Kiefer: „Wir planen und bauen selbst!“
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Kiefer: „Wir planen und bauen selbst!“
Nr. 1 / 2009 Juni 15. Jahrgang Berufsbildende Schule II Wirtschaft und Verwaltung Kaiserslautern Generalsanierung der BBS II in drei Bauabschnitten Kiefer: „Wir planen und bauen selbst!“ Die Weichen für eine Sanierung der BBS II sind gestellt. Der Stadtrat hat sich bei seiner Sitzung im März 2009 für eine Eigenrealisierung und gegen ein Investorenmodell „PublicPrivate-Partnership“ (PPP), eine Zusammenarbeit der öffentlichen mit der privaten Hand, entschieden. „Ich bin froh, dass die klassische Variante zum Zug kommt“, sagt Beigeordneter Peter Kiefer, zuständig für das Gebäudemanagement bei der Stadtverwaltung Kaiserslautern. „Wir planen und bauen selbst.“ Im Sommer 2010 soll mit dem Bauvorhaben begonnen werden. Erster Bauabschnitt Sommer 2010 Für das mit rund 21 Millionen Euro veranschlagte Projekt sind drei Bauabschnitte vorgesehen. Erster Bauabschnitt Sommerferien 2010 bis 2012 (Gebäude Benzinoring), zweiter Bauabschnitt 2012 bis 2013 (Ge- 2009 sollen nach den Worten Kiefers Zuschuss- und Bauanträge auf den Weg gebracht werden. Es folgen die Ausschreibungen bis 2010. Der Raumbedarfsplan sei von der ADD genehmigt und werde jetzt in eine Raumbedarfsplanung umgesetzt. Vorübergehend Container ! ? Erläutert die Bauphasen der Generalsanierung: Beigeordneter Peter Kiefer. bäude Martin-Luther-Straße), dritter Bauabschnitt 2013 bis 2015 (Gebäude Schanzstraße). Der Anbau in der Siegfriedstraße soll nach der Sanierung abgerissen werden. Bis Juli Zusammen mit der Schulleitung und dem Schulverwaltungsamt soll ein Konzept für die Übergangszeit des 1. Bauabschnitts erstellt werden. „Gebaut wird während des Schulbetriebs.“ Dazu sollen die Klassen im Gebäude Benzinoring vorübergehend in Container und auf benachbarte Schulen verteilt werden. Auch die Parkplätze für Lehrer stünden während dieser Zeit nur eingeschränkt zur Verfügung, kündigt Kiefer an. Letzte Abstimmungsgespräche hätten Ende April mit der Schulleitung stattgefunden. Sie habe dem Planungsstand zugestimmt. (js) Planungskonzept der Generalsanierung der Berufsbildenden Schule II Gebäude Mar tin-Luther -Straße Martin-Luther tin-Luther-Straße 1. OG: Verwaltung, Schulleitung. 2. und 3. OG: Lehrerzimmer, Büros der Abteilungsleiter. Restliche Flächen: Computerräume der DV-Abteilung. Planungskonzept Folgende Zuordnung ist vorgesehen: Neubau Benzinoring EG und 1. OG: Küchen und Mehrzweckbereich (Cafeteria, Veranstaltungsraum), für die Pausenbewirtung auch vom Innenhof aus erreichbar. 1 bis 4. OG: Klassensäle. Gestaltung von Aufenthaltsbereichen für Schüler in Erweiterungszonen der Flure. Gebäude Schanzstraße Klassensäle, naturwissenschaftliche Unterrichtsräume, Fachräume. Barrierefreie Erreichbarkeit aller Geschosse durch den Einbau einer Aufzugsanlage und ebenerdige Gestaltung der Hauptzugänge. (js) 1 BERUFSBILDENDE SCHULE II KAISERSLAUTERN Studientag 2009 Guter Unterricht und Schulqualität D er nächste Studientag unserer Schule kündigt sich für den 29. September 2009 an: An diesem Dienstag werden sich Referenten und Arbeitskreise dem Rahmenthema „Gute und gesunde Schule“ widmen. Der Studientag wird an der Technischen Universität Kaiserslautern stattfinden. Lehrergesundheit Als Hauptredner konnte die Steuergruppe Prof. Dr. Andreas Helmke von der Universität Koblenz-Landau gewinnen. Er wird mit seinem Impulsreferat zu „gutem Unterricht und Lehrerprofessionalität“ im morgendlichen Eingangsplenum den Studientag anstoßen; besteht doch eine wechselseitige Wirkabhängigkeit: Lehrergesundheit ist einerseits eine wesentliche Voraussetzung für guten Unterricht und Schulqualität. Denn nur physisch und psychisch gesunde Lehrkräfte können auf Dauer ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag erfolgreich wahrnehmen und Schule weiterentwickeln. Andererseits erhalten und fördern guter Unterricht und professionelles Lehrerhandeln Gesundheit, Arbeitszufriedenheit und Leistungsfähigkeit von Lehrkräften. Motoren für guten Unterricht Was macht nun aber guten Unterricht aus? Welches sind die „Motoren“, die ihn bewegen? Sind das fachliche Wissen einer Lehrkraft, die Unterrichtsmethode oder die Methodenvielfalt, die Lehrerpersönlichkeit oder das Klassenmanagement entscheidend? Oder sind es mehrere dieser Faktoren, die sich ergänzen und in einer gelungenen Orchestrierung am besten wirken? Mit diesen Fragen wird sich Helmke auseinandersetzen und dabei eine Reihe provokanter Thesen überprüfen: Lesen Sie weiter Seite 3 2 Gastreferent beim Studientag der BBS II: Professor Andreas Helmke. Der Bildungsforscher Professor Andreas Helmke Unterrichtsforschung und Pädagogische Diagnostik Prof. Dr. Andreas Helmke, geb. 1945, Studium der Rechtswissenschaft und der Psychologie; 1977-1982 Wissenschaftlicher Mitarbeiter in Projekten der Bildungsforschung von Helmut Fend an der Universität Konstanz, dort auch Promotion; 1982-1992 Mitarbeiter von Franz-E. Weinert und Projektleiter im Max-Planck-Institut für psychologische Forschung in München; Habilitation an der LMU München (1991). Seit 1993 Universitätsprofessor an der Universität Koblenz-Landau (Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie) . Forschungsschwerpunkte: Lehr-LernForschung, Unterrichtsforschung und Pädagogische Diagnostik; Kulturvergleichende Bildungsforschung. Wissenschaftlicher Beirat von PISA; Fachgutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft (1999-2004); Projekte u.a.: Classroom Environment Study (IEA), SCHOLASTIK und LOGIK (Max-Planck-Institut für psychologische Forschung), SALVE und WALZER (DFG), DESI (Kultusministerkonferenz), VERA (16 Bundesländer) und ab 2009: Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte im Hinblick auf die Verbesserung der Diagnosefähigkeit, Umgang mit Heterogenität, individuelle Förderung (Kultusministerkonferenz); mehrjährige DAADGastprofessur in Hanoi/Vietnam; Berater des rheinland-pfälzischen Bildungsministeriums sowie des vietnamesischen Erziehungsministeriums. Beteiligung an der Aus- und Fortbildung von Lehrpersonen, Schulaufsicht, Schulinspektoren/innen und Evaluationsteams im Bereich „Unterrichtsqualität“ in mehreren Bundesländern und Schweizer Kantonen. Bücher u.a.: Entwicklung im Grundschulalter, mit F.E.Weinert (1997); Unterrichtsqualität und Lehrerprofessionalität - Diagnose, Evaluation und Verbesserung des Unterrichts (2009). Homepage: www.uni-koblenz-landau.de/landau/ fb8/einrichtungen/entwicklungspsychologie Studientag 2009 Helmkes provokante Thesen: Offener Unterricht nutzt vor al lem lernschwächeren Schülern. Je größer die Methodenvielfalt, desto größer der Lernerfolg. Gut ist ein Unterricht dann, wenn er auf allen Qualitätsmerkmalen günstige Ausprägungen aufweist. Frontalunterricht ist anachronistisch und dysfunktional. Je stärker leistungsdifferenziert wird, desto größer der Lernerfolg. Üben ist ein Relikt präkonstruktivistischen Denkens. Unterricht ist ein ganzheitliches Geschehen und lässt sich deshalb nicht in Merkmale zergliedern. Helmke ist der Unterrichtsforscher und der Fachmann für Unterrichtsqualität in Deutschland. Seit 1998 ist er Mitglied des PISA-Beirats der KMK. Er berät das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz in Fragen der externen Evaluation von Schulen (Agentur für Qualitätssicherung, Evaluation und Selbstständigkeit von Schulen) ebenso wie Ministerien in der Schweiz und Vietnam. Standardwerk: Unterrichtsqualität und Lehrerprofessionalität Wer sich vorweg über die vielfältigen Konzepte, Ergebnisse und Werkzeuge der pädagogischen Psychologie und empirischen Unterrichtsforschung informieren will, dem sei Helmkes Standardwerk empfohlen: Unterrichtsqualität und Lehrerprofessionalität. Diagnose, Evaluation und Verbesserung des Unterrichts. Seelze: Kallmeyer (in Verbindung mit Klett), Friedrich (1., veränderte Neuauflage). Richtet sich doch das Buch an Lehrkräfte, aber auch an Studierende des Lehramtes beider Ausbildungsphasen. Zehn Arbeitskreise Um den Impulsvortrag Helmkes werden sich auf unserem Studientag bis zu zehn Arbeitskreise ranken, zu so unterschiedlichen Schwerpunkten wie beispielsweise Teambildung, Sprechtraining, Gesundheit am Arbeitsplatz oder Nordic Walking. Jede Kollegin und jeder Kollege wird in zwei dieser Arbeitskreise mitwirken können. An dem Planungspunkt ist die Steuergruppe noch mit Details beschäftigt: Sie stimmt derzeit mit den Fortbildungseinrichtungen des Landes die Inhalte der Arbeitskreise passgenau ab und sucht aus deren Reihen qualifizierte Referenten zu gewinnen. Wolfgang Ettmüller Schulpartnerschaft mit Ruanda Schüler schreiben an Schüler Auf Initiative von Studienrätin Ulrike Seeling haben Schülerinnen und Schüler eines Grundkurses Französisch des Wirtschaftsgymnasiums einen Versuch unternommen, mit Jugendlichen der Partnerschule in Ruanda in Kontakt zu kommen. Die Briefe einschließlich Fotos gingen im März 2009 mit der Botschaftspost aus Mainz nach Ruanda. In einem Brief an M. Hakizayezu, den Leiter der „Ecole d’économie et de commerce Jana“, mit der unsere Schule seit 1982 eine Schulpartnerschaft pflegt, schreibt Studiendirektor Joachim Schwitalla: „Seit meinem letzten Schreiben vom 21. Januar 2007 sind zwei Jahre vergangen. Im Juli 2008 erreichte uns eine Mitteilung vom Ministerium des Innern und für Sport über die Verwendung unserer Spende für die Partnerschule. Von Ihnen beigelegte Fotos zeigen Schüler Ihrer Schule mit neu angeschafften Unterrichtsmaterialien. Trotz der für uns unübersichtlichen politischen Situation zwischen Ruanda und Kongo sind wir weiterhin an der Schulpartnerschaft mit Ihrer Schule interessiert. Bei der alljährlichen Aktion Tagwerk, bei der Schüler für ein paar Stunden sich eine Arbeit suchen und sich diese mit einigen Euros bezahlen lassen, haben wir im Sommer 2008 wieder mitgemacht. Den Betrag von 331 Euro haben wir aus dem Erlös beim Schulcafé vor Weihnachten auf 500 Euro aufgestockt. Die Geldsumme wird Ihnen vom Partnerschaftsverein zum Kauf von Unterrichtsmaterialien in der nächsten Zeit angewiesen. Wieder einmal machen wir den Versuch, Briefkontakte zwischen Schülern unserer Schule und der Partnerschule herzustellen. Dem Schreiben liegen etwa 20 Briefe von Schülern des Wirtschaftsgymnasiums bei. Sie haben neben Englisch auch Französisch als Fremdsprache. Ebenso habe ich ein Warten auf Antwort aus Ruanda: Schüler des Wirtschaftsgymnasiums mit Französischlehrerin Ulrike Seeling (mittlere Reihe rechts). Gruppenbild mit Fotos und den Vornamen der Schüler, die einen Brief verfasst haben, beigelegt. Sie alle freuen sich auf eine Antwort von Schülern Ihrer Schule.“ (js) 3 BERUFSBILDENDE SCHULE II KAISERSLAUTERN Autorenlesung mit Thomas Brussig „Es macht mehr Spaß, einen Roman zu lesen, als ihn zu interpretieren!“ E rfreut über die stattliche Zahl der vor ihm Sitzenden, die Kammgarn war bis auf den letzten Platz gefüllt, zückte Thomas Brussig vor Beginn seiner Lesung eine Digitalkamera, um ein „Beweisphoto“ zu machen. Denn „vor so großem Publikum lese ich doch nicht immer“, bemerkte der Autor. Berliner Sonnenallee Unmittelbar vorher hatte Studiendirektor Wolfgang Ettmüller die Zuhörer auf die bevorstehende Lesung mit einem kurzen Überblick über die Biografie Brussigs eingestimmt und eine Übersicht über dessen bisheriges Gesamtwerk gegeben. Bei der Übergabe des Wortes an den Autor erfolgte die Ankündigung, dass Brussig aus seinem auch von Leander Haußmann verfilmten Werk „Am kürzeren Ende der Sonnenallee“ lesen wolle. Hier beschreibt er das dualistische Lebensverhalten einer Clique von Jugendlichen, die auf der kürzeren Seite der Berliner Sonnenallee wohnen, also in Ostberlin. Äußerlich passt sich die Clique an das DDRSystem an, doch über ihre Liebe zur westlichen Musik wird die innerliche Ablehnung, die Distanz zum DDRSystem, spürbar. Tanzschule und Abschlussball Zu Beginn wurden die ersten Seiten des Romans vorgelesen und die Zuhörer erfuhren einiges über die Figuren Micha, Miriam und deren Familien. So zum Beispiel über Michas Schwester Sabine und deren jeweiligen „aktuellen Aktuellen“ sowie über Michas Onkel Heinz, der in Westberlin lebt und stolz alles Mögliche schmuggelt, was er eigentlich gar nicht schmuggeln müsste, weil er es auch legal nach Ostberlin bringen dürfte. 4 Einer langen T radition folTradition gend, konnte die BBS II auch dieses Jahr wieder eine Autor enlesung für Autorenlesung ihr e Schülerinnen und ihre Schüler im Kulturzentrum Kammgar n veranstalten. Kammgarn Zur ber eits 21. Lesung bereits konnte der rrenommier enommier te enommierte Autor Thomas Brussig gewonnen wer den, der aus werden, en seinem W kürzeren Werk erk „Am kürzer Ende der Sonnenallee“ vor rund 600 Zuhör er n las und Zuhörer ern sich anschließend den Schüler fragen stellte. Schülerfragen Brussig las anschließend eine Passage über die Tanzschule und den Abschlussball, zu dem Micha mit dem schönsten Anzug, geschmuggelt von Onkel Heinz und dem schönsten Mädchen, Miriam, erschienen ist. Bevor Micha jedoch endgültiges Glück über diesen Abend empfinden kann, verschwindet Miriam mit einem „Wessi“. Mit der, wie Brussig sie selbst bezeichnet, „tragischsten Szene des Buches“ endet die Lesung: Micha erhält einen Liebesbrief, doch bevor er ihn lesen kann, wird er vom Wind weggeweht und zwar direkt in den Todesstreifen hinein. Micha wird also nie erfahren, von wem sein erster Liebesbrief stammte und was darin stand. Im anschließenden Gespräch mit den Schülern antwortete der Autor bereitwillig und mit „Berliner Schnauze“ auf die gestellten Fragen. „Die DDR war nicht Nordkorea“, so abgeschottet wie das bisweilen dargestellt würde, sei man nicht gewesen. Auf die An- ziehungskraft des Kommunismus wies er folgendermaßen hin: „Gib mir mal ´ne Stunde Zeit und ich erklär dir den Kommunismus so, dass du später Kommunist bist.“ se einer Befragung von Zeitzeugen zu dem Thema „Sind wir ein Volk?“ vor. Gestellte Fragen waren zum Beispiel „Wann fand die Wiedervereinigung statt?“ oder „Wie haben Sie die Nachricht vom Mauerfall aufgenommen?“ Auf die Frage, ob das deutsche Volk inzwischen zusammengewachsen sei, antwortete immerhin die Hälfte der Befragten mit ja, was ein deutlich positiveres Ergebnis darstellt als eine entsprechende Forsa-Umfrage, bei der lediglich ein Drittel der Befragten mit ja antworteten. Weil er selbst so viele Fragen an die Welt hatte, in der DDR-Literatur aber nichts fand, was Antworten darauf geben konnte, beschloss er, selbst darüber zu schreiben. Auch die Tatsache, dass er selbst „nicht besonders schlagfertig“ gewesen sei und bisweilen ein gewisses „Unvermögen zu reden“ empfunden hat, bestärkte ihn darin, „die verbalen Schlachten, die ich tagsüber verloren hatte, abends am Schreibtisch auszutragen“, so der Autor. Cha-Cha, Rumba und Jive Zudem konnten passend zur Musik als zentralem Element des Romans ein Schüler der BBS II und seine Partnerin für verschiedene Tanzeinlagen gewonnen werden. Thomas Kulesov und Kristina Breisch, die beide beim TC Rot-Weiß Kaiserslautern tanzen, lokkerten das Programm auf und begeisterten zuerst mit einem Cha-Cha, dann einer Rumba und schließlich einem Jive. Ich wollte nicht ins Gefängnis Konflikte mit Vertretern der Stasi habe er ansatzweise durchaus gehabt. So beschrieb er einen Vorfall, bei dem er während seiner Zeit bei der Armee ein Tagebuch geschrieben hat, was gefunden wurde. Dieser Vorfall habe ihn gelehrt, vorsichtig zu sein: „Ich wollte zwar dagegen sein, aber ich wollte auch nicht ins Gefängnis.“ Nach der Erläuterung eines Bildes aus einem seiner Romane gefragt, meinte Brussig: „Ich merke, dass ich hier an einer Schule bin! Hast du den Roman gelesen? Es macht viel mehr Spaß, ihn zu lesen, als ihn zu interpretieren!“ Schülerinnen im Gespräch mit dem Autor. Sandra Fisterer Begeisterten mit Lateinamerikanischen Tänzen: Kristina Breisch und Thomas Kulesov vom TC RotWeiß. Stimmte die Schüler auf die Autorenlesung mit Thomas Brussig ein: Studiendirektor Wolfgang Ettmüller. Eingerahmt war die Veranstaltung von weiteren Beiträgen, die zu einer gelungenen Abrundung der Lesung führten. So stimmte zu Beginn der Veranstaltung Wolfgang Ettmüller mit einer bunten Power-Point-Präsentation die Zuhörer auf die bevorstehende Lesung ein. Diese war musikalisch mit dem Song „Moscow“ der Gruppe Wonderland hinterlegt, zusammen mit den Liedern der Rolling Stones die (verbotene) Lieblingsmusik der Freunde aus der „Sonnenallee“. Befragung von Zeitzeugen Bevor der Autor die Bühne betrat, stellten Schülerinnen und Schüler des beruflichen Gymnasiums ihre Ergebnis5 BERUFSBILDENDE SCHULE II KAISERSLAUTERN Höhere Berufsfachschule für Sozialassistenz Schulform mit hohem Praxisanteil Als Erweiterung ihr es Bildungsangebots hat die Berufsbilihres tschaft und V erwaltung bei der SchulWirtschaft Verwaltung dende Schule II Wir aufsichtsbehör de als neue Schulfor m die höher e Berufsfachaufsichtsbehörde Schulform höhere Schulform schule Sozialassistenz beantragt. Über die Schulfor m sprach Pfaff. Joachim Schwitalla mit Schulleiter Fritz Pfaf f. Welche Inhalte ver mittelt vermittelt die neue Schulfor m? Schulform? Zunächst ist die höhere Berufsfachschule Sozialassistenz eine zweijährige Schulform wie alle anderen höheren Berufsfachschulen auch. Allerdings ist der Praxisanteil in der Ausbildung mit 12 Wochen Praktikum deutlich höher als in unseren anderen höheren Berufsfachschulen. Die Unterrichtsinhalte sind im allgemein bildenden Bereich identisch und unterscheiden sich nur in den berufsbezogenen Inhalten von den anderen Formen der hBF. Typische berufsbezogene Fächer sind beispielsweise Pädagogik/Psychologie, Gesundheit, Pflege und Ernährung, Spielund Bewegungserziehung, Didaktik und Methodik der sozialpädagogischen bzw. sozialpflegerischen Praxis, Kunst- und Werkerziehung etc. Interessant ist auch, dass das sonst eigenständige Fach Sport in den berufsbezogenen Unterricht integriert ist. Wer kann die Schulfor m besuchen? Schulform Grundsätzlich können alle Interessenten, die den qualifizierten Sekundarabschluss I vorweisen können, diese Schulform besuchen. Wer sich gerade für diese Schulform entscheidet, beabsichtigt letztlich einen bestimmten beruflichen Weg einzuschlagen. Für diese Schulform wie auch die damit eng verbundenen Berufe ist eine positive Einstellung zu Erziehungs- und/oder Pflegeberufen unumgänglich. Interesse am Umgang mit Menschen, Flexibilität, Or6 ganisationstalent, Hilfsbereitschaft, Einsatzbereitschaft und die Absicht, später in einer sozialpädagogischen oder pflegerischen Einrichtung zu arbeiten, sollten vorhanden sein. Zu welchem Abschluss führ m? führtt die Schulfor Schulform? Absolventen der hBF Sozialassistenz erwerben zunächst mit der erfolgreich abgelegten Prüfung den Abschluss „Staatlich geprüfte/r Sozialassistentin/Sozialassistent“. Dieser Abschluss entspricht einer abgeschlossenen schulischen Berufsausbildung. Selbstverständlich bietet auch diese Form der hBF die Möglichkeit, die Fachhochschulreife abzulegen (Zusatzunterricht in Mathematik und einem naturwissenschaftlichen Fach). Welche Berufsmöglichkeiten eröf fnen sich den Absolventen? eröffnen Die Absolventen der hBF Sozialassistenz können einerseits eine weiterführende Ausbildung in einem Pflegeberuf aufnehmen. Da sie durch den Schulbesuch entsprechend vorgebildet sind, werden sie sich mit sehr guten Aussichten auf entsprechende Stellen bewerben können. Weiterhin erfüllen die Absolventen der hBF Sozialassistenz alle Voraussetzungen für den Besuch der Fachschule für Sozialpädagogik (Erzieherinnen-Ausbildung) oder der Fachschule für Heilerziehungspflege. Wurde zusätzlich auch die Fachhochschulreife erworben, steht auch einem Studium an der Fachhochschule nichts im Wege. Fritz Pfaff, Schulleiter der Berufsbildenden Schule II Wirtschaft und Verwaltung. Modellklasse Berufsfachschuel I Höhere Berufsfachschule Bessere schulische Leistungen Betriebsbesichtigung bei Tehalit Die Klasse HBFD 07a besuchte im Dezember 2008 mit ihrem Klassenleiter Günther Frey und Sportlehrer Reinhold Grün das Unternehmen „Hager Tehalit“ in Blieskastel. Ein starkes Team: v.l. Ute Wagner, Jutta Haase, Karl Guckenbiehl, Freddy Baqué, Sandra Fisterer, und Klaus Petersen. Nicht auf dem Foto: Daniela Vetter , Wolfgang Albrecht und Dagmar König-Kries. Nach einer Einführung in Historie und Gegenstand des Unternehmens fand die Betriebsbesichtigung statt. Hager Tehalit ist ein ordentlich geführtes Unternehmen, in dem es in der Produktionsstätte sauberer ist als in manchem Haushalt. Die Arbeitsabläufe sind gut organisiert und auch die Mitarbeiter sahen alle zufrieden aus, gestresste Gesichter gab es nicht zu sehen. Frust beim Unterrichten in der mal pro Woche zu einer Klassenkon- dige Unterrichtsstörungen, immer wiederkehrende Diskussionen um Selbstverständlichkeiten, wenig verbleibende Zeit für das „eigentliche“ Unterrichten. Die Schulform BF 1 stellt an jeden Lehrer in didaktischer und pädagogischer Hinsicht große Anforderungen. hen für die kommende Woche besprochen werden konnte. Im Gespräch mit Schülerinnen der BBS II: Berufsfachschule 1 (BF 1) durch stän- ferenz, wo jeweils das weitere VorgeAlexa Henning von Lange. Unterricht effizienter gestalten Am Anfang des Modellversuches stand der Wunsch, das Unterrichten in solchen Klassen sowohl für Schüler als auch für Lehrer effizienter und angenehmer zu gestalten. Durch Rücksprache mit Kollegen aus der Abteilung Hauswirtschaft entstanden Ideen, die mit Unterstützung der Schulleitung umgesetzt werden konnten: So wurde die Zahl der in der Klasse unterrichtenden Kolleginnen und Kollegen so weit wie möglich reduziert. Neben dem Klassenleiter gab es eine Co-Klassenleitung und außerdem eine wöchentliche Klassenleiterstunde, in der auf aktuelle Vorfälle reagiert werden konnte. Außerdem trafen sich die in der Klasse unterrichtenden Lehrerinnen und Lehrer ein- Aktuelle Konfliktsituationen besprechen Fazit am Ende des Schuljahres: Für die Stimmung und das „Wohlbefinden“ der Kollegen hat sich das Modell bewährt. Vor allem auch die Möglichkeit, sich zu einem fest vereinbarten Zeitpunkt zu treffen und aktuelle Konfliktsituationen besprechen zu können, hat zu einer erhöhten Sicherheit und einem besseren Rückhalt geführt. Wir erhielten einen Einblick in die Produktion und das Lager. Als Transportmittel zwischen den beiden Funktionsbereichen dienen Gabelstapler. Bei der Lagerung der Produkte erkannten wir Lagerhaltungsmodelle wieder, die wir im BWL-Unterricht behandelt hatten. Wir bekamen Abläufe im Vertrieb erklärt sowie den Versand von Waren. Auch beim Versand orientiert man sich an Kundenwünschen. Hager Tehalit ist ein Familienunternehmen. Es besteht seit 53 Jahren. Das Unternehmen entwickelt Systeme zur Energieverteilung und Zählerplatzsysteme, Leitungsführungen und Raumanschlusssysteme, Schalterprogramme und Gebäudesteuerungen. Die Produktpalette reicht vom klassischen Stromkasten für den häuslichen Gebrauch bis hin zu Verteilerkästen für die Industrie. Weltweit gibt es über hundert Zweigstellen mit insgesamt 11.000 Mitarbeitern. Christian Seelert, Timo Kaißling Am Schülerverhalten allerdings konnte wenig Änderung festgestellt werden, auch am Schuljahresende zeigte es sich ähnlich zu dem Schülerverhalten in anderen Klassen. Allerdings konnten in der Modellklasse bessere schulische Leistungen erzielt werden als in allen anderen Klassen der BF1. Dies machte sich vor allem an dem Unterrichtsfortschritt und dem Notenbild der Klassen bemerkbar. Sandra Fisterer Bekam einen Einblick in die Arbeitswelt: Die Klasse HBFD 07 a. 7 BERUFSBILDENDE SCHULE II KAISERSLAUTERN Kunstunterricht am Wirtschaftsgymnasium Unterrichtet Bildende Kunst am Locker und ent- Wirtschaftsgymnasium: spannt: Abiturientin- Wolfgang Albrecht. nen und Abiturienten nach Erhalt ihrer Abschlusszeugnisse bei Landschaften und Porträts der Feier in der Kreuzsteinhalle in Erfenbach. Wie und wann haben Sie die Liebe zur Kunst entdeckt? Seit dem Schuljahr 2008/09 hat Studienrat W olfgang Albr echt (55) den Wolfgang Albrecht Gerne gezeichnet habe ich schon als Jugendlicher. Ein Schlüsselerlebnis war für mich, als Florian Frieling (1939 - 1994), ein bekannter Pfälzer Maler, ein Porträt meiner Frau anfertigte. Es war modern gemalt. Leider konnte ich keine Ähnlichkeit mit meiner Frau erkennen. Der Künstler meinte, aus seiner Sicht sei die Darstellung zutreffend. Das war Mitte der 70er Jahre. Für mich war die Situation Anlass, mich näher mit der Malerei zu befassen. Ich wollte wissen, wie man Porträts anfertigt. Ich habe zu Kohlestiften gegriffen und habe angefangen zu zeichnen. Ich habe probiert und immer genau hingeschaut. Meine Zeichnungen konnten sich sehen lassen. Später entdeckte ich Landschaften als Malobjekte. br echt ist Nachfolger von Oberstudienrätin W altraud Schr eiber -Lenz. Für brecht Waltraud Schreiber eiber-Lenz. Einen guten Lehrer hatte ich in Eduard Klug. Der Maler ist unter anderem für seine Tiermalerei bekannt. In seinem Atelier in Deidesheim hatte ich Gelegenheit, ihm beim Malen über die Schulter zu schauen. Im Großen und Ganzen bin ich Autodidakt. Bis ich in der Malerei Wege zu mir selbst gefunden habe, habe ich anfänglich vieles nachgemalt. Noch heute besuche ich gerne Museen und Kunstausstellungen. 8 Grundkurs Bildende Kunst am beruflichen Gymnasium über nommen. Alübernommen. sie begann Ende des vergangenen Schuljahr es die passive Phase der Schuljahres Altersteilzeit. W altraud Schr eiber -Lenz ver mittelte Schülerinnen und SchüWaltraud Schreiber eiber-Lenz vermittelte ler n am Wir tschaftsgymnasium seit vielen Jahr en einen Einblick in die lern Wirtschaftsgymnasium Jahren Kunstgeschichte, in For men und Stilrichtungen der Bildenden Kunst. DaFormen bei kamen praktische Anwendungen nicht zu kurz. W olfgang Albr echt ist Wolfgang Albrecht in Elmstein, mitten im Naturpark Pfälzerwald, zu Hause. Der BBS II gehör gehörtt er seit 1990 an. Zuvor unterrichtete der Diplom-Handelslehr er zehn Jahr e Diplom-Handelslehrer Jahre lang an der BBS in Koblenz die Fächer Betriebswir tschaftslehr e, V olksBetriebswirtschaftslehr tschaftslehre, Volkswir tschaftslehr e und Datenverarbeitung. wirtschaftslehr tschaftslehre Welche Stilrichtungen und welche Techniken wenden Sie an? Welche Zeiten nutzen Sie zum Malen? Mich fasziniert es, Menschen realistisch, fast fotografisch abzubilden. Über Porträts und Landschaften fand ich in der Malerei schnell zur Romantik und zum Realismus. Romantik bedeutet für mich, etwas Realistisches überzogen darzustellen, beispielsweise mit Hilfe von Farben, Schönheitsfehler zu beseitigen. Ich arbeite vorwiegend mit Acrylfarben, Ölfarben und Lasuren. Auf magere Acrylfarben trage ich fette Ölfarben auf. Abschließend wird die Malerei mit einer Lasur versiegelt. Noch gibt mir der Schuldienst die Zeit zur Malerei vor. Wenn ich könnte, wie ich wollte, brauchte ich keine Uhr. Es kann sein, dass ich von 19 Uhr abends bis um vier Uhr in der Frühe im Atelier stehe. Doch optimal ist Tageslicht. Größere Projekte terminiere ich in die Ferien. Was bedeutet Kunst für Sie persönlich? Kunst ermöglicht mir, mich selbst zu verwirklichen. Man spürt, da kommt etwas von innen, das man raus lassen muss. Man fühlt das. Als Kind haben mir bereits schöne Dinge gefallen. Ästhetik als Theorie des Schönen fasziniert mich, sowohl in der Malerei als auch in der Architektur. An meinem Wohnhaus in Elmstein habe ich zehn Jahre gearbeitet. Wichtig war mir, Bauelemente der Moderne mit denen der Klassik zu verbinden. Leider kam ich während der Bauphase nicht zum Malen. Haben Sie V orbilder? Vorbilder? Zu nennen sind Carl Spitzweg (1808 - 1885) und Rembrandt (1606 - 1669), einer der bekanntesten niederländischen Künstler des Barock. Welche Er fahrungen haben Sie im Erfahrungen Grundkurs Bildende Kunst am beruflichen Gymnasium gemacht? Die Erfahrungen sind unterschiedlich. Einige Schüler haben Talente, die es zu fördern gilt. Andere Schüler kommen zum Unterricht ganz ohne oder ohne passende Arbeitsmaterialien. Wir haben mit Kohlezeichnungen begonnen und haben uns mit Stillleben und Portraits beschäftigt. Fingerfertigkeit und Modellieren wird bei der Arbeit mit Ton gefragt sein. Damit beginnen wir nach den Osterferien. Besuche in der Pfalzgalerie dienen der Aktualisierung und Vertiefung des Unterrichts. Nicht zu kurz kommt die Theorie: Malmaterialien werden besprochen, Bildkompositionen, Farbenlehre und Kunstepochen. Interview: Joachim Schwitalla Haben Freude am Kunstunterricht: Mykhaylo Ustyanov, Maria Wiederspan und Verena Berthold. Sauberes Schulgelände Von Litauen nach Kaiserslautern Er kehrt die Straßenrinnen und schneidet die Büsche, er sammelt Laub und Zigarettenkippen auf. Er ist zur Stelle, wenn ihn Hausverwalter Winfried Richter für einen Arbeitseinsatz auf dem Schulgelände benötigt. Seit sechseinhalb Jahren ist Davidas Kacnelsonas an der BBS II die rechte Hand des Hausverwalters. Seine Arbeit erledigt er sorgfältig und gewissenhaft. Er weiß, wo Winfried Richter Unterstützung braucht. Seit der Helfer sich um die Sauberkeit der Schule sorgt, haben Gelände und Gebäude an äußerlichem Ansehen gewonnen. Außenbereich im Auge Das Aufgabengebiet des 61-Jährigen ist vielfältig. Gärtnerarbeiten wie die Pflege von Hecken, Bäumen und Rasen der Schule gehören zur täglichen Arbeit wie das Säubern des Schulhofes und der Außenbereiche. Flink wie ein Wiesel hantiert er mit Schippe und Besen, Harke und Rechen. Nicht zu fein ist er sich, den Schulhof von Unrat zu säubern, den Schüler fast täglich hinterlassen. Davidas Kacnelsonas schätzt die selbständige Arbeit im Freien. Im Schulhaus ist er gefragt, wenn in den Schulferien die Grundreinigung auf dem Programm steht. Dann müssen Klassensäle aus- und eingeräumt, Stühle und Tische ausgetauscht oder ergänzt werden. Davidas Kacnelsonas arbeitet für 1,25 Euro die Stunde. Sechs Stunden täglich, fünf mal die Woche. Hält das Schulgelände top in Schuss: Davidas Kacnelsonas. Die Arbeit an der Schule macht ihm Spaß. „Sie ist abwechslungsreich und vielfältig“, findet er. Auch ist er gerne unter Menschen. Mit den Jugendlichen an der Schule hat er keine Probleme: „Die Schüler sind nett. Fast alle jedenfalls!“ Bevor Davidas Kacnelsonas vor acht Jahren nach Deutschland kam, lebte er in Kaunas, der zweitgrößten Stadt Litauens. Dort verdiente er den Lebensunterhalt für sich und seine Familie als Lkw-Fahrer. 2001 machte sich die Familie auf den Weg nach Deutschland. Heute leben sein Sohn und seine Tochter mit ihm in Kaiserslautern. Ruhig wird es für ihn nach Feierabend nicht. Als Opa wird er zu Hause von Kindern und Enkelkindern auf Trab gehalten. Sandra Fisterer 9 BERUFSBILDENDE SCHULE II KAISERSLAUTERN „Ar m aber sexy“ ist der Titel ei„Arm nes mobilen Klassenzimmer Klassenzimmer-stücks von Jörg Menke-Peitzmeyer meyer,, das im Januar in einem Grundkurs Religion und Ethik der Jahrgangsstufe 12 am Wir tWirtschaftsgymnasium aufgeführ aufgeführtt wur de. Mit der Schauspielerin wurde. Brigitte Urhausen (Foto) war die Theaterpädagogin Geraldine Navarr o vom Pfalztheater an Navarro der BBS II zu Gast. Organisier Organisiertt wur de der Auftritt an der Schule wurde von Religonslehr erin T obollaReligonslehrerin TobollaWolf. Nach dem Stück hielten Schüler ihr e Eindrücke fest. ihre Arm aber sexy: Ein Klassenzimmerstück am Wirtschaftsgymnasium Bittere Erfahrung der Armut D er Besuch der Theaterleute begann mit einem „Aufwärmtrai ning“ im Konferenzsaal. Dazu bekamen jeweils drei Schüler/innen ein Gefühl wie z.B. „Liebe“ oder „Eifersucht“ zugeteilt, das sie als „Denkmal“ darstellen sollten. Danach folgte eine Diskussion zu den Themen „Geiz ist geil“ und „Armut in Deutschland“, der Thematik des Klassenzimmerstücks. Das handelte von Kim, die ihr selbst entworfenes Blatt „Arm aber sexy“ verkaufen wollte und von ihrer Armut erzählte. Dabei wurden auch die Schüler einbezogen. Beispielsweise wurden sie gefragt, ob sie eines der Blätter kaufen oder für kurze Zeit die Lehrerrolle übernehmen wollten. Das Theaterstück gefiel den Schülern. Es war lustig und schockierend zugleich. Eine Diskussionsrunde nach dem Stück wäre wünschenswert gewesen. Lisa Kühn (BGY 07) A rm aber sexy“ ist nicht etwa das neue Motto der Stadtverwaltung Kaiserslautern, sondern der Name eines gesellschaftskritischen „Klassenzimmerstücks“. In dem Stück geht es um Kim (Melanie Friesinger). Ihr Leben ist dadurch gekennzeichnet, dass sie die Schule mangels fehlender Zukunfts- und Erfolgsaussichten hinschmiss. Da sie ihren arbeitslosen Eltern nicht zur Last fallen will, lebt sie auf der Straße. Hier schlägt sie sich mit Gelegenheitsjobs durch und produziert mit Hilfe eines Journalisten Zeitschriften im BILD-Bravo-Erotik-Style. Das Stück gibt Auskunft über die „Armut um die Ecke“ und ihre Folgen. Die „Ferne“ von Hunger, Elend, Selbstaufgabe und deren Bewältigung ist durch dieses Stück in eine „Nähe“ umgewandelt worden. Eine „Nähe“ zum Nachdenken! Nico Rosinus (BGY 07) E s herrscht eine Stille, die es sonst nur bei Kursarbeiten gibt. Plötz lich kommt die 16jährige Kim Hot reingestürmt und legt voll die Show hin. Kims Eltern sind arm und arbeitslos. Das Geld vom Staat langt nicht zum Leben, geschweige denn, um sich mal was nebenher leisten zu können. Darum versucht Kim selbst Geld zu verdienen. Nein, nicht wie ihr denkt! Sie geht nicht auf den Strich. Also nicht ganz, aber so ähnlich. Kim verkauft Blättchen mit dem Artikel „Arm aber sexy“ und Bildchen von ihr für 60 Cent. Jedoch kauft sie kaum jemand. Eine richtige Schulbildung hat Kim auch nicht. Kim erzählt einfach aus „ihrem“ Leben. Leider merken nur sehr weni- ge, dass sie nicht der einzige Fall in Deutschland, ja in Kaiserslautern ist. Viele setzen arm mit asozial gleich. Doch um Vorurteile auszuschließen: Bloß weil man sich nicht die teuersten und angesagtesten Kleider, einen neuen BMW oder Mercedes, ein Haus der Größe einer Villa leisten kann und keinen russischen Kaviar im Kühlschrank hat, ist man nicht asozial. Man lebt nur anders. Karina Marx (BGY 07) W eil diese Armut sich bis in die Familie zurückverfolgen lässt, verkauft Kim ihre Geschichte, indem sie sich ein T-Shirt bedrucken lässt sowie eine Zeitschrift entwirft und verbreitet. Dieses Blättchen hat ihr ein unseriöser Journalist gesponsert. Mit dieser „auf erotisch getrimmten Zeitschrift“ zieht sie durch die Klassensäle und versucht, sie an liebesblinde Schüler zu verkaufen. Doch hinter allem steht nur die bittere Erfahrung der Armut. Sie ist verzweifelt und versucht so die eigene als auch die Situation ihrer Familie zu ändern. Das Stück verrät viel über die Regeln des „neuen“ Lebens und die Selbsterniedrigung eines Menschen. Es schildert die Situation vieler Jugendlicher, die sogar die Erfahrungen des Hungerns teilen. Das Stück gibt dem Zuschauer einiges mit auf den Weg: Wie es in diesem Milieu aussieht und läuft, einfach wie die Uhr tickt. Dies wird durch die Mimik und Gestik der Schauspielerin sehr klar und deutlich dargestellt. Philipp Stummann (BGY 07) Deutsch-Französische Begegnung Theater in deutscher und französischer Sprache verbindet Nach dem tränenreichen Abschied von den neu gewonnenen Freunden führte unser Rückweg über Versund Paris. In den folgenden zwei Tagen erhielten die Jugendlichen unter kultureller Führung durch die Kollegen einen ersten Eindruck der „Capitale“ Frankreichs. Die Erfahrungsberichte unterstreichen in vielfältiger Weise die herausragende Bedeutung dieser anstrengenden pädagogischen Arbeit. Das Zusammenleben mit den französischen Jugendlichen in den Gastfamilien, das Kommunizieren in der Fremdsprache, das Kennenlernen kulturell und landschaftlich unterschiedlicher Lebensräume und die individuelle Erprobung beim Theaterspiel sind unschätzbare Lebenserfahrungen im Prozess der Persönlichkeitsentwicklung unserer Jugendlichen. Inge Speyer, OStR’ Leben ein Stück deutsch-französische Freundschaft: Schüler und Lehrer der Partnerschulen aus Kaiserslautern und Cherbourg bei ihrem Aufenthalt im Mai beim französischen Nachbarn. J ugendliche der Jahrgangsstufen 11 und 12 beider Partnerschu len besuchten sich wechselseitig in den Monaten April und Mai 2009. Während der einwöchigen Aufenthalte in den Gastfamilien stand neben landeskundlichen Exkursionen die Aufführung der jeweiligen aktuellen Theaterproduktion auf dem Programm. Bereits zum achten Mal präsentierte sich die „troupe théâtre“ des Lycée Grignard aus Cherbourg unter der Leitung von Jean-Daniel Parrenin in Kaiserslautern. Am 22. April spielte sie vor vollem Haus im Cotton-Club des Kulturzentrums Kammgarn das surrealistische Stück „Ubu Roi“ von Alfred Jarry. Stippvisite in Bayeux Der Besuch des ZDF und die anschließende Besichtigung der Landeshauptstadt Mainz begeisterten ebenso wie die Führung im Pfalztheater und der Besuch des Japanischen Gartens. Beim Gegenbesuch in Cherbourg Ende Mai lernten die Wirt- schaftsgymnasiasten aus Kaiserslautern ein klassisches italienisches Theater aus dem 18. Jahrhundert kennen, das durch seine pompöse Ausstattung in Staunen versetzte. Tief berührt zeigten sich die Jugendlichen beim Besuch der Landungsstrände bei Arromanches. Im nahe gelegenen mittelalterlichen Städtchen Bayeux durfte natürlich die Besichtigung des weltberühmten Wandteppichs, der die Eroberung Englands durch den Normannenkönig Wilhelm im 11. Jahrhundert zeigt, nicht fehlen. (Projektleitung) Premiere in Cherbourg: Eine Szene aus dem Huxley-Stück "Schöne neue Welt". Er folg für Theater AG Erfolg Im Zentrum des Aufenthaltes stand auch in Frankreich die Aufführung der Theater AG unter der Leitung von StD Ralf Schmalenbach und OStR’ Gabriele Stuppy. Mit großem Erfolg präsentierte sie eine Bühnenfassung des Romans „Schöne neue Welt“ von Aldous Huxley. Lifemusik, bestechende Kostüme und das Bühnenbild mit moderner Projektionstechnik begeisterten das französische Publikum. Die Theater AG der BBS II zeigt das Schauspiel "Schöne neue Welt" am Dienstag, 30. Juni, und Mittwoch, 01. Juli, jeweils 19.30 Uhr, im Kulturzentrum Kammgarn. Französischunterricht France Mobil besucht Wirtschaftsgymnasium Auf seiner Tour durch Deutschland stattete das „France Mobil“ dem Wirtschaftsgymnasium im Mai einen Besuch ab. Spielerisch und unterhaltsam warb Angélique Amossé bei Schülerinnen und Schülern der 11. Jahrgangsstufe für Frankreich, die französische Sprache und die deutsch-französische Freundschaft. Für die Stippvisite des France Mobil an der BBS II hatte sich Studienrätin Ulrike Seeling engagiert. Mit einem roten Würfel stellt sich die junge Französin vor eine Schülergruppe. Sie wirft den Würfel einem Schüler zu und fragt: „Comment tu t’appelles?“ „Je m’appelle Arthur“, entgegnet ihr Gegenüber. „Mon mot préféré en français est bonjour“, gibt Arthur Auskunft über sein Lieblingswort in französischer Sprache. Die Lust an der Sprache wecken und zeigen, dass Französisch nicht schwierig ist, dazu ist das France Mobil unterwegs. Seit 2002 kontak- Machte Jugendlichen des Wirtschaftsgymnasiums an der Berufsbildenden Schule II Wirtschaft und Verwaltung Lust auf Französisch als Fremdsprache: Das „France Mobil“ mit Angélique Amossé am Steuer. tiert das kleine französische Kulturinstitut auf Rädern Schüler, die Französisch lernen oder lernen wollen. „Wir wollen den Jugendlichen die Attraktivität und den Charme der französischen Sprache und Kultur näher bringen“, sagt Angélique Amossé. Erfreut zeigt sie sich über das Wissen der Wirtschaftsgymnasiasten, in welchen Ländern französisch gesprochen wird. Die Schweiz, Kanada, Tunesien, Belgien, Ruanda, Luxemburg, Kongo und Marokko geben sie zur Antwort. Europa sei die Heimat von etwa der Hälfte der französisch-sprachigen Weltbevölkerung. Neben Frankreich werde vor allem in Belgien, der Schweiz und Luxemburg Französisch gesprochen. In der Europäischen Union stehe Französisch auf zweiter Stelle mit 71 Millionen Frankophonen. „Französisch wird jedoch am meisten auf dem schwarzen Kontinent, in Afrika, gesprochen und als Muttersprache verwendet, erläutert Angélique Amossé. Das Programm „France Mobil“ ist eine Initiative der Kulturabteilung der französischen Botschaft und der RobertBosch-Stiftung. Das Projekt ist das französische Pendant zu „DeutschMobil“, das 2001 ins Leben gerufen wurde. (js) Umfrage unter Schülern nach dem Amoklauf in Winnenden Schüler fühlen sich an der BBS II sicher Wenige Wochen nach dem Amoklauf an einer Schule in Winnenden im März dieses Jahres ging dem Schulzentrum Süd in Kaiserslautern vor den Osterferien ein Hinweis auf einen Amoklauf zu. Der Hinweis entpuppte sich als Fehlanzeige. Vorsichtshalber erhielten die Schüler der Integrierten Gesamtschule und der Kurpfalzrealschule an diesem Tag unterrichtsfrei. Bei dem Amoklauf in Winnenden wurden 15 Menschen ermordet, mehrere erlitten schwere Verlet- 12 zungen. Der 17-jährige Täter wurde nach mehrstündiger Flucht von der Polizei gestellt und erschoss sich schließlich selbst. Nach den Ereignissen wollten Alexandra Mohler, Stefan Meyer und Vanessa Cußnick aus der Klasse HBFH 08 a von Schülern der Schule wissen: Wie sicher fühlen Sie sich an der BBS II? Kann man sich vor einem Amoklauf an Schulen schützen? Befragt wurden Schüler der höheren Berufsfachschule, des beruflichen Gymnasiums Wirtschaft sowie Gesundheit und Soziales. Die Auswertung der Blitzumfrage zeigt: Die Mehrheit der Schüler fühlt sich an der Schule sicher. Einem Amoklauf vorbeugen könnte man durch folgende Maßnahmen: Schüler beachten und respektieren, Anmeldung der Besucher bei einem Pförtner; Mobbingopfern helfen, nicht nur zusehen; abschließbare Klassensäle; miteinander reden und kommunizieren; Kontrollmaßnahmen der Polizei; Mythengestalten Betreuung der Schüler durch Soauf der Spur: Die zialarbeiter. deutsch-italienische Gruppe auf der Loreley. Berufliches Gymnasium Bewerbungsprojekt Technik zum Anfassen Bessere Chancen Zum Schulformen übergreifenden Projekt „Hilfe ich muss mich bewerben Wir suchen einen geeigneten Auszubildenden!“ konnte Abteilungsleiter Joachim Schwitalla zu Beginn des Jahres 2009 mehrere leitende Mitarbeiter aus Personalabteilungen ortsansässiger Ausbildungsbetriebe begrüßen. Zu den Teilnehmern des Bewerbungsprojekts gehörten: Herr Britz (Globus Handelshof), Michael Willig (Technische Werke Kaiserslautern), Thomas Hocke (Industrie- und Handelskammer Kaiserslautern), Frau Pflaum (Wasgau AG), Melanie Pruban und Michael Williés (Karstadt Kaiserslautern). Informierten über Ingenieurberufe: IBM-Berter Roland Pister (Bildmitte) und die Studenten Gabriele Matthies und Martin Zwieg. Erstmals hatte BWL-Lehrerin Angelika Diemer das Projekt auf der „Arbeitgeberseite“ in die Hände von Schülern des Wirtschaftsgymnasiums (BGY WV 08 b und d) und einer Industrieklasse (BS IK 08 a) gelegt. Auf der „Arbeitnehmerseite“ berei Naturwissenschaften und Technologie können sehr spannend sein. Dass beide nicht nur Spaß machen, sondern dazu noch hervorragende berufliche Perspektiven bieten, erfuhren Schülerinnen und Schüler der 12. Klassen des Beruflichen Gymnasiums vor den Osterferien. Im Rahmen des Projekts „Engineers’ Week“ - Ingenieure und Technik zum Anfassen der IBM Deutschland informierte IBM-Berater Roland Pister Jugendliche des Wirtschaftsgymnasiums und des Gymnasiums Gesundheit und Soziales über das Spektrum der Ingenieurberufe. Unterstützt wurde er dabei von Martin Zwieg und Gabriele Matthies, IBMStudierende an der Dualen Hochschule Mainz. Gute Verdienstmöglichkeiten Während Roland Pister über Tätigkeitsfelder von Ingenieuren informierte, einen enormen Bedarf an Ingenieuren prognostizierte und auf gute Verdienstmöglichkeiten aufmerksam machte, demonstrierten Martin Zwieg und Gabriele Matthies ein im ersten Semester selbst gebautes Multitouchpad, ein Praxismodul aus der Welt der Informationstechnologie. „Ein Multitouchpad ist ein innovatives Eingabe- gerät, mit dem man mit mehreren Fingern gleichzeitig einen Computer bedienen kann. In einem abgedunkelten Raum und mit Hilfe einer Webcam als Sensor werden Bewegungen auf einer Plexiglasscheibe registriert und an den Computer gesendet. Dieser erkennt die Koordinaten, rechnet sie um und verarbeitet sie weiter. So ermöglicht das Multitouchpad eine höhere Dynamik und beschleunigt Prozesse in der digitalen Welt“, erläutern die beiden vom Engineers-Week-Team 2009. Projekt in die Tat umgesetzt Wovon die Schüler des beruflichen Gymnasiums über die Infoveranstaltung hinaus profitierten: Für Martin Zwieg und Gabriele Matthies war der Einsatz an der BBS II Bestandteil eines Studienprojekts. Sie mussten die Infoveranstaltung komplett planen, organisieren, durchführen und mittels selbst erstelltem Fragebogen nachbereiten. Für die Gymnasiasten ein gutes Beispiel, wie man erfolgreich ein Projekt in die Tat umsetzen kann. (js) teten die Deutschlehrerinnen Bernadette Collins, Mona Richtscheid, Claudia Wilhelm und Sandra Fisterer Schülerinnen und Schüler aus fünf Klassen der Berufsfachschule Wirtschaft und Verwaltung auf ihre Bewerberrolle vor. Melanie Pruban und Michael Wiliés von Karstadt Kaiserslautern über das Bewerbungsprojekt: „Das Projekt der BBS II, das Schüler auf die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz vorbereitet, ist nicht hoch genug einzuschätzen. Es hat uns überzeugt. Manchem Bewerber, der bei Karstadt Kaiserslautern einen Ausbildungsplatz sucht, hätten wir gewünscht, an einem solchen Projekt teilzunehmen. Dadurch hätten sich die Chancen auf einen Ausbildungsplatz wesentlich verbessert.“ (js) 13 BERUFSBILDENDE SCHULE II KAISERSLAUTERN Tagebuch einer Klassenfahrt nach Prag Ein aufregendes Erlebnis ßen Einkaufszentrum mit hunderten von Geschäften, andere bleiben in der Stadt und schauen sich um. Am Abend steht ein Besuch in Prags größter Disko auf dem Programm. Radia Saadi Mittwoch, 25.März Eine W oche lang hielt sich die HBFB 07 a, eine Klasse der höher en Woche höheren Berufsfachschule, vor den Oster ferien in Prag auf. Organisier Osterferien Organisiertt wur wur-- Goldenes Gässchen de die Fahr er Fahrtt von Studienrätin Sandra Fister Fisterer er,, der Klassenleiterin. Mittwoch, der dritte Tag in Prag. Eine tolle Zeit. Heute ist die Besichtigung der Prager Burg geplant. Um zehn geht’s los. Die ersten Eindrücke sind überwältigend. Ich habe noch nie so eine prächtige Burg gesehen. Über die Historie der Burg informiert unser Reiseführer. Als Begleiter war Studienrat Fr eddy Baqué mit von der Par tie. Über Freddy Partie. die Klassenfahr eitag, 27 März 2009, führ ten Klassenfahrtt von Montag, 23. bis Fr Freitag, führten Schülerinnen ein T agebuch. Tagebuch. Montag, 23. März Wunderschöner Wenzelsplatz Acht Sunden Busfahrt liegen vor uns. Wie lange haben wir auf diesen Moment gewartet? Die Busfahrt scheint endlos. Wie würde Prag wohl sein? Wie sind die Leute dort ? Würde sich die Redensart „andere Länder , andere Sitten“ bewahrheiten? Ankunft in Prag: Auf den ersten Blick eine heruntergekommene, arme Stadt. Zumindest das Viertel, in dem unser Hotel „Globus“ liegt. Herr Flaska, unser Reiseleiter, heißt uns willkommen. Zu unserer Überraschung finden wir ein ordentliches Hotel mit großen und schönen Zimmern vor. Um das Stadtzentrum zu erreichen, müssen wir mit der U-Bahn fahren. Reiseleiter Flaska rät uns, älteren Menschen oder Frauen mit Kindern in der U-Bahn einen Sitz anzubieten. Auf Rolltreppen sollen wir linker Hand einen kleinen Gang frei halten für alle, die es eilig haben. Der wunderschöne Wenzelsplatz, die riesige Fußgängerzone Prags und die Astronomische Uhr beeindrucken uns. Am Abend sind die Strapazen des Reisetages in einem gemütlichen Restaurant vergessen. Ein Drei-GängeMenü, eine Gemüsesuppe, Schweinebraten mit Serviettenknödel und eine Biskuitrolle zum Dessert, lässt uns zu später Stunde wieder aufleben. Nach einem gemütlichen Umtrunk in der Hotelkneipe alles in allem ein gelungener erster Tag in Prag mit viel Lust auf den nächsten. Jennifer Omlor Dienstag, 24. März Prag auf eigene Faust Nach einem ausgiebigen Frühstück treffen wir uns gegen halb zehn morgens mit unserem Reiseführer in der Lobby des Hotels. Eine geplante Stadtführung steht an. Wir steuern die nächste Metro-Station an und fahren in die Innenstadt. Geplant sind, Sehenswürdigkeiten Prags zu besichtigen. Zwei Stunden dauert die Stadtführung. Danach haben wir Zeit, Prag auf eigene Faust zu erkunden. Manche Schüler fahren direkt zum gro14 Am Ende der Führung schauen wir uns die Ablösung der Wache an. Danach haben wir Zeit, die Burg auf eigene Faust zu erkunden. Jeder, der in Prag gewesen ist, muss im „Goldenen Gässchen“ der Burg gewesen sein. Berühmtheit erlangte es, weil hier unter der Aufsicht Kaiser Rudolfs II. Alchemisten ( Leute, die Gold herstellten) gewirkt haben sollen, um für ihn künstliches Gold und den Stein der Weisen zu erzeugen. Die elf winzigen Häuser stammen aus dem 16. Jahrhundert und wurden als Unterkünfte für die Burgwachen des Königs gebaut. Später zogen vor allem Goldschmiede in die Hütten ein, wovon die Gasse wahrscheinlich ihren Namen erhielt. Im 19. Jahrhundert war das „Goldene Gässchen“ sehr heruntergekommen. Es siedelten sich nur mehr arme Leute dort an. Zwischen 1916 und 1917 lebte hier Franz Kafka und arbeitete im Haus Nr. 22 an seinen Werken. Heute ist die Gasse unbe- wohnt. In den Häuschen haben Souvenirläden und Cafés ihren Platz. Nach der Besichtigung der Burg entspannen wir uns bei einer Bootsfahrt. Carina Zimmer Informationen zur Burg Die Prager Burg (tschechisch: Pra•ský hrad) bildet das größte geschlossene Burgareal der Welt und liegt auf dem Prager Berg Hradschin. Sie wurde im 9.Jahrhundert gegründet und hat seither ihr Aussehen stark verändert: Generationen von Baumeistern verschiedener Baustile waren daran beteiligt. Die einzelnen Etappen der Geschichte hinterließen ihre Spuren. Die Funktion der Burg, Sitz des Staatsoberhauptes, blieb aber stets die gleiche. Heute ist sie offizielle Residenz des Präsidenten der Tschechischen Republik. Inmitten der Burganlage befindet sich der Veitsdom. restaurant noch einmal verwöhnen. Aus dem Kollegium Mit vollem Bauch geht es in Disko. Wegen unseres guten Benehmens durften wir sogar etwas länger bleiben. Mehr oder weniger machen wir die letzte Nacht gemeinsam zum Tag. Christina Ulmann Besuch aus Polen Fr eitag, 27. März Freitag, Schöne Erinnerungen Die Heimreise ist für viele von uns nicht einfach. Der größte Teil der Klasse ging spät zu Bett. Die schöne Woche sollte langsam und genussvoll ausklingen. Dennoch schaffen es alle rechtzeitig, zum Frühstück zu erscheinen und sich für die achtstündige Fahrt zu stärken. Mit etwas Verspätung geht es los. Alle suchen sich in unserem komfortablen Bus einen bequemen Platz. Die versäumten Stunden Schlaf müssen nachgeholt werden. Unser Busfahrer, Frau Fisterer Schülerinnen und Schüler der Partnerschule in Polen (Foto), der Zespol Szkol Ekonomicznych in Chorzow, waren an einem Wochenende im Mai auf Einladung der Studienrätinnen Ulrike Seeling und Susanne Rode zu Gast an der BBS II. Die jungen Polen nahmen an Unterrichtsstunden am Wirtschaftsgymnasium teil. Einem Gedankenaustausch mit Schulleiter Fritz Pfaff folgte eine Verlinkung der Homepages beider Schulen. Zum Besuchsprogramm gehörte ein Ausflug nach Heidelberg und ein Besuch der Gartenschau. Untergebracht waren die Schüler und die sie begleitenden Lehrerinnen in Gastfamilien. (js) Donnerstag, 26. März BF I Medienklasse beim ZDF Konzentrationslager Theresienstadt Nach dem Frühstück treffen wir uns mit der Klasse im Foyer. Wir fahren nach Theresienstadt. Mit unserem Reiseführer besuchen wir das KZ-Lager, schauen uns eine Reportage über das KZ-Lager an und haben Zeit zur freien Verfügung. Am Abend machen sich Mädels und Jungs noch einmal chic. Es ist unser letzter Abend in Prag. Auch wenn sich die persönliche Finanzkrise bei manchem schon bemerkbar macht, lassen wir uns in unserem Lieblings- und Herr Baqué loben uns auf der Heimreise. Sie seien stolz auf die Klasse und das gute Benehmen der Schüler. Für uns war es ein aufregendes Erlebnis. Viele Bilder wurden gemacht. Einige hatten sogar die verrückte Idee, in Prag zu bleiben oder nach einer Woche wieder nach Prag zurückzukehren. Während der Busfahrt lassen wir die lustigsten Momente noch einmal Revue passieren. Am Ende der Woche stellten wir fest, wie gut die Klasse doch zusammengehalten hat und niemand zu ersetzen ist. Gegen 17.00 Uhr treffen wir in Kaiserslautern ein. Etwas müde, aber glücklich und mit vielen schönen Erinnerungen gehen wir nach Hause. Dort gibt es viel zu erzählen. Silvia Sallemi Abschluss eines Schulformen übergreifenden Bewerbungsprojektes ist für Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule I eine Betriebserkundung. Schüler der Fachrichtung Informationsverarbeitung und Medien besuchten im März das ZDF in Mainz. Begleitet wurden sie von ihrem Klassenleiter Studienrat Carsten Schulz und Fachlehrerin für Fachpraxis Ellen Lensch. Die Idee von Frau Lensch, als „Medienklasse“ das ZDF in Mainz zu besuchen, fanden wir gut. Mit Informationen aus dem Internet und einer Powerpoint-Präsentation bereiteten wir den Besuch in der Sendeanstalt vor. Ein Film zeigte uns, wie beim ZDF das „Heute-Journal“ und die „Heute“ Nachrichten entstehen. Für uns interessant, dass die Moderatoren der Nachrichtensendungen ihre Beiträge selbst schreiben. Ein Besuch im „Fernsehgarten“, der sonntags ausgestrahlt wird, Besichtigungen von Aufnahme-, Bild-, Ton- und Sprachstudio schlossen sich an. Das ZDF bietet zahlreiche Ausbildungsmöglichkeiten. Einen guten Überblick vermittelt die Homepage des Senders unter www.zdf.de . Yilmaz Mehmet 15 BERUFSBILDENDE SCHULE II KAISERSLAUTERN Aus dem Kollegium Dienstjubiläum Einsteiger B e r nadette Collins O S t R 'B (15.02.), OStR' Gabriele Stuppy agner (15.02.) und L'fF U t e W Wa (13.03.) begingen ihr 25. Dienstjubiläum. Zwei Studienreferendarinnen haben zum 01. Mai ihren Dienst an der Schule aufgenommen: Jessica Altherr herr, St.Ref', Mentoren: OStR' Mona Richtscheid (Deutsch) / OStR' Dagmar König-Kries (Englisch). Ruhestandsversetzung OStR Wolfgang Geigenber Geigenber-ger wurde am 31.05. in den Ruhestand versetzt. Die OStR Karl Hildebrand eiand und Rainer brand, Helmut W Weiand Lenz sowie StR Claus Adam werden am 31.07. in den Ruhestand versetzt. Pia Ivanschitz, St. Ref', Mentoren: OStR'Inge Speyer (Französisch) / StR' Anke Steinmetz (Englisch). Beförderungen Verabschiedungen Für OStR Wilhelm Wild und Gudrun Strack beginnt zum V L 'Gudrun 31.07. die Freistellungsphase der Altersteilzeit. Die Studienräte Angelika Diemer Diemer, Oliver Guerra und Mark Müller wurden am 18.05. zu Oberstudienräten befördert. Die StR' z. A. Nadine Graf er (09.05.) wurden zu (01.05.),, Susanne Kämmer (01.05.) und Sandra Fister Fisterer Studienrätinnen, L'fF z.A. Katrin Groß (01.03.) zur Beamtin auf Lebenszeit ernannt. Personalratswahl Matthias Hein führt Personalrat erscheint mit freundlicher Unterstützung von Matthias Hein ist neuer Vorsitzender des Örtlichen Personalrats (ÖPR) der BBS II. Sein Stellvertreter ist Freddy Baqué. Bei den Wahlen zum ÖPR im Mai entfielen auf Oberstudienrat Hein 66, auf Studienrat Baqué 49 Stimmen. In das Gremium weiter gewählt wurden: Oberstudienrat Oliver Guerra (48), Oberstudienrätin Claudia KochSchneider (48), Oberstudienrätin Mona Richtscheid (41), Studienrat Carsten Schulz (39) und Studienrätin Sandra Fisterer (34). Ersatzmitglieder sind in der Reihenfolge der Stimmenzahl: Dirk Nauerz, Kerstin Belyea, Susanne Rode, Ulrike Seeling, Dagmar König-Kries und Claudia Janßen. Die Wahlbeteiligung betrug 68 Prozent. Für die Wahl zum ÖPR kandidierten 13 Kollegen. Jeder Wahlberechtigte konnte bis zu sieben Kandidaten seine Stimme geben. „Der ÖPR möchte den konstruktiven Dialog mit der Schulleitung fortführen. Dazu dienen wöchentliche Treffen zwi16 schen den beiden ÖPR-Vorsitzenden und dem Schulleiter sowie die regelmäßigen Vierteljahresgespräche mit der Schulleitung.“ Das hat Matthias Hein nach der konstituierenden Sitzung am 19. Mai erklärt. Einen künftigen Schwerpunkt seiner Arbeit sieht der neue ÖPR bei der anstehenden Generalsanierung der Schule. Nach den Worten Heins bedürfen Neu-, Aus- und Umbau von Dienstgebäuden gemäß §84 LPersVG der Beteiligung des ÖPR. Der ÖPR werde gegenüber Schulleitung und Schulträger auf die Beachtung der besonderen Belange des Kollegiums hinwirken. (js) I m p r e s s u m ▲ Herausgeber: Berufsbildende Schule II Wirtschaft und Verwaltung, Kaiserslautern ▲ Anschrift: MartinLuther-Straße 20, 67657 Kaiserslautern, Telefon 0631/3649930, Telefax 0631/3649954, E-Mail: [email protected], www.bbsii-kl.de ▲ Schulleiter: Oberstudiendirektor Fritz Pfaff ▲ Redaktion: Joachim Schwitalla (js), Mitarbeit: Sandra Fisterer. ▲ Fotos: Karl Guckenbiehl, Joachim Schwitalla, Schülerinnen und Schüler. ▲ Druck: Kerker Druck GmbH, Kaiserslautern.