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Püschel_Neuss_final
23.02.2007
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Inhalt
1 Auf der Flucht
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2 Roms „erster Fuß“ an der Erft
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3 Ein Sommerlager namens Novaesium
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4 Rebellische Germanen, mutige Bataver
und wilde Franken
5 Alarm! Die Drachenboote kommen!
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47
6 Ein Schutzpatron für die Stadt –
der heilige Quirinus
59
7 Tile Kolup, der „Kaiser“ von Neuss
69
8 Gefangen im Mittelalter!
85
9 1475 – die große Belagerung
96
10 Der große Neusser Stadtbrand von 1586
und Hester Jonas – eine Hexe?
106
11 Mathias Weber – der „Fetzer“ in Neuss!
113
12 Ein uraltes Mittel gegen Bösewichte
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13 Zeittafel
138
14 Worterklärung
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Auf der Flucht
Mittags war es in der Neusser Innenstadt meistens ziemlich
ruhig – und doch: Nick ahnte schon, dass er verfolgt wurde,
noch ehe er sich umdrehte. Auch ohne ein verdächtiges
Geräusch. Und auch ohne nur einen Jackenzipfel dieser Kapuzenbande zu erspähen, die aktuell nur ein Ziel hatte – sich an
ihm zu rächen!
Wachsam trabte er die Erftstraße von der Schule in Richtung
nach Hause entlang, nicht ohne ab und zu hinter sich zu blicken
und nach seinen Verfolgern Ausschau zu halten.
Okay, dachte er, es war ein Risiko gewesen, in der Mathestunde angeblich aufs Klo zu müssen, sich stattdessen aber zu
den Garderobenhaken zu schleichen. Und dann mit Edding –
diesem mit dem weißen Lack, der nicht so leicht abging – all
diese harmlos lächelnden Smilies auf die finster-schwarzen
Jacken der größeren Schüler zu malen. Natürlich nur auf die,
von denen Nick sicher wusste, dass sie dieser blöden Bande
angehörten. Dieser wegen ihrer Jacken so genannten Kapuzenbande, die den jüngeren Schülern so gerne üble Streiche spielte.
Und damit die Kinder schadenfroh in Angst und Schrecken versetzte. Das war es auch, was Nick immer besonders geärgert
hatte – immer auf die Kleineren, das war unfair!
Oft genug war er selbst schon das Opfer gewesen: Er hatte
seinen Geometrie-Zirkel nach dem Unterricht in seinem platten Fahrradreifen stecken gehabt oder sein Deutschheft an Stelle
der Papierrolle auf dem Jungenklo gefunden …
Die finstere Kapuzenbande würde mit den Grinsegesichtern
auf den Jacken jedenfalls in Zukunft weit weniger einschüch-
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ternd auf die jüngeren Schüler wirken, hoffte Nick. Kennzeichen der
Bande waren die Reißverschlüsse, die
sie in ihre Kapuzen eingenäht hatten
und die sich so zuziehen ließen, dass nur
noch die furchterregenden Augen der
Typen sichtbar waren …
Hätte er doch nur nicht den Fehler
gemacht, diesen blöden weißen Stift hinten in der Hosentasche zu behalten!
Die Typen mit ihren schwarzen Kapuzen hatten ihn sowieso schon irgendwie
in Verdacht gehabt – und dann hatte
Nick sich auf dem Schulhof auch noch
gebückt, um seinen Sportbeutel aufzuheben – dabei war es passiert: Sein
weißer Edding war aus der Tasche
herausgerutscht und direkt vor die Füße
des Anführers gerollt! Acht stechende
Augenpaare hatten sich durch die Kapuzenschlitze
hindurch sogleich auf Nick geheftet. Und in ihnen hatte nichts
als eiskalte Wut gestanden!
Nick hatte gemacht, dass er fortkam und sich im Geräteraum der Turnhalle versteckt. Dann war er – wie ein Hase Haken
schlagend – zu seinem Klassenraum geflitzt und mit dem Gongschlag zu „Bio“ an seinen Platz geschlüpft. Seine Tischnachbarin Kira hatte ihn besorgt angeblickt und mit dem Kinn auf seinen Stuhl gedeutet. Unübersehbar lag dort ein weißes Blatt
Papier mit blutroter Schrift:
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„Verabschihde dich fürs Ärste schon mal von deinem schiken Turnschuhen, du freche Zäcke!“ Daneben war das Bild eines
Totenkopfs gekritzelt.
Nick musste schlucken … allein die Rechtschreibung war
schon furchteinflößend genug, fand er … und doch, diese acht
finster guckenden Typen – jetzt mit den albernen weißen Lachgesichtern auf den Jacken – das war es absolut wert gewesen,
dachte er schmunzelnd. Doch erneut warf er jetzt beim Nachhauseweg einen achtsamen Blick hinter sich.
Gerade als er einen Haken in die Neustraße schlagen wollte,
um die Verfolger abzuschütteln, hörte er hinter sich aufgeregt
seinen Namen rufen: „Nick! Nick, warte auf mich …!“ Mit
hochrotem Kopf kam Kira herangerast. Ihr langer Zopf flatterte
wie ein schwarzes Band hinter ihr her. Bei Nick angekommen,
musste sie erstmal zu Atem kommen.