Poly 75-59

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Poly 75-59
Poly 75-59
PUR-Elastomer Poly 75-59
Robuste Giessformen mit hoher Dauerhaftigkeit
Eigenschaften von Poly 75-59
Mischungsverhältnis (A:B)1:1
Shore Härte
A 60
Verarbeitungszeit
10 Minuten
Entschalung nach
4-8 Stunden
Farbe
bernstein
Viskosität, gemischt
2.500 cP
Dichte
1,05
Verarbeitungsanleitung
Die beiden flüssigen PUR–Elastomer Komponenten A + B werden im Verhältnis 1 :1 abgewogen.
Dabei sollte vorzugsweise die etwas flüssigere Komponente B in den Mischbehälter vorgelegt,
die höher viskose Komponente A daran anschließend zugefügt werden. Beide Flüssigkeiten
sind intensiv zu einer homogenen Masse aufzurühren.
Eine ausreichende Vermischung ist an der gleichmäßigen Färbung der innig aufgemischten
Komponenten A + B zu erkennen.
Es empfiehlt sich, die aufgerührte Menge vor Beginn der Abformung immer in ein sauberes
Behältnis umzufüllen, um ggf. ungemischte Anhaftungen von Wand und Boden des Rührtopfes
nicht auf das abzuformende Original zu bringen.
Achten Sie darauf, dass die angerührte Menge möglichst nach etwa einem Drittel der
Verarbeitungszeit vermischt ist, um genügend Zeit auf den Abguss verwenden zu können.
Die aus den beiden Bestandteilen gemischte Gießmasse ist unmittelbar zum Befüllen des
vorbereiteten, mit Trennmittel versehenen Objektes geeignet. Eine chargenweise Befüllung
kann in mehreren, kurz nacheinander aufgebrachten Schichten erfolgen.
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Wir empfehlen Unterbrechungen von max. 20 Minuten vor dem Auffüllen der jeweils
nächsten Schicht.
In der vorgegebenen Topfzeit (Verarbeitungszeit) sollte eine völlige Benetzung der
abzuformenden Oberflächen, insbesondere der feinen Details, vorgenommen werden.
Bei Originalen mit tiefen Unterschneidungen kann ggf. mit Pinsel oder kleinem Spatel leicht
nachgeholfen werden, um eingeschlossene Luftblasen zu verdrängen.
Die Entformung kann bereits nach ca. 24 Stunden (Lagerung bei Raumtemperatur) erfolgen.
Die dann zäh-elastische, reißfeste Gießform wird, unter Vermeidung von Gewalt, sorgsam vom
Original abgelöst.
Unterschneidungen und Vertiefungen erfordern das langsame Herauswinden der Form unter
Ausnutzung der Dehnung.
Ausgehärtete PUR-Elastomerformen eignen sich zur Belegung mit Beton, zementären
Bindemittelsystemen, Gips und Wachs.
Bei Epoxyd-, Polyurethan-, Polyesterharzen usw. sollten Vorversuche bezüglich einer Eignung
durchgeführt werden. Dies ist insbesondere bei „massiven“ Elementen wegen einer ggf.
höheren Temperaturentwicklung beim Vernetzen anzuraten.
Die Kernform dieses Waschbeckens besteht aus Poly 75-59.
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Vorbereitungen der Abformung
Poröse Modellstrukturen, z. B. aus Holz, Terrakotta oder Gips müssen in jedem Fall durch eine
geeignete, sorgsam aufgebrachte „Versiegelung“ aus Lack, PVA, Wachs oder Schmierseife
geschützt werden, um beim Abguss des 75er-Elastomers an der rauhen Modelloberfläche ein
Anhaften auszuschließen. Beachten Sie bitte, dass PUR – Elastomere auch auf versiegelten
Oberflächen ohne ein final aufgebrachtes Trennmittel grundsätzlich einen Verbund herstellen.
Das Original sollte beim Abgiessen vor Feuchtigkeit bewahrt bleiben.
Benutzen Sie beim Abguss einer versiegelten Vorlage immer und unbedingt ein dafür
geeignetes Trennmittel
, z. B. PolEase 2450.
Das Trennmittel sollte gleichmäßig, am besten durch Aufsprühen, verteilt werden und gut
ablüften. Ggf. mit einem weichem Pinsel, einem saugfähigen Lappen oder Papier von
verbliebenen Partikeln und überschüssigem Trennmittel befreien.
Zu viel Trennmittel beeinträchtigt die Detailgenauigkeit, überflüssiges Trennmittel verhindert die
Erstarrung von Harzen und Elastomeren und kann Defekte in der Formenoberfläche, z. B.
Lufteinschlüsse oder sichtbare Schlieren verursachen.
In jedem Fall sollte in einem kleinen Vorversuch die Verträglichkeit von
Formenoberfläche, Trennmittel und der zu verwendenden Gießmasse festgestellt
werden. Das schützt in jedem Fall vor unliebsamen Überraschungen.
Hohle, offenporige, poröse oder besonders leichte Objekte, die zur Abformung vorgesehen
sind, sollten auf der Rückseite des rundum abgedichteten Modells so präpariert sein, das eine
Entlüftung der Gießbox möglich ist. Dazu genügt in der Regel hinter dem zur Gießbox hin
abgedichteten Modell schon ein kleines Loch im Gießkasten.
Gefäß oder Gießkasten zum Abguss des Originals müssen sorgsam abgedichtet,
Umrahmungen auf der Unterlage gut aneinander fixiert sein, um ein unbeabsichtigtes Auslaufen
des Harzes während des Gießens auszuschließen. Plastilin, Vaseline, Schmieröl oder Schmierseife ist für solche Abdichtungen hervorragend geeignet, sofern die
Reaktionstemperatur des Materials es während dieser Zeit nicht zum Schmelzen bringen kann.
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Betonsteinprodukte aus fließfähigem, selbstverdichtendem Beton.
Mischen & Gießen
Sorgen sie möglichst für gleiche Temperaturen bei allen erforderlichen Materialien und
Werkzeugen. Optimal sind Verarbeitungsbedingungen zwischen 18–25° C in trockener
Umgebung. Bedenken Sie, dass ein gefülltes 20 l Gefäß im Winter bis zu 24 Stunden benötigen
kann, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen.
Legen Sie sich alle Werkzeuge und Geräte sauber gereinigt bereit. Sie sollten nicht während
der Herstellung, insbesondere beim Mischen und Gießen, nach irgendeinem benötigten
Gegenstand suchen müssen, gute Resultate benötigen eine zügige und geordnete
Vorgehensweise.
Bestandteile der Komponente B können bei längerer Lagerung dazu neigen, sich im Behälter
abzusetzen und müssen vor der Entnahme aus dem Lagerungsgefäß aufgemischt werden.
Wenn Gebinde nach Entnahme der Komponenten nicht umgehend wieder geschlossen wird,
tritt bald eine Beschleunigung der natürlichen Alterung ein. Die bislang hermetisch von
umgebender Luft abgeschlossenen Gieß-Komponenten A+B reagieren nach dem Öffnen des
Lagerbehälters durch den Kontakt mit Luftfeuchtigkeit. PolyPurge, ein Gas, schwerer als Luft,
verzögert diesen natürlichen Alterungsvorgang, wenn es vor dem Wiederverschließen in das
Lagerbehältnis eingesprüht wird.
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Wiegen Sie zunächst Komponente A in ein sauberes Gefäß aus Kunststoff.
Die zuvor aufgerührte Komponente B akkurat im Verhältnis 1A: 1B in den Mischbehälter
hinzugeben und mit vorgelegter Komponente A homogen vermischen. Es ist zu empfehlen, eine
genaue Waage zu verwenden.
Mischen Sie intensiv, aber schlagen Sie möglichst wenig Luft in die Masse. Streifen Sie mit
einem (unverzichtbaren) weichen (Gummi-) Schaber die zäh an der Gefäßwand befindlichen
und daher noch ungemischten Komponenten ab und führen diese durch Rühren der Masse der
Mitte des Rührtopfes zu. Wiederholen Sie diesen Vorgang, bis Sie sicher sind, dass alles
vermischt ist. Kundige Anwender geben den gesamten Inhalt des Rührtopfes trotzdem in einen
zweiten, sauberen Behälter und mischen alles noch einmal kurz auf.
Planen Sie Ihre Abformung mit der Uhr und kontrollieren Sie unbedingt den zeitlichen Ablauf
des Mischens und Befüllens. Das homogene Vermischen sollte möglichst nach 1/3 der
vorgeschriebenen, zur Verfügung stehenden Verarbeitungszeit abgeschlossen sein. Es
verbleibt Ihnen dann genügend Gelegenheit, um evtl. auftretende Luftblasen aus dem noch
ausreichend viskosen Material auszutreiben.
Nichts ist schwerer zu verschmerzen, als ein irreparabel verklebtes Original oder Modell, das
nicht wiederhergestellt werden kann.
Vermeiden Sie Hektik!
Planen Sie sorgfältig ihre Vorgehensweise. Beginnen Sie, insbesondere wenn Sie über wenig
Erfahrung mit dem verwendeten Material verfügen, mit kleineren Ansätzen.
Gießen der Form
Vermeiden Sie Lufteinschlüsse. Die meisten Formen können auf eine simple Art, einfach durch
gleichmäßiges, stetiges Gießen auf eine (möglichst der höchsten) Stelle des Modells hergestellt
werden. Durch das Fließen der Gießmasse über die Formenoberfläche entlüftet sich die Masse
weitgehend selbst.
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Bei besonders feinen Details oder Hinterschneidungen empfiehlt es sich, diese vorab mit einer
kleinen Menge zu füllen und durch Adhäsion verursachte Luftblasen mit einem sauberen Pinsel
oder Stift „heraus zu schieben“. Das hierfür verwendete Werkzeug muss frei von Trennmittel
oder dessen Resten sein. Gehen Sie dabei vorsichtig vor, damit diese Art des Agitierens nicht
den Trennfilm zerstört, den Sie zuvor zur problemlosen und leichten Entformung aufgebracht
hatten.
Erstarrungsreaktion und Entformen
Lassen Sie die gefüllte Form unter den gleichen Temperaturen aushärten, die beim Mischen
und Befüllen geherrscht haben.
Entformen Sie bitte sorgfältig und möglichst ohne Anwendung von Gewalt, lassen Sie sich Zeit.
Vermeiden Sie unbedingt Überdehnungen, „schälen“ sie die neue Form vom Original. Am
besten belassen Sie die Form bis zum endgültigen Abschluss der Reaktion auf dem Original,
bevor Sie entformen und, mit geeignetem Trennmittel versehen, zur ersten Belegung
vorbereiten.
Schwinden wird während des Erstarrens maßgeblich durch schnelles Erwärmen und folgender
Abkühlung verursacht. Vermeiden sie schnelle Abkühlung und abrupte Temperaturwechsel.
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