Programm - Fonds Gesundes Österreich
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Programm - Fonds Gesundes Österreich
Der Anlass und das Motiv Im November 2003 organisierte pro mente Oberösterreich die erste österreichweite Fachtagung und ein Vernetzungstreffen von Einrichtungen, die in der rehabilitativen und jugendpsychiatrischen Versorgung tätig sind. Die Weiterentwicklung von jugendspezifischen Interessen wurde in Expertenkreisen (Wohngemeinschaften, Arbeits- und Qualifizierungs-projekte, Krisen-, Rehabilitations- und Präventionseinrichtungen) gut aufgenommen, wodurch zwei weitere Fachtagungen 2004 und 2005 stattfanden, welche von pro mente jugend (Kärnten) organisiert wurden. Im Rahmen der letzten Tagung wurde eine „Plattform für integrative & interdisziplinäre Jugendarbeit“ gegründet, die sich ausschließlich den Anliegen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen widmet. Im Auftrag der Plattform für integrative und interdisziplinäre Jugendarbeit und in der Fortführung der Tradition bisheriger Fachtagungen (Linz 2003, Klagenfurt 2004, Feldkirchen 2005) wird die Tagung und das Vernetzungstreffen im November 2006 im NÖ Heilpädagogischen Zentrum stattfinden. Seit bereits 26 Jahren hat das Heilpädägogische Zentrum seinen Sitz in der Hinterbrühl und fast ebensolange findet hier ein Berufsvorbereitungskurs statt, der die Jugendlichen ins Erwachsenenalter begleitet. 1993 wurde die sozialtherapeutische Abteilung für Jugendliche eröffnet und seit 2 Jahren gibt es eine sozialpädagogische Jugendgruppe. 2 Das Thema Hauptreferate Unter dem Begriff Arbeit wird oft mit großer Selbstverständlichkeit und stark verkürzend der Bereich der Lohnarbeit verstanden, obgleich damit nur ein kleiner Teil definiert ist. Arbeit ist kein vereinzelt stehendes Phänomen sondern hat eine komplexe Funktion für den Menschen und die Umwelt in der er lebt. So beschreibt Freud seelische Gesundheit als „ Liebes- und Arbeitsfähigkeit“. In der funktionellen Diagnostik wird Arbeitsfähigkeit als eine Vermischung von Werkzeughandhabung, Wahrnehmungsleistung und Planungsvermögen verstanden. Integration in die Arbeitswelt bedeutet jedenfalls eine spezifische Aufnahme in unsere Gesellschaft und hat sowohl für die Gesellschaft als auch für das Individuum, insbesondere für Jugendliche, eine hohe Bedeutung. So meinte eine junge Frau: „die wichtigste Arbeit meines Lebens war im Alter von 14 Jahren, als ich meinen Vater überzeugen konnte mir eine ausgefallene Frisur machen zu lassen und das Geld dafür selbst verdienen durfte.“ Jugendliche in die Arbeitswelt und damit in die Welt der Erwachsenen zu integrieren wird durch ambulante, teilstationäre und stationäre Angebote unterstützt, die mit unterschiedlichen Konzepten, Aufträgen und Zielvorstellungen arbeiten. Eine gute Vernetzung der Angebote erspart den betroffenen Jugendlichen oft wertvolle Zeit und erhöht ihre Chancen in die Arbeitswelt integriert zu werden. Konzept der Fachtagung Bei der Fachtagung soll in Referaten von ExpertInnen die Situation der Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen umfassend dargestellt und in Arbeitskreisen vertiefend bearbeitet werden. Das „Vernetzungstreffen und die Posterpräsentation“ wird einerseits in einer „Helfernetzwerksimulation“ und andererseits in einer Posterpräsentation von neuen Projekten stattfinden. In der „Helfernetzwerksimulation – Ich zeig dir was ich kann!“ werden multiprofessionelle Arbeitgruppen anhand von Klientenbeispielen eine ideale Betreuungsform konzipieren und aufgetretene Fehler diskutieren. Für die Posterpräsentation neuer Projekte stehen Ausstellungstafeln (h:2m, b:1m) zur Verfügung. Anmeldung bitte bei der Fachtagungsorganisation (z.Hd. Fr. Mag. Wagner)! 3 Die Hauptreferate sollen die unterschiedlichen Aspekte der Arbeit und Arbeitsintegration, sowie die dazu nötigen Fähigkeiten im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung und Handlung darstellen. Arbeitskreise Arbeitsgruppen sind für alle Interessierten. Die Arbeitskreise werden zum Teil von den HauptreferentInnen, zum Teil von Praktikern aus dem Bereich der Jugendarbeit gestaltet. Diese sollen praktische Arbeitsfelder erörtern, neue Arbeitsinputs geben und theoretische Diskussionen, sowie Erfahrungsaustausch ermöglichen Zeitstruktur Donnerstag 09.00-11.00 I. Block 09.00-09.30 09.30-10.15 10.15-11.00 11.00-11.30 PAUSE 11.30-13.00 II. Block 11.30-12.15 12.15-13.00 13.00-14.00 MITTAGESSEN 14.00-15.30 III. Block 14.00-15.30 Begrüßung und Einleitung Tatzer 1. Referat: Fliedl „Arbeit als Teil der Persönlichkeit“ 2. Referat: Vrtis „Arbeit – Handeln“ 3. Referat: Wiesinger „Ergotherapeutische Beiträge zur beruflichen Integration“ 4. Referat: Dzierzbicka „Kreative Jobgestaltung“ Von Arbeitsräumen, Bildungsaufträgen und Jugendlichen Helfernetzwerksimulation „Ich zeig dir was ich kann!“ 15.30-16.00 PAUSE 16.00-17.30 IV. Block 16.00-16.45 Fishbowl d. Helfernetzwerksimulation 16.45-17.30 Posterpräsentationen 17.30-18.30 V. Block 17.30-18.30 Treffen der Plattform für Jugendarbeit 18.30 gemütlicher Ausklang mit Bewirtung 4 C) Mag. Elke Franthall, Mag.Manuela Nemesch, Hildegard Könighofer Die Wegbeschreibung zu einer neuen Arbeitshaltung – Betreuungsarbeit einmal anders Vom „Abwarten und Tee trinken“ zum „Schicksal in die Hand nehmen“ Anhand einiger Fallbeispiele wird die Entwicklung einer Arbeitshaltung beschrieben, die die TeilnehmerInnen zur Diskussion und Reflexion der eigenen Haltungen und Erfahrungen einladen soll. Freitag 09.00-10.30 I. Block 10.30-11.00 PAUSE 11.00-12.30 II. Block 12.30-13.30 MITTAGESSEN 13.30-17.00 III. Block 09.00-09.45 5. Referat: Spiel, Petscharnig „Der Aufbruch unseres Klientels in den realen Sozialstaat “ - Stationen einer Wanderung 09.45-10.30 6. Referat: Fakler „Arbeitsmarktservice zwischen Ethik und Ökonomie“ 11.00-11.30 7. Referat: Brunner „Die Arbeitswelt im Wandel – Trends, Chancen, Risiken“ 11.30-12.00 8. Referat: Gleitsmann „Der Jugend eine Chance“ Das Jobcoaching- und Vermittlungsprojekt für langzeitarbeitslose Jugendliche von AMS und WKO 12.00-12.30 9. Referat: Rötzer, Kerschbaum „ Gleichstellung“ 13.30-16.00 Arbeitskreise 16.00-17.00 Plenum D) MMag. Margit Kreuzhuber "Der Jugend eine Chance" - Erfahrungen nach rund einem Jahr Projektdauer Das Jobcoaching- und Vermittlungsprojekt "Der Jugend eine Chance" hebt sich von anderen Unterstützungsmaßnahmen für Jugendliche dadurch ab, dass jeder Jugendliche einen eigenen Coach bekommt, der nicht nur die Fähigkeiten und Kenntnisse seiner "Schützlinge" kennt, sondern auch in ständigem Kontakt mit Unternehmen ist. Damit steht der Jobcoach sowohl Jugendlichen als auch Unternehmen hilfreich zur Seite. In diesem Arbeitskreis berichten Jobcoach, Unternehmen und Jugendliche von Ihren Erfahrungen mit dem Projekt "Der Jugend eine Chance". Arbeitskreise A) Prim. Dr. Rainer Fliedl Berufsvorstellungen und Zukunftsphantasien Wie die Zukunftsphantasien der Jugendlichen ihre Berufswahl prägen und eine Orientierung in der "realen" Arbeitswelt ermöglichen oder behindern soll anhand von Fällen diskutiert werden. Die TeilnehmerInnen werden ersucht Beispiele aus ihrem Berufsumfeld mitzubringen! B) Mag. Karl Fakler & Mag. Martina Vodrazka Arbeitsmarktservice zwischen Ethik und Ökonomie Ökonomische Rationalität zu der der Gesetzgeber das AMS bei der Arbeitsvermittlung verpflichtet, das bürgerliche Arbeitsethos, das unsere Gesellschaft (weiterhin und weitgehend) prägt und einerseits von dem Menschen verlangt zu arbeiten und andererseits (in der Sicht Vieler) den Menschen ein Recht auf Arbeit verleiht, Menschen, darunter junge Leute, die die Pflicht zur (Erwerbs)Arbeit nicht mehr als unabweisbares moralisches Gebot erleben, schaffen ein Spannungsverhältnis das sich in täglichen Arbeit des AMS selten in reiner Form zeigt, das aber hinter vielen Konflikten zwischen AMS, arbeitslosen KundInnen und ihren "AnwältInnen/BetreuerInnen/HelferInnen und MentorInnen" steht. 5 E) DSA Michael Gnauer & OA Dr. Hans Scheidinger Ich Arbeit, du nix? Mit wie viel T schreibst man eigentlich Trottel? Gibt es positive Ansätze bei der gemeinsamen Betreuung von arbeitswilligen unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen und eher unwillligen oder unterpriviligierten österreichischen Minderjährigen und jungen Erwachsenen? Ausländerhass kontra Arbeitsplatz! Wer ist der Chef? Wieso helfe ich dem? – paradoxe Interventionen bei Jugendlichen, Behörden, Firmen – was bedeutet Nischensuche? Erfahrungs- und Wissensaustausch F) Mag. Christine Durec Clearing – eine Möglichkeit zur intensiven und individuellen Berufsorientierung In der Zusammenarbeit mit Clearing haben Jugendliche die Möglichkeit, sich intensiv mit ihren Berufswünschen auseinanderzusetzen, diese in der Praxis kennen zu lernen und Rat für weiteres Vorgehen zu erhalten. 6 G) Prim. Dr. Werner Leixnering, Dr. Angelika Demel, Mag. Marina Milanovic, DGKS Brigitte Sommerauer Futur starts now – ein Orientierungsprojekt für junge Menschen an der Schwelle der Berufsfähigkeit Bereits zu Ende der Schulpflicht zeigt sich bei manchen Jugendlichen, dass sie aufgrund einer psychischen/psychosozialen Beeinträchtigung spezielle Unterstützungsmaßnahmen für die Integration in den Arbeitsmarkt benötigen. Wir berichten über ein diagnostisch-therapeutisches Tagesklinik Projekt für Schulabgänger, als Grundlage für „Weichenstellungen“ der weiteren Begleitung in den Arbeitsprozess. H) DSA Brigitte Tuschl & Mag. Roland Vrtis Jugend und Arbeit: Multiprofessionelle Darstellung des aktuellen Angebotes und Bedarfs – Schaffung eines Positionspapiers Kurzdarstellung des stationären Berufsbildungsangebotes nach § 29 BAG, sowie Maßnahmen der beruflichen Integration mit Schwerpunkt integrative Berufsausbildung. Eingehen auf die Möglichkeiten und Grenzen der jeweiligen Angebote. Sammlung von Verbesserungsvorschlägen in einem Positionspapier. I) Prim. Univ.-Doz. Georg Spiel & Mag. Joachim Petscharnig Die Konzeption einer Sozialanwaltschaft für Jugendliche und junge Erwachsene mit besonderer Randständigkeit bei pro mente jugend. Entwicklung und Perspektiven Österreich ist ein vergleichsweise hoch entwickelter Sozialstaat. Dennoch lassen sich bei kritischer Betrachtung verschiedene Mechanismen der Ausgrenzung bestimmter Anspruchsgruppen beschreiben. Am Beispiel von Jugendlichen mit sozialer Randständigkeit werden strukturelle Ausgrenzungen im Bereich der Arbeitsmarktförderung und der Sozialhilfe exemplarisch dargestellt. Davon ausgehend sollen Möglichkeiten einer Sozialanwaltschaft für diese benachteiligte Gruppe vorgestellt und diskutiert werden. J) Mag. Christoph Stieber & Dir. Johannes Hofer Aus der Beschäftigungstherapie in den Arbeitsmarkt Das Lebensalter ist nicht gleichzusetzen dem Entwicklungsalter! Auch mit 30 noch Chancen auf einen Arbeitsplatz. Ist der Bildungsauftrag in der Beschäftigungstherapie wirklich auf die Integration in den 1. Arbeitsmarkt gerichtet? Modelle und Perspektiven, sowie pädagogische Konzepte werden gesucht und diskutiert. Input: Vorstellung des Projektes "Theater am Steg" der Lebenshilfe NÖ, "Job ABC" - Lernfelder in der Beschäftigungstherapie zur Entwicklung von Jobchancen 7 K) Mag. Sylvia Wiesinger Interdisziplinäre Betrachtungen individueller Handlungsdefizite und Förderansätze Praxisbezogene Arbeit in Kleingruppen: Reflexion von Ressourcen und Einschränkungen auf der Handlungsebene, Diskussion möglicher Förderansätze anhand unterschiedlicher Modelle. ReferentenInnen Brunner, Judith (Wien), Dr., Industriellenvereinigung, Bereich Gesellschaftspolitik Dzierzbicka, Agnieszka (Wien), Dr., Institut für Bildungswissenschaften, Universität Wien Fakler, Karl (Wien), Mag., Stellvertretender Landesgeschäftsführer des NÖ Arbeitsmarktservice Fliedl, Rainer (Hinterbrühl), Prim. Dr. med., FA Kinder- und Jugendneuropsychiatrie, Psychoanalytiker, Gruppendynamiktrainer, Leiter der Kinder- und Jugendneuropsychiatrie und Psychotherapie, Thermenklinikum Mödling Gleitsmann Martin (Wien), Dr., Abteilungsleiter der Abteilung Sozialpolitik und Gesundheit der Wirtschaftskammer Österreich Kerschbaum, Petra (Wien), Mag., Psychologin, Schlichtungsbeauftragte LSNÖ, Bundessozialamt Petscharnig, Joachim (Klagenfurt), Mag., pro mente jugend, Bereich Rehabilitation Rötzer, Manfred (Wien), HR Mag., Landesstellenleiter LSNÖ, Bundessozialamt Spiel, Georg (Klagenfurt), Prim. Univ.-Doz., Leiter der Abteilung für Neurologie und Psychiatrie des Kindes- und Jugendalters Vrtis, Roland (Korneuburg), Mag., Direktor des Landesjugendheim Korneuburg – sozialpädagogisches Jugend -Wohn- und Ausbildungszentrum Wiesinger, Sylvia (Graz), Mag., Psychologin, Ergotherapeutin, eingetragene Mediatorin, Leiterin von working-aspects graz ost und werk-design graz ost der Gesellschaft zur Förderung seelischer Gesundheit 8 Tagungsort Anfahrt NÖ Heilpädagogisches Zentrum Hinterbrühl Festsaal der Erwin Schmuttermeier Schule Urlaubskreuzstraße 15, 2371 Hinterbrühl Von Wien bzw. Südautobahn kommend: Fachtagungsleitung Dr. Ernst Tatzer (Leiter des NÖ HPZ Hinterbrühl) Über die A 21 Richtung St. Pölten – Abfahrt Gießhübl – links abbiegen – Berg hinunter – Ortsschild Maria Enzersdorf: erste Straße rechts – Urlaubskreuzstraße Von der Westautobahn kommend: Fachtagungsorganisation und Auskunft Auf der A 21 Richtung Graz – Abfahrt Hinterbrühl – rechts abbiegen – bei Hauptstraße links, Richtung Hinterbrühl. Nach dem Ortsbeginn nach ca. 1,5 km links abbiegen – durch das Ortszentrum (auch Richtung Burg Liechtenstein). Beim Erreichen der Bergkuppe links abbiegen – Urlaubskreuzstraße. Mag. Petra Wagner, E-mail: [email protected] 02236/48521-186 Anmeldung KJPP (Frau Tomschy, Fr. Woborny) 2371 Hinterbrühl, Fürstenweg 8, +43/2236/204/7614, Fax: +43/2236/204/7633 E-mail: [email protected] Homepage: http://www.noehpz.at Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Südbahn (Schnellbahn) bis Mödling – von dort mit dem Bus in Richtung Gießhübl – Station Marienhöhe oder Dreisteinstraße aussteigen - ein paar Schritte bis zur Urlaubskreuzstraße. Teilnahmegebühr 50.- € (siehe Anmeldeformular) Einzahlungen auf das Konto der Raiffeisenkasse Guntramsdorf BLZ 32250 KtoNr. 101.112.200. Die Anmeldungen werden in Reihenfolge der Einzahlungen auf das Konto berücksichtigt. Bei einem Rücktritt bis drei Wochen vor der Fachtagung behalten wir eine Bearbeitungsgebühr von 20 Euro ein, danach ist die volle Teilnahmegebühr zu bezahlen. (Eine Ersatzperson kann schriftlich genannt werden). 9 10