technisches handbuch
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Technisches Handbuch Schweißen und Verlegen von Druckleitungen aus Polyäthylen Begriffsbestimmungen Qualifizierung des Schweißpersonals Bezugsnormen Arten der Verbindungen Arten der Übergänge Heizelementstumpfschweißung Heizwendelschweißung Prüfung der Verbindungen Transport und Lagerung Verlegung von Rohrleitungen aus PE Abnahme der Leitungen Begriffsbestimmungen Begriffsbestimmungen Mit Bezug auf die UNI-, ISO- und EN-Normen über die Rohrleitungssysteme aus Polyäthylen für die Förderung von Medien unter Druck, werden in der vorliegenden Unterlage folgende Begriffe für die geometrischen Eigenschaften der Rohre und der Formstücke verwendet: d n Nenn-Außendurchmesser festgelegter Außendurchmesser, als numerische, gerundete Kennzahl, die ungefähr dem Herstellungsmaß in mm entspricht en Nennwanddicke numerische, gerundete Kennzahl für die Größe der Wanddicke eines Rohrleitungsteils, die ungefähr dem Herstellungsmaß in mm entspricht de Außendurchmesser (an einer beliebigen Stelle) an einer beliebigen Stelle des Querschnitts gemessener Außendurchmesser eines Rohres oder Schweißendes, auf 0,1 mm aufgerundet dem mittlerer Außendurchmesser Quotient aus dem gemessenen äußeren Umfang eines Rohres oder Schweißendes an einem beliebigen Querschnitt senkrecht zur Rohrachse und der Zahl π (= 3,142), auf 0,1 mm aufgerundet SDR Durchmesser-Wanddicken Verhältnis numerische Bezeichnung einer Baureihe von Rohren, als Verhältnis zwischen dem NennAußendurchmesser dn und seiner Nennwanddicke en 3 Klassifizierung von PE-Formmassen Die Klassifizierung der PE-Formmassen nach den internationalen Normen erfolgt aufgrund der Langzeitfestigkeit MRS (Minimum Required Strength) in MPa, die als Eigenschaft des Werkstoffes angesehen werden kann und die dem abgerundeten Wert der mittleren Langzeitfestigkeit bei einer Temperatur von 20 °C über einen Zeitraum von 50 Jahren gemäß Zeitstand-Innendruckprüfung entspricht. Ausgehend von der MRS wird der Wert der Dimensionierungsspannung (oder zulässige Spannung) σs durch Division mit dem Gesamtbetriebs (berechnungs) koeffizient (dem Sicherheitsbeiwert K gleichzusetzen) abgeleitet, mit dem sowohl die Betriebsbedingungen als auch die Eigenschaften der Bauteile eines Rohrleitungssystems berücksichtigt werden. Bei Rohrleitungssystemen aus Polyethylen für die Förderung von Wasser wird nach Norm UNI EN 12201 ein Gesamtbetriebskoeffizient von C=1,25 angenommen; bei Rohrleitungen zur Förderung von Gas beträgt der Sicherheitsbeiwert K=3,25 (in der Norm UNI 9034 vorgeschrieben, auf welche im Dekret des Ministeriums für wirtschaftliche Entwicklung vom 16. April 2008 verwiesen wird). Die Formmassen (compound) werden durch den Werkstofftyp PE bezeichnet, dem der mit 10 multiplizierte Wert der Langzeitfestigkeit hinzugefügt wird. Die Bezeichnung des Werkstofftyps ist in der Mindestkennzeichnung für Rohre und Formstücke enthalten. Mpa Bezeichnung MRS ss Wasser ss gas PE 80 PE 100 8,0 10,0 6,3 8,0 2,5 3,1 4 Tabellen Zusammenhang zwischen SDR, Serie S und Nenndruck PN Das Durchmesser-Wanddicken-Verhältnis SDR ist die numerische Bezeichnung einer Rohrreihe als gerundetes Verhältnis zwischen dem NennAußendurchmesser dn eines Rohres und seiner Nennwanddicke en. Die Rohrserie S ist hingegen die numerische Bezeichnung einer Rohrreihe nach Norm ISO 4065; der Zusammenhang zwischen der Rohrserie S und dem Durchmesser-Wanddicken-Verhältnis SDR ist durch die Beziehung S = (SDR1)/2 gegeben. Der höchste wirksame Druck des Mediums, dem ein Rohrleitungssystem im Dauerbetrieb standhält in bar, wird als maximal zulässiger Betriebsdruck (MOP) definiert; er berücksichtigt die physikalischen und mechanischen Eigenschaften der Rohrleitungsteile und nach folgender Gleichung berechnet: Der Nenndruck PN ist eine numerische Kennzahl für die Größe eines Rohrleitungsteils, die sich auf seine mechanischen Eigenschaften bezieht. Für Kunststoff-Rohrleitungssysteme, die für die Förderung von Wasser vorgesehen sind, gibt der Wert des Nenndrucks den zulässigen Betriebsdruck (PFA) in bar bei Wasser mit einer Temperatur von 20 °C an, bezogen auf eine erwartete Lebensdauer von 50 Jahren. Der Zusammenhang zwischen Durchmesser-Wanddicken-Verhältnis SDR, Rohrserie S und Nenndruck PN über die Langzeitfestigkeit MRS sind für die gängigsten Fälle in der folgenden Tabelle angeführt. SDR 26 17 11 9 7,4 S 12,5 8 5 4 3,2 PE 80 PN 5 PN 8 PN 12,5 PN 16 PN 20 PE 100 PN 6 PN 10 PN 16 PN 20 PN 25 5 Betriebsdruck in Netzen aus PE-Rohren Wasserversorgung UNI EN 12201 Polyäthylen ist ein viskoelastischer Werkstoff: aufgrund der viskosen Verformung sinkt die mechanische Festigkeit mit steigender Temperatur. Wenn ein Netz aus Polyäthylen-Rohren bei konstanter Temperatur zwischen 20 °C und 40 °C betrieben wird, wird der zulässige Druck durch einen Korrekturfaktor verringert; folgender Tabelle kann der zulässige Betriebsdruck (PFA) in Abhängigkeit von der Betriebstemperatur entnommen werden; die Werte ergeben sich aus dem Nominaldruck PN des Rohres und den Druckminderungsfaktoren nach Anhang A zur Norm UNI EN 12201-1. C° zulässiger Betriebsdruck (PFA) IN abhängigkeit von der betriebsTEMPERATUR [bar] 20 5,0 6,0 8,0 10,0 12,5 16,0 20,0 25,0 30 4,3 5,2 7,0 8,7 10,9 13,9 17,4 21,8 40 3,7 4,4 5,9 7,4 9,3 11,8 14,8 18,5 Erdgasversorgung D.M. 16.04.2008 Folgender Tabelle können die Höchstwerte für den Betriebsdruck in Abhängigkeit vom genormten Durchmesser-Wanddicken-Verhältnis SDR des Rohres und der geforderten Mindestfestigkeit MRS des Polyäthylens; die Werte gelten für Versorgungsleitungen für Erdgas und wurden mit einem Sicherheitsbeiwert K=3,25 berechnet. SDR PE80 - Druck [bar] PE100 - Druck [bar] 17,6 H 3,0 3,7 17 3,1 3,8 11 5,0 5,0 H 6 Die Baureihe mit SDR 17,6 wird in der nächsten Fassung der Norm UNI EN 1555 abgeschafft Maße Rohre UNI EN 12201 - UNI EN 1555 SDR 26 S12,5 SDR 17 S8 SDR 11 S5 SDR 9 S4 SDR 7,4 S3,2 PE 80 PN 5 PN 8 PN 12,5 PN 16 PN 20 PE 100 PN 6 PN 10 PN 16 PN 20 PN 25 dn Wanddicke en mm Wanddicke en mm Wanddicke en mm Wanddicke en mm Wanddicke en mm -- H -- H 2,0 2,3 2,0 H 2,3 H 3,0 3,7 4,6 5,8 6,8 8,2 10,0 11,4 12,7 14,6 16,4 18,2 20,5 22,7 25,4 28,6 32,2 36,3 40,9 45,4 50,8 57,2 2,3 3,0 3,6 4,5 5,6 7,1 8,4 10,1 12,3 14,0 15,7 17,9 20,1 22,4 25,2 27,9 31,3 35,2 39,7 44,7 50,3 55,8 62,5 70,3 3,0 3,5 4,4 5,5 6,9 8,6 10,3 12,3 15,1 17,1 19,2 21,9 24,6 27,4 30,8 34,2 38,3 43,1 48,5 54,7 61,5 ---- H 16 -- 20 25 32 40 50 63 75 90 110 125 140 160 180 200 225 250 280 315 355 400 450 500 560 630 ----2,0 2,5 2,9 3,5 4,2 4,8 5,4 6,2 6,9 7,7 8,6 9,6 10,7 12,1 13,6 15,3 17,2 19,1 21,4 24,1 --2,0 2,4 3,0 3,8 4,5 5,4 6,6 7,4 8,3 9,5 10,7 11,9 13,4 14,8 16,6 18,7 21,1 23,7 26,7 29,7 33,2 37,4 H H H H Nach Norm UNI 9034 ist eine rechnerische Wanddicke des Rohres von zumindest 3 mm vorgeschrieben 7 Qualifizierung des Schweißpersonals Aufgrund der mit der Zeit gesammelten Erfahrung kann festgestellt werden, daß obwohl die Verschweißung von Polyäthylen-Leitungen heutzutage ausschließlich mit eigenen technischen Hilfsmitteln erfolgt (Schweißgeräte, Rohrhalteklemmen, Schälgeräte und sonstige), öfters nicht fachgerechte Schweißverfahren angewendet werden, wodurch unweigerlich die Güte und die Haltbarkeit der Verbindungen beeinträchtigt werden; die Wirtschaftlichkeit und die Sicherheit können in diesen Fällen nicht gewährleistet werden. Ein maßgeblicher Faktor stellen in diesem Zusammenhang die einwandfreie Ausbildung und die angemessene Qualifizierung des Schweißpersonals dar. Der Besitz des Qualifizierungszertifikats nach Norm UNI 9737 ist für das bei der Verschweißung von Polyäthylen-Leitungen im Anwendungsbereich des Ministerialdekrets vom 16. April 2008 “Regola tecnica per la progettazione, costruzione, collaudo, esercizio e sorveglianza delle opere e dei sistemi di distribuzione e di linee dirette del gas naturale con densità non superiore a 0,8” (Technische Vorschreibungen für Erdgas-Versorgungsanlagen) eingesetzte Personal pflichtig. Der Einsatz von qualifiziertem Personal stellt auch eine der Anforderungen zur Ausstellung der “Konformitätserklärung” nach Ministerialdekret Nr. 37 vom 22. Januar 2008 “Regolamento concernente l’attuazione dell’articolo 11-quaterdecies, comma 13, lettera a) della legge n. 248 del 2 dicembre 2005, recante riordino delle disposizioni in materia di attività di installazione degli impianti all’interno degli edifici” (Regelungen für Anlagen im Inneren von Gebäuden) dar, in dessen Anwendungsbereich unter Anderem auch die Anlagen zur Förderung von Erdgas und Trinkwasser fallen. Mit dieser dem Bauherrn nach Abschluss der Arbeiten auszuhändigenden Konformitätserklärung bestätigt der ausführende Betrieb dass die Anlage fachgerecht und nach den technischen Vorschreibungen ausgeführt wurde; bei anhand der UNI-Normen ausgeführten Anlagen kann davon ausgegangen werden, dass sie fachgerecht ausgeführt wurden. Qualifizierung des Schweißpersonals SALDATURE UNIPLAST Einteilung und Zulassung von Kunststoffschweißpersonal. Schweißer für Heizelementschweißungen und für Heizwendelschweißung von Rohren und Verbindungen aus Polyethylen zum Herstellen von Druckrohrleitungen zur Förderung von Gas, Wasser und anderen Flüssigkeiten. UNI 9737 SALDATURE UNIPLAST Schweißen von Kunststoffen - Heizelement-Stumpfschweißung Stumpfschweißung von Rohren und Formstücken aus Polyethylen zum Herstellen von Druckrohrleitungen zur Förderung von Gas, Wasser und anderen Flüssigkeiten. UNI 10520 SALDATURE UNIPLAST Schweißen von Kunststoffen - Muffenschweißung - Schweißung von Rohren und Formstücken aus Polyäthylen zum Herstellen von Druckrohrleitungen zur Förderung von Gas, Wasser und anderen Stoffen. UNI 10521 SALDATURE UNIPLAST Baustellenschweißgeräte für Heizelementschweißungen zur Verbindung mittels Stumpfschweißung von Rohren und Formstücken aus Polyethylen in Leitungssystemen zur Förderung von Brenngas, Wasser und anderen Flüssigkeiten unter Druck. Betriebseigenschaften, Abnahme und Unterlagen. UNI 10565 SALDATURE UNIPLAST Schweißgeräte und Hilfsgeräte zur Verbindung durch Muffenschweißung von Rohren und Formstücken aus Polyethylen mit HeizwendelSchweißmuffen in Druckrohrleitungen zur Förderung von Gas, Wasser und anderen Stoffen. Eigenschaften und Anforderungen, Abnahme, Wartung und Unterlagen. UNI 10566 9 Fortbildungskurse Klassifizierung des Schweißpersonals Mit Norm UNI 9737 werden die Verfahren zur Klassifizierung und zur Qualifizierung des Personals festgelegt, welches bei der Verbindung mittels Stumpfschweißung oder mittels Heizwendel-Schweißmuffen mit Einsatz von technischen Hilfsmitteln von Rohren und Formstücken aus Polyäthylen zur Förderung von Brenngas, Wasser und sonstigen Medien unter Druck eingesetzt wird. Vernachlässigt man die Heizelementschweißungen für Steckmuffen und für mehrteilige Abgänge, welche in den angesprochenen Bereichen kaum Anwendung finden, unterscheidet die Fassung 2007 der Norm vier verschiedene Qualifizierungsklassen, je nach Art der Verbindung und des Schweißverfahrens: Klasse PE-2 Verfahren für Heizelementschweißungen zur Verbindung mittels Stumpfschweißung von Rohren und Formstücken mit Außendurchmesser bis zu 315 mm Klasse PE-2-D Verfahren für Heizelementschweißungen zur Verbindung mittels Stumpfschweißung von Rohren und Formstücken mit jeglichem Außendurchmesser Klasse PE-3 Schweißverfahren für Muffenschweißung zur Verbindung mit Heizwendel-Schweißmuffen von Rohren und Formstücken mit Außendurchmesser bis zu 225 mm und Abgängen jeglichen Durchmessers Klasse PE-3-D Schweißverfahren für Muffenschweißung zur Verbindung mit Heizwendel-Schweißmuffen von Rohren und Formstücken sowie Abgängen jeglichen Durchmessers. Technisches Ausbildungszentrum Eurostandard Der Schweißer hat zur Erlangung des Zeugnisses für jede Qualifizierungsklasse eine Prüfung mit einem theoretischen und einem praktischen Teil zu bestehen. Zu den Prüfungen sind nur Personen zugelassen, welche einen eigenen Kurs in einem Fortbildungszentrum besucht haben; letzteres wird von einem für die Zertifizierung des Personals zugelassenen Verband anhand der Anforderungen nach Norm UNI 9737 organisiert und genehmigt; das Lehrpersonal haben eine erwiesene fachliche Erfahrung, besitzen ein Qualifizierungszeugnis als Schweißer und müssen eine Eignungsprüfung durch einen vom Prüfverband ernannten technischen Ausschuss bestanden haben. Jeder Kurs umfasst einen theoretischen und einen praktischen Teil. Die Dauer ist unterschiedlich je nach Qualifizierungsklasse: Art des Kurses PE-2 PE-2-D PE-3 PE-3-D PE-2+PE-3 PE-2-D+PE-3 PE-2+PE-3-D PE-2-D+PE-3-D Ergänzung D zu den Klassen PE-2 und PE-3 10 Gesamtdauer 16 Stunden 18 Stunden 16 Stunden 18 Stunden 28 Stunden 30 Stunden 30 Stunden 32 Stunden 2 Stunden 11 Der fachliche Inhalt der Fortbildungskurse ist in der Norm UNI 9737 festgelegt und wird den Teilnehmern vom befähigten Lehrpersonal des Ausbildungszentrums erläutert. Nach jedem Kurs wird den Teilnehmern ein Teilnahmezeugnis ausgestellt, welches jedoch nach geltendem Recht nicht die Qualifizierungsbescheinigung des Schweißers ersetzt. Weitere Auskünfte bitte bei folgender Dienststelle einholen: CENTRO DI FORMAZIONE TECNICA Eurostandard S.p.A. - Segreteria Corsi Zona Industriale Lago 38038 TESERO (TN) tel. +39 0462 811 211 fax +39 0462 811 200 e-mail: [email protected] 12 Bezugsnormen Die angeführten Normen betreffen die Planung, die Ausführung, die Abnahme und die Überwachung der Anlagen unter Druck, einschließlich der Rohrleitungen aus Polyäthylen; sie stellen die grundlegenden Bezugsunterlagen, insbesondere für die planenden Techniker und die Unternehmen aus dem Bereich des Leitungsbaus. Anforderungen für die Herstellung Bezugsnormen CEN UNIPLAST Kunststoff-Rohrleitungssysteme für die Gasversorgung - Polyethylen (PE) CEN UNIPLAST Kunststoff-Rohrleitungssysteme für die Wasserversorgung und für Entwässerungs- und Abwasserdruckleitungen - Polyethylen (PE) CEN UNIPLAST Kunststoff-Rohrleitungssysteme für industrielle Anwendungen Polybuten (PB), Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP) - Anforderungen an Rohrleitungsteile und das Rohrleitungssystem; Metrische Reihen UNI EN ISO 15494 UNIPLAST Verbindungen aus Metall und Polyethylen in Druckleitungssystemen für die Versorgung mit Gas, Wasser und anderen Flüssigkeiten und/oder aus Metall und Polypropylen in Druckleitungssystemen für die Versorgung mit Wasser und anderen Flüssigkeiten. Arten, Anforderungen und Prüfungen. UNI 9736 Amtsblatt Rep. Italien Richtlinien für Stoffe und Teile, welche in festen Anlagen zur Fassung, Behandlung, Förderung und Verteilung von Wasser für den menschlichen Verbrauch eingebaut werden. UNI EN 1555 UNI EN 12201 D.M. n. 174 6. April 2004 13 Zulassung von Schweißern und Schweissverfahren SALDATURE UNIPLAST Einteilung und Zulassung von Kunststoffschweißpersonal. Schweißer für Heizelementschweißungen und für Heizwendelschweißung von Rohren und Verbindungen aus Polyethylen zum Herstellen von Druckrohrleitungen zur Förderung von Gas, Wasser und anderen Flüssigkeiten. UNI 9737 UNIPLAST Kunststoffschweißpersonal - Anerkennungsprüfung von Schweißern Thermoplastische Schweißverbindungen. UNI EN 13067 SALDATURE UNIPLAST Schweißen von Kunststoffen - Heizelement-Stumpfschweißung Stumpfschweißung von Rohren und Formstücken aus Polyethylen zum Herstellen von Druckrohrleitungen zur Förderung von Gas, Wasser und anderen Flüssigkeiten. UNI 10520 SALDATURE UNIPLAST Schweißen von Kunststoffen – Muffenschweißung – Schweißung von Rohren und Formstücken aus Polyäthylen zum Herstellen von Druckrohrleitungen zur Förderung von Gas, Wasser und anderen Stoffen. UNI 10521 SALDATURE UNIPLAST Abstimmung der Schweiß- und Verlegearbeiten sowie der Abnahme von Druckrohrleitungen zum Transport von Gas, Wasser und anderen Stoffen. Aufgaben und Haftung, Anforderungen für die Ausbildung, die Anerkennung und Zertifizierung des Personals. UNI 10761 Einbau und Verlegung Ministero dello Sviluppo Economico Technische Vorschreibungen für Planung, Erstellung, Abnahme, Betrieb und Überwachung der Bauwerke und Systeme zur Verteilung sowie der Förderleitungen von Erdgas mit einer Dichte bis zu 0,8. D.M. 16. April 2008 CIG Gasverteilungssysteme mit Betriebsdruck bis zu 5 bar. Werkstoffe und Verbindungssysteme. UNI 9034 CIG Gasverteilungssysteme mit Betriebsdruck bis zu 5 bar. Planung, Ausführung, Abnahme, Betrieb, Wartung und Instandsetzung. UNI 9165 14 CIG Gasinfrastruktur - Rohrleitungen mit einem maximal zulässigen Betriebsdruck bis einschließlich 16 bar - Teil 1: Allgemeine funktionale Empfehlungen. UNI EN 12007-1 CIG Gasinfrastruktur - Rohrleitungen mit einem maximal zulässigen Betriebsdruck bis einschließlich 16 bar - Teil 2: Besondere funktionale Empfehlungen für Polyethylen (MOP bis einschließlich 10 bar). UNI EN 12007-2 CIG Anschlusssysteme für Endverbraucher an Gasverteilungsnetze. Planung, Einbau, Abnahme, Betrieb, Wartung und Instandsetzung. Ministero dello Sviluppo Economico Regelungen zur Durchführung von Gesetz Nr. 248 vom 2. Dezember 2005, Artikel 11 quarterdecies, Absatz 13, Buchstabe a) zur Neuordnung der Bestimmungen über den Einbau von Anlagen im Inneren von Gebäuden. CIG Von einem Verteilungsnetz gespeiste Gasanlagen zum häuslichen Verbrauch. Planung und Einbau. UNI 9860 M.D. Nr. 37 22. Januar 2008 UNI 7129 Ministero dei Lavori Pubblici Technische Normen zum Leitungsbau Regelungen für die Planung, die Ausführung und die Abnahme. UNIPLAST Verlegung und Abnahme von Druckleitungssystemen aus Polyethylen für die Förderung von Flüssigkeiten. UNI 11149 CEN Wasserversorgung - Anforderungen an Wasserversorgungssysteme und deren Bauteile außerhalb von Gebäuden. UNI EN 805 UNIPLAST Kunststoff-Rohrleitungs- und Schutzrohr-Systeme - Systeme außerhalb der Gebäudestruktur zum Transport von Wasser oder Abwasser Verfahren zur ober- und unterirdischen Verlegung. UNI ENV 1046 Politecnico Milano Polyethylen-Rohre zur Förderung von Wasser. UNI Feuerlöschanlagen – Hydrantennetze. Planung, Einbau und Betrieb. D.M. 12. Dezember 1985 Ausgabe März 2005 UNI 10779 15 Schweißgeräte SALDATURE UNIPLAST Baustellenschweißgeräte für Heizelementschweißungen zur Verbindung mittels Stumpfschweißung von Rohren und Formstücken aus Polyethylen in Leitungssystemen zur Förderung von Brenngas, Wasser und anderen Flüssigkeiten unter Druck. Betriebseigenschaften, Abnahme und Unterlagen. UNI 10565 SALDATURE UNIPLAST Schweißgeräte und Hilfsgeräte zur Verbindung durch Muffenschweißung von Rohren und Formstücken aus Polyethylen mit HeizwendelSchweißmuffen in Druckrohrleitungen zur Förderung von Gas, Wasser und anderen Stoffen. Eigenschaften und Anforderungen, Abnahme, Wartung und Unterlagen. UNI 10566 Sicherheit Amtsblatt Rep. Italien 16 Durchführung von Gesetz vom 3. August 2007, Nr. 123, Artikel 1 über den Gesundheitsschutz und die Sicherheit in Arbeitsstätten. GVD Nr. 81 9. April 2008 Arten der Verbindungen Die wichtigsten Arten von Verbindungen von Rohren und Formstücken aus Polyethylen sind die nicht lösbaren (Schweißen durch Erwärmung) und lösbare Verbindungen (mechanische Verbindung). nicht lösbare Verbindungen Die üblichen Verfahren werden durch die Heizwendelschweißung, die Heizelementschweißung (üblicherweise mit Stumpfschweißung bezeichnet) und die Muffenschweißung dargestellt. Die Schweißung durch Wärmeeinwirkung gestattet die Herstellung von vollständig dichten Leitungsnetzen; aufgrund der sich ergebenden innigen molekularen Verbindung können die verschiedenen Elemente nach der Verschweißung als ein homogener Körper betrachtet werden. Arten der Verbindungen Heizwendelschweißung Schweißvorgang für Rohre und Formstücke mit gleichem Nenndurchmesser und beliebigem SDR mittels Schweißenden, dessen Oberflächen durch eingebaute elektrische Widerstände erhitzt und verschmolzen werden. Heizelementschweißung Schweißvorgang für Rohre und Formstücke mit gleichem Nenndurchmesser und gleichem SDR, bei welchen die zu verschweißenden Flächen bis zur Schmelze mit einem Heizelement erhitzt werden und in der Folge durch Druckanwendung mit einer Stumpfschweißnaht verbunden werden. Muffenschweißung Bei diesem Vorgang werden besondere Enden verwendet, in welche das Schweißende des Rohres genau eingepasst ist. Rohre und Muffen werden mit je nach Durchmesser unterschiedlichen Heizelementen erhitzt. Das Verfahren erfordert erhebliche Geschicklichkeit und Können des Schweißpersonals, ist vergleichsweise aufwändig und wird deshalb nur selten angewendet. Für die Herstellung von dauerhaft dichten Verbindungen ist die Verwendung von einwandfreien Rohren und Formstücken bester Qualität sowie der Einsatz von ausgebildetem und geprüftem Schweißpersonal nach Norm UNI 9737 von maßgeblicher Bedeutung. 17 lösbare Verbindungen Als lösbar gelten alle Verbindungen mit Vorschweißbund und gleitendem Flansch, mit Vorschweißbund und Einschweißflansch oder mit Kupplungen. Vorteilhaft bei diesen Verbindungsarten ist der Umstand, daß Bauteile aus unterschiedlichen Werkstoffen (PE, PVC, Stahl oder Stahlguss) und Armaturen wie Absperrungen oder Ventile verbunden werden können. Vorschweißbund mit gleitendem Flansch Vorschweißbünde, gleitende Flanschen und Dichtungen werden üblicherweise bei der Verbindung von Rohren aus Polyethylen mit solchen aus anderen Werkstoffen und mit Ventilen oder Fassungsbauwerken verwendet. Möglich sind auch behelfsmäßige Verbindungen zwischen zwei Leitungsabschnitten aus Polyethylen. Der Vorschweißbund wird an das Polyethylen-Rohr angeschweißt (wahlweise mit Heizelementen oder mit Heizwendeln) und bildet den Anschlag für den üblicherweise aus Stahl oder Leichtmetall oder beschichteten Flansch. Die Verbindung erfolgt durch Verschraubung, die Dichtheit wird durch eine zwischen den Bauteilen eingelegte Flachdichtung aus für das geförderte Medium geeignetem Werkstoff gewährleistet. Vorschweißbund und Einschweißflansch Diese Verbindung ist jener mit Vorschweißbund und gleitendem Flansch ähnlich, es besteht aus einem Polyethylen- Vorschweißbund und aus einem Flansch aus glasfaserverstärktem Polypropylen; die besondere Formgebung des Flansches verhindert das KaltFließen des Gegenflansches nach dem Anziehen der Schrauben, woraus sich eine wesentliche Verbesserung der Dichtheit auf Zeit der Verbindung ergibt. Kupplungen Wird auch mit Schnellverschluss oder Klemmverbindung bezeichnet, wegen der konstruktiven Ausbildung, bei der mit einer Überwurfmutter über einen Klemmring der Dichtungsring aus Elastomer-Kunststoff an das Rohr angepresst wird und auf diese Weise eine dichte Verbindung hergestellt wird. Diese Verbindungsart wird nur in Anlagen mit geringem Betriebsdruck verwendet, da Überdruck, Druckstöße sowie Ovalität der Rohre schon in geringem Ausmaß die Dichtheit beeinträchtigen können. 18 Arten der Übergänge Übergangsstücke gestatten den Übergang von Polyethylen-Leitungen auf solche aus anderen Werkstoffen oder die Verbindung zwischen Formstücken aus unterschiedlichen Werkstoffen. Übergangsstücke können wie folgt beschaffen sein. einteiliger Übergang Stahl/Kunststoff mit glattem Schweißende oder Gewinde. Der Polyethylen-Stutzen ist auf den eigens vorbereiteten Stahl-Stutzen aufgegossen; die Verbindung ist zugsicher und einwandfrei dicht. Übergang Kupfer/PE mit glattem Schweißende aus Kupfer, ausgelegt nach denselben Grundsätzen wie die einteiligen Übergänge Kupfer/Kunststoff. Arten der Übergänge mehrteiliger Übergang Stahl/Kunststoff wird durch mechanischen Zusammenbau eines Stahlstutzes mit einem Polyethylen-Stutzen hergestellt. Der Stahlstutzen wird in das Polyethylen-Rohr unter Kraftanwendung eingeführt. Die Verbindung wird durch einen äußeren Klemmring gesichert. Anschluss Stahl/Kunststoff ist eine Sonderausführung des einteiligen Übergangs Stahl/Kunststoff, dessen Besonderheit im langen und unter 90° gebogenen Stahlende besteht. Das Formstück wird üblicherweise bei Hausanschlüssen verwendet. 19 Elektroschweissmuffen und Elektroschweisswinkel bestehen aus elektroschweißbaren Übergangsstücken, an einem Ende Einsatz aus Messing mit Innen- oder Außengewinde, oder mit Drehverschraubung. Ist als Muffe oder als Winkel 90° und 45° verfügbar. Stutzenschelle mit Übergang das Oberteil der Schelle ist mit einem Einsatz aus Messing mit Innengewinde versehen, an welchen der Abgang aus Metall hergestellt werden kann. Bei der Ausführung mit doppeltem Gewinde und einem Verschluss innen/außen kann eine Sperrblase eingeführt werden und Reparaturarbeiten in Teilabschnitten der Leitung durchgeführt werden. 20 Heizelementstumpfschweißung Unter Heizelementstumpfschweißung, allgemein mit Stumpfschweißung bezeichnet, versteht man die Verbindung zweier Bauteile (Rohre oder Formstücke), bei denen die zu Verbindungsflächen an einem Heizelement angeglichen, bei reduziertem Druck aufgeschmolzen und nach dem Entfernen des Heizelements unter Druck zusammengefügt werden; das Schweißverfahren ist durch die Norm UNI 10520 geregelt. Die bei der Ausbildung der Verbindungen eingesetzten Schweißer müssen nach Norm UNI 9737 für die Klassen PE-2 oder PE-2-D ausgebildet sein. Verträglichkeit Durchführbar sind Stumpfschweißungen an Rohren und Formstücken aus PE 80 und PE 100 mit gleichem Nenndurchmesser (vorzugsweise größer als 50 mm), gleichem SDR (somit gleicher Nennwanddicke) und einem Schmelzindex MFR im Bereich: Heizelementstumpfschweißung 0,2 ÷ 1,4 g / 10 min (190°C / 5 kg) klimatische Bedingungen Die Schweißungen müssen bei geringer Raumfeuchtigkeit erfolgen; die Raumtemperatur muss in folgendem Bereich liegen: -5°C ÷ +40°C Erscheint dies erforderlich, muss man geeignete Maßnahmen zum Schutz des Arbeitsbereiches treffen, durch Einzelten, eingerichtete Behausungen oder sonstige. Unzulässig ist der Einsatz von Lötlampen oder Brennern mit freier Flamme zur Erhitzung der zu verbindenden Flächen. 21 Vorprüfungen Der Schweißer hat eine Stellung einzunehmen, von welcher er durchgehend den gesamten Ablauf des Verfahrens übersehen kann; es müssen angemessene Arbeitsräume in trockenen Bereichen und mit möglichst ebenem Untergrund vorhanden sein. Die Komponenten müssen in vorschriftsgemäßen Lagerstätten bezogen werden und müssen vor Beginn der Schweißarbeit überprüft werden; insbesondere ist darauf zu achten, dass die Innen- und Außenflächen der Rohre bzw. der Formstücke im Bereich der Schweißenden unversehrt sind und dass die Grenzabmaße für die Wanddicke, den mittleren Außendurchmesser und die Ovalität nach Norm eingehalten sind, damit das gute Gelingen der Schweißarbeit gewährleistet bleibt. Vor Beginn des Schweißvorgangs, ist die Funktionstüchtigkeit der eingesetzten Einrichtungen mit Bezug auf die Vorschreibungen der Norm UNI 10565 zu prüfen. Maßgeblich für das gute Gelingen der Schweißarbeit ist die Vorbereitung der zu schweißenden Flächen, welche in der Folge beschrieben wird: Reinigung und Formgebung Bevor die zu verschweißenden Bauteile ausgelegt werden, sind ihre Innenund Außenflächen sorgfältig von Staub, Fett, Erde, Schlamm oder sonstigem Schmutz mit Reinigungspapier und einem geeigneten Reiniger zu befreien; ungeeignet sind Reiniger auf Wasserbasis. Analog sind auch das Schabgerät und das Heizelement zu reinigen. Rohre und Formstücke sind in die Zangen der Schweißmaschine einzuspannen; die Bewegung in Längsrichtung muss ungehindert möglich sein; bei Bedarf sind die Rohre auf Rollenböcke zu lagern. Die Bauteile sind axial auszurichten, etwa durch Umlegen oder durch Betätigung der Klemmvorrichtung; dabei dürfen keine Zwangspannungen entstehen oder die Oberflächen der Werkstücke beschädigt werden. Die spanabhebende Bearbeitung durch Fräsen erfolgt unter mäßigem Fügedruck durch Aufsetzen auf das bereits angelassene Fräsgerät, damit die Berührungsflächen nicht überhitzt werden oder das Gerät abgewürgt wird. Bei einer fachgerechten Fräsung bildet sich an beiden Schweißflächen ein durchgehender Span aus; nachdem die Schweißenden zurückgefahren sind, kann das Fräsgerät abgestellt werden. Die Schneiden der Fräse müssen bei mangelhaftem Ergebnis oder bei geringem Arbeitsfortschritt nachgeschliffen oder ersetzt werden. Nach dem Fräsvorgang sind die Späne innen und außen im Schweißbereich mit sauberem Reinigungspapier oder mit einem Pinsel zu beseitigen. Bearbeitete Flächen dürfen weder beschmutzt noch mit den Händen berührt werden; ansonsten ist eine erneute Reinigung erforderlich. Kontrollen Nach der Vorbereitung und nach zurückfahren des Fräswerkzeugs, sind die Schweißflächen zur Durchführung folgender Prüfungen zusammenzufügen: • der größte Versatz der Fügeflächen darf in keinem Punkt des Umfangs größer als 10% der Wanddicke der zu verschweißenden Bauteile sein; der größte zulässige Absolutwert beträgt 2 mm. Widrigenfalls sind die Rohre erneut auszurichten und zu fräsen; 22 • die Spaltbreite unter Angleichdruck darf die in der folgenden Tabelle angegebenen Werte nicht überschreiten; widrigenfalls sind die Rohre erneut auszurichten und zu fräsen. Nenn-Außendurchmesser [dn] zulässige Spaltbreite [mm] bis zu 250 0,3 von 250 bis 400 0,5 von 400 bis 630 1,0 größer als 630 2/1000 dn Temperatur des Heizelements Das zur Erhitzung der Halbzeuge verwendete Heizelement muss die Erreichung der Schweißtemperatur während eines Zeitraums von mindestens 20 min gewährleisten; nach diesem Zeitraum muss die gemessene Temperatur überall auf beiden zu verbindenden Flächen den am Thermostaten eingestellten Wert mit einer Toleranz von ±10 °C annehmen. Unabhängig von der Art des Werkstoffs (PE80 oder PE100) sowie von den Abmessungen der zu verbindenden Rohre und Formstücke (Durchmesser und Wanddicke), ist die Heizelementtemperatur wie folgt einzustellen: 0 T = (215+1 ) °C -5 Vorsichtsmaßnahmen Der Schweißer hat darauf zu achten, daß während des Schweißvorgangs keine äußeren Störfaktoren für die fachgerechte Ausführung der Verbindung auftreten. Häufig kühlt zum Beispiel das Heizelement aufgrund der Luftströmung in den Rohren ab: es ist deshalb ratsam, die zumeist vorhandenen Endverschlüsse erst nach der Verschweißung abzunehmen oder die Enden zu verschließen. Das Heizelement ist immer in seiner Transportkiste auf einer eigenen Schale abzulegen und festzusetzen, zur Vermeidung von Schäden an der antiadhäsiven Beschichtung; diese ist in regelmäßigen Zeitabständen je nach Einsatzzeiten zu erneuern. Bei Verschmutzung mit Fett, Staub oder Polyethylen-Resten ist die Beschichtung oder Bespannung kalt mit geeigneten Reinigern zu reinigen. 23 Spezifischer Anpressdruck Der zur Verschweißung von Polyethylen erforderliche spezifische Anpressdruck, unter welchem die zu verschweißenden Flächen zusammengepresst werden, beträgt: (0,15 ± 0,02) N/mm2 Der Anpressdruck wird mit eigenen Formeln berechnet und wird dann über die Kennwerte der hydraulischen Zylinder am Schweißgerät in den Hydraulikdruck umgerechnet; in den meisten Fällen ist der Einstellwert in Abhängigkeit vom Durchmesser und von der Wanddicke der zu verbindenden Halbzeuge den Tabellen auf den Schweißgeräten zu entnehmen. Neben der Anpresskraft ist fallweise auch die Schleifkraft für die ausgelegten Rohre Pt zu berücksichtigen. Der Druck kann auf dem Messgerät verfolgt werden und ist an der Schweißmaschine einzustellen. Schleifkraft Die Schleifkraft Pt ist die geringste Kraft, bei welcher der Widerstand des beweglichen Teils des Schweißgeräts mit eingespanntem Halbzeug überwunden wird; sie hängt vom Gewicht des beweglichen Teils und des zu verbindenden Halbzeugs, von der Öltemperatur sowie von der Spannkraft in den Zangen ab. Die Schleifkraft ist immer direkt bei jedem Schweißvorgang mit den eigenen Geräten an der Schweißmaschine zu erheben; der Wert ist dem Angleichdruck (P1) und dem Fügedruck (P5) gemäß Tabelle hinzuzuzählen, dessen Höchstwert nicht überschritten werden darf. 24 Schweißvorgang mit einheitlichem Druck Y (P1 + Pt) 1 2 3 4 (P5 + Pt) 5 6 (P2 ) t6 t1 t2 t3 t4 t5 X Der Schweißvorgang muss unmittelbar nach der Vorbereitung der Schweißenden erfolgen. Unter Baustellendebindungen ist die Reinigung zu wiederholen, sobald festgestellt wird, dass zwischen der Bearbeitung und dem Beginn des Schweißvorgangs Verunreinigungen wie Staub, Fett oder sonstige auf die Schweißenden gelangt sind. Die gewählten Schweißparameter sind für jede einzelne Verbindung in einem eigenen Bericht festzuhalten. 25 Arbeitsgang 1 Angleichen und Vorwärmen Das Heizelement des Schweißgeräts in Stellung bringen und festsetzen. Die Schweißenden an das Heizelement anfügen und unter folgender Kraft andrücken: P1 + Pt wo P1 den vom Hersteller des Schweißgeräts entnommen und die Schleifkraft Pt erhoben und hinzugefügt wird. Nach Ablauf der Anwärmzeit t1 bilden sich an beiden Schweißenden Wülste aus erweichtem Werkstoff aus, dessen Breite folgenden Sollwert erreichen muss: A = 0,5 + (0,1 x en) [mm] wo en die Nennwanddicke der zu verbindenden Rohre oder Formstücke ist. 26 Arbeitsgang 2 Anwärmen Die vergleichsweise rasche Erweichung des Werkstoffs wird an der Ausbildung des Wulstes erkannt werden. Zum Anwärmen müssen die Schweißflächen mit geringem Druck am Heizelement anliegen damit der erwärmte Werkstoff nicht seitlich ausweicht; die Güte der Verbindung wäre ansonsten wesentlich beeinträchtigt, da sich eine untererwärmte, bruchanfällige Verbindung ergeben würde. Der Druck ist vom ursprünglichen Wert P1 + Pt (Arbeitsabschnitt 1) auf den Druck P2 abzusenken, unter welchem die Schweißflächen das Heizelement vollflächig während der gesamten Aufwärmzeit berühren; für den Druck gilt folgender Grenzwert: P2 ≤ 0,02 N/mm2 Wenn P2 in den Schweißtabellen des eingesetzten Geräts nicht näher angegeben ist, ist es ratsam, den Druck auf nahezu Null und keinesfalls größer als Pt abzusenken. Bei fachgerechter Ausführung des Vorgangs erfolgt das Anwärmen ohne nennenswerte Vergrößerung des Wulsts. Während dieses Arbeitsgangs müssen die Fügeflächen ganzflächig während eines wie folgt bestimmten Zeitraums am Heizelement anliegen: t2 = 12 × en [s] wo en die Nennwanddicke des zu verbindenden Halbzeugs ist. Für t2 ist eine Toleranz von +8% bis -0% zulässig. 27 Arbeitsgang 3 Umstellen mit Abnahme des Heizelements Nach Verlauf des Zeitraums t2, sind die Fügeflächen vom Heizelement zu lösen um letzteres ohne Beschädigung und Verschmutzung der Fügeflächen herauszunehmen; die Fügeflächen sind schnell bis zur Berührung zusammenzufahren. Dieser Arbeitsgang ist äußerst heikel und die fachgerechte Ausführung ist wesentlich für das gute Gelingen der Verbindung. Die Umstellzeit soll so gering als möglich gehalten werden, damit die Fügeflächen in plastischem Zustand nicht übermäßig abkühlen; gleichzeitig ist auch die Fahrgeschwindigkeit unmittelbar vor der Berührung der beiden Teile auf nahezu Null herabzusetzen, damit nicht beim Zusammentreffen der erweichte Werkstoff seitlich herausgequetscht wird. Die beiden Teile verbinden sich auf diese Weise einwandfrei ohne Bildung von unterkühlten Bereichen im Inneren der Schweißnaht. Der Vorgang muss innerhalb eines wie folgt bestimmten Zeitraums abgeschlossen sein: t3 = 4 + (0,3 × en) [s] wo en die Nennwanddicke des zu verbindenden Halbzeugs ist. 28 Arbeitsgang 4 Aufbau des Fügedruckes Die Schweißflächen zusammenführen und den Druck linear ansteigend bis zum wie folgt bestimmten Fügedruck aufbauen; das seitliche Ausweichen des leicht formbaren Werkstoffs von den Fügeflächen ist unter allen Umständen zu vermeiden: P5 + Pt wo P5 (entspricht P1) den vom Hersteller des Schweißgeräts gelieferten Tabellen entnommen wird und zur Schleifkraft Pt addiert wird. Die besagte Fügekraft ist innerhalb des folgenden Zeitraums aufzubauen: t4 = 4 + (0,4 × en) [s] wo en die Nennwanddicke des zu verbindenden Halbzeugs ist. ansteigender Druck ansteigender Druck 29 Arbeitsgang 5 Fügen beziehungsweise Schweißen Der Fügedruck (P5 + Pt) auf den Flächen ist während des folgenden Zeitraums aufrecht zu erhalten: t5 = 3 + en [min] wo en die Nennwanddicke des zu verbindenden Halbzeugs ist. Für t5 ist eine Toleranz von +10% bis -0% zulässig. P5 + Pt P5 + Pt B Arbeitsgang 6 Abkühlung Nach Ablauf der Fügezeit t5 wird der Druck auf null abgebaut; die verschweißten Bauteile können nun aus dem Schweißgerät genommen werden. Die Verbindung darf erst nach vollständiger Abkühlung, feststellbar durch Berühren, mechanisch beansprucht werden, ansonsten die Ausbildung von Haarrissen oder plastischen Verformungen im Schweißbereich zu erwarten ist. Die Abkühlung muss stetig bei Umgebungstemperatur erfolgen; unzulässig ist die Abkühlung mit Wasser, Druckluft oder sonstigen Behelfen. Die Dauer der Abkühlzeit darf nicht geringer als folgender Wert sein: t6 = 1,5 × en [min] wo en die Nennwanddicke des zu verbindenden Halbzeugs ist. 30 Übersicht Arbeitsgänge und Richtwerte des Schweißvorgangs mit einheitlichem Druck Arbeitsgang 1 Angleichen und Vorwärmen 2 Anwärmen 3 Umstellen mit Abnahme des Heizelements 4 Aufbau des Fügedruckes 5 6 Anpressdruck Zeit [s] Anmerkungen Zeitraum t1 gestattet die Ausbildung eines Wulstes der Breite: A=0,5 + (0,1 x en) [mm] 0,15 N/mm2 + Pt - ≤ 0,02 N/mm2 12 x en Druckabbau und Fügeflächen an das Heizelement anliegen lassen. - < 4 + (0,3 x en) Heizelement herausnehmen ohne die Fügeflächen zu beschädigen. 0 → 0,15 N/mm2 + Pt 4 + (0,4 x en) Fügeflächen zusammenfügen und vermeiden, dass der erweichte Werkstoff seitlich ausgequetscht wird. Fügen bzw. Schweißen 0,15 N/mm2 + Pt (3 + en) x 60 Fügeflächen zusammendrücken. Abkühlung - ≥ 1,5 x en x 60 Die Verbindung darf nicht beansprucht werden. N.B. In den Formeln bedeutet en die Nennwanddicke der Halbzeuge 31 Schweißvorgang mit unterschiedlichen Druckstufen Weisen die Rohre und Formstücke Wanddicken größer oder gleich 20 mm auf, besteht nach Norm UNI 10520 die Möglichkeit, abweichend vom üblichen Verfahren mit einheitlichem Druck, den in der Folge beschriebenen Schweißvorgang mit unterschiedlichen Druckstufen anzuwenden. (P5 + Pt) Y 1 2 3 4 5 t2 t3 t4 t5 6 7 (P1 + Pt) (P6 ) (P2 ) t1 t6 t7 X Die Temperatur des Heizelements, die Kräfte P1 (Arbeitsgang 1), P5 (Arbeitsgang 5) sowie P2 (Arbeitsgang 2) bleiben in diesem Fall gleich wie beim üblichen Vorgang; ebenfalls gleich bleiben die Witterungsbedingungen, die Eigenschaften der einsetzbaren Geräte, die Vorprüfungen und die Vorbereitung des Schweißvorgans. Auch hier ist den Druckkräften P1 (Arbeitsgang 1) und P5 (Arbeitsgang 5) die gemessene Schleifkraft Pt wie für den üblichen Vorgang hinzuzuzählen; unterschiedlich ist hingegen die Anpresskraft P6 (Arbeitsgang 6), welche so zu bemessen ist, dass die Fügeflächen folgendem Druck ausgesetzt sind: (0,05 ± 0,01) N/mm2 Die gewählten Schweißparameter sind für jede einzelne Verbindung in einem eigenen Bericht festzuhalten. 32 Arbeitsgang 1 Angleichen und Vorwärmen Das Heizelement des Schweißgeräts in Stellung bringen und festsetzen. Die Schweißenden an das Heizelement anfügen und unter folgender Kraft andrücken: P1 + Pt wo P1 den vom Hersteller des Schweißgeräts entnommen und die Schleifkraft Pt erhoben und hinzugefügt wird. Nach Ablauf der Anwärmzeit t1 bilden sich an beiden Schweißenden Wülste aus erweichtem Werkstoff aus, dessen Breite folgenden Sollwert erreichen muss: A = 0,5 + (0,1 × en) [mm] wo en die Nennwanddicke der zu verbindenden Rohre oder Formstücke ist. Arbeitsgang 2 Anwärmen Den Druck vom ursprünglichen P1 + Pt (Arbeitsabschnitt 1) auf den Druck P2 absenken und Fügeflächen am Heizelement während folgendem Zeitraum anliegen lassen: t2 = (10 × en) + 60 [s] wo en die Nennwanddicke der zu verbindenden Rohre oder Formstücke ist. Für t2 ist eine Toleranz von +8% bis -0% zulässig. Arbeitsgang 3 Umstellen mit Abnahme des Heizelements Heizelement ohne Beschädigung und Verschmutzung der Fügeflächen herauszunehmen. Die Umstellzeit soll so gering als möglich gehalten werden, damit die Fügeflächen nicht übermäßig abkühlen. Der Ausbau des Heizelements und die Zusammenführung der Fügeflächen für den Arbeitsgang 4 müssen innerhalb des wie folgt bestimmten Zeitraums abgeschlossen sein: t3 ≤ 10 [s] t3 ≤ 15 [s] für dn ≤ 630 mm für dn > 630 mm 33 Arbeitsgang 4 Aufbau des Fügedrucks Die Schweißflächen zusammenführen und den Druck linear ansteigend bis zum wie folgt bestimmten Fügedruck aufbauen; das seitliche Ausweichen des leicht formbaren Werkstoffs von den Fügeflächen ist unter allen Umständen zu vermeiden: P5 + Pt Die besagte Fügekraft ist innerhalb des folgenden Zeitraums aufzubauen: t4 ≤ 10 [s] Arbeitsgang 5 Fügen beziehungsweise Schweißen Der Fügedruck (P5 + Pt) auf den Flächen ist während des folgenden Zeitraums aufrecht zu erhalten: t5 = 10 [s] Arbeitsgang 6 Fügen beziehungsweise Schweißen Anpressdruck von (P5 + Pt) auf den Wert P6 herabsetzen und Fügeflächen während folgendem Zeitraum anliegen lassen: t6 = 3 + en [min] wo en die Nennwanddicke der zu verbindenden Rohre oder Formstücke ist. Arbeitsgang 7 Abkühlung Nach Ablauf der Fügezeit t6 wird der Druck auf null abgebaut; die verschweißten Bauteile können nun aus dem Schweißgerät genommen werden. Die Verbindung darf erst nach vollständiger Abkühlung, feststellbar durch Berühren, mechanisch beansprucht werden, ansonsten die Ausbildung von Haarrissen oder plastischen Verformungen im Schweißbereich zu erwarten ist. Die Abkühlung muss stetig bei Umgebungstemperatur erfolgen; unzulässig ist die Abkühlung mit Wasser, Druckluft oder sonstigen Behelfen. Die Dauer der Abkühlzeit darf nicht geringer als folgender Wert sein: t7 = 1,5 × en [min] wo en die Nennwanddicke der zu verbindenden Rohre oder Formstücke ist. 34 Übersicht Schweißvorgang mit unterschiedlichen Druckstufen Arbeitsgang 1 Angleichen und Vorwärmen 2 Anwärmen 3 Umstellen mit Abnahme des Heizelements Anpressdruck Zeit [s] 0,15 N/mm2 + Pt - ≤ 0,02 N/mm2 (10 x en) + 60 Anmerkungen Zeitraum t1 gestattet die Ausbildung eines Wulstes der Breite: A=0,5 + (0,1 x en) [mm] Druckabbau und Fügeflächen an das Heizelement anliegen lassen. ≤ 10 (dn ≤ 630 mm) - ≤ 15 Heizelement herausnehmen ohne die Fügeflächen zu beschädigen. (dn > 630 mm) 4 Aufbau des Fügedrucks 0 → 0,15 N/mm + Pt ≤ 10 Fügeflächen zusammenfügen und vermeiden, dass der erweichte Werkstoff seitlich ausgequetscht wird. 5 Fügen bzw. Schweißen 0,15 N/mm2 + Pt 10 Fügeflächen zusammendrücken. 6 Fügen bzw. Schweißen 0,05 N/mm2 (3 + en) x 60 Druck abbauen und Fügeflächen anliegen lassen. 7 Abkühlung - ≥ 1,5 x en x 60 2 Die Verbindung darf nicht beansprucht werden. N.B. In den Formeln bedeutet en die Nennwanddicke der Halbzeuge Schweißtabellen Sämtliche Richtwerte (Zeit und Druck) für den Stumpfschweißvorgang mit Heizelementen sind in den vom Hersteller der Schweißgeräte zur Verfügung gestellten Tabellen in Abhängigkeit von den Durchmessern und den Wanddicken zu entnehmen. Nachdem wie gesagt der erforderliche Anpreßdruck für die Kennwerte der hydraulischen Anlage am Schweißgerät umzurechnen ist, ergibt sich zwingend, daß die Tabellen nur für ein gewisses Modell gelten und nicht allgemeingültig sind. Die Schweißtabelle muss bei jedem Einsatz des Schweißgeräts verfügbar sein; es ist ratsam, eine Kopie an einem sicheren Ort aufzubewahren. 35 von Hand betätigte Stumpfschweißgeräte Die zur Stumpfschweißung von Rohren und Formstücken aus Polyethylen zur Ausbildung von Druckleitungen zur Förderung von Erdgas, Wasser und sonstigen Medien verwendeten Baustellenschweißgeräte mit Heizelementen müssen die Anforderungen nach Norm UNI 10565 erfüllen, das CE-Kennzeichen aufweisen und folgenden Ansprüchen genügen: • axiale Ausrichtung der Rohre durch die Klemmen; • einwandfreie Vorbereitung der Schweißenden der Rohre und Formstücke mit einem spanabhebenden Werkzeug; • genaue Überwachung des Anpressdrucks und der Temperatur des Heizelements; • Erfüllung der Vorschriften im Bereich der Arbeitssicherheit. Das Gerät besteht aus einem Geräterahmen, bestehend aus einem Grundrahmen mit zwei aufgesetzten Führungen sowie einer festen und einer beweglichen Spannvorrichtung. Die Bewegung der letzteren und der Anpressdruck werden durch hydraulische Kolben erzeugt. Auf jeder Spannvorrichtung sind zumindest zwei Klemmen montiert, in denen die zu verbindenden Halbzeuge festgesetzt werden können; in Abhängigkeit von den Rohrabmessungen müssen unterschiedliche Passringe eingesetzt werden können. Die Schweißgeräte sind mit einem von Hand betätigten Hydraulikaggregat, einem Heizelement und einer Fräse ausgestattet; wichtig ist, dass am Hydraulikaggregat der Druck lückenlos eingestellt werden kann. Die Fräse muss gleichzeitig beide gegenüberliegenden Schweißenden genau senkrecht zu deren Achse bearbeiten können; die Späne sollen außerhalb der Werkstücke abfallen, damit der Schweißer unverzüglich Unregelmäßigkeiten, wie etwa Unterbrechungen während der Arbeit feststellen kann. Das Heizelement muss die gleichmäßige Temperaturvertei lung auf der gesamten Fügefläche gewährleisten; die einfache Ablö sung der Fügeflächen ist mit einer antiadhäsiven Beschichtung oder Bespannung zu gewährleisten. Das Gerät muss mit einer Vor richtung zur Temperaturerhebung ausgestattet sein, welche unab hängig von sonstigen Stell- oder Überwachungsvorrichtungen für die Temperatur funktioniert. Das Schweißgerät mit allen Bestandteilen und Komponenten ist regelmäßig alle zwei Jahre vom Hersteller oder von einer genehmigten Werkstatt überholen zu lassen. Bei dieser Gelegenheit sind auch die Prüfungen nach Norm UNI 10565 durchzuführen und die Konformität durch eine eigene Bescheinigung zu bestätigen. 36 automatische Stumpfschweißgeräte In der Norm UNI 10565 wird auch auf automatische Stumpfschweißgeräte eingegangen, für welche zusätzliche Anforderungen zu erfüllen sind. Diese Schweißgeräte sind mit einer elektronischen Vorrichtung ausgestattet, mit welchem die einzelnen Arbeitsläufe des eingestellten Schweißvorgangs durchgeführt und überwacht werden können; bei Wahrnehmung einer Störung wird der Vorgang unterbrochen. Die Steuereinheit ist mit einer Tastatur zur Eingabe der Daten, einer Anzeige und einer Vorrichtung zur Speicherung und zur Übertragung der erhobenen Schweißwerte ausgestattet. Die Steuereinheit regelt und überwacht die Temperatur des Heizelements während dem Einsatz, den Anpressdruck und die Zeiten; am Gerät können die Schleppkraft und die Außentemperatur ermittelt werden. Wird während des Schweißvorgangs ein Fehler festgestellt, wird der Vorgang automatisch Unterbrochen. Nach dem Schweißvorgang gibt die elektronische Kontrolleinheit ein Leuchtoder Tonsignal ab, um das Ende des Vorgangs anzuzeigen; die Angaben zum Schweißvorgang sind an der Visualisierung ablesbar. Schweißprotokolle Die Norm UNI 10565 behandelt auch elektronische Speicher für Schweißprotokolle, welche, wenn sie mit einem von Hand betriebenen Schweißgerät mit Heizelementen zusammen geschaltet werden, die Aufzeichnung des durchgeführten Schweißvorgangs und die Auswertung der Daten mit Bezug auf die geltenden Normen gestatten. Mit der Vorrichtung können die Daten über die durchgeführten Schweißungen mit einem eigenen Protokoll gespeichert und übertragen werden. Zubehör Zum Zubehör der Schweißgeräte sollten auch Rollenböcke gehören, auf denen die Rohre fast reibungslos in Längsrichtung bewegt werden können. 37 Heizwendelschweißung Die Heizwendelschweißung ist ein Verfahren zur Verbindung von Rohren und Formstücken mit gleichem Durchmesser der Schweißenden, dessen Oberflächen durch in die Muffe oder in den Sattel eingebaute elektrische Widerstände erhitzt und verschmolzen werden. Das Verfahren gilt als das ausgereifteste und sicherste zur Verbindung von Werkstücken aus Polyethylen. Aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit können Rohre und Formstücke mit unterschiedlichen Wanddicken und unterschiedlicher Herstellung verbunden werden. Das Verfahren zur Heizwendelschweißung wird in der Norm UNI 10521 geregelt; die bei der Ausbildung der Verbindungen eingesetzten Schweißer müssen eigens ausgebildet sein und ein Zeugnis für die Klassen PE-3 oder PE-3-D nach Norm UNI 9737 vorweisen können. Schellen und Formstücke für die Heizwendelschweißung Zur Gewährleistung von einwandfreien Verbindungen, müssen Schweißvorgang folgende Anweisungen sorgfältig befolgt werden. beim Vorbereitung Die Schweißungen dürfen nur in trockener Umgebung und im Schutz vor ungünstigen äußeren Bedingungen (Feuchtigkeit, Regen, Schnee, Luftzug, übermäßige Sonnenbestrahlung) ausgeführt werden. Widrigenfalls sind die Arbeitsbereiche durch geeignete Maßnahmen zu schützen. Heizwendelschweißung Die Außentemperatur muss im Bereich -5°C e +40°C liegen. Ein wesentlicher Faktor für das einwandfreie Langzeitverhalten der Schweißnaht wird durch die Vorbereitung der Oberfläche des Schweißendes, welches mit der Schweißmuffe zu verbinden ist, dargestellt; die anoxydierte oberflächliche Schicht und die vorhandenen Verunreinigungen sind sorgfältig zu beseitigen. Es sei hervorgehoben, daß das in der Folge beschriebene Verfahren, trotz ausdrücklichem Hinweis auf Rohre, auch für jene Fälle gilt, in denen statt einem Rohr das freie Ende (Rohrstutzen) eines stumpf geschweißten Werkstücks in die Schweißmuffe eingeführt wird. Schweißgerät und Zubehör aufstellen, 2 vorbereiten und prüfen: - Schweißgerät 1. Schweißverbindung 2. Ausrichtvorrichtung 3. Ziehklinge oder Rotationsschaber 4. Rohrtrenngerät 5. Reiniger 6. faserfreies, sauberes und rissfestes Tuch oder Papier 7. wischfester Filzstift oder Wachsstift 5 6 4 1 3 7 39 Durch Sichtprüfung Rohre auf Mängel, wie Einschnitte oder Kratzer (die zulässige Tiefe beträgt 10% der Wanddicke) untersuchen. Die Mängel sind durch Ausschneiden des betroffenen Rohrabschnitts zu beseitigen. Die Enden der zu verbindenden Rohre sind genau senkrecht zur Achse mit einem eigenen Trenngerät abgeschnitten werden. Oval verformte Rohre dürfen nicht verwendet werden. Die wie folgt berechnete Ovalität darf auf keinen Fall größer als 1,5% sein: OV= de max - de min dn x 100 de = beliebiger Außendurchmesser dn = Nenndurchmesser Oval verformte und verbogene Rohrabschnitte werden mit eigenen Richtgeräten oder Runddrückklemmen wiederhergestellt. Rohre in Rollen sind zumindest 24 h vor der Verwendung auszurollen. Unzulässig ist die Behebung von Ovalität oder Bügen durch Erwärmung. 40 Bearbeitung durch Schaben Rohrenden von Schlamm, Staub, Erde und Fett reinigen mit einem saugfähigem, nicht faserndem Papier oder Tuch und Spezialreiniger (zum Beispiel IsopropylAlkohol oder Methylenchlorid) gründlich von Verunreinigungen jeglicher Art säubern. Unzulässig ist die Verwendung von Reini gern wie Trichloräthylen, Brennspiritus, Benzin, Aceton oder Lösemittel für Lacke. Mit einem Filzoder Wachsstift Schabbereich kennzeichnen; die Länge des abzuschabenden Rohrab-schnitts muss mindestens 10 mm länger als das in die Schweißmuffe einzuführende Schweißende sein. Die Innenseite der Schweißmuffe darf nicht abgeschabt werden. Die Verbindungsfläche der Rohre zur Beseitigung der anoxydierten oberflächlichen Schicht abschaben. Der Vorgang ist mit einem Handschaber oder mit eigenen Schabgeräten durchzuführen. Die oberflächliche Schicht muss auf einer gleichmäßigen Dicke von etwa 0,1 mm bei Rohrdurchmessern von 63 mm und von etwa 0,2 mm bei Rohrdurchmessern größer als 63 mm beseitigt werden. Wird eine Ziehklinge verwendet, kann man davon ausgehen, dass die Arbeit fachgerecht ausgeführt wurde, wenn sich ein gleichmäßiger Span ausbildet, der an der Rohrkante anhaftet und durch Brechen oder Abrunden der Kante beseitigt wird. Unzulässig ist die Verwendung von Schmirgelpapier, Messern, Feilen, Handschleifmaschinen oder sonstigem Behelf. 41 Reinigung Die bearbeiteten Flächen vor dem Einfügen des Schweißendes in die Schweißmuffe mit einem saugfähigem, nicht faserndem Papier oder Tuch und Spezialreiniger gründlich von Verunreinigungen jeglicher Art erneut säubern. Auf die gleiche Weise die Innenfläche der Schweißmuffe reinigen, welche ihrer Verpackung erst unmittelbar vor der Verwendung entnommen werden darf. Die gereinigten Flächen dürfen nicht mehr mit den Händen berührt werden; widrigenfalls ist die Reinigung zu widerholen. Bevor man zu den nächsten Arbeitsgängen übergeht, hat man sich zu vergewissern, daß alle Flächen einwandfrei trocken sind. Ausrichten und Festsetzen Die Verwendung einer Rohrhalteklemme ist für Werkstücke jeglicher Abmessung vorgeschrieben, mit welcher: • Beanspruchungen auf die Verbindungsstelle während dem Schweißvorgang und der Abkühlung vermieden werden; • die Zentrierung entlang der Achse der zu verbindenden Werkstücke gewährleistet wird; • die ovale Verformung der Rohre korrigiert werden kann. Um die Rohrhalteklemme an die verschiedenen Abmessungen der Werkstücke anzupassen, sind Passringe einzufügen und bei Bedarf der Abstand zwischen den verfahrbaren Klemmen anzupassen. Für den Einbau von Formstücken für die Heizwendelschweißung, wie etwa Winkel 90°/45° und T-Stücke, stehen neigbare Universal-Rohrhalteklemmen zur Verfügung. Sollte die Verwendung von Rohrhalteklemmen aus triftigen Gründen unzumutbar sein, kann man auf Alternativverfahren zurückgreifen; in diesem Fall ist das Verfahren für die gegebenen Montagebedingungen zu prüfen, wobei die Güte der Schweißungen anhand von Sichtprüfungen und vor allem von Prüfungen auf Versagen durch Kohäsionsbruch und von Dichtheitsprüfungen nach Norma UNI 10521 zu überwachen ist. 42 Auf zumindest einem Drittel des Umfangs am Schweißende mit einem Filz- oder Wachsstift die Einstecklänge markieren. Dies gilt auch wenn ein Anschlag oder eine mittige Rippe vorhanden sind. Die Markierung erleichtert die einwandfreie Einführung des Rohres und gestattet auch die Prüfung auf Verschiebungen nach Abschluss des Schweißvorgangs. Die Schweißmuffe bis zur Markierung auf das vorbereitete Ende des ersten Rohres schieben. Rohr in der Rohrhalteklemme festsetzen. Zweites Rohrende in die Schweissmuffe bis zur Markierung einschieben und in der Rohrhalteklemme festsetzen. 43 Verschweißung Steckanschlüsse der Muffe mit dem Anschlussstecker des Schweißkabels verbinden und die Schweißparameter gemäß Bedienungsanleitung des Schweißgeräts einstellen. N.B.: bei ungewollter Unterbrechung des Schweißvorgangs, kann der Ablauf ein einziges Mal nach vollständiger, durch Berührung feststellbarer Abkühlung widerholt werden. Nach Abschluss des Vorgangs das Austreten der Schweißindikatoren an der Muffe prüfen. Achtung: das Austreten der Schweißindika toren ist kein Nachweis für das einwandfreie Gelingen des Schweißvorgangs, es ist einzig ein Hinweis auf die erfolgte Werkstoffschmelze. Abkühlung Das Rohr kann nach einer Abkühlungszeit zwischen 10 min und 30 min je nach Durchmesser und Art der Verbindung aus der Rohrhalteklemme genommen werden; genaue Angaben werden jedenfalls immer vom Hersteller der zu verbindenden Bauteile geliefert. Zu diesem Zweck ist es ratsam, nach dem Schmelzvorgang an der Verbindung mit einem Filzstift die genaue Uhrzeit, zu welcher die Abnahme der Rohrhalteklemme zugelassen werden kann, zu notieren. Keinesfalls darf die Schweißverbindung vor der vollständigen Abkühlung, das heißt bevor die Werkstofftemperatur im Schweißbereich bis zu jener des umgebenden Werkstoffs abgesunken ist, bewegt oder irgendwie beansprucht werden; bei widrigen äußeren Bedingungen ist die Verbindung angemessen zu schützen. Streng untersagt ist die Verwendung von Behelfen wie Wasser, Pressluft oder sonstigen zur Beschleunigung der Abkühlung. Es ist ratsam, die Leitung vorsichtshalber erst nach einer Wartezeit von zumindest 2 Stunden nach dem letzten Schweißgang unter Druck zu setzen. Die angewendeten Schweißparameter sind in einem eigenen Schweißprotokoll festzuhalten. 44 Heizwendel-Schweißsattel Zur Ausbildung einer fachgerechten Verbindung, sind folgende Anweisungen genau zu beachten. Vorbereitung Die Schweißungen dürfen nur in trockener Umgebung und im Schutz vor ungünstigen äußeren Bedingungen (Feuchtigkeit, Regen, Schnee, Luftzug, übermäßige Sonnenbestrahlung) ausgeführt werden. Widrigenfalls sind die Arbeitsbereiche durch geeignete Maßnahmen zu schützen. Die Außentemperatur muss im Bereich -5°C e +40°C liegen. Ein wesentlicher Faktor für das einwandfreie Langzeitverhalten der Schweißnaht wird durch die Vorbereitung der Oberfläche des Rohres, auf welches der Schweißsattel zu verbinden ist, dargestellt, durch die Beseitigung der anoxydierten oberflächlichen Schicht und die sorgfältige Reinigung der Verbindungsflächen. Schweißgerät und Zubehör aufstellen, vorbereiten und prüfen: - Schweißgerät 1. Oberteil 2. Unterteil 3. Schraubensatz 4. Ziehklinge 5. Reinigungsflüssigkeit 6. faserfreies, sauberes und rissfestes Tuch oder Papier 7. Schraubenschlüssel/Drehscharuber zum Anziehen der Schrauben 8. Sechskantschlüssel für eingebauten Fräser 9. wischfester Filzstift oder Wachsstift 5 1 6 2 4 8 7 3 9 Durch Sichtprüfung Rohre auf Mängel, wie Einschnitte oder Kratzer (die zulässige Tiefe beträgt 10% der Wanddicke) untersuchen. Die Mängel sind durch Ausschneiden des betroffenen Rohrabschnitts zu beseitigen. Oval verformte Rohre dürfen nicht verwendet werden. Die wie folgt berechnete Ovalität darf auf keinen Fall größer als 1,5% sein: OV= de max - de min dn x 100 de = beliebiger Außendurchmesser dn = Nenndurchmesser Oval verformte und verbogene Rohrabschnitte werden mit eigenen Richtgeräten oder Runddrückklemmen wiederhergestellt. Rohre in Rollen sind zumindest 24 h vor der Verwendung auszurollen. Unzulässig ist die Behebung von Ovalität oder Bügen durch Erwärmung. 45 Bearbeitung durch Schaben Rohrenden von Schlamm, Staub, Erde und Fett reinigen mit einem saugfähigem, nicht faserndem Papier oder Tuch und Spezialreiniger (z.B. Isopropyl-Alkohol oder Methylenchlorid) gründlich von Verunreinigungen jeglicher Art säubern. Unzulässig ist die Verwendung von Reinigern wie Trichloräthylen, Brennspiritus, Benzin, Aceton oder Lösemittel für Lacke. Oberteil der Schelle auf das Rohr setzen und Schweißbereich mit einen Filz- oder Wachsstift anzeichnen. Der abgeschabte Bereich der Rohraußenflächen muss um mindestens 10 mm über den angezeichneten Bereich hinausragen, damit gewährleistet werden kann, dass die anoxidierte oberflächliche Schicht vollständig beseitigt wird. Der Vorgang ist mit einem Handschaber oder mit eigenen Schabgeräten durchzuführen. Die oberflächliche Schicht muss auf einer gleichmäßigen Dicke von etwa 0,1 mm bei Rohrdurchmessern von 63 mm und von etwa 0,2 mm bei Rohrdurchmessern größer als 63 mm beseitigt werden. Unzulässig ist die Verwendung von Schmirgelpapier, Messern, Feilen, Handschleifmaschinen oder sonstigem Behelf. Reinigung Unmittelbar bevor die Schelle auf das Rohr aufgesetzt wird, die bearbeitete Fläche erneut mit einem saugfähigem, nicht faserndem Papier oder Tuch und Spezialreiniger gründlich von Verunreinigungen jeglicher Art säubern. Auf die gleiche Weise die Innenfläche des Schweißsattels reinigen, welche ihrer Verpackung erst unmittelbar vor der Verwendung entnommen werden darf. Die gereinigten Flächen dürfen nicht mehr mit den Händen berührt werden; widrigenfalls ist die Reinigung zu widerholen. 46 Aufsetzen des Schweißsattels auf dem Rohr Sechskantschrauben in ihrem Sitz des Unterteils und die Muttern mit Unterlagscheiben in jenem des Oberteils einrasten lassen. Schweißsattel auf das Rohr mit dem Oberteil genau über den bearbeiteten Bereich aufsetzen. Schweißsattel am Rohr durch Anziehen der vier Spannschrauben festklemmen: Schrauben abwechselnd über Kreuz mit einem Schrauboder mit einem Inbusschlüssel, je nach Art der Schraube, anziehen. Schrauben bis zur Aufbringung des nötigen Schweißdruckes zwischen Sattel und Rohr anziehen (zwischen der Außenfläche des Rohrs und der Innenfläche des Schweißsattels darf kein Spalt erkennbar sein). Verschweißung Steckanschlüsse der Muffe mit dem Anschlussstecker des Schweißkabels verbinden und die Schweißparameter gemäß Bedienungsanleitung des Schweißgeräts einstellen. N.B.: bei ungewollter Unterbrechung des Schweißvorgangs, kann der Ablauf ein einziges Mal nach vollständiger, durch Berührung feststellbarer Abkühlung widerholt werden. Nach Abschluss des Vorgangs das Austreten der Schweißindikatoren an der Muffe prüfen. Achtung: das Austreten der Schweißindika toren ist kein Nachweis für das einwandfreie Gelingen des Schweißvorgangs, es ist einzig ein Hinweis auf die erfolgte Werkstoffschmelze. 47 Abkühlung Genaue Angaben über die Abkühlungszeit der Verbindung werden immer vom Hersteller der zu verbindenden Bauteile geliefert. Zu diesem Zweck ist es ratsam, nach dem Schmelzvorgang an der Verbindung mit einem Filzstift die genaue Uhrzeit der vorgesehenen Abkühlung zu notieren. Keinesfalls darf die Schweißverbindung vor der vollständigen Abkühlung, das heißt bevor die Werkstofftemperatur im Schweißbereich bis zu jener des umgebenden Werkstoffs abgesunken ist, bewegt oder irgendwie beansprucht werden; bei widrigen äußeren Bedingungen ist die Verbindung angemessen zu schützen. Streng untersagt ist die Verwendung von Behelfen wie Wasser, Pressluft oder sonstigen zur Beschleunigung der Abkühlung. Es ist ratsam, die Leitung vorsichtshalber erst nach einer Wartezeit von zumindest 2 Stunden nach dem letzten Schweißgang unter Druck zu setzen. Die angewendeten Schweißparameter sind in einem eigenen Schweißprotokoll festzuhalten. Bohrung Unabhängig von der Art der Anbohrschelle, darf das Rohr zur Ausbildung des Abgangs erst nach vollständiger Abkühlung der Schweißung angebohrt werden. Kode 21.30: Schweißsattel mit seitlichem Abgang unter Druck Verschlusskappe der Schelle abschrauben. Handanbohrwerkzeug in den Sitz am in der Anbohrschelle integrierten Stanzer einsetzen. Der Einsatz von mit Pressluft oder elektrisch angetriebenen Werkzeugen ist zu vermeiden, da durch die übermäßige Drehgeschwindigkeit die Schneiden des Stanzers zu Schaden kommen können. Stanzer im Uhrzeigersinn bis zur Durchbohrung der Rohrwand mit merkbarer Abnahme des Drehwiderstands, drehen. Vorgang zur Vermeidung von Schäden am Stanzer unterbrechen. Stanzer bis zu seiner ursprünglichen Lage zurückdrehen. Anbohrwerkzeug abnehmen, Verschlusskappe aufsetzen und fest anziehen; vorher den einwandfreien Sitz des Dichtungsrings im Verschluss überprüfen. 48 Kode 21.20: Schweißsattel mit seitlichem Abgang ohne Druck Die Bohrung für den Abgang wird mit einer handelsüblichen Bohrkrone hergestellt, dessen Außendurchmesser gemäß folgender Tabelle geringfügig kleiner als der Innendurchmesser des Abgangs sein muss. Bei der Bohrung darauf auf achten, daß der Abgang unversehrt bleibt. Achtung: das Rohr darf nicht vor der Schweißung angebohrt werden, da in diesem Fall der Sattel nicht fachgerecht verschweißt werden kann. größter Außendurchmesser der Bohrkrone für Schweißsattel mit Abgang (Kode 21.20) dn Abgang [mm] Außendurchmesser Bohrkrone [mm] 20 13 25 17 32 25 40 32 50 38 63 48 90 72 110 88 Zubehör Es sind Schweißsattel mit seitlichem Abgang unter Druck der Baureihe “EURO” (Kode 21.31) verfügbar, welche mit einer Absperrvorrichtung “GasStop” ausgestattet sind. Die Vorrichtung besteht aus einem selbsttätigem Sicherheitsventil, welche für Hausanschlüsse am Erdgasnetz und insbesondere für erdverlegte Anschlussleitungen aus Polyethylen verwendet werden kann; das Ventil ist für eine äußerst schnelle (Bruchteile von s), automatische Unterbrechung der Gaszufuhr aufgrund eines Druckabfalls ausgelegt, welcher beim Bruch der Versorgungsleitung unterhalb der Vorrichtung auftritt. Störfälle dieser Art können etwa bei der Beschädigung der Leitungen durch Baumaschinen im Zuge von Aushubarbeiten im Leitungsbereich oder bei Erdbeben auftreten. In solchen Fällen unterbricht das Ventil den Durchfluss und verhindert die mit dem Gasaustritt verbundenen Gefährdungen bis zur Wiederherstellung der Leitung. Nach der Instandsetzung kann das Ventil je nach Bauart selbsttätig oder durch Aufbringen eines Gegendrucks von außen rückgestellt werden. 49 automatische Lesevorrichtungen der Schweißparameter Strichkode Es handelt sich um eine weit verbreitete Vorrichtung zur Speicherung von Angaben sowie zu ihrer automatischen Ablesung und Auslegung über ein Lesegerät für Daten im ITF-strichCODE “2-in-5” mit 24 Ziffern und Prüfziffer nach Norm ISO 13950. Anhand der als Strichkode auf ein Etikett übertragenen Angaben über die Eigenschaften der durchzuführenden Verbindung werden am Schweißgerät alle erforderlichen Einstellungen eingeleitet; die bei Einstellung von Hand möglichen Fehler werden somit vermieden. Der Kode enthält sämtliche vom Hersteller vorgegebenen und für den Schweißvorgang relevanten Angaben: Hersteller, Art der Verbindung, Durchmesser, Schweißzeit, aufgrund der Temperatur korrigierter elektrischer Widerstand, Schweißspannung und Abkühlungszeit. Die zutreffende Einlesung des Strichcodes wird mit der beigefugten Prüfziffer gewährleistet; Unstimmigkeiten zwischen dem angeschlossenen Werkstück und den übertragenen Werten werden am Gerät durch eine Fehlermeldung angezeigt; der Schweißvorgang wird gesperrt. Der Schweißer kann sich darauf beschränken mit dem zugehörigen Lesestift oder Scanner die im Strichkode auf ein Etikett an der Schweißmuffe übertragenen Angaben abzulesen und von Hand die Richtigkeit der Ablesung zu bestätigen. Für eine einwandfreie Übernahme der Daten ist es ratsam, das Lesegerät im Abstand von einigen cm vor das Etikett zu halten und durch die Taste am Schweißgerät einzuschalten, wobei die optische Schnittstelle auf den Strichkode zu richten ist. Bei Verwendung eines Lesestifts, ist dieser unter einem Winkel ~45° auf das Etikett aufzusetzen und mit gleichmäßiger Geschwindigkeit gerade, von links nach rechts oder umgekehrt und unter geringem Druck über den Strichkode zu ziehen. Einige Hersteller von Rohren oder Formstücken mit Schweißmuffe versehen letztere nicht nur mit dem Strichkode mit den Schweißparametern, sondern auch mit einem zweiten Kode mit den Daten zur Rückverfolgung der fertigen Verbindungen, wie Fabrikationsnummer und Art des Werkstoffs gemäß Norm ISO 12176-4. Zur Ablesung und Speicherung der Daten sind in diesem Fall eigene, freigeschaltete Geräte notwendig. Magnetkarte Statt von einem Strichkode werden bei diesem Verfahren die Schweißparameter von einer vom Hersteller mit den Rohren oder Formstücken mit Schweißmuffe gelieferten Magnetkarte eingelesen; der Schweißer hat den Datenträger in das Lesegerät an der Schweißmaschine einzuführen. Auf der Magnetkarte können auch alle Angaben zu den durchgeführten Schweißungen gespeichert werden, sofern dies für die Rückverfolgung der ausgeführten Verbindungen erforderlich ist. 50 Schweißgeräte und Zubehör monovalente Schweißgeräte Monovalente Schweißgeräte sind ausschließlich zur Verschweißung von Rohren und Formstücken eines bestimmten Herstellers oder einer bestimmten Bauart ausgelegt. Bei Einsatz an anderen Formstücken kann keinerlei Haftung übernommen werden. Die Schweißgeräte EURO S1 und EURO S1 LIGHT sind monovalente Geräte, dessen Schweißspannung von weni ger als 50 V einen sicheren Umgang gewährleistet. Die Ge räte erfüllen die Anforderungen der Normen UNI 10566 und ISO 12176-2, sind mit dem CE-Zeichen ausgestattet und verfügen über eine ausgereifte Schalttechnik (switching), worauf die leichte und kompakte Bauart zurückzuführen ist. Die für die Erwärmung des Werkstoffs erforderliche Energie wird automatisch aufgrund der Art und des Durchmessers der zu verbindenden Bauteile, ihres SDR-Wertes und der Außentemperatur eingestellt. Die Geräte können ausschließlich in Zusammenhang mit von Eurostandard hergestellten Rohren und Formstücken der Baureihe “EURO” eingesetzt werden. Das Bedienungspersonal erkennt an der Anzeige sämtliche einzustellenden Grundwerte: • Art der Schweißverbindung - Nenndurchmesser SDR und kann somit folgende Schweißparameter nachverfolgen: • Außentemperatur • Schweißspannung • Schmelzzeit • fortlaufende Anzahl der ausgeführten Schweißungen • Fehler- oder Störungsmeldungen. Mit beiden Geräten können der Kode des Schweißers, die Baustelle, der Zeitpunkt der Schweißung und die angewendeten Schweißparameter gespeichert werden. Die gespeicherten Daten können später über eine USB- oder eine serielle Schnittstelle mit Hilfe des gespeicherten Verwaltungssoftware DBManager übertragen werden. Wahlweise können die Daten auch auf Papier mit einem Drucker ausgegeben werden. Das Schweißgerät ist nach Norm UNI 10566 in regelmäßigen Zeitabständen von 2 Jahren durch den Hersteller warten zu lassen. EIGENSCHAFTEN Betriebsspannung Frequenz Schweißspannung Größte aufgenommene Leistung Betriebstemperatur Schnittstellen Schutzart Anzahl speicherbare Schweißvorgänge Abmessungen Schweißbare Durchmesser Masse EURO S1 EURO S1 LIGHT 230V AC ± 15% 50 Hz ± 15% < 50V 4500 W 3000 W da –10°C a +45°C USB seriale / RS-232 IP 54 n. 1600 n. 800 cm 36x21x31 cm 35x19x30 Schweißmuffen und Formstücke Alle Schweißenden d. 20 bis 160 EUROSTANDARD EUROSTANDARD Anbohrschellen d. 40x bis 250x EUROSTANDARD kg 14,2 kg 8,0 51 Universalschweißgeräte Universalschweißgeräte sind zur Verschweißung von Rohren und Formstücken verschiedener Hersteller und unterschiedlicher Bauart ausgelegt; sie werden mit Vorrichtungen zur Einlesung der Schweißparameter mittels Strichkode oder Magnetkarte betrieben. Das Schweißgerät EURO SP1 ist ein Mehrzweck schweißgerät, welches zur Ausführung von Schweißver bindungen unter der Sicherheitsspannung geringer als 50 V einsetzbar ist. Das Gerät entspricht den Vorgaben der Normen UNI 10566 und ISO 12176-2, ist mit CEZeichen gekennzeichnet und verfügt über eine ausgereifte Schalttechnik (switching), worauf die leichte und kompakte Bauart zurückzuführen ist. Das eingebaute Lesegerät für die Strichcodeerkennung gestattet einen einfachen Betrieb unter allen Baustellenbedingungen. Das Gerät kann automatisch mit einem Lesestift zur Einlesung aller Schweißparameter und Kenndaten anhand des Strichkodes oder mit Eingabe von Hand der Schweißspannung und der Schweißzeit beziehungsweise der vom Strichkode dargestellten Zahlenreihe betrieben werden. Mit der Anzeige und vier Tastschaltern kann der Schweißer alle Funktionen verfolgen und einstellen. Das Gerät kann zur Verschweißung von Rohren und Formstücken beliebiger Hersteller oder Baureihen eingesetzt werden, sofern die die gestellten Anforderungen erfüllen. Mit dem Gerät können der Kode des Schweißers, die Baustelle, der Zeitpunkt der Schweißung und die angewendeten Schweißparameter sowie die Daten zur Rückverfolgung der verwendeten Halbzeuge gespeichert werden. Die gespeicherten Daten können später über eine USB- oder eine serielle Schnittstelle mit Hilfe des gespeicherten Verwaltungssoftware DBManager übertragen werden. Wahlweise können die Daten auch auf Papier mit einem Drucker ausgegeben werden. Das Schweißgerät ist nach Norm UNI 10566 in regelmäßigen Zeitabständen von 2 Jahren durch den Hersteller warten zu lassen. EIGENSCHAFTEN EURO SP1 Betriebsspannung Frequenz Schweißspannung Spitzenstrom Schweißstrom bei 60% Größte aufgenommene Leistung Betriebstemperatur Schnittstellen Schutzart Betriebsbereich Betriebsarten verwendbare Strichkoden für Schweißung ISO 13950 Nachverfolgbarkeit Strichkoden nach ISO 12176/3/4 Lesevorrichtung Strichkode 230V AC ± 15% 50 Hz ± 15% 8 ÷ 48V 110 Amp 80 Amp 4500 W -10°C +45°C USB - seriale / RS-232 IP 54 20 ÷ 710 mm Ablesung des Strichkodes oder Manuel-Einstellung Schweißung Interleaved 2.5/24 digit Händischer Betrieb Speicherkapazität Schweißvorgänge Steckverbinder Verfügbare Adapte Abmessungen Masse Zubehör auf Anfrage 52 Betriebspersonal interleaved 2.5/30 digit Nachverfolgbarkeit -128 / 26/40 digit Scanner Einstellung Zeit und Spannung oder 24 digitFolge des Strichkodes n. 1600 4.0 mm 4.7 mm 32x26x31 cm kg 14,0 GPS Energieversorgung der Schweißgeräte durch ein Notstromaggregat Um Schäden an den Schweißgeräten zu vermeiden, kann die Energieversorgung über ein Notstromaggregat unter folgenden Bedingungen erfolgen: 1. DauerLeistung nicht kleiner als 3,0 kVA zur Verschweißung von Rohren und Formstücken bis zu dn140 und nicht kleiner als 5,5 kVA bei größeren Abmessungen. 2. FREQUENZ des gelieferten elektrischen Stroms 50 Hz ± 10%. Achtung: einige Aggregate liefern elektrischen Strom mit einer Frequenz von 60 Hz. Solche Geräte dürfen nicht eingesetzt werden. 3. Einphasenspannung 230 V, ausschließlich Wechselstrom, Frequenz 50 Hz. Unter keinen Umständen den auf einigen Geräten verfügbaren Gleichstrom oder gleichgerichteten Strom verwenden. 4. Anschlusskabel mit Querschnitt 2,5 mm2 bei einer Kabellänge bis zu 10 m und 4,0 mm2 bei einer Kabellänge bis zu 30 m. 5. harmonische verzerrung des Aggregats kleiner als 20%. 53 Hilfsvorrichtungen Rohrhalteklemme Verhindert eine Beanspruchung durch Normalkräfte oder Biegemomente der Verbindung in geschmolzenen Zustand oder während der Abkühlung. •die Schweißenden werden in die genaue axiale Lage gebracht. •trägt zur Instandsetzung von oval verformten Rohren bei. Die Rohrhalteklemme ist eine Ergänzung zum Schweißgerät, da die Vorrichtung unentbehrlich für die einwandfreie Ausführung der Verbindung ist. Das Gerät besteht aus einem Geräterahmen mit vier Klemmen mit unterschiedlichen Passringen zur Anpassung an die unterschiedlichen Durchmesser der Rohre und Formstücke; neigbare Universal-Rohrhalteklemmen mit einem mittigen Gelenk gestatten die Verschweißung von Formstücken, wie Winkeln 90°/45° und T-Stücken. Mit der gleichzeitigen Verwendung von mehreren Rohrhalteklemmen kann der Arbeitsfortschritt wesentlich beschleunigt werden. Runddrückklemme Das Erscheinungsbild erinnert an jenes der Rohrhalteklemme, die Klemmen sind jedoch breiter und wirken mechanisch auf die Rohrwand ein, um vorhandene Verformungen des Querschnitts schadensfrei rückzuführen. Um eine fachgerechte Ausführung der Verbindung zu gewährleisten, können mit dem Gerät Abquetschungen von mehr als 1,5% auf die Grenzwerte nach Norm UNI 10521 rückgeführt werden; üblicherweise wird das Gerät für Werkstücke mit dn bis zu 110 mm verwendet, welches dem größten dn für in Rollen gelieferte Rohre entspricht. Die Vorrichtung kann von Hand oder mit hydraulischen Kolben betätigt werden. 54 Rohrtrenngerät Fachgerecht, senkrecht zur Achse geschnittene Rohrenden werden mit dem Einsatz von Rohrtrenngeräten mit Schneiderädchen oder anderen Werkzeugen fest geführter Schneide erhalten; es ist darauf zu achten, daß das Werkzeug der Bauart und der Größe nach für die Rohrabmessungen geeignet ist. Abzuraten ist vom Einsatz elektrisch angetriebe ner Geräte mit großer Schneidgeschwindigkeit, wie etwa Trennschneidern oder ähnlichen, da die erzeugte Erhitzung die Eigenschaften der Grundmasse der Rohre beeinträchtigen kann. Rohrschälgerät Für die Beseitigung der oberflächlichen anoxydierten Schicht an den Schweißenden der Rohre und Formstücke geringen Durchmessers (bis zu dn63) werden üblicherweise gerade Ziehklingen verwendet. Für Halbzeug mit größerem Durchmesser sind hingegen mechanische Rohrschälgeräte verfügbar, welche am Rohr/Formstück befestigt werden. In diesem Fall beseitigt man die anoxydierte Schicht mit einem von Hand gedrehten Werkzeug. Voraussetzung für die fachgerechte Ausführung ist die genaue Schnittführung senkrecht zur Rohrachse am Schweißende, welche durch die Verwendung eines einwandfrei funktionierenden Trenngeräts und die regelmäßige Wartung der Schneidwerkzeuge und Messer gewährleistet wird. 55 Prüfung der Verbindungen Sowohl bei Heizelementstumpfschweißungen als auch bei Heizwendelschweißungen, sind nach der Abkühlung an der Verbindung die Güteprüfungen gemäß Normen UNI 10520 und UNI 10521 durchzuführen; in Frage kommen: zerstörungsfreie Prüfungen: bestehen im wesentlich aus Sichtprüfungen an der Verbindung und aus Messung des Wulstes; zerstörende Prüfungen: zur Feststellung der mechanischen Festigkeit der Verbindung werden genau in den Normen geregelte Prüfungen durchgeführt. zerstörungsfreie Prüfungen Heizelementstumpfschweissungen nach Norm UNI 10520 Sichtprüfung Die Sichtprüfung umfasst folgende Teilprüfungen: • die Vertiefung in der Mitte des Wulstes muss über der Außenfläche der verschweißten Halbzeuge liegen; zu tiefe Einschnitte sind ein Hinweis auf zu geringe Schweißtemperatur oder Fügedruck; • an der Außenseite des Wulstes dürfen keine Poren, Staubeinschlüsse oder Verunreinigungen erkennbar sein, welche auf eine mangelhafte Reinigung der Schweißflächen hindeuten; • die Außenseite des Wulstes darf nach der Abkühlung nicht übermäßig glänzen, da dies ein Hinweis auf Überhitzung des geschmolzenen Grundstoffs ist. Prüfung der Verbindungen Messung des Wulstes Die Überprüfung der Wulstabmessungen besteht aus folgenden Messungen: • die Breite B des Wulstes muss entlang der gesamten Schweißnaht gleichförmig sein und darf an keiner Stelle um mehr als ±10% vom Mittelwert Bm abweichen: Bm = ( Bmin + Bmax ) / 2 wo Bmin und Bmax die gemessenen Mindest- und Höchstwerte sind; • die Breiten der beiden Teilwülste dürfen an keiner Stelle voneinander um mehr als 10% der Wulstbreite bei Verbindungen Rohr-Rohr und um mehr als 20% bei Verbindungen Rohr-Formstück oder Formstück-Formstück abweichen; 57 • der Achsversatz der verbundenen Elemente darf nicht den Grenzwert von 10% ihrer Wanddicke überschreiten; • die Wulstbreite B muss entlang der gesamten Verbindung innerhalb folgender Grenzwerte liegen: Wanddicke der verbundenen teile [mm] wulstbreite B [mm] 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 4-6 4-7 5-8 6-9 7 - 10 7 - 10 8 - 11 8 - 12 9 - 13 9 - 13 10 - 14 10 - 15 10 - 15 11 - 16 11 - 16 12 - 17 12 - 17 12 - 18 13 - 18 13 - 18 13 - 19 13 - 19 14 - 20 14 - 20 14 - 20 14 - 21 Wanddicke der verbundenen teile [mm] wulstbreite B [mm] 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 55 60 65 15 - 21 15 - 21 15 - 21 15 - 22 16 - 22 16 - 22 16 - 22 16 - 23 17 - 23 17 - 23 17 - 23 17 - 24 18 - 24 18 - 24 18 - 25 19 - 25 19 - 25 19 - 25 20 - 26 20 - 26 20 - 26 21 - 27 23 - 29 26 - 32 29 - 36 Mangelhafter Übergang der Schweißwulst Die Schweißnaht kann angenommen werden, auch wenn der Übergang zwischen Wulst und Rohr nicht einwandfrei erscheint. Nimmt die Wulst bei der Verschweißung von Rohren oder Formstücken mit Wanddicke bis zu 10 mm einen flügelförmigen Querschnitt an, ist der Schweißvorgang in den Arbeitsgängen 3 und 4 wie folgt anzupassen: • Arbeitsgang 3: die Zeit t3 darf nicht länger als 4 s sein; • Arbeitsgang 4: die Zeit t4 darf nicht länger als 6 s sein. 58 nicht einwandfrei ausgebildete Wulst flügelförmige Wulst Heizwendelschweissungen nach Norm UNI 10521 Sichtprüfung Die Sichtprüfung umfasst folgende Teilprüfungen: • sind an der Muffe Schweißindikatoren zur Überwachung des Schmelzvorgangs vorhanden, sind die Anweisungen des Herstellers zu beachten (üblicherweise Austritt aus dem Sitz); • die verbundenen Elemente müssen achsgerecht ausgerichtet sein; • der durch Schaben bearbeitete Bereich muss sichtbar sein; • die auf den zu verbindenden gekennzeichnete Einstecklänge muss gewährleistet sein; • Austritte von geschmolzenem Werkstoff und oberflächliche Schäden an den verbundenen Teilen sind unzulässig. Fehlermeldung an der Anzeige des verwendeten Schweißgeräts sind zu berücksichtigen. 59 Schweißfehler In folgenden Abbildungen sind Verbindungen erkennbar, bei welchen die Vorschreibungen der Normen UNI 10520 und UNI 10521 missachtet wurden. Aufgrund der auf den Baustellen, in den Prüfstellen und in den Ausbildungszentren gesammelten Erfahrungen konnten die häufigsten Schweißfehler erfasst und registriert werden: unregelmäßige Schweißwulst Verbindung mit Achsversatz unzureichend eingesteckte Schweißenden mangelhafte Zentrierung der Rohre verkantetes Rohr links Rohr links verkantet und fehlerhafte Einstellung der Schweißparameter 60 fehlerhafte Schnittfläche fehlerhafte Schnittfläche und unzureichende Einstecklänge mangelhafte Bearbeitung durch Schaben (Ausführung mit ungeeignetem Werkzeug) fehlende Bearbeitung durch Schaben Anbohrung vor der Abkühlung fehlerhafte Einstellung der Schweißparameter 61 zerstörende Prüfungen Die zerstörenden Güteprüfungen der Schweißverbindungen darf ausschließlich an genehmigten Prüfanstalten und von ausgebildetem Fachpersonal durchgeführt werden. Die Ergebnisse der Prüfungen an den Schweißverbindungen sind mit einer amtlichen Urkunde zu belegen. Die Art der Prüfungen geht aus folgender Tabelle hervor: PRÜfung Widerstandsfähigkeit gegen inneren Überdruck Prüfverfahren UNI EN ISO 1167 Zugfestigkeit von Probekörpern aus Stumpfschweißverbindungen ISO 13953 Kohäsionsbruch durch Abschälen auf Heizwendelschweißungen Schälfestigkeitsprüfung von Polyethylen-Elektroverbindungen UNI 10521 Kohäsionsbruchprüfung von Polyethylen-Elektroverbindungen UNI 10521 62 Kohäsionsbruch durch Abschälen Kohäsionsbruch durch Quetschung Widerstandsfähigkeit gegen inneren Überdruck Zugfestigkeitsprüfung Transport und Lagerung Wichtige Anweisungen für den Umschlag, den Transport und die Stapelung der Rohre sowie für die Lagerung der Verbindungs- und Formstücke sind im Ministerialdekret vom 12.12.1985 und in den Normen UNI EN 12007-2 und UNI 11149 enthalten. Transport Die Rohre müssen auf ebenen Ladeflächen transportiert werden; die Rohre sind parallel auszurichten und in ihrer Lage zu sichern, um Schäden zu vermeiden. Rohrrollen sind waagrecht liegend auf die Ladefläche unterzubringen. Als Anschlagmittel sind Hebebänder oder Gewebegurten geeignet; die Rohre sind durch geeignete Vorrichtungen zur Lastverteilung gegen Schäden zu schützen. Transport und Lagerung 63 Umschlagen der Rohre Werden die Rohre mit Hilfe eines Krans oder eines Baggers umgeschlagen, sind sie mittig anzuschlagen, bei Bedarf mit einer Traverse. Werden die Rohre hingegen von Hand umgeschlagen, ist darauf zu achten, dass die Rohre nicht über scharfe Kanten oder spitze Gegenstände geführt werden. Stapelung Die Lagerflächen für die Rohre müssen eben sein; vorspringenden Kanten oder Spitzen, etwa von Steinen, sind zu beseitigen. Die Höhe der Rohrstapel darf nicht größer als 1,5 m sein, unabhängig von den Abmessungen der Rohre. Rohrrollen sind liegend zu lagern; die Höhe der Rollenstapel darf nicht größer als 2 m sein. Ausschließlich bei Rohren mit Durchmesser größer als 500 mm, ist es ratsam, die Enden durch Aussteifungen von Innen gegen Ovalisierung zu schützen. Nach der Lagerung sollte man prüfen, ob die Endverschlüsse vorhanden sind, damit nicht Blätter, Staub oder Kleintiere ins Innere der Rohre gelangen können. 64 Formstücke mit Schweißenden für Stumpfschweißverbindungen Die Formstücke werden üblicherweise einzeln verpackt geliefert. Ist dies nicht der Fall bei loser Lieferung, wird man auf eine geordnete Lagerung auch beim Transport achten, um Schäden durch Stöße oder Zwang zu vermeiden. Formstücke mit Heizwendel-Schweißmuffen Formstücke mit Heizwendel-Schweißmuffen sind einzeln verpackt in stabilen Schachteln anzuliefern und von Staub, Feuchtigkeit, Ablagerungen, UV-Strahlen und sonstigen Einwirkungen zu schützen. Sie sind ein geschlossenen Räumen auf Stellagen über dem Boden zu lagern. Auf der Baustelle wird man darauf achten, daß die Formstücke nicht den genannten Einwirkungen oder Wärme ausgesetzt sind und dass sie in ihrer Originalverpackung bis zum Gebrauch verwahrt bleiben. 65 Verlegung von Rohrleitungen aus PE Polyethylen unterscheidet sich von den sonstigen, im Leitungsbau üblicherweise für Druckleitungen verwendeten Werkstoffen wegen der besonderen bauphysikalischen und mechanischen Eigenschaften und insbesondere wegen der ausgeprägten Verformbarkeit aus. Diese Eigenschaft galt in der Vergangenheit als einschränkend für die Einsatzmöglichkeiten, sie erwies sich jedoch als großes Potential des Polyethylens, da sich die verlegten Rohre an die einwirkenden Beanspruchungen durch den Boden anpassen können. Bei sorgfältiger Verlegung und Hinterfüllung, insbesondere mit Bezug auf die Bodenverdichtung, gewährleistet die Verwendung von Polyethylen-Rohren eine größere Betriebssicherheit der Anlage bei Bodensetzungen, Rutschungen oder Erdbeben. Die Verformbarkeit der Rohre gestattet ferner verschiedene hoch entwickelte Verlegungsverfahren mit kurzen Bauzeiten und geringen Kosten zur Erstellung der Leitungsnetze. Das geringe Gewicht und die einfachen Verbindungen sind maßgeblich für einfache und rasche Arbeitsgänge. Gasleitungen Einteilung der Gasleitungen Mit dem Dekret des Ministeriums für die wirtschaftliche Entwicklung vom 16. April 2008 werden die Leitungen zur Förderung von Erdgas mit einer Dichte bis zu 0,8 in sieben verschiedene Arten eingeteilt, je nach maximal zulässigem Betriebsdruck (MOP), dessen Werte von der 1. bis zur 7. Art sinken. Für die in der Gasversorgungsanlagen zu verwendenden Werkstoffe und Erzeugnisse verweist das Dekret auf die Norm UNI 9034, welche die Verwendung von Rohren, Verbindungen und Formstücken aus Polyethylen für die Herstellung von Druckleitungen mit einem maximal zulässigem Betriebsdruck 5 bar bestattet: Art 4. maximal zulässiger Betriebsdruck (MOP) 1,5 bar < MOP ≤ 5 bar 5. 0,5 bar < MOP ≤ 1,5 bar 6. 0,04 bar < MOP ≤ 0,5 bar 7. MOP ≤ 0,04 bar Aushub Polyethylen-Rohre können üblicherweise in Gasversorgungsanlagen nur als erdverlegte Leitungen verwendet werden. Die geringste Verlegetiefe nach Norm UNI 9165, gemessen von der obersten Mantellinie bis zu Oberkante Gelände, variiert in Abhängigkeit von der Art der Leitung, dem Verlegebereich und den Verlegebedingungen, gemäß folgender Tabelle. Verlegebereich befahrene Verkehrswege Leitungsart 4. und 5. 6. und 7. Verlegung von Rohrleitungen aus PE Anmerkungen 0,90 m 0,60 m 0,40 m 0,40 m Unter der Bedingung, dass die Leitung im Abstand von zumindest 0,50 m von der Einfassung der Fahrbahnen verlegt wird Offenes Gelände 0,90 m 0,60 m Bei Senken, Gräben, Rinnen oder ähnlichen ist auf kurze Strecken die Herabsetzung der Verlegetiefe bis auf ein Mindestmaß von 0,50 m zulässig felsiger Untergrund 0,40 m 0,40 m nicht befahrene Bereiche (zum Beispiel: Gehsteige, Beete, Verkehrsinseln, Grünflächen) 67 Freileitungen aus Polyethylen-Rohren sind üblicherweise unzulässig; bei erdverlegten Anschlussleitungen kann jedoch nach Norm UNI 9860 das Verbindungsrohr zu den über der Erde liegenden Rohrabschnitt ebenfalls freiliegend verlegt werden, sofern die Verbindung fachgerecht gegen UVStrahlen, mechanische Beschädigung und Feuer geschützt wird, sofern dies zutreffend erscheint. Der Aushub ist nach Profil mit einer Sohlenbreite, welche um zumindest 20 cm größer als der Rohrdurchmesser ist, auszuführen. Gebäudeabstände Der Sicherheitsabstand zu den Gebäuden schwankt je nach Art der Leitung, Art des Gases, Verlegebereich und Verlegebedingungen, gemäß folgender Tabelle: Verlegeklasse Sicherheitsabstand Leitungsart Bereich und Bedingungen der Verlegung Klasse 4. und 5. 6. und 7. gas mit gas mit Dichte ≤ 0,8 Dichte > 0,8 A B Leitungen in befestigten Flächen (bitumengebunden, Platten, Beton und sonstige Befestigungen aus natürlichen oder künstlichen Stoffen). In diese Klasse fallen auch unbefestigte Flächen, bei welchen, im Zuge der Aushubarbeiten, in der Tiefe wesentlich durchlässigere Böden als oberflächlich angetroffen werden. Unbefestigte Flächen, welche nicht in die Klasse A fallen, sofern die Bedingung für einen zumindest 2 m breiten Streifen entlang der Leitung zutrifft. In diese Klasse fallen auch jene Flächen bei welchen, im Zuge der Aushubarbeiten, in der Tiefe Böden mit geringerer oder höchstens gleicher Durchlässigkeit als oberflächlich angetroffen werden. C Leitungen der Verlegeklasse A, bei welchen ein Entgasungs verfahren nach 7.4.3.2 angewendet wird. Das Entgasungsver fahren ist bei einer Dichte >0,8 hinfällig und wird nicht angewendet. D Leitungen mit Schutzmaßnahmen nach 7.4.3.1 Absatz a). 2m 2m 1m 2m 1m - keine Vorschreibung 1) keine Vorschreibung 1) 1) Vorbehaltlich ZGB, Artikel 889, wo ein Sicherheitsabstand ≥ 1 m vorgeschrieben wird. Überschneidungen mit anderen Anlagen erdverlegte Anlagen Bei gleichlaufendem Verlauf, Unterführungen oder Überführungen mit vorhandenen Leitungen, gelten folgende Vorschreibungen für die Abstände zwischen den nächstgelegenen Mantellinien: • ist die andere Leitung eine Druckleitung (zum Beispiel Wasserleitung oder eine weitere Gasleitung), müssen Eingriffe an beiden Leitungen durchgeführt werden können; • ist die andere Leitung nicht unter Druck (zum Beispiel: Kabelkanal, Abwasserkanal) gelten folgende Grenzwerte: Leitungsart Mindestabstand zwischen den nächstgelegenen Mantellinien 4. 0,50 m 5. 0,50 m 6. 7. 68 Eingriffe auf allen erdverlegten Anlagen müssen durchgeführt werden können Ist die Gasleitung aus Polyethylen ist ein Sicherheitsabstand von mindestens 1 m zur anderen Leitung einzuhalten, wenn selbe an der Außenseite eine Temperatur von mehr als 30 °C erreichen kann. Können die angegebenen Sicherheitsabstände aus technischen Gründen nicht eingehalten werden oder ist eine Beschädigung der Leitungen bei Eingriffen möglich, sind Schutzrohre oder sonstige Schutzvorrichtungen einzubauen. Bei Rohrkreuzungen sind diese beidseitig zumindest um folgende Masse fortzuführen: • 1 m bei Überfahrungen und 3 m bei Unterfahrungen bei Gas mit einer Dichte ≤0,8, • 1 m bei Unterfahrungen und 3 m bei Überfahrungen bei Gas mit einer Dichte >0,8. Verlaufen Leitungen zur Förderung von Gas mit einer Dichte <1 1 kg/m3 (zum Beispiel Methan) neben Abwasserkanälen, ist es ratsam, erstere höher zu verlegen, so dass die untere Mantellinie der Gasleitung zumindest auf gleicher Höhe mit der oberen Mantellinie des Abwasserkanals und seitlich versetzt zu liegen kommt. ABWASSERKANAL ABWASSERKANAL GASROHRLEITUNG Gasrohrleitung (Methan) mit r < 1 kg/m3 GASROHRLEITUNG Gasrohrleitung (GPL) mit r > 1 kg/m3 Verlaufen hingegen Leitungen zur Förderung von Gas schwerer als Luft (zum Beispiel Flüssiggas) neben Abwasserkanälen, gelten umgekehrte Vorschreibungen. Sind die gleichlaufenden Strecken länger als 150 m, sind Sperren und Entlüftungen vorzusehen. Straßenbahnen Verlaufen Gasleitungen parallel zu Straßenbahngeleisen, muss die äußere Mantellinie des Rohres von der nächsten Schiene um zumindest 0,50 m waagrecht versetzt sein. Bei Unterfahrung von Straßenbahngeleisen, ist ein Sicherheitsabstand zwischen der oberen Mantellinie des Rohres und der Schienenoberkante von zumindest 1 m einzuhalten; Leitungen der 4. und 5. Art sind zusätzlich in einem Schutzrohr unterzubringen, welches beidseitig um zumindest 1 m über die Außenkante der Schienen hinausragen muss. Für Leitungen der 6. und der 7. ist ein geringerer Sicherheitsabstand von 0,50 m zulässig, sofern die Leitung in einem Schutzrohr untergebracht wird, welches beidseitig um zumindest 1 m über die Außenkante der Schienen verlängert wird. Eisenbahnen Bei gleichlaufenden Strecken und Kreuzungen mit Eisenbahnen (oder überörtliche Straßenbahnen), gelten die Sondervorschriften des Ministeriums für Transportwesen zum Schutz der Anlagen im eigenen Zuständigkeitsbereich. Zulässige Verbiegung der Rohre Bei Leitungen aus Polyethylen-Rohren sind Richtungsänderungen durch Verbiegung der Rohre zulässig, sofern der Biegeradius den 20-fachen Wert des Außendurchmessers des Rohres nicht unterschreitet. Sind geringere Biegeradien erforderlich, sind die Richtungsänderungen durch den Einbau von Bögen zu bewerkstelligen. 69 Wasserleitungen Als Bezug für die Verlegung von Rohrleitungssystemen aus Polyethylen für die Förderungen von Flüssigkeiten unter Druck gilt die Norm UNI 11149, welche für Trinkwasserleitungen, Beregnungsanlagen, Abwasserkanäle, Löschwassernetze und Regenwasserabläufe, auch unter Druck, gilt. Aushub Der Aushub ist nach Profil mit einer Sohlenbreite, welche um zumindest 20 cm größer als der Rohrdurchmesser ist, auszuführen. Die geringste Verlegetiefe, gemessen von der obersten Mantellinie, beträgt 1 m beziehungsweise 1,2 m unter Eisenbahnanlagen oder unter Start- und Landebahnen in Flughäfen; auf alle Fälle sind die Verkehrslasten und die Frostgefahr zu berücksichtigen. Kann die geforderte Mindestüberdeckung nicht verwirklicht werden, ist die Leitung mit Schalen, Betonformstücken oder sonstigen Bauteilen zu schützen. ROHRGRABEN BETTUNG Die an der oberen Mantellinie des Rohrs gemessen Grabenbreite B variiert in Abhängigkeit von den Rohrabmessungen; dabei gelten folgende Mindestwerte: Rohrdurchmesser [mm] Grabenbreite B [mm] de ≤ 315 de + 400 315 < de ≤ 900 de + 600 900 < de ≤ 1600 de + 800 de > 1600 de + 1200 Die Mindestmaße können verringert werden, wenn der Graben nicht durch das Personal betreten werden muss. Das Rohr ist möglichst mittig auf die Grabensohle zu verlegen. Sind im Rohrgraben zwei oder mehrere Rohrsysteme unterzubringen, sind diese in einem Mindestabstand zu verlegen, welcher zumindest um 150 mm größer als die Einsatzbreite der verwendeten Verdichtungsgeräte ist. 70 gleichlaufende Leitungsabschnitte und Kreuzungen Für mit Straßenbahnen gleichlaufende Leitungsabschnitte ist ein waagrecht gemessener Sicherheitsabstand von 0,50 m zwischen der äußeren Rohrmantellinie und der nächstgelegenen Schiene einzuhalten. Bei der Unterfahrung von Straßenbahnen muss eine Mindestüberdeckung von 1 m zwischen der oberen Rohrmantellinie und der Schienenoberkante vorhanden sein. Außerdem ist das Rohr in ein Schutzrohr zu verlegen, welches beidseitig um mindestens 1 m über die Außenkante der Schienen hinausragen muss. Zur Querung von Wasserläufen und zur Überwindung von Höhensprüngen können bei Bedarf vorhandene Bauwerke (Brücken, Unterführungen und sonstige) benutzt werden. In besagten Fällen oder bei der Unterfahrung von Leitungen muss ein angemessener Abstand zwischen den Anlagen zur Gewährleistung des Arbeitsraums eingehalten werden. Straßenbahnen Schutzrohr Zulässige Verbiegung der Rohre Wie bei Gasleitungen ist auch bei Wasserleitungen aus Polyethylen sind aufgrund der erheblichen Verformbarkeit Richtungsänderungen durch Verbiegung der Rohre zulässig. Zur Einschränkung der Beanspruchungen gelten für die Biegeradien die Mindestwerte aus folgender Tabelle, aufgestellt für eine Temperatur von 20 °C: SDR Roh Biegeradius von 7,4 bis 17 ≥ 25 de von 21 bis 26 ≥ 35 de 33 ≥ 40 de Sind geringere Biegeradien erforderlich, sind die Richtungsänderungen durch den Einbau von Bögen zu bewerkstelligen. 71 Verlegung der Gas- und Wasserleitungen Die Verlegung der Rohre darf ausschließlich von Fachpersonal ausgeführt werden. Die Rohre sind sowohl im Profil als auch im Grundriss genau nach Plan zu verlegen, sofern der Bauleiter keine anderslautenden Anweisungen erteilt. Die einzelnen Rohrstangen oder außerhalb der Gräben zusammengefügte Leitungsabschnitte sind mit Hilfe von Gurten oder Hebebändern in die Gräben abzulassen, ohne die Rohre am Boden oder über Kanten zu schleifen; Rohrabschnitte mit Einschnitten mit einer Tiefe von mehr als 10% der Wanddicke sind zu beseitigen. Absperrungen wie Kugelventile und Schieber, welche durch ihre Masse die Leitungen beanspruchen können, sind durch freistehende Halterungen zu stützen, so dass auf die Leitung und auf die Verbindungen keine zusätzlichen Beanspruchungen einwirken können. Rohrbettung und Hinterfüllung Die auf die Grabensohle verlegten Rohre müssen auf ihrer gesamten Länge satt aufliegen; die Grabensohle muss einwandfrei eben und gleichmäßig tragfähig sein, um eine mechanische Beanspruchung aufgrund ungleicher Setzungen oder Verformungen zu vermeiden. Bei Gräben in felsigem Boden, Grobschotter oder Aufschüttungen, ist die Grabensohle mit Sand oder sonstigen Gesteinskörnungen mit ähnlicher Kornstufe profiliert werden. Polyethylen-Rohre sind auf alle Fälle auf eine höchstens 10 cm dicke Bettung aus Sand oder gesiebter Erde zu verlegen und sind auf dem gesamten Umfang durch eine Schicht aus derselben Gesteinskörnung zu umhüllen. Die fertig verlegten Rohre sind mit einer gleichmäßig 10 cm dicken Schutzschicht aus Sand zu überdecken. Die Verdichtung der Schutzumhüllung bis auf etwa 2/3 des Rohres ist ohne Einsatz von Maschinen besonders sorgfältig ohne Verschiebung der Leitung durchzuführen. Der verdichtete Sand muss dicht und gleichmäßig beschaffen sein und das Rohr allseitig umhüllen. VERFÜLLUNG INTERFÜLLUNG ROHRBETTUNG 72 Verfüllung der Gräben In Anbetracht des Umstands, daß die an beiden Enden vor der Verfüllung der Gräben festgehaltenen Rohre erheblichen Beanspruchungen aufgrund der Wärmeausdehnung ausgesetzt sein können, ist folgende Vorgansweise ratsam: • der Einbau ist entlang der gesamten Leitung unter ähnlichen äußeren Bedingungen und möglichst nicht bei Hitze durchzuführen; • der Einbau erfolgt in etwa 20-30 m langen Grabenabschnitten, möglichst von unten nach oben; • der Einbau soll an 3 hintereinanderliegenden Leitungsabschnitten erfolgen, das heißt auf einer Gesamtlänge von etwa 90 m; • in allen 3 Abschnitten wird das Rohr vollständig überdeckt; • in den ersten beiden Abschnitten wird steinfreies Schüttgut in einer 15-20 cm dicken Schicht eingebaut; • im ersten Abschnitt erfolgt die Verfüllung bis zu einer Höhe von 50 cm über dem Rohr; • anschließend werden der zweite und der dritte Abschnitt wie oben verfüllt. Verlauf der Aufschüttung 1. Abschnitt ≤ 30 m 2. Abschnitt ≤ 30 m 3. Abschnitt ≤ 30 m Fertige Leitung 50 cm 20 cm 73 Kennzeichnung Im Zuge der Aufschüttung kann es zweckmäßig sein, zur frühzeitigen Ortung der Leitung bei späteren Eingriffen, etwa 30 cm über der oberen Mantellinie des Rohres ein durchlaufendes, farbiges Warnband zu verlegen. Über Gasleitungen aus Polyethylen sind gelbe Warnbänder mit der Aufschrift “Achtung Gasleitung” zu verlegen; über geschützten Leitungsabschnitten ist die Verlegung von Warnbändern nicht vorgeschireiben. Über Wasserleitungen sind hingegen blaue Warnbänder mit der Aufschrift “Achtung Wasserleitung” zu verlegen. Die Warnstreifen können mit einer Metalleinlage versehen sein, welche bei Belegung mit elektrischem Strom die Ortung mit Hilfe eines Kabelsuchgeräts gestatten. Abweichend kann entlang der Polyethylen-Leitung ein isoliertes Kupferkabel verlegt werden, welches ebenfalls mit Strom belegt werden und mit Hilfe eines Kabelsuchgeräts geortet kann. Im Fachhandel sind auch eigene Vorrichtungen unter der Bezeichnung “Kugelmarker” erhältlich: es handelt sich um Kunststoffkugeln mit einem Durchmesser von etwa 10-15 cm, mit kleinen elektronischen Vorrichtungen, welche am Rohr mit Kunststoffmanschetten in regelmäßigen Abständen (30÷50 m), bei jeder Richtungsänderung und an allen Abgängen befestigt werden und die Ortung durch eigene elektronische Geräte oder aber mittels Datenübertragung über Satelliten gestatten. Kennzeichnung gelbes Warnband “ACHTUNG GASLEITUNG” blaues Warnband “ACHTUNG WASSERLEITUNG” 74 Abnahme der Leitungen Auch ohne ausdrückliche Vertragsvorschrift oder Aufforderung des Auftraggebers, sollte vor dem Verfüllen der Leitungsgräben eine Druckprüfung an den Verbindungen und an der gesamten Anlage durchgeführt werden. Im Allgemeinen werden die Prüfungen an Teilabschnitten der Leitung mit angemessener Länge durchgeführt; die Abschnitte sind an den Enden durch geeignete Vorrichtungen zu schließen, wie etwa Blindflansche mit Schraubanschlüssen für Druckmesser, Pumpen und Entlüfter. Gasleitungen Die Druckprüfungen an Gasversorgungsleitungen mit den Hausanschlüssen werden ausführlich in den Normen UNI 9165 und UNI 9860 beschrieben, auf welche auch das Dekret des Ministeriums für wirtschaftliche Entwicklung vom 16. April 2008 verweist und welche folgende Vorgangsweise festlegen: • je nach Ausdehnung der Anlage, Rohrdurchmesser, Prüfdruck und verwendetem Medium, kann die Prüfung an Teilabschnitten oder an der gesamten Anlage durchgeführt werden; im ersten Fall ist jedenfalls eine Endprüfung an der gesamten Anlage durchzuführen. Die Leitungen können mit Ausnahme der Enden hinterfüllt sein, welche sichtbar sein müssen. Es ist zweckmäßig auch die Verbindungsstellen sichtbar zu belassen, um bei negativen Prüfergebnis die Ortung von Leckstellen zu erleichtern; • bei der Prüfung an den Hausanschlüssen sind die Absperrungen am Abgang sichtbar zu belassen; die Prüfung ist vor der Bohrung an der Versorgungsleitung und mit offener eingebauten Absperrung durchzuführen; • bei neuen Versorgungsnetzen ist die gleichzeitige Prüfung des Versorgungsnetzes mit den Hausanschlüssen nach Anbohrung der Versorgungsleitung und nach der Verfüllung der Gräben zulässig; • als Medium für die Prüfung können sowohl Luft oder ein Inertgas als auch eine Flüssigkeit verwendet werden. Im letzten Fall, welcher nur für Versorgungsleitungen, nicht aber für Hausanschlüsse zulässig ist, sind die Leitungen nach der Prüfung mit größter Sorgfalt innen zu reinigen; • die Prüfung besteht in der Beanspruchung der Leitung durch einen Innendruck nach folgender Tabelle: Leitungsart 4. 5. 6. 7. 7. (Freileitungen) Prüfdruck 1,5-facher höchster Betriebsdruck 1,0 bar 0,1 bar • die Prüfung gilt als erfolgreich, wenn nach der Stabilisierung der Prüfbedingungen, der Druck während eines Zeitraums von zumindest 24 h konstant bleibt, abgesehen von den Druckänderungen aufgrund von Temperaturschwankungen. Bei Hausanschlüssen kann die Prüfdauer auf 4 h oder unter gewissen Bedingungen auf 30 min herabgesetzt werden; • für jede Druckprüfung ist ein Abnahmebericht anzufertigen, dem das Diagramm mit dem Prüfungsverlauf beizulegen ist. Abnahme der Leitungen 75 vom Versorgungsnetz gespeiste häusliche Gasanlagen Die Druck- und Dichtheitsprüfverfahren für vom Versorgungsnetz gespeiste häusliche Gasanlagen werden durch die Norm UNI 7129 geregelt. In diesem Fall gilt: • die Prüfung ist vor der Inbetriebnahme der haustechnischen Anlage, dem Anschluss des Zählers und der Geräte sowie der Verdeckung der Leitungen mit Luft oder Inertgas durchzuführen; das Püfmedium ist durch eine eigene Armatur neben dem Zähleranschluss einzulassen; • der Prüfdruck beträgt zwischen 100 mbar und 150 mbar, nach dessen Aufbau man eine Stabilisierungszeit von mindestens 15 min verstreichen lässt; • eine erste Druckablesung wird mit einem Manometer mit Auflösung nicht kleiner als 0,1 mbar durchgeführt; nach einer Wartezeit von 15 min folgt eine weitere Ablesung; • die Prüfung gilt als erfolgreich, wenn zwischen den beiden Ablesungen kein Druckabfall verzeichnet wird; werden Druckverluste festgestellt, sind die Leckstellen zu orten und zu beseitigen; die Prüfung ist in diesem Fall erneut durchzuführen. 76 Wasserleitungen Die Druckprüfung an Anlagen zur Förderung von Wasser wird an den fertigen Leitungen durchgeführt, um festzustellen, daß Rohre, Verbindungen, Formstücke und andere Anlagenkomponenten in einwandfreiem Zustand sind. Wenn gewisse Bauteile nicht für den Prüfdruck ausgelegt sind, sind sie durch Blindflansche von der Prüfstrecke zu trennen. Mit Dekret des Ministeriums für öffentliche Arbeiten vom 12. Dezember 1985 wird festgehalten, daß im Rahmen der Abnahme der Leitungen Druck-und Dichtheitsprüfungen nach den Vorgaben der Vertragsbedingungen durchgeführt werden. Für Polyethylen-Leitungen werden die Verfahren nach Norm UNI 11149 angewendet, in denen, nach den Vorschreibungen des M.D. 12/12/1985, das viskoelastische Verhalten des Werkstoffs berücksichtigt wird. Die Prüfung beruht auf der Erhebung der Veränderungen des Rauminhalts in der Leitung in Abhängigkeit vom darin aufgebauten Druck. Vorbereitung des zu prüfenden Leitungsabschnitts Die abzunehmende Prüfstrecke darf nicht länger als 800 m sein; die Enden sind durch Blindflansche oder verschweißte Blechplatten dicht zu schließen. An den höchsten Stellen der Leitung sind Entlüfter zur Ausscheidung von Luftblasen einzubauen. Die Preßpumpe wird am tiefsten Punkt der Prüfstrecke angeschlossen. An derselben Stelle sind auch folgende Vorrichtungen zu montieren: • ein Druckmessgerät, • ein Schreibgerät für Druck und Zeit, • ein Messgerät für die nachgepumpte Wassermenge. Die Leitung ist in ihrer Lage zu sichern um eine Verschiebung der Rohre zu verhindern. Es ist deshalb ratsam, die Leitung weitgehend zu hinterfüllen und ausschließlich die Verbindungen sichtbar zu belassen. Auf diese Weise wird auch der Einfluss der Temperaturschwankungen im Verlauf der Prüfzeit auf ein Mindestmaß reduziert; die während der Prüfzeit beigegebene Wassermenge kann somit zutreffend ermittelt werden. Füllen der Prüfabschnitte Der Prüfabschnitt ist mit Wasser in Trinkwasserqualität, bei Bedarf unter Beigabe eines Desinfektionsmittels, langsam (Fließgeschwindigkeit höchstens 1 m/s) mit geöffneten Entlüftungsvorrichtungen zu füllen. Nach der vollständigen Füllung mit Wasser und der vollständigen Entlüftung, sind die Entlüftungsvorrichtungen zu schließen. Die volle Leitung muss sich während eines Zeitraums von mindestens 3 h stabilisieren; es ist jedenfalls ratsam, sofern möglich, die Druckprüfung nach einer Wartezeit von 24 h nach der Füllung durchzuführen. 77 Abnahmeverfahren Nach der Stabilisierung findet die eigentliche Abnahme durch Druckprüfung statt. Druckaufbau: den Druck in der Leitung stetig bis zum Prüfdruck STP aufbauen; der Prüfdruck ist aufgrund des vom planenden Techniker festgelegten Systembetriebsdrucks wie folgt zu berechnen: STP = 1,5 x MOP STP darf nicht kleiner als 6 bar sein. Aufrechterhaltung des Drucks: Prüfdruck während eines Zeitraums von 30 min durch Nachpumpen aufrechterhalten, zum Ausgleich des aufgrund der Vergrößerung des Rauminhalts der Leitung unter Druck eingetretenen Druckabfalls. Während diesem Vorgang Sichtprüfung an der Leitung zur Ortung von Leckstellen durchführen. Druckabbau: nach 30 min Wasser rasch ablassen, bis sich ein Innendruck von 3 bar einstellt. Kontraktion: aufgrund des viskoelastischen Verhaltens von Polyethylen erfolgt eine Kontraktion der Leitung mit gleichzeitigem Druckanstieg. Innerhalb eines Zeitraums von 90 min nach dem Ablassen des Wassers, Druck in folgenden Zeitpunkten ablesen: Ablesung min ab Beginn 1a 2 9a 30 2a 4 10a 40 3 6 11 50 4 8 a 12 60 5a 10 13a 70 6a 15 14a 80 7 20 15 90 8 25 a a a a Ablesung a a min ab Beginn abschließende Tätigkeiten Die Prüfung gilt als bestanden, wenn im Verlauf der Prüfzeit dem Zeit-DruckDiagramm ein steigender oder konstanter Druckverlauf aufgrund der Kontraktion des Polyethylens zu entnehmen ist. Ein Druckabfall ist hingegen ein Hinweis auf undichte Stellen in der Anlage. In diesem Falle sind vorerst die mechanischen und nachträglich die geschweißten Verbindungen eingehend zu prüfen. Nach der Ortung und der Beseitigung der Mängel ist die Druckprüfung erneut durchzuführen. Das Diagramm mit dem festgestellten Druck-Zeit-Verlauf ist der Abnahmeurkunde beizulegen. 78 Beispiel eines Prüfdiagramms 16 Aufrechterhaltung 30 min 15 rasche Absenkung des Drucks auf 3 bar Druck [bar] 10 Verlauf mit steigendem Druck, als Hinweis auf eine dichte Leitung 6 Aufbau des Prüfdrucks 4 3 Sinkender Druck, Hinweis auf Leckstellen 2 -30 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 Zeit [min] Abnahme- oder Prüfbericht Im Abnahmebericht sind in allen Einzelheiten die Prüfbedingungen und die Prüfergebnisse festzuhalten. Folgende Angaben sind zu liefern: • Zeitpunkt der Prüfung; • Standort der Leitung und Festlegung der Prüfstrecke; • Lageplan; • ausführendes Unternehmen und zuständiges Personal; • Bauleiter und Baustellenleiter; • Werkstoff der Leitung; • Bezugsnormen; • Außendurchmesser, Wanddicke und Länge der Leitung; • Systembetriebsdruck (Nenndruck); • Stabilisierungszeit; • Prüfdruck; • Wassertemperatur; • Diagramm mit Zeit-Druck-Verlauf; • Beurteilung der Prüfergebnisse. 79 Ausgabe Oktober 2012