Informatik Teil 2: Schreibprogramme
Transcription
Informatik Teil 2: Schreibprogramme
Informatik Teil 2: Schreibprogramme Gymnasium Icking © 2011 Jörg D. Becker, Starnberg Einige nützliche Anwendungsprogramme Internet: Explorer, Firefox, SeaMonkey (letzterer erlaubt auch das Erstellen und Editieren von Internetseiten), Kompozer (Erstellen von Internetseiten) Editor: Schreibprogramm für reinen Text, einzige Formatierung ist meist RETURN (neue Zeile). Für Notizen vollkommen ausreichend, da muss man nicht immer WORD starten. Ausserdem nützlich für das Editieren von einfachen Textdateien im Betriebssystem. Bei Windows zu finden unter Zubehör; unter KDE gibt es z.B. kwrite als Editor. Schreibprogramm: Standardprogramm für Briefe, Berichte usw., z.B. Microsoft WORD oder OpenOffice Writer. (OpenOffice kost nix.) Satzprogramm: Komplexe Dokumente (Publikationen, Bücher usw.) erfordern oft spezielle Programme. Für Zeitschriften eignet sich z.B. Adobe InDesign. Für wissenschaftliche Zwecke ist Lyx eine exzellente Wahl, vor allem, wenn man ein gutes Schriftbild erwartet oder viele Formeln im Dokument hat. Tabellenkalkulation: z.B. Microsoft Excel oder OpenOffice Calc. Nützlich für Adressenlisten, vor allem aber für die betriebswirtschaftliche Kalkulation ("Ein chinesischer Geschäftspartner versteht vielleicht kein Englisch, aber er versteht Excel"). Bilderzeugung und Bearbeitung: z. B. Gimp (Pixelgraphik), Inkscape (Vektorgraphik) Brennprogramm: z.B. Nero, k3b (Brennen von CDs und DVDs) Notensatz: z.B. Capella, abc Audio-Editor: z.B. Audacity (Tonaufnahmen und Bearbeitung) Programmierung: z.B. C++, Java, Delphi / Lazarus (Entwicklung eigener "Anwendungen") Mit dem Download solcher Programme werden wir uns weiter unten befassen. Speichern und verändern Es ist ratsam, während des Arbeitens öfter zu speichern. Nichts ist frustrierender als ein Stromausfall oder ein Absturz des Programms oder des Betriebssystems, bei dem zwei Stunden intensiver Arbeit verloren gehen. Viele Programme speichern automatisch alle x Minuten, wobei x=10 ein vernünftiger Wert ist. Häufig kommt es vor, dass ein Dokument verändert werden soll, aber die ursprüngliche Fassung behalten werden soll. Zum Beispiel hat man schon eine Einladung oder einen Flyer gestaltet und möchte das Dokument nur aktualisieren; oder man hat ein Bild, das man bearbeiten will, ohne dass das Original verloren geht. Hier gilt die eherne Regel: 1. Lade die ursprüngliche Datei 2. Speichere sie sofort unter einem neuen Namen 3. Beginne dann erst mit dem Editieren Bei der Bildbearbeitung ist es u.U. sinnvoll, mehrere Versionen nacheinander zu speichern (jedes Mal unter einem anderen Namen, wie bild-1, bild-2, bild-3 usw.). Tipp: Oft vergisst man in einem Textdokument, das Datum zu aktualisieren (!) . Wichtige Operationen bei der Textverarbeitung Mit der linken Maustaste wird der Cursor gesetzt, der die Stelle markiert, an der z.B. etwas eingefügt werden kann. Markieren von Textstellen: mit gedrückter linker Maustaste über die Textstelle ziehen, oder vom Cursor aus bei gedrückter Shift-Taste mit den Pfeiltasten markieren. (Für Feinarbeiten ist die zweite Methode sehr zu empfehlen!) Kopieren, ausschneiden, einfügen: Über das Menue "Bearbeiten", mit Tastenkürzeln oder mit der rechten Maustaste auf einem markierten Bereich. Dieser landet in der Zwischenablage. Operation Tastenkürzel Kopieren STRG + c Ausschneiden STRG + x Einfügen STRG + v Jede Operation kann über das Menue Bearbeiten rückgängig gemacht werden oder mit dem Tastenkürzel STRG + z Das ist auch nützlich, wenn man aus Versehen etwas Irreproduzibles gemacht hat. Mit der Taste Einfg auf der Tastatur kann man zwischen Einfügen und Überschreiben umschalten. Meist möchte man etwas einfügen, sodass man beim Schreiben aufpassen muss, dass man nicht aus Versehen auf diese Taste kommt. Meist kann man heute zwischen vielen verschiedenen Schriftarten ("Fonts") wählen. Es ist auch nicht schwierig, neue Fonts aus dem Internet herunterzuladen und zu installieren. Man sollte aber vermeiden, in einem Dokument zu viele Schriftarten zu verwenden. Grundsätzlich unterscheidet man Serifenschriften (z.B. Times) und serifenlosen Schriften (z.B. Arial). Serifen sind die kleinen "Verzierungen" an den Buchstaben. Serifenlose Schriften gelten als "modern"; sie werden hauptsächlich für Schilder und in der Werbung verwendet. Serifenschriften sind aber (vor allem bei längeren Texten, wie Zeitungsartikel oder Bücher) leichter zu lesen. Daneben gibt es viele Zierschriften, wie z. B. URW Chancery. Times Arial URW Chancery Die Schriftart Times wurde 1931 für die Londoner Zeitung „The Times“ entwickelt. Der Font Arial ist, bis auf eine winzige Änderung, mit Helvetica identisch. Diese Schrift wurde (angeblich) für die Beschilderung des Flughafens Zürich entwickelt. Die professionelle Entwicklung einer neuen Schrift dauert oft ein oder zwei Jahre, weil nicht nur die Buchstaben gut aussehen sollen, sondern auch alle möglichen Buchstabenkombinationen (Wörter und Sätze), und ähnliche Zeichen, wie B und 8 oder I und l, sollen leicht unterscheidbar sein. Die Schriftgröße (genauer: Die Höhe von Großbuchstaben) wird in "Punkt" gemessen. Dabei gilt 1 Punkt = 1/72 Zoll = 25.4 mm / 72 ≈ 0.353 mm Bei einer 10-Punkt-Schrift ist die Höhe von Großbuchstaben, auf Papier gedruckt, also 10 x 0.353 mm = 3.53 mm.(Am Bildschirm hängt die Größe der Buchstaben auch vom eingestellten Zoomfaktor ab.) Über Einfügen – Sonderzeichen / Symbole erhält man Zeichen, die im normalen Zeichensatz nicht vorkommen, wie das Copyright-Zeichen ©, oder Buchstaben von Fremdsprachen, wie im ungarischen Čardas, oder griechische Buchstaben, wie Ώ. Über Format – Zeichen – Schrifteffekt kann man z.B. die Schriftfarbe einstellen. Hoch- und Tiefstellen, wie x5 oder H2O, kann in Format – Zeichen – Position erreicht werden. Dazu schreiben wir zunächst H2O, markieren die 2 und setzen dann die Position auf Tiefstellen. In Zeitungen z.B. läuft der Text nicht über die ganze Seite; jede Seite ist in mehrerer Spalten aufgeteilt. Die Zahl der Spalten kann in Format – Spalten eingestellt werden. Möchte man in eine neue Spalte schreiben, bevor die vorhergehende voll ist, kann man mit Einfügen – Manueller Umbruch – Spaltenumbruch der Kursor in die neue Spalte setzen. Analoges gilt für den Seitenumbruch, also das Setzen des Kursors in die nächste Seite, auch wenn die vorhergehende noch nicht voll ist. Die Menue-Einträge ändern sich leider nicht nur von einem Programm zu einem anderen, sondern auch von einer Programmversion zu einer anderen bei dem gleichen Programm. Je nach dem benutzten Programm lauten die Begriffe etwas anders, und der Benutzer muss manchmal etwas in den Menues herumsuchen, um die entsprechenden Einträge finden. Eine nützliche Funktion finden wir unter Datei – Seitenansicht. Die Seitenansicht stellt eine ganze Seite auf dem Bildschirm dar, sodass das Layout kontrolliert werden kann. Mit dem Feld Schließen kommt man zum Editiermodus zurück. Entwicklung der Schrift Zu den ältesten Schriften zählen die sumerische Keilschrift und die ägyptische Bilderschrift. Die Ägypter entwickelten aber auch schon eine Buchstabenschrift, die im Lauf der Zeit von anderen Völkern, u.a. den Sinaiten und den Phöniziern, übernommen wurde. Nach der griechischen Mythologie entführte Zeus in Gestalt eines weißen Stieres die phönizische Prinzessin Europa nach Kreta. Wahrscheinlich deutet dieser Mythos darauf hin, dass die Griechen von den Phöniziern bedeutende Kulturtechniken übernommen haben. Dazu zählen der Schiffsbau (insbesondere unter Verwendung eines Kiels), der Weinanbau und das Alphabet. Den griechischen (und manchen lateinischen) Buchstaben sieht man noch die ursprüngliche Bedeutung an (die sinaitische Form ist schematisch dargestellt): Name griechisch Name phönizisch Form griechisch Form sinaitisch Bedeutung Alpha Aleph A Stier (Kopf) Beta Beth B Haus (mit Eingang) Gamma Gimmel Γ Haken oder Kamel Delta Dalet Δ Tür (Angel und Blatt) Von der griechischen Schrift stammen u.a. die russische und die lateinische ab. Auf Letztere gehen heutigen die Standardschriften in Westeuropa, Amerika und Australien zurück. Aber auch in Westeuropa haben sich die Schriften verändert. Viele davon sind heute wieder als Computerschriften (fonts) verfügbar. Da in verschiedenen Gegenden seines Reiches unterschiedlich geschrieben wurde, ließ Karl der Große eine einheitliche Schrift entwickeln; google mal nach carolingia font. In Irland war eine hübsche Halbunzialschrift gebräuchlich (siehe halbunziale font). Aus der karolingischen Schrift entwickelten sich die Minuskeln und die Fraktur. (Über den Download von Schriftarten siehe unten den Abschnitt Download.) In der Renaissance begann eine Rückbesinnung auf die altrömische Schrift in Form der AntiquaSchriftenfamilie, zu der auch die heute gebräuchlichen Schriftarten (Times, Helvetica, …) gehören. In letzter Zeit ließen große Firmen eigene Schriften entwickeln, wie 2005 die Deutsche Bahn (DB type). Interessant ist auch die Schrift Meta, die entwickelt wurde, um kleine Schrift auf schlechtes Papier lesbar drucken zu können. Das Wort „Buchstabe“ geht auf die Runenschrift zurück, die anfangs auf Buchen-Stäbchen geritzt wurde. Buche ist ein sehr widerstandsfähiges und langlebiges Holz. Objektorientierte Bezeichnungen Objekt Zeichen Attribute: Schriftart (Times, Arial, …) Schriftgröße (10 Punkt, 12 Punkt, ...) Schriftschnitt (normal, fett, kursiv, …) Schriftfarbe (schwarz, cyan, …) Position (normal, tiefgestellt, hochgestellt …) ... Objekt Absatz Attribute: Ausrichtung (linksbündig, rechtsbündig, zentriert, Blocksatz) Zeilenabstand (1.2 Zeilen, 1.5 Zeilen, 2 Zeilen, …) Abstand vor / nach Absatz Einzug Nummerierung … Objekt Seite Attribute: Format (A4, A6, Letter, 15 x 10 cm, …) Ausrichtung (hoch, quer) Ränder (links, rechts, oben, unten) Spalten Kopf- und Fußzeilen Nummerierung Hintergrund … In ähnlicher Weise kann man Attribute der Objekte Tabelle, Grafik, Dokument usw. aufzählen. ٱ