Kinderhotel Oberjoch
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Kinderhotel Oberjoch
der hotelier 30. August 2014 DAS IDEENMAGAZIN IN DER A HG Z Im Test: Kinderhotel Oberjoch Als Spezialist für Familienurlaub stellt das Kinderhotel Oberjoch in Bad Hindelang einen „unvergesslichen Urlaub in einem einzigartigen Familienparadies“ in Aussicht. O-Ton: Hier muss kein Familienmitglied Kompromisse eingehen. Ob in diesem Hotel das Kind wirklich König ist und auch die Eltern voll auf ihre Kosten kommen, haben AHGZ und Treugast getestet. GEBÄUDE Erwartung: Der Ortsteil Oberjoch gilt als das höchste Bergdorf in Deutschland (1200 Höhenmeter) und ist umrahmt von den Allgäuer Alpen. Aufgrund der Positionierung als Kinderhotel und der exponierten Lage erwarten die Tester ein weitläufiges Gebäude mit Ausblick auf die Alpen, ausreichend Spielmöglichkeiten im Innen- und Außenbereich und dass – neben dem Spaß – die Sicherheit nicht zu kurz kommt. Erfahrung: An einem Hang erbaut liegt das großzügig angelegte Kinderhotel leicht über dem höchsten Bergdorf Deutschlands und punktet mit seiner beeindruckenden Aussicht auf die gegenüberliegenden Berghänge. Das Hotel ist umgeben von Bäumen und Wiesen, die unter anderem hauseigenen Ponys, Alpakas und dem Esel zum Grasen dienen. Eine gelungene Idee ist die bunte Lokomotiv-Hüpfburg auf dem Außengelände des Hotels. Mit ihren grellen Farben setzt sie nicht nur einen auffälligen Kontrast zu der Kindgerecht: Für die Großen gibt es im Zimmer eine gemütliche Couch, die Kleinen können in einer Kuschelhöhle entspannen Fotos: Hotel idyllischen Umgebung, sondern ist auch ein beliebter Anziehungspunkt für Kinder. Entlang der Auffahrt zum Hotel und in den Tiefgaragen stehen den Gästen ausreichend Parkplätze zur Verfügung. Von einem Hotel dieser Kategorie könnte man allerdings erwarten, besonders zur Winterzeit jedem Gast einen Tiefgaragenplatz zur Verfügung zu stellen. Bei einigen Außenstellplätzen wäre es zudem angebracht, wenn – trotz der beengten Räumlichkeiten – für größere Fahrzeuge nach hinten mehr Raum zum Ein- und Ausparken bestünde. Speziell im Winter könnte es hier am Hang schwierig werden, zu rangieren. In der Empfangshalle erwartet die Kinder eine großzügige Spielfläche, die mit diversen Schaukelpferden und Häuschen in Fliegenpilzform aufwartet. Eine prima Idee für alle Beteiligten: Schließlich haben die Kinder nicht nur Spaß beim Spielen, die Eltern können auch in Ruhe einchecken. Etwaige Wartezeiten werden so immens erleichtert. Die sehr guten Beschilderungen im Hotel und die detaillierten Hotelpläne an den Wänden sind in den teilweise etwas verwinkelten Gängen des Hotels eine wertvolle Orientierungshilfe für die Gäste. Etwas irreführend ist nur, dass die Beschilderung in den Stockwerken über der Well- nesspassage auf dem Weg zum Schwimmbadbereich plötzlich endet. Und auch mit der Beschilderung zu den Toiletten in der Nähe des Wellnessbereichs hatten die Tester etwas Probleme. Hier könnten die Hinweise deutlicher ausfallen. An sonnigen Tagen ist die bei den Restaurants gelegene Sonnenterasse zu empfehlen. Von dort aus haben Gäste einen beeindruckenden Ausblick auf die Alpen. Ein weiteres Highlight ist die 128 Meter lange Hotel-Reifen-Wasserrutsche – nach Angaben des Hotels sogar die längste Deutschlands. Positiv sind auch die Hygienestationen an verschiedenen Stellen im Hotel, an denen sich die Gäste vor dem Essen oder nach dem Spielen ihre Hände desinfizieren können. Gefahrenpotenzial für die Kinder bergen allerdings der Stacheldraht entlang des Pool-Außenbeckens und die stark zufallende Tür zum Schwimmbad. Hier sollte das Hotel über einen Klemmschutz an der Tür und eine Erweiterung des Holzzaunes nachdenken, der bereits an manchen Stellen vorhanden ist. Erreichter Wert: 85 % DESIGN Erwartung: Das Hotel wirbt mit Sport- und Wellnesseinrichtungen sowie diversen Spielbereichen im Hotel. Aus Sicht des Gastes erwarten die Tester daher eine Kombination von kindgerechten, einfach gehaltenen Spielräumen und einer hochwertig gestalteten Wellness- und Vitalwelt für die Erwachsenen. Auch eine traditionelle, regionale Ausstattung mit viel Holz dürfte hier bei der Lage nicht fehlen. Erfahrung: Dem Hotel gelingt eine gute Mischung aus praktisch gestalteten Spielflächen Fortsetzung auf Seite 2 Anzeige 2 der hotelier Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung · 30. August 2014 · Nr. 35 Anreger des Monats Das lässt Frauenherzen höher schlagen! Aus dem Inhalt Fotos: Ditty_about_Summer, 1 Viktoria/Shutterstock.com Im Porträt Tashi Takang ist Hoteldirektor im Park Hyatt Hamburg. Der gebürtige Tibeter legt Wert auf einen respektvollen Umgang miteinander. Das spiegelt sich auch in der entspannten Atmosphäre des Hauses wider. Seine Mitarbeiter führt er mit einer ruhigen Hand. Seite 4 Wellness & Spa In keinem anderen Bereich des Hauses machen sich Hoteliers so wenig Gedanken um Angebot und Zielgruppenausrichtung wie im Spa. Unser Spezial zum Thema Wellness & Spa macht Mut zum Umdenken und zeigt neue Wege auf, wie sich Hoteliers mit ihren Angeboten erfolgreich von der breiten Masse abheben können. Seite 6 der hotelier Chefredakteur: Rolf Westermann (V.i.S.d.P.) Redaktion: Natascha Ziltz, Brit Glocke Graphik: Harald Maier, Kerstin Gugel E-Mail: [email protected] Internet: www. ahgz.de Fleckig: Dieser Kissenbezug wirkte nicht richtig sauber Fotos: Treugast Gefährlich: Der Stacheldrahtzaun am Pool-Außenbecken Feucht: Im Bad hat sich über dem Duschkopf ein unschöner Wasserfleck gebildet Fotos: F rauen sind eine begehrte Zielgruppe. Laut einer Studie der Marketing-Agentur IP-Media haben sie heute in der Familie beim Thema Finanzen das Sagen. Bei größeren Anschaffungen treffen sie die Vorauswahl. Und beim täglichen Einkauf entscheiden sie, was in die Tüte kommt! Kein Wunder, dass die Zielgruppe auch für Hoteliers immer interessanter wird. Schließlich sind mehr als ein Viertel der Business-Reisenden Frauen. Das Apart Hotel Residenz Am Deutschen Theater in Berlin hat diesen Trend erkannt. Mit kleinen „Service-Bonbons“ – leicht umzusetzen und nicht zu teuer – will das Hotel weiblichen Gästen den Aufenthalt verschönern. So gibt es in einer Kosmetik-Bar ab sofort Pflege- und Kosmetikprodukte auf dem Zimmern. Nein, keine Guest Amenities! Sondern Beauty-Produkte in Original-Größe. Darunter Deosticks, Gesichtcremes und sogar Make-up, Mascara & Co. zu handelsüblichen Preisen. Die passende Strumpfhose fürs kleine Schwarze vergessen? Kein Problem, in der Kosmetik-Bar warten diverse Nylonstrumpfhosen und Wohlfühlsocken für High Heels geschädigte Frauenfüße auf ihren Einsatz. Am wichtigsten ist aber natürlich der Schönheitsschlaf. Damit Frau noch besser in den Tag startet, hat das Hotel in hochwertige Federkernmatratzen investiert. Außerdem steht für die Damen eine Kissen-Bar mit großen und kleinen Kissen, Allergiker-, Seiten- und Rückenschläferkissen bereit. Und auch an den morgendlichen Sonnengruß wurde gedacht: Eine Stereoanlage auf dem Zimmer liefert dafür meditative Klänge, die Yoga-Matte bekommt Frau gleich bei der Anreise in die Hand gedrückt. Das Grand Hotel in Oslo geht sogar noch einen Schritt weiter: Als weltweit erstes Hotel hat es einen eigenen „Ladies Floor“ eingerichtet. In dem Hoteltrakt mit 13 individuell gestalteten Zimmer haben Männer nichts verloren. Ladies first – ein Trend, der Potenzial hat! nz Fortsetzung von Seite 1 Im Test: Kinderhotel Oberjoch und stilvollen Wellness- und Allgemeinbereichen. Während die Spielbereiche mit Wandmalereien, diversen Klettereinrichtungen wie Kletter- oder Sprossenwände, Teppichböden, Spielsachen und Basteltischen aufwarten, finden die Tester in der Wellnesspassage geschmackvolle Bodenfließen, Holz und Verglasungen vor. Die Saunalandschaft, der Entspannungs- und Fitnessraum bieten aufgrund ihrer großzügigen Glasfront eine freie Sicht auf das Alpenpanorama und tragen sicherlich einen Teil zur Erholung der Gäste bei. In den Restaurants und auf der Außenterrasse wechseln sich liebevoll gestaltete Spielecken mit einer gemütlichen Einrichtung ab. Das Kinderbuffet, an dem sich die kleinen Gäste selbst bedienen können, ist kindgerecht ausgestaltet und getrennt vom Buffet der Eltern. Auch im Eingangsbereich gelingt dieser Spagat eindrucksvoll: Es gibt gemütliche Sitzecken für die Erwachsenen, gepolsterte Spielbereiche für die Kinder, einen traditionell eingerichteten Empfangsbereich sowie eine Galerieansicht auf die höherliegenden Stockwerke, verziert mit einem freihängenden Heißluftballon. Der Mix aus kindgerechtem Design und alpenländischem Luxus ist im Hotel sehr gut umgesetzt. Erreichter Wert: 100 % Erfahrung: Die Reservierung erfolgte nach einer schriftlichen Anfrage und prompter schriftlicher Angebotserstellung bei einem freundlichen Telefonat. Allerdings erklärte der Mitarbeiter die Unterschiede der angebotenen Zimmer (Neubau/Altbau) erst auf Nachfrage, dann aber umfassend. Der weitere Reservierungsvorgang erfolgte reibungslos. Der Check-in am Anreisetag verlief freundlich und professionell. Die Mitarbeiter informierten die Tester umfassend über die unterschiedlichen Angebote im Hotel, überreichten ausführliches Informationsmaterial und gingen hilfsbereit auf Fragen der Gäste ein. Erfreulich war auch, dass die Tester bereits das Mittagsbuffet besuchen und die Einrichtungen des Hotels nutzen durften, obwohl ein früherer Bezug des Zimmers aufgrund der Anreise um die Mittagszeit noch nicht möglich war. Schön wäre es allerdings gewesen, wenn die Mitarbeiter direkt Bademäntel für die Nutzung des Wellnessbereichs angeboten und darauf verwiesen hätten, die Koffer im Nebenraum abzustellen. Weitere Pluspunkte gibt es dafür, dass alle Hotelmitarbeiter die kleinen Gäste in Gespräche einbeziehen und sie mit einfachen Fragen ansprechen. Dabei versuchen sie, mit diesen auf Augenhöhe zu bleiben, um Vertrauen aufzubauen. Selbst beim Check-in ist für die Kinder ein kleines Podest aufgebaut, damit sie über den Tresen schauen und aktiv am Gespräch teilnehmen können. Das pädagogische Personal in den Kinderclubs geht aktiv und behutsam auf die Kinder zu. Basteleinheiten und diverse Spiele, bei denen die Kids zum Teil Urkunden und Medaillen bekommen, lassen die Zeit im Nu verfliegen. Erreichter Wert: 95 % MITARBEITER Erwartung: Das Kinderhotel Oberjoch verspricht seinen Gästen eine einzigartige, altersgerechte Kinderbetreuung durch professionell geschultes Personal und freundliche Servicemitarbeiter. Eltern erwarten von diesem Hotel, dass die Mitarbeiter kinderfreundlich, hilfsbereit und geduldig in jeder noch so stressigen Lage sind. Natürlich darf auch der klassische Servicegedanke im Hotel nicht fehlen. Hier gilt es eine Balance zwischen den Bedürfnissen von Kindern und Erwachsenen zu finden. Witzige Idee: Hier können Eltern und Kinder ihre Wanderschuhe gründlich reinigen Hoteltest AHGZ und Treugast nehmen einmal im Monat ein Hotel unter die Lupe. Das Augenmerk der Tester liegt auf sieben Kriterien: Gebäude, Design, Mitarbeiter, Zimmerausstattung und -angebot, Essen und Trinken, Zusatzleistungen und Kommunikation. Bewertet wird beispielsweise, ob das Design den Anforderungen an das Produkt entspricht. Stehen die Mitarbeiter hinter dem Konzept? Und wie ist der Service? Die Kriterien werden unter zwei Gesichtspunkten betrachtet: Erwartung und Erfahrung. Bei den Kriterien werden jeweils die Erwartungen des Gastes an das Hotel mit der tatsächlichen Erfahrung vor Ort abgeglichen. Es entsteht somit ein komplettes Bild zwischen der Außendarstellung des Hotels und der tatsächlichen Leistung am Gast. Wieviel Pro- zent der möglichen Punktezahl das Hotel erzielt, steht hinter den Kriterien und zusammengefasst am Ende des Tests. Jedes Hotel erhält am Ende ein Rating. Das Rating reicht von AAA Liga der Champions bis C Zurück auf Los. Dem Test liegt der ausführliche Treugast Mystery-Check zugrunde. Dieses Beratungsprodukt der Treugast bewertet außer allgemeinen Kriterien vor allem das Hotelkonzept. Die Besonderheit eines Konzepts kann so, losgelöst von der funktionalen Seite, betrachtet werden. Der Test hat zudem den Anspruch, überdrehte oder gute konzeptionelle Ideen zu beleuchten. Ein besonderer Service: Für die getesteten Häuser besteht die Möglichkeit einer Nachbesprechung mit den Testern. Daten & Fakten Eröffnet: 2012 Eigentümer: Alpenhotel Oberjoch Mayer GmbH, Andrea und Ernst Mayer Hoteldirektor: Volker Küchler Klassifizierung: 4 Sterne Kategorie: Familienhotel Mitarbeiter: 130 Zimmer: 145 Zimmerpreise: Ab 106 Euro pro Person (All-Inclusive) Zusatzangebot: 13 Stunden Babyund Kinderbetreuung an sieben Tagen/ Woche, 2000 qm2 großes Spielparadies, Wellness- und Spa-Bereich Adresse: Am Prinzenwald 3 87541 Bad Hindelang Tel. 08324-709-0 www.kinderhoteloberjoch.de der Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung · 30. August 2014 · Nr. 35 hotelier 3 ZIMMERAUSSTATTUNG Erwartung: Hoch in den Allgäuer Alpen gelegen, erwarten die Gäste im Kinderhotel Oberjoch geräumige, gemütliche und kindersichere Zimmer mit einer kindgerechten und traditionellen Einrichtung im Landhausstil. Hier sollen nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen nach einem aufregenden Tag wieder zur Ruhe kommen können. Erfahrung: Die Zimmereinrichtung der Familiensuite zeichnet sich durch massive Holzmöbel und -verkleidungen an den Wänden aus, was dem Raum einen ländlichen Touch verleiht. Toll ist auch hier der unverbaute Blick auf die Umgebung und das Bergdorf Oberjoch. Für die Kleinen gibt es im Wohnbereich neben einer gemütlichen Couch eine witzig gestaltete Kuschelhöhle, deren Fenster an die Löcher eines Emmentaler-Käses erinnern (siehe Foto Seite 1). Im Bad und gesonderten WC gehören für die kleinen Gäste entsprechende Hocker und Toiletten-Sitzverkleinerer zum Standard. Positiv ist, dass zusätzlich ein Kinderwaschbecken in den Waschtisch eingearbeitet wurde. Das Kinderzimmer ist mit einem Stockbett ausgestattet. Während das untere Bett von einem umfassenden Rausfallschutz umgeben ist, gilt dies für das obere Bett nur bedingt. Hier sollte das Hotel am Fußbereich noch ein Brett anbringen, um ausreichend Sicherheit bieten zu können. Riskant ist auch, dass die Zimmerfenster im vierten Stock nicht für Kinder gesichert sind. Über einen Hocker könnten abenteuerlustige Kids auf das unterhalb des Fensters gelegene Vordach klettern. Fensterschlösser oder eine spezielle Kindersicherung würden hier leicht Abhilfe schaffen. Das auf den ersten Blick positive Gesamtbild wird allerdings durch einen fleckigen Kissenbezug und eine dicke Staubschicht auf der Kuschelhöhle getrübt. Störend sind darüber hinaus ein Feuchtigkeitsfleck in der Duschkabine am großen Duschkopf sowie ein länglicher Riss oberhalb des Fensters im Wohnbereich. Zudem sind neben dem Kinderzimmer entlang der Regenrinne einige freihängende Kabel angebracht. Abgesehen vom Optischen können diese für Kinder auch gefährlich sein. All das passt nicht zu den Erwartungen und auch nicht zum Anspruch des Hauses. Erreichter Wert: 60 % ESSEN & TRINKEN Erwartung: Beim Angebot „Schlemmer-Allinclusive“ erwarten die Tester eine abwechslungsreiche und reichhaltige Stärkung zu fast jeder Tageszeit, mit kindgerechten, ausgewogenen regionalen Speisen. In den Restaurants sollte ausnahmsweise ein Kleckern oder Lärmen erlaubt sein. Erfahrung: Unter Schlemmen versteht man in der Regel gutes und reichliches Essen und Trinken. Und genau das erwartet die Gäste in den Restaurants des Kinderhotels. Zu fast allen Tageszeiten können sich die Gäste an den vielseitigen Buffets bedienen. Pluspunkte gibt es für die täglich wechselnden Motti für das Abendbuffet, die ein abwechslungsreiches Angebot aus regionaler, aber auch internationaler Küche gewährleisten. Absolut gelungen ist, dass sich die kleinen Gäste an einem eigenen Kinderbuffet allein bedienen können und ihnen dort kindgerechtes, bruchsicheres Geschirr zur Verfügung steht. Hier stört es nicht, wenn die Kids mal kleckern und beim Essen etwas danebengeht. Und hier müssen sie keine Angst haben, sich danebenzubenehmen und trauen sich eher, Salat, Pasta und Co. auch mal allein vom Buffet zu holen. Damit die Erwachsenen in Ruhe essen können, hat das Kinderhotel Oberjoch gesonderte Spielzimmer in der Nähe der Speiseräume eingerichtet. In diesem Zusammenhang erweist es sich als vorteilhaft, dass den Gästen zum Abendessen und zum Frühstück feste Plätze zugewiesen werden. Dadurch finden die Kinder nach einem Ausflug zu den Spielecken schneller wieder zu ihrer Familie zurück. Zudem entfällt für die Eltern die tägliche Suche nach freien Sitzplätzen. Positiv hervorzuheben ist auch das (kinder-) freundliche Verhalten der Servicemitarbeiter, die sich trotz herumlaufender Kinder, viel Lärm und Trubel nicht aus der Ruhe bringen lassen. Erreichter Wert: 95% Wasserspaß für alle: Im Hallenbad (oben) kommen Groß und Klein auf ihre Kosten. Die Reifen-Wasserrutsche (Bild unten) soll mit ihren 128 Metern die längste in Deutschland sein Fotos: Hotel ZUSATZLEISTUNGEN eigene Minizoo. Eine witzige und zugleich innovative Idee ist auch die „WanderschuhWaschstrasse“ vor dem Hotel, in der große und kleine Gäste ihre Schuhe nach einer Wanderung gründlich reinigen können (Foto linke Seite). Erreichter Wert: 95 % Erfahrung: Bereits beim Check-in erhalten die Tester ihre Gästekarte mit dem Zusatz „Bad Hindelang Plus“. Diese ermöglicht einen kostenlosen Eintritt in zahlreiche Einrichtungen in der Umgebung, zum Beispiel in die Hallenspielplätze, in das Naturbad Hindelang oder die Hornund Iselerbahn. Zur sportlichen Ertüchtigung gibt es in der Wellnesspassage des Hotels einen Fitnessraum mit tollem Ausblick auf die Berge. Wer es gemütlicher mag, kann in den diversen Saunen und Dampfbädern des Hotels entspannen. Zum Beispiel in der Finnischen Sauna, die dank ihrer großen Glasfront ebenfalls einen gigantischen Ausblick auf die Umgebung gewährt. Schön wäre allerdings, wenn die Aussicht nur von innen gewährleistet ist. Vor allem vom Fitnessraum aus sind die nackten Saunagänger gut sichtbar. Auch sollten Vorkehrungen gegen das Erhitzen des Saunabodens getroffen werden, um Verbrennungen zu vermeiden. Ansonsten erscheint der Wellnessbereich äußerst gepflegt und der Entspannungsraum sorgt für die nötige Ruhe. Auffällig und zielgruppengerecht gestaltet ist das Kinderbecken im angrenzenden Poolbereich. Getreu dem Motto „Leben auf dem Bauernhof“ sorgen liebevoll nachgebildete Pferde, Schweine und Schafe, ein Traktor, Wasserspritzen und Rutschen für Spaß bei den Kindern. Beeindruckend ist zudem die große Auswahl an Spielmöglichkeiten für Groß und Klein. Außer gepflegten Billardtischen und Tischtennisplatten gibt es zum Beispiel einen überdimensionalen Kickerkasten für bis zu acht Spieler. Beliebt bei den Gästen sind auch eine mehrstöckige Softplayanlage sowie im Außenbereich der hotel- KOMMUNIKATION Erwartung: Von einem Kinderhotel erwartet der Gast eine professionelle Kinderbetreuung, ausreichend Spielmöglichkeiten bei gutem und schlechtem Wetter sowie Freizeitangebote für die gesamte Familie. Im Spa sollten die Eltern zudem den Alltagsstress vergessen können. Erwartung: In puncto Kommunikation erwarten die Tester von einem Kinderhotel umfangreiche Informationen über Freizeitangebote und die Abläufe im Hotel sowie eine kindgerechte Beschilderung im Haus. Erfahrung: Die Kommunikationsmaßnahmen des Kinderhotels sind vielfältig. Die Gäste erhal- ten vor der Anreise sowie beim Check-in Informationsmaterial über das Hotel, das Tages- und Abendprogramm, anstehende Veranstaltungen im Theater sowie Informationen zur „Bad Hindelang Plus“-Card. Weitere Printmedien auf dem Zimmer und in der Lobby informieren den Gast über weitere Angebote und Funktionen im Hotel. Um Gästen Orientierung in den Fluren und Hallen zu geben, sind an vielen Wänden Hotelpläne befestigt. Die Homepage des Hotels ist sehr ansprechend gestaltet und punktet mit einer positiven KlickLogik sowie gut aufbereiteten, aktuellen Informationen. Ebenfalls aktuell erscheint auch das Facebook-Profil des Kinderhotels. Dafür gibt es die volle Punktzahl. Erreichter Wert: 100 % Gesamtergebnis: Top-Performer (AA) Gebäude Design 85 % 100 % Mitarbeiter 95 % Zimmerausstattung 60 % Essen & Trinken 95 % Zusatzleistungen 95 % Kommunikation 100 % Ergebnis 90 % AAA > 90 % = Liga der Champions AA > 80 % = Top-Performer A > 70 % = Perfomer BBB > 60 % = Hoffnungsträger BB > 50 % = Fragezeichen B > 40 % = Low-Performer CCC > 30 % = Anfänger CC > 20 % = Fragwürdig C > 10 % = Zurück auf Los. Im familienfreundlichen Kinderhotel Oberjoch ist das Kind tatsächlich König. Das Hotel findet eine gelungene Mischung aus Abenteuer, Spaß und Entspannung und empfiehlt sich für einen längeren Aufenthalt, damit Groß und Klein alle Angebote nutzen können. Die Macher des Hotels haben definitiv ihre Hausaufgaben gemacht. Klassische Hotelabläufe (z.B. Check-in) wurden aus Sicht eines Kindes hinterfragt und so optimiert, dass auch Eltern in diesem Kinderhotel einen entspannten Urlaub verbringen können. Teilweise sollte das Hotel jedoch einige Sicherheitsaspekte überdenken. Ein Rausfallschutz für die oberen Stockbetten auf den Zimmern ist dringend nötig, ebenso eine Kindersicherung für die Zimmerfenster. Auch freihängende Kabel bergen Gefahrenpotenzial. Dennoch: Die Aussagen der kleinsten Testerin à la „Ich will nicht heim“ oder „Wann fahren wir das nächste Mal hierher?“ könnten das positive Fazit nicht treffender beschreiben.