Untersuchung von neuen Technologien für die
Transcription
Untersuchung von neuen Technologien für die
Institut für Technologie und Management im Baubetrieb (TMB) Abteilung Energietechnologien und Energiesysteme Bachelorarbeit zum Thema Untersuchung von neuen Technologien für die energetische Sanierung der Gebäudeaußenwand im Hinblick auf Energieeffizienz Vorgelegt von: Sarah Schmiedel Matrikelnummer: 1591028 Betreuer: Dr.-Ing. Harald Schneider Dr.-Ing. Clemens Rohde Judit Kockat, M. Sc. Karlsruhe, im August 2013 Eidesstattliche Erklärung Hiermit erkläre ich an Eides statt, dass ich die vorliegende Bachelorarbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe angefertigt, keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt und die benutzten Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe. Karlsruhe, den 16. August 2013 Abstract Neue Technologien zur energetischen Sanierung der Gebäudeaußenwand wurden im Hinblick auf Energieeffizienz untersucht. Die Aufarbeitung traditioneller und neuer Technologien sowie der aktuellen Forschungsarbeit gibt einen Überblick über Sanierungssysteme, -materialien, -technologien und –verfahren von heute und morgen. Die anschließende semiquantitative Bewertung vergleicht die Optionen nach unterschiedlichen Kriterien, auf deren Grundlage eine Einschätzung über das Zukunftspotential einzelner Technologien gegeben werden kann. Bedeutungsvoll für die Zukunft der energetischen Sanierung der Gebäudeaußenwand sind voraussichtlich Nano-, Vakuumund dynamische Dämmmaterialien sowie konventionelle Dämmstoffe, die bezüglich ihrer Dämmwirkung und Ökobilanz optimiert werden. New technologies for the energyrelated renovation of exterior walls were investigated in regard to their energy efficiency. Reviewing traditional and new technologies as well as current research, this thesis provides an overview of todays and tomorrows renovation systems, materials, technologies and procedures. The semiquantitative evaluation will then compare the options within different criteria. Based on this analysis future potentials of technologies will be assessed. The following technologies are expected to be of particular importance for the future of energyrelated renovation of exterior walls: nano-, vacuum- and dynamic insulation materials as well as conventional insulation materials with optimized insulating effect and life cycle assessment. Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung ....................................................................................................... 1 2. Sanierungssysteme ...................................................................................... 3 3. 4. 5. 2.1 Wärmedämmverbundsystem (WDVS) ...................................................... 4 2.2 Wärmedämmputzsystem (WDPS) ............................................................ 5 2.3 Innendämmung ......................................................................................... 6 2.4 Vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) ................................................. 8 2.5 Kerndämmung ........................................................................................... 9 2.6 Transparente Wärmedämmsysteme (TWDS) ......................................... 10 2.7 Solarfassaden ......................................................................................... 12 2.8 Dynamische Dämmsysteme .................................................................... 14 Sanierungsmaterialien ................................................................................ 17 3.1 Organische, natürliche Dämmstoffe ........................................................ 18 3.2 Organische, synthetische Dämmstoffe .................................................... 19 3.3 Anorganische, natürliche Dämmstoffe..................................................... 20 3.4 Anorganische, synthetische Dämmstoffe ................................................ 20 3.5 Putze und Anstriche ................................................................................ 22 Sanierungstechnologien ............................................................................ 24 4.1 Vakuumisolationspaneele (VIP) .............................................................. 24 4.2 Latentwärmespeicher (PCM) ................................................................... 25 4.3 IR-reflektierende Dämmung – Low-ε ....................................................... 28 Sanierungsverfahren .................................................................................. 29 5.1 Lokale Beheizung von thermischen Schwachstellen ............................... 29 5.2 Beidseitig haftbeschichtete Putzträger Dämmplatten .............................. 29 5.3 Modulationsmöglichkeiten der Gebäudeaußenhaut mittels wärmesensitiver Aufnahmeverfahren ............................................................... 30 6. Methoden ..................................................................................................... 31 i 7. Ergebnisse ................................................................................................... 38 8. Zusammenfassung und Ausblick .............................................................. 48 9. Literaturverzeichnis ....................................................................................... i 10. Tabellenverzeichnis .................................................................................... vii 11. Abbildungsverzeichnis .............................................................................. viii 12. Anhang .......................................................................................................... ix 12.1 Begründungen zur semiquantitativen Bewertung ...................................... ix 12.2 Aufschlüsselung der Auswertung ....................................................... xxxviii ii Abkürzungsverzeichnis Abkürzung Bezeichnung EnEV Energieeinsparverordnung EPS Expandiertes Polystyrol GDI Gesamtverband Dämmstoffindustrie KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau low-ε low-Emission, gering emittierend NIR Nahinfrarot PCM Phase Change Material PUR Polyurethan RAL Reichs-Ausschuss für Lieferbedingungen RIMA-I Reflective Insulation Manufacturers Association International SSPCM shape-stabilized Phase Change Material SWD Schaltbare Wärmedämmung TES timberbased element system TWDS Transparentes Wärmedämmsystem VHF Vorgehängte, hinterlüftete Fassade VIP Vakuumisolationspaneel VSDI Void space dynamic insulation WDPS Wärmedämmputzsystem WDVS Wärmedämmverbundsystem XPS Extrudiertes Polystyrol iii 1. Einleitung Unter den Eindrücken der Nuklearkatastrophe von Fukushima wurde in Deutschland der Ausstieg aus der Atomenergie bis 2022 endgültig beschlossen1. Im Zuge der eingeleiteten Energiewende soll zudem die Nutzung von fossilen Brennstoffen für die Energie- und Wärmeerzeugung zur Reduzierung der klimaschädlichen Abgase eingeschränkt oder ganz vermieden werden. Neben dem Ausbau regenerativer Energien ist es ein großes Anliegen, den Energieverbrauch durch Steigerung der Energieeffizienz zu reduzieren. Zieht man Bilanz, tritt der Gebäudesektor in Deutschland mit einem aktuellen Verbrauch von 40 Prozent der Gesamtenergie und einem Anteil von 20 Prozent des gesamten CO2 – Ausstoßes in Erscheinung. (Die Bundesregierung) Das Energiekonzept 2010 definiert Ziele bis 2050 als Strategie für Deutschlands Energieversorgung. Die Novellierungen der Energieeinsparverordnung konkretisieren Etappenziele für den Gebäudesektor und verschärfen sukzessive die Anforderungen. Die europäische Gebäuderichtlinie sieht vor, dass alle Neubauten ab dem Jahre 2021 den Anforderungen an Niedrigstenergiegebäude genügen sollen. (Europäisches Parlament und Rat der europäischen Union 2010) Platzmangel und finanzielle Gründe richten den Fokus jedoch vermehrt auf Sanierungsmaßnahmen an Bestandsgebäuden. Ein Großteil des Wohngebäudebestandes ist vor Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung im Jahre 1977 erstellt worden. Das lässt darauf schließen, dass unsanierte oder ungenügend sanierte Altbauten in der Regel nicht den heutigen, energetischen Anforderungen entsprechen. In einer Presseinformation des FraunhoferInstituts für Bauphysik IBP wird mitgeteilt, dass „man in den nächsten 20 Jahren bei fast der Hälfte aller deutschen Wohnhäuser mit energetischem Sanierungsbedarf [rechnet]. Bei einem Bestand von rund 40,2 Millionen Wohnungen entspräche das einer Million zu sanierender Gebäude pro Jahr.“ (Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP 19.11.2012, S. 1) Neben „der Verbesserung der Anlagentechnik oder dem Einsatz Erneuerbarer Energien“ (BMU 2010, S. 23) stellt die energetische Verbesserung der Gebäudehülle ein wesentliches Kernstück der Sanierungsmaßnahmen dar. Die Sanierung der Gebäudehülle ist der Ausgangspunkt dieser Arbeit. Der Fokus liegt auf der Außenwand unter Vernachlässigung sämtlicher Gebäudeöffnungen, wie Fenster oder Türen. 1 Die Entscheidung für den Ausstieg aus der CO2-armen Atomkraft bedeutet zugleich, dass an anderer Stelle verstärkt CO2 eingespart werden muss, um die Klimaziele zu erreichen. 1 Die Untersuchung von neuen Technologien zur energetischen Sanierung der Gebäudeaußenwand im Hinblick auf Energieeffizienz soll es ermöglichen, Schlüsse zu ziehen über Gleichermaßen den voraussichtlichen wichtig ist die Verlauf der technologischen Entwicklungen. Betrachtung der aktuellen konventionellen und Technologien. Auch hier finden technologische Entwicklungen zur Optimierung der Funktionalitäten statt. Die derzeitigen Grenzen der herkömmlichen Produkte bieten wiederum Anknüpfungspunkte und Ausbaupotential für neue Forschungsprojekte. Als Kernpunkte dieser Arbeit lassen sich folgende zwei Fragen formulieren: Wo liegen die Defizite und Potentiale aktueller sowie zukünftiger Technologien zur Sanierung der Gebäudeaußenwand? Lassen sich darauf aufbauend die Technologien der Zukunft prognostizieren? Der erste Teil dieser Arbeit beschäftigt sich mit der Aufbereitung der Bandbreite von Sanierungssystemen, -materialien, -technologien und -verfahren. Das Kapitel Sanierungssysteme umfasst Dämmsysteme, die den Wandaufbau durch mehrere Komponenten unterschiedlicher Funktionen erweitern. Der Abschnitt Sanierungsmaterialien behandelt einzelne Dämmmaterialien, die als Elemente in den Sanierungssystemen wiederzufinden sind. Sanierungstechnologien sind verwandt mit der Kategorie Sanierungsmaterialien. Hier liegen jedoch spezielle technologische Entwicklungen vor, die nicht allein auf ein Dämmmaterial zurückzuführen sind. Das Kapitel Sanierungsverfahren erfasst schließlich den Bereich fernab von System- und Materialeigenschaften. Betrachtet werden die Themen Zeitaufwand, Individualität und alternative Vorgehensweisen. Die vier Kapitel umfassen jeweils sowohl traditionelle als auch neue Technologien und die aktuelle Forschungsarbeit. Die semiquantitative Bewertung eines ausgewählten Untersuchungsgebietes wird schließlich einen Überblick über die jeweiligen Vor- und Nachteile der aktuell verfügbaren sowie zukünftigen Technologien geben, wobei die Energieeffizienz im Fokus steht. 2 2. Sanierungssysteme Das Kapitel Sanierungssysteme umfasst jene Systeme der Altbausanierung, die sich an bestehende Außenwände applizieren oder in bestehende Wände integrieren lassen. Das betrifft effizienzsteigernde Maßnahmen, die die Dämmwirkung der Gebäudeaußenwand erhöhen. Glasfassaden, Textilmembranen und Gebäudeintegrierte Photovoltaik (BiPV), die nur an Neubauten realisiert, nicht direkt an oder in die Außenwand eingefügt werden können oder nur Teilflächen einer Fassade betreffen, fallen daher nicht in den Untersuchungsbereich dieser Arbeit. Die prozentuale Verteilung der gängigsten Sanierungssysteme ist im nachfolgenden Diagramm veranschaulicht. 5% Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) 15 % Vorgehängte hinterlüftete Fassaden (VHF) 50 % 30 % Kerndämmung Wärmedämmputzsysteme (WDPS) + Transparente Wärmedämmung (TWD) Abbildung 2-1: Prozentuale Verteilung der Sanierungssysteme; Quelle: Eigene Darstellung aus (Schild et al. 2010, S. 18) 3 2.1 Wärmedämmverbundsystem (WDVS) Das am häufigsten verwendete Dämmsystem der Gebäudeaußenwand, das Wärmedämmverbundsystem, ist vielseitig. Es ermöglicht den Einsatz unterschiedlichster Dämmmaterialien wie Polystyrolplatten, Mineralwolle-Lamellenplatten, PUR-Platten, Holzweichfaserplatten und Mineraldämmplatten. Seltener sind Calciumsilikat-, Holzfaser-, Kork-, Kunstharz-, Schilf- und Silikatschaumplatten. Abbildung 2-2: Systemaufbau eines Wärmedämmverbundsystems (Schild et al. 2010, S. 24) Aufgebaut ist das WDVS aus einer Dämmschicht, einer gewebearmierten Putzschicht und einer Deckschicht. Die Befestigungsarten des Wärmedämmverbundsystems an der bestehenden Fassade variieren je nach Untergrundbeschaffenheit. Bei Unebenheiten bis zu 1 cm/m kann nur geklebt bzw. geklebt und konstruktiv verdübelt werden. Klebemörtel mit statisch wirksamer Verdübelung wird bei Unebenheiten bis zu 2 cm/m verwendet. Unebenheiten bis 3 cm/m (im Einzelfall auch mehr) verlangen hingegen eine Befestigung mit Schienensystemen (Schild et al. 2010). Wärmedämmverbundsysteme haben gute Dämmeigenschaften. Die Wärmeleitfähigkeiten der gängigen Dämmstoffe liegen zwischen 0,032 Sonderfällen sogar bei 0,021 ⁄(! ∙ #) und 0,040 ⁄(! ∙ #), in ⁄(! ∙ #). Ein neuartiges Aerogel-WDV-System unter- schreitet diese Wärmeleitfähigkeitswerte auf einen Wert von % = 0,018 ⁄(! ∙ #). Ansatzpunkte für Kritik bieten die WDVS-spezifischen Probleme Verschmutzung, Veralgung und Risse im Außenputz. Grund ist die thermische Abkopplung der Fassade durch die außenseitig angebrachte Wärmedämmung. Niedrige Temperaturen, nicht selten unterhalb des Taupunktes, führen zu Tauwasserbildung auf der Außenwand. Wasser, sei es durch Kondensat oder als Regenwasser, liefert Algen und Pilzen einen Nährboden. 4 (EnBauSa GmbH 2013) Um einer unerwünschten Verfärbung der Außenwand entgegenzuwirken, wurde an Textilbeschichtungen von Mineralwolleplatten als Ersatz eines Außenputzes geforscht. Wasserabweisende und zugleich diffusionsoffene Outdoorprodukte dienten als Vorbild. So konnten mit Textilbeschichtungen in unterschiedlichen Ausführungen2 hervorragende Ergebnisse erlangt werden. Textile WDVS mit Oberflächenmodifikationen erweisen sich als äußerst beständig und bleiben auch nach künstlicher Bewitterung und Scheuertest nahezu unversehrt. (Saur et al.) 2.2 Wärmedämmputzsystem (WDPS) Ob an der Außen- oder Innenseite der Gebäudeaußenwand, an geometrisch frei und kunstvoll geformten Bauten, auf unebenen Oberflächen, als Gefachverfüllung wie auch vollflächig über das Fachwerk hinweg – Wärmedämmputzsysteme lassen sich vielseitig einsetzen. Grund dafür ist die Fähigkeit, „untergrundbedingte Spannungen partiell“ (Schild et al. 2010, S. 83) durch die Entkopplung der abschließenden Putzbeschichtung von der tragenden Wand aufnehmen zu können. Ermöglicht wird dies durch folgenden Systemaufbau. Auf den vorbehandelten Putzuntergrund (u. U. mit Putzträgern) wird der Wärmedämmputz, auch Unterputz genannt, aufgetragen. Ist dieser ausgehärtet, wird der Oberputz aufgebracht. Je nach Dicke des Oberputzes muss ggf. eine Ausgleichsschicht zwischen Dämmputz und Oberputz angeordnet werden. Abbildung 2-3: Systemaufbau eines Wärmedämmputzsystems (Schild et al. 2010, S. 84) 2 Nanoausrüstung und IR-(Infrarot-)Ausrüstung 5 Wärmedämmputze mit organischen Zuschlägen (Baustoffklasse B1) erreichen eine Wärmeleitfähigkeit von 0,065 bis 0,12 ⁄(! ∙ #). Wärmedämmputze mit mineralischen Zuschlägen (Baustoffklasse A) liegen hingegen bei 0,09 bis 0,18 ⁄(! ∙ #). Die Dämmschichtdicken liegen üblicherweise zwischen 2 und 10 cm (Schild et al. 2010). Ein neuartiger Aerogel Hochleistungsdämmputz verspricht doppelt so gute Dämmwerte wie herkömmliche Dämmputze und eine gleichwertige Dämmwirkung wie EPS-Platten. Hydrophil, diffusionsoffen und auf mineralischer Basis kann der Hochleistungsdämmputz sowohl im Innen- als auch im Außenbereich angebracht werden (FIXIT GRUPPE 2013). 2.3 Innendämmung Der Innendämmung lastet auch heute noch ein schlechter Ruf an. In der prozentualen Verteilung der eingesetzten Sanierungssysteme zu Beginn des Kapitels wird sie nicht einmal erwähnt. Aus bauphysikalischer Sicht gilt sie als problematisch. Der stärkste Temperaturabfall tritt in der Dämmschicht auf, in diesem Fall auf der Innenseite der Gebäudeaußenwand. Die Außenwand selbst ist nach wie vor den Außentemperaturen ausgesetzt. Fallen diese, besteht die Gefahr des Tauwasserausfalls in der Außenwand. Schimmelbildung als häufige Konsequenz wird – verborgen hinter dem Dämmsystem – spät registriert. Im Falle denkmalgeschützter Gebäude oder Gebäude, die ein schnelles Aufheizen verlangen, bietet die Innendämmung bei fachgerechter Planung und Ausführung jedoch eine Alternative zu anderen Wärmedämmmaßnahmen (Schild et al. 2010). Das neue „RAL Gütezeichen Innendämmung“ soll Bauherren vor Mängeln schützen, indem sowohl Handwerker und Gerätschaften als auch Material regelmäßig geprüft werden. Oberstes Gebot einer funktionierenden Innendämmung ist eine schlagregendichte Gebäudeaußenwand, die keine Feuchtebelastungen aufweisen darf. Auf eine luftdichte Ausführung der Fugen und Wandanschlüsse muss gleichermaßen geachtet werden. Hohlräume zwischen Innendämmung und Außenwand müssen unbedingt vermieden werden. Weiche Dämmplatten passen sich in diesem Fall besser an Oberflächenunebenheiten an als starre Dämmplatten. Es muss sorgfältig und überlegt gearbeitet werden, weshalb generell Experten hinzugezogen werden sollten. 6 Unterschieden wird zwischen den Konstruktionsweisen mit oder ohne raumseitig angebrachte Dampfbremse. Dampfbremsen für den Tauwasserschutz sollen nur bei Bedarf und mit moderater Wirkungsweise eingesetzt werden, da sie das Trocknungspotential der Außenwand verringern. Systeme mit Dampfbremse sind flexibel in der Wahl des Dämmstoffes, Systeme ohne Dampfbremse unterliegen stärkeren Einschränkungen. Entweder wird kapillarleitendes Material (Kalziumsilikat, Mineralschaum) eingesetzt oder diffusionsdichteres Material (Polystyrol, Polyurethan) mit einer geringen Dämmschichtdicke von bis zu 4 cm. Mit Schaumglas als Dämmstoff kann auf eine Dampfbremse verzichtet werden. Abbildung 2-4: Systemaufbau einer Innendämmung (Schild et al. 2010, S. 108) Aufgebaut ist das Innendämmsystem aus einem Innenputz an der bestehenden Fassade, der Wärmedämmung samt Unterkonstruktion, ggf. einer Dampfbremse und der raumseitigen Deckschicht. Innendämmungen werden in Dämmschichtdicken zwischen 4 und 8 cm ausgeführt. Wärmebrücken und Raumverlust begrenzen die Wahl größerer Dämmschichtdicken. (Schild et al. 2010) Die Energieeinsparverordnung von 2009 fordert für die Innendämmung einen Wärmedurchgangswert von 0,35 Innendämmsysteme, die Aerogel-basierte Dämmstoffe ⁄(!² ∙ #). Neuartige integrieren, erreichen die Anforderungen der EnEV schon mit einer Dämmschichtdicke von 4 cm. (Sto AG 2012) (Rockwool 2012) Eine Weiterentwicklung mit Nebeneffekt: Die diffusionsoffene, beheizte Innendämmung. Sie besteht aus Holzweichfaserplatten als Dämmung, einer in Schamottsteinen verlegten Wandheizung und Kalkputz. (ClimateWall) Die Kombination aus Innendämmung und Wandheizung hat ihren Vorteil: Das Risiko von zu hoher Feuchte innerhalb der Innendämmung im Winter sinkt durch das hohe Trocknungspotential der Wandheizung. 7 Voraussetzungen sind ein laufender Betrieb der Wandheizung während der Wintermonate und ein ausreichender Schlagregenschutz. (Dipl.-Ing. Bludau und Dipl.-Ing. Zirkelbach 2010) 2.4 Vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) Vorgehängte hinterlüftete Fassadensysteme bestehen aus den Komponenten Dämmstoff, Unterkonstruktion und Bekleidung. Möglich sind aber auch Verbundsysteme aus Bekleidung und Dämmstoff, ggf. mit Unterkonstruktion, mit integrierten Luftkanälen. Aufgrund der Komplexität des Aufbaus und der Erschwernis bei Detaillösungen sind VHFSysteme nur im großflächigen Einsatz wirtschaftlich. Abbildung 2-5: Systemaufbau einer Vorgehängten hinterlüfteten Fassade (Schild et al. 2010, S. 132) Lasten werden über die Bekleidung in die Unterkonstruktion und weiter in die Tragschale abgetragen. Als System aus mehreren Einzelkomponenten ist zu beachten, dass sowohl die Tragfähigkeit als auch der Brandschutz für jede Komponente nachgewiesen werden müssen. Im Falle des Brandschutzes bedeutet das: Die niedrigste Baustoffklasse bestimmt die Baustoffklasse des Komplettsystems. Gefordert wird gemäß DIN 18516 ein Luftspalt hinter der Bekleidung von mindestens 20 mm Breite. Der Spalt ermöglicht den Abtransport von Feuchtigkeit und die kapillare Trennung von Bekleidung und Dämmstoff. Zum Einsatz kommen als Dämmstoff hauptsächlich Mineralfaserstoffe, selten auch Polystyrolprodukte (Schild et al. 2010). 8 Neu im Bereich der VHF sind Vorgefertigte Fassadenelemente, entwickelt durch das europäische Forschungsprojekt „TES-EnergyFacade“. Eine selbsttragende Holzrahmenkonstruktion, Dämmung und äußere Beplankung werden hier auf Koppelkantholz und Ausgleichsdämmung angebracht. Die Vorfertigung der TES-Fassadenelemente bringt zahlreiche Vorteile mit sich: Präzision und Qualität der Fassadenelemente durch Werksproduktion, Nachhaltigkeit durch die Verwendung des Rohstoffes Holz, Materialund Bekleidungsvielfalt der Beplankung sowie eine reduzierte Bauzeit, bei dafür umso aufwändigeren Planungsmaßnahmen. Sanierungsmaßnahmen bei gleichzeitiger Nutzung der Gebäude (Schulen, Kindergärten, Verwaltungsgebäude) sind daher unproblematisch. (Univ.-Prof. Dr.-Ing. Winter, Stefan et al. 2010) 2.5 Kerndämmung Zweischalige Außenwände mit Luftschicht, bestehend aus Tragschale und Verblendungsschale, können durch Einblasen oder Einpressen von Dämmstoffen nachträglich gedämmt werden. Verwendet werden hierzu partikelförmige Dämmmaterialien, wie Mineralfasern, Polystyrolkugeln, Perlite, Blähglasgranulate oder PUR-Ortschaum, die dauerhaft wasserabweisend sind (Schild et al. 2010). Voraussetzung für die nachträgliche Dämmung ist, dass die bestehenden Mauerwerksschalen diffusionsoffen sind. Aus bauphysikalischer Sicht wäre es das optimale Sanierungssystem, vereint es doch „die Vorzüge der Außendämmung in Bezug auf den sommerlichen Wärmeschutz mit einer deutlichen Reduzierung der thermischen Belastung des Dämmstoffes“ (Dr.-Ing. Krus et al., S. 3). Abbildung 2-6: Systemaufbau einer Kerndämmung (Schild et al. 2010, S. 166) 9 Allerdings ist die Kerndämmung schadensanfälliger als die Außendämmung, da sie die Wärmebrückenproblematik verschärft. Eine starke Durchfeuchtung der Verblendungsschale kann darüber hinaus die Feuchtediffusion umkehren in Richtung Gebäudeinneres. (Dr.-Ing. Krus et al.) Ähnlich wie die Innendämmung ist sie jedoch unter Umständen, gerade im Bereich denkmalgeschützter Gebäude, der Außendämmung vorzuziehen. Die bestehende Fassade bleibt auch hier erhalten. Hersteller von Einblasdämmstoffen werben mit einer lückenlosen Dämmschicht und fugenloser Verarbeitung, vorausgesetzt, der Dämmstoff wird ausreichend verdichtet. Die EnEV 2009 sieht vor, dass „bei einer Kerndämmung von mehrschaligem Mauerwerk (…) die Anforderung als erfüllt [gilt], wenn der bestehende Hohlraum zwischen den Außenwandschalen vollständig mit Dämmstoff ausgefüllt wird“. (Bundesrepublik Deutschland, BMWi, BMVBS 01.10.2009) Generell wird dringend empfohlen, nach Sanierungsmaßnahmen dieser Art einen Bauphysiker „zur Berechnung von Wärme und Feuchte“ (EnBauSa.de) hinzuzuziehen. 2.6 Transparente Wärmedämmsysteme (TWDS) Während WDVS, Innendämmung und Kerndämmung eingesetzt werden, um Transmissionsverluste nach außen hin einzudämmen, verläuft die Wirkungsweise von Transparenten Wärmedämmsystemen gewissermaßen entgegengerichtet, wenn nicht bidirektional. Diese jüngste Technologie im Bereich der Wärmedämmsysteme nimmt mithilfe „hoher Transparenz Solarstrahlung im kurzwelligen Spektralbereich“ auf und bewirkt bei ausreichender Strahlungsintensität eine „Umkehr des Wärmeflusses“3. (Schild et al. 2010) Die Bezeichnung „Wärmedämmsystem“ ist daher irreführend. Verschiedene Systemaufbauten stehen als Sanierungsmaßnahme zur Verfügung: 3 Passive Nutzung der Solarenergie 10 Massivwandsysteme bestehen aus einer Absorberschicht als Beschichtung auf der Fassade, TWD-Füllung, Außenschicht (z.B. Glasscheibe) und einem thermisch getrennten Rahmen, ggf. mit zusätzlicher Verschattung für die Sommermonate. Abbildung 2-7: Systemaufbau eines Massivwandsystems (Schild et al. 2010, S. 212) Konvektiv erwärmte Systeme, deren Aufbau Massivwandsystemen grundsätzlich gleicht, unterscheiden sich von Massivwandsystemen allein durch einen Luftspalt, der Absorber und TWD-Füllung von der bestehenden Fassade trennt. Im Sommer führen geöffnete Lüftungsklappen zu einer Durchströmung des Spaltes, im Winter bleiben die Lüftungsklappen geschlossen. Durch Strahlung und Konvektion wird die Fassade über den Luftspalt erwärmt. Abbildung 2-8: Systemaufbau eines konvektiv erwärmten Systems (Schild et al. 2010, S.213) 11 Hybridsysteme weisen zwischen Fassade und Absorberschicht eine opake Wärmedämmung und in der Absorberschicht selbst ein integriertes Kanalsystem auf. Wärmeträger in dem Kanalsystem sind zumeist Wasser oder Luft. Die gewonnene Wärmeenergie wird über Kopplung mit der Anlagentechnik im Winter zur Gebäudeheizung und im Sommer zur Warmwasserbereitung genutzt. Abbildung 2-9: Systemaufbau eines Hybridsystems (Schild et al. 2010, S. 215) Als TWD-Material wird entweder Kunststoff in Form von Polymethylmethacrylat und Polycarbonat, Glas oder Aerogel-Granulat eingesetzt. (Fachverband Transparente Wärmedämmung e. V. 2000) Schutz vor sommerlicher Überhitzung ermöglichen manuell bzw. automatisch regulierbare Verschattungen oder statische Systeme wie KunststoffKapillarstrukturen in Schrägstellung, die die „hochstehende Sommersonne [weitgehend] ausblenden“, die „tiefstehende Wintersonne“ dafür einfangen. (Weinläder 2007) Transparente Wärmedämmsysteme sind jedoch „durch hohe Investitions- und Folgekosten gegenüber herkömmlichen, opaken Dämmsystemen nicht konkurrenzfähig“. (Willems und Schild, S. 156) 2.7 Solarfassaden Das Prinzip ähnelt dem Transparenter Wärmedämmungen. Durch Solarenergie wird der Wärmefluss in der Außenwand umgekehrt. Der Unterschied der beiden Sanierungssysteme liegt im Wirkungseffekt. Während TWD-Systeme im Winter die Innenräume aufheizen, also das Raumklima erhöhen, haben Solarfassaden nur Auswirkungen auf das Wandklima. Die erhöhte Wandtemperatur von ca. 18 °C minimiert sowohl Wärmeverluste nach außen als auch den Heizbedarf, zusätzliches Heizen bleibt 12 dennoch unabdingbar. Ein positiver Nebeneffekt ist das Entfeuchten der Außenwand. (SolarServer 2010) Abbildung 2-10: Systemaufbau einer Solarfassade; Quelle: eigene Darstellung nach www.gapsolution.at Es existieren unterschiedliche Ausführungen. Ein Produkt besteht aus Zellulosewaben und einer Glasscheibe als äußerste Schicht. (Gap-Solar GmbH - Solarfassaden) Zwischen Waben und Scheibe befindet sich ein Luftspalt. Im Winter treffen die Sonnenstrahlen auf die Zellulosewaben und erhöhen so die Temperatur der Außenwand. Im Sommer – wenn das Erhitzen der Außenwände unerwünscht ist – dringen die Strahlen der hochstehenden Sonne kaum in die Waben ein und bewirken thermisch bedingte Luftzirkulationen, mit deren Hilfe die Wärme abgeführt wird. Verschattungsmechanismen sind daher überflüssig. Für die Gebäudesanierung werden Fertigteilelemente erstellt, die mit einer Ausgleichsschicht aus Dämmfilz an der bestehenden Fassade angebracht werden. In einem alternativen System folgen auf Glasscheibe und Luftspalt ein Absorber aus Massivholzlamellen und eine Dämmschicht. Die Lamellen sind leicht nach unten geneigt. Die tiefstehende Sonne im Winter kann die Lamellen passieren, die hochstehenden Sonnenstrahlen im Sommer bewirken hingegen eine Verschattung des Absorbers. Der Wärmeeintrag wird auch hier mittels Luftzirkulationen im Luftspalt abgeführt. (Lucido Solar AG) 13 2.8 Dynamische Dämmsysteme Dämmsysteme, denen kein konstanter Wärmeleitwert zugewiesen werden kann, da sie je nach Sonnenstand und Jahreszeit flexibel reagieren bzw. nach Bedarf aktiv oder passiv agieren, werden hier unter dem Oberbegriff „dynamisch“ gesammelt. Schaltbare Wärmedämmung (SWD) Eine Weiterentwicklung der Transparenten Wärmedämmsysteme, die deren grundlegendes Problem angeht: den Schutz vor Überhitzung und vor Wärmeverlusten. Die Schaltbare Wärmedämmung leitet nur dann Wärme zum Rauminneren, wenn Bedarf besteht und ausreichend Solarstrahlung vorhanden ist. Im heißen Sommer und an trüben Wintertagen jedoch beschränkt sie sich auf ihre Dämmwirkung. Abbildung 2-11: Funktionsweise der Schaltbaren Wärmedämmung; Quelle: eigene Bearbeitung aus http://www.zae.uni-wuerzburg.de/deutsch/abteilung-2/projekte/archiv/swd/ Evakuierte Glasfaserpaneele machen die Applikation mechanischer oder statischer Sonnenschutzvorrichtungen überflüssig. In Paneele integriertes Metallhydrid kann unter Zufuhr elektrischer Leistung geringe Mengen Wasserstoff abgeben und wieder aufnehmen. Geringer Wasserstoff-Gasdruck ermöglicht eine geringe Wärmeleitfähigkeit, hoher Wasserstoff-Gasdruck hingegen hohe Wärmeleitfähigkeit. Die Oberfläche des Paneels dient als Absorber, abgeschlossen wird das System durch eine Glasscheibe. (ZAE Bayern 2008) 14 Aktuell wird an einer Schaltbaren Aerogel-Verglasung geforscht. Hier erhofft man sich, den Schaltmechanismus zwischen transluzenter und transparenter Verglasung weiter verselbstständigen zu können durch Materialien, die je nach Stand der Luftfeuchtigkeit eintrüben. (ZAE Bayern) Solar-aktives Energie-Fassadensystem Dünne Isolationspaneele, die je nach Bedarf ausgefahren oder geschlossen werden können, bilden das solar-aktive Energie-Fassadensystem. Abbildung 2-12: Funktionsweise eines solar-aktiven Energie-Fassadensystems; Quelle: www.thermocollect.at Die beweglichen Isolationspaneele werden auf der „absorbtionsfördernd [dunkel] gestrichene[n] Kernwand“ (Thermocollect) angebracht. Wenn im Winter die Sonne scheint, werden die Paneele geöffnet, die Solarenergie eingefangen und absorbiert4. In kühlen Sommernächten stehen die Paneele ebenfalls offen und tragen so zur Entlüftung und Kühlung des Systems bei. In Winternächten und an warmen Sommertagen werden die Paneele geschlossen gehalten5. Hier beschränkt sich das System auf die reine Dämmwirkung. Die roten Kurven in der Abbildung 2-12 stellen den jeweiligen Temperaturverlauf dar. Stehen die Paneele offen, trifft die Solarenergie auf die Absorptionsschicht. Die Temperatur an der Oberfläche steigt stark an und nimmt über den Wandquerschnitt ab. Bei geschlossenen Paneelen hat die Wand über den Tag hinweg Wärme gespeichert. Die Temperaturspitze liegt in der Wand und fällt sowohl zur Innen- als auch zur 4 5 Siehe linkes System, Abbildung 12 Siehe rechtes System, Abbildung 12 15 Außenseite hin ab. Der Energieverbrauch der Paneel-Aussteuerung ist gering und lässt sich durch eine kleine Solarzelle decken. Void space dynamic insulation (VSDI) Das zugrundeliegende System nennt sich Parietodynamische Wärmedämmung: Das Dämmmaterial ist luftundurchlässig, der Luftstrom [C] passiert einen Kanal orthogonal zum Wärmestrom [B] und wird durch diesen temperiert. Die Differenz [D] steht für Transmissionsverluste durch die Außenwand. Abbildung 2-13: Funktionsweise der Parietodynamischen Wärmedämmung (Imbabi) Die VSDI weicht geringfügig von dem System ab, indem der Luftstrom nicht durch Kanäle, sondern in Ebenen stattfindet, die von zwei Dämmplatten umschlossen werden. Eigenschaften der VSDI sind ein einheitlicher, bidirektionaler Luftstrom durch die gesamte Außenwandfläche, eine einfache und robuste Installation an der bestehenden Fassade, Kosteneffizienz und Platzeinsparung, da herkömmliche Dämmmaterialien geringer Dicke verwendet werden können, ein minimales Risiko der Kondensation in Wandzwischenräumen und die passive Wirkungsweise. Die VSDI-Technologie befindet sich in der Forschung, erste Systeme sollen aber noch im Jahre 2013 fertig gestellt werden. (Imbabi) Es existieren bereits Dämmsysteme, die vergleichbare Techniken anwenden. Luftkanäle in EPS-Paneelen oder zwischen Dämmpaneel und bestehender Fassade erreichen bei 100 mm Dicke einen Wärmedurchgang von 0,15 ⁄(!² ∙ #). (Energyflo 2011) 16 3. Sanierungsmaterialien Dämmstoffe, Putze und Anstriche sind Materialien zur Sanierung der Gebäudeaußenwand. Eine systematische Gliederung der Dämmstoffe erfolgt unter den Oberbegriffen organisch und anorganisch und wird weiter differenziert in natürliche und synthetische Dämmstoffe. Die Dämmstoffe, die am häufigsten eingesetzt werden, sind in der Baumarktstatistik des GDI von 2005 festgehalten. Wenngleich keine aktuelleren Zahlen vorliegen, ist davon auszugehen, dass die Statistik auch die heutige Verteilung in ihren Grundzügen widerspiegelt6. 1% 4% Mineralwolldämmstoffe 6% 5% EPSHartschaumdämmstoffe PURHartschaumdämmstoffe 54 % XPS-Schaumstoffe 30 % Dämmende Leichtbauplatten Andere Abbildung 3-1: Baumarktstatistik 2005; Quelle: Gesamtverband Dämmstoffindustrie GDI laut http://www.wecobis.de/bauproduktgruppen/daemmstoffe.html Die Bandbreite aller Sanierungsmaterialien ist immens und vielfältig. Der Fokus dieser Arbeit liegt auf innovativen und neuartigen Materialien, die aktuell für Sanierungen eingesetzt oder in Forschungsprojekten untersucht werden. 6 Laut Einschätzung im Expertengespräch 17 3.1 Organische, natürliche Dämmstoffe Dämmstoffe organischen, natürlichen Ursprungs haben einen großen Vorteil: Es handelt sich um nachwachsende Rohstoffe. Die Auswahl biogener Dämmstoffe wie Flachs, Hanf, Holzfasern, -späne, -wolle, Kokosfasern, Kork, Schafwolle und Schilfrohr wird ergänzt durch recyclingfähige Stoffe, wie Zellulose. Rohrkolben sind nahezu weltweit vorhanden. Ein thailändisches Forschungsprojekt deklariert die Pflanze als Unkraut, das einen Großteil der Gewässer bewuchert, sich unkontrolliert vermehrt und das Wachstum anderer Nutzpflanzen stark beeinflusst. Schmalblättrige Rohrkolbenfasern zu Dämmplatten zu pressen, wäre daher nicht allein aus Sicht der Nachhaltigkeit sinnvoll. (Luamkanchanaphan et al. 2012) Maiskolben-Spanplatten sind ein weiteres Beispiel ökologisch sinnvoller Dämmmaterialien. Ökologisch sinnvoll vor allem auch deshalb, da Maiskolben als landwirtschaftliches Abfallprodukt nicht mit dem weltweiten Lebensmittelvorrat kollidieren. Eingesetzt als Dämmmaterial wurden Maiskolben schon vor langer Zeit in verschiedenen Regionen Portugals. Eine portugiesische Forschergruppe unterzog das traditionsreiche und beinahe vergessene Dämmmaterial diversen Untersuchungen und entdeckte einen Dämmstoff mit Potential. Die Zellstruktur und die chemische Zusammensetzung sieht der Extrudierter Polystyrole (XPS) ungemein ähnlich. (Paiva et al. 2012) Der Ersatz von Kunstharz-Hartschäumen durch einen Hartschaum aus Tannin7 ist das Ziel eines Forschungsprojektes der Universität Freiburg. BIOFOAMBARK soll nach seinem Einsatz als CO2-neutraler Dämmstoff zu Biosprit weiterverarbeitet werden. Damit verspricht man sich ein Dämmprodukt, das über seinen Lebenszyklus hinweg nachhaltig genutzt werden kann. (Laborie 2012) Die Dämmung mit Seegrasfasern aus dem Mittelmeerraum ist seit 2012 bauaufsichtlich zugelassen. Als Abfallprodukt aus dem Meer entstehen auch hier keine Nutzungskonflikte mit Nahrungsmitteln und anderen landwirtschaftlichen Produkten. Bei diesem Dämmstoff handelt es sich um ein rein natürliches Produkt ohne jegliche chemische Zusätze mit einer sehr hohen Wärmespeicherkapazität und einem äußerst geringen Primärenergiebedarf bei der Herstellung. (NeptuTherm) Der Anspruch, möglichst umweltverträglich und umweltbewusst zu sanieren, macht den Einsatz organisch, natürlicher Dämmstoffe ungemein wichtig, aber nicht unersetzlich. Sie sind nicht in dem Maße vorhanden, um den kompletten Bedarf an Sanierungsmaterialien decken zu können. Ein weiteres Manko findet sich in den Kosten. Während gängige 7 Bestandteil der Holzrinde 18 Dämmstoffe wie EPS-Schaumstoffe 5 bis 8 €/m² kosten, liegen die Preise biogener Dämmstoffe im Schnitt doppelt so hoch bei 10 bis 30 €/m². Ähnliches gilt für den Vergleich der Wärmeleitfähigkeiten oben genannter Dämmstoffe. Ihr Vorteil, Wärme und Feuchtigkeit besonders gut speichern zu können, wird überschattet von dem Risiko der Schimmelbildung bei vermehrter Feuchtespeicherung. Gerade recyclingfähige Stoffe wie Zellulose stechen heraus durch eine hervorragende Öko-Bilanz. CO2-Neutralität, niedrigere Kosten und verhältnismäßig geringe Wärmeleitwerte qualifizieren sie als nachhaltige, wettbewerbsfähige Dämmstoffe, deren Produktion und Anwendung noch massiv ausbaufähig sind. Schlussendlich überzeugen biogene Dämmstoffe als bauphysiologisch und ökologisch wertvolles Material, das im Regelfall chemisch nahezu unbelastet ist, nach dem Einbau keine bedenklichen Gase freisetzt und im Herstellungsprozess vergleichbar wenig Primärenergie bedarf. 3.2 Organische, synthetische Dämmstoffe Polystyrol-, Kunstharz- und Polyurethan-Dämmstoffe werden auf Grundlage fossiler Rohstoffe hergestellt. Fossile Rohstoffe – hier handelt es sich im Wesentlichen um Erdöl – sind nur begrenzt verfügbar und nicht erneuerbar. Das macht ihren Einsatz, langfristig betrachtet, strittig. Eine vergleichsweise aufwändige Herstellung mittels chemischer Synthese führt darüber hinaus zu einem hohen Energieaufwand. Expandiertes Polystyrol beispielsweise benötigt zur Herstellung 105 MJ/kg an Primärenergie, Zellulosefaserplatten hingegen nur knapp 4 MJ/kg. Doch die organisch, synthetischen Dämmmaterialien überzeugen durch sehr gute Dämmwerte und günstige bis moderate Preise, was gerade Expandiertes Polystyrol (EPS) zu einem der gängigsten Dämmstoffe macht. In der Forschung beschäftigt man sich mit dem Hauptproblem organisch, synthetischer Dämmstoffe als Produkte endlicher, fossiler Rohstoffe. Man sucht neue Wege, z.B. durch die Beimischung nachwachsender Rohstoffe oder durch den partiellen Ersatz fossiler Rohstoffe. So geschieht es mit Polyurethan-Hartschaum, welchem in verschiedenen Versuchen Reishülsenasche als stark siliziumhaltiges und sprödes Füllmaterial (Ribeiro da Silva, Virginia et al. 2013), Tungöl- bzw. Soyabohnenöl-basiertes Polyol sowie Hartholzzellstoff (Gu et al. 2013) oder Maisreste (Wang et al. 2008) als Polymerersatz hinzugefügt wurden. Die verschiedenen Varianten des „Grünen Schaums“ erweisen sich als gute Alternative zum gewöhnlichen PUR-Hartschaum – zwar etwas wärmeleitender, dafür aber teilweise kostengünstiger und in jedem Falle nachhaltiger. Mit Polyestervlies als Dämmstoff geht die Industrie einen weiteren Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Polyestervlies entsteht aus der Wiederverwertung von PET-Flaschen und 19 erreicht dabei ausgesprochen gute Dämmwerte, die mit den übrigen organisch synthetischen Dämmmaterialien, wie EPS und XPS, vergleichbar sind. (J.H. Ziegler GmbH 2012) Ein weiterer Ansatzpunkt ist die Verwendung textiler Abfälle als Dämmmaterial. Ein portugiesisches Forschungsprojekt beschäftigt sich mit Gewebeabfällen in Kombination mit Kalksteinpulver, Flugasche, Baryt und Papier als Kerndämmung und hat Erfolg. Das Dämmmaterial überzeugt mit geringen Wärmeleitfähigkeitswerten im Bereich von Mineralwolle. (Briga-Sá et al. 2013) Elastomer-Abfallrückstände aus Autoreifen und Bodenbelägen, die nicht recyclingfähig sind und daher auf Deponien entsorgt werden, runden die bisherige Forschungsarbeit im Bereich organisch-synthetischer Dämmstoffe ab. Ergänzt werden die Elastomerrückstände durch Polyurethanschaum als Binder und erreichen dabei je nach Mischungsverhältnis der einzelnen Komponenten Wärmeleitfähigkeitswerte nur geringfügig schlechter als die übrigen organisch-synthetischen Dämmstoffe. (Benkreira et al. 2011) 3.3 Anorganische, natürliche Dämmstoffe Die kleinste Dämmstoffgruppierung basiert auf mineralischen Rohstoffen. Positiv ist ihre Zusammensetzung aus rein natürlichen Ressourcen, wofür diverse Umwelt- zertifizierungen wie „natureplus“ vorliegen. Anorganische, natürliche Dämmstoffe weisen im Schnitt schwächere Dämmwerte auf, stechen aber durch besonders guten Brandschutz hervor. Blähglimmer, Blähperlit, Blähton und Perlite sind nicht brennbar. Als Dämmstoffe selbst werden sie nur selten eingesetzt, Verwendung finden sie eher als Zuschlagsstoff für Wärmedämmputz. 3.4 Anorganische, synthetische Dämmstoffe Mineralwolle, Mineraldämmplatten, Glasfasern, Calciumsilikat, Blähglas, Silikatschaum und Schaumglas sind dieser Sorte Sanierungsmaterialien zuzuordnen. Hier handelt es sich ebenfalls um mineralische Rohstoffe, die sich durch einen guten Brandschutz auszeichnen8. Krebsgefahr, wie sie früher von Mineralwolldämmstoffen ausging, besteht bei heutigen Materialien nicht mehr. 8 Baustoffklasse A1 bis B1 20 Gesondert zu nennen sind Aerogel-basierte Dämmstoffe. Aerogele – mesoporöse Materialien auf Silicatbasis – wurden schon in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts entdeckt. Dem Gel aus Kieselsäure wird in „Sol-Gel-Prozessen mit anschließender Trocknung“ (Matthias Koebel 2008) Flüssigkeit entzogen und, wie der Name vermuten lässt, durch Luft ersetzt. Das Volumen des Gels wird bei diesem Prozess nicht verringert. Somit besteht das Aerogel aus mindestens 90% luftgefüllten Poren und weniger als 10% Feststoff. Die wärmeleitende Beweglichkeit der Luftmoleküle in den Poren mit einem Porendurchmesser von 20 nm wird stark eingeschränkt, was die Wärmeleitfähigkeit minimal werden lässt. Damit sind Aerogele, die ursprünglich zur Isolation in der Raumfahrt eingesetzt wurden, hervorragend geeignet für jegliche Art von Wärmedämmung. Dämmstoffe mit sehr viel geringeren Schichtdicken lassen sich realisieren. (WECOBIS) Anwendung finden Aerogele als Granulat für die Kerndämmung, als Vliesmatten und Verbundelemente, als Dämmputz, als Innendämmsystem und neuerdings auch als Wärmedämmverbundsystem. Je nach Ausführung können Wärmeleitfähigkeiten von bis zu 0,013 ⁄(! ∙ #) erreicht werden. Vakuumisolationspaneelen gegenüber haben Aerogel-Dämmstoffe einen großen Vorteil: Ein beliebiges Zuschneiden der Vliesmatten vor Einbau ist möglich. An weiteren Optimierungen Aerogel-basierter Dämmstoffe arbeitet das Forschungsprojekt AEROCOINs. Man versucht mittels geeigneter Synthesen, Kostenreduzierung und Stabilitätssteigerung zu erlangen. (ZAE Bayern) Die Ungewissheit über gesundheitliche Risiken durch Nanopartikel im menschlichen Organismus stimmt nachdenklich. Der Kontakt der Aerogele mit Haut, Atemwegen und Augen sollte gemieden werden. Empfohlen wird daher, Aerogel-basierte Dämmstoffe hauptsächlich dann anzuwenden, wenn Platzmangel bei der Sanierung keine anderen Dämmmaterialien zulässt. (WECOBIS) Aerosil, ein Hochleistungsdämmstoff wie Aerogel nur weniger porös, ist als Systembauteil neu auf dem Markt. Eingesetzt beispielsweise als Innendämmung kann eine Wärmeleitfähigkeit von 0,019 ⁄(! ∙ #) erreicht werden. Verglichen mit Aerogel- basierten Dämmstoffen ist Aerosil wesentlich preiswerter. (Dipl.-Ing. Wieckhorst 2012) 21 3.5 Putze und Anstriche Feuchtigkeit in einem Dämmsystem kann Schimmelbildung verursachen. Um das zu vermeiden, muss Wasser entweder daran gehindert werden, in das Innere eines Dämmsystems vordringen zu können, oder gänzlich aufgesaugt werden und wieder verdunsten. Putze und Anstriche als abschließende Schichten können demnach unterschiedliche Aufgaben erfüllen: In manchen Fällen sollen sie hydrophob, in anderen Fällen hydrophil, diffusionsoffen und zuweilen auch dämmend wirken. In jedem Fall sind sie aber als Teil eines Komplettsystems aus Dämmung, Putz und Anstrich zu sehen, deren Funktionsweisen aufeinander abgestimmt sein müssen. Es empfiehlt sich also, die einzelnen Komponenten jeweils vom gleichen Hersteller zu wählen. Nicht selten bereitet Algen- und Pilzwachstum auf Fassaden optische Mängel9. WDVSysteme begünstigen das Problem, da durch die thermische Abkopplung auf der Außenseite der Außenwand niedrigere Temperaturen auftreten, häufig unterhalb des Taupunktes. Kondensat und Regenwasser auf Fassaden geben Algen und Pilzen einen Lebensraum. Hydrophobe Beschichtungen sollen längere Feuchtephasen auf der Fassade nach sich ziehen und damit ebenso Algen- und Pilzwachstum begünstigen. Abhilfe verschafft der Einsatz von Bioziden als chemischer Schutz vor mikrobiellem Bewuchs, was in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert wird. Biozide, sagen die Kritiker, sind auswaschbar und umweltbelastend. Ein Giftstoff im Grundwasser. (EnBauSa GmbH 2013) Im Gegensatz dazu scheinen laufende Untersuchungen am Fraunhofer IBP zu ergeben, dass keine Biozidrückstände im Grundwasser auffindbar sein werden. Das ließe darauf schließen, dass Biozide nicht ausgewaschen, sondern von Mikrobien verzehrt werden, was den Schwund der Biozide im Anstrich nach einigen Jahren erklären würde.10 Ausschließlich mikroverkapselte Biozide halten sich länger in den Fassadenoberflächen. (EnBauSa GmbH 2013) Inzwischen gibt es eine physikalische Alternative: Mittels „topdry“-Effekt werden Wassertropfen auf der hydrophilen Fassade gedehnt. Durch die vergrößerte Oberfläche können die Wassertropfen rasch verdunsten. Zusätzlich sorgt eine hohe Kapillaraktivität des Oberputzes dafür, dass überschüssiges Wasser von der Oberfläche aufgesogen und verzögert als Dampf wieder abgegeben wird. (Saint-Gobain Weber 2013) Genau gegensätzlich ist die Ansicht, dass Feuchtigkeit in der Wärmedämmung als Ursache für einen Abfall der Dämmleistung unbedingt zu unterbinden sei. Wasser ist wesentlich wärmeleitender als Luft aufgrund seiner größeren Dichte und höheren 9 Symbiose: Algen liefern Kohlenhydrate durch Photosynthese, Pilze liefern Wasser und Nährsalze. Laut Experteneinschätzung 10 22 spezifischen Wärmekapazität. Durch eine Imprägnierung der Außenwandoberfläche auf Basis von Siliconharz (Silan, Siloxan) wird die kapillare Steighöhe reduziert und somit Wasser vor dem Eindringen gehindert. Wasserdampf soll die Beschichtung jedoch passieren können. Untersuchungen an Zinkoxid und Titandioxid nanopartikulären Emulsionen ergeben äußerst geringe Wasser-Absorptionswerte von 6,12 mm³ min-0,5 und 3,87 mm³ min-0,5. In die Emulsionen integrierte Photokatalysatoren haben konträre Auswirkungen: Wasserbenetzte Oberflächen entstehen durch super-hydrophiles Verhalten. Durch den Wasserabfluss an der Oberfläche können im Umkehrschluss Mikroorganismen gelöst und abtransportiert werden. Die Denaturierung und Zerstörung der Fremdkörper durch photoinduzierte Oxidation kann gleichermaßen stattfinden wie die reversible Produktion von Superoxiden und hydroxyler Radikale. Bei Dunkelheit bildet sich eine hydrophobe Oberfläche aus. Mikrobielles Wachstum kann auf der wasserabweisenden Beschichtung maßgeblich eingedämmt werden. (MacMullen et al. 2012) Dunkle Anstriche an Gebäudefassaden waren für lange Zeit problematisch, da sie gerade im Sommer zu einem unerwünschten, erhöhten Wärmeeintrag führen. Heute lassen sich dunkle Anstriche realisieren dank NIR-(Nahinfrarot-) Pigmente in der Farbe basierend auf Reinacrylat, die große Teile der Sonnenenergie reflektieren. Infrarot-reflektierende Anstriche haben einen weiteren Vorteil. Neben dem Schutz vor Überhitzung verringern sie aufgrund eines geringen Emissionsgrades zusätzlich die Wärmeabstrahlung, vor allem in klaren Nächten. Das vermeidet Kondensatbildung und beugt damit dem mikrobiellen Wachstum vor. (Sto AG) Die „low-ε“-Technologie, bezeichnend für Beschichtungen mit geringem Emissionsgrad, ist Forschungsthema und findet bereits in verschiedenen Bereichen Anwendung, z.B. auf Glas- und Textilen Membranen. 23 4. Sanierungstechnologien 4.1 Vakuumisolationspaneele (VIP) Das synthetische Verbundsystem aus innerem Kern, Sperrschichthülle, Getter (zur Gasabsorption) und Trockenmittel (zur Wasserdampfabsorption) führt die Liste der Sanierungstechnologien an. Es erreicht einzigartig niedrige Wärmeleitfähigkeitswerte von % = 0,004-0,005 ⁄(! ∙ #) bzw. 0,007-0,008 ⁄(! ∙ #) bei Berücksichtigung des Alterungseffektes. Die Technologie erinnert an das Thermoskannen-Prinzip: Vakuum hemmt den Wärmedurchgang. Geringe Wärmetransmission erfolgt über Wärmeleitung des Feststoffes, Wärmeübergang im Gas, Wärmestrahlung und Wärmebrücken der VIPHülle. Um dem atmosphärischen Außendruck von 1 bar standhalten zu können, benötigt es ein Füllmaterial im VIP-Kern. Hierzu werden kleinporöse Materialien wie Schaum (PUR oder EPS), Pulver (pyrogene Kieselsäure, Silika Aerogel, Blähperlit) oder Fasern (Glaswolle) verwendet. In der Forschung wird daran gearbeitet, Poren in nano- und mikrozelliger Größenordnung zu erreichen, denn es gilt: Je kleiner die Poren, desto geringer ist die Gas-Wärmeleitfähigkeit. Und je niedriger der Gasdruck in den Poren, desto geringer ist die Gas-Wärmeleitfähigkeit11. Erfolgsversprechend sind nanoporöse Silikatfüllungen wie Aerogele, deren Porengröße zwischen 2 und 50 nm liegt. In aller Regel wird mit mikroporöser Kieselsäure gearbeitet mit Porengrößen kleiner als 0,5 µm. Bestrebungen, Füllmaterial mit möglichst geringer Wärmeleitfähigkeit zu verwenden, sind auch darin begründet, dass eine höhere Wärmeleitfähigkeit des VIP-Kerns die Wärmebrückenproblematik verstärkt. Ein InfrarotTrübungsmittel als Zuschlagsstoff verringert letztlich die Wärmeübertragung durch Strahlung. (Alam et al. 2011) Umhüllt werden VIPs von mehrschichtigen Folien12. Die Hülle schützt das Vakuum, muss dem atmosphärischen Druck standhalten und im Gebrauch belastbar sein. Der KnudsenEffekt bewirkt, dass selbst bei Beschädigung der metallisierten Kunststoffhülle geringe Wärmeleitfähigkeiten von bis zu 0,02 ⁄(! ∙ #) erreicht werden können. Diverse Ausführungen mit EPS-, Gummigranulat-, XPS- oder Glasvlies-Kaschierungen sollen die Paneele in der Verarbeitung robuster machen. 11 12 Knudsen-Effekt Aluminium-Verbundfolien, Polymere Barrierefolien oder Metallisierte Polymerfolien 24 Die Dämmwirkung der Vakuumisolationspaneele übertrifft herkömmliche Dämmstoffe um das 5- bis 10-fache. Sind platzsparende Sanierungsmaßnahmen und eine starke Reduktion des CO2-Ausstoßes gefordert, so sind Vakuumisolationspaneele empfehlenswert. Die dünne Dämmschichtdicke eines VIPs im Vergleich zu herkömmlichen Dämmstoffen bewirkt einen starken Temperaturabfall auf kurzer Strecke. Wärmebrücken durch Halterungen und Fugen haben durch den erhöhten Wärmestrom daher sehr viel größere Auswirkungen als bei anderen Dämmstoffen. Ein Forschungsprojekt hat sich der Wärmebrücken-Problematik an Paneelrändern angenommen und VIPs mit umlaufendem Stufenfalz entwickelt. (Forschung für Energieoptimiertes Bauen (EnOB) 2007) Alternativlösungen zur Reduktion von Wärmebrücken sind die Verwendung größerer Paneele und die Anbringung von zwei oder mehr Schichten. (Bouquerel et al. 2012) Die Lebensdauer der Vakuumisolationspaneele ist umstritten. Die Angaben schwanken zwischen einer Lebensdauer von 60 Jahren und lediglich 30 bis 50 Jahren. Der Alterungseffekt ist auf die Luft- und Wasserdampfpermeation durch die VIP-Hülle zurückzuführen. Ein wesentlicher, kritischer Punkt ist die Robustheit der VIPs für eine fehlerfreie Verarbeitung. Anwendungsfehler wie auch Produktionsfehler sind bei Hochleistungsdämmstoffen viel schwerwiegender als bei herkömmlichen Dämmstoffen. Sorgfalt und „Wissen um die Sensivität“ (ZAE Bayern 2010) sind damit ausschlaggebend für Erfolg oder Misserfolg in der Anwendung. Schon bei der Planung sollte berücksichtigt werden, dass VIPs auch nach dem Einbau für einen eventuellen Austausch zugänglich bleiben. (Willems und Schild) Vakuumisolationspaneele vor dem Einbau zuzuschneiden, ist nicht möglich. Eine exakte Vorausplanung ist daher zwingend und muss entscheiden, ob Sonderanfertigungen nötig sind. Hingewiesen sei an dieser Stelle auf gasgefüllte Paneele. Ihr Aufbau ähnelt Vakuumisolationspaneelen mit dem Unterschied, dass statt Vakuum gering wärmeleitende Gase wie Argon, Krypton oder Xenon verwendet werden. Mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,04 ⁄(! ∙ #) liegen sie jedoch weit zurück hinter der Dämmwirkung der VIPs. (Jelle 2011) 4.2 Latentwärmespeicher (PCM) Eine massive Außenwand kann Wärme speichern und so eine Überhitzung im Inneren vermeiden. In Kirchen beispielsweise herrscht selbst im Sommer ein kühles Raumklima. Doch auch bei schlankeren Außenwänden kann passiver Wärmeschutz realisiert und somit auf aktive Kühlleistung verzichtet werden. 25 Materialien, die bei Anstieg der Umgebungstemperatur bis zu einem gewissen Grad ihre Temperatur beibehalten und allein durch Absorption der Wärmeenergie ihren Aggregatzustand von fest zu flüssig wechseln, werden Phase Change Materials (PCM), zu Deutsch Latentwärmespeicher, genannt. Kühlt die Umgebungstemperatur ab, kehren sie reversibel zum festen Aggregatzustand zurück und geben die gespeicherte Wärmeenergie ab. Ein Effekt, der zum Ausgleich von Spitzentemperaturen im Gebäudeinneren führt, Wärmeeintrag auf kühlere Phasen verlagert und ein gemäßigtes, mittleres Raumklima ermöglicht. Abbildung 4-1: Wirkungseffekt des passiven Kühlkonzepts mit PCM-Technologie in einem Offenburger Gebäude (BASF 2010) Die wichtigsten Anforderungen an Latentwärmespeicher sind ein Schmelzpunkt in der erforderlichen Temperaturspanne13, eine ausgeprägte latente Wärmespeicherung im Schmelzvorgang und eine hohe Wärmeleitfähigkeit. Die Auswahl geeigneter Substanzen ist groß, zum Einsatz kommen jedoch bevorzugt Paraffinwachse wegen ihres guten Wärmespeichervermögens, hohen Siedepunktes, stabilen Verhaltens bis 250°C und ihrer Langlebigkeit. Sie sind preiswert, ökologisch unbedenklich und ungiftig. PCMs selbst haben eine geringe Wärmeleitfähigkeit, was man auf unterschiedliche Weise auszugleichen versucht: durch die Dispersion stark leitfähiger Partikel in PCMs, die Imprägnierung stark leitender, poröser Materialien mit PCMs, das Einarbeiten von 13 zwischen 21 °C und 26 °C 26 Fasermaterialien14 oder durch den Einsatz von Metallstrukturen. Am häufigsten werden PCMs aber ummantelt – als Mikroverkapselung zur Verbesserung der wärmeleitenden Oberfläche oder als Makroverkapselung in Paneelen oder kugelförmigen Kapseln. In der Forschung ist man bereits einen Schritt weiter. SSPCM, shape-stabilized PCM, überzeugen als Weiterentwicklung der PCM durch eine große Wärmekapazität, geeignete Wärmeleitfähigkeit, gute Dauerhaftigkeit und die Fähigkeit, ihre Form auch während des Wechsels der Aggregatzustände beizubehalten. (Soares et al. 2013) Saniert werden kann mit PCM-Gipsplatten, die mikroverkapselte Latentwärmespeicher enthalten. Die PCM-Gipsplatten sind bisher nur auf dem Schweizer Pilotmarkt erhältlich. Eingesetzt als PCM-Gipsputz auf der Innenseite der Außenwand führen Latentwärmespeicher ebenfalls zur Erhöhung der thermischen Masse. Erforscht wurde darüber hinaus die Integration der PCMs in Dämmmaterialien. PUR-Hartschaumplatten mit integrierten PCMs beispielsweise überzeugen als Kombination aus guten Dämmwerten und besagter Pufferfunktion der Temperaturspitzen. (Sarier und Onder 2007) Die Anzahl eingebauter Latentwärmespeicher pro m² wird dahingehend limitiert, dass alle PCMs auf den Temperaturanstieg ansprechen und beim Temperaturabfall restlos wieder in den festen Aggregatzustand zurückkehren. Andernfalls ist ihre Wirkung nicht zufriedenstellend. Eine Faustregel empfiehlt 3 kg PCM-Wirkstoff/m². Der Abkühlvorgang sollte durch nächtliches Lüften oder durch die Integration wasserdurchströmter Kapillarrohrmatten zusätzlich unterstützt werden. (BASF 2010) Um fehlerhafte oder zu optimistische Angaben der Hersteller von PCM-Produkten verhindern zu können, wurde das „RAL Gütezeichen PCM“ eingeführt15. Es schützt vor falschen Versprechungen und technischen Mängeln durch regelmäßige Qualitätsprüfungen der Hersteller und der Ware. Latentwärmespeicher reduzieren oder ersetzen den Einsatz aktiver Kühlsysteme, was zu Energieeinsparungen führt. Auch beim Heizen tritt der Energieeinspareffekt auf. Fest steht jedoch, dass Latentwärmespeicher keine Wärmedämmung ersetzen, es sei denn sie sind in Dämmmaterialien integriert. 14 15 Z.B. Carbonfasern http://www.pcm-ral.de/ 27 4.3 IR-reflektierende Dämmung – Low-ε Wärmetransport erfolgt auf drei Arten: Wärmeleitung durch thermische Gitter- schwingungen, Konvektion in Gasen oder Flüssigkeiten und Wärmestrahlung als elektromagnetische Übertragung. Im Winter liegt der Anteil der Wärmestrahlung in der Gebäudeaußenwand bei mindestens 50 %, im Sommer sogar bei bis zu 93 %. (RIMA-I) Wärmestrahlung innerhalb der Bauteile einzudämmen scheint daher eine erfolgversprechende Strategie zu sein. Wärmestrahlung wird von einem Medium zu objektspezifischen Anteilen reflektiert, absorbiert und transmittiert. Ein schwarzer Körper beispielsweise hat einen Absorptionsgrad von α = 1. Wie hat ein Körper auszusehen, der Wärmestrahlung stark reflektiert? Die „Reflective Insulation Manufacturers Association International RIMA-I“ definiert infrarot (IR)-reflektierende Dämmschichten als „Wärmedämmung bestehend aus einer oder mehreren gering emittierenden Oberflächen, die an eine oder mehrere ruhende Luftschichten angrenzen.“ (RIMA-I, eigene Übersetzung) Langwellige, infrarote Strahlung, die auf metallisierte Schichten trifft, wird reflektiert. Dabei gilt: Je größer der Anteil der Reflexion, desto kleiner der Anteil der Emission. Reflektierende und damit gering emittierende Schichten werden auch als „low-ε“-Technologie bezeichnet. Die metallisierten Schichten werden in Kombination mit Mineralwolle-, PUR-Hartschaum-, EPS- und XPS-Dämmplatten angefertigt. Doch Messungen des Fraunhofer IBP trüben den Enthusiasmus. Die Wärmedurchlasswiderstände in einem Luftspalt von 20 mm an reflektierenden Dämmschichten in der Gebäudeaußenwand seien vergleichbar mit denen herkömmlicher, 10 mm starker Dämmmaterialien. Vorausgesetzt die Reflexion werde nicht durch Verschmutzung, Kondensation oder Alterung beeinflusst. (Künzel und Seldbauer 2007) 28 5. Sanierungsverfahren 5.1 Lokale Beheizung von thermischen Schwachstellen Wärmebrücken in Dämmsystemen sind nicht allein wegen der thermischen Verluste durch die Gebäudeaußenwand unbedingt zu vermeiden. Die bauphysikalischen Schwachstellen laufen zudem Gefahr, durch Schimmelbildung beschädigt zu werden. Wärmebrücken sind vermeidbar durch regelkonformes Anbringen der Dämmstoffe und die Verwendung qualitativ guten Materials. Wenn Wärmebrücken auftreten, sollten geeignete Dämmmaßnahmen folgen. Ein Forschungsprojekt des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik IBP befasste sich mit Alternativen. Untersucht wurde die Rentabilität eines Heizkabels an Wärmebrücken im Vergleich zu verstärktem Lüften. Die Messungen ergaben, dass „ein Heizkabel mit einer Heizleistung von 15 W/m“ (Krus und Dipl.-Ing. (FH) Wurm, Sabrina 2012, S. 5) an Wärmebrücken ausreicht, um Schimmelpilzwachstum zu unterbinden. Der Energieverbrauch des Heizkabels liegt deutlich unter dem Energieverbrauch für zusätzliches Lüften. Vergleicht man jedoch den Primärenergiebedarf, so ist das Heizkabeln nicht in jedem Falle sinnvoll. Vor allem dann nicht, wenn zum Heizen fossiler oder atomarer Strom bezogen wird. Als Übergangslösung denkbar, auf Dauer ist der Einsatz eines Heizkabels jedoch ungeeignet. (Krus und Dipl.Ing. (FH) Wurm, Sabrina 2012) 5.2 Beidseitig haftbeschichtete Putzträger Dämmplatten Die Haftbedingungen für Klebe- und Armierungsmörtel bei Wärmedämmverbundsystemen werden gesteigert, indem auf beiden Seiten der Dämmplatten eine dünne Mörtelschicht mit Druck aufgebracht wird (Pressspachtelung). Ein zusätzlicher Aufwand, der in großen Dimensionen Zeit kostet. Beidseitig haftbeschichtete Putzträger-Dämmplatten aus Steinwolle sollen hier zu einer Zeitersparnis führen. Der Zeitgewinn durch Verzicht auf Pressspachtelung beläuft sich laut Hersteller auf bis zu 72 Mannstunden für eine 3000 m² große Wandfläche. Bei kleinen Flächen wird sich die Ersparnis jedoch kaum rechnen. (Knauf Insulation GmbH 2012) 29 5.3 Modulationsmöglichkeiten der Gebäudeaußenhaut mittels wärmesensitiver Aufnahmeverfahren Steht heutzutage eine Fassadensanierung an, wird für das jeweilige Gebäude ein einheitliches Dämmsystem festgelegt, das die hygrothermischen Eigenschaften der Wand verbessern soll. In naher Zukunft werden neue Wege offen stehen: „form follows function“ ist der Leitgedanke eines aktuellen Forschungsprojektes. Mithilfe einer Software will man die Grundlage schaffen für Berechnungen zur Dimensionierung der Wärmedämmung, sodass Dämmmaterialien nur in benötigter Stärke an der jeweiligen Position eingesetzt werden. Dabei bezieht man sich auf die Wärmedurchgangswerte in den einzelnen Komponenten der Bestandswand. Die Modulationsmöglichkeiten sparen Ressourcen, steigern die Effizienz und ermöglichen darüber hinaus neue Gestaltungsmöglichkeiten der Außenwand. (Birkenfeld 2013) Abbildung 5-1: Software zur Berechnung der erforderlichen Dämmmaßnahmen (Birkenfeld 2013) 30 6. Methoden Die semiquantitative Bewertung der Sanierungssysteme, -materialien und -technologien wird den Datenfundus, der dieser Untersuchung zu Grunde liegt, differenziert betrachten und auswerten. Semiquantitativ, da die Bewertung nur teilweise auf quantifizierbaren Werten basiert. Qualitative Einschätzungen sind gleichermaßen wichtig. Expertengespräche mit einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin der fbta mit dem Fachgebiet Bauphysik und Technischer Ausbau, einem Bauleiter der Firma Züblin, einem Mitarbeiter der Baustoffsammlung der Fakultät für Architektur am KIT und einem BaustoffhandelFachverkäufer des Fachhandels für Naturbaustoffe Stutensee-Blankenloch bilden hierfür die Grundlage. Dem Bewertungsschema dieser Untersuchung liegt eine Ordinalskala zugrunde. Die Skala ist prinzipiell in fünf Wertungen untergliedert von „sehr schlecht“, „eher schlecht“, „mittelmäßig“ zu „eher gut“ und „sehr gut“, gekennzeichnet durch Symbole. -- - 0 + ++ sehr schlecht eher schlecht mittelmäßig eher gut sehr gut Tabelle 6-1: Skalierung der semiquantitativen Bewertung; Quelle: eigene Darstellung Die Bewertung der Sanierungssysteme beschränkt sich auf Aerogel-Dämmsysteme und die diffusionsoffene, beheizte Innendämmung. Sanierungssysteme und Sanierungsverfahren, die aus verschiedenen, variablen Komponenten bestehen oder sich auf spezielle Funktionalitäten beschränken, können nicht berücksichtigt werden. Grund ist die fehlende Übereinstimmung mit dem kriteriellen Spektrum der Materialien und Technologien. Neun Kriterien, die im Anschluss erläutert werden, beleuchten das Untersuchungsgebiet im Hinblick auf Energieeffizienz. Je nach Kriterium kann die Skalierung variieren. Grund hierfür ist, dass sich der überwiegende Teil der Kriterien auf eine dreigliedrige Unterteilung der Ordinalskala beschränkt, damit in der Wertung nicht eine Genauigkeit vorgetäuscht wird, die so nicht existiert. Das Kriterium Kosten wird als reines Negativkriterium aufgefasst. Eine Sanierung der Gebäudeaußenwand ist kostspielig und wird bestenfalls als „akzeptabel“ – Wertung 0 – beurteilt. Das Kriterium Dämmwirkung basiert auf quantifizierbaren Werten und lässt sich deshalb feiner unterteilen. Hier wird eine viergliedrige Skalierung angesetzt. Schlussendlich würden Technologien mit heraus31 ragenden Eigenschaften in einem durchgängig dreigliedrigen Wertungsspektrum zu sehr geschwächt werden. Die Bewertung der Sanierungsmaterialien und –technologien stützt sich auf folgende Kriterien: Dämmwirkung: Abgeleitet von den quantifizierbaren Werten Wärmeleitfähigkeit λ, spezifische Wärmekapazität c und der Systemdicke zur Erfüllung der EnEVAnforderungen wird eine qualitative Aussage getroffen über das Leistungsniveau der Materialien oder Systeme.16 Der Physikalische Fassadenschutz als Oberflächenbeschichtung bleibt unberücksichtigt, da die Beschichtung selbst keine Dämmfunktion hat. Sanierungstechnologien mit integrierten Latentwärmespeichern (PCM) werden ebenfalls vernachlässigt. Ihr Einsatz beschränkt sich auf die Wärmepufferfunktion, die Wärmeleitfähigkeit variiert sehr stark in Abhängigkeit von Umgebungstemperatur und Aggregatzustand. schwache Dämmwirkung [Richtwert λ > 0,05], sehr große Systemdicke 0 + akzeptable gute Dämmwirkung Dämmwirkung [Richtwert [Richtwert 0,035 ≤ λ < 0,05] 0,02 ≤ λ < 0,035] ++ hervorragende Dämmwirkung [Richtwert λ < 0,02] Tabelle 6-2: Skalierung des Kriteriums Dämmwirkung; Quelle: eigene Darstellung Brandschutz: Die Wertung basiert auf den jeweiligen Baustoffklassen. Liegen bei einer Sanierungstechnologie je nach Ausführung unterschiedliche Baustoffklassen vor, ist die bessere Baustoffklasse maßgebend. Die Untergrenze würde zu einem Ergebnis negativer Prägung führen, das die Bandbreite des Möglichen nicht ausreichend repräsentiert. - 0 + B2: normalentflammbar B1: schwerentflammbar A1, A2: nicht brennbar Tabelle 6-3: Skalierung des Kriteriums Brandschutz; Quelle: eigene Darstellung 16 Der Feuchteschutz wird in dieser Bewertung nicht beachtet, da er zu sehr von äußeren (klimatischen) Randbedingungen abhängt. 32 Schallschutz: Schalldämmwerte, die nur in begrenztem Maße vorliegen, liefern die Grundlage dieser Wertung. Grundsätzlich gilt: Ein starres Dämmelement mit geringem Gewicht und geringer Dichte wirkt kaum schallabsorbierend bis schallverstärkend. Elastische Dämmelemente mit großer Masse, hoher Dichte und offener Zellstruktur wirken hingegen schallabsorbierend. Guter Schallschutz und gute Wärmedämmwirkung sind u. U. konträr. Wärmedämmend wirken prinzipiell leichte Baustoffe, die viele Luftporen enthalten. - 0 + schallverstärkend keine bzw. unwesentliche Auswirkung schallabsorbierend Tabelle 6-4: Skalierung des Kriteriums Schallschutz; Quelle: eigene Darstellung Bauverfahren: Dieses Kriterium gibt Auskunft über die praktische Anwendbarkeit, den Umgang mit einem Dämmelement, die Anbringung und Befestigung sowie Verarbeitungsmöglichkeiten im Laibungsbereich. Die Einordnung in untengenannte Skalierung erfolgt qualitativ durch Abwägung der Merkmale einer Technologie und durch den Vergleich mit den Verarbeitungseigenschaften der übrigen Technologien. Einschätzungen aus Gesprächen mit fachkundigen Experten fließen in die Bewertung mit ein. - 0 + anspruchsvoll und komplex mittelmäßig, Fachpersonal oder maschinelle Unterstützung notwendig einfach, vielseitig Tabelle 6-5: Skalierung des Kriteriums Bauverfahren; Quelle: eigene Darstellung Baukonstruktion: Bewertet werden Robustheit und mechanische Eigenschaften, Besonderheiten und Komplexitäten sowie die geschätzte Lebensdauer eines Materials. Auch hier liegt eine rein qualitative Einschätzung vor, indem Merkmale einer Technologie mit den Eigenschaften der übrigen Technologien in Relation gebracht werden. Einschätzungen aus Expertengesprächen sind erneut von großer Wichtigkeit. - 0 + ++ empfindlich und fehleranfällig mittelmäßig gute mechanische Eigenschaften sehr robust und langlebig Tabelle 6-6: Skalierung des Kriteriums Baukonstruktion; Quelle: eigene Darstellung 33 Gesundheitsrisiken: Toxische Inhaltsstoffe und Faserstrukturen bergen nicht nur Risiken in der Verarbeitung. Auch nach der Installation eines Materials und ganz besonders im Brandfall können unter Umständen kritische Stoffe freigesetzt werden. Die Bewertung erfolgt qualitativ auf der Grundlage von Sicherheitsdatenblättern und im Vergleich mit den Eigenschaften anderer Materialien. - 0 + potentielle Risiken unbedenklich risikofrei, keine Belastung, zum Teil für Allergiker geeignet Tabelle 6-7: Skalierung des Kriteriums Gesundheitsrisiken; Quelle: eigene Darstellung Ökobilanz: Betrachtet werden alle Aspekte von der Produktion bis zur Entsorgung, Wiederverwendung oder Wiederverwertung eines Materials. Dies geschieht auf Grundlage quantitativer Energiebilanzen, eingesetzter Rohstoffe, Entsorgungshinweisen und der Aussagen über die Recyclingfähigkeit. Öko-Zertifikate wie „natureplus“17 und der „Blaue Engel“18 fließen ebenfalls in die Wertung ein. Auf diese Weise wird die Nachhaltigkeit einer Dämmvariante qualitativ ermittelt. - 0 + ++ bedenklich, hoher Primärenergiebedarf, Recycling problematisch oder ungewiss akzeptabel, wiederverwertund wiederverwendbar, Recyclingprodukte ökologisch sinnvoll, Primärenergiebedarf < 20 MJ/kg sehr nachhaltig, Öko-zertifiziert, erneuerbare Rohstoffe bzw. Rohstoffe ohne Ressourcenknappheit Tabelle 6-8: Skalierung des Kriteriums Ökobilanz; Quelle: eigene Darstellung Kosten: Die Kosten der Dämmvarianten beziehen sich auf die reinen Materialpreise. Weiterführende Kosten, beispielsweise durch die Lohnkosten eines Handwerkers und sonstige vorhergehende wie auch nachfolgende Arbeiten, bleiben unberücksichtigt. Die angegebenen Preisspannen sind Richtwerte, die lediglich Sanierungsmaterialien betreffen. Um ein vergleichbares Preisniveau zu erhalten, wurden jeweils die Materialkosten ermittelt, die zur Erfüllung der EnEV-Anforderungen, d.h. die Systemdicken zur Einhaltung der geforderten Wärmedurchgangswerte, anfallen. 17 18 www.natureplus.org www.blauer-engel.de 34 Oberflächenbeschichtungen, PCM-Gipsputz und die PCM-Gipsplatte, das AerosilSystembauteil und Sanierungssysteme werden nicht bewertet. Die PCM-Gipsplatte beispielsweise würde im Kostenvergleich mit gewöhnlichen Gipsplatten herabgewertet, was dem Gewinn an zusätzlicher Funktionalität nicht gerecht wird. -- - 0 ≥ 101 €/m² 31 bis 100 €/m² ≤ 30 €/m² Tabelle 6-9: Skalierung des Kriteriums Kosten; Quelle: eigene Darstellung Akzeptanz: Favorisierte Dämmstoffe sind in der Baumarktstatistik des Gesamtverbandes Dämmstoffindustrie GDI von 2005 festgehalten19. Die prozentualen Marktanteile lassen Rückschlüsse auf die Akzeptanz einer Sanierungstechnologie zu. Für die kriterielle Beurteilung werden die Marktanteile jedoch differenzierter betrachtet. Die Wertung wird relativiert bezüglich der Akzeptanz innerhalb der jeweiligen Anwendungsform. Das betrifft Technologien, die, bezogen auf die Gesamtheit der Sanierungstechnologien zwar selten eingesetzt, in einer speziellen Anwendungsform, z.B. für die Innendämmung, aber bevorzugt verwendet werden. Sie werden in dieser Arbeit als angesehener eingestuft als die Baumarktstatistik indiziert. Zusätzlich fließen Ergebnisse aus Expertengesprächen über die Beliebtheit einer Sanierungstechnologie in die Wertung ein. Technologien, die noch nicht auf dem Markt erhältlich sind bzw. erst seit kurzer Zeit produziert werden, bleiben unberücksichtigt. - 0 + selten eingesetzt, gemieden mittelmäßiger Einsatz favorisiert Tabelle 6-10: Skalierung des Kriteriums Akzeptanz; Quelle: eigene Darstellung Zur Auswertung der Bewertungsergebnisse wird die Skalierung - -, -, 0, +, + + in die Zahlenwerte -2, -1, 0, +1, +2 transformiert. Da die einzelnen Kriterien eine unterschiedliche Relevanz bezüglich der Energieeffizienz vorweisen, werden sie mittels Faktorisierung wie folgt gewichtet. Die Dämmwirkung als das Kriterium, das die Energieeffizienz maßgeblich beeinflusst, wird mit dem Faktor 10 multipliziert. Das Kriterium Kosten steht an zweiter Stelle und erhält den Faktor 6. Ökobilanz, Schallschutz und Brandschutz sind Kriterien, die im Einzelfall ausschlaggebend sein können, in dieser 19 Siehe Kapitel 3. Sanierungsmaterialien 35 Betrachtungsweise aber eher nebensächlich sind. Sie werden mit dem Faktor 2 multipliziert, das Kriterium Baukonstruktion mit dem Faktor 1,5. Bauverfahren und Gesundheitsrisiken als schwächste Kriterien erhalten den Faktor 0,5. Komplexitäten im Bauverfahren sind für den Bauherrn zumeist irrelevant, da Sanierungen seltener in Eigenregie ausgeführt werden. Auch die Gesundheitsrisiken sind im Hinblick auf Energieeffizienz weniger bedeutend. Das Kriterium Akzeptanz wird nicht für die Auswertung verwendet, da die Akzeptanz der Technologien nicht ausschlaggebend für deren Energieeffizienz ist. Stufe 1 Dämmwirkung Faktor 10 Stufe 2 Kosten Faktor 6 Stufe 3 Schallschutz, Brandschutz, Ökobilanz Faktor 2 Stufe 4 Baukonstruktion Faktor 1,5 Stufe 5 Bauverfahren, Gesundheitsrisiken Faktor 0,5 Tabelle 6-11: Gewichtung der einzelnen Kriterien; Quelle: eigene Darstellung Bei näherer Betrachtung dieser Auswertung werden Komplexitäten deutlich. Neben der gezielten Gewichtung durch Faktorisierung der Kriterien finden implizit zwei weitere Gewichtungen statt. Zum einen durch die variable Skalierung der Kriterien, da eine viergliedrige Skalierung einen sehr viel größeren Einfluss auf das Ergebnis hat als eine dreigliedrige Skalierung. Zum anderen durch Materialien, die nicht nach allen Kriterien bewertet werden können. Im ersten Fall wird die Diskrepanz geduldet. Die Kriterien Dämmwirkung, Ökobilanz und Baukonstruktion erfahren durch die erweiterte Skala eine Hervorhebung, die mit der ursprünglichen Gewichtung im Hinblick auf Energieeffizienz im Einklang steht. Die Dämmwirkung als wichtigstes Kriterium wird zusätzlich gestärkt. Die Kriterien Ökobilanz und Baukonstruktion sollten in ihrer Relevanz zum Thema Energieeffizienz nicht unterschätzt werden und können sich durch die implizite Gewichtung ein wenig aus den unteren Rängen lösen. Bewertungslücken verfälschen jedoch die Auswertung. Lücken versehen ein Kriterium implizit mit der Wertung 0. Das kann sich auf die jeweilige Auswertung zu positiv oder zu negativ auswirken. Wird der Divisor den Fehlstellen entsprechend reduziert, entsteht eine neue Bewertungsgrundlage, die mit den übrigen Auswertungen kaum in Relation gesetzt 36 werden kann. Aus diesem Grund wird bei lückenhafter Bewertung vereinzelter Technologien auf die Auswertung verzichtet. Damit entsteht als endgültige Formel: ∑( *+,-./ ∙ 0*123ℎ,-./5678,9+) = :.;1*+, ∑ 0*123ℎ,-./5678,9+*. 37 7. Ergebnisse Die semiquantitative Bewertung der Sanierungsmaterialien, -technologien und –systeme und deren Auswertung sind im Folgenden tabellarisch aufgeführt. Die Ergebnisse werden unterteilt in „Traditionelle Technologien“ und „Neue Technologien und aktuelle Forschung“. Die Reihenfolge orientiert sich am Aufbau der vorhergehenden Kapitel. Für die Kriterien werden folgende Kurzbezeichnungen eingeführt: Dämmwirkung KD Bauverfahren KV Ökobilanz KÖko Brandschutz KB Baukonstruktion KBau Kosten KK Schallschutz KS Gesundheitsrisiken KG Akzeptanz KA Tabelle 7-1: Kurzbezeichnungen der Kriterien; Quelle: eigene Darstellung Die Begründungen zur kriteriellen Bewertung der Materialien, Technologien und Systeme und die Aufschlüsselung der Ergebnisse nach den einzelnen Kriterien sind im Anhang aufgeführt. 38 0 + + + + + + + + + + + 0 0 0 0 + + + 0 + + 0 + 0 + 0 0 0 0 0 0 0 + 0 0 + ++ ++ ++ ++ ++ ++ 0 + ++ ++ + + + + 0 + + + 0 0 + ++ + ++ ++ + ++ + + 0 - KD KB KS KV KBau KG KÖko - 0 + ++ - 0 + - 0 + - 0 + - 0 + ++ - 0 + - 0 + ++ 0 + + 0 + + 0 + + 0 + ++ 0 0 + 0 + + ++ + 0 0 + ++ 0 + + + + 0 0 + + + + + 0 + 0 + 0 + 0 + + + + ++ 0 + 0 ++ + ++ 0 0 + 0 0 0 ++ + 0 + + + 0 + + + 0 0 + 0 - Tabelle 7-2: Semiquantitative Bewertung der traditionellen Technologien; Quelle: eigene Auswertung Flachs Hanf Holzfaser Holzspäne Holzwolle Kokosfasern Kork Schafwolle Schilfrohr Zellulose EPS XPS Resol-Hartschaum PUR/PIRHartschaum Blähglimmer Blähperlit Blähton Perlit Blähglas Calciumsilikat Mineraldämmplatte Mineralwolle Schaumglas Silikatschaum Sanierungsmaterial Traditionelle Technologien 0 0 -0 - 0 + + - 0 -0,02 0,06 -0,27 -0,29 -0,18 -0,51 0,02 0,37 0,04 0,04 0,31 AusKK KA wertung -- - 0 - 0 + 0 0,12 0 0,2 + 0,08 k. A. -0,22 0 -0,47 -0,06 -0,1 0 0,27 -0,27 0 0 0,24 0 + 0,31 0 0 0,31 0 0,31 37 + - ++ 0 + + + + + 0 0 + - + 0 0 + - + + + + + + + + 0 k. A. 0 0 0 k. A. 0 + + + 0 0 0 0 0 0 0 k. A. 0 0 k. A. ++ + k. A. 0 + + + + ++ + 0 0 0 0 0 0 - + + 0 + + + 0 0 + ++ ++ + 0 0 0 - 0 + - 0 0 - 0 0 + k. A. 0 k. A. k. A. k. A. 0,12 0,49 0,35 k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. 0,29 0,29 0,16 0,33 0,31 0,55 0,37 0,24 0,31 -0,18 -0,22 k. A. k. A. -- k. A. - -0,08 -0,06 0,27 KK KA Aus- - - 0 - 0 + wertung k. A. k. A. k. A. --- k. A. k. A. 0 -- k. A. AusKK KA wertung -- - 0 - 0 + k. A. -- -- AusKK KA wertung -- - 0 - 0 + Tabelle 7-3: Semiquantitative Bewertung der neuen Technologien und aktuellen Forschung; Quelle: eigene Auswertung + - KB KS KV KBau KG KÖko 0 + - 0 + - 0 + - 0 + ++ - 0 + - 0 + ++ + k. A. KD KB KS KV KBau KG KÖko - 0 + ++ - 0 + - 0 + - 0 + - 0 + ++ - 0 + - 0 + ++ 0 ++ KD KB KS KV KBau KG KÖko - 0 + ++ - 0 + - 0 + - 0 + - 0 + ++ - 0 + - 0 + ++ MaiskolbenSpanplatten Rohrkolben 0 Seegrasfasern 0 Polyestervlies 0 Elastomerabfälle in + PUR-Hartschaum PUR mit PCM + Textilabfälle 0 Aerogel ++ Aerogel Dämmputz + Aerosil Systembauteil ++ Physikalischer k. A. Fassadenschutz SanierungsKD technologie - 0 + ++ Vakuumisolations++ paneele PCM-Gipsputz k. A. PCM-Gipsplatte k. A. Sanierungsmaterial AerogelInnendämmsystem Aerogel-WDVS Beheizte Innendämmung Sanierungssystem Neue Technologien und aktuelle Forschung 38 Diskussion Die graphische Auswertung der semiquantitativen Bewertung in Abbildung 7-1 zeigt starke Schwankungen zwischen einem Maximum von 0,55 (Aerosil Systembauteil) und einem Minimum von -0,51 (Calciumsilikat). Ein direkter Vergleich dieser Technologien wäre jedoch irreführend. Während Calciumsilikat einen einzelnen Dämmstoff darstellt, handelt es sich bei Aerosil um ein Systembauteil, das in Kombination mit verschiedenen Baustoffen angefertigt wird. Die Materialeigenschaften variieren daher je nach Zusammensetzung. Die prozentuale Auswertung der semiquantitativen Bewertung in Abbildung 7-2 relativiert das Ergebnis bezüglich des Maximalwertes von +1,31 [-] und des Minimalwertes von 1,24 [-]. Der Maximalwert +1,31 stellt den Extremfall der Auswertung dar, für den Fall, dass in allen Kriterien die Maximalwertung erreicht wird. Der Minimalwert -1,24 errechnet sich im Gegensatz dazu aus der Minimalwertung in allen Kriterien. Das Resultat der prozentualen Auswertung umfasst die Spanne von 28,8% (Calciumsilikat) bis 70,4% (Aerosil Systembauteil) in Abhängigkeit von einer optimalen Ausschöpfung der neun Kriterien. 39 Abbildung 7-1: Ergebnis der semiquantitativen Bewertung, farbliche Markierung der einzelnen Kategorien; Quelle: eigene Auswertung 40 Abbildung 7-2: Prozentuale Auswertung der semiquantitativen Bewertung, farbliche Markierung der einzelnen Kategorien; Quelle: eigene Auswertung 41 Eine Interpretation dieser Auswertung setzt eine differenzierte Betrachtung gleichartiger Technologien voraus. Zweite Voraussetzung ist eine lückenlose Bewertung, um unbeabsichtigte Gewichtungen ausschließen zu können. Unter Berücksichtigung beider Voraussetzungen reduziert sich das Untersuchungsgebiet. Betrachtet wird im Folgenden ausschließlich der Diagrammbereich von Flachs bis Vakuumisolationspaneele, Holzspäne ausgenommen20. Dass Calciumsilikatplatten in dieser Auswertung so negativ in Erscheinung treten, mag überraschen. Im Baugewerbe stellen sie die klassische Innendämmung dar. Diese Diskrepanz hat ihre Gründe. Als Innendämmung überzeugt Calciumsilikat durch sehr hohe Kapillarität, die einen guten Feuchteschutz garantiert und Schimmelbildung verhindert. Für den Einsatz in einem Innendämmsystem sind das ausschlaggebende Vorzüge. Im Hinblick auf Energieeffizienz kann Calciumsilikat jedoch durch eine vergleichsweise schwache Dämmwirkung und hohe Kosten nicht überzeugen. Für einen Vergleich sollte hier zusätzlich die Prädominanz im speziellen Anwendungsgebiet berücksichtigt werden. Abbildung 7-3: Höchstwerte der semiquantitativen Auswertung; Quelle: eigene Auswertung 20 In Bezug auf vorhergehendes Diagramm, im Uhrzeigersinn 42 Bei Betrachtung der Höchstwerte dieser Auswertung wird deutlich, dass sich die Ergebnisse nur unwesentlich unterscheiden. Mineralwolle mit dem Maximalwert von 0,37 wird dicht gefolgt von Aerogel mit einem Endwert von 0,33. Eine Ernennung der objektiv „besten“ Dämmvariante auf Grundlage der semiquantitativen Analyse wäre wünschenswert, aber zu pauschalisierend. Die Auswertung im Hinblick auf Energieeffizienz basiert auf einer individuellen Gewichtung verschiedener Kriterien von hoher Sensibilität. Minimale Änderungen in dieser Gewichtung können große Unterschiede in der Auswertung hervorrufen. Die Beurteilung im Vorfeld einer Sanierungsmaßnahme umfasst stets unterschiedliche Gesichtspunkte: - finanzielle Betrachtung: Preis-Leistungs-Verhältnis der Sanierungstechnologie, Erreichbarkeit von Subventionen durch die KfW21, Amortisierung der Investitionskosten - bauphysikalische Betrachtung: Dämmwirkung und Leistungsfähigkeit durch Wärmeschutz, Feuchteschutz, Brandschutz und Schallschutz - ökologische Betrachtung: Anteil Grauer Energie, Amortisierung aus energetischer Sicht durch künftige Energieeinsparung - spezielle Anwendung: Einsatz als Innendämmung, Außendämmung oder Kerndämmung - äußere, optische Randbedingungen: Voraussetzungen durch die geographische Lage (Stadt oder ländliche Gegend, klimatische Bedingungen), Beschränkungen der Systemdicke durch architektonische und ästhetische Grenzen. Die optimale Lösung für das jeweilige Sanierungsprojekt wird unvermeidbar ein Kompromiss als bestmögliche Kombination aus oben genannten Betrachtungsweisen. Die Lösung wird individuell und subjektiv sein, je nachdem wie die Schwerpunkte gesetzt werden. Die prozentuale Auswertung der semiquantitativen Bewertung weist eine relativ gleichmäßige Spreizung um den Mittelwert dieser Auswertung von 0,035 [-] auf. Den Bestwert des beschränkten Untersuchungsgebietes erreicht Mineralwolle mit 63,2%. Die Spanne zwischen den errechneten Prozentwerten und dem Maximum von 100% steht einerseits für die Defizite der einzelnen Technologien, andererseits verdeutlicht es Optimierungsmöglichkeiten, die noch offen stehen. 21 Kreditanstalt für Wiederaufbau 43 Vakuumisolationspaneele und Aerogel-basierte Dämmstoffe haben den Ruf der jüngsten Technologien mit dem größten Potential für die nahe Zukunft. Dass diese Auffassung in der semiquantitativen Bewertung nicht widergespiegelt wird, bestätigt zum einen die Sensibilität und Individualität der Auswertung. Zum anderen wird deutlich, dass diese beiden Technologien aktuell noch nicht ihr Optimum erreicht haben. Die bis dato höchste Dämmwirkung der Sanierungsmaterialien für die Gebäudeaußenwand kann die Komplexität der Hochleistungsdämmstoffe, ihre eingeschränkte Robustheit und die hohen Kosten nur schwerlich aufwiegen. Berücksichtigt man ausschließlich das Kriterium Dämmwirkung, stehen VIPs und Aerogele an erste Stelle. Abbildung 7-4: Höchstwerte bei Auswertung des Einzelkriteriums Dämmwirkung; Quelle: eigene Darstellung Erstaunlich ist, dass Mineralwolle – trotz Bestwert in der Gesamtwertung des beschränkten Untersuchungsgebietes – in der Auswertung der Höchstwerte des Einzelkriteriums Dämmwirkung nicht in Erscheinung tritt. Die Erklärung liegt in den unterschiedlichen Materialeigenschaften des Untersuchungsgebietes. Im Gegensatz zu den stark polarisierenden Wertungen der Hochleistungsdämmstoffe, wie VIP und Aerogel, zeichnet Mineralwolle eine recht konstante, mittelmäßige bis gute Bewertung der einzelnen Kriterien aus. 44 Wird die Auswertung allein mit den Hauptkriterien dieser Auswertung, Dämmwirkung und Kosten, vorgenommen, führt dies zu einer Verlagerung der Resultate. Ein weiterer Beleg für die Sensibilität der Auswertung. Die Gewichtung der beiden Kriterien entspricht der Faktorisierung nach Kapitel 6. Auch wenn die selben Materialien wie bei der Auswertung zuvor Höchstwerte erlangen, stehen nun die Schaumkunststoffe an der Spitze. Der Führungswechsel hat seinen Grund. Hartschäume, wie EPS und XPS, zählen zu den Dämmmaterialien mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis. Tabelle 7-4: Höchstwerte bei Auswertung der Kriterien Dämmwirkung und Kosten; Quelle: eigene Darstellung Vakuumisolationspaneele und Aerogel-basierte Dämmstoffe stehen vor einer zusätzlichen Problematik. Während die Komplexität der Technologien steigt, sinkt die Qualität des Fachpersonals. Die Bauwirtschaft klagt über Fachkräftemangel. (Bundesvereinigung Bauwirtschaft 07.03.2013) Ungelernte Arbeiter aus Billiglohnländern ersetzen zunehmend geschulte Fachkräfte. Auch wenn sich die praktischen Fertigkeiten beider Parteien wohl kaum unterscheiden, können Ungeschulte nicht auf eine dreijährige Ausbildung zurückgreifen, in der ein gewisses Fundament an theoretischen Grundlagen vermittelt wird22. Komplexe Baustoffe bergen Fehlerquellen in deren Verarbeitung, was gerade bei 22 Laut Experteneinschätzung 45 sensiblen Technologien, wie Vakuumisolationspaneelen, schwerwiegende Auswirkungen haben kann. Das Energiekonzept 2010 erkennt diese Problematik und appelliert an die Wirtschaft, qualifizierte Fachkräfte durch Fortbildungen und verbesserte Ausbildungsanordnungen zu schaffen. (BMU 2010, S. 23) Gefördert durch den Aktionsplan Nanotechnologie 2015 rücken Nanomaterialien immer weiter ins Zentrum der Forschung. (BMBF 2011) Gerade im Bereich der Sanierungsmaterialien – sei es als Dämmstoff, wie Aerogel, oder als Oberflächenbeschichtung – werden Nanomaterialien als die Zukunftstechnologie mit den größten Potentialen gehandelt. Doch die Öffentlichkeit reagiert zum Teil verhalten. Diese Zurückhaltung mag darin begründet liegen, dass Auswirkungen von Nanopartikeln auf den menschlichen Organismus ungewiss sind. Bei der Verarbeitung von Nanomaterialien besteht die Gefahr, dass lungengängige Partikel über das Einatmen von Staub in die Blutbahnen gelangen können. Folgen für die Gesundheit können heute noch nicht ausgeschlossen werden, durch entsprechende Schutzmaßnahmen23 können potentielle Risiken jedoch minimiert werden. (WECOBIS) Neben Nanomaterialien und Vakuumdämmung hat auch die dynamische Wirkungsweise der Latentwärmespeicher Potential als Zukunftstechnologie. Auch wenn die semiquantitative Bewertung ein weniger überzeugendes Bild vermittelt, sollte berücksichtigt werden, dass integrierte PCMs einem anderen Zweck dienen. Nicht die Dämmung, sondern die Wärmepufferfunktion steht hier im Vordergrund. Gerade dann, wenn schlankere Außenwände oder die Ausführung in Leichtbauweise angestrebt werden, sollte die Einbindung von Latentwärmespeichern zur Erhöhung der thermischen Masse von Interesse sein. Die Wärmedämmung von morgen hat hohe Anforderungen: Wärmeleitfähigkeiten möglichst unter 0,004 ⁄(! ∙ #), die Aufrechterhaltung geringer Wärmeleitfähigkeiten trotz Beschädigung des Materials durch äußere Eingriffe, mechanische Robustheit, simple Verarbeitung, Brandschutz, keine Toxizität im Brandfall, Dauerhaftigkeit bei Frost-TauWechseln, dynamische Eigenschaften und zuletzt wettbewerbsfähige Kosten. (Jelle 2011) 23 Schutz der Atemwege, Haut und Augen 46 Auf Grundlage der recherchierten Forschungsergebnisse werden voraussichtlich folgende Entwicklungen die Zukunft der Sanierungstechnologien bestimmen: 1. Entwicklung: Hochleistungsdämmstoffe wie Vakuumdämmmaterialien und Nanodämmmaterialien mit dem Anspruch, so geringe Wärmeleitfähigkeiten wie möglich zu erreichen. Aktuelle Vertreter sind Vakuumisolationspaneele und Aerogele. Steigende Anforderungen durch Novellierungen der Energieeinsparverordnung und der Wunsch nach schlanken Systemaufbauten machen ihren Einsatz immer essentieller. Mit zunehmender Produktionssteigerung werden sich die Kosten vermutlich mäßigen. Die mangelhafte Robustheit, ihr größtes Defizit, wird in Angriff genommen. 2. Entwicklung: Dynamische intelligente Gebäudehülle, Dämmmaterialien die selbstständig wie Latentwärmespeicher und flexibel auf als klimatische Veränderungen reagieren. 3. Entwicklung: Ökologische Orientierung durch den Einsatz nachhaltiger Rohstoffe. An Dämmstoffen, die vollkommen aus natürlichen, erneuerbaren Rohstoffen bestehen, wird festgehalten und geforscht. Natürliche Dämmstoffe werden in ihrer Dämmwirkung optimiert durch synthetische Einflüsse. Synthetische Dämmstoffe, wie Hartschäume, mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis werden nachhaltiger durch natürliche Einflüsse24. Recyclingprodukte, wie Polyestervlies aus PETFlaschen, Elastomerabfälle in PUR-Hartschaum oder Textilabfälle, werden vermehrt Anwendung finden. Ihre großen Vorteile gegenüber aktuellen Hochleistungsdämmstoffen sind eine gute Ökobilanz, Robustheit und Flexibilität bei der Verarbeitung. 24 Siehe Kapitel 3.2 Organische, synthetische Dämmstoffe: Grüner Schaum durch die Beimischung von Reishülsenasche, Tungöl, Soyabohnenöl, Hartholzzellstoff und Maisreste in PUR-Hartschaum. 47 8. Zusammenfassung und Ausblick Die Untersuchung von Technologien zur energetischen Sanierung der Gebäudeaußenwand im Hinblick auf Energieeffizienz ist umfangreich. Die anfängliche Erläuterung der Sanierungsmaterialien, -technologien, -systeme und –verfahren zeigt die Bandbreite der zur Verfügung stehenden und zukünftigen Sanierungsprodukte auf. Die semiquantitative Bewertung weist in der Auswertung beachtliche Unterschiede auf, betrachtet man das gesamte Untersuchungsgebiet. Bei Betrachtung des beschränkten Untersuchungsgebietes sind die Differenzen marginal. Größtes Potential für die Zukunft haben Nanodämmmaterialien, wie Aerogele, und Vakuumdämmmaterialien, wie VIPs. Hier ist zu erwarten, dass geringere Wärmeleitfähigkeiten erreicht werden können. Ein wesentliches Forschungsziel ist die Verbesserung der Robustheit und der flexiblen Verarbeitbarkeit der Materialien. Dynamische Dämmmaterialien, wie PCMs, haben ebenfalls Potential für die Zukunft als anpassungsfähige, flexible Technologien mit passiver Wirkungsweise. Konventionelle Dämmmaterialien werden in naher Zukunft auch weiterhin bestehen und einen großen Marktanteil behalten. Sie überzeugen durch robuste Materialeigenschaften und mitunter hervorragende Ökobilanzen. Eine bessere Dämmwirkung durch geringere Wärmeleitfähigkeiten zu erreichen, wird nur begrenzt möglich sein. Abschließend stellt sich die Frage, ob eine energetische Sanierung der Gebäudeaußenwand auf der Anbringung von Dämmstoffen zur Reduktion des Wärmedurchgangs beruhen muss. Alternative Systeme wie Transparente Wärmedämmsysteme und Void space dynamic insulation wurden beschrieben. Mit Solar-Luftkollektoren oder einer Bioreaktorfassade will man sich von der rein passiven Energiekonservierung distanzieren und stattdessen zu aktiven Energieerzeugung übergehen. (TATA STEEL) (KOS Wulff Immobilien GmbH) Während Dämmstoffdicken über die letzten Jahrzehnte hinweg immer weiter anstiegen, um die Anforderungen der Wärmeschutzverordnungen zu erfüllen, ist es das aktuelle und auch das zukünftige Ziel, die Anforderungen trotz geringerer Systemdicke zu erreichen. Die Technologie für die energetische Sanierung, die in allen Kriterien dieser Untersuchung das Optimum erreicht, existiert (noch) nicht. Trotz allem soll diese Arbeit nicht den Eindruck erwecken, dass aktuelle Technologien in ihrer Wirkungsweise unbefriedigend seien und auf Sanierungen der Gebäudeaußenwand besser verzichtet werden sollte. Im Gegenteil. Die Anforderungen der EnEV 2009 bzw. 2014 sind schon mit heutigen Technologien erfüllbar. 48 9. Literaturverzeichnis Alam, M.; Singh, H.; Limbachiya, M. C. (2011): Vacuum Insulation Panels (VIPs) for building construction industry – A review of the contemporary developments and future directions. In: Applied Energy 88 (11), S. 3592–3602. Online verfügbar unter http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0306261911002753, zuletzt geprüft am 20.07.2013. BASF (2010): Micronal PCM. Katalog für Architekten und Planer 2010. Hg. v. BASF. Online verfügbar unter http://www.micronal.de/portal/load/fid513384/2010_04%20Micronal%20PCM%20Katalog.pdf, zuletzt aktualisiert am 14.04.2010, zuletzt geprüft am 10.08.2013. Benkreira, H.; Khan, A.; Horoshenkov, K. V. (2011): Sustainable acoustic and thermal insulation materials from elastomeric waste residues. In: Chemical Engineering Science 66 (18), S. 4157– 4171. Online verfügbar unter http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0009250911003654, zuletzt geprüft am 20.07.2013. Birkenfeld, Jan (2013): Neue Wege der Fassadendämmung. Form und Funktion. In: Der Maler und Lackierermeister (3), S. 74–75. Online verfügbar unter http://fzarchiv.sachon.de/Zeitschriftenarchiv/Maler-und_Lackierermeister/2013/03_13/ML_0313_74-75_Neuordnung_der_Oberflaeche.pdf, zuletzt geprüft am 20.07.2013. BMBF (2011): Aktionsplan Nanotechnologie 2015. Hg. v. BMBF. Bonn, Berlin. Online verfügbar unter http://www.bmbf.de/pub/aktionsplan_nanotechnologie.pdf, zuletzt geprüft am 10.08.2013. BMU, BMWi (Hg.) (2010): Das Energiekonzept der Bundesregierung 2010 und die Energiewende 2011. Energiekonzept für eine umweltschonende, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung. BMU, BMWi. Online verfügbar unter http://www.bmu.de/fileadmin/bmuimport/files/pdfs/allgemein/application/pdf/energiekonzept_bundesregierung.pdf, zuletzt geprüft am 20.07.2013. Bouquerel, Mathias; Duforestel, Thierry; Baillis, Dominique; Rusaouen, Gilles (2012): Heat transfer modeling in vacuum insulation panels containing nanoporous silicas—A review. In: Energy and Buildings 54 (0), S. 320–336. Online verfügbar unter http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0378778812003799, zuletzt geprüft am 20.07.2013. Briga-Sá, Ana; Nascimento, David; Teixeira, Nuno; Pinto, Jorge; Caldeira, Fernando; Varum, Humberto; Paiva, Anabela (2013): Textile waste as an alternative thermal insulation building material solution. In: 25th Anniversary Session for ACI 228 – Building on the Past for the Future of NDT of Concrete 38 (0), S. 155–160. Online verfügbar unter http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0950061812006332, zuletzt geprüft am 20.07.2013. Bundesrepublik Deutschland, BMWi, BMVBS (01.10.2009): Verordnung über energiesparenden Wärmeschutz und energiesparende Anlagentechnik bei Gebäuden. Energieeinsparverordnung EnEV 2009, vom 13.07.2013. Bundesvereinigung Bauwirtschaft (07.03.2013): Bauwirtschaft mit stabiler Nachfrageentwicklung. Trotz überproportional hoher Ausbildungsleistungen des Handwerks mehr und mehr Fachkräftemangel. Berlin. Online verfügbar unter http://www.bvbauwirtschaft.de/zdb.nsf/F5D4E7D4ACE95F75C1257B270039168B/$File/032013%20BVB%20Konjunktur.pdf, zuletzt geprüft am 12.08.2013. i ClimateWall (Hg.): ClimateWall-thermo. Climate-Wall thermo ist die einzige diffusionsoffene, beheizte Innendämmung. Online verfügbar unter http://www.climate-wall.de/climatewallthermo/, zuletzt geprüft am 20.07.2013. Die Bundesregierung (Hg.): CO2-Gebäudesanierung - energieeffizient Bauen und Sanieren. Die Bundesregierung. Online verfügbar unter http://www.bundesregierung.de/Webs/Breg/DE/Themen/Energiekonzept/Energiesparen/CO2Gebaeudesanierung/_node.html, zuletzt geprüft am 20.07.2013. Dipl.-Ing. Bludau, Christian; Dipl.-Ing. Zirkelbach, Daniel (2010): Bewertung der hygrothermischen Verhältnisse in verschiedenen Wandkonstruktionen nach der Sanierung mit einem diffusionsoffenen Wandheizungssystem. Hg. v. Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP. FraunhoferInstitut für Bauphysik IBP. Holzkirchen. Online verfügbar unter http://www.energiewerkstattrn.de/download/Fraunhofer_Bewertung-zur-ClimateWall.pdf, zuletzt geprüft am 20.07.2013. Dipl.-Ing. Wieckhorst, Thomas (2012): High-Tech-Dämmstoffe. Vakuumdämmung, Dämmung mit Aerogel und Putz mit Latentwärmespeicher richtig verarbeiten. In: bauhandwerk (12). Online verfügbar unter http://www.bauhandwerk.de/artikel/bhw_High-Tech-Daemmstoffe_1565454.html, zuletzt geprüft am 20.07.2013. Dr.-Ing. Krus, Martin; Prof. Dr.-Ing. Sedlbauer, Klaus; Dr.-Ing. Künzel, Hartwig: Innendämmung aus bauphysikalischer Sicht. Hg. v. Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP. Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP. Online verfügbar unter http://www.ibp.fraunhofer.de/content/dam/ibp/de/documents/KB_5_tcm45-30960.pdf, zuletzt geprüft am 20.07.2013. EnBauSa GmbH (Hg.) (2013): WDVS: Was ist dran am Thema Brandschutz und Veralgung? Die Diskussion um Wärmedämmung sorgt für Verunsicherung. EnBauSa.de Spezial. Magazin für energetisches Bauen und Sanieren (01). EnBauSa.de (Hg.): Kerndämmung. Online verfügbar unter http://www.enbausa.de/daemmungfassade/daemmung/waende/kerndaemmung.html, zuletzt geprüft am 20.07.2013. Energyflo (Hg.) (2011): Application of Energyflo Dynamic Insulation in SAP Appendix Q. Online verfügbar unter http://www.sapappendixq.org.uk/documents/APPLICATION_OF_DYNAMIC_INSULATION_IN_SAP.pdf, zuletzt aktualisiert am 28.06.2011, zuletzt geprüft am 20.07.2013. Europäisches Parlament und Rat der europäischen Union (2010): EU Gebäuderichtlinie 2010 für energieeffiziente Gebäude. Fachverband Transparente Wärmedämmung e. V. (Hg.) (2000): Transparente Wärmedämmung. Eigenschaften und Funktionen. Informationsmappe 2. Online verfügbar unter http://www.umweltwand.de/twd/service/infos/info2.pdf, zuletzt geprüft am 20.07.2013. FIXIT GRUPPE (Hg.) (2013): Fixit 222 Aerogel Hochleistungsdämmputz. Online verfügbar unter http://www.fixit.ch/var/fixitgruppe/storage/ilcatalogue/files/pdf/Produktinformation_DC0021201.PDF, zuletzt geprüft am 20.07.2013. Forschung für Energieoptimiertes Bauen (EnOB) (Hg.) (2007): Vakuumdämmung der zweiten Generation. Online verfügbar unter http://www.enob.info/de/neuetechnologien/projekt/details/vakuumdaemmung-der-zweiten-generation/, zuletzt aktualisiert am 18.04.2007, zuletzt geprüft am 20.07.2013. Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP (19.11.2012): Presseinformation. Umweltfreundliche Wärmedämm-Verbundsysteme für Bestandsbauten. Holzkirchen. Online verfügbar unter http://www.ibp.fraunhofer.de/de/Presse_und_Medien/Presseinformationen/WDVS/_jcr_content/pre ssrelease/linklistPar/download/file.res/19112012_Verbesserung_WDVS.pdf, zuletzt geprüft am 12.08.2013. ii Gap-Solar GmbH - Solarfassaden (Hg.). Online verfügbar unter http://web2.cylex.de/reviews/viewcompanywebsite.aspx?firmaName=gap-solar-gmbh--solarfassaden&companyId=4451358, zuletzt geprüft am 20.07.2013. Gu, Ruijun; Sain, Mohini M.; Konar, Samir K. (2013): A feasibility study of polyurethane composite foam with added hardwood pulp. In: Industrial Crops and Products 42 (0), S. 273–279. Online verfügbar unter http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0926669012003226, zuletzt geprüft am 20.07.2013. Imbabi, Mohammed Salah-Eldin: A passive–active dynamic insulation system for all climates. In: International Journal of Sustainable Built Environment (0). Online verfügbar unter http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2212609013000046, zuletzt geprüft am 20.07.2013. J.H. Ziegler GmbH (Hg.) (2012): HACObond, der Polyestervlies-Dämmstoff von der J.H. Ziegler GmbH, erhält die Allgemeine Bauaufsichtliche Zulassung durch das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt). Achern. Online verfügbar unter http://www.ziegler.eu/de/ziegler_archiv19.html, zuletzt geprüft am 20.07.2013. Jelle, Bjørn Petter (2011): Traditional, state-of-the-art and future thermal building insulation materials and solutions – Properties, requirements and possibilities. In: Energy and Buildings 43 (10), S. 2549–2563. Online verfügbar unter http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0378778811002295, zuletzt geprüft am 10.08.2013. Knauf Insulation GmbH (Hg.) (2012): Zeit sparen an der Fassade. Online verfügbar unter http://www.knaufinsulation.de/sites/default/files/presse/pdf/Knauf%20Insulation%20%20Zeit%20sparen%20an%20der%20Fassade.pdf, zuletzt geprüft am 21.07.2013. KOS Wulff Immobilien GmbH: BIQ - Das Algenhaus. Hg. v. KOS Wulff Immobilien GmbH. Online verfügbar unter http://www.biq-wilhelmsburg.de/, zuletzt geprüft am 12.08.2013. Krus, Martin; Dipl.-Ing. (FH) Wurm, Sabrina (2012): Lokale Beheizung von thermischen Schwachstellen. In: Bauphysik 34 (5), S. 217–222. Online verfügbar unter http://www.ibp.fraunhofer.de/content/dam/ibp/de/documents/Publikationen/Fachzeitschriften/SD_bp 0512_IBP%28Krus%29_web.pdf, zuletzt geprüft am 20.07.2013. Künzel, Hartwig M.; Seldbauer, Klaus (2007): Klarstellung zur bauphysikalischen Wirkung Infrarot reflektierender Schichten. Hg. v. Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP. Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP (Neue Forschungsergebnisse, kurz gefasst, 34). Online verfügbar unter http://www.ibp.fraunhofer.de/content/dam/ibp/de/documents/479_tcm45-30817.pdf, zuletzt geprüft am 20.07.2013. Laborie, Marie-Pierre (Hg.) (2012): BIOFOAMBARK. Bark Valorization into Insulating Foams and Bioenergy. Online verfügbar unter http://www.woodwisdom.net/mm_files/do_902/BIOFOAMBARK.pdf, zuletzt geprüft am 20.07.2013. Luamkanchanaphan, Thitiwan; Chotikaprakhan, Sutharat; Jarusombati, Songklod (2012): A Study of Physical, Mechanical and Thermal Properties for Thermal Insulation from Narrow-leaved Cattail Fibers. In: International Conference on Environmental Science and Development (ICESD 2012), 57 January 2012, Hong Kong 1 (0), S. 46–52. Online verfügbar unter http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2212670812000103, zuletzt geprüft am 20.07.2013. Lucido Solar AG (Hg.). Online verfügbar unter http://www.lucido-solar.com/ger_lucido.htm, zuletzt geprüft am 20.07.2013. MacMullen, James; Zhang, Zhongyi; Radulovic, Jovana; Herodotou, Constandinos; Totomis, Miltiadis; Dhakal, Hom Nath; Bennett, Nick (2012): Titanium dioxide and zinc oxide nano- iii particulate enhanced oil-in-water (O/W) facade emulsions for improved masonry thermal insulation and protection. In: Energy and Buildings 52 (0), S. 86–92. Online verfügbar unter http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0378778812002824, zuletzt geprüft am 20.07.2013. Matthias Koebel (2008): Neue Wärmedämmsysteme im Altbau. EMPA Building Technologies Zürich. NeptuTherm (Hg.): NeptuTherm. Online verfügbar unter http://www.neptutherm.com/index.php?home, zuletzt geprüft am 20.07.2013. Paiva, Anabela; Pereira, Sandra; Sá, Ana; Cruz, Daniel; Varum, Humberto; Pinto, Jorge (2012): A contribution to the thermal insulation performance characterization of corn cob particleboards. In: Energy and Buildings 45 (0), S. 274–279. Online verfügbar unter http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0378778811005652, zuletzt geprüft am 20.07.2013. Ribeiro da Silva, Virginia; Mosiewicki, Mirna A.; Yoshida, Maria Irene; Coelho da Silva, Mercês; Stefani, Pablo M.; Marcovich, Norma E. (2013): Polyurethane foams based on modified tung oil and reinforced with rice husk ash I: Synthesis and physical chemical characterization. In: Polymer Testing 32 (2), S. 438–445. Online verfügbar unter http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0142941813000044, zuletzt geprüft am 20.07.2013. RIMA-I: Home Builders Differential Insulation. Hg. v. RIMA-I. Online verfügbar unter http://www.rimainternational.org/index.php/technical/library/home-builders/, zuletzt geprüft am 12.08.2013. RIMA-I: Technical Bulletin 107. Reflective Insulation, Radiant Barriers and Interior Radiation Control Coatings (IRCCs) for Use in Pre-Engineered Metal Buildings. Hg. v. RIMA-I. Online verfügbar unter http://www.rimainternational.org/index.php/technical/tb-index/tb107/, zuletzt geprüft am 12.08.2013. Rockwool (Hg.) (2012): Innendämmsystem Aerorock ID. Online verfügbar unter http://www.aerowolle.de/dl/Produktbroschuere_Aerorock_RZ290610_Ansicht.pdf, zuletzt geprüft am 20.07.2013. Saint-Gobain Weber (Hg.) (2013): Fassaden in Balance. Hydrophiles Wirkprinzip gegen Algen- und Pilzbefall. Online verfügbar unter http://www.sgweber.de/fileadmin/user_upload/mobile/pdf/AquaBalance-Architekten.pdf, zuletzt aktualisiert am 28.05.2013, zuletzt geprüft am 21.07.2013. Sarier, Nihal; Onder, Emel (2007): Thermal characteristics of polyurethane foams incorporated with phase change materials. In: Thermochimica Acta 454 (2), S. 90–98. Online verfügbar unter http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0040603107000056, zuletzt geprüft am 20.07.2013. Saur, Alexandra; Beringer, Jan; Holm, Andreas; Sedlbauer, Klaus: Textiler Verbundwerkstoff am Beispiel eines Wärmedämmverbundsystems. In: Forschung für Energieoptimiertes Bauen (EnOB) (Hg.): Statusseminar EnOB: Forschung für Energieoptimiertes Bauen. Würzburger Residenz, 30.06.-02.07.2009, S. 28–34. Online verfügbar unter http://www.enob.info/fileadmin/media/Publikationen/EnOB/EnOB_Statusseminar_2009/EnOB_Stat usseminar_Block_I.pdf, zuletzt geprüft am 20.07.2013. Schild, Kai; Weyers, Michael; Willems, Wolfgang M. (2010): Handbuch Fassadendämmsysteme. Grundlagen - Produkte - Details. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Fraunhofer IRB Verlag. iv Soares, N.; Costa, J. J.; Gaspar, A. R.; Santos, P. (2013): Review of passive PCM latent heat thermal energy storage systems towards buildings’ energy efficiency. In: Energy and Buildings 59 (0), S. 82–103. Online verfügbar unter http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0378778813000157, zuletzt geprüft am 20.07.2013. SolarServer (Hg.) (2010): Bauen mit der Sonne: Solarfassade dämmt mit Licht. Online verfügbar unter http://www.solarserver.de/solarmagazin/anlageapril_2001.html, zuletzt aktualisiert am 21.07.2010, zuletzt geprüft am 20.07.2013. Sto AG (Hg.): StoColor X-black. Intelligente Farbe für dunkle Fassaden. Online verfügbar unter http://www.stothermclassic.de/media/documents/broschueren/001491de_03_11-12_72dpipdf.pdf, zuletzt geprüft am 21.07.2013. Sto AG (Hg.) (2012): StoTherm in Aevero. Die Revolution der Innendämmung. Online verfügbar unter http://www.sto.de/media/documents/download_broschuere/innenraum/09661-383de_02_1212_72dpi.pdf, zuletzt geprüft am 20.07.2013. TATA STEEL: Colorcoat Renew SC. Hg. v. TATA STEEL. Online verfügbar unter http://deutschland.colorcoatonline.com/de/produkte/produkte_aussenbereich/colorcoat_prisma/renew/, zuletzt geprüft am 12.08.2013. Thermocollect (Hg.): Thermocollect. Online verfügbar unter http://www.thermocollect.at/index.html, zuletzt geprüft am 20.07.2013. Univ.-Prof. Dr.-Ing. Winter, Stefan; Dipl.-Ing. Ott, Stefan; Univ.-Prof. Kaufmann, Hermann; Dipl.-Ing. Lattke, Frank (2010): Modernisieren mit Holzbaulösungen. TES EnergyFacade. Bauablauf. Aufmaßtechniken. Konstruktion. Brandschutz. In: mikadoplus 17 (2). Online verfügbar unter http://vh.bfw-bausuedbaden.de/files/1/11/36/mikadoPlus_TES_2.1.2.pdf, zuletzt geprüft am 20.07.2013. Wang, Tipeng; Zhang, Lianhui; Li, Dong; Yin, Jun; Wu, Sha; Mao, Zhihuai (2008): Mechanical properties of polyurethane foams prepared from liquefied corn stover with PAPI. In: Bioresource Technology 99 (7), S. 2265–2268. Online verfügbar unter http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0960852407004373, zuletzt geprüft am 20.07.2013. WECOBIS (Hg.): Dämmstoffe mit Aerogelen. WECOBIS. Online verfügbar unter http://www.wecobis.de/bauproduktgruppen/daemmstoffe/aus-mineralischenrohstoffen/daemmstoffe-mit-aerogelen.html, zuletzt geprüft am 20.07.2013. Weinläder, Helmut (2007): Die intelligente Sonnen-Wand-Heizung (Lamellen-TWD). Hg. v. Bayerisches Zentrum für Angewandte Energieforschung e. V. Bayerisches Zentrum für Angewandte Energieforschung e. V., Abteiltung Funktionsmaterialien der Energietechnik. Online verfügbar unter http://zae.uni-wuerzburg.de/files/ltwd.pdf, zuletzt geprüft am 20.07.2013. Willems, Wolfgang M.; Schild, Kai: Dämmstoffe im Bauwesen. In: Bauphysik Kalender 2013, Bd. 13, S. 93–168. ZAE Bayern (Hg.): Entwicklung innovativer Materialien und Komponenten zur energetischen Optimierung von Feuchte-, Licht- und Wärmetechnik in Gebäuden (Enotec). ZAE Bayern. Online verfügbar unter http://www.zae-bayern.de/hauptforschungsthemen/energieoptimiertegebaeude/projekte/enotec.html, zuletzt geprüft am 20.07.2013. ZAE Bayern (Hg.) (2010): VIP-PROVE. Vakuumisolationspaneele - Bewährung in der Baupraxis. wissenschaftliche Begleitforschung. ZAE Bayern. Online verfügbar unter http://www.enob.info/fileadmin/media/Publikationen/VIBau/Schlussbericht_VIP-PROVE_ZAEx.pdf, zuletzt geprüft am 21.07.2013. v ZAE Bayern (Hg.): Aerogel-basierte Superisolation für Gebäude. ZAE Bayern. Online verfügbar unter http://www.zae-bayern.de/querschnittsthemen/nanomaterialien/projekte/aerocoins.html, zuletzt geprüft am 20.07.2013. ZAE Bayern (Hg.) (2008): Schaltbare Wärmedämmung zur Solarenergienutzung. ZAE Bayern. Online verfügbar unter http://www.zae.uni-wuerzburg.de/deutsch/abteilung-2/projekte/archiv/swd/, zuletzt aktualisiert am 25.08.2008, zuletzt geprüft am 20.07.2013. vi 10. Tabellenverzeichnis Tabelle 6-1: Skalierung der semiquantitativen Bewertung; Quelle: eigene Darstellung ....31 Tabelle 6-2: Skalierung des Kriteriums Dämmwirkung; Quelle: eigene Darstellung .........32 Tabelle 6-3: Skalierung des Kriteriums Brandschutz; Quelle: eigene Darstellung ............32 Tabelle 6-4: Skalierung des Kriteriums Schallschutz; Quelle: eigene Darstellung ............33 Tabelle 6-5: Skalierung des Kriteriums Bauverfahren; Quelle: eigene Darstellung ...........33 Tabelle 6-6: Skalierung des Kriteriums Baukonstruktion; Quelle: eigene Darstellung .......33 Tabelle 6-7: Skalierung des Kriteriums Gesundheitsrisiken; Quelle: eigene Darstellung ..34 Tabelle 6-8: Skalierung des Kriteriums Ökobilanz; Quelle: eigene Darstellung ................34 Tabelle 6-9: Skalierung des Kriteriums Kosten; Quelle: eigene Darstellung .....................35 Tabelle 6-10: Skalierung des Kriteriums Akzeptant; Quelle: eigene Darstellung ..............35 Tabelle 6-11: Gewichtung der einzelnen Kriterien; Quelle: eigene Darstellung ................36 Tabelle 7-1: Kurzbezeichnungen der Kriterien; Quelle: eigene Darstellung ......................38 Tabelle 7-2: Semiquantitative Bewertung der traditionellen Technologien; Quelle: eigene Auswertung ......................................................................................................................37 Tabelle 7-3: Semiquantitative Bewertung der neuen Technologien und aktuellen Forschung; Quelle: eigene Auswertung ...........................................................................38 Tabelle 7-4: Höchstwerte bei Auswertung der Kriterien Dämmwirkung und Kosten; Quelle: eigene Darstellung ...........................................................................................................45 Tabelle 12-1: Begründung zu den Wertungen des Kriteriums Dämmwirkung, Quelle: eigene Darstellung ........................................................................................................... xii Tabelle 12-2: Begründung zu den Wertungen des Kriteriums Brandschutz, Quelle: eigene Darstellung ..................................................................................................................... xiv Tabelle 12-3: Begründung zu den Wertungen des Kriteriums Schallschutz; Quelle: eigene Darstellung ..................................................................................................................... xvi Tabelle 12-4: Begründung zu den Wertungen des Kriteriums Bauverfahren; Quelle: eigene Darstellung .......................................................................................................... xix Tabelle 12-5: Begründung zu den Wertungen des Kriteriums Baukonstruktion; Quelle: eigene Darstellung ......................................................................................................... xxv Tabelle 12-6: Begründung zu den Wertungen des Kriteriums Gesundheitsrisiken; Quelle: eigene Darstellung ........................................................................................................ xxix Tabelle 12-7: Begründung zu den Wertungen des Kriteriums Ökobilanz; Quelle: eigene Darstellung .................................................................................................................. xxxv Tabelle 12-8: Begründung zu den Wertungen des Kriteriums Kosten; Quelle: eigene Darstellung ..................................................................................................................xxxvi Tabelle 12-9: Begründung zu den Wertungen des Kriteriums Akzeptanz; Quelle: eigene Darstellung ................................................................................................................ xxxviii vii 11. Abbildungsverzeichnis Abbildung 2-1: Prozentuale Verteilung der Sanierungssysteme; Quelle: Eigene Darstellung aus (Schild et al. 2010, S. 18) ........................................................................ 3 Abbildung 2-2: Systemaufbau eines Wärmedämmverbundsystems (Schild et al. 2010, S. 24) .................................................................................................................................... 4 Abbildung 2-3: Systemaufbau eines Wärmedämmputzsystems (Schild et al. 2010, S. 84) 5 Abbildung 2-4: Systemaufbau einer Innendämmung (Schild et al. 2010, S. 108) .............. 7 Abbildung 2-5: Systemaufbau einer Vorgehängten hinterlüfteten Fassade (Schild et al. 2010, S. 132) .................................................................................................................... 8 Abbildung 2-6: Systemaufbau einer Kerndämmung (Schild et al. 2010, S. 166)................ 9 Abbildung 2-7: Systemaufbau eines Massivwandsystems (Schild et al. 2010, S. 212) .....11 Abbildung 2-8: Systemaufbau eines konvektiv erwärmten Systems (Schild et al. 2010, S.213) ..............................................................................................................................11 Abbildung 2-9: Systemaufbau eines Hybridsystems (Schild et al. 2010, S. 215) ..............12 Abbildung 2-10: Systemaufbau einer Solarfassade; Quelle: eigene Darstellung nach www.gap-solution.at.........................................................................................................13 Abbildung 2-11: Funktionsweise der Schaltbaren Wärmedämmung; Quelle: Bearbeitung aus http://www.zae.uni-wuerzburg.de/deutsch/abteilung-2/projekte/archiv/swd/ ..............14 Abbildung 2-12: Funktionsweise eines solar-aktiven Energie-Fassadensystems; Quelle: www.thermocollect.at .......................................................................................................15 Abbildung 2-13: Funktionsweise der Parietodynamischen Wärmedämmung (Imbabi) .....16 Abbildung 3-1: Baumarktstatistik 2005; Quelle: Gesamtverband Dämmstoffindustrie GDI laut http://www.wecobis.de/bauproduktgruppen/daemmstoffe.html ..................................17 Abbildung 4-1: Wirkungseffekt des passiven Kühlkonzepts mit PCM-Technologie in einem Offenburger Gebäude (BASF 2010).................................................................................26 Abbildung 5-1: Software zur Berechnung der erforderlichen Dämmmaßnahmen (Birkenfeld 2013) .............................................................................................................30 Abbildung 7-1: Ergebnis der semiquantitativen Bewertung, farbliche Markierung der einzelnen Kategorien; Quelle: eigene Auswertung ...........................................................40 Abbildung 7-2: Prozentuale Auswertung der semiquantitativen Bewertung, farbliche Markierung der einzelnen Kategorien; Quelle: eigene Auswertung ..................................41 Abbildung 7-3: Höchstwerte der semiquantitativen Auswertung; Quelle: eigene Auswertung ......................................................................................................................42 Abbildung 7-4: Höchstwerte bei Auswertung des Einzelkriteriums Dämmwirkung; Quelle: eigene Darstellung ...........................................................................................................44 Abbildung 12-1 Auswertung des Kriteriums Dämmwirkung ........................................ xxxviii Abbildung 12-2 Auswertung des Kriteriums Brandschutz .............................................xxxix Abbildung 12-3 Auswertung des Kriteriums Schallschutz .............................................xxxix Abbildung 12-4 Auswertung des Kriteriums Bauverfahren ................................................ xl Abbildung 12-5 Auswertung des Kriteriums Baukonstruktion ............................................ xl Abbildung 12-6 Auswertung des Kriteriums Gesundheitsrisiken ...................................... xli Abbildung 12-7 Auswertung des Kriteriums Ökobilanz ..................................................... xli Abbildung 12-8 Auswertung des Kriteriums Kosten ........................................................ xlii Abbildung 12-9 Auswertung des Kriteriums Akzeptanz ................................................... xlii viii 12. Anhang 12.1 Begründungen zur semiquantitativen Bewertung Kriterium Dämmwirkung Sanierungsmaterial, traditionell Begründung Wertung Flachs Eine mittelmäßige Wärmeleitfähigkeit von 0,0370,045 W/mK und hohe spezifische Wärmekapazität von 1500 bis 1600 J/kgK (sommerlicher Wärmeschutz) ergeben eine akzeptable Dämmwirkung. 0 Hanf Eine mittelmäßige Wärmeleitfähigkeit von 0,0400,048 W/mK und hohe spezifische Wärmekapazität von 1500 bis 2300 J/kgK (sommerlicher Wärmeschutz) ergeben eine akzeptable Dämmwirkung. 0 Holzfaser Eine mittelmäßige Wärmeleitfähigkeit von 0,0390,070 W/mK und hohe spezifische Wärmekapazität von 1600 bis 2100 J/kgK (sommerlicher Wärmeschutz) ergeben eine akzeptable Dämmwirkung. 0 Holzspäne Eine hohe Wärmeleitfähigkeit von 0,045-0,5 W/mK und hohe spezifische Wärmekapazität von 2100 J/kgK (sommerlicher Wärmeschutz) ergeben eine schwache Dämmwirkung. - Holzwolle Eine erhöhte Wärmeleitfähigkeit von 0,060,093 W/mK und hohe spezifische Wärmekapazität von 2100 J/kgK (sommerlicher Wärmeschutz) ergeben eine schwache Dämmwirkung. - Kokosfasern Eine mittelmäßige Wärmeleitfähigkeit von 0,0400,050 W/mK und hohe spezifische Wärmekapazität von 1300 bis 1700 J/kgK (sommerlicher Wärmeschutz) ergeben eine akzeptable Dämmwirkung. 0 Kork Eine mittelmäßige Wärmeleitfähigkeit von 0,0370,040 W/mK und hohe spezifische Wärmekapazität von 1700 bis 2100 J/kgK (sommerlicher Wärmeschutz) ergeben eine akzeptable Dämmwirkung. 0 Eine mittelmäßige Wärmeleitfähigkeit von 0,0380,044 W/mK und mittlere spezifische Wärmekapazität von 960 bis 1300 J/kgK (sommerlicher Wärmeschutz) ergeben eine akzeptable Dämmwirkung. 0 Schafwolle ix Sanierungsmaterial, traditionell Schilfrohr Zellulose EPS XPS Resol-Hartschaum PUR/PIRHartschaum Blähglimmer/ Vermiculit Blähperlit Blähton Perlit Begründung Eine erhöhte Wärmeleitfähigkeit von 0,0380,065 W/mK und erhöhte spezifische Wärmekapazität von 1200 J/kgK (sommerlicher Wärmeschutz) ergeben eine schwache Dämmwirkung. Eine mittelmäßige Wärmeleitfähigkeit von 0,0390,045 W/mK und hohe spezifische Wärmekapazität von 1600 bis 2100 J/kgK (sommerlicher Wärmeschutz) ergeben eine akzeptable Dämmwirkung. Eine geringe Wärmeleitfähigkeit von 0,0200,040 W/mK und erhöhte spezifische Wärmekapazität von 1210 bis 1500 J/kgK (sommerlicher Wärmeschutz) ergeben eine gute Dämmwirkung. Eine geringe Wärmeleitfähigkeit von 0,0200,040 W/mK und hohe spezifische Wärmekapazität von 1400 bis 1500 J/kgK (sommerlicher Wärmeschutz) ergeben eine gute Dämmwirkung. Eine geringe Wärmeleitfähigkeit von 0,0210,045 W/mK und hohe spezifische Wärmekapazität von 1500 bis 1800 J/kgK (sommerlicher Wärmeschutz) ergeben eine gute Dämmwirkung. Eine geringe Wärmeleitfähigkeit von 0,0210,035 W/mK und erhöhte spezifische Wärmekapazität von 1200 bis 1500 J/kgK (sommerlicher Wärmeschutz) ergeben eine gute Dämmwirkung. Eine erhöhte Wärmeleitfähigkeit von 0,0460,070 W/mK und erhöhte spezifische Wärmekapazität von 1000 J/kgK (sommerlicher Wärmeschutz) ergeben eine schwache Dämmwirkung. Eine erhöhte Wärmeleitfähigkeit von 0,0520,070 W/mK und erhöhte spezifische Wärmekapazität von 1000 J/kgK (sommerlicher Wärmeschutz) ergeben eine schwache Dämmwirkung. Eine hohe Wärmeleitfähigkeit von 0,080-0,180 W/mK und erhöhte spezifische Wärmekapazität von 1100 J/kgK (sommerlicher Wärmeschutz) ergeben eine schwache Dämmwirkung. Eine erhöhte Wärmeleitfähigkeit von 0,0400,080 W/mK und erhöhte spezifische Wärmekapazität von 1000 J/kgK (sommerlicher Wärmeschutz) ergeben eine schwache Dämmwirkung. Wertung - 0 + + + + - - - - x Sanierungsmaterial, traditionell Blähglas Calciumsilikat Mineraldämmplatte Mineralwolle Schaumglas Silikatschaum Sanierungssystem, neu AerogelInnendämmsystem Aerogel-WDVS Beheizte Innendämmung Sanierungsmaterial, neu/Forschung MaiskolbenSpanplatten Rohrkolben Seegrasfasern Begründung Eine erhöhte Wärmeleitfähigkeit von 0,0400,080 W/mK und mittlere spezifische Wärmekapazität von 800 bis 1000 J/kgK (sommerlicher Wärmeschutz) ergeben eine schwache Dämmwirkung. Eine erhöhte Wärmeleitfähigkeit von 0,0400,070 W/mK und mittlere spezifische Wärmekapazität von 850 bis 1000 J/kgK (sommerlicher Wärmeschutz) ergeben eine schwache Dämmwirkung. Eine mittelmäßige Wärmeleitfähigkeit von 0,0420,050 W/mK und erhöhte spezifische Wärmekapazität von ca. 1300 J/kgK (sommerlicher Wärmeschutz) ergeben eine akzeptable Dämmwirkung. Eine mittelmäßige Wärmeleitfähigkeit von 0,0330,050 W/mK und mittlere spezifische Wärmekapazität von ca. 1500 J/kgK (sommerlicher Wärmeschutz) ergeben eine akzeptable Dämmwirkung. Eine mittelmäßige Wärmeleitfähigkeit von 0,0380,050 W/mK und mittlere spezifische Wärmekapazität von 840 J/kgK (sommerlicher Wärmeschutz) ergeben eine akzeptable Dämmwirkung. Eine mittelmäßige Wärmeleitfähigkeit von 0,0340,070 W/mK und erhöhte spezifische Wärmekapazität von 1000 J/kgK (sommerlicher Wärmeschutz) ergeben eine akzeptable Dämmwirkung. Begründung Eine äußerst geringe Wärmeleitfähigkeit von 0,0160,019 W/mK ergibt eine sehr gute Dämmwirkung. Eine äußerst geringe Wärmeleitfähigkeit von 0,018 W/mK ergibt eine sehr gute Dämmwirkung. siehe Holzfaser Begründung Eine hohe Wärmeleitfähigkeit von 0,101 W/mK ergibt eine schwache Dämmwirkung. Eine mittelmäßige Wärmeleitfähigkeit von 0,04380,060 W/mK ergibt eine akzeptable Dämmwirkung. Eine mittelmäßige Wärmeleitfähigkeit von 0,0450,049 W/mK und hohe spezifische Wärmekapazität von ca. 2000 J/kgK (sommerlicher Wärmeschutz) ergeben eine akzeptable Dämmwirkung. Wertung - - 0 0 0 0 Wertung ++ ++ 0 Wertung 0 0 xi Sanierungsmaterial, neu/Forschung Polyestervlies Elastomerabfälle in PUR-Hartschaum PUR mit PCM Textilabfälle Aerogel Aerogel Dämmputz Aerosil Systembauteil Physikalischer Fassadenschutz Sanierungstechnologie, neu Vakuumisolationspaneele PCM-Gipsputz PCM-Gipsplatte Begründung Wertung Eine mittelmäßige Wärmeleitfähigkeit von 0,0340,041 W/mK und hohe spezifische Wärmekapazität von ca. 1500 J/kgK (sommerlicher Wärmeschutz) ergeben eine akzeptable Dämmwirkung. 0 Eine geringe Wärmeleitfähigkeit ab 0,034 W/mK ergibt eine gute Dämmwirkung. K. A., entspricht schätzungsweise den Eigenschaften von PUR-Hartschaum. Eine mittelmäßige Wärmeleitfähigkeit ab 0,044 W/mK ergibt eine akzeptable Dämmwirkung. Eine äußerst geringe Wärmeleitfähigkeit von 0,0130,021 W/mK und erhöhte spezifische Wärmekapazität von 700 bis 1500 J/kgK (sommerlicher Wärmeschutz) ergeben eine sehr gute Dämmwirkung. Eine geringe Wärmeleitfähigkeit von 0,028 W/mK ergibt gute Dämmwirkung. Eine äußerst geringe Wärmeleitfähigkeit von 0,019 W/mK ergibt eine sehr gute Dämmwirkung. + + 0 ++ + ++ Begründung k. A. Wertung Eine äußerst geringe Wärmeleitfähigkeit von 0,0070,008 W/mK und mittlere spezifische Wärmekapazität von 800 J/kgK (sommerlicher Wärmeschutz) ergeben eine sehr gute Dämmwirkung. - ++ k. A. k. A. Tabelle 12-1: Begründung zu den Wertungen des Kriteriums Dämmwirkung, Quelle: eigene Darstellung Kriterium Brandschutz Sanierungsmaterial, traditionell Flachs Hanf Holzfaser Holzspäne Holzwolle Kokosfasern Kork Schafwolle Schilfrohr Begründung Baustoffklasse B2 Baustoffklasse B2 Baustoffklasse B1, B2 Baustoffklasse B2 Baustoffklasse B1, B2 Baustoffklasse B2 Baustoffklasse B2 Baustoffklasse B2 Baustoffklasse B1, B2 Wertung 0 0 0 xii Sanierungsmaterial, traditionell Zellulose EPS XPS Resol-Hartschaum PUR/PIRHartschaum Blähglimmer/ Vermiculit Blähperlit Blähton Perlit Blähglas Calciumsilikat Mineraldämmplatte Mineralwolle Schaumglas Silikatschaum Sanierungssystem, neu AerogelInnendämmsystem Aerogel-WDVS Beheizte Innendämmung Sanierungsmaterial, neu/Forschung MaiskolbenSpanplatten Rohrkolben Seegrasfasern Polyestervlies Elastomerabfälle in PUR-Hartschaum PUR mit PCM Textilabfälle Aerogel Aerogel Dämmputz Aerosil Systembauteil Physikalischer Fassadenschutz Begründung Wertung Baustoffklasse B1, B2 Baustoffklasse B1, B2 Baustoffklasse B1, B2 Baustoffklasse B1, B2 0 0 0 0 Baustoffklasse B1, B2 0 Baustoffklasse A1 + Baustoffklasse A1, B2 Baustoffklasse A1 Baustoffklasse A1, B1, B2 Baustoffklasse A1 Baustoffklasse A1, A2 Baustoffklasse A1 Baustoffklasse A1, A2, B1 Baustoffklasse A1, A2 Baustoffklasse A1, A2 + + + + + + + + + Begründung Wertung Baustoffklasse B1, B2 0 nicht brennbar, daher vermutlich Baustoffklasse A + siehe Holzfaser - Begründung Wertung - k. A. - k. A. 0 Baustoffklasse B2 Baustoffklasse B1 siehe PUR-Hartschaum 0 siehe PUR-Hartschaum Baustoffklasse B1 nicht brennbar, daher vermutlich Baustoffklasse A 0 k. A. 0 + Baustoffklasse A2 + Baustoffklasse A1 + xiii Sanierungstechnologie, neu Vakuumisolationspaneele PCM-Gipsputz PCM-Gipsplatte Begründunge Wertung Baustoffklasse B2 - Baustoffklasse B1, B2 Baustoffklasse B2 0 - Tabelle 12-2: Begründung zu den Wertungen des Kriteriums Brandschutz, Quelle: eigene Darstellung Kriterium Schallschutz Sanierungsmaterial, traditionell Flachs Hanf Holzfaser Holzspäne Holzwolle Kokosfasern Kork Schafwolle Schilfrohr Zellulose EPS Begründung Elastischer Dämmstoff, große Masse, offenporig. Gute Schalldämmeigenschaften. Elastischer Dämmstoff, große Masse, offenporig. Gute Schalldämmeigenschaften. Elastischer Dämmstoff, große Masse, offenporig. Gute Schalldämmeigenschaften. Elastischer Dämmstoff, große Masse, offenporig. Gute Schalldämmeigenschaften. Große Masse, offenporig. Gute Schalldämmeigenschaften (Akustikplatte). Elastischer Dämmstoff, große Masse, offenporig. Gute Schalldämmeigenschaften. Große Masse, hohe Materialdichte. Gute Schalldämmeigenschaften. Elastischer Dämmstoff, große Masse, offenporig. Gute Schalldämmeigenschaften. Luftschichten in und um die Schilfrohre. Guter Schallschutz. Elastischer Dämmstoff, große Masse, offenporig. Gute Schalldämmeigenschaften. Starrer Dämmstoff, geringe Dichte. Keine schallschützende Wirkung bis schallverstärkend. Wertung + + + + + + + + + + - XPS Starrer, geschlossenzelliger Dämmstoff, geringe Dichte. Keine schallschützende Wirkung bis schallverstärkend. - Resol-Hartschaum Starrer, geschlossenzelliger Dämmstoff, geringe Dichte. Keine schallschützende Wirkung bis schallverstärkend. - PUR/PIRHartschaum Starrer, geschlossenzelliger Dämmstoff, geringe Dichte. Keine schallschützende Wirkung bis schallverstärkend. - Blähglimmer/ Vermiculit Porös. Verbesserung des Luftschallschutzes. + Porös, hohe Schüttrohdichte. Gute Schalldämmeigenschaften. + Blähperlit xiv Sanierungsmaterial, traditionell Blähton Perlit Blähglas Calciumsilikat Begründung Porös, hohe Schüttrohdichte. Gute Schalldämmeigenschaften. Keine schallschutztechnische Anwendung. Hohe Schüttrohdichte. Gute Schalldämmeigenschaften. Offenporig, hohe Dichte. Schallschutzverbesserungen möglich. Wertung + 0 + + Mineraldämmplatte Offenporig. Nur dann schallabsorbierend, wenn Oberfläche unbehandelt und unbekleidet. Sonst kaum schalltechnische Anwendungsmöglichkeiten. 0 Mineralwolle Elastischer Dämmstoff, große Masse, offenporig. Gute Schalldämmeigenschaften, am häufigsten eingesetzter Faserdämmstoff für den Schallschutz. + Schaumglas Silikatschaum Sanierungssystem, neu Geschlossenzellig, unelastisch. Keine schallschützende Auswirkung. Porös, hohe Schüttrohdichte. Gute Schalldämmeigenschaften. Begründung 0 + Wertung AerogelInnendämmsystem Feinporige Nanostruktur mit sehr großer spezifischer Oberfläche. Gute Schalldämmeigenschaften. + Aerogel-WDVS Feinporige Nanostruktur mit sehr großer spezifischer Oberfläche. Gute Schalldämmeigenschaften. + Große Masse, offenporig. Gute Schalldämmeigenschaften. + Beheizte Innendämmung Sanierungsmaterial, neu/Forschung MaiskolbenSpanplatten Rohrkolben Seegrasfasern Polyestervlies Elastomerabfälle in PUR-Hartschaum PUR mit PCM Textilabfälle Begründung Große Masse, offenporig. Gute Schalldämmeigenschaften. Große Masse, offenporig. Gute Schalldämmeigenschaften. Elastischer Dämmstoff, große Masse, offenporig. Gute Schalldämmeigenschaften. Akustikdämmung. Je dicker, desto höher die Schallabsorption. Wertung + + + + Siehe PUR-Hartschaum - Siehe PUR-Hartschaum Elastischer Dämmstoff, große Masse, offenporig. Gute Schalldämmeigenschaften. + xv Sanierungsmaterial, neu/Forschung Aerogel Aerogel Dämmputz Aerosil Systembauteil Physikalischer Fassadenschutz Sanierungstechnologie, neu Vakuumisolationspaneele PCM-Gipsputz PCM-Gipsplatte Physikalischer Fassadenschutz Begründung Feinporige Nanostruktur mit sehr großer spezifischer Oberfläche. Gute Schalldämmeigenschaften. Wertung + Erhöhte Masse. Schallschützende Auswirkung. Sehr feinporig, große spezifische Oberfläche. Schalldämmende Wirkung. + Keine Auswirkungen auf den Schallschutz. 0 Begründung + Wertung Schalldämmend bei unbeschädigter Hülle. + Keine Auswirkungen auf den Schallschutz. Starre, schlanke Platten. Geringe Auswirkungen auf den Schallschutz. 0 Keine Auswirkungen auf den Schallschutz. 0 0 Tabelle 12-3: Begründung zu den Wertungen des Kriteriums Schallschutz; Quelle: eigene Darstellung Kriterium Bauverfahren Sanierungsmaterial, traditionell Begründung Wertung Flachs Dämmmatten mit Übermaß in Holzständerkonstruktion einklemmen, einfache Verarbeitung, in Selbstmontage verarbeitbar + Hanf Dämmmatten mit Übermaß in Holzständerkonstruktion einklemmen, einfache Verarbeitung, in Selbstmontage verarbeitbar + Dämmplatten sind von handwerklich erfahrenen Heimwerkern verarbeitbar, Einblasdämmung sollte nur von geschultem Personal eingebracht werden 0 Holzfaser Holzspäne Holzwolle Kokosfasern Kork Schafwolle Schilfrohr Späne werden vollautomatisch eingebracht oder von Hand geschüttet und verdichtet. für handwerklich erfahrene Heimwerker gut verarbeitbar für handwerklich erfahrene Heimwerker gut verarbeitbar bröselige Dämmplatte, problematisch beim Verarbeiten Dämmstoff in Ständerwände einlegen und antackern, einfach zu verarbeiten als Putzträger für WDVS von Fachfirmen durchzuführen, sowohl senkrecht als auch horizontal verarbeitbar 0 + + 0 + 0 xvi Sanierungsmaterial, traditionell Begründung Wertung Einbau der Einblasdämmung nur durch geschulte und zertifizierte Fachbetriebe 0 EPS Einfache Anbringung durch Verkleben, Lagerungshinweise beachten (Schutz vor UVStrahlung) + XPS Einfache Anbringung durch Verkleben, Lagerungshinweise beachten (Schutz vor UVStrahlung) + Resol-Hartschaum Anbringung durch Verkleben und Verdübeln, Velegungsgenauigkeit ist wichtig, besser durch Handwerker zu bearbeiten 0 Anbringung durch Verkleben, wenn nötig mechanisch befestigen, einfache Verarbeitung, höhere Anforderungen in speziellen Anwendungsgebieten (z.B. als Perimeterdämmung), vorzugsweise von Fachfirma auszuführen 0 Maschinell einblasen oder schütten 0 Einschütten und leicht verdichten 0 Gut in Eigenleistung zu verarbeiten, bei bautechnisch anspruchsvollen Anwendungen Fachpersonal bervorzugen 0 Zellulose PUR/PIRHartschaum Blähglimmer/ Vermiculit Blähperlit Blähton Perlit Blähglas Anbringung durch Verkleben und Verdübeln, Schütten oder Einblasen Einschütten und zu 5% verdichten 0 0 Anbringung mit Leichtmörtel und ggf. Dübeln, verarbeitbar von handwerklich erfahrenen Heimwerkern, höhere Anforderungen, wenn als Innendämmung eingesetzt 0 Mineraldämmplatte Mit Leichtmörtel verkleben und verdübeln, Platten sind sehr starr, lassen sich nicht gegenseitig anpressen 0 Mineralwolle Anbringung mit Klebemörtel, auf mechanische Befestigung kann im Regelfall verzichtet werden, geringes Gewicht, Flexibilität, Abstandsabweichungen bis zu 3 cm unproblematisch, durch Stauchung der Platten ausgleichbar, leicht zu verarbeiten + Schaumglas Platten kompakt verkleben, Verarbeitung bevorzugt durch Fachfirmen, da spezielle Anwendungsgebiete 0 Maschinell einblasen oder manuell schütten, Nachkontrolle, Verschließen der Bohrlöcher mit Zement 0 Calciumsilikat Silikatschaum xvii Sanierungssystem, neu AerogelInnendämmsystem Aerogel-WDVS Beheizte Innendämmung Sanierungsmaterial, neu/Forschung MaiskolbenSpanplatten Rohrkolben Begründung Wertung Vollflächige Verklebung, Dämmplatten können zugeschnitten werden Befestigung mit Klebe- und Armierungsmörtel, klassische Verarbeitung eines WDVS Montage innerhalb von 1 bis 2 Tagen in Trockenbauweise, Modulbauweise, für Selbstmontage geeignet Begründung 0 + + Wertung - k. A. - k. A. Maschinell einblasen oder von Hand schütten/stopfen, Hohlraum muss vollständig gefüllt sein, Verarbeitung besser durch Fachpersonal 0 Einfache Anbringung durch Verkleben + Siehe PUR-Hartschaum 0 Siehe PUR-Hartschaum Maschinell einblasen 0 0 Aerogel Granulat einblasen, Vliese kleben oder mechanisch befestigen, Vliese im Umgang wie herkömmliche Dämmstoffe 0 Aerogel Dämmputz Verarbeitung mit handelsüblichen Verputzmaschinen, längere Arbeitsunterbrechungen vermeiden 0 Abhängig vom Gesamtsystem 0 Maschinell oder von Hand zu verarbeiten, Umgebungstemperatur während Verarbeitung und Trocknung sollte nicht unter 5°C liegen 0 Seegrasfasern Polyestervlies Elastomerabfälle in PUR-Hartschaum PUR mit PCM Textilabfälle Aerosil Systembauteil Physikalischer Fassadenschutz Sanierungstechnologie, neu Vakuumisolationspaneele Begründung Vollständige Verklebung, Einschäumen mit PURSchaum oder Einlegen zwischen Traglatten, VIPHülle darf unter keinen Umständen beschädigt werden, Paneele vor Einbau auf Belüftung hin überprüfen, Verarbeitung nur durch geschultes/zertifiziertes Personal, möglichst überlappend einbauen, Halterung, Fugen und Durchbrüche minimieren, genaue Vorplanung notwendig (kein Zuschneiden möglich, Paneele werden nummeriert), Hilfe bei der Planung durch Isover Software VacuSoft: Bauteilmaße eingeben, Verlegeplan und Mengenermittlung durch Software Wertung - xviii Sanierungstechnologie, neu Begründung Wertung PCM-Gipsputz Maschinell oder von Hand anbringen, angrenzende Bauteile vom Putzsystem trennen, keine Zusätze zumischen 0 PCM-Gipsplatte wie herkömmliche Gipsplatte zu verarbeiten + Tabelle 12-4: Begründung zu den Wertungen des Kriteriums Bauverfahren; Quelle: eigene Darstellung Kriterium Baukonstruktion Sanierungsmaterial, traditionell Begründung Wertung Flachs feuchteempfindlich, resistent gegen Schädlingsbefall, widerstandsfähig gegen Fäulnis, nicht beständig gegen Säuren und Laugen, temperaturbeständig bis 180 °C, hohe Elastizität, formbeständig, nicht auf Druck belastbar, Dämmplattenübermaß von 10-20 mm notwendig, um Einklemmen zu gewährleisten, hohe Lebensdauer von > 75 Jahren 0 Hanf feuchteempfindlich, resistent gegen Schädlingsbefall, nicht beständig gegen Säuren und Laugen, verrottungsfest, diffusionsoffen, Feuchteregulation, hohe Sorptionsfähigkeit, nicht auf Druck belastbar, trocken lagern und verarbeiten, Abstände der Distanzhalter und unterschiedliche Befestigungen der Profilhalter sind strikt einzuhalten, sonst Verlust der statischen Eigenschaften der Fassade 0 Holzfaser höhere Steifigkeit, für besonders robuste diffusionsoffene Wandaufbauten geeignet, robust gegenüber mechanischen Einflüssen, druckfest, resistent gegenüber Verrottung, Ungeziefer und Pilzbefall, ohne Hydrophobierung nicht resistent gegen Feuchtigkeit (bei längerer Durchfeuchtung Aufquellen und Fäulnisgefahr), feuchteregulierend, auch in biegsamer/elastischer Ausführung vorhanden, nicht für den Einsatz im Erdbereich geeignet, Platten gegen Hinterlüftung schützen, fugendicht verlegen, Anschlüsse an angrenzende Bauteile schlagregendicht ausführen, Nut/FederKantenausbildung möglich, Lebensdauer als WDVS: 40 Jahre + Holzspäne pH-Wert von 9 (hoher pH-Wert hemmt Schimmelpilzwachstum), setzungssicher, resistent gegen pflanzliche und tierische Schädlinge 0 xix Sanierungsmaterial, traditionell Begründung Wertung Holzwolle resistent gegen tierische Schädlinge, Fäulnis und Pilze, formstabil, sehr fest, druckstabil, Platten planeben lagern und vor Feuchtigkeit schützen, Dehnungsfugen beachten wegen Quellen und Schwinden, Lebensdauer als WDVS: 40 Jahre + Kokosfasern fäulnisresistent, bruch- und reißfest, elastisch, diffusionsoffen, resistent gegen Verrottung, feuchtigkeitsausgleichend und feuchtebeständig, robust, alterungsbeständig, geruchsneutral, elektrostatisch nicht aufladbar, formbeständig, beständig gegen Ungeziefer und Schimmelbildung + Kork resistent gegen Säuren und Laugen, Verrottung und Ungeziefer, bei längerer Nässe ist Pilzbefall möglich, formstabil, kein Zusammenziehen oder Ausdehnen, löst sich nicht in kochendem Wasser auf, hohe Druckfestigkeit, wasserdampfdurchlässig, aber wasserundurchlässig, relativ elastisch, trocken lagern, möglichst großflächig verlegen, da Gefahr der Wärmebrücken durch Ungenauigkeiten im Zuschnitt + Schafwolle durch Behandlung mit Mottenschutzmitteln und ggf. Borsalz weitestgehend resistent gegen Ungeziefer und Schimmelpilze, Regulation der Luftfeuchte im Raum, diffusionsoffen, formstabil, Dämmpassung an allen Bauteilen, nahezu kein Faserbruch möglich und daher langlebig, Selbstentzündungstemperatur bei 560 °C, nicht auf Druck belastbar, alterungsbeständig, geruchsneutral, flexibel + Schilfrohr wasserbeständig, alterungsbeständig, fäulnisbeständig, verrottungsbeständig, bruchsicher, diffusionsoffen, nicht auf Druck belastbar, Untergrund muss ausreichend eben sein, Lebensdauer von ca. 100 Jahren ++ Zellulose feuchteempfindlich, nicht beständig gegen Säuren und Laugen, durch Borsalz und Ammoniumphosphat resistent gegen Ungeziefer und Schimmelpilze, Selbstentzündungstemperatur bei 280 °C, kein Potenzial für Metallkorrosion, hohe Verdichtung durch Einblasen verzögert im Brandfall erheblich die Flammausbreitung, trocken und luftig lagern 0 xx Sanierungsmaterial, traditionell EPS XPS Resol-Hartschaum PUR/PIRHartschaum Blähglimmer/ Vermiculit Begründung leicht, formstabil, alterungsbeständig, unempfindlich gegen Feuchtigkeit, resistent gegen Laugen und nicht oxidierende Säuren, resistent gegen Verrottung, Ungeziefer, Pilzbefall, nicht resistent gegen Lösungsmittel, nicht resistent gegen UVStrahlung, verbrennt nahezu vollständig, vor Sonneneinstrahlung während Lagerung schützen, nur abgelagertes Styropor zur Wanddämmung verwenden, sonst Gefahr der Verformung durch Entgasung, Kantenausbildung auch als Stufenfalz, Nut/Feder oder mit Montagefuge möglich, Oberflächenausbildung auch gerillt oder bossiert, Lebensdauer ca. 40-60 Jahre unempfindlich gegen Feuchtigkeit, Frost, Regen, Schnee, nimmt kein Wasser auf durch geschlossene Zellstruktur, resistent gegen verdünnte Säuren, Laugen und organische Lösungsmittel, resistent gegen Ungeziefer, Verrottung und Pilzbefall, nicht resistent gegen UV-Strahlung (bei Lagerung temporärer Schutz mit Folie), bei direktem Kontakt mit PVC-Dichtungsbahnen Gefahr der Schädigung der XP-Platten durch Weichmacher, alterungsbeständig, hohe Nenn- und Druckfestigkeit, Lebensdauer ca. 40-60 Jahre diffusionsdicht, unempfindlich gegen Säuren, Laugen, UV-Strahlung, Schädlinge, Fäulnis und Schimmel, frei von FCKW, HFCKW, hohe Druckfestigkeit, geringes Gewicht, tragfähiger, trockener, ebener, sauberer Untergrund notwendig, Platten vor Feuchtigkeit, Frost, Hitze und UVStrahlung geschützt lagern, mit Stufenfalz ausführbar, nicht als Perimeterdämmung einsetzbar resistent gegen verdünnte Säuren, Laugen und organische Lösungsmittel, resistent gegen Verrottung, Ungeziefer, Pilzbefall, nicht resistent gegen UV-Strahlung, temperaturstabil bis über 120 °C, kein Schmelzen, kein thermoplastisches Verhalten, glimmt nicht, schmilzt nicht, tropft nicht brennend ab, hohe Druckfestigkeit, feuchtigkeitsunempfindlich, praktisch keine Wasseraufnahme, Frost-Tau-Wechsel-Sicherheit, alterungsbeständig, geringes Eigengewicht, formaldehyd- und säurefrei, geschlossenzellig, ebener Untergrund als Voraussetzung, Platten gegen Feuchtigkeit und UV-Strahlung schützen, Lebensdauer ca. 40-60 Jahre unverrottbar, beständig gegen Ungeziefer und Nagetiere, alterungsbeständig, säuren- und laugenfest, fäulnisresistent, schimmelresistent, steril, bakterien- und keimfrei, diffusionsoffen, relativ gute Entfeuchtungsfähigkeit Wertung + + + + ++ xxi Sanierungsmaterial, traditionell Blähperlit Blähton Perlit Blähglas Calciumsilikat Mineraldämmplatte Begründung sehr temperaturbeständig, resistent gegen Verrottung, Ungeziefer und Pilzbefall, resistent gegen Säuren und Laugen, ohne Hydrophobierung jedoch feuchteempfindlich, diffusionsoffen, pHneutral und damit chemisch- und korrossionsneutral frostbeständig, feuchteunempfindlich, druckfest, beständig gegenüber Säuren und Laugen, unverrottbar, beständig gegenüber Ungeziefer und Nagetieren, Lebensdauer als Kerndämmung > 50 Jahre temperaturbeständig und witterungsfest, zähelastisch, druckfest, hochbelastbar, unverrottbar, alterungsbeständig, ungezieferbeständig (ohne Zusätze), schimmelresistent, feuchtebeständig bei Hydrophobierung geringe Dichte, hohe Festigkeit, sehr leicht, lösungsmittelfrei, geruchsneutral, unverrottbar, beständig gegen Nagetiere, amorphe Glasstruktur verhindert Silikosegefährdung, kein Nährboden für Schädlinge und Nager, langzeitstabil, ungiftig, schadstofffrei, beständig gegen Säuren, Laugen und organische Lösungsmittel, frostbeständig, formstabil bis 750 °C, UV-beständig, Lebensdauer als Kerndämmung > 50 Jahre schwach alkalisch, hoher PH-Wert und damit schimmelhemmend, diffusionsoffen, nicht brennbar, nicht wasserlöslich, formstabil, selbsttragend, gute Kantenstabilität bei gleichzeitig möglichst hoher Flexibilität, feuchteabsorbierend, nicht säurebeständig, beständig gegen Verrottung und Alterung, sauberer und tragfähiger Untergrund notwendig, durch hohe Kapillaraktivität auch in kritischen Bereichen der Innendämmung keine Dampfsperre nötig, Schlagregenschutz unbedingt notwendig, bei Lagerung vor Feuchtigkeit schützen, Lebensdauer von ca. 80 Jahren alterungs- und formbeständig, alkalienbeständig, resistent gegen Bakterien-, Pilz- und Ungezieferbefall (durch pH-Wert von 8-10), stoßempfindlich, teilweise Beschädigungen an Kanten und Ecken sichtbar, Probleme im Fugenbereich, Bröselneigung, diffusionsoffen, kapillaraktiv, als Innendämmung ohne Dampfsperre, keine Fasern, druckfest (> 300/350 kPa) und formstabil, stauchungsfrei, Zugfestigkeit: > 80 kPa, klebefähiger, planer Untergrund sowie schlagregengeschützte Außenfassade (bei Innendämmung) nötig, vor Feuchtigkeit geschützt lagern, Lebensdauer (hinterlüftet) > 50 Jahre Wertung ++ ++ ++ ++ ++ 0 xxii Sanierungsmaterial, traditionell Mineralwolle Schaumglas Silikatschaum Sanierungssystem, neu AerogelInnendämmsystem Aerogel-WDVS Beheizte Innendämmung Begründung Feuchteeinwirkung verschlechtert Dämmeigenschaften, durch Hydrophobierung keine Feuchtigkeitsaufnahme, resistent gegen Verrottung, beständig gegen schwache Laugen, Säuren, organische Lösungsmittel, Fäulnis, Ungeziefer, Pilzbefall, diffusionsoffen, häufig wasserabweisend (als Außendämmung), Schmelzpunkt > 1000 °C, Zugfestigkeit senkrecht zur Platte σ ≥ 80 kPa, Druckfestigketi σ ≥ 40 kPa, Scherfestigkeit τ ≥ 20 kPa, Lebensdauer ca. 80 Jahre Geschlossenzelligkeit, Wasserdampfdichtheit, wasserdicht, hohe Druckfestigkeit, resistent gegen organische Lösemittel, Säuren und schwache Laugen, resistent gegen Verrottung, Ungeziefer und Pilzbefall, alterungsbeständig, Wärmedämmung und Dampfsperre in einer Funktionsschicht, Feuchteschäden durch Kondensat oder Wasserinfiltration wegen Verklebung verhindert, Schaumstruktur wird bei gleichzeitiger Einwirkung von Wasser und Frost zerstört, bei der letzten Plattenreihe muss die Fuge der obersten Lage vor Schlagregen geschützt werden, um ein Hinterlaufen oder Auswaschen der Klebers zu vermeiden, Lebensdauer (hinterlüftet) > 50 Jahre hydrophob, brand- und verrottungsbeständig, diffusionsoffen, alterungsbeständig, mineralisch, ungezieferabweisend, sehr leichtes und sehr feines Dämmstoffgranulat, einziges Kerndämmstoffgranulat mit Hochhauszulassung Begründung diffusionsoffen, aktive Feuchteregulierung durch kapillaraktive, hoch sorptive Klebe- und Armierungsschicht, hydrophob, ebener, tragfähiger, fett- und staubfreier und klebegeeigneter Untergrund notwendig, ausreichender Schlagregenschutz der Fassade, planerische Berücksichtigung evtl. vorhandener Wärmebrücken, richtige Dimensionierung der Kleberschicht, Luftdichtigkeit der Gesamtkonstruktion gewährleisten, keine aufsteigende Feuchtigkeit erlaubt feuerfest, wasserabweisend, diffusionsoffen, flexibel und damit auch in Rundungen anbringbar, Anpassung an ungleichmäßige Oberflächen, Voraussetzung: sauberer Untergrund reduziert das Risiko zu hoher Feuchte innerhalb der Innendämmung durch Trocknungspotenzial der Wandheizung, Voraussetzung: laufender Betrieb der Wandheizung während der Wintermonate und ausreichender Schlagregenschutz, in jedem Raum einsetzbar, auch in Feuchträumen, trockener Untergrund notwendig Wertung ++ ++ ++ Wertung - + 0 xxiii Sanierungsmaterial, neu/Forschung MaiskolbenSpanplatten Rohrkolben Begründung Wertung Maiskolben-Späne müssen geschützt bleiben 0 gute mechanische Eigenschaften + Seegrasfasern hohe Schimmelresistenz (ohne chemische Behandlung), kaum hygroskopisch, nicht korrosiv, verrottungssicher, Wasserdampfaufnahme, ohne dass sich die Wärmeleitfähigkeit verschlechtert, uninteressant für jegliche Lebewesen, diffusionsoffen, nicht druckbelastbar, gute Entfeuchtungseigenschaften, trotzdem vor Feuchtigkeit und Bewitterung schützen, während Transport und Lagerung trocken halten ++ Polyestervlies geringe Feuchtigkeitsaufnahme, nicht druckbelastbar, trocken lagern, Polyesterfasern zu Vliesen gekrempelt und thermisch verfestigt, Modifikationen: Kaschierung mit Folien, Geweben, selbstklebend + Siehe PUR-Hartschaum + Siehe PUR-Hartschaum + k. A. Elastomerabfälle in PUR-Hartschaum PUR mit PCM Textilabfälle Aerogel Aerogel Dämmputz Aerosil Systembauteil Physikalischer Fassadenschutz wasserunlöslich, hydrophobe Oberfläche und damit beständig gegen Feuchte und Schimmelbildung, gute UV-Beständigkeit, hoch atmungsaktiv und diffusionsoffen, transluzent, Vliese sind flexibel, nanoskalierte Strukturen nicht sonderlich stabil, Feststellung: Aerogele können in Dämmplatten mit der Zeit absacken, Bereiche ohne Dämmwirkung erzeugen Wärmebrücken 0 mineralisch, diffusionsoffen, sehr leicht + resistent gegen Schimmelbildung, hydrophob, reaktionsneutral zu anderen Verbundwerkstoffen, formstabil, foggingfrei (keine schwarz-graue Verfärbung der Oberfläche), diffusionsoffen + hydrophil, Vergrößerung der verdunstungsaktiven Oberfläche von Wassertropfen, kapillaraktiv, nimmt überschüssige Feuchtigkeit auf und gibt sie verzögert ab, Selbstreinigungseffekt, Lichtreflexion durch Glimmerspat, hoher Schlagregenschutz, wasserdampfdurchlässig, Unterputz muss ausreichend aufgerauht werden ++ xxiv Sanierungstechnologie, neu Vakuumisolationspaneele PCM-Gipsputz PCM-Gipsplatte Begründung Wertung Bei Beschädigung der VIP-Hülle (gas- und wasserdampfdicht) Anstieg der Wärmeleitfähigkeit auf λ=0,019-0,020 W/mK, sehr lange lagerfähig (keine hohen Temperaturen, hohe Feuchten, aggressive Gase), Plattenkern ist unempfindlich gegen Wärme- und Kälteschocks, punktuelle Belastung, länger anhaltendes Rütteln oder Ziehen an der Hülle vermeiden, Zug und Scherkräfte ausschließen, Beschädigungsgefahr eingeschränkt bei beidseitiger Kaschierung mit Gummigranulat, EPS, XPS oder Glasvlies, VIP-Hülle ohne Kaschierung ist sehr empfindlich (Fingernagel reißt ein), Untergrund vor Anbringung muss glatt, eben, frei von Kanten und Graten sein, bei Innendämmung Dampfsperren einsetzen (vermeidet Feuchtigkeit in der direkten Umgebung des Paneels), als Außendämmung vor dauerhafter Nässe und direkter Sonneneinstrahlung bewahren durch Fassadenverkleidung oder Überdämmung, Produktionsfehler haben viel schwerwiegendere Auswirkungen als bei anderen Dämmmaterialien, Lebensdauer umstritten: 30-50 Jahre oder > 60 Jahre wirkt temperaturregulierend, Eintrag solarer Energie begrenzen (Verschattungseinrichtungen, Low-EGläser), Verstellen der Wand durch Möbel vermeiden, geringe Oberflächenbeschichtung des Putzes, keine Silikatfarben oder Silikatputze verwenden, nächtliches Lüften notwendig, damit sich die Wärmespeicher wieder "entladen" können, durch Auftrag von Beschichtungen kann es zur Verringerung des Wärmeübergangs kommen, ständige Gütekontrolle durch Eigenüberwachung, Lebensdauer > 30 Jahre geringes Quellen und Schwinden bei Änderungen der klimatischen Bedingungen, Einsatz der Gipsplatte in Konstruktionen mit Anforderungen an den Feuerwiderstand nur auf Anfrage, zur Vermeidung von Schäden an der Kartonoberfläche, Platten vor Einbau nicht schieben - 0 0 Tabelle 12-5: Begründung zu den Wertungen des Kriteriums Baukonstruktion; Quelle: eigene Darstellung xxv Kriterium Gesundheitsrisiken Sanierungsmaterial, traditionell Flachs Hanf Holzfaser Holzspäne Holzwolle Kokosfasern Kork Schafwolle Schilfrohr Zellulose Begründung hautsympathisch (keine Hautreizungen), Staubgrenzwert beim Einbau nur geringfügig überschritten, nach Einbau keine Faserbelastung mehr Staubentwicklung beim Einblasen loser Hanffasern, Gefährdung der Gesundheit ausgeschlossen, da frei von umweltschädigenden Zusatzstoffen, hautverträglich (kein Jucken und Kratzen) beim Zuschneiden der Platten entsteht Nadelholzstaub, keine Belastung der Innenraumluft, physiologisch unbedenklich bei Bearbeitung von Hand Staubschutz tragen, keine Emissionen im Bestand zu befürchten, keine gesundheitsbedenklichen Emissionen durch Imprägnierung (Soda, Frischmolke) Staubbelastung beim Schneiden, Atemwege schützen, gesundheitlich unschädlich Staubbelastung bei Verarbeitung kann zu Atemwegbeschwerden führen, daher Atemschutzmaske empfohlen, keine Schadstoffemissionen, gesundheitlich unbedenklich Verarbeitung ohne Sicherheitsmaßnahmen möglich, heutzutage nicht mehr mit Formaldehydemssion zu rechnen, Verschwelungsprodukte nur möglich, wenn notwendige Temperaturen beim Expandieren überschritten wurden, Staubentwicklung beim Zuschneiden, keine Binde- und Flammschutzmittel, imprägnierte Korkplatten im innenraumnahen Bereich meiden hautsympathisch, Freisetzung von Fasern und Staub lässt sich durch richtiges Werkzeug und sorgfältige Reinigung minimieren, Atemschutzmaske und Schutzbrille empfohlen, nach Einbau keine größere Faserbelastung, Einsatz von Keratin-Vliesen im Innenraum zur Bindung von Schadstoffen keine giftigen Gase im Brandfall, keine Flammschutzmittel, keine Insektizide, ohne chemische Zusätze, "gesundes Bauen" beim Einbau loser Zellulose-Dämmstoffe hohe Staub- und Faserbelastung, lungengängige Zellulosefasern erzwingen Schutzmaßnahmen, bei Dämmplatten wesentlich geringere Staubbildung, nur beim Zuschneiden höhere Staubkonzentration, daher sind Atemschutzmaske und Schutzbrille empfohlen, Raumbelastungen durch Feinstäube nicht zu erwarten, keine höheren Faserbelastungen, geringe Mengen Schadstoffgehalt, im Brandfall Rauchgasentwicklung Wertung + + + + + + 0 + + 0 xxvi Sanierungsmaterial, traditionell EPS XPS Resol-Hartschaum PUR/PIRHartschaum Blähglimmer/ Vermiculit Blähperlit Blähton Perlit Blähglas Begründung Flammschutzmittel HBCD ist toxisch (toxische Ausgangsstoffe), als Innendämmung nicht empfehlenswert wegen giftiger Verbrennungsgase im Brandfall, keine Belastung der Innenraumluft, kein nennenswertes Auswandern des Flammschutzmittels zu erwarten, beim Heißdrahtschneiden entstehende Dämpfe sollten nicht eingeatmet werden, unter normalen Umständen eingebaut gesundheitlich unbedenklich, gesundheitsschädliche Substanzen im Brandfall keine Belastung der Innenraumluft, Vorsicht vor verwendetem Treibmittel HFKW, eigentlich verboten, teilweise noch verwendet (niedrige Wärmeleitwerte), bei HFKW getriebenen XPS entweichen Zellgase im Produktionsjahr, im Brandfall Entstehung giftiger Brandgase (Dioxine, Furane), XPS enthält rund dreimal mehr Flammschutzmittel als EPS, beim Heißdrahtschneiden entstehende Dämpfe sollten nicht eingeatmet werden keine gefährlichen Inhaltsstoffe oder Gemische, FCKW-frei, HFCKW-frei, im Brandfall dicker, nur geringe Rauchbelastung im Brandfall, schwarzer Rauch und Zersetzungsprodukte, toxisches Kohlenmonoxid im Brandfall, gesundheitlich unbedenklich bei Verarbeitung keine relevanten arbeitshygienischen Risiken, entstehende Stoffe bei Verarbeitung sollten nicht eingeatmet werden, Belastungen der Innenraumluft liegt nicht vor, entweichendes Zellgas, im Brandfall starke Rauchentwicklung und giftige Brandgase, Schutzbrille beim Schneiden bei Verarbeitung als Schüttung sind Staubbelastungen möglich, Schutzmaske empfohlen, gesundheitsrelevante Beeinträchtigungen sind nicht bekannt, physiologisch unbedenklich bei Einbringen der Schüttung Staubmaske empfohlen, gesundheitlich unbedenklich bei Einbau Staubbelastung, Atemschutz empfohlen, gesundheitsrelevante Beeinträchtigungen sind nicht bekannt Staubentwicklung bei Schüttung, Atemschutz empfohlen, keine Schadstoffbelastung im eingebauten Zustand, im Brandfall Giftgasentwicklung möglich, physiologisch unbedenklich keine gesundheitsrelevante Beeinträchtigungen bekannt, gesundheitsfreundlich, anti-allergen, Feinstaubentwicklung bei Schüttung, Atemschutzmaske empfohlen Wertung - - 0 - + + + 0 + xxvii Sanierungsmaterial, traditionell Calciumsilikat Mineraldämmplatte Mineralwolle Schaumglas Silikatschaum Sanierungssystem, neu AerogelInnendämmsystem Aerogel-WDVS Beheizte Innendämmung Sanierungsmaterial, neu/Forschung MaiskolbenSpanplatten Rohrkolben Begründung Staubemissionen beim Zuschneiden, keine Belastungen der Innenraumluft, keine schädlichen Emissionen, im Brandfall keine toxischen Gase oder Dämpfe, gesundheitlich unbedenklich keine Gesundheitsrisiken, bei Schleifarbeiten Staubschutzmaske und Schutzbrille tragen, Schwelgase bei hohen Temperaturen sind toxisch unbedenklich, baubiologisch und bauphysiologisch unbedenklich bei Verarbeitung von künstlichen Mineralfasern können lungengängige Fasern freigesetzt werden, bei ordnungsgemäßer Bebauung keine Faserstaubbelastung, im Brandfall ist mit Formaldehyddämpfen zu rechnen, heutige Mineralfasern sind frei von Krebsverdacht, bei Kontakt sind Hautreizungen möglich, Atemschutzmaske und Schutzbrille sind empfohlen im Brandfall keine brennbaren Schmelzprodukte, kein Qualm oder toxische Gase, Bildung toxischer Pyrolyseprodukte im Brandfall nur bei bitumenverklebten Schaumglasplatten, frei von Wohngiften, beim Schneiden werden Zellgase freigesetzt, führt zu unangenehmer aber ungefährlicher Geruchsbelästigung, nur Glasstaub kann Augen, Haut, Atemwege reizen, Atemschutzmaske und Schutzbrille empfohlen, keine Belastung der Innenraumluft, krebserzeugende Emissionen nicht nachweisbar starke Feinstaubentwicklung während des Einblasens Begründung Wertung + + - 0 0 Wertung keine gefährlichen Substanzen, Staubbildung vermeiden, im Brandfall können gefährliche Zersetzungsprodukte entstehen 0 Staubentwicklung beim Schneiden und Verarbeiten, Schutz empfohlen (Handschuhe, Mundschutz), Einatmen des Staubes vermeiden, keine toxischen oder gesundheitsbedenklichen Stoffe 0 ausschließlich Naturbaustoffe werden verwendet, keine Gesundheitsschädigungen zu erwarten + Begründung natürlicher Baustoff, keine gesundheitsschädlichen Emissionen zu erwarten natürlicher Baustoff, keine gesundheitsschädlichen Emissionen zu erwarten Wertung + + xxviii Sanierungsmaterial, neu/Forschung Begründung Wertung Seegrasfasern frei von gesundheitlich bedenklichen Emissionen und Inhaltsstoffen, Pflanze ohne Zusatzstoffe, für Allergiker geeignet + Polyestervlies gute Humanverträglichkeit (Öko-Tex-Zertifikat), allergologisch und toxikologisch unbedenklich, geruchsneutral 0 Siehe PUR-Hartschaum - Siehe PUR-Hartschaum gesundheitlich unbedenklich potentielle Risiken von Nanoprodukten für die menschliche Gesundheit sind noch wenig untersucht, Staubemissionen bei Verarbeitung sind möglich und können lungengängig sein, in Verbundelementen sind Aerogele eingeschlossen, daher keine Gefahr, Staubemissionen der Vliese enthalten keine Nanopartikel, Kontakt des Aerogels mit Haut, Augen und Atemwegen generell vermeiden (wirken austrocknend), nach Einbau können Emissionen von Nanopartikeln ausgeschlossen werden, im Brandfall keine Rauchbildung und toxische Gase, zur Sol-Synthese wird teilweise Tetramethylorthosilicat eingesetzt (sehr giftig) bei Verarbeitung Berührung mit Augen und Haut vermeiden, Atemschutz bei Staubentwicklung 0 beinhaltet keine Fungizide, Algizide, Pestizide 0 Frischluftzufuhr berücksichtigen, Staub nicht einatmen 0 Elastomerabfälle in PUR-Hartschaum PUR mit PCM Textilabfälle Aerogel Aerogel Dämmputz Aerosil Systembauteil Physikalischer Fassadenschutz Sanierungstechnologie, neu Begründung 0 0 Wertung keine Gefahrstoffe oder Zersetzungsstoffe freigesetzt, nach derzeitigem Wissensstand wird keine gesundheitliche Schädigung verursacht + PCM-Gipsputz Produkt reagiert mit Wasser stark alkalisch, deshalb Haut und Augen schützen, Staubbildung vermeiden, Schutzhandschuhe, Schutzbrille 0 PCM-Gipsplatte gesundheitlich unbedenklich 0 Vakuumisolationspaneele Tabelle 12-6: Begründung zu den Wertungen des Kriteriums Gesundheitsrisiken; Quelle: eigene Darstellung xxix Kriterium Ökobilanz Sanierungsmaterial, traditionell Flachs Hanf Holzfaser Holzspäne Holzwolle Kokosfasern Begründung Rohstoffe: Flachskurzfasern aus dem Stengel (Nebenprodukt), Kartoffelstärke, teilweise wiederverwertete textile Bindefasern, Brandschutzmittel; Wiederverwendung möglich, Kompostierung möglich, wenn ohne synthetische Stützfasern, sonst energetische Wiederverwertung (Heizwert: 12,3 MJ/kg), zu 100% recycelbar, Primärenergiebedarf bei Herstellung: 18,9 MJ/kg Rohstoffe: Hanffasern und Schäbe (Nebenprodukt); Anbau ohne Zusatz von Insektiziden und Herbiziden, Wiederverwendung möglich, Kompostierung möglich, wenn ohne synthetische Stützfasern, sonst energetische Wiederverwertung (Heizwert: 16,9 MJ/kg), Primärenergiebedarf bei Herstellung: 18,6 MJ/kg, natureplus Gütesiegel Rohstoffe: Sägewerksresthölzer und Holzabfälle von Fichte, Tanne, Kiefer (Nadelhölzer); Zerfaserung, Herstellung im Nass- oder Trockenverfahren, teilweise bituminiert, Wiederverwertung, Kompostierung theoretisch möglich (zerkleinerte Materialreste), sonst energetische Verwertung (Heizwert: 18 MJ/kg), positive Ökobilanz, Primärenergiebedarf bei Herstellung: 15-20 MJ/kg, natureplus Gütesiegel, Österreichisches Umweltzeichen Rohstoffe: naturbelassene Holzspäne aus Fichten-, Tannen- und Kiefernholz, Soda, Frischmolke oder Vermischung mit Lehm; restfrei wiederverwendbar, energetische Verwertung möglich, natürliche Kompostierung möglich, Primärenergiebedarf bei Herstellung: 4 MJ/kg, natureplus Gütesiegel, Cradleto-Cradle-Gold Rohstoffe: langfaserige Holzwolle (viel grobere Fasern als bei Holzfaserdämmung) und mineralische Bindemittel (Zement/Magnesit), Hobelspäne vor allem von Fichte und Kiefer, weitere Bestandteile in Mehrschichtplatten wie Mineralfaser oder Hartschaum; ökologisch unbedenklich, wiederverwend- und wiederverwertbar, Deponierung als Bauschutt (vor allem bei verputzten HWLPlatten); Primärenergiebedarf bei Herstellung: 3,5 MJ/kg Rohstoff: Kokosfasern (äußere Fasern der Kokosnuss), Borsalz/Ammoniumsulfat für den Brandschutz; vollständige Rückbau- und Recycelbarkeit, wiederverwendbar, geringer Primärenergieaufwand bei Herstellung, aber langer Transportweg zur Rohstoffbeschaffung (Indien, Indonesien) Wertung + ++ ++ ++ + + xxx Sanierungsmaterial, traditionell Kork Schafwolle Schilfrohr Zellulose EPS Begründung Rindenrohstoff der Korkeiche, expandierter Dämmkork in korkeigenen Harzen gebunden; Einsatz von Kork als Dämmstoff ist durch den geringen Bestand an Korkeichen begrenzt, Wiederverwendung theoretisch möglich (Korkschrot, Dämmstoff), stoffliche Verwertung nur für Kleinstmengen, Kork-Dämmstoffe ohne künstliche Bindemittel können kompostiert werden, sonst Abfallverbrennungsanlage (Heizwert: 16,7 MJ/kg), Primärenergiebedarf bei Herstellung: 12,7 MJ/kg Rohstoff: Schafschurwolle; hauptsächlich regional bzw. europäisch, was die heimische Schafhaltung unterstützt, bei regionaler Schafhaltung herrscht kein massiver Chemieeinsatz wie in Riesenzuchtfarmen in Australien, wiederverwertbar, auch für textile Fertigungsprozesse, Kompostierung theoretisch möglich (wegen Borsalz-/Mitinimprägnierung und Polyester-Stützfasern davon besser absehen), sonst energetische Wiederverwertung (Heizwert: 20,43 MJ/kg), Primärenergiebedarf bei Herstellung: 16,4 MJ/kg, natureplus Gütesiegel Rohstoff: Schilfrohr (ständig nachwachsender Rohstoff, bildet etwa viermal so viel Biomasse wie Holz), Draht; kein naturfremder Abfall, häckseln, kompostieren und Nutzung als Dünger möglich, keine Produktionsabfälle, Wiederverwendung möglich, wenn nicht als Putzträger verwendet, energetische Vewertung möglich, Primärenergiebedarf bei Herstellung ist sehr gering, keine Emissionen bei Herstellung und Nutzung, dafür höhere Transportenergie, da Schilfrohr importiert werden muss Rohstoff: Zeitungspapier; Wiederverwendung nach Ausbau möglich, Wiederverwertung, theoretisch kompostierbar, energetische Verwertung (Heizwert: 17-24,7 MJ/kg), Primärenergiebedarf bei Herstellung: 3,2 MJ/kg, natureplus Gütesiegel, Blauer Engel Rohstoffe: Polysytrol auf Erdölbasis, auch als Mischsystem mit schwarzem Graphit möglich; Wiederverwendung theoretisch möglich, stoffliche Wiederverwertung technisch möglich, Wiedergewinnung von Polystyrol theoretisch möglich, sonst energetisch Verwertung (Heizwert: 39,3 MJ/kg), Primärenergiebedarf bei Herstellung: 105 MJ/kg (sehr hoch) Wertung + ++ ++ ++ - xxxi Sanierungsmaterial, traditionell XPS Resol-Hartschaum PUR/PIRHartschaum Blähglimmer/ Vermiculit Blähperlit Blähton Perlit Begründung Rohstoff: Polysytrol auf Erdölbasis; Wiederverwendung theoretisch möglich, stoffliche Wiederverwertung technisch gut möglich (als Frostschutzschicht im Straßenbau einsetzbar), sonst energetisch Verwertung (Heizwert: 47 MJ/kg), Freisetzung von Treibhausgasen möglich, Primärenergiebedarf bei Herstellung: 109110,16 MJ/kg (sehr hoch) Rohstoffe: Phenolharz (Schaumkunstoff), teilweise mit Glasfaser; Wiederverwertung möglich, andernfalls Entsorgung, hoher Primärenergiebedarf bei Herstellung Rohstoffe: MDI, Polyol (auf Erdölbasis); unverrottbar, Wiederverwendung theoretisch möglich, stoffliche Verwertung durch Klebepressen möglich, sonst energetische Wiederverwertung (Heizwert: 25 MJ/kg), Freisetzung von FCKW möglich, daher Entsorgung nur durch geregelte Verbrennung, Primärenergiebedarf bei Herstellung: 102 MJ/kg (sehr hoch) Rohstoff: Glimmerschiefer, Tonmineral (Rohvermiculit thermisch expandiert), ohne Bindemittel; Wiederverwendung als Dämmstoff möglich, stoffliche Verwertung möglich, energetische Vewertung nicht möglich, Rückbau sauberer Schüttung ist problemlos möglich, Primärenergiebedarf bei Herstellung: 5,7 MJ/kg (thermischer Prozess verursacht Großteil der Grauen Energie) Rohstoffe: Rohperlit (vulkanisches Gestein), Zellulosefasern oder Mineralfasern als Bindemittel für Platten; Wiederverwendung als Dämmstoff möglich, stoffliche Verwertung möglich, energetische Verwertung nicht möglich, Primärenergiebedarf bei Herstellung: 9,3 MJ/kg (Schüttung), 17,1 MJ/kg (Platten), Umweltzertifizierung Rohstoff: Ton (in der für Blähton geeigneten Konsistenz und in lohnender abbaufähiger Menge in Deutschland nur noch begrenzt vorhanden); als Bauschutt deponierbar, Schüttgut wiederverwendbar, Primärenergiebedarf bei Herstellung: 5 MJ/kg Rohstoff: vulkanisches, wasserhaltiges Gesteinsglas (ausreichend verfügbar); Ablagerung auf Bauschuttdeponie, Wiederverwendung und Wiederverwertung als Schüttgut möglich, Primärenergiebedarf bei Herstellung: 9,3 MJ/kg (Schüttung), 17,1 MJ/kg (Platten), natureplus Gütesiegel, eco-Institut-geprüft Wertung - - - + ++ + ++ xxxii Sanierungsmaterial, traditionell Blähglas Calciumsilikat Mineraldämmplatte Mineralwolle Schaumglas Silikatschaum Sanierungssystem, neu AerogelInnendämmsystem Aerogel-WDVS Beheizte Innendämmung Begründung Rohstoff: Recycling-Glas, Altglas; Ablagerung auf Bauschuttdeponie, loses Schüttgut kann als Schüttdämmstoff wiederverwendet werden, als Leichtzuschlag wiederverwertbar, Primärenergiebedarf bei Herstellung: 59 MJ/kg (zweistufiger Produktionsprozess), Blauer Engel, LEED-Zertifizierung Rohstoffe: Calciumoxid, Siliziumdioxid (keine Ressourcenknappheit); Wiederverwendung theoretisch möglich, stoffliche Verwertung möglich, energetische Verwertung nicht möglich, ökologisch unbedenklich, Entsorgung als Bauschutt, Primärenergiebedarf bei Herstellung: 12-22 MJ/kg, interseroh Recycling-Zertifikat Rohstoffe: Calcium-Silikathydrate (keine Ressourcenknappheit); als Bauschutt deponierbar, Wiederverwertung als Recyclingbaustoff denkbar, Wiederverwendung möglich, baubiologisch und mikrobiologisch unbedenklich, vollständig recycelbar, Primärenergiebedarf bei Herstellung: 6,6 MJ/kg, natureplus Gütesiegel, umweltverträgliches Bauprodukt (IBU) Rohstoffe: Glas, Naturstein, Hochofenschlacke (Rohstoffe ausreichend vorhanden); Wiederverwendung möglich, Dämmstoff-Recycling nur für Steinwolle, energetische Verwertung nicht möglich, Primärenergiebedarf bei Herstellung: 15,722, 12 MJ/kg (Steinwolle), 41 MJ/kg (Glaswolle) (hoher Energieaufwand für Schmelze), Blauer Engel Rohstoffe: Kalk-Natronsilicatglas, Altglas, Glasstaub, Kohlenstoffpulver, Schwefelverbindungen; Wiederverwendung nur bei nicht verklebten Dämmplatten möglich, stoffliche Verwertung möglich (Schotter im Straßenbau), energetische Verwertung nicht sinnvoll, Primärenergiebedarf bei Herstellung: 21,5-59 MJ/kg, natureplus Gütesiegel, RENEWABLE+ Zertifikat Rohstoffe: Quarzmehl, Kalkhydrat, Zement, Wasser, Schäummittel; deponierbar als Bauschutt, Einsatz als Kiesersatz, ökologisch unbedenklich Begründung Rohstoff: hochdisperse, amorphe Kieselsäure, möglich als Kombination mit Steinwolle; wenn Wiederverwertung nicht möglich, als Abfall entsorgen, Blauer Engel (Kombination mit Steinwolle) siehe Aerogel Rohstoffe: Holzweichfaserplatten, Schamottsteine mit Wandheizung, Kalkputz, Heizmodule aus ökologischen Werkstoffen, Naturbaustoffe Wertung ++ + ++ + + 0 Wertung + + xxxiii Sanierungsmaterial, neu/Forschung MaiskolbenSpanplatten Rohrkolben Seegrasfasern Polyestervlies Elastomerabfälle in PUR-Hartschaum PUR mit PCM Textilabfälle Aerogel Aerogel Dämmputz Aerosil Systembauteil Physikalischer Fassadenschutz Begründung Rohstoff: Maiskolbenspäne mit Holzleim, natürliches Produkt Rohstoffe: schmalblättrige Rohrkolbenfasern, Methylen-Diphenylen-Di-Isocyanat (MDI) als Binder; natürliches Produkt Rohstoff: Fasern der Blattscheiden und Blattrippen der Posidonia oceanica (Seegras); vollkommen naturrein, unproblematisch als Pflanzsubstrat in der Gartenerde, Wiederverwendung und Wiederverwertung möglich, sehr geringer Primärenergiebedarf, Transportenergie (da Import aus dem Mittelmeerraum) Rohstoff: 100% Polyesterfasern aus PET-Flaschen ohne chemische Binder; recyclingfähig (geschlossener Recyclingkreislauf), Öko-TexZertifikat Rohstoffe: Gummischrot mit Nylonfasern bzw. PVCSchrot mit Nylonfasern in Polyurethan; Recyclingprodukt, Primärenergiebedarf bei Herstellung: 126,19 MJ/kg (sehr hoch) Rohstoffe: Polyurethan mit Paraffinwaxen Rohstoff: Fasergeweberückstände und Fasergewebeabfall, Recyclingprodukt Rohstoffe: Gel aus Kieselsäure, bei Verbundelementen in einer Schale aus glasfaserverstärktem Polyesterharz, Vliese bestehen aus Polyester- und Glasfasern mit Aerogelen versetzt (keine nachwachsenden Rohstoffe); über Entsorgung wenig bekannt, Wiederverwendung theoretisch möglich unter hohem Arbeitsschutz, stoffliche und energetische Verwertung nicht möglich Rohstoffe: Kalkhydrat, Weisszement, Aerogelgranulat, mineralische Leichtzuschläge, Wasserrückhaltemittel, Luftporenbildner, Hydrophobierungsmittel; auf Bauschuttdeponie entsorgen, kleinere Mengen können mit dem Hausmüll deponiert werden Rohstoff: Siliziumdioxid; rein mineralisch, Verbundwerkstoff, recyclingfähig Putz ohne Biozide, daher umweltfreundliche Lösung; biologisch schwer abbaubar, als Bauschutt entsorgen Wertung + + ++ ++ 0 + - - 0 + xxxiv Sanierungstechnologie, neu Vakuumisolationspaneele PCM-Gipsputz PCM-Gipsplatte Begründung Rohstoffe: mikroporöse Kieselsäure, Trübungsmittel (zur Minimierung der IR-Strahlung), Kunststoffverbundfolie, Faserfilamente (Zellulose); recyclebar werksintern, aber bisher keine Lösung für Entsorgung aus Rückbau, nach gezielter Belüftung sind einzelnen Komponenten wieder verbundfrei und lassen sich problemlos trennen, Stützkernmaterial kann dann wiederverwendet werden, mäßig energieintensives Herstellungsverfahren Rohstoffe: Gips, mineralische Zuschläge, microverkapselte PCM; nicht in die Kanalisation oder in Gewässer geben (schwach wassergefährdend), Produkt enthält Stoffe, die eine lokale pH-Änderung verursachen und daher schädigend auf Fische und Bakterien wirken, biologisch schwer abbaubar, als Bauschutt entsorgen - Wertung 0 - k. A. Tabelle 12-7: Begründung zu den Wertungen des Kriteriums Ökobilanz; Quelle: eigene Darstellung Kriterium Kosten Sanierungsmaterial, traditionell Flachs Hanf Holzfaser Holzspäne Holzwolle Kokosfasern Kork Schafwolle Schilfrohr Zellulose EPS XPS Resol-Hartschaum PUR/PIRHartschaum Blähglimmer/ Vermiculit Blähperlit Begründung 10 bis 18 €/m² (für U = 0,4), 20 bis 40 €/m² (für U = 0,25) 7 bis 20 €/m² (für U = 0,4) 25 bis 70 €/m² (für U = 0,25) 50 bis 120 €/m² (für U = 0,25) Matten: 35 bis 70 €/m² (für U = 0,25), Einblasdämmung: 19 bis 28 €/m² 45 bis 86 €/m² (für U = 0,25) 18 bis 35 €/m² (für U = 0,25), 11 bis 20 €/m² (für U = 0,4) 33 bis 55 €/m² (für U = 0,4), Ernte verursacht 75% des Preises 6 bis 12 €/m² (Flocken für U = 0,25), 25 bis 35 €/m² (Matten für U = 0,35) 8 bis 30 €/m² (für U = 0,25) 20 bis 40 €/m² (für U = 0,25) 15 bis 40 €/m² (für U = 0,25) Wertung 0 + k. A. 0 + + 0 0 20 bis 40 €/m² (für U = 0,25) 0 15 bis 25 €/m² (für U = 0,4) 0 15 bis 18 €/m² 0 xxxv Sanierungsmaterial, traditionell Blähton Perlit Blähglas Calciumsilikat Mineraldämmplatte Mineralwolle Schaumglas Silikatschaum Sanierungssystem, neu AerogelInnendämmsystem Aerogel-WDVS Beheizte Innendämmung Sanierungsmaterial, neu/Forschung MaiskolbenSpanplatten Rohrkolben Seegrasfasern Polyestervlies Elastomerabfälle in PUR-Hartschaum PUR mit PCM Textilabfälle Aerogel Aerogel Dämmputz Aerosil Systembauteil Physikalischer Fassadenschutz Sanierungstechnologie, neu Vakuumisolationspaneele PCM-Gipsputz PCM-Gipsplatte Begründung Wertung 30 bis 120 €/m² (für U = 0,25), 20 bis 55 €/m² (für U = 0,4) 30 bis 170 €/m² (für U = 0,25) 20 bis 100 €/m² (für U = 0,4) 90 bis 200 €/m² (für U = 025) 40 bis 60 €/m² (für U = 0,25) 5 bis 50 €/m² (für U = 0,25) 20 bis 130 €/m² (für U = 0,25) 39 bis 48 €/m² (für U = 0,24) Begründung -0 Wertung Aerogelmattenpreise siehe unter Aerogel, zusätzliche Kosten für Armierung, Beschichtung etc. ca. 210 €/m² für die Aerogelmatten allein Begründung --k. A. Wertung 17 bis 40 €/m² (für U = 0,4) 67,50-180 €/m² (je nach Dichte) - k. A. k. A. 0 -k. A. Matte: 120 bis 300 €/m², Granulat: 70 bis 170 €/m² 97 €/m² (für U = 0,24) k. A. k. A. -- etwas preiswerter als Aerogel, aber dennoch teuer -- Begründung k. A. Wertung 100 bis 200 €/m² -- k. A. k. A. Tabelle 12-8: Begründung zu den Wertungen des Kriteriums Kosten; Quelle: eigene Darstellung xxxvi Kriterium Akzeptanz Sanierungsmaterial, traditionell Flachs Hanf Holzfaser Holzspäne Holzwolle Kokosfasern Kork Schafwolle Schilfrohr Zellulose EPS XPS Resol-Hartschaum PUR/PIRHartschaum Blähglimmer/ Vermiculit Blähperlit Blähton Perlit Blähglas Calciumsilikat Mineraldämmplatte Mineralwolle Schaumglas Silikatschaum Sanierungssystem, neu AerogelInnendämmsystem Aerogel-WDVS Beheizte Innendämmung Begründung selten eingesetzt selten eingesetzt beliebt, Favorit unter den natürlichen Dämmplatten sehr selten mittelmäßiger Einsatz kaum eingesetzt, wenige Hersteller Marktanteil von nur 0,1%, hat an Bedeutung verloren, kaum zur Wanddämmung eingesetzt weniger akzeptiert wegen Schadensfällen in der Vergangenheit durch Motten (bei unbehandelter Schafwolle) in der Vergangenheit oft als Putzträgerplatte eingesetzt worden, heute kaum verwendet recht beliebt als ressourcenschonende Kerndämmung Marktanteil von 30,5% (Baumarktstatistik von 2005), sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, einer der meist verwendetsten Dämmstoffe, wenn die Dämmschiachtdicke keine Rolle spielt Marktanteil von 5,8% (Baumarktstatistik von 2005) geringer Einsatz 5% Marktanteil laut Baumarktstatistik 2005, seltener eingesetzt, hauptsächlich im Dachbereich eingesetzt selten eingesetzt, hauptsächlich als Zuschlagsstoff für Putz selten eingesetzt selten eingesetzt hauptsächlich als Ausgleichsschüttung eingesetzt selten eingesetzt die "klassische" Innendämmung, da optimaler Feuchteschutz selten eingesetzt 54% Marktanteil, Hauptanteil am Deutschen Markt (Baumarktstatistik von 2005), Glaswolle steht an erster Stelle, Steinwolle an zweiter Stelle selten eingesetzt Exot Begründung Wertung + 0 0 + 0 0 + + Wertung neues Produkt k. A. neues Produkt k. A. neues Produkt k. A. xxxvii Sanierungsmaterial, neu/Forschung MaiskolbenSpanplatten Rohrkolben Seegrasfasern Polyestervlies Elastomerabfälle in PUR-Hartschaum PUR mit PCM Textilabfälle Aerogel Aerogel Dämmputz Aerosil Systembauteil Physikalischer Fassadenschutz Sanierungstechnologie, neu Vakuumisolationspaneele PCM-Gipsputz PCM-Gipsplatte Begründung Wertung Forschungsprojekt k. A. Forschungsprojekt neues Produkt neues Produkt k. A. k. A. k. A. Forschungsprojekt k. A. Forschungsprojekt Forschungsprojekt selten eingesetzt, recht neues Produkt neues Produkt k. A. k. A. k. A. neues Produkt k. A. neues Produkt k. A. Begründung bisher geringe Akzeptanz, selten eingesetzt, vornehmlich in Forschungsprojekten PCM-Materialien haben im Bauwesen noch keinen Eingang gefunden Produkt auf dem Schweizer Pilotmarkt Wertung k. A. Tabelle 12-9: Begründung zu den Wertungen des Kriteriums Akzeptanz; Quelle: eigene Darstellung 12.2 Aufschlüsselung der Auswertung Abbildung 12-1 Auswertung des Kriteriums Dämmwirkung xxxviii Abbildung 12-2 Auswertung des Kriteriums Brandschutz Abbildung 12-3 Auswertung des Kriteriums Schallschutz xxxix Abbildung 12-4 Auswertung des Kriteriums Bauverfahren Abbildung 12-5 Auswertung des Kriteriums Baukonstruktion xl Abbildung 12-6 Auswertung des Kriteriums Gesundheitsrisiken Abbildung 12-7 Auswertung des Kriteriums Ökobilanz xli Abbildung 12-8 Auswertung des Kriteriums Kosten Abbildung 12-9 Auswertung des Kriteriums Akzeptanz xlii