Brustkrebs und Gewicht
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Brustkrebs und Gewicht
Zusammenhang zwischen Brustkrebs und Gewicht/Gewichtsentwicklung Ann-Kathrin Limme, Olga Flaum 1. Ziel 2. Systematische Literaturrecherche Wissenschaftlich fundierte Beantwortung der Tab. 1: Anzahl ausgewählter Studien je Unterthema Fragestellung „Gibt es einen Zusammenhang zwischen Brustkrebs und dem Körpergewicht beziehungsweise der Gewichtsentwicklung?" Durchführung einer systematischen Literaturrecherche in etablierten Datenbanken Systematische Aus- und Bewertung der identifizierten Datenlage Ableitung von Handlungsempfehlungen basierend auf der aktuellen Datenlage Anzahl der ausgewählten Studien Unterthema Arten der Studien 19 Kohorten-Studien, 5 Fall-Kontroll-Studien, 3 Meta-Analysen 10 Kohorten-Studien, 4 Fall-Kontroll-Studien, 1 Meta-Analyse Brustkrebs und Körpergewicht 27 Brustkrebs und Gewichtszunahme 15 Brustkrebs und Gewichtsverlust 3 3 Kohorten-Studien 8 6 Kohorten-Studien, 1 Fall-Kontroll-Studie, 1 Meta-Analyse Brustkrebs und Körperform Abb. 1: Allgemeine Vorgehensweise bei der systematischen Literaturrecherche 3. Zusammenhang zwischen Brustkrebs und dem Körpergewicht Prämenopausale Brustkrebsrisiko 0,91 Cheraghi et al. 2012 Harris et al 2011 0,75 0,6 John et al. 2010 0,79 Reeves et al. 2007 0,72 Palmer et al. 2007 Lundqvist et al. 2007 Silvera et al. 2006 Michels et al. 2006 Lahmann et al. 2004 van der Brandt et al. 2000 Huang et al 1997 0,8 1,01 0,81 0,68 0,58 0,62 0,6 Harris et al. 1992 0,63 Vetten et al. 1992 0,52 0 0,2 0,4 Vetten et al. 0,6 0,8 1 Relatives Brustkrebsrisiko 1,2 1,4 1,6 Die Literaturrecherche zeigt, dass sich das Körpergewicht unterschiedlich auf das Risiko für prä- und postmenopausalen Brustkrebs auswirkt. So haben prämenopausale Frauen ein 20-50% geringeres Risiko an prämenopausalen Brustkrebs zu erkranken als schlanke Frauen. Allerdings kann die diese Verringerung des Brustkrebsrisikos bei übergewichtigen Frauen auf Östrogenrezeptorpositiven Brustkrebs beschränkt werden. Ebenfalls zeigt die Auswertung der Studienergebnisse, dass übergewichtige postmeno- pausale Frauen ein 20-60% höheres Risiko haben an postmenopausalen Brust-krebs zu erkranken im Vergleich zu normalgewichtigen Frauen. Im Weiteren erhöht Übergewicht nach der Menopause das Risiko für Östrogenrezeptor-positiven Brustkrebs stärker als für Östrogenrezeptor-negativen Brustkrebs. Die dargestellten Ergebnisse beziehen sich auf Frauen ohne Hormonersatztherapie (HRT). Für Frauen mit HRT zeigt sich kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen dem Körpergewicht und dem Brustkrebsrisiko. Abb. 2: Ergebnisse ausgewählter Studien in Bezug auf einen Zusammenhang zwischen dem Körpergewicht und dem prämenopausalen Brustkrebsrisiko Postmenopausale Brustkrebsrisiko 1,6 White et al. 2012 1,21 Lacey et al. 2009 1,13 Jee et al. 2008 Ahn et al. 2007 Lundqvist et al. 2007 Palmer et al. 2007 1,55 1,3 0,94 1,29 Reeves et al. 2007 Suzuki et al. 2006 1,28 1,26 Silvera et al. 2006 Rapp et al. 2005 Sweeney et al. 2004 MacInnes et al. 2004 Feigelson et al. 2004 Lahmann et al. 2004 Lahmann et al. 2003 Huang et al. 1997 1,48 1,44 1,4 1,61 1,36 1,54 1,59 0 0,5 1 1,5 Relatives Brustkrebsrisiko 2 2,5 Abb. 3: Ergebnisse ausgewählter Studien in Bezug auf einen Zusammenhang zwischen dem Körpergewicht und dem postmenopausalen Brustkrebsrisiko 4. Zusammenhang zwischen Brustkrebs und der Körperform Prämenopausal 1,18 Huang et al. 1999 0,78 John et al. 2011 1,14 Harris et al. 2011 0 0,5 1 Relatives Brustkrebsrisiko 1,5 2 Abb. 4: Ergebnisse ausgewählter Studien in Bezug auf einen Zusammenhang zwischen der Körperform und dem prämenopausalen Brustkrebsrisiko Für das Unterthema "Zusammenhang zwischen Brustkrebs und Körperform" liefert die Literaturrecherche eine geringe Datenlage in Bezug auf das prämenopausale Brustkrebsrisiko. Außerdem lässt sich die Datenlage als nicht eindeutig und zumeist statistisch nicht signifikant beschreiben, sodass keine wissenschaftlich fundierten Aussagen über einen Zusammenhang zwischen der Köperform und dem prämenopausalen Brustkrebsrisiko getroffen werden können. Auch für das postmenopausale Brustkrebsrisiko konnte nur eine geringe Anzahl an Studien identifiziert werden. Die Auswertung der Studien zeigt, dass auch die Körperform eine Auswirkung auf das Brustkrebsrisiko haben kann. Die Erkenntnisse sind jedoch noch nicht eindeutig. Zwei Studien zeigen, dass Frauen mit abdominalem Fett ein kleines bis mäßig erhöhtes Risiko haben an Brustkrebs zu erkranken. Eine Meta-Analyse zeigt, dass ein größerer WHR mit einem höheren Brustkrebsrisiko verbunden ist und lässt vermuten, dass die Vermeidung von abdominaler Adipositas das Risiko verringert. Postmenopausal 1,28 Huang et al. 1999 1,62 Connolly et al. 2002 1,23 Lahmann et al. 2003 1,2 Meclnnis et al. 2004 0,94 Lahmann et al. 2004 1,6 Ahn et al. 2007 0 0,5 1 1,5 2 Relatives Brustkrebsrisiko 2,5 3 Abb. 5: Ergebnisse ausgewählter Studien in Bezug auf einen Zusammenhang zwischen der Körperform und dem postmenopausalen Brustkrebsrisiko 5. Zusammenhang zwischen Brustkrebs und Gewichtszunahme Prämenopausal 0,44 John et al. 2011 1,17 Palmer et al. 2007 0,74 Michels et al. 2012 0,87 0,2 0,7 Lahmann et al. 2005 1,2 Relatives Brustkrebsrisiko 1,7 Abb. 6: Ergebnisse ausgewählter Studien in Bezug auf einen Zusammenhang zwischen einer Gewichtszunahme und dem prämenopausalen Brustkrebsrisiko Hinsichtlich des Unterthemas "Zusammenhang zwischen Brustkrebs und Gewichtszunahme" liefert die Literaturrecherche eine geringe Datenlage in Bezug auf das prämenopausale Brustkrebsrisiko. Die Datenlage lässt sich als nicht eindeutig und zumeist statistisch nicht signifikant beschreiben. Um wissenschaftlich fundierte Aussagen über einen Zusammenhang treffen zu können, sind noch weitere Studien nötig. Bezüglich eines Zusammenhangs zwischen dem postmenopausalen Brustkrebsrisiko und einer Gewichtszunahme zeigt die Auswertung der Datenlage, dass eine Gewichtzunahme nach dem 18. Lebensjahr das Risiko für postmenopausalen Brustkrebs erhöht. Außerdem zeigen verschiedene Studien, dass das Risiko an postmenopausalen Brustkrebs zu erkranken mit zunehmender Gewichtszunahme ansteigt. Die identifizierten Studien zeigen, dass Frauen, die nach dem 18. Lebensjahr 20 kg oder mehr zugenommen haben, ein um 40-100% höheres Risiko haben an postmenopausalen Brustkrebs zu erkranken als Frauen mit einem stabilen Gewicht. Auch hier beziehen sich die Ergebnisse auf Frauen ohne HRT. Für Frauen mit HRT zeigt sich kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen einer Gewichtszunahme und einem erhöhten Brustkrebsrisiko. 6. Zusammenhang zwischen Brustkrebs und Gewichtsverlust Postmenopausal Prämenopausal 0,59 Michels et al. 2012 0,95 Teras et al. 2011 0,7 0,2 0,4 0,6 Eliassen et al. 2006 0,8 1 1,2 1,4 Relatives Brustkrebsrisiko 1,6 1,8 2 Abb. 8: Ergebnisse ausgewählter Studien in Bezug auf einen Zusammenhang zwischen einem Gewichtsverlust und dem prä- und postmenopausalen Brustkrebsrisiko Postmenopausal 1,99 1,45 Magnusson et al. 1998 1,36 Carpenter et al. 2003 Lahmann et al. 2003 Feigelson et al. 2004 Lahmann et al. 2005 1,75 1,6 1,52 1,71 Han et al. 2006 1,93 Eliassen et al. 2006 1,4 Palmer et al. 2007 1,56 Ahn et al. 2007 1,39 White et al. 2012 0 0,5 1 1,5 2 Relatives Brustkrebsrisiko 2,5 3 Abb. 7: Ergebnisse ausgewählter Studien in Bezug auf einen Zusammenhang zwischen einer Gewichtszunahme und dem postmenopausalen Brustkrebsrisiko 7. Schlussfolgerungen Bezug nehmend auf das Unterthema "Zusammenhang zwischen Brustkrebs und Gewichtsverlust" liefert die Literaturrecherche sowohl für das prämenopausale Brustkrebsrisiko als auch für das postmenopausale Brustkrebsrisiko eine geringe Datenlage. Für das prämenopausale Brustkrebsrisiko konnte nur eine relevante Studie identifiziert werden. Auch für das postmenopausale Brustkrebsrisiko konnten in diesem Zusammenhang nur zwei relevante Studien identifiziert werden. Um wissenschaftlich fundierte Aussagen treffen zu können, werden noch weitere Studien benötigt. Eine Gewichtszunahme vor und nach der Menopause sollte vermieden werden. Obwohl Übergewicht das Risiko für prämenopausalen Brustkrebs senken kann, sollte eine Gewichtszunahme vermieden werden. Die meisten Brustkrebserkrankungen treten nach der Menopause auf und das Gewicht, das vor der Menopause erlangt wurde, ist zumeist auch nach der Menopause noch vorhanden. Da ein BMI über 25 das Risiko für postmenopausalen Brustkrebs erhöht, ist sowohl eine Gewichtsreduktion vor als auch nach der Menopause empfehlenswert. . Quellen •Ahn J. et al.; Adiposity, adult weight change, and postmenopausal breast cancer risk,; Archives of internal medicine, 2007, Ausgabe 167 (19), Seiten 2091-2102 •Carpenter C.L. et al.; Effect of family history, obesity and exercise on breast cancer risk among postmenopausal women; International Journal of Cancer, 2003, Ausgabe 106 (1), Seiten 96-102 •Cheraghi Z. et al.; Effect of body mass index on breast cancer during premenopausal and postmenopausal periods: a meta-analysis; PloS One, 2012, Ausgabe 7 (12) •Connolly B.S. et al.; A meta-analysis of published literature on waist-to-hip ratio and risk of breast cancer; Nutrition and Cancer, 2002, Ausgabe 44 (2), Seiten 127-138 •Eliassen A. 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