Kursbremische - Bremische Hafenvertretung
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Kursbremische - Bremische Hafenvertretung
Kurs Erfolgskurs 120° bremische Häfen Nr. 1 I 2011 Das Magazin der Bremischen Hafenvertretung Empfang zur 182. Eiswette Infrastrukturprojekte zügig realisieren Günthner bekräftigte seinen Standpunkt zu den anhaltenden Diskussionen zu wichtigen Verkehrsinfrastrukturprojekten. Mit Nachdruck forderte er, den Autobahnring mit der A 281, die Weservertiefung und die Zufahrt zu den Häfen in Bremerhaven über die Cherbourger Straße nunmehr zügig fertig zu stellen. Damit stellte er sich eindeutig gegen die Auffassung seines Senatskollegen Reinhard Loske. Günthner: „Und wenn nur ein oder zwei für den Standort Bremen/ Bremerhaven wichtige Unternehmen von solchen Maßnahmen profitieren, müssen wir für die Umsetzung sorgen!" Durch starken Beifall brachten die Zuhörer ihre Zustimmung zum Ausdruck. De Weser geiht: Der Schneider überquert dank DGzRS-Boot den Fluss. Bremens Wirtschaftssenator Günthner forderte den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur. Bereits seit einigen Jahren veranstalten Bremische Hafenvertretung und BLG Logistics Group gemeinsam einen Vorempfang zur Eiswette im BHV-Hafenclub. In diesem Jahr konnte der Präsident der Bremischen Hafenvertretung, Hans-Joachim Schnitger, auch im Namen von BLG-Vorstandschef Detthold Aden, mehr als 80 Gäste begrüßen. Darunter befanden sich der Präsident der Bremischen Bürgerschaft, Christian Weber, der Niedersächsische Minister für Wirtschaft, Verkehr und Arbeit, Jörg Bode und Bremens Senator für Wirtschaft und Häfen Martin Günthner. Trafen sich beim gemeinsamen Eiswett-Empfang von Bremischer Hafenvertretung und BLG im BHV-Hafenclub: BHV-Präsident Hans-Joachim Schnitger, Bremens Wirtschaftssenator Martin Günthner, Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode und BLG-Vorstandschef Detthold Aden. Full House im Lür-Kropp-Hof: Klaus Platz konnte mehr als 100 Gäste im historischen Ambiente begrüßen. Erfolgs kurs 120° Beim 2. Schlachtfest im Lür-Kropp-Hof feierte die Logistikbranche das Ende Würdiger Abschluss eines denkwürdigen Jahres D ie Krise ist vorbei, der Optimismus wieder da, die Stimmung entsprechend gut. Das war beim zweiten Schlachtfest der Bremischen Hafenvertretung deutlich zu spüren. Im Vorjahr hatte BLG-Chef Detthold Aden prophezeit, dass das 2009erEvent kaum zu toppen sei. Er hatte sich getäuscht. Zum Ausklang eines aus Sicht der Hafen- und Logistikbranche überraschend positiv verlaufenen Jahres 2010 war der LürKropp-Hof dieses Mal mit mehr als 100 Mitgliedern und Gästen der Bremischen Hafenvertretung bis auf den letzten Platz besetzt. Finanzsenatorin Karoline Linnert, BLG-Chef Detthold Aden und BHVPräsident Hans-Joachim Schnitger beim „Wurst machen“. Hafensenator Martin Günthner: „Die Krise ist überwunden.“ Ein sichtlich gut gelaunter Präsident Hans-Joachim Schnitger zeigte sich angetan von der außergewöhnlichen Resonanz auf die Einladung zum Schlachtessen. Er nutzte das Podium, um auf den dramatischen Mangel an Fahrern im IV. Quartal hinzuweisen. „Wir brauchen dringend Personal. Allein unserem Unternehmen fehlen täglich 150 Leute pro Schicht im Automobilumschlag.“ Inzwischen hat der Gesamthafenbetriebsverein reagiert und zu Beginn des Jahres 2011 rund 200 Stellen wieder neu besetzt. Wirtschafts- und Häfensenator Martin Günthner stellte fest: „Die bremischen Häfen sind auf den Wachstumspfad zurückgekehrt und erholen sich spürbar von den Folgen der Krise.“ Drei Themen lagen ihm besonders am Herzen. Die Fertigstellung der Kaiserschleuse im April 2011, die Lösung des Problems Cherbourger Straße und der geplante Schwerlastterminal im Blexer Bogen. „Mit der Kaiserschleuse geben wir den Automobilreedern ein positives Signal. Die Lösung Cherbourger Straße – zu der die Hafenwirtschaft einen bedeutenden Teil beigetragen hat – ist wichtig für unseren Welthafen. Und die Schwerlastplattform im Blexer Bogen soll die OffshoreErfolgsgeschichte in Bremerhaven weiterschreiben.“ Eine klare Position bezog Günthner zum Thema Verkehr in Bremen. „Der Wohlstand unseres Bundeslandes hängt von den guten Verbindungen auf Straße, Schiene und Wasser ab. Das Verkehrs-Thema muss entemotionalisiert werden.“ Sicher sei, dass eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur die Basis für wirtschaftliches Wachstum bedeute. Mit Blick auf die A281 mahnte der Senator konstruktive und zielorientierte Aktivitäten an. „Der Autobahnring um Bremen muss geschlossen werden“, mahnte er. Der frühere Vorstandschef von Werder Bremen, Konsul Jürgen L. Born (unten), (li.) Karoline Linnert betätigte sich erfolgreich als „After-Dinner-Speakerin“. Interview mit center-tv: Klaus Platz stand dem Journalisten Christoph Sodemann Rede und Antwort. 3 der Finanz- und Wirtschaftskrise brillierte mit teilweise ironisch-sarkastischen Bemerkungen zu den Themen Schlachtfest, Menschen und Schweine, Alter, Bremen, Fußball und Lebensweisheiten allgemein. Kostprobe gefällig? Gott soll den Menschen erschaffen haben, weil er vom Affen enttäuscht war. Oder: Seitdem Born seinen 70. Geburtstag gefeiert hat, beschränkt sich seine Konversation mit Altersgenossen zumeist auf die Themen barrierefreies Wohnen und den Austausch von Krankheitserfahrungen. Oder: Der Unterschied zwischen Schalke 04 und Karstadt? Karstadt hat die bessere Sportabteilung. Gastrednerin Karoline Linnert regte an, die Themen Hafen und Logistik noch mehr in die breite Öffentlichkeit zu tragen und deutlich zu machen, dass es sich dabei nicht um ein Projekt von einigen wenigen Unternehmen handelt. “Es wäre schön, wenn das der Bremischen Hafenvertretung gelänge.” Hans-Joachim Schnitger Ehrenurkunde für Philipp Küffner kritisierte die schwierigen Verhältnisse beim Autoumschlag. Der 23-jährige Spediteur Philipp Küffner von der Karl Gross Internationale Spedition GmbH ist der Gewinner des Fiata-Wettbewerbs „Young International Freight Forwarder of the Year Award “. Im Herbst 2010 setzte sich Küffner in Bangkok in der Endrunde gegen die Regionalsieger aus Südafrika, Kanada und Singapur durch. Der „weltbeste Nachwuchsspediteur” erhielt aus den Händen von Senator Martin Günthner eine Ehrenurkunde der Bremischen Hafenvertretung. In seiner prämierten Arbeit hatte Küffner beschrieben, wie eine Antriebswelle und ein Generator möglichst schnell und preiswert, aber umweltschonend und energiesparend von Deutschland nach China transportiert werden können. Mehr als 5.000 Euro für Lür-Kropp-Stiftung Anlässlich der Einladung zum Schlachtfest hatte die Bremische Hafenvertretung die Teilnehmer auch in diesem Jahr aufgerufen, zugunsten der Lür-Kropp-Stiftung einen Beitrag zu spenden. Bis zum Schlachtfest kamen bereits mehr als 5.000 Euro zusammen. Für diesen großzügigen Beitrag bedankt sich die Bremische Hafenvertretung bei ihren Mitgliedern und Gästen. Der „weltbeste Nachwuchsspediteur“ kommt aus Bremen: Philipp Küffner (Mitte) erhielt von Senator Günthner (re.) und BHV-Präsident Schnitger eine Ehrenurkunde. Das Hauptgebäude der Watoto Momella School. Erfolgs kurs 120° 5.000 Euro für BHV Play & Sportsground Momella I n der Ausgabe 5/2009 des „Kurs bremische Häfen“ hatte Klaus Platz um Spenden für das Dorf Momella in Tanzania geworben. Hier sollte mit Unterstützung der bremischen Seehafenverkehrswirtschaft der BHV Play & Sportsground für die Watoto Momella School, eine Vorschule mit Kindergarten, entstehen. Klaus Platz weihte den Nach gut einem Jahr kann Klaus Platz Vollzug vermelden. Das Vorhaben konnte dank zahlreicher Spenden verwirklicht werden. Hier sein kurzer Bericht: Play & Sportsground ein. „Der BHV Play & Sportsground Momella ist ein soziales Projekt, dem ich mich verpflichtet fühle. Dank der Hilfe von Mitgliedern der Bremischen Hafenvertretung und Freunden kamen knapp 5.000 Euro zusammen. Auf einer privaten Reise im November konnte ich zusammen mit Vertretern der Dorfleitung, Eltern und vielen Kindern ganz offiziell den BHV Play & Sportsground eröffnen. Es ist sogar noch Geld vorhanden, das für den weiteren Ausbau einschließlich eines Fußballfeldes verwendet wird. Ich freue mich sehr und danke allen, die uns geholfen haben.” Klaus Platz Trockene Materie, spannender Vortrag Z um letzten BHV-Hafenclub 2010 lud die Bremische Hafenvertretung gemeinsam mit dem Verein Bremer Spediteure am 9. November ein. Den Titel „Typische Rechtsprobleme internationaler Geschäfte“, der auf den ersten Blick eher trocken anmutete, wusste Referent Prof. Dr. Christoph Graf von Bernstorff gekonnt mit Leben zu füllen. Der Geschäftsführer von NWI Nordwest International hat an der Gestaltung der neuen Internationalen Handelsklauseln Incoterms (International Commercial Terms) entscheidend mitgewirkt. Die Incoterms regeln in erster Linie die Verteilung von Pflichten, Kosten und Risiko im internationalen Warenverkehr. Humorvoll und mit zahlreichen Beispielen aus der Praxis klärte Graf von Bernstorff die rund 80 Hafenclub-Gäste über die Neuerungen der Incoterms 2010 auf. Die mittlerweile 7. Fassung der standardisierten Regeln der internationalen Handelskammer hat die derzeit aktuellen Incoterms aus dem Jahr 2000 zum 1.1.2011 abgelöst. Christian Stelljes ist Sprecher der BHV-Junioren. 5 Junge Botschafter für die maritime Wirtschaft V or gut einem Jahr lud die Bremische Hafenvertretung erstmals Auszubildende ihrer Mitgliedsfirmen ein. Damit brachte sie einen Stein ins Rollen: Die jungen Leute gründeten ihre eigene „Vertretung“, die BHV-Junioren, die mittlerweile 16 feste Mitglieder aus zehn Unternehmen zählt. Die Redaktion hat mit Sprecher Christian Stelljes über ein bewegtes Jahr 2010 und die Pläne für 2011 gesprochen. Wie würden Sie das vergangene Jahr im Rückblick charakterisieren? „2010 war ein Jahr, in dem wir einige Grundsteine gelegt haben. Nach der ‚Initialzündung’ durch die Bremische Hafenvertretung haben wir uns als Junioren zunächst in zwei Gruppen organisiert. In der Praxis hat sich dann aber schnell gezeigt, dass es besser ist, unter einem Dach zu bleiben. Um die Verantwortlichkeiten klar zu regeln, haben wir uns eine Struktur gegeben. Bisher läuft das sehr gut, fast wie in einem kleinen Unternehmen. Alle sind überaus engagiert, ich bin sehr zufrieden.“ Was waren Ihre persönlichen Highlights? „Zunächst einmal, dass ich überhaupt die Chance bekommen habe, bei so einem Projekt dabei zu sein. Die Arbeit ist spannend und macht mir nicht nur großen Spaß, sondern ich lerne auch sehr viel dabei, z.B. wie man Strukturen entwickelt und Aufgaben delegiert. Highlights waren für mich der Kapitänstag und der Vortrag beim Zoll, bei dem alle fleißig mitgeschrieben haben. Das hat mir gezeigt, dass das, was wir machen, bei den Leuten ankommt.“ Welche Ziele haben sich die BHV-Junioren für 2011 gesteckt? „Wir wollen 20 neue Mitglieder gewinnen, gern auch aus logistikfremden Bereichen. Darüber hinaus wollen wir wieder verschiedene Veranstaltungen organisieren, z.B. Vortragsabende, Betriebsbesichtigungen und Stammtische. Als Botschafter der maritimen Wirtschaft werden wir an Schulen und auf Jobmessen gehen und auch einen eigenen Bereich auf der BHV-Website einrichten. Bei all dem geht es uns darum, ein Netzwerk zu knüpfen, über das wir Erfahrungen an andere junge Karriereinteressierte weitergeben können.“ Da haben Sie sich einiges vorgenommen. Wie sieht es mit Unterstützung aus? „Unterstützung können wir immer gebrauchen. Der Ausbilderkreis, in dem sich aktuell fünf Ausbilder engagieren, steht uns seit Beginn mit Know-How, Erfahrung und Kontakten zur Seite. Das hat uns sehr geholfen. Auch das eine oder andere Unternehmen hat uns schon unter die Arme gegriffen, indem es etwa die Cateringkosten bei Veranstaltungen übernommen hat. Für 2011 wünschen wir uns noch mehr Unterstützung, sei es in Form von Referenten, die einen Themenabend gestalten, oder in Form von Sponsoring einzelner Aktionen. Konkrete Ideen und Angebote sind uns jederzeit willkommen.“ Viel Erfolg weiterhin und vielen Dank für das Gespräch! Christian Stelljes (21) ist Schifffahrtskaufmann im 2. Ausbildungsjahr bei Beluga Shipping. Der Firmenstandort im Europahafen. Erfolgs kurs 120° BHV-Mitglieder im Porträt: Logica Managed Services „Wir investieren in den Standort Bremen“ W enn Tobias Jänich aus seinem Geschäftsführer Tobias Jänich. Bürofenster schaut, blickt er direkt auf das Hafenbecken des Europahafens. „Wir fühlen uns sehr wohl im Kranhaus im Herzen der neuen Überseestadt“, sagt der Geschäftsführer der Logica Managed Services GmbH. Im Juli 2010 war er mit zirka 200 Mitarbeitern in das neue, sechsgeschossige Bürogebäude umgezogen. Mit mehr als 39.000 Mitarbeitern bietet das Beratungs- und IT-Dienstleistungsunternehmen weltweit Consulting, Systemintegration und Outsourcing an. In Deutschland ist Logica mit mehr als 2.000 Mitarbeitern an elf Standorten vertreten. „Mit dem Einzug in das Kranhaus bekennen wir uns deutlich zum Standort Bremen, an dem Logica bereits seit mehr als zehn Jahren präsent ist“, erklärt Jänich. „Kunden und Mitarbeiter profitieren in gleichem Maße davon, dass wir unter einer zentralen Adresse mit modernsten Arbeitsplätzen anzutreffen sind.“ Das gilt auch für die Nachwuchskräfte, die Logica 2010 zusammen mit der Universität und der Hochschule Bremen im Rahmen eines Bachelor of Science in IT ausgebildet hat. Auch 2011 wird das Unternehmen wieder neue Auszubildende einstellen, die im dualen System ausgebildet werden sollen: Erst zum Fachinformatiker, dann zum Bachelor of Science in IT. Branchenübergreifende Dienstleistungen Logica bietet Kunden aus verschiedensten Branchen ein umfassendes Paket an Beratungs- und IT-Dienstleistungen und verfügt in Bremen über ein eigenes High-End-Rechenzentrum. So können Unternehmen Softwareanwendungen über HostingServices beziehen, ihre Systeminfrastruktur von Logica verwalten lassen oder ihre IT komplett an Logica auslagern. Beispiele aus der Energiebranche und der Getränkeindustrie zeigen die langjährige Erfahrung. „Seit Tag eins von Logica in Bremen arbeiten wir erfolgreich zusammen und freuen uns, dass unser Partner weiter in den Standort investiert“, sagt Dr. Torsten Köhne, Vorstand der swb AG. Der regionale Energieversorger hat im Jahr 2000 seine IT an Logica ausgelagert. So entstand die damalige nordIT, zu deren Gesellschaftern neben der swb AG auch die Brauerei Beck & Co gehörte. Seit März 2008 ist die nordIT hundertprozentige Tochter von Logica. Lösungen für Transport und Logistik Energieversorger und Brauerei (heute AB-InBev) sind als Kunden an Bord geblieben. Zum Kundenkreis zählen auch hafennahe Logistikgesellschaften wie die Anker Leschaco Group. Im Bereich Transport und Logistik verfügt Logica – Mitglied in der Bundesvereinigung Logistik (BVL) – über große Branchenkenntnis und berät seine Kunden zum Beispiel zu Eco-Mobility-Lösungen. Die Lösung EMO (Emissions Monitoring) hat Logica zur Verbesserung der Energieeffizienz von Fahrzeugen entwickelt: Mit dem System können Fahrer und Flottenmanager Fahrgewohnheiten in Echtzeit analysieren und diese kosteneffizienter und umweltfreundlicher gestalten. LIFT (Logica’s Intelligent Freight and Transportation) steht für eine integrierte Cargo-Management-Lösung, mit der Logistikunternehmen Frachtlieferungen von der Produktionsstätte bis zum Verkaufsort ununterbrochen verfolgen können. Es liefert über Satellit Echtzeit-Daten an alle Kontakte der Lieferkette, sodass minütlich festgestellt werden kann, wo sich ein Container befindet. Lösungen wie EMO und LIFT unterstützen Logistikunternehmen dabei, intelligent zu wachsen und gleichzeitig die Energieeffizienz zu steigern, den Kohlendioxid-Ausstoß zu reduzieren und Kosten zu sparen. www.logica.de Arbeit im Wandel: Manfred Ullrich prüft die Auszeichnung eines Ballens. Rechts daneben eine historische Aufnahme aus den Fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Küper, Traditionsberuf im Hafen Gefragte Expertise K affee aus Kolumbien, Baumwolle aus Ägypten, Tabak aus Sumatra – die Zeiten, als diese Handelsgüter das Bild des Hafenumschlags bestimmten, sind vorüber. Mit der Containerisierung sind Kisten, Ballen und Säcke aus den Häfen so gut wie verschwunden – und mit ihnen auch einige Berufe. Der Küper gehört dazu. Ballen stammen. Tschad, Ägypten, Israel, USA, Usbekistan – seinem geschulten Auge entgeht nichts. Der 56-jährige Bremer hat 1970 seine Lehre bei der Firma Wilhelm Müller begonnen und 1973 abgeschlossen. „Ich war der letzte Küper, danach gab es nur noch den Seegüterkontrolleur“, erinnert er sich. Wer den Begriff heute googelt, erhält nur sporadische Hinweise. Nach Wikipedia ist der Küper ein ehemaliger Beruf. Im Hafenbetrieb sei er für die sachgemäße Einlagerung von Seegütern verantwortlich gewesen, meistens auf bestimmte Güter spezialisiert und habe über eine hohe Sachkenntnis verfügt. Seine Tätigkeit ging im Beruf des Seegüterkontrolleurs auf. Und auch der ist inzwischen kein Lehrberuf mehr – heute nennt sich das Berufsbild „Fachkraft für Hafenlogistik“. Ullrich war von Anfang an fasziniert vom Hafengeschehen. „Die Atmosphäre, die Eindrücke, die verschiedenen Gerüche nach Tabak, Tee und Gewürzen – das hat mich magisch angezogen“, berichtet er. Früh schon zog es ihn zur Baumwolle. „Ich habe mich auf Baumwolle spezialisiert und arbeite mit dem Produkt inzwischen seit fast 40 Jahren“, sagt er. Dennoch gibt es Bereiche, in denen Küper bis heute aktiv sind. Die ESF Friedrich Ellmers Shipping and Forwarding GmbH beschäftigt beispielsweise acht der Experten. „Wir schlagen spezielle Commodities wie Baumwolle, Tabak und Fasern um und lagern sie, deshalb brauchen wir Küper“, sagt ESF-Prokurist Gerhard Ludwig. In drei Hallen im Industriehafen lagert ESF Baumwolle aus aller Herren Länder. Küper Manfred Ullrich erkennt schon von weitem, woher die Obwohl Ullrich auch viele andere Güter kennt – er hat Getreideschiffe inspiziert und im Tabak und Kaffee gearbeitet – ist er der Naturfaser bis heute treu geblieben. Er verwiegt und bemustert, zieht Proben, lagert die Ballen ein und achtet beim Versand auf die ordnungsgemäße Ladungssicherung. Seine Hilfsmittel haben sich im Laufe der Zeit kaum verändert. Mit großen, alten Dezimalwaagen werden die Ballen gewogen. Dann entnimmt er Proben, jeweils 25 kommen in ein Probenbund. Es wird von Packpapier, dem so genannten Dressbogen, zusammengehalten. Mit Paketschnur bindet Ullrich das Probenbündel zusammen und verschnürt es schließlich mit dem typischen Küperknoten. 450 bis 600 Ballen bearbeitet der Baumwollfachmann Tag für Tag – mit Erfahrung, Fingerspitzengefühl und jeder Menge Wissen. Das Probenbund ist fertig verschnürt, nun muss nur noch die überstehende Schnur gekappt werden. Um seine Zukunft ist ihm nicht bange. „Obwohl wir in den vergangenen Jahren weniger Baumwolle umgeschlagen und gelagert haben, bin ich sicher, dass ich bis zu meinem Renteneintritt weiterhin mit Baumwolle arbeiten werde“, sagt er. Dann muss er wieder an die Arbeit, sein Handy klingelt. Eines der wenigen Arbeitsgeräte, das er als Lehrling noch nicht benutzt hat. Baumwolle ist trotz der synthetischen Konkurrenz ein bis heute begehrter Rohstoff. 7 Wachstumsjahr 2010 In den ersten neun Monaten des Jahres 2010 konnte die Bremische Hafenvertretung 19 neue Mitgliedsfirmen begrüßen: • • • • • • • • • Commerzbank AG DATALOG GmbH Dettmer Gruppe Europa Center AG Institut für Seeverkehrswirt- schaft und Logistik (ISL) Kay Middendorf Kellogg Manufacturing GmbH & Co. KG Kieserling Holding GmbH KTC Köper Transport Consulting Bremen • Logica Managed Services GmbH • • • • • • • • • logistic people (Nord) GmbH Maritim Hotel & Congress Centrum MSC Germany GmbH OAS AG Oceanic Shipping & Transport GmbH (Bremen) On Rail Gesellschaft für Eisenbahnausrüstung und Zubehör mbH UASAC (NWE) GmbH Unicon Logistics GmbH Wedeconsulting Land – Sea – Air In den letzten drei Monaten kamen nochmals neun Unternehmen hinzu: • Astrium GmbH • Bremer Paletten-Kontor GmbH • Bremer Reederei E & B GmbH • DGG Deutsche GVZ-Gesellschaft mbH • DS card + drive GmbH • • • • KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft NMT Deutschland GmbH NTK Neutrales Transport-Kontor Robert C. Spies Bremen, der maritime Standort IMPRESSUM Herausgeber: Bremische Hafenvertretung e.V. Hafenstraße 49 28217 Bremen E-Mail: [email protected] www.bhv-bremen.de Redaktion: Klaus Platz GuS Kommunikation Gestaltung: GuS Kommunikation Erscheinungsweise: Dreimal jährlich Mit dieser Ausgabe startet im „Kurs bremische Häfen“ eine neue Serie. „Bremen, der maritime Standort“ will das Bewusstsein dafür wecken, dass die maritime Wirtschaft für Bremen ein essentieller Wirtschaftsfaktor ist und das Bild der Hansestadt nach wie vor entscheidend prägt. Auf dem Foto ist das 145 Meter lange Exportschiff „Leandra“ zu sehen, das Anfang Januar bei der Rolandmühle im Getreidehafen 8.750 Tonnen Getreide lud. Die Ladung war für Angola bestimmt. Schiffe mit mehr als 9.000 Tonnen Ladekapazität laufen heute noch etwa einmal im Monat die Rolandmühle an.