Belegung Flugplatz 39-45-red
Transcription
Belegung Flugplatz 39-45-red
Nachrichten aus der Bibliser Heimatforschung (Zeitgeschichte) von Hans Dieter Kunz 1939 bis von Der Flugplatz Biblis und seine Belegung Herbst 1944: 1 . NJG 10 Rest in Darmstadt und Biblis Kriegsende bzw. bis zum 23. 3. 1945 sowie die Verle1.10. - 30.11.1944: JG 53 (Pik-As Geschwader, Fluggung der einzelnen Dienststellen und des Personals in zeugtyp 7), Schramm den Ort Biblis. 3.10. - 17.10.1944:3. NJG 300 Kommando MosquiBelegung des Flugplatzes Biblis Bis ietzt ist es tojagd (Flugzeugtyp 7) 1944: 1. NJG 11 Die Wilde Sau Oktober noch nicht gelungen, eine lückenlose Belegung des - Dezember (Flugzeugtyp Me 109, FW 190), Chef Major Friedrich Flugplatzes aufzuführen. Bei Ende des Krieges wurden viele Unterlagen vernichtet, so daß nur stückweise die Belegung anhand von Akten aus den verschiedenen Gemeindearchiven bzw. aus Tagebüchern und aus verschiedenen Veröffentlichungen zusammengetragen werden konnten. Mir persönlich ist bekannt, daß zum Beispiel bei den ersten hier stationierten Fliegern verschiedene mit dem Orden der Legion Condor dekoriert waren. Wer kann hierzu Angaben machen oder Bilder zur Verfügung stellen, um die Unterlagen bzw. die Geschichte vom Flugplatz Biblis zu erganzen? Durch die Zusammenarbeit mit den Heimatforschern Michael Balss, Hans Held, beide aus Bürstadt, und Peter Fink aus Einhausen konnte bis heute folgendes ermittelt werden: Dezember 1939: 1 . ZG 52 bzw. JG 1 52 1. 9. 1 939 (Flugzeugtyp Bf 109 D), Hptm. Lessmann 10.5. 3.6.1940:3. KG 2-Stab KG 2, das sogenannte Holzhammer-Geschwader (Flugzeugtyp Do 17 Z) Dezember 1940:1. SG 101 (Umschulung auf Juni Flugzeugtyp Ju 87) 1942:1. F 33 September 1943: 5. JG 300 Die Wilde Sau (Flugzeug- - - - typ?) September Oktober 1943: 3. JG 300 (Flugzeugtyp November 1943: 4. NJG 5 (Flugzeugtyp Bf 1 10 G 2) November 1943: 1 . NJG 4, Stationiert in Mz-Finthen, Biblis war Ausweichplatz (Flugzeugtyp Bf 1 10 G 2) Januar 1944:3. JG 301 (Fluzeugtyp 7) April 1944: 3. JG 301 27. 4. 1944: Stab vom JG z. b. V. 27. 4 - 21. 12. 8.1944:1. SG 103 5. 1933: Stab vom JG 4 1.5. von Metz nach Biblis verlegt (Flugzeugtyp Ju 87), Staffelführer Obl. Bleckel (Hanke) 13.5. 1944: 2. JG 53 (Pik As Geschwader, Flugzeugtyp Bf 1 0e) 5. 1944: Stab JG z. b. V. (Flugzeugtyp 7) Mai 1944:1, NJG 11 Unterbringung in2Baracken im Wald westl. vom Forsthaus Schwanheim Juni 1944:2. Juli 1944: 3. SG 103 SG 103 (Flugzeugtyp 7) Mai (Flugzeugtyp 7) Juli 1944: Flieger. Übungsregiment (Flugze ugtyp 7) 21 . - 26. 8. 1944: alliierte Aufklärer entdecken 3 MistelGespanne 9. 1944: alliierte Aufklärer entdecken 4 Mistel- Gespanne 1 944: 2. JG 53 (Pik As - Dezember Staffel (Flugzeugtyp 7) Geschwader 5.+6. 27.9.1944:2. JG 53 2 Staffeln in Lorsch und 2 in Biblis 30. 9. 1944: 2. JG 53 teilweise (Flugzeugtyp 7) September 1 944: SG 103 2. September Oktober 1944:3. JG 300 Kommando (Flugzeugtyp 7) 13.1 1 .1944: 2. JG (Flugzeugtyp FW 190 A 8. Bf 109 G 14?) 1944: 1 . NJG 1 1 , Stab 23.11. 23. 11. - 28. 11. NJG 11 (Flugzeugtyp Bf 109 G 14) 28.11.1944:2. 10.1 1 .1944: Sonderkommando Sommer (Flugzeugtyp Ar 234) 1945: Sonderkommando Sommer (Flug1.1. - 14.-3. 1 (F) 100, 3 Ar 2 zeugtyp 25.11.1944 - 1. 1. 1945: 3. JG 4 teilweise (Flugzeugtvp 7) Dezember 1944:2. JG 11 Dezember 1944: JG 101 unter anderen 2 Ju 88 (Zetka) 1945: 3. JG 11 (Flugzeugtyp F\ / 190), 20. 11. 1944 zu dieser Zeit- Ar 234 mit Raketen auf dem Flugplatz Biblis 10. 2. 1945: KG 200 teilweise (Mistel-Gespanne) 5.2.1945:1 F 100 Umrüstungskommando mit Ar 234, Sonderkommando Sommer 27. 2. 1945: 1. NJG 11 Mosquito-Jagd (Flug6. 2. - zeugtyp 7) 2. 1945: Aufkl. 1 F 100 März 1945: Gruppe Hecht (Flugzeugtyp 19 Januar Me 262); Hptm Sommer Arado 234 ab 21 . 3. 1945: Flugplatz nicht mehr belegt 23.3.1945,9.20 Uhr: Funkspruch: restl. Personal Fl. H. Biblis, Lorsch, Sandhofen der Heeresdivision unterstellt 27 . Bf109G+FW190A 15. Karl Müller 27.9. 1944: Kdo 2. NJG 1 1 (Flugzeugtyp 7) März - Kampfgruppe 12Nll - 9.45 Uhr: Befehl: Fl. Pl. Biblis, Lorsch, Rhein-Main sofort nachhaltig zerstören. Über die Ftugplätze Biblis und Lorsch wird in den Geschichtsblättern für den Kreis Bergstraße noch aus- führlich berichtet. Die Karte über den Flugplatz Biblis ist anhand von eng- lischen Luftaufnahmen gezeichnet. Wer kann zu den zu den Flak- und Scheinwerfer-Stellungen, welche mit (o) versehen sind, etwas berichten? Für jede Mitteilung sind wir dankbar. einzelnen Gebäuden sowie Als man ln Biblis die Luft anhielt Nachdem der Flugplatz des öfteren angegriffen wurde, verlegte man einen Teil der Mannschaften in die umliegenden Ortschaften, vor allem das fliegende Personal. Anhand der Quartierbescheinigungen ist folgendes belegt: '1. Offizierskasino und Küche bei Wilhelm Reiling, Kirchstraße 9 (1 Speisesaal, 1 Nebenzimmer mit Einrichtungen) 2. Truppenküche bei Johann Hebung, Kirchstraße (1 1 Laden mit EinKüchel 2 Schiachtraume, richtungen) 3. Geschäftszimmer der Horstkompanie bei Gg. Hebling, Darmstädter Straße 1 (Geschäftszimmer) 4. Unterkunftsverwaltung bei Jakob Lehmann, Dar mstadter Straße 29 (1 Gaststube, 1 Saal mit Bühne, Küche mit Schlachthaus, 1 Wohnzimmer) 5. Küchenverwaltung bei Adam Kissel. Darmstädter Straße 54 (3 Verpflegungsräume) 6. K.G.V. bei Heinrich Kohr, Darmstädter Straße 25 (1 Lagerhaus, Tankholz) 7. Betriebsstelle bei Valentin Lehmann, Korngasse 3 (1 Werkstattrakt, 1 Lagerraum, 1 Büroraum, Benut zungsrecht der Maschinen) Laden als Furierraum) 9. LN.-stelle Vermittlung bei Heinrich Kissel, Darm städter Straße 93 (1 Kellerraum) 10. Horstkompanie Waffenkammer bei Pfarrer Heiser, Darmstädter Straße 6 (1 Lagerraum) 11. Amtskasse und Verpflegungsraum bei \felt. Heb- ling, Darmstädter Straße 33 (1 Büroraum und 1 Lagerraum) 12. Sammelunterkunft bei Georg Hebung, Darmstäd ter Straße 1 (Sammellager) 13. Unterkunft Kohlenlager bei Valt. Häuser, Darmstäd ter Straße 23 (Lagerstelle) 14. Lohnstelle bei Michel Helfrich, Darmstädter Straße 71 (1 Büroraum) 15. K.V.G. bei Pfarrer Heiser, Darmstädter Straße 6 (Keller) 16. Kommando Hecht bei Paul Sirrenberg, Linden straße 1 (1 Unterkunft, 1 Geschäftszimmer,2 Frem denzimmer) Kommando Hecht bei Heinrich Kissel, Kirchstraße 6 (1 Scheune, 1 Schuppen, Überdachung) 18. 10. 17. 6 J.G. 53 bei Paul Sirrenberg vom 12.9. 1944 (1 Geschäftszimmer, 1 Verpflegungsraum mit Unterkunft für 5 Mann 18. Krankenrevier bei Johann Reiss, Darmstädter Straße 10 und bei BeickerUMetz in der Bachgasse 4 (1 Krankenzimmer, 1 Behandlungszimmer) 19. Unterkunftsverwaltung im Schwesternhaus, Darm städter Straße 27 (1 Wohnraum) 20. Unterkunftsverwaltung bei Johann Marmelstein, - 13 für Stabshelferinnen (1 Wohnraum) 21. Gruppe Verwaltung bei Johann Reis, Hochschild straße I (2 Geschäftszimmer) 22. Platzlandwirt bei Johann Herbert, Briebelstraße 13 (Lager für Kohlen und Stallungen) 23. J.G. 53 5. Staffel bei Adam Seibert, Bahnhofstraße 10 (Garagen) Biblis, den 7. Dezember 1944 Unterschrift Major u nd Fliegerhorstkommanda nt Dawchzynki Nach dem Bombenangriff auf den Flugplatz am 24.12. 1944 wurden weitere Dienststellen und Personal nach Biblis verlegt und zwar: Abstellraum für Platzlandwirt bei Joh. Barth, verlängerte Bachgasse (Lager für landwirtschaftliche Geräte) Abstellraum bei Ludwig Werr, Darmstädter Straße 11 (Lager für landw. Geräte und Lkw) Kohlenlager bei Heinrich Kohr, Darmstädter Straße (1 Lagerstelle) Platzlandwirt bei Adam Seibert, Bahnhofstraße 10 (Lager und Ställe) straße 1 (1 Wohnraum) Leichte Feldwerft Gasthaus zum weißen Löwen, Kissel (1 Saal und 1 Nebenraum) Unterkunftsverwaltung bei Valt. Seibert, Hintergasse 27 (1 Lagerraum) Unterkunftsverwaltung bei Johann Schmelig, Hintergasse 42 (1 Lagerraum) Gefechtsstand bei Josef Woll Darmstädter Straße 91 (1 Kellerraum) 8. Horstkompanie bei Georg Dörr, Viktoriastraße 7 (1 Bahnhofstraße Ln .-Stelle bei Heinrich Kissel, Wormser Straße 11 (Scheune und Abstellraum für Kfz) Fernschreibstelle bei Hans Hildebrand in der Bach-aasse 22 fl Wohnraum) Sonderkommando Hecht bei Robert Maltry, Rhein- Gefechtsstand bei Dr. Wilhelm, Darmstädter Straße 100 (1 Kellerraum) Unterkunftsverwaltung bei Josef Barth, Neugasse 33 (1 Lagerraum, Wäschezimmer) Auffanglager für Stabshelferinnen bei Johann Marmelstein, Bahnhofstraße 13 (1 Wohnraum) Offizier Durchgangsquartier bei Michael Vormehr, Wat-. tenheimer Straße 36 (1 Wohnraum) Offizier Durchgangsquartier bei Hans Hildebrand, Bachgasse 22 (2 Wohnräume) Offizier Durchgangsquartier bei Eduard M ischler, Bachgase 21 (1 Wohnraum) Feuerschutzstaffel, 10 Mann, bei Johann Laubner, Darmstädter Straße 39 (1 n ra um) U nte rku nftsverwa ltu ng Schwestern h a us, Darmstädter Straße 27 (2 Wohnräume) Wie aus der vorhergehenden Aufstellung zu ersehen ist, war im ganzen Ort Biblis Militär vom Flugplatz untergebracht, hinzu kommen noch die Quartiere der einzelnen Soldaten, welche alle in Privatquartieren untergebracht waren. Diese alle aufzuführen, ist zu einem späteren Zeitpunkt vorgesehen. Die Soldaten wurden im Ort freundlich aufgenommen, es wurden aber auch Woh Bedenken geäußert, daß durch die Anwesenheit der Soldaten Biblis gefährdet sei. Als dann am 24. Dezember 1944 der Bomberverband über Biblis seine Rich- tung änderte und den Fliegerhorst mit Bomben belegte, hielt man in Biblis die Luft an. Es war ein ungutes Gefühl, das ich hatte, als aus der ersten Maschine über dem Ort eine Leuchtkugel geschossen wurde, berichtet ein Augenzeuge. Die ersten Bomben fielen dann auch schon ins freie Gelände östlich vom Ortsrand. Bei Ausschachtungsarbeiten zum Hausbau von Dr. Kazempour im Jahre 1991 wurde ein Blindgänger gefunden, derselbe dürfte von dem Angriff im Dezember 1944 sein. Man kann also mit gutem Gewissen sagen, Biblis kam dabei noch gut weg. Aus dieser Zeit stammt das Gelöbnis der Gemeinde Biblis, den 4. Oktober jeden Jahres als >gelobten Tagu festlich zu begehen. Das Gelöbnis soll der Dank dafür sein, daß Biblis im letzten Krieg von größeren Zerstörungen verschont blieb. Der Tag wurde der hl. Theresia v. Kinde Jesu gewidmet. Seit dieser Zeit zogen die Bibliser Katholiken zu einem Feldkreuz an der Bachbrücke (Weschnitzbrücke). Dort wurde im Freien ein Festgottesdienst abgehalten, an dem sich immer zahlreiche Gläubige beteiligten. Pfarrer Blumör, der auch den >Gelobten Tagu einführte, hatte den Wunsche, an dieser Stelle eine Kapelle zu errichten, der dann auch im Jahre 1963 verwirklicht wurde. Nach dem Tod von Pfarrer Blumör im Jahre 1966 kam der >Gelobte Tagu leider etwas in Vergessenheit, er wurde nicht mehr so stark beachtet wie in früheren Zeiten.