Welcher Skate ist der Richtige?
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Welcher Skate ist der Richtige?
SPEEDSKATE-BAUKASTEN: KIDS-SKATES KIDS AND SPEED Welcher Skate ist der Richtige? Zur Zeit ist eine erfreuliche Entwicklung in den feststellen muss, der war zwar günstig, aber für Vereinen zu beobachten. Immer mehr Kinder Speed-Skating nicht geeignet, aber genau das finden Spaß am Inline Skaten. Schon mit drei bis wollte doch mein Kind. Also gehen wir doch vier Jahren stellen sich die Zwerge auf Skates. zu einem Verein und schauen und hören uns Wie sagt doch ein altes deutsches Sprichwort: dort um. Für die ersten Schritte bekommen wir vielleicht ein paar Skates leihweise. Hat das „Früh übt sich, wer ein Meister werden will“. Aktueller Beweis dafür, dass dieses Sprich- Kind dann Lust und Liebe am Skaten gefunden, wort stimmt, ist Jana Gegner, um nur eine zu nennen. Sie steht schon von Kindesbeinen auf Inline Skates und gehört heute im Weltcup zu den Besten und ist eine geachtete und gefürchtete Gegnerin. Kinder brauchen aber dem Alter, dem Können und der athletischen Ausbildung entsprechende Inline Skates. Hier stehen die Eltern erstmals vor einer Frage, die sie ohne Hilfe von Experten nicht beantworten können. Es ist ja nicht damit getan, dass ich bei „A ...“ oder „L ...“ einen günstigen Skate kaufe und dann S ProSkate En-Try Jink 9,6“ dann geht es ans Kaufen geeigneter Skates. Jetzt sind wir beim eigentlichen Problem. Welche Schuhe, Schiene, Rolle, Lager sollen wir nehmen oder gibt es komplette Skates? Welcher Hersteller hat die Richtigen? Bei wem werde ich richtig beraten? S Powerslide R2-Junior - verstellbarer Kinder-Speedskate zum Mitwachsen 10 SPEEDSKATE-BAUKASTEN: KIDS-SKATES Immer mehr Kinder und Jugendliche messen sich bei SpeedskatingWettkämpfen – hier beim Int. Speedskating Kriterium in Groß-Gera (Abb. 1) Jink 9.6 Zoll (ProSkate) C6 Junior 32/33 (Powerslide) Wie heißt es wieder in einem Sprichwort: „Gehe zum Schmied und nicht zum Schmiedle“. Also ein Fachgeschäft suchen bei dem eventuell der Verein Kunde ist, oder Sie finden in diesem Magazin eins, das für Sie in Frage kommt. 76 mm (ProSkate) Könner - möchte ich die bezeichnen, die eine solide Grundausbildung haben und den Skate sicher beherrschen. Für sie ist ein reiner Speedskate das Richtige. Hier kommen Schuhe zum Einsatz, wie sie unter anderem von Powerslide mit den Modell C6 angeboten werden. Natürlich gibt es davon Komplettskates aber eben nur ein bestimmtes Modell. Das entspricht nicht immer den Anforderungen des Athleten und so muss man einen entsprechenden Skate zusammen stellen. C O .,L T D . Anzeige Betrachten wir die ganze Sache doch einmal nach dem Können. Da haben wir die Anfänger: Alter spielt dabei insofern eine Rolle, dass Kinder sich ja noch im Wachstum befinden. Füße, Gelenke und Muskulatur sind noch nicht vollständig entwickelt und verändern sich ständig. Eine zu hohe Belastung kann nicht absehbare Folgen haben, die erst später auftreten. Um so wichtiger ist es, dass der Schuh hoch ist und bei den ersten Schritten viel Halt im Knöchel bietet. Für diese ersten Schritte sind Skates mit einer Hartschale und einem herausnehmbaren Innenschuh, z B. den Roces Orlando II, zu empfehlen. Verschiedene Hersteller bieten in diesem Segment auch Skates mit 3 Rollen an. Der Vorteil liegt darin, dass sie leicht sind. Fortgeschrittene - sind die Skater, die Grundkenntnisse im Skaten und eine gewisse Laufsicherheit besitzen. Jetzt können wir schrittweise zu Speedskates übergehen. Diese gibt es von verschiedenen Herstellern als KomplettskateSets. Sie sind preiswerter, aber nicht in jedem Fall in der richtigen Zusammenstellung. Gute Händler stellen Ihnen aber den Skate zu vergleichbaren Konditionen nach Ihren Wünschen zusammen und können so auf den jeweiligen Läufer zugeschnitten werden. Eine Alternative ist auch der verstellbare R2-Junior von Powerslide. Er ist in den Größen 32-36 verstellbar und kann somit einige Zeit gefahren werden. SPEEDSKATE-BAUKASTEN: KIDS-SKATES Worauf kommt es dabei an? Der Schuh: • eine feste durch Wärme verformbare Schale aus Kunststoff, Fiberglas oder Carbon. • die Höhe des Schuhs - er soll das Fußgelenk deutlich stützen aber auch genügend nach vorn abwinkeln lassen. • gute und feste Schnürung, Microverschluss mit Zug in die Ferse. • Montageplatte mit mehreren Gewinden an Ferse und Ballen Die Schiene: • Länge zur Schuhgröße passend, der Rollenüberstand vorn und hinten etwa eine halbe bis dreiviertel Rolle • Ab 11,6“ Länge sollen 90 mm Rollen montiert werden können. • Montagemaß 165 mm bis 10,6“, ab 11,6“ das Maß 165 mm und 195 mm, so dass immer Rollen gleicher Größe passen. Die Rollen: • Durchmesser niedrig halten, um hohe Kräfte auf die Gelenke zu vermeiden, erhöht die Wendigkeit • gute Qualität, aber nicht immer sind die härtesten die besten. Der Grip der Rolle ist vom Gewicht des Läufers abhängig. Leichtgewichte können auch weichere Rollen fahren. (Abb. 2) Spirit 10,25 Zoll C6 Junior 34/35 Die Kugellager: • ABEC 5 oder ABEC 7 ist heute Standard • Einseitige Abdeckung ist ausreichend, wenn beidseitige Abdeckung, dann ein RS Lager. Das bedeutet eine Metall- und eine Gummiabdeckung. Die Gummiabdeckung wird bei trockenem Wetter entfernt, aber bei Regen wieder eingebaut und schützt vor Nässe • leichte Reinigung durch abnehmbare Deckel. Wichtigster Aspekt bei der Wahl der richtigen Speedskates für Kinder – zu hohe Belastung auf Füße und Gelenke muss vermieden werden Infinity 82 mm (alle Komponenten Powerslide) (Abb. 3) C6 Junior 36/37 Venom 11,6 Zoll X-Type 90 mm (alle Komponenten Powerslide) 12 SPEEDSKATE-BAUKASTEN: KIDS-SKATES VERSTELLBARE SKATES Powerslide bietet mit dem R2-Junior einen von Größe 32-36 verstellbaren Skate an. Die Schiene von 10,25“, das entspricht einer Länge von 260 mm und 82 mm Rollen. Bei verstellbaren Skates muss immer ein Kompromiss bei der Passform eingegangen werden. Eine ideale Passform kann er nicht über alle Einstellungen bieten, dafür wächst er aber mit. Er eignet sich hervorragend für Vereine, die über ein Leihsystem den Einstieg in den Sport erleichtern, wollen. Zu empfehlen sind bei kleiner Größeneinstellung auch kleinere Rollen, damit wird der Skate tiefer und das Kippverhalten geringer. SPEEDSKATES IN FESTEN GRÖSSEN Diese sind eigentlich dem Verstellbaren vorzuziehen. Die Gründe liegen auf der Hand. Der Schuh ist in seiner Passform immer genauer. Die Schuhgröße sollte aber auch nur eine Nummer größer gewählt werden. Faustregel: „Nicht mehr als eine Fingerbreite“. Zu große Schuhe geben kein Gefühl für das Skaten, Blasen an den Füßen sind unvermeidbar. Ein weiterer Grund ist, dass die Schienenlänge der Schuhgröße angepasst werden kann. Zu lange Schienen sind schwerer zu laufen und zu kurze verringern die Standsicherheit und werden bei zunehmender Geschwindigkeit unruhig. Die italienischen Hersteller sind hier führend und bieten für Kinder entsprechend bis zu drei verschiedene Längen an. ProSkate ist mit der En-Try-Jink Serie mit drei verschiedenen Schienenlängen und unterschiedlichen Rollengrößen am Markt. Das sind: • En Try-Jink 9,6" (243 mm) mit 76 mm Rollen in der Größe 32-34 • En Try-Jink 10,6" (269 mm) mit 80 mm Rollen in der Größe 35-36 • En Try-Jink 11" (294 mm) mit 84 mm Rollen ab Größe 37 Nicht der Speedskate macht den Sieger, sondern das Können! Powerslide hat mit dem C6 Junior eine interessante Lösung auf den Markt gebracht. Den C6 Junior komplett gibt es in den Größen 32/33, 34/35 und 36/37. Mit einem herausnehmbaren Neopren Innenschuh wird eine Schuhgröße überbrückt. Leider gibt es dafür nur eine Schienenlänge von 10,25 Zoll. In diesem Fall empfehlen sich folgende Lösungen: ¨ LÖSUNG 1 (Abb. 1) C6 Junior 32/33 (Powerslide) Schuh: Jink 9.6 Zoll (ProSkate) Schiene: 76 mm (ProSkate) Rollen: ¨ LÖSUNG 2 (Abb. 2) C6 Junior 34/35 Schuh: Schiene: Spirit 10,25 Zoll Rollen: Infinity 82 mm (alle Komponenten Powerslide) ¨ LÖSUNG 3 (Abb. 3) C6 Junior 36/37 Schuh: Schiene: Venom 11,6 Zoll Rollen: X-Type 90 mm (alle Komponenten Powerslide) Sicherlich sind bei den angegebenen Skates die Grenzen fließend für Schienenlänge und Rollengröße. Die Meinung des Trainers soll letztlich den Ausschlag geben. Zur Zeit ist eine Unruhe auf deutschen SkateEvents zu beobachten. Es wird heftig diskutiert, ob Kinder schon in jungen Jahren mit 100 mm Rollen fahren sollten. Dazu sei zu sagen: „Schaut bitte in die Ergebnislisten, die sagen etwas anderes aus“. Eine Rolle ist nur so schnell wie sie der Läufer beschleunigen kann. Bei Streckenlängen von 100 / 200 und 300 m, wie sie in den Schülerklassen gelaufen werden, können die großen Rollen gar nicht so schnell beschleunigt werden wie die kleinen, ganz zu schweigen auf der Geschicklichkeitsstrecke. Nicht die Größe der Rolle macht Sieger, sondern das Können. Text: Siegfried Dippmann | Fotos: Dietmar Junginger, Foto S. 12 l.u. & S. 13 u.: Andreas Wilking