(KV Praxis Qualitätsmanagement) 1. KPQM
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(KV Praxis Qualitätsmanagement) 1. KPQM
KPQM – KV-Praxis-Qualitätsmanagement KPQM (KV Praxis Qualitätsmanagement) Seite 1 von 6 1. KPQM-Konzeption 2. KPQM-Grundlagen 3. KPQM-Handbuch 4. KPQM-Qualitätsbericht 5. KPQM-Validierungsverfahren 6. KPQM-Zertifikat KPQM – KV-Praxis-Qualitätsmanagement 1. KPQM-Konzeption Bei dem für und mit der KVWL entwickelten KV-Praxis-Qualitätsmanagement-Modell handelt es sich um ein modulares, weiter entwicklungsfähiges QualitätsmanagementKonzept für die Vertragsarztpraxis. Das Qualitätsmanagementkonzept wird von folgenden Gesichtspunkten bestimmt: • Vertragsarzt - adaptierte Qualitätsmanagementelemente unter Beachtung der ISO- und EFQM-Forderungen und Aspekten eines prozessualen DiseaseManagements Damit soll das entwickelte Qualitätsmanagementkonzept zum einen für sich alleine stehend bereits ein qualifizierter Nachweis eines praktizierten Qualitätsmanagementsystems in der vertragsärztlichen Praxis sein und zum anderen auch einen ersten Baustein für eine von dem einzelnen Vertragsarzt ggf. angestrebten ISO-Zertifizierung oder EFQM-Validierung darstellen. • Integration bereits existierender KV-spezifischer Struktur-/Prozess- und Ergebnisqualitätselemente Damit soll bei der Realisierung des Qualitätsmanagement-Konzeptes zum einen durch Synergieeffekte der Aufwand für die Vertragsärzte minimiert werden und zum anderen eine „Konkurrenz“ zu bereits in der vertragsärztlichen Praxis existierenden KV-spezifischen Qualitätssicherungs/-managementelementen vermieden werden. • Schnelle pragmatische Umsetzbarkeit in der täglichen vertragsärztlichen Praxis Damit sollen die Vertragsärzte bereits mit geringem Aufwand das Qualitätsmanagement-Konzept zügig umsetzen können und dadurch erste Vorteile durch ökonomischere Ressourcennutzung (Zeit, Material, Personalaufwand, etc.) erfahren zum einen durch Erläuterung der Grundsätze des prozessualen Ansatzes (PDCA) des Qualitätsmanagements und zum anderen an Hand von im Handbuch dargestellten Beispielen Als möglichen ersten Schritt für den dokumentierten Nachweis des Vorliegens eines vertragsärztlichen Qualitätsmanagements kann KPQM-Zertifikat u.a. auch als erster Baustein für eine von dem einzelnen Vertragsarzt ggf. angestrebte ISO-Zertifizierung oder EFQM-Validierung angestrebt werden. Seite 2 von 6 KPQM – KV-Praxis-Qualitätsmanagement Mit dem KPQM-Zertifikat (KV Praxis Qualitätsmanagement) wird der Nachweis grundlegender Qualitätsmanagement-Fähigkeiten in der Vertragsarztpraxis nach Auditierung der von der individuellen Vertragsarztpraxis ausgewählten Praxisprozesse (Dokumentenprüfung und vor-Ort-Verifikation) dokumentiert. Zum Nachweis grundlegender Qualitätsmanagement-Fähigkeiten müssen von der Vertragsarztpraxis neben einer - Kurzdarstellung der Praxis und - Vorstellung der Qualitätspolitik der Praxis mindestens 10 Praxisprozesse mit Bezug zu • • • Patienten (Diagnostik/Therapie) Mitarbeiter - Personalführung Administration qualitätsmanagementgerecht, d. h. das Vorliegen von • • Ablaufschemata (Flow - Charts) Verfahrensanweisungen nachgewiesen werden. Seite 3 von 6 KPQM – KV-Praxis-Qualitätsmanagement 2. KPQM-Grundlagen Unter den etablierten QM-Systemen sind für die KPQM-Betrachtung zwei von besonderer Bedeutung: Die DIN EN ISO 9001:2000 und das EFQM-Modell. Warum ein eigener Ansatz? KPQM geht davon aus, dass sowohl bei der Struktur- als auch bei der Ergebnisqualität im Bereich der KV bereits adäquate Regelungen existieren, so dass die Aufnahme zusätzlicher Kriterien aus dem EFQM-Modell über die bereits implizit vorhandenen Ansätze hinaus momentan verzichtbar erscheint Der Schwerpunkt des Praxis-Qualitätsmanagement-Systems muss auf die Prozessorientierung gelegt werden. Hier hat die DIN EN ISO 9001:2000 ihre besonderen Stärken. KPQM ist ein eigenständiges System, das auf dem breiten Fundament der Strukturqualität (Genehmigungen) aufsetzt und die Prozessqualität mit der bereits vorhandenen Qualitätssicherung der Ergebnisqualität verbindet. Dazu werden die für die Arztpraxis relevanten Elemente der DIN EN ISO 9001:2000 verwendet. Es erfolgt eine praxisspezifische Adaptation der notwendigen Elemente, um die unmittelbare Anwendbarkeit des Systems im Praxisalltag zu gewährleisten. KPQM wird damit zu einem vertragsarzt-adaptierten Qualitätsmanagement-Modell, das Elemente der DIN EN ISO 9001:2000 und Forderungen des EFQM-Modells berücksichtigt und mit Aspekten eines prozessualen Disease-Managements verbindet. Mit KPQM ermöglicht die KV Praxisinhabern / -innen eine schnelle, pragmatische und kostengünstige Realisierungsmöglichkeit eines QM-Systems. Warum ein modulares System? KPQM integriert die KV-spezifischen Elemente der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität. Es vermindert damit durch Synergieeffekte den Aufwand für die einzelne Praxis und vermeidet Doppelaufwand durch sich überschneidende und konkurrierende Elemente der Qualitätssicherung. KPQM ist für sich allein bereits ein erster qualifizierter Nachweis eines praktizierten QM-Systems in der Arztpraxis. Durch strikte Orientierung an den Forderungen der EFQM und der DIN EN ISO 9001:2000 ist KPQM zugleich ein tragfähiges Fundament für eine von einem einzelnen Vertragsarzt gegebenenfalls angestrebte ISO-Zertifizierung oder ein bewertetes EFQM-Assessment. KPQM fordert für die Vergabe eines Zertifikats den Nachweis grundlegender Qualitätsmanagement-Fähigkeiten in der vertragsärztlichen Praxis durch die Auditierung der von KPQM vorgegebenen Praxisprozesse. Die Auditierung umfasst die Dokumentenprüfung und die Vor-Ort-Verifikation. Seite 4 von 6 KPQM – KV-Praxis-Qualitätsmanagement 3. KPQM-Handbuch Das KPQM-Handbuch weist folgende Gliederung auf: 1. Einführung in das Praxis-Qualitätsmanagement • • 2. 3. • • • • • • • • • • • • • • • • Qualitätsmanagement in der Arztpraxis Modularer Aufbau KPQM Grundlagen - Was ist Qualitätsmanagement Definitionen Führung - Ziele - Mitarbeiter Kundenorientierung Prozessorientierung Kontinuierliche Verbesserung - PDCA Verfahrensanweisungen - Arbeitsanweisungen Zusammenfassung Exemplarische vertragsärztliche Praxisprozesse Allergie Diabetes Hypertonie Impfung Notfallmanagement - Versorgung von akuten Notfällen Personalführung - Einarbeitung neuer Mitarbeiter Recall von Patienten/innen Beschwerdemanagement Konsiliarleistungen - Anforderungen von Konsiliarleistungen - Durchführung von Konsiliarleistungen 4. Schulungskonzept 5. KPQM-Qualitätsbericht -KPQM-Validierungsverfahren - KPQM-Zertifikat 6. Implementierung - Stufenplan 4. KPQM – Qualitätsbericht Zum dokumentierten Nachweis eines in die Vertragsarztpraxis eingeführten Qualitätsmanagementsystems ist die Erstellung eines Qualitätsberichtes notwendig. Grundbausteine eines KPQM-Qualitätsberichts sind: • Kurzdarstellung der Vertragsarztpraxis • Qualitätspolitik der Vertragsarztpraxis • Darstellung (Verfahrens-/Arbeitsanweisungen und Flussdiagrammen (Flow Charts)) von mindestens 10 Praxisprozessen der Vertragsarztpraxis aus folgenden Bereichen: Patienten (Diagnostik/Therapie) Mitarbeiter – Personalführung Administration Seite 5 von 6 KPQM – KV-Praxis-Qualitätsmanagement 5. KPQM-Validierungsverfahren Damit Vertragsärzte gegenüber Dritten den Nachweis über das Vorhandensein eines an die vertragsärztlichen Aufgaben adaptierten Qualitätsmanagements erbringen können, ist es im Rahmen der KPQM-Systematik möglich, das in der Vertragsarztpraxis realisierte Qualitätsmanagement anhand der KPQM-Kriterien zu validieren. Das Validierungsverfahren ist zweistufig aufgebaut: 1. Stufe - „Dokumentenprüfung“ Die Vertragsarztpraxis reicht einem von der KV akkreditieretn Zertifizierer den für eine Validierung notwendigen KPQM-Qualitätsbericht zur „Dokumentenprüfung“ ein. Der Zertifizierer soll über die notwendige Fachkompetenz auf den Gebieten „Qualitätsmanagement“ und „vertragsärztliche Tätigkeit“ verfügen. Das der Vertragsarztpraxis mitzuteilende Ergebnis der „Dokumentenprüfung“ kann lauten: • vorgelegte Dokumentation ausreichend für eine Vor-Ort-Validierung oder • vorgelegte Dokumentation muss für eine Vor-Ort-Validierung um folgende Aspekte ergänzt bzw. konkretisiert werden 2. Stufe - „Vor-Ort-Validierung“ Wie im Qualitätsmanagement üblich, soll im Rahmen eines Audits vor Ort die Realisierung und Wirksamkeit des spezifischen Qualitätsmanagementsystems verifiziert werden. Im Rahmen der KPQM-Systematik ist eine Validierung vor Ort in der Vertragsarztpraxis mit einem Aufwand von maximal 3 Stunden vorgesehen. Als Auditoren sollen Ärzte mit Qualitätsmanagement-Auditoren-Qualifikation eingesetzt werden. Diese Auditoren unterliegen hinsichtlich der Kenntnisse, die sie im Rahmen des Vor-Ort-Audits gewinnen, der Schweigepflicht auch gegenüber der KV. Die Auditoren erstellen einen Auditabschlussbericht für die Vertragsarztpraxis. 6. KPQM-Zertifikat Falls die Vertragsarztpraxis den Nachweis über ein realisiertes vertragsarztadaptiertes Qualitätsmanagementsystem in Form eines Zertifikates wünscht, ist der Auditabschlussbericht dem von der KV akkreditierten Zertifizierer zuzuleiten, welcher nach vor-Ort-Validierung das Zertifikat ausstellt. Seite 6 von 6