Exotische Lösung - QJC – Powersportcenter
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Exotische Lösung - QJC – Powersportcenter
Mit kleinen Rollerreifen und spektakulärer Breite bietet QJC in Neuhofen bei Ludwigshafen einen Umbau für die Maxxer 300 von Kymco, der sich durch gute Manieren auf der Straße auszeichnet uf eine enorme Spurverbreiterung setzt Jürgen Flaig von QJC in Neuhofen bei Ludwigshafen, um der Kymco Maxxer 300 straßenmäßig bessere Manieren beizubringen: An der Hinterachse verbreitert er die Spur um 9 und an der Vorderachse sogar um 20 cm. „Das Fahrzeug ist damit wesentlich stabiler“, argumentiert Jürgen. „Kippverhalten in der Kurve gehört damit der Vergangenheit an.“ An der Hinterachse kommen dazu zwei Distanzscheiben zum Einsatz; sie befinden sich zwischen den Radnaben und den Felgen, und mit einer Stärke von je 4,5 Zentimetern handelt es sich hierbei um rechte Dickmänner. An der Vorderachse kann man es sich freilich nicht so einfach machen, hier müssen vor allem die A-Arms verbreitert werden. Statt diese komplett neu zu konstruieren – wie es bei Tikt der Fall ist, siehe unseren Beitrag auf Seite 12 –, baut Jürgen lediglich neue obere A-Arms. Sie bestehen A 28 aus Edelstahl-Rohr, und zur Erhöhung des Nachlaufs (führt zu mehr Stabilität, aber auch zu höheren Lenkkräften) wurden die Achsschenkel-Aufhängungen zurückversetzt. „Durch den längeren Nachlauf kann auf einen Lenkungsdämfer verzichtet wer- den“, freut sich Jürgen in diesem Zusammenhang. Passend zu den längeren oberen A-Arms hat er die originalen unteren A-Arms verlängert, zusätzlich sind diese mit Stabilisierungsblechen versehen, die Jürgen geschickt UMBAU QJC MAXXER 300 Exotische Lösung zur Präsentation trendiger Laser-Inschriften nutzt. Stabil genug sollte das Ganze damit jedenfalls sein, und allein diese breiteren AArms führen zu einer Spurverbreiterung von zweimal 6,5 cm; weitere 7 cm werden durch zwei jeweils 3,5 cm breite Distanzscheiben zwischen den Radnaben und den Felgen erzeugt. Spurverbreiterung durch verlängerte A-Arms UND Distanzscheiben – eine exotische Lösung. Klassich erscheint demgegenüber die Verwendung kleinerer Reifen, mit denen das Fahrzeug tiefergelegt wird; damit die Übersetzung und damit die End-Geschwindigkeit wieder stimmt, wird das Original-Ritzel durch eins mit 16 Zähnen ersetzt. „Um bei hohen Kurvengeschwindigkeiten eine gute Stabilität zu erreichen, haben wir die Spur an der Vorderachse breiter gemacht als sie an den Hinterrädern ausgefallen ist“, argumentiert Jürgen Flaig. Gewiss, je weiter sich die Vorderräder abstützen können, desto stabiler wird die Kurvenfahrt – desto lieber läuft die Fuhre aber auch Spurrinnen hinterher und desto höher werden vor allem die Lenkkräfte. Wir erinnern an dieser Stelle an unsere Tests verschiedener China-Quads, bei denen ebenfalls Distanzscheiben an den Vorderrädern für mehr Kurvenstabilität sorgen sollten und bei denen sich in der Folge die Gelenkköpfe als nicht standfest erwiesen. Dieser Gefahr begegnet Jürgen durch zwei Maßnahmen: Erstens kommen an seinen oberen A-Arms verstärkte Gelenkköpfe mit Kugellagerung (All-in-Ball-Bauprinzip) zum Einsatz, die stabil genug sein dürften. Zweitens verwendet er – sehr exotisch – Rollerreifen auf der Vorderachse; diese haben kleinere Aufstandsflächen als gewöhnliche Straßen-Reifen für Quads, was geringere Lenkkräfte zur Folge hat. Allerdings können auf den kleineren Aufsstandsflächen nicht so viele Kräfte übertragen werden, was vor allem beim Bremsen gewünscht wäre – es hat schließlich seinen Grund, dass bei schnellen Autos auch an der Vorderachse keine Fahrrad-Räder, sondern möglichst breite Reifen verwendet werden. Genug der grauen Theorie – wie fährt sich die exotische QJC-Kymco? In der Tat gelingt es Jürgen Flaig, mit seiner gediegenen Konstruktion ein hohes Maß an Fahrstabilität auf der Straße zu erzeugen. Auch das Bremsverhalten geht in Ordnung, zumal es sich bei einer 300er Kymco ja nun nicht gerade um ein Hochleistungs-Fahrzeug handelt. Ob die Konstruktion vor allem die Gelenke betreffend stabil genug ist, wird sich im Laufe der Zeit zeigen. Bereits jetzt steht allerdings fest, dass für ein Volumen-Quad wie Kymcos Maxxer 300 kaum ein anderer Umbau für 1.750 Euro inklusive Zulassung mehr Aufmerksamkeit erzeugt als der hier präsentierte von QJC. x Macht sich breit: 4,5 cm dicke Distanzscheiben sorgen für einen deutlichen Unterschied zur Serie Exotisch: Rollerreifen und Spurverbreiterung durch breitere A-Arms UND Distanzscheiben UMBAUPREISE 2 Obere A-Arms 2 Untere A-Arms (Umbau) 2 Distanzscheiben vorne 2 Distanzscheiben hinten 2 Douglas-Felgen vorne 10x5“ 2 Rollerreifen 130/70-10 2 Douglas-Felgen hinten 10x10“ 2 Kenda-Reifen 225/40-10 Umbau-Kit inklusive Tieferlegung und Straßenzulassung 450 Euro 350 Euro 150 Euro 150 Euro 234 Euro 102 Euro 238 Euro 182 Euro Dickmann: 4,5 cm dicke Distanzscheibe zwischen Nabe und Hinterrad-Felge 1.750 Euro QJC in Neuhofen 89 cm 109 cm Original und Umbau: Nicht weniger als 20 Zentimeter breiter ist die Spur der QJC-Maxxer gegenüber jener der serienmäßigen Kymco ATV & QUAD Special 2006/02 Juli/August www.ATV-Magazin.com Gestartet sind Tanja Flaig-Pfeifroth und Jürgen Flaig ja eigentlich mit JetSkis: Bereits im Jahr 1995 ist Jürgen bei der Deutschen Meisterschaft mitgefahren, mittlerweile konzentriert er sich in diesem Bereich vor allem auf den Service sowie auf den GebrauchtMarkt. Aufs Quad gekommen sind die beiden im Jahr 1999, als Jürgen die Nützlichkeit der Krabbelzeuge beim Slippen der wässrigen Spaßmacher entdeckte. Mittlerweile ist QJC Vertragshändler für Bombardier / CanAm, Herkules Honda, Kawasaki, Kreidler, Kymco und Polaris und konzentriert sich auf Straßen-Umbauten. Einen Umbau, der jenem der hier präsentierten Kymco entspricht, bietet QJC mittlerweile auch für die Kawasaki KFX 400. QJC-Team: 6 Mitarbeiter inklusive Chefin & Chef, ein weiterer guter Mechaniker ist willkommen www.ATV-Magazin.com ATV & QUAD Special 2006/02 Juli/August 29