Toleranz = Feigheit?
Transcription
Toleranz = Feigheit?
Klasse: Name _____________________________________________________ Vorname _____________________________________________________ Schlussprüfung 2012 Allgemeinbildung Teil 2 Toleranz = Feigheit? Teil 2 mögliche Punkte 100 erreichte Punkte Unterschrift Examinatorin/Examinator Unterschrift Expertin/Experte 1/20 Informationen zur Prüfung Bewertungsskala LAP 2012 Punkte 130-124 123-111 110-98 97-85 84-72 71-59 58-46 45-33 32-20 19-7 6-0 Note 6 5.5 5 4.5 4 3.5 3 2.5 2 1.5 1 Zeitlicher Ablauf Zeit 8.00 - 8.30 Uhr Auftrag Fragen zur Allgemeinbildung Dauer 30 Minuten 8.30 - 8.50 Uhr Pause 20 Minuten 8.50 - 11.20 Uhr Sprache und Gesellschaft 150 Minuten Erlaubte Hilfsmittel - eigene Unterlagen Gesetzestexte Buch Allgemeinbildung Duden Wörterbuch Taschenrechner Hinweise zur Prüfung - Die Aufträge ergeben unterschiedliche Punktzahlen. Verweilen Sie nicht zu lange bei einem Auftrag, für den es nur wenig Punkte gibt. Falls Sie am Ende noch Zeit haben, können Sie sich mit den übersprungenen Aufträgen beschäftigen. - Lesen Sie zuerst den Auftrag, bevor Sie mit dem Text beginnen. Sie erhalten so einen Überblick, worauf Sie bei der Bearbeitung besonders achten sollten. - Einige Aufträge werden nach Inhalt und Sprache beurteilt. Die Punkte für die Sprache erhalten Sie nur, wenn Ihre Lösung im Zusammenhang mit der Aufgabe steht und falls verlangt, in vollständigen Sätzen geschrieben ist. - Überprüfen Sie die Rechtschreibung und Grammatik. - Schreiben Sie mit Kugelschreiber, Füllhalter oder Feinliner. Aus rechtlichen Gründen darf die Prüfung nicht mit Bleistift geschrieben werden. 2/20 Lesen Sie die Ausschnitte eines Interviews. » Oft ist Toleranz nur ein anderes Wort für Feigheit « Thomas Hürlimann, Schweizer Schriftsteller mit Wohnsitz Berlin, vermisst in seiner Heimat die Kraft der Mitte. Den Weg in eine positive Zukunft könnten die Secondos weisen. Mit Thomas Hürlimann sprach Hannes Nussbaumer in Berlin Später kamen die Nazis auf und gaben dieser Furcht neue Nahrung. Um es mit Nietzsche2 zu sagen: Man richtete die Nüstern nach innen. Und das ist gefährlich. Weil man dann den Arsch zur Welt hat. Und dann kann es eben sein, dass man in diesen Arsch getreten wird. Die Globalisierung macht auch uns Heutigen zu schaffen. Ja, wir müssen uns in einer neuen Epoche neu definieren wie die Eidgenossen 1798 beim Einmarsch der napoleonischen Truppen. Das Neue zu akzeptieren, fällt schwer, denn heimisch sind wir immer nur im Konkreten, das heisst im «Gewachsenen». Ernst Jünger hat gesagt: «Auf einer Kugel ist jeder Punkt ein Mittelpunkt. » Es geht darum, in der globalen Welt unseren Punkt zu retten. Sehnen Sie sich zurück nach der Schweiz Ihrer Kindheit? Meine Kindheit fiel in eine regressive Phase des Landes. Man war heil durch den Zweiten Weltkrieg gekommen, bürgerliche und religiöse Werte hatten sich bewährt. Als ich in Zug Ministrant war, gab es zwei Kirchen in der Stadt, beide waren am Sonntag brechend voll, und nach der 1.-August-Rede hat die ganze Stadt den Schweizer Psalm gesungen, alle mit Tränen in den Augen. Was können wir von unseren Vorfahren lernen, die damals die Epochenwende bewältigt haben? Seit den Söldnerzeiten ist die Schweiz international vernetzt. Allerdings gehen wir mit diesen günstigen Verbindungen nicht selbstbewusst um, sondern defensiv und ängstlich. Sie wünschen sich von der heutigen Schweiz mehr Selbstbewusstsein? Ja. Anders als die Schweizer Wirtschaft ist unsere Politik nach innen gerichtet. In den letzten Jahrzehnten betrieb man in Bern hauptsächlich Innenpolitik. (...) Es ist unglaublich, dass in Bern kein Mensch wahrhaben will, in welch brandheisser Situation unser Land steckt. Die Sensibilität für die Aussenwelt ist uns abhanden gekommen. Warum verloren wir die Sensibilität? In seinen Anfängen war der Bundesstaat umgeben von lauter Kaiserreichen. Jene Schweiz, ich nenne sie die Gottfried-Keller-Schweiz1, hat sich als radikale Demokratie verstanden. Und sie hat gesagt: Jeder Verfolgte ist uns willkommen. Denn von jedem können wir etwas lernen. (...) Die literarische Weltspitze lebte in der Schweiz. Denn hier durfte man denken, sagen, schreiben und publizieren, was man wollte. Die Schweiz hat von dieser Freiheit unglaublich profitiert. Doch damit war 1918 Schluss. Als die Spanische Grippe über das Land hereinbrach, entstand die Furcht, das Böse komme von aussen – wie die Viren. Eine Idylle? Zug war ein (...) blühendes Städtchen, in dem man sich nicht unwohl fühlte. Doch im Religiösen wie im Sexuellen herrschte Unterdrückung. Als die schöne junge Martha Christen am Landsgemeindeplatz eine Bar eröffnete, wetterte der Stadtpfarrer Stäuble von der Kanzel herab, die Bar müsse verboten werden – und jeder, der sie betrete, sei ein übler Sünder. So einen Pfarrer wünsche ich mir nicht zurück, aber ich freue mich auch nicht über die Leere der Gotteshäuser, im Gegenteil. Diese Leere macht mir Angst. Eine Gesellschaft ohne Religion (...) ist verloren. Sie trauern der CVP nach? Ich vermisse alle drei Parteien der Mitte, auch den Freisinn und die SP. Nach Franz Steinegger3 bei der FDP und Helmut Hubacher4 bei der SP kamen die Ideologen. Ideologen haben mit der Mitte nichts im Sinn, sie tendieren zu radikalen Positionen. Übernehmen sie den Karren, fahren sie ihn früher oder später an die Wand. Schweizer Dichter, 1819-1890 deutschsprachiger Philosoph, Dichter und Philologe 3 Nationalrat von 1980-2003, Kanton Uri 4 Präsident der SP von 1975-1990 1 2 3/20 Ohne starke Mitte kein gesundes Land? Genau. Eine Demokratie lebt aus der Mitte. Wenn die Mitte zur Leerstelle wird, übernehmen die Flügel, sprich die Ideologen – und dann gute Nacht! Sind Grenzen ein Mittel gegen Leere? Zumindest müssen wir die heute unsichtbar gewordenen Grenzen ins Sichtbare holen, wenn wir uns dem Sog der Leere entziehen wollen. (...) Wer denkt, muss auch das Inhumane denken, sonst kommt er nirgendwo hin. (...) Oft ist Toleranz nur ein anderes Wort für Feigheit. Oder für die Unfähigkeit, sich selber zu definieren, sich selber zu behaupten. Denken Sie anders über die Schweiz, seit Sie in Berlin leben? Ich bin im Ausland schweizerischer geworden. In Deutschland politisiert man strikt von oben nach unten – was unten ist, zum Beispiel ein Schulhof, der für Lehrer lebensgefährlich ist, interessiert hier niemanden, dafür haben sie gar keine Zeit, sie müssen ja die Welt oder das Klima retten. In der Schweiz ist das Gegenteil der Fall. Hier ist die Gemeinde das Wichtigste, was wiederum zur Folge hat, dass sich niemand für die Aussenpolitik interessiert. Beide Systeme haben ihre Nachteile. Wird die Schweiz aus der Leere finden? (...) Wir sind ja ein bisschen langsam. Wir haben den Bergschritt in uns. Dafür fehlt uns die Begabung zur Beschleunigung. In einer Zeit, in der sich alles beschleunigt, ist dieser Mangel unser Glück. Im Bergschritt nimmt man auch steile Passagen. Müssen wir intolerant sein? Von Afrika kommen die Boote, randvoll mit Flüchtlingen. Wie reagieren? Sage ich: Soundso viele lassen wir an Land, soundso viele schicken wir zurück, nehme ich eine Selektion vor – wie der KZ-Arzt Mengele5 auf der Rampe von Auschwitz. Sage ich aber: Kommet alle zu uns, wir freuen uns auf euch, trage ich auf obszöne Weise mein Gutmenschentum vor mir her (...). Sie weichen aus. (...) Es ist unmöglich, rein ideologisch oder moralisch auf solche Fragen zu reagieren. Da hilft uns nur eine klare Benennung der Fakten und eine abwägende, von Fall zu Fall entscheidende Politik aus der Mitte. Haben wir das politische Personal, das beim Aufstieg vorangeht? Meine Generation hat einen schlimmen Fehler gemacht. (...) Wer in den Gemeinderat ging, wurde ausgelacht. An diesem System leidet die Schweiz noch bis heute. Aber das lässt sich korrigieren. Noch hat das Land eine gut ausgebildete Jugend – mit einem grossen Secondo-Anteil. Die Secondos haben nicht vergessen, weshalb ihre Grosseltern oder Eltern aus verarmten Gegenden Italiens oder aus dem vom Krieg versehrten Jugoslawien in die Schweiz eingewandert sind. (...) Sie müssen es machen, wie in den Gründerjahren unseres Staates. (...) Thomas Hürlimann Autor, Denker, Schweizer Er ist eine der kräftigsten Stimmen der Schweizer Literatur: Thomas Hürlimann, geboren 1950 in Zug. Der Sohn von CVP-Bundesrat Hans Hürlimann hat sich in seinem Schaffen immer wieder mit der jüngeren Schweizer Geschichte sowie mit der katholischen Welt auseinandergesetzt, der er entstammt. Mehrere seiner Werke erregten grosses Aufsehen, so «Fräulein Stark», «Vierzig Rosen» oder «Der grosse Kater». Letzteres wurde mit Bruno Ganz in der Hauptrolle verfilmt. (...) Hürlimann lebt in Berlin, äussert sich aber regelmässig zum politischen Geschehen in der Schweiz. 5 SS-Arzt von 1943-1945 in Auschwitz im Dritten Reich Auszugsweise Veröffentlichung dank freundlicher Genehmigung des Tages-Anzeigers Nussbaumer, H. (2011, 1. Juli). Oft ist Toleranz nur ein anderes Wort für Feigheit . Ein Gespräch über die Schweiz. Tages-Anzeiger. - Zürich, S. 30/31 (gekürzt). 4/20 1) Thomas Hürlimann äussert sich im Interview dazu, was Toleranz für ihn bedeutet. Die Meinungen, was man unter Toleranz versteht und ob diese wichtig oder nicht erstrebenswert ist, gehen weit auseinander. Punkte Schreiben Sie in mindestens vier vollständigen Sätzen, was Sie unter Toleranz verstehen, und ob Sie diese als wichtig erachten. Sie können auch von einem eigenem Beispiel ausgehen. (4) (Inhalt 2/ Rechtschreibung 1/ Stil 1) Sprache /4 5/20 Total Punkte (5) nicht im Text nein Beantworten Sie die folgenden Aussagen zum Text, indem Sie die richtige Antwort ankreuzen. ja 2) Die Schweiz ist nur ein Punkt in der globalen Welt. Früher, zu Söldnerzeiten, trat die Schweiz nicht selbstbewusst auf. Die Schweizer Wirtschaft ist nicht nach innen gerichtet. Die frühere, so genannte Gottfried-Keller-Schweiz, war ein Kaiserreich. In Zug absolvierte Hürlimann seinen Militärdienst. Wer damals eine Bar betrat, tat nach Pfarrer Stäuble etwas Unrechtes. Die Gesellschaft in der Schweiz sollte alle Religionen tolerieren. Nach Hürlimann sollten wir auch das Inhumane denken. Hürlimann vertritt die Meinung, dass alle Flüchtlinge aus Afrika aufgenommen werden sollten. Sprache /5 Secondos sind gemäss Hürlimann ein Problem, da sie oft zu stark mit ihrer ehemaligen Heimat verbunden sind. 3) Erklären Sie die folgenden Begriffe in mindestens einem vollständigen Satz. (jeweils 1 Punkt: Inhalt ½/ Rechtschreibung und Stil ½) Epoche (1) Söldner (1) Karren (1) Sprache /3 6/20 Total 4) In der ersten Interviewfrage erfahren wir etwas über Hürlimanns Meinung zur Globalisierung. Definieren Sie, was man unter Globalisierung versteht. Punkte (1) Gesellschaft /1 5) Die Globalisierung hat einen Einfluss auf die Wirtschaft, Politik, Kultur, Information und Kommunikation der einzelnen Länder, beispielsweise auch auf die Schweiz. Wählen Sie eines der Einflussgebiete (z.B. Wirtschaft oder Kultur…) und geben Sie ein konkretes Beispiel an, wie dieses Gebiet durch die Globalisierung beeinflusst wird. Notieren Sie mindestens zwei Sätze. (2) Gesellschaft /2 6) In der zweiten Frage spricht Hürlimann zur internationalen Vernetzung der Schweiz. Nennen Sie eine europäische Organisation, in der die Schweiz Mitglied ist, und eine, der die Schweiz nicht angehört. Europäische Organisationen: (2) · __________________________________________________ (Schweiz ist Mitglied.) Gesellschaft /2 · __________________________________________________ (Schweiz ist nicht Mitglied) 7) Formulieren Sie in mindestens zwei Sätzen, warum die Schweiz nicht der EU beigetreten ist. (4) (Sprache: Rechtschreibung/ Stil 1 Pkt. pro Satz) Sprache /2 Gesellschaft Gesellschaft /1 /2 7/20 Total 8) Notieren Sie je zwei Vor- und Nachteile, welche die Schweiz bei einem EU-Beitritt hätte. (Wirtschaft, Politik, Kultur, Information und Kommunikation) Punkte (4x½) Vorteile bei EU-Beitritt: · ____________________________________________________________________ · ____________________________________________________________________ Gesellschaft Nachteile bei EU-Beitritt: /2 · ____________________________________________________________________ · ____________________________________________________________________ 9) Die Parteien in der Schweiz haben unterschiedliche Haltungen zur Zusammenarbeit mit der EU. a) Notieren Sie je den Namen einer Partei, die sich für eine enge Zusammenarbeit mit der EU stark macht und den Namen einer, die eher dagegen argumentiert. Partei, die sich für eine enge Zusammenarbeit mit der EU einsetzt: _________________________ (1) Partei, die gegen eine enge Zusammenarbeit mit der EU ist: ______________________________ (1) Gesellschaft /2 b) Formulieren Sie in mindestens drei Sätzen, ob und warum Sie für einen Beitritt der Schweiz zur EU stimmen würden oder auch warum Sie dagegen wären. (3) (Sprache: Rechtschreibung/ Stil 1 Pkt. pro Satz) Sprache /3 Total 8/20 10) Am Rande geht Hürlimann in seinem Interview auf die Schweizer Wirtschaft ein. Gemäss ihm zeigt diese sich offener als die Politik. Punkte Jede Volkswirtschaft lässt sich in drei Sektoren unterteilen. a) Benennen Sie die drei Sektoren und fügen Sie jeweils ein Beispiel an. (3) 1.Sektor: (½) Beispiel: (½) 2. Sektor: (½) Beispiel: (½) 3. Sektor: (½) Gesellschaft Beispiel: 11) ½ ( ) /3 Die untenstehende Grafik zeigt, wie sich die drei Sektoren im Zeitraum zwischen 1800 und 2000 in der Schweiz veränderten. Formulieren Sie eine Aussage zu jedem Sektor. (3) 100 90 80 70 60 3. S ektor 50 2. S ektor 40 1. S ektor 30 20 10 0 1800 1850 1900 1950 2000 Abb. 1, Quelle: BFS · Aussage 1 Gesellschaft /1 Total 9/20 Punkte · Aussage 2 Gesellschaft /1 · Aussage 3 Gesellschaft /1 12) Im Moment spricht man von einem „starken“ Franken. Erklären Sie, was man darunter versteht und schreiben Sie, welche Auswirkungen dies auf die Schweizer Wirtschaft hat. Geben Sie ein konkretes Beispiel. (5) Erklärung „starker“ Franken: Gesellschaft /2 Auswirkungen des „starken“ Frankens auf die Schweizer Wirtschaft: Gesellschaft /3 13) Die zwei wichtigsten Wirtschaftsteilnehmer sind die Produzenten und die Konsumenten. Geben Sie drei weitere wichtige Wirtschaftsteilnehmer an. (3) · ____________________________________________________________________ · ____________________________________________________________________ · ____________________________________________________________________ Gesellschaft /3 Total 10/20 Punkte 14) Die Produzenten zahlen den Konsumenten für ihre Arbeit Löhne. Wichtige Gesetzesregelungen zum Thema Arbeitsrecht finden sich im Obligationenrecht. Beurteilen Sie folgende zwei Situationen zum Arbeitsrecht. § Ihr Vorstellungsgespräch verlief erfolgreich. Sie können in Kürze Ihre Stelle antreten und erhalten den Arbeitsvertrag zugeschickt. Dieser enthält folgende Bestimmungen: - Probezeit: sechs Monate - Kündigungsfrist: generell und immer ein Monat - Ferien: drei Wochen pro Jahr - Höchstarbeitszeit pro Woche: 50 Stunden - Überstunden bis zu einem gewissen Umfang möglich Notieren Sie drei Mängel dieses Arbeitsvertrages und geben Sie den entsprechenden Gesetzesartikel an. (6) Mangel 1: Gesellschaft /2 Mangel 2: Gesellschaft /2 Mangel 3: Gesellschaft /2 § Formulieren Sie in mindestens zwei Sätzen, wie Sie sich am besten in dieser Situation verhalten sollten. Führen Sie eine Begründung an. (2) Gesellschaft /2 11/20 Total § Sie arbeiten erfolgreich fünf Jahre bei der obigen Arbeitsstelle. Dann verlassen Sie diese auf eigenen Wunsch, da das Arbeitsklima häufig angespannt war und sich Ihnen eine spannendere Herausforderung bietet. Punkte Ihr Arbeitgeber ist über Ihre Kündigung verärgert und äussert sich im Arbeitszeugnis nicht besonders positiv über Sie. Notieren Sie in mindestens zwei Sätzen, wie Sie in dieser Situation vorgehen können. (2) Gesellschaft /2 Gesellschaft Sprache /2 /2 15) Nach Hürlimann hat sich der Bundesstaat in seinen Anfängen als „radikale Demokratie“ verstanden. a) Die Bezeichnung „radikale Demokratie“ verrät den Schriftsteller Hürlimann. Geben Sie an, wie Politiker und Staatsrechtler die drei Formen der Demokratie bezeichnen. (3) · ____________________________________________________________________ · ____________________________________________________________________ Gesellschaft · ____________________________________________________________________ b) Formulieren Sie in Sätzen, in welcher Demokratieform das Volk das grösste Mitspracherecht hat. Begründen Sie Ihre Antwort. /3 (2) Gesellschaft /2 Total 12/20 16) Hürlimann setzt im Interview Toleranz mit Feigheit gleich. Zur Feigheit sagt er aber nichts Genaueres. Denken Sie an Situationen in Ihrem Leben oder an Artikel in Zeitungen, in denen das Thema Feigheit eine Rolle spielte. Punkte a) Schreiben Sie eine Erzählung zum Thema „Feigheit“. b) Setzen Sie einen aussagekräftigen Titel. c) Formulieren Sie eine Einleitung, die an das Geschehen und die Personen der Erzählung heranführt. d) Bauen Sie im Hauptteil Spannung auf bis zum Höhepunkt. e) Lösen Sie im Schlussteil die Spannung auf. Der Umfang sollte ca. 150 Wörter betragen. Geben Sie Ihre Gedanken in vollständigen Sätzen wieder. Bewertung Inhalt Ausdruck Rechtschreibung/Grammatik Form Punkte 10 4 5 1 Sprache (20) / 20 Erreichte Punkte Text Erzählung: Wörter pro Abschnitt Wörter pro Abschnitt 13/20 Total Wörter pro Abschnitt Wörter pro Abschnitt Wörter pro Abschnitt Total Wörter ____________ 14/20 Total 17) Hürlimann gibt im Interview an, dass er alle drei Parteien der Mitte vermisst, nämlich die CVP, den Freisinn (FDP) und die SP. Notieren Sie die von Hürlimann genannte Partei, die gemäss Politologen nicht als MittePartei einzuordnen wäre. 18) Punkte Gesellschaft (1) /1 Neben den Parteien setzen sich für Ihre Interessen in der Gesellschaft auch Verbände ein. a) Nennen Sie ein Beispiel für einen Verband. Gesellschaft (1) /1 b) Formulieren Sie in Sätzen, worin sich Partei und Verband ähneln und worin sie sich unterscheiden. (2) Gesellschaft /2 19) Im weiteren Verlauf des Interviews fällt das Wort „Klima“. (4) Geben Sie zu dem nachfolgenden Aspekt sowohl ein konkretes Problem als auch die Ursache und einen möglichen Lösungsansatz an. Wasser: Problem (Beispiel): Gesellschaft /1 Ursache (Beispiel): Gesellschaft /1 Lösungsmöglichkeiten (2 Beispiele): Gesellschaft /2 15/20 Total 20) Betrachten Sie die unten stehende Abbildung und äussern Sie sich in mindestens drei Sätzen dazu. (3) Punkte Abb. 2 (Sprache: Rechtschreibung/ Stil 1 Pkt. pro Satz) Sprache /3 21) Wenn es um den Schutz unserer Umwelt geht, hört und liest man immer wieder das Wort „Nachhaltigkeit“. a) Erklären Sie in einem Satz, was man darunter versteht. (1) Gesellschaft /1 b) Geben Sie ein Beispiel, wie Sie nachhaltig handeln können. (1) Gesellschaft /1 16/20 Total 22) Korrespondenz Punkte Der Schweizer Schriftsteller Hürlimann wohnt derzeit in Berlin, wohin Sie schon längst reisen wollten. Natürlich blieb es nicht nur bei dem Wunsch. Angesichts des schwachen Euros und der Tatsache, dass Berlin zu den günstigsten Hauptstadtdestinationen Europas zählt, setzten Sie Ihre Reiseideen um. Da Ihr Budget während der Lehre nicht so gewaltig ist, suchten Sie lange und fanden im Internet die Reiseagentur „Youngpeople“ mit einem Superangebot für ein Wochenende in Berlin mit Flug Basel-Berlin Schönefeld. Der Flug mit Easy-Jet hatte zwar Verspätung, verlief ansonsten aber reibungslos. Das Hostel in Berlin war eigentlich sehr schön. Leider hatte Ihnen aber niemand mitgeteilt, dass derzeit ein An- und Umbau erfolgt. Auch am Samstag begannen die lärmintensiven Bauarbeiten um 7.00 Uhr. Im ganzen Hostelbereich lag Baustaub und es roch intensiv nach frischer Farbe. Da der Frühstücksraum umgebaut wurde, mussten Sie im Gang frühstücken. Der Preis für das Gesamtarrangement war nicht so hoch. Trotzdem hatten Sie sich nicht vorgestellt, auf einer „Baustelle“ zu übernachten. Da die Reise im Voraus bezahlt werden musste, konnten Sie im Hostel kein Geld zurückverlangen. Verfassen Sie einen Brief an die Reiseagentur mit einer Bitte um angemessenen Rabatt. Sprache / 10 Adresse der Reiseagentur: Reiseagentur „Youngpeople“ Hintere Bahnhofstrasse 32 5000 Aarau Schreiben Sie den Brief in korrekter Darstellung auf der nächstfolgenden Seite. Bewertung Punkte Form 3 Punkte Rechtschreibung 3 Punkte Inhalt 4 Punkte Erreichte Punkte Total 17/20 Brief 18/20 19/20 Notizen/Entwürfe Literaturangabe: · Nussbaumer, H. (2011, 1. Juli). Oft ist Toleranz nur ein anderes Wort für Feigheit“. Ein Gespräch über die Schweiz. TagesAnzeiger. - Zürich, S. 30/31 (gekürzt). Abbildungsverzeichnis: · Titelbild: - Vermummte. (2011, 15. Oktober). http://www.google.ch/imgres?imgurl=http://www.abendblatt.de/multimedia/archiven. - Flüchtlinge. (2011, 15. Oktober). http://3.bp.blogspot.com. - Jugendliche. (2011, 15. Oktober). http://www.zeitpunkt.ch/uploads/pics/Jugendliche.jpg. - Punks. (2011, 15. Oktober). http://www.pophistory-oberfranken.de/images/Szene_IMG/punks.jpg. · Abb. 1, S. 9, BFS. (2011, 20.Oktober). http://www.bfs.admin.ch/. · Abb. 2, S. 16, Wasser. (2011, 20. Oktober). http://www.water-forum.com/page_1.htm. © BFGS / SEP 2012 20/20