Auszug aus Zeitungsartikel CN 1978 unter Nr. 3486 CN im
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Auszug aus Zeitungsartikel CN 1978 unter Nr. 3486 CN im
Auszug der Abschrift des Artikels CN 1978 Im Stadtarchiv Cuxhaven unter Nr. 3486 ist der Artikel vollständig archiviert. Am Mittwoch, dem 27. Oktober 1936 kenterte in einem schweren Orkan das vor der Elbmündung in der Deutschen Bucht stationierte Feuerschiff „Elbe 1“. 15 Besatzungsmitglieder, überwiegend Familienväter, fanden dabei den Seemannstod. Zum ständigen Gedenken sind ihre Namen an dem 1939 geweihten Seefahrer-Ehrenmal auf dem Friedhof Brockeswalde zu finden. Der 27. Oktober 1936 ist wohl noch allen, die ihn hier an der Küste erlebten, mit seiner ganzen Dramatik in Erinnerung. Orkane und Sturmfluten traten im Herbst 1936 besonders häufig und heftig auf. Sie waren mit Deichbrüchen an der Niederelbe und Seenotfällen von Schiffen in der Nordsee verbunden. Der Untergang von Feuerschiff Elbe 1 mit seiner Besatzung war aber wohl das tragischste Ereignis jener Tage. Das Unglück traf nicht nur die Hinterbliebenen hart, sondern ging allen Cuxhavenern sehr nahe. In Seefahrerkreisen, Behörden und sonstigen Institutionen bekundete man große Trauer und zugleich auch Respekt vor der Pflichterfüllung der Feuerschiffs-Besatzung bis zum bitteren Ende. Die Männer des Schiffes sollten bereits am Tage vor dem Unglück abgelöst werden und ihren verdienten Freitörn antreten. Der Feuerschiff-Kapitän hatte die Position seines Schiffes, das mit einem eigenen Motorantrieb versehen war, aufgrund der außerordentlich schlechten Wetterlage verlassen können. Er tat es nicht, weil ein Feuerschiff gerade bei schlechtem Wetter ein wichtiger Ansteuerungspunkt für die Schifffahrt ist. Über den Hergang des Unglücks konnte nur der Kapitän des kleinen englischen Dampfers „The President“ nach dem Eintreffen seines Schiffes auf der Cuxhavener Reede berichten. 1 Auszug der Abschrift des Artikels CN 1978 Im Stadtarchiv Cuxhaven unter Nr. 3486 ist der Artikel vollständig archiviert. Kapitän Smith hatte mit seinem Dampfer auf der Reise von Bremen nach Glasgow wegen des außergewöhnlich schweren Wetters bei Borkum beidrehen müssen und lief schutzsuchend in die Elbe ein. Über eine Funkanlage verfügte das Schiff nicht. Zwischen 13.00 und 13.40 Uhr passierte es die Position „Elbe 1“. Von Bord des Dampfers wurde beobachtet, dass das Feuerschiff zu dieser Zeit quer zum Strom lag und mit der Backbordseite dem ungewöhnlich hohen Seegang ausgesetzt war. Eine besonders hohe und gewaltige See warf das Feuerschiff dann plötzlich voll auf die Steuerbordseite. Wahrscheinlich verhinderte die Lage der Ankerkette, die sich an der Steuerbordklüse befand, ein Wiederaufrichten des Feuerschiffes, denn es blieb zunächst etwa 10 Minuten lang mit dieser Schlagseite liegen, bevor es versank. Die englischen Seeleute mussten diesem Geschehen tatenlos zusehen. Auf dem Seefahrer-Ehrenmal des Friedhofes in Brockeswalde sind das Datum des Unglücks und die Namen der Opfer verewigt: Friedr. Lösekann Albert Sawatzki Ernst Heuck Hans Feldhusen Walter Ahlf Willi Darr Karl Debrodt Josef Dörr Gustav Garms Wilh. Kröncke Johann Lau Claus Mahler Claus Mink Paul Krauser Karl Kühle 2