EQAVET Newsletter

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EQAVET Newsletter
EQAVET
NEWSLETTER
DEZEMBER 2014
AUSGABE 10
Editorial von Koen Bois d’Enghien
Nach den Wahlen zum Europäischen Parlament im Mai
dieses Jahres ist eine neue, von Jean-Claude Juncker
geführte Europäische Kommission berufen worden.
Die neue Kommission hat eine ehrgeizige
Wachstumsagenda und wird auch
wichtige Veränderungen im Hinblick auf
das Management von Beruflicher Bildung
und Weiterbildung (Vocational Education
and Training – VET) in der Kommission
vornehmen. Die Verantwortlichkeit
für VET (einschließlich EQAVET) und
Erwachsenenbildung (Adult Learning – AL)
sowie für Strategien der Kompetenzen und
Qualifikationen (einschließlich Europäischer
Qualifikationsrahmen – EQR) wird vom
Kommissar für Bildung, Kultur, Jugend und
Zivilgesellschaft an die Kommissarin für
Beschäftigung, Soziales, Qualifikationen und
Arbeitskräftemobilität übertragen werden.
Koen Bois d’Enghien,
politischer Referent bei
EQAVET, Europäische
Kommission, GD Bildung
und Kultur
Diese Neuverteilung wurde von Präsident
Juncker veranlasst, der die feste Absicht
hat, die Anstrengungen der Kommission
zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit
zu intensivieren.. Die Veränderungen
beinhalten nicht nur den Transfer von Akten
von einer Generaldirektion zur Anderen in
Bezug auf VET, AL bzw. Kompetenzen und
Qualifikationen, sondern auch die Abgabe
des Managements von Cedefop (European
Centre for the Development of Vocational
Training) und ETF (European Training
Foundation). Die GD EMPL hat weitreichende
Erfahrungen beim Management von
Agenturen (Eurofound und OSHA) und wird
jetzt vier Agenturen unter ihrer direkten
Aufsicht haben. Das Programm Erasmus+
(VET und AL) wird weiterhin von der GD EAC
verwaltet werden, allerdings mit politischer
Mitwirkung der GD EMPL.
EQAVET Secretariat
Quality and Qualifications Ireland (QQI)
10 Lower Mount Street
Dublin 2, Ireland
T: 00353 1 905 8144
E:[email protected]
W: www.eqavet.eu
Diese Verschiebung sollte aus Sicht
der Mitgliedstaaten (MS) und der
Interessengruppen transparent sein.
VET wird weiterhin stark mit dem EUKoordinierungsprozess von Bildung
und Weiterbildung verbunden bleiben
und sich gleichzeitig auf die Synergien
der Politikbereiche, die von der GD für
Beschäftigung, Soziales, Qualifikation
und Arbeitskräftemobilität verwaltet
werden, stützen. Es ist wichtig, auf die
sehr verschiedenen Strukturen in den MS
im Hinblick auf Verantwortlichkeiten für
die Berufsbildung hinzuweisen. In einigen
Fällen untersteht die berufliche Aus- und
Weiterbildung dem Arbeitsministerium,
in anderen dem Bildungsministerium und
in weiteren dem Wirtschaftsministerium.
Daher ist es offensichtlich, dass es - die
eine, „am besten passende“ Lösung für
die Durchführung der Berufsbildungspolitik
nicht gibt, weder auf nationaler noch auf
europäischer Ebene.
Aufgrund des integrierten Charakters von
Bildungs- und Weiterbildungsaktivitäten,
die sich auch im Programm Erasmus+
widerspiegeln, bleibt die neue Kommission
der Kohärenz des übergeordneten politischen
Rahmenwerks Bildung und Weiterbildung
2020 (Education and Training, ET 2020)
und dem zugrundeliegenden Prinzip des
lebenslangen Lernens (life-long learning,
LLL) verpflichtet. Im Hinblick auf EQAVET
und andere Querschnittsaufgaben wie die
Durchlässigkeit zwischen Bildungssektoren,
EQR, ESCO und die Analyse zukünftiger
Qualifikationsanforderungen werden diese
weiterhin in transparenter Weise zwischen
den Abteilungen in der GD EMPL und der GD
EAC durchgeführt werden.
In dieser Ausgabe:
P1
P2-3
P3-5
P5-6
P6-7
P7-8
P8
Editorial von Koen Bois
d’Enghien, politischer Referent
bei EQAVET, Europäische
Kommission, GD Bildung und
Kultur: Folgen für EQAVET
durch den Wechsel von der GD
Bildung zur GD Beschäftigung
Jahrestreffen der
Nationalen Referenzstellen, 8.-9. Oktober
2014, Brüssel: Diskussionsschwerpunkte
und angesprochene
Themen
Aktuelles zu
den EQAVETArbeitsgruppen
von ihren
Experten
Die Prioritäten der
EQAVET-Vertreter
der EU-SozialpartnerVerbände im Rahmen einer
Weiterentwicklung der
EU-Politik. Von Agnes Roman
(EGB) und Helen Hoffmann
(UEAPME)
Kernaussagen
vom Europäischen
Unternehmensforum
für die berufliche Ausund Weiterbildung
– 23.-24.09. 2014,
Brüssel, von Giorgio
Allulli, EQAVETExperte
Veranstaltungen
Was gibt es
Neues?
Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser
Veröffentlichung rägt allein der EQAVET; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.
Kurzinformation: Der neue politische Referent, verantwortlich für
Qualitätssicherung bei der Berufsbildung
Koen Bois d’Enghien ist zum politischen Referenten für EQAVET
in der Europäischen Kommission ernannt worden. Er folgt Sophie
Weisswange nach, die die GD EAC im Mai 2014 verlassen hat.
Vor dieser Position hat er als politischer Referent in der Abteilung
für europäische Beschäftigungsstrategien und der Abteilung für
Arbeitsrecht der GD Beschäftigung und Soziales der Europäischen
Kommission gearbeitet. Frühere berufliche Erfahrungen umfassen
Forschungsstellen bei Cedefop im Bereich von sektoralen
Ansätzen für die Berufsbildung und bei der Forschungsabteilung
der öffentlichen Arbeitsverwaltung in Belgien. Darüber hinaus hat
er weitreichende Erfahrungen im Management und Monitoring
von EU-Förderprogrammen (Leonardo Da Vinci, ESF, ERDF, TEN-T
und andere). Er hat einen Master-Abschluss in Wirtschaft und
einen in Politischen Wissenschaften.
Jahrestreffen der Nationalen Referenzstellen, 8.-9. Oktober 2014,
Brüssel: Diskussionsschwerpunkte und angesprochene Themen
Auf ihrer Jahrestagung (Brüssel,
Oktober 2014) hatten die Nationalen
Referenzstellen (National Reference Points
– NRP) Gelegenheit, Aktualisierungen
zu neuen nationalen politischen
Entwicklungen bei der Qualitätssicherung
für die Berufsbildung vorzulegen. Die NRP,
die als Hauptakteure die Umsetzung der
nationalen Ansätze zur Qualitätssicherung
mittragen, diskutierten ebenfalls die für
den Prozess benötigte Unterstützung
und die Relevanz des bei EQAVET
entwickelten Materials. Im Folgenden die
Kernaussagen:
•
In den meisten Ländern führen die NRP ein breites Spektrum
von Aktivitäten durch.
•
Es wäre für die NRP besser, über ein zentralisiertes,
langfristiges und reguläres Budget zu verfügen statt
einer zeitlich begrenzten Finanzierung (z. B. durch den
Europäischen Struktur- und Investitionsfonds (European
Structural and Investment Funds – ESIF). Denn das
würde die Entwicklung von langfristigen Planungen und
Arbeitsprogrammen ermöglichen.
•
Viele NRP haben gegenwärtig eine zu geringe
Finanzausstattung und die Finanzierung wird voraussichtlich
weiter zurückgehen.
•
Es wäre von zentraler Bedeutung, unter Verwendung
der Ergebnisse des Sekretariatsberichts und externer
Bewertungen eine beschränkte Aufforderung der EU zur
Einreichung von Vorschlägen unter den NRP auszuarbeiten,
um bewährte Praktiken zu teilen.
•
Eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den NRP ist
notwendig, beispielsweise im Hinblick darauf, wie NRP die
Arbeit von nationalen Berufsbildungsanbietern unterstützen
können, vor allem in Bezug auf die Anwendung, Förderung
und Kommunizierung des EQAVET- und des nationalen
Bezugsrahmens.
•
Ein starker Wunsch, diese Arbeit in Zukunft durch die Bildung
von NRP-Clustern auf Basis von gemeinsamen Interessen
und Herausforderungen zu vertiefen, wurde zum Ausdruck
gebracht.
NRP auf dem Treffen
•
Es gibt drei Hauptmodelle, die von den Ländern verwendet
werden, um NRP einzurichten und zu finanzieren. In
den meisten Ländern befindet sich die Referenzstelle im
Bildungsministerium mit einem gemeinsamen Budget. In
vielen Ländern hat die Referenzstelle kein klares Mandat. In
Österreich und den Niederlanden sind die NRP außerhalb der
direkten Kontrolle eines Ministeriums und verfügen über ein
klares Mandat und ein eigenständiges Budget.
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NRP auf dem Treffen
•
Die Gruppe empfahl, EQAVET auf berufspraktisches
Lernen (Work-Based Learning, WBL) auszuweiten (in
diesem Bereich muss das EQAVET-Online-Tool zu WBL auf
der Ebene der Anbieter umgesetzt werden).
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•
Es ist erforderlich, die Kooperation mit der
Qualitätssicherung (QA) sowohl in der höheren Bildung
(higher education – HE) als auch in der allgemeinen
Schulbildung zu fördern, um Führungskompetenzen
verstärkt zu entwickeln. Qualitätssicherungssysteme
können zur Durchlässigkeit zwischen höherer Bildung
und Berufsbildung beitragen. Von zentraler Bedeutung
ist die Einbindung der wichtigsten Interessengruppen. Die
Nationalen Referenzstellen benötigen hier Unterstützung,
um eine Strategie zur Inangriffnahme dieses Themas zu
entwickeln.
Die Ergebnisse des EQAVETSekretariatsberichts 2013-2014
wurden vorgestellt. Der Bericht, der
die Ergebnisse der Erhebung
analysiert, ist unter der folgenden
EQAVET-Webseite abrufbar:http://
www.eqavet.eu/gns/what-we-do/
implementing-the-framework/
progress-report.aspx
Aktuelles zu den EQAVET-Arbeitsgruppen von
ihren Experten
DIE ARBEITSGRUPPE ZU EQAVET und DER ANSATZ DER
QUALITÄTSSICHERUNG IN DER ERWACHSENENBILDUNG IM RAHMEN
DER STÄNDIGEN BERUFLICHEN BILDUNG von Maria Emilia Galvão,
EQAVET-Expertint
September 2014, Brüssel
EQAVET und Qualitätssicherungsregeln in der
Erwachsenenbildung
Es besteht volle Übereinstimmung darüber, dass Europa
seine Krise mit hoher Arbeitslosigkeit angehen, nachhaltig
Arbeitsplätze schaffen und sein wirtschaftliches Wachstum
stärken muss. Es ist auch weithin anerkannt, dass die Bildungsund Ausbildungssysteme in der EU die Schlüsselfaktoren „auf
dem Weg zu besseren Arbeitsplätzen, stärkerem Wachstum
und Wettbewerbsfähigkeit”1 sind. Diese Prioritäten wurden
von a) der Thematischen Arbeitsgruppe zur Qualität in der
Erwachsenenbildung, die darüber diskutierte, wie die Qualität
des Angebots im Bereich der Erwachsenenbildung der Jahre
2011 bis 2013 zu verbessern sei, und b) vom EQAVETJahresforum (2014) berücksichtigt, das die Notwendigkeit
erörterte, Synergien zwischen dem EQAVET-Bezugsrahmen
und Qualitätssicherungsregeln in der Erwachsenenbildung zu
verstärken. Im Anschluss an das EQAVET-Jahresforum wurde
eine Arbeitsgruppe gebildet und damit beauftragt, Folgendes zu
untersuchen:
1. Qualitätskriterien bzw. Indikatoren im Zusammenhang
mit Erwachsenenbildung und beruflicher Fort- und
Weiterbildung als notwendige Maßstäbe entwickeln und
anwenden, einschließlich Qualitätskriterienin Bezug auf
Transparenz und Anleitungen für Lernende, Management von
Kundenanfragen, soziale Verantwortung, Infrastruktur und
Ausrüstung sowie berufsbildenden Kompetenzen; sozialen
und emotionalen Fähigkeiten und zwischenmenschlichen
Kompetenzen, wie sie vom Arbeitsmarkt und aus Sicht des
lebenslangen Lernens gefordert werden.
2. 2Indikatoren anzuwenden, um die Qualitätssicherung in
der beruflichen Fort- und Weiterbildung zu fördern und
zur Anerkennung von früher erworbenen Kenntnissen
beizutragen.
Mitglieder der Arbeitsgruppe bei ihrem ersten Treffen,9.
September 2014, Brüssel
Anfang September hielt die Arbeitsgruppe ihr erstes Treffen
ab und einigte sich auf eine Reihe von Themen für die
durchzuführenden Arbeiten.
Mitglieder der Arbeitsgruppe bei ihrem ersten Treffen,9.
1 Rat der Europäischen Union (2014) Schlussfolgerungen zur Qualitätssicherung zur
Unterstützung von Bildung und Weiterbildung http://www.consilium.europa.eu/
uedocs/cms_data/docs/pressdata/en/educ/142694.pdf
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-- Beschäftigungsfähigkeit ist das Hauptprinzip, das die
Entwicklung der Inhalte der Leitmaterialien bestimmen soll,
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einschließlich der Art, wie die Arbeitsgruppe an die Themen
„soziale Kompetenzen“ und „individueller Zugang zum
Lernen“ herangeht. Die zugrundeliegende Annahme ist, dass
für eine höhere Beschäftigungsfähigkeit von Personen sowohl
die Erwachsenenbildung als auch die ständige berufliche
Aus- und Weiterbildung (bei der Weiterqualifizierung
und Umschulung der Arbeitskräfte in der gegenwärtigen
Arbeitslosenkrise in Europa von großer Bedeutung) wesentlich
sind.
-- Typologie der Ergebnisse: Das zu entwickelnde Material sollte
allgemein gehalten werden, so dass es in verschiedenen
nationalen Kontexten eingesetzt und angewendet werden
kann. Es sollte die Makroebene (System), die Mesoebene
(Institution/Anbieter) und die Mikroebene (Lernende)
ansprechen. Das zu erstellende „Materialpaket“ sollte
Werkzeuge/Leitlinien/Checklisten für die verschiedenen
Ebenen beinhalten, beispielsweise:
a. F ür die Lernenden sollte der Leitfaden den Lernenden
in den Mittelpunkt stellen, d. h. der Leitfaden sollte
Individuen ermöglichen, eine informierte Entscheidung
über die Qualität der ihnen angebotenen Lernprogramme/
Qualifikationen zu treffen.
b. F ür die Vertreter des Arbeitsmarktes sollte das
zu erstellende Material die unternehmerischen
Qualitätssicherungsaspekte der Arbeitgeber ansprechen.
Dabei sollte der Schwerpunkt auf Erfahrungen gelegt
werden, die aus konkreten Situationen in nationalen
Kontexten gewonnen wurden, wie von Mitgliedern
der Arbeitsgruppe dargestellt. Weitere Schwerpunkte
sollten die Herausforderungen und die Vorteile von
Qualitätssicherung sowie ein gesetzlicher Rahmen sein,
der die Qualitätszusammenarbeit mit Arbeitgebern,
insbesondere mit KMU, ermöglicht.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Arbeitsgruppe
sowohl darauf abzielt, Synergien zu untersuchen, als auch die
Beziehungen zwischen Erwachsenenbildung und fortlaufender
beruflicher Bildung und Weiterbildung zu stärken. Weiterhin will
sie mit der Umsetzung des EQAVET-Bezugsrahmens fortfahren.
Im Mai 2015 wird die Arbeitsgruppe ein Paket mit Leitmaterialien
für die Nationalen Referenzstellen, für einzelne Anbieter von
Erwachsenenbildung und ständiger Berufsbildung und andere
interessierte Kreise vorlegen.
GEMEINSAME ARBEITSGRUPPE FÜR EQAVET UND ECVET von Keith
Brumfitt, EQAVET-Experte
Im Rahmen einer Einladung an Mitglieder des EQAVETNetzwerks und an die ECVET-Benutzergruppe trafen sich
Kollegen von Sozialpartnern und 22 Ländern zum ersten Mal
im September 2014. Die gemeinsame Arbeitsgruppe bietet
den Mitgliedern der beiden Netzwerke die Gelegenheit,
über ihre Entwicklungen zu sprechen, Wissen, Erfahrungen
und Informationen auszutauschen und Bereiche von
gemeinsamem Interesse zu identifizieren, wo vereinte
Überlegungen die integrierte Umsetzung des europäischen
Instrumentariums in einem nationalen oder systemweiten
Kontext unterstützen können. Das Ziel ist, Kooperation zu
stärken, den Austausch von Informationen zu systematisieren,
Leitlinien für die Mitgliedstaaten bereitzustellen und die
Europäische Kommission zu beraten. Die Gruppe
Mitglieder der Arbeitsgruppe auf ihrem ersten Treffen, 10. Sept.
2014, Paris
Im Laufe des letzten Jahres haben unabhängige Evaluationen
von EQAVET2 und ECVET3, sowie die Konsultation zum
„Europäischen Raum der Kompetenzen und Qualifikationen“
(European Area of Skills and Qualifications – EASQ)4, deutlich
gemacht, wie wichtig es ist, neue Wege zur Förderung
einer engeren Zusammenarbeit zwischen den europäischen
Instrumentarien, die die berufliche Aus- und Weiterbildung
unterstützen, zu finden. EQAVET hat darauf unter anderem
mit der Errichtung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe mit
Vertretern der ECVET-Benutzergruppe reagiert.
Mitglieder der Arbeitsgruppe auf ihrem ersten Treffen, 10. Sept.
2014, Paris
2 Evaluation der Einrichtung eines europäischen Bezugsrahmens für die
Qualitätssicherung in der beruflichen Aus- und Weiterbildung (EQAVET).
Endgültiger Bericht. Juni 2013. GHK. Erhältlich unter: http://ec.europa.eu/
education/policy/vocational-policy/doc/eqavet_de.pdf. (abgerufen am 6.10.14)
3 Umsetzung der Empfehlung des Europäischen Parlaments und des Rates vom
18. Juni 2009 zur Einrichtung eines europäischen Leistungspunktesystems für
die Berufsbildung (ECVET), endgültiger Bericht, 4. Juli 2014) Erhältlich unter:
http://ec.europa.eu/dgs/education_culture/more_info/evaluations/index_en.htm
(abgerufen am 6.10.14)
4 Konsultation von Fachkräften im Bereich der allgemeinen und beruflichen
Bildung zum Europäischen Raum der Kompetenzen und Qualifikationen –
Hintergrunddokument http://ec.europa.eu/dgs/education_culture/more_info/
consultations/documents/skills-back_en.pdf. (abgerufen am 1.10.14)
EQAVET NEWSLETTER
Die Gruppe untersucht die folgenden Bereiche:
a. Wie haben die Teams von ECVET und EQAVET auf nationaler
bzw. Systemebene zusammengearbeitet (unternommene
Aktivitäten, angetroffene Hindernisse, gefundene
Lösungen und gelernte Lektionen) und wie haben sie diese
Erfahrungen miteinander geteilt?
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b. Welche technischen Fragen, die auf Erfahrungen auf
nationaler oder Systemebene beruhen, müssen beantwortet
werden, um klare Wege zur Zusammenarbeit zu finden?
c. Anleitungen zur Qualitätssicherung, die die Entwicklung
und Anerkennung von auf ECVET-Prinzipien basierenden
Lernergebnissen und Qualifikationen unterstützen.
d. Die Erstellung eines Hintergrundpapiers zur Unterstützung
der Peer-Lernaktivitäten im Hinblick darauf, „wie
Berufsbildungsanbieter die Frage der Qualitätssicherung bei
den Bewertungsverfahren für transnationale Mobilität und
Lernfortschritte behandeln“.
Die Gruppe wird schrittweise vorgehen, um sicherzustellen,
dass die Arbeit auf ihren früheren Entscheidungen aufbaut.
Allerdings wird, wie bei allen Arbeitsgruppen, Zeit benötigt,
um eine Bestandsaufnahme zu erstellen und über die Richtung,
die die Arbeit nimmt, nachzudenken. Dies ist ein wichtiger
Teil des Prozesses, da es möglicherweise neue Entwicklungen
zu berücksichtigen gilt, beispielsweise im Europäischen Raum
der Kompetenzen und Qualifikationen, bei aufkommenden
Prioritäten oder im Zuge eines Richtungswechsels aufgrund der
Ernennung der neuen Kommissare. Oder es müssen infolge der
Übertragung der beruflichen Aus- und Weiterbildung von der
GD EAC (Bildung und Kultur) an die GD EMPL (Beschäftigung,
Soziales, Kompetenzen und Arbeitskräftemobilität) neue
Denkwege eingeschlagen werden.
Die Prioritäten der EQAVET-Vertreter der EU-Sozialpartnerverbände
im Rahmen einer Weiterentwicklung der EU-Politik
Die Sozialpartner leisten einen entscheidenden Beitrag zur Lieferung qualitativ hochwertiger
beruflicher Bildung, die auf Lernende, den Arbeitsmarkt und breitere gesellschaftliche
Bedürfnisse abgestimmt ist. Die Vertreter von EGB und UEAOME im EQAVET-Netzwerk betonen
die Bedeutung von ganzheitlichen Ansätzen bei der Qualitätssicherung, die auch Themen wie
die Lehrerfortbildung und die Schlüsselrolle von KMU bei der Unterstützung von effektivem
berufspraktischem Lernen betreffen.
Die Bedenken der Gewerkschaften hinsichtlich der Qualität
bei der beruflichen Bildung, von Agnes Roman, Europäischer
Gewerkschaftsbund (EGB)
Die Entscheidung des
Kommissionspräsidenten
Juncker vom 10. September
2014, die für berufliche
Aus- und Fortbildung und für
Kompetenzen zuständigen
Abteilungen von der
Generaldirektion für Bildung
und Kultur der Europäischen
Kommission an die
Generaldirektion für
Beschäftigung zu überstellen,
Agnes Roman
stieß auf bedingte Zustimmung
bei den Sozialpartnern, die weiterhin gewisse Bedenken vorbringen.
Auf der einen Seite ist diese Verschiebung tatsächlich ein wichtiger
Schritt hin zur Schaffung von engeren Verbindungen zwischen
beruflicher Aus- und Weiterbildung und der Beschäftigung von
Lernenden. Es ist zu hoffen, dass diese Maßnahme dazu beiträgt, die
außerordentlich hohe Quote der Jugendarbeitslosigkeit in Europa zu
bekämpfen.
Auf der anderen Seite haben die Erziehungsgewerkschaften und die
Mitglieder des Europäischen Gewerkschaftskomitees für Bildung und
Wissenschaft (EGBW) – die 11 Millionen Lehrer und Fachkräfte aus
dem Bildungsbereich in Europa unter dem Dach des Europäischen
Gewerkschaftsbundes vertreten – gewisse Bedenken hinsichtlich
möglicher negativer Folgen dieses Transfers auf die Qualität der
beruflichen Bildung.
Um eine attraktive berufliche Aus- und Fortbildung von hoher
Qualität in Europa zu erreichen, ist es wesentlich, Studierende
EQAVET NEWSLETTER
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und Eltern bei der allgemeinen Schulbildung zu motivieren, eine
Erstausbildung zur ersten Wahl zu machen. Es ist auch wichtig,
Berufsausbildungsabsolventen zu befähigen, ihre Studien im
Tertiärbereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung und in
der Hochschulbildung fortzusetzen. Deshalb muss die berufliche
Bildung ihre maßgebliche Verbindung zur allgemeinen Bildung und
Fortbildung aufrechterhalten und daneben die Beziehungen zum
Arbeitsmarkt verbessern. Die Teilung von Bildung und Ausbildung
zwischen zwei Generaldirektionen wird erhebliche Fragen hinsichtlich
der Bildungsqualität und der Kompetenz und professionellen
Entwicklung von Lehrern und Ausbildern in der beruflichen Aus- und
Weiterbildung aufwerfen.
Die Pressemitteilung der Bildungsgewerkschaften (press release
of the education trade unions) vom 11. September 2014 betont,
dass es nicht möglich sein wird, die Ziele der EU2020-Strategie,
des strategischen Bezugsrahmens für Bildung und Weiterbildung
ET2020 und des Kommuniqués von Brügge zu erreichen, wenn
ein wesentlicher Teil von Bildung und Ausbildung einer anderen
Verwaltung unterstellt ist.
EQAVET-Werkzeuge und -Indikatoren sind vorwiegend für die
Erstausbildung entwickelt worden und müssen für berufspraktisches
Lernen und ständige berufliche Bildung weiter verbessert werden,
was ein positiver Schritt hin zu einem besseren Angebot in allen
berufsbildenden Sektoren sein wird. Darüber hinaus müssen sie zur
größeren Beschäftigungsfähigkeit von Berufsausbildungsabsolventen
in Europa beitragen. Im Hinblick auf den oben angeführten Transfer
der Abteilung für berufliche Aus- und Weiterbildung in die GD
Beschäftigung muss EQAVET eine wichtige Rolle bei der Wahrung
des ganzheitlichen Ansatzes zur Qualität von beruflicher Bildung
unter Einbeziehung der Sozialpartner spielen.
DEZEMBER 2014 AUSGABE 10
Die Bedeutung von KMU für Wachstum und Beschäftigung, von
Helen Hoffmann, Europäische Union des Handwerks und der Kleinund Mittelbetriebe (UEAPME)
• Die EU befindet sich an einem
Scheideweg. Die neue Kommission
hat hohe Erwartungen, während sie
gleichzeitig der Herausforderung
gegenübersteht, eine Überarbeitung
der Europa-2020-Strategie und des
Europäischen Semesters
vorzunehmen. Um nach der Krise
eine wirtschaftliche Erholung
herbeizuführen, müssen wir sowohl
die hohe Arbeitslosigkeit als auch
das Ungleichgewicht zwischen
Qualifikationsangebot und
Qualifikationsnachfrage angehen
und die Schaffung von
Arbeitsplätzen und Wachstum, die
Helen Hoffmann
Wettbewerbsfähigkeit und die
richtigen Kompetenzen fördern. Wir
müssen die Relevanz beruflicher Aus- und Weiterbildungssysteme
für den Arbeitsmarkt verbessern, was auch in vielen
länderspezifischen Empfehlungen zum Ausdruck gebracht wird.
•
•
•
Es gibt in einer Reihe von Mitgliedstaaten strukturelle
Schwächen in Bildungs- und Ausbildungssystemen,
einschließlich ineffektiver beruflicher Bildung in Verbindung
zu den Arbeitsmärkten. Mitgliedstaaten müssen die
Qualität von beruflicher Aus- und Weiterbildung verbessern.
Dabei geht es um die Länder, die Lehrlingsausbildung/
berufspraktisches Lernen zum ersten Mal einführen oder
die ihre beruflichen Bildungs- und Ausbildungssysteme
anpassen, aber auch um die Länder, die über fest etablierte
Systeme verfügen. Systeme müssen kontinuierlich an sich
verändernde oder wachsende Sektoren und Arbeitsmärkte
angeglichen werden.
Ohne KMU kann es weder nachhaltige wirtschaftliche
Erholung noch Arbeitsplätze oder Wachstum geben.
Kompetenzen sind entscheidend für Wettbewerbsfähigkeit,
Innovationen und den Zugang zu neuen Märkten. UEAPME
begrüßt den neuen Schwerpunkt auf Kompetenzen, auch als
Teil eines neuen „Small Business Act“ für Europa.
EQAVET hat Änderungen bei den
Qualitätssicherungssystemen in vielen Mitgliedstaaten
unterstützt. EQAVET ist ein wichtiger „Werkzeugkasten“
für die Anwendung von Qualitätssicherungsprinzipien in der
beruflichen Bildung, einschließlich des berufspraktischen
Lernens, der beruflichen Weiterbildung in der
Erwachsenenbildung und auch auf mittleren und höheren
Kompetenzebenen. Allgemeine, technische und digitale
Kompetenzen sind ebenfalls erforderlich.
•
Allerdings wird für die Qualitätssicherung ein kontinuierlicher
und ganzheitlicher Ansatz benötigt, um die Qualität zu
verbessern: Für Arbeitgeber sollte Qualitätssicherung an die
Erfordernisse der Unternehmen angepasst werden, aber sie
ist auch in Schulen der beruflichen Aus- und Weiterbildung
erforderlich.
•
Zu Governance: Wir müssen die Kooperation und
Partnerschaft mit Akteuren des Arbeitsmarkts, Sozialpartnern
und Berufsbildungsanbietern verstärken, um die Umsetzung
von EQAVET sicherzustellen. Wir müssen die Transparenz
der Qualitätssicherungsprozesse verstärken, um mehr
Eigenverantwortung und gegenseitiges Vertrauen
zu erreichen, und dabei die Bedürfnisse von kleinen
Unternehmen berücksichtigen.
•
Ein Schwerpunkt auf Lernergebnisse und auf Indikatoren
zur „Beschäftigungsfähigkeit“ bleibt wesentlich, denn
hier hat es nicht genügend Fortschritte gegeben. Der
Qualitätssicherungsprozess sollte sich auf die vom
Arbeitsmarkt benötigten Kompetenzen konzentrieren.
Qualitativ hochwertige und berufspraktische Lernsysteme
sind wirksame Instrumente, um den Übergang von der
Schule in die Arbeitswelt zu verbessern.
•
Eine stärkere und bessere Einbeziehung von
Arbeitgeberorganisationen sollte eine breitere Kultur
der Qualitätssicherung in der beruflichen Aus- und
Weiterbildung sicherstellen. Es ist keine Option, sondern
eine Notwendigkeit, wenn wir die Wettbewerbsfähigkeit
unserer Unternehmen und die Beschäftigungsfähigkeit von
Arbeitnehmern verbessern wollen.
•
Mehr Informationen im Crafts and SMEs 2020 (UEAPMEPositionspapier)
Kernaussagen vom Europäischen Unternehmensforum für die
berufliche Aus- und Weiterbildung – Brüssel, 23.-24.9.2014, von Giorgio
Allulli, EQAVET-Experte
Giorgio Allulli
EQAVET NEWSLETTER
Das Missverhältnis zwischen
Qualifikationsangebot und
Qualifikationsnachfrage ist
eine der größten
Herausforderungen, der die
berufliche Aus- und
Weiterbildung heute in Europa
gegenübersteht. Sogar in
Ländern mit einem hohen
Anteil von
Jugendarbeitslosigkeit ist es für
Unternehmen in einem
zunehmend
wettbewerbsorientierten
Umfeld schwierig,
Arbeitnehmer mit den
richtigen Kompetenzen zu
finden. Auf der anderen Seite
6
ist es selbst für junge Leute mit guten Qualifikationen schwer,
Arbeit in ihrem Qualifikationsbereich zu finden.
Um diese Fragen zu diskutieren, organisierte die Europäische
Kommission im September eine neue Ausgabe des European
Business Forum zur beruflichen Bildung. In diesem Forum wurde
der Schwerpunkt auf die Ankurbelung des Wachstums und der
Wettbewerbsfähigkeit in Europa durch die Entwicklung einer
engeren Kooperation zwischen Berufsbildungsanbietern und
Unternehmen gelegt. Diese Kooperation gilt es aufzubauen und
ständig zu verbessern, so dass junge Leute mit den von den
Arbeitgebern benötigten Kompetenzen in den Arbeitsmarkt
eintreten können. Insbesondere hob das Forum in diesem
Zusammenhang die Rolle der kleinen und mittleren Unternehmen
hervor.
Das Forum brachte 350 Stakeholder zusammen, die Regierungen,
Anbieter von beruflicher Aus- und Weiterbildung, Arbeitgeber
DEZEMBER 2014 AUSGABE 10
und andere europäische und nationale Interessengruppen sowie
Organisationen der Sozialpartner vertraten.
Drei Workshops fanden statt, die sich auf folgende Themen
konzentrierten:
•
Wie den Bedarf an Kompetenzen in wirtschaftlichen
Schlüsselsektoren erfüllen?
•
Wie mehr unternehmerisch orientierte berufliche Ausund Weiterbildung entwickeln?
•
Wie das Angebot von qualitativ hochwertigen
Lehrlingsausbildungen stärken?
b. Es sollte auf einem starken branchenbezogenen Ansatz
beruhen und die Interessengruppen auf der Sektorebene
einbeziehen.
c.
Es sollte fundierte Qualifikationsstandards setzen, die auf
nationaler Ebene anerkannt werden und bestimmen, was
ein Tischler, Klempner, Buchhalter usw. wissen und leisten
können sollte.
d. Es sollten Standards gesetzt werden, die von ständigen
branchenspezifischen Gremien der Hauptinteressenvertreter
(Sozialpartner, Kammern usw.), die ihre Erfordernisse besser
kennen als sonst jemand, fortlaufend aktualisiert werden.
Die Podiumsdiskussionen zeigten auf, warum Schulen und
Unternehmen enger zusammenarbeiten sollten, wie das erreicht
werden könnte und warum Unternehmen in die Entwicklung der
beruflichen Aus- und Weiterbildung investieren sollten.
Auf der Abschlusssitzung des Plenums kam das Problem
der hohen Jugendarbeitslosigkeit zur Sprache: Was kann
die berufliche Bildung in den Ländern leisten, in denen die
Jugendarbeitslosigkeit 50 % überschreitet? Die Antworten
ergaben, dass Jugendarbeitslosigkeit in den Ländern mit einer
effizienten beruflichen Aus- und Weiterbildung niedriger
ist. Aber welches sind die Merkmale eines funktionierenden
Berufsbildungssystems?
e. Die Leistungsstandards sollten von Drittparteien verifiziert
und zertifiziert werden, um allen an der Berufsbildung
Beteiligten (Arbeitgeber und Lernende) zuverlässige und
stabile Lernergebnisse zu übermitteln.
f.
Standards sollten von Berufsbildungsanbietern und
Unternehmen sorgfältig errichtet werden, und zwar durch:
g. die Planung entsprechender Lehrpläne;
h. das Angebot an gut ausgebildeten Lehrern und Ausbildern;
a. Es sollte weitgehend auf berufspraktischem Lernen beruhen.
Diese Art des Lernens verbessert die Lerneffizienz, weil
praktische Erfahrung das Lernen optimiert und Lernende
motiviert.
i.
das Angebot an flexiblem Lernen, das zwischen Schülern
differenziert.
j.
Ein fortlaufendes Monitoring des Systems sowie interne und
externe Evaluierungen sollten auf der Anbieter- und der
Systemebene organisiert werden.
Alle diese Punkte können in zwei Wörtern ausgedrückt werden,
nämlich Qualität und Qualitätssicherung. Denn die Erreichung von
Qualität ist der Weg, der den Bedürfnissen der Lernenden, der
Arbeitgeber und der Gesellschaft Rechnung trägt.
Veranstaltungen
Ein EQAVET-Symposium über Lernen von sektoralen Ansätzen zur Qualitätssicherung
der beruflichen Bildung, das den Schwerpunkt auf berufspraktische
Lernpartnerschaften und die Rolle von Qualitätssicherung setzte, fand am 24. und 25.
November 2014 in Brüssel (The International Auditorium) statt.
Dieses Symposium bot die Gelegenheit, den Dialog zwischen
Akteuren der berufsbildenden Systeme und des Arbeitsmarktes
über folgende Qualitätssicherungsaspekte zu vertiefen:
•
Berufliche Aus- und Weiterbildung von Weltniveau, um die
Qualität der beruflichen Kompetenzen anzuheben;
•
Arbeitsbasiertes Lernen, einschließlich der Anzahl und
Qualität von Berufspraktika, Lehrlingsausbildungen und
dualen Lernmodellen, um den Übergang vom Lernen in die
Arbeitswelt zu erleichtern;
•
Partnerschaften zwischen öffentlichen und privaten
Institutionen (um angemessene Angebote von Lehrplänen
und Kompetenzen sicherzustellen).
Die Arbeitsergebnisse der
EQAVET Sectoral Seminars
2011-2013 (EQAVETSektorseminare 2011-2013)
bildeten für die Teilnehmer
den Hintergrund zu
Überlegungen, wie eine
stärkere Kooperationskultur
zwischen den
Arbeitsmarktakteuren bessere
Antworten auf die
Herausforderungen, denen
die beruflichen
Bildungssysteme
gegenüberstehen, geben
könnte. Zusätzlich stützte
sich das Symposium auf die
2012 gestartete Initiative der
EQAVET NEWSLETTER
7
Europäischen Kommission Sector Skills Alliances (SSA) und
untersuchte deren Resultate, um das gegenwärtige
Missverhältnis zwischen den Anforderungen des
Arbeitsmarktes und den von europäischen Bildungs- und
Ausbildungssystemen gelieferten Kompetenzen anzugehen.
Teilnehmer am Symposium
Das Symposium befasste sich mit drei Themen:
1. Prognosen des Kompetenzbedarfs
2. Berufspraktisches Lernen in der Perspektive des lebenslangen
Lernens
3. Kompetenzen von Lehrern und Ausbildern
Das Symposium sollte wichtige Multiplikatoren unter
Politikern, EU-Sozialpartner-Organisationen und nationalen
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Unternehmensverbänden (Handels- und Handwerkskammern,
Berufskammern, Branchenbeiräte für Kompetenzen usw.)
zusammenbringen.
oder regionaler Ebene, womit der Austausch von bewährten
Praktiken erleichtert wird.
b. Ein Präsentationselement (in Interview-Form), in dem ein
Hauptakteur (ein Kunde/Nutzer, d. h. ein Lehrling, ein
lebenslang Lernender, ein Lehrer/Ausbilder) „Zeugnis“ ablegt
und so die Art und Weise personalisiert, wie der in Punkt a)
vorgestellte und beschriebene Ansatz seine bzw. ihre Arbeit/
Praktiken/Entwicklung beeinflusst hat.
Drei Fallstudien (aus den Niederlanden, Italien und Norwegen)
wurden präsentiert, die aufzeigten , wie eines der oben
genannten Themen in der Praxis angegangen wurde. Die
Fallstudien wurden in zwei Teilen vorgestellt:
a. Eine Präsentation, die die Fallstudie in einen spezifischen
Kontext setzte und einen Überblick gab über das
Rahmenwerk, die organisatorischen Arrangements, die
Errichtung von Partnerschaft/Dialogen usw. auf nationaler
Nach der Präsentation der Fallstudien folgten Diskussionen in
Workshops.
www.eqavet.eu/gns/what-we-do/Symposium.aspx.
Was gibt es Neues?
Neue Broschüre zur Qualitätssicherung für berufspraktisches Lernen erschienen
Die Broschüre bietet konkrete
und praktische Anleitungen zur
Qualitätssicherung für
berufspraktisches Lernen in
Übereinstimmung mit EQAVET.
Der Leitfaden basiert auf der
Arbeit der 2013 eingerichteten
EQAVET-Arbeitsgruppe zu
berufspraktischem Lernen. Die
Arbeitsgruppe identifizierte
eine Reihe von gemeinsamen
Themen, so genannten
Bausteinen, die verwendet wurden, um
Qualitätssicherungsprozesse im berufspraktischen Lernen in
Übereinstimmung mit EQAVET einzurichten. Die Bausteine geben
eine erste Analyse der Ansätze zur Qualitätssicherung im
berufspraktischen Lernen..
Alle Einzelheiten zum Leitfaden sind im EQAVET online
tool on WBL (EQAVET-Online-Tool zum berufspraktischen
Lernen) enthalten. Hier werden die Aktivitäten beschrieben,
die berufsbildenden Institutionen helfen, auf der Grundlage
von Beispielen europäischer Berufsbildungsanbieter einen
Qualitätssicherungsansatz für berufspraktisches Lernen gemäß
dem EQAVET-Bezugsrahmen zu entwickeln und zu fördern. Das
Online-Tool ist auf der EQAVET-Homepage abrufbar unter www.
eqavet.eu.
EQAVET Secretariat, Quality and Qualifications Ireland (QQI)
10 Lower Mount Street, Dublin 2, Ireland
T: 00353 1 905 8144 E: [email protected] W: www.eqavet.eu
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