RASCOmag 04-2011

Transcription

RASCOmag 04-2011
Das Magazin der RASCOR-Gruppe
RASCOmag
GEBÄUDEABDICHTUNG–ARCHITEKTUR–BAUEN–IMMOBILIEN
Projekt
Die Pfahlbauten von Zürich
Technik
RASCOflex Urea-Silikate
Lösung im Tunnel
Eins aus drei
EIN KLEEBLATT FÜR KYOTO
AUSGABE 04/A
Architektur
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser, mit
der vierten Ausgabe unseres Unternehmensmagazins möchten wir in Worte und Bilder
gepackt erneut die RASCOR-Praxis erfahrbar und gerade im Detail für den Ingenieur
wie dem Kaufmann nachvollziehbar machen.
Das redaktionelle Programm ist dabei noch
weiter gefächert: Vom Elbtunnel in Hamburg
bis zu vielen Projekten in Europa.
Information und Unterhaltung - also „Infotainment“ - machen
die Mischung von RASCOmag aus und fördern so sein Lesevergnügen. Einen Blick auf die Praxis der RASCOR-Abdichtungsexperten zeigt, wie bei avantgardistischen Bauprojekten aber auch bei Standardbauten immer häufiger die
erprobte Lösung „WEISSE WANNE“ zum Zuge kommt.
Neben der technischen Lösung sind es jedoch oft die unvorhersehbaren Zufälligkeiten, die den Zeitplan in der
Bauphase kippen können. Aktuell und spektakulär zugleich passierte dies bei dem modernsten Parkhaus in der
Schweiz, das mit einem Jahr Verspätung erst Ende 2012 die
Besucher der Oper Zürich nutzen können. Der Grund ist ein
historischer. Denn bei den ersten Erdbewegungen stießen
die Bauleute auf Spuren aus der Steinzeit. Die rasch auf den
Plan getretenen Archäologen entdeckten so die Reste von zwei
Pfahlbautensiedlungen am heutigen Ufer des Zürichsees.
Mit 111 weiteren Fundorten fanden sie jüngst Aufnahme in der Riege des UNESCO Welterbes. - Eine „WEISSE
WANNE“ von RASCOR sichert auch Italiens Prestigeobjekt
des ökologisch verantwortlichen Bauens, das der ENI-Energiekonzern mit seinem „Green Data Center“ in der Lombardei
setzt.
Schmid, dessen langen Marsch vom Krankenbett zum „State
of the Art“ wir in einem Portrait nachgehen.
Zum Entspannen entdecken Sie zwei interessante Menschen
mit ihren Passionen. Der Reisetipp führt zu den Baumhäusern des Franzosen Alain Laurens. Eine Geschichte
über die Weltmeisterschaft der Hütehunde in den USA an
der erstmals meine Schwester Raphaëlle Hischier teilnahm,
die für Personal und Buchhaltung im Unternehmen Verantwortung trägt, macht das Atrium zur Themenfundgrube.
Thematisch oszilliert die druckfrische Ausgabe des RASCOmag
somit zwischen Steinzeit und Neuzeit, verbindet Forschung
mit Objektpraxis und zeigt die Menschen, die hinter den
Produkten und ihrer Anwendung stehen. Also erneut herzlich
willkommen im Universum von RASCOR – übrigens der
Name unseres Familienbetriebes leitete sich aus den Namen
des Gründers und seiner Kinder sowie dem englischen Wort
für Unternehmung ab – kurz um: RA: RAphaëlle, S: Schmid,
CO: Company, R: René, Ruben.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihr
Um unseren Kunden mehr noch als bislang schon Lösungen
aus einer Hand zu offerieren, knüpfen wir ein immer dichter
werdendes Netz an eigenen Niederlassungen oder Kooperationspartnern wie nun mit einem Fachbetrieb in Rumänien,
den übrigens zwei Eidgenossen mit RASCOR gegründet
haben. Unsere technische Kompetenz belegt ein Fachbeitrag
über die Verwendung von Urea-Silikaten und eine neue
Produktentwicklung, die den Zukunftsmarkt Tunnelbau im
Focus hat. Hinter all diesen Entwicklungen steckt der unternehmerische Genius unseres RASCOR-Gründers René P.
Ruben Schmid
P.S. Wir freuen uns auf Ihre „Blattkritik“ und nehmen Ihre
Anregungen gern auf. Bitte mailen Sie Ihren Leserbrief an
[email protected].
Inhalt
Editorial Seite 2
Prisma VERMISCHTES
Seite 4
Brennpunkt PROJEKT Seite 5
News, Tipps und Termine
Die Pfahlbauten von Zürich
Fast zwei Jahre später als geplant wird am Sechseläutenplatz in Zürich
das Parkhaus der Oper eröffnet. Wertvolle Spuren der Pfahlbauten aus
grauer Vorzeit kippten auch den Projektplan von RASCOR, das mit einer
WEISSEN WANNE das Bauprojekt abdichten soll. Von April 2010 bis
Januar 2011 sicherten 40 Archäologen mit einem Budget von 12 Mio.
Franken den Sensationsfund, der nun zum UNESCO-Welterbe zählt.
Brennpunkt TECHNIK
Seite 7
RASCOflex Urea-Silikate
Die Ausweitung auf neue Geschäftsfelder und neue Kundenkreise
stellt die Ingenieure von RASCOR auch hinsichtlich der Produktpalette immer wieder vor neue Aufgaben. Bestes Beispiel sind die
Injektionsprodukte namens „RASCOflex Urea-Silikatharze“. Diese
speziellen Produkte finden Verwendung im Hoch- und Tiefbau und
lösen auch die Herausforderungen im Spezialtiefbau.
Fokus TUNNELABDICHTUNG
Seite 8
Eins aus drei bringt die Lösung
Der richtige Produktmix in der Tunnelabdichtung entscheidet. Mit dem
100 jährigen Jubiläum des St. Pauli Elbtunnels in Hamburg feiert der
Tunnelbau eines seiner spektakulären Bauwerke. Weltweit lösen die
Verkehrsplaner die topografischen Herausforderungen durch immer
mehr und längere Tunnelbauten. Ein internationaler Wachstumsmarkt,
der den Abdichtungsspezialisten von RASCOR große Chancen bietet.
Atrium ENTSPANNEN
Seite 10
Fokus ARCHITEKTUR
Seite 12
Die WM der Hütehunde in den USA bis zu den Baumhäusern in Frankreich.
Der italienische Energiekonzern ENI setzt im lombardischen Flecken
Ferrera Erbognone mit seinem projektierten Rechenzentrum in Form
zweier durch einen Canyon verbundenen dreiblättrigen Kleeblätter ein
architektonisches Zeichen seiner ökologischen Verantwortung. Mit der
Fertigstellung des mit einer WEISSEN WANNE abgedichteten Gebäudetrios wird die CO2-Emmission in Italien um etwa 335 000 Tonnen per
anno reduziert. Dies entspricht einem Prozent, der von Italien mit dem
Protokoll von Kyoto besiegelten Energieeinsparung.
Spektrum INTERNET
Seite 15
Fokus UNTERNEHMEN Seite 16
Surf-Tipps zu Architektur, Immobilien und Bauen
News rund um RASCOR
Herausgeber
RASCOR
INTERNATIONAL AG
Gewerbestrasse 4
CH-8162 Steinmaur
www. RASCOR.com
Redaktion
ADVISA
Wirtschaftskommunikation GmbH
Am Sportplatz 4
40789 Monheim am Rhein
www.pr-advisa.de
Gestaltung
1001
Studio für Grafik&Design
Lottenstrasse 31a
40789 Monheim am Rhein
www.1001-design.com
Impressum
EDITORIAL & INHALT Seite 2 3
Ein Kleeblatt für Kyoto
Prisma VERMISCHTES
Ausstellung "100 Jahre Elbtunnel Hamburg"
Am 7. September 1911 wurde der St. Pauli Elbtunnel eröffnet, ein Fußgängertunnel, der die Arbeiter der Werften und Hafenbetriebe schneller und sicherer zum Südufer der Elbe brachte. Mit seinen Aufzügen für Personen und Fahrzeuge zählt er heute
zu den „Historischen Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“. Anlässlich seiner Fertigstellung vor 100 Jahren
erzählt das Museum der Arbeit die Geschichte der Unterwelt in Hamburg, die Geschichte der Planung und des Baus von
Tunneln und deren Folgen für die Stadtentwicklung. Die bis März 2012 laufende Ausstellung gibt darüber hinaus Einblicke
in die Arbeit im Untergrund an. Ob Bau der Kanalisation im19.Jahrhundert oder aktuell die Forschungsanlage DESY. Die
historischen Zeichnungen, Baupläne, Fotografien, Modelle, Filme, Arbeitswerkzeuge und technisches Gerät zeigen die vielen
Facetten des Tunnelbaues in Hamburg.
Alle Infos unter: www.museum-der-arbeit.de
ZITAT
„Die Baukunst soll ein Spiegel des Lebens und der Zeit sein.“
Walter Gropius
TIPPS UND TERMINE
DEUTSCHLAND
6. bis 8. Dezember 2011: „STUVA“ in Berlin
"Unterirdisches Bauen für zukunftsfähigen Umwelt- und Klimaschutz".
Vorträge zu aktuellen Themen über neue Technologien, Planung, Bau,
Erhaltung oder Wirtschaftlichkeit.
http://www.stuva.de/tagung.html
22. bis 23. Februar 2012: „Feuer TRUTZ 2012“ in Nürnberg
Fachmesse für den vorbeugenden Brandschutz.
http://www.feuertrutz.de
01. bis 02. März 2012: „GeoTHERM- expo & congress“ in Offenburg
Die Fachmesse gibt einen Überblick zur Nutzung der alternativen Energie.
http://www.geotherm-offenburg.de
ÖSTERREICH
16. bis 19. Februar 2012: „BAUEN & ENERGIE“ in Wien
Fachmesse für gesundes Bauen, Renovieren und Energiesparen.
http://www.bauen-energie.at
SCHWEIZ
23. bis 25. März 2012: „Immo Messe Schweiz“ in St. Gallen
Die Fachmesse gilt als Treffpunkt der Trendsetter und zeigt innovative
Produkte und Dienstleistungen in der Immobilienbranche.
http://www.olma.ch
Sicher wie Fort Knox
Der hohe Sicherheitsstandard beim Zugang
zu sensiblen Objekten
in Forschung, Industrie,
Militär, Banken oder
Krankenhäuser findet sein
Pendant nun auch im
privaten Bereich. Die
Firma Gugelfuss aus Eichingen in Deutschland
ergänzt die schon bewährte 3-Punkt-Verrieglung
von Haustüren jetzt zusätzlich mit einem biometrischen Zutrittssystem. Die Montage des
EU-patentierten „BioKeyGate“ erfolgt dabei
benutzerfreundlich über ein vorbereitetes
Kabel-Stecksystem als Aufputz-, Unterputzoder Inside-Variante zum Einbau direkt an
Türflügeln. In jedem Fall sorgt die Fingerführung aus Edelstahl in einem zeitlosen Design
dafür, dass nur gebetenen Gästen der Eintritt
gewährt wird. Natürlich lassen sich auch im
Innenraum oder in der Garage die Türen nachrüsten und eine Sicherheit wie im legendären
Fort Knox zum häuslichen Standard machen.
www.gugelfuss.de
Brennpunkt PROJEKT
Foto: http://www.stadt-zuerich.ch
Pfahlbauten aus der
Steinzeit unter dem
Parkhaus der Neuzeit
Sensationsfund der Archäologen verzögert die Installation einer
„WEISSEN WANNE“ und bereichert das Weltkulturerbe. Der Countdown am
Sechseläutenplatz in Zürich läuft. Nach jetzigem Stand wird im Mai 2012 in bester
Lage das modernste Parkhaus der Stadt mit seinen auf zwei Tiefgeschosse
Bis dahin werden die seit dem 22. September 2009 laufenden
Bauarbeiten direkt am Opernhaus, Bellevue und dem ZürichSee voraussichtlich abgeschlossen sein. Ein Jahr später als
geplant wird mit einer Fläche von 16 000 Quadratmetern
der größte innerstädische Platz in der Eidgenossenschaft die
neue Attraktion der Metropole sein.
PFAHLBAUTEN IN DER TIEFE
Der Grund für die Verzögerung bei den Bauarbeiten ist
nicht den Ingenieuren oder Bauarbeitern geschuldet sondern
den Archäologen. Vom April 2010 bis Januar 2011 sicherten
40 Fachleute mit einem Budget von 12 Millionen Franken
einen Sensationsfund – Pfahlbauten am Zürich See. Auf der
RASCOR-Baustelle am Zürichsee
(Fortsetzung nächste Seite)
Kundenzeitung
// AUSGABE 01/09PROJEKT
// INNOVATION
& ZUKUNFT
PRISMA
& BRENNPUNKT
Seite
4 5 Seite 10 I 11
verteilten 299 Parkplätzen eröffnet.
ZEITPLAN
Baubeginn: August 2009
Baupause: März 2010 bis Januar 2011 archäologische
Ausgrabungen
Wiederbeginn der Bauarbeiten: Februar 2011
Rohbau: September 2011
Eröffnung: Mai 2012 (geplant)
ufernahen Baustelle stießen die Fachleute der Archäologie
auf bis zu 5 000 Jahre alte Kulturschichten und stuften die
entdeckten Seeufersiedlungen in ihrer internationalen kulturellen Bedeutung gleichgewichtig mit den „Pfahlbauten“
in Deutschland, Frankreich, Italien, Slowenien oder Österreich ein. Allen 111 Pfahlbauten-Fundstellen in Europa einschließlich der zwei in Zürich verlieh die UNESCO jüngst
das Label „Weltkulturerbe“.
Bei den parallel zu den Bauarbeiten durchgeführten Sondierungen entdeckten die Experten im Boden des Baugeländes
gleich mehrere Siedlungsphasen mit Pfahlbaudörfern aus
der Stein- und Bronzezeit. Die Funde in den feuchten Böden
erwiesen sich als besonders aufschlussreich, da die entdeckten Hölzer, Geweihe, Knochen, Pflanzen, Speisereste
und Textilien weit besser konserviert sind als in trockenen
Böden. „Wir heben hier einen Jahrtausende alten Schatz, der
uns und künftigen Generationen ein spannendes Kapitel der
Zürcher- und Menschheitsgeschichte erzählen wird“, gab
die Stadträtin Kathrin Martelli zu Protokoll.
ARBEITSSCHRITTE
1.
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6.
7.
Erstellen der Schlitzwände
Einbau von Vollstahl-Stützen (in Bohrpfählen)
Grundwasser-Absenkung
Erstellung der Decke über dem ersten
Untergeschoss mit Aussparungen für den Aushub
Aushub bis auf das Niveau der Bodenplatte
Erstellen der Bodenplatte
Fertigstellung des Rohbaues– Errichtung der
Wände und Zwischendecken
RETTUNGSGRABUNG AM SEEUFER
Die spektakuläre Rettungsgrabung die über Wochen
und Monate die Medien in der Schweiz in den Bann zog,
torpedierte jedoch auch den Terminplan von RASCOR.
Durch den archäologischen Fund verzögerte sich der Start
des Rohbaus um fast ein Jahr. Die Niederlassung im nahe
gelegenen Steinmaur hatte bei der Ausschreibung den Zuschlag für die Realisierung einer „WEISSEN WANNE“ zur
Abdichtung des Parkhauses erhalten. Der Grundriss der
rund 60 mal 85 Meter großen Bodenplatte der Parkfläche liegt
mehr als 6 Meter unter dem mittleren Grundwasserspiegel.
„Bei Bauwerken, die im Grundwasser stehen sind die Anforderungen an die Bauwerksabdichtung besonders hoch, daher
kam letztlich nur das seit den 60ziger Jahren kontinuierlich
perfektionierte RASCOtec Injektionssystem in Frage“,
erläutert Projektleiter Ueli Nötzli.
ABDICHTEN MIT SYSTEM
Die technische Herausforderung bei der Abdichtung besteht darin die Dynamik des Betons zu beherrschen. „Denn
beim Abbindungsprozess entstehen durch Austrocknung,
Hydration, Schwinden und Dehnen wilde Risse die zu Undichtigkeiten führen können“, erklärt der RASCOR-Fachmann. Um dem entgegenzuwirken, muss das Schwindverhalten des Baukörpers berechnet und gesteuert werden.
Dies gelingt wiederum, wenn Sollrissfugen definiert werden.
In Abstimmung mit dem planenden Ingenieurbüro Basler
& Hofmann wurde das passgenaue Abdichtungskonzept
erarbeitet. Dabei spielte die Definition der Betoneigenschaften eine entscheidende Rolle, um die Qualität des
Einbaus und der Nachbehandlung sicherzustellen. Die
eingelegten RASCOtec Sollrisselemente sorgen dafür,
dass nur an den vorher festgelegten Stellen die unvermeidbaren Schwindrisse entstehen. Die wiederum wie herkömmliche Arbeitsfugen abgedichtet werden.
Die RASCOR Systemtechnik hat gleich drei positive
Nebeneffekte: die Tagesbetonierleistung zur Erstellung
von Bodenplatte und Wänden kann ohne Risiko maximiert
werden, ist witterungsunabhängig und verkürzt die Bauzeit. Schon 28 Tage nach dem Betonieren konnte mit dem
Injizieren des umweltverträglichen RASCOflex Acrylates
begonnen werden. Am Ende wurden 1 700 Meter Injektionskanäle und 80 Meter Sollrisselemente verlegt. Für die im
Grundwasser stehende Gebäudehülle gibt RASCOR eine
Dichtigkeitsgarantie.
DER ZIRKUS KOMMT
Das Qualitätsversprechen wissen sicherlich nicht nur
die Bauherrschaft sondern ebenso die Parkhausbenutzer
zu schätzen. Im Jahr 2013 auch die Besucher des weltberühmten Circus Knie, der nach seinem mehrjährigen
Intermezzo auf der Landiwiese dann erstmals wieder in
alter Tradition auf dem im neuen Glanz erstrahlenden
Sechseläutenplatz sein Zelt aufschlägt.
DER PROJEKTLEITER
IM PROFIL
Bauleiter: Ueli Nötzli
Ausbildung: Bauzeichner / technischer
Kaufmann mit eidg. FA
RASCOR-Mitarbeiter seit: 2006
Hobbies: Sport und Reisen
Brennpunkt TECHNIK
Spezialinjektionen mit
RASCOflex Urea-Silikaten
Produktgruppe schließt Anwendungslücke. Die Ausweitung auf
neue Geschäftsfelder und neue Kundenkreise stellt die Ingenieure von RASCOR
auch hinsichtlich der Produktpalette immer wieder vor neue Aufgaben. Bestes
Diese speziellen Produkte finden Verwendung im Hoch- und
Tiefbau und meistern auch die besonderen Herausforderungen im Spezialtiefbau. Dort werden sie zur Verklebung
und Stabilisierung von Konstruktionen oder zum Verfüllen
von Hohlräumen eingesetzt. Auch im direkten Vergleich zu
Acrylate und Polyurethane, die in der Verarbeitung variabler
sind, gewinnen letztlich die Urea-Silikate. So entwickelt die
Gruppe der Acrylate von Natur aus keine Druckfestigkeiten
und keinen Schaumfaktor. Die Polyurethane wiederum sind
für eine Schaumbildung von der Verfügbarkeit von Wasser
abhängig. Die für die Praxis entscheidende Anwendungslücke schließt seit einiger Zeit die dritte Hauptgruppe der
RASCOflex Injektionsmaterialien: die Silikate. „Die besondere
Eigenschaft dieser chemischen Basis ist die immer gleich
stattfindende Reaktionseigenschaft unabhängig ob sie ins
trockene, feuchte oder wasserführende Gebirge oder aber
Bauwerk injiziert wird“, erklärt Arndt Hedtkamp, Büroleiter
von RASCOR in Essen.
RASCOFLEX UREA-SILIKATHARZ US 409
Das RASCOflex Urea-Silikatharz ist ein nicht-schäumendes zweikomponentiges Harz zur Stabilisierung und
Verfestigung von Gebirge, Bauteilen, Schwellen oder Schotter.
Unterwasserapplikationen ermöglichen kraftschlüssige
Verbindungen mit hohen Klebeigenschaften. Das Material
bleibt bei hohen Endfestigkeiten zäh-elastisch und nimmt
somit auch geringe Bewegungen auf ohne zu brechen. Diese
Eigenschaften sind beispielsweise auch bei der Anhebung
und Stabilisierung von Betonplatten von herausragender
Bedeutung, da einerseits kein unerwünschtes „Nachsteigen“
von unterpressten Platten aufgrund von Schaumbildung
erfolgt und andererseits befahrbare Platten „elastisch“
stabilisiert sind. Ein weiterer Vorteil im Vergleich zu den
Polyurethanen ist die gering exotherme Reaktion in Verbindung mit einem nicht-brennbaren Endprodukt. Neben dem
klassischen Injektionsverfahren kann dieses Produkt auch
für zahllose Nebenanwendungen im Sprüh-, Spritz- und
Gießverfahren eingesetzt werden. In der Praxis ergeben sich
somit vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Dazu zählen
etwa das Verfüllen vertikaler Bohrlöcher, das Kleben von
Bordsteinen oder das Einkleben von Ankern.
RASCOFLEX UREA-SILIKATSCHAUM US 509 F
Der RASCOflex Urea-Silikatschaum dagegen ist ein
hochaufschäumendes Produkt, welches auch in trockenen
Bereichen sein Schaumverhalten voll entwickelt. So können
Hohlräume sicher ausgeschäumt werden und brauchen im
Gegensatz zu Polyurethanen kein Wasser zur Schaumbildung. Lockerböden können durch den Einsatz dieses
Schaums materialsparend verfestigt werden. „Damit die
kundenfreundliche Anwendung gewährleistet ist, sind auch
die Urea-Silikate im Volumenverhältnis 1:1 zu verarbeiten,
womit keine spezielle Maschinentechnik erforderlich ist“,
bekräftigt Arndt Hedtkamp.
Weitere Informationen: www.rascor.com
BRENNPUNKT PROJEKT & BRENNPUNKT TECHNIK Seite 6 7
Beispiel sind die Injektionsprodukte namens „RASCOflex Urea-Silikatharze“.
Fokus TUNNELABDICHTUNG
Eins aus drei
bringt die Lös
Das richtige Produkt am richtigen Ort entscheidet über den Erfolg der Abdi
Jubiläum des St. Pauli Elbtunnels in Hamburg feiert der Tunnelbau eines seiner bedeutendsten
immer mehr und längere Tunnelbauten. Ein Wachstumsmarkt, da jeder Tunnel ebenfalls hohe
Die Abdichtung
von Beton
gegen drückendes
Wasser gilt seit
jeher als große
Herausforderung für
die Bauingenieure.
Dies gilt insbesondere für den Tunnelbau. Denn
Undichtigkeiten können fatale Einflüsse auf das
Fortschreiten des Tunnelbaus haben. Deshalb
ist es wichtig für den Tunnelbauer erprobte
und zuverlässige Produkte mit erfahrenen Ausführungsspezialisten im Projektteam zu haben.
RASCOR bietet genau diese Kombination als
Gesamtlösungspaket: das Know-how in der
Produkttechnologie und –entwicklung. Jahrzehnte
lange Erfahrungen im Einsatz auf der Baustelle
und die Unterstützung von eigenen Ingenieuren.
Dieses gesammelte Wissen ermöglicht RASCOR
kompetent und sicher anbieten zu können – ohne
dass sich der Auftraggeber einem unnötigen
Risiko aussetzt. „Bei jedem Tunnelprojekt
muss zunächst die für die geologischen Gegebenheiten richtige Wahl der Abdichtungsmaterialien
und der Verarbeitungsmethode getroffen werden“,
stellt Christian Währisch klar.
TREFFSICHERE AUSWAHL
Zur individuell wirtschaftlichsten Lösung
einer Injektionsaufgabe bietet RASCOR drei
chemisch unterschiedliche Gruppen von Injektionsmaterialien an: Acrylate, Polyurethane sowie
Urea-Silikate. Die jeweilige Wahl einer dieser
drei Gruppen oder sogar eine Kombination
mehrerer Gruppen, bestimmen jeweils eine Vielzahl von projekt- und problembezogenen Randbedingungen. So kommt es darauf an, welche
Wasserverhältnisse vorherrschen und mit welchen
Wasserdrücken und Fliessgeschwindigkeiten
zu rechnen ist. Aber auch die jeweiligen Baugrundverhältnisse sind maßgebend für die zu
wählende Problemlösung. „Letzten Endes gibt
immer das Ziel oder Zielbündel den Ausschlag,
was mit der Injektion erreicht werden soll“,
sagt Christian Währisch. Handelt es sich also um
die Abdichtung, eine Hohlraumverfüllung oder
Bodenverfestigung beziehungsweise geht es gar
um eine Kombination verschiedener Ziele. „Die
treffsichere Auswahl wird in den meisten Fällen
in enger Zusammenarbeit mit den RASCOR-Spezialisten getroffen, die sich tagtäglich nur mit
diesem Thema auseinandersetzen“, bekräftigt
Christian Währisch. Darüber hinaus ist auch für
nachfolgende Gewerke ein geeignetes Injektionsmaterial von teilweise enormer Bedeutung,
da deren eigene Leistung ansonsten stark beeinträchtigt mitunter unmöglich werden kann. Ein
gutes Beispiel für die vorausschauende Arbeitsweise ist ein mit hochfesten Polyurethanen
PROJEKTLEITER
CHRISTIAN WÄHRISCH
„Letzten Endes gibt immer
das Ziel oder Zielbündel den Ausschlag, was mit der Injektion erreicht werden soll“
FOTO: SCHOYERER
sung
chtung im Tunnelbau. RASCOR setzt die Standards. Mit dem 100-jährigen
Bauwerke. Weltweit lösen die Verkehrsplaner die topografischen Herausforderungen durch
injizierter Baugrund, der später problemlos mit einer Tunnelbohrmaschine (TBM) durchfahren werden kann.
RASCOR REFERENZEN
Internationale Tunnelbauprojekte ( auszugsweise )
DAS TECHNISCH MACHBARE
In der Praxis kommen Polyurethane sehr häufig zum
Zug. Aber auch die Acrylharze spielen eine große Rolle,
die bereits 1963 vom RASCOR-Gründer René P. Schmid
entwickelt wurden. Die Harze sind in ihrer Dünnflüssigkeit
und Oberflächenspannung dem Wasser angepasst. Dadurch
können sie kleinste Kapillaren und Risse ebenso ausfüllen wie
größere Hohlräume, Fugen und Kiesnester. Nach der Verpressung der Acryl-Harze verfestigen (polymerisieren) sie
sich zu einem elastischen neutralen Endprodukt. Der große
Unterschied zu anderen Injektionsharzen ist der reaktive
Charakter der RASCOR Produkte. Denn sie reagieren im
Kontakt mit Wasser mit einem individuellen Quelleffekt.
„So kann die Abdichtung sogar unter direktem Wassergegendruck bei fließendem Wasser erfolgen“, erklärt RASCORMitarbeiter Währisch. – Übrigens die jüngste Fortentwicklung eines für Abdichtung im Tunnelbau einsetzbaren
Materials befindet sich derzeit noch im Zulassungsverfahren der EU-Behörden. Von dieser Eigenentwicklung verspricht sich RASCOR-Vertriebschef Ruben Schmid einiges:
„Das könnte der Rolls Royce unter den Abdichtungs-Materialien werden“. Weitere Infos finden Sie in der RASCOR
Broschüre: Abdichtung im Tunnelbau
• Metro-Station Dock-Midfield, PTS-Station, Flughafen Zürich, Schweiz
• Umfahrungstunnel, Ennetbaden, Schweiz
• Autobahntunnel Volta-Rhein, A2, Basel-Stadt, Schweiz
• Eisenbahntunnel Thunstetten, Bahn2000,
Langenthal, Schweiz
• U-Bahnlinie, Station Moosach-Station Leipzig,
München, Deutschland
• Metropolitana, Mailand, Italien
• T5 Service-Tunnel, Flughafen Heathrow, London, UK
• Eisenbahntunnel Cabrera, Hochgeschwindigkeitszug,
Valencia, Spanien
• Metro Linie Comet, Kopenhagen, Dänemark
• Formel-1 Zufahrtstunnel Yas Island,
• Meeresarm-Unterquerung, Abu Dhabi, VAE
• Strassentunnels, Terminalzufahrten, Neuer Flughafen
Doha, Katar
• Tunnel SMART, Strassen- und Wassertunnel,
Kuala Lumpur, Malaysia
• Cross Harbour Tunnel, Meeresarm-Unterquerung,
Hong Kong, China
• Eisenbahntunnel Lai Shi Kok, Hong Kong, China
FOKUS TUNNELABDICHTUNG Seite 8 9
Anforderungen an die Abdichtungsspezialisten von RASCOR stellt.
Atrium ENTSPANNEN
Laurens Luftschlösser
Im Oktober 2000 vollzog Alain Laurens die berufliche Kehrtwende. Er
träumte nicht länger seinen Traum, sondern lebt ihn seither aus. Das internationale
Marketing, in dem der heute 63-Jährige lange Zeit tätig war, ließ der Werbefachmann aus Frankreich hinter sich. Zusammen mit Daniel Dufour und Ghislain
André gründete er die Manufaktur La Cabane Perchée. Seither baute er mit den
beiden Kompagnons Baumhäuser.
Wer ein Haus von Alain Laurens kaufen möchte, benötigt
einen Baum. Der wird vom Zimmermann Ghislain Andre
vermessen. Danach zeichnet Daniel Dufour einige Hausvarianten und malt sie mit Aquarellfarben aus. „Die zauberhaften Aquarellbilder überzeugen jeden, da sich die Kunden
nun genau vorstellen können, wie ihr Haus in den Baumwipfeln aussehen wird“, sagt Andre Laurens.
Bislang wurden schon über 120 Projekte in Frankreich, der
Schweiz, Belgien, Italien, Spanien und Portugal realisiert.
Weltweit in Europa und den USA sind es sogar mehr als
350 Baumhäuser.
Jedes Haus ist dabei ein Unikat. Kleine Baumhäuser mit
einer Grundfläche von 9 Quadratmetern kosten ab 20 000
Euro. Große Häuser, die um 30 Quadratmeter messen, kosten bis zu 200 000 Euro. Auf den urbanen Luxus mit Dusche,
WC, Heizung und winterfester Isolierung müssen die Baumhausherren nicht verzichten. Nur bei den Küchen empfiehlt er
die eher spartanische Lösung mit kleinem Kühlschrank und
Mikrowelle. Strom und Wasser sind derweil kein Problem.
BAUEN OHNE EINEN NAGEL
Das Team von La Cabane Perchée wird inzwischen mit seinen Konstruktionen immer ambitiöser und perfekter. Ihre
Baumhäuser umgarnen mit erstaunlicher Leichtigkeit die
sie tragenden majestätischen Baumriesen. Die Bäume
werden dabei in ihrem Wachstum nicht gestört, kein Stück
Metall und auch keine Nägel verletzen ihre Rinde.
Da private Baumhäuser als Refugium gebaut werden und
dort ein sehr persönlicher Raum entsteht, ist es nicht möglich
diese zu besichtigen“, bittet Alain Laurens um Verständnis.
„Doch in den Baumhäusern unserer Hotel-Kunden können
Interessenten schon mal Probe wohnen“. Zur Auswahl
stehen rund ein Dutzend von „Laurens Luftschlösser“ bei
den Hotel-Partnern in Frankreich, Italien und der Schweiz.
„Eine Nacht im Baum-Hotel und der Wunsch nach dem
eigenen Baumhaus brennt sich in die Seele“, versichert ExWerbefachmann Laurens.
Kontakt: la-cabane-perchee.com
Lesetipp: „Traumhafte Baumhäuser“, AT Verlag
Atrium ENTSPANNEN
Mit dem Hund auf dem Weg zur Weltspitze
PACKEN WIR ES AN
Was mit dem ersten Hund als Kumpan für das Pferd begann hat sich zu einem veritablen Schaf-Betrieb fortentwickelt.
Rund 100 Tiere zählt die Herde. Als Kind schon mit vielen
Tieren aufgewachsen hat sich Raphaëlle Hischier inzwischen
ganz ihrem Hobby verschrieben. Damit ist ihr Tagespensum
fest geschrieben. Neben der Büroarbeit und dem mittäglichen Essen daheim mit ihrem Mann, verbringt sie den Rest
des Tages in der freien Natur. Gemeinsam mit den Hunden
schaut sie jeden Morgen auf den Weiden nach dem Rechten.
Nachmittags müssen dann Zäune gerichtet, Gras gemäht
und Äpfel eingesammelt werden. „Es gibt halt immer etwas
zu tun, packen wir es an“ – so lautet ihr Motto. Dabei assistiert ihr natürlich ihr Mann, wo er nur kann.Unter wirtschaftlichem Aspekt ist die kostspielige Tierhaltung allerdings
kein Geschäft. „Mit dem Fleischverkauf ab Hof schreiben wir
gerade mal eine schwarze Null in guten Jahren“, rechnet die
Hobby-Schafhirtin vor. Was hingegen wirklich zählt ist ihre
ausgeglichene „psychische Bilanz“. „In Harmonie mit den
PLATZ DREI FÜR TAYLOR UND FRAUCHEN
Den Sprung aufs Treppchen verpasste zwar die Finalistin,
doch das lag nicht am Hund. „Ich war einfach zu nervös und
keine Einheit mit dem Tier“, so Raphaëlle Hischier. Dafür
punktete sie gleich in zwei weiteren Konkurrenzen. Beim
„Pre-Trial“ machte sie in der Disziplin „Schafe hüten“ den
respektablen dritten Platz und bei den „Nationals“ schaffte
es Taylor mit ihr unter 56 Tophunden auf Platz 10. Zurück
daheim, plant sie nun schon die nächsten Wettbewerbe.
Auf Reisen geht sie mit einem Wohnwagen von Italien bis
Schweden zu den Prüfungen. Dazu verwendet sie ihren Jahresurlaub und auf einen Ski-Urlaub, in dem sie einst ihren
Mann kennen lernte, verzichtet sie gern. „Der Sport gibt mir
so viel, da tanke ich die Kraft, um Büro, Haus und Hof unter
einen Hut zu bringen.“ - Übrigens verbleibt ihr auch noch die
notwendige Zeit, um Tierfreunden Unterricht zu geben, die
gleichfalls Schafe hüten mögen.
Weidehund Taylor bei der WM des Australian Shepherd
Club of America auf der Fährte einer wilden Kuh
Kundenzeitung
// AUSGABE 01/09
// INNOVATION
ATRIUM
ENTSPANNEN
Seite
10 11 & ZUKUNFT Seite 10 I 11
Keine sechs Autominuten vom Firmensitz entfernt, steht im
Bachsertal ihr Haus neben einem Bauernhof im Dorf. Dazu
gehört eine aktiv betriebene Tierhaltung. Gemeinsam mit
ihrer Freundin, der Bäuerin Anita Ruder, kümmert sie sich
um die Tiere. Neben einem Pferd namens „Joe“ und ihren
fünf Hunden ist das vor allem eine auf den hügeligen Wiesen
grasende Schafherde. Die „Scottish Blackface“ sind so zäh
und wetterfest, das sie in der rauen Umgebung ganzjährig
draußen weilen.
Tieren zu arbeiten, gibt mir mehr zurück als der finanzielle
Aspekt“, resümiert Raphaëlle Hischier.Mehr als geschäftlicher Gewinn sind es aber sportliche Lorbeeren, die ihren
unermüdlichen Einsatz für Mensch und Natur belohnen.
Seit Jahren nimmt sie an den aus den USA kommenden und
jetzt auch in Europa immer populärer werdenden Wettkämpfen
der Tierhüter teil. Gemeinsam mit jeweils einem Hütehund
meistert sie dann in abgesteckten Arealen die Aufgabe, in
drei Disziplinen jeweils eine Herde Kühe, Schafe und Enten
zu treiben und in die gewünschte Richtung zu lenken. Mit
dem sechsjährigen „Taylor“ nahm sie als vorläufigen
Glanzpunkt ihrer sportlichen Karriere an der vom ASCA
– Australian Shepherd Club of America – ausgerichteten
Weltmeisterschaft vom 17. bis 22. September 2011 in West
Bend, Wisconsin, USA teil. Die weltweit 40 besten Teams
durften dort bei den Prüfungen oder „Trials“ antreten. Aus
Europa gingen neben Raphaëlle Hischier drei deutsche,
ein niederländisches und ein österreichisches Team an
den Start.
FOTO: FOTOLIA
Bei RASCOR arbeitet Raphaëlle Hischier vormittags in
der Personalabteilung. Unter dem Tisch liegen „Rhian“
„Savannah“ und „Taylor“ - drei „Australian Shepherds“ und
dazu zwei „Border Collies“. In ihrem „zweiten Leben“ züchtet
die Tochter des Firmengründers nämlich Schafe, wobei ihr
die Vierbeiner als Hütehunde tatkräftig helfen.
Fokus ARCHITEKTUR
Ein Kleeblatt
für Kyoto
Das projektierte ENI Rechencenter setzt mit seiner Trifoglio-Architektur
ein Zeichen im Industriebau und steuert mit seiner Energieeffizienz exakt 1 Prozent der
im Kyoto-Protokoll von Italien zugesagten CO2-Reduktion bei. Eine WEISSE WANNE
dichtet das Green Data Center ab.
ENI, der auch als AGIP bekannte Energiekonzern aus Italien,
setzt mit seiner neuen IT-Zentrale in Ferrera Erbognone
(Region Pavia) in der Lombardei ein Zeichen ökologischer
Verantwortung. Auf einer Grundfläche von 30 000 Quadrat-
metern wurde am 4. Oktober 2011
Größe für das Land bislang nur als
projekt nun offiziell gestartet. Hier
tigstellung des Objektes Ende 2012
das in seiner Art und
Modell existente Baustehen nach der FerTechnik und Natur in
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Beauftragung: November 2008
Ausführungsphase: Januar 2009 bis Juli 2009
Materialeinsatz: 3.400 Meter RASCOtec Injektionskanäle und
3.600 Liter RASCOflex AY108
Personaleinsatz: 2 bis 4 Mitarbeiter
Herausforderung: Hohe Flexibilität, da im Bauablauf mitgearbeitet
werden musste.
Bewertung: Neubauprojekt ohne besonderen Schwierigkeitsgrad
RASCOR vor eine ganz besondere Herausforderung. Da der Grundwasserspiegel 1,5 Meter
über der Bodenplatte liegt, kamen für die Abdichtungsarbeiten des Vorzeigeobjektes nur
international erfahrene Spezialisten in Frage.
SCHNELLER ALS DER PROJEKTPLAN
Der für das Gebäude charakteristische „Canyon“
erwies sich abdichtungstechnisch ebenfalls als
eine „ harte Nuss“, die es zu knacken galt. Denn
der vertiefte Gang hat Dutzende von Durchdringungen. Diese wurden mit Hilfe der RASCOtec
Injektionsmanschetten in Ergänzung der gleichfalls platzierten Injektionskanäle und den Sollrisselementen abgedichtet. Die Kombination
aller drei Bestandteile des Systems führen mit
der Architektur des Kleeblattes gleich zur optimalen Lösung. „Durch einige ingenieurmäßige
Kniffe wie die Nutzung der Sollrisselemente
auch zur Abschalung, konnte der projektierte
Zeitplan sogar nochmals zusätzlich unterboten
werden“, berichtet Andrea Dominici.
BEITRAG ZUM KYOTO-PROTOKOLL
Künftig werden alle ENI-IT Fachleute unter
einem Dach arbeiten, die bislang noch dezentral
im Konzern verteilt sind. Damit entsteht ein
für IT-Management und für die Entwicklung
seismischer Simulationen (High Performance
Computing) beispielhaftes „Green Data Center“.
Das Gebäude nutzt die innovativste Infrastruktur
(Fortsetzung nächste Seite)
FOKUS ARCHITEKTUR Seite 12 13
FAKTEN RASCOR-PROJEKT
„Beim klassischen Einsatz von Folien hätte es
zu vielen Schnitt- und Ansatzpunkten geführt,
was eine hundertprozentige Abdichtung nicht
gewährleisten konnte“, erläutert RASCORProjektleiter Andrea Dominici die Problematik.
So fiel die Wahl der Abdichtungsweise letzten
Endes auf eine zwar aufwändigere, dafür aber
verlässliche Lösung: die WEISSE WANNE.
FOTO: millennium-city
beispielloser Weise im Einklang mit der Natur.
Mit der ökologisch inspirierten IndustrieArchitektur sollen drei Anforderungen erfüllt
werden: Die Steigerung der Energieeffizienz
bei Optimierung der Unterhaltkosten und eine
Reduktion der CO2 Emission. Die Trinität der
Ziele symbolisiert auch die Architektur. Das
„Green Data Center“ ist nach der Form eines
dreiblättrigen Kleeblattes (italienisch: Trifoglio) in drei Sektionen aufgeteilt. Als Ensemble
werden die Gebäudekomplexe „Trifoglio Nord“
und „Trifoglio Süd“ mit einem „Canyon“ verbunden. Der kleeblattförmige Grundriss des
Gebäudeensembles stellte die Ingenieure von
und zeichnet sich durch eine enorme Energieeffizienz aus. Zudem werden die CO2-Emissionen
um etwa 335 000 Tonnen per anno reduziert
sein. Dies entspräche einem Prozent, der von
Italien mit dem Protokoll von Kyoto besiegelten
Energieeinsparung.
COOLE JOBS BEI BIS ZU 40 GRAD
Der malerisch gelegene 1124-Seelen-Ort in
Norditalien bekam den Zuschlag, da sich in
unmittelbarer Nähe ENI-Power befindet. Die
für das Rechenzentrum notwendige Energie
wird aus Methan Turbogas gewonnen, welches
der sauberste fossile Brennstoff zur Stromerzeugung ist. Wenn alles nach Plan läuft wird
das ENI-Gebäude gemessen am internationalen Standard Parameter PUE (Power Usage
Effectiveness) einen Wert von weniger als 1,2
erzielen. Die globale Bestmarke liegt derzeit
bei 1,27 und bisherige Großbauten in Italien
erreichen PUE-Werte zwischen 2 und 3. Eine
besondere Herausforderung bestand darin, die
für ein Rechenzentrum unverzichtbare Kühlung
der hochsensiblen IT-Einrichtungen rund um
die Uhr an 365 Tagen im Jahr zu gewährleisten.
Dank der „Free-cooling“ Technik wird die Außenluft von Staub gefiltert und zu Dreiviertel
der Kühlung genutzt. Nur das verbleibende
Viertel wird durch Klimaanlagen erzeugt. Ein
respektables Ergebnis. Denn ähnlich große
ZEITPLAN
DER RASCOR ARBEITEN
• Start Installation RASCOtec Injektionssysteme (SR): Juni 2011
• Ende Installation: Mitte Oktober 2011
• Start Injektion: September 2011
• Projektende: November 2011 (geplant)
Rechenzentren liegen nämlich nicht auf dem 45.
Breitengrad mit sommerlichen Temperaturen von
bis zu 40 Grad, sondern in naturgemäß kühleren
Gegenden wie Irland oder den Rocky Mountains
in den USA.
ECKDATEN
ZUM GREEN DATA CENTER
• Gebäude ist in 3 Bereiche aufgeteilt:
Trifoglio Nord
Trifoglio Süd
„Canyon“ zwischen Nord und Süd
• Bodenplatte total: 30.000 m²
• Perimeter/Umfang (Wandlänge):
1.200 m je Nord und Süd.
• Grundwasser steht 1,5 m über Oberkante
Bodenplatte
• Bodenplatte hat 1.900m
(je Nord und Süd)
Boden-Boden-Fugen ausgeführt mit
Sollrisselemente (SR) als Sollrissfuge
oder Abschalelement als Arbeitsfuge
• Bodenplatte:
Stärke normal 45 cm
unter Wandbereich 85 cm
• Tagesbetonierleistung
800 – 1000 m²/Etappe
• Wandetappierung:
alle 5m ein Sollrisselement,
das gleichzeitig auch als Abschalelement
verwendet wird
• Wandhöhe 5m
• Wandstärke 60 cm
• Tagesbetonierleistung: 20 m Wandlänge
Spektrum INTERNET
Webseiten-Tipps
Das Internet wird immer mehr zum Informations-Dschungel, in
dem man schnell den Überblick verlieren kann. Als Kompass im Internet gibt daher RASCOmag Surftipps rund um Bauen, Architektur und Immobilien und stellt
Novitäten vor wie GreenSight City – ein Browserspiel das auf der diesjährigen In-
Computerspiel
GreenSight City ist ein vom zweifachen Gewinner
des Deutschen Computerspielpreises Zone 2 Connect
aus Meerbusch bei Düsseldorf entwickeltes Browserspiel. Bei der Städtebausimulation geht es um innovative
und umweltfreundliche Mobilität.
www.greensightcity.de und in Facebook: GreenSightCity
Netzwerk
Von A wie Akustik bis Z wie Zarge finden Architekten
und Bauingenieure schnell und aktuell alles Wissenswerte
zu Materialien am Bau. Der digitale Duden zur Materialkunde ist für jeden Fachmann eine unverzichtbare, weil
Zeit sparende Alternative.
www.baunetzwissen.de
Videoportal
Auf dieser Seite geben die Ausschreibungs-Sieger von
durchweg internationalen teils avantgardistischen Bauprojekten ihre gemachten Erfahrungen live vor der Kamera preis
- oft ohne ein Blatt vor den Mund zunehmen. Einblick und
Überblick in einem, der letztlich in der Erkenntnis mündet,
dass das Prinzip – form follows function – seine universale
Geltung mitunter einbüßt. Mediales Sparring also für die
nächste Präsentation.
www.architekturclips.de/
Architekturportal
Wikio ist ein Informationsportal, auf dem aktuelle
Meldungen aus Medien und Blogs zusammengestellt
werden. Damit können Architekten und Bauingenieure
eigene News schaffen und Nachrichten oder für sie interessante Themen verfolgen. Seitennutzer können aber auch
für ihrer Meinung nach interessante Artikel abstimmen, um
deren Internet-Platzierung zu erhöhen. Ultimativ dient sich
das Portal als originäre Publikationsplattform an.
www.archimag.de
FOKUS ARCHITEKTUR & SPEKTRUM INTERNET Seite 14 15
ternationalen Automobil Ausstellung (IAA) in Frankfurt Premiere hatte.
Fokus UNTERNEHMEN
René P. Schmid –
Der lange Marsch vom Selbstversuch zum technischen Standard
RASCOR Gründer René P. Schmid gilt als der
Pionier der Bauwerksabdichtung gegen drückendes und nicht-drückendes Wasser. Mit
der Idee, Acryl-Harze zur Abdichtung direkt in
das Mauerwerk zu verpressen, revolutioniert
der Schweizer seit den frühen 60er Jahren die
Branche. Bis dahin wurden undichte Risse und
Fugen in Beton und Mauerwerk mühsam aufgestemmt und danach mit den unterschiedlichsten
Materialien verfüllt. Dabei ist René P. Schmid
ein echter Autodidakt. Anfang der 60er Jahre
gab es noch keine geregelten Ausbildungen im
Bereich der Gebäudeabdichtung. Als Geschäftsführer eines Großhandels für Hauptbaustoffe
erkannte er frühzeitig den großen Bedarf, den
es bei der Bauwerksabdichtung gab und kniete
sich in das Thema rein. Schnell wurde er zum
gefragten Experten, der mit unzähligen Vorträgen bei Fachverbänden, Hochschulen und
internationalen Normungs-Kommissionen der
Gebäudeabdichtung als eigenständigen Zweig
in der Bau-Branche den weiteren Weg ebnete. Seit 1991 ist René P. Schmid Mitglied der
Europäischen Normenkommission für Unterhalt und Reparatur von Betonbauwerken (CEN
TC 104, SC8) und bestimmt die Rahmenbedingungen der technischen Weiterentwicklung der
Produktpalette wesentlich mit.
GLÜCK IM UNGLÜCK
Auslöser für die bis heute rege Erforschung
der Acryl-Harze war ein Unglück. Bei der Verarbeitung von Heißbitumen hatte sich René P.
Schmid starke Verbrennungen an der Hand zugezogen. Im Krankenhaus wurde er mit einem
Gel behandelt, das sofort das Interesse des
Fachmanns weckte. Das wasserabweisende
auf Acryl-Harzen basierende Gel schloss die
RASCOR-Gründer Schmid´s
Expertise ist gefragt
Erst als durch veränderte Verfahren der Preis
der Acryl-Harze sank, wurden sie auch für den
breiten Einsatz in der Gebäudeabdichtung bezahlbar.
FEUERWEHR DER BAU-BRANCHE
Einen schnellen Siegeszug traten die RASCOR
Acryl-Harze, die heute unter Fachleuten als Stand
des technisch Machbaren
"Es ist nicht gesagt, dass es besser wird, wenn es anders wird.
gelten, jedoch nicht an.
Wenn es aber besser werden soll, muss es anders werden."
„Es hat Jahre gedauert,
Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799)
bis die Branche den neuen
Weg erkannt und auch anWunde nämlich hermetisch gegen Infektionen
genommen hat“, erinnert sich René P. Schmid
ab und förderte so den Heilungsprozess. Im
heute. Als „junger Missionar“ stieß er zwar imperfekten Analogieschluss machte sich der
mer wieder auf interessierte Zuhörer, doch die
Innovator daran, das zufällig entdeckte Material
hielten sich später bei der Problemlösung auch
zur Abdichtung von Bauwerken fortzuentwickeln.
weiterhin an die althergebrachten Formen der
Nach langem Suchen wurden Rohstoffe geAbdichtung. So waren viele kleine Schritte notfunden, die sich auch für die Verpressung in
wendig, um die Injektions-Harze am Markt zu
Beton und Mauerwerk eigneten. Doch in der
etablieren. Dabei waren es am Anfang vor allem
Anfangszeit waren diese noch unbezahlbar.
die unlösbar scheinenden Aufträge, welche die
ALLES IM LOT
Seine in Jahrzehnten gesammelte Erfahrung
hat René P. Schmid in den umfangreichen
Patenschriften und den für die Produktion
der Materialien erforderlichen Formulierungen
gründlich dokumentiert. Die RASCOR F&EBibliothek sichert den Zugang zu dem Know
How jederzeit den Forschern. Dies schafft die
Voraussetzung einer reibungslosen Übergabe
des Wissens an die zweite Generation mit seinem
heute für den Vertrieb verantwortlichen Sohn
Ruben Schmid an der Spitze. Die Weichenstellung ist derweil längst erfolgt, doch der tatkräftige Gründer und Präsident der RASCORGruppe denkt noch lange nicht daran, seine
weitgreifende Tätigkeit in den Expertenkreisen
und Norm-Ausschüssen der EU aufzugeben.
Sein Forschergeist brennt wie einst in der Klinik
als der RASCOR-Gründer auf seine bis heute
bahnbrechende Idee kam. Ein wissenschaftlicher Transfer aus der Medizin in die Bautechnik – reif für die Lehrbücher der Bauingenieure und Architekten.
Stichwort:
Innovationsmanagement
Innovationsmanagement ist die systematische Planung, Steuerung
und Kontrolle von Innovationen in Organisationen.
Im Unterschied zu Kreativität, die sich mit der Entwicklung von
Ideen beschäftigt, ist Innovationsmanagement auch auf die
Verwertung von Ideen und deren Umsetzung in wirtschaftlich
erfolgreiche Produkte sowie Dienstleistungen ausgerichtet. Das
Management von Innovationen ist Teil der Umsetzung der Unternehmensstrategie. Während Produktinnovationen in der Regel
darauf abzielen, die Bedürfnisse von Kunden besser zu befriedigen,
sind Prozessinnovationen auf Verbesserung von Effektivität und
Effizienz von Verfahren ausgerichtet. Beide Aspekte vereinigt dabei
RASCOR mit der Kombination von Produktentwicklung im Labor
und dem Engineering auf der Baustelle.
DIE MEILENSTEINE
VON RENÉ P. SCHMID
1963
Erste praktische Versuche mit eigenen
Acrylharz-Injektionen durch René P. Schmid
1965
Gründung der ersten AusführungsUnternehmung in der Schweiz: René Schmid &
Co., später René Schmid & Co. AG, noch später
Renesco AG
1965
Erste industrielle Herstellung der eigenen
Injektionsprodukte
1967
Gründung der ersten eigenen Fabrikationsstätte
(vorher Lohnfabrikation durch Dritte)
1972
Gründung der ersten Auslandsunternehmung
im Bereich Bautenschutz und Bausanierung
(Ausführungs-Unternehmen)
1982
Gründung der ersten eigenen Ingenieurunternehmung
1989
Wahl zum Vize-Präsidenten der
Interexpert (Expertengesellschaft)
1991
Mitglied der europäischen Normenkommission
Beton-Normen CEN TC104, SC 8
(EN 1504 und Injektionen WG 4)
1992
Vorstandmitglied der WTA (Wissenschaftlichtechnischen Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege)
1993
Médaille d´honneur des experts vom Institut de
l´expertise à Paris
1999
ISO 9001 Zertifizierung
2001
Mitglied der SIA Kommission272 für neue
Abdichtungsnormen
2006
Anpassung des Vertriebssystems
(vom Franchisesystem zum freien Markt)
2008
Neuste Generation der
RASCOflex AY Acrylaten
2009
Wahl zum „Governor“ (Vorsitz) of TC 104,SC 8,
WG 4 Injektionen)
2010
BASt-Zulassung für RASCOflex
PU110X (dehnfähiges PUR)
FOKUS UNTERNEHMEN Seite 16 17
ersten Erfolge brachten. Erst wenn alle anderen
Firmen bereits abgewinkt hatten und keiner
das Projekt übernehmen wollte, bekam René
P. Schmid seine Chance. Und die verstand er
zu nutzen. Schritt für Schritt erarbeitete sich
RASCOR den Ruf, die Abdichtungs-Feuerwehr
in der Bau-Branche zu sein.
Fokus UNTERNEHMEN
Start in Rumänien
Parlaments-Palast in Bukarest – Feuchtgebiet im Untergeschoss
„Die Geschäftschancen in der Gebäudeabdichtung sind
enorm“, berichtet Kaspar Michel aus Bukarest. Gemeinsam
mit seinem Schweizer Landsmann Daniel Hirschi betreibt
er schon die Import- und Vertriebsfirma Sildan für Spezialprodukte in der Bauwirtschaft. Mit diesem Geschäftszweig
bauten sich die beiden einen guten Namen bei Architekten
und Bauingenieuren auf. Nun setzten sie zu einem weiteren
Expansionsschritt an. Gemeinsam mit RASCOR gründeten
sie die Etanbox Srl. Mit dieser im transsilvanischen Flecken
Voivodeni domizilierenden Firma steigen sie mit von
RASCOR qualifizierten Subunternehmern in den ausgemachten Wachstumsmarkt ein. Abdichtungsprodukte mit
dem Gütesiegel „Made in Germany“, da die Baumaterialien
meist aus Deutschland kommen plus Schweizer Wertarbeit
erwiesen sich in Kombination als zündendes Geschäftskonzept.
BUKAREST IST DIE SIEBTGRÖSSTE STADT DER EU
Gemessen an der Bevölkerung mit etwa 21 Millionen Einwohnern ist Rumänien der siebtgrößte Staat in der Euro-
Als Gärtner zur Technik –
Daniel Hirschi
Vom IT-Job zur Abdichtung –
Kaspar Michel
päischen Union. Die Hauptstadt Bukarest ist mit über zwei
Millionen Einwohnern die sechstgrößte in der EU. In der
Kapitale steht der vom einstigen Diktator Nicolae Ceausescu
in Auftrag gegebene Parlaments-Palast. Das nach dem Pentagon zweitgrößte Gebäude der Welt beschäftigte zwischen
1984 und 1989 rund 700 Architekten und 20.000 Arbeiter.
Seine Grundfläche beträgt 65.000 Quadratmeter, die gebaute
Fläche 365.000 Quadratmeter – im Vergleich dazu: das Pentagon hat 610.000 Quadratmeter.
WASSER IM KELLER
Symbolträchtig für die Marktchancen steht heute das Prestigeobjekt. Denn in den Kellern machte sich Schimmel breit,
weil einst die Produkte und das Know How für eine perfekte Abdichtung fehlten. Aber auch anderswo bestehen
Chancen. Durch den Metrobau in der City stieg der
Grundwasserspiegel im Nobelviertel Dorobanti. Feuchte
Keller in den Stadtvillen sind die Folge. Die Bausünden der
Vergangenheit rächen sich freilich allerorts zwischen Moldau, Walachei und Transsilvanien. Ein Markt mit Zukunft.
DEN MARKT DICHT MACHEN
Die wirtschaftliche Situation erscheint statistisch gesehen
indessen nicht so rosig. Das durchschnittliche Salär der
Rumänen liegt bei 450 Euro im Monat. „Rechnet man aber
Rentner, Landbevölkerung und Beamte heraus, so steigen
die Einkommen sprunghaft und damit die Kaufkraft für die
Gebäudesanierung“, analysiert der diplomierte Physikingenieur und MBA, der einst für eine führende Firma aus
dem IT Bereich in das Land kam und 40 Wochen pro Jahr
seither dort lebt und arbeitet. Sein Geschäftsführerkollege
Daniel Hirschi, der zunächst eine Gärtnerlehre absolvierte
und dann eidgenössisch diplomierter Wirtschaftsberater
wurde, fand den Weg dorthin über eine Benefiz-Aktion.
Fokus UNTERNEHMEN
Präsenz auf Messen
RASCOR vor Ort –
Berlin und Wien
In nächster Zeit stehen die Experten auf zwei wichtigen
Fachveranstaltungen Rede und Antwort. Die Termine
der Messe-Präsenz im Überblick:
DEUTSCHLAND
6. bis 8. Dezember 2011: „STUVA“ in Berlin
Die Tagung findet alle zwei Jahre statt. Im Rahmen
des diesjährigen Mottos "Unterirdisches Bauen für zukunftsfähigen Umwelt- und Klimaschutz" werden Vorträge zu aktuellen Themen über neue Technologien,
Planung, Bau, Erhaltung oder Wirtschaftlichkeit angeboten.
http://www.stuva.de/tagung.html
MADE expo
“Milano Architettura
Design Edilizia“
nun in ihrer Wahlheimat den Markt nicht nur im sprichGemeinsam mit RASCOR wollen die beiden Schweizer
Dabei lernte er seine Frau kennen und blieb.
An der italienischen Trendmesse für Architektur und
Bauwirtschaft beteiligte sich RASCOR bereits zum
zweiten Mal. Unter 260 internationalen Ausstellern
fand hier RASCOR sein Fachpublikum. Am Messestand trafen Gründer René Schmid sowie Ruben
Schmid und das Standteam einen qualifizierten
Gesprächskreis. Während der vom 5. bis 8. Oktober
durchgeführten Ausstellung knüpften die RASCORRepräsentanten 75 neue Geschäftskontakte. „Die
Resonanz war für eine hoch spezialisierte Fachmesse
besonders wertvoll, da wir es durchweg mit Experten
zu tun hatten“, resümiert René P. Schmid.
FOKUS UNTERNEHMEN Seite 18 19
ÖSTERREICH
19. bis 20. April 2012: „Betontag“ in Wien
Der Betontag ist ein internationaler Kongress, der ein
hochwertiges technisches Programm bietet und die allerneuesten technischen Trends, Projektvorschauen,
Ausführungen und Planungen sowohl für Verkehrsinfrastrukturbau als auch für Hochbau im In- und Ausland vorstellt.
http://www.betontag.info/
®
Wer richtig plant, bleibt trocken.
Auch einfache Vorhaben müssen durchdacht sein. Wir bieten Ihnen die optimale Lösung für ein
garantiert dichtes Bauwerk - über Jahrzehnte. Problemorientierte und massgeschneiderte Abdichtungskonzepte sichern den Erfolg.
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