Ukulele Orchestra of Great Britain

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Ukulele Orchestra of Great Britain
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Schrill und witzig, musikalisch aber punktgenau –
das „Ukulele Orchestra of Great Britain“
Bei „Youtube“ können einzelne Titel über 1,2 Millionen Aufrufe verbuchen. Die Rede ist vom
„Ukulele Orchestra of Great Britain“. Was ist das für eine Formation, die sich einer derartigen Anhängerschaft erfreut, dass die Internetgemeinde immer wieder ihre Titel anklickt? Und
vor allem: was ist eigentlich eine Ukulele?
Selbst gestandene Musikexperten werden bei der Antwort unsicher. Ein bisschen nach
Gitarre sieht aus, was Ukulele genannt wird; so ähnlich könnte eine Beschreibung sein. Aber
was hat dieses Instrument an Besonderheiten, dass man von einer Ukulele sprechen kann?
Machen wir uns also mit Hilfe von Lexika schlau.
Dort erfahren wir, dass die Ukulele ein „gitarrenähnliches Zupfinstrument“ ist, das mit vier,
aber auch bis zu acht Saiten bespannt sein kann. 1879 brachte ein portugiesischer
Auswanderer dieses Instrument mit nach Hawaii, wo es den Namen „Ukulele“ bekam. Was
soviel wie „hüpfender Floh“ bedeutet und den Eingeborenen beim Betrachten der schnell
über die Saiten flitzenden Finger einfiel.
Bekannt wurde die Ukulele durch den Billy-Wilder-Film „Some like it hot“, in dem Marilyn
Monroe zu ihr griff. Ende der 1990er Jahre wurde sie auch in Deutschland wieder populär,
als Stefan Raab ihr zu fernsehweitem Ansehen verhalf. Das meist aus Holz gebaute
Instrument ist etwa 60 cm lang und 20 cm breit. Es gibt kleinere Sopran-, aber auch
naturgemäß größere Bass-Ukulelen.
Bringt man nun die unterschiedlichen Register wie Sopran, Tenor und Bass zusammen,
ergeben sich klanglich aufregende Konstellationen. Das „Ukulele Orchestra of Great Britain“
macht genau dies. Seit einem Vierteljahrhundert existiert dieses Oktett furchtloser
Ukulelespieler. Sie praktizieren dabei vor allem eines: den Spaß an der Musik. Als man sich
1985 zu einer Formation zusammenschloss, war dies nur für einen einzigen Auftritt geplant.
Doch der Erfolg verlangte nach Wiederholungen. Und die ergaben sich serienweise.
Inzwischen ist das UOGB – wie es in der liebevollen Kurzform genannt wird – ein nicht nur
in Großbritannien gefragter Kulturartikel. In letzter Zeit hat es selbst Festivals im
deutschsprachigen Raum erobert. 2009 etwa fand es sich beim Mosel Musikfest wieder,
auch das Saitensprünge Festival wollte nicht auf die lustigen Briten verzichten. In der
Schweiz gastierte es im selben Jahr beim Arosa Humor-Festival. Lang ist die Liste der
Auftrittsorte weltweit.
Jetzt kommt es nach Minden. Dann werden Jonty Bankes, Peter Brooke-Turner, Hester
Goodman, Will Grove-White. George Hinchliffe, Kitty Lux, David Suich und Richie Williams britischen Musikhumor an die Weser exportieren. Das allerdings äußerlich gediegen und gepflegt.
Denn in feiner Abendgarderobe treten die Acht vom „Ukulele Orchestra of Great Britain“ vor
ihr Publikum: die Männer sind im Smoking, die Frauen im eleganten Abendkleid zu sehen.
Doch das hält sie nicht davon ab, ein musikalisches Feuerwerk zu entfachen.
Dies geschieht mit Musik unterschiedlichster Stilrichtungen. Ein Auszug aus Peter
Tschaikowskys „Nussknacker“ gehört ebenso dazu wie „Swinging Jazz“, Filmmusiken und
eigene Stücke. Bunt ist das was präsentiert wird, doch stets von feiner Qualität. Sieben
Studioalben hat das UOGB zwischen 1988 und 2008 produziert: Von „Ukulele-Variationen“
bis hin zur jüngst erschienenen Weihnachtsplatte reicht die Palette. Immer erfreuten sich die
Aufnahmen einer treuen Käuferschar.
Auch in Minden wird es ein Ukulele-Festival geben. Schrill und witzig, musikalisch aber
punktgenau und technisch virtuos werden die Musiker von der Insel auftreten. Sie wollen
auch in Ostwestfalen ihre Fangemeinde vergrößern. Glaubt man den Internet-Eindrücken,
wird es ihnen mühelos gelingen.
Udo Stephan Köhne
Donnerstag, 12. Januar 2012