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AUSGABE 1 / 2016
DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER
Längsseits
Markus Knüfken ist neuer ehrenamtlicher „Bootschafter“ der Seenotretter; hier auf der HERMANN MARWEDE.
Im Jubiläumsjahr fast 2.100 Mal im Einsatz
Auf Nord- und Ostsee sind die Seenotretter in ihrem Jubiläumsjahr 2015 rund
2.100 Mal im Einsatz gewesen (2014:
rund 2.200 Einsätze). Die Besatzungen
der DGzRS haben dabei in den deutschen Seegebieten rund 540 Menschen
aus Seenot gerettet oder Gefahr befreit
(2014: rund 770 Einsätze).
cheres Ding“ bekannt geworden. Fernsehzuschauern ist sein Gesicht aus Rollen in zahlreichen Folgen deutscher Erfolgsserien wie „Notruf Hafenkante“
vertraut. Auch auf der Theaterbühne ist
Knüfken zuhause: Im Herbst geht er auf
bundesweite Tournee.
Mit den Seenotrettern im Einsatz
Neuer Seenotretter-„Bootschafter“ im
Jahr 2016 ist der Schauspieler Markus
Knüfken. Einem größeren Kinopublikum
ist er unter anderem durch den Ruhrgebietsfilm „Bang Boom Bang – Ein todsi-
Knüfken war bereits einmal gemeinsam
mit den Seenotrettern im Einsatz: Im
Oktober 2010 war er mit seinem Seekajak querab des Falshöfter Leucht-
turms an der Ostküste Schleswig-Holsteins unterwegs, als er eine gekenterte
Jolle entdeckte. Ihr Segler war über Bord
gestürzt. Der Mann versuchte vergeblich, sich am Steckschwert seiner Jolle
festzuhalten. Dies gelang ihm erst an
Knüfkens Seekajak. „Ich habe ihm Mut
zugesprochen und dann auch schon das
Tochterboot der Seenotretter gesehen“,
berichtet der Schauspieler.
Von ihrer Einsatzbereitschaft war er
gleich beeindruckt. „Als Kajakfahrer bin
ich mir bewusst, dass die See große Ge-
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LÄNGSSEITS · AUSGABE 1 / 2016
fahren birgt. Trotz bester Vorbereitung
kann auch ich schnell mal auf die Seenotretter angewiesen sein. Deshalb bin
ich stolz darauf, jetzt ihr ,Bootschafter‘
sein zu dürfen.“
Knüfken folgt als „Bootschafter“ der
Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Das international renommierte Orchester hat die Arbeit der Seenotretter
in den zurückliegenden Monaten mit
großem Engagement begleitet.
Unter anderem spielte es das Jubiläumskonzert am 150. Geburtstag der DGzRS
im Bremer Konzerthaus „Glocke“. Außerdem ist eine DVD erschienen und im
Seenotretter-Shop erhältlich, auf der
Musik von Robert Schumann auf Bilder
aus dem Alltag der Seenotretter trifft.
Einsatzzahlen im Detail
Im Jubiläumsjahr 2015 haben die Besatzungen der 59 Seenotrettungskreuzer
und -boote in Nord- und Ostsee bei insgesamt 2.091 Einsätzen
• 55 Menschen aus Seenot gerettet,
• 483 Menschen aus drohender Gefahr
befreit,
• 400 Mal erkrankte oder verletzte
Menschen von Seeschiffen, Inseln
oder Halligen zum Festland
transportiert,
• 63 Schiffe und Boote vor dem
Totalverlust bewahrt,
• 941 Hilfeleistungen für Wasserfahrzeuge aller Art erbracht sowie
• 568 Einsatzanläufe und Sicherungsfahrten absolviert.
„Fühle mich wie ein kleiner Junge“, sagt Markus Knüfken auf der Brücke der HERMANN
MARWEDE. Vormann Jörg Rabe zeigt ihm, wie der Seenotrettungskreuzer gesteuert wird.
In vielen Fällen griffen die Seenotretter
frühzeitig ein und begrenzten so Schäden bereits im Vorfeld. Zudem sind sie
2.827 Mal in ihren Revieren zwischen
Borkum im Westen und Ueckermünde
im Osten auf Kontrollfahrt gegangen.
Darüber hinaus war die SEENOTLEITUNG BREMEN (Maritime Rescue Coordination Centre, MRCC BREMEN) in
198 Seenotfällen international im Interesse der deutschen Schifffahrt unterstützend oder initiativ tätig.
Seit ihrer Gründung am 29. Mai 1865
hat die DGzRS bis Ende Oktober 2015
insgesamt 82.222 Menschen aus Seenot
gerettet oder Gefahrensituationen auf
See befreit. Das entspricht der gesamten
Bevölkerung der Stadt VillingenSchwenningen (Baden-Württemberg).
Die Einsatzzahlen verteilen sich auf die
einzelnen Küsten wie folgt:
Niedersächsische Nordseeküste
Die Besatzungen der an der niedersächsischen Küste stationierten Seenotrettungskreuzer und -boote haben bei 582
(2014: 620) Einsätzen vier (zwölf) Menschen aus Seenot gerettet und 60 (110)
weitere aus Gefahrensituationen befreit.
Schleswig-Holsteinische Nordseeküste
Die Stationen an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste registrierten 255
(2014: 254) Einsätze. Die dortigen
Mannschaften befreiten 21 Menschen
aus Gefahrensituationen (2014: zwei
Menschen aus Seenot gerettet und 34
weitere aus Gefahrensituationen befreit).
Schleswig-Holsteinische Ostseeküste
An der Ostseeküste Schleswig-Holsteins
waren die Seenotretter 725 (2014: 797)
Mal im Einsatz. Sie retteten 40 (25) Menschen aus Seenot und befreiten weitere
253 (304) aus Gefahrensituationen.
Kaum offiziell im Ehrenamt, schon macht Markus Knüfken bei einer Mann-über-Bord-Übung mit.
Mecklenburg-Vorpommersche Küste
In Mecklenburg-Vorpommern waren die
Seenotretter zu 529 (2014: 512) Einsatzfahrten unterwegs. Sie retteten elf (16)
Menschen aus Seenot und befreiten
weitere 149 (265) aus Gefahrensituationen.
Retter helfen Rettern: DGzRS unterstützt griechische
Seenotrettungsdienste in der Ägäis
Die DGzRS unterstützt die griechischen
Such- und Rettungskräfte in der Ägäis
im Rahmen einer international koordinierten Aktion. Gemeinsam mit anderen
nordeuropäischen Seenotrettungsgesellschaften reagieren die deutschen
Seenotretter auf eine konkrete Bitte um
Unterstützung der für den griechischen
Seenotrettungsdienst
zuständigen
Hellenic Coast Guard und der Freiwilligen-Organisation Hellenic Rescue Team.
Diese sind derzeit unter extrem hoher
Belastung und über die Grenzen ihrer
Ressourcen hinaus tätig. Ziel ist es, die
griechischen Strukturen nachhaltig zu
stärken. Auf dem Weg dorthin wird für
eine begrenzte Zeit der ehemalige deutsche Seenotrettungskreuzer MINDEN in
der Ägäis zum Einsatz kommen.
Die MINDEN wurde am 10. Februar 2016
in Bremerhaven als Deckslast in die Ägäis verschifft und ist dort Ende Februar
angekommen. Den Transport ermöglichte die maritime Projektspedition PM
Shipping den Seenotrettern zum Selbstkostenpreis. Die DGzRS hatte die
MINDEN 2014 nach 28 Einsatzjahren
außer Dienst gestellt und verkauft. Der
heutige Eigner stellt das Schiff für den
Ägäis-Einsatz unentgeltlich der DGzRS
zur Verfügung.
Einsatzort des Seenotrettungskreuzers
ist Mytilini im Süden der Insel Lesbos.
Dort wird die MINDEN von Seenotrettern der DGzRS gefahren, die sich für
diesen Einsatz freiwillig gemeldet haben. Zur Überführungscrew und zum
ersten Einsatzteam vor Ort gehört unter
Maschinist Horst Dancker (v.l.), Vormann Ulrich Fader sowie die DGzRS-Inspektoren Jörn Meier
und Andreas Scholz überführten die MINDEN in die Ägäis.
anderem Vormann Ulrich Fader von der
DGzRS-Station Bremerhaven. Der im
März beginnende und auf vier bis sechs
Monate befristete Einsatz ist Hilfe zur
Selbsthilfe. Er steht unter dem Motto
„Retter helfen Rettern“ („Members
assisting Members“).
Im Sommer wird die MINDEN von zwei
8,5 Meter langen Neubauten abgelöst.
Diese Einheiten hat die DGzRS auf einer
finnischen Werft bestellt, um den griechischen Seenotrettungsdienst langfristig zu stärken. Ihre Anschaffung kann
dank des Engagements eines einzelnen
Spenders erfolgen.
Der gemeinsame Einsatz der nordeuropäischen Seenotrettungsgesellschaften
Royal National Lifeboat Institution (RNLI,
Vereinigtes Königreich & Irland), Svenska Sällskapet för Räddning af Skeppsbrutne (SSRS, Schweden) und DGzRS
wird von der International Maritime
Rescue Federation (IMRF), der internationalen „Familie“ der Seenotretter, gelenkt. Die Seenotretter aus Nordeuropa
werden unter der Führung der Hellenic
Coast Guard im Einsatz sein. Alle Einsätze der MINDEN werden vom Joint Rescue
Coordination Centre (JRCC) Piräus, der
griechischen Seenotleitung, koordiniert.
Die Wahrnehmung der DGzRS-Aufgabe
in Nord- und Ostsee bleibt vom Einsatz
in der Ägäis unberührt. Die Einsatzfähigkeit der deutschen Seenotretter im eigenen Zuständigkeitsbereich ist ohne Einschränkung gesichert. Die DGzRS hat
sich frühzeitig und erfolgreich um Projektspenden für den Einsatz in der Ägäis
bemüht.
Mehr Infos: www.seenotretter-imrf.de
Sie wollen den Einsatz der Seenotretter in der Ägäis unterstützen? Dann
spenden Sie online unter
www.seenotretter-imrf.de/spenden
oder per Überweisung auf das
Sonderkonto bei der Commerzbank
Bremen, IBAN DE30 2908 0010 0100
2338 01. Herzlichen Dank!
Das Schwergutschiff „Atlantic“ transportierte die MINDEN als Deckslast nach Lavrio östlich von Athen.
Foto: Sven Claußen
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LÄNGSSEITS · AUSGABE 1 / 2016
DGzRS erinnert an ihren Gründervater
Seenotretter unter einheitlicher Flagge an der
gesamten
deutschen
Küste, getragen von einer
einzigen Organisation
über alle damals noch
existierenden politischen
Grenzen hinweg und finanziert ausschließlich
durch Spenden aus dem
ganzen Land: Das war
Anfang der 1860er Jahre
die Vision des aus Thüringen stammenden Bremer
Redakteurs Dr. Arwed
Emminghaus.
Nach- Der Seenotrettungskreuzer ARWED EMMINGHAUS ist dank einer privaten Initiative in Burgstaaken auf Fehmarn
drücklich setzte er sich der Öffentlichkeit als Museumsschiff zugänglich. Er war von 1965 bis 1993 für die DGzRS im Einsatz.
für den Zusammenschluss erster regionaler Vereine zur regionalen Verein zur Rettung Schiffbrü- 2014 zum Museumsschiff. Seither ist er in
DGzRS ein. Sein Ziel wurde Wirklichkeit chiger mit Stationen auf den ostfriesi- Burgstaaken auf Fehmarn von Ende März
und hat bis heute Bestand. Emminghaus schen Inseln. Weitere Vereine entstanden bis Ende Oktober der Öffentlichkeit zugänglich und macht auf die Arbeit der
entlang der Küste.
starb vor 100 Jahren, am 8. Februar 1916.
Seenotretter aufmerksam
Arwed Emminghaus, geboren 1831 in (www.seenotrettungsmuseum-fehmarn.de).
In der Mitte des 19. Jahrhunderts verunNiederroßla, erkannte, dass einzelne
glückten nach Schätzungen jährlich etwa
Vereine bald überfordert sein würden.
50 Schiffe allein vor den deutschen NordNachdrücklich setzte er sich für ihren
seeinseln. Mangelnde Ausrüstung und
Zusammenschluss ein und wurde damit
noch geltendes Strandrecht verhinderten
zum eigentlichen Initiator der DGzRS. Als
oft Rettungsmaßnahmen.
Redakteur des Bremer Handelsblattes
wirkte er publizistisch dafür.
Tief bewegt von derartigen Seenotfällen,
appellierte der Vegesacker NavigationsEr war überzeugt, dass nur möglichst
lehrer Adolph Bermpohl im November
breite Unterstützung vieler, wenn auch
1860, Rettungsstationen zu errichten –
im einzelnen geringe Beträge spendender
finanziert durch Spenden, betrieben
Besondere Auszeichnung für Horst
Menschen das Rettungswerk dauerhaft
durch Freiwillige. Bereits im März 1861
Kagel: Die Stadt Neustadt i. H. hat dem
tragen kann. Er hat bis heute Recht behalgründete Oberzollinspektor Georg BreuVormann
der dortigen DGzRS-Ausbilten. Auf seine Initiative hin gründeten die
sing in Emden den ersten deutschen
dungsstation
am 4. Dezember 2015
einzelnen Vereine am 29. Mai 1865 in Kiel
die
Ehrennadel
der Stadt verliehen.
die DGzRS – sechs Jahre vor der Reichs„Horst
Kagel
stellt
sich nicht in den
gründung. Sitz wurde Bremen, so ist es
Vordergrund.
Ihm
geht es um die
noch immer.
Sache und um einen Beitrag für das
Gemeinwesen, den er ehrenamtlich
Kreuzer trägt Namen des Gründers
leisten möchte“, betonte Bürgervorsteher Sönke Sela in seiner Laudatio.
Von 1865 bis 1866 war Emminghaus der
erste Generalsekretär der Gesellschaft.
Auch Vormann Günter Ihnken und
Danach ging er als Professor nach KarlsruSeenotretter Rudolf Jürgens von der
he, später wirkte er als VersicherungsFreiwilligen-Station Horumersiel wurdirektor in Gotha. Auch in jener Zeit blieb
den gemeinsam mit anderen ehrener der DGzRS eng verbunden.
amtlich engagierten Bürgern von der
100 Jahre nach ihrer Gründung und
Gemeinde Wangerland für ihr langjähknapp 50 Jahre nach Emminghaus’ Tod
riges Engagement ausgezeichnet.
stellte die DGzRS 1965 den SeenotretBeim Neujahrsempfang am 2. Januar
tungskreuzer ARWED EMMINGHAUS in
2016 im Kursaal Horumersiel hob BürDienst. Bis 1993 war er von Cuxhaven und
germeister Björn Mühlena vor 400
Grömitz aus im Einsatz, anschließend
Gästen die besonderen Verdienste der
noch für Islands Seenotretter. Die engaWegbereiter der Seenotretter: Arwed EmGeehrten für die Gesellschaft hervor.
gierten Privatleute Lars und Björn
minghaus (1831-1916) war einer der Gründerväter der DGzRS.
Carstensen sowie Oliver Leu machten ihn
Seenotretter
gewürdigt
Drei neue Seenotrettungsboote in Auftrag gegeben
Indienststellung des jüngsten Seenotrettungsbootes HENRICH WUPPESAHL im Sommer 2015 in der Lübecker Bucht: Die Seenotretter haben
den Auftrag zum Bau von drei weiteren Booten dieses Typs erteilt.
Die Seenotretter haben den Bau von drei
neuen Seenotrettungsbooten für ihre
Freiwilligen-Stationen an Nord- und
Ostsee in Auftrag gegeben. Die FassmerWerft in Berne an der Unterweser wird
die drei Rettungseinheiten im Laufe des
Jahres 2017 an die DGzRS abliefern. Die
neuen Seenotrettungsboote sollen im
Zuge der turnusgemäßen Modernisierung der Rettungsflotte ältere Einheiten
ersetzen.
Es handelt sich um modifizierte Nachbauten der bewährten 9,5-/10,1-MeterKlasse der DGzRS. Diese Klasse umfasst
bereits heute 20 Einheiten, die auf unterschiedlichen Werften entstanden
sind. Die Boote dieses Typs haben sich in
zahlreichen Einsätzen auch unter extremen Bedingungen zur Zufriedenheit der
Besatzungen in allen Revieren hervorragend bewährt.
Die derzeit jüngste Einheit dieser Klasse
wurde am 150. Geburtstag der DGzRS,
dem 29. Mai 2015, auf dem Bremer
Marktplatz getauft und in Neustadt in
Holstein stationiert. Die drei neuen Seenotrettungsboote mit den internen Bezeichnungen SRB 66, SRB 67 und SRB 68
werden die Vorgänger der Anfang bis
Mitte der 1990er Jahre in Dienst gestellten 8,5-Meter-Klasse ersetzen. Auf welchen Stationen die neuen Einheiten ab
2017 zum Einsatz kommen werden,
steht noch nicht fest. Gefahren werden
alle drei von Freiwilligen-Besatzungen.
aus Aluminium im bewährten Netzspantensystem gebaut.
Technische Eckdaten:
• Länge über Alles: 10,1 Meter
• Breite über Alles: 3,61 Meter
• Tiefgang: 0,96 Meter
• Verdrängung: 8 Tonnen
• Geschwindigkeit: 18 Knoten
(ca. 33 km/h)
• Antrieb: ein Propeller, 380 PS
Bei der Konstruktion wurden umfassende Sicherheitskriterien berücksichtigt.
Die neuen Seenotrettungsboote werden
mit modernster Navigationstechnik, leistungsstarken Schlepp- und Lenzgeschirren sowie einer umfangreichen
Ausrüstung zur medizinischen Erstversorgung ausgestattet.
Wie alle Einheiten der DGzRS werden die
neuen Seenotrettungsboote als Selbstaufrichter konstruiert und vollständig
Wie alle Rettungseinheiten der DGzRS
werden sie ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen finanziert.
Der Bootstyp zeichnet sich durch hohe
Seetüchtigkeit aus. In Grundsee und
Brandung besitzt er gute See-Eigenschaften, manövriert einwandfrei, übersteht heftige Grundstöße und ist in der
Lage, dank des rundumlaufenden Fendersystems auch bei höheren Fahrtstufen und unter erschwerten Bedingungen bei Havaristen längsseits zu gehen.
Wiedersehen mit dem Bundespräsidenten
Im Mai 2015 sind Bundespräsident Joachim Gauck und seine Lebensgefährtin
Daniela Schadt gemeinsam mit Tausenden von Menschen auf dem Bremer
Marktplatz gewesen, um den Seenotrettern zu ihrem 150. Geburtstag zu gratulieren.
Beim Neujahrsempfang am 8. Januar
2016 im Berliner Schloss Bellevue
tauschten sich DGzRS-Vorsitzer Gerhard
Harder und der Schirmherr der Seenotretter erneut aus. Harder informierte
das Staatsoberhaupt über aktuelle Entwicklungen bei der DGzRS.
Gerhard
Harder (M.)
mit Joachim
Gauck und
Daniela
Schadt
Foto: Bildschön Berlin
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LÄNGSSEITS · AUSGABE 1 / 2016
Polnischer Fährpassagier und zwei Angler vermisst
Das Seenotrettungsboot KONRAD-OTTO/Station Kühlungsborn war als eine von vier Rettungseinheiten der DGzRS auf der Suche nach zwei
vermissten Anglern.
Die Seenotretter haben in der Nacht
zum 11. Dezember 2015 zwei groß angelegte Suchen in der Ostsee koordiniert. Rettungseinheiten der DGzRS und
weitere Schiffe waren für einen über
Bord gestürzten Passagier einer polnischen Autofähre und zwei vermisste
Angler im Einsatz.
Kurz nach 18 Uhr (10. Dezember) meldete der Kapitän der Autofähre „Skania“
zwischen Swinemünde (Polen) und
Ystad (Schweden) südöstlich von Rügen
im Bereich Oderbank einen Passagier als
vermisst. Der Mann war offenbar außenbords gestürzt. Die SEENOTLEITUNG
BREMEN der DGzRS leitete unmittelbar
eine Suche ein. Während der Nacht waren insgesamt vier Hubschrauber und
15 Schiffe eingebunden, darunter die
deutschen
Seenotrettungskreuzer
HANNES GLOGNER und EUGEN sowie
ein polnischer Seenotrettungskreuzer,
drei Autofähren und Fahrzeuge der Bundespolizei. Erst in den frühen Morgenstunden wurde die Suche ergebnislos
eingestellt. Bei dem Fährpassagier handelt es sich um einen polnischen Staatsbürger.
Die beiden vermissten Angler waren am
10. Dezember 2015 mit einem fünf Meter
langen Angelboot von Boiensdorf zwischen der Halbinsel Wustrow bei Rerik
und der Insel Poel zum Angeln aufgebrochen. Um kurz nach 19.30 Uhr leitete die
Wasserschutzpolizei Wismar die Information an die SEENOTLEITUNG BREMEN
der DGzRS weiter, dass die Männer als
überfällig gemeldet worden waren.
Ausgehend vom Standort des Autos der
Angler samt Trailer, auf dem die beiden
Männer ihr Boot transportiert hatten,
konzentrierte die DGzRS die Suche zunächst auf ein Gebiet vor der Insel Poel
und der Halbinsel Wustrow bei Rerik. Im
Laufe der Nacht dehnte die SEENOTLEITUNG die Suche weiter Richtung Kühlungsborn aus.
Ergebnislose Suche
Eingebunden in diese Suche waren die
Seenotrettungskreuzer BREMEN und
HANS HACKMACK, die von Freiwilligen
gefahrenen Seenotrettungsboote GÜNTHER SCHÖPS und KONRAD-OTTO sowie Schiffe und Hubschrauber von Bundespolizei und Landespolizei. Die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS setzte
die „Neustrelitz“ der Bundespolizei als
On-Scene-Coordinator (Einsatzleiter vor
Ort) ein. Auch diese Suche verlief bis in
die Morgenstunden ergebnislos.
Der Seenotrettungskreuzer EUGEN/Station Greifswalder Oie war an der Suche nach dem Fährpassagier beteiligt.
Foto: Sebastian Conradt – Naturfotografien
In der Ostsee herrschte in der Nacht
stürmischer Wind mit bis zu acht Beaufort (bis über 70 km/h) und ein Seegang
bis zu drei Metern. Die Wassertemperatur im Bereich Oderbank betrug sechs
Grad Celsius, im landnahen Bereich bei
Poel um sieben Grad.
Fähre in Not: Seenotretter bringen Sanitäter an Bord
Die am 5. Januar 2016 zwischen Juist
und Norddeich fest gekommene Passagierfähre „Frisia II“ ist am Abend aus eigener Kraft wieder frei gekommen. Die
rund 650 Passagiere sowie die Besatzung kamen unversehrt im Hafen Norddeich an.
Die Fähre war auf dem Weg von Juist
nach Norddeich in der Fahrrinne Memmertbalje querab vom Juister Flughafen
festgekommen. In den Wattengebieten
der Nordsee war durch anhaltende Ostwindlage der Wasserstand deutlich
niedriger als normal.
Mit der einsetzenden Ebbe hatte das
Schiff über Stunden keine Möglichkeit,
die Fahrt fortzusetzen. Da die Fähren
speziell für dieses Revier und mögliches
Trockenfallen gebaut sind, bestand für
die Menschen an Bord keine Gefahr.
Das Seenotrettungsboot CASSEN KNIGGE der Freiwilligenstation Norddeich der
DGzRS hatte seit dem Nachmittag bei
der Fähre auf Standby gelegen und zwischendurch Proviant und warme Decken
an Bord gebracht. Ebenfalls hatten die
Seenotretter sicherheitshalber drei Sanitäter auf die Fähre übergesetzt.
Mit dem auflaufenden Wasser der
Abendtide hatten sich auch die Freiwilli-
Das Seenotrettungsboot CASSEN KNIGGE bringt Sanitäter, Decken und Proviant auf die
„Frisia II“.
gen der Station Juist mit dem Seenotrettungsboot WOLTERA in die Nähe der
Fähre gelegt, um gegebenenfalls zu unterstützen. Gegen 18.30 Uhr konnte die
„Frisia II“ ihre Fahrt endlich Richtung
Festland fortsetzen.
Eine anhaltende Ostwindlage hatte bereits in den vergangenen Tagen für
deutlich niedrigere Wasserstände als
normal gesorgt. Vor Ort herrschten
Temperaturen um minus sechs Grad bei
zeitweiligem Schneefall.
Kutter kentert – beide Fischer gerettet
Zwei Fischer sind am 23. November
2015 von der Besatzung des Windparkversorgers „MCS Maestro“ gerettet worden. Ihr Fischkutter war im Fahrwasser
vor dem Südstrand von Borkum aus ungeklärter Ursache gekentert. Zahlreiche
Schiffe eilten zu Hilfe, darunter auch der
Seenotrettungskreuzer ALFRIED KRUPP
der DGzRS.
Der Fischkutter (Heimathafen Greetsiel)
war mit ausgebrachten Netzen plötzlich
gekentert. Die zweiköpfige Besatzung
hatte keine Zeit mehr, einen Notruf abzusetzen, das Unglück wurde jedoch von
zwei anderen Schiffen aus bemerkt. Beide Besatzungen setzten unmittelbar einen Notruf ab. Der Matrose des Kutters
(50) konnte sich sofort auf den kieloben
treibenden Kutter retten. Der Kapitän
(38) tauchte aus dem Schiffsinneren
heraus und zog sich auf den Rumpf.
Die „MCS Maestro“ war dem kieloben
treibenden Schiff am nächsten. Sie übernahm die beiden Männer etwa zwanzig
Minuten nach der Kenterung und brachte sie in den Hafen von Borkum, wo sie
medizinisch versorgt wurden. Die beiden Fischer erholten sich bei heißem
Kaffee an Bord des Seenotrettungskreuzers ALFRIED KRUPP, bevor sie von einem
Kollegen abgeholt wurden.
Die Wassertemperatur bei Borkum betrug zum Zeitpunkt des Unglücks sieben
Grad Celsius bei einer Windstärke von
drei bis vier Beaufort.
Ein Fischkutter aus Greetsiel kenterte vor
Borkum. Beide Fischer wurden gerettet.
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LÄNGSSEITS · AUSGABE 1 / 2016
Freiwillige Seenotretter helfen Surfer in akuter Notlage
Die Seenotretter der DGzRS sind am 19.
November 2015 in der Eckernförder
Bucht einem Surfer in akuter Notlage zu
Hilfe gekommen. Mit dem Seenotrettungsboot ECKERNFÖRDE brachten sie
den entkräfteten und untergekühlten
Mann sicher an Land.
Gegen 13.30 Uhr informierte ein Beobachter die SEENOTLEITUNG BREMEN der
DGzRS, dass in der Eckernförder Bucht
ein Windsurfer in eine brenzlige Situation geraten war. Dem Mann gelang es
bei starkem Westwind offenbar nicht
mehr, aus eigener Kraft das sichere Land
zu erreichen. Sofort alarmierten die
Wachleiter die freiwilligen Seenotretter
der Station Eckernförde, die kurze Zeit
später mit dem gleichnamigen Seenotrettungsboot zur Unglücksstelle ausliefen.
Etwa 500 Meter vor der Küste in Höhe
des Campingplatzes Karlsminde entdeckte die Besatzung der ECKERNFÖRDE
den entkräfteten Mann, der bei kabbeliger See auf seinem Surfbrett kauerte.
Die Seenotretter nahmen den Surfer
und seine Ausrüstung an Bord. Trotz
Neoprenanzug war der Mann bei einer
Im Einsatz für einen unterkühlten und entkräfteten Windsurfer: das Seenotrettungsboot
ECKERNFÖRDE
Wassertemperatur von etwa zehn Grad
Celsius bereits unterkühlt.
„Aufgrund des Westwindes der Stärke 6
und seiner körperlichen Verfassung hatte er keine Chance mehr an Land zu kommen“, beschreibt Bootsführer Klaus
Hetzel die Situation vor Ort. Die Besatzung der ECKERNFÖRDE versorgte den
Geretteten medizinisch und gab ihm
trockene Kleidung. Die Seenotretter
brachten den Mann nach Eckernförde.
Dort übernahm der Landrettungsdienst
seine weitere Versorgung.
Fischer manövrierunfähig im Stettiner Haff
Im Stettiner Haff ist am 18. November
2015 ein Fischer mit seinem offenen
Boot bei stürmischem Wind in Not geraten. Die freiwilligen Seenotretter der
DGzRS aus Ueckermünde kamen dem Fischer zu Hilfe. Sie schleppten das etwa
neun Meter lange Boot sicher in den Hafen von Altwarp.
Gegen 10.15 Uhr hatte der Berufsfischer per Mobiltelefon einen Notruf
abgesetzt: Er trieb mit seinem offenen
Fischerboot (Heimathafen Altwarp)
nach einem Maschinenschaden manövrierunfähig etwa vier Seemeilen (rund
7,4 Kilometer) nordöstlich des Hafenortes Altwarp im deutsch-polnischen
Grenzgebiet.
Außerdem spülte der stürmische Wind
aus Nordwesten der Stärke 8 (bis 74
km/h) immer wieder Wasser in die fast
neun Meter lange „Altwarp 4“.
Bereits wenig später traf das Seenotrettungsboot GERHARD TEN DOORNKAAT/Station Ueckermünde vor Ort
ein.
In seinem Revier: das Seenotrettungsboot GERHARD TEN DOORKAAT der Freiwilligen-Station
Ueckermünde
Die Seenotretter stellten bei fast zwei
Metern Seegang eine Leinenverbindung her und brachten das Fischerboot
in den Hafen von Altwarp.
Fischkutter östlich von Fehmarn gesunken
Den bisher umfangreichsten Einsatz dieses Jahres haben die Seenotretter am 6.
Februar 2016 vor der Küste der Ostseeinsel Fehmarn koordiniert. Die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS leitete eine
groß angelegte Suchaktion nach einem
vermissten Fischkutter und seiner zweiköpfigen Besatzung ein. Am Abend konnten die beiden Seenotrettungskreuzer
BREMEN und HANS HACKMACK jeweils
einen der beiden Fischer nur noch tot
bergen.
Gegen 18.10 Uhr erfuhren die Seenotretter, dass der Fischkutter „Condor“
(Fischereizeichen SB 14, Heimathafen
Burgstaaken) vor Fehmarn offenbar
bereits seit einigen Stunden überfällig
ist. Die letzte bekannte Position des Kutters lag etwa 3,5 Seemeilen (6,5 Kilometer) östlich Fehmarn.
Die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS
alarmierte umgehend die Seenotrettungskreuzer BREMEN, Station Großenbrode/Fehmarn, und HANS HACKMACK,
Station Grömitz. Zur Unterstützung aus
der Luft setzte die DGzRS einen Such- und
Rettungshubschrauber der Deutschen
Marine ein. Einsatzleiter vor Ort (OSC =
On-Scene Co-ordinator) war der Kreuzer
BREMEN.
Die Seenotküstenfunkstelle BREMEN
RESCUE RADIO der DGzRS sandte auf Kanal 16 zunächst mehrfach eine Dringlichkeitsmeldung, dann ein Mayday-Relay
Der Seenotrettungskreuzer BREMEN war bei einer groß angelegten Suche nach zwei überfälligen Fischern östlich der Insel Fehmarn Einsatzleiter vor Ort.
(unmittelbare Lebensgefahr) an die gesamte Schifffahrt aus mit der Bitte, verschärft Ausschau zu halten.
Neben ihren eigenen Einheiten nahm die
DGzRS das Wasserschutzpolizeiboot
„Fehmarn“, das Einsatzschiff der Bundespolizei „Neustrelitz“ sowie die Fischkutter „Falkland“, „Bleibtreu“, „Odin“, „Glaube“ und „Sirius“ in die Suche mit auf. Außerdem nahmen der dänische Seenotkreuzer „L. W. Dam“, Station Gedser, sowie ein Schiff der dänischen Marineheimwehr und ein dänischer SAR-Hubschrauber Kurs auf das Suchgebiet.
Gegen 20 Uhr meldete die „Fehmarn“ an
die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS
treibende Fischkisten und Tauwerk. Eine
Viertelstunde später entdeckte der deutsche SAR-Hubschrauber etwa 7,5 See-
meilen (14 Kilometer) nordöstlich der
Südostspitze Fehmarns/Staberhuk einen
leblosen Körper. Umgehend lief der Seenotrettungskreuzer BREMEN diese Position an. Gegen 20.30 Uhr konnten die Seenotretter der BREMEN den Decksmann
des Kutters lediglich noch tot bergen.
Gegen 20.50 Uhr entdeckte der SAR-Hubschrauber weitere Wrackteile. Wenige
Minuten darauf fand die Besatzung der
HANS HACKMACK ebenfalls eine leblose
Person. Es handelte sich um den 52-jährigen Kapitän des Kutters. Auch ihn konnten die Seenotretter nur noch tot bergen.
Zur Unglückszeit herrschten im Seegebiet östlich von Fehmarn südliche Winde
der Stärke 4 (bis 28 km/h Windgeschwindigkeit) und vier Grad Celsius Wassertemperatur.
Für erkrankten Seemann im Einsatz
(bis 61 km/h) vereinbarte der Vormann
der HARRO KOEBKE mit dem Kapitän der
„Mary Crown“ einen Treffpunkt nördlich
von Rügen. Die Übergabe des Erkrankten
von der etwa 90 Meter langen „Mary
Crown“ auf die 36,5 Meter lange HARRO
KOEBKE erfolgte dort unter einigermaßen moderaten Seegangsverhältnissen.
Die Besatzung des Seenotrettungskreuzers HARRO KOEBKE der DGzRS hat am
10. Januar 2016 nördlich von Rügen einen erkrankten Seemann von einem
niederländischen Frachtschiff geholt
und sicher an den Landrettungsdienst
übergeben.
Die in Sassnitz auf Rügen stationierte
HARRO KOEBKE war von der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS gegen 18 Uhr
alarmiert worden. Auf dem niederländischen Frachtschiff „Mary Crown“ benötigte ein vierzigjähriger russischer Seemann wegen akuter Gesundheitsprobleme dringend ärztliche Versorgung.
HARRO KOEBKE auf Kontrollfahrt
Aufgrund des rauen Seegangs bei südöstlichen Winden bis sieben Beaufort
Im Bordhospital der HARRO KOEBKE
wurde der Mann sofort medizinisch behandelt. In Sassnitz wurde er kurz nach
21 Uhr zum Weitertransport ins Krankenhaus an den Landrettungsdienst
übergeben. Die „Mary Crown“ konnte ihre Fahrt mit Ziel Papenburg fortsetzen.
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LÄNGSSEITS · AUSGABE 1 / 2016
Buch würdigt selbstlosen Einsatz auf Nord- und Ostsee
„Die Voraussetzung für erfolgreiche Einsätze ist die ständige Bereitschaft erfahrener Seenotretter zum selbstlosen und
aufopferungsvollen Einsatz auf See“,
sagt Autor Sven Claußen. Dies gilt seit
mehr als 150 Jahren für die Besatzungen
der DGzRS. Im Jubiläumsjahr hat Claußen ihnen mit seinem soeben erschienenen Buch „Die Seenotretter – 150 Jahre
DGzRS“ ein überzeugendes Denkmal gesetzt.
An Bord des Seenotrettungskreuzers
HERMANN RUDOLF MEYER/Station Bremerhaven stellte er den im Sutton-Verlag erschienenen Band am 1. Dezember
2015 der Öffentlichkeit vor. „Die Entwicklung vom Ruderrettungsboot zum
modernen Seenotrettungskreuzer ist
ein faszinierendes Beispiel für die Initiativkraft dieser Organisation“, sagt Claußen. Und er zieht seinen Hut vor den Besatzungen: „Trotz aller Technik bleibt
der Mensch im Mittelpunkt.“
150 Jahre Seenotrettung in Deutschland
sind ein guter Anlass, einen Blick auf die
Geschichte der Seenotretter und die Entwicklung der Rettungseinheiten zu werfen. Claußen, der der DGzRS seit seiner
Kindheit eng verbunden ist, tut dies ausführlich. 160 eigene Bilder sind in seinem Buch enthalten, dazu viele bisher
selten gezeigte Aufnahmen aus dem
Autor Sven Claußen (2. v. r.), Markus Holzhauer (l.) vom Sutton-Verlag und die Besatzung der
HERMANN RUDOLF MEYER auf dem Vorschiff
DGzRS-Archiv. Claußen erzählt aus der
Geschichte und über die Arbeit der
Seenotretter anhand beispielhafter Einsätze. Er stellt die Schiffe und die Rettungsschuppen vor. Er berichtet über
Museumsboote und die Neuentwicklung von Rettungseinheiten ebenso wie
über den Seenotrettungsdienst der DDR.
Ein Bilderbogen über die Jubiläumsveranstaltungen der DGzRS Ende Mai/Anfang Juni 2015 mit rund 30.000 Besuchern in Bremen und Bremerhaven sowie eine Schiffsliste runden das Buch ab.
150 Jahre nach der Gründung steuern
die Seenotretter klar Richtung Zukunft –
Kurs: Menschen retten. „Stillstand bedeutet Rückschritt, und so ist zu hoffen,
dass dieses Buch dazu beiträgt, neue
Freunde und Förderer für die Arbeit der
DGzRS zu gewinnen, damit die Seenotretter auch morgen noch rausfahren
können, wenn andere reinkommen“,
sagt DGzRS-Vorsitzer Gerhard Harder.
Das Buch „Die Seenotretter – 150 Jahre
DGzRS“ ist erhältlich im SeenotretterShop (www.seenotretter-shop.de). Von
jedem verkauften Exemplar erhält die
DGzRS einen Spendenanteil.
Zinn statt Holz und Stahl
Die Zinnfigurensammler der „Klio
Schleswig-Holstein“ haben den 150.
Geburtstag der Seenotretter im vergangenen Jahr mit einer besonderen Jahresfigur gewürdigt: einem detailgetreuen
Ruderrettungsboot samt Ablaufwagen
aus der Zeit um 1900.
Das historische Ruderrettungsboot aus Zinn ist ein echter Hingucker – finden auch die Seenotretter Jörg Lüdtke (v. l.), Fabian Burrmann und Sebastian Witt.
Foto: Henning Voß
Die Büsumer Seenotretter Jörg Lüdtke,
Fabian Burrmann und Sebastian Witt
staunten angesichts der Detailgenauigkeit des Zinn-Modells, das der Kieler
Graveur Karl-Werner Rieger aus einer
kleinen Pappschachtel nahm und auf
den Tisch stellte. „Für uns war es keine
Frage, mit unserer Jahresfigur den Seenotrettern ein kleines Denkmal zu setzen“, sagte Rieger dem Journalisten
Henning Voß.
Delfine bringen Neujahrsgrüße zu
den Seenotrettern in Grömitz
Ungewöhnliche Neujahrsboten bei den Seenotrettern in Grömitz: Zwei Delfine begleiten die
Besatzung der HANS HACKMACK bei ihrer ersten Kontrollfahrt im Jahr 2016.
Ungewöhnliche Neujahrsgäste bei den
Seenotrettern in Grömitz: Zwei Delfine
haben am 1. Januar 2016 die Besatzung
des Seenotrettungskreuzers HANS
HACKMACK der DGzRS begrüßt.
„Als ich gegen sechs Uhr zur täglichen
Morgenrunde an Deck ging, hörte ich ein
Schnauben und Platschen aus dem Wasser“, erzählt Vormann Stephan Prahl.
Schnell entdeckte er die Urheber der ungewohnten Geräusche: Zwei Delfine
schwammen im Grömitzer Yachthafen
neben dem Seenotrettungskreuzer und
überbrachten erste Neujahrsgrüße.
Als die Seenotretter wenig später zur
ersten Kontrollfahrt 2016 aufbrachen,
wichen die schwimmenden Neujahrsboten nicht von ihrer Seite. „Die Delfine
begleiteten uns die ganze Zeit und hatten dabei offenbar viel Spaß“, sagt Stephan Prahl.
Zusammen vor Grömitz unterwegs: die Seenotretter und zwei Delfine
Der Meeressäuger wird als ein Symbol
für Rettung, Sicherheit und Geborgenheit gesehen und gilt auch als „Retter für
Schiffbrüchige“.
Neu auf der Website
Seit einigen Wochen können Besucher
der Seenotretter-Website (www.seenotretter.de/wer-wir-sind/flotte/) neben den beiden Seenotrettungskreuzern HARRO KOEBKE/Station Sassnitz
und NIS RANDERS/Station Maasholm
sowie dem Seenotrettungsboot WERNER KUNTZE/Langballigau auch das
neuste Seenotrettungsboot HENRICH
WUPPESAHL in einem virtuellen Rundgang erkunden. Es wird von freiwilligen
Seenotrettern gefahren und ist in Neustadt i. H. an der Lübecker Bucht stationiert. Den virtuellen Rundgang mit beeindruckenden 360-Grad-Aufnahmen
hat Christian Clewing aus Warstein den
Danke!
· „Wie unschätzbar wichtig“ die Arbeit der Seenotretter ist, hat Peter
Korff aus Eutin am 11. September
2015 zum ersten Mal persönlich erlebt: Gemeinsam mit vier Mitseglern
war er mit der zehn Meter langen
Segelyacht „Oscar“ in Richtung
Marstal unterwegs, als plötzlich der
Mast brach. Die gesamte Takelage
stürzte auf das Deck, die Leinen und
Taue verfingen sich im Propeller, und
der Motor fiel sofort aus. „Zum Glück
wurde niemand verletzt“, erzählt
Peter Korff. Manövrierunfähig trieb
die Yacht am Eingang zur Eckernförder Bucht.
Bei östlichen Winden von sechs Beaufort (bis 49 km/h) und einem Seegang
von bis zu zwei Metern konnten die
Schiffe in der Nähe nicht helfen. Die
alarmierte SEENOTLEITUNG BREMEN
der DGzRS schickte umgehend den
Seenotrettungskreuzer BERLIN/Station Laboe in den Einsatz, weil er am
schnellsten den Unglücksort erreichen konnte. „Als die BERLIN bei uns
war, lief alles wie geschmiert. Es ging
sehr professionell zu, und die Seenotretter waren äußerst sympathisch
und freundlich – die Lage war schnell
wieder entspannt“, erinnert sich Peter Korff. Die Seenotretter schleppten
die Segelyacht samt Besatzung in den
Hafen von Eckernförde. Bereits am
nächsten Tag brachten Peter Korff
und seine Mitsegler die „Oscar“ unter
Motor wieder zurück nach Kiel.
Seenotrettern als Spende zur Verfügung
gestellt. Herzlichen Dank!
Ihren Bericht . . .
schicken Sie uns bitte direkt an die
Redaktion per E-Mail an die Adresse
[email protected], per Fax an
+49 (0)421 · 53707 690 oder per Post
an die DGzRS, „Längsseits“,
Besucher der Seenotretter-Website können
jetzt die HENRICH WUPPESAHL in einem virtuellen Rundgang erkunden.
Werderstraße 2, 28199 Bremen.
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LÄNGSSEITS · AUSGABE 1 / 2016
Wo sind sie geblieben?
Flotte. Nach insgesamt 34 Dienstjahren
auf den Stationen Helgoland und Sassnitz wurde das Schiff im Mai 2012 außer
Dienst gestellt und verkauft. Seit Mitte
2015 liegt es unter seinem neuen Namen „Sherrie Anne“ im Hafen von Dubai
(Vereinigte Arabische Emirate). Von dort
aus übernimmt die dauerhaft an Bord
lebende, mindestens dreiköpfige Besatzung Sicherungsaufgaben für Schifffahrt und Häfen am Persischen Golf.
Neuer Name: „Vostok“ – neuer Heimathafen: Kopenhagen.
In loser Reihenfolge berichten wir unter
der Überschrift „Wo sind sie geblieben?“
über ehemalige Rettungseinheiten der
DGzRS. Dieses Mal über die G. KUCHENBECKER und WILHELM KAISEN.
Für ungewöhnliche neue Aufgaben wird
heute der ehemalige Seenotrettungskreuzer G. KUCHENBECKER genutzt: Seit
November 2012 setzt „Copenhagen
Suborbitals“ das Schiff unter dem Namen „Vostok“ in der Ostsee als „MissionControl-Fahrzeug“ ein. Ziel der dänischen Organisation ist der suborbitale
Flug einer bemannten Rakete zu nichtmilitärischen Zwecken.
Fotos: Manuel Miserok
Die G. KUCHENBECKER war von 1969 bis
zur Außerdienststellung im Jahr 1997 in
Maasholm, Sassnitz und Darßer Ort stationiert. Anschließend setzte der isländische Seenotrettungsdienst das Schiff
unter dem Namen „Sigurvin“ bis 2006
ein. Das ehemalige Tochterboot MARCUS befindet sich heute wieder in
Deutschland und ist im Privatbesitz. Es
hat den Namen „Gustí“, der noch aus der
Zeit auf Island stammt.
Von der Ostsee in den Orient: 25 Jahre
lang war der Seenotrettungskreuzer
WILHELM KAISEN eine der beiden größten Rettungseinheiten in der DGzRS-
Der ehemalige Seenotrettungskreuzer als
Offshore-Sicherungsfahrzeug „Sherrie Anne“ im Hafen von Dubai
Ehemaliger Geschäftsführer Heinrich Hoppe verstorben
Sichtlich bewegt war Heinrich Hoppe im
April 2011 als Geschäftsführer des Bereichs Betriebs- und Finanzwirtschaft
der DGzRS in den Ruhestand gegangen:
„Am liebsten würde ich noch einmal 27
Jahre für diese Gesellschaft arbeiten
dürfen“, hatte er zum Abschied gesagt.
Doch nur ein kurzer Ruhestand war ihm
vergönnt: Der 67-Jährige verstarb am
19. Januar 2016 nach schwerer Krankheit.
Der gelernte Speditionskaufmann und
studierte Betriebswirt, Sohn eines
Schlepperkapitäns, kam Anfang 1984 als
Assistent des kaufmännischen Leiters
zur DGzRS. Dreieinhalb Jahre später
übernahm er die
Geschäftsführung
der Betriebs- und
Finanzwirtschaft,
die er 24 Jahre lang
innehatte.
In dieser Zeit wurden wichtige und
zukunftsweisende
Weichen für die DGzRS gestellt. Dazu gehören die Einführung der EDV-Verwaltung, die Förderergewinnung im Osten
Deutschlands nach der Wiedervereinigung und die damit einhergehende Restrukturierung der DGzRS sowie die
Währungsumstellung von D-Mark auf
Heinrich Hoppe
Euro. Erfolgreich überstand die DGzRS
unter seiner Führung die „DotcomKrise“ 2000 und die Finanzkrise 2010.
DGzRS-Vorsitzer Gerhard Harder würdigte die „unbedingte Zuverlässigkeit“
des Kaufmanns: „Für ihn hatte die Seenotrettung stets oberste Priorität. Die
DGzRS ist ihm sehr dankbar für seinen
unermüdlichen Einsatz.“ Mit seiner zupackenden Art habe Hoppe stets den Fokus darauf gelegt, den Seenotrettern die
notwendigen finanziellen Mittel zu sichern, um ihnen modernste Ausrüstung
zur Verfügung zu stellen. Die DGzRS
wird Heinrich Hoppe ein ehrendes Andenken bewahren.
Begehrtes Sonderrufzeichen zum Seenotretter-Jubiläum
6.982 Funkverbindungen mit 120 verschiedenen Ländern in 365 Tagen: Das
ist die stolze Bilanz einer besonderen
Aktion des Funkamateurs Dennis Brozio
(DL1MIL) aus Mannheim und des Teams
von DM6A (Clubstation der IG Amateurfunk Mannheim) zum 150-jährigen Geburtstag der Seenotretter im vergangenen Jahr. Vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 gab es im Kurzwellenfunk das
Sonderrufzeichen „DG150ZRS“ – verbunden mit einem Spendenaufruf.
„Wenn das Rufzeichen von mir oder
meinen zwölf Kollegen in die Luft gebracht wurde, überschlugen sich die Frequenzen. Kurzum, unsere Aktion hat den
Nagel auf den Kopf getroffen, und viele
Funker teilten die Idee, dass Schifffahrt
und Kurzwellenfunk zusammengehören“, freut sich der Mannheimer.
Unter Funkamateuren ist eine Verbindung zu einer Funkstation mit einem
Sonderrufzeichen sehr begehrt, weil die
Bundesnetzagentur ein solches ausschließlich bei besonderen Anlässen vergibt und eine zustande gekommene Verbindung deshalb Seltenheitswert besitzt.
Funkamateur Dennis Brozio an seinem Funkplatz – im Hintergrund ist die begehrte QSL-Karte
zu sehen.
Als Beweis für eine erfolgreiche Funkverbindung gab es eine der begehrten QSLKarten. „Die Buchstabenkombination
‚QSL‘ ist ein Q-Schlüssel aus der Morsetelegrafie und bedeutet ‚Ich gebe Empfangsbestätigung‘, erläutert Dennis Brozio. Fast 3.600 QSL-Karten wechselten
den Besitzer.
„Ich denke, dass wir mit unserer Aktion
auch weltweit sehr erfolgreich auf die
Arbeit der DGzRS aufmerksam gemacht
haben.“ Brozio selbst ist regelmäßiger
Förderer der Seenotretter und weiß, wie
wichtig ihre Arbeit ist: „Wenn jemand
auf See in Not gerät, gibt es nur die Seenotretter, die ihn da rausholen können.“
Klein trifft groß – Seenotrettung international
Treffen auf der Kieler Förde: Ein Modell eines Rettungsbootes der RNLI fährt am Seenotrettungskreuzer BERLIN der DGzRS vorbei.
Thomas Reichelt ist ein Bastler und Tüftler – und Seenotretter-Fan. Stundenlang
schraubt, klebt und malt der Düsseldorfer an seinen Schiffsnachbauten wie
dem 1:10-Modell der Waveney-Klasse –
einem Rettungsboot der britischen Seenotrettungsorganisation Royal National
Lifeboat Institution (RNLI). Der Nachbau
ist genauso wie sein Vorbild wasserdicht
und selbstaufrichtend. Nur kleiner: 140
statt 1367 Zentimeter.
Mit dem seetüchtigen Modell ist Thomas Reichelt immer wieder auf dem
Wasser unterwegs, so auch immer Sommer 2015 auf der Kieler Förde.
Dort traf das von zwei 220 Watt starken
Elektromotoren angetriebene Boot auf
die BERLIN. „Vormann Michael Müller
hat ganz schön gestaunt, als ich mit
meinem Boot an dem Seenotrettungskreuzer vorbeifuhr“, erzählt Thomas Reichelt mit einem Schmunzeln von der Begegnung auf See.
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LÄNGSSEITS · AUSGABE 1 / 2016
Rettungskreuzer für die Wand
Etwa zwei Wochen haben die Geschwister Jan und Laura Hemmes (beide 11
Jahre) gemeinsam mit ihren Eltern in der
heimischen Holzwerkstatt und Lackiererei im nordrhein-westfälischen Langenfeld (nördlich von Leverkusen) an der
neuen Zwei-Meter-Klasse gesägt, gemalt und geschliffen. Seitdem hängt der
extrem flache und äußerst dekorative
Seenotrettungskreuzer in Jans Zimmer.
„Die Idee hatte mein Vater“, erzählt Jan.
Beim Seenotretter-Jubiläum im vergangenen Jahr in Bremerhaven hatten Jan
und seine Schwester Laura fleißig die
Datenblätter der Seenotrettungskreuzer
und -boote gesammelt. Schließlich sind
sie große Fans der DGzRS und fasziniert
von den Leistungen der Besatzungen.
„Als ich die Blätter in einen Bilderrahmen kleben wollte, schlug mein Vater
vor, dafür einen Holzkreuzer zum Aufhängen zu bauen.“ Gesagt, getan: Eine
Hartfaserplatte sägten sie nach dem
Vorbild der neuen 28-Meter-Klasse zurecht und malten sie anschließend mit
den passenden Farben an.
Metallfackel mit
Kreuzer-Motiv
Ein Unikat: die Kreuzer-Fackel in Braunschweig
Sie ist ein Unikat: die Metallfackel im
Garten von Christian Mahlmann aus
Braunschweig. Sie zeigt einen Seenotrettungskreuzer der 27,5-Meter-Klasse
der DGzRS. Künstler Jens Müller aus
Neuruppin fertigte sie für den langjährigen Förderer der Seenotretter und passionierten Segler an.
Jan und Laura Hemmes vor ihrem Kreuzer-Eigenbau für die Wand
Wir trauern
um ...
… Jürgen Fibian. Er ist von 1996 bis zuletzt
freiwilliger Seenotretter auf der Station
Zingst gewesen. Außerdem engagierte er
sich als Ehrenamtlicher an Land. Jürgen
Fibian starb am 22. November 2015 und
wurde 74 Jahre alt.
… Hans-Jürgen Hansen, der am 28. Dezember 2015 im Alter von 62 Jahren gestorben ist. Er war von 1984 bis 2014 Vormann auf der Station Nordstrand.
„Die Idee entstand im Garten meines
Schwiegervaters, der eine große Feuertonne vom selben Kunsthandwerker
hat“, erzählt Christian Mahlmann. „Eine
Feuerstelle im Garten wollte ich schon
lange haben, aber mit einem 08/15-Motiv? Das ging gar nicht!“ Also fragte er in
der DGzRS-Zentrale in Bremen nach, ob
er als Motiv einen Seenotrettungskreuzer verwenden darf. „Ja, selbstverständlich“, lautete die Antwort. Und nun steht
im Garten des 39-Jährigen die KreuzerFackel neben einer Leuchtturm-Fackel
und wird immer dann angezündet,
„wenn mich die Sehnsucht nach dem
Meer packt, aber der Weg zu weit ist“.
… Jürgen Hinz, der sich in Kostanz als Ehrenamtlicher für die Seenotretter einsetzte. Er starb am 30. Januar 2016 im Alter
von 64 Jahren.
… Martin Rusch, der am 23. November
2015 im Alter von 82 Jahren gestorben
ist. Er war von 1951 bis zuletzt freiwilliger
Seenotretter auf der Station Zingst.
... Heinrich Hoppe, der von 1984 bis 2011
für die DGzRS tätig war. 1987 übernahm
er die Geschäftsführung der Betriebsund Finanzwirtschaft, die er bis zu seinem Ausscheiden im April 2011 innehatte. Hoppe starb am 19. Januar 2016. Er
wurde 67 Jahre alt.
… Alfred „Ali“ Visser. Er setzte sich seit
vielen Jahren auf Nordseeinsel Norderney
für die Seenotretter ein. Vielen wird Visser als einer der engagiertesten Ehrenamtlichen in Erinnerung bleiben, der mit
viel Herzblut für die DGzRS warb. Seine
letzte große Reise trat er am 24. Dezember 2015 an. Visser wurde 61 Jahre alt.
… Stefan Rudloff, der von 2009 bis zu seinem Tod freiwilliger Seenotretter auf der
Station Timmendorf/Poel gewesen ist. Er
starb am 1. Februar 2016 im Alter von 42
Jahren.
… Andreas Wacker. Er ist von 1991 bis zuletzt freiwilliger Seenotretter auf der Station Langballigau gewesen. Er starb am
10. Februar 2015 und wurde 49 Jahre alt.
Von Büchern, Booten und Besuchern
In den vergangenen Wintermonaten
haben die Seenotretter wieder bei
verschiedenen Veranstaltungen im Binnenland über ihre mitunter gefahrvolle
Arbeit berichtet. Ohne die vielen Ehrenamtlichen wäre dies erneut nicht möglich gewesen. Herzlichen Dank für das
großartige Engagement! Einige Beispiele für die vielfältigen Aktivitäten lesen
Sie auf dieser Seite.
247.000 Besucher haben vom 23. bis 31. Januar 2016 in Düsseldorf die „boot“ erlebt. Viele von
ihnen blieben am Messestand der Seenotretter stehen und tauschten sich mit den Ehrenamtlichen aus. Thomas Stasch (2. v. l.), der Gewinner des Wettbewerbes „Werde Seenotretter für einen Tag“, berichtete aus ganz besonderer Perspektive über die Arbeit der DGzRS.
Bei der Fachmesse „Modellbau Süd“ vom 19.
bis 22. November 2015 in Stuttgart präsentierten sich die Seenotretter mit einem kleinen Stand. Die Ehrenamtlichen Axel Faller
und Bettina Huber hatten am gut besuchten
Messestand alle Hände voll zu tun.
Erstmals ist die DGzRS vom 29. bis 31. Januar 2016 auf der „Reisemesse Dresden“ mit einem Informationsstand vertreten gewesen. Die DGzRS-Ehrenamtlichen wie Kai-Michael Preiß berichteten den Besuchern in der sächsischen Hauptstadt aus dem Alltag der Seenotretter.
Auf dem Rheinischen Lesefest „Käpt’n Book“
vom 7. bis 22. November 2015 sind die Seenotretter beim Abschlussfest im Deutschen
Museum dabei gewesen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter Martin Winkler (Foto) und
Martin Hübner informierten die Gäste über
die Aufgaben der DGzRS.
Die ehrenamtlichen DGzRS-Mitarbeiter Brunhilde Friedrichs und Bernhard Forster haben mit
Besuchern der Reisemesse „Caravan, Freizeit, Reisen“ in den Oldenburger Weser-Ems-Hallen
ausführlich über die Einsätze der Seenotretter gesprochen. Vom 15. bis 17. Januar 2016 standen die beiden am Messestand vielen Gästen Rede und Antwort.
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LÄNGSSEITS · AUSGABE 1 / 2016
Vertrauen in Gott und die Seenotretter
„Es war der Fehler meines Lebens“, sagt
Holger Gehrke. Er holt Luft. Es entsteht
eine kurze Pause, als ob er sich innerlich
erst auf die Reise in die Siebziger vorbereiten muss. Dann erzählt der Pastor mit
fester Stimme von dem Leichtsinn, der
ihm und seiner Frau fast das Leben
gekostet hätte.
Gemeinsam mit ihr ist er am Morgen des
16. Juli 1976 bei bestem Segelwetter mit
einem etwa fünf Meter langen Kielboot
von Fedderwardersiel in der Wesermarsch zur Nordseeinsel Wangerooge
aufgebrochen. „Ein Freund hatte mich
überredet, nicht über das Watt zu fahren,
sondern im Norden um die Insel herum“,
erinnert er sich. Vor dem Törn hatte sich
der heute 65-Jährige weder über das
Wetter informiert noch sich Gedanken
gemacht, wie seetüchtig sein Boot eigentlich ist.
Nach einer Weile ändert sich das Wetter
schlagartig: Die See ist plötzlich ruppig
und ungemütlich. Holger Gehrke will
schnell in den sicheren Hafen von Wangerooge und verlässt die Fahrrinne, um
den Weg dorthin abzukürzen. Es ist der
nächste Fehler: Mit einem Mal geht es
weder vor noch zurück. Das Boot hängt
fest – an der „Buhne H“. Gehrke hat das
lange dammartige Bauwerk zwischen
Pastor und Seenotretter-Freund Holger Gehrke bei seiner Abschlusspredigt in der Bremer
Nikolaikirche
den Inseln Spiekeroog und Wangerooge
unterschätzt. Es wird für ihn und seine
Frau zur Falle. Der Außenbordmotor versagt. Die Segel sind längst eingeholt. Eine
Welle schlägt über das Boot und setzt
den Motor unter Wasser. Mehrmals.
„Dann sehe ich das Seenotrettungsboot
– 300 oder 400 Meter entfernt.“ Hoffnung. Doch die Seenotretter sehen das
kleine Boot in der aufgewühlten See
nicht. Trotzdem sind sie die Rettung: „Ihre bloße Anwesenheit mobilisierte bei
mir die letzten Kräfte. ‚So darf es nicht
enden‘, sagte ich mir.“ Ein letztes Mal
reißt Gehrke an dem Seilzug, um den Motor wieder zu starten. Er springt an. Trotzdem lößt sich das Boot nicht von dem
Steinwall. Kurzerhand springt Gehrke ins
Wasser und schiebt es an, sobald er festen Grund unter den Füßen hat. Und irgendwie rutscht das Kielboot über die
„Buhne H“. Erschöpft erreichen die Segler
Wangerooge.
Im Landeinsatz für die Seenotretter: Holger
Gehrke
Es war nicht die erste und auch nicht letzte Begegnung Gehrkes mit den
Seenotrettern. Aber vielleicht die nachhaltigste für den passionierten Segler
und Pastor. Seit den 1980er Jahren
unterstützt er die DGzRS immer wieder
mit einer Spende: „Es ist schön zu wissen,
dass da jemand ist, wenn an Bord alle
Möglichkeiten ausgeschöpft sind.“ Das
vermittelte er zunächst viele Jahre als Jugend- und Ausbildungswart im Verein
„Seglervereinigung der Hanseaten e. V.“
in Bremen-Hasenbüren und schärft es
seit zwei Jahren im Wassersportverein
Ritterhude seinen Segelschülern ein. Genauso, wie wichtig es ist, einen Törn gut
vorzubereiten.
Mittlerweile engagiert Gehrke sich seit
zwei Jahren als ehrenamtlicher Mitarbeiter an Land für die Seenotretter: Er führt
Gäste durch die DGzRS-Zentrale an der
Werderstraße in Bremen, hält Vorträge
und ist auf Messen für die Seenotretter
aktiv. Dabei kann er immer aus eigenem
Erleben authentisch berichten.
Und wie eng er inzwischen mit der DGzRS
verbunden ist, zeigte sich bei seinem Abschiedsgottesdienst am 31. Januar 2016
in der Nikolaikirche der Evangelischen
Gemeinde Gröpelingen und Oslebshausen: Ein Sammelschiffchen stand während seiner Predigt auf der Kanzel, und
die Kollekte in Höhe von 915,50 Euro ging
selbstverständlich an die Seenotretter.
Schließlich verhinderten sie es indirekt,
dass Gehrke den „Fehler seines Lebens“
auch mit seinem Leben bezahlen musste.
Eiswett-Rekord: 450.000 Euro für die Seenotretter
Erneut ein voller Erfolg: Beim diesjährigen Eiswett-Stiftungsfest am 16. Januar
2016 ist wieder kräftig für die Seenotretter gesammelt worden. Laut Medienberichten kamen an diesem Abend
450.000 Euro für die DGzRS zusammen.
Das Ergebnis der traditionsreichen
Bremer Eiswette am 6. Januar 2016
überraschte dagegen erneut nicht: „De
Werser geiht“ – die Weser fließt und ist
eisfrei. Obwohl dies bereits vor der Veranstaltung feststand, waren wieder
hunderte Schaulustige am Dreikönigstag zum Punkendeich gekommen, um
ab 12 Uhr die Eisprobe der Bremer Eiswettgenossen mitzuerleben.
In diesem Jahr war es eine ganz besondere Auflage: Mit Peter Lüchinger kam
ein neuer Schneider zum Einsatz. Im vergangenen Jahr hatte der Schweizer noch
seinen Vorgänger Burckhard Göbel an
seiner Seite. Auch der Schauspieler der
Bremer Shakespeare Company lästerte
mit frechen Sprüchen – wie immer –
über die Politik in Bremen und in Berlin.
Seit 1829 stehen das Präsidium und die
Novizen der Eiswettgesellschaft, die
Heiligen Drei Könige sowie Notarius und
Medicus Publicus einmal im Jahr an der
Weser, um zu prüfen, ob ein 99 Pfund
leichter Schneider mit einem heißen
Bügeleisen trockenen Fußes auf die gegenüberliegende Flussseite kommt. Zuletzt war dies 1947 der Fall.
Trotz eisfreier Weser wurde der Frack
des Schneiders beim Überqueren der
Weser nicht nass: Das Tochterboot
CHRISTIAN des Seenotrettungskreuzers
HERMANN RUDOLF MEYER/Station Bremerhaven der DGzRS brachte ihn sicher
ans andere Ufer. Diese ehrenvolle Auf-
gabe übernahmen die Seenotretter erneut sehr gerne – schließlich wird beim
Eiswett-Stiftungsfest jedes Jahr die
größte Einzelspende für die DGzRS gesammelt.
Kinder der Eiswett-Novizen engagierten sich
tatkräftig für die Seenotretter und zogen mit
Sammelschiffchen durchs Publikum – herzlichen Dank!
Zeremonienmeister Stefan Bellinger trifft
mit seinen Pagen ein.
Noch schnell ein Seenotretter-Selfie fürs Eiswettschneider-Familienalbum
Und noch ein Gruppen-Selfie mit den Heiligen Drei Königen, Notarius Publicus (2. v. r.) und Medicus Publicus zum Schluss
Der neue Eiswettschneider Peter Lüchinger
brachte in der Tradition seines Vorgängers
Burckhard Göbel ein in die Zeit passendes
Accessoire mit – einen Selfie-Stick samt Eiswettschneider-Bügeleisen fürs Selbstporträt.
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LÄNGSSEITS · AUSGABE 1 / 2016
Johann-Bünting-Stiftung ist mit 7.500 Euro dabei
Bei einem Treffen in der Bremer Zentrale der Seenotretter am 13. November
2015 hat Frank Wietjes, Vorstandsmitglied der Johann-Bünting-Stiftung,
einen symbolischen Spendenscheck in
Höhe von 7.500 Euro an DGzRSGeschäftsführer Nicolaus Stadeler
überreicht. Dadurch möchte das
Handelsunternehmen unter anderem
auf die unermüdliche Arbeit der freiwilligen und fest angestellten Seenotretter
aufmerksam machen.
„Mit der Johann-Bünting-Stiftung haben wir es uns zur Aufgabe gemacht,
den Menschen in der Region zu helfen.
Und dazu gehört es natürlich auch, die
Menschen zu unterstützen, die selber
sehr viel Hilfe leisten“, sagte Frank Wietjes, Mitglied des Stiftungsvorstandes.
Bereits seit einigen Jahren besteht durch
die Eigenmarke „Küstengold“ eine Kooperation zwischen der Bünting-Unternehmensgruppe und der DGzRS.
„Wir freuen uns sehr, einen solch starken Partner wie die Bünting-Unternehmensgruppe an unserer Seite zu haben.
Diese Unterstützung ist sehr wichtig für
uns, denn die Seenotretter finanzieren
sich ausschließlich durch Spenden“, sagte DGzRS-Geschäftsführer Nicolaus Stadeler.
Nicolaus Stadeler (l.) nimmt auf dem Museumskreuzer H.-J. KRATSCHKE einen Spendenscheck von Frank Wietjes entgegen.
Ein alter Freund der Seenotretter
„Orkan machte Seenotkreuzer zum Geisterschiff“ steht in großen Buchstaben
auf dem Titel der „Bild“-Zeitung. Es ist
die Schlagzeile der Ausgabe vom 25. Februar 1967 – erschienen zwei Tage nach
dem verheerenden Unglück der ADOLPH
BERMPOHL. Im Einsatz vor Helgoland
waren die gesamte vierköpfige Besatzung und drei zuvor gerettete niederländische Fischer auf See geblieben. Günter
Hafke hält das zeithistorische Dokument in der Hand – es gehört zu seiner
privaten Sammlung über die Schifffahrt.
Der 87-jährige Seemann aus Solingen ist
seit Ende der 1960er Jahre Freund und
Förderer der DGzRS.
Günther Hafke (r.) überreicht Vormann Dirk
Hennesen die „Bild“-Zeitung vom 25. Februar 1967.
Mit der Originalausgabe im Gepäck ist
Günter Hafke am 28. Januar 2016 nach
Düsseldorf zur weltgrößten Wassersportmesse „boot“ gereist. Er steht auf
dem Messestand der Seenotretter und
plaudert mit Vormann Dirk Hennesen.
Vor wenigen Minuten hat der 87-Jährige
ihm die alte „Bild“-Zeitung für das
Archiv der DGzRS geschenkt. Es ist nicht
das erste Mal, dass er den Seenotrettern
etwas persönlich überreicht hat: In den
Siebzigern ist er in der Weihnachtszeit
mit einem Fass voller Geld von Solingen
nach Bremen gefahren, um den Holzbehälter in die DGzRS-Zentrale an der
Werderstraße leeren zu lassen. Sogar die
Tageszeitung „Bremer Nachrichten“ berichtete 1973 unter der Überschrift „Binnenländer sammeln für Seenotrettungswerk“ über Günter Hafkes Engagement.
GÜNTHER rettet in Schwerte
Er ist so lang wie ein Sammelschiffchen
und besteht vor allem aus Holz: der Seenotrettungskreuzer GÜNTHER. Sein Revier ist die „Heymühlsche Spielebucht“
in Schwerte, und Vormann ist Jonas
Heymühle.
Mehrere Wochen baute der 13-jährige
Schüler gemeinsam mit seinem Vater an
dem Holzmodell. Das Vorbild war die 20Meter-Klasse. „Als großer Fan der Seenotretter wollte ich unbedingt einen
Modellkreuzer zum Spielen haben“, erzählt Jonas. Und Vater und Sohn waren
erfinderisch: So setzten sie die Reling
aus Wolle und Zahnstochern zusammen
und schnitten für die Fenster Papier aus,
das sie mit Klebeband fixierten. Seit ihrer Indienststellung ist die GÜNTHER regelmäßig im Einsatz – vor allem um die
Besatzung des ebenfalls in der heimischen Werft gebauten Holz-Fischkutters
von Jonas’ neunjährigem Bruder Jakob
aus Seenot zu retten.
Sind stolz auf ihre selbst gebauten Holzmodelle: die Brüder Jonas (l.) und Jakob Heymühle aus Schwerte.
Auf dem Rollfeld für die Seenotretter
er nicht mehr an der Kieler Förde. Dort
wuchs er in der Nähe des Hafenortes
Laboe auf. Seine Kindheit war geprägt
von seinem zur See fahrenden Vater,
dem Wassersport und natürlich den Seenotrettungskreuzern. „Für mich ist die
BERLIN das Wahrzeichen von Laboe – sie
liegt mir besonders am Herzen.“
Andy Storz arbeitet für die Seenotretter
– einmal im Monat. Wenn der gelernte
Maurer an diesem Tag auf dem Flughafen in Frankfurt am Main einen Gepäckwagen steuert oder im Winter Flugzeuge enteist, landet sein Lohn nicht im eigenen Portemonnaie, sondern auf dem
Spendenkonto der DGzRS. Der 43-Jährige unterstützt die Seenotretter seit Oktober 2015 mit seiner Arbeitskraft und
finanziert auf diese Weise den Bau des
neuen Seenotrettungskreuzers BERLIN
für die Station Laboe mit.
„Wenn ich für die Seenotretter auf dem
Rollfeld stehe und Koffer auslade, sind
es für mich immer besondere acht Stunden“, erzählt Andy Storz. Schon während
der Fahrt von Flörsheim zum etwa 25 Kilometer entfernten Flughafen freue er
sich mehr als sonst auf seinen Job. „Ich
stelle mir dann vor, ich sei in Richtung
See unterwegs, um als Seenotretter meinen Dienst an Bord anzutreten“, sagt er
mit einem Schmunzeln.
Doch die Küste ist weit weg – fast 500
Kilometer. Für den gebürtigen Kieler zu
weit, um Menschen aus Seenot retten
zu können. Gerne wäre der Freizeitsegler
einer der 1.000 Seenotretter. Aber Andy
Als er im Herbst 2015 davon hörte, dass
die DGzRS das 27,5 Meter lange Schiff
durch einen Neubau ersetzen will, überlegte er kurz, wie er helfen könnte. Seine
spontane Idee: mit der eigenen Arbeitskraft. Also fragte er seine Chefin bei der
Airport Personal Service GmbH, ob er
einmal im Monat einen zusätzlichen Tag
auf dem Flughafen für die Seenotretter
arbeiten könne. Sie war sofort damit einverstanden.
Andy Storz arbeitet auf dem Frankfurter
Flughafen für die Seenotretter.
Storz besitzt für eine Festanstellung
nicht die notwendigen Patente, und als
Freiwilliger müsste er wesentlich näher
an der See wohnen – schon seit 2002 lebt
„Meine Kollegen sind begeistert“, erzählt er. „Und mir gibt es ein sehr gutes
Gefühl, einen kleinen Beitrag zum Bau
der neuen BERLIN leisten zu können.“
Die monatlichen fast 120 Euro seien sein
Dienst für die Seenotretter. Bis Ende
2016, wenn der Neubau getauft werden
soll, will er weitermachen, verspricht er.
Und gleich geht’s zur nächsten Seenotretter-Schicht: „Ich freue mich schon!“
Stiftung spendet Suchscheinwerfer
Ihr Vater fuhr zur See und seine Meeresgeschichten waren Teil ihrer Kindheit.
Deshalb war es Klara Buys ein besonderes Anliegen, nach ihrem Tod mit dem
Vermögen ihrer Stiftung auch die Seenotretter zu unterstützen. So schüttete
die Klara-Buys-Stiftung seit ihrer Gründung im Jahr 2007 mehr als 122.000
Euro an die DGzRS aus. Jüngst statteten
die Seenotretter dank einer 15.000Euro-Spende die VORMANN JANTZEN
bei ihrem routinemäßigen Werftaufenthalt mit neuen LED-Suchscheinwerfern
aus.
Die Stiftung kennt den Seenotrettungskreuzer ohne feste Station bereits: Den
neuen Motor des Tochterbootes BUTSCHER bezahlte sie 2012 ebenfalls. „Eine
ganz wichtige Säule unserer Arbeit sind
die Menschen, Stiftungen und Firmen,
die uns als regelmäßige Förderer ver-
bunden sind“, freut sich DGzRS-Geschäftsführer Nicolaus Stadeler über das
langjährige Engagement der Klara-BuysStiftung.
Neue LED-Suchscheinwerfer für die VORMANN JANTZEN
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LÄNGSSEITS · AUSGABE 1 / 2016
Spendentour im Binnenland
die Sammelschiffchen in den heimischen Clubs nicht immer so, wie man
sich das eigentlich wünschen würde.“
Daher beschloss er, auf seiner „Binnensegler-Tour 2015“ ausschließlich für die
DGzRS zu sammeln.
„In Kiel sagt man ‚Schiff ahoi‘, in Kehl:
‚Hoi, ä Schiff?‘ …“ – so lautet eine Textzeile im Programm „Aus dem Alltag eines Binnenseglers“ des Liedermachers
Erik Sander, mit dem er im vergangenen
Jahr für die Seenotretter unterwegs gewesen ist. Anlässlich des 150. Geburtstags der DGzRS tourte der Musiker aus
Kehl von Hafenfest zu Hafenfest, um
auch in Süddeutschland die wichtige Arbeit der Seenotretter zu unterstützen.
Am Jahresende hatte er die stolze Summe von 1.750 Euro erspielt.
„Viele Segler in Baden-Württemberg
sind im Urlaub immer mal wieder auf
Nord- oder Ostsee unterwegs und sind
sich der wichtigen Aufgabe der Seenotretter bewusst“, sagt Erik Sander.
Er selbst segelt begeistert auf dem badischen Oberrhein. „Trotzdem füllen sich
Erik Sander war 2015 mit Gesang und Gitarre
für die Seenotretter auf „BinnenseglerTour“.
Er verzichtete auf Gage und ließ
stattdessen bei jedem Auftritt ein
Sammelschiffchen herumgehen. Sander
gastierte bei vielen Veranstaltungen
rund um den Wassersport in bester
Liedermacher-Tradition: Eine Gitarre
und seine Stimme reichten ihm aus, um
seine oftmals skurrilen Geschichten zu
erzählen. In seinen Texten verarbeitet
Sander all das, was er als Segler auf
Binnenrevieren erlebt und beobachtet –
es geht um Themen wie „bierernste“
Clubregatten, um hämische Schadenfreude über missglückte Manöver
anderer und vieles andere.
Mehr als Ehrenamtliche
Ute und Hermann Rofallski haben als
begeisterte Freizeitsegler und Hermann
Rofallski als ehemaliges Stammbesatzungsmitglied des Segelschulschiffs
„Gorch Fock“ eine „große Hochachtung
vor der Arbeit der fest angestellten und
freiwilligen Seenotretter“. Deshalb sind
sie seit vielen Jahren regelmäßige Förderer und unterstützen seit Anfang
2015 die Arbeit der DGzRS auch als ehrenamtliche Mitarbeiter an Land.
Als nun ihre Rubinhochzeit anstand, war
für die beiden sofort klar: „Wir verzichten zu unserem 40. Ehejubiläum auf
Geschenke und bitten unsere Gäste
stattdessen um eine Spende für die
Seenotretter.“ Auf diesem Wege kam
ein Betrag von 450 Euro zusammen, den
Ute und Hermann Rofallski am 28.
November 2015 in Grömitz an Vormann
Stephan Prahl und die Crew der HANS
HACKMACK übergaben.
Der Ort war mit Bedacht gewählt: „Mit
unserer Spende möchten wir uns auch
ausdrücklich für die freundliche Aufnahme und Unterstützung bei unserer
ehrenamtlichen Tätigkeit durch die
Station Grömitz bedanken“, sagte
Hermann Rofallski an Bord des Seenotrettungskreuzers.
Ute und Hermann Rofallski (2. v. r.) überreichen an Bord der HANS HACKMACK einen symbolischen Scheck an Vormann Stephan Prahl (l.) sowie die Seenotretter Olaf David (r.) und Peter
Schuppenhauer.
Schnuppern für die Seenotretter
Das erste Mal ist Nero aus der Leiten
2004 für die Seenotretter im Einsatz gewesen – im Alter von nur einem Jahr.
Seitdem spürte er mehr als 550 verletzte
Wildschweine, Rehe und Damhirsche
auf. Nero ist eine Alpenländische Dachsbracke – eine von drei Schweißhunderassen. Den Lohn für seine Arbeit spendete sein Herrchen den Seenotrettern.
Nero schnüffelt am Boden. Er ist sich
unsicher. Wohin ist das verletzte Reh
gesprungen? Nach rechts, nach links,
oder geradeaus? Im Wasserlauf hat das
Wildtier versucht, seine Fährte zu
verwischen. Es setzt alles daran, nicht
von Nero gefunden zu werden.
Doch der Schweißhund hat den ganz
speziellen Geruch des Rehs in der Nase –
eine Mischung aus Blut und Adrenalin.
Plötzlich nimmt er die Witterung wieder
auf. Er bellt und läuft los. Im Schlepptau:
der Schweißhundeführer und Jäger
Georg von Nesselrode. Seit den frühen
Morgenstunden sind sie unterwegs –
jetzt ist es bereits später Nachmittag.
Ein Jäger hatte sie um Hilfe gebeten: Auf
der B440 zwischen Rotenburg/Wümme
und Visselhövede in Niedersachsen war
ein Kleintransporter mit einem Reh zusammengestoßen. Während der Fahrer
lediglich einen Schock erlitten hatte, war
das Wildtier verletzt worden und weggerannt. Mit Adrenalin vollgepumpt
spürt es seine starken Schmerzen nicht.
Seit dem Sommer 2015 ist der Schweißhund Nero im Ruhestand.
Nero läuft schneller. Wie immer, wenn
er dem verletzten Tier dicht auf den Fersen ist. Der Beutetrieb treibt ihn in Richtung Reh. Nesselrode muss hinterher. Er
darf die Fährtenleine nicht loslassen.
Unvermittelt wird der hirschrote Hund
langsamer. Jetzt weiß der Hundeführer:
Das Reh ist nicht mehr weit weg. Nero
stoppt. Er bellt ganz aufgeregt.
Wenige Schritte vor ihm kauert das
Wildtier im Unterholz. Es zittert vor
Schmerzen. Jetzt geht alles ganz schnell:
Nesselrode zielt mit seinem Gewehr auf
das Reh und erlöst es mit einem Gnadenschuss von seinen Leiden. Ohne Nero
wäre es vermutlich erst nach Tagen
qualvoll gestorben – an seinen inneren
Verletzungen oder an der klaffenden offenen Wunde an seiner Seite.
Und wie immer: Der Lohn für Neros Suche landet auch dieses Mal im Sammelschiffchen der Seenotretter. Das Geld
zahlen Jäger oder Waldbesitzer, die ihn
um Hilfe gerufen haben. Seit dem Sommer 2015 ist Nero nun im Ruhestand –
mit zwölf Jahren ist er zu alt für die
Nachsuche verletzter Waldtiere. In dieser Zeit „erschnupperte“ der Schweißhund rund 8.700 Euro für die Seenotretter.
Wassersportschulen engagieren sich mit 1.500 Euro
Das 150-jährige Bestehen der DGzRS im
vergangenen Jahr hat der Verband
Deutscher Wassersport-Schulen e. V.
(VDWS International) zum Anlass genommen, um sich für die Seenotretter
einzusetzen. Auf der „boot“ in Düsseldorf überreichten am 28. Januar 2016
der VDWS-Vorsitzende Thomas Weinhardt und die VDWS-Geschäftsführerin
Lisbeth Prade einen symbolischen Spendenscheck in Höhe von 1.500 Euro an die
Seenotretter.
„Unser Verband steht für Kompetenz in
den Bereichen Windsurfing, Kite, Jolle,
CAT und Stand Up Paddling“, sagte
Antke Reemts (l.) aus der DGzRS-Zentrale
nimmt einen symbolischen Spendenscheck
vom VDWS-Vorsitzenden Thomas Weinhardt und VDWS-Geschäftsführerin Lisbeth
Prade entgegen.
Foto: Messe Düsseldorf, Constanze Tillmann
Weinhardt bei der Spendenübergabe
auf der „Beachworld-Showbühne“ in
Halle 1. „Ausbildung von Wassersportinstruktoren, Umsetzung hoher Qualitätsstandards in der Ausbildung sowie die
Interessenvertretung von Wassersportlehrern und Wassersportschulen sind
für unsere Arbeit elementar – und da
gehört das Thema Sicherheit unbedingt
dazu. Nur wer die Gefahren kennt, kann
ihnen erfolgreich aus dem Weg gehen.
Aber wenn jemand doch einmal auf
Hilfe angewiesen ist, dann wissen wir:
An Nord- und Ostsee sind die Seenotretter für uns da. Das möchten wir mit dieser Spende würdigen.“
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LÄNGSSEITS · AUSGABE 1 / 2016
Danke!
· Sammelschiffchen auf Tour: Bei der
Seniorenweihnachtsfeier der Gartenfreunde Porta Westfalica am 5. Dezember 2015 haben die Gäste geklönt, den stimmungsvollen Klängen
des ortsansässigen Shantychors
„Blaue Jungs“ gelauscht und für die
Seenotretter gespendet. In der festlich geschmückten Neeser Kulturhalle „schipperte“ ein Sammelschiffchen
bei ruhiger See durch die Reihen und
wurde eifrig mit klingender Fracht
beladen. Am Ende war es mit rund
265 Euro gut gefüllt. Zusätzlich spendete Chorleiter Harald Kleine-Kracht
75 Euro, sodass Klaus Peter Matthies,
Vorsitzender der Gartenfreunde,
rund 340 Euro auf das Spendenkonto
der Seenotretter überweisen konnte.
· Ziffern zahlen sich aus: Sie haben für
die „Sail 2015“ in Bremerhaven geworben – die vier übermannsgroßen
Zahlen 2 0 1 5. Nach dem großen internationalen Festival der Windjammer im August 2015 wurden die 1
und 5 nicht mehr länger gebraucht,
weil die nächste „Sail“ erst 2020
stattfindet. Kurzerhand versteigerte
die „Nordsee-Zeitung“ die beiden
Zahlen. Das höchste Gebot gab die
Steuerkanzlei „Kühnel & Willems“
mit 400 Euro ab. Das Geld spendete
das Verlagshaus im Dezember 2015
an die Seenotretter – herzlichen
Dank!
· Spielen für die Seenotretter: „Kleiner
Mann mit großem Herz“ hat die
Rostocker Tageszeitung „Norddeutsche Neueste Nachrichten“ am 24.
Dezember 2015 getitelt. Gemeint ist
der Akkordeonspieler Werner Hartmann alias „Columbo“, der zu Weihnachten den Seenotrettern in Warnemünde ein großzügiges Geschenk
machte: Er spendete ihnen 1.500
Euro, weil er weiß, wie wichtig die
Rettungsmänner für den Ort und
viele Menschen sind. Das Geld sammelte er bei seinen Auftritten auf der
Bahnhofsbrücke in Warnemünde.
Dort spielte „Columbo“ einige Wochen zugunsten der Seenotretter und
„gönnte sich selbst kaum etwas“. Die
Seenotretter sagen herzlichen Dank!
Beste Sicht für Prerower Seenotretter
Die freiwilligen Seenotretter der Station
Prerow/Wieck freuen sich über die Modernisierung ihrer Ausrüstung an Bord
des Seenotrettungsbootes STRALSUND.
Das Ehepaar Henke und der Shantychor
„De Prerow Stromer“ ermöglichten gemeinsam die Anschaffung eines neuen
Marinefernglases.
Das Ehepaar Henke, in Prerow bekannt
als Betreiber der Zimmerbörse, stellte
den Seenotrettern anlässlich seiner Silberhochzeit 500 Euro zur Verfügung.
Der Shantychor „De Prerow Stromer“
steuerte 200 Euro bei. Die Sänger verzichten bei einigen Auftritten auf ihre
Gage und spenden das Geld stattdessen.
Schon mehrfach hat der Chor die Seenotretter bedacht.
Mit der gemeinsamen Spende konnte
die DGzRS ein Fernglas ersetzen, das seit
Martin Henke (l.) und Sänger Jörg Schulz (r.)
übergeben das neue Fernglas an Vormann
Jens Pagel.
1994 an Bord der STRALSUND im Einsatz
war. Vormann Jens Pagel nahm das
neue Fernglas am 11. Dezember 2015
entgegen.
Spende der Eiswettnovizen
Zum traditionellen Informationsbesuch
in der DGzRS-Zentrale haben Vorstand
und Geschäftsführung am 26. Oktober
2015 die Novizen der Bremer Eiswettgesellschaft von 1829 begrüßt. Die
„Neulinge“ hatten auch ein Geschenk
für die Seenotretter im Gepäck: eine
2.400-Euro-Spende.
Die Novizen Tobias Haas, Christoph
Holtkemper, Felix Huth, Franz Kasten,
Andreas Niemeyer und Alexander Rud-
dat waren gemeinsam mit ihren Familien an die Werderstraße gekommen. Die
Besucher zeigten sich sehr interessiert
an der Arbeit der Seenotretter.
An einen Gedankenaustausch schloss
sich die Besichtigung der hauseigenen
DGzRS-Werft an. Dort schauten sich die
Gäste auch den neuen Schulterfender
am Seenotrettungskreuzer VORMANN
JANTZEN an, den die DGzRS von der
Spende finanzieren konnte.
Vormann, Vorstand und „Neulinge”: In der Werfthalle schauen sich die Eiswettnovizen gemeinsam mit Vormann Uwe Radloff (5. v. l.), dem DGzRS-Vorsitzer Gerhard Harder (r.) und seinem Stellvertreter Ingo Kramer (l.) den neuen Schulterfender der VORMANN JANTZEN an.
Überlebensanzug von der
Deutschen Post
Danke!
· Gute Seele der Seenotretter: „,Tante
Anna‘ ist mehr als eine Nachbarin für
die Seenotretter der Station
Warnemünde“, ist in der LängsseitsAusgabe 1/2011 zu lesen. Mit einem
kleinen Portrait zum 85. Geburtstag
würdigte die Redaktion damals die
„couragierte alte Dame mit großem
Herzen“. Ihren 90sten feierte Anna
Krösche am 4. Dezember 2015, und
genauso wie in den Jahren zuvor
sammelte sie an ihrem Geburtstag
wieder emsig für die Seenotretter.
Das Sammelschiffchen war erneut
randvoll: Rund 235 Euro überreichte
sie nach dem Fest an Vormann
Karsten Waßner.
Spendenübergabe auf der VORMANN JANTZEN (v. l.): DGzRS-Geschäftsführer Nicolaus Stadeler, Susanne Rodenburg, Servicemanagerin im Briefzentrum Bremen der Deutschen Post, Dieter Sommer, Stefanie Becker und Vormann Nils Schneider.
Die Deutsche Post AG hat die Seenotretter auch dieses Jahr mit einer 1.000Euro-Spende unterstützt. Das Geld
fließt in die Anschaffung eines Überlebensanzuges für die DGzRS-Ausbildungsstation in Neustadt in Holstein.
Ein Überlebensanzug dient einem Seenotretter zum persönlichen Schutz. Die
Spezialausrüstung verhindert auch im
Wasser über Stunden lebensgefährliche
Unterkühlungen.
Zur Übergabe besuchten Dieter Sommer, Vertriebsdirektor Öffentlicher Sektor, und Stefanie Becker, Vertriebsleitung Fundraising Bremen, am 19. November 2015 die DGzRS-Zentrale.
Kneipp-Bund reicht Geldgeschenke
an die Seenotretter weiter
Eine besondere Geste des KneippBundes zum 150-jährigen Jubiläum der
Seenotretter: Der Landesverband
Niedersachsen/Bremen reichte seine
Geldgeschenke, die er zu seinem 50.
Geburtstag erhalten hatte, an die DGzRS
weiter. Den Betrag rundete er großzügig
auf, so dass Vormann Siegbert Schuster
am 10. November 2015 auf der Station
Bremerhaven 1.500 Euro entgegennehmen konnte.
„Es ist für uns Ehrensache, die harte und
gefahrvolle Arbeit der Seenotretter zu
unterstützen“, begründete der KneippBund-Vorsitzende Gerold Barre die großzügige Spende.
„Wasser ist das Medium, in dem Sebastian Kneipp vielfältige positive Effekte zur
Heilung und Gesunderhaltung des Menschen gefunden hat. Wasser kann für
die Menschen aber auch lebensbedrohlich sein – beispielsweise bei einem Notfall auf See. Daher ist die lebensrettende
Arbeit der Seenotretter sehr hoch einzuschätzen.“
Kneipp-Bund-Vorsitzender Gerold Barre (r.)
und sein Stellvertreter Bernhard Haug (l.)
überreichen ein Sammelschiffchen an Vormann Siegbert Schuster.
· Kohle mit Kunststofffässern: Wer
bei der Dr. Windmann Pharma GmbH
in Westoverledingen-Ihrhove im
Landkreis Leer nicht mehr benötigte
Kunststofffässer mitnehmen möchte, wird von den beiden Geschäftsführern Dr. Wolfgang Windmann
und Jutta Eden-Windmann stets um
eine kleine Spende für die Seenotretter gebeten. Für die beiden Wassersportler ist das eine Herzensangelegenheit. Auf diese Weise sind 2015
mehr als 240 Euro für die DGzRS zusammengekommen.
· Knipp statt Rippli: Für hessische
Gaumen hat es beim ersten „Norddeutschen Abend“ in der Kneipe
„Maddin’s Pub“ in Obertshausen bei
Offenbach einige ungewohnte Geschmackserlebnisse gegeben. Neben
der deftigen Grützwurst gab’s am 20.
November 2015 noch Mockturtle, Rote Grütze, Korn, Sanddornlikör und
andere Leckereien aus der norddeutschen Tiefebene. Die Idee zur Veranstaltung hatte der gebürtige Delmenhorster Uwe Namyst, der gemeinsam
mit seiner Frau Anne und dem Wirt
Martin Herget alles geplant und umgesetzt hatte. Der langjährige Förderer der Seenotretter nutzte die Gelegenheit, die Gäste auch über die Arbeit der DGzRS zu informieren und sie
um eine Spende zu bitten: 70 Euro
überwies Uwe Namyst nach dem
Abend auf das Spendenkonto der
Seenotretter. Herzlichen Dank!
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LÄNGSSEITS · AUSGABE 1 / 2016
Danke!
· Weihnachtspost zum Anhängen:
Das Bremer Softwareunternehmen
Engram GmbH hat seine Weihnachtsgrüße mit einer Spendenaktion verbunden. Es schickte an seine
Kunden und Geschäftspartner eine
selbst entworfene Weihnachtskarte,
aus der die Empfänger einen kleinen
Christbaumanhänger heraustrennen
konnten. Wer ein Foto mit aufgehängtem Baumschmuck an das
Softwareunternehmen schickte, sah
seine Aufnahme nicht nur in einer
Bildergalerie auf der EngramWebsite, sondern tat gleichzeitig
noch etwas Gutes: Für jedes eingesandte Foto flossen fünf Euro an die
Seenotretter. Das Softwareunternehmen erhielt insgesamt 30 Einsendungen – den Spendenbetrag verdoppelte es auf 300 Euro.
· Kosten gespart: Die Messe München
GmbH hat den Seenotrettern zum
wiederholten Mal die Gebühren für
ihren Stand auf der Reise- und
Freizeitmesse „f.re.e“ vom 10. bis 14.
Februar 2016 erlassen. So sparten die
Seenotretter Kosten, und DGzRSEhrenamtliche konnten den Messebesuchern viel von den Einsätzen der
Besatzungen auf Nord- und Ostsee
berichten.
· Sicherheitshelme schenken Freiheit:
Die Ostsee-Zeitung (OZ) hat sich in
der Weihnachtszeit 2015 mit ihrer
Spendenaktion „Helfen bringt Freude“ wieder für gemeinnützige Organisationen – darunter die DGzRS – in
ihrem Verbreitungsgebiet engagiert.
Zugunsten der Seenotretter auf Rügen sammelte die Tageszeitung Geld
für neue Sicherheitshelme. Diese
schützen nicht nur den Kopf, sondern
halten gleichzeitig die Hände frei, da
die Besatzungen an ihnen sowohl ein
Sprech- und Hörsystem als auch eine
leistungsstarke Stirnlampe anbringen können. Dank der 3.000-EuroSpende stattete die DGzRS Stationen
auf Rügen mit insgesamt 23 leuchtgelben Helmen aus. Herzlichen Dank
an alle Spender und die OZ!
Nachbarn sammeln
Die Marineküstenstation Marienleuchte
liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zur
Freiwilligen-Station Puttgarden auf der
Ostseeinsel Fehmarn. Und weil die Seefahrt die Marinesoldaten mit den Seenotrettern verbindet, haben sie im Sommer 2015 beim 12. Tag der offenen Tür
der Küstenstation für die DGzRS gesammelt.
Die zusammengekommenen 333,33
Euro überreichten Kapitänleutnant
Torsten Busch und Stabsbootsmann
Thomas Höppner am 22. Dezember
2015 auf der Freiwilligen-Station an
Vormann Wolfgang Groß sowie an die
Seenotretter Otto Nupnau und Frederik
Otten. Mit dem Geld kaufte die DGzRS
eine Hochleistungstaschenlampe für die
Wolfgang Groß (l.) sowie die Seenotretter
Otto Nupnau (2. v. l.) und Frederik Otten nehmen die Spende von Torsten Busch (r.) und
Thomas Höppner entgegen.
Besatzung des 9,5 Meter langen Seenotrettungsbootes EMIL ZIMMERMANN.
Geburtstag feiern für die DGzRS
Sie engagieren sich seit mehr als zehn
Jahren für das Gemeinwohl: die Frauen
des Wiesmoorer Lions-Clubs „Eala Frya
Fresena“.
Die Feier zum zehnjährigen Bestehen
am 10. Oktober 2015 in der Gaststätte
„Heidekrug Bentstreek“ in Friedeburg
(Ostfriesland) stellten sie in den Dienst
der Seenotretter und unterstützten sie
mit dem Veranstaltungserlös in Höhe
von 5.000 Euro. Einen symbolischen
Spendenscheck ihres Fördervereins
überreichten sie am 13. Januar 2016 in
der Gaststätte „Hotel zur Post“ in Wies-
moor an Hans-Joachim Katenkamp, Leiter des DGzRS-Informationszentrums
Niedersachsen.
„Wir haben großen Respekt vor den
Leistungen der rund 1.000 Seenotretter,
die auf 54 Stationen an Nord- und Ostsee im Einsatz sind. Gerne unterstützen
wir die Arbeit der Besatzungen“, betonte
Club-Präsidentin Marliese Grambole bei
der Spendenübergabe.
Anschließend berichtete Katenkamp anhand von anschaulichen Beispielen über
die Arbeit der Seenotretter.
Lions-Club-Präsidentin Marliese Grambole überreicht im Beisein ihrer Kolleginnen den symbolischen Spendenscheck an Hans-Joachim Katenkamp.
Foto: Lions-Club „Eala Frya Fresena“
Bootsangler übergeben
Spende in Warnemünde
Danke!
· Schreddern für die Seenotretter:
Auch bei ihrem 14. Schredderfest am
10. Januar 2016 haben die Finkenwerder Feuerwehrleute wieder ausgediente Weihnachtsbäume zugunsten der DGzRS gehäckselt. Erneut
brachten viele Einwohner aus dem
Hamburger Stadtteil ihre Christbäume zum Feuerwehrhaus am Doggerbankweg, um sie zu entsorgen. Pro
Baum steckten sie mindestens einen
Euro ins Sammelschiffchen, das am
Abend mit rund 870 Euro sehr gut gefüllt war.
Engagierte Runde: die Teilnehmer des Bootsanglertreffens mit Vormann Mario Lange (4. v. r.)
Eine Spende von über 800 Euro haben
die Teilnehmer des diesjährigen Bootsanglertreffens am 19. Dezember 2015 in
Warnemünde an Vormann Mario Lange
übergeben.
Zum traditionellen Bootsanglertreffen
hatten sich 30 Angler mit zehn Booten
versammelt, um beim Schleppangeln
Dorsch und andere Leckerbissen an den
Haken zu bekommen. Das Startgeld der
Teilnehmer ist jedes Jahr so bemessen,
dass damit ein guter Zweck unterstützt
werden kann. „Für uns war es in diesem
Jahr keine Frage“, sagte Veranstalter
Stefan Gnefkow. „Wir waren uns darin
einig, dass wir die Seenotretter unterstützen. Wir möchten damit natürlich
‚danke‘ sagen, dass sie immer für uns da
sind. Wir möchten aber auch andere
Angler daran erinnern, wie wichtig
Sicherheit an Bord ist, damit die Seenotretter gar nicht erst rausfahren
müssen!“
Kreuzer zum Anbeißen
Was für eine Leckerei wünscht sich ein
Seenotretter-Fan wie Fritz Hoffmann zu
seinem siebten Geburtstag? Richtig, einen Kuchen in Form eines Seenotrettungskreuzers.
richtige Farbgebung. Fertig war die
Überraschung für ihren Sohn zu seinem
siebten Geburtstag am 18. November
2015.
Und da Eltern ihren Kindern selten einen
Wunsch abschlagen können, stand seine Mutter abends in der heimischen
Backstube in Wohltorf bei Hamburg.
Dort verrührte sie Mehl, Zucker, Eier und
andere Zutaten zu einem Teig und formte aus ihm einen süßen Nachbau der
THEO FISCHER.
Die Außenhaut bestrich sie für eine hohe „Mundgängigkeit“ mit Zuckerguss
und sorgte mit Lebensmittelfarbe für die
Schmeckt gut: Kreuzer zum Geburtstag
· Mehr als Bücher: Spiele, DVDs, Bücher und vieles mehr haben die Mitarbeiter der Bibliothek des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) am 23. November 2015
auf dem alljährlichen Bücherflohmarkt angeboten. Die zahlreichen Besucher stöberten in den vielen Kisten
nach verborgenen Schätzchen und
Lesenswertem. Sie feilschten, sie
kauften und unterstützten mit jedem
gegebenen Cent die Seenotretter.
Denn den Veranstaltungserlös in Höhe von 1.000 Euro spendete die BSHBibliothek an die DGzRS. Herzlichen
Dank!
· Sichern segeln: Der „Jade-MultihullCup 2015“ hat am 19. September
2015 im Rahmen des regionalen Mulithull-Treffens in Harlesiel stattgefunden. Mit dabei: die Seenotretter
der Station Wangerooge mit dem
Seenotrettungsboot WILMA SIKORSKI. Die Besatzung sicherte die Regatta
auf der Nordsee. Sie musste glücklicherweise nicht eingreifen, da die
Crews der Mehrrumpfboote wie Katamarane und Trimarane trotz des
Wettstreits umsichtig segelten. Als
Dankeschön für die Sicherungsbegleitung spendete der Verein „Multihull Deutschland – Vereinigung von
Mehrrumpfseglern e. V.“ den Seenotrettern 110 Euro.
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LÄNGSSEITS · AUSGABE 1 / 2016
Danke!
· Musikalischer Einsatz: Mit dem Verkaufserlös ihrer CD „Die Hafenkracher“ haben Timo Skowronek und
Maik Weppner die Seenotretter unterstützt. Auf dem Silberling sind sieben maritime Stimmungslieder von
„Käpt’n Vino and The Förde Beat Boys
feat. DJ Timoeinschenko“ enthalten.
Die beiden Künstler übergaben am
29. Januar 2016 auf der „boot“ in
Düsseldorf eine 140-Euro-Spende an
die beiden ehrenamtlichen DGzRSMitarbeiter Klaus Pütz und Joachim
Terjung.
Timo Skowronek (l.) und Maik Weppner
(r.) überreichen eine 140-Euro-Spende an
Klaus Pütz (2. v. l.) und Joachim Terjung.
· Seenotretter im Bild: Dietmar
Bökhaus ist leidenschaftlicher Fotograf und großer Freund der Seenotretter. In einer Bilderausstellung hat
er beides miteinander verbunden:
Vom 11. bis 31. Januar 2016 zeigte
der Schiffsfotograf in der Wilhelmshavener Nordseepassage seine
besten Seenotretter-Motive. Modelle
von Seenotrettungskreuzern und
-booten des Schiffsmodellbauclubs
Wilhelmshaven ergänzten die Ausstellung. Damit nicht genug: Am 16.
Januar 2016 gab der Wilhelmshavener Entertainer Willi Hehl gemeinsam mit seiner Gruppe in der
Einkaufspassage ein Benefizkonzert
zugunsten der Seenotretter. Mit
dabei: Elvis-Imitator Michael Aden,
Drehorgelmann August Desenz
sowie die beiden DGzRS-Ehrenamtlichen Günther Thoß und Reinhold
Klöpper. Das Ergebnis des musikalischen Landeinsatzes: viel Aufmerksamkeit und fast 300 Euro für die
Seenotretter.
Scansail sammelt mit ihren Kunden
Gemeinsam mit ihren Charterkunden
hat die Scansail Yachts International
GmbH zum Ende des Jubiläumsjahres
der Seenotretter ein Geburtstagsgeschenk der besonderen Art übergeben:
Zehn Euro Spende pro Charterbuchung
wurden im Dezember und Anfang Januar für die Seenotretter gesammelt. Scansail-Geschäftsführer Jochen Eschenburg
übergab am 31. Januar 2016 auf der
Wassersportmesse „boot“ in Düsseldorf
insgesamt 2.000 Euro an die Seenotretter. Das Unternehmen hatte den Betrag
großzügig aufgerundet.
„Genauso wie chartern Vertrauenssache
ist, wissen wir, dass unsere Kunden an
Nord- und Ostsee im Notfall immer den
Seenotrettern vertrauen können“, sagte
Jochen Eschenburg bei der Spendenübergabe am Seenotretter-Stand. „Wir
DGzRS-Mitarbeiter Thorsten Neumann (l.)
bedankte sich für die Spende, die er im Sammelschiffchen von Scansail-Geschäftsführer
Jochen Eschenburg entgegennimmt.
haben viele Stammkunden, wir sind
selbst Segler, und wir wissen: Im Notfall
sind die Seenotretter für uns da. Davon
möchten wir mit dieser Spende etwas
zurückgeben.“
Weihnachtsgeschenk vom
Pumpenspezialist
Anstatt Weihnachtsgeschenke an ihre
Kunden zu geben, hat die Firma Witte
Pumps & Technology bereits am 18. November 2015 eine großzügige Spende in
Höhe von 4.350 Euro an Seenotretter
der Freiwilligen-Station Brunsbüttel
übergeben.
Das traditionsreiche Maschinenbauunternehmen aus dem schleswig-holsteinischen Tornesch liefert seine Präzisions-Zahnradpumpen in die ganze Welt.
Sie werden vorrangig in der Chemie-,
Kunststoff- und Lebensmittelindustrie,
aber auch im Offshore-Bereich und in
der Marinetechnik eingesetzt. Da viele
der Pumpen ihr Bestimmungsland auf
dem Seeweg erreichen, entschied der
Mittelständler, 2015 auf Geschenke zu
verzichten und stattdessen das Budget
in Höhe von 4.350 Euro an die Seenotretter zu spenden.
Die Übergabe fand bereits am 18.
November 2015 auf der FreiwilligenStation Brunsbüttel statt. Dr. Sven
Wieczorek, Geschäftsführer der Witte
Pumps & Technology GmbH, überreichte die Spende an Vormann Jürgen
Grimsmann und den freiwilligen Seenotretter Michael Mantey. Mit dem Geld
kaufte die DGzRS einen neuen Suchscheinwerfer für das Seenotrettungsboot GILLIS GULLBRANSSON.
Der freiwillige Seenotretter Michael Mantey (v. l.), Dr. Sven Wieczorek, Geschäftsführer der
Witte Pumps & Technology GmbH, und Vormann Jürgen Grimsmann bei der Spendenübergabe vor dem Stationsgebäude
Veranstaltungstipp
Danke!
2014 war die HERMANN MARWEDE beim Hamburger Hafengeburtstag.
Die Seenotretter beteiligen sich am 827.
Hamburger Hafengeburtstag vom 5. bis
8. Mai 2016 mit einem umfangreichen
Programm auf und am Wasser. Der in
Cuxhaven stationierte Seenotrettungskreuzer HERMANN HELMS demonstriert
seine Leistungsfähigkeit bei täglichen
Vorführungen vor den Landungsbrücken gemeinsam mit den Rettungsfliegern der Deutschen Marine sowie Behördenfahrzeugen. Außerdem können
Foto: YPScollection
die Besucher die 27,5 Meter lange HERMANN HELMS bei zahlreichen OpenShip-Terminen besichtigen und sich von
der Besatzung aus erster Hand von ihrer
Arbeit berichten lassen.
Das Programm der Seenotretter auf
dem 827. Hamburger Hafengeburtstag und viele weitere Termine finden
Sie auf der Internetseite der DGzRS
unter www.seenotretter.de/termine.
6. Tourismuspreis MV
geht an die Seenotretter
Im 150. Jahr ihres Bestehens hat die
DGzRS am 25. November 2015 den zum
sechsten Mal verliehenen Tourismuspreis Mecklenburg-Vorpommern erhalten. Damit würdigt die Tourismusbranche des Landes das außergewöhnliche
Engagement der Seenotretter, die sich
in Gefahr begeben, um in Seenot Geratene zu retten – Touristen und Einheimische, Wassersportler und Berufsseeleute.
Stellvertretend für die Seenotretter
nahm DGzRS-Geschäftsführer Nicolaus
Stadeler den Preis im Rahmen des
25. Tourismustages in Rostock aus den
Händen vom Vorsitzenden des Landestourismusverbandes, Jürgen Seidel,
entgegen. Der Preis in Form einer vom
Bildhauer Thomas Jastram gestalteten
Bronzeplastik des Heiligen Christophorus, des Schutzpatrons der Reisenden, wird von der DKB-Stiftung finanziert.
„Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung
Schiffbrüchiger ist der Fels in der Brandung und der Rettungsanker für in Not
Geratene in den deutschen Hoheitsgewässern der Nord- und Ostsee. Ihre
haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter
fahren raus auf schwere See, wenn andere sichere Häfen aufsuchen“, sagte
Jürgen Seidel in seiner Laudatio.
Nicolaus Stadeler (r.) nimmt den Tourismuspreis von Jürgen Seidel entgegen.
Foto: Timo Roth
· Sammelschiffchen statt Geldbeutel:
„Das Auto“ und „die Sammeldose“
passen gut zusammen – zumindest
im VW-Autohaus Alfred Scholten in
Essen. Inhaber Georg Scholten ist bekennender Freund der Seenotretter.
Deshalb steht neben einigen Schiffsmodellen auch ein Sammelschiffchen an seiner Kasse. Nach Kleinreparaturen wie Scheinwerfereinstellen,
Glühlampentausch und Luftdruckkontrolle stecken die Kunden oft ihr
Wechselgeld in die 32-ZentimeterKlasse statt in das eigene Portemonnaie. Im vergangenen Jahr war das
Sammelschiffchen mit fast 270 Euro
ordentlich beladen.
· Wassersportler spenden: Auch 2016
hat der Vorstand des Nautic-Clubs
Kehl e. V. den Messestand der Seenotretter auf der weltgrößten Wassersportmesse „boot“ in Düsseldorf
besucht. Wie in den vergangenen
Jahren brachte er das Sammelschiffchen vorbei, das im Clubhaus von den
Vereinsmitgliedern und Gästen mit
Münzen und Scheinen befüllt wird.
Die Fracht aus den zurückliegenden
zwölf Monaten wurde am 23. Januar
2016 vor Ort gelöscht: Rund 170 Euro
steckten in der 32-Zentimeter-Klasse.
Der Vorstand des Nautic-Clubs Kehl übergibt das gut gefüllte Sammelschiffchen
an Vormann Dirk Hennesen (l.).
· Schlemmen und schauen: Für
Wattführerin Cornelia Mertens und
Halligfriese Robert Brauer haben die
Seenotretter auf Nordstrand einen
„hohen Stellwert“. Deshalb organisierten sie auch 2015 wieder kurz vor
dem Jahreswechsel eine einstündige
Führung zur Deichbaustelle mit
anschließendem Grünkohlessen im
Restaurant „Zur Nordsee“. Etwa 15
Gäste waren am 28. Dezember 2015
dabei und spendeten rund 100 Euro.
Die Seenotretter sagen herzlichen
Dank!
28
LÄNGSSEITS · AUSGABE 1 / 2016
Meine BERLIN!
So sieht die Internetseite www.Meine-BERLIN.de aus.
Bald geht die alte BERLIN in Rente: Nach
mehr als 30 ereignisreichen Jahren wird
einer der wohl bekanntesten Seenotrettungskreuzer der DGzRS-Flotte voraussichtlich Anfang 2017 in den Ruhestand
verabschiedet und durch eine neue
BERLIN ersetzt.
In ihren letzten Monaten steht die alte
BERLIN
auf
der
Internetseite
www.Meine-BERLIN.de noch einmal im
Mittelpunkt. Dort berichten die Seenotretter der Station Laboe regelmäßig von
ihrem Leben an Bord.
Im „Logbuch“ erzählen sie Woche für
Woche in kurzen Nachrichten von ihrem
Bordalltag und einigen Einsätzen. Ab
und an lassen sie sich auch in der Kombüse über die Schultern in die BERLINKochtöpfe schauen und geben ihre typischen Rezepte zum Nachkochen preis –
einfach mal ausprobieren!
Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Und wer von der Crew ist der Smutje?
Wer steuert den Kreuzer? Wer wartet die
Maschinen? Auf www.Meine-BERLIN.de
stellen sich die Seenotretter vor: Sie sprechen über ihre Aufgaben und darüber,
welche Einsätze sie am meisten beeindruckt haben. Wer etwas über die lange
Geschichte der Station oder das Revier
der BERLIN erfahren möchte, wird auf
der Internetseite ebenfalls fündig.
Was verbindet die Menschen mit der
BERLIN? Manch einer hat vielleicht
schon als Kind die Ferien an der Kieler
Förde verbracht, oder auf dem Wohnzimmerschrank steht ein Modell des beliebten Kreuzers: Unter „Meine Geschichte“ können alle BERLIN-Freunde
von ihrer ganz persönlichen Geschichte
mit der Rettungseinheit erzählen oder
Bilder hochladen. Auch über das soziale
Netzwerk Instagram kann www.MeineBERLIN.de gefüttert werden: Einfach Fo-
Zentrale:
Werderstraße 2
28199 Bremen
Postfach 10 63 40
28063 Bremen
tos mit dem Hashtag #MeineBERLIN
kennzeichnen – sie sind dann ebenfalls
auf der Internetseite zu sehen.
Wer will, kann auch an der neuen BERLIN
„mitbauen“. Das ist kinderleicht: entweder online auf www.Meine-BERLIN.de
spenden oder per Überweisung mit dem
Verwendungszweck „BERLIN/SK36“ auf
das DGzRS-Spendenkonto einzahlen:
Sparkasse Bremen
IBAN: DE36 2905 0101 0001 0720 16
Ab einer Spende von 5.000 Euro fährt der
eigene Name oder der eines ehrenwerten Menschen bei allen Einsätzen der
neuen BERLIN mit: Auf eine Aluminiumtafel wird der Spendername oder ein
Wunschname eingraviert. Sie bekommt
einen besonderen Platz auf dem neuen
Seenotrettungskreuzer – auf der neuen
BERLIN. Mehr dazu auf www.MeineBERLIN.de.
Telefon +49 (0)421 · 53 707 0
Telefon +49 (0)421 · 53 707 610
Telefax +49 (0)421 · 53 707 690
E-Mail [email protected]
www.seenotretter.de
Spendenkonto:
Sparkasse Bremen (BLZ 290 501 01)
Konto 107 2016
IBAN: DE36 2905 0101 0001 0720 16
BIC: SBREDE22