Häufigkeitsanteile und Färbungsmerkmale fehlfarbener Stock
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Häufigkeitsanteile und Färbungsmerkmale fehlfarbener Stock
Charadrius 42, Heft 1, 2006: 9-22 Häufigkeitsanteile und Färbungsmerkmale fehlfarbener Stockenten Anas platyrhynchos im Ballungsraum Rhein-Ruhr Frank Sonnenburg & Michael Schmitz Zusammenfassung In den Spätwintern 1997 und 2004 wurden an 76 Gewässern im Ballungsraum Rhein-Ruhr die Bestände der Stockente und von der Wildform abweichender, fehlfarbener Individuen erfasst. Die Gewässer unterteilen sich in Parkgewässer (n = 58), Entenfütterungsstellen an der Ruhr (n = 13) und Ruhrabschnitte außerhalb der Fütterungsstellen (n = 5). Die Gesamtzahl aller Stockenten lag 2004 (4.230 Ind.) um 12,7 % höher als 1997 (3.751 Ind.), die Veränderung ist nicht signifikant. Die Bestandsentwicklung unterscheidet sich jedoch signifikant zwischen den Habitattypen: leichte Abnahme an den Parkgewässern, leichte Zunahme an den Ruhr-Fütterungsstellen und starke Zunahme an den übrigen Ruhrabschnitten. Die entlang der Ruhr ermittelte Bestandszunahme wird mit einem erhöhten Anteil an Wintergästen in Zusammenhang gebracht. 1997 wurden in den Parkanlagen 405 Stockenten registriert, deren Färbungsmuster erkennbar vom Wildtyp abwich (13,8 %), 2004 375 Tiere (13,9 %). An den Ruhrfütterungsstellen und übrigen Ruhrabschnitten ergaben sich ebenfalls nur geringe Unterschiede (Tab. 1). Die Veränderungen sind weder bei gemeinsamer Betrachtung aller Gewässer, noch bei den einzelnen Habitattypen signifikant. Es zeigt sich eine Abnahme der absoluten Zahlen und des Anteils fehlfarbener Stockenten von den Stadtzentren zum Umland. Die Untersuchungsergebnisse widersprechen der verbreiteten Hypothese eines rasanten Anstiegs abweichend gefärbter Stockenten. Das Vorkommen farbveränderter Stockenten konzentriert sich weitgehend an urbanen Gewässern, deren „Park-Stockenten“-Bestand auch viele Verhaltensanpassungen zeigt. Die Ergebnisse werden den Befunden aus anderen Studien gegenübergestellt. Die verschiedenen Färbungstypen werden erstmals beschrieben und abgebildet. Mögliche Ursachen der Fehlfarbigkeit und Konsequenzen für den Fortbestand der Wildpopulation der Stockente werden diskutiert. Summary Frequency and characteristics of Mallard Anas platyrhynchos with aberrant plumage in the RhineRuhr area In 1997 and 2004 surveys of Mallard and Mallard with aberrant plumage were conducted in late winter at 76 water bodies in the Rhine-Ruhr area, including 58 urban parks, 13 duck feeding stations at the River Ruhr and 5 sections of the River Ruhr outside the feeding stations. The total population increased by 12.7% from 3,751 in 1997 to 4,230 in 2004. Although this is not a significant change, there are significantly different trends in the three habitat types: a slight decrease in the parks, a slight increase at the feeding stations at the River Ruhr and a considerable increase in the last category. The increase of ducks at the river outside the feeding stations is attributed to an increase in the numbers of wintering Mallard from northern populations due to severe weather conditions. In 1997 a total of 405 ducks with aberrant plumage were counted in the urban parks (13.8%), as opposed to 375 in 2004 (13.9%). Regarding the feeding stations and the other sections of the River Ruhr the comparison revealed only minor changes, too. The percentage was highest in the parks and lowest at the River Ruhr outside the feeding stations (tab. 1). In terms of overall numbers of birds with aberrant plumage as well as their proportion, there is no significant difference between the two surveys. This is true both for total figures for all water bodies and for figures for the individual habitats. The results of this and other studies show that the total population as well as the percentage of Mallard with aberrant plumage is greater in urban settings than in rural areas. The stable numbers and percentage in the Rhine-Ruhr area are inconsistent with the common hypothesis of a marked increase of Mallard with aberrant plumage. The occurrence of birds with aberrant plumage is more concentrated in urban areas, where Mallard populations exhibit extensive behavioural adaptations to habitat. The occurring colour-types are described and illustrated for the first time. Possible reasons for the occurrence of Mallard with aberrant plumage and the consequences for the native population of the species are discussed. 10 Charadrius 42, Heft 1, 2006 Einleitung Das Auftreten von Färbungsanomalien bei Stockenten ist ein seit Jahrzehnten bekanntes und bereits vielfach diskutiertes Phänomen (vgl. z.B. Wüst 1973, Goes 1983, Hoerschelmann & Schulz 1984, Hoerschelmann 1985, Sperl 1993, 1995, Randler 1994, 2002). Damit verbunden ist die Sorge um das Fortbestehen der Wildform der Stockente unter dem Einfluss ständiger Einkreuzungen von fehlfarbenen Individuen und Zuchttieren (vgl. z.B. Sperl 1993, Harengerd et al. 1990). Aus Nordrhein-Westfalen lagen bislang keine aussagekräftigen Daten über Ausmaß und Entwicklung des Mengenanteils fehlfarbener Stockenten vor, die sich auf größere Erhebungen stützen. Dabei findet sich gerade in dem Ballungsraum Rhein-Ruhr ein großes Angebot an Parkteichen und anderen stark vom Menschen beeinflussten Gewässern, an denen fehlfarbene Stockenten schwerpunktmäßig vorkommen. Vor diesem Hintergrund wurde bereits im Jahr 1997 eine systematische Erfassung wildfarbener und abweichend gefärbter Stockenten im Ruhrgebiet durchgeführt (Sonnenburg, unveröff.). Im Jahr 2004 erfolgte eine Wiederholungsuntersuchung mit gleicher Fragestellung. Die Resultate beider Erhebungen werden in diesem Beitrag vorgestellt. Untersuchungsgebiet Das Untersuchungsgebiet erstreckt sich von Düsseldorf im Südwesten bis Dortmund im Nordosten und erfasst somit neben dem Düsseldorfer Ballungsraum einen Großteil des urban geprägten Ruhrgebiets. Innerhalb dieses Areals wurden die meisten der dort existierenden, öffentlich zugänglichen Parkgewässer untersucht. Zudem wurden Entenfütterungsstellen an stark begangenen Uferpromenaden der Ruhr zwischen Duisburg und Bochum sowie Abschnitte des Ruhrtals, die in einiger Entfernung von den Fütterungsplätzen liegen, berücksichtigt. Die insgesamt 76 Gewässer werden zur Auswertung drei Kategorien zugeordnet: Parkanlagen: Bochum: Park Jasminweg Hintrop, Park Grumme Mitte, Park Grumme West, Schloss Weitmar, Stadtpark Nord, Stadtpark Süd, Stadtpark Wattenscheidt, Wiesengrund-Park Wiemelshausen; Castrop Rauxel: Haus Goldschmieding, Stadtgarten; Dortmund: Freizeitpark Fredenbaum Ost, Freizeitpark Fredenbaum West, Revierpark Wischlingen, Rombergpark; Düsseldorf: Floragarten, Hofgarten Ost, Hofgarten West mit Landskrone, Kaiserteich mit Schwanenspiegel, Nordpark, Speegraben, Südpark mit Volksgarten, Zoo-Park; Essen: Haus Stein, Kaiser-Wilhelm-Park, Kettwig-Altstadt, Volksgarten Kray, Nachti- gallental, Schlosspark Borbeck, Schlossgraben Borbeck, Residenzaue Borbeck, Sommerburg, Stadtgarten; Gladbeck: Haus Wittringen, Nordpark, Stadtwald Ehrenmal, Gelsenkirchen: Bulmker Park, Lohmühlenteich, Revierpark Nienhausen, Schloss Berge mit Nymphaeenteich, Stadtgarten, von Wedelstedt-Park; Heiligenhaus: Abtskücher Teich; Herne: Schloss Strünkede, Stadtgarten Wanne; Herten: Parkteiche Backum, Schloss Herten; Mülheim a.d.R.: Heimaterde, Horbachtal (oberer Abschnitt), Horbachtal (unterer Abschnitt), Kloster Saarn, Raffelberg, Witthausbusch; Oberhausen: Kaisergarten, Ruhrpark, Revierpark Vonderort; Ratingen: Schloss Linnep; Recklinghausen: Erlbruchpark, Prosperhospital. Entenfütterungsstellen Ruhr: Hattingen: Baak-Winz; Bochum: Dahlhausen; Essen: Steele, Rellinghausen, Heisingen / Kupferdreh, Haus Scheppen, Brehm-Insel Werden, Kettwiger Stausee; Mülheim a.d.R.: Saarner Aue, Mühlenbach, Wasserbahnhof mit Schleusenkanal und Thyssenteich, Stadtbad und Stadthalle, Schleuse Raffelberg. Ruhr außerhalb der Fütterungsstellen: Hattingen, unterhalb Hattingen bis Essen-Steele, unterhalb Essen-Steele bis Heisinger Aue (Essen), Essen-Werden bis Essen-Kettwig, Essen-Kettwig bis Mülheim a.d.R.-Menden. Untersuchungsmethode Die Erfassung erfolgte jeweils im Zeitraum zwischen Mitte Februar und Anfang April. Zu diesem Zeitpunkt tragen die Tiere ihr Prachtkleid (Glutz von Blotzheim et al. 2001). Für die Wiederholungsuntersuchung wurde versucht, die Begehungen der Einzelgebiete dem jeweiligen Kalenderdatum der Erstbegehung anzugleichen (Abweichung um maximal eine Woche). 1997 wurden einzelne Parkgewässer zwecks Optimierung des konzipierten Erfassungsbogens mehrmals aufgesucht. Für die Auswertung wurde jeweils die Begehung mit der höchsten ermittelten Individuenanzahl zugrundegelegt. Der Großteil der Gewässer wurde jedoch nur einmal erfasst, wie es auch bei der Wiederholungsuntersuchung 2004 geschah. Da oftmals ganztägig erfasst wurde, verteilten sich die Begehungen über die gesamte Tageslichtphase. Die Erhebungen erfolgten, soweit erforderlich, unter Einsatz von Ferngläsern (10 x 40). Dabei wurde jeder Einzelvogel, nach Geschlecht getrennt, einem der zuvor ermittelten Haupt-Färbungstypen zugeordnet bzw. in seinen Färbungsmerkmalen beschrieben und in den vorbereiteten Erfassungsbogen eingetragen. Viele Individuen wurden zu dokumentarischen Zwecken fotografiert. Bei schwimmenden und liegenden Tieren blieb die nicht sichtbare Bauchund Beinfärbung unberücksichtigt. Morphologische Abweichungen (z.B. Riesenwuchs, Federhaube o.Ä.) wurden ebenfalls protokolliert. Bei Fehlen geschlechtsspezifischer Färbungsmerkmale erfolgte F. Sonnenburg & M. Schmitz: Fehlfarbene Stockenten im Ballungsraum Rhein-Ruhr die Geschlechtsansprache anhand des Vorhandenseins oder Fehlens der sogenannten Erpellocken. Die Zuordnung eines Individuums als „wildfarben“ orientiert sich an den Darstellungen in Svensson et al. (1999) und Madge & Burn (1989). Im nachfolgenden Text wird die Bezeichnung Stockente als Oberbegriff für die Wildform der Art einschließlich der daraus entstandenen Zuchtformen und Hausenten (A. p. forma domesticus) verstanden. Von der Wildform abweichend gefärbte Tiere werden als fehlfarben bezeichnet. Der Begriff „Hybrid“ ist hier nicht zutreffend, da es sich nicht um eine Kreuzung aus zwei verschiedenen Arten handelt (Randler 2002). Für die statistischen Berechnungen wurde das Programmpaket TRIM 3 (Pannekoek & van Strien 2005) benutzt. Ergebnisse Gesamtbestand Die Gesamtzahl der an allen Gewässern festgestellten Stockenten lag 2004 mit 4.230 Individuen um 12,7 % höher als 1997 mit 3.751 Tieren. Diese 11 Zunahme ist statistisch nicht signifikant (Wald Test: χ² = 1,82, df = 1, p = 0,177). Die Bestandsentwicklung unterschied sich jedoch signifikant zwischen den Habitattypen (Wald Test: χ² = 23,13, df = 2, p < 0,001): Der Stockentenbestand an den Parkgewässern zeigte dabei eine leichte Abnahme von 2.933 auf 2.704 Tiere (Tab. 1). An den Fütterungsstellen an der Ruhr wurde ein leichter Bestandszuwachs von 622 auf 881 Stockenten registriert. An abgelegeneren Stellen der Ruhr, außerhalb der Fütterungsplätze, wurden im ersten Untersuchungsjahr 196, im zweiten Durchgang nach anhaltender Kälteperiode mit 645 Tieren mehr als dreimal so viele Stockenten gezählt. Anteil fehlfarbener Tiere Im Spätwinter 1997 wurden im Untersuchungsgebiet 490 Stockenten registriert, deren Färbungsmuster erkennbar vom Wildtyp abwich. Dies entspricht einem Fehlfarbenen-Anteil von 13,1 % (Tab. 1). Sieben Jahre später wurde an denselben Gewässern mit 487 Tieren (11,5 %) keine nennenswerte Veränderung in Menge (Wald Test: χ² = 0,00, df = 1, p = 0,95) und Anteil (Wald Test: χ² = 0,01, df = 1, 50,0 45,0 Parkanlagen parks (city) 40,0 Entenfütterungsstellen Ruhr river Ruhr (feeding areas) 30,0 2004 Ruhr außerhalb Fütterungsstellen river Ruhr (outside feeding areas) 35,0 25,0 20,0 15,0 10,0 5,0 0,0 0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 1997 Abb. 1: Anteile fehlfarbener Stockenten pro Gewässer im Vergleich 1997 und 2004, aufgeschlüsselt nach Habitattypen. Fig. 1: Proportion of Mallard with aberrant plumage in 1997 and 2004 in different habitats. Charadrius 42, Heft 1, 2006 12 Tab. 1: Zählergebnisse wild- und fehlfarbener Stockenten im Ballungsraum Rhein-Ruhr 1997 und 2004. – Numbers of Mallard and Mallard with aberrant plumage counted in the Rhine-Ruhr area in 1997 and 2004. Parkanlagen Parks (urban) Summe Stockenten Total Mallard Summe Fehlfarbene Total of Mallard with aberrant plumage Anteil Fehlfarbene Percentage of Mallard with aberrant plumage Fütterungsstellen an der Ruhr River Ruhr (feeding stations) 1997 2004 Ruhr außerhalb Fütterungsstellen River Ruhr (outside feeding stations) 1997 2004 Gesamt Total 1997 2004 1997 2004 2.933 2.704 622 881 196 645 3.751 4.230 405 375 78 92 7 20 490 487 13,8 % 13,9 % 12,5 % 10,4 % 3,6 % 3,1 % 13,1 % 11,5 % p = 0,93) fehlfarbener Tiere festgestellt. Auch die bei Betrachtung der einzelnen Habitattypen festgestellten Veränderungen der Anzahlen (Wald Test: χ² = 2,51, df = 2, p = 0,285) und prozentualen Anteile (Wald Test: χ² = 0,48, df = 2, p = 0,786) fehlfarbener Individuen sind nicht signifikant: In der Parkanlagen war der prozentuale Anteil fast gleich, an den Fütterungsstellen der Ruhr verringerte er sich von 12,5 auf 10,4 %, die Summe der Fehlfarbenen hat dort jedoch leicht zugenommen. An den Ruhrabschnitten außerhalb der Fütterungsstellen ging die Zunahme der Gesamt-Individuenmenge mit einer absoluten Zunahme abweichend gefärbter Vögel einher. Deren Anteil sank jedoch von 3,6 % auf 3,1 % (Tab. 1). Trotz einer in der Summe weitgehend unveränderten Situation ergaben sich bei der Betrachtung der einzelnen Gewässer z.T. deutliche Unterschiede zwischen 1997 und 2004 (Abb. 1). An 30 Gewässern ist der Anteil der Fehlfarbenen zurückgegangen, an 27 angestiegen, und an 19 Gewässern zeigten sich keine deutlichen Veränderungen (Abweichung um ≤ 2 %). In einzelnen Parks erreichten fehlfarbene Tiere prozentuale Anteile, die deutlich über den angegebenen Durchschnittswerten lagen. Betrachtet man nur Parks, in denen mindestens 50 Stockenten gezählt wurden, so sind folgende Maximalwerte zu nennen: Düsseldorf Hofgarten (West + Ost) mit Landskrone 1997: 38,3 % (n = 264) und Stadtgarten Wanne 2004: 30,5 % (n = 59). Bei der Düsseldorfer Landskrone handelt es sich um ein Parkgewässer, an dem auch zahlreiche ausgesetzte, zum Teil exotische Wasservogelarten sowie einige besonders seltene Färbungstypen der Stockente zooartig gehalten werden. Männliche und weibliche Tiere wiesen 2004 einen ähnlich hohen Anteil an abnorm gefärbten Individuen auf. 1997 lag der Anteil fehlfarbener weiblicher Tiere jedoch höher (Tab. 2), was methodische Summe Männchen Total males Summe fehlfarbener Männchen Total of males with aberrant plumage Anteil fehlfarbener Männchen Percentage of males with aberrant plumage Tab. 2: Geschlechtsspezifische Unterschiede des Anteils fehlfarbener Stockenten am Gesamtbestand. – Sex-specific differences in the percentage of Mallard with aberrant plumage. Summe Weibchen Total females Summe fehlfarbener Weibchen Total of females with aberrant plumage Anteil fehlfarbener Weibchen Percentage of females with aberrant plumage 1997 2004 2.274 2.484 255 283 11,2 % 11,4 % 1.477 1.746 235 204 15,9 % 11,7 % F. Sonnenburg & M. Schmitz: Fehlfarbene Stockenten im Ballungsraum Rhein-Ruhr Ursachen haben kann, da die Ansprache von Weibchen mit leichter Gefiederaufhellung als fehlfarben subjektiv und somit beobachterabhängig ist. Arthybriden mit anderen Entenarten wurden nicht festgestellt. Färbungstypen Bei den fehlfarbenen Stockenten lassen sich verschiedene, regelmäßig auftretende Färbungstypen unterscheiden. Abbildungen und Beschreibungen dieser Färbungstypen sind bisher kaum veröffentlicht. Fotos farbveränderter Stockenten finden sich u.a. bei Aubrecht & Holzer (2000), Bezzel (1980), Hoerschelmann (1985), Schmidt (1988a, 1988b) und Sperl (1995), Zeichnungen und Erläu- 13 terungen zu einzelnen Typen bei Goes (1983). In deutschsprachigen Bestimmungsbüchern wird auf den Aspekt zumeist gar nicht, in einzelnen Fällen sehr allgemein (Heinzel et al. 1996) oder nur textlich (z.B. Beaman & Madge 1998) eingegangen. Einige Zeichnungen enthält nur der nordamerikanische Feldführer von Sibley (2000). Aus diesem Grund wird den Färbungstypen hier breiterer Raum eingeräumt. Alle regelmäßig festgestellten Typen werden beschrieben (Tab. 3) und die häufigsten anhand von Fotos abgebildet (Abb. 2 und 3). Einzelne Farbausprägungen von Parkenten auf genetische Einflüsse bestimmter Zuchtformen zurückzuführen, ist in vielen Fällen problematisch (s. Diskussion). Die nachfolgend aufgezeigten Analogien Tab. 3: Färbungstypen fehlfarbener Stockenten im Ballungsraum Rhein-Ruhr. – Colour-types of Mallard with aberrant plumage in the Rhine-Ruhr area. Männchen – Male Färbungstyp – colour-type wildfarben, aber Halsring zu breit wildfarben, aber weißer Brustlatz wildfarben, aber graue Brust, oft allgemein zu dunkel, Halsring kann fehlen wildfarben, aber allgemein zu hell oder grau bestäubt, Kopf matt wildfarben, aber Braun der Brust seitwärts erweitert, Halsring bisweilen zu breit rotbraun, weißer Brustlatz, Kopf grün schillernd ganz weiß, Schnabel gelb-orange schwarz mit grünem Metallglanz, Schnabel und Beine normal oder ebenfalls dunkel übergroß, wildfarben, braun, rotbraun mit grünem Kopf, weiß oder weiß-gescheckt, z.T. zu hell oder zu dunkel und teilweise mit zusätzlichen weißen Markierungen 7 Sonstige Summe – Total Weibchen – Female Nr. Färbungstyp – Colour-type 1a wildfarben, aber weißer Halsring 1b wildfarben, aber weißer Brustlatz 1c wildfarben, aber allgemein zu dunkel 1d wildfarben, aber allgemein zu dunkel mit weißem Halsring 1e wildfarben, aber allgemein zu hell, Arm- und Handschwingen oft hell bis weiß 2 creme- bis isabellfarben, dunkle Federzeichnung aufgehellt, Arm- und Handschwingen hellgrau 3a dunkel- bis schwarzbraun, weißer Brustlatz 3b dunkel- bis schwarzbraun, Hals, Brust und Bauch vorne weiß, oft weiße Sprenkel 3c dunkel- bis schwarzbraun, leicht grün schillernd, weißer Brustlatz, z.T. auf Kopf, Hals und Bauch ausgedehnt 4 ganz weiß, Schnabel gelb-orange 5 schwarz mit grünem Metallglanz, Schnabel und Beine ebenfalls dunkel 6 übergroß, hell wildfarben, ockergelb, weiß oder weiß-gescheckt, dunkle Federzeichnung (sofern vorhanden) z.T. aufgehellt 7 Sonstige Summe – Total Nr. 1a 1b 1c 1d 2 3 4 5 6 Individuensumme Total 1997 2004 5 14 23 13 36 41 5 9 17 11 127 121 16 24 1 4 12 9 13 255 37 283 1997 16 12 34 6 50 20 2004 21 1 30 5 29 14 52 6 10 47 3 15 12 0 7 20 1 6 10 235 12 204 14 Charadrius 42, Heft 1, 2006 1a 1b 1c 2 3 5 6 Abb. 2: Häufige Färbungstypen fehlfarbener Stockentenmännchen im Ballungsraum Rhein-Ruhr (Nr. vgl. Tab. 3); Typ 6 hinter einer normal großen Stockente. Fig. 2: Common colour-types of male Mallard with aberrant plumage in the Rhine-Ruhr area (No. cf. Tab. 3). Type 6 behind a normal sized mallard. Fotos: M. Schmitz (Abb. 3, Typ 1c), S.R. Sudmann (Abb. 2, Typ 6), F. Sonnenburg (alle anderen) F. Sonnenburg & M. Schmitz: Fehlfarbene Stockenten im Ballungsraum Rhein-Ruhr 1a 1b 1c 1e 2 3a 4 6 Abb. 3: Häufige Färbungstypen fehlfarbener Stockentenweibchen im Ballungsraum Rhein-Ruhr (Nr. vgl. Tab. 3). Fig. 3: Common colour-types of female Mallard with aberrant plumage in the Rhine-Ruhr area (No. cf. Tab. 3). 15 16 Charadrius 42, Heft 1, 2006 mit Farbschlägen von Hausenten haben daher vor allem deskriptiven Charakter und beziehen sich auf Darstellungen in Platzbecker (2000) und Schmidt (1996). Die Färbungstypen der männlichen und weiblichen Tiere werden in Tab. 3 unabhängig etwaiger genetischer Verwandtschaft jeweils von 1 bis 7 durchnummeriert. Am häufigsten tritt bei den Männchen mit fast der Hälfte aller festgestellten Individuen der Typ 3 auf (Tab. 3, Abb. 2). Diese Gruppe stellte auch in der Untersuchung von Goes (1983) den größten Anteil unter den farbveränderten Stockenten und wurde von ihr auf den Braunschweiger Farbschlag der Gemeinen Hausente (vgl. Kagelmann 1949: 586) zurückgeführt, der jedoch ein schwarz- und kein rotbraunes Gefieder mit weißem Brustlatz und grünem Kopf hat. Die Typen 1a-d der Männchen (Abb. 2) zeigen Merkmals-Analogien mit Hochbrutflugenten, welche mit weißem Latz (1b) sowie „dunkelwildfarbig“ (dunkel, kein Halsring, Brust grau; 1c) und „hellwildfarbig“ (Färbung deutlich heller; 1d) gezüchtet werden (Schmidt 1996). Bei Typ 2 (Abb. 2) ist mit der auf die Flanken erweiterten braunen Brustzeichnung ein Farbmerkmal ausgeprägt, über das auch die Streicherente verfügt. Vereinzelt sind rein weiße Vögel mit gelb-orangem Schnabel (Typ 4) anzutreffen, wie sie unter anderem als Schläge der Pekingente, der Hochbrutflugente und der Zwergente zugelassen sind. Wenige Einzeltiere weisen ein schwarzes Gefieder mit grünem Metallglanz auf (Typ 5; Abb. 2), wie es von Smaragd- bzw. Cayugaenten bekannt ist. Bei den Weibchen kommen ebenfalls am häufigsten dunkel- bis schwarzbraune Vögel mit weißer Brustzeichnung vor (Typ 3a; Abb. 3), was wiederum den Ergebnissen von Goes (1983) entspricht. Das braune Gefieder ist jedoch deutlich dunkler als bei den Männchen dieses Färbungstyps. Die grundsätzlich noch wildfarbenen, aber zu hellen oder zu dunklen bzw. mit weißen Zeichnungselementen ausgestatteten Färbungsvarianten (Typen 1a-e; Abb. 3) könnten wie auch bei vielen Männchen auf Einflüsse „hell-“ oder „dunkelwildfarbiger“ sowie weiß gezeichneter Hochbrutflugenten zurückzuführen sein. In Einzelfällen wiesen diese Vögel asymmetrische Aufhellungen der Schwungfedern auf. Besonders helle, creme- bis isabellfarbene Vögel des Typs 2 (Abb. 3) erinnern an die blaugelben Farbschläge verschiedener Zuchtformen, u.a. der Hochbrutflugente. Die dunkle Federzeichnung kann dabei stark aufgehellt sein oder ganz entfallen. Eine Kombination besonders ausgeprägter heller Wangen- und Überaugenstreifen ist als Merkmal z.B. für die Rouen-Clair-Ente charakteristisch. Die weißen bzw. schwarz-grünen Typen 4 (Abb. 3) und 5 entsprechen im Erscheinungsbild und der Häufigkeit des Auftretens den bei den Männchen beschriebenen Tieren. Bei den in verschiedenen Färbungen in beiden Geschlechtern auftretenden schweren Tieren vom Typ 6 (Abb. 2 & 3) handelte es sich vermutlich um (flugunfähige) Hausenten, die an den betreffenden Gewässern ausgesetzt worden sind Das Merkmal, welches am häufigsten bei den farbveränderten Stockenten festzustellen war, ist der weiße Brustlatz. Mit 444 der insgesamt 977 Vögel zeigten ihn 45 % aller fehlfarbenen Stockenten. Diskussion Entwicklung des Gesamtbestandes Parkpopulationen der Stockente weisen aufgrund des ganzjährig hohen Futterangebots eine hohe Standorttreue auf, während Wildenten ein ausgeprägteres Zug- und Winterfluchtverhalten zeigen. Mit zunehmender Intensität des Winters steigt i.d.R. das Ausmaß des Zuzugs aus nördlichen und östlichen Regionen (Mildenberger 1982, Sudmann 2002, Wahl & Sudfeldt 2005). Der an den Fütterungsstellen der Ruhr und vor allem den außerhalb gelegenen Ruhrabschnitten deutlich erhöhte Gesamtbestand im Jahr 2004 wird auf ein längeres Verweilen der Wintergäste zurückgeführt. Hierfür sprechen auch die parallel dazu beobachtete gegenläufige Entwicklung des Anteils fehlfarbener Tiere und eine zeitgleich registrierte überdurchschnittliche Anzahl weiterer typischer Wintergäste, wie beispielsweise Gänsesäger und Reiherente. Die Erhebungen im Spätwinter 2004 fielen mit einer nachtfrostreichen Periode zusammen, wenngleich die Temperaturen im Februar und März im Mittel um 1,0 °C bzw. 0,6 °C über dem langjährigen Mittel lagen. Das Jahr 1997 war demgegenüber durch ungewöhnlich milde Temperaturen im Februar und März gekennzeichnet (3,4 °C bzw. 2,9 °C über dem langjährigen Mittel; jeweils Station Essen-Bredeney, Deutscher Wetterdienst 1997, 2004). Vielerorts sind auch an Parkteichen winterliche Bestandszuwächse der Stockente zu beobachten (z.B. Hyla 1989). Diese werden allgemein auf Tiere aus urbanen Populationen und weniger auf Wildtiere i.e.S. zurückgeführt (Hoerschelmann & Schulz 1984). Im Untersuchungsgebiet wurde in den Stadtparks dennoch im kälteren Spätwinter F. Sonnenburg & M. Schmitz: Fehlfarbene Stockenten im Ballungsraum Rhein-Ruhr 2004 ein geringerer Stockentenbestand registriert als im milden Winter 1997. Während der Begehungstermine der Wiederholungsuntersuchung waren etliche Parkteiche weitgehend zugefroren und wiesen nur schwache Stockentenbestände auf. Es liegt nahe, dass ein Großteil der Tiere an die noch eisfreien Fütterungsstellen der Ruhr ausgewichen ist. Betrachtet man die Bestände der Parks und der Fütterungsstellen an der Ruhr in der Summe, ergibt sich eine gute Übereinstimmung zwischen den beiden Untersuchungsjahren. Anteil fehlfarbener Tiere Grundsätzlich gilt, dass sich durch reine Felderhebungen nur der Anteil phänotypisch abweichender Individuen ermitteln lässt. Der genetische Einfluss von Zuchtformen ist aufgrund rezessiver Vererbung vermutlich deutlich höher (vgl. Randler 1994). Der ermittelte Anteil abweichend gefärbter Tiere in den Parkanlagen war in beiden Untersuchungsjahren mit 13,8 % bzw. 13,9 % fast identisch (Tab. 1). An den Fütterungsstellen an der Ruhr wurde ein leichter, jedoch nicht signifikanter Rückgang des Anteils fehlfarbener Tiere von 12,5 % auf 10,4 % festgestellt, der sich mit einem erhöhten Anteil an Wintergästen aus Wildpopulationen im Spätwinter 2004 plausibel erklären lässt. Die Fütterungsstellen an der Ruhr gehen räumlich ohne scharfe Grenze in die abgelegeneren, seltener von Menschen frequentierten Teile des Ruhrtals über. Sie sind gewissermaßen Kontaktzone zwischen stark verhaltensdomizierten Parkvögeln und Wildvögeln sowie von Tieren, die eine Mittelstellung einnehmen. Der Anteil fehlfarbener Stockenten liegt dort erwartungsgemäß geringfügig unter dem in den Stadtparks ermittelten Wert. Die Ruhrabschnitte außerhalb der Fütterungsstellen zeigen einen sehr viel geringeren Anteil fehlfarbener Stockenten, der konstant geblieben ist. An dem deutlich geringeren Anteil und den niedrigen Individuenzahlen zeigt sich eine klare Bevorzugung urbaner Gewässer mit Zufütterung und die Abhängigkeit von diesen Lebensräumen. Insgesamt bewegen sich die erzielten Resultate in der gleichen Größenordnung wie die Mehrzahl der in der Literatur angegebenen Werte (Tab. 4). Die ermittelte graduelle Abnahme des Anteils abweichend gefärbter Stockenten von den Stadtzentren zum Umland hin spiegelt sich auch in den Untersuchungen aus Hamburg, München und dem Großraum Stuttgart wider. Dabei kann auch an naturnahen Gewässern in Stadtrandlage oder im 17 außerstädtischen Bereich ein Fehlfarbenen-Anteil von mehr als 10 % erreicht werden, sofern dort regelmäßig Enten gefüttert oder freigesetzt werden. An Orten ohne Fütterungsaktivitäten in außerstädtischen Bereichen oder großen Hafenanlagen nehmen abweichend gefärbte Stockenten zumeist weniger als 5 % des Gesamtbestands ein. Von besonders hohen Anteilen fehlfarbener Stockenten außerhalb der Siedlungsbereiche wird nur in Ausnahmefällen berichtet, z.B. bis zu 40 % am Forggensee (Bezzel 1980). Die Ursachen sind zumeist im direkten Umfeld dieser Gewässer zu suchen. Eine weitgehend flächendeckende Verbreitung und etwa 10 % des gesamten Stockentenbrutbestandes erreichen Fehlfarbene in den Niederlanden. Auch dort konzentrieren sie sich in urbanen Lebensräumen, die in den dicht besiedelten Niederlanden allerdings einen großen Teil der Landesfläche einnehmen. Hinzu kommt, dass in ländlichen Bereichen, vor allem in der Provinz Friesland, Ansiedlungen seitens lokaler Züchterorganisationen durch die Anbringung spezieller Nistboxen gefördert werden (Lensink 2002). Wiederholungsuntersuchungen zur Entwicklung des Fehlfarbenen-Anteils gibt es bisher kaum. Die vorliegende Untersuchung erbrachte keine signifikante Veränderung der Anzahlen und Anteile fehlfarbener Individuen. Im Stuttgarter Raum wurde – anders als im Ruhrgebiet – bei einer Wiederholungsuntersuchung nach sieben Jahren ein signifikanter Anstieg des Anteils von 13,4 % auf 20,2 % in städtischen Bereichen registriert. In den Stadtrandlagen und an den außerstädtischen Gewässern gab es jedoch keine signifikante Veränderung, auch war die Veränderung der Gesamtzahl fehlfarbener Tiere (Zunahme von 222 auf 236 Ind.) nicht signifikant (Randler 2002). Sonstige auf hinreichend großen Datenmengen basierende Studien mit statistisch abgesicherten Trendangaben zu dieser Fragestellung sind derzeit nicht bekannt. Situation in Nordrhein-Westfalen Bereits wenige Jahre nachdem die internationale Wasservogelzählung in Nordrhein-Westfalen auf eine breite Basis gestellt wurde, weist Eber (1968) auf eine zunehmende „Bastardisierung“ mit domestizierten Enten und die Entstehung von Mischpopulationen auch auf freien, relativ natürlichen Gewässern hin. Der Beginn dieser Entwicklung lässt sich nicht mehr rekonstruieren. Nach Frey (1948) waren im Leverkusener Raum Mischlinge zwischen Stock- und Hausente schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts offenbar nicht selten. 18 Charadrius 42, Heft 1, 2006 Tab. 4: Anteile fehlfarbener Stockenten nach Literaturauswertung (* = Mittelwerte, k.A. = keine Angabe, Bp = Brutpaare, Ind. = Individuen). – Percentage of Mallard with aberrant plumage according to the literature (* = average numbers, k.A. = no total number given, Bp = breeding pairs, Ind. = individuals). Anteil Fehlfarbener Percentage with aberrant plumage Gesamtzahl Stockenten Total number of Mallard 13,2 % 10,4 % 5,0 % 2,4 % 0,7 % 17,5-27,3 % 3.349 6.074 1.129 1.392 2.979 80-110 13,4 % 10,6 % 8,2 % 1.996 (insges.) 20,2 % 12,7 % 1.496 (insges.) 10,7 % 600-1.000 Bp. (insges.) 12,8 % * 422 * 5-10 % 8-138 10-50 % k.A. 13,8 % 12,5 % 3,6 % 13,9 % 10,4 % 3,1 % 2.933 622 196 2.704 881 645 35-60.000 Bp im Verhältnis zu 350. –500.000 Bp 11.500-16.000 im Verhältnis zu 395. –515.000 Ind. ~ 2,5-3 % Location Hamburg Innenstadt Wohnblockzone Umland – Geest Elbe – Hafengebiet Elbe – Marsch Hamburg, Stadtpark Großraum Stuttgart Innenstadt (Fütterungsstellen) Stadtrand (Fütterungsstellen) außerstädt. (Fütterungsstellen) Großraum Stuttgart Innenstadt (Fütterungsstellen) Stadtrand (Fütterungsstellen) Zeitraum Quelle Period Source Okt. 1981 Hoerschelmann & Schulz (1984) Jan. + Dez. 1962 Volkmann (1965) Dez.1993 + Jan. 1994 Randler (2002) Winter 1999 / 2000 Randler (2002) außerstädt. (Fütterungsstellen) 20-40 % 0,5-1,5 % 4,21 % * 9-40 % * ~ 10 % Ort 500-2.000 ~ 500-2.000 * 3,3-8,4 % * 356-1.150 * ~5% k.A. München, Stadtgebiet München, Umland Wien, Stadtbereich Forggensee / Bayern Riddagshäuser Teiche / Braunschweig (besucherfrequentierte Abschnitte) ehem. Stadtgraben Mengeringhausen / Hessen Ortschaften im östlichen SchleswigHolstein Parkanlagen Rhein-Ruhr Entenfütterungsstellen Ruhr Ruhr außerhalb Fütterungen Parkanlagen Rhein-Ruhr Entenfütterungsstellen Ruhr Ruhr außerhalb Fütterungen Niederlande (gesamt; Verhältnis Brutbestände) Niederlande (gesamt; Verhältnis der Ergebnisse der Wasservogelzählung aus dem Monat Januar) Beach Haven West lagoon development / New Jersey / USA USA (suburbane Population) Dabei wird unter anderem ein im Januar 1928 erlegtes „ganz dunkles“ Stück erwähnt. k.A. 1977-1979 1972-1979 Frühjahr 1982 Schön (1988; zit. in Reichholf 2002) Böck (1981) Bezzel (1980) Goes (1983) Nov. 2002 – Okt. 2003 Bergmann (2004) k.A. Busche & Meyer (1991) Feb. – Apr. 1997 diese Untersuchung Feb. – Apr. 2004 diese Untersuchung 1998-2000 Lensink (2002) 2001-2003 van Jan. 1973 – Jan. 1974 Figley & van Druff (1982) Montgomery et al. (1975; zit. in Figley & van Druff 1982) k.A. Roomen et al. (2004) Für die Gebiete außerhalb des Ballungsraums RheinRuhr lässt die Datengrundlage derzeit keine kon- F. Sonnenburg & M. Schmitz: Fehlfarbene Stockenten im Ballungsraum Rhein-Ruhr kreten quantitativen Aussagen für größere Betrachtungsräume zu. Eine weitgehend flächendeckende Verbreitung wie in den Niederlanden (Lensink 2002) ist nicht festzustellen. Auf größerer Fläche treten höhere Dichten fehlfarbener Stockenten offensichtlich nur in urbanen Gebieten auf und sind dort i.d.R. auf Parkgewässer beschränkt (vgl. Kretzschmar & Neugebauer 2003). In ländlichen Bereichen fehlen sie oder konzentrieren sich an wenigen Gewässern mit geeigneten Bedingungen (i.d.R. Zufütterung, Züchter in der Umgebung). In den nordrhein-westfälischen Avifaunen (Mildenberger 1982, NWO 2002, Peitzmeier 1979, nicht jedoch bei Wink et al. 2005) und dem Großteil der ausgewerteten avifaunistischen Literatur mit lokalem bis regionalem Bezug finden sich allgemein gehaltene Hinweise auf das Auftreten fehlfarbener Stockenten, das in vielen Fällen pauschal auf das Aussetzen von Hochbrutflugenten und Zuchtgeflügel zurückgeführt wird. Konkrete Hinweise auf zunehmende bzw. hohe Anteile fehlfarbener Stockenten sind nur auf lokaler Ebene in Bezug auf kleine Bestände publiziert, so etwa für die Kreise Soest (ABU 1989), Steinfurt (NSG Heiliges Meer; Knoblauch 1980), Gütersloh (Rietberg; Möbius 1965) und Herford (Horstkotte 1978) sowie den Wittgensteiner (Belz & König 1983) und Bonner Raum (Rheinwald et al. 1987). Aussagekräftige Angaben zu Mengenanteilen sind lediglich aus dem Kreis Viersen bekannt. Dort wurden zu Beginn der 1990er Jahre an zwei Orten über 30 Stockentenfamilien registriert, von denen in keinem einzigen Fall die Färbung aller Küken der Wildform entsprach (Hubatsch 1996). Ursachen der Farbveränderung / Färbungstypen / Merkmale Zu den Ursachen für das Auftreten farbveränderter Stockenten an Parkgewässern finden sich in der Literatur zwei unterschiedliche Erklärungsansätze, die sich vermutlich überlagern: 1.) das Einkreuzen von Hochbrutflugenten und Hausentenrassen (u.a. Bezzel 1980, Randler 1994, 2002), 2.) in Ergänzung dazu das spontane Auftreten von Farbaberrationen infolge von Inzucht unter domestikationsähnlichen Bedingungen (Hoerschelmann 1985, Hoerschelmann & Schultz 1984, Kaiser 2004, Kolbe 2004). Hinzu kommt die weitere Diversifizierung durch Kreuzung unterschiedlich farbveränderter Tiere. Nach bisherigem Kenntnisstand spielen genetische Einflüsse verschiedener Zuchtformen die wichtigste Rolle für das Auftreten von Farbabweichungen bei Stockenten. Diese gehen insbesondere auf gezielte 19 Freisetzungen durch Parkverwaltungen, Aussetzungen zum Zwecke der Jagd oder Entweichen aus Gehegehaltung zurück. Die Hochbrutflugente verfügt unter den Zuchtformen über die beste Flugfähigkeit und einen noch vorhandenen Bruttrieb, was ihre häufige Beteiligung an Parkpopulationen der Stockente erklärt. Die meisten anderen Hausentenrassen können nicht mehr fliegen (Schmidt 1996: 46). Kolbe (2004) vermutet mit Kaiser (2004), dass im Falle von eingekreuzten Hausentenrassen neben Hochbrutflugenten auch an Parkteichen ausgesetzte (flugfähige) Zwerg- und Smaragdenten beteiligt sein könnten. Zwergenten wurden in der vorliegenden Untersuchung an keinem der Gewässer festgestellt. Auf einen etwaigen Einfluss von Smaragdenten deuten die beobachteten schwarzen Typen mit grünem Metallglanz (Tab. 3: Typ 5). Enten mit ähnlichem Gefieder, das bei Smaragd- bzw. Cayugaenten vorkommt, wurden auch bei der Wasservogelzählung in Köln erfasst (C. Walter, AG Wasservögel schr. Mitt.). Zumindest einige Farbabweichungen können unter domestikationsähnlichen Bedingungen spontan entstehen (vgl. z.B. Hunter 1939, Kagelmann 1949: 585) bzw. sind auf Genverluste durch Inzucht zurückzuführen (Kaiser 2004, Kolbe 2004). Dies ist offenbar auch an Parkgewässern aufgrund dort gehäuft auftretender Verwandtenverpaarungen der Fall. Vor diesem Hintergrund erscheint es zweifelhaft, sogenannte Schecken und sonstige fehlfarbene Stockenten ausschließlich auf den genetischen Einfluss von Hochbrutflugenten und Hausentenrassen zurückzuführen. Nach Kagelmann (1949) handelt es sich z.B. bei den dunklen Enten mit weißer Latzzeichnung keineswegs nur um das Ergebnis zielbewusster Züchtung, sondern auch um häufig auftretende, vom Züchter ungewollte Erscheinungen mutativen Charakters. Dies dürfte mit ein Grund für das häufige Auftreten dieses Färbungstyps in städtischen Stockentenpopulationen sein. Die Zuordnung der Färbungstypen zu bestimmten Zuchtformen ist i.d.R. nicht oder nur sehr stark eingeschränkt möglich. Die Hausentenrassen definieren sich in erster Linie über morphologische Merkmale wie Kopfform, Beinlänge, Schnabelform und -länge, Körperhaltung etc. Ein und dasselbe Färbungsmerkmal (in vielen Fällen auch die Wildfarbigkeit) kann bei unterschiedlichen Zuchtformen in ähnlicher bis annähernd gleicher Ausprägung auftreten. Abgesehen von einigen genetisch streng gekoppelt auftretenden Merkmalskombinationen beruhen rassenspezifische Gefiederfärbungen in 20 Charadrius 42, Heft 1, 2006 hohem Maße auf willkürlicher Selektion durch den Züchter anhand definierter Standards. Morphologische Abweichungen wurden in der vorliegenden Untersuchung mit Ausnahme einer Haubenbildung und der in sehr geringer Anzahl nachgewiesenen und offensichtlich direkt ausgesetzten übergroßen Tiere (Tab. 3: Typ 6) nicht festgestellt. Der weiße Latz, der bei 45 % aller farbveränderten Stockenten auftrat, wird auch in der Literatur wiederholt als häufiges oder am zahlreichsten zu beobachtendes Merkmal erwähnt (Goes 1983, Kowalski & Herkenrath 2003, Skiba 1993). Dieses Kennzeichen ist schon früh unter den Landenten verschiedener Länder und vermutlich in mehreren Domestikationszentren aufgetreten (Rudolph 1973). Es findet sich ferner in verschiedenen Zuchtformen wieder (Platzbecker 2000, Schmidt 1996, vgl. auch Kagelmann 1949). Dass das zunehmende Auftreten weißer Brustlätze bzw. weißer Gefiederbezirke auf die Einkreuzung von Löffel-, Spieß- oder Schnatterente zurückgeht, wie von Rudolph (1973) und Sperl (1995) angegeben, ist hingegen auszuschließen. Solche Hybriden sind für Mitteleuropa zwar nachgewiesen (Randler 2000), zeigen aber intermediäre Merkmale (z.B. Randler 1998), so dass auch weitere Kennzeichen der zweiten Elternart sichtbar sein müssten. Bei allen Versuchen, etwas Ordnung in die „bunten“ Stockentenbestände urbaner Gewässer zu bringen, ist zu berücksichtigen, dass die Färbungstypen eine gewisse Variabilität ihrer Merkmale aufweisen, insbesondere in der Ausdehnung weißer Gefiederpartien (vgl. Kagelmann 1949). Neben den häufigen, immer wieder auftretenden Färbungstypen und intermediär charakterisierten Tieren können die verschiedensten Kombinationsmuster und Zeichnungen vorkommen, die sich bisher keinem wiedererkennbaren Typ zuordnen lassen. Solche Vögel machten rund 7,4 % der festgestellten farbveränderten Stockenten aus (Tab 3). Schlussfolgerungen In der Literatur finden sich Hinweise darauf, dass sich Farbveränderungen im Gefieder unter weitgehend natürlichen Bedingungen oftmals nicht dauerhaft in Stockentenpopulationen etablieren (Bezzel 1980, Naumann 1905 zit. in Hoerschelmann & Schulz 1984), sofern nicht fortwährend domestizierte Tiere eingebracht werden – etwa zu jagdlichen Zwecken. In Parkanlagen sind auffällige Mengenanteile aberrant gefärbter Stockenten aus den weiter oben erläuterten Gründen eher der Normalfall. Mehr noch unterscheiden sich die dort ansässigen „ParkStockenten“ durch Verhaltensmerkmale von reinen Wildvögeln. Diese Merkmale sind auch den phänotypisch normalgefärbten Individuen der Parkvögel zueigen. Zu nennen sind beispielsweise spezielle Anpassungen im Tagesrhythmus und der Futterwahl sowie die Zutraulichkeit und ein reduziertes bis fehlendes Migrationsverhalten. Faktoren wie permanente Nahrungsverfügbarkeit, geringer Prädationsdruck, fehlende Jagd, Wegfall mit dem Zug verbundener Risiken und weniger strenge Witterungsbedingungen während der Wintermonate (Engel et al. 1988, Figley & van Druff 1982, Hansson 1966) ermöglichen der hochangepassten „Park-Stockente“ das Überleben in einem urbanen Umfeld, das für wilde Stockenten nur bedingt geeignet ist (vgl. Hoerschelmann 1985, Hoerschelmann & Schulz 1984). Die in städtischen Parkanlagen auftretenden Populationsmerkmale und Selektionsfaktoren lassen selbst stärkste Farbabweichungen zu. Vergleichbar ist der gelegentlich zu beobachtende partielle oder totale Albinismus siedlungsbewohnender Amseln (Turdus merula; z.B. Glutz von Blotzheim et al. 2001, Richarz 2001). Durch das eingeschränkte Zugverhalten infolge der guten Überwinterungsbedingungen in der Stadt (vgl. Luniak 1998), kommt es offenbar kaum zu einer Gendurchmischung mit außerstädtischen Populationen (Hoerschelmann & Schulz 1984). Für eine „Explosion“ der Bestände farbveränderter Stockenten ergeben sich auch nach dieser Untersuchung keine Beweise. Die Ergebnisse deuten eher auf konstante Verhältnisse im Ballungsraum RheinRuhr. Um unerwünschte genetische Einflüsse in der Stockentenpopulation gänzlich auszuschließen, sollten dennoch jegliche Freisetzungen flugfähiger Zuchtformen unterbleiben. Die zahlreich publizierten, auf subjektiven Einschätzungen oder auf Beobachtungen an Einzelgewässern basierenden Hinweise auf eine Zunahme fehlfarbener Tiere unterstreichen die Notwendigkeit weiterer Erhebungen und Langzeitstudien. Da es bisher kaum großräumige Untersuchungen zum Auftreten farbveränderter Stockenten aus Deutschland gibt, soll für die Beantwortung zukünftiger Fragestellungen und zur Verfolgung der Bestandsentwicklung angeregt werden, fehlfarbene bzw. Park-Stockenten im Rahmen von Schwimmvogelzählungen oder großräumigen Brutvogelkartierungen getrennt zu erfassen, wie dies in den Niederlanden für die „Soopeend“ bereits erfolgt (Lensink 2002, van Roomen et al. 2004). Aus diesem Grund sollen die Zahlen von F. Sonnenburg & M. Schmitz: Fehlfarbene Stockenten im Ballungsraum Rhein-Ruhr wildfarbenen und fehlfarbenen Stockenten seit der Saison 2006/7 auch bei der Wasservogelzählung in NRW zusätzlich zu rein weißen Hausenten erfasst werden (Sudmann 2006: Rundschreiben der AG Wasservögel der NWO). Danksagung Helmut Sang und die NWO stellten uns ihre Bibliotheken für die Literaturrecherche zur Verfügung, bei der auch Dr. Rainer Mönig behilflich war. Nils Anthes übernahm freundlicherweise die statistischen Berechnungen und gab ebenso wie Holger Sonnenburg kritische Anmerkungen zum Manuskript; Dr. Hartmut Kolbe danken wir für fachliche Hinweise. Michael Banks und Corinne d’Cruz halfen bei der Erstellung der englischsprachigen Textteile. Literatur ABU – Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest e.V. (Hrsg.; 1989): Atlas der Brutvögel des Kreises Soest / Mittelwestfalen 1981-1986. ABU-Verlag, Lohne. Aubrecht, G. & G. Holzer (2000): Stockenten – Biologie, Ökologie, Verhalten. 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