Unterhalt /Transformation et entretien
Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980 = 100
Quelle: BAKBASEL, BFS
terhaltsarbeiten jährlich zwei Drittel bis zu drei Viertel der gesamten Bauaufwendungen aus. Die realen Bauaufwendungen
für Neubauten werden bis im Jahre 2018 weiterhin rund
30 Prozent der gesamten Bauaufwendungen ausmachen.
Die Ausgaben für Neubauten waren von 1980 bis Mitte
der 1990er-Jahre stark rückläufig. Seit dem Jahre 2000 zeichnet sich bei den realen Bauaufwendungen für Neubauten ein
von mehreren Einbrüchen durchzogener Aufwärtstrend ab.
Für die nächsten Jahre bis ins Jahr 2018 sind jeweils rund
320 Millionen Franken prognostiziert. Dieser Trend lässt sich
hauptsächlich dadurch erklären, dass seit dem Jahre 2000 vermehrt Grossprojekte realisiert werden. Demgegenüber verzeichneten die realen Bauaufwendungen für Umbau- und Unterhaltsarbeiten bis Anfang der 1990er-Jahre einen starken
Aufwärtstrend. Seit diesem Moment schwanken die Ausgaben
Volume d’investissement réel indexé, 1980=100
Source : BAKBASEL, OFS
représentaient deux tiers à trois quarts du total des dépenses
de construction. Les dépenses réelles au titre des nouvelles
constructions représenteront encore jusqu’en 2018 autour de
30 % du volume total des dépenses de constructions.
Les dépenses pour des nouvelles constructions avaient
fortement baissé entre 1980 et le milieu des années 1990. Depuis l’année 2000, elles suivent en termes réels à nouveau une
courbe ascendante en zigzag. Jusqu’en 2018, les prévisions
misent sur un volume de 320 millions de francs environ. Cette
tendance s’explique principalement par la réalisation de nombreux projets de grande taille depuis l’année 2000. Quant aux
dépenses réelles de construction pour des travaux de transformation et d’entretien, elles ont présenté une courbe fortement ascendante jusqu’au début des années 1990. Depuis ce
moment, les dépenses pour les travaux de transformation et
32 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
für Umbau- und Unterhaltsarbeiten jährlich zwischen 500 und
800 Millionen Franken. Für die Jahre bis 2018 ist allerdings eine
leichte Zunahme prognostiziert.
d’entretien oscillent entre 500 et 800 millions de francs par an.
On s’attend toutefois qu’à une légère augmentation pour les
années jusqu’en 2018.
Grossprojekte
Grands projets
Die folgende Auflistung von geplanten Grossprojekten in der
Schweizer Hotellerie ist zufällig und erhebt keinen Anspruch
auf Vollständigkeit. Die Liste bietet einen Überblick der Grossprojekte, wie sie in der Presse erwähnt wurden. Viele dieser
Projekte sind zurzeit noch in der Pipeline, und ihre Realisation
ist von den örtlichen raumplanerischen Auflagen abhängig.
Vermutlich werden zudem die Auswirkungen der Finanzkrise
zu Verzögerungen bei der Realisierung einiger Projekte führen.
La liste ci-dessous présente les grands projets prévus dans l’hôtellerie suisse. Elle est aléatoire et ne prétend pas être exhaustive ; elle offre une vue d’ensemble des projets qui ont été évoqués dans la presse. Un grand nombre d’entre eux est encore
en phase d’élaboration, leur réalisation dépendant des conditions locales en matière d’aménagement du territoire ; les retombées de la crise financière vont probablement aussi en retarder certains.
Tabelle 2 Geplante Grossprojekte in der Schweizer Hotellerie
Tableau 2 Grands projets prévus dans l’hôtellerie suisse
Anzahl Zimmer
Nb de chambres
Andermatt Swiss Alps, Andermatt
844
Investitionen Geplante Eröffnung
Investissements
Ouverture prévue
ab / dès 12.2013
Andermatt Swiss Alps, Andermatt
1 000 Mio. CHF
2017
The Circle – Hôtel Hyatt Regency / Hôtel Hyatt
Place, Zurich Aéroport
350
650 Mio. CHF
2016
Le Village Royal, Mollens
Bürgenstock Hotels & Resort, Obbürgen
427
485 Mio. CHF
ab / dès 2014
Bürgenstock Hotels & Resort, Obbürgen
Village Royal Resort, Crans Montana
350
400 Mio. CHF
2016
Village Royal Resort, Crans Montana
Hotelprojekt, Randogne
200
400 Mio. CHF
–
Projet hôtelier, Randogne
Kameha Grand Zürich, Glattpark (Opfikon)
245
300 Mio. CHF
12.2014
Kameha Grand Zurich, Glattpark (Opfikon)
Suvretta Vision 2025, St. Moritz
–
300 Mio. CHF
2025
Suvretta Vision 2025, St-Moritz
Grand Hôtel du Parc, Villars-sur-Ollon
–
300 Mio. CHF
–
Grand Hôtel du Parc, Villars-sur-Ollon
The Circle – Hotel Hyatt Regency / Hotel Hyatt
Place, Zürich-Flughafen
550
Le Village Royal, Mollens
Sheraton Zürich Hotel, Zürich
1 800 Mio. CHF
180
280 Mio. CHF
2014
Sheraton Zurich Hotel, Zurich
90 Betten / lits
250 Mio. CHF
2016
51° Spa Résidences, Loèche-les-Bains
Les Thermes de la Dixence, Thyon-Les Collons
120
220 Mio. CHF
–
Les Thermes de la Dixence, Thyon-Les Collons
Hotel Hilton, Basel
220
200 Mio. CHF
2017
Hôtel Hilton, Bâle
W-Hotel Les Trois Rocs, Verbier
131
160 Mio. CHF
12.2013
W-Hotel Les Trois Rocs, Verbier
Acquarossa Terme Family Grand Hotel Resort,
Acquarossa
140
160 Mio. CHF
–
Acquarossa Terme Family Grand Hotel Resort,
Acquarossa
–
160 Mio. CHF
–
Complexe Stennacenter, Flims
51° Spa Residences, Leukerbad
Stennacenter-Komplex, Flims
Intercontinental Davos Resort & Spa, Davos
Resort Dieni, Sedrun
Projekt Les Guernerés, Grimentz
Kongresshotel am Rietpark, Schlieren
Grand Hotel, Locarno
Projekt Mer de Glace, Nendaz
216
155 Mio. CHF
11.2013
Intercontinental Davos Resort & Spa, Davos
700 Betten / lits
150 Mio. CHF
–
Resort Dieni, Sedrun
65
130 Mio. CHF
2014
Projet Les Guernerés, Grimentz
154
130 Mio. CHF
2015
Hôtel de congrès am Rietpark, Schlieren
82
120 Mio. CHF
2014
Grand Hôtel, Locarno
–
120 Mio. CHF
2014
Projet Mer de Glace, Nendaz
Grand Hotel Regina, Grindelwald
140
120 Mio. CHF
2015
Grand Hôtel Regina, Grindelwald
Hotel Royal Savoy, Lausanne
100
100 Mio. CHF
2014
Hôtel Royal Savoy, Lausanne
Hotel Kurpark / Europäischer Hof, Engelberg
120
100 Mio. CHF
2015
Hôtel Kurpark / Europäischer Hof, Engelberg
800 Betten / lits
100 Mio. CHF
2015
Resort Brienzersee, Oberried
> 100
100 Mio. CHF
2017
Projet Gasthof Bären, Ostermundigen
148
100 Mio. CHF
12.2015
Resort Brienzersee, Oberried
Projekt Gasthof Bären, Ostermundigen
Überbauung «Symond Park», Davos
Quelle: Pressespiegel hotelleriesuisse
Ensemble « Symond Park », Davos
Source : Revue de presse hotelleriesuisse
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
33
BARBAR A FRIEDRICH hotelleriesuisse
BARBAR A FRIEDRICH hotelleriesuisse
Entwicklung der Nachfrage
Evolution de la demande
Die Betrachtung der Nachfrageseite erfolgt aus drei Perspektiven: Regional gemäss den Tourismuszonen von Schweiz Tourismus, nach den Sternekategorien der Schweizer Hotelklassifikation sowie nach den Quellmärkten.
La demande est analysée sous trois angles : par région selon les
zones touristiques de Suisse Tourisme, par catégorie d’étoiles
selon la classification suisse des hôtels et d’après les marchés
de provenance.
Regionale Logiernächteentwicklung
Evolution régionale des nuitées
Die Logiernächteentwicklung in Hotel- und Kurbetrieben zeigt
ein konstantes Wachstum in den Jahren von 2003 bis 2008.
Die Wirtschafts- und anschliessende Währungskrise brachte
Einbussen in den Jahren 2009 (–4,7 Prozent), 2011 (–2 Prozent)
und 2012 (–2 Prozent), die von einem Logiernächteplus von
1,7 Prozent im 2010 durchbrochen wurden. Mit 34,8 Millionen
Logiernächten konnte die Schweizer Hotellerie 2012 jedoch
nicht an die bisherigen Höchstwerte von 1981 (37,1 Millionen),
1990 (37,5 Millionen) und 2008 (37,3 Millionen) anknüpfen.
Die Bergregionen machen mit 44,9 Prozent der Logiernächte
den grössten Teil aus, weisen gleichzeitig aber auch die stärksten Schwankungen und Verluste auf. Die grossen Städte, die
27,4 Prozent der Logiernächte verbuchen, konnten seit 1992
um nahezu 50 Prozent zulegen und mussten kaum Rückgänge
verzeichnen. Ebenfalls konnten die kleinen Städte minimal zulegen und generieren 17,8 Prozent aller Logiernächte. Die Landregionen verzeichnen einen konstanten Rückgang bei den Logiernächten von 14,5 Prozent gegenüber 1992 und machen mit
9,9 Prozent den geringsten Logiernächteanteil aus (siehe Abbildung 1). Innerhalb der Tourismusregionen liegt die Region
Zürich mit 15,3 Prozent aller Logiernächte an erster Stelle, gefolgt von der Region Graubünden (14,6 Prozent), dem Wallis
(11,5 Prozent) und dem Berner Oberland (10 Prozent).
L’évolution des nuitées dans les hôtels et les établissements de
cure présente une progression constante de 2003 à 2008. Durant les années 2009, 2011 et 2012, la crise économique et la
crise monétaire ont provoqué des pertes se chiffrant respectivement à –4,7 %, –2 % et –2 %, l’année 2010 a elle connu un
renversement de tendance avec une hausse de 1,7 %. Avec un
total de 34,8 millions de nuitées en 2012, l’hôtellerie suisse
n’atteint pas les valeurs record de 1981 (37,1 millions de nuitées), 1990 (37,5 millions de nuitées) et 2008 (37,3 millions de
nuitées). Les régions de montagne génèrent la majorité de
toutes les nuitées enregistrées, avec une part de 44,9 %, mais
elles présentent aussi les plus fortes fluctuations. Les grandes
villes, qui réalisent 27,4 % des nuitées, affichent une progression depuis 1992 de près de 50 % et n’ont pratiquement pas
subi de baisses. Les petites villes enregistrent elles aussi une
très légère hausse et génèrent 17,8 % de toutes les nuitées. Les
régions de campagne accusent un recul constant des nuitées
de 14,5 % par rapport à 1992 et réalisent la plus faible part des
nuitées avec 9,9 % (voir figure 1). Parmi les régions touristiques, la région zurichoise arrive en tête avec 15,3 % du total
des nuitées dans les hôtels et les établissements de cure, suivie
par la région des Grisons (14,6 %), le Valais (11,5 %) et l’Oberland bernois (10 %).
Abbildung 1 Logiernächte in Millionen nach Tourismuszonen
Figure 1 Nuitées en millions selon les zones touristiques
Abbildung 2 Verteilung der Logiernächte nach Sternekategorien
Figure 2 Répartition des nuitées selon les catégories d’étoiles
40
1-Stern / 1 étoile 1,5 %
Nicht klassiert /
Non classés 24,9 %
30
2-Sterne / 2 étoiles 5,9 %
3-Sterne / 3 étoiles 27,0 %
20
Basiskategorie /
Cat. de base 4,8 %
10
0
4-Sterne / 4 étoiles 27,9 %
1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012
Schweiz / Suisse
Berg / Montagne
Grossstadt / Grande ville
Kleine Stadt / Petite ville
Land / Campagne
5-Sterne / 5 étoiles 7,9 %
n = 34 766 273
Quelle: BFS, hotelleriesuisse
Source : hotelleriesuisse, OFS
Quelle: BFS, hotelleriesuisse
Source : hotelleriesuisse, OFS
34 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
Logiernächteentwicklung nach Sternekategorien
Evolution des nuitées selon les catégories d’étoiles
Mehr als die Hälfte aller Logiernächte in Hotel- und Kurbetrieben werden in 3- und 4-Sterne-Hotels generiert. 7,9 Prozent
der Logiernächte entfallen auf 5-Sterne-Hotels und 12,2 Prozent
auf 1-Stern- und 2-Sterne-Betriebe sowie auf Betriebe der weiteren Basiskategorien. Die nicht klassierten Betriebe generieren
lediglich 24,9 Prozent der Logiernächte (siehe Abbildung 2).
Plus de la moitié de toutes les nuitées enregistrées dans les hôtels
et les établissements de cure revient aux catégories 3 et 4 étoiles.
7,9 % des nuitées sont générées dans les hôtels 5 étoiles et
12,2 % dans les hôtels 1 et 2 étoiles ainsi que dans les établissements des autres catégories de base. Les établissements non
classés ne réalisent que 24,9 % des nuitées (voir figure 2).
Incoming, Quellmärkte
Incoming, marchés de provenance
Mit 45,1 Prozent oder 15,7 Millionen generieren die Inländer
leicht mehr Logiernächte in der Schweiz als die Gäste aus dem
europäischen Raum1 (37,5 Prozent oder 13 Millionen Logiernächte). Die restlichen 17,4 Prozent der Logiernächte generieren Gäste aus dem aussereuropäischen Raum, wovon gut ein
Viertel aus den Vereinigten Staaten (siehe Tabelle 1).
Les hôtes nationaux génèrent 45,1 % ou 15,7 millions de nuitées, donc un peu plus que celles attribuées aux touristes venant de l’espace européen1 (37,5 % ou 13 millions des nuitées).
Les 17,4 % restants sont des nuitées produites par des hôtes
établis hors de l’espace européen, dont un bon quart provient
des Etats-Unis (voir tableau 1).
Tabelle 1 Top 10-Herkunftsländer der Gäste
Tableau 1 Top 10 des pays de provenance des hôtes
Logiernächte
Nuitées
Anteil am Total
Part du total
Veränderung seit 1992
Evolution depuis 1992
Pays de provenance
15 690 035
45,13 %
+2,53 %
Suisse
Deutschland
4 625 384
13,30 %
–35,08 %
Allemagne
Vereinigtes Königreich
1 544 236
4,44 %
–16,50 %
Royaume-Uni
Herkunftsland
Schweiz
USA
1 525 178
4,39 %
–19,34 %
Etats-Unis d’Amérique
Frankreich
1 318 460
3,79 %
–9,02 %
France
2,80 %
–31,10 %
Italie
2,14 %
1
Chine (sans Hong Kong)
Italien
971 776
China (ohne Hongkong)
743 656
’
Niederlande
726 636
2,09 %
–20,01 %
Pays-Bas
Belgien
620 658
1,79 %
–36,18 %
Belgique
Russland
561 493
1,62 %
1
Russie
1
Für China und Russland liegen keine Vergleichswerte vor.
1
Il n’existe pas de valeurs comparatives pour la Chine et la Russie.
Quelle: BFS, hotelleriesuisse
Das Logiernächteaufkommen indischer Gäste hat sich seit
1992 versechsfacht, und die Gäste aus Irland generieren nahezu doppelt so viele Logiernächte wie vor 20 Jahren. Ebenfalls
markant zugenommen haben die Logiernächtezahlen aus Brasilien (+85,4 Prozent) sowie aus Norwegen (+57,4 Prozent) und
Portugal (+50,6 Prozent) (siehe Tabelle 2). China und die GolfStaaten können in diesem Kontext nicht betrachtet werden, da
die Logiernächte für den asiatischen Raum beim Bundesamt
für Statistik erst ab 1999 einzeln ausgewiesen sind. Die stärksten Einbrüche bei den Logiernächten gegenüber 1992 wurden
bei den Gästen aus Israel (–37,9 Prozent), aus Japan (–37,5 Prozent) und aus den USA (–19,3 Prozent) verzeichnet. Bei den
europäischen Ländern fallen insbesondere Belgien (–36,2 Prozent), Griechenland (–36 Prozent) und Deutschland (–35,1 Prozent) mit hohen Rückgängen bei den Übernachtungen auf
(siehe Tabelle 2).
1
Inklusive Russland, Türkei und Zypern.
Source : hotelleriesuisse, OFS
Le nombre des nuitées générées par les touristes indiens est
devenu six fois plus important depuis 1992 et celui revenant
aux touristes irlandais est presque deux fois plus élevé qu’il y a
20 ans. Une hausse significative des nuitées est également à
signaler du côté des touristes du Brésil (+85,4 %), mais aussi de
Norvège (+57,4 %) et du Portugal (+50,6 %) (voir tableau 2). La
Chine et les pays du Golfe ne peuvent pas être pris en considération dans cette analyse, car l’Office fédéral de la statistique
ne relève que depuis 1999 le nombre de nuitées attribuées à
l’espace asiatique par pays. Les plus fortes baisses de nuitées
par rapport à 1992 ont été enregistrées avec les touristes provenant d’Israël (–37,9 %), du Japon (–37,5 %) et des Etats-Unis
(–19,3 %). Concernant les touristes provenant des pays européens, les Belges (–36,2 %), les Grecs (–36 %) et les Allemands
(–35,1 %) ont été beaucoup moins nombreux à venir en Suisse
(voir tableau 2).
1
Y compris la Russie, la Turquie et Chypre.
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
Tabelle 2 Logiernächteentwicklung nach Herkunftsländern
35
Tableau 2 Evolution des nuitées selon les pays de provenance
Logiernächte
Nuitées
Anteil am Total
Part du total
Veränderung seit 1992
Evolution depuis 1992
474 885
1,37 %
+608,06 %
Inde
Top 5 – Wachstum der Logiernächte
Top 5 de la croissance des nuitées
Indien
Irland
63 722
0,18 %
+85,90 %
Irlande
Brasilien
201 298
0,58 %
+85,41 %
Brésil
Norwegen
102 690
0,30 %
+57,43 %
Norvège
Portugal
109 833
0,32 %
+50,60 %
Portugal
Flop 5 – Rückgang der Logiernächte
Flop 5 du recul des nuitées
Israel
168 393
0,48 %
–37,94 %
Israël
Japan
509 757
1,47 %
–37,49 %
Japon
Belgien
620 658
1,79 %
–36,18 %
Belgique
81 523
0,23 %
–35,96 %
Grèce
4 625 384
13,30 %
–35,08 %
Griechenland
Deutschland
Quelle: BFS, hotelleriesuisse
Allemagne
Source : hotelleriesuisse, OFS
Aufenthaltsdauer
Durée de séjour
Die mittlere Aufenthaltsdauer ist in den letzten 20 Jahren kontinuierlich zurückgegangen. Ein Rückgang, der hauptsächlich
den inländischen Gästen zuzuschreiben ist. Deren mittlere
Aufenthaltsdauer ist flächendeckend von 3,06 auf 2,03 Logiernächte gesunken. Doch auch die ausländischen Gäste bleiben
mit durchschnittlich 2,23 Logiernächten weniger lang als früher (siehe Tabelle 3), wobei die Unterschiede je nach Kontinent
frappant sind (Afrika 3,25 Nächte, Europa 2,35 Nächte, Amerika 2,27 Nächte, Ozeanien 2,18 Nächte und Asien 1,79 Nächte
pro Aufenthalt). In den Bergregionen, den klassischen Feriendestinationen, liegt die durchschnittliche Aufenthaltsdauer
mit 2,49 Logiernächten pro Aufenthalt am höchsten, doch
auch hier zeichnet sich ein Trend zu kürzeren Aufenthalten
(–31,7 Prozent gegenüber 1992) ab. In den kleinen und grossen Städten bleiben die Gäste zwar am wenigsten lang, mit
durchschnittlichen Aufenthalten von 1,94 und 1,85 Nächten
sank die mittlere Aufenthaltsdauer jedoch lediglich um
10,4 Prozent (Grossstadt) respektive 17,6 Prozent (kleine Städte). In den Landregionen dagegen nahm die Aufenthaltsdauer
seit 1992 um 23,4 Prozent ab und liegt nun bei 2,02 Nächten.
Gäste aus Bahrain weisen mit durchschnittlich 3,47 Logiernächten die längste Aufenthaltsdauer aus, gefolgt von
Gästen aus Ägypten (3,21 Logiernächte pro Aufenthalt) und
aus Katar (3,13 Logiernächte pro Aufenthalt). Am wenigsten
La durée moyenne de séjour des hôtes a baissé de manière
continue au cours des 20 dernières années. Un recul imputable
principalement aux hôtes nationaux, dont la durée moyenne
de séjour en Suisse est tombée de 3,06 à 2,03 nuitées. Mais
les touristes en provenance de l’étranger, avec 2,23 nuitées, séjournent eux aussi moins longtemps en Suisse (voir tableau 3),
avec des différences frappantes selon le continent de provenance (Afrique 3,25 nuitées, Europe 2,35 nuitées, Amérique
2,27 nuitées, Océanie 2,18 nuitées, et Asie 1,79 nuitées par séjour). C’est dans les régions de montagne, les destinations de
vacances classiques, que la durée moyenne de séjour est la plus
élevée avec 2,49 nuitées par séjour, mais là aussi la tendance
est à des séjours de plus courte durée (–31,7 % par rapport à
1992). Dans les petites et les grandes villes par contre, la durée
de séjour moyenne des hôtes est la plus courte, avec respectivement 1,94 et 1,85 nuitée, soit une baisse de 10,4 % seulement dans les grandes villes et 17,6 % dans les petites villes.
Dans les régions de campagne par contre, la durée du séjour a
diminué depuis 1992 de 23,4 % et s’établit maintenant à 2,02
nuitées.
Les hôtes en provenance du Bahreïn sont ceux qui passent
le plus de temps en Suisse avec 3,47 nuitées en moyenne. Ils
sont suivis par les hôtes en provenance d’Egypte (3,21 nuitées
par séjour) et du Quatar (3,13 nuitées par séjour). Les touristes
Tabelle 3 Aufenthaltsdauer in Logiernächten, nach Herkunft
Tableau 3 Durée de séjour en nuitées selon la provenance
1992
1995
2000
2005
2010
2012
Inländer
3,06
2,77
2,45
2,22
2,08
2,03
Suisses
Europäer
2,97
2,97
2,80
2,65
2,47
2,35
Européens
Aussereuropäischer Raum
2,14
2,12
2,10
2,22
2,13
2,00
Extraeuropéens
Total
2,86
2,73
2,52
2,39
2,23
2,13
Total
Quelle: BFS, hotelleriesuisse
Source : hotelleriesuisse, OFS
36 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
lang bleiben Gäste aus dem asiatischen Raum. China und Taiwan bilden mit 1,29 respektive 1,35 Logiernächten pro Aufenthalt das Schlusslicht, gefolgt von Korea (1,40 Logiernächte pro
Aufenthalt) und Hongkong (1,54 Logiernächte pro Aufenthalt).
Die Detailanalyse nach Sternekategorien zeigt, dass ein Aufenthalt in einem 3- oder 5-Sterne-Betrieb im Schnitt 2,11 beziehungsweise 2,28 Nächte, im 4-Sterne-Hotel 2,02 Nächte
dauert. Im 2-Sterne-Betrieb hingegen ist die mittlere Aufenthaltsdauer 1,97 Nächte und im 1-Stern-Hotel sogar lediglich
1,75 Nächte. Länger ist mit im Schnitt 2,22 Nächten ein Aufenthalt in den Betrieben der weiteren Basiskategorien.
venant de l’espace asiatique sont ceux qui restent le moins
longtemps. La Chine et Taiwan ferment la marche avec respectivement 1,29 et 1,35 nuitée par séjour, suivie par la Corée
(1,40 nuitée par séjour) et Hong Kong (1,54 nuitée par séjour).
L’analyse détaillée par catégorie révèle qu’un séjour dans un
hôtel 3 ou 5 étoiles comprend en moyenne respectivement
2,11 et 2,28 nuitées, et 2,02 nuitées dans un hôtel 4 étoiles.
Dans l’hôtel 2 étoiles par contre, la durée moyenne de séjour
n’est que de 1,97 nuitée et dans l’hôtel 1 étoile que de 1,75 nuitée. Un séjour dans les établissements des autres catégories
de base dure en moyenne plus longtemps, avec 2,22 nuitées.
Auslastung
Taux d’occupation
Die mittlere Brutto-Bettenauslastung (bezogen auf Kalendertage) in Hotel- und Kurbetrieben liegt bei 35 Prozent und somit 1,5 Prozentpunkte tiefer als 1992. Die Detailanalyse nach
Tourismuszonen zeigt, dass die mittlere Bettenauslastung stark
von der Lage des Betriebes abhängt (siehe Abbildung 3). Betriebe in den grossen Städten realisieren mit 51,4 Prozent eine
weit höhere Auslastung als Betriebe in den Bergregionen
(30,3 Prozent), den kleinen Städten (39,5 Prozent) und in den
Landregionen (25,6 Prozent). Dies hängt in den Bergregionen
insbesondere mit den Saisonschliessungen der Betriebe zusammen. Während die grossen Städte von 1992 bis 2000 konstant steigende Auslastungen realisierten, verzeichneten die
anderen Tourismuszonen bis 1996 rückläufige Zahlen. Ab
1996 bis 2000 legten auch sie bei der mittleren Bettenauslastung wieder leicht zu. Von 2000 bis 2003 waren die Auslastungen durchgehend rückläufig, bevor erneut ein Aufwärtstrend
einsetzte, der bis 2008 anhielt. Die Bilanz der letzten Jahre ist
durchzogen. 2009 erlitten alle Tourismuszonen einen Einbruch, auf den jedoch in den kleinen und grossen Städten sowie in den Landregionen ein leichtes Wachstum folgte. Dagegen mussten die Bergregionen auch 2010 bis 2012 nochmals
Le taux d’occupation moyen brut des lits pendant l’année
calendaire dans les hôtels et les établissements de cure est
de 35 %, soit 1,5 point de pourcentage de moins qu’en 1992.
L’analyse détaillée par zone touristique révèle que le taux d’occupation dépend fortement de la localisation de l’établissement (voir figure 3). Les établissements dans les grandes villes
réalisent un taux d’occupation nettement plus élevé, avec
51,4 %, que les hôtels dans les régions de montagne (30,3 %),
dans les petites villes (39,5 %) et dans les régions de campagne
(25,6 %). Ceci est dû en grande partie à la fermeture saisonnière des établissements dans les régions de montagne. Alors
que les grandes villes ont affiché des taux d’occupation en
constante progression de 1992 à 2000, les autres zones touristiques ont enregistré des reculs jusqu’en 1996. Les taux sont
ensuite repartis légèrement à la hausse de 1996 à 2000. De
2000 à 2003, ils ont baissé de manière ininterrompue avant de
croître à nouveau jusqu’en 2008. Le bilan des dernières années
est mitigé. En 2009, toutes les zones touristiques ont accusé
une baisse avant de connaître une légère croissance dans les
petites et les grandes villes ainsi que dans les régions de campagne. Par contre, les régions de montagne enregistraient à
Abbildung 3 Bettenauslastung nach Tourismuszonen
Figure 3 Occupation des lits selon les zones touristiques
Abbildung 4 Bettenauslastung nach Sternekategorie
Figure 4 Occupation des lits selon les catégories d’étoiles
60 %
60 %
50 %
50 %
40 %
40 %
30 %
30 %
20 %
20 %
10 %
10 %
0%
0
1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012
Berg / Montagne
Grossstadt / Grande ville
Kleine Stadt / Petite ville
Land / Campagne
Quelle: BFS, hotelleriesuisse
Source : hotelleriesuisse, OFS
1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012
1-Stern /1 étoile
3-Sterne / 3 étoiles
5-Sterne / 5 étoiles
Nicht klassiert / Non classés
Quelle: BFS, hotelleriesuisse
Source : hotelleriesuisse, OFS
2-Sterne / 2 étoiles
4-Sterne / 4 étoiles
Basiskategorie/ Catégorie de base
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
37
Rückgänge hinnehmen. Die grossen Städte weisen eine Auslastung aus, die um 6,4 Prozentpunkte höher liegt als 1992,
und auch in den kleinen Städten konnte die Brutto-Bettenauslastung gegenüber 1992 um 1,4 Prozentpunkte gesteigert
werden. In den Berg- und Landregionen wurde die Auslastung
von 1992 (36,3 Prozent respektive 27,5 Prozent) bis heute nicht
wieder erreicht. Sie liegt mit 30,3 Prozent beziehungsweise
25,6 Prozent um 6 respektive 1,9 Prozentpunkte unter dem damaligen Wert.
Die klassierten Betriebe weisen im Durchschnitt eine
Brutto- Bettenauslastung von 41,8 Prozent aus. In den nicht
klassierten Betrieben ist dieser Wert mit lediglich 23,7 Prozent
markant tiefer (siehe Abbildung 4). Bis 2000 verzeichnete die
Bettenauslastung in allen Kategorien fast konstant ein Wachstum, das jedoch ab 2001 einbrach und 2003 seinen Tiefpunkt
erreichte. Die Auslastung konnte danach erneut gesteigert
werden. Die höchste Bettenauslastung verzeichnet die
4-Sterne-Hotellerie (45,9 Prozent), gefolgt von den 1-SternHotels (43,5 Prozent) und den 3-Sterne-Betrieben (41,3 Prozent). Die 2- und 5-Sterne-Betriebe verzeichnen mit 41,1 und
39,7 Prozent ebenfalls eine gute mittlere Bettenauslastung.
nouveau des reculs de 2010 à 2012. Les grandes villes présentent un taux d’occupation de 6,4 points de pourcentage plus
élevés qu’en 1992 et dans les petites villes aussi, le taux d’occupation affiche une croissance de 1,4 point de pourcentage.
Dans les régions de montagne et de campagne, le taux d’occupation de 1992 (respectivement 36,3 % et 27,5 %) n’a pas
pu être réitéré jusqu’à ce jour. Il est de 30,3 % et 25,6 %, soit
respectivement 6 et 1,9 points de pourcentage inférieurs aux
valeurs d’autrefois.
Les établissements classés présentent en moyenne un taux
d’occupation brut des lits de 41,8 %. Dans les hôtels non classés, ce taux est nettement plus bas et ne représente que 23,7 %
(voir figure 4). Jusqu’en 2000, le taux d’occupation présentait
une progression quasi constante dans toutes les catégories,
avant d’entamer une décroissance dès 2001, qui a atteint son
plus bas niveau en 2003. Une nouvelle croissance a ensuite à
nouveau pu être enregistrée. Le taux d’occupation des lits le
plus élevé est enregistré dans l’hôtellerie 4 étoiles avec 45,9 %,
suivie par les hôtels 1 étoile avec 43,5 % et les établissements
3 étoiles avec 41,3 %. Les hôtels 2 et 5 étoiles enregistrent également un bon résultat avec respectivement 41,1 et 39,7 %.
Marktanteile nach Sternekategorien
Part de marché par catégorie d’étoiles
Die folgende Abbildung stellt die Marktanteile der Logiernächte jenen der vorhandenen Betten pro Sternekategorie gegenüber. Bei Hotel- und Kurbetrieben im 1-Stern, sowie im 3- und
4-Sterne-Segment überwiegt der Marktanteil der Logiernächte
den Marktanteil der vorhandenen Betten merklich. Diese im
Verhältnis zu den vorhandenen Betten ungleiche Verteilung
der Logiernächte erklärt die besseren Auslastungen dieser Kategorien. Denn je grösser die Differenz zwischen dem Marktanteil der Logiernächte und dem Marktanteil der vorhandenen
Betten ist, desto höher ist die Bettenauslastung.
La figure ci-après compare les parts de marché des nuitées
avec celles des lits disponibles par catégorie. Dans le segment
des hôtels et établissements de cure 1 étoile ainsi que dans le
segment des hôtels et établissements de cure 3 et 4 étoiles, la
part de marché des nuitées dépasse nettement celle des lits
disponibles. Cette répartition inégale des nuitées par rapport
aux lits disponibles explique les meilleurs taux d’occupation
réalisés dans ces catégories. En effet, plus l’écart entre la part
de marché des nuitées et la part de marché des lits disponibles
est grande, plus le taux d’occupation des lits est élevé.
Abbildung 5 Marktanteile nach Sternekategorien
Figure 5 Part de marché par catégorie d’étoiles
40 %
30 %
20 %
10 %
0%
1-Stern /1 étoile
2-Sterne / 2 étoiles
3-Sterne / 3 étoiles
4-Sterne / 4 étoiles
Marktanteil der vorhandenen Betten / Part de marché des lits disponibles
Marktanteil der Logiernächte / Part de marché des nuitées
Quelle: BFS, hotelleriesuisse
5-Sterne / 5 étoiles
Basiskategorie /
Catégorie de base
Nicht klassiert /
Non classés
Source : hotelleriesuisse, OFS
38 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
MAT THIAS SCHULTHESS STR Global
MAT THIAS SCHULTHESS STR Global
Entwicklung der Preise
Evolution des prix
Das Benchmark-Tool von STR Global ermöglicht Vergleiche der
Zimmerauslastung, des Zimmerpreises (ADR)1 und des Ertrags
pro verfügbares Zimmer (RevPAR)2. Die ausgewiesenen Daten
beruhen auf den Ergebnissen aller Hotelbetriebe, die beim STR
Global Benchmark-Tool mitmachen. Die Resultate widerspiegeln die Entwicklung der Preise, können aber keinen Anspruch
auf Repräsentativität und Vollständigkeit erheben. Die Angaben für den Schweizer Markt sind in Franken, für die restlichen
Märkte, sofern nicht anders erwähnt, in Euro angegeben.
L’outil de benchmarking de STR Global permet de comparer
l’occupation et le prix des chambres (ADR)1, ainsi que le revenu
par chambre disponible (RevPAR)2. Les données présentées
sont fondées sur les résultats de l’ensemble des établissements
hôteliers participant au benchmarking de STR Global. Les résultats reflètent l’évolution des prix, sans prétendre à aucune exhaustivité ou représentativité. Les indications concernant le marché suisse figurent en francs, celles en rapport avec les autres
marchés sont, sauf mention contraire, exprimées en euros.
Hotelmärkte weltweit
Marchés hôteliers dans le monde
Der globale Hotelmarkt nahm gemessen an der Auslastung,
dem Zimmerpreis und dem RevPAR im Jahr 2012 mässig zu. Der
RevPAR (Referenzwährung US-Dollar) im Raum Asien / Pazifik
stieg dank stabilen Auslastungszahlen und Preisen in Nord- und
Südostasien sowie Australien um 1,4 Prozent. Nord-, Mittelund Südamerika verzeichneten bei einem ADR-Wachstum von
3,8 Prozent ein gutes RevPAR-Resultat von plus 6,3 Prozent
(Referenzwährung US-Dollar). Die Zunahme in dieser Region
wurde vor allem von der wachsenden Nachfrage in der Karibik
und Nordamerika und den stabilen Preisen in der ganzen Region getragen. Der Raum Afrika / Naher Osten verzeichnete
eine RevPAR-Zunahme von 5,6 Prozent dank der gestiegenen
Nachfrage auf dem ganzen Kontinent. Insbesondere Nordafrika sticht mit einem Auslastungszuwachs von 16,8 Prozent hervor. Aber auch der Nahe Osten und Südafrika scheinen sich von
der Wirtschaftskrise respektive den Fussball-WM-Überkapazitäten langsam aber sicher zu erholen. Die Preise auf dem Kontinent gingen im Vergleich zum letzten Jahr allerdings um
0,5 Prozent zurück (Referenzwährung US-Dollar).
Mesuré au taux d’occupation, au prix des chambres et au RevPAR, le marché hôtelier a modérément progressé en 2012.
Dans la zone Asie / Pacifique, le RevPAR (monnaie de référence :
dollar US) a gagné 1,4 %, grâce à une hausse soutenue en Asie
du Nord et du Sud-Est et en Australie. L’Amérique du Nord,
l’Amérique centrale et l’Amérique du Sud affichaient, avec un
ADR en progression de 3,8 %, un bon résultat RevPAR en
hausse de 6,3 % (monnaie de référence : dollar US). Dans cette
région, la progression tient principalement à un accroissement
de la demande dans les Caraïbes et en Amérique du Nord et à
la stabilité des prix dans l’ensemble de la région. La zone
Afrique / Proche-Orient enregistre une hausse du RevPAR de
5,6 % à la faveur d’une demande accrue dans tout le continent. L’Afrique du Nord se distingue par un accroissement du
taux d’occupation de 16,8 %. Le Proche-Orient et l’Afrique du
Sud semblent se relever lentement mais sûrement de la crise et
dépasser les surcapacités créées lors de la Coupe du monde de
football. Sur le continent, les prix ont toutefois reculé de 0,5 %
par rapport à 2011 (monnaie de référence : dollar US).
Hotelmärkte Europa
Marchés hôteliers en Europe
In Europa stiegen die durchschnittlichen Zimmerpreise um
4,7 Prozent auf 104.27 Euro, während die Auslastung bei
66,2 Prozent (+0,1 Prozent) stabil blieb. Zum Jahresende lag
der RevPAR bei 69 Euro (+4,8 Prozent). Allen voran zeigen sich
Ost- und Nordeuropa mit einem Plus von je 8,6 Prozent beim
RevPAR (starkes Wachstum in Russland, Polen, Estland aber
auch in Irland und Island) für den guten Schnitt verantwortlich.
Süd- und Westeuropa konnten eine stabile Preisentwicklung
verbuchen (+2,3 Prozent und +1,9 Prozent), während die Auslastung in Südeuropa mit –1,2 Prozent leicht negativ ausfiel und
sie in Westeuropa gegenüber dem Vorjahr nur um 0,8 Prozent
zulegte. In Deutschland, das bereits 2011 einen RevPAR-Zuwachs um 4,2 Prozent verzeichnete, sorgten eine positive Preis-
En Europe, les prix moyens des chambres ont augmenté de
4,7 % pour atteindre 104.27 euros, avec un taux d’occupation
pratiquement inchangé à 66,2 % (+0,1 %). Le RevPAR s’est établi à la fin de l’année à 69 euros (+4,8 %). Cette belle performance est surtout imputable à l’Europe de l’Est et l’Europe du
Nord, ces deux régions faisant état d’un RevPAR en progression de 8,6 % (croissance soutenue en Russie, en Pologne, en
Estonie, mais aussi en Irlande et en Islande). L’évolution des prix
affiche une certaine stabilité en Europe du Sud et en Europe de
l‘Ouest (+2,3 % et +1,9 %), avec un taux d’occupation en léger
repli (–1,2 %) pour la première région et en hausse (+0,8 %)
pour la seconde. En Allemagne, où il avait déjà bondi de 4,2 %
en 2011, le RevPAR a encore gagné 5,7 % sous l’effet d’une
1
2
Der ADR (Average Daily Rate) gibt die durchschnittlich an einem Tag
erzielte Hotelzimmerrate an.
Der RevPAR (Revenue per available room) gilt als allgemeine Messgrösse zum Vergleich von Hotels unterschiedlicher Grösse.
1
2
L’ADR (Average Daily Rate) correspond au prix moyen journalier de la
chambre .
Le RevPAR (Revenue per available room) est un indicateur général
servant à comparer les hôtels de différentes tailles.
39
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
entwicklung von 3,4 Prozent und gute Auslastungen (+2,2 Prozent) abermals für ein sehr gutes RevPAR-Ergebnis (+5,7 Prozent).
Die durchschnittliche Auslastung beim nördlichen Nachbarn lag
Ende 2012 bei 66,3 Prozent, der durchschnittliche Zimmerpreis
bei 94.07 Euro. In Österreich, wo sich 75 Prozent der STR
Global-Teilnehmer in Wien oder Salzburg befinden, stieg der
RevPAR um solide 3,9 Prozent auf 67.19 Euro.
évolution des prix favorable de 3,4 % et de bons taux d’occupation (+2,2 %). Le taux d’occupation moyen de notre voisin
du nord s’est établi à 66,3 % à fin 2012 et le prix moyen des
chambres à 94.07 euros. En Autriche, où 75 % des participants
à STR Global se concentrent à Vienne ou à Salzbourg, le
RevPAR marque une solide progression de 3,9 % et a atteint
67.19 euros.
Hotelmarkt Schweiz
Marché hôtelier de la Suisse
Nachdem die Schweizer Hotellerie bereits im 2011 ein schlechteres Ergebnis als im Vorjahr hinnehmen musste, waren die
Zahlen auch im 2012 leicht rückläufig. Während 2011 dank
starken Wintermonaten, ein gutes erstes Halbjahr verzeichnete, büssten die ersten sechs Monate im 2012 sowohl bei der
Auslastung (–3,7 Prozent) als auch beim ADR (–1,7 Prozent)
ein. Dank einer höheren Auslastung und leicht höheren Preisen
im Juli und August, konnte das zweite Halbjahr positiv abschliessen, vermochte aber die negative Gesamtjahresbilanz
nicht zu verhindern.
Die gesamtschweizerische Auslastung ging um 1,6 Prozent auf 63 Prozent zurück und der ADR sank um 0,7 Prozent
auf 221 Franken, was zu einem RevPAR von 139.14 Franken
(–2,3 Prozent) führte. Die Schweizer Preise, zum jeweils
aktuellen Kurs in Euro umgerechnet, nahmen 2012 um durchschnittlich 1,3 Prozent zu. Der Euro-Wechselkurs wirkte sich
somit erneut negativ auf die Entwicklung der Schweizer Hotellerie aus (siehe Tabelle 1).
Basel: Basel war eine der wenigen Städte, die 2012 zulegen konnten, wobei sich die Hotels insbesondere im ersten
Halbjahr verbesserten. Im Januar und Februar wurden zweistellige Wachstumszahlen beim RevPAR erzielt. Dies dürfte auf
einige Messen, die 2011 nicht stattfanden, wie die Swissbau,
sowie den zusätzlichen Schaltjahr-Tag im Februar zurückzuführen sein. Auf einen stabilen März, in dem wiederum die Baselworld stattfand, folgten ein guter April (RevPAR +2,9 Prozent)
und Juni (RevPAR +8,2 Prozent). Im zweiten Halbjahr waren die
Zahlen leicht rückläufig. Die Auslastung lag bei einem Jahresmittel von 64,9 Prozent (–0,9 Prozent) und der durchschnittliche Zimmerpreis bei 204.65 Franken (+1,8 Prozent).
Après avoir produit en 2011 déjà un plus mauvais bilan que
l’année précédente, l’hôtellerie suisse a souffert à nouveau
d’un léger fléchissement en 2012. Si la saison d’hiver lui avait
valu de bons résultats au premier semestre en 2011, cela n’a
pas été le cas en 2012 puisque le taux d’occupation a baissé de
3,7 % et l’ADR de 1,7 % dans les six premiers mois de l’année.
Un meilleur taux d’occupation et des prix légèrement supérieurs en juillet et août, ont permis de clôturer le deuxième semestre sur des résultats positifs mais encore insuffisants pour
compenser le bilan négatif de l’année dans son ensemble.
A l’échelle du pays, le taux d’occupation a diminué de
1,6 % pour s’inscrire à 63 % et l‘ADR de 0,7 % pour atteindre
221 francs, avec au bout du compte un RevPAR de 139.14
francs (–2,3 %). Les prix suisses, convertis en euros au cours du
jour, ont augmenté dans l’année 2012 de 1,3 % en moyenne.
De cette manière, le taux de change de l’euro a pesé une
fois encore lourdement sur l’activité de l’hôtellerie suisse (voir
tableau 1).
Bâle : Bâle compte parmi les rares villes qui ont amélioré
leurs résultats en 2012, surtout durant les premiers six mois. En
janvier et février, le RevPAR a affiché une croissance à deux
chiffres, sans doute à la faveur des foires comme Swissbau qui
n’avaient pas eu lieu en 2011, mais aussi du fait de l’année bissextile qui compte un jour de plus. A un mois de mars stable,
porté à nouveau par la tenue de Baselworld, ont succédé un
bon mois d’avril (RevPAR +2,9 %) et un mois de juin prospère
(RevPAR +8,2 %). Les chiffres sont légèrement repartis à la
baisse au deuxième semestre. Le taux d’occupation s’est établi
à 64,9 % (–0,9 %) en moyenne annuelle et le prix moyen de la
chambre à 204.65 francs (+1,8 %).
Tabelle 1 Auslastung, Zimmerpreis und RevPAR nach Regionen
Tableau 1 Occupation, prix des chambres et RevPAR selon les régions
Sample
Echantillon
Auslastung
Occupation
Veränderung*
Variation*
ADR
ADR
Veränderung*
Variation*
RevPAR
RevPAR
Veränderung*
Variation*
292
63,0 %
–1,56 %
221.00
–0,73 %
139.14
–2,28 %
Schweiz
Suisse
Basel
18
64,9 %
–0,93 %
204.65
1,79 %
132.73
0,85 %
Bâle
Bern
18
65,2 %
–2,68 %
158.43
0,46 %
103.28
–2,23 %
Berne
Genf
31
64,1 %
–2,07 %
304.84
–0,47 %
195.26
–2,53 %
Genève
Luzern
19
67,1 %
–1,37 %
177.23
–0,24 %
118.91
–1,61 %
Lucerne
Zürich
Schweiz (Euro)
47
71,1 %
–0,11 %
227.57
–5,37 %
161.74
–5,47 %
Zurich
292
63,0 %
–1,56 %
183.51
1,27 %
115.54
–0,31 %
Suisse (euros)
*Veränderung gegenüber dem Vorjahr
Quelle: STR Global
*Variation par rapport à l’année précédente
Source : STR Global
40 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
Luzern: Obwohl sich Luzern in der Vergangenheit robuster
zeigte als andere Schweizer Städte, sank der durchschnittliche
RevPAR um 1,6 Prozent auf 118.91 Franken. Wegen ausgefallenen Veranstaltungen verlief vor allem das erste Halbjahr
schwach. Im Februar zum Beispiel sorgte das Ausbleiben der
Hunkeler Innovationdays, die nur alle zwei Jahre stattfinden,
für einen Auslastungsrückgang um fast 25 Prozent und einen
um 5,9 Prozent tieferen ADR. Die Sommer- und Herbstmonate
verliefen unter anderem dank der starken Diversifikation der
Herkunft der Touristen besser, wodurch sich auch das Jahresergebnis verbesserte. Seit Längerem bereits reisen viele Asiaten nach Luzern, Tendenz steigend, um die dortigen Sehenswürdigkeiten zu bewundern. Das Fehlen der Gäste aus den
traditionellen Herkunftsmärkten konnte dadurch aber nur teilweise kompensiert werden.
Zürich: Die Zürcher Hoteliers fanden sich im 2012 erneut
mit schwierigen Markverhältnissen konfrontiert. Nachdem bereits im Jahr 2011 über 400 neue Zimmer eröffnet wurden, eröffneten 2012 nochmals mindestens zwei Hotels mit gesamthaft fast 200 Zimmern. Neue Hotelzimmer haben in der Regel
sowohl einen Einfluss auf die Auslastung des Gesamtmarkts
als auch auf die ADR. Neue Hotels bauen ihre Zimmerpreise
meist längerfristig auf und bieten deshalb im kurzfristigen Tagesgeschäft tiefere Preise an. Die rückläufige Nachfrage im
Corporate Business musste aufwendig im Leisure-Segment mit
Gästen aus Fernost kompensiert werden, was einen negativen
Einfluss auf den Wochenend-ADR hatte, da diese Kunden
preissensibler sind und oft weniger bezahlen als Firmenkunden. Mehrere fehlende Eventtage sowie die anhaltend starke
Konkurrenzsituation am Zürcher Flughafen drückten zusätzlich
auf Auslastung und ADR. Die Auslastung in Zürich ging um
0,1 Prozent auf 71,1 Prozent und der ADR um 5,4 Prozent auf
227.57 Franken zurück.
Genf: Ähnlich wie Zürich, ist auch Genf Sitz vieler internationaler Unternehmen, wodurch ein Grossteil der Übernachtungen im Geschäftskundensegment generiert wird, das 2012
leicht zurückging. Die Wochentags-Auslastung nahm um
3,1 Prozent der Wochentags-ADR um 0,7 Prozent ab. Dieser
Rückgang konnte im Leisure-Segment an den Wochenenden
nicht kompensiert werden; die Auslastung nahm lediglich um
0,9 Prozent, der ADR um 0,8 Prozent zu. Der traditionelle Genfer Autosalon, der jeweils im März stattfindet, erwies sich auch
2012 als relativ krisenfest: Der ADR im März nahm um 0,5 Prozent auf 352.67 Franken zu, während die Auslastung um
0,8 Prozent auf 74,9 Prozent abnahm. Genf liegt mit einem
RevPAR-Rückgang von 2,5 Prozent auf 195.26 Franken leicht
unter dem Schweizer Durchschnitt.
Bern: Nach der Eiskunstlauf-EM im Januar 2011 (einmaliger Event), erwies sich der Januar 2012 in Bern mit einer Auslastung von 46,9 Prozent (–22,1 Prozent) als vergleichsweise
schwach. Die mittlere Auslastung der letzten fünf Jahre, die bei
55,5 Prozent liegt (inklusive 2012), lässt aber vermuten, dass
der Januar wohl auch mit den zusätzlichen Übernachtungen
eines Grossanlasses unterdurchschnittlich ausgefallen wäre.
Mit einer Auslastung von 65,2 Prozent schloss das Jahr 2012
Lucerne : Bien que Lucerne ait affiché par le passé une
meilleure tenue que les autres villes suisses, le RevPAR moyen
accuse un fléchissement de 1,6 % pour s’établir à 118.91
francs. L’annulation de certaines manifestations explique un
premier trimestre médiocre. Les « Hunkeler Innovationdays »,
organisés tous les deux ans seulement, n’ont par exemple pas
eu lieu en 2012, d’où une baisse du taux d’occupation de près
de 25 % et un ADR en recul de 5,9 %. La situation s’est sensiblement améliorée durant les mois d’été et d’automne, notamment grâce à la puissante diversification de la provenance des
touristes. Depuis plusieurs années, on observe un engouement
croissant pour les curiosités touristiques de Lucerne du côté
des clients asiatiques, mais leur affluence n’a pas pu entièrement compenser l’absence des touristes provenant des marchés traditionnels.
Zurich : En 2012, les hôteliers zurichois ont dû à nouveau
faire face à un marché difficile. Après la création de 400 nouvelles chambres en 2011, deux nouveaux hôtels ont ouvert
leurs portes en 2012 proposant près de 200 chambres supplémentaires. En règle générale, l’ouverture de nouvelles chambres
influe à la fois sur le taux d’occupation du marché global et sur
l’ADR. Les nouveaux hôtels établissent généralement leurs tarifs à long terme et offrent de ce fait des prix plus bas dans l’activité à court terme. Les hôtels zurichois ont dû compenser à
grands frais le recul de la demande des clients d’affaires avec
la clientèle d’Extrême-Orient, ce qui a eu des effets négatifs
sur l’ADR du week-end, car cette clientèle se caractérise par
une plus forte sensibilité aux prix et débourse souvent moins
que la clientèle commerciale. La perte de plusieurs journées
événements ainsi que la concurrence persistante à l’aéroport
de Zurich ont pesé en outre sur le taux d’occupation et sur
l’ADR, qui se sont inscrits à Zurich respectivement à 71,1 %
(–0,1 %) et à 227.57 francs (–5,4 %).
Genève : Comme Zurich, Genève est le siège de nombreuses entreprises multinationales, qui génèrent la majorité
des nuitées dans le segment de la clientèle d’affaires, laquelle
a légèrement rétréci en 2012. Le taux d’occupation a diminué
de 3,1 % et le prix des chambres de 0,7 % durant la semaine.
Il n’a pas été possible de compenser ce recul avec la clientèle
de loisirs du week-end, le taux d’occupation en fin de semaine
n’ayant augmenté que de 0,9 % et l‘ADR de 0,8 %. Le Salon de
l’auto qui se tient chaque année en mars a une fois encore plutôt bien résisté à la crise : l’ADR a gagné 0,5 % en mars pour
atteindre 352.67 francs, tandis que le taux d’occupation a baissé de 0,8 % et s’est inscrit à 74,9 %. Avec un RevPAR de 195.26
francs (–2,5 %), Genève se situe légèrement au-dessous de la
moyenne suisse.
Berne : Après les Championnats du monde de patinage artistique organisés en janvier 2011 (événement unique), les établissements bernois ont affiché des résultats relativement
faibles en janvier 2012 avec un taux d’occupation de 46,9 %
(–22,1 %). Cependant, le taux d’occupation moyen des cinq
dernières années (2012 compris) s’établit à 55,5 %, ce qui laisse
supposer que le mois de janvier aurait aussi été au-dessous
de la moyenne avec les nuitées supplémentaires d’un grand
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
41
mit einem Rückgang um 2,7 Prozent ab. Der ADR konnte dagegen um 0,5 Prozent auf 158.43 Franken gesteigert werden.
Bern schliesst das Jahr 2012 mit einem RevPAR von 103.28
Franken (–2,2 Prozent).
2011 musste vor allem das Luxussegment Einbussen bei
Auslastung und Zimmerpreisen verzeichnen, während die tieferen Segmente von diesem Preisdruck profitieren und teilweise höhere Auslastungen erzielen konnten (siehe Tabelle 2).
Dieser Trend scheint sich 2012 weiter fortgesetzt zu haben. Allerdings beschränkt sich der Preisdruck nicht mehr nur auf das
Luxussegment, sondern wirkt sich auch auf das 3- und 4-Sterne-Segment aus. Entsprechend ist das Midscale-Segment das
einzige mit einem Zuwachs bei Auslastung und ADR. Offensichtlich wird nicht mehr nur von Luxus- auf Upscale-Hotels
ausgewichen, sondern es findet auch eine Verschiebung von
Upscale- zu Midscale-Hotels statt. Dass das Luxus- und Upper
Upscale-Segment inzwischen wieder mehr Übernachtungen
verzeichnet (+0,1 Prozent beziehungsweise +0,6 Prozent),
auch wenn mit leicht tieferen Zimmerpreisen (–2 Prozent beziehungsweise –3 Prozent), deutet zusätzlich darauf hin, dass
eine Verschiebung des Preisdrucks stattgefunden hat.
événement. Avec un taux d’occupation de 65,2 %, l’année
2012 se termine sur un repli de 2,7 %. En revanche, l’ADR, en
progression de 0,5 %, a atteint 158.43 francs. Berne clôture
l’année 2012 sur un RevPAR de 103.28 francs (–2,2 %).
En 2011, la chute des taux d’occupation et du prix des
chambres a été surtout marquée dans le segment de luxe, alors
que les segments inférieurs ont pu profiter de la pression sur
les prix dans l’hôtellerie de luxe et enregistrer en partie des
taux d’occupation supérieurs (voir tableau 2). Cette évolution
semble se confirmer en 2012, avec la précision que la pression
sur les prix ne se limite plus au segment de luxe, mais s’étend
au segment des hôtels 3 et 4 étoiles. En conséquence, les établissements moyen de gamme sont les seuls à enregistrer une
augmentation du taux d’occupation et de l’ADR. Visiblement,
le report ne s’opère plus seulement de l’hôtellerie de luxe vers
les établissements haut de gamme, mais aussi des hôtels haut
de gamme vers le segment moyen de gamme. Entre-temps, les
nuitées ont augmenté dans les segments de luxe et haut de
gamme (respectivement +0,1 % et +0,6 %), avec des prix
certes légèrement inférieurs (respectivement –2 % et –3 %) ce
qui indique que la pression sur les prix s’est déplacée.
Tabelle 2 Auslastung, Zimmerpreis und RevPAR nach Kategorie
Tableau 2 Occupation, prix des chambres et RevPAR par catégorie
Sample
Echantillon
Auslastung
Occupation
Veränderung*
Variation*
ADR
ADR
Veränderung*
Variation*
RevPAR
RevPAR
Veränderung*
Variation*
Luxury
40
54,2 %
0,09 %
501.95
–2,02 %
272.27
–1,94 %
Luxury
Upper Upscale
67
63,2 %
0,56 %
252.30
–3,00 %
159.47
–2,46 %
Upper Upscale
101
63,3 %
–4,97 %
169.28
0,65 %
107.22
–4,35 %
Upscale
Upper Midscale
Upscale
35
64,1 %
–1,28 %
143.79
–1,36 %
92.22
–2,62 %
Upper Midscale
Midscale
48
68,5 %
1,25 %
132.51
1,95 %
90.72
3,22 %
Midscale
*Veränderung gegenüber dem Vorjahr
Quelle: STR Global
*Variation par rapport à l’année précédente
Source : STR Global
STR Global – führender Anbieter für Benchmarking
STR Global, fournisseur leader de benchmarking
STR und STR Global erheben Hotel-Performance-Daten von
über 40 000 Hotelbetrieben mit über fünf Millionen Hotelzimmern weltweit. Die Berichte geben Einsicht in Angebot und
Nachfrage, Prognosen und Trends sowie in die Entwicklungen
der Erfolgsrechnungen. Als weltweit führender Anbieter auf
diesem Gebiet bietet STR Global Hoteliers ein Benchmark-Tool
zur Beurteilung von Auslastung, ADR und RevPAR an. Dank
diesen Kennzahlen erfährt das Hotel, wie gross sein Marktanteil ist und wo es sich im Vergleich zu seinen Mitbewerbern
positioniert. hotelleriesuisse übernimmt die Kosten für die Nutzung des STR Global Benchmark-Tools für die Mitglieder von
hotelleriesuisse bis Ende 2014. Ein Versuch lohnt sich für jeden
Hotelbetrieb – egal ob kleines Ferienhotel in den Bergen oder
grosser Stadtbetrieb.
STR et STR Global recensent les données relatives aux performances de plus de 40 000 hôtels dans le monde entier, lesquels totalisent plus de cinq millions de chambres. Les rapports
renseignent sur l’offre et la demande, les prévisions et tendances, ainsi que sur l’évolution des comptes de résultats. Leader mondial dans ce domaine, STR Global propose aux hôteliers un outil de benchmarking pour évaluer le taux d’occupation,
l’ADR et le RevPAR. Ces chiffres-clés permettent à chaque
hôtel de connaître sa part de marché et sa position par rapport
à ses concurrents. Jusqu’à fin 2014, hotelleriesuisse prend à sa
charge les coûts d’utilisation de STR Global pour ses membres.
Qu’il s’agisse d’un petit hôtel de vacances dans les montagnes
ou d’un grand palace urbain, chaque établissement hôtelier a
tout à gagner à tester cet outil.
Arbeit und Bildung
Travail et éducation
R AMONA BROTSCHI hotelleriesuisse
R AMONA BROTSCHI hotelleriesuisse
Beschäftigung in der Hotellerie
Emploi dans l’hôtellerie
Die Beschäftigung in der Hotellerie charakterisiert sich durch
diverse Aspekte (siehe Abbildung 1). Diese werden basierend
auf den Daten der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung
(SAKE) und der Beschäftigungsstatistik (BESTA) des Bundesamtes für Statistik (BFS) aufgezeigt. Die folgenden Kennzahlen
betreffen einerseits Beschäftigte, andererseits Erwerbstätige.
Zwei Begriffe, die nach BFS auseinander zu halten sind, denn
«eine erwerbstätige Person kann […] mehreren Beschäftigungen nachgehen (Beschäftigung = eine besetzte Arbeitsstelle)».
Von den rund 4,1 Millionen Beschäftigten in der Schweiz
arbeiten 74,4 Prozent im tertiären Sektor. Das Gastgewerbe ist
mit über 214 000 Beschäftigten – wovon 72 400 in der Hotellerie – für 5,3 Prozent des Gesamtvolumens verantwortlich.
Dies entspricht einem Anteil von 7,1 Prozent (Gastgewerbe) beziehungsweise 2,4 Prozent (Hotellerie) aller Beschäftigten des
tertiären Sektors.
L’emploi dans l’hôtellerie se caractérise par plusieurs éléments
(voir figure 1), exposés ici sur la base des données de l’enquête
suisse sur la population active (ESPA) et de la statistique de
l’emploi (STATEM) de l’Office fédéral de la statistique (OFS). Les
chiffres-clés présentés ci-après concernent d’une part les emplois, de l’autre les personnes actives occupées. Deux notions
qu’il convient de différencier selon l’OFS, car « une personne
active occupée peut […] occuper plusieurs emplois (emploi =
une place de travail occupée) ».
Parmi les 4,1 millions des personnes actives occupées en
Suisse, 74,4 % travaillent dans le secteur tertiaire. Celles occupées dans l’hôtellerie et la restauration sont au nombre de plus
de 214 000 – dont 72 400 dans l’hôtellerie – soit 5,3 % du
nombre total. Cela correspond à une part de 7,1 % (hôtellerie
et restauration) respectivement 2,4 % (hôtellerie) de toutes les
personnes actives occupées dans le secteur tertiaire.
Beschäftigte nach Geschlecht
Emplois selon le sexe
Der Frauenanteil bei den Beschäftigten aller Wirtschaftsbranchen liegt bei 43,9 Prozent. In den Branchen des tertiären Sektors ist dieser Anteil um 7,5 Prozentpunkte höher und macht
mit 51,5 Prozent mehr als die Hälfte aller Beschäftigten aus.
Mit 55,9 Prozent liegt der Frauenanteil in der Hotellerie sogar
noch einiges höher als der Durchschnitt des tertiären Sektors.
La proportion de femmes qui occupent un emploi, toutes
branches économiques confondues, est de 43,9 %. Dans
les branches du secteur tertiaire, cette part est supérieure de
7,5 points de pourcentage et représente, avec 51,5 %, plus de
la moitié de tous les emplois. Dans l’hôtellerie, ce pourcentage
est encore plus élevé (55,9 %).
Erwerbstätige nach Nationalität
Personnes actives occupées selon la nationalité
Für die Analyse des Ausländeranteils wurden die Daten der
SAKE ausgewertet. Diese Statistik weist im Gegensatz zur
BESTA 4,4 Millionen Erwerbstätige in der Schweiz aus. Die Differenz von 314 400 Personen erklärt sich durch die Definition
der «Gesamtheit und Einheit». Die SAKE umfasst die ständige
Wohnbevölkerung ab 15 Jahren und schliesst somit bestimmte Personengruppen, unter anderem Kurzaufenthalter, nicht
ein. Diese machen insbesondere in der Saisonhotellerie einen
nicht zu vernachlässigenden Anteil aus. Der effektive Anteil an
Ausländern im Gastgewerbe dürfte somit noch höher sein als
L’analyse de la proportion d’étrangers a été réalisée à partir des
données de l’ESPA, qui enregistre, contrairement à la STATEM,
4,4 millions de personnes actives occupées. L’écart de 314 400
personnes tient à la définition de « univers de base et unités
d’enquête ». L’ESPA englobe la population résidante permanente dès l’âge de quinze ans et n’inclut donc pas certains
groupes de personnes, entre autres les bénéficiaires d’une
autorisation de séjour de courte durée qui, en particulier dans
l’hôtellerie saisonnière, constituent une part non négligeable.
La part des étrangers dans l’hôtellerie et la restauration devrait
44 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
Abbildung 1 Beschäftigung in der Hotellerie
Branche / Branches
Figure 1 Emploi dans l’hôtellerie
Geschlecht / Sexe
Hotellerie / Hôtellerie 2,4%
Frauen / Femmes 55,9%
Nationalität / Nationalité
Ausländer / Etrangers 43,8%
Arbeitszeit / Temps de travail
Teilzeit / Temps partiel 22,2%
Restauration/ Restauration 4,7%
Andere Branchen Sektor III /
Autres branches secteur III 92,9%
Männer / Hommes 44,1%
Quelle: BFS, hotelleriesuisse
Schweizer / Suisses 56,2%
Vollzeit / Plein temps 77,8%
Source : hotelleriesuisse, OFS
ausgewiesen. Für die Hotellerie liegen hierzu keine detaillierten Daten vor. In der Schweiz sind rund ein Viertel aller Erwerbstätigen Ausländer. Im tertiären Sektor hingegen ist der
Ausländeranteil mit 22,7 Prozent leicht tiefer als im Gesamtdurchschnitt aller Branchen. Bei den Erwerbstätigen im Gastgewerbe ist der Ausländeranteil dagegen mit 43,8 Prozent fast
doppelt so hoch.
donc être plus élevée que ce qui est indiqué. Il n’existe pas de
données détaillées à ce propos pour l’hôtellerie. En Suisse, près
d’un quart de toutes les personnes actives occupées sont des
étrangers. Dans le secteur tertiaire par contre, cette part est de
22,7 %, ce qui est légèrement inférieur à la moyenne générale.
En revanche, dans l’hôtellerie et la restauration, elle représente
presque le double avec 43,8 %.
Beschäftigte nach Arbeitszeit
Personnes en emploi selon le temps de travail
Die Schweiz zählt rund 4 Millionen Beschäftigte im sekundären
und tertiären Sektor, wovon nahezu ein Drittel in Teilzeitanstellungen arbeitet (Teilzeit = weniger als 90 Prozent der betriebsüblichen Arbeitszeit). Im tertiären Sektor liegt der Anteil an
Teilzeitbeschäftigten mit 37,8 Prozent höher. Die Hotellerie
liegt mit 22,2 Prozent Teilzeitbeschäftigten deutlich unter dem
Mittelwert des tertiären Sektors und dem Gesamtdurchschnitt.
La Suisse compte près de 4 millions d’emplois dans les secteurs
secondaire et tertiaire, dont presque un tiers sont des emplois
à temps partiel (temps partiel = moins de 90 % de la durée ordinaire du travail dans l’établissement). Dans le secteur tertiaire, la part des emplois à temps partiel est plus élevée avec
37,8 %. Avec 22,2 %, l’hôtellerie se situe largement au-dessous
de la moyenne du secteur tertiaire et de la moyenne générale.
Vollzeitäquivalente nach Branchen
Equivalents plein temps selon les branches
Abschliessend wird der Arbeitsmarktbeitrag der Hotellerie betrachtet. Dazu wird die Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten
analysiert, die nach BFS aus der Umrechnung des Arbeitsvolumens (gemessen als Beschäftigte oder Arbeitsstunden) in Vollzeitbeschäftigte resultiert. Die Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten entspricht den geleisteten Arbeitsstunden dividiert
durch das Jahresmittel der durch Vollzeitbeschäftigte erbrachten Arbeitsstunden.
Rund 70 Prozent der 3,5 Millionen Vollzeitäquivalente der
Schweiz sind im tertiären Sektor beschäftigt. Mit über 173 000
Vollzeitäquivalenten – wovon nahezu 64 000 in der Hotellerie – bietet das Gastgewerbe Arbeit für 5 Prozent aller Beschäftigten. Dies entspricht einem Anteil von 7 Prozent der
Beschäftigten des tertiären Sektors. Auf die Hotellerie entfallen 1,8 Prozent aller Beschäftigten respektive 2,6 Prozent der
Beschäftigten des tertiären Sektors.
Pour terminer, l’étude a porté sur la contribution de l’hôtellerie
au marché du travail basé sur l’emploi en équivalents plein
temps. Selon l’OFS, ceci résulte de la conversion du volume de
travail (mesuré en termes d’emplois ou d’heures de travail) en
emplois à plein temps. L’emploi en équivalents plein temps
correspond au nombre d’heures travaillées, divisé par la
moyenne annuelle des heures travaillées dans les emplois à
plein temps.
Près de 70 % des 3,5 millions des emplois en équivalents
plein temps en Suisse concernent le secteur tertiaire. L’hôtellerie et la restauration offrent plus de 173 000 emplois en équivalents plein temps – dont presque 64 000 dans l’hôtellerie –
ce qui correspond à 5 % des personnes en emploi, soit une
part de 7 % des emplois du secteur tertiaire. L’hôtellerie procure alors 1,8 % de tous les emplois, soit 2,6 % des emplois du
secteur tertiaire.
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
45
HANSJÜRG MOSER Kontrollstelle L-GAV
HANSJÜRG MOSER Office de contrôle CCNT
Kontrollstelle für den L-GAV
Office de contrôle de la CCNT
Die von der paritätischen Aufsichtskommission des LandesGesamtarbeitsvertrages (L-GAV) im Schweizer Gastgewerbe
eingesetzte Kontrollstelle hat folgende Aufgaben:
– Kontrolle der Einhaltung des Vertrages
– Vollzug der Beschlüsse der paritätischen Aufsichtskommission
– Betreiben einer neutralen, unentgeltlichen Auskunftsstelle zu Fragen des L-GAVs
– Inkasso der jährlich geschuldeten Vollzugskostenbeiträge
– Umsetzung des Aus- und Weiterbildungskonzepts
L’Office de contrôle institué par la Commission paritaire de surveillance de la Convention collective nationale de travail (CCNT)
de l’hôtellerie-restauration assume les tâches suivantes :
– Contrôler l’application de la CCNT
– Exécuter les décisions de la Commission paritaire de
surveillance
– Tenir un service de consultation impartial et gratuit
répondant aux questions liées à la CCNT
– Percevoir les contributions annuelles aux frais d’exécution
– Mettre en œuvre le concept de formation et de perfectionnement professionnels
Kontrolle der Einhaltung des L-GAV des
Gastgewerbes
Contrôler l’application de la CCNT de l’hôtellerierestauration
Die Möglichkeiten, einen gastgewerblichen Betrieb auf die Einhaltung des L-GAV zu kontrollieren, sind klar abgegrenzt.
L-GAV Art. 35, d), Ziffer 1 umschreibt, dass Kontrollen durchgeführt werden dürfen:
– auf Verlangen eines vertragsschliessenden Verbandes (sogenannte Verbandsklagen): Die sechs Sozialpartner (Hotel
& Gastro Union, UNiA, Syna auf Seiten der Arbeitnehmerorganisationen, sowie GastroSuisse, hotelleriesuisse und
Swiss Catering Association auf Seiten der Arbeitgeberverbände) haben die Möglichkeit, bei der Kontrollstelle eine
Kontrolle zu verlangen. Diese Klagen müssen begründet
sein und die zu kontrollierenden Punkte sind zu benennen.
– auf Klage hin: Alle dem L-GAV des Gastgewerbes unterstellten Arbeitnehmenden haben die Möglichkeit, entweder direkt bei der Kontrollstelle, über eine Gewerkschaft / Berufsorganisation (falls sie Mitglied sind) oder
einen Anwalt bei der Kontrollstelle eine Klage einzureichen und somit eine Kontrolle zu veranlassen.
– durch Stichproben: Die paritätische Aufsichtskommission
erteilt der Kontrollstelle den Auftrag, Stichproben-Kontrollen durchzuführen.
Les modalités des contrôles de l’application de la CCNT dans
les établissements sont clairement circonscrites. Ainsi, la
convention prévoit-elle à son l’article 35, lettre d, chiffre 1 que
des contrôles peuvent être réalisés :
– sur demande d’une association contractante (plaintes des
associations): chacun des six partenaires sociaux (les organisations des travailleurs Hotel & Gastro Union, Unia, Syna
et les associations patronales GastroSuisse, hotelleriesuisse et Swiss Catering Association) peut requérir un
contrôle auprès de l’Office de contrôle. Les demandes
doivent être motivées et elles doivent détailler les points à
inspecter.
– sur plainte : tous les travailleurs assujettis à la CCNT de
l’hôtellerie-restauration peuvent déposer une plainte auprès de l’Office de contrôle, soit directement soit par
l’intermédiaire du syndicat ou de l’organisation professionnelle auxquels ils sont affiliés ou encore via un avocat.
La plainte donnera lieu à un contrôle.
– par sondage : La Commission paritaire de surveillance
charge l’Office de contrôle de procéder à des contrôles
aléatoires.
Kontrolle im Auftrag der Kantone Basel-Stadt und Zürich:
Bei der Einführung des Bundesgesetzes über Massnahmen zur
Bekämpfung der Schwarzarbeit hat die Aufsichtskommission
alle Kantone angeschrieben und die Kontrolle in den jeweiligen gastgewerblichen Betrieben angeboten. Die Kantone
Basel-Stadt und Zürich haben dieses Angebot angenommen.
Seit 2008 bestehen Leistungsvereinbarungen zwischen dem
L-GAV und diesen beiden Kantonen zwecks Überprüfung
oben genannter Massnahmen.
Die gesetzlich definierten Kontrollpunkte werden in
einzelnen Betrieben gleichzeitig mit den jährlich wiederkehrenden Stichprobenkontrollen durchgeführt. Somit werden
diese Betriebe von einer zusätzlichen Kontrolle entlastet. Im
Contrôle mandaté par les cantons de Bâle-Ville et de Zurich :
A l’occasion de l’introduction de la loi fédérale concernant des
mesures de lutte contre le travail au noir, la Commission de surveillance a adressé un courrier à l’ensemble des cantons, leur
proposant de se charger des inspections dans les entreprises
d’hôtellerie-restauration. Bâle-Ville et Zurich ont accepté cette
offre et il existe ainsi depuis 2008 des conventions de prestations entre ces deux cantons et la CCNT concernant l’inspection des mesures de lutte citées plus haut.
Dans certaines entreprises, les inspecteurs contrôlent ainsi les points prévus par la loi en même temps qu’ils effectuent
les contrôles par sondage annuels, si bien que ces mêmes
entreprises sont exemptées d’un contrôle supplémentaire. En
46 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
Jahre 2012 wurde in insgesamt 319 Betrieben ein Protokoll
betreffend Schwarzarbeit erstellt. Im Jahre 2011 wurde in
330 Betrieben ein Protokoll erstellt.
2012, l’Office de contrôle a établi un rapport sur le travail au
noir dans 319 établissements, contre 330 établissement dans
l’année 2011.
Kontrolltätigkeit im Auftrag des SECO:
Im Auftrage des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) hat
die Kontrollstelle zudem, aufgrund der Personenfreizügigkeit
mit den EU- und Efta-Staaten, die ausländischen Arbeitnehmer
bei Schweizer Arbeitgebern (im Jahre 2012: 1005 Arbeitnehmer in 191 gastgewerblichen Betrieben) sowie auch entsandte Arbeitnehmer (im Jahre 2012: 273 Arbeitnehmer von
39 ausländischen Betrieben) auf Lohn- und Sozialdumping
geprüft.
Activité de contrôle sur mandat du SECO :
Sur mandat du Secrétariat d’Etat à l‘économie (SECO), l’Office
de contrôle a effectué, dans le cadre des inspections entrant
dans le cadre des mesures d’accompagnement à la libre circulation avec les pays de l’UE et de l’AELE, des contrôles portant
sur le dumping salarial et social. Il a vérifié des travailleurs
étrangers occupés par des employeurs suisses (2012 : 1005 employés dans 191 établissements) et des travailleurs détachés
(2012 : 273 employés dans 39 établissements étrangers).
Kontrolltätigkeit zur Einhaltung des L-GAV:
Um die Kontrolltätigkeit durchführen zu können, verfügt die
Kontrollstelle über elf Inspektoren für die ganze Schweiz. Jeder
Inspektor hat sein Einsatzgebiet, das er autonom bearbeitet.
Die bei der Kontrollstelle eingehenden Klagen werden dem jeweiligen Inspektor zugestellt, der meldet die Kontrolle schriftlich an und führt sie am angegebenen Datum durch. Bei jeder
Kontrolle wird ein schriftlicher Bericht erstellt, der dem Arbeitgeber sowie den betroffenen Klägern zugestellt wird. Eventuell festgestellte Verletzungen des L-GAV werden detailliert aufgenommen, und dem Arbeitgeber werden die Verfehlungen
aufgezeigt. Die Kontrollstelle legt grossen Wert auf die beratende Komponente der Besuche. Jede festgestellte Nichteinhaltung des L-GAVs zieht automatisch eine Nachkontrolle nach
sich in einer Zeitspanne von zwei bis zwölf Monaten.
Erst bei Feststellung einer wiederholten Zuwiderhandlung
gegen den L-GAV verfügt die paritätische Aufsichtskommission eine Konventionalstrafe. Die Höhe bemisst sich nach der
Schwere der Verstösse und der Anzahl betroffener Arbeitnehmer und bewegt sich gemäss L-GAV Art 35 f zwischen 600
Franken (Mindeststrafe) und 20 000 Franken (Höchststrafe).
Die Inspektoren führen jährlich im Schnitt etwa 410 Kontrollen aufgrund von Individual- und Verbandsklagen sowie
2000 Stichprobenkontrollen durch. Aus Klagen und Stichprobenkontrollen ergeben sich zudem durchschnittlich etwa
1000 Nachkontrollen, die durchgeführt werden müssen.
Activité de contrôle de l’application de la CCNT :
L’office de contrôle compte un effectif de onze inspecteurs
pour toute la Suisse. Chaque inspecteur est responsable d’un
secteur qu’il gère de manière autonome. Les plaintes enregistrées par l’Office de contrôle sont transmises à l’inspecteur
compétent, lequel annonce par écrit à l’entreprise la date de sa
visite. A l’issue de chaque inspection, il établit un compte rendu à l’intention de l’employeur et du plaignant. L’inspecteur
consigne en détail les infractions à la CCNT et explique les
manquements à l’employeur. L’Office de contrôle attache une
importance particulière à la dimension de conseil des visites
d’inspection. Chaque infraction constatée appelle automatiquement un contrôle subséquent de l’établissement, qui doit
avoir lieu dans un laps de temps de deux à douze mois selon le
type d’infraction.
En cas d’infraction répétée à la CCNT, la Commission paritaire inflige une amende conventionnelle dont le montant
est fonction de la gravité des violations et du nombre de
collaborateurs concernés. L’amende conventionnelle va de
600 francs au minimum jusqu’à 20 000 francs au maximum
(voir art. 35 f CCNT).
En moyenne, les inspecteurs procèdent à 410 contrôles
par an sur la base de plaintes individuelles ou d’association,
ainsi qu’à 2000 contrôles par sondage. A des plaintes individuelles ou d’association et des contrôles de sondage s’ajoutent
en moyenne 1000 contrôles subséquents.
Stichprobenkontrollen:
Im Rahmen der von der paritätischen Aufsichtskommission angeordneten Stichprobenkontrollen überprüft die Kontrollstelle
seit 2001 jährlich 2000 gastgewerbliche Betriebe auf die Einhaltung des L-GAV. Die Kontrollen im 2012 zeigen Fortschritte, was die Pflicht zur Arbeitszeiterfassung sowie den 13. Monatslohn angeht. Während des Zeitraumes Juli 2010 bis
Juni 2011 wurden 2000 Betriebe geprüft, die nach dem Zufallsprinzip ausgesucht wurden. Gewichtet verteilt auf drei Sprachregionen (deutsch, französisch und italienisch), drei Betriebstypen (Hotels, Restaurants und Paragastronomie) und drei
Betriebsgrössen (ein bis vier Mitarbeiter, fünf bis 19 Mitarbeiter und 20 Mitarbeiter und mehr) bilden sie ein repräsentatives
Abbild des Schweizer Gastgewerbes.
Contrôles par sondage :
A l’occasion des contrôles aléatoires opérés à la demande de la
Commission paritaire de surveillance depuis 2001, l’Office de
contrôle vérifie chaque année le respect de la CCNT dans
2000 établissements. Les résultats de l’année 2012 font état de
divers progrès au chapitre de la saisie obligatoire du temps de
travail et du paiement du 13e salaire. Entre juillet 2010 et juin
2011, 2000 établissements ont été sélectionnés de manière
aléatoire. Pondéré selon trois régions linguistiques (allemand,
français et italien), selon trois types d’établissements (hôtels,
restaurants et pararestauration) et trois tailles (un à quatre collaborateurs, cinq à 19 collaborateurs et 20 collaborateurs ou
plus), l’échantillon est représentatif de l’hôtellerie-restauration
suisse.
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
47
Anhand der Stichproben-Kontrollen werden die Einhaltung der Mindestlöhne (L-GAV Art 10), die Erfassung der Arbeitszeit (L-GAV Art 15 und 21) sowie die Zahlung des 13. Monatslohns (L-GAV Art 12) geprüft. Die Kontrollergebnisse
zeigen, dass die grosse Mehrheit der kontrollierten Betriebe
(91 Prozent) über ein brauchbares System zur Arbeitszeiterfassung verfügt. Im Vergleich zur Stichproben-Runde (2009 / 2010)
ist das eine Steigerung von über 10 Prozent. In 75,5 Prozent
der kontrollierten Betriebe mit brauchbarer Arbeitszeiterfassung wird die Arbeitszeiterfassung auch vorschriftsgemäss
mindestens einmal monatlich vom Arbeitnehmer beziehungsweise vom Arbeitgeber unterschrieben. Das stärkere Engagement der Betriebe ist positiv einzuschätzen, jedoch ist es Ziel,
das Prinzip in allen Betrieben zu verankern.
Die Anzahl Betriebe, die allen Mitarbeiter mit entsprechendem Anspruch einen 13. Monatslohn zahlen, lag im Zeitraum 2010 / 2011 bei fast 90 Prozent (Vorjahr: 89,3 Prozent).
Allerdings erledigen dies nur 77 Prozent der Betriebe korrekt
(Vorjahr: 76 Prozent). Leicht gesunken ist die Anzahl der Betriebe, die alle Mindestlöhne einhalten. Während es 2009 /
2010 noch 81,5 Prozent der Betriebe waren, waren es ein Jahr
später noch 80,6 Prozent.
Im Zeitraum Juli 2011 bis Juni 2012 wurde, aufgrund der
Einführung des neuen Mindestlohn- und 13. Monatslohnsystems entschieden, die 2000 zufällig ausgewählten Betriebe
nur auf das Vorhandensein einer Arbeitszeiterfassung (L-GAV
Art 15 und 21) zu kontrollieren. Zudem widmeten die Inspektoren viel Zeit der Beratung für die neu auf den 1. Januar
2012 in Kraft getretenen Artikel Mindestlöhne und 13. Monatslöhne. Insgesamt blieben 1498 (75,4 Prozent) Betriebe
ohne Beanstandung (System vorhanden und unterschrieben).
15,8 Prozent der Betriebe haben ein System, das aber nicht unterschrieben ist, und 8,8 Prozent der Betriebe verfügen über
kein entsprechendes System. Die Tabelle 1 zeigt die Entwicklung der Ergebnisse aus den Stichproben der letzten zehn
Jahre. Bereits im Juli 2012 wurde wieder mit einer kompletten
Stichproben-Kontrollrunde begonnen. Überprüft werden das
Les contrôles par sondage vérifient le respect des salaires
minimaux (art. 10 CCNT), la saisie du temps de travail
(art. 15 et 21 CCNT), ainsi que le paiement du 13e salaire
(art. 12 CCNT). Les résultats des contrôles montrent que la
grande majorité des établissements inspectés (91 %) disposent
d’un système utilisable de saisie du temps de travail, ce qui correspond à une amélioration de plus de 10 % par rapport à la
dernière série de contrôles (2009 / 2010). Dans 75,5 % des établissements disposant d’un système d’enregistrement utilisable, le relevé du temps de travail est signé selon les règles au
moins une fois par mois par l’employé et l’employeur. Les établissements ont consenti à cet égard des efforts qu’il faut saluer, mais ils doivent encore faire mieux pour généraliser le
principe de la saisie.
La part des établissements ayant versé un 13e salaire à
tous les employeurs ayants droit a atteint dans la période
2010 / 2011 près de 90 % (exercice précédent : 89,3 %). Cependant seuls 77 % des employeurs s’acquittent correctement de
cette obligation (exercice précédent : 76 %). La part des établissements respectant tous les salaires minimums a légèrement fléchi, passant de 81,5 % en 2009 / 2010 à 80,6 % un an
plus tard.
En raison de l’introduction des nouvelles dispositions sur
les salaires minimums et le 13e salaire, il a été décidé, pour la
période entre juillet 2011 et juin 2012, de contrôler uniquement l’enregistrement du temps de travail (art. 15 et 21 CCNT)
dans les 2000 établissements sélectionnés sur un mode aléatoire. Les inspecteurs ont pris beaucoup de temps pour conseiller les employeurs sur les salaires minimums et le 13e salaire entrés en vigueur le 1er janvier 2012. Le nombre d’établissements
entièrement conformes (saisie du temps de travail avec signature des relevés) s’est élevé à 1498 (75,4 %) ; 15,8 % des établissements étaient dotés d’un système, mais sans signature
des relevés, tandis que 8,8 % ne disposaient d’aucun système
de saisie. Le tableau 1 présente les résultats des contrôles par
sondage pour les dix dernières années. L’office de contrôle a
renoué en juillet 2012 avec les contrôles par sondage com-
Tabelle 1 Ergebnisse der repräsentativen Stichproben durchgeführt
in den Jahren 2001 / 02 bis 2011 / 12
Tableau 1 Résultats des contrôles par sondages représentatifs
réalisés entre 2001 / 02 et 2011 / 12
Zeitraum
01/02
03/04
05/06
06/07
08/09
09/10
10/11
11/12
Brauchbares System vorhanden
64,4 %
60,4 %
64,7 %
65,8 %
68,6 %
79,2 %
91,3 %
91,2 %
Système de saisie utilisable
Brauchbares System vorhanden und
unterschrieben
46,7 %
42,6 %
50,7 %
51,6 %
52,7 %
63,8 %
75,5 %
75,4 %
Système de saisie existant avec
signature des relevés
–
–
85 %
84,5 %
81,7 %
81,5 %
80,6 %
Arbeitszeitkontrolle
Contrôle du temps de travail
Mindestlohn
Alle Mindestlöhne eingehalten
Période
Salaire minimum
– Respect de tous les salaires minimums
13. Monatslohn
13e salaire
13. Monatslohn wird allen Mitarbeitern mit Anspruch entschädigt
–
–
–
88,9 %
87,7 %
89,3 %
89,8 %
–
Paiement du 13e salaire
à tous les ayants droit
13. Monatslohn wird allen Mitarbeitern korrekt entschädigt
–
–
–
68,4 %
70,2 %
76 %
77,1 %
–
Paiement correct du 13e
salaire à tous les ayants droit
Quelle: Kontrollstelle L-GAV
Source : Office de contrôle CCNT
48 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
Vorhandensein einer brauchbaren Arbeitszeiterfassung, die
Einhaltung der Mindestlöhne und dieses Mal ebenfalls das
Vorhandensein einer Schlussabrechnung bei Austritt eines
Mitarbeiter.
plets. La nouvelle série de contrôles vérifie l’existence d’un
système utilisable de saisie du temps de travail, le respect des
salaires minimums et dorénavant aussi l’existence d’un décompte de sortie en cas de départ d’un collaborateur.
Vollzug der Beschlüsse der paritätischen
Aufsichtskommission
Exécuter les décisions de la commission paritaire
de surveillance
Die Kontrollstelle hat die Beschlüsse der paritätischen Aufsichtskommission zu vollziehen. Dies in der Durchführung der
gesprochenen Konventionalstrafen, sowie auch dem Inkasso
der jährlich geschuldeten Vollzugskostenbeiträge.
L’Office de contrôle a pour mission d’exécuter les décisions de
la commission paritaire de surveillance, pour ce qui concerne
l’exécution des sanctions conventionnelles infligées et la perception des contributions annuelles aux frais d’exécution.
Betreiben einer neutralen, unentgeltlichen
Auskunftsstelle zu Fragen des L-GAVs
Tenir un service de consultation impartial et
gratuit répondant aux questions liées à la CCNT
Im Jahre 2011 haben vier Mitarbeiter (mit 320 Stellenprozenten) insgesamt 22 144 (Vorjahr: 20 680) unentgeltliche Auskünfte zu den einzelnen Artikeln des L-GAV per Telefon erteilt.
Diese Auskünfte wurden an Arbeitgeber, Arbeitnehmer sowie
öffentliche Instanzen, Juristen und Gerichte erteilt. Dazu
kamen 7161 (Vorjahr: 6519) Auskünfte zu Anfragen betreffend
Obligationenrecht, Arbeitsgesetz, Vollzugskosteninkasso etc.
Dies ergibt einen täglichen Durchschnitt von knapp 115 (Vorjahr: 109) telefonischen Auskünften pro Arbeitstag. Nebst telefonischen Auskünften wurden direkt am Schalter 164 Personen (Vorjahr: 156) beraten. Die Anfragen via E-Mail beliefen
sich 2011 auf 3753 (Vorjahr: 3416).
En 2011, quatre collaborateurs (pour 3,2 équivalents plein
temps) ont fourni à titre gracieux 22 144 renseignements téléphoniques concernant la CCNT aux employeurs, employés, instances officielles, juristes et tribunaux (contre 20 680 en 2010).
Viennent s’y ajouter 7161 réponses (année précédente : 6519)
à des questions portant sur le code des obligations, la loi sur le
travail, l’encaissement des contributions, etc., ce qui correspond à une moyenne de 115 renseignements téléphoniques
par jour ouvrable (année précédente : 109). 164 personnes ont
été renseignées directement au guichet (année précédente :
156). Les demandes adressées par courriels étaient au nombre
de 3753 en 2011 (contre 3 416 en 2010).
Inkasso der jährlich geschuldeten
Vollzugskostenbeiträge
Percevoir les contributions annuelles aux frais
d’exécution
Auch im Jahre 2012 blieben die Vollzugskostenbeiträge bei 89
Franken pro Betrieb und pro Mitarbeiter. Damit die Rechnungen termingerecht im Dezember versandt werden können,
muss die interne Betriebsverwaltung laufend auf dem neuesten Stand gehalten werden. Im August 2012 mussten insgesamt 2955 offene Posten dem Inkassobüro übergeben werden. Bis Ende 2012 konnten 1541 Fälle abgeschlossen werden.
Dans l’année 2012, la contribution annuelle est restée fixée
également à 89 francs par établissement et par collaborateurs.
Pour pouvoir assurer un envoi des factures dans les temps en
décembre, l’administration interne doit être constamment
mise à jour. En août 2012, 2 955 cas d’impayés ont été transmis au bureau de perception, dont 1541 ont pu être réglés
avant la fin de l’année 2012.
Die Umsetzung des Aus- und
Weiterbildungskonzepts
Mettre en œuvre le concept de formation et de
perfectionnement professionnels
Aus den Mitteln des Gesamtarbeitsvertrages werden Aus- und
Weiterbildungen gefördert. Das im Jahre 2010 eingeführte
Konzept wurde auch in den folgenden Jahren weitergeführt.
Les contributions aux frais d’exécution de la Convention collective servent à encourager la formation et le perfectionnement
professionnels. Le concept mis en œuvre en 2010 a été main-
Tabelle 2 Anzahl dem L-GAV unterstellte Betriebe (Ende 2012)
Tableau 2 Nombre d’établissements assujettis à la CCNT (fin 2012)
Unterstellte Betriebe 2011
27 228
Etablissements assujettis 2011
Abgänge (durch Betriebsschliessungen,
Nichterfüllung der Unterstellungsbedingungen usw.)
658
Sorties (du fait d’une fermeture d’établissement ou de la
non-conformité aux conditions d’assujettissement, etc.)
Zugänge (durch Neu- und Wiedereröffnungen,
Erfüllen der Unterstellungsbedingungen)
690
Entrées (du fait d’une ouverture ou réouverture ou de la
conformité aux conditions d‘assujettissement)
5 797
Mutations (changements de nom ou d’adresse sans
incidence sur le nombre d’établissements assujettis)
27 260
Effectif fin 2012
Mutationen (Namens- und Adressänderungen ohne Einfluss auf Anzahl der
unterstellten Betriebe)
Bestand Ende 2012
Quelle: Kontrollstelle L-GAV
Source : Office de contrôle CCNT
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
In den durch den L-GAV unterstützten Ausbildungen (Progresso, eidgenössisches Berufsattest berufsbegleitend, eidgenössisches Fähigkeitszeugnis Nachholbildung berufsbegleitend, Berufsmaturität berufsbegleitend, Berufsprüfungen,
Höhere Fachprüfungen, Gastro-Betriebsleiter, diplomierter
Restaurateur sowie Führungsfachmann) konnten im Jahre 2011 beinahe 500 gastgewerbliche Mitarbeiter aus- respektive weitergebildet werden. Die Aus- und Weiterbildungen
der Teilnehmer werden finanziell unterstützt, und die
Arbeitgeber erhalten eine Entschädigung für die Zeitdauer
der Ausbildung.
49
tenu dans les années suivantes. Quelque 500 collaborateurs de
l’hôtellerie-restauration ont suivi en 2011 une formation bénéficiant du soutien de la CCNT, à savoir la formation Progresso,
les formations initiales en cours d’emploi avec attestation fédérale, certificat de capacité ou maturité professionnelle, les
examens professionnels supérieurs de chef d’établissement de
l’hôtellerie, de restaurateur diplômé et de spécialiste de la
conduite d’un groupe. Une aide financière est accordée aux
participants à ces formations, tandis que les employeurs
peuvent faire valoir une compensation de salaire pendant la
durée de la formation.
50 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
PETER B. GROSSHOL Z hotelleriesuisse
PETER B. GROSSHOL Z hotelleriesuisse
Dynamik in der Berufsbildung
der Branche HGT
Formation professionnelle
dynamique dans la branche HGT
Nicht nur die demografische Entwicklung sondern auch die zunehmend attraktiveren und vielfältigen Angebote der akademischen Bildung als Konkurrenzangebote zur Höheren Berufsbildung haben die Akteure in allen Branchen aufgerüttelt. Auf
einem nicht grösser werdenden Markt tummeln sich zunehmend mehr Anbieter. Dieser «Krieg um Talente» hat auch die
Branche Hotel-Gastro-Tourismus (HGT) vollumfänglich erfasst.
Zum einen kommen nicht wenige Betriebe nach den Aufrufen
der letzten Jahre, mehr Lehrstellen zu schaffen, in die schwierige Lage, ihre Lehrstellen nur noch mit Mühe besetzen zu können. Zum andern geraten die Lehrgänge und Abschlüsse der
Höheren Berufsbildung im Konkurrenzkampf insbesondere
wegen ihrer Kostenstruktur noch mehr unter Druck.
Seit 2010 werden durch Beiträge aus den Vollzugskosten
des L-GAV in der Branche – neben dem Basisangebot Progresso – insbesondere die berufsbegleitend absolvierten beruflichen Grundbildungen und Formen der Berufsmaturität unterstützt. Diese brancheninterne Unterstützung ist auch für die
Höhere Berufsbildung entscheidend, denn dank dieser Beiträge wurden die recht teuren, nicht subventionierten Weiterbildungen für die Interessierten der Branche erschwinglicher.
L’évolution démographique, mais aussi les offres toujours plus
attrayantes et diversifiées de la formation universitaire qui
viennent concurrencer la formation professionnelle supérieure
ont tiré de leur léthargie les acteurs de toutes les branches. Des
prestataires toujours plus nombreux se bousculent sur un marché aux dimensions inchangées. La branche Hôtellerie Gastronomie Tourisme (HGT) n’échappe pas à cette « guerre des talents ». D’un côté, alors qu’ils avaient répondu aux appels des
dernières années à créer davantage de places d’apprentissage,
un certain nombre d’établissements peinent à pourvoir ces
places. De l’autre, la pression concurrentielle croît sur les cursus et les diplômes de la formation professionnelle supérieure
en raison, notamment, de leur structure de coûts.
Depuis 2010, les contributions aux frais d’exécution de la
CCNT dans la branche permet de soutenir en particulier les formations initiales en cours d’emploi et les types de maturité professionnelle – en plus de l’offre de base Progresso. Ce soutien
interne s’est révélé déterminant pour la formation professionnelle supérieure, rendant les perfectionnements, assez onéreux et non subventionnés, plus accessibles aux intéressés de
la branche.
Die Berufsbildung befindet sich im Aufwind:
Rück- und Ausblick
La formation professionnelle a le vent en poupe :
rétrospective et perspective
Die vom Bund vorgesehenen finanziellen Entlastungen für eine
weitere Unterstützung der Vorbereitungskurse für die Höhere
Berufsbildung werden endlich für weitere Attraktivität und
ähnlich lange Spiesse im Wettbewerb sorgen. Das subjektorientierte Finanzierungsmodell1, welches in der Änderung des
Artikels 65 der Berufsbildungsverordnung (BBV) zurzeit diskutiert wird, kann dem einzelnen Weiterbildungswilligen motivierender Anreiz und somit für die Branche ein Gewinn sein.
Mit dem Bundesgesetz über die Weiterbildung wurde ein
Thema aufgegriffen, das bereits in der Vernehmlassung hohe
Wellen warf. Dabei machte sich das Engagement von hotelleriesuisse zusammen mit andern politisch engagierten Partnern
bezahlt. So wurde sichergestellt, dass die Eidgenössische Anerkennung der Nachdiplomstudien Höhere Fachsschule (HF)
losgelöst vom Weiterbildungsgesetz diskutiert wird und somit
der vorgesehenen Aufhebung entgeht. Auch die Frage der
umstrittenen Bezeichnungen der Abschlüsse auf der HF-Stufe
wird behandelt, auch wenn diesbezüglich eine einigermassen
befriedigende Lösung noch nicht in Sicht ist.
Les allègements financiers prévus par la Confédération pour
maintenir le soutien des cours de préparation à la formation
professionnelle supérieure vont enfin renforcer l’attrait de la
branche et permettre d’affronter la concurrence à armes
égales. Le modèle de financement1 orienté sujet, adopté après
la modification de l’article 65 de l’ordonnance sur la formation
professionnelle OFPr, sera motivant pour qui souhaite se perfectionner et bénéficiera à la branche en général.
Le projet de loi fédérale sur la formation continue a suscité des débats houleux dès la procédure de consultation. L’engagement commun d’hotelleriesuisse et d’autres partenaires
politiques a porté ses fruits et permis que la reconnaissance fédérale des études postgrades Ecoles supérieures (ES) soit débattue indépendamment de la loi sur la formation continue et,
de cette manière, échappe à l’élimination prévue. Par ailleurs,
la question des dénominations contestées des examens professionnels au niveau ES sera également traitée, même si
aucune solution quelque peu satisfaisante ne semble en vue
pour l’instant.
1
BBT (2012), Ergebnisbericht zur Vernehmlassung zur Änderung von
Artikel 65 der BBV – Erhöhung der Beiträge für die Durchführung der
eidgenössischen Prüfungen, Bern.
1
OFFT (2012), Rapport sur les résultats de la consultation concernant
la modification de l’article 65 de l’OFPr: augmentation des subventions relatives à l’organisation des examens fédéraux, Berne.
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
51
Die aktive Bildungspolitik von hotelleriesuisse, welche
vermehrt auch die nationale Bildungs-Trägerorganisation Hotel & Gastro formation mit einbezog, erweist sich als erfolgreich. Diese Trägerschaft stellt ein wertvolles Instrument dar,
können doch so Berufsbildungsprojekte gemeinsam für die
gesamte Branche angepackt werden. Nicht nur dass auch
2012 die Schweizer Berufsmeisterschaften SwissSkills wiederum erfolgreich durchgeführt werden konnten, auch das Projekt
der Anerkennung der neuen Lehre Systemgastronomiefachmann wurde erfolgreich abgeschlossen, und die Grundbildung
steht jetzt kurz vor dem Start.
Auch bei hotelleriesuisse selbst ist die Berufsbildung im
Aufbruch. Dank einer umfassenden und die Bedürfnisse sowohl der Märkte als auch der Anbieter berücksichtigenden Bildungsstrategie wurden die Strukturen und Aufgaben neu ausgerichtet. So kann der Verband die Herausforderungen im
Bildungsbereich konzentriert und umsichtig angehen.
Auch in naher Zukunft stehen einige wesentliche Punkte
an. So wird etwa die umfassende Revision der Berufslehren
Hotelfachmann und Restaurationsfachmann mit Eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) sowie der entsprechenden Attestausbildungen Hotellerie- respektive Restaurationsangestellter in Angriff genommen und ein Projekt «Kochtalente
fördern» entwickelt. Zudem laufen die Vorbereitungen zu den
schweizerischen Berufsmeisterschaften SwissSkills im Jahre
2014 in Bern, an denen neben den attraktiven und erfolgreichen Meisterschaften in Küche und Service zum ersten Mal
ebenfalls die Hotelfachleute in einem Wettbewerb antreten
werden.
Weit fortgeschritten sind auch die Vorarbeiten zur Erlangung des Vortickets für die neue Lehre mit dem Arbeitstitel
«Hotel- und Gastrofachmann EFZ». Damit würde der Startschuss für das Projekt zur Schaffung einer innovativen generalistischen Ausbildung erfolgen. Hier wird einem lang gehegten
Wunsch der Branche mit einer anspruchsvollen Neuschaffung
entsprochen. hotelleriesuisse engagiert sich stark in diesem
Projekt, in welchem gute Schüler zur Berufsmaturität geführt
werden sollen.
Im Bereich der internationalen Ausrichtung zur Lancierung
von Swiss Hotel Association Diploma-Standards konnten die
wesentlichen Hürden überwunden werden, so dass mit diesen
Aktivitäten ein weiteres Kapitel der neuen Bildungsstrategie
von hotelleriesuisse aufgeschlagen werden kann. Im Rahmen
der Umsetzung der Strategie wird ein Schwergewicht auf Kooperationen mit den Hotelfachschulen und mit der Ecole hôtelière de Lausanne (EHL) gelegt, um die Ausbildungsqualität in
der höheren Berufsbildung weiter auszubauen.
La politique de formation active pratiquée par hotelleriesuisse, avec une implication accrue de l’organisation faîtière
nationale Hotel & Gastro formation, s’est révélée une bonne
chose. Cet organisme est un instrument précieux pour aborder
des projets de formation professionnelle en faveur de l’ensemble de la branche. Ainsi, il a été possible non seulement
d’organiser avec succès les Championnats Suisses des Métiers
SwissSkills en 2012, mais aussi de faire aboutir le projet de reconnaissance du nouvel apprentissage de « Spécialiste en restauration de système » dont le lancement de la formation de
base est imminent.
Chez hotelleriesuisse aussi la formation professionnelle se
renouvelle. Une stratégie de formation complète, tenant
compte des besoins à la fois des marchés et des prestataires, a
permis de réorienter les structures et les tâches, de sorte que
l’association puisse aborder les défis de la formation de manière concentrée et circonspecte.
Le proche avenir s’annonce riche en nouveautés. Par
exemple, la révision complète des apprentissages professionnels de Spécialiste en hôtellerie et de Spécialiste en restauration avec certificat fédéral de capacité (CFC), ainsi que des formations d’Employé en hôtellerie ou d’Employé en restauration
avec attestation fédérale de formation professionnelle (AFP) a
débuté, et un projet d’encouragement des cuisiniers de talent
a vu le jour. De plus, les préparatifs sont en cours en vue des
Championnats Suisses des Métiers SwissSkills 2014 à Berne,
qui, à côté des championnats toujours très prisés en cuisine et
service, feront également une place, pour la première fois, aux
spécialistes en hôtellerie.
Les travaux de préparation en vue de l’obtention du ticket
provisoire pour le nouvel apprentissage de « Spécialiste en hôtellerie et gastronomie CFC » sont également bien avancés, ce
qui signerait le lancement du projet de création d’une formation généraliste innovante. Cette nouvelle création ambitieuse
répond à un souhait de longue date de la branche Hôtellerie
Gastronomie Tourisme. hotelleriesuisse s’engage activement
dans ce projet qui veut attirer de bons élèves vers une maturité
professionnelle.
Dans le domaine des activités à l’international en vue du
lancement des Swiss Hotel Association Diploma Standards
les principaux obstacles ont été surmontés, si bien qu’il est
possible de parler de nouveau chapitre de la stratégie de formation d’hotelleriesuisse. Dans le cadre de l’implémentation
de la stratégie, des coopérations avec les écoles hôtelières et
avec l’Ecole hôtelière de Lausanne (EHL) font une priorité,
afin de renforcer la qualité dans la formation professionnelle
supérieure.
Entwicklung der Sekundarstufe II
Evolution au niveau du degré secondaire II
Die negative demografische Entwicklung wirkt sich im Gastgewerbe auf den Lehrstellenmarkt aus. Dass die Gesamtzahl aller Lehrverhältnisse in der Schweiz zugenommen hat, ist auch
die Folge von teils massiven Aktivitäten einzelner Branchen in
den entsprechenden Märkten. Tatsache bleibt hingegen, dass
die Anzahl Lehrverhältnisse in der Branche Hotel-Gastro-Tou-
Les changements démographiques négatifs affectent le marché des places d’apprentissage dans l’hôtellerie et la restauration. Si le nombre total de contrats d’apprentissage en Suisse
a progressé, c’est que certaines branches ont déployé des activités parfois considérables sur leurs marchés. Par contre, le
nombre de contrats d’apprentissage conclus dans la branche
52 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
Tabelle 1 Neu abgeschlossene Lehrverhältnisse
2001
Tableau 1 Nouveaux contrats d’apprentissage
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
3-jährige Lehren
Apprentissages de 3 ans
Hotelfachmann EFZ
–
–
–
–
327
380
351
363
386
345
379
Spécialiste en hôtellerie CFC
Restaurationsfachmann EFZ
–
–
–
–
718
852
738
876
875
786
731
Spécialiste en restauration CFC
309
305
319
345
63
56
48
–
–
–
–
Assistant en restauration
et hôtellerie CFC
Gastronomiefachassistent EFZ
2 062
1 882
1 937
2 090
2 138
2 144
2 178
2 242
2 149
295
2
Cuisinier
Koch EFZ
Koch
–
–
–
–
–
–
–
–
–
1 802
1 967
Cuisinier CFC
Kaufmann EFZ
Branche HGT, Profil B1
–
–
26
26
27
23
35
21
27
21
11
Employé de commerce CFC
branche HGT, profil B1
Kaufmann EFZ
Branche HGT, Profil E1
–
–
234
278
276
226
297
250
255
248
253
Employé de commerce CFC
branche HGT, profil E1
248
215
70
20
22
–
–
–
–
–
–
Employé de commerce hôtellerie
et restauration CFC
–
–
–
–
–
–
–
–
124
130
144
Cuisinier en diététique CFC
(2e apprentissage)
2 619
2 402
2 586
2 759
3 571
3 681
3 647
3 752
3 816
3 627
3 487
Total
Hotelfachassistent EFZ
340
270
250
252
10
1
–
–
–
–
–
Servicefachangestellter EFZ
754
725
668
719
123
6
3
–
–
–
–
Sommelier CFC
–
–
–
–
25
40
33
47
43
53
49
Employé en hôtellerie AFP
Kaufmännischer Angestellter
Gastgewerbe EFZ
Diätkoch EFZ (Zweitlehre)
Total
2-jährige Lehren
Hotellerieangestellter EBA
Apprentissages de 2 ans
Assistant d’hôtel CFC
Restaurationsangestellter EBA
–
–
–
–
66
64
74
143
129
147
130
Employé en restauration AFP
Küchenangestellter EBA
–
–
–
–
220
257
293
314
344
343
366
Employé en cuisine AFP
1 094
995
918
971
444
368
403
504
516
543
545
Total
EFZ und EBA
Total 2- und 3-jährige Lehren
Hotellerie
Total EFZ (alle Branchen)
Total EBA (alle Branchen)
Total (alle Branchen)
EFZ / EBA Anteil Hotellerie
Total
CFC et AFP
4 032
Total des apprentissages de
2 et 3 ans dans l’hôtellerie
62 414 60 476 60 410 62 847 62 548 64 226 67 159 69 557 67 640 69 219 70 095
Total CFC (toutes les branches)
3 713
–
3 397
3 504
–
–
3 730
–
4 015
1 406
4 049
Total (toutes les branches)
5,9 %
6,3 %
– Werden nicht (mehr) ausgebildet.
1 Inklusiv der Zahlen der Hotel-Tourismus-Handelsschulen.
Quelle: BFS, hotelleriesuisse
rismus trotz aller Anstrengungen wiederum zurückgegangen
und unter den Stand des Jahres 2005 gefallen ist. Sorge bereitet insbesondere der Rückgang bei den Restaurationsfachleuten sowie auch bei den Köchen, zwei zentrale Berufe in der
Gastronomie.
Zwar ist das Total der Lehrstellen aller Branchen wiederum
gewachsen, der Anteil der Branche Hotel-Gastro-Tourismus
macht jedoch nur noch 5 Prozent aller Lehrverhältnisse aus,
was einen alarmierend tiefen Wert darstellt. Dabei hielten sich
die zweijährigen Lehren auf dem Niveau des letzten Jahres.
Vor allem der Rückgang bei den Eidgenössischen Fähigkeitszeugnissen ist beachtlich. hotelleriesuisse ist sich der Aufgabe
und Herausforderung bewusst und hat im Bereich des Bildungsmarketings 2012 entsprechende Aktivitäten ausgelöst,
die bereits für das Jahr 2013 Verbesserungen bringen sollten.
Die neue und umfassende Lehrstellenbörse ist in Betrieb und
weitere Massnahmen sind geplant.
6,1 %
5,8 %
5,8 %
1
4 514
4 170
62 414 60 476 60 410 62 847 63 954 66 455 70 216 73 773 72 154 74 025 75 703
5,8 %
4 216
4 332
Total AFP (toutes les branches)
5,6 %
3 057
4 256
5 608
5,9 %
2 229
4 050
6,0 %
4 806
5,6 %
5,3 %
CFC / AFP ratio hôtellerie
– Ne sont pas / plus formés.
Y compris les chiffres des écoles de commerce Hôtellerie-Tourisme.
Source : hotelleriesuisse, OFS
Hôtellerie Gastronomie Tourisme a enregistré un nouveau
recul incontestable malgré tous les efforts, et est tombé
au-dessous du niveau de 2005. Le recul est particulièrement
préoccupant chez les spécialistes en restauration, mais aussi
chez les cuisiniers, deux piliers de l’hôtellerie-restauration.
Certes, le total des places d’apprentissage a de nouveau
progressé toutes branches confondues, mais la part de la
branche Hôtellerie Gastronomie Tourisme ne représente plus
que 5 % de tous les contrats d’apprentissage, soit un niveau
dangereusement bas. Si les formations en deux ans se sont
maintenues au niveau de l’année précédente, la baisse est marquée pour les certificats fédéraux de capacité. Consciente de
sa mission, hotelleriesuisse a déployé sans tarder des activités
dans le domaine du marketing en formation. Leur effet positif
devrait se faire sentir déjà en 2013. La nouvelle bourse des
places d’apprentissage fonctionne bien, et d’autres mesures
sont prévues.
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
Abbildung 1 Neue Lehrverhältnisse und EFZ / EBA-Abschlüsse
53
Figure 1 Nouveaux contrats d’apprentissage et diplômes CFC /AFP
4500
4250
4000
3750
3500
3250
3000
2750
2500
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
Neu abgeschlossene Lehrverhältnisse / Conclusion de nouveaux contrats d’apprentissage
Total EFZ- und EBA-Abschlüsse / Total diplômes CFC et AFP
Quelle: BFS
Source : OFS
Eidgenössische Fähigkeitszeugnisse und
Berufsatteste
CFC et attestations fédérales de formation
professionnelle
Ein Blick auf die Tabelle der Abschlüsse Eidgenössische Fähigkeitszeugnisse (EFZ) und Berufsatteste (EBA) zeigt erfreuliche
Ergebnisse. Nicht auch zuletzt dank der vermehrten Anstrengungen konnten fast alle Abschlüsse zulegen. Man darf dabei
jedoch nicht vergessen, dass diese Zahlen ebenfalls noch die
Folge stärkerer Jahrgänge sind, die jetzt die Grundbildung verlassen. Umso mehr bereitet der bereits spürbare und bemerkenswerte Rückgang im Vorzeigeberuf Koch einige Sorge,
zeigen sich hier doch sehr früh schon die Folgen der bereits
beschriebenen Entwicklungen.
Le tableau des certificats de capacité CFC et des attestations
de formation professionnelle AFP présente des résultats réjouissants, notamment grâce aux efforts accrus qui ont permis
d’enregistrer une progression de presque tous les diplômes.
Toutefois, il ne faut pas perdre de vue que ces chiffres sont imputables à des volées encore importantes qui ont désormais
achevé la formation initiale. La baisse notable déjà sensible
chez les cuisiniers, métier par excellence de la branche, n’en est
que plus inquiétante puisqu’elle traduit les conséquences précoces des changements décrits.
Berufsmaturitätsabschlüsse:
Zurzeit ist es schwierig, schlüssige Erkenntnisse aus den Statistiken der Berufsmaturitätsabschlüsse zu ziehen, da die Erfassungskriterien angepasst wurden und Abschlüsse teils zusammengelegt wurden.
13 Prozent der schweizerischen Jugendlichen haben im
Jahr 2011 eine Berufsmaturität absolvierten, was für sich erfreulich ist. Jedoch variiert die Berufsmaturitätsquote innerhalb
der Schweizer Kantone stark. Zudem sind in der Branche Hotel-Gastro-Tourismus sämtliche Abschlüsse gemeinsam ausgewiesen und somit sind Aussagen für die einzelnen Ausrichtungen nicht möglich. Die Anstrengungen von hotelleriesuisse bei
der Unterstützung von ausbildenden Betrieben und Berufsmaturanden werden auf jeden Fall fortgesetzt.
Certificats de maturité professionnelle :
Il est difficile de tirer des conclusions fondées des statistiques
concernant les certificats de maturité professionnelle, car les
critères de saisie ont été adaptés et les diplômes en partie
regroupés.
Le fait que 13 % des jeunes Suisses aient obtenu une maturité professionnelle dans l’année 2011 est réjouissant en soi,
pourtant le taux de maturités professionnelles varie fortement
selon les différents cantons. De plus, tous les diplômes sont désignés collectivement dans la branche Hôtellerie Gastronomie
Tourisme, ce qui empêche toute interprétation pour les différentes options. hotelleriesuisse poursuivra dans tous les cas ses
efforts de soutien aux établissements formateurs et aux candidats à la maturité professionnelle.
Entwicklung auf Stufe Höhere Berufsbildung
Evolution de la formation supérieure
Höhere Fachprüfungen und Berufsprüfungen:
Die neuen Prüfungsordnungen haben ihre Feuertaufe hinter
sich und das modulare Angebot der Vorbereitungskurse
scheint sich zu bewähren. Noch sind jedoch keine direkten Veränderungen sichtbar. Die Statistiken sind insofern etwas
schwierig zu interpretieren, als die Abschlüsse teils im Zweijahresrhythmus erfolgen und so Entwicklungen nicht sofort ersichtlich sind. Bei den Fachausweisen ist zudem bei der Haus-
Examens professionnels supérieurs et examens professionnels :
Les nouveaux règlements d’examen ont réussi leur baptême du
feu et l’offre modulaire des cours de préparation semble faire
ses preuves. Toutefois, aucun changement direct n’est visible à
ce jour, car certains diplômes sont délivrés dans un rythme de
deux ans et ne sont donc pas encore saisis dans les statistiques.
De plus, au niveau des brevets fédéraux, la statistique ne fait
pas de distinction particulière entre le secteur Hôtellerie Gas-
54 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
Tabelle 2 Abschlüsse EFZ und EBA
Tableau 2 Diplômes CFC et AFP
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
3-jährige Lehren
Apprentissages de 3 ans
Hotelfachmann EFZ
–
–
–
–
–
–
–
272
326
312
323
Spécialiste en hôtellerie CFC
Restaurationsfachmann EFZ
–
–
–
–
–
–
–
599
708
660
741
Spécialiste en restauration CFC
93
179
263
278
266
309
339
43
–
–
–
Assistant en restauration
et hôtellerie CFC
1 699
1 706
1 672
1 553
1 431
1 505
1 643
1 689
1 669
1 809
1 774
Cuisinier
Gastronomiefachassistent EFZ
Koch
Kaufmann EFZ
Branche HGT, Profil B1
–
–
–
–
–
31
29
30
25
33
24
Employé de commerce CFC
branche HGT, profil B1
Kaufmann EFZ
Branche HGT, Profil E1
–
–
–
–
–
209
226
222
214
230
242
Employé de commerce CFC
branche HGT, profil E1
208
228
257
222
199
48
–
–
–
–
–
Employé de commerce hôtellerie
et restauration CFC
–
–
–
–
–
–
–
–
138
145
154
Cuisinier en diététique CFC
(2e apprentissage
2 000
2 113
2 192
2 053
1 896
2 102
2 237
2 855
3 080
3 189
3 258
Total
Kaufmännischer Angestellter
Gastgewerbe EFZ
Diätkoch EFZ (Zweitlehre)
Total
2-jährige Lehren
Apprentissages de 2 ans
Hotelfachassistent EFZ
415
339
286
211
206
209
13
–
–
–
–
Assistant d’hôtel CFC
Servicefachangestellter EFZ
738
682
608
612
562
641
71
4
–
–
–
Sommelier CFC
Hotellerieangestellter EBA
–
–
–
–
–
–
31
33
33
44
39
Employé en hôtellerie AFP
Restaurationsangestellter EBA
–
–
–
–
–
–
63
47
64
102
101
Employé en restauration AFP
Küchenangestellter
Total
–
–
–
–
–
–
202
211
247
264
264
Employé en cuisine AFP
1 153
1 021
894
823
768
850
380
295
344
410
404
Total
3 662
Total des apprentissages de
2 et 3 ans dans l’hôtellerie
50 830 50 406 50 734 51 297 51 149 50 737 49 896 54 658 56 947 59 389 60 279
Total CFC (toutes les branches)
EFZ und EBA
Total 2- und 3-jährige Lehren
Hotellerie
Total EFZ (alle Branchen)
Total EBA (alle Branchen)
Total (alle Branchen)
EFZ / EBA Anteil Hotellerie
CFC et AFP
3 153
–
3 134
3 086
5,2 %
– Werden nicht (mehr) ausgebildet.
1 Inklusiv der Zahlen der Hotel-Tourismus-Handelsschulen.
Quelle: BFS, hotelleriesuisse
wirtschaft, der Gemeinschaftsgastronomie aber auch bei den
Führungsfachleuten nicht ausschliesslich die Branche HotelGastro-Tourismus in die Statistik mit einbezogen. Dennoch
darf hier bei beiden Abschlussniveaus von einer Stabilisierung,
wenn nicht sogar von einer leichten Zunahme gesprochen
werden, was erfreulich ist. Hier machen sich die Unterstützungen durch die Vollzugskostenbeiträge des L-GAV bemerkbar.
Dass der neu in «Chef de Réception» umbenannte Fachausweis, den früheren «Hotelempfangs- und Administrationsleiter», im Jahre 2012 wieder etwas mehr Interessierte anzuziehen vermochte, ist sicher eine der erfreulichen Auswirkungen
der Unterstützung durch die Vollzugskostenbeiträge. Hingegen bereiten weiterhin die Teilnehmerzahlen bei den Hauswirtschaftsleitern Sorge. Auch hier zeigt sich, dass Strukturanpassungen in den Betrieben früher oder später ihren Niederschlag in der Bildung finden. Umso wichtiger sind die gemeinsamen und vorausschauenden Anpassungen in den politischen Gremien zur Stärkung dieser Säulen der KMU.
99
5,8 %
1 591
3 150
5,1 %
2 436
3 424
5,5 %
1
2 894
3 599
Total (toutes les branches)
5,6 %
94
2 617
Total AFP (toutes les branches)
6,1 %
–
2 952
4 026
6,2 %
–
2 664
50 830 50 406 50 734 51 297 51 243 50 836 51 487 57 094 59 841 63 079 64 305
6,2 %
–
2 876
5,7 %
3 690
5,7 %
5,7 %
CFC / AFP ratio hôtellerie
– Ne sont pas / plus formés.
Y compris les chiffres des écoles de commerce Hôtellerie-Tourisme.
Source : hotelleriesuisse, OFS
tronomie Tourisme et les autres en ce qui concerne l’intendance, la restauration collective et les spécialistes de la conduite
d’un groupe. Il n’en est pas moins possible de parler ici d’une
stabilisation réjouissante, voire même d’une légère progression, pour les deux niveaux de diplôme. En la matière, les soutiens apportés par les contributions aux frais d’exécution de la
CCNT sont certainement précieux.
Que le nouveau brevet rebaptisé « Chef de réception »,
l’ancien « Chef d’accueil et d’administration hôtelier », ait pu
attirer dans l’année 2012 à nouveau davantage d’intéressés est
certainement l’un des effets réjouissants de ces contributions
aux frais d’exécutions. En revanche, le nombre de candidats au
poste de responsable du secteur intendance demeure préoccupant ; mais ici aussi il apparaît que les adaptations structurelles dans les établissements se répercutent tôt ou tard sur la
formation. Ces constatations ne font que renforcer l’importance des mesures communes et prospectives prises dans les
organes politiques en vue de soutenir ces piliers des PME
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
Tabelle 3 Eidgenössische Abschlüsse Höhere Berufsbildung
55
Tableau 3 Diplômes fédéraux de formation professionnelle supérieure
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
Gastronomiekoch FA
72
77
70
71
49
58
69
81
72
82
81
Cuisinier en hôtellerie
et restauration BF
Restaurationsleiter FA
17
24
10
17
13
17
14
13
14
24
22
Chef en restauration BF
Bereichsleiter HotellerieHauswirtschaft FA1
7
7
8
13
8
7
6
11
8
82
0
Responsable du secteur
hôtelier-intendance BF1
Hotelempfangs- und
Administrationsleiter FA
12
8
0
9
0
8
0
13
0
9
0
Chef d’accueil et
d’administration hôtelière BF
Führungsfachmann FA
–
–
–
–
42
108
173
196
193
243
253
Spécialiste de la conduite
d’un groupe BF
Gastro-Betriebsleiter FA
–
–
–
–
–
–
–
–
–
24
Chef d’établissement de
40 l’hôtellerie et de la restauration BF
36
21
39
21
23
16
20
26
18
26
17
Cuisinier d’hôpital, de home et
en restauration collective BF
144
137
127
131
135
214
282
340
305
490
413
Total des brevets
Dipl. Küchenchef /
Produktionsleiter
0
28
0
45
1
21
0
26
0
30
0
Chef de cuisine / chef de
production diplômé
Dipl. Restaurationsleiter
0
2
0
4
0
14
0
1
0
6
0
Chef en restauration diplômé
Koch der Spital-, Heim- und
Gemeinschaftsgastronomie FA
Total Fachausweise
Dipl. Hauswirtschaftsleiter
Dipl. Restaurateur
Dipl. Leiter Gemeinschaftsgastronomie
Total Diplome HFP2
0
3
0
2
0
2
0
4
0
8
2
Intendant diplômé
16
17
16
31
24
37
21
32
28
20
14
Restaurateur diplômé
–
–
–
–
–
–
–
–
14
0
20
Responsable en restaurantion
collective diplômé
16
50
16
82
25
74
21
63
42
64
36
Total des diplômes EPS2
Dipl. Hôtelier-Restaurateur HF
350
373
326
312
390
387
438
422
475
533
560
Hôtelier-Restaurateur dipl. ES
Total Diplome HF
350
373
326
312
390
387
438
422
475
533
560
Total des diplômes ES
Dipl. Hotelmanager NDS HF
–
–
–
–
24
18
17
22
23
32
24
Manager hôtelier diplômé ES
Total Nachdiplome HF
–
–
–
–
24
18
17
22
23
32
24 Total des diplômes postgrade ES
Fachausweise (alle Branchen)
9 091
9 544 11 210 11 368 12 251 13 194 11 723 12 468 12 188 13 144 13 141
Anteil Hotellerie
1,6 %
1,4 %
1,1 %
1,2 %
1,1 %
1,6 %
2,4 %
2,7 %
2,5 %
3,7 %
3,1 %
Brevets (toutes les branches)
Ratio hôtellerie
Diplome HFP (alle Branchen)
2 772
2 889
2 971
3 195
2 556
2 919
2 563
2 818
2 664
3 160
2 969 Diplômes EPS (toutes les branches)
Anteil Hotellerie
0,6 %
1,7 %
0,5 %
2,6 %
1,0 %
2,5 %
0,8 %
2,2 %
1,6 %
2,0 %
1,2 %
Ratio hôtellerie
Diplome HF (alle Branchen)
Anteil Hotellerie
1
2
3 495
3 813
3 712
4 057
4 055
4 140
4 186
4 243
7 234
7 337
7 145
Diplômes ES (toutes les branches)
10,0 %
9,8 %
8,8 %
7,7 %
9,6 %
9,3 % 10,5 %
9,9 %
6,6 %
7,3 %
7,8 %
Ratio hôtellerie
Ehemaliger Titel «Hauswirtschaftsleiter FA»
Die höheren Fachprüfungen finden bei Hotel & Gastro formation
nur alle zwei Jahre statt. Die Berufsprüfung Dipl. Restaurateur von
GastroSuisse findet jährlich statt.
Quelle: BFS, hotelleriesuisse
Höhere Fachschulen:
Nach wie vor erfreuen sich die Höheren Fachschulen, welche
Kader für die Hotellerie ausbilden, einer regen Nachfrage. Die
Anpassungen an den neuen Rahmenlehrplan kommen gut voran, bereits ist mit der Swiss School of Tourism and Hospitality
(SSTH) in Passugg die erste Hotelfachschule eidgenössisch anerkannt, die nächsten Schulen werden folgen. Dies wird die
letzten Unsicherheiten über Gleichwertigkeiten ausräumen,
welche vielleicht zu einer leichten Stagnation bei den Teilneh-
Ancien titre « Intendant en hôtellerie et restauration BF »
Les examens professionnels supérieurs ne se déroulent que tous les
deux ans chez Hotel & Gastro formation. L’examen professionnel de
Restaurateur diplômé de GastroSuisse a lieu chaque année.
1
2
Source : hotelleriesuisse, OFS
Ecoles supérieures :
Les Ecoles supérieures qui forment les cadres de l’hôtellerie bénéficient toujours d’une demande soutenue. Les adaptations
dans le nouveau plan d’études cadre progressent bien ; première école hôtelière à bénéficier d’une reconnaissance fédérale, la Swiss School of Tourism and Hospitality (SSTH) de Passugg sera bientôt suivie d’autres écoles, ce qui éliminera les
dernières incertitudes sur leurs équivalences qui avaient peutêtre conduit à une légère stagnation du nombre d’étudiants
56 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
Abbildung 2 Abschlüsse Höhere Berufsbildung
Figure 2 Diplômes de formation professionnelle supérieure
600
500
400
300
200
100
0
2000
2001
Fachausweise / Brevets
2002
2003
2004
Diplome (HF) / Diplômes (ES)
2005
2006
2007
Diplome (HFP) / Diplômes (EPS)
Quelle: Hotel & Gastro formation, hotelleriesuisse, BFS
2008
2009
2010
2011
Nachdiplome / Diplômes postgrades
Source : Hotel & Gastro formation, hotelleriesuisse, OFS
merzahlen geführt hat. Die neuen, nun für alle gleichen Anforderungen machen die Höheren Fachschulen jetzt erst recht fit
für den Konkurrenzkampf mit den Fachhochschulen.
ces dernières années. Toutes soumises aux mêmes exigences,
les écoles supérieures sont désormais aptes à relever le défi de
la concurrence avec les hautes écoles spécialisées.
Nachdiplomstudium HF Hotelmanagement:
Das in der Branche einzige Nachdiplomstudium HF in Hotelmanagement ist erfolgreich auf dem Markt positioniert. Die in
den letzten Jahren kontinuierlich gestiegenen Teilnehmerzahlen erlitten einen Dämpfer nicht zuletzt wegen der Verunsicherungen rund um die Vernehmlassung des Weiterbildungsgesetzes2. Mit vereinten Kräften haben die Anbieter solcher
praxisnaher und für die KMU-Wirtschaft höchst wirkungsvoller Studiengänge erfolgreich interveniert, so dass die Gefahr
einer Aberkennung des geschätzten eidgenössischen Titels gebannt ist. So besteht die Zuversicht, dass das NDS HF Hotelmanagement in den nächsten Zyklen wieder den verdienten
Zulauf erhält.
Cycle d’études postgrades ES en management hôtelier :
Le diplôme couronnant les uniques études postgrades ES en
management hôtelier est prisé sur le marché. Après une croissance ininterrompue ces dernières années, le nombre d’étudiants s’est vu bridé suite notamment aux incertitudes concernant la consultation de la loi sur la formation continue2.
Unissant leurs forces, les prestataires sont intervenus avec succès en faveur de ces cursus d’études pratiques et hautement
efficaces pour l’économie des PME, de sorte que le danger
d’une contestation du titre fédéral prisé est désormais écarté.
Le cycle d’études postgrades ES en management hôtelier retrouvera alors la place qu’il mérite dans les prochains cycles
d’études.
Entwicklung auf Stufe Fachhochschulen
Evolution dans les hautes écoles spécialisées
Ganz im Trend mit den übrigen Fachhochschulen haben diese
Abschlüsse in der Branche HGT ebenfalls nochmals kräftig zugelegt. Das zeigt, dass ein neues Angebot jeweils einen langen
Weg zu gehen hat, bis es seine Akzeptanz in den Märkten findet. Dennoch bleibt der kleine Wermutstropfen, dass nach wie
vor knapp die Hälfte aller Abschlüsse von Studierenden aus
dem Ausland erlangt werden, was aber auf der andern Seite
auch das gute Renommee der Fachhochschule in Lausanne
bestätigt.
Suivant la tendance des autres hautes écoles spécialisées, les
diplômes de ce niveau délivrés dans la branche HGT ont encore
fortement progressé, démontrant ainsi qu’une nouvelle offre a
toujours besoin de temps pour s’imposer sur les marchés.
Reste une petite ombre au tableau dans la mesure où près de
la moitié de tous les diplômes sont toujours obtenus par des
étudiants étrangers ce qui, par ailleurs, témoigne également
de la bonne renommée de la haute école spécialisée de
Lausanne.
2
EVD (2011), Bundesgesetz über die Weiterbildung.
2
DFE (2011), Loi fédérale sur la formation continue.
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
57
FABIAN WEBER hotelleriesuisse
FABIAN WEBER hotelleriesuisse
Forschungsaktivitäten
in der Schweiz
Panorama des activités
de recherche en Suisse
Forschung und Entwicklung können zur Wettbewerbsfähigkeit
der Schweizer Hotellerie und zur Stärkung der Schweiz als
Standort mit langer Tradition im Bereich Hospitality beitragen.
Die Schweiz verfügt über eine Vielzahl in der Tourismusforschung aktiver Institute und Forschungsstellen. Der folgende
Rückblick fasst die jüngsten Forschungsprojekte in der Schweiz
im Bereich Tourismus und Hotellerie zusammen. Die Zusammenstellung legt den Fokus auf Institute und Forschungsstellen an Schweizer Universitäten sowie öffentlich-rechtlichen
Fachhochschulen1, welche sich explizit und primär mit Tourismusforschung befassen.
La recherche et le développement concourent à soutenir la
compétitivité de l’hôtellerie suisse et à consolider la Suisse en
tant que place touristique forte d’une longue tradition dans le
secteur de l’accueil. La Suisse compte une multitude de centres
et instituts qui dirigent des recherches actives dans le domaine
du tourisme. Le présent article propose un tour d’horizon des
récents projets menés dans le secteur du tourisme et de l’hôtellerie. Il s’intéresse en particulier aux centres et instituts rattachés aux universités et aux hautes écoles spécialisées de droit
à public1 à forte orientation recherche, essentiellement dans le
tourisme.
Universität Bern
Université de Berne
Folgende Projekte wurden an der Forschungsstelle Tourismus
am Center for Regional Economic Development (CRED) der
Universität Bern erarbeitet. (www.cred.unibe.ch)
Des projets suivants ont été dévéloppés au Centre de recherche Tourisme du Centre de développement économique
régional (CRED) de l’Université de Berne. (www.cred.unibe.ch)
Tourismus- und regionalökonomische Bedeutung von
Sport- respektive Kultur- und Kongresszentren:
Sport-, sowie Kultur- und Kongresszentren gehören zu den
Schlüsselelementen in touristischen Destinationen. In den Untersuchungen wurden etablierte Methoden zur Messung der
regionalökonomischen Wirkungen eingesetzt: Wertschöpfungs-, Umwegrentabilitäts- und Nachhaltigkeits-Kosten-Nutzen-Analyse. Anhand unterschiedlicher Fallbeispiele – darunter
auch Beherbergungsbetriebe – wurden die Erkenntnisse zu
den Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft diskutiert. Daraus konnten Empfehlungen für das Verfassen von wissenschaftlichen Wirkungsanalysen und für die Vorbereitung von
Investitionsentscheiden abgeleitet werden.
Rôle des centres sportifs ou des centres culturels ou de
congrès pour le tourisme et l’économie régionale :
Les centres sportifs, de même que les centres culturels ou de
congrès figurent au nombre des atouts majeurs des destinations touristiques. A l’aide de méthodes éprouvées, les chercheurs ont mesuré leur impact sur l’économie régionale : analyse de la valeur ajoutée et des rendements en termes associés,
ou encore analyse coûts-utilité sous l’angle de la durabilité. A
partir de quelques cas concrets, parmi eux des établissements
d’hébergement, l’étude examine l’incidence de ces entités sur
l’économie régionale. Des recommandations en ont été dégagées pour construire des analyses d’impact scientifiques et
préparer des décisions d’investissement.
Benchmarking für Destinationsmanagement-Organisationen:
Destinationsmanagement-Organisationen (DMO) werden oftmals im Rahmen einer Public Private Partnership (PPP) finanziert. In der Dissertationsarbeit wurde ein Benchmarking-Instrumentarium zur Bewertung von Strukturen, Prozessen und
Leistungen entwickelt, welches Effizienz und Effektivität des
Mitteleinsatzes von DMO untersucht. Eine Dokumentenanalyse, Interviews mit Verantwortungsträgern sowie Mystery
Checks bildeten die Hauptbestandteile des Ansatzes. Eine Bewertung wurde mittels Indikatorensystem nach dem Modell
der European Foundation for Quality Management (EFQM)
vorgenommen. Schliesslich wurde ein praxisbezogener Leitfaden formuliert.
Benchmarking pour les organisations DMO :
Le financement des organisations de management des destinations touristiques (DMO) repose souvent sur un partenariat
public-privé (PPP). La thèse de doctorat en question met au
point une palette d’instruments de benchmarking pour l’évaluation des structures, processus et prestations, destinés à étudier l’efficience et le bénéfice des DMO. L’approche repose
pour l’essentiel sur une analyse de documents, sur des interviews de divers responsables, et sur des enquêtes anonymes.
Une évaluation a été opérée au moyen d’un système d’indicateurs selon le modèle de l’EFQM, la Fondation européenne de
gestion de la qualité. L’étude résume pour terminer des conseils
sous forme d’un guide pratique.
1
Die Ecole hôtelière de Lausenne (EHL) ist als private Schule der
HES-SO angegliedert.
1
L’Ecole hôtelière de Lausanne (EHL) est affiliée à la HES-SO en tant
qu’école privée.
58 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
Neue Seen als Folge der Entgletscherung im Hochgebirge:
Schmelzende Gletscher lassen in den Alpen rasch neue Seen
entstehen. Für den Tourismus können sie attraktiv sein. Sie
stellen aber auch eine ernst zu nehmende Gefahr dar, weil die
Stabilität ihrer Umgebung abnimmt. Im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms 61 «Nachhaltige Wassernutzung»
wurde untersucht, welches touristische Potenzial die Seen für
den Tourismus haben, aber auch mit welchen Kosten gerechnet werden muss. Dabei spielen für die Hotellerie sekundäre
(so zum Beispiel Betriebsausfälle) und tertiäre (so zum Beispiel
Imageschaden) Kosten eine zentrale Rolle.
Lacs créés par la fonte des glaciers en haute montagne :
Sous l’effet de la fonte des glaciers, les Alpes s’enrichissent de
nouveaux lacs qui présentent une série de chances et de
risques. Ils recèlent sans doute un certain intérêt touristique,
mais ne sont pas sans danger parce que sertis dans un environnement en perte de stabilité. Le programme national de la recherche 61 « Gestion durable de l’eau », s’est attaché à étudier
le potentiel touristique des lacs et à anticiper les coûts qu’ils
sont supposés occasionner. Pour l’hôtellerie, il s’agira surtout
de coûts secondaires (pertes d’exploitation par exemple) et tertiaires (atteintes à l’image par exemple).
Wechselkursabhängigkeit des Schweizer Tourismus:
In einer Masterarbeit wurde die Wechselkursabhängigkeit der
ausländischen Logiernächte in der Schweiz quantifiziert. Mit
Hilfe der Erkenntnisse aus Studien zu Wechselkurselastizitäten
wurde ein touristisches Nachfragemodell für die Schweiz entwickelt. Die Ergebnisse zeigen, dass die einzelnen Hotelkategorien unterschiedlich auf Wechselkursänderungen reagieren.
Die 1-, 4- und 5-Sterne-Kategorien leiden enorm unter einem
starken Franken. Dagegen können die 3- und die 2-SterneKategorien auf Substitutionseffekte innerhalb der Schweiz
zählen, was die Wechselkursabhängigkeit deutlich reduziert.
Sensibilité du tourisme suisse aux variations du taux de change :
L’auteur de ce travail de master s’est attaché à mesurer l’impact
du taux de change sur les nuitées des étrangers en Suisse. A
l’aide d’études sur l’élasticité des taux de change, l’auteur a
construit un modèle de demande pour la Suisse. On s’aperçoit
que selon leur catégorie, les hôtels réagissent différemment
aux variations de change. Ainsi, les établissements 1, 4 et
5 étoiles sont grandement affectés par le franc fort, alors que
les 2 et 3 étoiles peuvent compter en Suisse sur des effets de
substitution, d’où une moindre sensibilité aux variations du
taux de change.
Universität St. Gallen
Université de Saint-Gall
Der Arbeitsbereich Tourismus und Freizeit am Institut für Systemisches Management und Public Governance hat sich unter
anderem mit folgenden Themen befasst. (www.imp.unisg.ch)
Des sujets suivants ont été étudiés dans le Domaine de travail
Tourisme et Loisirs de l’Institut de management systémique et
de gouvernance publique. (www.imp.unisg.ch)
DMO 3. Generation:
Dieses Projekt befasst sich mit der überbetrieblichen Organisation und der strategischen Ausrichtung des TourismusLeistungsangebots auf Destinationsebene mit dem Ziel, eine
prozessorientiertere Organisation der Leistungserbringung in
Destinationen (zum Beispiel St. Gallen, Ticino) zu entwickeln.
DMO 3e génération :
Ce projet prend sous la loupe l’organisation générale et l’orientation stratégique de l’offre touristique à l’échelle d’une destination, afin d’organiser une fourniture de prestations plus centrée sur les processus dans diverses destinations (Saint-Gall,
Tessin, par exemple).
Reisemarktstudie Schweiz:
Dieses Marktforschungsprojekt ist die älteste, in regelmässigen Abständen durchgeführte Untersuchung zum Kundenverhalten im Schweizer Tourismus. Seit 1972 werden im Abstand
von zwei bis drei Jahren repräsentative Daten erhoben. Der
Untersuchungszeitraum erstreckt sich über ein Jahr und liefert
Daten zum Privatreiseverhalten der Schweizer. 2011/12 wurde
die Reisemarktanalyse zum 18. Mal durchgeführt.
Etude sur le marché suisse du tourisme :
Cette d’étude de marché est la plus ancienne enquête périodique portant sur le comportement des clients dans le tourisme suisse. Des données représentatives sont recensées tous
les deux ou trois ans depuis 1972. La période d’enquête s’étend
sur une année et permet de dégager des données fournies sur
le comportement touristique des particuliers en Suisse. Cette
analyse de marché était à sa 18e édition en 2011 / 12.
Andermatt – Skigebiets-Investitionen:
Der Auftrag befasst sich mit der Sanierung bestehender Anlagen sowie der Skigebietserweiterung unter Berücksichtigung
des Besucheraufkommens. Das Ziel dieses Projektes ist es, die
wirtschaftliche Machbarkeit aus einer betriebs- sowie einer regionalwirtschaftlichen Perspektive zu beurteilen.
Andermatt – investissements opérés dans le domaine skiable :
Ce travail s’intéresse à l’assainissement des installations existantes et à l’extension du domaine skiable en rapport avec les
recettes des visiteurs. Il entend évaluer la faisabilité économique tant sous l’angle micro-économique que dans la perspective de l’économie régionale.
Pricing im Öffentlichen Verkehr:
Ziel des Projektes ist die Konzeption einer behavioristisch orientierten Pricing-Struktur im öffentlichen Verkehr, welche die
Le pricing dans les transports publics :
Le projet cherche à concevoir une structure des prix des transports publics agissant sur le comportement des usagers,
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
59
wichtigsten politischen Zielsetzungen (umwelt-, verteilungs-,
und regionalpolitischer Art) nicht verletzt, aber es gleichzeitig
schafft, neu Teile der Systemkosten zu tragen und hierzu einen
insgesamt höheren Verkehrsertrag zu generieren. Dabei werden unter anderem eine Übersicht über die ÖV-Jahresnutzung
erstellt, Preiswahrnehmung und potenzielle Änderungen im
Verhalten bei Preisänderungen untersucht und alternative Pricing-Schemas konzipiert.
conforme aux principes politiques définis (en matière d’environnement, de répartition et de politique des régions), mais
aussi propre à assurer le financement de nouveaux pans des
coûts des installations par un plus grand volume de recettes.
L’étude dresse un tableau de l’utilisation annuelle, étudie la
perception des tarifs et les possibles changements de comportement face aux variations de prix et conçoit, enfin, plusieurs
variantes de schémas tarifaires.
Hochschule Luzern
Haute école de Lucerne
Die folgenden Projekte stammen vom Institut für Tourismuswirtschaft (ITW) am Departement Wirtschaft der Hochschule
Luzern. (www.hslu.ch/itw)
Des projets suivants ont été dévéloppés à l’Institut d’économie
touristique (ITW) du département d’économie de l’Haute école
de Lucerne. (www.hslu.ch/itw)
Entwicklung von Nachhaltigkeitsmanagement für Tourismusdestinationen:
Für Tourismusdestinationen, die den Weg einer nachhaltigen
Entwicklung einschlagen möchten, wird in Zusammenarbeit
mit Pilotdestinationen ein dynamisches und mehrstufiges Umsetzungsinstrument zum Management und Monitoring der
nachhaltigen Entwicklung einer Destination entwickelt. In einem Vorprojekt wurden Kerngruppen gebildet und in Workshops die Bedürfnisse der Akteure aufgenommen. Nun ist die
Anwendung und Weiterentwicklung von Instrumenten in Zusammenarbeit mit den Destinationen geplant, um die Nachhaltigkeits-Performance der Destinationen zu verbessern.
Gestion du développement durable des destinations
touristiques :
L’objectif du projet consiste à mettre au point, à l’attention des
destinations touristiques soucieuses de s’engager dans la voie
du développement durable, un outil de travail dynamique à
plusieurs niveaux pour assurer la gestion et le suivi écologiques
dans une destination. A cet effet, un avant-projet a mis sur
pied des groupes-pilotes et organisé des workshops pour recenser les besoins des différents acteurs. A partir de là, il est
prévu d’utiliser et de développer des instruments en collaboration avec les destinations, afin d’améliorer leurs performances
en matière de développement durable.
Interaktionen von immateriellem Kulturerbe und Tourismus:
Das Projekt zeigt die Wechselwirkungen von immateriellem
Kulturerbe und Tourismus auf sowie die damit verbundenen
Möglichkeiten und Grenzen einer nachhaltigeren touristischen
Inwertsetzung des immateriellen Kulturerbes unter Berücksichtigung seiner Bewahrung. Das Projekt umfasst vier Teile:
1. Grundlagenerarbeitung mit Primär- und Sekundäranalysen;
2. eine Tagung zum Thema «Immaterielles Kulturerbe und
nachhaltiger Tourismus»; 3. eine Publikation, die das Thema
aus Sicht des Tourismussektors und der Kulturwissenschaft behandelt; 4. einen praxisorientierten Leitfaden.2
Interactions entre les traditions vivantes et le tourisme :
Le projet entend mettre au jour les corrélations existantes entre
le patrimoine culturel immatériel et le tourisme et éclairer les
possibilités et limites d’une mise en valeur de ces traditions vivantes dans le souci de leur préservation. Le projet comprend
quatre volets : 1. établissement des bases à partir d’analyses
primaires et secondaires ; 2. organisation d’un séminaire sur le
thème « traditions vivantes et tourisme durable » ; 3. édition
d’une publication traitant de la question du point de vue du
tourisme et de l’anthropologie culturelle ; 4. élaboration d’un
guide pratique.2
Freiwilliges und ehrenamtliches Engagement im Rahmen
touristischer Organisationen und touristisch relevanter Events:
Der Tourismus lebt von freiwilligen Tätigkeiten. Deshalb wird in
ausgewählten Schweizer Tourismusdestinationen eine Bestandsaufnahme vorgenommen sowie die Bedeutung der Ehrenamtlichkeit evaluiert. Mittels Literaturanalysen und qualitativen Experteninterviews wird die freiwillige Tätigkeit im
touristischen Kontext erfasst und eingegrenzt. Quantitative
Online-Befragungen bei touristischen Organisationen und
Eventveranstaltern sowie auch bei Personen, die sich freiwillig
beziehungsweise ehrenamtlich im Tourismus engagieren, ergänzen die Untersuchung, die mit Handlungsempfehlungen
für Tourismusorganisationen und Eventveranstalter abgeschlossen wird.
Engagement bénévole et honorifique au sein d’organisations
touristiques ou à l’occasion d’évents touristiques majeurs :
Le tourisme vit aussi de l’activité bénévole. Fort de ce constat,
l’étude tente d’en dresser un inventaire dans une série de destinations touristiques sélectionnées en Suisse et à en évaluer le
rôle. A l’aide d’une analyse bibliographique ainsi que d’interviews qualitatives avec des spécialistes, l’étude cherche à recenser et circonscrire l’activité bénévole dans le contexte touristique. Des enquêtes quantitatives en ligne auprès d’acteurs
touristiques et d’organisateurs d’événements, mais aussi auprès de personnes qui s’engagent à titre volontaire ou honorifique viennent compléter cette étude qui débouche sur des
recommandations à l’adresse des acteurs touristiques et organisateurs d’évents.
2
www.lebendige-traditionen.ch
2
www.lebendige-traditionen.ch
60 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
Nachhaltiges Hotel der Zukunft:
Das Verkehrshaus der Schweiz prüft, das in die Jahre gekommene Bürohochhaus zu sanieren und für den museumsnahen
Betrieb eines Hotels umzubauen. Dadurch bietet sich dem Verkehrshaus die Chance, ein modellhaftes Hotelprojekt anzugehen, welches die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit von Beginn weg in allen Phasen einbezieht und thematisch mit dem
Museum verknüpft. In einem interdisziplinären Team wurde als
Planungshilfe eine Ideenstudie mit guten Beispielen erarbeitet,
welche Nachhaltigkeitskriterien für alle Phasen (Planung, Bau,
Betrieb) beinhaltet und darauf basierend Szenarien für ein
Hotel entwickelt.
L’hôtel durable de demain :
Le Musée suisse des transports envisage d’assainir son immeuble administratif aujourd’hui vétuste et de le transformer
en hôtel annexe. C’est pour le musée une occasion de s’atteler
à un projet hôtelier exemplaire qui intègre dès le départ et à
toutes les étapes les trois dimensions du développement
durable tout en les reliant sur le plan thématique au musée.
Une équipe interdisciplinaire a préparé une étude d’idées
riches d’exemples édifiants qui sert de support de planification ; elle introduit des critères de durabilité dans toutes les
phases (planification, construction, exploitations) et développe
à partir de là des scénarios pour un hôtel.
HTW Chur
HTW Coire
Folgende Projekte wurden am Institut für Tourismus und Freizeit ITF der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in
Chur erarbeitet. (www.htwchur.ch)
Des projets suivants ont été dévéloppés à l’Institut de tourisme
et des loisirs ITF de la Haute école de technique et d’économie
(HTW) de Coire. (www.htwchur.ch)
Dienstleistungsinnovation in Tourismus und Hotellerie:
In einem Markt mit hohen Kundenerwartungen und zugleich
starkem Kostendruck kommt der Fähigkeit, Innovationen zu
entwickeln, eine immer wichtigere Bedeutung zu. Mittels einer
breitangelegten persönlichen Befragung von rund 60 Touristikern aus den Top-Destinationen des Alpenraums beschreibt
das Projekt die Methoden und Instrumente, welche benutzt
wurden, um Innovationen zu realisieren. Aus den Projektergebnissen wird ein optimiertes und praxistaugliches Vorgehen
entwickelt, welches Tourismusunternehmen unterstützt, ihre
Innovationsfähigkeit zu steigern und neue Ideen umzusetzen.
Tourisme et hôtellerie ; innovation des services :
La capacité d’innovation gagne en importance dans un marché
où il faut servir une clientèle hautement exigeante tout en faisant face à une pression accrue sur les coûts. Sur la base d’une
vaste enquête individuelle menée auprès d’une soixantaine
d’acteurs touristiques des grandes destinations alpines, la recherche décrit les méthodes et les outils utilisés pour introduire
des innovations. Les résultats ont permis de développer une
démarche optimale et praticable, destinée à aider les entreprises touristiques à gagner en capacité d’innovation et à donner forme à leurs idées.
Untersuchung der betriebswirtschaftlichen Machbarkeit
neuer (Ferien-) Hotels am Beispiel des Oberengadins:
Im Auftrag der Stiftung Terrafina, welche eine nachhaltige Entwicklung des Oberengadins in baulicher, kultureller und ökologischer Hinsicht zum Ziel hat, wurde die Wirtschaftlichkeit von
Hotels analysiert. Es wurde untersucht, ob neue Hotelprojekte
im saisonalen Oberengadin tatsächlich nur dann realisierbar
sind, wenn diese durch den Verkauf von Zweitwohnungen
quersubventioniert werden.
Mehrere namhafte Hotels legten ihre Jahresabschlüsse der
letzten Jahre offen. Darauf basierend konnte nachgewiesen
werden, dass selbst bei erfolgreichen Hotels an stark saisonalen Standorten die Ertragswerte unter den Wiederbeschaffungskosten liegen. Es ist daher davon auszugehen, dass –
basierend auf Durchschnittspreisen und -auslastungen – die
Wirtschaftlichkeit neuer Hotelimmobilien auf Vollkostenbasis,
inklusive Kapitalkosten, nicht gegeben ist.
Analyse de nouveaux hôtels (de vacances) ; l’exemple
de la Haute-Engadine :
Mandatée par la Fondation Terrafina qui s’engage en faveur du
développement durable en Haute-Engadine sur le plan des
constructions, de la culture et de l’écologie, cette étude porte
sur la rentabilité des hôtels. Elle vise, plus concrètement, à examiner si les nouveaux projets hôteliers dans cette région de
tourisme saisonnier doivent vraiment passer par un subventionnement croisé via la vente de résidences secondaires.
Plusieurs hôtels de renom ont ouvert leurs livres de
comptes des dernières années. Il a ainsi été possible de démontrer que dans des sites à activité fortement saisonnière, les
valeurs de rendement étaient en dessous des coûts courants,
y compris pour les établissements prospères. Il y a lieu d’admettre, sur la base des prix et taux d’occupation moyens, que
la rentabilité de nouvelles constructions hôtelières n’est pas assurée en termes de coûts globaux (coûts financiers compris).
Gästebefragung Graubünden (GBGR):
Im Auftrag des Kantons werden mit der GBGR jährlich gut
3000 Feriengäste in 14 Bündner Destinationsgebieten im Felde
befragt. Hauptziel neben der quantitativen Populationsbeschreibung ist die qualitative Erkundung auffälliger Zusammenhangsmuster und die Identifikation entsprechender
Segmente. Schlüsselresultate: Höchste Zufriedenheit ergibt
Enquête auprès des hôtes des Grisons :
Sur mandat du canton, l’enquête interroge chaque année
quelque 3000 vacanciers sur place dans 14 régions de destinations grisonnes. En plus d’assurer un relevé statistique de cette
population, l’étude entend mettre au jour des variations corrélatives et identifier les segments correspondants. Principaux résultats de l’enquête : satisfaction optimale pour les paysages et
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
61
sich für Landschaft, tiefste Zufriedenheit für Ortsbilder. Allgemein gute Noten werden für Attraktivität und Qualität der Angebote erteilt, Preise erreichen dagegen ein kritisches Niveau.
Das Verhältnis Stammgäste zu Erstbesucher steht bei 2:3. Bei
Gästen über 55 und Ausländern ergibt sich die tiefste Zufriedenheit bei Preis und Ortsbild.
minimale pour les sites bâtis. Bonne appréciation générale en
ce qui concerne l’intérêt et la qualité de l’offre, alors que l’évaluation des prix se situe à un niveau critique. Le ratio entre
clients réguliers et nouveaux clients est 2 : 3. Dans la catégorie
des hôtes de plus de 55 ans ou étrangers, satisfaction minimale
pour le prix et les sites bâtis.
Green Tourist. Eine Studie zu Bewusstsein und Verhalten von
Gästen des Schweizerischen Nationalparks bezüglich Nachhaltigkeit im Urlaub und im Alltag:
Gemessen wird das Konsumentenverhalten von Touristen in
verschiedenen Kontexten (Alltag, im Urlaub, verschiedene
Destinationen). Durch den Einsatz geeigneter Methoden, unter anderem der Conjoint-Analyse, wird der Zusammenhang
zwischen Wissen, Bewusstsein und Verhalten bezüglich nachhaltigem Konsum im Tourismus gemessen. Leitfragen sind zum
Beispiel: Besucht ein Gast bewusst aus Gründen eines nachhaltigen Konsums den Nationalpark? Was versteht der Gast generell und insbesondere in einem Nationalpark unter Nachhaltigkeit? Ist der Tourist bereit, für nachhaltige Angebote (mehr) zu
bezahlen? Wie gross ist der Anteil der Besucher, die nicht Attraktionen, sondern «Natur pur» suchen? Zusammengefasst
sind etwa 70 Prozent der Nationalparkbesucher ökologischen
und sozialen Themen besonders aufgeschlossen, im Urlaub sowie auch im Alltag.
Green Tourist. Une étude sur le comportement des hôtes du
Parc national suisse concernant l’écologie en vacances et au
quotidien :
Le projet se propose de mesurer le comportement de consommation des touristes dans divers contextes (vie quotidienne, vacances, destinations diverses). Le recours à des méthodes
idoines, notamment l’analyse conjointe, permet de mesurer les
corrélations entre niveaux de connaissances et de conscience
et le mode de consommation écologique dans le tourisme. On
cherche à savoir si le vacancier se rend dans le Parc national
pour pratiquer un tourisme écologique ou encore à cerner sa
conception du développement durable, de façon générale ou
dans le contexte d’une visite au Parc national, ou encore si le
touriste est disposé à débourser (plus) pour des offres écologiques ou quelle part de visiteurs est moins en quête d’attractions que de nature pure. En conclusion, 70 % environ des visiteurs sont particulièrement ouverts aux questions écologiques
et sociales, en vacances comme dans la vie courante.
HES-SO Wallis
HES-SO Valais
Das Institut für Tourismus an der Fachhochschule Westschweiz
(HES-SO Wallis) hat unter anderem folgende Projekte erarbeitet. (ito.hevs.ch)
L’Institut de tourisme de la Haute école spécialisée de Suisse
occidentale (HES-SO Valais) a développé, entre autre, les projes suivants. (ito.hevs.ch)
Die Macht der Buchungsportale:
Eine Online-Umfrage zur Vertriebssituation auf den Hotelmärkten Deutschland, Österreich und Schweiz für das Jahr
2011 gibt Einblicke in die Dynamik des Vertriebs und Verkaufs
von Hotels auf internationaler Ebene und identifiziert die wichtigsten Akteure. An der Umfrage, welche mit den Hotelverbänden in Deutschland (IHA), Österreich (ÖHV) und der Schweiz
(hotelleriesuisse) durchgeführt wurde, nahmen mehr als 1400
Hotels teil.
Gemäss der Studie nehmen die Online-Buchungsportale
mit einem Anteil von 19 Prozent den grössten Anteil bei den
elektronischen Buchungen ein. Der Trend zu den Online-Buchungskanälen ist seit Jahren ungebrochen, während sowohl
der klassische Direktvertrieb als auch der Verkauf über touristische Partner weiterhin rückläufig sind.
Le pouvoir des plates-formes de réservation :
Une enquête en ligne concernant la situation de la distribution
et des ventes dans l’hôtellerie pour l’année 2011 en Allemagne,
Autriche et Suisse éclaire la dynamique de distribution et de
vente des hôtels au niveau international et en identifie les acteurs majeurs. Plus de 1400 hôtels ont participé à cette
enquête réalisée avec le soutien des associations faîtières de
la branche en Allemagne (IHA), Autriche (ÖHV) et en Suisse
(hotelleriesuisse).
Il en ressort que les plates-formes de réservation représentent avec 19 % le gros des réservations opérées par voie électronique. Les canaux de réservation en ligne ont le vent en
poupe depuis plusieurs années, tandis que la vente directe ou
des réservations via des partenaires touristiques continuent à
accuser un recul constant.
Wirtschaftliche Bedeutung der Hotellerie im Kanton Genf:
Die Studie hat die volkswirtschaftliche Wichtigkeit der Genfer
Hotellerie berechnet und geht von einem Umsatz von rund einer Milliarde Franken aus, welcher zu einem grossen Teil von
der Genfer Luxushotellerie getragen wird. Im Rahmen dieser
Analyse wurden die regionalwirtschaftlichen Effekte auf der
Wertschöpfungs-, Beschäftigungs- und Steuerebene für die
Jahre 2008 und 2011 berücksichtigt.
Poids économique de l’hôtellerie dans le canton de Genève :
L’étude examine le poids de l’hôtellerie pour l’économie genevoise en admettant un chiffre d’affaires d’un milliard de francs
environ, généré pour une grande partie par l’hôtellerie de luxe
de Genève. Dans le cadre de cette étude, l’analyse a pris sous
la loupe les effets induits sur l’économie de la région en termes
de création de valeur, d’emploi et de fiscalité dans les années
2008 et 2011.
62 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
Strategie-Review der ePlattform Graubünden:
Das Projekt elektronische Tourismusplattform Graubünden
(www.graubunden-etourism.com) verfolgt das Ziel, alle relevanten und online buchbaren touristischen Angebote (zum
Beispiel Hotels) in ein System zu aggregieren, um damit verschiedene Distributionskanäle bedienen zu können.
Im Rahmen des Projekts wurden die Stärken und Schwächen der Plattform evaluiert aber auch zukunftsgerichtete
neue Geschäftsmodelle für regionale Vertriebspartner aufgezeigt, welche allen touristischen Leistungsträgern in einem
hoch kompetitiven Umfeld (Online-Reiseportale) Mehrwerte
bringen könnten.
Refonte stratégique de la plate-forme en ligne Grisons :
Le projet de plate-forme touristique en ligne des Grisons
(www.graubunden-etourism.com) vise à regrouper sous le
même toit toutes les prestations touristiques d’importance
qu’il est possible d’acheter en ligne, pour pouvoir les mettre au
service de plusieurs canaux de distribution.
Le projet entreprend d’évaluer les atouts et les faiblesses
de la plate-forme en mettant en évidence les nouveaux modèles d’affaires prometteurs pour les partenaires de distribution de la région qui pourraient, dans un contexte hautement
concurrentiel (plates-formes en ligne), être source de valeur
ajoutée pour tous les prestataires touristiques.
Wege der Innovation im Tourismus: Von der Beobachtung
zu Anreiz und Ausbildung:
Das Ziel dieses französisch-schweizerischen Interreg-Projektes
ist es, die Innovationsmechanismen im Tourismus zu analysieren, um das Bildungsangebot unter Berücksichtigung der
dynamischen Entwicklung der Berufe, des Marktes und der
Anstellungsverhältnisse an die Bedürfnisse der Touristiker anzupassen und Synergien zwischen den Akteuren dieses Sektors zu schaffen. Das Projekt zielt darauf ab, die Kompetenzen
der touristischen Führungskräfte in der Alpenregion durch die
Schaffung eines berufsbegleitenden EMBA zu stärken.
Les voies de l’innovation touristique ; de l’observation
à l’incitation et à la formation :
L’objectif principal du projet Interreg franco-suisse est de cibler
les mécanismes d’innovation touristique pour adapter l’offre
de formation aux besoins des acteurs du secteur touristique au
regard des évolutions dynamiques des métiers, du marché et
de l’emploi et créer des synergies entre les différents acteurs
de ce secteur. Le projet vise à renforcer les compétences des
cadres actifs dans le secteur touristique dans les régions alpines à travers la création d’un EMBA (Executive Master of Business Administration) en cours d’emploi.
Ecole hôtelière de Lausanne (EHL)
Ecole hôtelière de Lausanne (EHL)
An der Ecole hôtelière de Lausanne (EHL), die Teil der Fachhochschule Westschweiz ist, wurden unter anderem folgende
Projekte abgeschlossen. (www.ehl.ch)
L’EHL fait partie intégrante de la Haute école spécialisée de
Suisse occidentale. Des projets suivants ont été dévéloppés.
(www.ehl.ch)
Der Einsatz von virtuellen Agenten auf Internetseiten zur
Steigerung der Benutzerfreundlichkeit:
Ziel der Studie war es, die Vorteile für Dienstleistungsunternehmen (Hotels, Restaurants etc.) zu identifizieren, die durch eine
menschlicher gestaltete Internetseite entstehen. Die Interaktivität mit dem Internetbenutzer wurde mittels eines virtuellen
Agenten gesteigert. Die Wahrnehmung der Benutzer, die mit
dem virtuellen Agenten interagierten, wurde gemessen. Zudem wurde der Einfluss des virtuellen Agenten auf den Wunsch
des Internetbenutzers untersucht, das Unternehmen real zu
besuchen.
L’utilisation d’un agent virtuel sur un site web pour
augmenter l’expérience de l’internaute :
Le but de cette étude était d’identifier les avantages pour les
entreprises de service tels que le restaurant, l’hôtel, etc., d’humaniser le site web de ces entreprises et ainsi augmenter l’interactivité avec les internautes grâce à l’utilisation d’un agent
virtuel. La perception des internautes qui interagissent avec
l’agent virtuel en question a été mesurée. L’impact de l’agent
virtuel sur le désir des internautes de visiter concrètement l’entreprise de service a également été mesuré dans le cadre de
l’étude.
Proaktives Arbeitsverhalten im Dienstleistungssektor:
Wie kann ein proaktives Arbeitsverhalten gefördert werden
und wie trägt es zur Unternehmensleistung bei? Das Projekt
war auf «proaktives» Verhalten ausgerichtet, was bedeutet,
dass Servicemitarbeiter von sich aus die Initiative ergreifen,
Kundenbedürfnisse zu antizipieren sowie langfristige Lösungen für Serviceprobleme zu finden.
Die empirische Studie untersuchte Faktoren, welche proaktives Serviceverhalten fördern sowie dessen Konsequenzen.
Die Resultate zeigen, dass sowohl die Organisationskultur als
auch Eigenschaften der Mitarbeiter für proaktives Verhalten
verantwortlich sind, und dass proaktives Serviceverhalten positive Konsequenzen für die Kundenzufriedenheit hat.
L’attitude proactive au secteur du service :
Comment une attitude proactive peut-elle être encouragée et
quel est l’impact sur la performance de l’entreprise? Le projet
cible le comportement proactif du personnel de service, c’està-dire la capacité du personnel à anticiper les besoins des
clients et à trouver des solutions durables aux problèmes dans
le domaine.
L’étude empirique a examiné les facteurs propices à une
attitude proactive de service et ses effets. Il en ressort pour
l’essentiel que cette attitude tient autant à la culture d’organisation qu’à la personnalité des collaborateurs et que la proactivité au service exerce des effets positifs sur la satisfaction
des clients.
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
63
Datenmanagement von Hotels mit Fokus auf die Rolle von
Property Management Systems (PMS):
Diese Studie untersucht die Funktion von Hotelreservierungssystemen als Datenquelle und beschreibt, auf welche Weise
die Daten für die operative und strategische Entscheidfindung
genutzt werden. Die Untersuchung zeigt, dass die Hoteldirektoren die Reservierungssysteme nicht als strategisches Instrument für das Datenmanagement sehen und dass die zahlreichen Funktionalitäten der Systeme kaum ausgenutzt werden,
was zu einem schwachen Return on Investment führt. Gründe
dafür könnten die ungenügende Schulung der Mitarbeiter sowie auch die wahrgenommene Komplexität der Datenverwaltung sein.
La gestion des données des hôtels, focalisée sur le rôle du
Property Management System (PMS) :
Cette étude examine le PMS (Property Management System)
en tant que source essentielle de données et détermine de
quelle manière les données sont utilisées pour la prise de décision opérationnelle et stratégique. La recherche indique que
les directeurs d’hôtels ne considèrent pas le PMS comme une
ressource stratégique pour la gestion de données et qu’il y a
une sous-utilisation de l’étendue des fonctionnalités du PMS.
Ceci engendre un faible retour sur investissement du PMS.
Le manque de formation des employés ou la complexité
perçue de la gestion des données pourraient expliquer ce
phénomène.
Der Wein als Investitionsgut:
Seit einigen Jahren verzeichnen die bekannten Weine einen erstaunlichen Aufstieg in der Finanzwelt. Eine Reihe begünstigender Faktoren hat die Preise in die Höhe getrieben. Zahlreiche Investoren interessieren sich nun für diese Kapitalanlagen
und sehen darin ein interessantes Potenzial zur Diversifizierung
ihres Portfolios. Trotz dieses steigenden Interesses bleibt der
Markt für diese Weine relativ unbekannt. Dieses Projekt bietet
Instrumente an, um diese Lücke zu schliessen: Entwicklung von
Preisindizes sowie eine Analyse der Performance solcher Investitionen und der wirtschaftlichen Einflussfaktoren.
Le vin comme actif d’investissement :
Depuis quelques années, les grands vins ont fait une entrée
fracassante dans le monde de la finance. Une conjonction de
facteurs favorables a poussé les prix à la hausse et de nombreux investisseurs s’intéressent désormais à ces actifs, y
voyant notamment un potentiel de diversification intéressant.
Malgré cet intérêt naissant, mais affirmé, le marché des grands
vins reste relativement méconnu. Ce projet offre des outils afin
de combler cette lacune : développement d’indices de prix ;
analyse de la performance d’un investissement en grands vins
et des facteurs économiques l’influençant.
Effekte von Social Media auf das Hotelbuchungsverhalten
(vor und nach dem Einkauf):
Das Hauptziel dieser Studie war, das Phänomen der sozialen
Medien im Rahmen des Einkaufsprozesses von Hoteldienstleistungen zu analysieren. Es ging darum, das Umfeld zu untersuchen, in dem die Konsumenten soziale Medien benutzen, die
relative Wichtigkeit zu messen, die sie ihnen zuschreiben (Relevance-Konzept), sowie den Einfluss auf die Erinnerung (Recall-Konzept) in Verbindung mit den gezeigten Emotionen im
Rahmen der gemachten Erfahrungen zu evaluieren.
Incidence des médias sociaux sur le comportement
de réservation (avant et après achat) :
L’objectif principal de cette recherche consistait à étudier le
phénomène des médias sociaux dans le cadre du processus
d’achat des services hôteliers. Plus particulièrement cela consistait à étudier les contextes où les consommateurs utilisent les
médias sociaux, l’importance relative qu’ils leur accordent
(concept de Relevance), de mesurer l’impact de la mémorisation (concept de Recall) en lien avec les émotions exprimées
dans le cadre des expériences partagées.
Weitere Informationen
Informations supplémentaires
Auch wenn es sich bei der Zusammenstellung nur um eine kleine Auswahl handelt, zeigt der Rückblick die grosse Vielfalt an
relevanten praxisnahen Forschungsthemen, die im Bereich
Tourismus und Hotellerie in der Schweiz bearbeitet wurden. Einige der Berichte sowie Übersichten über weitere Projekte und
Publikationen der Forschungsinstitutionen sind im Internet verfügbar. Links und Informationen zum Thema Forschung sind
zudem auf der Internetseite von hotelleriesuisse abrufbar.
Loin d’être exhaustif, le panorama esquissé témoigne de la
grande diversité des sujets qui constituent la recherche appliquée menée en Suisse dans le domaine du tourisme et de
l’hôtellerie. Une partie des études présentées ici ainsi qu’un
aperçu des projets et publications des différents instituts de recherche sont disponibles sur internet. Le lecteur trouvera des
liens et des informations concernant la recherche sur la page
internet d’hotelleriesuisse.
Hotel-Benchmark
Benchmark hôtelier
BARBAR A FRIEDRICH hotelleriesuisse
BARBAR A FRIEDRICH hotelleriesuisse
Best-Practice ERFA-Gruppen
Groupes EXPER – best practices
hotelleriesuisse organisiert und koordiniert seit bald 70 Jahren
den Erfahrungsaustausch unter seinen Mitgliedern in sogenannten ERFA-Gruppen. Diese ermöglichen den Austausch
und Vergleich wichtiger Betriebskennzahlen, das Erörtern von
gemeinsamen Problemen und das Suchen nach geeigneten
Lösungen. Die Resultate aus der ERFA-Arbeit können statistisch keinen Anspruch auf Repräsentativität und Vollständigkeit erheben, liefern aber aus dem Bereich der führenden und
grösseren Betriebe wertvolle Hinweise über den Verlauf des
Geschäftsjahres. Um das gesamte Spektrum aufzuzeigen, werden nebst den Mittelwerten die statistischen Eckdaten erstes
und drittes Quartil sowie der Median ausgewiesen. Ein Vergleich über mehrere Jahre ist mit der nötigen Vorsicht zu interpretieren, da sich die Zusammensetzung der ERFA-Gruppen im
Verlauf der Jahre verändert und der Einbezug neuer Betriebe
oder ERFA-Gruppen die Resultate beeinflussen kann. Von den
rund 160 ERFA-Mitgliedern konnten 145 Abschlüsse in die
Auswertung aufgenommen werden. Da die Hotelbetriebe unterschiedliche Abschlussdaten haben, ist der Zeithorizont der
ausgewerteten Daten nicht mit dem Kalenderjahr identisch. In
der Analyse wird daher vom Jahr 2011 bezüglich der aktuellen
Daten beziehungsweise vom Jahr 2010 als Referenzgrösse für
das Vorjahr gesprochen. Auf die Publikation der 3-SterneGarni-Werte wird verzichtet, da es sich bei dieser Betriebskategorie um einen Sonderfall handelt und die Daten nur beschränkt mit den anderen Kategorien vergleichbar sind.
Im 2005 haben die Branchenverbände hotelleriesuisse
und GastroSuisse gemeinsam mit der Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredit das Fachbuch «Kontenrahmen 2006
Schweizer Hotellerie und Gastronomie» publiziert. Dieser
wurde 2009 erstmals überarbeitet. Im Interesse der Vergleichbarkeit wurden alle Erfolgsrechnungen nach dem im Fachbuch vorgegebenen Überleitungsschlüssel nach Kontenrahmen 1992 und 2006 ausgewertet. Dabei mussten gewisse
Annahmen getroffen werden, die unter Umständen nicht ganz
der Realität entsprechen.
hotelleriesuisse organise et coordonne depuis presque 70 ans
l’échange d’expériences entre ses membres au sein de groupes
appelés groupes EXPER. Ces derniers permettent d’échanger
et de comparer des indicateurs d’exploitation, de traiter des
problèmes communs et de chercher à les résoudre de manière
appropriée. Les résultats du travail des groupes EXPER ne
peuvent pas, statistiquement, prétendre revêtir un caractère
exhaustif et représentatif ; ils fournissent néanmoins de précieuses indications sur le déroulement de l’exercice dans les hôtels de tout premier rang et de grande taille. Afin de présenter
tout l’éventail des résultats, les 1er / 3e quartiles et les médianes
sont indiqués en plus des moyennes. Une comparaison sur plusieurs années doit être interprétée avec la prudence requise, vu
que les groupes EXPER évoluent au fil des années et que l’intégration de nouveaux hôtels ou la création d’un nouveau
groupe peuvent influer sur les résultats. Les comptes de 145
des 160 membres EXPER au total ont pu être évalués. Etant
donné que les établissements n’arrêtent pas tous leurs comptes
à la même date, l’étendue de la période d’évaluation des données ne coïncide pas toujours avec l’année civile. Pour simplifier, l’analyse fait toujours référence à l’année 2011 pour désigner les données actuelles et à l’année 2010 comme valeur de
référence pour l’année précédente. La publication des chiffres
des hôtels garnis 3 étoiles a été abandonnée, vu qu’ils sont
un cas à part et que les données ne sont comparables avec
les autres catégories que dans une moindre mesure.
En 2005, les associations faîtières hotelleriesuisse et GastroSuisse ont publié conjointement avec la Société suisse de
crédit hôtelier l’ouvrage « Plan comptable 2006 pour l’hôtellerie et la restauration suisses ». Ce dernier a été remanié pour
la première fois en 2009. Afin d’assurer une meilleure comparabilité, tous les comptes ont été évalués tant sur la base du
plan comptable 1992 que sur celui de 2006, conformément au
passage indiqué dans l’ouvrage. Pour ce faire, il a fallu procéder à certaines estimations qui, selon les circonstances, ne correspondent pas toujours à la situation réelle.
66 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
Exkurs zum Kontenrahmen 2006
Excursus à propos du plan comptable 2006
Der Kontenrahmen 2006 Schweizer Hotellerie und Gastronomie berücksichtigt die verschiedenen Neuerungen in der
Rechnungslegung und übernimmt die branchenunabhängige
Darstellung der operativen Ergebniskennzahlen wie GOI, GOP,
und EBITDA. Mit der Anlehnung an den amerikanischen
Branchenkontenrahmen «Uniform System of Accounts for the
Lodging Industry» (USALI) wird neu nicht nur ein branchenübergreifender, sondern auch ein internationaler Benchmark
innerhalb der Hotellerie möglich.
Der Kontenrahmen 2006 übernimmt die internationale
Darstellung, die unter dem Gesamtertrag alle Erträge erfasst.
Neben dem Restaurations- und Beherbergungsertrag wird
eine dritte Sparte «Nebenleistungen» und eine weitere Sparte
«Übrige Erträge» gebildet. In der Sparte «Nebenleistungen»
werden je nach Betrieb Wellnesserträge, Mieterträge aus Kongress- und Seminarveranstaltungen oder Kioskerträge zusammengefasst. In den «Übrigen Erträgen» werden unter anderem ausserordentliche beziehungsweise periodenfremde
Erträge ausgewiesen. Da insbesondere die Mieterträge und die
übrigen Erträge im Kontenrahmen 1992 in den Kontenklassen
8 und 9 ausgewiesen wurden, ist der Gesamtertrag nach Kontenrahmen 2006 nicht identisch, wie bei der Darstellung nach
Kontenrahmen 1992.
Beim Betriebsaufwand wird zwischen direkten Kosten
und übrigem Betriebsaufwand unterschieden. Der direkte
Aufwand (Warenaufwand, Personalaufwand und übriger direkter Betriebsaufwand) wird den Profitcentern oder Hauptkostenstellen Restauration, Beherbergung, Nebenleistungen
und übrige Leistungen zugeteilt. Daraus kann eine Profitcenterrechnung mit dem entsprechenden Brutto Betriebserfolg
(GOI) abgeleitet werden. Für den nicht direkt zuteilbaren Personalaufwand und den grössten Teil des übrigen Aufwandes
werden fünf Kategorien gebildet, die die Transparenz erhöhen
sollen. Es sind dies Verwaltungsaufwand, Marketingaufwand,
Unterhaltsaufwand, Aufwand Energie / Entsorgung / Reinigung
und übriger Betriebsaufwand. Dadurch wird der Brutto Betriebsgewinn oder Gross Operating Profit (GOP) ermittelt. Dieser ist aufgrund der unterschiedlichen Zusammensetzung des
Gesamtertrags und der Umgruppierung der Aufwandpositionen nicht identisch mit dem GOP nach Kontenrahmen 1992.
Le plan comptable 2006 pour l’hôtellerie et la restauration
suisses tient compte des différentes innovations dans l’établissement des comptes et il reprend la présentation de la structure des comptes de résultat avec des ratios opérationnels tels
que les GOI, GOP ou EBITDA. En s’appuyant sur le plan comptable américain « Uniform System of Accounts for the Lodging
Industry » (USALI), on obtient désormais non seulement un
benchmark recoupant toutes les branches, mais aussi une
comparaison internationale au sein de l’hôtellerie.
Le plan comptable 2006 reprend la présentation internationale qui saisit tous les produits sous le chiffre d’affaires.
Outre le produit de la restauration et le produit de l’hébergement, une troisième rubrique « prestations annexes » ainsi
qu’une rubrique « autres produits » sont constituées. La rubrique « prestations annexes » regroupe, selon l’établissement,
les produits du wellness, les loyers pour congrès et séminaires
ou les revenus provenant du kiosque. Dans les « autres produits » figurent entre autres les recettes extraordinaires ou hors
période. Vu que le produit des loyers et les autres produits apparaissaient dans les classes de compte 8 et 9 dans le plan
comptable 1992, le total des produits selon le plan comptable
2006 ne sera pas le même que celui présenté selon le plan
comptable 1992.
En ce qui concerne les charges d’exploitation, on distingue
entre les coûts directs et les autres charges d’exploitation. Les
charges directes (charges de marchandises, charges de personnel et autres charges directes d’exploitation) sont attribuées aux
centres de profits restauration, hébergement, prestations annexes et autres prestations. Il en résulte un compte de centre de
profit avec le résultat brut d’exploitation (GOI) correspondant.
Pour les charges de personnel qui ne sont pas directement
attribuables et la majeure partie des autres charges, cinq catégories sont constituées qui ont pour but d’accroître la transparence. Ce sont les charges d’administration, charges de marketing, charges d’entretien, charges d’énergie / d’élimination / de
nettoyage et autres charges d’exploitation. Cela permet de calculer le bénéfice opérationnel brut (GOP). Compte tenu de la
composition différente du total des produits et du changement dans le groupement des postes de charges, le GOP selon
le plan comptable 2006 sera différent de celui de 1992.
Rückgang der Logiernächte um 3,5 Prozent
Recul des nuitées de 3,5 %
Die Logiernächteentwicklung in Hotel- und Kurbetrieben wies
für die Jahre 2003 bis 2008 ein konstantes Wachstum aus.
Diese Tendenz brach aufgrund der Wirtschaftskrise im Jahr
2009 ein. Im 2010 erholte sich die Schweizer Hotellerie leicht,
doch musste sie für 2011 erneut einen Rückgang des Logiernächtevolumens von 2 Prozent hinnehmen. Die ERFA-Betriebe
verzeichneten 2011 gar 3,5 Prozent weniger Logiernächte.
Tendenziell schnitten im 2011 die Stadtbetriebe besser ab. Das
beste Ergebnis erzielten die 5-Sterne-Stadtbetriebe mit einer
durchschnittlichen Abnahme der Logiernächte um 2,1 Prozent.
Die 3-Sterne-Ferienbetriebe (–8,5 Prozent) sowie auch die
5-Sterne-Ferienbetriebe (–7,4 Prozent) verzeichneten die mar-
De 2003 à 2008, le nombre de nuitées dans les hôtels et les
établissements de cure a progressé de manière continue. En
2009, la crise économique a toutefois mis un terme à cette
croissance. Si en 2010 l’hôtellerie suisse a connu une légère
reprise, en 2011 elle accuse un nouveau recul du volume des
nuitées de 2 %. Les hôtels des groupes EXPER ont même enregistré 3,5 % de nuitées en moins en 2011. Les hôtels urbains
s’en sont généralement mieux sortis en 2011. Les hôtels urbains 5 étoiles ont enregistré le meilleur résultat avec une
baisse moyenne des nuitées de 2,1 %. Les hôtels de vacances
3 étoiles (–8,5 %) et les hôtels de vacances 5 étoiles (–7,4 %)
ont accusé les reculs les plus marqués. Environ un quart des
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
67
kantesten Einbussen. Rund ein Viertel aller Ferienbetriebe
mussten einen Rückgang der Logiernächte von über 10 Prozent (1. Quartil) hinnehmen. Und nur die besten 25 Prozent der
4-Sterne-Ferienhotels konnten eine Zunahme von über 2,9 Prozent verzeichnen. Auf das Logiernächtevolumen der Stadtbetriebe wirkten sich die Folgen der Wirtschaftskrise weniger
stark aus. Die Einbusse der untersten 25 Prozent (1. Quartil) lag
bei den 3- und 5-Sterne-Stadthotels bei 6,1 Prozent und bei
den 4-Sterne-Häusern bei 7,4 Prozent. Demgegenüber konnten ein Viertel der 5-Sterne-Stadtbetriebe ein Logiernächtewachstum von über 3 Prozent verzeichnen (3. Quartil).
hôtels de vacances a enregistré une chute des nuitées de plus
de 10 % (1er quartile). Seulement le meilleur quart des hôtels
de vacances 4 étoiles a enregistré une croissance de plus de
2,9 %. Les conséquences de la crise économique ont eu
moins d’effets négatifs sur le volume des nuitées dans les
hôtels urbains. Près de 25 % (1er quartile) de tous les hôtels
urbains 3 et 5 étoiles ont enregistré une baisse des nuitées de
6,1 %, pour les hôtels urbains 4 étoiles le recul est de 7,4 %. En
revanche, un quart de l’ensemble des hôtels urbains 5 étoiles
affiche une belle croissance de plus de 3 % des nuitées
(3e quartile).
Abbildung 1 Veränderung der Logiernächte in Prozent
Figure 1 Variation des nuitées en %
8%
8%
4%
4%
0%
0%
–4 %
–4 %
–8 %
–8 %
–12 %
3-Sterne
3 étoiles
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
Ferien / Vacances
2009
2010
3-Sterne
3 étoiles
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne Mittelwert
5 étoiles Moyenne
–12 %
3-Sterne
3 étoiles
Stadt / Urbains
2011
Quelle: hotelleriesuisse
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
3-Sterne
3 étoiles
Ferien / Vacances
1. Quartil / 1 quartile
er
Median / Médiane
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
Stadt / Urbains
3. Quartil / 3 e quartile
Source : hotelleriesuisse
Zimmerauslastung bei 64,2 Prozent
Taux d’occupation des chambres de 64,2 %
Die durchschnittliche Zimmerauslastung aller Betriebe bezogen
auf die Öffnungstage lag im Jahr 2011, leicht unter dem Vorjahreswert, bei 64,2 Prozent. Die höchste Zimmerauslastung
erzielte die 4-Sterne-Stadthotellerie mit 66,3 Prozent, gefolgt
von den 3-Sterne-Stadtbetrieben mit 65,2 Prozent. Demgegenüber verzeichneten die 5-Sterne-Stadtbetriebe eine mittlere
Zimmerauslastung von 58,9 Prozent. Dabei gilt es bei der 3und 4-Sterne-Stadthotellerie die überdurchschnittliche Vertretung von Betrieben aus der Stadt Zürich zu berücksichtigen.
Die Ferienhotellerie erreichte eine mittlere Zimmerauslastung
zwischen 61 und 65 Prozent. Die mehrheitlich tiefere Auslastung ist unter anderem auf den höheren Anteil ausländischer
Gäste und die deutlich rückläufige Entwicklung bei verschiedenen traditionellen westeuropäischen Märkten zurückzuführen,
wo sich der starke Franken besonders auswirkte. Ein Viertel aller
3-Sterne-Betriebe wiesen eine Zimmerauslastung von weniger
als 58 Prozent aus, während bei den 4-Sterne-Betrieben die
25 Prozent-Grenze (1. Quartil) bei 54 Prozent und bei den 5-Sterne-Betrieben bei 48 Prozent lag. Demgegenüber erzielten die
besten 25 Prozent aller ERFA-Betriebe (3. Quartil) durchschnittliche Zimmerauslastungen von über 69 Prozent, mit Ausnahme
der 4-Sterne-Ferienbetriebe (66 Prozent) und der 5-SterneStadthotellerie (63 Prozent), die das Schlusslicht bildeten.
Le taux d’occupation moyen des chambres d’hôtels par rapport aux jours d’ouverture s’est établi en 2011 légèrement audessous du niveau de l’année précédente avec 64,2 %. L’hôtellerie urbaine 4 étoiles a enregistré le taux d’occupation le plus
élevé avec 66,3 %, suivie par les hôtels urbains 3 étoiles avec
65,2 %. L’hôtellerie urbaine 5 étoiles affiche par contre un taux
moyen d’occupation des chambres de 58,9 %. Cela étant, il
faut tenir compte de la forte proportion des hôtels de Zurich
dans les taux de l’hôtellerie urbaine 3 et 4 étoiles. L’hôtellerie de
vacances a atteint un taux d’occupation moyen des chambres
oscillant entre 61 et 65 %. Les taux d’occupation pour la plupart inférieurs sont dus, entre autres, à la forte proportion
d’hôtes étrangers et au net repli des marchés traditionnels
d’Europe de l’Ouest, où les effets du franc fort se sont particulièrement fait sentir. Un quart de tous les hôtels 3 étoiles a réalisé un taux d’occupation des chambres inférieur à 58 %, tandis que 25 % des hôtels 4 étoiles affichent un taux d’occupation
de 54 % (1er quartile) et le quart des hôtels 5 étoiles présente
un taux de 48 %. En revanche, le meilleur quart des hôtels des
groupes EXPER (3e quartile) a enregistré un taux d’occupation
des chambres de plus de 69 %, à l’exception de l’hôtellerie de
vacances 4 étoiles (66 %) et de l’hôtellerie urbaine 5 étoiles
(63 %), en queue de classement.
68 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
Abbildung 2 Zimmerauslastung in Prozent
Figure 2 Occupation des chambres en %
80 %
80 %
60 %
60 %
40 %
40 %
20 %
20 %
0%
3-Sterne
3 étoiles
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
3-Sterne
3 étoiles
Ferien / Vacances
2009
2010
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne Mittelwert
5 étoiles Moyenne
0%
3-Sterne
3 étoiles
4-Sterne
4 étoiles
3-Sterne
3 étoiles
Ferien / Vacances
Stadt / Urbains
1. Quartil / 1er quartile
2011
5-Sterne
5 étoiles
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
Stadt / Urbains
Median / Médiane
Quelle: hotelleriesuisse
3. Quartil / 3 e quartile
Source : hotelleriesuisse
Zimmermoyenne von 263 Franken
Prix moyen de la chambre de 263 francs
Die Zimmermoyenne, also der durchschnittliche Beherbergungsertrag pro Zimmernacht, ist trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage leicht gestiegen: 263 Franken. Allerdings bestehen zwischen den Kategorien markante Unterschiede. Die
3-Sterne-Hotellerie erreichte eine leicht höhere Zimmermoyenne von 161 Franken (Ferien) beziehungsweise 163 Franken
(Stadt) und auch bei den 4-Sterne-Betrieben stieg die Zimmermoyenne leicht auf 247 Franken (Ferien) respektive 224 Franken (Stadt). In der 5-Sterne-Ferienhotellerie liegt die Zimmermoyenne leicht über dem Vorjahreswert bei 580 Franken,
während sie in den 5-Sterne-Stadtbetrieben auf 522 Franken
gesunken ist. Die Tatsache, dass die Preise in den Ferienhotels
tendenziell leicht höher sind, ist darauf zurückzuführen, dass
diese Zimmer meist doppelt belegt sind. Die Analyse der Zimmermoyenne zeigt auch deutliche Unterschiede innerhalb der
Kategorien. Rund ein Viertel der 3-Sterne-Hotels (1. Quartil)
wiesen eine Zimmermoyenne unter 132 Franken aus, während
die besten 25 Prozent (3. Quartil) Werte über 180 Franken
Le prix moyen de la chambre, donc le produit hébergement
moyen par nuitée, a légèrement augmenté, passant à
263 francs, et ce malgré la situation économique difficile. Des
différences notables existent néanmoins entre les catégories.
L’hôtellerie 3 étoiles a atteint un prix moyen en légère hausse
avec 161 francs (vacances) et 163 francs (ville). Dans les hôtels
4 étoiles aussi, le prix moyen a légèrement augmenté, passant
à 247 francs (vacances) et 224 francs (ville). Dans l’hôtellerie de
vacances 5 étoiles, le prix moyen de la chambre est quelque
peu au-dessus de celui de l’année précédente avec 580 francs
alors qu’il est descendu à 522 francs dans les établissements
urbains 5 étoiles. Les prix en général légèrement plus élevés
dans les hôtels de vacances s’expliquent par le fait que les
chambres sont la plupart du temps occupées par deux personnes. L’analyse du prix moyen fait aussi ressortir des différences très nettes à l’intérieur des catégories. Près de 25 % des
hôtels 3 étoiles (1er quartile) affichent un prix moyen inférieur à
132 francs, tandis que le meilleur quart (3e quartile) des hôtels
Abbildung 3 Zimmermoyenne in Franken
Figure 3 Prix moyen de la chambre en francs
800
800
600
600
400
400
200
200
0
3-Sterne
3 étoiles
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
Ferien / Vacances
2009
2010
Quelle: hotelleriesuisse
2011
3-Sterne
3 étoiles
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne Mittelwert
5 étoiles Moyenne
0
3-Sterne
3 étoiles
Stadt / Urbains
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
3-Sterne
3 étoiles
Ferien / Vacances
1. Quartil / 1 quartile
er
Median / Médiane
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
Stadt / Urbains
3. Quartil / 3 e quartile
Source : hotelleriesuisse
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
69
(Ferien) beziehungsweise 193 Franken (Stadt) erzielten. Bei den
5-Sterne- Betrieben sind die Abweichungen noch deutlicher:
ein Viertel der Betriebe erzielten eine Zimmermoyenne unter
405 Franken (Ferien) beziehungsweise 365 Franken (Stadt),
während die besten 25 Prozent Werte über 744 Franken (Ferien) beziehungsweise 695 Franken (Stadt) erreichten. Auch sind
Spitzenwerte über 890 Franken keine Seltenheit.
3 étoiles a atteint un prix dépassant 180 francs (vacances) et 193
francs (ville). Les écarts sont encore plus marqués dans la catégorie 5 étoiles : un quart des établissements a réalisé un prix
moyen de la chambre inférieur à 405 francs (vacances) et à 365
francs (ville), alors que le meilleur quart enregistre un prix de plus
de 744 francs (vacances) et 695 francs (ville) ; même des montants exceptionnels au-delà de 890 francs ne sont pas rares.
RevPAR auf 168 Franken gesunken
Baisse du RevPAR à 168 francs
Der RevPAR ist eine aussagekräftige Kennzahl für die Wertschöpfung und wird auch im internationalen Vergleich ausgewiesen. Er sagt aus, wie viel Beherbergungsertrag pro vorhandenes Zimmer und Öffnungstag effektiv erzielt wird und
betrachtet somit sowohl die Auslastung, als auch den Zimmerpreis in Kombination. Der durchschnittliche RevPAR der ERFABetriebe lag mit 168 Franken leicht unter dem Vorjahreswert.
Dies aufgrund der mehrheitlich tieferen mittleren Zimmerauslastungen. Die Wertschöpfung variiert stark je nach Kategorie.
Lediglich ein Viertel der 3-Sterne-Betriebe wiesen einen RevPAR über 126 Franken (Ferien) respektive 136 Franken (Stadt)
aus, während der Mittelwert bei 106 Franken lag. Von den
4-Sterne-Hotels erwirtschafteten rund ein Viertel (3. Quartil)
einen RevPAR über 185 Franken, dagegen erreichten die untersten 25 Prozent RevPAR-Werte bis 113 Franken (Ferien) respektive 106 Franken (Stadt). Selbst bei den 5-Sterne-Hotels
mussten sich 25 Prozent der Betriebe mit einem RevPAR von
weniger als 218 Franken (Ferien) respektive 185 Franken (Stadt)
begnügen. Gleichzeitig erzielten rund ein Viertel aller 5-SterneFerienhotels einen RevPAR, der über 464 Franken lag.
Le RevPAR est un critère pertinent pour connaître la valeur
ajoutée et il est aussi affiché en comparaison internationale. Il
indique le produit d’hébergement que réalise effectivement
l’hôtel par chambre disponible et jour d’ouverture en considérant à la fois le taux d’occupation et le prix de la chambre.
Dans les établissements EXPER, le RevPAR moyen s’élève à
168 francs et présente une légère baisse par rapport à l’année
précédente. Cela est dû aux taux d’occupation moyens inférieurs pour la plupart. La création de valeur varie fortement
d’une catégorie à l’autre. Seul un quart des hôtels 3 étoiles
a enregistré un RevPAR de plus de 126 francs (vacances) et
136 francs (ville), alors que la moyenne se situe à 106 francs.
Dans l’hôtellerie 4 étoiles, près d’un quart (3e quartile) des hôtels ont réalisé un RevPAR de plus de 185 francs, alors que le
RevPAR du quart inférieur s’établissait à 113 francs (vacances)
et 106 francs (ville). Et même dans la catégorie 5 étoiles, 25 %
des hôtels ont dû se contenter d’un RevPAR inférieur à
218 francs (vacances) et 185 francs (ville). Mais dans le même
temps, près d’un quart des hôtels de vacances 5 étoiles a réalisé un RevPAR de plus de 464 francs.
Abbildung 4 RevPAR in Franken
Figure 4 RevPAR en francs
500
500
400
400
300
300
200
200
100
100
0
3-Sterne
3 étoiles
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
Ferien / Vacances
2009
2010
3-Sterne
3 étoiles
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne Mittelwert
5 étoiles Moyenne
Stadt / Urbains
2011
0
3-Sterne
3 étoiles
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
3-Sterne
3 étoiles
Ferien / Vacances
1. Quartil / 1er quartile
Median / Médiane
Quelle: hotelleriesuisse
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
Stadt / Urbains
3. Quartil / 3 e quartile
Source : hotelleriesuisse
Restaurationsrendite von 67 Prozent
Marge brute restauration de 67 %
Die Restaurationsrendite lag im Jahr 2011 leicht über dem Vorjahreswert bei 67 Prozent. Den höchsten Wert wiesen die 3und 4-Sterne-Stadtbetriebe mit 71,3 beziehungsweise 71,2 Prozent aus, dies sowohl dank einer sehr hohen Küchenrendite als
auch einer überdurchschnittlichen Kellerrendite. Die tiefste
La marge brute restauration s’est établie à 67 % en 2011, s’inscrivant légèrement au-dessus du taux de l’année précédente.
L’hôtellerie urbaine 3 et 4 étoiles a enregistré le taux le plus
élevé avec 71,3 % et 71,2 %, obtenu grâce à une marge brute
cuisine très élevée et à une marge brute cave très au-dessus
70 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
Restaurationsrendite erzielten die 3-Sterne-Ferienbetriebe mit
65,8 Prozent. Die Hälfte aller Stadtbetriebe wiesen eine Restaurationsrendite von 70 Prozent und mehr aus. Bei den Ferienhotels erreichten jeweils die besten 25 Prozent (3. Quartil) je
Kategorie die 70 Prozent-Marke, während sich 25 Prozent
(1. Quartil) der Betriebe mit einer Restaurationsrendite unter
62 Prozent zufrieden geben mussten. Die Stadthotels betreiben tendenziell mehr öffentliche Restaurants, die einen A-lacarte-Service und weniger Halb- und Vollpensionsmenüs für
Hotelgäste anbieten, was sich positiv auf die Rendite auswirkt.
Bei der Restaurationsrendite für die Ferienhotellerie ist die Vergleichbarkeit und Aussagekraft nur bedingt gegeben, da diese
Kennzahl zusätzlich durch die Umbuchung der ArrangementPreise beeinflusst wird.
de la moyenne. Les hôtels de vacances 3 étoiles ont enregistré
le rendement le plus bas avec 65,8 %. La moitié de tous les hôtels urbains a réalisé une marge brute restauration de 70 % et
plus. En ce qui concerne les hôtels de vacances, le meilleur
quart (3e quartile) a atteint une marge de 70 % toutes catégories confondues, alors que le quart le plus bas (1er quartile) a dû
se contenter d’une marge brute de 62 %. Les hôtels urbains exploitent en effet plutôt des restaurants publics qui proposent
des mets à la carte au lieu des menus servis en demi-pension
ou pension complète, ce qui se répercute favorablement sur les
marges. A propos de la marge brute restauration pour l’hôtellerie de vacances, il convient d’émettre une réserve quant à la
comparabilité et la pertinence des valeurs, vu que celles-ci sont
influencées par la comptabilisation des prix des arrangements.
Abbildung 5 Restaurationsrendite in Prozent
Figure 5 Marge brute restauration en %
80 %
80 %
60 %
60 %
40 %
40 %
20 %
20 %
0%
3-Sterne
3 étoiles
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
Ferien / Vacances
2009
2010
3-Sterne
3 étoiles
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne Mittelwert
5 étoiles Moyenne
Stadt / Urbains
2011
0%
3-Sterne
3 étoiles
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
3-Sterne
3 étoiles
Ferien / Vacances
1. Quartil / 1er quartile
Median / Médiane
Quelle: hotelleriesuisse
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
Stadt / Urbains
3. Quartil / 3 e quartile
Source : hotelleriesuisse
Personalaufwand von 41,1 Prozent
Charges de personnel de 41,1 %
Der Personalaufwand (inklusive Sozialleistungen und übrige
Personalaufwände, jedoch ohne Direktionsgehalt) im Verhältnis zum Gesamtertrag stieg gegenüber dem Vorjahr von 40,2
au 41,1 Prozent. Den tiefsten Personalaufwand wiesen die
4-Sterne-Stadtbetriebe mit 39,7 Prozent aus. Die übrigen Kategorien wiesen mit Ausnahme der 5-Sterne-Stadtbetriebe (46
Prozent) Werte nahe dem Durchschnitt aus. Die einzelbetrieblichen Ergebnisse weichen teils stark von den Durchschnittswerten ab. Während ein Viertel der Hotels in nahezu allen
Kategorien einen Personalaufwand von unter 39 Prozent erreichte (1. Quartil), lag dieser bei 25 Prozent aller Betriebe zum
Teil deutlich über 44 Prozent. Ein Viertel der 5-Sterne-Stadthotels verzeichneten sogar einen Personalaufwand von über
47 Prozent (3. Quartil). Die teils grossen Unterschiede erklären
sich dadurch, dass die höhere Wertschöpfung im Logementbereich, insbesondere in der 5-Sterne-Hotellerie, durch die vermehrten Zusatzangebote im Bereich Wellness-Spa ohne
hohen Wertschöpfungsanteil «kompensiert» werden. Einen
Einfluss hat auch der Anteil des personalintensiveren Ertrags in
der Restauration am Gesamtertrag.
Les charges de personnel (y compris charges sociales et autres
charges de personnel, sans rémunération de la direction) par
rapport au produit total ont augmenté en comparaison avec
l’année précédente, passant de 40,2 % à 41,1 %. Les hôtels
urbains 4 étoiles ont enregistré les charges de personnel les
plus basses avec 39,7 %. Les autres catégories affichent des
taux proches de la moyenne, à l’exception des hôtels urbains
5 étoiles (46 %). Les résultats par établissement s’écartent parfois fortement de la moyenne. Tandis qu’un quart des hôtels
dans presque toutes les catégories a enregistré des charges de
personnel inférieures à 39 % (1er quartile), ces charges ont dépassé les 44 % dans 25 % des hôtels. Un quart des hôtels urbains 5 étoiles ont même présenté des charges au-delà de
47 % (3e quartile). Ces écarts parfois importants s’expliquent
par le fait que la création de valeur plus élevée dans l’hébergement, notamment dans l’hôtellerie 5 étoiles, est « compensée » par une multiplication d’offres supplémentaires dans le
secteur wellness et spa, où la création de valeur est faible. La
part du produit de la restauration, un secteur à fort coefficient
de main-d’œuvre, au produit total a bien sûr aussi un impact.
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
Abbildung 6 Personalaufwand in Prozent
Figure 6 Charges de personnel en %
50 %
50 %
40 %
40 %
30 %
30 %
20 %
20 %
10 %
10 %
0%
3-Sterne
3 étoiles
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
Ferien / Vacances
2009
2010
71
3-Sterne
3 étoiles
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne Mittelwert
5 étoiles Moyenne
0%
3-Sterne
3 étoiles
4-Sterne
4 étoiles
3-Sterne
3 étoiles
Ferien / Vacances
Stadt / Urbains
1. Quartil / 1 quartile
2011
5-Sterne
5 étoiles
er
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
Stadt / Urbains
Median / Médiane
Quelle: hotelleriesuisse
3. Quartil / 3 e quartile
Source : hotelleriesuisse
Gesamtertrag nach Kontenrahmen 1992 um
1,5 Prozent gesunken
Baisse du produit total selon le plan comptable
1992 de 1,5 %
Der Gesamtertrag nach Kontenrahmen 1992 sank gegenüber
dem Vorjahr um durchschnittlich 1,5 Prozent und widerspiegelt
somit den markanten Einbruch bei den Logiernächtezahlen
(–3,5 Prozent). Einzig die 3-Sterne-Stadthotellerie konnte einen
Ertragszuwachs von durchschnittlich 4,1 Prozent verzeichnen.
Die markantesten Einbussen verzeichneten die 3-Sterne-Ferienhotels mit einem Minus von 6,4 Prozent, gefolgt von den
5-Sterne-Ferienbetrieben mit einem durchschnittlichen Ertragsrückgang um 5,8 Prozent. Die Detailanalyse zeigt sehr unterschiedliche Ertragsentwicklungen in den einzelnen Kategorien.
Ein Viertel aller Ferienhotels verzeichneten Ertragsrückgänge
von 7 und mehr Prozent (1. Quartil) und nur die besten 25 Prozent der 4-Sterne-Ferienhotels verzeichneten eine positive Entwicklung (+3,8 Prozent). Demgegenüber wiesen die besten
25 Prozent (3. Quartil) der Stadtbetriebe ein Ertragswachstum
von über 5,9 Prozent (3-Sterne), über 1,8 Prozent (4-Sterne)
sowie über 0,3 Prozent (5-Sterne) aus.
Le produit total selon le plan comptable 1992 a baissé de 1,5 %
en moyenne par rapport à l’année précédente et il reflète la
chute vertigineuse du nombre de nuitées (–3,5 %). Seule
l’hôtellerie urbaine 3 étoiles a enregistré une augmentation du
produit total de 4,1 % en moyenne. Les hôtels de vacances
3 étoiles ont accusé les reculs les plus marqués avec –6,4 %,
suivis par les hôtels de vacances 5 étoiles avec une baisse du
produit total de 5,8 % en moyenne. L’analyse détaillée révèle
de très grandes différences dans l’évolution du produit total au
sein des catégories. Un quart des hôtels de vacances accuse
des reculs du produit total de 7 % et plus (1er quartile) et seul
le meilleur quart (3e quartile) des hôtels de vacances 4 étoiles
présente une progression (+3,8 %). En revanche, 25 % des
meilleurs établissements urbains (3e quartile) affichent une
croissance du produit total de plus de 5,9 % pour les 3 étoiles,
de plus de 1,8 % pour les 4 étoiles et de plus de 0,3 % pour les
5 étoiles.
Abbildung 7 Veränderung Gesamtertrag in Prozent
Figure 7 Variation du produit total en %
10 %
10 %
5%
5%
0%
0%
–5 %
–5 %
–10 %
–10 %
–15 %
3-Sterne
3 étoiles
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
Ferien / Vacances
2009
2010
Quelle: hotelleriesuisse
2011
3-Sterne
3 étoiles
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne Mittelwert
5 étoiles Moyenne
–15 %
3-Sterne
3 étoiles
Stadt / Urbains
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
3-Sterne
3 étoiles
Ferien / Vacances
1. Quartil / 1 quartile
er
Median / Médiane
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
Stadt / Urbains
3. Quartil / 3 e quartile
Source : hotelleriesuisse
72 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
Direkter Betriebsaufwand bei 16,1 Prozent
Charges directes d’exploitation de 16,1 %
Der direkte Betriebsaufwand umfasst sämtliche mit der Geschäftstätigkeit unmittelbar verbundenen variablen Kosten
wie Energie-, Entsorgungs- und Reinigungskosten, Kosten für
Betriebsmaterial und Werbung sowie den Buchhaltungs- und
Verwaltungsaufwand. Diese Kostenpositionen sind in der Hotellerie wegen des Beherbergungsanteils tendenziell höher als
in der reinen Gastronomie (rund 10 Prozent). Im Jahr 2011 betrug der direkte Betriebsaufwand 16,1 Prozent (+0,1 Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahr). Die 5-Sterne-Hotellerie wies
mit 17 Prozent (Ferien) beziehungsweise 19 Prozent (Stadt) die
höchsten Werte aus. In diesen Betrieben fallen vor allem die
hohen Energiekosten unter anderem für die Wellnessanlagen
und der hohe Werbeaufwand ins Gewicht. Hinzu kommt, dass
in allen Kategorien die Wäschereinigung vermehrt auswärts
gegeben wird. Dadurch können Personalkosten gespart werden, jedoch erhöht sich die Position des Wäscheaufwands im
direkten Betriebsaufwand. Den tiefsten direkten Betriebsaufwand wiesen die 3-Sterne-Ferienhotels aus; mehr als 50 Prozent der Betriebe erreichten einen Aufwand unter 14 Prozent.
Demgegenüber wiesen 25 Prozent aller 4- und 5-Sterne-Ferienbetriebe Werte über 19 Prozent und ein Viertel der 5-Sterne-Stadthotels gar Werte über 21 Prozent aus.
Les charges directes d’exploitation englobent tous les coûts
variables, liés directement à l’activité commerciale, tels que les
frais d’énergie, d’élimination des déchets et de nettoyage, les
charges de matériel d’exploitation et de publicité ainsi que les
charges administratives et comptables. Ce montant est généralement plus élevé dans l’hôtellerie, en raison de la part hébergement, que dans la restauration seulement (environ 10 %). En
2011, les charges directes d’exploitation s’établissaient à 16,1 %
(+0,1 point de pourcentage par rapport à l’année précédente).
L’hôtellerie 5 étoiles enregistre les charges les plus élevées avec
17 % (vacances) et 19 % (ville). Les coûts énergétiques, surtout
pour les installations wellness, et les frais publicitaires y sont pour
beaucoup. Il est à noter aussi que toutes les catégories soustraitent de plus en plus le nettoyage du linge. Cela permet certes
d’économiser des charges de personnel, mais accroît en même
temps les charges de blanchissage dans les charges directes
d’exploitation. L’hôtellerie de vacances 3 étoiles a présenté les
charges les plus basses ; plus de 50 % des hôtels ont enregistré
des charges inférieures à 14 %. En revanche, 25 % de tous les
hôtels de vacances 4 et 5 étoiles affichent des charges de plus
de 19 %. Dans les hôtels urbains 5 étoiles, ces charges atteignent même plus de 21 % pour un quart d’entre eux.
Abbildung 8 Direkter Betriebsaufwand in Prozent
Figure 8 Charges directes d’exploitation en %
25 %
25 %
20 %
20 %
15 %
15 %
10 %
10 %
5%
5%
0%
3-Sterne
3 étoiles
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
Ferien / Vacances
2009
2010
3-Sterne
3 étoiles
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne Mittelwert
5 étoiles Moyenne
0%
3-Sterne
3 étoiles
Stadt / Urbains
2011
Quelle: hotelleriesuisse
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
3-Sterne
3 étoiles
Ferien / Vacances
1. Quartil / 1 quartile
er
Median / Médiane
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
Stadt / Urbains
3. Quartil / 3 e quartile
Source : hotelleriesuisse
Betriebsergebnis I auf 28,1 Prozent gesunken
Recul du résultat d’exploitation I à 28,1 %
Das Betriebsergebnis I (BE I) stellt als direkter Gradmesser für
die Managementeffizienz eine der wichtigsten Kennzahlen der
Hotellerie dar. Das BE I berücksichtigt alle direkt beeinflussbaren und mehrheitlich variablen Betriebskosten wie Warenaufwand, Lohnkosten oder den übrigen direkten Betriebsaufwand. Das BE I steht in direkter Abhängigkeit zum
Restaurationsanteil, da dieser ein BE I von 20 bis 25 Prozent,
das Logement hingegen Werte von 35 bis 55 Prozent erzielt.
Im Jahre 2011 sank das BE I im Durchschnitt aller Kategorien
leicht von 29,2 auf 28,1 Prozent. Die höchsten Werte erzielte
die 4-Sterne-Stadthotellerie mit durchschnittlich 31,2 Prozent,
Le résultat d’exploitation I (RE I) permet de mesurer l’efficacité
du management et constitue un des ratios les plus importants
pour l’hôtellerie. Il tient compte de tous les coûts d’exploitation
directement influençables, et pour la plupart variables, comme
les marchandises, les salaires et les autres charges directes
d’exploitation. Le RE I dépend directement de la part restauration, car ce secteur atteint un RE I de 20 à 25 %. Le secteur du
logement en revanche atteint un RE I de 35 à 55 %. Le RE I est
tombé de 29,2 à 28,1 % pour la moyenne de toutes les catégories en 2011. La valeur la plus haute est obtenue dans
l’hôtellerie urbaine 4 étoiles avec 31,2 % en moyenne, la plus
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
73
die niedrigsten Werte die 5-Sterne-Stadtbetriebe mit 22,6 Prozent. Innerhalb der Kategorien treten teils grosse Unterschiede
auf: Die besten 25 Prozent aller Betriebe erreichten Werte von
über 36 Prozent (4-Sterne-Stadt), über 31 Prozent (3-SterneStadt), über 29 Prozent (4-Sterne-Ferien) sowie über 27 Prozent (3-Sterne-Ferien und 5-Sterne-Hotels). Einige Hotels
kämpfen dagegen mit Rentabilitätsproblemen: Bei einem Viertel der Betriebe (1. Quartil) lag das BE I unter 20 Prozent (3-Sterne-Hotels, 4-Sterne-Ferien und 5-Sterne-Stadt) beziehungsweise unter 24 Prozent (4-Sterne-Stadt und 5-Sterne-Ferien).
basse dans l’hôtellerie urbaine 5 étoiles avec 22,6 %. De
grandes différences apparaissent parfois au sein des catégories : le meilleur quart des établissements a réalisé des taux de
plus de 36 % (4 étoiles urbains), 31 % (3 étoiles urbains), 29 %
(4 étoiles vacances) et 27 % (3 étoiles vacances et 5 étoiles).
Quelques hôtels par contre connaissent des problèmes de rentabilité : pour un quart des hôtels (1er quartile), le RE I était inférieur à 20 % (hôtels 3 étoiles, 4 étoiles vacances et 5 étoiles
urbains) et inférieur à 24 % (hôtels 4 étoiles urbains et 5 étoiles
vacances).
Abbildung 9 Betriebsergebnis I in Prozent
Figure 9 Résultat d’exploitation I en %
40 %
40 %
30 %
30 %
20 %
20 %
10 %
10 %
0%
3-Sterne
3 étoiles
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
Ferien / Vacances
2009
2010
3-Sterne
3 étoiles
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne Mittelwert
5 étoiles Moyenne
Stadt / Urbains
2011
Quelle: hotelleriesuisse
0%
3-Sterne
3 étoiles
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
3-Sterne
3 étoiles
Ferien / Vacances
1. Quartil / 1er quartile
Median / Médiane
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
Stadt / Urbains
3. Quartil / 3 e quartile
Source : hotelleriesuisse
Gesamtertrag nach Kontenrahmen 2006
Produit total selon le plan comptable 2006
In der Folge werden die wichtigsten Kennzahlen nach Kontenrahmen 2006 ausgewiesen. Der Gesamtertrag ist dabei meist
leicht höher als jener nach Kontenrahmen 1992 (siehe Erklärungen unter Exkurs zum Kontenrahmen 2006). Die Entwicklung des Gesamtertrags nach Kontenrahmen 2006 zeichnet
für 2011 ein ähnliches Bild wie nach Kontenrahmen 1992.
Les principaux chiffres-clés sont présentés selon le plan comptable 2006. Le produit total est en l’occurrence légèrement
plus élevé que celui présenté selon le plan comptable 1992
(voir Excursus à propos du plan comptable 2006). L’évolution du
produit total selon le plan comptable 2006 révèle un tableau
identique au produit calculé selon le plan comptable 1992.
GOI Beherbergung im Mittel bei 60,1 Prozent
GOI hébergement de 60,1 % en moyenne
Der Brutto Betriebserfolg oder Gross Operating Income (GOI)
Beherbergung stellt die operative Ergebniskennzahl des Profitcenters Beherbergung dar. Er berücksichtigt die der Beherbergung direkt zurechenbaren Personalkosten inklusive Sozialleistungen und übrige Personalaufwände sowie den direkten
Betriebsaufwand der Beherbergung wie Kurtaxen, Betriebsmaterial, Dekoration und Wäsche. Für den GOI Beherbergung
wird ein Richtwert von 60 bis 70 Prozent empfohlen. Dieser
Richtwert wurde nicht von allen ERFA-Betrieben erreicht. Die
3-Sterne-Stadthotellerie lag mit einem durchschnittlichen GOI
Beherbergung von 50,7 Prozent klar darunter. Die übrigen
Kategorien erreichten im Durchschnitt den Richtwert, und die
5-Sterne-Ferienbetriebe übertrafen ihn gar mit einem mittleren GOI Beherbergung von 72,7 Prozent. Die besten 25 Prozent aller Ferienhotels erreichten einen GOI Beherbergung von
über 69 Prozent und übertrafen somit den empfohlenen Richt-
Le résultat brut d’exploitation ou Gross Operating Income
(GOI) hébergement constitue le résultat d’exploitation opérationnel du centre de profit hébergement. Il tient compte des
charges de personnel directement attribuables à l’hébergement, y compris les charges sociales et les autres charges de
personnel, et des charges d’exploitation directes comme les
taxes de séjour, le matériel d’exploitation, la décoration et le
linge. Pour le GOI hébergement, il est recommandé d’atteindre
une valeur de référence entre 60 et 70 %. Les hôtels des
groupes EXPER n’ont pas tous atteint cette valeur. L’hôtellerie
urbaine 3 étoiles se situe nettement au-dessous avec un GOI
hébergement moyen de 50,7 %. En moyenne, les autres catégories ont atteint la valeur indicative, l’hôtellerie de vacances
5 étoiles l’a même dépassée, avec un GOI hébergement moyen
de 72,7 %. Le meilleur quart des hôtels de vacances a atteint
un GOI hébergement de plus de 69 % dépassant ainsi la valeur
74
JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
wert. Auf hohem Niveau lagen auch die Hälfte aller 4- und
5-Sterne-Stadthotels mit einem GOI Beherbergung von über
61 Prozent (Median). Demgegenüber wiesen ein Viertel der
3-Sterne-Stadtbetriebe Werte unter 41 Prozent aus (1. Quartil).
Lediglich die besten 25 Prozent dieser Kategorie erreichten
Werte über 58 Prozent (3. Quartil).
de référence. La moitié des hôtels urbains 4 et 5 étoiles se sont
situés aussi à un excellent niveau avec un GOI hébergement de
plus de 61 % (médiane). Par contre, un quart des établissements urbains 3 étoiles a présenté un GOI hébergement inférieur à 41 % (1er quartile). Seul le meilleur quart de cette
catégorie a dépassé les 58 % (3e quartile).
Abbildung 10 Brutto Betriebserfolg (GOI) Beherbergung in Prozent
Figure 10 Résultat brut d’exploitation (GOI) hébergement en %
80 %
80 %
60 %
60 %
40 %
40 %
20 %
20 %
0%
3-Sterne
3 étoiles
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
Ferien / Vacances
2009
2010
3-Sterne
3 étoiles
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne Mittelwert
5 étoiles Moyenne
Stadt / Urbains
2011
0%
3-Sterne
3 étoiles
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
3-Sterne
3 étoiles
Ferien / Vacances
1. Quartil / 1er quartile
Median / Médiane
Quelle: hotelleriesuisse
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
Stadt / Urbains
3. Quartil / 3 e quartile
Source : hotelleriesuisse
GOI Restauration mit 11,5 Prozent zu tief
GOI restauration trop bas avec 11,5 %
Der Brutto Betriebserfolg des Restaurationsbereichs stellt das
operative Ergebnis des Profitcenters Restauration dar und ist
etwa dem BE I nach Kontenrahmen 1992 für die Restauration
gleichzusetzen. Der GOI berücksichtigt den gesamten direkten
Warenaufwand, die der Restauration direkt zurechenbaren
Personalkosten inklusive Sozialleistungen und übrige Personalaufwände sowie den übrigen direkten Betriebsaufwand. Nicht
enthalten sind übergeordnete Aufwendungen für Werbung,
Energie und Administration. Für den GOI Restauration wird ein
Richtwert von 25 bis 30 Prozent empfohlen. Dieser Benchmark
wurde von rund drei Viertel aller ERFA-Betriebe nicht erreicht.
Der GOI ist mit durchschnittlichen 11,5 Prozent als tief einzustufen. Mit einem GOI Restauration von –1,6 Prozent bildeten
die 5-Sterne-Ferienbetriebe das Schlusslicht, und selbst das
beste Viertel dieser Kategorie lag mit 7 Prozent (3. Quartil) unter dem Richtwert. Die besten 25 Prozent der 3-Sterne-Ferienund 4-Sterne-Hotels erzielten Werte über 20 Prozent. Bei den
5-Sterne-Stadthotels lag diese Marke bei 11 Prozent. Die Hälfte der 3-Sterne-Stadtbetriebe erzielten einen GOI Restauration
von mehr als 27 Prozent, und ein Viertel dieser Betriebe erreichten gar Werte über 30 Prozent (3. Quartil). Dabei gilt es zu
berücksichtigen, dass in dieser Kategorie die Betriebe aus der
Stadt Zürich überdurchschnittlich stark vertreten sind.
Le résultat brut d’exploitation du secteur restauration représente le résultat opérationnel du centre de profit restauration
et équivaut au RE I selon le plan comptable 1992. Le GOI tient
compte des charges directes de marchandises, des charges de
personnel, y compris les charges sociales et les autres charges
de personnel, directement attribuables à la restauration, ainsi
que des autres charges directes d’exploitation. Mais il n’inclut
pas les charges générales pour la publicité, l’énergie et l’administration. Pour le GOI restauration, il est recommandé d’atteindre une valeur indicative de 25 à 30 %. Près des trois quarts
des hôtels des groupes EXPER ne l’ont pas atteint. Le GOI de
11,5 % atteint en moyenne doit être qualifié de faible. Les hôtels de vacances 5 étoiles arrivent en queue de classement avec
un GOI restauration de –1,6 %, et même le meilleur quart de
cette catégorie se situe au-dessous de la valeur indicative avec
7 % (3e quartile). Le meilleur quart des hôtels de vacances
3 étoiles et des hôtels 4 étoiles a présenté un GOI restauration
supérieur à 20 %. Pour les hôtels urbains 5 étoiles, le résultat
se situait à 11 %. En plus, la moitié des hôtels urbains 3 étoiles
a réalisé un GOI restauration de plus de 27 %, et un quart a
même dépassé les 30 % (3e quartile). Cela étant, il faut tenir
compte du fait que cette catégorie comporte une proportion
élevée d’établissements de la ville de Zurich.
GOI erreichte mit 42,2 Prozent einen guten Wert
Un GOI de 42,2 % qualifié de bon
Der Brutto Betriebserfolg oder Gross Operating Income (GOI)
des gesamten Unternehmens wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, wie dem Anteil der rentableren Beherbergung
Le résultat brut d’exploitation ou Gross Operating Income
(GOI) de toute l’entreprise dépend de plusieurs facteurs, tels
que la part d’hébergement la plus rentable du produit total, les
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
Abbildung 11 Brutto Betriebserfolg (GOI) Restauration in Prozent
Figure 11 Résultat brut d’exploitation (GOI) restauration en %
40 %
40 %
30 %
30 %
20 %
20 %
10 %
10 %
0%
0%
–10 %
–10 %
–20 %
3-Sterne
3 étoiles
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
Ferien / Vacances
2009
2010
3-Sterne
3 étoiles
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne Mittelwert
5 étoiles Moyenne
–20 %
3-Sterne
3 étoiles
Stadt / Urbains
2011
75
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
3-Sterne
3 étoiles
Ferien / Vacances
1. Quartil / 1er quartile
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
Stadt / Urbains
Median / Médiane
Quelle: hotelleriesuisse
3. Quartil / 3 e quartile
Source : hotelleriesuisse
am Gesamtertrag, den Nebenleistungen und ihrem Brutto Betriebserfolg (im Wellness-Bereich oft negativ) sowie allfälligen
Mieterträgen. Ohne detaillierte Analyse der einzelnen Profitcenter ist der Unternehmens-GOI wenig aussagekräftig. Im
Durchschnitt erzielten die ERFA-Mitglieder einen GOI von
42,2 Prozent, einen Wert, der als gut zu betrachten ist und den
von Experten empfohlenen Richtwert von 42 bis 50 Prozent
erreicht. Trotz Schwankungen innerhalb der Kategorien liegen
bezüglich der Durchschnittswerte nur geringfügige Unterschiede vor. Erfreulich ist das gute Resultat der 5-Sterne-Ferienhotellerie, die mit durchschnittlich 45,1 Prozent das beste
Ergebnis ausweisen konnte, dicht gefolgt von den 4-SterneStadtbetrieben mit durchschnittlich 45 Prozent. Ein Viertel der
4-Sterne-Stadtbetriebe konnte zudem einen Brutto Betriebserfolg von über 48 Prozent ausweisen, gefolgt von den 5-SterneFerienbetrieben mit einem GOI von mehr als 47 Prozent
(3. Quartil). Dagegen verzeichneten bei den 3-Sterne-Betrieben die untersten 25 Prozent (1. Quartil) einen GOI unter
33 Prozent (Ferien) beziehungsweise unter 30 Prozent (Stadt).
prestations annexes et leur résultat brut d’exploitation (souvent négatif dans le domaine wellness) ainsi que les éventuels
produits de location. Sans une analyse détaillée des différents
centres de profit, le GOI de l’entreprise ne révèle pas grandchose. En moyenne, les membres EXPER ont atteint un résultat
brut d’exploitation de 42,2 %, qui est qualifié de bon et qui atteint la valeur indicative recommandée par les experts, à savoir
entre 42 et 50 %. Malgré des fluctuations au sein des catégories, les valeurs moyennes ne varient que faiblement. Le bon
résultat de l’hôtellerie de vacances 5 étoiles est réjouissant, il
s’établit à 45,1 % en moyenne et constitue le meilleur résultat
atteint, suivi de près par l’hôtellerie urbaine 4 étoiles avec 45 %
en moyenne. De plus, un quart des établissements urbains
4 étoiles a pu réaliser un résultat brut d’exploitation de plus de
48 %, suivi par l’hôtellerie de vacances 5 étoiles avec un GOI
de plus de 47 % (3e quartile). Pour les hôtels 3 étoiles par
contre, le quart le plus bas (1er quartile) a présenté un résultat
brut d’exploitation inférieur à 33 % (vacances) et inférieur à
30 % (ville).
Abbildung 12 Brutto Betriebserfolg (GOI) in Prozent
Figure 12 Résultat brut d’exploitation (GOI) en %
50 %
50 %
40 %
40 %
30 %
30 %
20 %
20 %
10 %
10 %
0%
3-Sterne
3 étoiles
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
Ferien / Vacances
2009
2010
Quelle: hotelleriesuisse
2011
3-Sterne
3 étoiles
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne Mittelwert
5 étoiles Moyenne
0%
3-Sterne
3 étoiles
Stadt / Urbains
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
3-Sterne
3 étoiles
Ferien / Vacances
1. Quartil / 1 quartile
er
Median / Médiane
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
Stadt / Urbains
3. Quartil / 3 e quartile
Source : hotelleriesuisse
76 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
GOP mit 20,5 Prozent über dem Richtwert
GOP supérieur à la valeur indicative avec 20,5 %
Der Gross Operating Profit (GOP) stellt den Brutto Betriebsgewinn dar und berücksichtigt – im Gegensatz zum BE I nach
Kontenrahmen 1992 – auch den Unternehmerlohn und den
Unterhalt; Kosten, die das Management ebenfalls beeinflussen
kann. Daher stellt der GOP den eigentlichen Massstab für die
Leistung der Unternehmensführung und für die operative Ertragskraft eines Betriebes dar. Der Richtwert liegt bei 20 bis
25 Prozent. Die ERFA-Betriebe erzielten einen mittleren GOP
von 20,5 Prozent. Den höchsten Wert erzielten dank einem hohen Beherbergungsanteil, der aufgrund der Kostenstruktur
bessere Renditen erwirtschaftet, die 4-Sterne-Stadtbetriebe
mit 24,3 Prozent. Den tiefsten GOP erreichten die 3-Sterne-Ferienhotels mit 16,1 Prozent. Bei der Analyse des GOP gilt es zu
berücksichtigen, dass dieser von fiskalischen Überlegungen
beeinflusst wird. Je nach Ergebnis wird ein Teil der Ersatzinvestitionen aus steuerlichen Gründen direkt über den Unterhalt
gebucht.
Le Gross Operating Profit (GOP) représente le bénéfice opérationnel brut et prend – contrairement au RE I selon le plan
comptable 1992 – aussi en considération le salaire de direction
et l’entretien ; coûts sur lesquels le management peut aussi
influer. Le GOP est donc un critère déterminant pour évaluer la
performance de la direction et la capacité de rendement
opérationnelle d’un établissement. La valeur indicative s’établit entre 20 et 25 % ; en moyenne, les membres EXPER ont atteint un GOP de 20,5 %. Les hôtels urbains 4 étoiles ont enregistré le GOP le plus élevé (24,3 %). Ceci surtout grâce à une
part hébergement élevée, qui permet un meilleur rendement
du fait de la structure des coûts. Les hôtels de vacances
3 étoiles ont réalisé le GOP le plus bas (16,1 %). Il faut tenir
compte du fait que le GOP est aussi influencé par des considérations fiscales. Une part des investissements de remplacement
est en effet souvent comptabilisée directement sous le poste
entretien.
Abbildung 13 Brutto Betriebsgewinn (GOP) in Prozent
Figure 13 Bénéfice opérationnel brut (GOP) en %
30%
30%
25%
25%
20 %
20%
15%
15%
10 %
10%
5%
5%
0%
3-Sterne
3 étoiles
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
Ferien / Vacances
2009
2010
3-Sterne
3 étoiles
4-Sterne
4 étoiles
0%
5-Sterne Mittelwert
5 étoiles Moyenne
3-Sterne
3 étoiles
Stadt / Urbains
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
3-Sterne
3 étoiles
Ferien / Vacances
2011
1. Quartil / 1er quartile
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
Stadt / Urbains
Median / Médiane
Quelle: hotelleriesuisse
3. Quartil / 3 e quartile
Source : hotelleriesuisse
Tabelle 1 Zusammenfassung der wichtigsten Kennzahlen
Tableau 1 Récapitulation des chiffres-clés principaux
3-Sterne
Ferien
3 étoiles
vacances
3-Sterne
Stadt
3 étoiles
urbains
4-Sterne
Ferien
4 étoiles
vacances
4-Sterne
Stadt
4 étoiles
urbains
5-Sterne
Ferien
5 étoiles
vacances
5-Sterne
Stadt
5 étoiles
urbains
17
19
35
40
10
14
1451
Nombre d’établissements évalués
291,3
357,1
292,6
364,0
246,4
365,0
328,8
Jours d’ouverture (JO)
Anzahl Betten
67,6
82,0
132,4
148,5
249,6
264,1
139,4
Nombre de lits
Anzahl Zimmer
36,4
50,6
69,6
91,6
134,2
142,4
79,5
Nombre de chambres
Anzahl ausgewertete Betriebe
Öffnungstage (ÖT)
Alle
Kategorien
Toutes les
catégories Kennzahlen Beherbergung
Ankünfte
Logiernächte (LN)
Zimmernächte
Chiffres-clés Hébergement
4 378
7 866
7 367
14 167
9 633
18 341
10 293
Arrivées
11 852
16 236
22 869
28 821
35 125
43 024
24 755
Nuitées
7 274
12 411
12 577
21 545
19 848
30 162
16 633
Nuitées par chambre
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
77
3-Sterne
Ferien
3 étoiles
vacances
3-Sterne
Stadt
3 étoiles
urbains
4-Sterne
Ferien
4 étoiles
vacances
4-Sterne
Stadt
4 étoiles
urbains
5-Sterne
Ferien
5 étoiles
vacances
5-Sterne
Stadt
5 étoiles
urbains
291,3
357,1
292,6
364,0
246,4
365,0
328,8
Jours d’ouverture (JO)
36,4
50,6
69,6
91,6
134,2
142,4
79,5
Nombre de chambres
Bettenauslastung
auf Öffnungstage
59,7 %
53,6 %
59,2 %
55,2 %
59,6 %
47,2 %
57,0 %
Taux d’occupation des lits
par jour d’ouverture
Zimmerauslastung
auf Öffnungstage
64,6 %
65,2 %
62,0 %
66,3 %
61,6 %
58,9 %
64,2 %
Taux d’occupation des chambres
par jour d’ouverture
Ertrag Beherbergung pro Zimmer
30 384
37 425
43 778
53 771
82 540
113 126
53 237
Produit hébergement par chambre
Öffnungstage (ÖT)
Anzahl Zimmer
Logementmoyenne
Alle
Kategorien
Toutes les
catégories 89.55
125.25
137.68
168.16
330.44
371.13
173.62
Prix moyen de logement
Zimmermoyenne
161.06
162.73
247.10
223.85
579.89
522.14
263.11
Prix moyen de la chambre
RevPAR auf Öffnungstage
106.30
105.73
153.76
148.78
364.27
312.88
167.56
RevPAR par jour d’ouverture
GOI Beherbergung PAR auf ÖT
68.81
55.48
96.84
91.91
272.03
204.75
107.02
GOI hébergement PAR par JO
GOPPAR auf Öffnungstage
40.53
52.05
51.72
70.94
130.30
111.47
66.67
GOPPAR par jour d’ouverture
Veränderung Ertrag Beherbergung
–6,4 %
0,1 %
–0,8 %
–1,1 %
–6,1 %
–3,0 %
–1,6 %
Variation du produit hébergement
Veränderung Logiernächte
–8,5 %
–3,4 %
–2,2 %
–4,1 %
–7,4 %
–2,1 %
–3,5 %
Variation des nuitées
Kennzahlen Restauration
Chiffres-clés Restauration
Ertrag pro ÖT Restauration
4 579
7 065
9 365
11 184
26 239
34 451
12 016
Produit restauration par JO
Veränderung Ertrag Küche
–9,4 %
7,4 %
–1,7 %
–4,5 %
–6,4 %
–1,5 %
–2,5 %
Variation du produit cuisine
Veränderung Ertrag Keller
–6,2 %
14,4 %
–1,0 %
2,9 %
–6,0 %
–1,1 %
1,0 %
Variation du produit cave
Veränderung Ertrag Restauration
–8,6 %
8,8 %
–1,6 %
–2,3 %
–6,3 %
–1,5 %
–1,5 %
Variation du produit restauration
Küchenrendite
64,7 %
70,4 %
65,7 %
67,0 %
68,6 %
68,5 %
65,2 %
Marge brute cuisine
Kellerrendite
69,4 %
74,2 %
69,5 %
74,6 %
71,0 %
76,4 %
71,2 %
Marge brute cave
Restaurationsrendite
65,8 %
71,3 %
66,6 %
71,2 %
69,3 %
71,1 %
67,0 %
Marge brute restauration
Restaurationsrendite II2
11,5 %
26,2 %
10,8 %
17,1 %
2,0 %
12,5 %
14,4 %
Marge brute II restauration2
Kennzahlen Mitarbeiter (ohne Direktion)
Anzahl Mitarbeiter
Chiffres-clés Collaborateurs (sans direction)
22,2
30,5
56,9
60,3
179,9
196,1
69,1
Nombre de collaborateurs
Durchschnittlicher Ertrag
pro Mitarbeiter pro Jahr
152 335
160 937
145 111
157 393
168 892
155 871
158 893
Produit moyen
par collaborateur par an
Ertrag Beherbergung
pro Mitarbeiter Beherbergung
194 823
168 228
162 489
228 988
214 445
242 946
200 239
Produit hébergement
par collaborateur hébergement
Ertrag Restauration
pro Mitarbeiter Restauration
91 104
140 299
89 887
111 163
68 245
118 833
112 353
Produit restauration
par collaborateur restauration
Personalaufwand
in % vom Gesamtertrag
42,4 %
41,3 %
42,6 %
39,7 %
42,5 %
46,0 %
41,1 %
Charges de personnel
en % du produit total
Personalaufwand
pro Mitarbeiter pro Jahr
64 219
64 352
60 984
60 722
70 620
70 514
63 483
Charges de personnel
par collaborateur par an
Durchschnittlicher Ertrag pro PAT3
392.40
433.54
375.98
430.23
428.87
443.76
426.69
Produit moyen par JTP3
Personalaufwand pro PAT
164.98
173.34
158.12
165.64
179.83
200.55
170.13
Charges de personnel par JTP
Bruttoertrag je PAT
227.41
260.20
217.86
264.59
249.05
243.21
256.56
Produit brut par JTP
78 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
Öffnungstage (ÖT)
Anzahl Zimmer
3-Sterne
Ferien
3 étoiles
vacances
3-Sterne
Stadt
3 étoiles
urbains
4-Sterne
Ferien
4 étoiles
vacances
4-Sterne
Stadt
4 étoiles
urbains
5-Sterne
Ferien
5 étoiles
vacances
5-Sterne
Stadt
5 étoiles
urbains
291,3
357,1
292,6
364,0
246,4
365,0
328,8
Jours d’ouverture (JO)
36,4
50,6
69,6
91,6
134,2
142,4
79,5
Nombre de chambres
Kennzahlen der Erfolgsrechnung nach Kontenrahmen 1992
Gesamtertrag
Veränderung Gesamtertrag
Alle
Kategorien
Toutes les
catégories Chiffres-clés du compte de résultats selon le plan comptable 1992
2 577 713
4 650 092
6 447 290
9 245 990
18 946 105
31 356 642
9 511 916
Produit total
–6.4 %
4.1 %
–1.4 %
–1.8 %
–5.8 %
–2.2 %
–1.5 %
Variation du produit total
Waren- / Dienstleistungsaufwand
19,5 %
16,9 %
17,1 %
13,7 %
13,8 %
13,7 %
15,1 %
Charges de marchandises / prestat.
Personalaufwand4
42,6 %
41,2 %
42,0 %
39,4 %
42,1 %
44,8 %
40,7 %
Charges de personnel4
Direkter Betriebsaufwand
13,9 %
14,5 %
16,6 %
15,6 %
17,0 %
19,0 %
16,1 %
Charges directes d’exploitation
Betriebsergebnis I
24,0 %
27,4 %
24,3 %
31,2 %
27,1 %
22,6 %
28,1 %
Résultat d’exploitation I
3,7 %
4,5 %
5,0 %
4,5 %
3,0 %
2,2 %
4,4 %
Charges direction de l’entreprise
Aufwand Unternehmensleitung
Unterhalt und Ersatz
Gross Operating Profit (GOP)
6,2 %
4,3 %
6,3 %
6,2 %
8,5 %
6,7 %
6,1 %
Entretien et remplacement
14,2 %
18,7 %
13,0 %
20,5 %
15,7 %
13,6 %
17,7 %
Gross Operating Profit (GOP)
Kennzahlen der Erfolgsrechnung nach Kontenrahmen 2006
Chiffres-clés du compte de résultats selon le plan comptable 2006
Zusammensetzung Ertrag
Composition du produit
Ertrag Beherbergung
46,9 %
44,0 %
49,3 %
53,2 %
56,6 %
50,8 %
52,7 %
Ertrag Restauration
49,3 %
49,3 %
40,7 %
39,9 %
31,6 %
39,4 %
39,7 %
Produit restauration
Ertrag Wellness-Spa
0,1 %
0,3 %
3,6 %
0,6 %
3,3 %
3,0 %
1,6 %
Produit wellness-spa
Ertrag Nebenleistungen
2,5 %
5,8 %
4,2 %
4,3 %
5,0 %
5,4 %
4,2 %
Produit prestations annexes
Mietzinsertrag und übriger Ertrag
1,2 %
0,6 %
2,1 %
2,1 %
3,4 %
1,4 %
1,7 %
Produit loyers et autres produits
2 612 224
4 686 107
6 579 684
9 493 041
19 600 777
31 787 423
9 708 711
Produit total
8 786
13 002
22 375
26 066
83 816
87 089
29 962
Produit par jour d’ouverture
–6,5 %
4,8 %
–1,1 %
–1,8 %
–5,9 %
–2,3 %
–1,3 %
Variation du produit total
100,0 %
100,0 %
100,0 %
100,0 %
100,0 %
100,0 %
100,0 %
Produit hébergement
28,2 %
38,5 %
31,0 %
28,6 %
20,5 %
26,6 %
29,8 %
Charges de personnel4
9,9 %
10,8 %
8,7 %
11,3 %
6,8 %
9,7 %
10,0 %
Charges directes d’exploitation
61,9 %
50,7 %
60,4 %
60,0 %
72,7 %
63,7 %
60,1 %
GOI hébergement
100,0 %
100,0 %
100,0 %
100,0 %
100,0 %
100,0 %
100,0 %
Produit restauration
Warenaufwand
40,8 %
28,7 %
33,4 %
28,8 %
30,7 %
28,9 %
33,8 %
Charges de marchandises
Personalaufwand4
74,2 %
45,1 %
55,8 %
54,1 %
67,2 %
58,6 %
54,9 %
Charges de personnel4
2,0 %
1,9 %
2,4 %
2,1 %
3,7 %
6,5 %
2,9 %
Charges directes d’exploitation
–17,0 %
24,3 %
8,4 %
15,0 %
–1,6 %
5,9 %
8,4 %
GOI restauration
Gesamtertrag
Ertrag pro Öffnungstag
Veränderung Gesamtertrag
Profitcenter Beherbergung
Ertrag Beherbergung
Personalaufwand4
Direkter Betriebsaufwand
GOI Beherbergung
Centre de profit hébergement
Profitcenter Restauration
Ertrag Restauration
Direkter Betriebsaufwand
GOI Restauration
Zusammenfassung
Gesamtertrag
Produit hébergement
Centre de profit restauration
Récapitulation
100,0 %
100,0 %
100,0 %
100,0 %
100,0 %
100,0 %
100,0 %
Produit total
Direkter Warenaufwand
17,9 %
16,0 %
15,5 %
12,7 %
11,8 %
12,5 %
13,8 %
Charges directes de marchandises
Direkter Personalaufwand4
39,6 %
39,1 %
39,1 %
35,4 %
36,6 %
38,5 %
37,2 %
Charges directes de personnel4
6,8 %
Charges directes d’exploitation
Direkter Betriebsaufwand
Brutto Betriebserfolg GOI
5,1 %
6,2 %
6,0 %
6,9 %
6,5 %
8,6 %
37,4 %
38,7 %
39,4 %
45,0 %
45,1 %
40,4 %
42,2 % Résultat brut d’exploitation GOI
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
79
3-Sterne
Ferien
3 étoiles
vacances
3-Sterne
Stadt
3 étoiles
urbains
4-Sterne
Ferien
4 étoiles
vacances
4-Sterne
Stadt
4 étoiles
urbains
5-Sterne
Ferien
5 étoiles
vacances
5-Sterne
Stadt
5 étoiles
urbains
291,3
357,1
292,6
364,0
246,4
365,0
328,8
Jours d’ouverture (JO)
36,4
50,6
69,6
91,6
134,2
142,4
79,5
Nombre de chambres
Verwaltungsaufwand2
8,5 %
8,7 %
8,7 %
8,2 %
8,4 %
8,7 %
8,4 %
Charges administration2
Marketingaufwand2
3,0 %
2,2 %
4,0 %
3,3 %
4,9 %
5,3 %
3,5 %
Charges marketing2
Unterhaltsaufwand2
6,5 %
4,5 %
6,5 %
6,3 %
8,6 %
6,9 %
6,3 %
Charges entretien2
Aufwand Energie / Reinigung
3,1 %
2,1 %
3,8 %
2,6 %
3,5 %
2,8 %
2,9 %
Charges énergie / nettoyage
0,5 %
Autres charges
Öffnungstage (ÖT)
Anzahl Zimmer
Übriger Aufwand
Brutto Betriebsgewinn GOP
0,2 %
0,5 %
1,2 %
0,4 %
0,2 %
0,1 %
16,1 %
20,7 %
15,2 %
24,3 %
19,5 %
16,6 %
Alle Angaben in Franken ohne MWST, prozentuale Veränderungen verstehen
sich im Vergleich zum Vorjahr, Jahr = 365 Tage.
1 Total ausgewertete Betriebe inklusive 3-Sterne-Garnibetriebe.
2 Inklusive Personalaufwand.
3 PAT = Personalanstellungstage.
4 Inklusive Sozialleistungen und übrige Personalaufwände.
Quelle: hotelleriesuisse
Alle
Kategorien
Toutes les
catégories 20,5 % Bénéfice opérationnel brut GOP
Données exprimées en francs sans TVA, les variations s’entendent par rapport
à l’année précédente, année = 365 jours.
1 Nombre total d’établissements évalués y compris hôtels garnis 3 étoiles.
2 Y compris charges de personnel.
3 JTP = Journée de travail du personnel.
4 Y compris charges sociales et autres charges de personnel.
Source : hotelleriesuisse
80 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
BARBAR A FRIEDRICH hotelleriesuisse
BARBAR A FRIEDRICH hotelleriesuisse
Best-Practice Löhne
Salaires – best practices
Die nachstehend wiedergegebenen Daten repräsentieren
die im Jahr 2011 / 2012 effektiv bezahlten monatlichen AHVBruttolöhne für ausgewählte Funktionen. Die Daten wurden
im Rahmen der ERFA-Arbeit ermittelt und erheben statistisch
keinen Anspruch auf Repräsentativität und Vollständigkeit. Sie
liefern jedoch aus dem Bereich der führenden und grösseren
Betriebe wertvolle Hinweise. Pro Funktion sind jeweils das
1. Quartil (25 Prozent aller Löhne liegen unter diesem Wert),
der Median (50 Prozent aller Löhne liegen unter beziehungsweise über diesem Wert) und das 3. Quartil (25 Prozent aller
Löhne liegen über diesem Wert) ausgewiesen. Bei Funktionen,
die innerhalb des Betriebes von mehreren Mitarbeitern ausgeübt werden, sind jeweils das höchste (max.) und das tiefste
(min.) Lohnniveau angegeben.
Les chiffres mentionnés ci-après représentent les salaires bruts
AVS versés effectivement en 2011 / 2012 pour certaines fonctions. Les données recueillies dans les groupes EXPER ne
peuvent pas, statistiquement, prétendre revêtir un caractère
exhaustif et représentatif. Elles fournissent néanmoins de précieuses indications sur le secteur des hôtels de tout premier
rang et de grande taille. Chaque position indique toujours le
1er quartile (25 % de tous les salaires se situent au-dessous de
cette valeur), la médiane (50 % de tous les salaires présentent
une valeur inférieure ou supérieure) et le 3e quartile (25 % de
tous les salaires se situent au-dessus de cette valeur). Pour les
fonctions qui sont exercées par plusieurs collaborateurs au sein
de l’entreprise, le salaire le plus haut (max.) et le salaire le plus
bas (min.) est indiqué.
Tabelle 1 Best-Practice Löhne
Tableau 1 Salaires – best practices
Anzahl
Nombre
1. Quartil
1er quartile
Median
Médiane
3. Quartil
3e quartile
Fonction
Vizedirektor
58
6 562.50
7 450.00
8 649.24
Vice-directeur
Direktionsassistent
61
5 250.00
5 750.00
6 400.00
Assistant de direction
F & B-Manager
51
5 550.00
6 006.00
7 250.00
Manager F & B
Bankettmanager
49
4 700.00
5 200.00
6 000.00
Manager banquets
Director of Sales
26
6 147.50
7 000.00
7 745.00
Director of sales
Sales Manager
42
5 000.00
5 700.00
6 393.75
Sales manager
Revenue / Yield Manager
17
5 150.00
5 800.00
6 500.00
Revenue / Yield manager
Finanzchef
19
6 141.67
8 000.00
10 636.00
Directeur financier
Buchhalter
42
5 566.67
6 000.00
6 727.50
Comptable
Personalchef
52
5 825.00
6 500.00
7 200.00
Chef du personnel
Chefeinkäufer
24
4 975.00
5 770.00
6 125.00
Chef des achats
IT-Spezialist
11
5 525.13
6 630.00
7 375.00
Spécialiste en informatique
Küchenchef
125
6 362.00
7 500.00
8 300.00
Cuisinier
Sous-chef
115
4 842.00
5 100.00
5 725.00
Sous-chef
Chef de partie (max.)
115
4 340.00
4 600.00
4 800.00
Chef de partie (max.)
Chef de partie (min.)
115
4 100.00
4 200.00
4 463.50
Chef de partie (min.)
Patissier
63
4 406.00
4 650.00
5 325.00
Pâtissier
Commis de cuisine (max.)
91
3 850.00
4 100.00
4 100.00
Commis de cuisine (max.)
Funktion
Commis de cuisine (min.)
91
3 800.00
3 850.00
4 100.00
Commis de cuisine (min.)
Küchen-Office-Mitarbeiter (max.)
117
3 400.00
3 520.00
3 700.00
Employé office / cuisine (max.)
Küchen-Office-Mitarbeiter (min.)
117
3 383.00
3 400.00
3 500.00
Employé office / cuisine (min.)
Buffetmitarbeiter (max.)
59
3 450.00
3 791.00
3 945.00
Employé au buffet (max.)
Buffetmitarbeiter (min.)
59
3 400.00
3 430.00
3 600.00
Employé au buffet (min.)
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
81
Anzahl
Nombre
1. Quartil
1er quartile
Median
Médiane
3. Quartil
3e quartile
Maître d’hôtel
50
5 500.00
6 000.00
6 750.00
Maître d’hôtel
Chef de service
103
4 800.00
5 200.00
5 534.00
Chef de service
65
4 597.00
4 750.00
5 000.00
2e Chef de service
Chef de rang (max.)
113
4 150.00
4 400.00
4 600.00
Chef de rang (max.)
Chef de rang (min.)
Funktion
2. Chef de service
Fonction
113
3 850.00
4 100.00
4 210.00
Chef de rang (min.)
Commis de rang (max.)
69
3 750.00
3 850.00
4 100.00
Commis de rang (max.)
Commis de rang (min.)
69
3 500.00
3 800.00
4 100.00
Commis de rang (min.)
Frühstücksservice
55
3 691.60
4 040.00
4 219.00
Employé au service du petit-déjeuner
Barmitarbeiter (max.)
74
4 188.00
4 475.00
4 999.50
Barman (max.)
Barmitarbeiter (min.)
74
3 826.25
4 100.00
4 287.50
Barman (min.)
Pianist
26
5 425.00
6 000.00
6 908.25
Pianiste
Chef de réception
115
5 000.00
5 461.00
5 900.00
Chef de réception
Réceptionist (max.)
129
4 110.00
4 300.00
4 550.00
Réceptionniste (max.)
Réceptionist (min.)
129
3 840.00
4 100.00
4 100.00
Réceptionniste (min.)
Night Auditor
88
4 072.50
4 382.80
4 841.25
Night Auditor
Generalgouvernante
75
5 200.00
5 720.00
6 428.00
Gouvernante générale
Gouvernante
104
4 100.00
4 400.00
4 920.84
Gouvernante
Zimmermitarbeiter (max.)
127
3 481.00
3 600.00
3 836.50
Femme de chambre (max.)
Zimmermitarbeiter (min.)
127
3 383.00
3 400.00
3 500.00
Femme de chambre (min.)
Lingeriemitarbeiter (max.)
65
3 451.00
3 650.00
3 900.00
Employé à la lingerie (max.)
Lingeriemitarbeiter (min.)
65
3 400.00
3 400.00
3 657.14
Employé à la lingerie (min.)
Leiter Wellness-Spa
33
4 800.00
5 281.00
6 190.25
Responsable du wellness-spa
Kosmetikerin (max.)
36
4 000.00
4 262.00
4 600.00
Esthéticienne (max.)
Kosmetikerin (min.)
35
3 825.00
4 000.00
4 100.00
Esthéticienne (min.)
Masseur (max.)
43
4 200.00
4 400.00
4 775.00
Masseur (max.)
Masseur (min.)
43
3 840.00
4 100.00
4 315.00
Masseur (min.)
Haustechniker (max.)
87
4 788.50
5 350.00
6 100.00
Technicien (max.)
Haustechniker (min.)
87
4 000.00
4 780.00
5 315.00
Technicien (min.)
Chef Maintenance
27
5 378.50
6 799.00
7 350.00
Chef de la maintenance
Stundenlohn Brutto (max.)
84
25.00
28.00
32.25
Salaire horaire brut (max.)
Stundenlohn Brutto (min.)
85
20.00
22.00
24.50
Quelle: hotelleriesuisse
Salaire horaire brut (min.)
Source : hotelleriesuisse
82 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
BARBAR A FRIEDRICH hotelleriesuisse
BARBAR A FRIEDRICH hotelleriesuisse
Best-Practice Wellness
Wellness – best practices
Der Wellnessvergleich wird seit 2009 aufgrund der Zusammenarbeit von hotelleriesuisse und der Schweizerischen
Gesellschaft für Hotelkredit nur noch von hotelleriesuisse
durchgeführt. Teilnehmen können Wellness I- und Wellness IIBetriebe sowie ERFA-Mitglieder. An der Auswertung der Kennzahlen des Geschäftsjahres 2011 nahmen 18 4-Sterne- und
14 5-Sterne-Hotels (inklusive Superior-Betriebe) teil. Die Auswertung der Wellnesskennzahlen erhebt keinen Anspruch auf
Repräsentativität und Vollständigkeit, liefert aber aus dem Bereich der führenden und grösseren Betriebe wertvolle Hinweise
über den Verlauf des jeweiligen Geschäftsjahres.
Les chiffres du secteur Wellness sont comparés depuis 2009
que par hotelleriesuisse, sur la base de la collaboration établie
entre hotelleriesuisse et la Société suisse de crédit hôtelier. Les
hôtels Wellness I et II ainsi que les membres EXPER peuvent
participer à cette évaluation. L’analyse des chiffres de l’exercice
2011 a porté sur 18 hôtels 4 étoiles et 14 hôtels 5 étoiles (catégorie Superior comprise). Cette évaluation ne peut pas prétendre revêtir un caractère exhaustif et représentatif, mais elle
fournit de précieuses indications sur le déroulement de l’exercice dans les établissements hôteliers de tout premier rang et
de grande taille.
Tabelle 1 Best-Practice Wellness
Tableau 1 Wellness – best practices
Anzahl Betten
Anzahl Zimmer
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
142,7
315,7
Nombre de lits
76,7
164,6
Nombre de chambres
Logiernächte
27 373
44 488
Nuitées
Zimmernächte
14 861
27 450
Nuitées par chambre
3,56
3,68
Durée moyenne de séjour en jours
1 111,9
2 346,9
Surface wellness en m²
166,1
305,1
Surface d'eau en m²
Fläche für Massagen in m²
84,8
228,6
Surface pour massage en m²
Fläche für Kosmetik in m²
50,3
78,3
Surface pour soins cosmétiques en m²
130,5
132,3
Surface pour installations spéciales en m²
Kabinen für Massagen
3,6
7,0
Nombre de cabines de massage
Kabinen für Kosmetik
1,7
2,9
Nombre de cabines de soins cosmétiques
Kabinen Spezialanlagen
2,3
2,1
Nombre de cabines d'installations spéciales
Anzahl Behandlungskabinen
7,6
11,9
Nombre de cabines de traitement
Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Tagen
Wellnessfläche in m²
Wasserfläche in m²
Fläche Spezialanlagen in m²
Gesamtinvestitionssumme Wellness-Spa
Investitionen Wellness-Spa pro Wellnessfläche in m²
Investitionen Wellness-Spa pro Zimmer
Wellnessfläche in m² pro Zimmer
4 990 000
18 380 200
Total de la somme investie en wellness-spa
5 125
8 025
Investissements par surface wellness en m²
74 034
122 313
Investissements par chambre
16,15
15,39
Surface wellness en m² par chambre
Wasserfläche in m² pro Zimmer
2,14
2,30
Surface d'eau en m² par chambre
Anzahl Behandlungskabinen pro Zimmer
0,11
0,08
Nombre de cabines de traitement par chambre
Verkaufte Stunden Massage pro Öffnungszeit
19,8 %
22,8 %
Heures de massages vendues par durée d’ouverture
Verkaufte Stunden Kosmetik pro Öffnungszeit
23,4 %
20,1 %
Heures de soins cosmétiques vendues par durée d’ouverture
5,7 %
17,8 %
Heures d’installations spéciales vendues par durée d’ouverture
Verkaufte Stunden Spezialanlagen pro Öffnungszeit
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
83
4-Sterne
4 étoiles
5-Sterne
5 étoiles
Interne Eintritte Wellness-Spa
14 825
11 891
Nombre d'entrées internes wellness-spa
Externe Eintritte Wellness-Spa
6 151
4 577
Nombre d'entrées externes wellness-spa
Anzahl Jahresabo Wellness-Spa
56,8
130,1
Nombre d'abonnements annuels wellness-spa
1 351
3 236
Prix abonnement annuel wellness-spa
Collaborateurs (coll.)
Anzahl Mitarbeiter Wellness
1,8
7,7
Nombre de collaborateurs wellness
Anzahl Mitarbeiter Massage
2,5
4,7
Nombre de collaborateurs massages
Anzahl Mitarbeiter Kosmetik
1,6
2,5
Nombre de collaborateurs soins cosmétiques
Anzahl Mitarbeiter Spezialanlagen
0,1
3,2
Nombre de collaborateurs installations spéciales
Anzahl Mitarbeiter Wellness-Spa
6,0
18,0
Nombre de collaborateurs wellness-spa
Preis Jahresabo Wellness-Spa
Mitarbeiter (MA)
119 078
90 794
Produit wellness-spa par collaborateur wellness-spa
Personalaufwand inkl. Sozialleistungen pro MA Wellness-Spa
57 948
48 793
Charges de personnel y c. charges sociales par coll. wellness-spa
Bruttowertschöpfung pro Mitarbeiter Wellness-Spa
61 130
42 002
Création de valeur brute par collaborateur wellness-spa
Ertrag Wellness-Spa pro Mitarbeiter Wellness-Spa
Ertrag Beherbergung in % des Gesamtertrags
Ertrag Wellness-Spa in % des Gesamtertrags
Ertrag Wellness-Spa in % des Ertrags Beherbergung
48,0 %
51,1 %
Produit hébergement en % du produit total
8,5 %
5,2 %
Produit wellness-spa en % du produit total
20,3 %
10,7 %
Produit wellness-spa en % du produit hébergement
Ertrag Wellness-Spa pro Betriebstag
2 437
5 950
Produit wellness-spa par jour d’ouverture
Ertrag Wellness-Spa pro Logiernacht
27.23
36.12
Produit wellness-spa par nuitée
8.39
13.98
Transfert wellness-spa par nuitée
Ertrag Massagen pro Massage-Fläche
4 028
6 957
Produit massages par surface pour massages
Ertrag Kosmetik pro Kosmetik-Fläche
3 486
6 215
Produit soins cosmétiques par surface pour soins cosmétiques
362
1 225
Produit installations spéciales par surface pour installations spéc.
Umbuchung Wellness-Spa pro Logiernacht
Ertrag Spezialanlagen pro Fläche Spezialanlagen
Erfolgsrechnung
Compte de résultats
33,6 %
26,3 %
Produit wellness
Ertrag Umbuchung von Arrangement
6,8 %
14,1 %
Produit du transfert des arrangements
Übriger Ertrag
0,9 %
1,7 %
Autres produits
38,1 %
34,1 %
Produit massages
2,8 %
2,0 %
Produit installations spéciales
Ertrag Kosmetikbehandlungen
13,4 %
13,4 %
Produit soins cosmétiques
Warenertrag Beauty / Kosmetik
4,3 %
8,4 %
Produit de marchandises beauty / cosmétiques
100,0 %
100,0 %
Produit wellness-spa
Ertrag Wellness
Ertrag Massagen
Ertrag Spezialanlagen
Ertrag Wellness-Spa
7,5 %
7,4 %
Charges de marchandises wellness-spa
Personalaufwand Wellness-Spa
56,4 %
60,3 %
Charges de personnel wellness-spa
Direkter Betriebsaufwand Wellness-Spa
10,6 %
9,4 %
Charges directes d’exploitation wellness-spa
Brutto Betriebserfolg (GOI) Wellness-Spa
25,8 %
23,6 %
Résultat brut d’exploitation (GOI) wellness-spa
Warenaufwand Wellness-Spa
Quelle: hotelleriesuisse
Source : hotelleriesuisse
Schwerpunktthemen
Thèmes principaux
Strukturwandel
Mutations structurelles
Wettbewerbsfähigkeit
Compétitivité
Hotellerie im Internet
Hôtellerie et Internet
Rahmenbedingungen
Conditions-cadres
Strukturwandel
Mutations structurelles
ROGER SONDEREGGER Institut für Tourismuswirtschaft ITW,
Hochschule Luzern
Zweitwohnungen im Alpenraum
Im Vergleich mit der Hotellerie sind Zweitwohnungen beziehungsweise Ferienwohnungen1 eine relativ junge Form der Beherbergung in den Alpen. Während die Hotellerie bereits kurz
nach 1900 auf einem ersten Höhepunkt angelangt war, erlangte
der Zweitwohnungsbau erst in der Hochkonjunktur nach dem
Zweiten Weltkrieg eine relevante Bedeutung für den Alpentourismus. Heute ist in den Alpen das Bettenangebot in Wohnungen
bedeutend grösser als dasjenige der Hotellerie.
In den Schweizer Alpen ist der Bestand der Zweitwohnungen stark angewachsen. Seit 1970 hat er sich von 25 000 auf
heute rund 300 0002 Einheiten entwickelt. Bei rund fünf Betten
pro Wohnung entspricht dies rund 1,5 Millionen Gästebetten in
Zweit- und Ferienwohnungen3. Dieses Bettenangebot übertrifft
damit dasjenige der Hotellerie, die in den Alpen rund 170 000 Gästebetten anbietet, um rund das Neunfache. In den Schweizer
Städten und im Mittelland hingegen spielen touristische Zweitwohnungen nur eine untergeordnete Rolle.
Zweitwohnungen: ein alpenweiter Vergleich
Zwischen den Alpenstaaten bestehen grosse Unterschiede bezüglich der Anzahl vorhandener Zweit- und Ferienwohnungen.
Frankreich und Italien weisen mit Abstand die grössten Bestände
aus, was angesichts ihrer grossen Flächen- und Einwohneranteile
zunächst nicht erstaunt. Die beiden zentralistischen Alpenstaaten besitzen jedoch auch die höchsten Anteile von Zweitwohnungen am gesamten Wohnungsbestand sowie die höchsten
1
2
3
Gemäss Verordnung vom 22. August 2012 gelten als «Zweitwohnungen»
Wohnungen, die weder durch Personen mit Wohnsitz noch zu Erwerbsoder Ausbildungszwecken dauernd genutzt werden («Kalte Betten»).
Der Begriff «Ferienwohnung» hingegen bezeichnet in der Regel Wohnungen, die kommerziell vermietet werden («Warme Betten»).
Sonderegger, Roger (2013), Zweitwohnungsbau im Alpenraum. Dissertation. Diese Schätzung beruht auf Berechnungen mit Volkszählungsdaten aus dem Jahr 2000. Damals wurden in den Schweizer Alpen
271 000 teilweise bewohnte Wohnungen gezählt.
Diese Zahlen gehen weit über die Parahotelleriestatistik hinaus, weil
auch Wohnungen mitgezählt werden, die nur zum Eigenbedarf und
durch Freunde und Verwandte genutzt werden.
Dichten an Zweitwohnungen pro Einwohner im entsprechenden
Alpenraum und sind damit die eigentlichen Zweitwohnungsstaaten innerhalb der Alpenländer.
Tabelle 1 Anzahl und Anteile der Zweitwohnungen (ZW) am Gesamtwohnungsbestand im alpenweiten Vergleich 2012
Anzahl ZW
Anteil ZW
ZW / Einwohner
Frankreich
520 000
32,7 %
0,20
Italien
650 000
33,8 %
0,20
Schweiz
300 000
26,9 %
0,13
80 000
10,7 %
0,05
Österreich
250 000
14,9 %
0,07
Slowenien
50 000
12,7 %
0,05
Monaco
5 000
19,6 %
0,11
Liechtenstein
5 000
11,6 %
0,12
1 860 000
26,0 %
0,14
Deutschland
Alpenraum
Quelle: Sonderegger (2013) 4
Im Alpenraum nimmt die Anzahl der Zweitwohnungen von Westen nach Osten ab, was auch der Topografie der Alpen und damit deren Eignung für den Wintersport entspricht. Neben dem
Wintersport als wichtigem Treiber für den Zweitwohnungsbau
spielen die institutionellen Rahmenbedingungen eine zentrale
Rolle. Hierzu gehören die Regulierung des Boden- und Immobilienmarktes, die Verfügbarkeit von attraktivem Bauland und von
investitionsfähigem Kapital, die Sicherheit der getätigten Investition, die staatliche Förderung der Beherbergung, die Regionalpolitik und die Ferientradition eines Kulturraums. Darauf aufbauend
lassen sich fünf Modelle im alpinen Zweitwohnungsbau unterscheiden.
1. Frankreich: Im zentralistischen Frankreich dominieren die Integrierten Stationen, die eine hohe Konzentration und eine
sehr grosse Anzahl Zweitwohnungen aufweisen und von
ausseralpinen Gesellschaften kontrolliert werden. Die Integ-
4
Volkszählungsdaten von 2000, eigene Schätzung zur Aktualisierung für
das Jahr 2012 (basierend auf den Rahmenbedingungen sowie Einschätzungen international anerkannter Experten).
88 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
2.
3.
4.
5.
rierten Stationen sind das Resultat einer gezielten staatlichen
Politik zur Förderung von Zweitwohnungen für Freizeit und
Ferien der Bevölkerung. Die Gäste stammen zu einem grossen Teil aus dem Grossraum Paris. Frankreich verfolgte seit
dem Zweiten Weltkrieg nie eine Regional- oder Raumplanungspolitik mit einer nennenswerten Auswirkung auf den
Zweitwohnungsbau.
Italien: Neben rund 15 Integrierten Stationen dominiert im
italienischen Alpenraum ein intensiver Zweitwohnungsbau
in bestehenden Siedlungen. Grosse Teile des italienischen
Alpenraums sind darüber hinaus von einer sehr starken Abwanderung geprägt, aus der eine riesige Anzahl Zweitwohnungen zurückgeblieben ist. Italien verfolgte seit dem Zweiten Weltkrieg ebenfalls keine Regional-, Tourismus- oder
Raumplanungspolitik mit einer nennenswerten Auswirkung
auf den Zweitwohnungsbau. Das Resultat sind äusserst
grosse Bestände an Zweitwohnungen und Anteile von häufig über 80 Prozent am gesamten Wohnungsbestand innerhalb einer Gemeinde.
Schweiz: Das schweizerische Modell basiert auf vielen kleinen Bauprojekten in bestehenden Siedlungen. Integrierte
Stationen oder touristische Siedlungen auf der Alpstufe gibt
es nur in wenigen Ausnahmefällen. Die anhaltende Intensität des Zweitwohnungsbaus hat dennoch zu punktuell hohen Zweitwohnungsanteilen und durch hohe Immobilienpreise teilweise auch zur Verdrängung von Einheimischen
geführt. Die meisten Zweitwohnungen befinden sich in privatem Eigentum von Personen in den Schweizer Agglomerationen. Voraussetzung für das Schweizer Modell waren die
Schaffung des Stockwerkeigentums, eine hervorragende
Verkehrsinfrastruktur, ein Steuersystem, das den Immobilienbesitz begünstigt sowie eine starke Regionalpolitik. Mit
einem Anteil von 27 Prozent liegt die Schweiz genau im alpenweiten Durchschnitt.
Deutschland, Österreich, Südtirol: In diesen Regionen präsentiert sich der Tourismus dezentral flächenhaft und auf das
Gastgewerbe ausgerichtet; Zweitwohnungsanteile von über
20 Prozent sind eine Seltenheit. Eine starke staatliche Regulierung des Boden- und Wohnungsmarktes sowie die Förderung der Privatzimmervermietung und des Wohnungsbaus
durch Einheimische haben zusammen mit einer restriktiven
Raumplanungspolitik in den Gemeinden dazu geführt, dass
in diesen Regionen die Zweitwohnungsanteile vergleichsweise tief sind.
Slowenien, Liechtenstein und Monaco: In Slowenien verunmöglichte die sozialistische Regierung vor 1991 den Bau von
Zweitwohnungen weitgehend. Nach 1991 setzte zwar in
den Tourismusregionen ein dynamischer Zweitwohnungsbau ein; insgesamt bewegt sich aber die Anzahl Zweitwohnungen noch immer auf einem tiefen Niveau. In den Zwergstaaten Monaco und Liechtenstein bestehen insgesamt nur
rund 7000 Zweitwohnungen.
Modellen. Fast die Hälfte aller Zweitwohnungen befindet sich in
nur rund 300 von alpenweit über 6000 Gemeinden. Der Alpentourismus und mit ihm die Zweitwohnungen sind also kein flächendeckendes Phänomen und auch keine Schlüsselbranche in
der alpenweiten Wirtschaft, wie dies oft vermutet wird5. Die
Zweitwohnungen konzentrieren sich vielmehr auf wenige Regionen beziehungsweise Gemeinden.
Kalte Betten in den Schweizer Alpen
Eine öffentliche Diskussion über den Zweitwohnungsbau auf nationalem Niveau ist nur in der Schweiz zu beobachten. Möglicherweise liegt der Grund dafür bei der engen Beziehung der
Schweizer zu den Alpen, die auch wichtig für die nationale Identität ist6. Im Mittelpunkt der Diskussionen stehen dabei die Nachteile des Zweitwohnungsbaus beziehungsweise der kalten Betten. Dazu gehören insbesondere die Zersiedlung der Landschaft,
die fehlende langfristige Wertschöpfung, geschlossene Fensterläden und damit eine Geisterstadtatmosphäre, die Verdrängung
von Einheimischen und der grosse finanzielle Aufwand der betroffenen Gemeinden für die Bereitstellung von Infrastrukturen
und Dienstleistungen für die Zweitwohnungen. Im Zusammenhang mit dem Umbau ehemaliger Hotels werden Zweitwohnungen mancherorts auch als direkte Konkurrenz oder gar als Zerstörer der Hotellerie gesehen.
Tatsächlich lassen sich die negativen Konsequenzen des
Zweitwohnungsbaus zu einem grossen Teil nachweisen. Es greift
jedoch zu kurz, die Schuld für die rückläufigen Übernachtungszahlen in der Hotellerie einfach einem überbordenden Zweitwohnungsbau zuzuweisen. Die beobachtete Entwicklung von
Hotellerie und Zweitwohnungen ist vielmehr das Resultat von
zwei separaten und sich überlagernden Prozessen.
Erstens findet im gesamten Alpenraum – und damit auch in
den Schweizer Alpen – ein tief greifender Strukturwandel in der
Wirtschaft statt, der auch soziokulturelle Veränderungen mit sich
bringt. Die Verlagerung von Arbeitsplätzen aus der Landwirtschaft aus den Alpen hinaus hin zu Produktion und Dienstleistungen im urbanen Raum trifft viele Alpenregionen hart und führt
zu einer Abwanderung der einheimischen Bevölkerung. Zurück
bleiben ehemalige Wohn- beziehungsweise Elternhäuser, die
meist im Familienbesitz bleiben und nur noch für Freizeitzwecke
genutzt werden. Bei einem grossen Teil des Zweitwohnungsbestandes handelt es sich also nicht um Neubauten, sondern um
direkte Folgen eines grösseren Strukturwandels.
Die zweite wichtige Entwicklung ist die Eigendynamik, die
im Schweizer Zweitwohnungsbau in den vergangenen Jahrzehnten entstanden ist. Weil vom Bau von Immobilien viele Personen
in einer Gemeinde profitieren, bestehen meist nur sehr wenige
Anreize für eine zurückhaltende Raumplanung. Ein durch den
Zweitwohnungsbau erstarktes Baugewerbe ist auf immer neue
Aufträge angewiesen und übernimmt vielerorts auch die Rolle
der Immobilienentwicklung. So entsteht ein sich selbst verstär5
Neben der Anzahl der Zweitwohnungen bestehen auch bezüglich der Konzentration grosse Unterschiede zwischen den fünf
6
Bätzing, Werner (2005), Die Alpen, München, pp. 156 ff.
Bätzing, Werner (2008), Die Schweiz und Österreich als ‹Alpenländer›?
Zum wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Stellenwert der Alpen
in beiden Staaten. in: Geographische Rundschau 60 / 2008.
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
kender Kreislauf in der regionalen Wirtschaft: Durch neue Aufträge wächst die Bauwirtschaft; diese beschafft sich anschliessend selber neue Aufträge und wächst dadurch weiter, etc. Auch
die Gemeinde profitiert kurzfristig von Abgaben und Gebühren
sowie langfristig von der Liegenschaftssteuer. Abgesehen von
der Lex Koller bestehen deshalb keine nennenswerten Anreize,
auf den Bau von Zweitwohnungen zu verzichten. In dieser Konstellation kann nur eine überkommunale Regelung überhaupt
eine gewisse Wirkung entfalten. Durch die Annahme der Volksinitiative «Schluss mit dem uferlosen Bau von Zweitwohnungen»
im vergangenen März wird dem Zweitwohnungsbau denn auch
ein abruptes Ende gesetzt.
Die Zweitwohnungsinitiative und ihre Bedeutung
Die Umsetzung der Volksinitiative wird durch die entsprechende
Verordnung7 geregelt, die per 1. Januar 2013 in Kraft getreten
ist. Sie sieht vor, dass in allen Schweizer Gemeinden mit einem
Zweitwohnungsanteil von mehr als 20 Prozent keine weiteren
Zweitwohnungen erstellt werden können. Ausnahmen sind für
bewirtschaftete Beherbergungsformen wie zum Beispiel Hapimag und Reka, bereits bewilligte Projekte (inklusive Sondernutzungspläne) und so genannte «landschaftsprägende Bauten»
wie Rustici und Maiensässe ausserhalb der Bauzone vorgesehen.
Auch die Umnutzung bestehender Erstwohnungen in Zweitwohnungen bleibt grundsätzlich weiterhin möglich, und im Wohnhaus von einheimischen Personen können ohne Einschränkungen weiterhin Ferienwohnungen erstellt werden.
Der Umbau von nicht rentablen Hotelbetrieben in Zweitwohnungen ist unter der Bedingung erlaubt, dass eine bewirtschaftete Beherbergungsform entsteht. Unter Einhaltung strenger Auflagen ist ein Umbau in Zweitwohnungen auch ohne
Bewirtschaftung möglich. Dazu muss der Hotelbetrieb jedoch
während mindestens 25 Jahre geführt worden sein und ein unabhängiges Gutachten muss aufzeigen, dass der Hotelbetrieb
ohne Verschulden der Besitzer nicht mehr wirtschaftlich weitergeführt werden kann.
Die Verordnung zur Zweitwohnungsinitiative kann also als
massvoller Kompromiss für die Umsetzung der Zweitwohnungsinitiative bezeichnet werden. Dennoch setzt sie dem Zweitwohnungsbau in rund 570 Gemeinden (inklusive eines grossen Teils
der Alpengemeinden) ein Ende. Gemäss einer vom Staatssekretariat für Wirtschaft SECO in Auftrag gegebenen Studie sind die
zu erwarteten Konsequenzen für die Volkswirtschaft in den betroffenen Regionen gravierend8. Nach einer starken Zunahme
der Bauaktivitäten in den Jahren 2013 und 2014 (ausgelöst durch
eine «Torschlusspanik» bei den Baugesuchen vor dem 1. Januar
2013) ist für den Alpenraum im Jahr 2015 mit einem Rückgang
der Bauinvestitionen in der Höhe von rund einer Milliarde Franken zu rechnen. Von den rund 75 000 Erwerbstätigen im Baugewerbe werden 2015 rund 8600 keine Anstellung mehr finden. In
den betroffenen Gebieten ist deshalb mit einer verstärkten Aus7
8
Verordnung vom 22. August 2012 über Zweitwohnungen, SR 702.
BAK Basel Economics (2013), Auswirkung der Zweitwohnungsinitiative
auf die touristische und regionalwirtschaftliche Entwicklung. Im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO.
89
wanderung zu rechnen. Ein relevanter Teil der Beschäftigten sind
allerdings Saisonniers. Entsprechend wird ein Teil des Problems
aus dem Alpenraum ausgelagert werden. Nach dem Jahr 2015
darf aufgrund der wachsenden Bedeutung von Feriendorfprojekten mit einer leichten Erholung im Bausektor gerechnet
werden.
Konsequenzen für Hotellerie und Politik
Was bedeutet nun die Zweitwohnungsinitiative für die Zukunft
der Hotellerie in den Schweizer Alpen? Die neue Ausgangslage
im Zweitwohnungsbau betrifft die Betreiber von kommerziellen
Beherbergungsbetrieben auf zwei Arten: erstens direkt bei der
Finanzierung von Investitionen und zweitens durch das Entstehen einer unternehmerischen Chance im Zusammenhang mit
kalten Betten. Gemäss einer zweiten Studie des SECO9 verschärfen sich die Bedingungen für die Hotellerie bei Investitionen in
Immobilien und Betrieb deutlich. Die bisher sehr oft genutzte
Möglichkeit der Quersubventionierung durch den Verkauf von
Zweitwohnungen fällt seit 1. Januar 2013 weg, wodurch sich die
Kreditkonditionen bei den Banken ebenfalls markant verschlechtert haben.
Ausserdem darf aufgrund der Initiative nicht mit einem automatischen Anstieg der Gästefrequenzen in der Hotellerie gerechnet werden, denn das Bettenangebot in bestehenden Wohnungen bleibt kurz- und mittelfristig stabil oder wächst sogar
leicht an. Auch ist im wichtigen europäischen Quellmarkt nicht
mit einer schnellen Erholung zu rechnen. Mit der Zweitwohnungsinitiative und dem gestiegenen Bewusstsein für die Zweitwohnungsthematik könnte die Vermietung bestehender Wohnungen hingegen zu einem interessanten Geschäftsfeld für die
Hotellerie werden.10
Entscheidend sind bei der Vermietung von Ferienwohnungen (neben einem guten Wohnungsangebot) zwei Faktoren:
qualitativ gute Dienstleistungen vor Ort und das Vertrauen in die
vermietende Organisation. Entscheidend ist dabei, dass alle
Dienstleistungen wie Reservation, Reinigung, Inkasso und Schlüsselübergabe aus einer Hand kommen. Die meisten Hotelbetriebe
bringen dazu ideale Voraussetzungen mit. Insbesondere für die
sensible Aufgabe des Schlüsselhalters haben Hotels dank ihrem
vertrauenswürdigen Namen und der öffentlichen Sichtbarkeit einen grossen Vorteil. Die Vermarktung und Reservation von Betten, die Abnahme und Reinigung von Räumlichkeiten, die Vermietung von Bett- und Küchenwäsche und das Halten von
Schlüsseln gehören zur Kompetenz jedes Hotelbetriebs. Bei der
Vermietung von Ferienwohnungen wendet also ein Hotelbetrieb
seine bestehenden Kernkompetenzen in einem neuen Gebiet an.
Neben der Hotellerie ist insbesondere die Politik in der
Pflicht, aus den erwarteten Auswirkungen der Zweitwohnungsinitiative die richtigen Schlüsse zu ziehen. Die National- und
BHP Hanser und Partner (2013), Tourismusfinanzierung ohne Zweitwohnungen. Auswirkungen der Zweitwohnungsinitiative auf die Finanzierung von Beherbergungsbetrieben und Tourismusinfrastrukturen. Im
Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO.
10 Mit dem Artikel 8a im Schweizer Raumplanungsgesetz besteht ausserdem weiterhin ein gesetzlicher Auftrag für die Förderung der Vermietung bestehender Zweitwohnungen.
9
90 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
Ständeräte sind nun gefordert, bei der Erarbeitung der definitiven Gesetzgebung einige zentral wichtige Korrekturen vorzunehmen.11 In der Hotellerie sind das (neben der Beibehaltung
einer möglichen Umnutzung) die Einführung eines Umnutzungskontingents und die Bezeichnung einer Organisation, die in umstrittenen Fällen aufgrund vorgegebener Kriterien auf nationaler
Ebene abschliessend darüber urteilt, ob es sich um eine strukturierte Beherbergung beziehungsweise einen Hotelbetrieb handelt oder nicht.
11 Siehe
BHP Hanser und Partner (2013).
Ebenso wichtig sind vor dem Hintergrund der erwarteten
Auswirkungen der Zweitwohnungsinitiative die Förderung der
touristisch wichtigen Infrastrukturen wie Thermalbäder, Kongresszentren, Golfplätze etc. und die Förderung neuer kommerzieller, strukturierter Beherbergungsformen. Dafür scheint neben
der klassischen Wirtschaftsförderung und der Regionalpolitik die
Einführung einer Zweitwohnungssteuer ein vielversprechender
Weg zu sein. Der Bund könnte die Gemeinden im Rahmen des
Steuerharmonisierungsgesetzes dazu ermächtigen, eine solche
Steuer zu erheben und insbesondere für die oben genannten
Investitionen im Sinn der Tourismusförderung einzusetzen.
Résumé
Les Alpes suisses comptent aujourd’hui près de 300 000 résidences secondaires et appartements de vacances. Cela correspond à
une capacité en lits neuf fois supérieure à celle de l’hôtellerie. Dans tout l’espace alpin, la part des résidences secondaires suisses
est de 27 % en moyenne. La France et l’Italie présentent chacune une forte proportion de près de 33 % de résidences secondaires
en raison de l’émigration et de la mise en place de stations intégrées. En Bavière, en Autriche et dans le Sud Tyrol en revanche,
des dispositions légales strictes et l’encouragement de structures touristiques décentralisées ont eu pour effet que seuls quelques
rares appartements de vacances et résidences secondaires ont été construits. Ceux-ci sont en outre pour la plupart en mains
d’autochtones.
En Suisse, l’initiative sur les résidences secondaires mise en vigueur au 1er janvier 2013 n’autorise plus la construction de nouvelles
résidences secondaires. L’initiative n’aura certes pas de retombées directes sur l’évolution des nuitées dans l’hôtellerie suisse. Mais
le secteur de la location d’appartements existants recèle un potentiel entrepreneurial qui pourrait être intéressant à titre d’activité
annexe pour l’hôtellerie.
91
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
ROBERT WEINERT Wüest & Partner
Abbildung 1 Anzahl Hotelbetriebe und Zweitwohnungen in der Schweiz
Hotelinvestments nach der
Zweitwohnungsinitiative
Die unerwartete Annahme der Zweitwohnungsinitiative im Frühling 2012 schürte unterschiedlichste Spekulationen über deren
Auswirkungen. Es bestand keine Einigkeit darüber, welche Folgen für den Tourismus im Speziellen und für die Wirtschaft im
Allgemeinen zu erwarten sein würden. Die herrschende (Rechts-)
Unsicherheit hat sich mit der ausgearbeiteten Verordnung des
Bundes teilweise verflüchtigt. Es ist klar, dass sich die kurzfristigen Auswirkungen von den langfristigen unterscheiden werden.
12
600
10
500
8
400
6
300
4
200
2
100
0
0
1970
1980
Hotelbetriebe (linke Skala)
1990
2000
2010
Zweitwohnungen (rechte Skala)
In Tausend
Quellen: BFS; Immo-Monitoring Wüest & Partner (2012)
Entwicklung der Beherbergung
der Eigentumswohnungen im gehobenen Segment haben sich
seit dem Jahr 2000 in vielen touristischen Gemeinden weit mehr
als verdoppelt. Im Vergleich dazu haben sich die Erträge im Hotelsektor nur unterdurchschnittlich entwickelt, mit Ausnahme
der Luxushotellerie, die stark vom konjunkturellen Umfeld und
dem überproportionalen Vermögensanstieg der reichsten Bevölkerungsschichten profitiert hat.
Die wachsende Zahl an Zweitwohnungen stellt für die Hotellerie vordergründig einige Gefahren dar. Erstens entziehen die
Zweit- und Ferienwohnungen der Hotellerie potenzielle Gäste.
Zweitens «konsumieren» Zweitwohnungen auf Grund ihres vergleichsweise hohen Flächenbedarfs die wichtigsten Ressourcen
der Tourismusdestinationen: das Ortsbild und die Naturlandschaft. Sie werden durch ihre Besitzer zudem oft nur wenige Wochen pro Jahr genutzt, sodass eine ineffiziente Auslastung der
Infrastruktur vorprogrammiert ist. Die hohe Nachfrage nach
Zweitwohnungen widerspiegelt aber auch den Trend zu einer
Als sich Mitte des 19. Jahrhunderts der Tourismus in der Schweiz
zu etablieren begann, gab es vereinzelt Grandhotels. Von Beherbergungsvielfalt war noch keine Spur. 1863 entstand der Schweizer Alpen-Club (SAC), der ein Netzwerk an Hochgebirgsunterkünften aufbaute. Im späteren 19. Jahrhundert wurden zahlreiche
Hotels gebaut, um der zunehmenden Anzahl Touristen gerecht
zu werden. Mit der bundesgesetzlichen Verankerung des Stockwerkeigentums im Zivilgesetzbuch (ZGB) im Jahr 1965 wurde
eine zentrale rechtliche Voraussetzung für die Entstehung des
Zweitwohnungsmarktes geschaffen, worauf ein Bauboom einsetzte. Der Gebäudebestand in touristischen Gemeinden ist
noch heute stark von Wohnungen aus dieser Periode geprägt.
Während die Hotelkapazitäten in der Schweiz seit den
1970er-Jahren stagnieren, hat sich die Zahl der Zweitwohnungen
in der Schweiz auf rund 515 000 erhöht. Wie intensiv die Nachfrage nach Zweit- und Ferienwohnungen in Tourismusgemeinden
war, zeigt sich in der fulminanten Preisentwicklung. Die Preise
Abbildung 2 Mittlere Eigentumswohnungen: Transaktionspreise (in Millionen) und Transaktionspreisveränderungen (1. Quartal 2000 bis 4. Quartal 2012)
2.0
Transaktionspreis in Mio. CHF
St. Moritz
Pontresina
Bagnes (Verbier)
Saanen (Gstaad)
Zermatt
1.5
Vaz/Obervaz (Lenzerheide)
Davos
Flims
Arosa
Weggis
Lauterbrunnen
Adelboden
Engelberg
Ascona
Grindelwald
1.0
Montana
Scuol
Montreux
Paradiso
Saas-Fee
Locarno
Lugano
Morschach
Bad Ragaz
Leukerbad
Interlaken
Martigny
0.5
0%
20 %
40 %
60 %
80 %
100 %
120 %
Transaktionspreisveränderung Q1 / 2000 – Q4 / 2012
Quelle: Wüest & Partner (2013)
140 %
160 %
180 %
92 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
Abbildung 3 Mehrfamilienhäuser: Entwicklung der Baugesuche in den
betroffenen Gemeinden
Abbildung 4 Eigentumswohnungen: Verteilung der angebotenen Objekte
(Inserate) auf Preisklassen in Tourismusgemeinden
500
100%
400
80%
300
60%
200
40%
100
20%
0
2000
2002
2004
2006
2008
2010
2012
Gemeinden ausserhalb Geltungsbereich
Gemeinden, die in den Geltungsbereich der Verordnung
über Zweitwohnungen fallen
Indexiert 1. Quartal 2000 = 100
0%
2005
2006
mehr als 1 000 000
800 000–1 000 000
500 000–800 000
2007
2008
2009
2010
2011
2012
300 000–500 000
weniger als 300 000
In Franken
Quellen: Baublatt-Infodienst; Wüest & Partner (2013)
Quelle: Wüest & Partner (2013)
stärkeren Individualisierung der Übernachtungsbedürfnisse. Darin lagen die Chancen für die Hotellerie, die durch den Zweitwohnungsmarkt ausgelöst wurden. Mittels Ferien- und Zweitwohnungen können Hotels ein individualisiertes Angebot bereitstellen.
Die Zweitwohnung wird damit zum Katalysator der Veränderung
in der Hotellandschaft. Sowohl im internationalen als auch im nationalen Umfeld sind Konzepte mit anpassungsfähigen Raumund Dienstleistungsangeboten teilweise bereits Realität. So sind
Beherbergungsformen entstanden, die sich je nach Kombination
der Infrastruktur- und Serviceleistungen in unterschiedliche Kategorien («low service» bis «high service») einteilen lassen.
Darüber hinaus sind Zweitwohnungen zunehmend bei der
Finanzierung von Hotels von Bedeutung, denn in vielen Gebieten
der Schweiz lohnen sich heute die notwendigen Investitionsvolumen bei Neu- und Umbauprojekten aus Renditeüberlegungen
nicht mehr. Für einen nachhaltigen Betrieb sind sie dennoch unerlässlich. Aus diesem Grund versuchen viele Hoteliers, neues
Kapital mit dem Verkauf von Zweitwohnungen zu beschaffen.
Dieser Finanzierungsansatz entwickelte sich in der Schweiz während der vergangenen Jahre zum bevorzugten Modell.1
Aufgrund der mittlerweile hohen Bedeutung der Zweitwohnungen für Hotels wurden auch die Annahme der Zweitwohnungsinitiative und die ersten Umsetzungsrichtlinien mit Interesse zur Kenntnis genommen. Die derzeit gültige Verordnung
über Zweitwohnungen betrifft rund 550 Gemeinden mit rund
400 000 Wohneigentumsobjekten, was 21 Prozent des inländischen Markts für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser
entspricht. Lediglich in 422 dieser Gemeinden wurden zwischen
2002 und 2011 neue Wohnungen in Mehrfamilienhäusern gebaut. Die Neubautätigkeit der letzten zehn Jahre entspricht dem
langjährigen nationalen Mittelwert (1 Prozent). Gemäss der Verordnung dürfen bestehende Hotelimmobilien in Ausnahmefällen
und unter restriktiven Bedingungen zu nicht touristisch bewirt-
schafteten Zweitwohnungen umgenutzt werden. Voraussetzung
ist, dass die Hotelimmobilie als Hotelbetrieb gebaut und während mindestens 25 Jahren als Hotel geführt wurde. Zudem muss
ein unabhängiges Gutachten aufzeigen, dass das Hotel nicht rentabel weitergeführt werden kann. Die Umnutzung in nicht individuell ausgestaltete Ferienwohnungen, die zu marktüblichen
Bedingungen angeboten und als strukturierte Beherbergungsformen bewirtschaftet werden, ist dagegen immer möglich.
Das Interesse an der Entwicklung der Preise und Werte von
Zweitwohnungen ist allseits hoch. Prinzipiell sind es die Erwartungen der Marktteilnehmer, welche die Preisentwicklungen beeinflussen. Kurz nach der Abstimmung wurden divergierende
Preistrends nach oben und nach unten – beispielsweise für
Wohnbauland – registriert. Dies dokumentiert das Überraschungsmoment, das durch die Annahme der Volksinitiative ausgelöst wurde. Eine vorgängige Einpreisung einer möglichen Annahme fand nicht statt. Auch die regionalen Angebotsziffern,
das heisst die Anteile der angebotenen Wohnungen am Gesamtbestand, verändern sich uneinheitlich.
Seit dem zweiten Quartal 2012 ist die Anzahl Baugesuche –
sowohl für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern als auch für Einfamilienhäuser – nach oben geschnellt. Am stärksten im Wallis,
im Berner Oberland und in Graubünden. Die Zahl der Baugesuche lag in vielen Gemeinden um ein Mehrfaches höher als üblich.
Von den touristischen Gemeinden fielen unter anderen Ascona,
Engelberg, Davos und Leukerbad auf. Hier stieg das Volumen der
Baugesuche gegenüber 2011 am stärksten an. Bei der Betrachtung des Anstiegs bei den Baubewilligungen zeigt sich, dass
wohl die meisten der Baugesuche gutgeheissen werden. In den
nächsten drei Jahren kann damit von einer erhöhten Neubautätigkeit in vielen touristischen Regionen ausgegangen werden. Ein
Nadelöhr stellen die vorhandenen Baukapazitäten dar. So scheint
eine massierte Neubauwelle im 2013 vor allem aus logistischen
und kapazitätsbezogenen Gründen wenig realistisch zu sein.
Wahrscheinlicher ist vielmehr eine temporäre Verstetigung dieser
zusätzlichen Bautätigkeit über die nächsten zwei bis drei Jahre.
1
BHP Hanser und Partner AG (2013), Tourismusfinanzierung ohne Zweitwohnungen, Schlussbericht zuhanden des SECO, S. 82.
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
Abbildung 5 Geplante Neubaukosten der Hotellerie und Gastronomie
1800
1600
1400
1200
1000
800
600
400
200
0
2000
2002
2004
2006
2008
2010
93
geverhalten sind derzeit weder seitens der heimischen noch der
ausländischen Akteure strukturelle Veränderungen zu erwarten.
Es ist wahrscheinlich, dass die heimische Nachfrage mindestens
auf dem Niveau der letzten Jahre verharren wird. Sollte der Franken gar spürbar an Stärke verlieren, dürfte die Nachfrage aus der
EU wieder erstarken. Aufgrund der hohen Neubautätigkeit und
der deshalb zu erwartenden Verbreiterung des Angebots sind
aber auch dämpfende Einflüsse auf die Preise zu erwarten. So
dürften insbesondere die Vermarktungszeiten ansteigen, weshalb selektive Preiskonzessionen erwartet werden können.
2012
Investitionen der Hotellerie und Gastronomie in andere
Immobilienmarktsegmente (v. a. Zweitwohnungen, hybride
Berherbergungsformen)
Investitionskosten für Hotellerie und Gastrononmie
In Millionen Franken
Quellen: Baublatt-Infodienst; Wüest & Partner (2013)
Angebotsseitig stehen die Vorzeichen also auf einer neubaubedingten Ausdehnung. Dies lässt sich Anfang 2013 bereits bei den
Inseraten analysieren. Jede sechste angebotene Eigentumswohnung, die derzeit in der Schweiz inseriert wird, befindet sich in einer Tourismusgemeinde. Die Nachfrager finden hier derzeit eine
grosse Auswahl an Objekten vor. Während die mittlere Vermarktungsdauer in der Schweiz in den vergangenen drei Jahren um die
Marke von 65 Tagen schwankte, schnellte sie in touristischen Gemeinden im letzten Jahr von 66 auf 94 Tage. Auch bei den Neubauprojekten der Hotellerie und Gastronomie zeigt sich, dass im
2012 ein überdurchschnittlich hoher Anteil auf das Konto von Ferien- und Zweitwohnungen geht. Die Neubaukosten der Hotellerie und Gastronomie, die in den Baubewilligungen veranschlagt
werden, belaufen sich auf rund 1 Milliarde Franken. Daneben sollen über 500 Millionen Franken in hybride Beherbergungsformen
beziehungsweise Zweitwohnungen investiert werden. Die verschärften Bedingungen mit der Zweitwohnungsinitiative dürften
zu diesem markanten Anstieg beigetragen haben.
Welche Effekte auf die Preise und Werte von Zweitwohnungen in kurz- bis mittelfristiger Perspektive zu erwarten sind, ist
von verschiedenen Faktoren abhängig. In Bezug auf das Nachfra-
Stabile langfristige Entwicklung
Langfristig sind – unter gleich bleibenden Voraussetzungen –
stabile Preisanstiege wahrscheinlich. Dabei werden aber regionale Unterschiede erwartet. Die Differenzen sind in der Reputation
der Destination und der touristischen Infrastruktur begründet.
Die langfristigen Preisentwicklungen sind damit an die Erfolgsfaktoren einer touristischen Destination gebunden:
– Natürliche Eigenschaften: Klimatische Aspekte wie Sonnenoder Regentage, Schneesicherheit, Seeanstoss, Panorama.
– Saisonale touristische Infrastruktur: Unter anderem Gastronomie, Bergbahnen, Skigebiete, Golfplätze.
– Unterhaltungs- und Kulturangebote, Festivals.
– Innerkommunale Verkehrsinfrastruktur und Ortsbild.
– Erreichbarkeit mit öffentlichem und Individualverkehr.
Sobald die endgültige Verordnung über Zweitwohnungen erlassen wird, können auch strukturelle Veränderungen geplant werden. Dabei wären unter anderem folgende Szenarien denkbar:
– Die Standortpräferenzen zukünftiger Nachfrager nach Zweitwohnungen ändern sich, wodurch beispielsweise Immobilienpreise in bisher «vernachlässigten», preislich tiefer positionierten Destinationen stärker steigen.
– Dauermietern wird eine höhere Bedeutung zukommen.
– Aufgrund des weiterhin steigenden Preisniveaus werden
Sanierungsaktivitäten bei älteren Zweitwohnungen attraktiver. Ein grosser Anteil am Wohnungsbestand in den touristischen Orten stammt aus den 1960er- und 1970er-Jahren.
– Bestehende Erstwohnungen werden vermehrt in Zweitwohnungen umgewandelt, wodurch das Angebot steigen wird.
Résumé
La construction de résidences secondaires revêt une importance croissante pour l’hôtellerie. Elle ouvre des possibilités mais recèle
aussi des risques, d’où l’intérêt particulier porté aux premières directives de mise en œuvre de l’initiative Weber. Au terme d’une
année marquée en maints lieux par l’incertitude, on remarque que les effets à brève échéance diffèrent sensiblement des répercussions sur la durée. Pour le court terme, on observe une extension du marché immobilier touristique du fait des nouvelles
constructions. L’analyse des annonces le confirme au début 2013: un appartement en PPE sur six offert à la vente par voie d’annonce est situé dans une commune touristique. Dès lors que l’on ne peut s’attendre à des changements structurels à brève
échéance du côté de la demande suisse et internationale en biens en PPE, les délais de commercialisation devraient s’allonger sous
l’effet du niveau d’activité élevé dans les nouvelles constructions, ouvrant ainsi la possibilité de concessions sélectives sur les prix.
Dans une perspective plus lointaine – avec des conditions égales par ailleurs – on peut s’attendre à des hausses de prix régulières,
avec des disparités régionales. Les écarts dépendront de la notoriété de la destination et de l’infrastructure touristique.
94 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
ANDREAS DEUBER Haute école de technique et de gestion de
Coire (HTW)
Les apparthôtels dans les Grisons :
quelques leçons pour la mise en
œuvre de l’initiative Weber
En mars 2012, le peuple et les cantons acceptaient l’initiative dite
des résidences secondaires « Pour en finir avec les constructions
envahissantes de résidences secondaires ». Dans les régions touristiques, le verdict des urnes – plutôt inattendu – a plongé le secteur de la construction et de l’immobilier dans l’embarras. De son
côté, l’immobilier cherche aujourd’hui des solutions de rechange
à la construction de résidences secondaires, laquelle, il est vrai,
avait rapporté très gros pendant plusieurs dizaines d’années. Quant à l’économie touristique, elle entend surtout éviter
qu’on ne jette le bébé avec l’eau du bain en n’autorisant dorénavant que la construction et l’exploitation d’hôtels classiques, projets relativement rares de ces jours compte tenu des problèmes
de rentabilité bien connus dont souffrent ces établissements
dans les régions de tourisme saisonnier.
Situation au lendemain de l'acceptation de
l'initiative
Les offres d’hébergement de type appartement resteront autorisées pour autant qu’elles engendrent des lits dits chauds, ce qui
suppose des taux d’occupation supérieurs à ceux des résidences
secondaires traditionnelles. L’art. 4, al. 1 let. b de l’ordonnance
sur les résidences secondaires en vigueur depuis le 1er janvier
2013 a tenu compte des préoccupations de l’économie touristique et immobilière, puisque dans les communes qui comptent
une proportion de résidences secondaires supérieure à 20 %, des
autorisations pourront être accordées pour la construction de résidences « qui ne seront pas personnalisées et qui seront mises à
la disposition d’hôtes toute l’année, aux conditions usuelles du
marché et uniquement pour des séjours de courte durée ». Si le
propriétaire n’habite pas le même bâtiment, elles doivent « être
mises sur le marché dans le cadre d’une structure d’hébergement
organisée ».
On retiendra donc que certaines résidences secondaires resteront admises à l’avenir, en précisant que ce n’est pas la question de la propriété qui est déterminante en l’espèce, mais bien
le type « d’affectation, d’aménagement et d’exploitation ». Du
moment que le propriétaire est tenu de louer son logement pendant de courtes périodes et qu’au surplus, il doit, en cas d’utilisation propre par lui-même, les membres de sa famille, ses amis ou
connaissances, procéder comme n’importe quel touriste et réserver lorsqu’il entend occuper son logement au-delà de la durée
admise (selon le rapport explicatif relatif à l’ordonnance sur les
résidences secondaires du 17 août 2012, trois semaines au plus
en haute saison) et que le séjour est généralement payant pour
lui aussi, ses prérogatives de propriétaire sont grandement limitées comparées à celles des propriétaires de résidences secondaires classiques. Ce statut spécifique est assuré par la mention
« résidence à hébergement touristique qualifié » inscrite au registre foncier. En d’autres termes, il s’agit de résidences secondaires assorties d’une obligation d’exploiter.
Apparthôtels : instrument identique pour des motifs
distincts
L’obligation d’exploiter est un dispositif qui a également occupé
une place importante dans le cas des apparthôtels. Ces constructions ont fleuri dans les années 70 et 80, non pas en lien avec des
interdictions de résidences secondaires, mais en rapport avec l’interdiction de la vente de biens immobiliers à des étrangers. En
principe prohibée, la vente à des étrangers peut en effet être autorisée – dans les limites de contingents cantonaux – à certaines
conditions, en particulier « dans des lieux où l’acquisition de logements de vacances ou de logements dans des apparthôtels par
des personnes à l’étranger est nécessaire au développement du
tourisme » (Lex Koller, art. 9, al. 3). Les autorisations accordées
sont assorties de conditions qui doivent obligatoirement figurer
au registre foncier, d’abord « l’obligation d’exploiter », explicitement mentionnée sous l’immeuble hôtelier puis l’obligation « de
services et de location », dont la mention doit être apposée sous
les biens d’habitation.
Pour mettre en œuvre l’initiative des résidences secondaires,
on est donc allé puiser dans la panoplie des mesures mises en
place dans le cadre de la loi fédérale sur l’acquisition d’immeubles
par les étrangers pour en ressortir l’instrument de l’obligation
d’exploiter. Or, on peut légitimement se demander dans quelle
mesure cet instrument a fait ses preuves. Pour en avoir le cœur
net, l’Institut de recherche sur le tourisme et les loisirs (ITF) de la
Haute école spécialisée de Coire a réalisé une étude sur les apparthôtels dans le canton des Grisons.1 Celle-ci se fonde sur les
données de l’Inspectorat du registre foncier et du registre du
commerce du canton des Grisons (GIHA) et sur celles de la Société suisse de crédit hôtelier (SCH) et a été financée par l’association de soutien de la Haute école de technique et de gestion de
Coire (HTW). L’étude de l’ITF opère un recensement complet des
54 apparthôtels autorisés et construits dans le canton des Grisons entre 1974 et 1986 et abritant quelque 2600 logements ou
appartements exploités en la forme hôtelière.
Naissance et nature des apparthôtels
L’apparthôtel, en tant que concept juridique, plonge ses racines
dans les mesures légales instaurées en Suisse dans les années
60 et développées ensuite pour lutter contre la surpopulation
étrangère. Ces mesures sont connues sous le nom de Lex von
Moos, Lex Celio, Lex Furgler, Lex Friedrich et Lex Koller. La loi actuellement en vigueur est la Lex Koller, la loi fédérale plusieurs
fois révisée sur l’acquisition d’immeubles par des personnes à
1
Deuber, A., Tromm, P. (2012) , Apparthotels im Kanton Graubünden.
Analyse und Erkenntnisse im Hinblick auf andere bewirtschaftete
Beherbergungsformen. www.htwchur.ch/tourismus/forschung-unddienstleistung/publikationen.html
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
l’étranger du 16 décembre 1983 (LFAIE). Son article 10 définit
l‘apparthôtel comme suit : Est réputé apparthôtel l’hôtel nouveau
ou à rénover soumis au régime de la propriété par étages et
appartenant à l’hôtelier, à des personnes à l’étranger et, le
cas échéant, à des tiers, lorsque les conditions suivantes sont
réunies :
a. les installations nécessaires à l’exploitation hôtelière et les
appartements appartiennent à l’hôtelier à raison de 51 % au
moins de l’ensemble ;
b. l’exploitation durable de 65 % au moins des quotes-parts
afférentes aux logements y compris ceux qui appartiennent
à l’hôtelier, est assurée en la forme hôtelière ;
c. l’offre de prestations, la construction et l’exploitation
hôtelières appropriées ainsi que la rentabilité probable de
l’hôtel sont confirmées par un rapport d’expertise de la
Société suisse de crédit hôtelier.
La Lex Koller livre ici une définition étroite de l’apparthôtel. Aussi, les hôtels abritant des logements en PPE soumis à une obligation d’exploiter ne sont-ils pas tous des apparthôtels au sens
de la Lex Koller. Il importait ici au législateur d’éviter que soient
déclarés comme tels des logements de vacances déguisés en
apparthôtels dans le but de contourner la loi et d’obtenir une autorisation cantonale dans les limites des contingents (abus). A cet
effet, on a introduit dans la loi quatre critères déterminants :
– l’exploitant de l’unité hôtelière doit en posséder une partie
minimale,
– l'exploitant doit également pouvoir disposer d’une partie minimale de logements,
– il doit exister une offre de prestations hôtelières et
– la construction et l’exploitation hôtelières doivent être
propres à assurer la rentabilité de l’entreprise.
Résultats de l’enquête
Sur les 54 hôtels recensés dans le canton des Grisons, seuls 14
(26 %) sont encore exploités en tant qu’apparthôtels, tandis que
les 40 autres (74 %) ont perdu leur statut ou sont en cours de révocation de statut. La révocation de statut signifie d’une part que
ces logements sont libérés de l’obligation de relocation à l’exploitation hôtelière et, d’autre part, que l’immeuble hôtelier est lui
libéré de l’obligation de fournir des prestations hôtelières (obligation d’exploiter). La révocation doit faire l’objet d’une décision officielle (prononcée dans les Grisons par l’Inspectorat du registre
foncier et du registre du commerce GIHA). Sur le plan juridique,
elle lève les obligations qu’un changement de situation a rendues
difficiles ou impossibles à respecter. Sur les 2600 logements
mentionnés ci-avant, il en reste officiellement 677 soumis à
l’obligation d’exploiter.
On peut toutefois supposer que seul un petit nombre de ces
appartements est encore exploité à l’heure actuelle en la forme
hôtelière, le reste étant sans doute exclusivement occupé par
leurs propriétaires respectifs. La révocation n’implique pas la démolition de l’immeuble, mais plutôt des ajustements au niveau
du concept d’exploitation. Une première solution consiste à
transformer les logements en simples résidences secondaires,
95
sans exploitation en la forme hôtelière. L’hôtel peut aussi racheter les logements pour les intégrer complètement à l’exploitation
hôtelière ou, troisième solution, les logements sont loués dans le
cadre d’une structure d’hébergement organisée.
Dans la plupart des cas, les changements de statut résultaient directement d’impératifs économiques. Bien souvent, l’exploitant de l’hôtel ne parvenait pas à payer entièrement les
loyers – au demeurant souvent surfaits – qui avaient été convenus par contrat, ou il a complètement disparu par suite de faillite.
Du coup, les propriétaires ou leurs ayants droit (héritiers par
exemple) ont refusé de mettre leurs logements à disposition à
des fins de location et l’ont réservé à leur utilisation propre. Dans
d’autres cas, les appartements étaient offerts à la location, mais
ne pouvaient plus être loués parce que mal entretenus. On retiendra aussi les cas où le propriétaire occupait l’appartement
dans les semaines les plus intéressantes pour l’exploitant, d’où
une forte diminution de sa base de revenus. Si les causes des révocations étaient multiples, les conséquences étaient presque
toujours identiques. Tôt ou tard, des divergences d’opinions
ou des litiges opposaient hôteliers et propriétaires d’appartements. Souvent portés devant les tribunaux, ils débouchaient
sur des demandes de révocation et les autorités compétentes
finissaient par prononcer le changement de statut pour motifs
économiques.
Pour les besoins de l’étude, les apparthôtels ont été classés
selon leur taille, c'est-à-dire selon le nombre de logements (–10,
10–50, 51–100, >100), selon la durée d’exploitation en la forme
hôtelière (< 1, 2–6, 7–20, 21–34 ans) et selon l’intensité des prestations hôtelières. Voici en résumé les principaux résultats de
cette étude :
– Le taux de révocation le plus élevé concerne les très petits
(<10 logements, 100 % disparition) et à l’inverse les très
grands apparthôtels (>100 logements, 83 %). Les ensembles
de taille moyenne abritant entre dix et 100 logements se distinguent par des taux de révocation nettement plus bas,
mais encore supérieurs à 70 %.
– Dans la phase de lancement (un an), les abandons étaient relativement fréquents, sans doute du fait d’une mauvaise planification ou de problèmes survenus au moment de la vente
des appartements. Le gros des révocations est toutefois survenu dans la phase d’exploitation, les résultats économiques
escomptés n’étant pas au rendez-vous. Soit les propriétaires
n’étaient plus disposés à louer leur objet à l’hôtel en raison
de rendements insuffisants soit c’est l’hôtel qui était contraint
de cesser son activité pour cause de faible rentabilité, avec
pour conséquence que plus personne ne pouvait s’occuper
des locations. Dans bien des cas, les deux causes se combinaient. On note un pic dans les changements de statut au
bout de 15 à 20 ans, au moment précisément où de nouveaux investissements s’imposaient. Jusque-là, les propriétaires pouvaient encore s’accommoder de maigres revenus
retirés de l’argent investi, mais ils n’étaient manifestement
plus disposés à injecter de l’argent frais pour une remise
en état. Personne ne voulait continuer à miser sur un mauvais cheval.
96 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
–
–
Les taux de révocation sont sensiblement inférieurs (58 %)
s’agissant des apparthôtels, dont les appartements sont intégrés dans un hôtel standard et gérés par celui-ci comme
des chambres d’hôtels normales. Leur constance tient sans
doute à ce que l’hôtelier a ici pour principal souci d’assurer
la pérennité de son exploitation et ne recherche pas en premier lieu à réaliser de rapides profits sur des opérations immobilières.
Parmi les autres facteurs de consolidation, on citera le fait
d’assurer une séparation spatiale nette entre le domaine hôtelier et l’habitat, mais aussi l’homogénéité des catégories
spatiales, le regroupement des recettes de location et leur
redistribution équitable aux propriétaires, mais aussi une
solide gestion hôtelière caractérisée par un bon réseau de
vente et un marketing efficace et, enfin, des contrats d’utilisation clairs et favorables à l’activité hôtelière.
L’apparthôtel, en tant que première forme hôtelière hybride largement répandue en Suisse n’a en somme guère fait ses preuves
dans le canton des Grisons et il y a fort à parier que dans d’autres
régions de vacances suisses, cette formule n’ait guère été plus
probante pour assainir les hôtels existants et créer de nouvelles
structures viables. L’instrument a certes bien fonctionné dans la
phase de planification et de construction, puisqu’elle a conduit
dans les Grisons à créer 2600 nouveaux appartements, chambres
ou studios gérés sur le mode hôtelier, mais les difficultés n’ont
pas tardé dès la phase d’exploitation.
Tout compte fait, c’est le secteur de la construction et non
pas le tourisme, qui a été le grand gagnant dans l’affaire. Moyennant une pratique de révocation généreuse, le canton des Grisons a pu éviter que des établissements hôteliers ne tombent en
ruine et des appartements à l’abandon, mais le préjudice financier n’en a pas moins été colossal. La faillite du concept tient en
résumé à cinq grands facteurs :
– son haut degré de complexité,
– ses faiblesses au niveau de l’exploitation,
– ses déficits structurels,
– la mauvaise répartition des charges et des bénéfices entre les
investisseurs et l’exploitant hôtelier et
– l’absence de moyens de contrôle.
Leçons à tirer et recommandations pour la mise en
œuvre de l’initiative sur les résidences secondaires
L’exploitation en la forme hôtelière d’appartements en PPE appartenant à des tiers est un concept ambitieux qui ne marche pas
tout seul. Sachant que les problèmes sont déjà multiples dans les
PPE ordinaires, notamment au sujet des dépenses et investissements d’entretien, on s’imagine aisément le degré de complexité que peut présenter l’exploitation obligatoire de résidences secondaires ou la fragilité de cette formule compte tenu des
fréquents conflits d‘intérêts entre propriétaires et exploitants.
L’étude de l’ITF montre que l’exploitation hôtelière d’appartements de tiers en PPE ouvre bien sûr des pistes intéressantes pour
pallier les difficultés de financement de l’hôtellerie saisonnière,
mais elle prouve aussi qu’elle ne résout en rien le problème de
rendement. Bien au contraire, puisque sa grande complexité
(multiplicité des propriétaires, contrats d’exploitation ambitieux)
fait grimper les coûts d’exploitation en même temps que le potentiel de conflits. Pour pouvoir maintenir le taux d’échec et le
risque d’abus au plus bas, les recommandations suivantes sont
formulées pour la mise en œuvre de l’ordonnance actuelle sur les
résidences secondaires ou en vue de la législation d’exécution
à venir.
– Tant l’ordonnance sur les résidences secondaires que le rapport explicatif traduit la ferme volonté de contrôler et réglementer rigoureusement l’autorisation de résidences secondaires affectées à l’hébergement touristique. En revanche, ils
ne prévoient pas de contrôles de l’obligation d’exploiter pendant la phase d’exploitation, d’où le risque que la pratique
réelle s’écarte considérablement de la théorie juridique,
comme dans le cas des apparthôtels. Il est donc recommandé d’introduire des instruments de contrôle dans la phase
d’exploitation et de sanctionner d’office le non-respect des
obligations définies.
– Si les formes hôtelières hybrides, avec location d’appartements, peuvent se révéler intéressantes, les situations
d’échec ne sont pas à exclure. Ce ne sont ni les analyses ni
les expertises, certes justifiées, réalisées en vue d’obtenir une
autorisation qui offrent les meilleures garanties de réussite
d’un projet et de sa rentabilité sur la durée. Il faut pour ce
faire imposer le strict respect des conditions d’autorisation et
interdire les révocations ultérieures. En d’autres termes, les
investisseurs doivent être vraiment au clair dès le départ
qu’ils ne pourront récupérer ultérieurement des projets mal
ficelés par la levée des obligations d’exploitation. Le risque
de vente à perte sur le marché secondaire doit subsister et il
doit être supporté par l’investisseur. A défaut, le marché ne
remplira plus efficacement sa fonction de sélection entre
bons et mauvais projets.
– Pendant la haute saison, le propriétaire ne doit pas pouvoir
occuper son logement plus de trois semaines, y compris si le
logement reste inoccupé faute de demandes, car cela reviendrait de facto à contourner l’interdiction des résidences
secondaires.
A supposer que l’on se conforme à toutes ces recommandations,
le risque subsiste que des problèmes surgissent. Il importe de ne
pas sous-estimer les risques, car l’obligation d’exploiter ne se traduira pas forcément par de meilleurs taux d’occupation et ne
produira pas automatiquement les rendements escomptés. Ainsi, le fait que le propriétaire ou l’exploitant doive prouver « qu’il
a trouvé un moyen usuel dans la branche touristique d’assurer le
financement d’investissements engagés dans la rénovation »
(rapport explicatif sur l’ordonnance, p. 11) ne signifie pas encore
que ces investissements puissent être effectivement opérés. Généralement, une rentabilité insuffisante est un frein aux investissements d’entretien et de remise en état. Un cercle vicieux, dont
un immeuble aura les plus grandes peines du monde à se sortir
compte tenu de la complexité de la PPE et de l’obligation d’exploiter. Condamné à de longues années de difficultés, il risque de
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013
porter atteinte à l’image même de la destination touristique. Audelà des dangers exposés, la situation offre aussi des opportunités, en particulier pour des exploitations de taille suffisante, bien
situées et conduites de manière professionnelle, par un hôtel ou
par une agence de location performante. Dans ces cas, tout le
monde y trouvera son compte – le concepteur, l’exploitant et le
97
propriétaire d’appartement – et pourra tirer bénéfice de bons
rendements et des plus-values, sans oublier les avantages de
l’utilisation propre, même à des conditions restrictives. A défaut
d’une situation gagnant-gagnant, on ne pourra garantir l’exploitation d’un immeuble sur tout son cycle de vie, ni financer les investissements nécessaires d’entretien et de rénovation.
Zusammenfassung
Die eher unerwartete Annahme der Zweitwohnungsinitiative bringt eine neue Situation für Immobilienwirtschaft und Tourismus
mit sich. Zweitwohnungen, die lange eine wichtige Ertragsquelle in saisonalen Feriengebieten darstellten, sind nur noch unter
engen Voraussetzungen bewilligungsfähig. Möglich sind sie bloss noch als bewirtschaftete Wohnungen, die durch den Eigentümer nur sehr eingeschränkt selber genutzt werden können und auf Kurzzeitbasis zu vermieten sind. Die Wohnung ist zur
Bewirtschaftung zwingend an eine darauf spezialisierte Organisation, zum Beispiel ein Hotel, zu übertragen. Dieses Modell ist sehr
ähnlich mit dem Apparthotel. In einer Untersuchung des Instituts für Tourismus- und Freizeitforschung an der Hochschule für
Technik und Wirtschaft Chur (HTW) wurden sämtliche Apparthotels im Kanton Graubünden analysiert, und es konnte nachgewiesen werden, dass sich das Modell grossmehrheitlich nicht bewährt hat. Die Misserfolgsfaktoren werden zusammenfassend
dargestellt, und es werden daraus Empfehlungen für die Umsetzung der Zweitwohnungsinitiative abgeleitet. Namentlich wird die
Einführung eines Kontrollinstrumentariums in der Betriebsphase angeregt. Es wird empfohlen, den späteren Widerruf von Bewirtschaftungsauflagen konsequent zu verbieten, damit die marktmässigen Selektionsmechanismen zwischen guten und schlechten
Projekten effizient funktionieren und Anreize für spekulative Projekte entfallen, die primär auf Immobiliengewinne ausgelegt sind.
Wettbewerbsfähigkeit
Compétitivité
CHRISTIAN L AESSER Universität St. Gallen
GEOFFREY I. C ROUCH La Trobe University Australien
Der Travel and Tourism
Competitiveness Report – eine
kritische Auseinandersetzung
Das Thema Wettbewerbsfähigkeit im Tourismus und von Destinationen ist seit längerem von Interesse. So bemerkte etwa The
Economist in seiner Ausgabe vom 10. Januar 19981, dass es zwar
mehr Touristen, aber auch mehr Wettbewerb zwischen Destinationen, Ländern und Kontinenten gibt. Entsprechend müssten
Tourismusdestinationen ihre Gäste überzeugen, dass sie über
eine Kombination von Vorzügen verfügen, die niemand sonst anbieten kann. Sie versuchen sich entsprechend mit allen Marketingmitteln als starke Marke zu positionieren.
Theorien, Messmodelle und dergleichen können helfen, mit
dieser komplexen Aufgabe umzugehen. In den vergangenen
Jahren hat der Fundus an Forschungsresultaten zur Wettbewerbsfähigkeit von Destinationen zugenommen, und es gibt
heute eine Reihe von Ansätzen zu deren Messung. Ein aktueller
Beitrag zu diesem Thema stammt vom World Economic Forum
(WEF), welches mit Hilfe ihres Travel and Tourism Competitiveness Index (TTCI) versucht, ein Ranking von insgesamt nicht weniger als 133 Ländern zu erstellen. Der Anspruch des TTCI ist
hoch, argumentiert doch das WEF, dass ländervergleichende
Analysen der Wettbewerbstreiber im Tourismus nützliche Informationen für Geschäftsentscheide liefern und zudem einen Zusatznutzen für Regierungen generieren, welche die Rahmenbedingungen für den Tourismus verbessern möchten.2
Ein solcher Anspruch stösst auf reges Interesse und ist nicht
unumstritten. Deshalb ist es sicherlich notwendig, die Zuverlässigkeit, Validität sowie auch wissenschaftliche Basis des TTCI kritisch zu hinterfragen. Dies gilt insbesondere für den Schweizer
Kontext, ein Land, welches im Index regelmässig obenauf
schwingt, obschon es derzeit touristisch stark unter Druck steht.
Das Thema Wettbewerbsfähigkeit im Tourismus
Seit den frühen 1990er-Jahren beschäftigen sich wissenschaftliche und praktische Veröffentlichungen mit dem Thema Wettbewerbsfähigkeit im Tourismus beziehungsweise Wettbewerbsfähigkeit von Destinationen. Hierbei können im Wesentlichen
drei Kategorien von Arbeiten unterschieden werden3.
Eine erste Gruppe diagnostiziert die Wettbewerbsposition
von Destinationen. Eine zweite Gruppe fokussiert auf spezifische
Aspekte von Wettbewerbsfähigkeit von Destinationen, beispielsweise Positionierung, Managementsysteme, Marketing, preisliche Wettbewerbsfähigkeit. Eine dritte Gruppe entwickelt generelle Modelle und Theorien zum Thema Wettbewerbsfähigkeit
von Destinationen. Hierunter fällt auch der TTCI des WEF, weshalb es opportun ist, diesen in Bezug auf diese bestehenden
Arbeiten zu diskutieren.
Thematisch baut diese Diskussion auf einer Unterscheidung
zwischen komparativen (Smith und Ricardo) und kompetitiven
(Porter) Vorteilen auf.4 Es wird attestiert, dass Wettbewerbsfähigkeit von Destinationen zum einen auf sogenannten Resource
Endowments (also was ist an Ressourcen vorhanden; im Prinzip
das ursprüngliche Angebot oder auch die sogenannte First Nature) basiert, aber auch auf der Fähigkeit, eben diese Ressourcen
touristisch nachhaltig zu nutzen oder zu entfalten. Das Modell
von Crouch und Ritchie aus den frühen 1990er-Jahren identifiziert insgesamt 36 «Destination Competitiveness Attributes».
Verschiedene Protagonisten, inklusive der ursprünglichen
Autoren dieses Ansatzes, entwickelten später diesen Ansatz weiter und verfeinerten diesen hierbei. Auf der Ressourcenebene
wird zum Beispiel zwischen natürlichen, kulturhistorischen, geschaffenen und den Tourismus unterstützenden Ressourcen unterschieden. Das Destinationsmanagement ist sodann der zweite Pfeiler in deren Modell. Ihr Modell zeigt, wie Ressourcen,
Destinationsmanagement, touristische Nachfrage und die Rahmenbedingungen zusammenspielen und die Wettbewerbsfähikeit und den sozio-ökonomischen Wohlstand beeinflussen.5 In
diese Zeit fällt auch die Suche nach (messbaren) Erfolgsfaktoren
3
4
1
2
The Economist (1998), «Survey: Travel and Tourism.» January 10, S. 10,
London, UK.
World Economic Forum (2007b), «The World Economic Forum’s First
Ever Travel & Tourism Competitiveness Report», Geneva, Switzerland.
5
Crouch, G. I., Ritchie, J. R. B. (2006), «Destination Competitiveness», in:
International Handbook on the Economics of Tourism.
Ritchie, J. R. B., Crouch, G. I. (2003), «The Competitive Destination:
A Sustainable Tourism Perspective», CABI Publishing, Wallingford, UK.
Crouch, G. I. (2007), «Measuring Tourism Competitiveness: Research,
Theory and the WEF Index», in: ANZMAC 2007 Annual Conference,
Dunedin, NZ.
100 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
in Sachen Wettbewerbsfähigkeit. Diese Forschung ist aber noch
wenig weit gediehen. Bekannt ist etwa, dass eine strikte
Marktausrichtung (und Abkehr vom alleinigen territorialen Denken in Sachen Destinationsmanagement) und damit verbunden
ein gemischtes, international ausgerichtetes Gästeportfolio die
Volatilität in der Nachfrageentwicklung abschwächt und damit
insbesondere die Planung in den Destinationen erleichtert.6
Tabelle 1 Die Domänen und Variablen des TTCI
Zahl der Komponenten-Variablen
(Datentyp)
Subindex
Domäne / Säule und Nummer
A. Travel and
tourism regulatory
framework
A.1 Policy rules and regulations
9 (5D, 4U)
A.2 Environmental sustainability
7 (4D, 3U)
A.3 Safety and security
4 (1D, 3U)
Der TTCI des WEF – die Methode
A.4 Health and Hygiene
4 (4D, 0U)
Seit 1979 evaluiert das WEF jährlich die Wettbewerbsfähigkeit
von Ländern. Die Resultate werden in Form von Ranglisten publiziert. Über die Jahre lassen sich damit Verschiebungen und
Veränderungen bezüglich der relativen Position einzelner Länder
ableiten. Seit 2006 wurde darüber hinaus ein «Global Competitiveness Index» (GCI) eingeführt, mit dem Ziel, diesen Vergleich
etwas zu vereinfachen und insbesondere auf einige wenige
Grössen zu destillieren. Dieser Index basiert im Wesentlichen auf
öffentlich verfügbaren Daten (= harte Daten) sowie einer Meinungsumfrage von Executives und umfasst neun Domänen. Man
kann mit Recht behaupten, dass diese Competitiveness Reports
ein Kernelement des Erfolgs des WEF darstellen.
Basierend auf dem Erfolg des oben beschriebenen Produkts
produziert das WEF nun seit 2007 jährlich den Travel and Tourism
Competitiveness Report. Dieser Bericht hebelt die Arbeit für den
GCI, indem dieser mit touristischen Daten erweitert wird und
gleichzeitig die Arbeiten zum Competitiveness Monitor des
World Travel and Tourism Council (WTTC) integriert werden. Das
Resultat ist der Travel and Tourism Competitiveness Index (TTCI),
welcher auf insgesamt 14 Säulen beziehungsweise Domänen basiert, welche wiederum in drei Sub-Indizes gruppiert werden.7
Das Ziel des TTCI ist es, ein umfassendes strategisches Instrument
zur Verfügung zu stellen, das Faktoren und Bedingungen misst,
welche es attraktiv machen, den Tourismussektor in verschiedenen Ländern zu entwickeln. Zudem soll die Wettbewerbsfähigkeit der Tourismusindustrie gesteigert und somit zu nationalem
Wachstum und Wohlstand beigetragen werden.8
In Tabelle 1 werden die wesentlichsten Domänen des TTCI
wiedergegeben. Jede der Variablen dieses Indexes ist auch hier –
gleich wie beim GCI – entweder gemessen auf Basis harter Daten (D) oder auf Basis einer Meinungsumfrage bei Executives. Die
letzte Spalte der Tabelle gibt an, für wie viele Variablen welcher
dieser Messansätze gewählt wurde. Die Skalierung der Umfragedaten besteht aus Werten von 1 bis 7. Um harte Daten wie Umfragedaten zu kompilieren, wurden in der Folge auch alle harten
Daten in eine Siebenpunkt-Skala konvertiert.
Die Validität des TTCI scheint laut WEF insofern gegeben, als
eine Korrelationsanalyse zwischen den TTCI-Werten und touristischen Ankünften und touristischen Einnahmen Werte von 0,77
beziehungsweise 0,84 ergibt, also letztlich ein Zusammenhang
A.5 Prioritization of travel and
tourism
5 (3D, 2U)
6
7
8
Laesser, Ch., Bieger, Th. (2005), «Wettbewerbsfähigkeit im Tourismus
durch wirksame Institutionen und Strukturen», St. Gallen: IDT-HSG.
World Economic Forum (2011), «The Travel & Tourism Competitiveness
Report 2011», Geneva.
World Economic Forum (2007), «The World Economic Forum’s First Ever
Travel & Tourism Competitiveness Report», Geneva.
B. Travel and tourism B.6
business environB.7
ment and infrastructure
B.8
B.9
Air transport infrastructure
7 (5D, 2U)
Ground transport infrastructure
5 (1D, 4U)
Tourism infrastructure
3 (3D, 0U)
ICT infrastructure
5 (4D, 1U)
B.10 Price competitiveness in the
travel and tourism industry
C. Travel and
tourism human,
cultural and natural
resources
C.11 Human resources
5 (4D, 1U)
10 (4D, 6U)
C.12 Affinity for Travel and Tourism
3 (1D, 2U)
C.13 Natural resources
4 (3D, 1U)
C.14 Cultural resources
4 (4D, 0U)
Total
75 (46D, 29U)
Legende Datentyp: D = harte Daten; U = Umfragedaten
Quelle: WEF (2011), eigene Zählungen und Berechnungen
zwischen der Varianz der beiden abhängigen Variablen mit der
des TTCI besteht. Hier eine Kausalität zu unterstellen, würde jedoch zu weit führen, da das theoretische Fundament (welches
eben diese Kausalitäten definieren müsste) fehlt.
Der TTCI des WEF – die Beurteilung
Zunächst ist festzuhalten, dass die Entwicklung des TTCI von verschiedenen Organisationen unterstützt wurde und wird, unter
anderem von der UNWTO, IATA, WTTC, verschiedenen Airlines,
Finanzinstitutionen und touristischen Grosskonzernen. Es ist deshalb nachvollziehbar, dass die Resultate auf ein breites Interesse
stossen. Umso glücklicher könnte sich die Schweiz schätzen, dass
sie im TTCI Ranking regelmässig obenauf schwimmt, auch wenn
sie global Marktanteile verliert und derzeit durch den währungsinduzierten Preisnachteil benachteiligt wird. Es ist gerade diese
temporär konfliktäre Beziehung zwischen Wettbewerbsindex
und Realität, welche näheres Hinsehen und eine Kommentierung
zu möglichen Limitierungen sinnvoll erscheinen lassen.
1. Wissenschaftliche Basis des Indexes: Der Index wurde vom
WEF in Zusammenarbeit mit Beratern von Booz Alan Hamilton und der Unterstützung von Daten-Partnern (wie etwa
IATA, UNWTO, WTTC) entwickelt, mit Feedback von mehreren Industriepartnern. Es gibt keine Angaben zur wissenschaftlichen Basis der Konstruktion des Indexes. Es gibt weder Referenzen noch implizite Angaben, dass eine der
zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten in diese Arbeit eingeflossen ist. Dies ist als bedauerlich zu bezeichnen.
2. Vergleichbarkeit nationaler touristischer Wettbewerbsfähigkeit: Kein Land ist im genau gleichen touristischen Wettbe-
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013 101
3.
4.
5.
werb wie das andere. Jedes Land hat unterschiedliche touristische Zielsetzungen, abhängig von der bestehenden
touristischen Position(ierung) sowie der generellen Entwicklungszielsetzungen. Es kann deshalb nicht davon ausgegangen werden, dass jedes Land Touristenankünfte und Einnahmen maximieren will, zumal aus dieser Art der Maximierung
nicht unbedingt eine positive Wertschöpfung resultiert.
Konsequenterweise müsste die Messung einer länderspezifischen Wettbewerbsfähigkeit derart ausgelegt sein, dass
deren Fähigkeit und Kapazität zur Erreichung eigener spezifischer Ziele gemessen wird.
Positionierung und Marketing: Grosse entwickelte Länder
mit unterschiedlichen touristischen Räumen können touristische Angebote für eine Vielzahl unterschiedlicher Zielgruppen machen. Dies allerdings ist wenig sinnvoll für kleine
und / oder weniger entwickelte Länder. In der Tat ist die
Mehrheit der Länder gezwungen, sich auf sehr wenige Zielgruppen zu konzentrieren. Aus diesem Grund sollte Wettbewerbsfähigkeit nicht isoliert im Kontext von Ländern gemessen werden, sondern im Kontext von Destinationen und
deren touristischen Zielgruppen. Unterschiedliche Attribute
würden sodann zielgruppenspezifisch unterschiedlich bewertet (zum Beispiel für MICE, Wintersport, Rundreisen).
Tauglichkeit der Messgrössen: Die Liste der Variablen ist
substanziell. Dennoch wurden, aus Sicht bestehender Forschungsergebnisse, wichtige Messgrössen nicht oder zu wenig eingeschlossen (Ritchie / Crouch identifizieren zum
Beispiel mehr als 250 potenzielle diagnostische Variablen4).
Hierzu gehören etwa die Bewertung touristischer Standorte
in Relation zu den wichtigsten Märkten (Erreichbarkeitsargument), eine sehr beschränkte Abdeckung von Faktoren betreffend Destinationsentwicklung, -politik, -management
und -marketing (nur zwei der insgesamt 75 Variablen), eine
ebenfalls sehr beschränkte Abdeckung touristischer Kernressourcen wie Physiographie, Klima, Kultur und Geschichte
(nur zwei der insgesamt 75 Variablen).
Gewichtung der Messgrössen: Der TTCI gewichtet alle Variablen gleichermassen. Dies unterstellt, dass alle Variablen
gleichermassen wichtig sind und die nicht berücksichtigten
ohne Bedeutung. Ein Beispiel: Die Anzahl Telefonlinien pro
100 Einwohner oder Zahl ATMs, welche Visa-Karten annehmen, ist gleich bedeutend wie die Qualität der Flugverkehrs-
6.
infrastruktur oder Ausgaben eines Landes zugunsten des
Tourismus. Dies ist eine wenig realistische Betrachtungsweise. Nachdem mittlerweile erste Forschungsresultate zu
potenziellen Gewichten einzelner Variablen bekannt sind,
wäre es überlegenswert, diese miteinzubeziehen. Darüber
hinaus wäre es notwendig, die Sensitivität der Rangierung in
Abhängigkeit der Gewichtungen zu überprüfen, um herauszufinden, wie stabil der TTCI letztlich ist.
Umfrage unter Executives: Hier ist zunächst festzuhalten,
dass knapp die Hälfte des Indexes auf eben diesen Umfrageergebnissen basiert. Gerade deshalb sind verschiedene
Fragezeichen angebracht, aus verschiedenen Gründen: (1) Es
gibt keine Angaben über Sample-Grössen, Repräsentativität
oder Eignung der Probanden. (2) Die Probanden werden immer über den Zustand im eigenen Land gefragt, dies birgt
Gefahren der Verzerrung. (3) Es wird weiter (naiverweise)
davon ausgegangen, dass unterschiedliche Exekutivkulturen
Messskalen gleich interpretieren. Dies ist, wie verschiedene
Forschungsergebnisse zeigen, klar nicht der Fall.9 (4) Während die Skala bei den harten Daten voll ausgeschöpft wird,
ist dies bei den Umfragedaten mit Sicherheit nicht der Fall.
Dies hat zur Folge, dass die harten Daten klar überbewertet
werden und deren Verfügbarkeit im Wesentlichen die Konstruktion des TTCI determiniert.
Konklusion und Implikationen für die Schweiz
Der TTCI wurde in diesem Beitrag kritisch beurteilt. Dennoch sei
festgehalten, dass die Bemühungen, einen solchen zu definieren,
Unterstützung verdienen. Es hat sich aber auch gezeigt, dass
die Forschung hinsichtlich der Auswahl diagnostischer Variablen
und deren kontextbezogener Gewichtung noch viel leisten muss,
um ein wirklich valides Messkonstrukt zu finden, welches nicht
nur diagnostisch, sondern auch zu Planungszwecken eingesetzt
werden kann.
Für die Schweiz sei angefügt, dass diese an erster Position
steht. Allerdings sind die Abstände zu anderen Ländern sehr gering (was bei einer Skala 1–7 und 133 untersuchten Ländern nicht
überrascht). Infolgedessen wird sich die Schweiz auch in Zukunft
nicht auf den Lorbeeren ausruhen dürfen.
9
Malhotra, K. M. (2007), «Marketing Research: An Applied Orientation».
Pearson Prentice Hall, NJ.
Résumé
La présente contribution se propose de replacer l’indice de compétitivité établi dans le secteur des voyages et du tourisme par le
World Economic Forum dans le contexte général des travaux consacrés à ce thème et d’en éclairer l’approche méthodologique.
Si le classement de pays selon leur compétitivité touristique présente sans conteste des aspects positifs, la démarche adoptée
appelle, elle, une réflexion critique. Parmi les principaux reproches que l’on peut adresser à la méthode figure le fait que le rapport ne s’enchâsse pas dans la recherche existante, mais aussi une certaine opacité quant aux choix et à la pondération des paramètres (sélection libre, indicateurs essentiels non retenus), le mode de collecte des données (sondage et données dures) et leur
amalgame. En conséquence, la prudence est de mise lors de l’interprétation des résultats. Cela vaut en particulier pour la Suisse
qui, bien qu’occupant le premier rang depuis longtemps, accuse une perte d’attractivité due aux écarts de prix en sa défaveur.
102 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
contribution se veut un résumé de l’étude complète ; elle a été
rédigée avec l’aimable accord des auteurs principaux de BHP, sans
que les choix rédactionnels ne relèvent de leur responsabilité.
PHILIPPE PASCHE Société suisse de crédit hôtelier (SCH)
Une vue d’ensemble de la
promotion de l’hôtellerie dans
l’Arc alpin
Contexte de l’encouragement à l’hôtellerie et à
l’hébergement et périmètre de l’étude
Les régions étrangères choisies pour l’analyse sont des régions avec lesquelles la Suisse est en concurrence directe en matière
d’offre hôtelière (hôtellerie de villégiature dans les Alpes) et / ou
avec lesquelles la Suisse est comparable quant à la structure
hôtelière (nombreux petits hôtels, peu de grandes chaînes). Ont
été choisies les régions suivantes : Bavière, Région RhôneAlpes / Haute-Savoie, Tyrol du Sud et Tyrol.
Il est difficile de comparer la promotion hôtelière des pays alpins, car une multitude d’instruments sont utilisés dans les pays
comparables à divers niveaux de l’Etat et avec des objectifs différents. Nombre de ces instruments présentent des similitudes avec
ceux employés en Suisse. L’encouragement de l’Etat aux établissements hôteliers est le résultat d’un long développement historique et culturel. L’orientation actuelle des instruments, des programmes et des institutions d’encouragement dans les régions
comparables doit être interprétée dans l’optique de ce développement et ne pas être considérée « en soi » comme bonne ou
mauvaise. Pour un jugement comparatif de la promotion hôtelière dans les régions comparables, il est judicieux d’adopter une
vision helvétique et de se tourner vers les objectifs et les pratiques de la politique d’encouragement en Suisse :
– impact positif durable de l’encouragement au niveau de l’entreprise et qui oriente l’évolution structurelle de la branche
hôtelière dans la direction souhaitée ; – pas de distorsion de concurrence, tant entre les hôtels soutenus et non soutenus qu’entre l’hôtellerie et les autres
branches industrielles, mais plutôt création de conditions-
La Confédération encourage le secteur de l’hébergement grâce
à la Société suisse de crédit hôtelier (SCH). Elle octroie des prêts,
généralement de rang subordonné, aux établissements d’hébergement dans les régions touristiques et les stations thermales.
La SCH peut aussi assumer d’autres tâches notamment dans les
domaines du conseil. Dans le but d’un examen des options stratégiques de la SCH et sur mandat du SECO, BHP – Hanser und
Partner SA a publié en 2012 une étude intitulée « Promotion de
l’hôtellerie dans les Alpes – Comparaison de la promotion de
l’hôtellerie en Suisse avec les régions du Tyrol, du Tyrol du Sud,
de la Bavière et de la Haute-Savoie » portant notamment sur :
– la présentation du marché de l’hébergement dans les régions alpines des pays alpins comme la Suisse, l’Allemagne,
la France, l’Italie et l’Autriche ;
– une analyse de benchmarking des instruments et de la pratique d’encouragement selon les pays / les régions ;
– les avantages et inconvénients des différentes politiques
d’encouragement ;
– les perspectives dans la promotion de l’hôtellerie et de l’hébergement au niveau international.
Cette comparaison internationale approfondie des programmes
et des instruments étatiques fournit des pistes utiles pour la
promotion de l’hôtellerie et de l’hébergement en Suisse. Cette
Figure 1 Nombre de nuitées dans les divers types d’hébergement des régions comparables
60
50
40
30
20
10
0
Grisons
Hôtellerie
Oberland
bernois
Tessin
Valais
Suisse
centrale
Bolzano
Parahôtellerie (sans l’occupation du propriétaire)
Valeurs moyennes 2004 – 2006 en millions
Source : BHP – Hanser und Partner SA (2012)
Verbano
Cusio
Ossola
Trentin
Val
d‘Aoste
RhôneAlpes
Carinthie Salzbourg
Résidences secondaires (forfait 160 nuitées / appartement)
Tyrol
Vorarlberg
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013 103
–
–
cadres permettant aux forces économiques de s’exprimer ;
pas d’effet d’aubaine, c’est-à-dire que l’encouragement doit
être conçu pour permettre la réalisation d’investissements et
de projets qui seraient impossibles sans aide ;
pas de surinvestissements ou de fausses impulsions (par
exemple que l’on construise trop d’objets identiques et que
les hôtels se concurrencent mutuellement).
La structure de l’hébergement dans les régions
La structure du marché de l’hébergement et partant l’importance de l’hôtellerie dans les régions comparables sont très différentes (voir figure 1). Dans l’arc alpin occidental (Rhône-Alpes),
les résidences secondaires génèrent la plus grande part de nuitées dans l’industrie d’hébergement. Dans l’arc alpin oriental
( Tyrol et Tyrol du Sud), l’hôtellerie constitue traditionnellement le
principal pilier du marché de l’hébergement. Dans les régions intermédiaires (Suisse et Bavière), l’hôtellerie, les résidences secondaires utilisées par les propriétaires ainsi que la parahôtellerie
sont des éléments importants de l’offre touristique. Chaque catégorie génère environ un tiers des nuitées.
En France, depuis les années 1950, le tourisme hivernal a été
encouragé proactivement par l’Etat. Le moyen utilisé a été la réalisation de « resorts » intégrés qui ont notamment été financés
par la vente d’appartements de vacances. Une hôtellerie à fort
caractère familial a été créée au Tyrol et dans le Tyrol du Sud,
entre autres en raison de l’interdiction de fait des résidences secondaires. En Allemagne, au cours des dernières années, le tourisme semble à nouveau s’imposer, mais de plus en plus grâce
aux chaînes d’hôtels exploitant les nouveaux établissements.
L’arc alpin suisse peut être considéré comme un mélange du modèle français et du modèle autrichien. Dans certains endroits, la
culture hôtelière est fortement implantée. Les stations de ski
créées principalement dans les années 60 sont caractérisées par
les appartements de vacances. Au contraire de la France et des
Etats-Unis, l’intégration de la fourniture d’hébergement et du
secteur des domaines skiables ainsi que la planification par une
seule entité n’ont pas été réalisées.
Quelques résultats significatifs
Les recherches menées par BHP ont permis d’identifier les instruments d’encouragement principaux et considérés comme
par ticulièrement efficaces pour la promotion hôtelière dans les
régions alpines.
Des prêts avec un taux d’intérêt avantageux sont octroyés
dans la plupart des régions comparables. Ils servent surtout à financer les investissements, et cela à hauteur de 70 % à 100 %
des coûts de projet. Contrairement à la plupart des autres régions, ceux de la SCH ont un caractère mezzanine, c’est-à-dire
qu’ils sont mis à disposition sous la forme de financements subordonnés et qu’ils présentent ainsi un caractère similaire aux
fonds propres. Dans les régions comparables, les montants maximaux des prêts sont plus élevés. A la différence de la SCH, les
principales institutions d’encouragement du Tyrol et du Tyrol
du Sud octroient aussi des contributions à fonds perdu. Le taux
d’encouragement oscille en moyenne entre 5 % et 10 % des
coûts subventionnables. Certains cantons suisses accordent également des contributions à fonds perdu. A l’étranger, les coopératives de cautionnement sont très développées et, en collaboration avec les banques habituelles, elles peuvent intervenir aussi
bien pour les crédits commerciaux que pour les crédits d’encouragement. Bien que les cautionnements permettent souvent
aux établissements hôteliers de profiter de conditions plus avantageuses pour les prêts bancaires, ils sont aujourd’hui peu demandés dans la pratique en raison du bas niveau actuel des taux
d’intérêt et de la facilité d’obtenir un crédit pour les établissements hôteliers. En Bavière, il est possible de mettre à disposition des fonds propres, notamment pour le soutien aux jeunes
entrepreneurs et dans le cadre des règlements de successions. A
l’exception de la Bavière, toutes les régions proposent des prestations de consultants aux établissements hôteliers. A la différence de la Suisse, où la SCH se livre aux activités de conseil inhouse, les prestations de consultants externes sont prioritairement
soutenues financièrement dans le Tyrol du Sud et dans la Région
Rhône-Alpes. Au Tyrol, l’Österreichische Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) offre également des conseils à l’interne.
Le rapport dégage quelques enseignements principaux, tout
en relevant que le manque de comparabilité entre les différents
instruments et institutions, parfois aussi une transparence imparfaite, nécessitent des ajustements et estimations.
Dans tous les pays, il existe un soutien étatique primordial.
Jusqu’à plusieurs centaines de francs sont mises à disposition
chaque année par lit d’hôtel dans les différents pays sous la
forme de prêts, de contributions à fonds perdu et de garanties.
Si l’on présuppose une durée moyenne d’utilisation de 25 ans
pour un lit, entre 1000 francs et 16 000 francs de contributions
d’encouragement sont mises à disposition par lit. A supposer que
les coûts d’investissement s’élèvent à 150 000 francs par lit (ce
montant peut varier en fonction du lieu et des normes), les investissements dans l’hôtellerie sont soutenus par l’Etat à hauteur de
1 % à 13 % (voir tableau 1). Les niveaux de soutien, une fois
convertis et sur la base des contributions d’encouragement accordées en 2010, oscillent entre 500 francs et 650 francs par lit
au Tyrol et dans le Tyrol du Sud. En Bavière et en Suisse (coopératives de cautionnement et cantons inclus), environ 300 francs
à 350 francs sont versés en moyenne par lit. En Haute-Savoie /
Rhône-Alpes, les moyens mis à disposition sont nettement inférieurs.
Dans toutes les régions comparables, les principales contributions d’encouragement sont accordées sous la forme de prêts
ou également de cautionnements (Bavière). Au Tyrol et dans le
Tyrol du Sud, la part des contributions à fonds perdu est comparativement la plus élevée dans l’encouragement global de la région. La comparaison de l’aide effectivement versée par cas
montre que la promotion de l’hôtellerie en Suisse est comparable
à celle de la Bavière et de la Haute-Savoie, mais que l’encouragement notamment quantitatif pour les prêts est inférieur à celui
du Tyrol et du Tyrol du Sud, et inférieur aussi à celui du Tyrol et
de la Bavière s’agissant des cautionnements. Dans ces trois régions, les entreprises ont la possibilité de demander des contributions d’encouragement et des taux de soutien supérieurs.
104 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
Tableau 1 Taux d’encouragement à l’hôtellerie dans les régions
comparables (chiffres approximatifs de 2010)
Taux d’encouragement
Part des investissements soutenus mesurée en pour-cent du total approximatif
des investissements
Suisse
environ 1,5 % (avec les aides des cantons et des
coopératives de cautionnement: jusqu’à 5 %)
Tyrol
environ 11 %
Tyrol du Sud
environ 8 %
Bavière
environ 6 % (sans la KfW)
Haute-Savoie
< 1%
Source : BHP – Hanser und Partner AG (2012)
Figure 2 Contribution d’encouragement par cas dans les régions
comparables, 2010
900
800
700
600
500
400
300
200
100
0
Contributions à fonds
perdu / contributions
Prêts /
participations
Garanties /
cautionnements
Suisse (y compris coopératives de cautionnement / cantons)
Tyrol
Tyrol du Sud
Bavière
Rhône-Alpes / Haute-Savoie*
Montant moyen d’encouragement accordé par cas en milliers de francs
(CHF / EURO = 1.40)
* Région Rhône-Alpes : chiffres 2011
Source : BHP – Hanser und Partner AG (2012)
Le cas du Tyrol
L’ÖHT, avec son orientation fondamentale de banque d’encouragement pour le tourisme, est comparable à la SCH. A la différence que l’ÖHT accorde aussi des contributions à fonds perdu et
des cautionnements en plus des prêts. Par ailleurs, la plupart des
Länder disposent de leur propre promotion hôtelière qui apparaît
plutôt comme modeste mais complémentaire.
A la différence de la Suisse, où la SCH accorde aux établissements hôteliers un capital mezzanine sous la forme de prêts de
rang subordonné, les institutions d’encouragement autrichiennes
financent les coûts subventionnables des établissements hôteliers avec des prêts traditionnels souvent jusqu’à hauteur de
70 %. Le cas échéant, ces prêts sont garantis par des cautionnements correspondants. Compte tenu de cette orientation, les
prêts de l’ÖHT en particulier sont en concurrence avec les
banques commerciales puisque l’ÖHT offre un produit compa-
rable à des conditions plus avantageuses (taux d’intérêt, durée,
différé d’amortissement, par exemple). La promotion hôtelière
en Autriche s’est largement focalisée sur l’amélioration de la qualité, en particulier dans la catégorie d’étoiles, et sur l’optimisation
de la taille des établissements. Les critères d’encouragement
pour la plupart des instruments sont plus étroitement définis
qu’en Suisse. La construction de nouveaux hôtels n’est soutenue
qu’à titre exceptionnel. Il existe une diversité d’instruments avec
des objectifs d’encouragement spécifiques.
Selon les statistiques, les structures hôtelières au Tyrol se
sont améliorées au cours des dernières décennies. Cette évolution n’est toutefois pas exclusivement due à la promotion hôtelière, même si elle a eu un impact non négligeable. Des distorsions de concurrence apparaissent aux dépens d’autres branches,
de l’étranger et des entreprises existantes non soutenues, même
si l’aide aux nouveaux établissements s’adapte aux besoins.
Comme les prêts et les contributions à fonds perdu, de l’ÖHT en
particulier, sont majoritairement affectés aux hôtels qui pourraient aussi se refinancer sur le marché à des conditions plus onéreuses, ces instruments promotionnels génèrent probablement
un effet d’aubaine.
En principe, les prêts entraînent rarement des surinvestissements, car le business case doit être conforme pour le contrôle
de la solvabilité, sinon le prêt ne peut pas être octroyé. Il existe
par contre un risque de surinvestissements pour les contributions
à fonds perdu qui débouchent fréquemment sur davantage d’objets identiques, notamment avec une orientation thématique
(par exemple bien-être, hôtels familiaux). Par rapport à la Suisse,
les politiques d’encouragement sont globalement quasi identiques, mais la dotation est plus élevée.
Quelques enseignements
Dans les différents pays, les conditions économiques et les philosophies concernant la politique d’encouragement de l’hôtellerie
ne sont pas les mêmes. Les politiques actuelles d’encouragement
de tous les pays se sont développées au long de leur histoire et
doivent être considérées en fonction des conditions-cadres dominantes dans ces pays.
Le Tyrol et le Tyrol du Sud disposent d’une promotion de
l’hôtellerie bien développée, implicitement due à une motivation
de politique régionale. Le prêt avec un taux d’intérêt avantageux
joue le premier rôle pour la promotion de l’hôtellerie. Les volumes actuels de soutiens sont nettement plus élevés qu’en
Suisse. Les prêts sont octroyés prioritairement pour les investissements dans l’amélioration de la qualité (par indicateur de qualité,
on entend la catégorie d’étoiles). Dans certains cas, les prêts
peuvent s’élever jusqu’à environ six millions de francs et couvrir
une part importante des coûts subventionnables. En Autriche,
une offre thématique d’encouragement étendue et variée complète les prêts d’aide aux investissements.
En Bavière, l’Etat encourage avant tout les PME en s’efforçant d’améliorer leur dotation en capital grâce à un large éventail d’instruments (cautionnements, prêts, participations, aides
aux investissements). Ici, l’hôtellerie est soutenue dans le cadre
de l’encouragement général aux PME.
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013 105
En Haute-Savoie / Rhône-Alpes, la promotion de l’hôtellerie
est quasi inexistante. L’Etat a notamment adapté l’aménagement
du territoire aux besoins du tourisme permettant ainsi la réalisation de stations de ski optimales. Il a participé directement ou
indirectement en tant qu’investisseur aux grandes entreprises
touristiques (par exemple la Compagnie des Alpes) ou à la coordination de leur réalisation dans la tradition de la politique industrielle française. Actuellement, l’Etat essaie de créer des mesures
incitatives telles que la remise d’impôt pour la rénovation et la location des appartements de vacances existants.
En Suisse, à l’instar du Tyrol et du Tyrol du Sud, la promotion
de l’hôtellerie est avant tout implicitement motivée par une politique régionale. L’instrument mis à disposition est le capital mezzanine pour renforcer la structure des capitaux des hôtels et donc
pour augmenter leurs possibilités de financement grâce à des capitaux étrangers. Si la durabilité entrepreneuriale de l’investissement est présentée de manière plausible, il n’existe aucune restriction ou directive précise concernant l’affectation du capital
mezzanine. Au vu de ce qui précède, l’approche helvétique est
plutôt comparable avec la « philosophie » bavaroise.
Zusammenfassung
Der Bund fördert die Schweizer Beherbergungswirtschaft mittels der Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredit (SGH). Mit dem
Ziel die strategischen Optionen für die SGH zu prüfen, hat BHP – Hanser und Partner in einer Studie1 im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) die einzelbetriebliche Hotelförderung in den Alpen verglichen .
In allen untersuchten Ländern gibt es wesentliche staatliche Unterstützung. In den meisten Vergleichsregionen werden zinsgünstige Darlehen vorwiegend zur Investitionsfinanzierung eingesetzt, und zwar im Umfang von 70 bis 100 Prozent der Projektkosten. Die Darlehen der SGH werden in der Regel in Form von nachrangigen Finanzierungen zur Verfügung gestellt. Im Unterschied
zur SGH vergeben die grössten Förderinstitute im Tirol und Südtirol auch A-fonds-perdu-Beiträge an die Hotelbetriebe. Die Unterstützungsniveaus aufgrund der gewährten Förderbeiträge liegen im Jahr 2010 im Tirol und Südtirol umgerechnet zwischen 500
bis 650 Franken pro Bett. In Bayern und der Schweiz werden durchschnittlich rund 300 bis 350 Franken pro Bett ausgerichtet.
Der Vergleich der tatsächlich ausgerichteten Unterstützung pro Fall zeigt, dass die einzelbetriebliche Hotelförderung der Schweiz
mit derjenigen in Bayern und Haute-Savoie vergleichbar ist, die Förderung jedoch quantitativ insbesondere bei Darlehen den beiden Regionen Tirol und Südtirol sowie bei Bürgschaften den Regionen Tirol und Bayern nachsteht. In allen drei Regionen können
Betriebe im Einzelfall höhere Förderbeiträge und Unterstützungsquoten beantragen.
1
BHP – Hanser und Partner (2012), Einzelbetriebliche Hotelförderung in den Alpen, Zürich.
106 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
NATALIA HELD BAK Basel Economics AG
Preissenkungen im Agrar- und
Nahrungsmittelbereich: Auswirkungen auf das Gastgewerbe
Die internationale preisliche Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Hotellerie gestaltet sich derzeit schwierig. Insbesondere die
starke Aufwertung des Schweizer Frankens in den vergangenen
Jahren macht der Branche zu schaffen. Ein Grund für die kostenbedingten Wettbewerbsnachteile des Schweizer Gastgewerbes
(Beherbergung und Gastronomie) liegt in den deutlich höheren
Kosten bei der Warenbeschaffung. Dies trifft insbesondere auf
den für das Schweizer Gastgewerbe wichtigen Nahrungsmittelbereich zu. Eine Öffnung gegenüber der EU mittels eines Freihandelsabkommens im Agrar- und Nahrungsmittelbereich (FHAL),
wie sie derzeit in der politischen Diskussion steht, brächte in diesem Punkt Vorteile für die exportorientierte Tourismusbranche.
Eine Öffnung würde die «Hochpreisinsel Schweiz» unter Druck
setzen, und der Tourismus, die Hotellerie und die Konsumenten
würden von sinkenden Nahrungsmittelpreisen profitieren.
Als Diskussionsbeitrag zu einem möglichen Freihandel im
Agrar- und Nahrungsmittelbereich mit der EU, aber auch vor dem
Hintergrund der allgemeinen politischen Debatte zur gegenwärtigen Frankenstärke hat BAK Basel Economics (BAKBASEL) in einer von hotelleriesuisse in Auftrag gegebenen Studie1 die Preise
der Schweizer Tourismuswirtschaft2 mit denjenigen der umliegenden Länder Österreich, Deutschland, Italien und Frankreich
(EU4) verglichen, und es wird aufgezeigt, inwiefern diese höheren Preise auf teurere Vorleistungen – insbesondere im Agrarund Nahrungsmittelbereich – zurückzuführen sind.
Abbildung 1 Relative Preisniveaus, 2010
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
Schweiz
EU4
Tourismuswirtschaft
Deutsch- Frankland
reich
Gastgewerbe
Österreich
Italien
Gesamtwirtschaft
Relative Preisniveauindizes, Schweiz = 100
Quelle: Eurostat / OECD, Berechnungen BAKBASEL (2012)
Abbildung 2 Entwicklung der relativen Preisniveaus (CH vs. EU4)
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Tourismuswirtschaft
Gastgewerbe
Gesamtwirtschaft
Relative Preisniveauindizes, Schweiz = 100
Quelle: Eurostat / OECD, Berechnungen BAKBASEL (2012)
Internationaler Vergleich der Preise
Die preislichen Unterschiede zwischen der Schweizer Tourismuswirtschaft und jener der EU4 wird anhand relativer Konsumentenpreisindizes, sogenannter «Consumer Price Levels» (CPL)
aufgezeigt. Dabei wird für den Preisvergleich in der Tourismuswirtschaft ein tourismusspezifisch gewichteter Warenkorb mit
Produkten und Dienstleistungen aus den tourismusrelevanten
Bereichen Gastgewerbe, Verkehr, Freizeitdienstleistungen und
Detailhandel verwendet.
Die Preise in der Tourismuswirtschaft der EU4 lagen 2010 um
durchschnittlich 20 Prozent unter denjenigen in der Schweiz. Die
Preisunterschiede zur Schweiz variieren zwischen 12 (Frankreich)
und 26 Prozentpunkten (Italien). Die Tourismuswirtschaft des
Hauptkonkurrenten Österreich war 2010 um rund 24 Prozent
günstiger als diejenige in der Schweiz. Für das tourismusspezi1
2
BAK Basel Economics (2012), Auswirkungen von Preissenkungen im Agrar- und Nahrungsmittelbereich auf das Schweizer Gastgewerbe, Basel.
Die Tourismuswirtschaft setzt sich in der vorliegenden Studie aus dem
Gastgewerbe und Teilen der Branchen Verkehr, Detailhandel sowie
Freizeit und Kultur zusammen.
fisch gewichtete Gastgewerbe zeigen sich etwas grössere Differenzen als für die gesamte Tourismuswirtschaft: Insgesamt waren die Preise im Gastgewerbe der umliegenden Länder
Österreich, Deutschland, Italien und Frankreich im Durchschnitt
um 22 Prozent niedriger als in der Schweiz.
Die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Tourismuswirtschaft hat sich im Verlauf der 2000er-Jahre deutlich gewandelt. Zu Beginn lagen die Preise der Tourismuswirtschaft in
den EU4 um rund 22 Prozent tiefer als in der Schweiz. In den Folgejahren haben sich die Preisdifferenzen deutlich verringert und
im Jahr 2007 war nur noch eine Preisdifferenz von 9 Prozent festzustellen. Zwischen 2000 und 2007 haben sich die Preisdifferenzen also mehr als halbiert. Schon 2008 und 2009 brachten bei
der preislichen Wettbewerbsfähigkeit leichte Einbussen. Seit
2009 allerdings hat sich die Preissituation der im internationalen
Wettbewerb stehenden Schweizer Tourismuswirtschaft deutlich
verschlechtert. Die in zehn Jahren erzielten Fortschritte bei der
preislichen Wettbewerbsfähigkeit wurden als Folge der Franken-
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013 107
Im Schweizer Gastgewerbe werden rund 53 Prozent aller Ausgaben für Arbeitskosten, Mehrwertsteuer und andere Ausgaben
wie beispielsweise die Entlöhnung des Faktors Kapital aufgewendet. 47 Prozent entfallen auf die Vorleistungskosten. Von diesen
wiederum fliessen knapp 38 Prozent in die Nahrungsmittelindustrie und die Landwirtschaft. Bezogen auf die gesamte Aufwandstruktur im Gastgewerbe macht der Einkauf von Produkten des
Agrar- und Nahrungsmittelbereichs rund 17,5 Prozent aus.
Bei den Vorleistungskosten hat das Schweizer Gastgewerbe
im Vergleich mit den EU4 mit erheblichen Wettbewerbsnachteilen zu kämpfen. Die Untersuchungen zeigen, dass das Gastgewerbe der EU4 seine Vorleistungen im Jahr 2010 um rund 22 Prozent günstiger beziehen konnte. Die deutlichen Differenzen
zeigen sich im Vergleich zu allen EU4. Die Differenzen zur Schweiz
variieren lediglich zwischen 23 (Italien, Deutschland) und 20 Prozentpunkten (Frankreich). Das Gastgewerbe des Hauptkonkurrenten Österreich konnte seine Vorleistungen 2010 um 21 Prozent günstiger beziehen als das schweizerische.
Hinsichtlich der Vorleistungskosten zeigen sich vor allem
beim Bezug aus den Vorleistungsbranchen Nahrungsmittelindustrie und Landwirtschaft grosse Differenzen. Die Mehrausgaben,
die das Schweizer Gastgewerbe tragen muss, sind enorm: Das
Schweizer Gastgewerbe hat 2010 für seine Vorleistungen im Agrar- und Nahrungsmittelbereich rund 1,1 Milliarden Franken mehr
bezahlt, als das österreichische Gastgewerbe für die gleichen
Vorleistungen hätte bezahlen müssen. Im Vergleich zu Deutschland ergibt sich sogar eine Differenz von 1,5 Milliarden Franken.
Um die Auswirkungen eines liberalisierten Aussenhandels im
Agrar- und Nahrungsmittelbereich abzuschätzen, wurden drei
verschiedene Szenarien definiert und gerechnet. Dabei wird aufgezeigt, inwiefern sich die Vorleistungskosten für das Schweizer
Gastgewerbe durch einen liberalisierten Aussenhandel inklusive
entsprechender Effizienzsteigerung in der Produktion von Agrarprodukten und Nahrungsmitteln verringern würden und wie die
Preisdifferenzen zu den EU4 kleiner werden könnten, sofern das
Gastgewerbe die Einsparungen an die Konsumenten weitergibt
(Preissenkungsspielraum). Bei den drei Szenarien wird eine vollständige Marktöffnung gegenüber der EU im Agrar- und Nahrungsmittelbereich unterstellt. Hierbei wird unter einer Marktöffnung die Beseitigung sämtlicher Importbarrieren verstanden.
Dies schliesst neben dem Abbau von Zöllen auch die Beseitigung
nichttarifärer Hemmnisse (technische Handelshemmnisse, vertikale Absprachen, etc.) mit ein.
Die drei Szenarien unterscheiden sich in Bezug auf die Annahmen bei der Höhe der Anpassung. Im Szenario «Günstigstes Vergleichsland» wird davon ausgegangen, dass sich die Importpreise
sowie die internen Produktionskosten in der Landwirtschaft und in
der Nahrungsmittelindustrie jeweils auf das Niveau des günstigsten
Vergleichslandes anpassen. Diesem Extremszenario steht das
Szenario «Teuerstes Vergleichsland» entgegen, bei welchem angenommen wird, dass sich die entsprechenden Kosten jeweils auf das
nach der Schweiz zweitteuerste Vergleichsland anpassen. Für das
dritte Szenario «Österreich» wird davon ausgegangen, dass die Importpreise und internen Produktionskosten in den beiden betroffenen Vorleistungsbranchen auf das Niveau von Österreich absinken.
Dieses mittlere Szenario wird als wahrscheinlichstes Szenario bewertet, da Österreich dank ähnlicher Topografie und Grösse ein
ausgezeichnetes Vergleichsland für die Schweiz darstellt.
Die Szenarioergebnisse (siehe Abbildungen 5 und 6) zeigen,
dass ein umfassender Freihandel im Agrar- und Nahrungsmittelbereich für das Schweizer Gastgewerbe einen erheblichen Rückgang bei den Vorleistungskosten mit sich bringen würde. Im
2010 wären bei entsprechendem Freihandel die Vorleistungskosten um 6,2 (Szenario «Teuerstes Vergleichsland») bis 11,5 Prozent
(Szenario «Günstigstes Vergleichsland») gesunken. Das mittlere
Szenario «Österreich» zeigt einen Rückgang der Vorleistungskosten um 7,5 Prozent an. Die Kostennachteile beim Vorleistungsbezug würden sich mit einem Freihandel im Agrar- und Nahrungsmittelbereich also erheblich reduzieren. Beim vorsichtigsten
Abbildung 3 Vorleistungskosten im Gastgewerbe im internationalen
Vergleich, 2010
Abbildung 4 Mehrausgaben des Schweizer Gastgewerbes als Folge höherer
Kosten im Agrar- und Nahrungsmittelbereich, 2010
stärke in kürzester Zeit zunichte gemacht. Am Ende der Beobachtungsperiode (2010) waren wieder ähnliche Preisdifferenzen zu
beobachten wie im Jahr 2000.
Branchenoptik
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
1.6
1.4
1.2
1.0
0.8
0.6
0.4
0.2
0.0
Schweiz
EU4
Index, Schweiz = 100
Quelle: BAKBASEL (2012)
Deutsch- Frankland
reich
Österreich
Italien
EU4
In Milliarden CHF
Quelle: BAKBASEL (2012)
Deutschland
Frankreich
Österreich
Italien
108 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
Szenario «Teuerstes Vergleichsland» würden die Vorleistungen in
den umliegenden Ländern noch um 17 Prozent günstiger bezogen werden, beim optimistischsten Szenario «Günstigstes Vergleichsland» sogar nur noch um 12 Prozent. Im Szenario «Österreich» resultiert eine Kostendifferenz von 16 Prozentpunkten.
Damit reduziert sich die Differenz im Szenario «Österreich» im
Vergleich zum Status quo für das Jahr 2010 um rund 28 Prozent.
Unter der Annahme, dass die Anbieter im Schweizer Gastgewerbe die Einsparungen an die Konsumenten weitergeben, hätte ein Freihandel im Agrar- und Nahrungsmittelbereich gemäss
den Szenariorechnungen im Vergleich zum Status quo (Jahr
2010) zur Folge gehabt, dass die Preisdifferenz zwischen dem
Schweizer Gastgewerbe und jenem der umliegenden Länder
(EU4) im Jahr 2010 um 2,4 (Szenario «Teuerstes Vergleichsland»)
bis 4,7 Prozentpunkte (Szenario «Günstigstes Vergleichsland»)
hätte gesenkt werden können. Für das mittlere Szenario «Österreich» ergibt sich ein Preissenkungsspielraum von 3 Prozent. Das
heisst, dass bei einem entsprechenden Freihandel das Gastgewerbe in den umliegenden Ländern nicht mehr um 22 Prozent
günstiger gewesen wäre, sondern um 19 Prozent.
Abbildung 5 Vorleistungskostendifferenzen im Gastgewerbe: Status quo
versus Szenarioergebnisse, 2010
25
20
15
10
5
0
2010
«Status quo»
«Teuerstes
Vergleichsland»
«Österreich»
«Günstigstes
Vergleichsland»
Differenzen zu EU4, in Prozentpunkten
Quelle: BAKBASEL (2012)
Abbildung 6 Preissenkungsspielraum im Gastgewerbe je Szenarioergebnis
gegenüber 2010
Gästeoptik am Beispiel eines Mustermenüs
Die Untersuchung befasst sich mit möglichen Auswirkungen
von Preisreduktionen im Agrar- und Nahrungsmittelbereich auf
ein Mustermenü. Dabei wird aufgezeigt, wie sich die Preise eines
Abendessens in einem Restaurant für eine vierköpfige Familie
durch niedrigere Agrar- und Nahrungsmittelpreise verändern. Es
wurde eine Menüauswahl getroffen, wie sie bei einem Abendessen im Restaurant erfolgen könnte (siehe Tabelle 1). Gemeinsam
mit der Hotelfachschule Thun wurde eine Menükalkulation durchgeführt, welche für die ausgewählten Gerichte und Getränke
Nahrungsmittel im Wert von 57.72 Franken ergab. Diese Warenkosten machen im Schweizer Durchschnitt 29,6 Prozent aller Kosten eines Gastronomiebetriebs ohne Mehrwertsteueur (MWST)
aus. Unter Berücksichtigung der MWST für 2010 (7,6 %) ergibt
sich folgender Endpreis für den Restaurantbesuch im Jahr 2010:
209.82 Franken für Essen und Getränke.
Wenn die Einkaufspreise für Nahrungsmittel in der Schweiz
im Vergleichsjahr im Durchschnitt der umliegenden Länder (EU4)
gewesen wären, hätte der Menüpreis inklusive MWST auf
195.19 Franken gesenkt werden können. In relativen Zahlen ausgedrückt bedeutet dies einen Preissenkungsspielraum von 7 Prozent3. Wenn die Einstandspreise der Nahrungsmittel im Vergleichsjahr gleich wie in Österreich ausgefallen wären, hätte der
Menüpreis mit MWST um 6,8 Prozent gesenkt werden können.
Die Mehrausgaben, welche Schweizer Gastrobetriebe im Vergleich zur EU4 für Nahrungsmittel tragen müssen, führen zu einer substanziellen Erhöhung der Menüpreise.
Die Szenarioergebnisse zeigen, dass die Restaurants als Folge des freien Handels die Menüpreise spürbar senken könnten.
Für das Beispiel des Mustermenüs zeigt sich ein Preissenkungsspielraum von 2,9 Prozent (Szenario «Teuerstes Vergleichsland»)
3
Es wurden nur die Effekte berücksichtigt, welche sich durch die tieferen
Warenkosten ergeben. Alle übrigen Kosten wurden konstant gehalten.
25
20
15
10
5
0
EU4
Preisdifferenz Status quo
Preisdifferenz Szenario
Preissenkungssspielraum
«Teuerstes
Vergleichsland»
«Österreich»
«Günstigstes
Vergleichsland»
Differenzen zu EU4, in Prozentpunkten
Quelle: BAKBASEL (2012)
bis 7 Prozent (Szenario «Günstigstes Vergleichsland»). Für das am
realistischsten eingestufte Szenario «Österreich» ergibt sich für
2010 ein Preissenkungsspielraum von 4,3 Prozent. In absoluten
Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass der ursprünglich kalkulierte Menüpreis mit MWST von 209.82 um 6.18 Franken bis
14.64 Franken hätte gesenkt werden können. Trifft das Szenario
«Österreich» zu, kann der Preis für die Menüfolge der vierköpfigen Familie um 9.10 Franken gesenkt werden.
Generell sind die möglichen Effekte bei den Gerichten deutlich höher als bei den Getränken. Die deutlichsten Preissenkungsspielräume zeigen sich bei den Fleischgerichten. Für das Hauptgericht «Entrecôte Cafe de Paris, Pommes frites» beispielsweise
resultiert aus den Szenarioanalysen ein Preissenkungsspielraum
zwischen 5,2 und 12,2 Prozent beziehungsweise zwischen
1.64 und 3.88 Franken.
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013 109
Tabelle 1 Szenarioergebnisse: Preissenkungsspielraum für ein Mustermenü
Gericht bzw. Getränk
Status quo
2010
Menüpreis in
CHF
Szenario
«Günstigstes Vergleichsland»
Menüpreis in
CHF
Preissenkungsspielraum
Szenario
«Österreich»
Menüpreis in
CHF
Szenario
«Teuerstes Vergleichsland»
Preissenkungsspielraum
Menüpreis in
CHF
Preissenkungsspielraum
Vorspeisen
Spargelcremesuppe
Nüsslisalat mit Ziegenfrischkäse
8.85
8.19
–7,4 %
8.48
–4,2 %
8.57
–3,1 %
10.77
10.05
–6,7 %
10.37
–3,7 %
10.46
–2,8 %
Hauptgerichte
Entrecôte Cafe de Paris, Pommes frites
31.77
27.89
–12,2 %
29.36
–7,6 %
30.13
–5,2 %
Lachs an Rotweinbutter, Salzkartoffeln
25.69
23.59
–8,1 %
24.80
–3,4 %
24.80
–3,4 %
Schnitzel, Pommes frites
14.28
12.69
–11,1 %
13.38
–6,3 %
13.61
–4,7 %
Spaghetti Bolognese
10.39
9.38
–9,7 %
9.80
–5,6 %
9.96
–4,1 %
9.19
8.66
–5,7 %
8.81
–4,1 %
8.97
–2,4 %
Desserts
Meringue mit Vanilleeis
Weisses Schokoladenmousse
2 x 2 Kugeln Eis (Vanille und Erdeere)
Gerichte Total
6.52
6.14
–5,8 %
6.25
–4,1 %
6.36
–2,4 %
11.52
11.18
–2,9 %
11.30
–1,9 %
11.38
–1,2 %
128.97
117.78
–8,7 %
122.55
–5,0 %
124.25
–3,7 %
Bier
3.03
2.81
–7,3 %
2.86
–5,8 %
2.94
–3,1 %
Apfelsaft
2.19
2.18
–0,3 %
2.19
0,0 %
2.19
–0,1 %
2 x Cola (0,5 dl)
9.74
9.29
–4,7 %
9.47
–2,8 %
9.55
–2,0 %
59.98
57.59
–4,0 %
58.00
–3,3 %
58.97
–1,7 %
3.78
3.51
–7,0 %
3.59
–5,1 %
3.67
–3,0 %
Wein
1 l Mineral
Kaffee
1.06
1.01
–5,1 %
1.03
–3,0 %
1.04
–2,2 %
Espresso
1.06
1.01
–5,1 %
1.03
–3,0 %
1.04
–2,2 %
80.85
77.40
–4,3 %
78.17
–3,3 %
79.39
–1,8 %
209.82
195.19
–7,0 %
200.72
–4,3 %
203.64
–2,9 %
Getränke Total
Total
Preissenkungsspielraum absolut
14.64
9.10
6.18
Endpreise (inkl. MWST von 7,6 %), Jahr 2010
Quelle: BAKBASEL, HF Thun, Eurostat (2012)
Résumé
La compétitivité internationale de l’hôtellerie suisse en matière de prix est à la peine. Les handicaps dus aux coûts de l’hôtellerie
et de la restauration en Suisse sont attribuables à des coûts nettement plus élevés de l’approvisionnement en marchandises et en
particulier de denrées alimentaires. Une étude1 de BAKBASEL sur mandat d’hotelleriesuisse a comparé les prix de l’industrie du
tourisme suisse avec ceux des pays voisins et démontré dans quelle mesure ces prix plus élevés sont imputables à des services
intermédiaires plus chers.
En 2010, les prix dans l’hôtellerie et la restauration des pays voisins étaient inférieurs de 22 % à ceux de la Suisse. L’étude a analysé
divers scénarios pour estimer les conséquences d’un commerce extérieur libéralisé dans le secteur agroalimentaire. Les résultats
montrent qu’un libre-échange total entraînerait un recul sensible des coûts de services intermédiaires. Pour l’année 2010, les prix
de ces services auraient baissé de 6,2 à 11,5 % dans de telles conditions. En supposant que les économies soient répercutées sur
les consommateurs, un libre-échange aurait permis de réduire de 2,4 à 4,7 points de pourcentage la différence de prix entre
l’hôtellerie et la restauration suisses et celle des pays voisins en 2010.
L’enquête conclut qu’une ouverture du marché au moyen d’une convention de libre-échange dans le secteur agroalimentaire
permettrait au tourisme, à l’hôtellerie et aux consommateurs de bénéficier de prix alimentaires en baisse.
1
BAK Basel Economics (2012), Conséquences des baisses de prix dans le secteur agroalimentaire pour l’hôtellerie et la restauration suisses, Bâle.
Hotellerie im Internet
Hôtellerie et Internet
MICHAEL FUX / ROL AND SCHEGG Institut de tourisme,
HES-SO Valais
Commercialisation de l’hôtellerie
suisse – une comparaison avec
l’Autriche et l’Allemagne
Ces dix dernières années, l’internet est devenu un canal de distribution important pour l’hôtellerie, pour diverses raisons. Par
exemple, les produits d’information immatériels tels que les produits touristiques se prêtent très bien au marketing via les canaux
en ligne. Pour les clients, la disponibilité permanente et la convivialité d’internet sont des avantages incontestables. La transparence de cette place de marché a deux effets : elle permet au
client de comparer facilement et rapidement les offres et les prix,
et elle conduit le client à rechercher sans cesse le meilleur prix.
La montée d’internet a augmenté encore la complexité du
paysage de distribution dans l’hôtellerie. Si, il y a dix ans, les experts soulignaient les chances pour l’hôtel individuel de faire
connaître ses produits auprès d’une clientèle internationale en se
passant des services d’un voyagiste, l’évolution des cinq dernières
années montre qu’il s’agit d’un marché dynamique où règne une
concurrence féroce, dominé essentiellement par les grandes
agences de voyage en ligne (OTA – Online Travel Agency). En raison des investissements colossaux qu’ils ont consentis dans le
marketing en ligne, des acteurs tels que Booking.com, Hotel Reservation System (HRS) ou Expedia ont atteint une présence sur
le marché et une visibilité difficilement surpassables, même pour
les chaînes d’hôtels internationales. Ces plateformes, qui ont non
seulement développé une technologie de réservation centrée sur
le client, mais occupent aussi toujours plus les canaux mobiles,
semblent toujours avoir un temps d’avance sur l’hôtellerie. La
puissance commerciale montante de ces portails indissociable de
taux de commissions élevés, est devenue pour de nombreux hôtels un cocktail explosif qui nuit aux rendements. Les activités observées en 2012 sur le marché mondial de la distribution (par
exemple l’achat du métamoteur de recherche Kayak pour 1,7 milliard de dollars par Priceline, la société-mère de Booking.com ou
la prise de majorité d’actions de Trivago par Expedia) témoignent
du fait que le secteur vit un processus de concentration suscep-
tible de conduire, en cas extrême, à une situation oligopolistique
dans laquelle un petit nombre de grands acteurs dominent le
marché en ligne. Cependant, des acteurs puissants « étrangers à
la branche » commencent à pénétrer ce marché. A leur tête,
Google qui, en rachetant ITA, le logiciel dédié au monde du
voyage, pour 700 millions en 2010 s’est clairement positionné
dans le commerce de voyage en ligne. Par ailleurs, avec le lancement de Google Hotel Finder, le moteur de recherche a clairement signalé son intérêt pour le secteur de la distribution dans
l’hôtellerie.
Pour obtenir une vue d’ensemble représentative de la situation actuelle de la distribution de l’hôtellerie au niveau plus large
de l’espace européen, les associations faîtières hôtelières d’Allemagne (IHA), d’Autriche (ÖHV) et de Suisse (hotelleriesuisse) ont
conduit une enquête commune, en collaboration avec l’Institut
de tourisme de la Haute école spécialisée de Suisse occidentale
(HES-SO) en Valais à Sierre. Les résultats reposent sur les réponses de 1406 hôtels situés dans les trois pays de la région
DACH (Allemagne, Autriche et Suisse), répartis en 1006 hôtels
individuels et 400 établissements appartenant à 28 chaînes
hôtelières, soit un taux de retour de près de 10 % (9,7 % en Autriche, 10 % en Suisse et 12,8 % en Allemagne).
Résultats
Les canaux de réservation directe (téléphone, fax, walk-in, courrier électronique, formulaire ou système de réservation sur le site
web de l’hôtel) sont, avec une moyenne de 67,7 %, les principaux
canaux de vente des hôtels interrogés en Allemagne, en Autriche
et en Suisse. La réservation directe est le moyen le moins utilisé
en Allemagne (56,5 %) par les hôtels de chaîne. Une observation
sur plusieurs années souligne le recul continu de cette part des
ventes, alors que ce moyen représentait encore près de trois
quarts de toutes les réservations il y a dix ans. Nous pouvons
donc parler ici d’une érosion de la vente directe. La figure 1 illustre cette tendance pour l’hôtellerie suisse.
La tendance aux canaux de réservation en ligne se poursuit,
et les moteurs de croissance les plus forts doivent être recherchés
chez les agences de voyage en ligne (OTA) qui ont pu multiplier
leur part de marché ces cinq dernières années. Aujourd’hui, plus
de la moitié (55 %) des réservations faites dans l’hôtellerie de la
région DACH le sont par le biais de canaux électroniques (par
exemple formulaire de demande, courriel, OTA, etc.). Si la part de
112 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
Figure 1 Tendances de réservation de l’hôtellerie suisse
Vente classique (téléphone, fax,
courrier postal, walk-in, autres)
Demande électronique (courrier électronique,
formulaire de réservation)
Réservations en ligne en temps réel
(GDS, portail de réservation en ligne,
réservation en temps réel sur le site web de l’hôtel,
chaînes hôtelières avec CRS, médias sociaux)
Partenaires de tourisme
(voyagistes, DMO national / local, organisateurs
d’événements ou de conférences, autres)
0%
2002 (n = 202)
2005 (n = 94)
2006 (n = 100)
5%
10 %
2008 (n = 184)
15 %
20 %
2009 (n = 198)
25 %
30 %
2010 (n = 211)
35 %
40 %
45 %
50 %
2011 (n = 196)
Source : Schegg / Fux (2012)
marché des canaux électroniques était encore de 36 % dans l’hôtellerie suisse en 2002, elle est aujourd’hui de 57 %, tandis qu’en
Allemagne la part en ligne a progressé de 22 % à 53 % entre
2003 et 2011. Une réservation sur quatre est faite en ligne en
temps réel (realtime) : 5,5 % via le site web, 1,6 % par GDS (Global Distribution Systems) et 18,9 % par OTA. Pour les chaînes hôtelières en Allemagne, la part des réservations en ligne en temps
réel se situe à plus d’un tiers (35 %). La vente en ligne par le biais
des OTA et des GDS est nettement plus importante dans l’hôtellerie urbaine et d’affaires que dans l’hôtellerie de vacances. Dans
ce contexte, il est intéressant d’observer que les OTA ont des
parts de marché comparativement plus basses pour les grands
établissements de 4 et 5 étoiles, mais que ces établissements réalisent en même temps via les GDS un nombre de réservations supérieur à la moyenne.
Selon nos extrapolations, les canaux de réservation en ligne
comme par exemple les GDS, les OTA ou les réservations en
temps réel sur le site web de l’hôtel ont généré, en 2011, un
chiffre d’affaires de 7,6 milliards d’euros dans l’hôtellerie des trois
pays tandis que les réservations directes représentaient 18,7 milliards. Les commissions versées par les hôtels aux intermédiaires
se montent au total à près de 1,3 milliard d’euros, 800 millions
revenant aux canaux en ligne. Sur la base des données collectées,
les versements de commissions par les hôtels de la région DACH
aux seules plates-formes de voyage en ligne sont estimées à
594 millions d’euros par an.
Part des différents canaux de vente
Les canaux de réservation traditionnels (34,7 %) tels que le téléphone, le courrier postal ou le fax enregistrent un recul qui représente des pertes de plus de 30 % pour ces dix dernières années.
Les canaux de distribution directs classiques sont nettement
moins importants dans l’hôtellerie de marque1 et dans l’hôtellerie de vacances classique que dans les petits établissements urbains qui séduisent les voyageurs d’affaires. Dans l’hôtellerie de
vacances typique, les réservations directes semblent s’être déplacées vers les canaux de demande électroniques tels que le courriel ou le formulaire de réservation sur le site web de l’hôtel, tandis que ces canaux sont nettement moins importants dans
l’hôtellerie de marque et l’hôtellerie d’affaires.
Système de réservation sur le site web de l’hôtel
La part des réservations en temps réel sur le propre site web de
l’hôtel est encore modeste pour tous les hôtels interrogés (5,5 %).
Les réservations en temps réel sur le site web de l’hôtel sont nettement plus nombreuses pour les hôtels urbains et dans l’hôtellerie de marque que pour les autres types d’établissements.
Agences de voyage
L’hôtellerie de marque réalise des ventes dépassant la moyenne
par l’intermédiaire des agences de voyage et des voyagistes sur
les lieux de vacances. Ici, les grands hôtels (> 50 chambres)
4 étoiles jouent un rôle important. Par rapport à l’ensemble de la
branche, les grands hôtels vendent davantage par l’intermédiaire
des GDS, des agences de voyage, des spécialistes de l’événementiel ou par le biais des chaînes ou des coopérations hôtelières.
Organisations touristiques
La part de marché des organisations touristiques stagne depuis
quelques années à près de 3,3 % pour toutes les réservations ; les
parts en Suisse sont, avec 4,9 % en moyenne, nettement plus
1
L’hôtellerie de marque désigne les hôtels qui appartiennent à des
chaînes hôtelières et / ou à des coopérations d’hôtels.
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013 113
Figure 2 Canaux de distribution en Allemagne, en Autriche et en Suisse
Téléphone
Plates-Formes de réservation par Internet
Courrier électronique
Formulaire sur le site web de l’hôtel
Walk-in
Réservation en temps réel sur le site web de l’hôtel
Courrier postal / Fax
Agences de voyages / Voyagistes
Organisations de tourisme locales et régionales
Système de distribution globaux GDS
Organisateurs d’événements et de conférences
Autres canaux de distribution
Chaînes et coopérations hôtelières avec CRS
Organisation de tourisme nationale
Médias sociaux
0%
Allemagne
Autriche
5%
10 %
15 %
20 %
25 %
30 %
Suisse
Source : Schegg / Fux (2012)
élevées qu’en Allemagne et en Autriche. Mais la tendance est
également au recul depuis quelques années en Suisse. En 2006,
6,5 % des ventes étaient encore réalisées par l’intermédiaire d’organisations touristiques. Les organisations touristiques locales et
régionales sont nettement plus importantes pour les établissements de l’hôtellerie de vacances ainsi que pour les hôtels 1 à 3
étoiles que dans l’hôtellerie urbaine, pour les grands hôtels 4 et
5 étoiles ou pour les hôtels de chaîne.
Agences de voyage en ligne (OTA)
Pour les réservations en ligne en temps réel, les plates-formes de
voyage en ligne se taillent clairement la part du lion. 18,9 % pour
les trois pays DACH, 20,8 % pour l’Allemagne, 12,6 % pour l’Autriche et 16,4 % pour la Suisse. Le volume des réservations via les
plates-formes de voyage en ligne affiche une croissance continue
depuis quelques années. Un quart environ de tous les établissements interrogés dans notre étude génère plus de 30 % de
toutes les ventes via ce genre de plates-formes, et pour 18 %
d’autres hôtels interrogés, la part des agences de voyage en ligne
oscille entre 20 et 30 %. Ces chiffres soulignent la grande importance de ces portails, mais illustrent aussi la dépendance de nombreux hôtels de ces canaux de distribution.
Booking.com, HRS et hotel.de sont les plates-formes de
voyage les plus répandues en Allemagne, en Autriche et en
Suisse. Avec 43 % en Autriche et 53 % en Suisse, Booking.com
occupe une position dominante parmi les plates-formes de
voyage en ligne, laissant la 2e place à HRS avec près de 10 % de
parts de marché. En Allemagne, la situation est inversée pour les
hôtels individuels où HRS est clairement en tête avec 37 %, suivi
de Booking.com avec 29 % et de hotel.de (intégré partiellement
à HRS depuis 2010) avec 17 %. Dans l’hôtellerie de marque, la situation est équilibrée en Allemagne : 28 % pour HRS et 27 %
pour Booking.com. Booking.com détient, avec 44 %, une plus
grande part de marché dans l’hôtellerie de vacances que dans
l’hôtellerie d’affaires (28 %), situation exactement inversée pour
HRS (37 % pour les hôtels d’affaires et 18 % pour les hôtels de
loisirs). Expedia est un autre acteur important, surtout pour les
hôtels d’affaires, les établissements de la catégorie 4 et 5 étoiles
et les chaînes hôtelières.
Le choix du partenaire de distribution en ligne est dicté avant
tout par la force de vente, c’est-à-dire que les hôtels recherchent
des acteurs qui apportent du volume de réservation, pratiquent
un marketing fort et sont populaires sur les marchés cibles auprès
des clients. 90 % des personnes interrogées considèrent ces critères comme importants à très importants. Certes, les coûts sont
également un critère de choix influent – important à très important pour 80 % – mais non prioritaire dans le processus de décision. D’autres critères importants concernent la gestion des données et les possibilités de présentation de l’hôtel ainsi que la
qualité de la technologie de réservation de l’OTA.
Nouvelles formes de distribution
18 % des personnes interrogées utilisent les offres « deals » des
portails en ligne. Les expériences faites par les utilisateurs avec les
bonnes affaires du jour sont majoritairement positives. Les hôtels
qui n’utilisent pas ce genre d’offres actuellement, ou qui l’ont utilisé dans le passé, semblent toutefois avoir fait des expériences
plutôt négatives ou avoir une perception critique de ces portails.
Les leaders sur le marché de ces bonnes affaires sont HRS et
Booking.com, vu leur position dominante sur le marché en ligne,
ainsi que DailyDeal et Groupon, également souvent cités.
A peine un tiers des établissements sont actifs dans le secteur mobile, plus souvent sous la forme d’un site web adapté à
un terminal mobile (par exemple iPhone) et plus rarement sous la
114 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
forme d’une application spécifique. Les hôtels qui ont investi
dans ces nouvelles opportunités de vente sont avant tout les
hôtels 4 et 5 étoiles, les hôtels de marque et les grands hôtels.
Outils de gestion
Près de 30 % des hôteliers interrogés utilisent des « channel manager » pour assurer les mises à jour sur plusieurs canaux de distribution, tandis que plus de 60 % des établissements enregistrent les prix et les disponibilités encore manuellement dans
les différents canaux. Les autres hôtels utilisent leur propre logiciel ou système de réservation, ou travaillent avec des agences.
Conclusion
Les hôteliers ne pourront pas éviter de recourir aux agences de
voyage en ligne à l’avenir compte tenu de l’importance prise par
les OTA en tant que partenaires dans le paysage de la distribution. En période de difficultés économiques, ces agences ont aidé
de nombreux hôtels à rester visibles sur les marchés internatio-
naux. Toutefois le risque d’une domination du marché ne peut
être écarté. Les procédures en cours relevant du droit de la
concurrence contre les OTA dans différents pays (y compris en
Suisse), montrent que le régulateur a aussi identifié ce problème.
La promotion de la vente directe dans l’hôtellerie est certainement une réponse stratégiquement correcte à la dynamique du
marché. Cela suppose toutefois une utilisation professionnelle
des nouvelles technologies et des nouveaux instruments de
vente, car la vente directe est chronophage et coûteuse dans un
paysage de distribution toujours plus complexe. Une intégration
sans encombre dans les chaînes de services électroniques requiert professionnalisme et efficience des logiciels et matériels au
niveau de l’hôtel déjà. Les établissements commercialement
viables doivent travailler avec des outils standard performants.
L’avenir montrera si les différents hôtels peuvent (re)gagner des
parts de marché dans ce domaine. Mais pour concurrencer les
acteurs mondiaux, il faudra vraisemblablement, à l’avenir, des
approches coopératives au niveau régional, voire national.
Zusammenfassung
Zwischen Dezember 2011 und Januar 2012 wurde eine gemeinsame Umfrage des Hotelverbandes Deutschland (IHA), der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) und hotelleriesuisse in Zusammenarbeit mit dem Institut für Tourismus der Fachhochschule
Westschweiz Wallis in Siders durchgeführt, an der sich mehr als 1400 Hotels in den drei Ländern beteiligten.
Die direkten Buchungskanäle (Telefon, Fax, Walk-ins, E-Mail, Formular oder Buchungssystem auf der eigenen Webseite) sind mit
einem Anteil von durchschnittlich 68 Prozent die mit Abstand wichtigsten Verkaufsschienen der befragten Hotels in Deutschland,
Österreich und der Schweiz. Bei einer längerfristigen Betrachtung nimmt der prozentuale Anteil des Direktvertriebs aber ständig
ab. Vor rund zehn Jahren lag er noch bei rund drei Viertel aller Buchungen. Heute werden in der Hotellerie von DACH mehr als
die Hälfte (55 %) der Buchungen über elektronische Kanäle vermittelt. Die Resultate zeigen, dass die Online-Buchungsportale mit
einem Anteil von 19 Prozent (DACH) den grössten Anteil bei den elektronischen Buchungen einnehmen, wobei die Anteile in
Deutschland (21 %) über denen in der Schweiz (16 %) und in Österreich (13 %) liegen. Der Trend zu den Online-Buchungskanälen
ist seit Jahren ungebrochen, während sowohl der klassische Direktvertrieb als auch der Verkauf über touristische Partner (zum Beispiel Reisebüros, Tourismusorganisationen) weiterhin rückläufig sind. Hotel Reservation System (HRS), Hotel.de und Booking.com
sind die am weitesten verbreiteten Online-Buchungsportale in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013 115
ROL AND CONR ADY Fachhochschule Worms
DAVID RUET Z ITB Berlin
Hotelbewertungen – Fluch oder
Segen?
Die Evolution des World Wide Web hat aus einer anfänglichen
Top-down-Einbahnstrasse ein interaktives Medium hervorgebracht. Viele kollaborative Elemente des Internets machten aus
dem Web 1.0 das Web 2.0. So konsumieren heute die Nutzer
nicht nur Inhalte, sondern stellen solche auch selbst zur Verfügung (User Generated Content). Bewertungsplattformen im
Internet und in Social Media gehören längst zum Alltag, und sie
üben einen erheblichen Einfluss auf die Verkaufschancen von
Produkten und Dienstleistungen aus.
Dass Fälschungen von Kundenbewertungen im harten Wettbewerb nicht ausbleiben, verwundert nicht. Die britische Unternehmensberatung KwikChex nannte das Ausmass falscher oder
irreführender Bewertungen 2011 «seuchenartig». Kein Wunder,
dass Fachleute etwa in Deutschland und Grossbritannien eine
Zunahme der gerichtlichen Auseinandersetzungen zu dieser Problematik feststellen. Auch das Fernsehen und die Presse greifen
das Thema immer wieder kritisch auf. Wie Hoteliers gefälschte
Kundenbewertungen einschätzen und damit umgehen, darüber
lagen bisher kaum Erkenntnisse vor. Diese Lücke in der empirischen Forschung schliesst jetzt eine vom Hotelverband Deutschland IHA unterstützte Studie der Fachhochschule Worms, Fachbereich Touristik / Verkehrswesen, und der ITB Berlin. Die Studie
basiert auf Interviews einer repräsentativen Auswahl von
330 Hotels in Deutschland.1
Bedeutung von Kundenbewertungen auf
Bewertungsportalen
Einträge auf Bewertungsportalen können Umsätze massiv beeinflussen. Vor einem Kauf lesen fast die Hälfte (48 %) der InternetNutzer in Deutschland die Bewertungen anderer Nutzer.2 Das allein ist ein bemerkenswerter Anteil, doch alarmieren sollte die
Tatsache, dass 95 Prozent der Internet-Nutzer die Bewertungen
anderer Nutzer für «sehr glaubwürdig» oder «glaubwürdig»
halten.3 Amerikaner sind da viel skeptischer: In den USA halten
lediglich 51 Prozent der Internet-Nutzer die Bewertungen oder
Empfehlungen auf Review Sites für «sehr glaubwürdig» oder
«glaubwürdig».4 In Deutschland geben rund ein Drittel (31 Prozent) der Internet-Nutzer an, dass die Meinungen anderer Verbraucher ihre Kaufentscheidung beeinflussen.5 59 Prozent der
1
2
3
4
5
Studie durchgeführt durch die Studentinnen Sabrina Ludwig, Anja
Rebmann & Maren Vogler (Jan.-März 2012).
Bitkom (2010), Soziale Netzwerke – Eine repräsentative Untersuchung
zur Nutzung sozialer Netzwerke im Internet, Berlin.
Verband Internet Reisevertrieb e.V. / Internationale Hochschule Bad
Honnef (2011), Untersuchung der Bedeutung & Glaubwürdigkeit von
Bewertungen auf Internetportalen, Bonn.
The e-tailing group, PowerReviews (2011), The 2011 Social Shopping Study.
Bitkom (2010), Soziale Netzwerke – Eine repräsentative Untersuchung
zur Nutzung sozialer Netzwerke im Internet, Berlin.
Internet-Nutzer lassen sich «sehr» bei der Wahl ihrer Unterkunft
von Bewertungen im Internet beeinflussen.6
Zwei weitere Umstände stärken die Bedeutung von Bewertungsportalen: Zum einen «ranken» sie in Suchmaschinen oft
besser als Hotel-Websites und werden daher eher gefunden. Zum
anderen nehmen Bewertungsportale entweder durch Voreinstellung oder aktive Einstellung der Listung nach Bewertung Einfluss
auf die Sortierung. Zudem üben Plattformen für Kundenbewertungen auch ausserhalb des Internets Einfluss aus – zum Beispiel
Tripadvisor mit seinem «Zertifikat für Exzellenz» oder TrustYou
durch die Kooperation mit Dehoga (Sternevergabe).
Angst vor Bewertungen muss nicht bestehen, denn die
Mehrzahl der Bewertungen sind positiv. Das hat eine US-Studie
gezeigt, die 8 Millionen Bewertungen von 3,8 Millionen Bewertern in 230 Portalen hinsichtlich 560 000 Produkten betraf.7
Rechtslage
Die Einstellung von Falschbewertungen ist als unlautere Wettbewerbshandlung zu bewerten. Doch so eindeutig diese Rechtslage auch ist, erweist es sich in der Praxis oft als schwierig, den
Nachweis zu führen. Als strittig stellt sich auch oft die Frage der
Haftung und Verhaltenspflichten der Plattformbetreiber heraus.
Wie das Kammergericht Berlin entschieden hat, kann der Betreiber einer Hotelbewertungsplattform im Internet nicht im Vorfeld
dazu verpflichtet werden, kritische Nutzerkommentare und negative Bewertungen vor deren Veröffentlichung auf ihre Richtigkeit hin zu überprüfen. Auch ist laut Oberlandesgericht Hamburg
ein Verbot der Bewertung einer Hotelgruppe rechtlich nicht
durchsetzbar, denn selbst anonym abgegebene Meinungsäusserungen stehen unter dem Schutz der Meinungs- und Kommunikationsfreiheit.
Noch sind verschiedene Verfahren anhängig. So wird Tripadvisor der Vorwurf gemacht, Veröffentlichungen von Reviews
ohne Fälschungsprüfung vorzunehmen. Da es mehr als 3000 offensichtliche Falschbewertungen geben soll, hat die britische Unternehmensberatung KwikChex Beschwerde bei der britischen
Advertising Standards Authority und bei der amerikanischen Federal Trade Commission eingelegt und das FBI zu Ermittlungen
gegen Tripadvisor aufgefordert.
Fälschungsmöglichkeiten und -wirkungen
Gefälschte Kundenbewertungen sind weit verbreitet. Bekannte
«Bewerter» sind etwa der britische User «Bellagio», der in sieben
Jahren 32 300 Bewertungen abgegeben hat, ein Niederländer
mit mehr als 23 400 Forenbeiträgen seit 2005 und zwei amerikanische Nutzer mit 56 000 Forenbeiträgen. Agenturen und Internetnutzer, die Fälschungen einsetzen wollen, erhalten diese auf
dem freien Markt. So wurden zum Beispiel in einer Anzeige in
der New York Times «5-Star Web Reviews» für fünf Dollar pro
Eintrag angeboten.
6
7
The e-tailing group, PowerReviews (2011), The 2011 Social Shopping
Study.
M. McGlohon, N. Glance, Z. Reiter (2010), «Star Quality: Aggregating
Reviews to Rank Products and Merchants» in: Proceedings of the Fourth
International AAAI Conference on Weblogs and Social Media.
116 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
len. Zur Sichtung der Bewertungen in den Portalen nutzt ein
Drittel der Hoteliers eine Softwarelösung. Der Favorit dafür ist
Trustyou (42 Prozent), mit grossem Abstand gefolgt von Hotelnavigator (12 Prozent), Customer Alliance (10 Prozent), Revinate
(6 Prozent), Review Pro (6 Prozent), Rate Tiger Review (4 Prozent)
und zuletzt Toocan (2 Prozent). Eine eigene Software nutzen
8 Prozent Hoteliers. Mehrfachnennungen waren möglich.
Die allgemeine Positionierung des Hotels im Internet zu kennen, ist wichtig genug. Bewertungen in Internetportalen haben
für die konkrete Kaufentscheidung der Kunden eine grosse bis
sehr grosse Bedeutung. Dieser Meinung schliessen sich drei von
vier Hoteliers an. 72 Prozent von ihnen sind auch der Überzeugung, dass positive Bewertungen in Internetportalen grossen
Einfluss auf die Kundengewinnung haben. 56 Prozent fürchten,
dass negative Bewertungen Kunden abschrecken. Viele Hoteliers
reagieren auf positive Bewertungen mit Verdankungen und sogar einer persönlichen Kontaktaufnahme (siehe Abbildung 2). In
interne Auswertungen fliessen positive Bewertungen bei fünf
Prozent der Hoteliers ein. 44 Prozent der Hoteliers verzichten auf
eine Reaktion.
Sehr unterschiedlich gestaltet sich die Reaktion auf negative
Bewertungen, hier gibt es sicherlich Optimierungsbedarf. 57 Prozent der Hoteliers nehmen im Portal Stellung zur Kritik, 23 Prozent bieten Wiedergutmachung an, und 9 Prozent suchen den
persönlichen Kontakt zum Gast. Für 52 Prozent ist die Kritik Anlass für Verbesserungen, bei 8 Prozent fliesst sie in die interne
Auswertung ein.
Die Möglichkeit, in Internetportalen Bewertungen abzugeben, wird überwiegend als positiv gesehen: Mehr als zwei Drittel
der Hoteliers (69 Prozent) regen ihre Gäste aktiv dazu an. Die
häufigste Methode dazu ist schriftlich in Flyern, Plakaten und
Aufstellern im Hotel (siehe Abbildung 3).
Zu entscheiden, was eine Fälschung ist und was nicht, erweist sich als schwierig. Es gibt eben Grauzonen, nicht nur
«wahr» und «unwahr». Richtige, aber einseitig zugespitzte
Bewertungen sind kaum zu entdecken und juristisch nicht angreifbar, aber unter Umständen durchaus publikumswirksam.
Letztlich kann es auf Irreführung hinauslaufen. Auch Aufenthaltsnachweise sind kein Allheilmittel, die positive Fälschungen
zugunsten des Auftragsgebers verhindern.
Fälschungen sind auch nicht leicht zu entdecken, schon gar
nicht von Menschen ohne Hilfsmittel. Das ergab eine Studie der
Cornell University. Einer neuen Software der amerikanischen
Universität gelingt es jedoch, 90 Prozent der Fälschungen zu
identifizieren. Es besteht also weiter Handlungsbedarf, denn Fälschungen können Bewertungsergebnisse signifikant verzerren.
Als Faustformel gilt: 20 Prozent extreme Fälschungen können die
Durchschnittsbewertung um etwa eine halbe Note verändern.
Allgemeiner Umgang mit Portaleinträgen
Wie die Studie ergab, sind Kundenbewertungen in der Hotellerie
weit verbreitet. 97 Prozent aller Hotels geben an, in den letzten
zwölf Monaten in einem Portal bewertet worden zu sein. Dabei
waren die drei am häufigsten genannten Plattformen Holidaycheck, Booking.com und HRS (siehe Abbildung 1).
Wie ernst Hoteliers die Portaleinträge nehmen, zeigt die Tatsache, dass 93 Prozent der Befragten die Bewertungen ihres Hauses regelmässig sichten. Dafür wenden sie im Durchschnitt zwei
Stunden pro Woche auf. Drei Viertel von ihnen sichten auch die
Bewertungen der Konkurrenz, wofür im Durchschnitt 55 Minuten pro Woche aufgewendet werden. Und diese Aufgabe ist oft
Chefsache: In fast der Hälfte der Hotels (47 Prozent) befasst sich
der General Manager persönlich damit. Für das Beschwerdemanagement nutzen vier von fünf Hotels die Bewertungen in Porta-
Abbildung 1 Präsenz der Hotels in den Portalen (Mehrfachnennung möglich)
88,8 %
Holidaycheck
82,6 %
Booking.com
82,6 %
HRS
78,3 %
Hotel.de
71,1 %
Tripadvisor
60,6 %
Trivago
42,2 %
Expedia
27,3 %
Qype
12,7 %
Zoover
6,8 %
Hotelkritiken.de
6,5 %
Ciao.de
5,0 %
Votellor
Sonstige
14,0 %
0%
n = 322
Quelle: Conrady / Ruetz (2012)
10 %
20 %
30 %
40 %
50 %
60 %
70 %
80 %
90 %
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013 117
Abbildung 2 Wie Hoteliers auf positive Kommentare reagieren
46,0 %
Dank im Portal
43,6 %
Keine Reaktion
6,8 %
Dank mit Aufmerksamkeit
6,1 %
Persönlicher Kontakt zum Gast
4,6 %
Interne Auswertung
2,2 %
Freude
0,6 %
Dank mit Preisnachlass
5,5 %
Sonstiges
0%
5%
10 %
15 %
20 %
25 %
30 %
35 %
45 %
40 %
50 %
n = 326
Quelle: Conrady / Ruetz (2012)
Abbildung 3 Massnahmen zur Anregung von Gästebewertungen (Mehrfachnennung möglich)
41,5 %
Flyer / Plakate /Aufsteller im Hotel
31,9 %
Persönliche Ansprache aller Gäste
28,8 %
Persönliche Ansprache ausgewählter Gäste
15,3 %
Kontaktieren aller Gäste nach Aufenthalt
11,4 %
Kontaktieren ausgew. Gäste nach Aufenthalt
7,0 %
Vermerk auf hoteleigenen Fragebögen
6,1 %
Kleine Aufmerksamkeit
5,2 %
Browserstartseite am Hotel-PC
3,9 %
Post-its / Visitenkarten
15,3 %
Sonstiges
0%
10 %
20 %
30 %
40 %
50 %
n = 322
Quelle: Conrady / Ruetz (2012)
Umgang mit gefälschten und unangemessenen
Bewertungen
Die Unterscheidung in Fälschungen einerseits und unangemessene, unausgewogene, einseitige Bewertungen andererseits bereitet den Hoteliers ziemliche Schwierigkeiten. Bei allen folgenden
vorgestellten Ergebnissen waren Mehrfachnennungen möglich.
Etwas mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Hoteliers gaben
an, keinerlei negativen Erfahrungen mit Fälschungen gemacht zu
haben. Ein Drittel (32 Prozent) jedoch berichteten von nicht an-
gemessen negativen Bewertungen ihres Hauses. 3 Prozent der
Hoteliers monierten nicht angemessene positive Bewertungen
ihres Hauses. Je 14 Prozent hatten nicht angemessene positive
und negative Bewertungen der Konkurrenz beobachtet. Über
das Zustandekommen gefälschter oder unangemessener Bewertungen können Hoteliers in der Regel nur spekulieren. 26 Prozent
vermuten, dass die Konkurrenz Fälschungen verfasst. 18 Prozent
machen Gäste dafür verantwortlich, 8 Prozent Agenturen und
4 Prozent verärgertes und / oder ehemaliges Personal.
118 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
Viele Hoteliers haben erlebt, dass Bewertungen als Druckmittel eingesetzt werden. Fast die Hälfte (43 Prozent) berichten
von Situationen, in denen Gäste mit einer negativen Bewertung
gedroht hatten, sofern sie kein Upgrade oder Ähnliches erhalten.
71 Prozent der Hoteliers ignorierten derartige Erpressungsversuche, und 2 Prozent wiesen den Gast sogar aus dem Haus. Andererseits erfüllten aber auch 8 Prozent die Forderungen. 25 Prozent berichten von Fall-zu-Fall-Entscheidungen.
Wie reagieren Hoteliers auf Internet-Bewertungen, die ersichtlich aus einer Erpressung hervorgehen? Die meisten suchen
die Lösung portalgebunden: 41 Prozent der Hoteliers nehmen im
Portal Stellung oder bemühen sich um Löschung des kontroversen Eintrags. 25 Prozent suchen den direkten Kontakt zum Gast.
7 Prozent schalten ihre Rechtsabteilung ein. 17 Prozent verzichten auf eine Reaktion. Bei 8 Prozent kamen solche Bewertungen
noch nicht vor.
Empfehlungen für Hoteliers
Für die Hotellerie ergibt sich aus den Erfahrungen eine Reihe von
möglichen Handlungsempfehlungen. Als unverzichtbar erscheint
es, Kundenbewertungen in den relevanten Plattformen regelmässig zu prüfen. Das betrifft das eigene Haus, aber auch die
Konkurrenz. Werden offensichtlich falsche oder nicht mehr aktuelle Bewertungen gesichtet, sollte der Plattformbetreiber kontaktiert werden. Je nach Bedeutung des Einzelfalls sollte der Hotelier bei ihm eine Löschung beantragen.
Die Einrichtung eines eigenen Bewertungssystems ist eine
weitere Möglichkeit. Einschlägige Software-Anbieter können
Hoteliers bei der Einrichtung unterstützen. Als Voraussetzung
gilt, dass das Hotel vom Nutzer im World Wide Web bereits gefunden worden ist.
Marktforschung und Qualitätsmanagement des Hotels können von Bewertungen profitieren. Zum einen können KundenFeedback Anregungen für Verbesserungsvorschläge enthalten.
Hier ist sogar die Verzahnung mit einem Bonussystem denkbar.
Zum anderen bieten sich positive Bewertungen zur Verwendung
im Marketing an und können zur Steigerung der Konversionsrate beitragen.
Die Risiken – aber auch die Chancen – von Bewertungsplattformen sind bisher kaum erforscht. So gibt es beispielsweise über
die tatsächlichen Auswirkungen von Bewertungen auf den Verkauf wenig belastbare Erkenntnisse. Künftige Untersuchungen
können zu weiteren Handlungsempfehlungen führen.
Empfehlungen für Gäste
Das Risiko, im Internet einer unangemessenen, unausgewogenen oder einseitigen Bewertungen aufzusitzen oder gar einer
Fälschung auf den Leim zu gehen, stellt auch für Verbraucher einen Unsicherheitsfaktor bei ihrer Entscheidungsfindung dar. Die
Gefahr lässt sich begrenzen, indem man sich nicht auf ein Portal
verlässt, sondern immer die Einträge mehrerer Plattformen liest.
Bei der Beurteilung der Bewertung spielen die Anzahl der
Einträge und ihre Aktualität eine Rolle. Vorsicht ist geboten,
wenn ein Beitrag «wie aus dem Katalog» klingt. Als K.O.-Kriterium
gilt, wenn die Bewertungskriterien im Beitrag mit den eigenen
nicht übereinstimmen.
Interessant ist auch eine Einschätzung des Bewerters, zum
Beispiel nach seinem Geschlecht oder seinem Alter. Weitere Fragen können aufschlussreich sein: Wie transparent ist der Bewerter? Seit wann ist er angemeldet? Welche Hotels bewertet er? Ist
eine Kontaktaufnahme mit ihm möglich?
Schliesslich sollten sich Verbraucher bei der Informationssuche nicht nur in der Welt der Bewertungsplattformen bewegen. Neben Kundenbewertungen sind weiterhin zum Beispiel die
Aussagen auf Hotel-Websites, Reisebüro-Empfehlungen, Zeitschriftenbeiträge unverzichtbar. Und sollte unser Nachbar uns
einmal im Treppenhaus von einem Hotelaufenthalt vorschwärmen, dann ist dies die eigentliche Urzelle des heute vielgerühmten «word of mouth». Ein guter Grund, schleunigst unsere Koffer zu packen.
Résumé
Les plates-formes d’évaluation sur Internet font depuis longtemps partie du quotidien. Elles exercent une influence considérable
sur les chances de vente des produits et des services. Rien d’étonnant, donc, à ce que la concurrence féroce donne lieu à toutes
sortes de fraudes parmi les évaluations de clients. Une étude de l’École supérieure spécialisée de Worms et de l’ITB Berlin a analysé
la manière dont les hôteliers gèrent ces évaluations et l’appréciation qu’ils portent sur les falsifications en la matière. Les évaluations falsifiées sont légion. Juridiquement, l’utilisation d’évaluations truquées est illégale, car assimilée à de la concurrence déloyale, quand bien même il est difficile d’en apporter la preuve en pratique.
Pratiquement tous les hôteliers (93 %) consultent régulièrement les évaluations de leur établissement et y consacrent en moyenne
deux heures par semaine. Trois quarts d’entre eux consultent également les jugements portés sur la concurrence. Plus de deux
tiers des hôteliers (69 %) incitent activement leurs clients à déposer des évaluations sur Internet. 46 % d’entre eux remercient les
clients qui ont déposé des évaluations positives sur le portail. Seuls 57 % des hôteliers répondent aux critiques. Un tiers des hôteliers interrogés (32 %) ont relevé des évaluations négatives inappropriées de leur établissement. Près de la moitié d’entre eux
(43 %) rapportent des situations dans lesquelles des clients avaient menacé de déposer une évaluation négative.
Il semble indispensable de consulter régulièrement les évaluations de clients sur les plates-formes importantes. L’hôtelier qui
constate des falsifications manifestes ou des évaluations obsolètes doit prendre contact avec l’exploitant de la plate-forme et
demander, éventuellement, une suppression des témoignages incriminés.
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013 119
JOE DREIXLER Direct-Booking-Experts.com
Mehr Direktbuchungen auf der
Hotel-Website
Websites müssen klar definierte Ziele haben, wie zum Beispiel
Vertrags- oder Abonnementsabschlüsse, Generierung von Anfragen oder Direktbuchungen. Die einzelne Zielerreichung – zum
Beispiel eine Direktbuchung – wird auch als Konversion definiert.
Jede Konversion setzt entsprechend eine Handlung des Users
(Besuchers) voraus. Es ist daher für Unternehmen von zentraler
Bedeutung, ein klares Ziel von kommerziellen Websites zu definieren, das mittels der Technologie, der Website-Inhalte und der
Userführung unterstützt werden sollte.
In der Regel ist es im Interesse des Unternehmens, die Konversionsrate auf der eigenen Internetseite zu steigern. Die Konversionsrate (Konversionen pro Besuche) zeigt an, wie viele Konversionen, in unserem Fall Direktbuchungen, eine Website aus
100 Besuchen generiert. Benötigt eine Seite also im Betrachtungszeitraum 100 Besuche, um zehn Buchungen zu generieren,
so beträgt die Konversionsrate 10 Prozent.
Die Konversionsrate ist somit ein Gradmesser für die Fähigkeit, Besucher einer Website von einem Angebot zu überzeugen.
Sie gibt an, wie gut das Angebot und dessen Präsentation auf die
Wünsche und Bedürfnisse der Zielgruppen abgestimmt sind.
Hohe Geschwindigkeit und niedrige Kosten für Tests und Experimente erlauben es Unternehmen, aus dem User-Verhalten auf
der Website und der Entwicklung der Konversionsrate wertvolle
Erkenntnisse auch für traditionelle Offline-Geschäftsmodelle zu
gewinnen. So lernen Unternehmen ihre Zielgruppen und deren
Bedürfnisse besser kennen und können ihre Angebote, Verkaufsargumentationen und Prozesse besser darauf abstimmen.
Die Steigerung der Konversionsrate durch gezielte Änderungen auf der Website ist im e-Commerce schon relativ weit verbreitet. «Conversion Rate Optimization» (CRO) oder Konversionsraten-Optimierung nennt sich diese Disziplin. Dabei werden
Erkenntnisse aus Benutzerfreundlichkeitstests, Benutzer-Psychologie und Tracking-Daten-Analysen gezielt eingesetzt, um die
Konversionsrate der jeweiligen Website zu erhöhen.
Testen statt glauben
Doch wie lässt sich erkennen, welche Elemente einer Website
zum Erfolg beitragen, also die Konversionsrate steigern, und welche Konversionen verhindern? Wie können Entscheidungen über
alternative Web-Designs, Verkaufsargumente, Formulierungen,
Bilder oder Klick-Pfade getroffen werden? Die archaische Methode ist, das Team oder einen Vorgesetzten auf Basis von Vermutungen, Meinungen und subjektiven Präferenzen entscheiden zu
lassen. In der Regel werden so freilich keine Fortschritte erzielt.
Erfolgreiche Web-Unternehmen setzen auf empirische Methoden. Die Technologie des Website-Testings oder auch SplitTestings eröffnet uns heute diese Möglichkeiten. Im Rahmen sol-
cher Split-Tests spielt eine Software zwei oder auch mehr
Versionen einer Website abwechselnd gegeneinander aus und
misst dabei, welche Version zu mehr Konversionen führt. Solche
Testergebnisse erlauben es, empirische Entscheidungen über
Content, Design, Architektur usw. der Website zu treffen, da genau bekannt ist, in welcher Weise die Konversionsrate beeinflusst
wird. Diejenigen, die noch immer glauben anstatt zu testen, verlieren im Web-Business schnell Marktanteile.
Warum Konversionsraten-Optimierung (CRO)?
Die Bedeutung des Internets als Vertriebskanal wächst. Während
2002 nur 7 Prozent der Urlaubsbuchungen in Deutschland über
das Internet platziert wurden, sind es im Jahr 2012 bereits 33 Prozent.1 Gleichzeitig ist die Marktmacht der Online Travel Agencies
(OTAs) in den letzten Jahren enorm gewachsen. Derzeit findet
eine starke Konsolidierung im Markt statt, wodurch Hotels weiter in die Abhängigkeit von Buchungsportalen geraten. Bereits
jede vierte Hotelbuchung wird über das Internet getätigt, wobei
rund 70 Prozent über die OTAs und lediglich rund 20 Prozent
direkt über die Hotel-Websites getätigt werden.2
Auch in der Hotellerie hat Online-Marketing in den letzten
Jahren an Bedeutung gewonnen. Umso wichtiger ist es, dass dieser teuer eingekaufte Traffic (= Zugriffe auf eine Internetseite)
genauso wie der Traffic, mit dem die OTAs die Hotel-Website
versorgen, zu einem höheren Anteil als bislang in Buchungen
umgewandelt wird.
Auch ausserhalb der Hotellerie vergeben noch immer viele
kommerzielle Websites die Chancen, die Konversionsraten-Optimierung bietet. So wird in der vielbeachteten Untersuchung
«Adobe® 2012 Digital Marketing Optimization Survey» festgestellt, dass Website-Verantwortliche 92 Mal mehr Budget für das
Einkaufen teurer Traffics zur Verfügung stellen als für die Optimierung der eigenen Website. Nach unserer bisherigen – wenn
auch nicht repräsentativen – Wahrnehmung hat die Hotellerie
hier sogar noch grösseren Nachholbedarf. Dieses Verhalten kann
fatal sein, denn es bedeutet, dass die Website-Verantwortlichen
permanent zu sehr hohen Kosten Traffic, also Besucher, einkaufen, diesen Traffic aber auf Websites lenken, die ihn umgehend
wieder verlieren, weil sie nicht in der Lage sind, diese Besucher in
Käufer oder Bucher zu konvertieren. Das kommt einem Winzer
gleich, der seinen teuren Wein in durchlöcherte Fässer füllt. Und
da er Schwierigkeiten hat, die Fässer zu füllen, verfolgt er die
Strategie, noch schneller noch mehr Wein hineinzuschütten.
Konversionsraten-Optimierung bedeutet, die Löcher im Fass, respektive im Konversionstrichter (Conversion Funnel) zu stopfen,
bevor teure Kampagnen aufgelegt werden. Die Website-Optimierung sollte entsprechend strategische Priorität geniessen.
Besonders deutlich wird das Ausmass der selbst verschafften
Wettbewerbsnachteile durch dieses Missverhältnis zwischen
Budgets für Traffic-Einkauf und Website-Optimierung, wenn
1
2
FUR (2000–2012), Reiseanalysen, bezogen auf Deutschland.
Gemeinsame Umfrage des Hotelverbandes Deutschland (IHA), der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) und hotelleriesuisse in Zusammenarbeit mit dem Institut für Tourismus der Fachhochschule Westschweiz Wallis in Siders (zwischen Dezember 2011 und Januar 2012).
120 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
man sich vor Augen hält, dass eine Änderung auf der Website
nur einmalige Kosten auslöst, während Werbeschaltungskosten
permanent anfallen. Wer es beispielsweise schafft, durch eine
Änderung auf seiner Website, 50 Prozent mehr Direktbuchungen
zu erzielen, hat fortan eine Website, die auf diesem höheren
Niveau konvertiert. Die Kosten dafür fallen nur einmal an. Der
Wettbewerber, der dies durch Suchmaschinenmarketing erreichen will, muss jeden Tag etwa 50 Prozent mehr als zuvor für sein
Suchmaschinenmarketing bezahlen. Senkt er das Budget wieder,
sinkt auch die Zahl der Direktbuchungen sofort. Die konversionsoptimierte Website dagegen konvertiert weiter auf höherem
Niveau, ohne dafür laufende Kosten zu verursachen.
von Suchergebnissen (überwiegend auf jene im oberen Bereich
der Suchergebnisseite). Dabei öffnet er zunächst einmal alle, die
ihm auf den ersten Blick interessant erscheinen in einem neuen
Tab. Nun hat er zahlreiche Tabs offen, in der Regel zwischen fünf
und 15, häufig jedoch auch deutlich mehr. Und nun beginnt die
erste Selektionsrunde, in welcher der User extrem schnell aussiebt. Die Website muss den User im Durchschnitt in zwei bis drei
Sekunden überzeugen. Entsprechend muss folgende Frage beantwortet werden: «Warum soll ich hier weitermachen und nicht
in einem der Tabs nebenan?» Aus diesem Grund gilt es, auf wichtigen Einstiegsseiten die stärksten Argumente in kompakter,
schnell erfassbarer Form im sichtbaren Bereich (above the fold)
zu transportieren.
Wo optimieren?
Wenn man den Verlauf der Besucherströme über den gewünschten (Haupt-) Klickpfad einer Website grafisch darstellt, so erhält
man eine trichterförmige Besucherstromverteilung, man spricht
im e-Commerce von einem «Conversion Funnel» (Konversionstrichter). Das heisst von der Einstiegsseite zu den darauffolgenden Unterseiten nimmt die Zahl der User ab, da in der Regel in
jedem Zwischenschritt ein gewisser Teil der User den Konversionspfad verlassen. Entweder verlassen sie die Website komplett
oder sie wechseln zu einem anderen Menüpunkt. Oft ist es der
Konversionsrate daher zuträglich, die Anzahl der notwendigen
Klicks zur Durchführung der gewünschten Aktion gering zu halten, um die Zahl der Ausstiegsmöglichkeiten zu verringern.
Es ist hilfreich, die Haupteinstiegsseiten und -ausstiegsseiten
der Website zu identifizieren (zum Beispiel mittels Google Analytics). Häufig sind die Hauptausstiegsseiten auf der Website insgesamt wie auch im Konversionstrichter jene Stellen im WebAuftritt, an denen Optimierungen den grössten Effekt zeitigen.
Vertrauen gewinnen:
Von entscheidender Bedeutung ist häufig, zunächst Vertrauen
aufzubauen – Vertrauen in das Produkt oder Angebot selbst
(Preis, Qualität), aber auch in den Anbieter (Seriosität, Verlässlichkeit, Bonität etc.) und die Website (Sicherheit der Zahlungsmethoden, Datensicherheit etc.). In diesem Kontext haben sich
sogenannte Trust-Elemente stark bewährt. Das können Komponenten von Hotelbewertungsportalen wie Tripadvisor, HolidayCheck oder anderen sein. Eine Expedia-Analyse von 2008 gibt
einen Eindruck von der Wirkungskraft solcher Trust-Elemente.
So haben demnach Hotels mit Gästebewertungen von vier bis
fünf Punkten eine doppelt so hohe Konversionsrate wie Hotels
mit nur bis zu drei Punkten. Es können aber auch statische, nicht
verlinkte Zitate von zufriedenen Gästen sein. Ebenfalls sehr wirksam ist das Einblenden von Logos der Medien, in denen das Haus
bereits Erwähnung fand mit dem Zusatz «Bekannt aus:». Zertifikate zur Zahlungssicherheit oder zum Datenschutz sind weitere
Beispiele für die schier endlosen Varianten von Trust-Elementen.
Methoden zur Steigerung der Konversionsrate
OTAs haben in der Regel stark optimierte Websites, bei denen
sich ganze Expertenstäbe um die CRO kümmern. Auch die Konversionsraten von Hotel-Websites lassen sich durch Methoden,
die sich im e-Commerce stark bewährt haben, massiv steigern.
Dabei haben schon sehr einfache und günstige Massnahmen
starke und nachhaltige Auswirkungen auf die Konversionsrate.
Jede Website und vor allem die User-Struktur jeder Website sind
einmalig. Daher kann es durchaus vorkommen, dass ein und dieselbe Änderung auf einer Website zu einer Steigerung der Konversionsrate führt, während dieselbe Änderung auf einer anderen Website gar Konversionen kostet. Deshalb lautet die
Empfehlung: Immer testen! Gleichwohl gibt es etliche Massnahmen, die sich in zahlreichen Tests immer wieder bewährt haben.
Im Folgenden wird eine kleine Auswahl solcher Massnahmen
vorgestellt, die sich zum Einstieg in die CRO und für erste Tests
gut eignen.
Überzeugen in zwei Sekungen:
Das typische User-Verhalten bei der Suche nach Angeboten, Produkten oder Dienstleistungen stellt sich heute wie folgt dar: Der
User gibt seine Suchphrase, zum Beispiel «5-Sterne-Hotel Zürich»
in eine Suchmaschine ein. Anschliessend klickt er auf eine Reihe
Lage:
Eine ganz wesentliche Frage, die die meisten User in Vorbereitung einer Hotelbuchung haben, ist jene nach der Lage. Informationen hierzu präsentieren OTAs in der Regel recht prominent
und in Form von Kartenausschnitten, sodass in wenigen Sekunden klar wird, dass diese Frage auf dieser Website in einer sehr
benutzerfreundlichen Form beantwortet wird. Hotel-Websites
sind in diesem Aspekt oft im Hintertreffen.
Bestpreisgarantie:
Natürlich ist der Preis für viele User ein ausgesprochen relevantes
Kriterium. Daher ist es kein Zufall, dass OTAs auf Einstiegsseiten
meist sehr prominent ihre Bestpreisgarantie betonen und diese
Botschaft auch im weiteren Verlauf des Konversionspfades mehrfach wiederholen. Auf Hotel-Websites, welche ebenfalls Bestpreise bieten und garantieren können, geht diese Botschaft dagegen häufig unter, ist also innerhalb von Sekunden nicht
wahrnehmbar oder fehlt gar komplett.
Direktbuchervorteile:
Es lohnt sich, gewisse Direktbuchervorteile zu schaffen und diese auch auf Einstiegsseiten gut wahrnehmbar zu kommunizieren.
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013 121
Dies können bestimmte Extras wie ein Begrüssungs-Drink, ein
Spa-Besuch oder dergleichen mehr sein, die dem User verdeutlichen, welchen Nutzen er von einer Direktbuchung gegenüber
einer Buchung über ein OTA hat.
Verknappung und Dringlichkeit:
Bei den Schlangen vor den Geschäften zum Schlussverkauf ist
der erste Anreiz sicherlich der hohe Preisnachlass. Aber auch die
Tatsache, dass es sich um ein knappes Gut handelt, bewegt Menschen zu schnellem Handeln. Analog zu den grossen Buchungsportalen wie zum Beispiel Booking.com empfiehlt es sich anzuzeigen, wie viele Zimmer der Kategorie oder Pakete mit
Direktbuchervorteilen «nur» noch verfügbar oder gar ausgebucht sind. Diese Verknappung erzeugt Dringlichkeit und beschleunigt die Kaufentscheidung.
Call to Action:
Eines der wichtigsten Elemente ist der Call to Action (CTA). Auf
einer Hotelwebsite ist dies in der Regel der Aufruf zum Einstieg
in den Buchungssprozess. Farbe, Form, Wording und Positionierung sind hier von entscheidender Bedeutung. Der CTA sollte
möglichst in Button-Form statt in Textform integriert sein und
sich auch farblich klar von dem umliegenden Content abheben.
Eine Positionierung analog der Leserichtung, also rechts im sichtbaren Bereich des Browserfensters, ist meist vorteilhaft. Der Text
des CTA-Buttons soll mit Bedacht gewählt werden. Der Appell
soll klar ausdrücken wohin der Klick führt aber auch nicht durch
eine zu starke Formulierung abschrecken. Formulierungen wie
«Jetzt buchen!» oder «Jetzt kaufen!» wirken in einem frühen
Schritt des Funnels oft zu verbindlich und bauen eine unnötig
hohe psychologische Hürde auf. Stattdessen wird im e-Commerce häufig die Beschriftung «In den Warenkorb legen» verwendet. In der Hotellerie könnte es zum Beispiel «Jetzt Direktbuchervorteile sichern» heissen.
Der Einsatz von Bildern:
Der intelligente Einsatz von Bildern steigert die Konversionsrate
üblicherweise ebenfalls erheblich. So schenken User beispielsweise Websites mit Fotos von menschlichen Gesichtern oft deutlich mehr Aufmerksamkeit. Auch kurbelt es den Absatz meist
deutlich an, wenn man nicht ein Produkt respektive ein leeres
Hotelzimmer abbildet, sondern vielmehr dem User hilft, sich vorzustellen, wie es wäre, in dieser Umgebung zu entspannen. Ein
weiteres, oft übersehenes Argument für Testimonial-Fotos ist,
dass wir alle unwillkürlich dem Blick anderer folgen. Das gilt auch
für Fotos auf Websites. Diesen Effekt kann man sich auf seiner
Website zunutze machen, indem man das Testimonial auf die
Seite blicken lässt und somit auf Elemente, von denen man
möchte, dass sie der User wahrnimmt (zum Beispiel starke Verkaufsargumente, Call-to-Action-Element). Auf diese Weise werden jene Botschaften von einem höheren Anteil der User wahrgenommen, gelesen und können so ihre Wirkung erheblich
besser entfalten.
Keeping testing:
Weitaus wichtiger als eine Auflistung von Testideen ist es, dem
eigenen Unternehmen in Sachen CRO zu nachhaltiger Methodenkompetenz zu verhelfen. Ein tiefes Verständnis des Teams für
die Bedeutung der Konversionsrate als Gradmesser für seine Fähigkeit, potenzielle Kunden vom eigenen Angebot zu überzeugen, mündet in Konversionsraten-Optimierung als permanenten
Lernprozess. Dieser erlaubt es, seine Zielgruppen jeden Tag noch
besser kennenzulernen und seine Angebote und deren Präsentation immer besser darauf abzustimmen. Erfolgreiche Teams machen sich CRO daher zur Daueraufgabe und tasten sich mit empirischen Methoden Schritt für Schritt näher an die ideale,
bestkonvertierende Version der eigenen Website heran – und
nutzen die so gewonnenen Erkenntnisse in allen Werbe-, Präsentations- und Kommunikationsformen mit den Zielgruppen.
Résumé
Les sites web d’hôtels ont pour objectif déclaré d’accroître le taux de conversion. Pour les hôtels, le taux de conversion désigne le
nombre de réservations directes générées par un site web sur 100 visites. Il s’agit donc d’un indicateur de la capacité à convaincre
les internautes de l’intérêt d’une offre. Des méthodes empiriques permettent de tester en parallèle plusieurs versions d’un site web
afin de déterminer laquelle conduit au plus grand nombre de conversions. Sur la base des résultats, il est ensuite possible de
prendre des décisions sur le contenu, le design, l’ergonomie etc., du site.
Pour éviter le plus possible de perdre des visiteurs au cours du processus d’achat, il est recommandé de réduire au maximum le
nombre de clics nécessaires à l’exécution de l’action souhaitée. Il est donc important de pouvoir s’orienter sur le site. Les mesures
les plus simples peuvent avoir un impact décisif sur le taux de conversion. Le but est de convaincre rapidement l’utilisateur. Il est
donc important de visibiliser, dès la page d’accueil, les arguments principaux sous forme concise et compréhensible, mais aussi de
créer la confiance. Pour cela, des éléments tels que des évaluations ou des témoignages de clients satisfaits ont fait leurs preuves.
D’autres actions ont démontré leur efficacité : situer l’hôtel de manière simple et précise, afficher clairement la garantie du meilleur prix, proposer des avantages de réservation directe, communiquer les disponibilités (par exemple plus que deux chambres disponibles), soigner la conception (couleur, forme et positionnement) du bouton « call to actions », c’est-à-dire de l’appel à réserver.
Rahmenbedingungen
Conditions-cadres
STEFAN MEIERHANS Eidgenössischer Preisüberwacher
Frankenstärke und
Hochpreisinsel – schwierige
Rahmenbedingungen für die
Hotellerie
Der Schweizer Franken gewann seit der zweiten Hälfte des Jahres 2007 an Wert. Sein Aussenwert hat sich in vier Jahren um
40 Prozent erhöht und lag im August 2011 um 30 Prozent über
dem 20-jährigen Durchschnitt. Konjunkturell korreliert die Erstarkung des Schweizer Frankens mit dem Ausbruch der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise. Der Schweizer Franken wurde
in dieser Krise wieder stärker in seiner traditionellen Rolle als sichere Anlage nachgefragt. Dagegen setzte die Schweizerische
Nationalbank am 6. September 2011 eine Untergrenze des EuroKurses von 1.20 Franken durch. Die Überbewertung des Frankens war und ist für die Schweizer Exportindustrie eine starke Belastung. Auf der Hochpreisinsel Schweiz machten günstigere
Importpreise immerhin Hoffnung auf tiefere Preise.
Die Frankenstärke und ihre Implikationen auf die
Preisentwicklung
Die Frage, mit der sich der Preisüberwacher aufgrund vieler
Meldungen aus der Bevölkerung zur Frankenstärke konfrontiert
sah, ist, ob Währungsgewinne, welche beim Import von Gütern
erzielt wurden, weitergegeben werden. Diese Frage ist Gegenstand einer auf Jahresende 2012 publizierten Studie der Preisüberwachung1.
Weil auch bei vielen importierten Markenprodukten ein
grosser Teil der Wertschöpfung in der Schweiz erwirtschaftet
wird, wird der Einfluss der Frankenstärke auf die Produktkosten
der in der Schweiz angebotenen importierten Produkte in der
Regel überschätzt. Die Frankenstärke beeinflusst die Preise trotzdem wesentlich. Der Einfluss wirkt sich sowohl über Kosteneinsparungen aufgrund von Wechselkursgewinnen aus als auch
1
Preisüberwachung (2012), Frankenstärke und Preise, Bern.
über den wechselkursbedingt intensivierten Wettbewerb mit
dem grenznahen Ausland. Die Wettbewerbsintensivierung erschwert, die vergleichsweise hohe Schweizer Kaufkraft übergebührlich abzuschöpfen. Die Preisüberwachung setzt sich darum
für wettbewerbsfreundliche Rahmenbedingung und für einen
Abbau von Handelshemmnissen ein.
Preisreduktionen vereinzelter Hersteller erfolgten relativ
spät, nämlich erst im Jahr 2012. Währungsgewinne aufgrund der
Frankenstärke wurden im Detailhandelsmarkt zwar weitgehend
aber nicht automatisch an den Detailhandel weitergegeben. Bei
allen untersuchten Marken sind die durchschnittlichen Preise im
Detailhandel in der Folge der Frankenstärke gesunken. Auch die
Preise der bestverkauften Produkte vieler Marken sind häufig gefallen. Insofern konnte beobachtet werden, dass Währungsvorteile grundsätzlich mindestens teilweise weitergegeben werden.
Die zunehmende Preissensibilisierung führte in einzelnen Fällen
sogar zu stärkeren Preissenkungen, als dies die im Ausland anfallenden Kostenanteile hätten erwarten lassen. Da die Überhöhungen gegenüber Deutschland zum Teil bereits vor der ausgeprägten Frankenstärke sehr hoch waren, bleiben in vielen Fällen
jedoch nach wie vor störend hohe Preise bestehen.
Die Mehrheit der befragten Unternehmen begründen ihre
Preise mit den entstandenen Kosten und angemessenen Gewinnen. Es gibt auch Hersteller, die zur Erklärung ihrer Preissetzungspolitik lediglich auf den Wettbewerb verweisen, nicht aber auf
die Kostenrechnung. Ein Wettbewerbsumfeld kann aber auch
eine spezifische preisliche Positionierung nahelegen, welche Preise wettbewerbsfähig macht, die deutlich höher sind als die
Kosten der Produkte. Im zunehmend umkämpften Schweizer Detailhandelsmarkt kommen auch die Preise der Lieferanten zunehmend unter Druck. Angesichts der Frankenstärke erhöht sich zudem der Druck auf Preise von starken Markenprodukten.
Hochpreisinsel Schweiz: Was sind die Kostentreiber
und wie kann man sie reduzieren?
Die Gründe für die Hochpreisinsel sind vielfältiger Natur. Die befragten Hersteller und Importeure bedeutender Markenartikel
haben geltend gemacht, dass im Vergleich mit dem Ausland die
Kosten in der Schweiz generell höher seien. Dies sei auch ein
Hauptgrund für das hohe Preisniveau in der Schweiz. Zu den genannten Kostenfaktoren gehören zum Beispiel die Löhne für das
Personal, Miet- und Immobilienpreise, Werbung sowie Transport
124 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
und Logistik. Dies hat vor allem dann einen hohen Einfluss auf
den Konsumentenpreis, wenn der Wertschöpfungsanteil des
Produktes in der Schweiz besonders gross ist, wie dies in der Hotellerie der Fall ist. In dem Fall haben Wechselkursschwankungen
geringere Einflüsse auf die Kosten der Hersteller und somit auf
die Konsumentenpreise.
Die Problematiken der hohen Kosten und hohen Preise in
der Schweiz sind jedenfalls eng miteinander verknüpft und beeinflussen sich gegenseitig. Etwas vereinfacht dargestellt, lässt
sich quasi ein doppelter Teufelskreis erkennen: Da die hohen Produktionskosten gedeckt werden müssen, führen diese zu höheren Preisen. Die hohen Preise wiederum führen zu hohen Lebenshaltungskosten der Konsumenten. Diese rechtfertigen hohe
Lohnansprüche der Arbeitnehmenden, welche wiederum einen
Teil der Produktionskosten verursachen. Dies entspricht dem «direkten» Teufelskreis. Daneben gibt es den «indirekten» Teufelskreis, der insbesondere über die nicht kostenbasierte Positionierung der Preise ausländischer (marktmächtigen) Produkte anhand
des inländischen Preisgefüges funktioniert.
Abbildung 1 Doppelter Teufelskreis der Hochpreisinsel
Hohe Lebenshaltungskosten
Hohe
Lohnansprüche
Hohe preisliche Positionierung
insbesondere ausländischer
Markenprodukte
Hohe
Produktionskosten
werb ausgesetzt und damit weniger dazu gezwungen, effizient
und kostensparend zu produzieren. Der fehlende Wettbewerbsdruck verhindert nicht nur eine Produktivitätssteigerung, wie
diese zum Beispiel in der Exportwirtschaft zu beobachten ist,
sondern wirkt auch innovationshemmend und zwingt die Betriebe nicht genügend in lukrative Marktnischen, wie dies bei den
hohen Schweizer Produktionskosten bei einem Wettbewerbsmarkt zu erwarten wäre. Dies führt wiederum zu hohen Kosten
für Nachfragende dieser Waren. Gerade die Gastronomie wäre
aber nicht nur auf günstigere Preise angewiesen, sondern auch
auf hochwertige, innovative lokale Produkte, die dem hohen
Preisniveau der Destination Schweiz eine entsprechende Exklusivität verleihen könnten.
Die hohen Lebensmittelpreise führen zudem zu hohen Preisen im Nearfood-Bereich, wenn sich die Markenartikelhersteller
am Preisniveau eines gewissen Warenkorbs orientieren, welcher
unter anderem teure Lebensmittel enthält. Ein Freihandel mit der
europäischen Union in der Agrarwirtschaft könnte hier einen Lösungsansatz bieten. Eine Regulierung der Schweizer Agrarwirtschaft ohne eine damit einhergehende Erhöhung des Schweizer
Preisniveaus sollte vorrangig durch Direktzahlungen und nicht
durch Marktabschottung stattfinden.
Des Weiteren sind Gründe für das hohe Preisniveau in äusseren Faktoren zu suchen. Hier spielen vor allem Handelshemmnisse eine Rolle, welche den Direkt- und Parallelimport behindern. Die Handelshemmnisse sollten in Zukunft wann immer
möglich abgebaut werden. Dabei ist die Politik genauso gefordert wie die am Markt beteiligten Unternehmen. Auch das Kaufverhalten der Konsumenten kann helfen, die Marktstrukturen
zugunsten günstigerer Preise zu beeinflussen.
Die Preisüberwachung wird sich mit den Kostenunterschieden weiter beschäftigen. Zudem werden Produkte marktmächtiger Anbieter mit deutlich höheren Preisen in der Schweiz als im
benachbarten Ausland exemplarisch auf einen Preismissbrauch
hin geprüft. Die Preisüberwachung trägt in ihrer laufenden Tätigkeit insbesondere zu möglichst tiefen Preisen von Produkten aus
Infrastrukturmonopolen bei, welche ebenfalls das Kostenniveau
beeinflussen. Diese Preise werden oftmals staatlich administriert
und fallen in die Zuständigkeit der Preisüberwachung, welche regelmässig vergleicht und überprüft, dass die Produkte nicht teurer sind als die durchschnittlichen verursachten Kosten.
Quelle: Preisüberwachung (2012)
Die Preise werden aufgrund von Marketingstrategien und
dem allgemein hohen Preisniveau in der Schweiz generell hoch
angesetzt, womit die Zahlungsbereitschaft der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten abgeschöpft wird.
Speziell kostentreibend wirkt der Schutz der Schweizer Agrarwirtschaft. Rohstoffe und Produkte aus der Schweizer Agrarwirtschaft werden durch Importzölle geschützt, um deren Preise
künstlich hoch zu halten. Von diesem Schutz profitiert nicht nur
die Landwirtschaft, sondern auch die ganze Lebensmittel verarbeitende Industrie und die Zulieferer der Landwirtschaft. Durch
den Schutz der Agrarwirtschaft vor Importen sind Schweizer Unternehmen in diesem Bereich nur eingeschränkt dem Wettbe-
Die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit und der
Beitrag der Preisüberwachung
Der starke Franken stellt für die schweizerische Volkswirtschaft
eine enorme Herausforderung dar. Unmittelbar betroffen sind
die Export- und die Tourismusindustrie, die in direktem Wettbewerb mit ausländischen Angeboten stehen. Der Handel war und
ist gezwungen zu reagieren. Sollte der Franken längere Zeit auf
tiefen Niveau verharren oder im Verhältnis zum Euro-Raum gar
weiter erstarken, müssen sich sämtliche Bereiche der schweizerischen Volkswirtschaft auf die neue Situation einstellen. Konkret
bedeutet dies, dass Produkte und Dienstleistungen nur durch
eine Senkung der Kosten oder Generierung von Zusatznutzen
bei gegebenen Kosten konkurrenzfähig bleiben könnten.
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013 125
Kostensenkungen können auf verschiedene Arten erzielt
werden. Um dem Druck auf Margen und Löhne zu begegnen, ist
eine Erhöhung der Produktivität anzustreben. Diese wird nicht
allein durch die bereits heute sehr produktive schweizerische
Exportindustrie zu erreichen sein. Erhöhen lässt sich die Produktivität der Wirtschaft im Wesentlichen durch qualifizierte Arbeitskräfte, einen flexiblen Arbeitsmarkt, eine wirtschaftsfreundliche
Standortpolitik sowie international konkurrenzfähige Angebote
und Preise im Binnenmarkt. Aufgabe der wettbewerbspolitisch
orientierten Preisüberwachung ist es, dem letzten Punkt besondere Aufmerksamkeit zu widmen.
In vielen wichtigen Bereichen des Binnenmarkts sind die
Preise nicht Ergebnis des Wettbewerbs. Dies gilt insbesondere für
Infrastrukturmonopole, deren Produkte wichtige Vorleistungen
für Gewerbe und Industrie darstellen. Überhöhte Preise für beispielsweise Energie, Telekommunikation sowie auch kommunale
Gebühren oder Abgaben für Wasser, Abwasser und Abfall schaden der Wettbewerbsfähigkeit. Indirekt stellen allerdings auch
hohe Kosten für das Gesundheitswesen einen Standortnachteil
dar, weil sich beispielsweise die vom Arbeitgeber getragenen
Prämien für die Berufsunfallversicherung erhöhen. Hohe Gesundheitskosten – genauso wie hohe Lebensmittelpreise – erhöhen zudem die Lebenshaltungskosten der Haushalte und ziehen,
wenn die Kaufkraft erhalten bleiben soll, höhere Löhne beziehungsweise Lohnstückkosten nach sich. Export und Tourismus
können auf Dauer ihre internationale Konkurrenzfähigkeit nur erhalten, wenn auch die weniger wettbewerbsintensiven Bereiche
des Binnenmarkts ihre Dienste zu wettbewerbsorientierten Preisen anbieten.
Die Preisüberwachung schenkt folgenden Bereichen des
Schweizer Binnenmarkts besondere Aufmerksamkeit, um die negativen Folgen der Frankenstärke zu dämpfen: Energie, Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung, Transport, Kommunikation und Gesundheitskosten. Insbesondere die Bereiche
Energie und Transport sind auch für den Schweizer Tourismus
zentrale Themen.
Tätigkeit der Preisüberwachung im Bereich Energie
Energie stellt für die Schweizer Industrie einen wichtigen Kostenfaktor dar. Die Preise für Erdgas sind seit Jahren regelmässig
Gegenstand von preisüberwachungsrechtlichen Abklärungen.
Gestützt auf den systematischen Preisvergleich 2012 hat die
Preisüberwachung die teuersten Gasversorger einer Untersuchung unterzogen, um die Gründe für ihre hohen Preise vertieft
zu untersuchen. Sollten sich daraus weitere Hinweise für einen
Missbrauch im Sinne des PüG (Preisüberwachungsgesetz) ergeben, wird der Preisüberwacher von seinen gesetzlichen Instrumenten (einvernehmliche Regelung, formelle Empfehlung, Verfügung) Gebrauch machen und eine Preissenkung einfordern.
Seit Inkrafttreten des neuen Stromversorgungsgesetzes
werden die Elektrizitätstarife für feste Endverbraucher sowie die
Netznutzungspreise primär von der Elektrizitätskommission
(ELCOM) überwacht. Die Preisüberwachung nimmt im Rahmen
der Tarifprüfungsverfahren regelmässig Stellung und gibt formelle Empfehlungen zuhanden der ELCOM ab.
Die Energiewende ist das zentrale Thema der laufenden Legislatur. Die Preisüberwachung wird sich dafür einsetzen, dass
preiserhöhende Lenkungsabgaben der Industrie und den Haushalten in geeigneter Form rückerstattet werden. Es gilt, solche
Lenkungsmassnahmen staatsquotenneutral umzusetzen. Kritisch wird sich die Preisüberwachung dagegen zu Massnahmen
äussern, die zu höheren Strompreisen führen, ohne dass Gewähr
besteht, dass die Mehreinnahmen von den Elektrizitätsversorgern tatsächlich investiert werden. Eine Erhöhung der Gewinne
für die Stromerzeuger und -verteiler darf nicht das Ergebnis der
Energiewende sein. Dies würde die Wettbewerbsfähigkeit insbesondere im Export und der Hotellerie zusätzlich beeinträchtigen.
Tätigkeit der Preisüberwachung im Bereich
Transport
Der öffentliche Verkehr ist ebenfalls von der Frankenstärke betroffen. Dies vor allem wegen des Rückgangs der ausländischen
Fahrgäste infolge der Frankenstärke. Die SBB erlitten letztes Jahr
zudem hohe Währungsverluste auf den aufgrund eines höheren
Eurokurses festgelegten Preisen im Ausland. Längerfristig schwächen die wegen der Frankenstärke hohen Preise des öffentlichen
Verkehrs für ausländische Touristen auch den Freizeitverkehr in
der Schweiz. Gerade deshalb hat sich der Preisüberwacher in der
aktuellen einvernehmlichen Regelung für günstigere Angebote
im Freizeitverkehr ausserhalb der Hauptverkehrszeiten eingesetzt. Attraktive Angebote des öffentlichen Verkehrs kommen
sowohl ausländischen Gästen als auch inländischen zugute. Inländische Gäste sind gerade in Anbetracht der Frankenstärke für
den Schweizer Tourismus bedeutend, weil diese das Geschäft mit
ausbleibenden ausländischen Gästen kompensieren.
Résumé
Zusammenfassend können folgende Folgerungen festgehalten
werden, die wohl auch in Zukunft zentrale Herausforderungen
für den Wirtschaftsstandort Schweiz darstellen werden:
– Der Einfluss der Frankenstärke auf die hohen Preise ist zwar
wesentlich, aber dennoch nur ein Faktor unter zahlreichen
anderen. Wechselkursgewinne wurden und werden, wenn
auch zögerlich, weitergegeben. Kosteneinsparungen sowie
auch die Intensivierung des Wettbewerbs mit dem grenznahen Ausland sichern die Weitergabe von Währungsvorteilen
beziehungsweise erschweren die Abschöpfung der Schweizer Kaufkraft.
– Hohe Inlandskosten sind ein wesentlicher Grund für das
hohe Preisniveau der Schweiz. Sie führen zu hohen Produktionskosten und damit zu hohen Endverbraucherpreisen.
Aber auch nicht kostenbasierte Preissetzungen ausländischer Produkte schöpfen die Schweizer Kaufkraft übermässig ab.
– Der Schutz der Schweizer Agrarwirtschaft wirkt kostentreibend. Die Importzölle halten die Preise für Agrarprodukte
künstlich hoch. Dies wirkt effizienz- und innovationshemmend und mindert den Druck für Kosteneinsparungen und
Produktivitätssteigerungen. Lebensmittelpreise beeinflussen
auch Preise aus dem Nearfood-Bereich. Das bedeutet, der
126 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
Agrarschutz ist indirekt mitverantwortlich für das hohe
Preisniveau im Nearfood- Bereich.
Die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit kann nur über Kostensenkungen und die Generierung von Zusatznutzen bei
gegebenen Kosten gesichert werden.
–
–
In vielen wichtigen Bereichen des Binnenmarkts spielt kein
Wettbewerb. Insbesondere Infrastrukturmonopole erbringen wesentliche Vorleistungen für Gewerbe und Industrie.
In diesen Fällen wird die Preisüberwachung verstärkt auf
Kostensenkungen hinwirken.
Résumé
Un rapport de la Surveillance des prix1 se penche sur la question d’une répercussion des gains de change obtenus grâce aux produits importés. Le Surveillant des prix parvient aux conclusions suivantes : l’influence du franc fort sur les prix élevés est, certes,
importante, mais ne constitue qu’un facteur parmi de nombreux autres. D’une manière générale, les coûts en Suisse sont comparativement plus élevés qu’à l’étranger, surtout pour les produits dont la part de valeur ajoutée générée en Suisse est particulièrement importante, comme c’est le cas dans l’hôtellerie.
La protection de l’agriculture suisse et, plus généralement, les obstacles commerciaux induisent des coûts particulièrement élevés.
Par ailleurs, de nombreux segments importants du marché intérieur ne subissent pas le jeu de la concurrence. Si le franc reste fort,
préserver la compétitivité des biens et des services suisses implique soit de comprimer les coûts, soit d’offrir davantage pour le
même prix. L’accroissement de la productivité de l’économie passe principalement par une main-d’œuvre qualifiée, un marché de
l’emploi souple, une politique favorable à l’économie et des offres et des prix domestiques concurrentiels à l’international. L’industrie d’exportation et le tourisme ne pourront préserver durablement leur compétitivité internationale que si les segments du
marché intérieur qui sont moins exposés à la concurrence proposent leurs services à des prix concurrentiels. Conformément au
mandat que le législateur lui a confié, la Surveillance des prix continuera d’agir pour des baisses des coûts et des prix et maintiendra son engagement en faveur de conditions-cadres favorables à la concurrence et pour une réduction des entraves au commerce.
1
Surveillance des prix (2012), Franc fort et prix, Berne.
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013 127
SANDR A SCHÜRMANN hotelleriesuisse
Importance de l’ordonnance
révisée sur le CO2 pour l’hôtellerie
La loi sur le CO2 pose les bases de la politique climatique de la
Suisse. Arrivée à échéance à fin 2012, la première loi a été remplacée le 1er janvier 2013 par une loi révisée. Celle-ci règle la
contribution de la Suisse à l’objectif international consistant à limiter la hausse de la température mondiale à moins de deux degrés Celsius, ce qui demande de réduire de 20 % d’ici à 2020 les
émissions de gaz à effet de serre produites en Suisse par rapport
à 1990. De plus, la loi révisée sur le CO2 fixe des objectifs intermédiaires à atteindre et des mesures à mettre en œuvre pour réduire ces émissions. La loi s’applique aux émissions de divers
types de gaz à effet de serre. Leurs effets sur le climat étant similaires à ceux du CO2, ces émissions sont converties en équivalents
CO2 (CO2eq). Pour l’hôtellerie suisse, la loi révisée et la taxe sur le
CO2 qu’elle renferme sont d’une grande importance.
La taxe sur le CO2 est prélevée sur les combustibles fossiles,
tels que l’huile de chauffage et le gaz naturel. Il s’agit d’une taxe
d’incitation qui est redistribuée à la population suisse et à l’économie. La taxe vise à encourager les entreprises à limiter autant
que possible leurs émissions polluantes de CO2. Elle s’élève actuellement à 36 francs par tonne de CO2 rejetée. La loi révisée habilite le Conseil fédéral à relever la taxe jusqu’à 120 francs par
tonne de CO2 si les objectifs intermédiaires de la loi concernant
la réduction des émissions issues des combustibles ne sont pas
atteints. Une hausse de la taxe à 60 francs par tonne est prévue
dès le 1er janvier 2014, si l’objectif intermédiaire de réduction des
émissions de CO2 n’est pas atteint en 2012, ce qui ne pourra être
définitivement évalué qu’à la mi-2013.
L’ordonnance révisée sur le CO2
L‘ordonnance sur le CO2 concrétise la loi sur le CO2 et renferme
aussi des dispositions détaillées régissant l’exemption de la taxe
sur le CO2 pour la période de 2013 à 2020. A partir de 2013, les
entreprises peuvent être exemptées du paiement de la taxe pour
le début de l’année. Elles peuvent aussi solliciter une exemption
à partir d’une année ultérieure, celle-ci vaudra en tout les cas
jusqu’en 2020. La demande d’exemption de la taxe doit être déposée auprès de l’Office fédéral de l’environnement (OFEV) au
plus tard le 1er septembre de l’année précédente. Pour l’exemption à partir de 2013, une disposition transitoire fixe le délai de
dépôt au 1er juin 2013.
Conditions d’exemption :
Seules les entreprises exerçant des activités définies peuvent être
exemptées de la taxe. Les établissements hôteliers exploités à des
fins touristiques font expressément partie de la liste. L’exemption
n’est toutefois accordée que si l’entreprise s’engage envers la
Confédération à réduire ses émissions de CO2 (engagement de
réduction). L’objectif individuel de limitation des émissions est
calculé d’entente avec l’Agence de l’énergie pour l’économie
(AEnEC) ou avec l’aide d’une autre agence privée agréée par la
Confédération.
Le droit d’exemption n’est accordé qu’à partir d’un volume
plancher d’émissions en rapport avec la taille de l’entreprise. Ainsi, celle-ci doit rejeter un volume global d’émissions supérieur à
100 tonnes par an, ce qui correspond à environ 38 000 litres de
mazout ou 500 000 kWh de gaz naturel. Plusieurs entreprises
peuvent s’engager ensemble à limiter leurs émissions de gaz à effet de serre. Cette variante est particulièrement intéressante pour
les entreprises qui n’atteignent pas le seuil minimal requis.
Exemption de la taxe sur le CO2
Il existe deux moyens de s’engager à réduire les émissions
CO2 pour demander une exemption du paiement de la taxe sur
le CO2. Il s’agit d’une part de l’exemption avec un objectif fondé
sur les mesures et d’autre part de l’exemption avec un objectif
d’émission (trajectoire de réduction).
Exemption avec un objectif fondé sur les mesures :
Les entreprises qui rejettent entre 100 et 1500 tonnes de CO2eq
par an (ce qui correspond à 38 000 à 5 700 000 litres d’huile de
chauffage) peuvent demander à l’OFEV de fixer l’objectif de réduction fondé sur des mesures pour les petits émetteurs. L’objectif basé sur les mesures doit obligatoirement se définir avec l’outil du modèle PME de l’AEnEC, avant d’être examiné et contrôlé
par l’Office fédéral de l’environnement (OFEV) / l’Office fédéral
de l‘énergie (OFEN). Il définit la diminution de la quantité globale
d’émissions de gaz à effet de serre que l‘entreprise doit réaliser
d’ici la fin de l’année 2020. Les mesures sont définies en tenant
compte, entre autres, des éléments suivants :
– l’état de la technique utilisée dans l’entreprise
– le potentiel de réduction restant
– l’efficacité économique des mesures de réduction possibles
(cela signifie qu’en règle générale, les mesures engagées au
niveau des processus doivent être économiquement rentables au bout de quatre ans, et les mesures dans le domaine
des bâtiments et des infrastructures au bout de huit ans)
– l’ensemble des taxes sur le CO2 qui peuvent être économisées
Le modèle PME est aisément applicable et convient aux petites et
moyennes entreprises dont les coûts énergétiques ne dépassent
pas un million de francs. Les établissements hôteliers qui ne
peuvent ou ne veulent se faire exempter du paiement de la taxe
sur le CO2 peuvent également passer avec l’AEnEC une convention définissant des mesures d’efficacité énergétique et de réduction des émissions.
Exemption avec un objectif d’émission :
Une entreprise peut aussi être exemptée de la taxe sur le CO2 en
souscrivant à un objectif d’émissions absolu et préalablement défini. L’objectif d’émission correspond au volume global maximal
de gaz à effet de serre que l’entreprise est autorisée à émettre
128 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
jusqu’à fin 2020 et qui se calcule selon une trajectoire de réduction linéaire. Ce modèle s’adresse à des moyennes et grandes entreprises ou à des groupes d’entreprises. Les entreprises peuvent
préparer leur demande d’exemption de taxe par leurs propres
moyens, avec le concours de tiers ou avec l’AEnEC. Avec son modèle Energie, l’AEnEC soutient les entreprises dont les coûts énergétiques sont supérieurs à 500 000 francs. Toutes les demandes
adressées à l’OFEV et l’OFEN sont examinées par des auditeurs.
La trajectoire de réduction est déterminée pour chaque entreprise selon divers critères, dont :
– le volume des émissions de gaz à effet de serre de l’entreprise au cours des deux années précédentes
– l’état de la technique utilisée dans l’entreprise
– les mesures de réduction des émissions de gaz à effet de
serre déjà réalisées et leurs effets
– le potentiel de réduction restant
– l’efficacité économique de mesures supplémentaires (cela signifie qu’en règle générale, les mesures relevant du domaine
des processus doivent être économiquement rentables au
bout de quatre ans et les mesures dans le domaine des bâtiments et des infrastructures au bout de huit ans)
Les entreprises ayant déjà fait l’objet d’un engagement formel de
réduction pendant la période de 2008–2012 peuvent aussi solliciter une trajectoire déterminée de façon simplifiée. Celle-ci est
fonction de la quantité de gaz à effet de serre émis par l’entreprise en 2010 et 2011. Si l’entreprise fait mieux que les objectifs
définis, les prestations supplémentaires réalisées pendant la première période d’engagement sont prises en compte lors de la détermination de la trajectoire de réduction simplifiée.
Engagement commun de plusieurs entreprises
L’ordonnance révisée sur le CO2 n’a pas maintenu l’ancien modèle
des groupes de benchmark. En revanche, plusieurs entreprises
peuvent désormais se regrouper et s’engager ensemble à réduire
leurs émissions et se faire exempter de la taxe avec un objectif
d’émission. Les entreprises sont alors solidairement responsables
du respect de l’engagement de réduction et elles désignent un
représentant commun. Les entreprises désireuses de se regrouper ont le choix entre deux possibilités :
– Elles autorisent un représentant à déposer en leur nom (procuration) la demande d’un engagement de réduction. Les
entreprises sont solidairement responsables du respect de
l’engagement de réduction.
– Elles transfèrent contractuellement au représentant approprié l’ensemble des droits et obligations concernant l’engagement de réduction et l’exemption de la taxe. Le représentant est ainsi responsable du respect de l’engagement de
réduction des entreprises regroupées et répond seul du
paiement d’éventuelles sanctions (contrat relatif à la responsabilité des engagements de réduction).
Les entreprises qui choisissent de se regrouper sont considérées
comme une seule entité, la limite inférieure de gaz à effet de
serre, fixée à 100 tonnes par an, demeurant applicable. Chaque
entreprise reste toutefois tenue de présenter ses valeurs individuelles sur demande des autorités.
Le représentant :
– dépose au nom des entreprises regroupées la demande de
définition d’un engagement de réduction,
– mène d’éventuelles négociations en leur nom avec l’OFEV
concernant l’ampleur de l’engagement de réduction,
– dépose en leur nom le rapport de suivi et la comptabilité des
marchandises, et
– demande en leur nom le remboursement de la taxe sur le
CO2 et perçoit les montants restitués.
Pour les entreprises qui se regroupent, les dispositions relatives à
un engagement commun peuvent être consultées dans le projet
de notice d’exécution de la Confédération. Les modèles de procuration et de contrat sur la définition d’un engagement de réduction des émissions peuvent être obtenus auprès de l’OFEV.
Le rapport de suivi
Les entreprises exemptées remettent chaque année à l’OFEV, au
plus tard le 31 mai de l’année suivante, un rapport de suivi qui
doit contenir
– des informations concernant l’évolution des émissions de
gaz à effet de serre,
– des informations concernant l’évolution des volumes de
production,
– une comptabilité-matière des combustibles,
– une description des mesures de réduction mises en œuvre et
de leurs effets sur les émissions de gaz à effet de serre,
– des informations concernant les écarts par rapport à la trajectoire de réduction ou à l’objectif de réduction avec des
explications et les mesures correctives prévues.
L’exemption de la taxe CO2 se fait toujours sous forme d’un remboursement, par l’Administration fédérale des douanes, du montant de la taxe payé.
Nouvelle évaluation des objectifs pendant la
période d’évaluation 2013–2020
En cas de modifications en termes de volumes et d’utilisation des
capacités dans l’entreprise, il est possible de réajuster les objectifs pendant la période d’engagement. Les conditions requises
pour une révision sont une modification profonde et durable du
volume de production ou de l’assortiment de produits qui entraîne les changements cités dans le tabelau 1.
Tableau 1 Modifications requises pour une adaptation des objectifs
Objectif fondé
sur des mesures
Ecart par rapport à la trajectoire de réduction convenue :
– 15 % au cours de deux années consécutives
Objectif
d’émission
Ecart par rapport à la trajectoire de réduction convenue :
– au moins 10 % au cours de trois années consécutives ou
– au moins 30 % au cours d’une année
Source : hotelleriesuisse
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013 129
Tableau 2 Exemples de calcul pour deux établissements hôteliers de différentes tailles
Hôtel 1
Mazout : 50 000 l
Electricité : 200 000 kWh
Hôtel 2
Mazout : 100 000 l
Electricité : 400 000k Wh
CHF 85 000.–
(dont mazout CHF 45 000.–)
CHF 170 000.–
(dont mazout CHF 90 000.–)
1055 tonnes CO2
(132 tonnes CO2 par an)
2111 tonnes CO2
(264 tonnes CO2 par an)
CHF 75 994.–
CHF 151 988.–
Première année
CHF 4030.–
CHF 6360.–
Années suivantes
CHF 2820.–
CHF 4280.–
Sur la facture énergétique
CHF 61 200.–
CHF 122 400.–
Sur la taxe CO2
CHF 75 994.–
CHF 151 988.–
Coûts énergétiques par an
Emissions de CO2 2013–2020
Taxe sur le CO2 2013–2020
(Ø CHF 72.– / tonne CO2 )
Frais de participation au modèle PME de l’AEnEC (estimation)
Economies réalisées via la participation au modèle
PME 2013–2020 (estimation)
Total coûts et utilité 2013–2020
Total frais AEnEC 2013–2020
CHF 23 770.–
CHF 36 320.–
Total économies
CHF 137 194.–
CHF 274 388.–
Utilité estimée de la participation au modèle PME
CHF 113 424.–
CHF 238 068.–
Les montants indiqués sont des estimations. Les économies et coûts effectifs peuvent s’écarter des valeurs indiquées.
Hypothèse de calcul : tarifs énergétiques : mazout 90.– CHF / 100 l, électricité 20ct. / kWh ; mesures : retour sur investissement après quatre ans ; durée des effets : dix ans ; gain
d’efficience : 1,5 % / an
Source : hotelleriesuisse
Non-respect de l’engagement formel de réduction
Coûts
Avant la fin de la période d’engagement en 2020, il ne sera pas
possible de déterminer de manière définitive si les engagements
ont été tenus. Les entreprises qui n’ont pas atteint leur objectif
peuvent se faire imputer des certificats de réduction des émissions dans certaines proportions. La loi sur le CO2 prévoit des
sanctions en cas de non-respect des engagements de réduction.
L’ordonnance sur le CO2 va générer une hausse des coûts pour la
majeure partie des hôtels. Un établissement qui payait jusqu’à
présent une taxe de 3600 francs pour 100 tonnes d’émissions de
CO2 devrait probablement payer une taxe de 6000 francs dès
2014 déjà. Des hausses supplémentaires sont possibles, sans
pour autant être prévisibles à l’heure actuelle.
Une exemption de la taxe sur le CO2 occasionne des coûts
pour l’établissement. On songera ici aux dépenses à engager
pour l’élaboration des objectifs, la mise en œuvre des mesures de
réduction des émissions, les redevances au titre du suivi des résultats et des demandes de remboursement, sans oublier les frais
pour les prestations de l’AEnEC ou de tiers. Pour l’heure, le coût
du suivi et de la demande de remboursement ne sont pas encore
fixés. En attendant, il est possible de consulter les coûts des prestations de l’AEnEC sur le site de l’agence sous l’outil correspondant. Pour 2013, le montant de la taxe sur le CO2 reste inchangé,
à savoir 36 francs par tonne d’émissions de gaz à effet de serre.
Redistribution de la taxe sur le CO2
La taxe sur le CO2 est une taxe d’incitation qui est affectée à divers usages et redistribuée :
– Un tiers des recettes de la taxe, mais au plus 300 millions de
francs, alimentent le Programme Bâtiments.
– Un montant de 25 millions de francs est versé chaque année
à un fonds de technologie.
– Le montant restant est redistribué à la population et aux entreprises suisses. La part revenant aux ménages est répartie
via les primes de caisse-maladie, celle revenant aux entreprises est distribuée via les caisses de compensation AVS.
Avec la loi révisée, la taxe est redistribuée à toutes les entreprises,
alors que seules en profitaient jusque-là celles qui n’étaient pas
exemptées du paiement de la taxe. Désormais, l’exemption pourrait s’avérer rentable pour les hôtels qui y avaient renoncé. La
hauteur du montant qui sera redistribué reste encore à définir.
Mesures d’efficacité énergétique et réduction des
émissions sans exemption de la taxe sur le CO2
Les entreprises qui souhaitent réduire leurs émissions sans être
exemptées de la taxe sur le CO2, peuvent demander une aide financière ou des subsides auprès de différentes sources. Le Programme Bâtiments de la Confédération et des cantons accorde
130 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
par exemple des fonds de promotion pour l’assainissement énergétique des immeubles. La plupart des cantons encouragent en
outre l’utilisation d’énergies renouvelables, la récupération des
rejets de chaleurs et l’optimisation de la technique de bâtiment
par le versement de subsides. Selon la loi sur le CO2 le Programme
Bâtiments court jusqu’en 2019. Les entreprises exemptées de la
taxe sur le CO2 sont exclues de la participation au Programme Bâtiments. Les entreprises qui ont touché des fonds d’encouragement du Programme Bâtiments avant 2013 ne peuvent porter ces
mesures au crédit de l’engagement de réduction. Cette condition
est à prendre en compte lors d’une décision.
Les hôtels qui souhaitent réduire leurs émissions sans être
exemptées de la taxe sur le CO2, peuvent également bénéficier
d’une aide financière ou de subside d’autres sources1 :
– Fondation suisse pour le climat : Elle prend à sa charge la
moitié de la facture de l’AEnEC pour les entreprises de moins
de 250 collaborateurs qui participent à un modèle de l’AEn1
Autres programmes de soutien sur www.hotelpower.ch.
–
–
–
EC sans être exemptées de la taxe sur le CO2. Une aide peut
leur être allouée pour les mesures d’économies d‘énergie.
Cantons, communes et villes : certaines villes et communes
soutiennent les établissements hôteliers en leur accordant
des subsides.
Fournisseurs d’électricité : Plusieurs entreprises d’approvisionnement en électricité offrent des subsides.
Prokilowatt : Aide financière allouée à des projets dans le
domaine de l’électricité qui ne pourraient être réalisés de
manière rentable sans ce soutien.
Les données présentées ici se basent sur la loi sur le CO2 du
1er janvier 2013 et sur l’ordonnance qui s’y rattache ainsi que sur
le rapport explicatif et le projet de notice d’exécution (état du
30 novembre 2012). La notice d’exécution sera adaptée en continu tout au long de l’année 2013 selon les informations de l’OFEV.
hotelleriesuisse a publié pour ses membres un mémento sur la mise
en œuvre de l’ordonnance sur le CO2 (www.hotelleriesuisse.ch/
Publications).
Zusammenfassung
Seit 1. Januar 2013 gilt das revidierte CO2-Gesetz. Für die Schweizer Hotellerie ist die darin verankerte CO2-Abgabe von hoher Bedeutung1. Die Lenkungsabgabe auf fossile Brennstoffe soll die Unternehmen dazu anhalten, ihren CO2-Ausstoss möglichst gering
zu halten. Sie beträgt derzeit 36 Franken pro Tonne ausgestossenem CO2, wobei im Jahr 2014 eine Erhöhung auf 60 Franken wahrscheinlich ist.
Unternehmen, die dem Bund gegenüber eine Verpflichtung zu einer Verminderung des CO2-Ausstosses eingehen, können sich
von der Abgabe befreien lassen. Die Erarbeitung des Zielvorschlags geschieht in Zusammenarbeit mit der Energie-Agentur der
Wirtschaft (EnAW) oder einer anderen privaten Agentur. Es gibt zwei Möglichkeiten, um eine Befreiung zu beantragen:
1. Unternehmen, welche jährlich zwischen 100 und 1500 Tonnen CO2 (entspricht 38 000 – 570 000 Liter Öl / Jahr) ausstossen,
können eine Verminderungsvereinbarung mittels eines Massnahmenziels eingehen. Es legt die Menge an Treibhausgasemissionen fest, die ein Unternehmen bis Ende 2020 mittels im Zielvorschlag zu bestimmenden Massnahmen vermindern muss.
2. Ein Unternehmen kann sich von der CO2-Abgabe befreien lassen, indem es ein vorgängig definiertes, absolutes Emissionsziel
akzeptiert. Das Emissionsziel umfasst die Gesamtmenge der Treibhausgase, die das Unternehmen bis Ende 2020 höchstens
ausstossen darf. Es können sich auch mehrere Unternehmen gemeinsam verpflichten, die Treibhausgasemissionen mittels
Emissionsziel zu vermindern.
1
Ein Merkblatt von hotelleriesuisse zur CO2-Verordnung ist erhältlich unter: www.hotelleriesuisse.ch/Publikationen (Nachhaltigkeit).
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013 131
DAVID STICKELBERGER Swissolar
Die Sonne im Dienst des Hoteliers
Mit schneebedeckten Alpen, klaren Bergseen, saftigen Wiesen
und sauberer Luft punktet die Schweiz traditionell bei Touristen
aus aller Welt. Daran dürfte sich so bald auch nichts ändern –
Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung sind globale Megatrends und spielen bei der Auswahl von Feriendestinationen eine
wichtige Rolle. Gleichzeitig verlangt der Gast aber auch nach immer mehr und energieintensivem touristischen Angebot. Solarenergie hat das Potenzial, zur Lösung dieser Herausforderungen
beizutragen und dem Hotelier handfeste wirtschaftliche Vorteile
zu bringen.
Intakte Natur als touristisches Kapital
Der Klimawandel hat bereits erste Auswirkungen auf die Naturschönheiten der Schweiz. Gletscher schmelzen, Niederschläge
verändern sich und der Permafrost taut. Davon ist die Tourismusbranche, die mehrere Wirtschaftssektoren vereint, besonders
betroffen. Sie spürt nicht nur die direkten Auswirkungen, sondern auch die indirekten, wie Probleme in der Landwirtschaft
oder der Wasserwirtschaft. Immer mehr Erholungssuchende legen bei der Auswahl ihrer Feriendestinationen Wert auf Umweltfreundlichkeit.
Auf diese veränderten Konsumentenwünsche und die sich
wandelnde Umwelt hat die Schweizer Tourismusbranche bereits
mit ersten Massnahmen reagiert. Arosa bietet zum Beispiel CO2neutrale Ferien, im kleinen Tenna zieht der preisgekrönte Solarskilift den Gast auf die Piste – und immer mehr Hotelbetriebe setzen dank sinkenden Preisen und gleichzeitiger Förderung auf
Solarenergie.
Solaranlagen erobern Schweizer Hoteldächer
62 Hotelanlagen, 16 Jugendherbergen und 18 SAC-Hütten finden sich heute im Verzeichnis der Schweizer Solarhotels von
Swissolar, dem schweizerischen Fachverband für Sonnenenergie.
Rund die Hälfte dieser Solaranlagen wurde innerhalb der letzten
fünf Jahre erbaut. Damit setzen rund 2 Prozent der 3500 Schweizer Hotelbetriebe auf Solarenergie. Im Vergleich mit dem Nachbarland Österreich weist die Schweiz jedoch im Bereich
Solarenergie noch Nachholbedarf auf: Über 7 Prozent der österreichischen Hotelbetriebe setzten bereits seit dem Jahre 2007 auf
Solarenergie.
Sonneneinstrahlung lässt sich mit Hilfe von Fotovoltaik-Modulen in Strom oder mittels Sonnenkollektoren in thermische
Energie umwandeln. Solarthermische Anlagen auf Dächern von
Hotels sind besonders gut geeignet, um die energieintensive
Warmwasseraufbereitung der Betriebe zu unterstützen. Der
Grossteil der Hotelbetriebe setzt deshalb auf Solarwärmeanlagen. Gerade in Schweizer Bergregionen, wo Solarenergie dank
der intensiven Einstrahlung besonders ertragreich ist, gibt es
jedoch noch viele weisse Flecken im Bereich der Solarnutzung.
Hotelbetriebe mit Hauptsaison im Winter nutzen die Sonnenenergie, um ihren Warmwasserbedarf zu decken und zusätzlich die Raumheizung zu unterstützen. Jeder Quadratmeter Sonnenkollektoren ersetzt 60 bis 80 Liter Heizöl beziehungsweise 60
bis 80 Kubikmeter Erdgas pro Jahr und erspart der Umwelt somit
etwa 200 Kilogramm CO2-Ausstoss. Der Warmwasserbedarf eines Hotelbetriebs mit Hauptsaison im Sommer stimmt optimal
mit dem Energieangebot der Sonne überein. Aber auch Stadthotels können mit Gewinn auf die Sonne setzen, denn ihr konstanter Warmwasserbedarf macht Solarwärme zu einer wirtschaftlichen Option.
Warmwasser als Kostentreiber
Ein Hotelbetrieb gibt heute rund 3 Prozent seines Umsatzes für
Energiekosten aus. Das sind im Durchschnitt etwa 50 000 Franken pro Jahr. Dazu kommen Kosten für Rückstellungen und Unterhalt von Heizungsanlagen in ähnlicher Höhe. Zudem steigen
die Öl-, Gas-, sowie Strompreise immer weiter an und können einen Hotelbetrieb in finanzielle Schwierigkeiten bringen. Einen
grossen Anteil am Energieverbrauch eines Hotels nimmt der
Warmwasserverbrauch in Anspruch. Der Einsatz von Sonnenkollektoren kann das Budget beträchtlich entlasten. Zudem ist das
Hotel von künftigen Preisanstiegen auf dem Energiemarkt befreit
und somit unabhängiger. Einmal installiert, liefern Sonnenkollektoren während mindestens 25 Jahren einen Grossteil des Warmwassers gratis.
Heizen mit der Sonne
Neben der Warmwasseraufbereitung lassen sich solarthermische
Anlagen auch zur Heizungsunterstützung einsetzen. Von dieser
Anwendung profitieren besonders Hotels mit Ganzjahresbetrieb.
Dieser verlängert die Nutzungszeit der Anlage, was eine höhere
Menge an gesparten Brennstoffen zur Konsequenz hat. Diese
Anwendung der Solarenergie ist die perfekte Lösung, wenn im
Sommer ein Schwimmbad beheizt wird. Mit dem zusätzlichen
Anschluss von Wäscherei, Küche oder dem energieintensiven
Wellnessbereich an eine solarthermische Anlage erzielt diese optimale ökologische und wirtschaftliche Ergebnisse.
Ideale Grösse einer Anlage
Wie gross eine Kollektorfläche sein soll, richtet sich in erster Linie
nach dem Warmwasserbedarf des Betriebs und dem gewünschten solaren Deckungsgrad. Der solare Deckungsgrad ist jener Anteil des Energiebedarfs, der durch die Solaranlage bereitgestellt
wird, während das konventionelle Heizsystem den Rest übernimmt. Idealerweise liegt der solare Deckungsgrad für Hotelbetriebe zwischen 40 und 70 Prozent. Sind Kollektorfläche und
Speicher gross genug, bleibt der Heizkessel im Sommer ausser
Betrieb. Wird zusätzlich die Raumheizung an die Anlage angeschlossen, bringt dies einen solaren Zusatznutzen von rund
10 Prozent über das ganze Jahr. Ein hoher Deckungsgrad erlaubt
es dem Betrieb, grössere Mengen an Öl, Gas oder Strom einzusparen. Für Hotels gibt die nachfolgende Tabelle 1 erste Anhaltspunkte, wobei die Werte für die Kollektorflächen und Speichervolumen wirtschaftlich optimal dimensioniert sind.
132 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
Tabelle 1 Dimensionen einer Kollektorfläche
Anwendung
Warmwasseraufbereitung
Warmwasseraufbereitung und Heizunterstützung
Solarer Deckungsgrad
40–70 Prozent
15–30 Prozent
Kollektorfläche
0,6–1,4 Quadratmeter pro Bett
1,5–2,5 Quadratmeter pro Kilowatt Heizlast
Speichervolumen
50–70 Liter pro Quadratmeter Kollektor
60–80 Liter pro Quadratmeter Kollektor
Quelle: Swissolar
Warme Dusche dank Sonnenstrahlen
Investieren mit Rückenwind
Eine solarthermische Anlage für Hotelbetriebe funktioniert im
Wesentlichen analog zu den Anlagen im Wohnbereich (in der
Schweiz sind momentan etwa 100 000 Anlagen im Wohnbereich
in Betrieb). Schwarz beschichtete Absorber in den Solarkollektoren auf den Dächern werden von den Sonnenstrahlen erwärmt.
Diese Wärme wird in einem Solarspeicher gesammelt und in die
Sanitär- und Heizungsinstallation im Haus eingespeist. Die wichtigsten Bestandteile einer solarthermischen Anlage sind das Kollektorfeld auf dem Dach, die Verbindungsleitungen, die Pumpengruppe, der Wärmetauscher und die Regelung sowie ein
zentraler Energiespeicher.
Fast alle Kantone und zahlreiche Gemeinden zahlen Förderbeiträge an thermische Solaranlagen. Diese liegen meist zwischen
20 und 25 Prozent der Anlagekosten. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass mit dem Bau der Anlage erst begonnen werden
darf, wenn der Förderbeitrag zugesichert ist. Ein Gesuch auf Förderbeiträge ist deshalb frühzeitig bei der zuständigen Energiefachstelle1 einzureichen.
Solaranlagen verursachen praktisch keine Betriebskosten.
Doch die Anfangsinvestitionen machen eine sorgfältige Finanzplanung notwendig. Nebst Fördergeldern von Kantonen erhalten Investoren bei Banken spezielle Ökohypotheken zu einem
tiefen Zinssatz. Alternativ zur Eigenfinanzierung ist auch das
Contracting eine Möglichkeit. Bei diesem Finanzierungsmodell
erstellt und betreibt der Contractor die Solaranlage, und der Hotelbesitzer kauft ihm die benötigte Energie ab. Diverse Energieversorger stellen ein solches Serviceangebot für Energiemassnahmen in der Hotelbranche bereit. Hotels mit einer Solaranlage
können sich zudem von der CO2-Abgabe auf Brennstoffen, welche momentan rund 9 Rappen pro Liter Heizöl beträgt, befreien
lassen. Dazu müssen sie mit dem Bund eine CO2-Begrenzung vereinbaren. Ersetzt solare Wärme fossile Brennstoffe, wird dies angerechnet.
In vielen Kantonen sind für kleinere Solaranlagen ausserhalb
der Kernzonen keine Baubewilligungen nötig. Braucht es dennoch eine Bewilligung, stellt dies in der Regel kein Problem dar.
Laut eidgenössischem Raumplanungsgesetz müssen Anträge für
sorgfältige integrierte Solaranlagen von den Behörden immer
bewilligt werden, sofern keine Natur- oder Kulturdenkmäler von
kantonaler oder nationaler Bedeutung beeinträchtigt werden.
Abbildung 1 Schematische Darstellung einer solarthermischen Anlage
H
O
TE
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Hotel als Kraftwerk: Hotel Promenade in
Schaffhausen
Heizkessel
Speicher
Umwälzpumpe
Quelle: Swissolar
Der Schaffhauser Hotelier Heinz Sonderegger betreibt auf der
Anlage des Hotels Promenade ein Solarkraftwerk mit 32 Fotovoltaik-Modulen, die jährlich rund 6000 bis 7000 Kilowattstunden
(kWh) Solarstrom erzeugen. 19 Quadratmeter Röhrenkollektoren
unterstützen die Warmwasseraufbereitung des Betriebs. Der
Energieverbrauch von 590 000 kWh (Strom und Gas), die das
Hotel 2002 verbraucht hat, konnte 2011 dank zusätzlicher Nutzung von Abwärme auf 326 000 kWh heruntergefahren werden.
Die Einsparungen der Energiekosten belaufen sich auf jährlich
30 000 Franken. Dabei hat das Hotel seine Zimmerkapazität seit
2002 um 25 Prozent ausgebaut.
1
Informationen zu Fördermöglichkeiten auf www.hotelpower.ch.
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013 133
Tabelle 2 Kennzahlen des Hotel Promenade, Schaffhausen
Bettenzahl:
85
Kollektorfläche:
19 m2
Fotovoltaik-Module:
32 m2 (Erweiterung um 103 m2 im Frühling 2013)
Einsparung Energiekosten:
CHF 25 000 pro Jahr
Einsparungen
CO2-Ausstoss (2002–2009):
164 000 kg
Investitionskosten:
CHF 300 000
Lebensdauer:
25 Jahre
Amortisationszeit:
8–10 Jahre
Quelle: Swissolar
Sonderegger stockt seine Stromproduktionskapazität im Frühling 2013 um weitere 103 Quadratmeter auf und ist überzeugt,
so in Kombination mit Wärmepumpen weitere 80 000 bis
100 000 Kilowattstunden Gas einsparen zu können. Für die verschiedenen Energiespar- und -gewinnungsmassnahmen hat Sonderegger bisher rund 300 000 Franken eingesetzt. Das Ergebnis
zeigt sich auch auf anderer Ebene: Von 2002 bis 2012, so hat der
Hotelier errechnet, hat sein Betrieb 164 Tonnen des Treibhausgases CO2 weniger ausgestossen. Die Amortisationszeit der Anlage
beträgt acht bis zehn Jahre. Bei einer erwarteten Lebensdauer
von 25 Jahren, fährt die Anlage rund 15 Jahre Gewinne ein.
Die beste Gelegenheit für eine Solaranlage
Viele Hotels planen derzeit eine Erneuerung oder stehen in Sanierung, ohne dass eine Investition in Solarenergie in Betracht
gezogen wird. Dabei verfügen viele Hotelgebäude über grosse
Dachflächen, die sich für die Nutzung der Solarenergie ideal eignen. Ist der grundsätzliche Entscheid für den Bau einer Solaranlage gefallen, ist es für die Wirtschaftlichkeit der Anlage interes-
sant, schon beim Bau der Anlage ein Auge auf die günstigste
Variante zu halten. Bei Neubau, Gebäudeerweiterungen oder bei
der Renovation eines Hotelbetriebs lässt sich eine Solaranlage
besonders kostengünstig installieren. Bei der Sanierung des
Dachs kann durch Integration von Kollektoren oder Solarmodulen ein Teil der Dacheindeckung eingespart werden.
Auch bei Erneuerungen der Heizung ist die Gelegenheit für
die Installation einer Solaranlage günstig. Ist die bestehende Heizung am Ende ihrer Lebensdauer angelangt, ist beispielsweise
der Ersatz des Heizkessels ein besonders günstiger Moment für
den Bau einer Solaranlage. Durch die optimale Nutzung von Synergieeffekten bei der Planung und der Installation senken sich
die Kosten erheblich und eine perfekte Auslegung wird möglich.
Sollte das Geld für eine neue Solaranlage momentan noch fehlen, ist es dennoch ratsam bereits vorzusorgen. Der Einbau von
Steigleitungen vom Keller bis zum Dach senkt die Kosten einer
nachträglichen Installation merklich.
Immer günstiger: Strom von der Sonne
Die Sonne kann aber noch mehr. Mit einer Fotovoltaik-Anlage
wird das Hotel zum Stromproduzent. Die Solarzellen wandeln die
Sonnenstrahlung in elektrische Energie um. In der Schweiz könnte allein auf bestehenden Dächern und Fassaden ein Drittel des
hiesigen Strombedarfs mit Solarmodulen erzeugt werden. Eine
Fotovoltaik-Anlage produziert Gleichstrom. Dieser wird meist
mittels eines Wechselrichters in Wechselstrom umgewandelt. Als
Wechselstrom kann der Strom ins Schweizer Netz eingespeist
und von herkömmlichen Haushalts- oder Elektrogeräten verwendet werden. Überschüssiger Strom wird an die Schweizer Stromproduzenten weiterverkauft. Mit der kostendeckenden Einspeisevergütung wird in der ganzen Schweiz die Produktion von
Solarstrom gefördert. Projekte können bei der nationalen Netzgesellschaft Swissgrid angemeldet werden (www.swissgrid.ch).
Résumé
Tiraillée entre suivre la tendance au développement durable et faire face à la hausse des coûts énergétiques, l’hôtellerie suisse recherche des solutions. Les hôtes attachent toujours plus d’importance aux destinations touristiques respectueuses de l’environnement, mais ils veulent en même temps profiter d’infrastructures très gourmandes en énergie, telles que des installations wellness
ou des piscines extérieures chauffées. Un hôtel dépense environ 3 % de son chiffre d’affaires pour les coûts énergétiques. Cela
correspond en moyenne à 50 000 francs. En recourant à l’énergie solaire, les hôtels en Suisse ont l’opportunité d’envoyer un signal
écologique à leur clientèle tout en économisant des coûts. Les installations solaires thermiques, qui peuvent fournir jusqu’à 70 %
de l’énergie nécessaire à la production d’eau chaude, sont tout particulièrement indiquées. L’apport supplémentaire de l’installation solaire au chauffage des locaux et le raccordement aux secteurs de la cuisine ou de la buanderie augmentent encore son efficacité. Chaque mètre carré de surface de collecteur permet d’épargner chaque année de 60 à 80 litres de mazout ou de mètres
cubes de gaz naturel, et réduit les émissions de CO2 de près de 200 kg. Pour s’équiper d’une installation solaire, les hôteliers obtiennent un soutien sous forme de subventions cantonales ou d’éco-hypothèques spéciales. Lors d’une nouvelle construction, de
l’agrandissement d’un bâtiment ou de la rénovation, il est possible d’aménager une installation solaire à des coûts particulièrement
avantageux. En cas de renouvellement du chauffage aussi, une installation solaire peut être posée à moindres frais.
Anhang
Annexe
Autorenverzeichnis
Index des auteurs
Fotoverzeichnis
Légende des photos
Porträt
Portrait
Autorenverzeichnis
Index des auteurs
Leiterin der Forschungsstelle Tourismus
im CRED (Center for Regional Economic
Development) der Universität Bern.
In dieser Funktion befasst sie sich mit
der allgemeinen Tourismuslehre und
-forschung sowie im Speziellen mit dem
Kultur- und Kongresstourismus, der
Marktforschung, der Regionalökonomie
und dem Qualitätsmanagement im
Tourismus.
Monika Bandi
Dr. rer. oec.
CRED, Universität Bern
Ordentlicher Professor für Wirtschaftspolitik und Regionalökonomie sowie
geschäftsführender Direktor des CRED
(Center for Regional Economic Development) der Universität Bern. In Lehre
und Forschung konzentriert er sich auf
die Wirtschaftspolitik, auf die Analyse
des Wirtschaftswachstums von Ländern
und Regionen sowie auf allgemeine
makroökonomische Fragen.
Aymo Brunetti
Prof. Dr. rer. pol.
Departement Volkswirtschaftslehre / CRED, Universität Bern
Projektleiterin Wirtschaftspolitik bei
hotelleriesuisse (bis 31. Januar 2013). In
dieser Funktion war sie unter anderem
für die Dossiers Mehrwertsteuer und
Tourismusabgaben sowie für die statistischen Grundlagen zuständig. Ebenfalls
in ihren Aufgabenbereich fielen die Sessionsberichte, Abstimmungskampagnen
und das Polit-Dîner.
Ramona Brotschi
lic.rer.soc. / dipl. NPO-Managerin VMI
hotelleriesuisse
Professor am Fachbereich Touristik / Verkehrswesen der Fachhochschule
Worms. Ebenfalls ist er wissenschaftlicher Leiter des ITB Berlin Kongresses
und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Tourismuswissenschaft e. V.
(DGT)
Roland Conrady
Prof. Dr. rer. pol.
Fachhochschule Worms / ITB Berlin
Professor of Tourism Policy and Marketing an der La Trobe University in
Melbourne. Er leitet die Tourism and
Hospitality Research Unit.
Geoffrey I. Crouch
Prof. PhD
La Trobe University, Australia
Professor für Hotel- und Immobilienmanagement am Institut für Tourismus
und Freizeitforschung (ITF) an der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW
Chur. Er leitet die Tourismusausbildung
BSc / MSc. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Beherbergung im ländlichen Raum und Tourismusinfrastrukturen.
Andreas Deuber
Prof. (FH) Dr. / MRICS
ITF, HTW Chur
138 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
Dozent, Speaker, Trainer und Berater bei
Direct-Booking-Experts.com. Als Konversions-Experte berät er Unternehmen,
die aus Website-Besuchern Käufer
machen wollen.
Joe Dreixler
Conversion-Experte
Direct-Booking-Experts.com
Als Leiterin Daten & ERFA-Gruppen ist
sie für die Koordination sowie die
Durchführung der Erfahrungsaustausch(ERFA)-Gruppen zuständig. Die Schweizer Hotel-Datenbank und der offizielle
Schweizer Hotelführer www.swisshotels.com sowie Benchmark-Kennzahlen
fallen ebenfalls in ihren Aufgabenbereich.
Barbara Friedrich
MSc BA / dipl. Hotelmanagerin NDS HF
hotelleriesuisse
Professeur à la Haute Ecole de Gestion
& Tourisme (HEG) à Sierre et chercheur
à l’Institut de tourisme (ITO) de la HESSO Valais. Ses activités de recherche se
centrent principalement sur l’utilisation
des nouvelles technologies de l’information et de la communication dans le
marketing, la vente et les services chez
les prestataires touristiques.
Michael Fux
Dr. rer. oec.
HES-SO Valais / Haute Ecole de Gestion & Tourisme (HEG)
Leiterin Wirtschaftspolitik bei hotelleriesuisse. In dieser Funktion ist sie verantwortlich für die politische Interessenvertretung. Dazu gehören nebst der
Kontaktpflege zu politischen Partnern
und Verbänden die Betreuung der
tourismus- und wirtschaftspolitischen
Dossiers sowie die Aufarbeitung statistischer Grundlagen.
Monika Güntensperger
lic. rer. publ. HSG
hotelleriesuisse
Als Mitglied der Geschäftsleitung von
hotelleriesuisse leitet er das Geschäftsfeld Bildung. Er verantwortet unter anderem die Grundbildung in den Schulhotels, das Netzwerk der Hotel- und
Tourismushandelsschulen und die Unternehmerbildung mit verschiedensten
Schulungsprodukten.
Peter B. Grossholz
lic. phil. I
hotelleriesuisse
Projektleiterin bei BAK Basel Economics
mit Schwerpunktthemen im Bereich
Gastgewerbe und Tourismus (Benchmarking und Prognosen).
Natalia Held
MSc in Business and Economics
BAK Basel Economics AG
Professor für Tourismus- und Dienstleistungsmanagement an der Universität St. Gallen und Direktor des Instituts für Systemisches Management und
Public Governance (IMP). Er leitet dort
unter anderem das Research Center for
Tourism and Transport sowie das SBB
Lab.
Christian Laesser
Prof. Dr.
IMP / Universität St. Gallen
Der Preisüberwacher überwacht jene
Preise, die von marktmächtigen Unternehmen, von Kartellen oder dem Staat
festgelegt wurden. Sein Auftrag ist,
Konsumenten und Wirtschaft vor überhöhten Preisen, die aufgrund von
mangelhaftem oder fehlendem Wettbewerb gesetzt wurden, zu schützen.
Stefan Meierhans
Dr. iur.
Eidgenössischer Preisüberwacher
ANNUAIRE DE L’HÔTELLERIE SUISSE 2013 139
Geschäftsführer der Kontrollstelle zur
Einhaltung des Landes-Gesamtarbeitsvertrages (L-GAV) im Schweizer Gastgewerbe.
Philippe Pasche
Executive Master of Economic Crime Investigation
Société suisse de crédit hôtelier SCH
Hansjürg Moser
Dipl. EHL
Kontrollstelle L-GAV
Leiter der ITB Berlin – The World’s
Leading Travel Trade Show® und
Vorstand der Forschungsgemeinschaft
Urlaub und Reisen (FUR).
Professeur à la Haute Ecole de Gestion
& Tourisme (HEG) à Sierre et coordinateur de recherche à l’Institut de tourisme (ITO) de la HES-SO Valais. Docteur
en science, il a enseigné à l’Ecole hôtelière de Lausanne (EHL). Ses activités
de recherche se centrent principalement
sur les nouvelles technologies de l’information et de la communication dans
le tourisme.
Roland Schegg
Prof. Dr. sci. nat
HES-SO Valais / Haute Ecole de Gestion & Tourisme (HEG)
David Ruetz
Event-Experte
Messe Berlin GmbH
Leiter des nicht-finanziellen Bereichs
der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) und Verantwortlicher
der monetären Tourismusstatistik des
Bundesamts für Statistik (BFS)
Ueli Schiess
Ökonom
Bundesamt für Statistik (BFS)
Projektleiterin Wirtschaftspolitik bei
hotelleriesuisse. In dieser Funktion betreut sie die Dossiers Energie, Umwelt,
Klima sowie Verkehr. Weiter fallen die
Sessionsberichte und die MonitoringDatenbank für politische Geschäfte in
ihren Aufgabenbereich.
Sandra Schürmann
M. A. HSG
hotelleriesuisse
Directeur de la SCH depuis 2008, après
une longue expérience acquise dans
les domaines du crédit et du conseil,
avec spécialisation dans le tourisme et
les dossiers de restructuration. Il est
également membre du conseil d’administration d’une entreprise de remontées mécaniques et intervenant dans
une haute école.
Als Business Development Manager ist
er verantwortlich für die Vermarktung
von sämtlichen Produkten und die Entwicklung des Kundenstamms in Westeuropa und Skandinavien. Er arbeitet
ausserdem mit verschiedenen Hotelverbänden zusammen und vertritt STR an
Konferenzen und Veranstaltungen.
Matthias Schulthess
Bsc. International Hospitality Management EHL
STR Global
Wissenschaftlicher Mitarbeiter und
Leiter diverser Forschungs- und
Beratungsprojekte in den Bereichen
Zweitwohnungen, Sanfte Mobilität,
Mobilitätsmanagement sowie Dozent
für Raum- und Verkehrsplanung.
Roger Sonderegger schliesst 2013 eine
Dissertation über Zweitwohnungen im
Alpenraum ab.
Roger Sonderegger
Dipl. geogr., MAS Raumplanung ETHZ
ITW, Hochschule Luzern – Wirtschaft
140 JAHRBUCH DER SCHWEIZER HOTELLERIE 2013
David Stickelberger ist seit 1998 Geschäftsführer von Swissolar, dem
schweizerischen Fachverband für Sonnenenergie. Swissolar vertritt die
Interessen von über 400 Verbandsmitgliedern aus der Solarbranche.
David Stickelberger
Geograf
Swissolar
Fabian Weber
Dr. phil.
hotelleriesuisse
Als Manager im Immobilienberatungsunternehmen Wüest & Partner ist er im
Bereich Markt und Research tätig und
Projektleiter für die halbjährlich erscheinende Publikation Immo-Monitoring. Er
promovierte an der Universität St. Gallen zum Thema «Eigentum als eine Determinante des Konsumentenverhaltens:
Das Beispiel Zweitwohnungen».
Robert Weinert
Dr. oec. HSG
Wüest & Partner
Projektleiter Forschung & Innovation
bei hotelleriesuisse. In dieser Funktion
ist er unter anderem für die Koordination von Forschungsprojekten zuständig und nimmt eine Drehscheibenfunktion zwischen der Forschung und der
Branche wahr.
Fotoverzeichnis
Légende des photos
Grand Hotel Kronenhof
Pontresina, ca. 1930
Grand Hotel
Kandersteg, ca. 1935
Quelle: Hotelarchiv Schweiz
Quelle: Hotelarchiv Schweiz
Réception des hôtels à la gare
Zermatt, ca. 1955
Hôtel de la Paix
Lausanne, env. 1915
Quelle: Hotelarchiv Schweiz
Source : Archives Hôtelières Suisses
Hotel Badrutt’s Palace
St. Moritz, 1909
Hotel Eiger
Grindelwald, ca. 1910
Quelle: Hotelarchiv Schweiz
Quelle: Hotelarchiv Schweiz
Hotel Kreuz
Belp, ca. 1920
Hotel Gurnigel Bad
Gurnigel, ca. 1900
Quelle: Hotelarchiv Schweiz
Quelle: Hotelarchiv Schweiz
Hotel Waldhaus
Sils Maria, 1926
Grand Hotel
Adelboden, ca. 1910
Quelle: Hotel Waldhaus Sils Maria
© Bruno Bischofberger, Meilen
Quelle: Hotelarchiv Schweiz
Hôtel de la Couronne
Jussy, env. 1915
Source : Archives Hôtelières Suisses
Quelle: Privatsammlung Kurt Jungi, Bern. Mit freundlicher Genehmigung von Hotelarchiv Schweiz.
Source : Collection privée de Kurt Jungi, Berne. Mises à disposition
par les Archives Hôtelières Suisses.
Porträt
Portrait
hotelleriesuisse
hotelleriesuisse
hotelleriesuisse ist das Kompetenzzentrum für die Schweizer Hotellerie und vertritt als Unternehmerverband die Interessen der
national und international ausgerichteten Hotelbetriebe. Seit
1882 steht hotelleriesuisse gemeinsam mit seinen 3120 Mitgliedern, davon 2020 Hotels, für eine qualitätsbewusste und zukunftsorientierte Hotel- und Beherbergungswirtschaft.
Die von hotelleriesuisse klassierten Betriebe repräsentieren
annähernd 65 Prozent der Schweizer Hotelbetten und generieren 75 Prozent der Logiernächte. hotelleriesuisse ist in allen Landesteilen und Sprachregionen präsent und zählt rund 100 Mitarbeitende. Der Verband verfügt über folgende Kernaufgaben:
– International harmonisierte und anerkannte Schweizer Hotelklassifikation, inklusive Online-Hotelführer
– Wirtschaftspolitische Interessenvertretung
– Interessenvertretung Hotellerie in der Sozialpartnerschaft
– Rechtsberatung
– Nachwuchsförderung, Aus- und Weiterbildung
– Herausgabe der unabhängigen Fachzeitung htr hotel revue
hotelleriesuisse est le centre de compétence de l’hôtellerie en
Suisse. L’association des entrepreneurs défend les intérêts des
hôtels à vocation nationale et internationale. Depuis 1882, hotelleriesuisse incarne avec ses 3120 membres, dont 2020 hôtels,
une économie de l’hôtellerie et de l’hébergement axée sur la
qualité et tournée vers l’avenir.
Les établissements classés par hotelleriesuisse représentent
presque 65 % des lits d’hôtels en Suisse et génèrent 75 % des
nuitées. hotelleriesuisse est présente dans toutes les régions linguistiques du pays et emploie quelque 100 collaborateurs.
L’association des entrepreneurs assume les tâches-clés suivantes :
– Classification officielle des hôtels en Suisse, avec Guide des
hôtels en ligne
– Défense des intérêts politico-économiques
– Défense des intérêts de l’hôtellerie dans le partenariat social
– Conseil juridique
– Promotion de la relève, formation initiale et continue
– Edition de la revue spécialisée indépendante htr hotel revue
Schweizerische Gesellschaft für Hotelkredit SGH
Société suisse de crédit hôtelier SCH
Die SGH, mit Sitz in Zürich, ist eine öffentlich-rechtliche Genossenschaft und besteht auf Basis des Bundesgesetzes über die
Förderung der Beherbergungswirtschaft vom 20. Juni 2003. Sie
beschäftigt 17 Mitarbeitende. Sie verfolgt das Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Beherbergungswirtschaft
zu erhalten und zu verbessern.
Die SGH kann Darlehen, in der Regel als Nachgangsfinanzierung, in definierten Fremdenverkehrsgebieten und Badekurorten
für Investitionsvorhaben in Beherbergungsbetrieben gewähren.
Es können auch bestehende Darlehen übernommen werden. Es
geht darum, durch Zuführung von zinsgünstigem Risikokapital,
die Kapitalstruktur der Betriebe – deren Ertragslage gesund ist,
die aber eine Eigenkapitallücke aufweisen – zu verbessern und
deren Existenz auf dem Markt nachhaltig zu sichern. Die SGH
bietet auch – gesamtschweizerisch – Beratungsleistungen wie
Unternehmensbewertungen, Machbarkeitsstudien, Finanzierungsprüfungen, regionale Förderprogramme, Gutachten im Bereich Lex Koller und dergleichen an. Diese Tätigkeit wird durch
Wissenstransfer und Gestaltung von Instrumenten zugunsten
der Beherbergungsbranche ergänzt.
La Société suisse de crédit hôtelier SCH est une société coopérative de droit public créée sur la base de la loi fédérale sur l’encouragement du secteur de l’hébergement du 20 juin 2003. Elle
a son siège à Zurich et occupe 17 collaborateurs. Elle a pour but
de préserver et de développer la compétitivité du secteur de
l’hébergement et d’assurer sa pérennité.
La SCH octroie des prêts pour des financements, en général
en rang postérieur, dans des régions touristiques et des stations
thermales définies et reprend aussi des prêts existants. Elle fournit l’apport d’un capital-risque à un taux d’intérêt avantageux à
des établissements dont le niveau de rendement est bon, mais
qui souffrent d’une insuffisance de capitaux propres, afin d’améliorer leur structure de capital et d’assurer leur existence sur le
marché. La SCH offre aussi dans tout le pays une palette de
prestations de conseil, notamment des évaluations d’entreprises,
des études de faisabilité, des études de financement, des programmes d’encouragement régionaux, des expertises dans le domaine de la Lex Koller. Elle complète cette activité par le transfert
de connaissances et la mise au point d’outils à l’usage du secteur
de l’hébergement.
Impressum
Herausgeber
Projektleitung
Redaktion
Gestaltung
Fotos
Fotokonzept
Druck
Auflage
Preis
© hotelleriesuisse, Bern und
Schweizerische Gesellschaft für Hotelkredit, Zürich
Fabian Weber, hotelleriesuisse, Bern
Barbara Friedrich und Eva Strebel, hotelleriesuisse, Bern
Oliver Glauser, Stämpfli Publikationen AG, Bern
Hotelarchiv Schweiz / Privatsammlung Kurt Jungi, Bern
Hotel Waldhaus, Sils Maria
Historische Hotels
Stämpfli Publikationen AG, Bern
5000 Exemplare
CHF 35.–
Printed in Switzerland
PERFO RMAN CE
neutral
Drucksache
No. 01-13-859595 – www.myclimate.org
© myclimate – The Climate Protection Partnership