Windows XP neu installieren

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Windows XP neu installieren
DSCC – Berlin
Deutscher Senioren-Computer-Club Berlin e.V.
Interessengruppe Windows XP - Leitung Eberhard Thieme
HT520 Windows XP - Hilfethema / 5. Systemoptimierung Neu erarbeitet im Mai 2010 von Eberhard Thieme
5.2 Windows XP Home neu installieren
Wenn Windows XP nicht mehr zuverlässig arbeitet, bei Fensterwechsel langsam reagiert, Programme nicht mehr oder mit Fehlermeldungen starten, dann hätte man gern ein taufrisches Windows
XP, das schnell startet und stabil arbeitet. Manch einer steigt nun endgültig auf die neueste Windows
– Version um, ein anderer entschließt sich doch für eine Neuinstallation des alten Betriebssystems.
Leicht gedacht, aber nicht ganz einfach zu machen. Wer sein Betriebssystem neu installieren möchte,
braucht zunächst erst einmal eine Installations-CD oder eine Recovery-CD. Sie sollte beim Kauf mitgeliefert, gut aufgehoben, nicht zu alt und mindesten mit dem Service-Pack 3 ausgestattet sein. Bei
älteren Windows XP-Versionen kann das Service-Pack zur alten Setup-CD integriert (Thema 3.29)
und somit auf den letzten Stand der XP-Version gebracht werden. Das schließt nicht aus, dass nach
der Installation die später erschienenen Sicherheitsupdates nachträglich zu installieren sind. (Thema
4.34) Diese Voraussetzungen sollte man erst schaffen, bevor man mit der Neuinstallation beginnt.
Voraussetzungen:
Installations-Software:
•
Die Installations-CD oder Recovery-CD mit dem letztem Service Pack bzw. damit aufgerüstet.
Bei Recovery-CDs mit OEM-Versionen ist der Erfolg fraglich. Die Hersteller von Computern
passen die von Microsoft vorgefertigten Betriebssysteme an ihre Hardwareinstallation an, die
auch mit spezifischen Treibern versorgt wird. Die Recovery-CD als OEM-Version erfordert
dann nachträglich Treiber, die von den Computerherstellern bezogen werden müssen.
•
Aktuelle Sicherheits-Updates auf CD oder Download von Off-Line Sicherheits-Updates.
Weitere Vorbereitungen:
1.
Datensicherung - Man sollte sich darüber im klaren sein, dass mit einer Neuinstallation auf
der Systempartition (Laufwerk C:\) alle darauf befindliche Daten gelöscht werden, also eine
komplette Formatierung dieses Laufwerkes erfolgt. Die auf Laufwerk C:\ befindlichen, wichtigen privaten Daten sollten möglichst gesichert werden. Zweckmäßig ist auch, den Ordner Eigene Dateien auf ein anderes Laufwerk zu verschieben (Thema 2.6 Eigene Dateien verschieben) oder auf CD zu brennen, dazu gehören auch Textbausteine, Makros. Möglich ist auch die
Kopie des Ordners „Dokumente und Einstellungen“ auf das Laufwerk D:\. Man kann dann zwar
diesen Ordner nicht auf das neue System zurückkopieren, aber die Inhalte können nach der
Neuinstallation bei Notwendigkeit zurückkopiert werden.
2.
Product-Key zur Windows Installations-CD bereitstellen. Im Prozess der Installation erfolgt
die Aufforderung den 25stelligen (in 5 Gruppen von 5 alphanumerischen Zeichen) Product Key
einzugeben. Der Product Key ist der Echtheitsnachweis für das verwendete Betriebssystem.
Er wird bei Computerkauf bei vorinstalliertem Betriebssystem mit übergeben. Wer nicht mehr
diesen Code zur Verfügung hat, kann ihn mit Diagnose-Tools (Everest-Ultimate, Sandra lite,
Keyfinder) aus dem Betriebssystem herauslesen.
3.
Gerätetreiber-CD - Wenn neue Hardwarekomponenten (periphere Geräte, wie Drucker,
Scanner, externe Speicher CD/DVD-Laufwerke, Drucker usw.) installiert wurden und die Treiber im Treiber-Cache des Betriebssystems fehlen, sind die zur Hardware beigefügten Installations-CDs gegebenenfalls neu zu installieren. Bei OEM-Versionen sind die vom Computerhersteller installierten Treiber unter Angabe der Product-ID herunter zuladen. Die Product-ID findet man unter Systemeigenschaften (Windows-Taste + Pause).
4.
Installations-CD / Produktschlüssel für Programme und Anwendungen bereitlegen. Es
ist davon auszugehen, dass die zusätzlich installierte Software gelöscht wird. Deshalb ist das
Software-Modul über Systemsteuerung aufzurufen und von dort aufgelisteten Programmen/
Anwendungen zu notieren, welche Programme für die Neuinstallation wieder neu eingerichtet
werden müssen. Dann sollten in C:\Programme – die Programm-Ordner geöffnet und die Unterordner durchgesehen werden, ob selbst erstellte Daten (Vorlagen, Muster, Beispiele usw.)
vorhanden sind, die extra gesichert werden müssen. Wenn die Sicherheitsprogramme (Antiviren und Firewall) aktualisiert wurden, sollte der Programmordner als Ganzes gesichert werden, um nach der neuen Installierung die aktuellen Dateien (nach dem Datum ordnen) übernehmen zu können. Für das Neuinstallieren der gelöschten Programme sind die dazugehörenden Installations-CDs und deren Aktivierungs-Codes bereitzulegen. Bei den aus dem Inter-
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5.
6.
7.
8.
net heruntergeladenen Anwendungen sind die Anbieteradressen (werden meist automatisch
mit Upgrade oder Hilfe angezeigt) festzustellen, unter Favoriten zu speichern und ggf. Registrierungs-Kennworte zu ermitteln. Eventuelle Download-Pakete können sich im Ordner
Downloaded Program Files befinden, die dann bei Bedarf gerettet werden müssen.
Netzwerkeinstellungen, Computername, Browser-Einstellungen usw. notieren. Über die
Systemsteuerung/System sind Computername und über Systemsteuerung/ Netzwerkeinstellungen die Eintragungen der LAN und TCP/IP Eigenschaften zu notieren,
Providerdaten, Zugangsdaten für Internet, Email-Anbieter unbedingt notieren. Zugangsdaten zum Emailserver festhalten, Email-Adressen (Adressbuch/Datei/Kopieren) und Favoriten mit (Klappmenü/Verwalten) auf anderes Laufwerk verschieben, auch Zugangsdaten von
Online-Shopping, Online-Banking usw. notieren.
Bootsequenz im BIOS auf Priorität CDROM einstellen. Um die Bootsequenz im BIOS zu
ändern, muss beim Start mit Entf oder Del das BIOS aufgerufen und in den Advanced BIOS
Features die Bootfolge bei first drive auf CD-ROM eingestellt werden (Thema 3.34 Das BIOS).
Partitionen festlegen (nur notwendig, wenn eine Veränderung vorgesehen ist). Für die
Einrichtung neuer Partitionen sind kommerzielle Programme zur Partitionierung (Arcronis, Paragon) zu nutzen. Eine Veränderung der Partitionierung sollte vor der Neuinstallation vorgenommen werden.
Systempartition sichern
Mit der Installation wird die Systempartition formatiert und in das NTFS – Dateisystem (soweit nicht
schon vorhanden) überführt. Man muss auch mit unvorhergesehen Pannen rechnen, da die Installation schief gehen könnte und alles noch einmal von vorn begonnen werden muss. Deshalb ist zu empfehlen vor der Neu-Installation ein Backup der Partition C:\ (Thema 3.24 Datensicherung mit Windows
XP / Thema 3.26 Sicherung eines Laufwerkes mit Drive Backup). auf ein Laufwerk mit genügend freien Speicherplatz oder auf eine externe Festplatte zu speichern. Falls eine Komprimierung erfolgt beansprucht das komprimierte Backup etwa 60% des noch vorhandenen Datenvolumens von Laufwerk
C:\. Wenn die Neuinstallation nicht gelingen sollte, kann immer noch mit dem Backup das alte Betriebssystem wieder hergestellt werden. Kommerzielle Backup-Programme liefern dazu auch eine
Rettungs- CD, mit der über das CD-ROM-Laufwerk das Backup wieder zurückkopiert werden kann.
Neuinstallation des alten Betriebssystems
Partitionierungen der Festplatte, bzw. deren Änderungen sind vor der Neuinstallation vorzunehmen.
Vor der Installation des Windows XP Betriebssystems sollte die Antvirussoftware deaktiviert werden. Zur Installation wird die Windows XP Installations-CD/DVD bei laufenden PC in das CD-ROMLaufwerk eingelegt, der PC herunter gefahren und neu von der CD gestartet. Eine Meldung auf dem
Bildschirm, dass eine beliebige Taste gedrückt werden muss, darf nicht verpasst werden, sonst startet
wieder das noch vorhandene Betriebssystem und der Vorgang muss wiederholt werden.
Im Dialogfenster Willkommen wird das SetupProgramm gestartet (Bild
1). Für eine Reparatur wird
die [R-Taste], bei Neuinstallation ist die
EINGABETASTE zu drücken. An dieser Stelle
kann auch die Installation
abgebrochen [F3] werden.
Als nächstes muss im
nachfolgenden Bild (hier
nicht gezeigt) die Zustimmung zum Lizenzvertrag
mit Taste [F8] erfolgen.
Bild 1
Bild 1
Nachdem Drücken der Eingabetaste öffnet sich eine neues Dialogfenster, die auszuwählende Partition anzeigt, auf die das System neu installiert werden soll (Bild 2). Hier kann sowohl eine Reparatur
eingeleitet [R]-Taste, als auch eine neue Version von Windows XP [ESC-Taste] installiert werden,
ohne die alte zu reparieren.
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Als Ziel wird die primäre
Partition C:\Windows XP
angezeigt (Bild 2), auf der
sich das bereits vorhandene Betriebssystem befindet, das durch die Neuinstallation überschrieben
wird.
Darauf wird im nachfolgenden Bild 3 hingewiesen: „Der Ordner Windows
besteht bereits und enthält
..eine WindowsInstallation“, die bei Fortsetzung des Vorgang überschrieben wird.
Bild 2
Um die WindowsInstallation in der ausgewählte Partition fortzusetzen, wird die [B]-Taste gedrückt. Es werden alle
darauf befindlichen Daten
gelöscht.
Es besteht auch hier die
Möglichkeit die Installation
abzubrechen [F3] oder mit
der [ESC]-Taste eine andere Partition - soweit vorhanden - für die Installation zu wählen. Diese Möglichkeit kann genutzt werden, falls beabsichtigt ist,
ein zweites Betriebssystem zu installieren.
Bild 3
Falls noch weitere Betriebssysteme installiert werden sollen, müssen zusätzliche primäre Partitionen vorhanden sein, die in einem Dialogfenster angezeigt werden und dort auszuwählen sind.
Bild 4
Bild 5
Den Fortgang zeigt ein Verlaufsbalken an (Bild 4). Danach ist der erste Teil der Installation beendet
und der Computer wird automatische heruntergefahren und bei erfolgreicher Installation neu gestartet.
(Bild 5) Danach beginnt der Windows-basierte Teil der Installation. Das ist erst einmal alles.
Für die Weiterführung der Installation ist Setup-CD wieder einzulegen. Die nachfolgenden Operationen können genau so erfolgen, wie im Benutzerhandbuch zur Konfiguration des Betriebssystems be-
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schrieben wird. Der Assistent zur Installation fordert durch Dialogfenster den Benutzer auf, nach einem festgelegten Ablauf die verschiedenen Operationen zu vollziehen.
Es müssen die Regions- und Sprachoptionen festgelegt, der Computername eingetragen (gilt als
Identifizierung des Computers im Internet), der Besitzername und der Product-Key und eingetippt
werden.
Auf die Frage nach Besitzername und Firma kann der eigene Vorname oder ein Phantasiename
eingetragen werden, bei Firma kann Privat oder kein Eintrag erfolgen. Die Datums- und Zeiteinstellung
wird vom BIOS übernommen und muss bestätigt werden.
Mit Eingabe des Benutzernamens für das Benutzerkonto als Computeradministrator ist der Installationsprozess beendet. Alle nachfolgenden Angebote des Systems, wie Windows XP Tour und weitere
Installationen können übersprungen werden. Stattdessen ist der Willkommensbildschirm (Desktop)
aufzurufen und die Nachbearbeitung zu beginnen.
Windows XP wird gestartet. Die noch notwendige Produktaktivierung wird mit Später beantwortet.
Die Erinnerung daran erfolgt automatisch in einigen Tagen. Für die Produktaktivierung sollte der PC
internetsicher sein, also mit Router oder Modem ausgerüstet und mit Antivirusprogramm/Firewall ausgestattet sein. Die Produktaktivierung erfolgt am einfachsten über das Internet durch Eingabe des
Product-Keys. Die Produktaktivierung kann mit einem entsprechenden Symbol im Info-Bereich der
Taskleiste aufgerufen werden. Mit der Meldung „Noch 30 Tage für die Produktaktivierung“ oder ähnlich wird daran erinnert. Nach dem Anklicken dieses Symbols entscheidet sich, ob die Installation des
Windows XP von Microsoft aktiviert wird. Die Aktivierung kann auch telefonisch erfolgen. Wenn es
online nicht klappt, ist eine der angezeigten Telefonnummern anzuwählen (eine sollte davon kostenlos
sein). Wenn sich die Service-Person meldet, muss möglicherweise erklärt werden, warum eine Neuinstallierung erfolgte. Wenn danach auch die Aktivierung erfolgt, ist alles überstanden.
Der ganze Prozess ist im Prinzip sehr aufwändig. Es ist nicht sicher, ob das Ziel, ein schlankeres
Windows XP zu erhalten, wirklich erreicht wird. Wenn man wieder neue Programme und Anwendungen installiert, wird sehr bald der vorherige Zustand wieder hergestellt worden sein. Es ist doch naheliegend besser öfters das Betriebssystem zu entrümpeln, als immer wieder neu zu installieren.
Nachbearbeitung
Es folgt die mühsame Arbeit der Rückübertragung der gesicherten Daten, die erneute Installation
der Programme und Anwendungen, die Herstellung der Zugangsdaten für Provider und Internet. Die
nachträgliche Installation der Sicherheitsupdates, am besten über Update-Programme, sollte nicht
vergessen werden. Da es eine von Heise-Mitarbeitern entwickelte Offline-Methode gibt (Zeitschrift c’t
Magazin für Computer Technik), beschrieben in Thema 4.34 (Installation von MS-Sicherheits-Updates
mit dem c’t Offline Update), ist die Nachrüstung mit Sicherheitsupdates einfach zu lösen.
Die Überprüfung oder Nachrüstung von Geräte-Treibern kann notwendig sein, wenn installierte periphere Geräte, wie Drucker und Scanner und integrierte Komponenten bocken sollten. Für die Überprüfung wird der Geräte-Manager (Device) Arbeitplatz/rechte Maustaste angeklickt und die Registerkarte Gerätemanager geöffnet. Wenn das System alle installierten Geräte erkannt hat, erfolgt keine
Fehleranzeige. Ansonsten sind Treiber nachzurüsten (rechte Maustaste/Details/Treiber/ aktualisieren).
Diese Beschreibung des Themas Windows XP Home neu installieren wurde auf der Grundlage der
unten genannten Knowledge-Artikel von Microsoft in einer Kurzfassung erarbeitet. An einer praktischen Überprüfung wird gearbeitet. Falls Clubfreunde zu dem beschriebenen Thema Erfahrungen
mitteilen können, so bitte ich um entsprechende Informationen.
Quelle: Artikelserie Microsoft Knowledge Base kb896526 bis kb896532 oder HT630.pdf