Leseprobe - Allitera Verlag

Die Schatzkiste
Kinder- und Jugendbücher
im Allitera Verlag
Wolfgang Eschker studierte Slawistik und Volkskunde an den Universitäten in Göttingen, Wien, Belgrad und Sarajewo. 1971 promovierte er mit einer Arbeit über ein Thema zur bosnischen Literatur
zum Doktor der Philosophie. Anschließend war er in diversen Funktionen für das Goethe-Institut tätig, u.a. als Dozent in Göttingen
und als Leiter der Goethe-Institute in Nancy und Zagreb. Wolfgang
Eschker ist Verfasser von Kurzprosa, Aphorismen und Gedichten.
U.a. erschienen von ihm „Die Gegenwartslerche“ (Roman, 2000),
„Bilder aus der alten Mark“ (Lyrik, 2008) und „Lebenslänglich
auf Bewährung. Heitere Gedichte für Erwachsene“ (Lyrik, 2012).
Heute lebt Eschker im niedersächsischen Bovenden.
Wolfgang Eschker
Hans, der Hamster
Heitere Tiergedichte für Kinder
Die Schatzkiste
Kinder- und Jugendbücher
im Allitera Verlag
Weitere Informationen über den Verlag und sein Programm unter
www.allitera.de
August 2014
Allitera Verlag
Ein Verlag der Buch&media GmbH
© 2014 Buch&media GmbH, München
Printed in Germany · isbn 978-3-86906-675-2
Die alte Tigerkatze
Der Siebenschläfer
Ein kleiner Siebenschläfer schlief
in seinem Bett ganz fest und tief.
Bis seine Mutter kam und rief:
„Steh auf, mein Kind, die Sonne lacht!“
Da ist er endlich aufgewacht,
ist schnell aus seinem Bett geklettert
und hat sein Morgenlied geschmettert:
„Warme Sonne, kalter Wind,
Siebenschläfers Tag beginnt!“
Familie Fuchs
In meinem Garten steht ein Buchsbaum, und darunter liegt ein Fuchsbau, und darinnen warten sieben junge Füchslein auf die lieben Eltern: Vater Fuchs und Mutter
und, natürlich, auf viel Futter.
Der Floh und das Lama
Am Rand des großen Amazonas sonnte sich ein kleiner Floh.
Der Floh war froh, daß er den Amazonas vor sich liegen sah.
Doch da bespuckte ihn am Amazonas so aus Spaß ein Lama.
Der Floh sprang in den Amazonas. –
Nun ja, er war ja sowieso nass.
7
Meise und Ameise
Eine Ameise ohne A
flog von hier bis fast nach da.
Da gab sie sich das A zurück
und krabbelte weiter das letzte Stück.
Die Ameise und das Nashorn
„Guten Tag, Frau Ameise!
Warum geht Ihr so leise?“ –
„Was heißt hier Ameise?
Bei Euch tickt es wohl leise!
Man betont mich doch vorn!
Adieu, Frau Nashorn!“
Der Regenwurm und der Schneck
„Ist das euer eignes Häuschen?“,
fragt der Regenwurm den Schneck. –
Schneck lacht heimlich sich ins Fäustchen:
„Nur gemietet!“ und kriecht weg.
8
Die kecke Schnecke
Eine kecke Schnecke
kroch eine Strecke
mit ihrem Haus
in die Welt hinaus.
Hinterließ eine Spur
wie eine Schnur,
fand so zum Glück
nach Haus zurück.
Nach Hause zurück?
Wozu denn? Warum?
Sie trägt ja zum Glück
ihr Haus mit sich rum.
I und A
Meine Tinte heißt Frieda,
meine Tante ist blau.
Meine Katze singt Lieder:
I-A und Wau-wau.
Das ist ja zum Lachen:
Ein A ist kein I!
Am besten, wir machen
es noch mal. – Doch wie?
Meine Tante heißt Frieda,
meine Tinte ist blau.
Meine Katze singt wieder
Miez-miez und Miau.
9
Sieben Schwalben
Sieben Schwalben
fingen einen halben …
Ein Halber, geteilt durch sieben:
da ist bestimmt nichts übrig geblieben.
Sieben Gürteltiere
Sieben Gürteltiere fingen einen viertel …
Ein Viertel, geteilt durch sieben:
da ist garantiert nichts übrig geblieben.
Sieben Wanzen
Sieben Wanzen
fingen einen ganzen …
Ein Ganzer, geteilt durch sieben:
auch da ist leider nichts übrig geblieben.
10
Das alte Katzenehepaar
„Mieze, komm, wir wollen gehn!
Hast du meinen Hut gesehn?“ –
„Ach, was bist du für ein Tropf!
Hast den Hut ja auf dem Kopf!“ –
„Danke, Mieze, danke schön!
Komm, dann können wir jetzt gehn!“ –
„Nein, noch nicht! Ich such die Brille.
Hier ist nur die leere Hülle.“ –
„Schau mal da ins Spiegelglas!
Hast die Brille auf der Nas'!“ –
„Uuh, Katerchen, ich dank dir schön!
Na, dann können wir ja gehn!“
Der Mäusejäger
„Ich mache dich zum Bettvorleger,
du stinkefauler Mäusejäger!
Wer keine Mäuse bei mir fängt,
der wird am nächsten Baum erhängt!“
So schimpft der Bauer mit der Katze.
Doch die zieht eine Katzenfratze:
„Ich fange nichts, – bist du denn blind? –
weil alle schon gefangen sind!“
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Pudel und Mieze
Die Mieze, so um Mitternacht,
gab einmal ein Konzert,
hat Pudel um den Schlaf gebracht
und sich dann noch beschwert,
dass Pudel sie, weil's ihn verdross,
mit Wasser übergoss.
Und Pudel lacht: „Was für ein Spaß!
Die Katze ist jetzt pudelnass.“
Die Katze auf der Matratze
„Genehmigt!“, schnurrt die Katze.
„Ich nehme die Matratze.
Auf Taschenfederkern
schlaf ich besonders gern.
Da gibt es nichts zu mäkeln.
Man kann sich herrlich räkeln.
Vor allem punktelastisch!
Das ist ja ganz phantastisch!
Das nenn ich Schlafkomfort!
Ich hau mich gleich aufs Ohr.
Was doch für wunderschöne Sachen
die Menschen für uns Katzen machen!“
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Die Vögel auf dem Ast
Ein Vogel lacht sich einen Ast,
setzt sich drauf und macht da Rast:
"Mach mal Platz",
schimpft der Spatz.
"Ja, genau",
sagt der Pfau.
"Rutsch mal ran",
kräht der Hahn.
"Alles klar",
singt der Star.
"Ist hier noch ein Plätzchen frei?",
fragt der bunte Papagei.
"Halbe-halbe",
meint die Schwalbe.
"Nun mal flink",
zankt der Fink.
"Seid mal leise",
warnt die Meise.
Kommt die Katze hoch und – schwapp!
bricht der ganze Ast gleich ab.
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Die Katze im Baum
Wer ist da in den Baum geklettert,
dass Blatt um Blatt vom Baume blättert? –
Nun, hat der Baum erst eine Glatze,
dann sieht man es: Es war die Katze.
Eins, zwei, drei
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3
Eins, zwei, drei,
ein Kuckuck legt ein Ei.
Aus dem Ei schlüpft eine Möwe,
eine Möwe ist kein Löwe,
ein Löwe ist kein Fuchs,
ein Fuchs ist kein Luchs,
ein Luchs ist kein Lachs,
ein Lachs ist kein Dachs,
ein Dachs ist kein Schwan,
ein Schwan ist kein Hahn,
ein Hahn ist kein Aal,
ein Aal ist kein Wal,
ein Wal ist keine Maus,
eine Maus ist keine Laus,
eine Laus kein Kakadu,
ein Kakadu kein Känguruh,
ein Känguruh ist keine Fliege,
eine Fliege keine Ziege,
eine Ziege legt kein Ei, –
Kuckuck ruft: Jetzt ist's vorbei!
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