3.1 Fußbodenkonstruktionen
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3.1 Fußbodenkonstruktionen
CLAUS LUDWIG ARCHITEKT 3.1 Fußbodenaufbauten 3.1.1 Estrich DIN 18560, AGI A12 -1, -2, -3 DIN EN 13813 (Mörtelnorm) Estrich sind waagerechte Mörtelschichten, die entweder selbstständige Nutzschicht sind (z.B. Kellerfußböden, Industrieböden) oder als Unterlage für einen Belag dienen, der dann die eigentliche Nutzoberfläche bildet. Bestandteile Bindemittel Zement, Anhydrit, Magnesia, Bitumen, Reaktionsharze Zuschlagstoffe Sand, Splitt Besondere Zuschlagstoffe Zusatzmittel Erstarrungs- Verzögerer – Beschleuniger, Dichtungsmittel, Haftungsmittel. 3.1.2 Estricharten nach Bindemittelarten • Zementestrich • Anhydritestrich AE • Magnesiaestrich ME • Gussasphaltestrich GE ZE 3.1.3 Estricharten nach Konstruktionsart • Verbundestrich – direkt mit dem tragenden Untergrund verbunden. • Estriche auf Trennschicht – durch dünne Zwischenlage (Folie, Ölpapier) vom Untergrund getrennt. • Schwimmende Estriche – Estrich liegt als lastverteilende Platte auf einer Dämmschicht ohne Verbindung zu angrenzenden Bauteilen. Estrich auf Dämmschichten. Sonderformen • Schwimmende Estriche – als Fertigteilestriche aus kraftschlüssig verbunden Platten (Spanplatten, Gipskartonplatten) Siehe auch Gipskarton CLAUS LUDWIG ARCHITEKT • Vakuumbetonplatte - Stahlbetonbodenplatte wir gleich in frischem Zustand geglättet (kein Estrich) gegebenenfalls Beschichtung mit Epoxydharz o.glw. 3.1.4 Anforderungen Festigkeit Estriche müssen eine bestimmte Druckfestigkeit, Biegzugfestigkeit und Härte haben, je nach den Anforderungen die aus dem Konstruktionsprinzip oder der beabsichtigten Nutzung resultiert. z.B. Schwimmender Estrich – Wohnnutzung, Büronutzung und ähnliches Belastung – Verkehrslasten (Flächenlast / m²) Wohnen 1,5 kN / m² Büronutzung 2,0 kN / m² Klassenräume 3,5 kN / m² Versammlungsstäten 5,0 kN / m² Tribünen 7,0 kN / m² 150 Kg / m² !!! Punktlasten !!! (z.B. schwere Regale o.ä) sind besonders zu beachten. Gegebenenfalls Nachweis erforderlich. Verbundestrich – Industrienutzung (Fahrzeugverkehr, Gabelstapler) Bei sehr hohen Verkehrslasten sollten Verbundestriche eingesetzt werden oder noch besser die Stahlbetonplatten gleich oberflächenfertig als Vakuumbeton geglättet werden. Erhält gegebenenfalls nur noch eine Beschichtung. Belastung – durch Abrieb, Fahrverkehr, Bremskräfte usw. 3.2.0 Fugen Estrichflächen müssen je nach Konstruktionsprinzip und Estrichart durch mehr oder weniger Fugen aufgeteilt werden um Bewegungen durch Schwinden, Temperatureinwirkungen oder Belastungen zu ermöglichen. Fugen sind zu unterscheiden in Bauwerksfugen, Bewegungsfugen und Scheinfugen. Bauwerksfugen – Bewegungsfugen die durch den Estrich und die Unterkonstruktion gehen. Bewegungsfugen - Fugen die durch den ganzen Belag (Estrich) gehen. Scheinfugen – sind Sollrissfugen, die beim Schwinden des Estrichs einen kontrollierten Fugenverlauf (Riss) sicherstellen. Zum Beispiel an Flächenverengungen (an Durchgängen,Türdurchgängen, einspringenden Raumecken usw.). Einfachste Form Kellenschnitt. Müssen nach abklingen des Schwindprozesses wieder verdübelt werden. 2 CLAUS LUDWIG ARCHITEKT Bewegungsfuge im Estrich z.B. Fa. Schlüter (rechts einfach Trennprofile Gefinex) Abdeckung Bewegungsfuge in Fliesenbelag (Schlüter) 3 CLAUS LUDWIG ARCHITEKT Abdeckung Bewegungsfuge in Fliesenbelag (Schlüter) www.schlueter.de Bauwerksfugen 4 CLAUS LUDWIG ARCHITEKT Bauwerksfugen, Bewegungen Horizontal / Vertikal (unterschiedliche Größen und Belastungen) z.B. Fa. Migua www.migua.de Randdämmstreifen zur Entkopplung des schwimmenden Estrichs an aufgehenden Bauteilen Sonderzubehör für Stahlzargen Randdämmstreifen (auch mit Anschlussfolien) ca. 5 -10 mm dick (abhängig von der Größe der Flächen und dem verwendeten Estrichmaterial. www.gefinex-jackon.de 5 CLAUS LUDWIG ARCHITEKT Verdübelung einer Fuge. Edelstahlstift, eingeharzt, verhindert vertikale Bewegungen, lässt horizontale Bewegungen zu. System Blanke - Esflex www.blanke-co.com Estrichfugen sind überwiegend bei Zementestrichen erforderlich. Die Unterteilung sollte möglichst in rechteckige, am besten quadratische Flächen erfolgen. 6 CLAUS LUDWIG ARCHITEKT 3.3.0 Estriche nach Materialien 3.3.1 Zementestriche ZE Bestandteile Bindemittel Zement, ca. 340 – 400 kg / m³ Zuschlagstoffe 50 % Sand 0/2, 50% Kiessand 2/8 Zusatzmittel Erstarrungs- Verzögerer – Beschleuniger, Dichtungsmittel, Haftungsmittel, Luftporenbildner. Festigkeitsklassen bei Zementestrichen Wesentliche Merkmale Herstellung üblicherweise Einbringung mit Estrichpumpe, Verteilung und Oberflächenabgleich durch Handarbeit. Filzen (reiben) oder glätten. 7 CLAUS LUDWIG ARCHITEKT Nachbehandlung vor Zugluft, Hitze, Kälte, Feuchtigkeit (Regen) schützen. Starke Schwindneigung schnelles Austrocknen, insbesondere der Oberfläche, ist zu vermeiden. ! Risse und Aufwölbungen. Estrich „schüsselt“ Fugenabstand 5 – 6 m, möglichst annähernd quadratische Felder. Nötigenfalls Scheinfugen. Dehnung bei Fußbodenheizung beachten. Begehbar frühestens nach 3 Tagen, besser 7 Tage (schwimmender Estrich) Belegbar Restfeuchte < 2,0 Masse % (ca. 3 – 4 Wochen Trockenzeit) Prüfung durch CM Methode. Feuchtigkeitsbeständig Estrich kann in feuchter Umgebung eingesetzt werden, bleibt im Wasser raumbeständig. Wärmeleitfähigkeit 1,4 bis 2,0 W/(mK), gut für Fußbodenheizung Dehnung Wärmeausdehnungszahl Beton 12 x 10 -6 m/°C Feuerbeständigkeit nicht brennbar, Baustoffklasse A 1 nach DIN 4102 3.3.2 Anhydritestrich AE (Calciumsulfatestrich) Bestandteile Bindemittel Anhydritbinder AB ca. 450 kg / m³ Zuschlagstoffe Sand 0/2 Zusatzmittel Fließmittel Festigkeitsklassen bei Anhydritestrichen 8 CLAUS LUDWIG ARCHITEKT Wesentliche Merkmale Herstellung üblicherweise Einbringung mit Pumpe als Fließestrich, selbstnivellierend. Nachbehandlung vor Zugluft, Hitze, Kälte, Feuchtigkeit (Regen) schützen. Boden muss angeschliffen werden! Geringe Schwindneigung 0,1 mm/m Fugenabstand fugenlos wegen guter Raumbeständigkeit. Bei Fußbodenheizung Fugenabstand ca. 6 – 7 m Feuchtigkeitsbeständigkeit Estrich kann nicht in feuchter Umgebung eingesetzt werden, ist im Wasser nicht raumbeständig. !!! Begehbar frühestens nach 1 – 2 . Belegbar Restfeuchte < 1,0 bis 0,3 Masse %, je nach Belag. (ca. 10 Tage Trockenzeit) Wärmeleitfähigkeit 0,7 W/(mK) relativ gering Feuerbeständigkeit nicht brennbar, Baustoffklasse A 1 nach DIN 4102 Informationen / mehrere Merkblätter und Architekteninfo www.gips.de 3.3.3 Magnesiasetrich ME (auch Steinholzestrich) Bestandteile Bindemittel kaustische Magnesia + wässrige Salzlösung Zuschlagstoffe organische und anorganische Füllstoffe Eigenschaften sehr gute mechanische Belastbarkeit hohe Abriebfestigkeit Beständigkeit gegen Öle und Lösungsmittel farbig gestaltbar 9 CLAUS LUDWIG ARCHITEKT leicht zu pflegen fugenlos elektrisch ableitfähig !!! Feuchtigkeitsempfindlich. Nicht einsetzbar in Verbindung mit Spannbeton Anwendung Automobil-, Autozubehör-Industrie Luft- und Raumfahrt Elektro-/IT-lndustrie Reifen-lndustrie/-Handel Möbel-lndustrie/-Handel Textil-lndustrie/-Handel Papier-Industrie/Druckereien SB-Handel Lack- und Farben- Fabriken Maschinenbau Optik Spinnerei/Weberei Montagehallen Lager Wird heute nur noch relativ selten eingesetzt, durch die hohen Salzanteile stark hygroskopisch, sehr feuchtigkeitsempfindlich. Kritisch in Verbindung mit Metallen. Darf zum Beispiel auf Spannbetonkonstruktionen nicht eingesetzt werden. 3.3.4 Asphaltestich, Gussasphalt AE Bestandteile Bindemittel Bitumen Zuschlagstoffe Steinmehl, Sand, Splitt Festigkeitsklassen bei Gussasphaltestrich 10 CLAUS LUDWIG ARCHITEKT Wesentliche Merkmale Herstellung üblicherweise Einbringung durch Handarbeit, tragen in Holzeimern. Ausbringen und glätten Handarbeit. (Temperatur ca. 220 – 250 °C. Besonderheiten Untergrund (Dämmstoff) muss temperaturbeständig sein. Räume müssen bei der Herstellung gut durchlüftet werden. Glasbruchgefahr durch hohe Temperaturen. Nachbehandlung keine Nachbehandlung erforderlich Fugenabstand fugenlos Feuchtigkeitsbeständigkeit feuchtigkeitsunempfindlich, wasserdicht. Begehbar nach 2 – 3 Stunden. Belegbar nach Abkühlung, 4 – 5 Stunden. Restfeuchte < 1,0 bis 0,3 Masse %, je nach Belag. (ca. 10 Tage Trockenzeit) Temperaturbeständigkeit Gussasphalt verformt sich bei starker Erwärmung ( thermoplastisch). Punktlasten Bei großen Punktlasten besteht die Gefahr, dass sich Abdrücke einstellen. Feuerbeständigkeit brennbar, Baustoffklasse B1 nach DIN 4102 3.3.5 Hoch beanspruchbare Estriche Für besondere Anwendung werden Estriche mit hoher Belastbarkeit eingesetzt. Dabei unterscheidet man: • Belastung durch Fahrverkehr, 3 Gruppen (schwer, mittel, leicht). Fahrverkehr in Lager- und Werkhallen. Gabelstaplerverkehr. • Belastung durch Oberflächenverschleiß (Abrieb), Einsatz von Hartstoffestrichen als Verschleißschicht. Zum Beispiel durch Korund – Beimischungen. 11 CLAUS LUDWIG ARCHITEKT 3.3.6 Schwimmende Estriche Schwimmende Estriche, sind Estrich auf Dämmschichten. Nenndicken von Estrichen auf Dämmschichten Estrichdicken bei verschiedenen Verkehrslasten Estrichdicken bei Heizestrichen 12 CLAUS LUDWIG ARCHITEKT 3.4.0 Fußbodenaufbau nach Systemen / Schichtaufbauten 3.4.1 Verbundestrich (Zementestrich, Anhydrithestrich, Asphaltestrich) DIN 18560-3, März 2006. Estriche im Bauwesen - Teil 3: Verbundestriche 3.4.2 Estrich auf Trennschicht (Zementestrich, Anhydrithestrich, Asphaltestrich) Trennlage aus PE Folie ca. 0,1 mm (Schrenzlage aus Papier oder glw.) DIN 18560-4, April 2004. Estriche im Bauwesen - Teil 4: Estriche auf Trennschicht PE Folie 13 CLAUS LUDWIG ARCHITEKT 3.4.3 Schwimmender Estrich (Zementestrich, Anhydrithestrich) hier mit zusätzlicher Wärmedämmung aus EPS DIN 18560-2, April 2004. Estriche im Bauwesen - Teil 2: Estriche und Heizestriche auf Dämmschichten (schwimmende Estriche) Randdämmstreifen 5- 10 mm Estrich Trennlage Trittschalldämmung 14 CLAUS LUDWIG ARCHITEKT 3.4.4 Schwimmender Estrich als Trockenestrich auf Dämmung. GK- oder Spanplatte auf Trittschalldämmung. In der Regel für Sanierungen, geringeres Gewicht. Bei ungleichen Untergründungen werden Schüttungen aus Perlite, Bituperl o. ähnlichen Materialien eingesetzt. Gipskarton Spanplatten 25 mm Trittschalldämmung 15 CLAUS LUDWIG ARCHITEKT 4.5 Schwimmender Estrich mit FB – Heizung DIN 18560-2: Estriche und HeizestriDämmschichten che auf Die erforderliche Estrichdicke muss über den Rohren eingehalten werden. 16 CLAUS LUDWIG ARCHITEKT Trittschalldämmung *1) Wärmedämmung Abdichtung bei Bodenfeuchtigkeit 4.6 Schwimmender Estrich mit FB – Heizung auf Bodenplatte gegen Erdreich 17 CLAUS LUDWIG ARCHITEKT *1) Trittschalldämmung meist Basiselement der FB – Heizung auf dem die Rohre aufgeclipst werden. Hier Abdichtung gegen Bodenfeuchtigkeit nach DIN 18195 z. B. Bitumenschweißbahn, geeignete Folie o. ä. Wärmedämmung gegen Boden über Erdreich nach DIN 4108 / EnEv. Erforderliche Dicke Abhängig vom Dämmstoff. 18 CLAUS LUDWIG ARCHITEKT 4.7 Hohlraumboden (Hohlraum für Installationsführung) Estrich auf Trägerplatte, verstellbare Stützen, monolithischer Estrich / Platte. Verkabelung z.B. Durch Bohrungen, in die später die Elektranten oder Luftauslässe eingefügt werden. Monolithische Oberbeläge möglich 19 CLAUS LUDWIG ARCHITEKT 4.8 Doppelboden Bodenplatten (Raster in der Regel 60 x 60 cm) mit Oberbelag, auf verstellbaren Stahlstützen. Bodenplatten sind herausnehmbar. Installation voll zugänglich. Bauhöhen beliebig. Elektro- Heizungs- Lüftungsinstallation. Zuluftführung über Boden möglich. Anwendung in EDV – Zentralen, Elektrozentralen, Studios usw. 20 CLAUS LUDWIG ARCHITEKT Estrich überdecktes Bodenkanalsystem 21 CLAUS LUDWIG ARCHITEKT Estrichbündiges Bodenkanalsystem (Abdeckung mit Metallplatten) Doppelböden Lindner / Goldbach www.goldbach-bodensysteme.de Elektroinstalltionssysteme bekannt unter Ackermann www.obo-bettermann.com 22 CLAUS LUDWIG ARCHITEKT 5 Trittschallschutz / Wärmedämmung Trittschalldämmung nach DIN 4109 Oberbelag Heizestrich (ca. 65 mm) Trennschicht (z.B.PE Folie 0,2 mm) Trittschalldämmung Wärmedämmung Stahlbeton Entscheidungskriterien: Belastung (Normalbelastung Wohnen, höhere Belastungen Büro, Lager etc) (Dynamische Steifigkeit erforderliches Trittschallverbesserungsmaß „dB“ nach DIN 4109 Dicken 15, 20, 25, 30, 35, 40 Bemessungsdicke (die Platten sind abhängig von der dynamischen Steifigkeit im unbelasteten Zustand etwas dicker) Brandschutz Klassifizierung A 1, B1 usw. entsprechend DIN 4102 Die Trittschalldämmung kann gleichzeitig zur Verbesserung des Wärmeschutzes herangezogen werden. Bezeichnung Dämmstoff nach Anwendungsfall DIN EN 13163 Anwendungsgebiet von Wärmedämmungen nach DIN V 4108-10 DEO Innendämmung der Decke oder Bodenplatte (oberseitig) unter Estrich ohne Schallschutz-Anforderungen 23 CLAUS LUDWIG ARCHITEKT DES Innendämmung der Decke oder Bodenplatte (oberseitig) unter Estrich mit Schallschutzanforderungen DES-sm Innendämmung der Decke oder Bodenplatte (oberseitig) unter Estrich mit Schallschutz-Anforderungen – mittlere Zusammendrückbarkeit DES-sh Innendämmung der Decke oder Bodenplatte (oberseitig) unter Estrich mit Schallschutz-Anforderungen – erhöhte Zusammendrückbarkeit DES-sg Innendämmung der Decke oder Bodenplatte (oberseitig) unter Estrich mit Schallschutz-Anforderungen – geringe Zusammendrückbarkeit T oft man auch noch die Bezeichnung T für Trittschalldämmplatte Materialien MF Mineralfaser (Glasfaser / Steinfaser ) MF DES Estrich Trennlage Trittschalldämmung Wärmedämmung Abdichtung (gegen Bodenfeuchtig bei Bodenplatten über Erdreich) Hier Wärmedämmung (EPS) auch als Höhenausgleich für Rohrinstallationen. 24 CLAUS LUDWIG ARCHITEKT Hartschaumstoff EPS (expandierter Polystyrolschaumstoff) Bezeichnung EPS DES Estrich Trennlage Trittschalldämmung Extrudierter Polyethylen- Schaumstoff Für Situationen in denen keine ausreichende Höhe zur Verfügung steht Dicken 5, 8, 10 mm Verfügung steht. !! nur in Sonderfälllen, Anforderungen der DIN 4109 beachten. 25 CLAUS LUDWIG ARCHITEKT Interessante Merkblätter bei den Herstellern z.B. www.isover.de www.isobouw.de Hartschaumstoffe Schüttungen für Höhenausgleich Einsatz unter Trockenestrichen bei unebenen Untergründen unterschiedliche Materialien (Perlite, EPS als loses Material, lose oder mit Bindemittelzusätzen) 26 CLAUS LUDWIG ARCHITEKT 6. Abdichtungen im Bodenbereich DIN 18195 / Dachdeckerrichtlinien 6.1 Feuchtigkeitseinflüsse Bodenfeuchtigkeit, kapillare Feuchtigkeit (Bodenplatte über Erdreich) Feuchtigkeit durch Dampfdiffusion (z.B. aus angrenzenden Räumen) Feuchtigkeit durch Nutzung (Wasseranfall in den Räumen, z.B. in Bädern, Duschen etc.) 6.2 Abdichtung gegen Bodenfeuchtigkeit auf Bodenplatten Im Allgemeinen kapillare Feuchtigkeit / Diffusion, Abdichtungen nach DIN 18195 Dichtungsbahnen auf der Rohbetonplatte mit Anschluss an die Abdichtung unter dem aufgehenden Mauerwerk. Materialien – (müssen die Anforderungen nach DIN 18195 gegen Bodenfeuchtigkeit erfüllen, !!! . Bei drückendem Wasser sind besondere Maßnahmen, schwarze Wanne / weiße Wanne, erforderlich. !!!! ) : auf Bitumenbasis (klassisch) Bitumenhaftanstrich Polymer - Bitumenschweißbahnen in der Regel 1 Lage (Dicke ca. 3 – 4 mm) Je nach Anforderung mit Dampfsperre. Alle Stöße verklebt, Anschluss an Horizontaldichtung unter den aufgehenden Bauteilen. oder Kunststofffolien unterschiedliche Folien dicke der Folien ca. 1- 2mm, alle Stöße verklebt, Anschluss an Horizontaldichtung unter den aufgehenden Bauteilen. 27 CLAUS LUDWIG ARCHITEKT Kunststoffdichtungsbahn für Bodenabdichtung (gefinex) www.gefinex-jackon.de 6.3 Feuchtigkeit durch Nutzung (Wasseranfall in den Räumen, z.B. in Bädern, Duschen etc.) Feuchtigkeitsbeanspruchungsklassen im bauaufsichtlichen nicht geregelten Bereich (mäßige Beanspruchung) 0 Wand- u. Bodenflächen, die nur zeitweise und kurzfristig mit Spritzwasser geringfügig beansprucht sind (in Bädern mit haushaltsüblicher Nutzung ohne Bodenablauf mit Bade bzw. Duschwanne) A0 1 Wandflächen, die nur zeitweise und kurzfristig mit Spritzwasser mäßig Beansprucht sind (Bäder mit haushaltsüblicher Nutzung mit Bodenablauf A0 2 Bodenflächen, die nur zeitweise und kurzfristig mit Spritzwasser mäßig Beansprucht sind (Bäder mit haushaltsüblicher Nutzung mit Bodenablauf Feuchtigkeits-Beanspruchungsklassen im bauaufsichtlichen geregelten Bereich (hohe Beanspruchung) A1 Wandflächen, die durch Brauch- und Reinigungswasser hoch beansprucht sind (Wände in öffentlichen Duschen) A2 Bodenflächen, die durch Brauch- und Reinigungswasser hoch beansprucht sind (Böden in öffentlichen Duschen, Schwimmbeckenumgänge) 28 CLAUS LUDWIG ARCHITEKT B Wand- u. Bodenflächen in Schwimmbecken mit Füllwasser in Trinkwasserqualität) im Innen- und Außenbereich, mit von innen drückendes Wasser C Wand- u. Bodenflächen bei hoher Wasserbeanspruchung und in Verbindung mit chemischer Beanspruchung (Räume bei begrenzter chemischer Beanspruchung, ausgenommen sind Bereiche, in denen das Wasserhaushaltsgesetz, § 19 WHG anzuwenden ist). Merkblatt des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes für alternative Abdichtungen. Lastfall I Bäder / Duschen im privaten Bereich (Flüssigfolien) Lastfall II rollstuhlbefahrbare Duschen (barrierefreie Duschen) Lastfall III Abdichtung auf Zementestrichen, rissüberbrückend mit mineralischen Dichtungsschlämmen Lastfall IV Chemikalienbeständige Abdichtungen Reaktionsharze auf Epoxidharzbasis und Polyrethanbasis. Anwendung in hoch belasteten Bereichen, Schwimmbäder, Laboratorien, Großküchen 6.4 Abdichtungen klassisch nach DIN 18195 mit entsprechenden Dichtungslagen aus Bitumenbahnen oder Kunststoffbahnen oberhalb der Wärme-/ Trittschalldämmung unter dem tragenden Estrich. Die Abdichtung ist mindestens 15,0 cm über die wasserführende Schicht, in der Regel die Fußbodenoberfläche, an aufgehenden Bauteilen (Wänden) hochzuführen. auf Bitumenbasis Bitumenhaftanstrich Polymer - Bitumenschweißbahnen in der Regel 1 Lage (Dicke ca. 3 – 4 mm) Je nach Anforderung mit Dampfsperre. Alle Stöße verklebt, Anschluss an Horizontaldichtung unter den aufgehenden Bauteilen. oder Kunststofffolien unterschiedliche Folien 29 CLAUS LUDWIG ARCHITEKT Dicke der Folien ca. 1- 2mm, alle Stöße verklebt, Anschluss an Horizontaldichtung unter den aufgehenden Bauteilen. 30 CLAUS LUDWIG ARCHITEKT 6.5 Abdichtungen im Verbund aus Flüssigdichtungen „Alternative Abdichtungen“ !! bauaufsichtliche Zulassung beachten !! Flüssigdichtungsstoffe aus 1- und 2 komponentigen Materialien. Ohne- oder mit Gewebeeinlagen. Die Dichtungsebene liegt hier in der Regel auf dem tragenden Estrich, unter dem Oberbelag (Fliesen). Die Abdichtung ist mindestens 15,0 cm über die wasserführende Schicht, in der Regel die Fußbodenoberfläche, an aufgehenden Bauteilen (Wänden) hochzuführen. Die Schichtdicke beträgt ca. 1mm. (Systemabhängig) Heute meist ausgeführte Lösung, da einfacher einzusetzen, preisgünstiger. Hier Abdichtung (Produkte) der Fa. PCI 31 CLAUS LUDWIG ARCHITEKT Eindichtung eines Bodenablaufs (PCI 1 Voranstrich 2 Streifenabdichtung 3 Eckenabdichtung 4 Eckenabdichtung 5 Abdichtung Durchdringung 6 Abdichtung Bodenablauf 7 Flächenabdichtung unter anderem www-pci-augsburg.de 32